Im Jahr 1991 gab der Heimat- und Geschichtsverein Vussem eine Chronik des Ortes vom Zeit-raum 1890 – 1990 heraus. Da die Veröffentlichung bald vergriffen war, sah sich der Verein wegen der andauernden Nachfrage gezwungen, etwas zu unternehmen. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens wurde der Beschluss gefasst, der bestehenden Chronik die Jahre von 1991 bis 2015 anzuhängen und neu aufzulegen. Somit liegt dem Leser heute die textlich unveränderte Ausgabe der Chronik von 1890 bis 1990 und als Teil 2 die angehängten Aufzeichnungen der folgenden 25 Jahre bis 2015 vor. Für die vorliegende Arbeit waren die Aufzeichnungen der Vussemer Vereine eine große Hilfe. Darüber hinaus sollten aber weiterhin von den vielfältigen Geschehnissen im Ort schriftliche- und bildliche Aufzeichnungen gemacht werden, um in späterer Zeit wiederum die Chronik des Dorfes Vussem fortsetzen zu können. Eine Chronik stellt den geschichtlichen Ablauf in zeitlicher Reihenfolge dar. Was passierte im Dorf Vussem, lohnt sich das überhaupt festzuhalten? Wen interessiert das überhaupt? Die letzte Frage können wir zwar nicht beantworten, aber wir hoffen, dass es Sie interessiert, was in den vergangenen 25 oder insgesamt 125 Jahren hier in Vussem bei uns geschehen ist. Wir hoffen jedenfalls, dass Sie nachlesen wollen, was die Menschen bewegt hat, was sie getan und vollbracht haben und was sie ertragen mussten. Lohnt es sich, darüber zu schreiben? Wer will das beurteilen! Für die Vussemer in der jeweiligen Zeit war es wichtig und sie haben es mit der tiefsten Überzeugung gemacht, etwas für ihr Dorf zu schaffen. Konkurse und Schließungen haben sie gemeinsam getragen und sich aufgerafft, nicht darin stecken zu bleiben, sondern etwas Neues aufzubauen. Sie haben in jeder Situation daran geglaubt, das Richtige zu tun. Und das genügt, damit es festgehalten wird, dass wir erfahren, was hier in Vussem war. Und das war ganz schön viel, der Umfang der Chronik zeigt es und damit erheben wir keineswegs den Anspruch, vollständig zu sein. Natürlich haben wir Dinge übersehen, oder manches anders gesehen, als Sie es vielleicht sehen. Aber dabei nehmen wir auch für uns in Anspruch, was wir oben über die Vussemer gesagt haben: Auch wir sind überzeugt, das Richtige getan zu haben. Darum nehmen Sie sich Zeit, in der Chronik zu blättern, sich an der einen oder anderen Stelle festzulesen und vielleicht zu denken: „Och, das hätte ich nicht mehr gewusst.“ Dann hat sich auch für uns die Mühe gelohnt.
Die Aquäduktbrücke von Vussem ist Teil der römischen Eifelwasserleitung, die im 1. Jahrhundert n. Chr. zur Frischwasserversorgung des römischen Köln entstand. Bei Bauarbeiten für einen Sportplatz wurden in den späten 1950er Jahren zwei römische Pfeilerfundamente achtlos zerstört. Dies nahm der Landschaftsverband Rheinland zum Anlass, 1959 dort eine umfassende archäologische Ausgrabung unter der Leitung von Waldemar Haberey durchzuführen. Die Grabungsergebnisse von 1959 bildeten die Grundlage für eine Teilrekonstruktion der Anlage, die heute touristisch erschlossen ist und als Teil des Römerkanal-Wanderwegs bei Kilometer 22,4 am Römerweg besichtigt werden kann.
Mehr als 300 Jahre Eisenindustrie in Vussem
Mechernich-Vussem – Wer die Worte Mechernich und Bergbau hört, denkt zunächst an das Schwermetall Blei. Mindestens genauso bedeutend war aber das Eisen. Wilhelm Mausbach hat mit dem Verein zur Förderung und Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel eine Dokumentation über 300 Jahre Eisen-Geschichte im Veybachtal verfasst.
„Sieben Prozent des europäischen Eisenbedarfs hat die Eifel früher gedeckt“, sagt Mausbach. Verarbeitet wurde der begehrte Rohstoff in der Vussemer Neuhütte. Das belegt eine Hüttenkonzession, die Graf Franz Georg von Manderscheid-Blankenheim dem Hüttenmeister Johann Diederich Ratscheidt 1722 erteilte. Im Begriff Neuhütte verbirgt sich aber auch ein Detail, das auf eine noch längere Metallurgie-Tradition hinweist. Der Wortbestandteil „Neu“ zeigt: Schon vor 1722 gab es in Vussem eine Eisenhütte. Das belegt eine Schrift aus dem Schöffenweistum 1593. Wie und in welchem Umfang aber Eisen damals verhüttet wurde, ist bis heute unklar.
Standort mit vielen Vorzügen Für die Eisenindustrie war Vussem ein Standort mit vielen Vorzügen: Der Veybach lieferte die nötige Energie für die Metallschneidmühle, die Eifel genug Bäume für die Holzkohle. Noch im Mittelalter prägte der Buchenwald die Region. „Chemisch gesehen ist die Buche ein sehr reines Holz. Optimal für die Metallherstellung“, erläutert Mausbach. Die heute für die Eifel typischen Fichten-Monokulturen pflanzten erst die Preußen in der Neuzeit an. Auch das Eisenerz, das in der Neuhütte verarbeitet wurde, stammte aus der Nähe. „Woher es kam – das wissen wir aber nicht genau“, sagt Mausbach. Möglich ist, dass es in der Abbaugrube Dachslöcher bei Weyer oder im Eiserfeyer Eisenerzstollen abgebaut wurde.
Einen großen Brocken Eisenerz braucht es, um einen etwa 15 Zentimeter hohen Quader Eisen herzustellen. Einen großen Brocken Eisenerz braucht es, um einen etwa 15 Zentimeter hohen Quader Eisen herzustellen.
Copyright: Marco Führer
Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Niedergang des Vussemer Hüttenbetriebs. „Bei uns ließen sich die Technologien nicht umsetzen, die für moderne Verhüttung benötigt wurden“, sagt Mausbach. Nicht unschuldig daran ist die Energie: Steinkohle und Koks lösten die Holzkohle ab – und machten so die Städte an Ruhr und Saar zu Hochburgen der Eisenindustrie. Wie rohstoff- und energieintensiv die Eisenverhüttung ist, verdeutlicht Mausbach in seinem Buch mit einem Rechenbeispiel: Für einen Wagen Roheisen werden 4,5 Wagen Holzkohle benötigt. Das entspricht 36 Wagen Holz – oder eineinhalb Hektar Buchenwald.
Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem
Traditionsgemäß wurde am Samstagabend um 19 Uhr vor der JHV eine Hl. Messe für die Lebenden und Verstorbenen des MGV in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta gelesen. Es gelangten zur Bereicherung des Gottesdienstes folgende Choräle zur Aufführung:
1.
Stille, o sei stille. Komponist unbekannt, Männerchorsatz von Franz Dies; kam getragen und diszi-pliniert zum Vortrag.
2.
Sanctus, aus der Schubertmesse; wurde langsam an- und abschwellend zu Gehör gebracht.
3.
Vater unser, von Gotthilf Fischer, mit Orgelbegleitung von Rainer Pütz. Dem Chor gelang bei diesem Werk ein mustergültiger Vortrag. Mit einer bewunderungswürdigen Akribie folgten Chor und Orgel den Intensionen des Chorleiters Gerhard Half. Dynamik, Tempi, Klangbalance – alles stimmte. Chorgesang von solcher Qualität, wann erlebt man das schon mal? Die Zuhörer waren ergriffen und genossen auch die ausdrucksstarken, lebendigen Orgelklänge, die der Organist Rainer Pütz diesem Instrument entlockte.
4.
O Herr, gib Frieden, von Bortniansky. Russischer Titel: Tebje pajom. Dieses Stück wurde zuerst in deutsch ohne Wiederholungen gesungen, dann in russischer Sprache und zum dritten Mal mit Wiederholungen und deutschem Text aufgeführt (Neueinstudierung). Der Chor ließ diese Komposition in voller Größe in der Kirche erstrahlen, leuchtete in den gut intonierten Höhen und erdete sich in den souveränen Tiefen. Der Chorklang war griffig und warmherzig. Besonders beim russischen Text ergoss sich der Gesang breit in den Kirchenraum.
Am Schluss der Meßfeier zollte Pfarrer Dörpinghaus viel Lob und Dank an alle Akteure und sagte u. a. folgendes: „Euer Gesang geht unter die Haut und unglaublich zu Herzen. Ihr seid zu jeder Zeit hier herzlich willkommen!“
Samstag, 21. März 2014
Jahreshauptversammlung (JHV)
Niederschrift über die Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem
am 21.03.2015 um 20.00 h im Pfarrheim von „St. Margareta“, Vussem
Wie in allen Jahren gestaltete der MGV die hl. Messe in „St. Margareta“ zu Ehren seiner Lebenden und Verstorbenen musikalisch mit, bevor es zur Jahreshauptversammlung ins angrenzende Pfarrheim ging. (TOP 1) Um 20.05 h begrüßte der 1. Vorsitzende Willi Schütt ( links) die 21 erschienenen Sänger, unseren Chorleiter Gerhard Half sowie die Inaktiven Hans-Hubert Schmidt, Rainer Gottschlich und Albert Wielspütz.
Allerdings ging man nicht wie üblich direkt zur Tagesordnung über, hatten die Sänger Norbert Wieder (geb. am 10.03.1945) und Wolfgang Schulz (geb. am 22.04.1945) zum 140. Geburtstag zu einem deftigen Essen mit den dazugehörigen Getränken eingeladen.
Damit das Essen nicht kalt wurde bzw. man nicht in Erwartung desselben die Versammlung unter Zeitdruck abhalten musste, war von der Versammlung einstimmig beschlossen worden, den gemütlichen Teil vorzuziehen.
Ständchen für die Geburtstagskinder Norbert Wieder und Wolfgang Schulz.
Nachdem alle Anwesenden in Ruhe gegessen hatten, ging man um 20.50 h zur Tagesordnung über. Willi Schütt gratulierte den beiden Geburtstagskindern und überreichte den obligatorischen Umschlag. Danach bat unser 1. Vorsitzender um eine Schweigeminute zu Ehren unserer Verstorbenen, insbesondere unseres langjährigen inaktiven Mitglieds Fritz Klinkhammer, der uns im abgelaufenen Geschäftsjahr für immer verlassen hatte. Anschließend bedankte sich Willi Schütt beim Chorleiter Gerhard Half und dem Vorstand für die gute, rege Zusammenarbeit, und nachdem keine Einwände oder Änderungswünsche bezüglich der Agenda vorgebracht worden waren, konnte der 1. Vorsitzende nunmehr zur eigentlichen Tagesordnung übergehen.
Unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz las zunächst die Niederschrift der JHV des Geschäftsjahres 2013/2014 vor (TOP 2), bevor sein Stellvertreter, unser Chronist Michael Wielspütz in seinem ca. 20-minütigen Vortrag den Tätigkeitsbericht aus dem Vorjahr (TOP 3) vortrug.
Dann ging das Wort an unseren 1. Kassierer Matthias Vogelsberg. In seinem (TOP 4) Kassenbericht mussten wir leider erfahren, dass das vergangene Jahr mit einem Minus von EUR 764,31 abgeschlossen hat. Vor allem zu Buche geschlagen hat unser gemütlicher Abend mit Damen, aber er wies auch darauf hin, dass unser Geld praktisch nicht mehr verzinst würde. So zahlt z.B. die VR-Bank uns derzeit für Festgeld noch 0,5 % Zinsen, und laut deren Aussage müssten wir noch froh sein, wenn wir nicht in Zukunft Geld mitbringen müssten.
Matthias Vogelsberg schlug von daher vor, Mitglieder zu werben, hätten wir doch in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche vor allem sehr gute Sponsoren verloren. Sehr oft zahlten unsere Inaktiven mehr als den vereinbarten Jahresbeitrag von EUR 13,00. Unser Kassierer schlug vor, z.B. die Partner der Aktiven als Inaktive für uns zu gewinnen; dies hätten einige Sänger bereits gemacht.
Peter Kruse
Geprüft hatten die Kasse am 03.03.2015 Arnold Mies und Peter Kruse (links). Letzterer bescheinigte unserem Kassierer im (TOP 5)Prüfbericht eine klare, deutliche und saubere Buchführung, alle Ein- und Ausgaben seien klar nachgewiesen, so dass er um Entlastung des Kassierers und Vorstands bat. Dieser Bitte wurde einstimmig stattgegeben (eine Enthaltung durch den Kassierer). (Anm.: Der Prüfbericht liegt dem Original dieser Niederschrift bei ebenso wie die Jahresabrechnung des Kassierers).
Fritz Pütz
Heinz Sistig
Klaus Bernitt
Zu neuen Revisoren wurden Fritz Pütz, Heinz Sistig und als Stellvertreter Klaus Bernitt gewählt. Willi Schütt dankte den Kassenprüfern, und da es jetzt an die Neuwahlen des Vorstands ging, stellt er Peter Kruse die Frage, ob er die Funktion des (TOP 6) Versammlungsleiters übernehmen möchte. Er stimmte dem Antrag zu. (TOP 7) Wahl der Vorstands: Die Frage ging zunächst an die Vorstandsmitglieder, ob sie sich zur Wiederwahl stellen wollten. Nachdem diese die Frage alle bejaht hatten, schlug der Versammlungsleiter vor, den alten Vorstand „en bloc“ wieder zu wählen. Diesem Vorschlag stimmte die Vollversammlung einstimmig zu. Unser 1. Vorsitzender Willi Schütt bedankte sich im Namen des Vorstands für die Wiederwahl (unten; Foto von 2013).
In 2015 sind derzeit folgende Veranstaltungen geplant (TOP 9):
30. April 2015 Maiansingen in Breitenbenden und Vussem. 28. Juni 2015 Freundschaftssingen in Palmersheim-Flamersheim 10. Oktober 2015 Freundschaftssingen in Sötenich 17. Oktober 2015 Unser Herbstkonzert im Probenraum des Musikvereins in Vussem, das Gerhard Half unter das Motto „Erntedank“ stellen möchte. Wegen der Räumlichkeiten hat Matthias Vogelsberg bereits mit Doris Schmidt gesprochen. Wolfgang Schulz wies darauf hin, dass unser langjähriger Sänger Bertram Berners im September 90 Jahre alt wird. Sollte es dessen Gesundheit zulassen, sollten wir ihm auf jeden Fall ein Ständchen darbieten. Zur gegebenen Zeit müssten wir uns diesbezüglich mit seinem Sohn Paul kurzschließen.
Unter (TOP 8) Verschiedenes bat der 1. Vorsitzende zunächst unseren Chorleiter Gerhard Half um einige Worte. Wie immer, bemängelte dieser den schlechten, unregelmäßigen Probenbesuch. Er sei ständig gezwungen, neue Lieder immer wieder neu anzufangen. Wolfgang Schulz regte an abzufragen, wer überhaupt noch Sänger sei. Müssten wir doch für jeden Aktiven einen erheblichen Anteil unserer Beiträge an den Chorverband abführen; von daher sollten wir Karteileichen aus der Liste der Sänger streichen.
Franz Sebastian sagte offen und klar, dass er nicht mehr singen würde, andere Angesprochene ließen uns leider im Unklaren. Heinz Sistig fragte unseren Chorleiter, ob er auch in diesem Jahr wieder 6 Wochen in der Ukraine sein würde. Dieser bejahte die Frage, wies aber allerdings auch darauf hin, dass wir ja nicht unbedingt daneben noch eine Sommerpause machen müssten. Zum leidigen Thema „Probenbesuch“ sagte Josef Keischgens, es seien aber auch viele Sänger regelmäßig anwesend. Udo Greuel äußerte sich dahin gehend, dass man auch für sein Nicht-Erscheinen Gründe habe – und Hans-Hubert Schmidt, Dirigent des Musikvereins sagte, dass alle Vereine wohl das gleiche Problem hätten. Heinz Steffens, der seit 1992 bei uns singt, konnte sich an Zeiten erinnern, wo man im 2. Tenor oft mit nur 2 Leuten gesessen habe. Leider haben unsere Sänger Dieter Falter und Ernst-Otto Offermann aus gesundheitlichen Gründen ihren Austritt aus dem Verein erklärt, und ob Conny Kriescher wieder singen kommt, ist auch noch ungewiss, so dass wir derzeit 23 Sänger haben mit einem Altersdurchschnitt von 71 Jahren. Um 21.40 h erklärte der 1. Vorsitzende Willi Schütt die JHV für beendet, dankte aber vorher nochmals den Spendern Norbert Wieder und Wolfgang Schulz für Speis und Trank – und dann folgte der Höhepunkt der Veranstaltung: Albert und Michael Wielspütz verteilten die lang ersehnte Jahreschronik, in die sich die Sänger sofort bei einem Bier vertieften – ein wahrlich friedlicher Ausklang einer JHV.
Vussem, 10.05.2015 Wolfgang Schulz (1. Schriftführer)
Samstag, 11. April 2014
Hans-Hubert Schmidt für zwei Jubiläen ausgezeichnet
Unser inaktives Mitglied Hans-Hubert Schmidt wurde vom Kreismusikdirigenten Walter Link mit Nadel und Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft und 30 Jahre Dirigententätigkeit im Musikverein Vussem ausgezeichnet.
1970 in der „Kaserne“: Ständchen „Ohm Hein“ 75 Jahre. Hubba siehe Pfeil. Während Josef Luxen das Trompetensolo „Die Post im Walde spielte“, dirigierte Heinz Sistig die Bläsergruppe. Vorne rechts: der Jugoslawe Drago, den wir Ostern 1973 in seiner Heimat besuchten
Dazu muss man folgendes wissen: Der Musikverein wurde 1962 als Bläsergruppe des MGV 1892 Vussem gegründet. Die Blaskapelle hatte ihren eigenen Vorstand mit Geschäftsführer und separater Kasse, musste aber einen finanziellen Beitrag an den MGV entrichten. Dieser Beitrag diente u. a. dazu, dass die Musiker bei eventuellen Schadensersatzansprüchen bei Veranstaltungen, z. B. bei Hin- und Rückfahrt, versichert waren. Außerdem wurde das Geld für gemeinsame Ausflüge verwendet. Als Josef Luxen, der „beide Vereine“ dirigierte, plötzlich und unerwartet im Jahre 1984 verstarb, brach für die Sänger und Bläser eine Welt zusammen. 1985 machte die Bläsergruppe sich selbständig. „Hubba“, wie Hans-Hubert auch liebevoll genannt wird, trat die Nachfolge als Dirigent von Josef Luxen an, und die Gruppe nannte sich fortan „Musikverein Vussem“. Mittlerweile sind schon 30 Jahre vergangen.
Von links: Josef Luxen, Hans-Hubert Schmidt, Michael Wielspütz, 1977 beim Kindergartenfest in Harzheim.
Ab 1990 wurde „Hubba“ laut Kassenbuch inaktives Mitglied im MGV Vussem und hätte demnach noch ein Fest zu feiern gehabt, nämlich 25-jährige Mitgliedschaft im Männergesangverein. Zählt man aber die 20 Jahre aktive Zugehörigkeit als Bläser im MGV dazu, wären es sogar 45 Jahre. Das Jubiläum im MGV wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Lieber Hans-Hubert! Ich wünsche Dir von dieser Stelle aus für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und weiterhin erfolgreiches Musizieren, denn „Musik ist Sauna für die Seele“, und „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ (Friedrich Nietzsche). Michael Wielspütz
PS.: Alles Wissenswerte zum Jubiläum kann man dem nachfolgenden Artikel des „Blickpunkt am Sonntag“ vom 19. April 2015 nachlesen.
Eifelland Show-Blasorchester, gegr. Herbst 1980, Ltg.: Wolfgang Kompalka. Foto vom 17. Juni 1985 im Kurpark Bad Münstereifel. Hans-Hubert: 3. Reihe von oben, 4. Mann von links
Donnerstag, 30. April 2015
Begrüßungsfeiern des Maien in Breitenbenden und Vussem
Einleitung: Keine Jahreszeit wird so oft und gern besungen wie der Frühling, denn Frühlingslieder gehören zu den beliebtesten Volksliedern überhaupt. Eins davon heißt:
1.) Grüß Gott du schöner Maien, da bist du wiederum hier. Tust Jung und Alt erfreuen mit deiner Blumenzier. Die lieben Vöglein alle, sie singen also hell, Frau Nachtigall mit Schalle hat die fürnehmste Stell‘!
2.) Die kalten Wind verstummen, der Himmel ist gar blau; die lieben Bienlein summen daher von grüner Au. O holde Lust im Maien, da alles neu erblüht, du kannst mich sehr erfreuen, mein Herz und mein Gemüt.
Das Lied stammt aus dem 16. Jhdt. und kommt aus dem Rheinland. Ursprünglich hatte es viele Strophen, nur zwei sind geblieben. Franz Wilhelm von Ditfurth überarbeitete den Text und veröffentlichte ihn 1880. Die Melodie nahm er aus einem Chorgesangsbuch von 1877.
Mit Unfug in den Mai: In früheren Zeiten stand Unfug treiben in der Mainacht auf der „Tagesordnung“. Allerdings hatte dies nichts mit gewalttätigen Ausschreitungen zu tun. Aus einem Eifeldorf werden von 1924 im Schleidener Tageblatt folgende Schelmenstücke beschrieben. Da hatte man einem Bauern Haus- und Hoftür von außen mit Holzblöcken und Ackergeräten verbarrikadiert. Auf dem Dach war der Kamin zugedeckt worden, sodass der Küchenherd heftig qualmte. Hoch in der Dorflinde hingen mehrere Melkstühle, die am frühen Morgen so dringend gebraucht wurden. Alle Ziegen hatte man in einen Stall am Ende des Dorfes zusammengetrieben, wo nun jeder seine Geiß rausklamüsern musste. Die Geschädigten haben sicher über die Scherze gewettert. Vielleicht nahmen sie es aber auch mit dem sprichwörtlichen Eifeler Humor.
Auftritt in Breitenbenden um ca. 17:30 Uhr.
Der Wonnemonat Mai wurde wieder traditionsgemäß vom Musik- und Männergesangverein aus Vussem auf dem Dorfplatz begrüßt. Nachdem die Musikkapelle zur offiziellen Eröffnungsfeier einen Marsch gespielt hatte, ergriff der zweite Vorsitzende des Ortskartells Michael Rudnik das Wort und hieß alle herzlich willkommen. Leider ließ das Wetter zu wünschen übrig.
Im vorigen Jahr hatten wir einen herrlichen Frühlingstag mit angenehmen Temperaturen erwischt. Doch heute hatte Petrus kein Einsehen. Es regnete ununterbrochen und die Temperaturen waren im einstelligen Bereich. Wir ließen uns aber nicht davon entmutigen.
Nach dem wir vor der Nässe und Kälte in einem Zelt Schutz gesucht hatten, wechselten wir uns mit dem Musikverein ab und sangen unter der Leitung von Gerhard Half folgende Mai- und Frühlingslieder: 1. Zur schönen Frühlingszeit, 2. Grüß Gott, du schöner Maien, 3. Was glänzet der Frühling, 4.Heimat, 5. Süß Liebe liebt den Mai, 6. Wir wollen zu Land ausfahren, und 7. Frisch gesungen, wobei Udo Greuel die beiden letzten Lieder auf seiner Quetsch begleitete. Für alle Vorträge gab es herzlichen Applaus von den bei diesem Sauwetter spärlich erschienenen Festgästen. Zum Abschluss der offiziellen Maifeier stimmte die Blaskapelle das Lied „Der Mai ist gekommen“ an, und alle sangen mit. Anschließend konnte man Getränke und Imbiss zu zivilen Preisen an den dafür vorgesehenen Buden käuflich erwerben.
Auftritt in Vussem um ca. 19 Uhr:
Auf dem Junggesellenplatz in Vussem angekommen, wurden wir mit einem Willkommenstrunk herzlich begrüßt, denn der Junggesellenverein Vussem, gegr. 1980, feierte zusätzlich sein 35-jähriges Bestehen. Auf dem neugestalteten Platz an unserer Sängerlinde, hielt der Karnevalsverein Vussem sein traditionelles Grillfest ab. Das Wetter hatte sich nicht gebessert, denn bei unserem Auftritt
mussten wir den Regenschirm aufspannen, damit die Notenmappen nicht allzu sehr durchnässt wurden. Wir sangen nun das gleiche Programm wie in Breitenbenden und erhielten dafür von den wenigen Zuschauern, die trotz des Regenwetters gekommen waren, viel Beifall. Nachdem der bunt geschmückte Maibaum aufgestellt worden war, endete auch hier die offizielle Begrüßungsfeier mit ein paar gesungenen Strophen des „Mailiedes“, das von der Bläsergruppe unter der Stabführung von Hans-Hubert Schmidt angestimmt wurde. Jetzt wurden der Getränkewagen und die Imbissbude gestürmt, denn man hatte mittlerweile großen Durst und Hunger bekommen. – Es sind keine besonderen Vorkommnisse in der Mainacht bekannt geworden.
Fröhliche Jecke em Rähn!
Samstag, 2. Mai 2015
Mit dem Jubilar Wolfgang Schulz auf Tour!
Der gutaussehende junge Mann auf dem Foto links wurde am 22.04.2015 70 Jahre alt, und er nahm dies zum Anlass, dieses einmalige Ereignis mit seiner Familie und lieben Verwandten, Nachbarn und Freunden zu feiern.
Wir waren herzlich eingeladen worden, um einmal einen entspannenden Tag in unserem schönen Nationalpark Eifel genießen zu können. Bei einem Sektempfang im Hause des Jubilars um 10:30 Uhr lernte man sich gegenseitig kennen, denn einige Gratulanten waren u. a. aus Freiburg, Karlsruhe und Jülich angereist.
Gestartet wurde gegen 11:30 Uhr mit einem historischen Mercedes-Oldtimer-Bus, Baujahr 1956, von der Fa. Schäfer-Reisen aus Mechernich. Im Schneckentempo zuckelten wir über Gemünd, Herhahn-Morsbach und Schöneseiffen in Richtung Höfen. Eine Autoschlange hatte sich hinter uns gebildet, weil der Bus die ansteigende Strecke nur mit großer Mühe schaffte (Höchstgeschwindigkeit auf ebener Strecke 50 km/h). Mit lautem Hupen taten einige Autofahrer ihren Unmut kund, weil sie in der kurvenreichen Straße nicht überholen konnten. Andere winkten uns freundlich zu und waren fasziniert vom Anblick dieses „Wunderwerks der Technik“.
In Höfen wartete schon der Planwagenkutscher mit seinem Gespann, das aus zwei kräftigen, belgischen Kaltblütern bestand, die auch im Wald zum Holzrücken eingesetzt werden. Wolfgang Schulz hatte es sich mit seinem Enkelkind „Katharinchen“ auf dem Bock neben dem Kutscher bequem gemacht. Gemütlich kutschierten wir durch die Höfener Heckenlandschaft und das Monschauer Land (siehe Foto). Zwischendurch wurden einige Lieder angestimmt und Witze erzählt. Es roch überall nach Frühling, denn nach dem Winter explodiert nun auch in den Höhenlagen der Eifel die Natur. In Feld und Flur sprießt das erste frische Grün; Bäume und Sträucher am Wegesrand stehen in voller Blüte. Auf den Wiesen blühen zahlreiche Blumen, die dem zarten Grün viele Farbtupfer geben. Es war herrlich anzuschauen.
In dem Planwagen waren jeglicher Art von Getränken untergebracht. An dem durchgehenden Tisch waren beidseitig Aluschienen angebracht, in die Löcher gebohrt waren, die dem Durchmesser von Pils und Kölsch Flaschen entsprachen und für sicheren Halt sorgten.
Dann wurde an einem Kinderspielplatz mit Toilettenanlage Rast gemacht. Hier gab es eine kräftige und wohlschmeckende Gulaschsuppe.
Nach der Rückkehr mit dem Planwagen bestiegen wir wieder in bester Laune den Oldtimer-Bus, der uns sicher über Monschau und Simmerath zur Schiffsanlegestelle in Rurberg brachte. Da wir bis zur nächsten Abfahrt des Schiffes noch eine Stunde Zeit hatten, besuchten wir ein nahegelegenes Cafè. Bei Kaffee und leckerem Kuchen hatte man sich viel zu erzählen. Die auswärtigen Gäste waren angetan von unserer Heimat, denn so schön hatten sie sich die Eifel nicht vorgestellt. Gegen 17 Uhr gingen wir an Bord der „Stella Maris“, einem Ausflugsschiff der Rurseeflotte.
Nach 45-minütigem „Cruisen“ auf See landeten wir in Schwammenauel an, wo unser Bus schon startklar auf uns wartete. Der Busfahrer leistete Schwerstarbeit am Steuer, denn der Oldtimer besitzt keine Servolenkung, und die Strecke von Schwammenauel nach Gemünd mit den zahlreichen und engen Kurven hatte es in sich. Im renovierten „Hotel-Restaurant Friedrichs“ ließen wir bei einem exquisiten Abendessen den schönen, erlebnisreichen Tag ausklingen. Danach wurde die Heimfahrt angetreten, und der altbetagte Bus brachte uns sicher gegen 22:30 Uhr nach Hause. Leider ging nun ein schöner Frühlingstag zu Ende, den wir vor allem unserem Jubilar Wolfgang Schulz zu verdanken haben.
Dienstag, 19. Mai 2015
Neue Chorleiterin im Landeschorverband
Sonntag, 28. Juni 2015
Freundschaftssingen im Dorfgemeinschaftshaus Palmersheim
Vorwort: Vor ca. 4 Monaten, am 27.02.2015, fand im Proberaum in Flamersheim die Gründungsversammlung des neuen Vereins statt. Es wurde beschlossen, dass die beiden Gesangvereine MGV 1848 Flamersheim-Palmersheim und der MGV 1860 Arloff-Kirspenich sich auflösen und zukünftig als MGV Steinbach-Erft 1848/1860 gemeinsam auftreten. Dieser neu gegründete MGV wird die Rechte und Pflichten der beiden alten Vereine übernehmen. Zum Vorsitzenden wurde Rolf Breitbach aus Arloff und zum Schriftführer Heinrich Wolf aus Flamersheim gewählt. Das Amt des Dirigenten übernahm wieder Kreischorleiter Volker Prinz. Geprobt wird dienstags um 20 Uhr im Proberaum in Flamersheim.
Der MGV Vussem vor dem Auftritt: konzentriert . . . . .
Freundschaftssingen: Der neu gegründete MGV Steinbach-Erft 1848/1860 hatte zu einem Freundschaftssingen ins schöne Dorfgemeinschafts-haus in Palmersheim eingeladen. Mit dem Veranstalter nahmen noch fünf Vereine teil. (siehe Programm am Schluss des Berichtes).
. . . . und locker.
Nach der Begrüßungsansprache des 1. Vorsitzenden Rolf Breitbach und den Darbietungen des MGV Steinbach-Erft betraten wir zielstrebig in weiß-rot-schwarzem Outfit die Bühne. Wir trugen fünf Seemannslieder vor, die Udo Greuel auf seiner „Quetsch“ fachmännisch begleitete: 1. Das Gorch-Fock-Lied, 2. Old Mauhie, 3. O Bootsmann, 4. Rolling home, Solist: Heinz Sistig, und 5. Finster war die Nacht.
Mit der Auswahl der Lieder hatten wir den Geschmack der aufmerksamen Zuhörer getroffen, und der stürmische Beifall wollte kein Ende nehmen. Leider hatten wir für die Zugabe, die vom Publikum gefordert wurde, keine Noten mehr zur Hand. Als Dank für unsere Teilnahme erhielten wir vom Vorsitzenden eine Literflasche 42prozentigen Trester. Wir waren der einzige Chor aus dem ehemaligen Sängerkreis Schleiden, der zu diesem Freundschaftssingen erschienen war.
Fazit: Die Seemannslieder sorgten für gute Laune beim Publikum in der vollbesetzten Halle. Der Chor sang die Lieder, wie man sie singen muss: knackig im Rhythmus, melodiös und ein klein wenig ausgelassen. Die Männer waren ganz in ihrem Element, und der Spaß am Singen war ihnen anzuhören. – Ein Magier des Dirigats ist unser Chorleiter Gerhard Half, der seine sehr genauen Vorstellungen vom lebendigen Klangbild umzusetzen wusste. – Udo Greuel am Akkordeon verlieh dem Gesang eine unglaubliche Präsenz und verband Virtuosität von Weltklasseformat mit liebevollem Ausdruck. Dabei strahlte er eine erfrischende Spielfreude aus.
Mit dem Lied „Rolling home“, dass er in Hamburger Plattdeutsch zum Besten gab, begeisterte unser Solist Heinz Sistig das Publikum mit außergewöhnlich feiner Klangfülle und beeindruckender und geschmeidiger Leichtigkeit. – Auch unser Chorleiter war begeistert von unseren Vorträgen der Seemannslieder.
Er lobte unseren disziplinierten und couragierten Auftritt in den höchsten Tönen, was sehr selten vorkommt!
Der MGV Vussem nach dem Auftritt: Gelöst und hochzufrieden.
Freitag, 18. September 2015
Geburtstagsständchen für unser inaktives Mitglied Bertram („Bertel“) Berners: 90 Jahre
Unser ältestes Gründungsmitglied nach dem Zweiten Weltkrieg, Bertel Berners, feierte heute, genau auf den Tag, im Kreise von Familie, Verwandten und Freunden seinen 90. Geburtstag in der Gaststätte „Kronenberg“ in Vollem. Dazu hatte man auch den MGV 1892 Vussem eingeladen, um der Feier mit Liedvorträgen einen festlichen Rahmen zu geben.
Beim Eintreffen wurden wir zunächst mit einem Willkommenstrunk herzlich begrüßt. Nachdem wir die Notenmappen in Empfang genommen hatten, betraten wir mit 18 Sängern frohgelaunt den festlich geschmückten Saal.
Unter der Leitung von Gerhard Half begannen wir unser Ständchen mit dem Lied: 1. Zum Geburtstag viel Glück
Unser Vorsitzender Willi Schütt überbrachte nun im Namen des MGV die herzlichsten Glück- und Segenswünsche in Form eines Gedichtes und überreichte dem Jubilar, der voller Stolz auf seiner Brust die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ trug, ein Geschenk. (Dazu mehr im Lebenslauf).
Das Ständchen wurde nun mit folgenden Liedern fortgesetzt: 2. Hab‘ oft im Kreise der Lieben (Frisch gesungen), 3. Aus der Traube in die Tonne, 4. Zeit ist ein Geschenk, 5. Das Elternhaus, 6. Das Morgenrot, 7. Ein Bier, das macht den Durst erst schön.
Diese Vorträge kamen bei den Festgästen sehr gut an, zumal der Jubilar, der von 1950 bis 2000 bei uns die erste Tenorstimme erschallen ließ, einige ihm bekannte Lieder begeistert mitsang. Nachdem der tosende Applaus verklungen war, hielten einige Sänger noch ein Schwätzchen mit dem Geburtstagskind und den Festgästen, derweil die anderen Sangesbrüder über die bereitgestellten Platten mit gut belegten Brötchen herfielen, alles ratzekahl verputzten und mit einigen Glas Bier hinunterspülten. Die Sbr., die noch etwas geklönt hatten gingen leer aus. Für sie waren nur noch ein paar Salatblätter, die zur Dekoration gedient hatten, übrig geblieben.
Auszüge aus dem bisherigen Lebenslauf von Bertram Berners: Als Sohn der christlichen Eheleute Wilhelm Berners und Barbara, geb. Hilberath, wurde Bertram (Bertel) Berners in Vussem am 18.09.1925 geboren. Er wuchs mit 9 Geschwistern (7 Brüdern und 2 Schwestern) in einer erbärmlichen Zeit heran, wo Arbeitslosigkeit an der Tagesordnung und Schmalhans der Küchenmeister waren. Trotzdem entwickelte er sich zu einem prächtigen Kerlchen. Doch schon mit 17 Jahren, in der Blüte seines noch so jungen Lebens, wurde er 1942 zur Luftwaffe eingezogen und kam als Bordfunker nach Lyon in Frankreich (Das Morsen hat er bis heute nicht verlernt). Zwei Jahre später, 1944, gelangte er in Elsaß-Lothringen in französische Gefangenschaft. Von hier wurde er nach Algerien transportiert und nach kurzem Aufenthalt in Richtung Amerika eingeschifft. Als Folge der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945, kehrte der Gefangenentransport, der schon in Sichtweite der amerikanischen Küste war, nach Marseille zurück. Hier war er bis zu seiner Entlassung im März 1949 in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Nach seiner Rückkehr in die geliebte Heimat fand er zunächst eine Arbeitsstelle bei dem Land- und Gastwirt Franz Schneider in Vussem. Doch bald erhielt er eine Anstellung bei der ortsansässigen Maschinenfabrik Peter Girards in der Eisengießerei, wo er bis zu deren Schließung am 31.10.1978 als Kernmacher beschäftigt war. Anschließend stellte er seine Arbeitskraft dem hiesigen Schreinermeister Josef Wagner als Zuschneider zur Verfügung, um dann noch ein Jahr bis zu seiner Pensionierung als Pförtner und Telefonist im Kreiskrankenhaus Mechernich zu absolvieren. Bald nannte man ihn „Dr. Berners“, weil er den Patienten immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1983 genoss er das Rentnerdasein in vollen Zügen, obwohl er als Hausmeister der Turnhalle und der ehemaligen Volksschule in Vussem noch einige Pflichten zu erfüllen hatte. Als zweites Hobby, neben dem Gesang, bestellte er seinen Garten. Weil der nahe an der Kirche lag, vermutet man, dass der Segen Gottes auf dem Acker ruhte, denn er hatte weit und breit die dicksten Kartoffeln, die ja normalerweise nur die dümmsten Bauern haben. Unvergessen ist aber auch Bertels Gesangssolo: „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“, das er bei gemütlichen Veranstaltungen immer wieder zum Besten gab.
Ab 2000 erschien er nur noch sporadisch zu den Chorproben, weil seine Frau Maria, die er 1953 geheiratet hatte, schwer erkrankt war und der häuslichen Pflege bedurfte, bis sie im August 2012 verstarb.Am Donnerstag, dem 27.03.2014 erhielt er für diese aufopferungsvolle Pflege rund um die Uhr von Landrat Günter Rosenke die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Aber auch im MGV 1892 Vussem wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil. Die letzte Auszeichnung erhielt er im Jahre 2010 für 60jährige Mitgliedschaft in unserem Verein in Form einer Anstecknadel und Urkunde.
Nun ist er selbst schwer erkrankt und seit ein paar Monaten in der Betreuungseinrichtung „Casa in Silva“ in Kalenberg untergebracht. Diese Anlage ist mit viel Liebe eingerichtet worden und liegt inmitten eines rund 19000 qm großen Grundstücks. Die Bewohner können Zwischen Einzel- und Doppelzimmer oder drei Appartements wählen. Dabei haben sie die Möglichkeit, die geräumigen Zimmer ganz nach ihren persönlichen Wünschen einzurichten. Helle freundliche Farben und Wandmalereien in den Fluren und Gemeinschaftsräumen schaffen eine besonders gemütliche Atmosphäre. Die hauseigene Küche bietet täglich frische Speisen und Spezialkost. Ein fester Bestandteil der „Casa in Silva“ ist der eigene Tierpark. In der großen Außenanlage befinden sich zahlreiche Tiergehege mit Pfauen, Ziegen, Schafen, Gänsen und Hasen. Die Senioren kümmern sich zum Teil in ihrer Freizeit mit großer Leidenschaft um die Tiere. Außerdem können sie ihre eigenen Haustiere mitbringen.
Das hochmotivierte, fachlich bestens ausgebildete Team kümmert sich liebevoll um die Bewohner und hat immer ein offenes Ohr für ihre Belange. Jeder ist herzlich willkommen (Ich konnte mich selbst davon überzeugen). Menschen mit Demenz können auf dem großen Außengelände sicher ihrem Bewegungsdrang nachgehen.
Ob Kurzzeitpflege oder dauernde stationäre Betreuung steht für das „Casa in Silva“-Team an erster Stelle. Die guten Bewertungen der Einrichtung bestätigen das immer wieder.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Jubilar in seiner neuen Umgebung nette Menschen kennen lernt, die ihm auf seinem weiteren Lebensweg helfen, seine Gebrechlichkeit etwas zu lindern, um sie geduldig ertragen zu können.
Samstag, 10. Oktober 2015
Freundschaftssingen des MGV „Liederkranz“ Sötenich im Bürgerhaus
Regelmäßig, alle fünf Jahre, veranstaltet der MGV „Liederkranz“ Sötenich, der 1909 gegründet wurde, ein Freundschaftssingen bzw. ein Konzert. Auch wir waren wieder gerne der Einladung gefolgt, weil wir seit vielen Jahren zum MGV Sötenich ein freundschaftliches Verhältnis pflegen. Mit von der Partie waren der gemischte Chor „Eintracht“ Zingsheim unter Leitung von Annelie König, der Tochter von Bernhard Stoffels, dem Chorleiter des Veranstalters, sowie der Musikverein Sötenich. Nachdem der Vorsitzende Kurt Geschwind die Honoratioren und Gäste begrüßt hatte, eröffnete der ortsansässige Männerchor um ca. 19:45 Uhr den 1. Teil des Konzertes (siehe Reihenfolge im Programm).
Der MGV Vussem in Aktion
Unsere Liedbeiträge wurden mehrmals im Vorfeld getauscht oder durch andere ersetzt, was bei einigen Sangesbrüdern für Unverständnis sorgte. Durch diese Umstellung des Programms kamen im 1. Teil folgende Lieder unter der Leitung von Gerhard Half zum Vortrag: 1. Frisch gesungen, 2. O Bootsmann, 3. Lebe, liebe, lache. Nach einer halbstündigen Pause begann der Musikverein mit einem zünftigen Marsch den 2. Teil des Konzertes. Danach erfolgte die Jubilarehrung durch Gabriele Heis, Vorsitzende des Kreischorverbandes (KCV) Euskirchen, die aber zuvor eine kurze Ansprache hielt, indem sie u. a. sagte: „Wenn man nach Sötenich kommt, ist es immer so, als wäre man zu einem Familienfest eingeladen“. Damit bescheinigte sie dem MGV, dass er eine eingefleischte Chorgemeinschaft ist. Kalls Bürgermeister Herbert Radermacher, der Frau Heis bei der Verteilung der Urkunden und Anstecknadeln half, betonte in seiner Rede folgendes: „Wir können uns glücklich schätzen, in unserer Gemeinde einen so aktiven MGV zu haben, der ein wichtiger Träger des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens im Ort Sötenich und darüber hinaus ist.“ Er beendete seine Rede mit den Worten: „Der Verein ist ein bildendes und belebendes Element von unschätzbarem Wert“. Bei unserem zweiten Auftritt sangen wir die Lieder: 1. Zeit ist ein Geschenk, 2. Slowenischer Weinstrauß, 3. Aus der Traube in die Tonne, und als Zugabe: Rock my soul. Unser Chorleiter war mit den Darbietungen unsererseits sehr zufrieden. Zum Schluss des Konzertes wurde noch gemeinsam das Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ gesungen. Es war ein gelungenes Freundschaftssingen, das bei vielen Zuhörern Anklang fand.
Auszüge aus der Vereinschronik des MGV „Liederkranz“ Sötenich: Schon im Jahre 1905 gründeten Männer aus Sötenich den MGV „Liederkranz“. Erster Dirigent war der Musik- und Gesangslehrer Josef Heinen aus Scheven, der sich nach Ankauf eines von ihm gelieferten Klaviers verpflichtete, den Verein eine gewisse Zeit lang kostenlos zu dirigieren. Später erhielt der Dirigent 30% der Einnahmen, die der Verein bei seinen Veranstaltungen machte. Aber erst im Sommer des Jahres 1909 begann eine rege Vereinstätigkeit. Da wurde im Rahmen eines großen Sängerfestes die Vereinsfahne, die teils aus Spenden, teils aus Mitteln des Vereins angeschafft wurde, feierlich eingeweiht. Diese Fahne wurde etwa 40 Jahre später restauriert. Hierbei wurde aus Versehen das Jahr der Fahnenweihe als das Gründungsjahr des MGV Sötenich eingestickt.
Nach anfänglich starkem Interesse der Bevölkerung kam die Vereinsarbeit mit Beginn des Ersten Weltkrieges und den nachfolgenden Inflationsjahren zum Erliegen. Erst als nach dem verlorenen Krieg wieder geregelte Verhältnisse eintraten, kamen auch die Sötenicher Männer wieder zu den Chorproben. Die Anzahl der Sänger nahm stetig zu. Unter der Führung des Schreinermeisters Josef Lünebach erlebte der Verein einen sichtbaren Aufschwung. In der Folgezeit übernahm Josef Heck aus Kall den Dirigentenstab. Im Jahre 1936 trat die Westdeutsche Kalk- und Portlandzementwerke AG Köln, Betriebsabteilung Sötenich, die Schirmherrschaft über den Verein an und übernahm damit gleichzeitig die Honorarzahlung an den Dirigenten. Im Februar 1938 konnte Herr Schmickler aus Kommern als neuer Chorleiter eingestellt werden. Unter seiner Leitung nahm der MGV an den großen Kreissängerfesten im Sängerkreis Schleiden teil, wobei viele Erfolge erzielt wurden. Trotz der 1939 beginnenden Einberufungen zur Wehrmacht konnten die Proben noch bis 1943 weitergeführt werden. Dann kam das Vereinsleben infolge der Kriegswirren zum Stillstand. Im Jahre 1948 wurde auf Betreiben von Max Ullrich, der den Vorsitz des Vereins übernahm, und unter der Chorleitung von Michael Schmickler, der Gesangsbetrieb wieder aufgenommen. Mit Geschick und großem persönlichen Einsatz führte Herr Ullrich den Verein. Er integrierte die „Neuen“ in die Riege der „Alten“. So versuchte man gemeinsam den Krieg und seine Nachwirkungen zu überbrücken. Nachdem Herr Schmickler wegen einer schweren Erkrankung das Amt des Chorleiters niedergelegt hatte. trat an seine Stelle der Musikdirektor Heinrich Adams aus Satzvey, der bis zum Jahre 1952 die regelmäßigen Proben und Auftritte leitete. Nach dem Weggang von Herrn Adams geriet der Verein in große Schwierigkeiten. Fast vier Jahre war man ohne Dirigent; infolgedessen fanden auch keine Chorproben mehr statt. Im Dezember 1956 konnte man endlich den Chorleiter und Organisten Hubert Röttgen aus Kommern für das Amt des Dirigenten gewinnen. Unter dessen Leitung wurde am 13. und 14. Juni 1959 das 50jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Die Jubiläumsfeier (Kommers) begann am Samstagabend im Saal des Urfttal-Hotels Hamelmann. Es wirkten mit de Jubelchor, MGV Kommern, MGV Firmenich und das Streichquartett Stollenwerk aus Olef. Zum Freundschaftssingen am Sonntagnachmittag waren zehn auswärtige Gesangvereine erschienen, darunter auch der MGV 1892 Vussem, „Eintracht“ Hausen, „Eintracht“ Zingsheim, MGV Mechernich, MGV Gemünd und MGV Hellenthal, sowie die heute nicht mehr existierenden Vereine „Frohsinn“ Kalenberg, MGV Blumenthal, „Cäcilia“ Weyer und „Liederkranz“ Strempt.
Die Chorleitung wechselte 1960 auf Josef Hermes und 1964 auf Herrn Chrysantus Müller. Im Jahre 1969 feierte der Verein in einem würdigen Rahmen sein 60jähriges Bestehen. Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet durch regelmäßig stattfindende Konzerte, durch aktive Teilnahme beim Sängerwettstreit des Sängerkreises Schleiden, an Sängerfesten und am kulturellen Leben des Ortes Sötenich. Am 20.10.1984 feierte der MGV sein 75jähriges Bestehen. Bedauernswerterweise erkrankte kurz vorher der Chorleiter Chrysantus Müller, der den Dirigentenstab niederlegen musste. Kurzfristig konnte Bernhard Stoffels, gebürtig aus Kallmuth, als Dirigent verpflichtet werden. Das Fest begann mit einer hl. Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder in der Pfarrkirche. Nach der Totenehrung am Friedhofskreuz ging es mit Marschmusik zum Festkommers in den Saal des Urfttal-Hotels. Hier nahm der Vorsitzende des Sängerkreises Schleiden, Hans Pesch, die Ehrung der zahlreichen Sänger vor. Mitwirkende waren: der Jubelverein, MGV Kall, Kirchenchor Sötenich und der Musikverein Sötenich. Bernhard Stoffels, der von dem Fest begeistert war, erklärte sich noch am selben Abend bereit, den Chor längerfristig zu übernehmen. In kleinerem Rahmen als fünf Jahre zuvor, feierte der MGV Sötenich 1989 sein 80jähriges Gründungsfest. Durch die guten Kritiken, die der Chor in der Öffentlichkeit erhielt, stieg die Zahl der Sänger ständig an. Am Ende des Jahres 1991 zählte der Verein 31 aktive Mitglieder. Beim 100jährigen Jubiläumsfest des MGV 1892 Vussem marschierte der Sötenicher Chor im Festzug mit und beteiligte sich beim anschließenden Freundschaftssingen erfolgreich. In der Folgezeit verstand es Bernhard Stoffels mit der richtigen Mischung von altem und neuem Liedgut die Sänger zu motivieren. Anfang 1992 wechselte man in das neue Vereinslokal „Em Backes“, weil das Urfttal-Hotel verkauft werden sollte. Aber wegen des hohen Geräuschpegels in der Gaststätte war ein optimaler Probenablauf nicht mehr möglich. Nach Absprache mit den Wirten wechselte der Verein 1994 wieder ins alte Vereinslokal. Einige Sänger, die mit dem Wechsel nicht einverstanden waren, kamen nicht mehr zur Probe. Vertretungsweise wurde die Tochter des Dirigenten, Annelie Stoffels, in die Chorleitung mit aufgenommen, sodass bei Verhinderung von Bernhard Stoffels der Chor unter der Leitung von Annelie proben oder gar auftreten konnte. Die letzte Probe im Hotel Hamelmann fand am 19.12.1995 statt. Zum 1.1.1996 wechselte der Besitzer und die Sänger des MGV waren erneut gezwungen, sich nach einem Proberaum umzusehen. Sie fanden ein neues Domizil im Pfarrheim. Am 7.11.1998 gestaltete der MGV ein Herbstkonzert im Bürgerhaus in Sötenich. Als Gastvereine waren der MGV Kall, der MGV 1892 Vussem, die Musikfreunde Sötenich und der Musikvereins Urft erschienen. Dieses Konzert war das erste in Sötenichs „Guter Stube“ und der Höhepunkt des Jahres 1998, schrieb der Chronist Robert Zahler in seinen Tätigkeitsbericht. Das 90jährige Stiftungsfest fand am 12. Und 13.6.1999 statt. Sonntags gingen rund um Sötenich schwere Gewitter und Regenfälle nieder, aber die Teilnehmer am Festzug um 13:30 Uhr marschierten trockenen Fußes durch den Ort. Es waren nur vier Chöre in der festlich geschmückten Bürgerhalle erschienen, um dem Jubelchor gesanglich zu gratulieren: MGV Kall, MGV 1892 Vussem, Gemischter Chor Ramscheid und „Eintracht“ Hausen; zwei Chöre hatten kurzfristig abgesagt. Nachdem der gastgebende Verein und der MGV Kall ihre Vorträge beendet hatten, betrat der MGV 1892 Vussem in seinem schmucken Anzug die Bühne. Sbr. Klaus Reddig überbrachte charmant dem Jubelchor die besten Glückwünsche und verwies auf die freundschaftlichen Beziehungen, die sich zwischen dem MGV Sötenich und dem MGV Vussem aufgebaut hätten. Unter dem Dirigat von Udo Greuel, der den in Urlaub weilenden Heinz Sistig würdig vertrat, kamen die Lieder 1. O Bootsmann, 2. Swanee Ribber, 3. Aus der Traube in die Tonne, und 4. Wir kamen einst von Piemont gekonnt zum Vortrag, die von den aufmerksamen Zuhörern mit viel Applaus honoriert wurden. In Abwesenheit unseres 1. Vorsitzenden, der mit seiner Gattin in Kur war, erhielt unser 2. Vorsitzender Matthias Vogelsberg eine Erinnerungsplakette von Willi Kramer ausgehändigt, der nochmals die gute Freundschaft beider Vereine bekräftigte. Am 20. Und 21.6.2009 feierte der MGV „Liederkranz“ Sötenich sein 100jähriges Gründungsfest. Am Samstagabend begann die Feier mit einem Festkommers und endete mit dem Großen Zapfenstreich. Am Sonntagmorgen wurden die Feierlichkeiten mit einer hl Messe und um 13 Uhr mit einem Festzug bei strömendem Regen fortgesetzt. Anschließend fand in der Bürgerstube das Freundschaftssingen statt. Auch der MGV 1892 Vussem, der, wie gesagt, mit dem Gastgeber ein gutes Verhältnis pflegt, war unter den Gratulanten. Mit unseren hörenswerten Darbietungen: 1. An einem Sommermorgen, 2. Slowenischer Weinstrauß, Solist Bernd Wenderdel, 3. dem Shanty Old Mauhie, Bearbtg.: Heinz Sistig, und unserem feschen Outfit hinterließen wir einen guten, bleibenden Eindruck. Die Lieder 1 und 3 wurden von Udo Greuel mit dem Akkordeon begleitet. Mit einer verhältnismäßig kleinen Zahl von 22 bis 26 Sängern ist der MGV Sötenich im Laufe der Jahre nicht nur zu einem musikalischen Verein, sondern auch zu einer menschlichen und kameradschaftlichen Gemeinschaft zusammengewachsen, die man aus dem Dorfleben von Sötenich nicht mehr wegdenken kann. Deshalb muss der Wahlspruch auf der Vereinsfahne „In Freud und Leid zum Lied bereit“ den Sängern eine Verpflichtung sein.
Heinz Sistig (oben, 2. von links) glänzte mit seinem Solo beim „Slowenischen Weinstrauß“. Rechts: Vorsitzender Geschwind bedankte sich bei unserem Vorsitzenden Willi Schütt in aller Freundschaft.
Samstag, 17. Oktober 2015
Herbstkonzert des MGV 1892 Vussem
Einleitung: Der Schweizer Dichter Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762-1834) hat einmal das folgende, lebensfrohe Herbstlied 1782 geschrieben, das Johann Friedrich Reichard 1799 vertonte und damit die Verse volkstümlich machte:
1.
Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.
2.
Wie die volle Traube
aus dem Rebenlaube
purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche mit Streifen,
rot und weiß bemalt.
3.
Flinke Träger springen,
und die Mädchen singen,
alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Stroh.
4.
Geige tönt und Flöte
bei der Abendröte
und im Morgenglanz;
junge Winzerinnen
winken und beginnen
frohen Erntetanz.
Vorwort: Die Vorbereitungen zu unserem Konzert begannen schon im späten Frühjahr. Viele Sangesbrüder hatten auf die Sommerpause verzichtet, sodass die Chorproben meistens gut besucht waren. Da unser Chorleiter Gerhard Half wieder einige Wochen mit seiner Familie in der Ukraine verbrachte, übernahm Heinz Sistig die Übungsstunden. Nach seiner Wiederkehr aus dem Urlaub, konnte nun der Dirigent mehr Zeit für die Schwachstellen und den Feinschliff investieren, denn Heinz hatte gute Vorarbeit geleistet.
Zum ersten Mal veranstalteten wir ein Konzert in den angemieteten Räumlichkeiten des Vussemer Musikvereins (ehemaliges Schwimmbad). In den Vorstandssitzungen war alles genau geplant worden. Der Aufbau der Bühne und die Bereitstellung der Bestuhlung für 90 Plätze klappte hervorragend. Starke Männer hatten das Klavier herangeschafft. Die Getränke wurden von Matthias Vogelsberg geordert, und für den Ausschank hatte er freundliches Thekenpersonal beschafft. Unser Vorsitzender und „Mann für alle Fälle“, Willi Schütt, zeichnete u. a. für die schöne herbstliche Dekoration verantwortlich, die ans Erntedankfest erinnerte. Übrigens, im Artikel der Kölnischen Rundschau, der auf einer der nächsten Seiten erscheint, wird er irrtümlich mit Willi Schmitt betitelt. Vor dem Konzert war noch eine Ansingprobe angesagt worden. Doch alle Sänger standen auf heißen Kohlen, weil der Chorleiter sich um eine halbe Stunde verspätete (seine Frau Ludmilla und sein Sohn Alexander hatten sich einen grippalen Infekt eingehandelt). Deshalb wurden noch schnell einige schwierige Passagen angesungen, um dann im Eiltempo die Bühne zu betreten. Unser Programm glich einem bunten Blumenstrauß, denn zum Vortrag gelangten Heimat-, Volks-, Wander-, Wein-, Seemanns-, spanische und kölsche Lieder. Nun hat unser Moderator Wolfgang Schulz das Wort:
Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zu unserem Herbstkonzert, als wir die Idee hierfür hatten, war die Überlegung: Was kann man denn da überhaupt singen; typische Herbstlieder gibt es nicht viele – aber – Herbst – das heißt ja Goldener Oktober, Wandern und Reisen, Zeit der Ernte, der Weinlese, der Winzerfeste, aber auch die nahende, dunkle Jahreszeit – keine Angst, wir singen noch keine Weihnachtslieder – auch wenn in den Geschäften schon seit Wochen Weihnachtsgebäck und Weihnachtsdekoration liegen.
Der Herbst ist also eine recht abwechslungsreiche Jahreszeit – und genau so abwechslungsreich soll unser heutiges Programm sein. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen! Doch bevor es musikalisch losgeht, darf ich Ihnen noch vorstellen einige gewichtige Personen – wobei gewichtig hat nichts mit deren Körpergewicht zu tun – sondern mit ihrer Bedeutung für den Chor, nämlich unseren 1. Vorsitzender Willi Schütt, der Sie eingangs schon begrüßt hat, unseren Chorleiter Gerhard Half, am Klavier seine reizende Gattin Ludmilla sowie an der Quetsch Udo Greuel.
Willi Schütt (ganz rechts) begrüßt die Gäste
Genug der Worte, jetzt wird gesungen, und zwar beginnen wir mit den Liedern
Heimat (Max Steege – Satz Ernst Hansen)
Kling auf, mein Lied (Melodie ? – Text Max Barthel – Satz Bernhard Weber
Wie in unserer Einladung erwähnt, ist der Herbst die Zeit des Wanderns, und so wollen wir auch gleich mit Ihnen – musikalisch – auf Wanderschaft gehen, und Sie sind gerne eingeladen mitzusingen, dürfte das eine oder andere Lied ihnen sicher noch geläufig sein, nämlich
Wir wollen zu Land ausfahren Melodie Kurt v. Burkersroda – Text Hjalmar Kutzleb – Satz Walter Höfling
Heia Safari Melodie Robert Götz – Text A. Aschenborn – Satz Walter Höfling
Rennsteiglied Melodie Herbert Roth – Text Karl Müller – Satz Heinz Buchold
Müde vom Wandern haben wir uns jetzt eine kleine Verschnaufpause verdient und kehren zu einem Schoppen Wein in die nächste Straußwirtschaft ein, ob an der Ahr, an der Mosel oder in einem der anderen schönen deutschen Weinbaugebiete und fragen:
Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? Melodie + Satz Fritz Ihlau – Text Erich Behrens
dann verfolgen wir den Weg der Traube vom Rebstock, über’s Fass, den Schlund, den Magen usw. wieder zur Traube in dem Lied
Aus der Traube in die Tonne Melodie Kurt Lissmann – Satz Theobald Kerner
und besingen dann den slowenischen Weinstrauß – könnte aber der Mayschosser Weinstrauß sein oder ein anderer
Wie in unserer Einladung erwähnt, ist der Herbst die Zeit des Wanderns, und so wollen wir auch gleich mit Ihnen – musikalisch – auf Wanderschaft gehen, und Sie sind gerne eingeladen mitzusingen, dürfte das eine oder andere Lied ihnen sicher noch geläufig sein, nämlich
Slowenischer Weinstrauß Slowenisches Volkslied – Bearbeitung Walter Pappert
Voll des guten Weines sind wir jetzt in beschwingter Stimmung zu einem kleinen Tänzchen – selbstverständlich in Ehren – doch manchmal wird aus der „Ehre“ schon mal mehr und es wird geschmust und so – der eine oder andere kennt das sicher aus grauer Vorzeit aus eigener Erfahrung. Tanzen wir zunächst mit Ludmilla Half – natürlich in Ehren – den Herbsttango und dann wird geschmust bei der russischen Romanze.
Herbsttango (Ludmilla Half)
und anschließend die
Russische Romanze (Ludmilla Half)
Ludmilla Half wird jetzt für Sie drei Stücke passend zur Jahreszeit spielen – und meine Damen und Herren, es folgt jetzt eine kleine Überraschung für Sie und auch uns. Hören wir bei einem der Stücke unseren jüngsten Sänger Alex Half zusammen mit seiner Mama. In diesem Zusammenhang erlauben Sie noch eine kleine Anmerkung: Ludmilla und Alex sind erst am vergangenen Sonntag aus der Ukraine, der Heimat von Ludmilla, wieder nach hier gekommen. Trotz 30 stündiger Busfahrt und der Zeit Verschiebung waren beide bei unserer Chorprobe am vergangenen Montagabend anwesend, um mit uns zu proben und obwohl sie beide jetzt ein grippaler Infekt plagt, spielen und singen sie heute Abend für Sie! Ich glaube, dass ist einen Sonderapplaus wert. Sie hören jetzt
Die Bayrische Polka Ludmilla, Gerhard und Alexander Half
Der Hühnertanz
Das Kartoffellied (aus dem Weißrussischen)
Wie Sie den Programmzettel entnehmen können, machen wir eine kleine Pause von etwa 15-20 Minuten, in denen Sie sich bei kühlen Getränken erfrischen können. Wir sehen uns dann gleich gestärkt wieder – aber bitte seien Sie pünktlich, wartet in der zweiten Abteilung noch ein abwechslungsreiches Programm auf Sie.
P a u s e
Rock my soul (Trad.)
Meine Damen und Herren, erlauben Sie uns, unser Programm ein wenig zu ändern, haben wir soeben vernommen, dass wir unter uns ein Geburtstagskind haben, nämlich Katharina Eversheim. Herzlichen Glückwunsch von uns allen und hier unser Geburtstagsständchen
Richard und Geburtstagskind Katharina Eversheim
Lebe, liebe, lache (Text + Musik Robert Pappert)
Von Reisen hatten wir gesprochen – und so wollen wir es auch – musikalisch – tun und fahren mit Ihnen zur See – also Männer: „Leinen los“ mit
Santiano (Klavier) H. Krech. M. Nissen
dann folgt der Shanty
Finster war die Nacht (Akkordeon) Shanty von Richman/Davis
und anschließend ein in Wort und Weise aus der Schifffahrt mündlich überliefertes Seemannslied, nämlich
Rolling Home Solist Heinz Sistig
Nach langer Fahrt sind wir in Spanien angekommen und erliegen dem
Zauber des Südens (Klavier) und dann lassen wir den Tag ausklingen beim
Andalusischen Abendlied (Klavier)
Zwei wunderschöne Stücke mit Melodie von Fritz Kleindiek in einer Bearbeitung von Otto Groll .Als Solisten hören Sie beim Zauber des Südens Heinz Sistig. Wenn wir von Herbst reden, meinen wir das nicht nur kalendarisch – wir denken auch an den Herbst des Lebens – in dem befinden sich ja einige von uns schon, haben ihn möglicherweise schon wieder hinter sich und befinden sich im nächsten Frühling oder im dritten oder gar vierten Plück – aber dennoch – Sie stimmen mir sicher zu:
He deit et wieh, und do deit et wieh (Akkordeon) Bläck Fööss – Bearbeitung Michael Kokott (Akkordeon)
und Sie wissen, für zahlreiche Jecke fängt im November die 5. Jahreszeit an – für einen wirklichen Karnevalsjecken kurz unterbrochen durch Weihnachten – aber keine Angst, so wie wir noch keine Weihnachtslieder singen, werden wir auch noch keine Karnevalslieder anstimmen – doch ein Stück möchten wir gerne vortragen , spiegelt es doch die Sehnsucht der Menschen nach Beständigkeit und Ruhe wieder in dieser unruhigen, sich so rasch wandelnden Zeit, nämlich ein Stück vom unvergessenen Willi Ostermann
Och wat wor dat fröher schön doch in Colonia Musik + Text Willi Ostermann, Satz Werner Dies
Meine Damen und Herren, wir kommen jetzt zum Ende unseres kleinen Konzerts, das wir beschließen wollen mit dem Lied
Dank am Abend Musik Robert Pracht – Text Ludwig Mohrbacher
Ja, meine Damen und Herren, liebe Gäste, das war’s für heute. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Vorträge gefallen habe? Schönen Dank für Ihr Kommen, Ihre Aufmerksamkeit und dass Sie bis zum Schluss geblieben sind; wie sagte der eine immer nach seinen Shows: Sie waren ein tolles Publikum! Dank gilt auch unserem Chorleiter Gerhard Half, Ludmilla Half am Klavier, Udo Greuel an der Quetsch und last but not least unserem Solo-Sänger Heinz Sistig. Bleiben Sie noch etwas bei uns, um bei einem Gläschen – was auch immer – noch „e Büttche Bunt ze wäsche“ – aber wen es schon nach Hause zieht: nochmals schönen Dank für Ihren Besuch, kommen Sie gut nach Hause und hoffentlich bis zum nächsten Mal. Tschüss zusammen!
Zugaben:
Zeit ist ein Geschenk
Alex Half mit seinem Kartoffellied
Fazit: Mit einem stimmungsvollen Programm unterhielten die Sänger mit ihrer Pianistin Ludmilla Half und dem Akkordeonisten Udo Greuel die Gäste mit einem bunten Strauß von Melodien. Der Einladung waren etwa 90 Personen gefolgt, denn was der MGV Vussem ihnen präsentierte, war eine fesselnde Revue mit internationalem Liedgut in pfiffigen Arrangements im schönsten Wohlklang und mit zündender Dramaturgie. Das Publikum zeigte sich durchweg begeistert von den musikalischen Darbietungen und spendete viel Applaus. Die Stücke, die Frau Half auf dem Klavier spielte waren recht gefällig; man freute sich darüber und ließ sich auf dem Klangteppich davontragen. Sie zauberte glasklare Töne in scheinbar ungeordneter Intervallfolge aus dem Klavier hervor. Man muss an Ludmilla Halfs Spiel die unglaubliche Technik bewundern, die sich auch in den nuancierten Anschlagskünsten fortsetzte. Bemerkenswert war auch die professionelle Begleitung des Chores bei einigen Stücken mit dem Klavier.
Udo Greuel (Bild rechts im Vordergrund) verstand es meisterhaft, den Wander-, Seemanns- und Kölschliedern durch die hervorragende Begleitung mit seinem Akkordeon noch mehr Resonanz zu verschaffen.
Unser Solist Heinz Sistig überzeugte vor allem in den Mittel-und Höhenlagen mit herrlichem, voluminösem weichen Ton und konnte mit außergewöhnlich reifem Timbre beeindrucken.
Unser jüngster Sänger Alexander Half – 10 Jahre jung – muss man auch lobend erwähnen. Als Debütant sang er trotz grippalen Infekts, begleitet von seiner Mutter Ludmilla am Klavier und Vater Gerhard mit der Posaune das „Kartoffellied“. Da er zunächst ohne Mikrofon sang, konnte man ihn nicht gut verstehen. Beim zweiten Mal – mit Mikrofon – war es schon fast perfekt. Der tosende Applaus war ihm sicher. Für die Ausgewogenheit des Programms, dem eine perfekte Regie zugrunde lag, war der Chorleiter Gerhard Half verantwortlich. Er hatte die Sänger bestens im Griff, denn der Chor überzeugte auf der ganzen Linie. Jeder Vortrag war ein echter Hörgenuss. Die Moderation lag in den bewährten Händen von Wolfgang Schulz. Seine verbindenden Worte trugen sehr zum Verständnis der Chorwerke bei. Die Zuhörer zeigten sich tief beeindruckt von dem Konzert, und zum Dank steckten sie manchen Euro-Schein in das Sparschwein.
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete am Montag, den 19.10.2015:
Vom Kartoffellied bis Santiano
AUFTRITT Abwechslungsreiches und unterhaltsames Herbstkonzert des Vussemer Männergesangvereins 1892
VON STEFAN LIESER
Mechernich-Vussem. Bunt und abwechslungsreich wie die Farben der Jahreszeit war das Spektrum der ausgewählten Lieder, die der Männergesangverein 1892 Vussem bei seinem Herbstkonzert in der Alten Schule präsentierte. 24 Sänger boten ein unterhaltsames, knapp anderthalbstündiges Pro- gramm.
Für den Verein rückt zudem das große Jubiläum näher. 2017 will die Sängerschar um den Vor-sitzenden Willi Schmitt das 125-jähnge Bestehen groß feiern. Den Hinweis darauf machte Schmitt gleich zu Beginn des Abends im sehr gut gefüllten großen Raum in der Alten Schule. „Wer um die 50 ist, gilt auch in Vussems Sängerkreis als Bambino“. Wolfgang Schulz.
Ob sich bis zum Jubiläumsjahr das auch in Vussem verbreitete Problem der Überalterung der Aktiven gelöst haben wird, bleibt abzuwarten. „Wer um die 50 ist, gilt auch in Vussems Sängerkreis als „Bambino“, so Schriftführer Wolfgang Schulz. Beim MGV sind die Sänger zwischen 55 und 82 Jahren alt. „Einige sind schon seit 60 Jahren dabei“, so Schulz.
Unter der Leitung von Gerhard Half hatte der Chor im vergangenen halben Jahr einige Standards aus dem Repertoire und neue Lieder einstudiert. Etwa „Rock my soul“, „Zauber des Südens“, das „Andalusische Abendlied“ oder einen Song von Santiano. Dazu kamen bekannte Wein- und Wanderlieder sowie Solistisches von Heinz Sistig.
Ludmilla Half lockerte am Klavier das Programm zusätzlich auf mit einem „Herbsttango“, einer „Russischen Romanze“ und der „Bayerischen Polka“. Ihr Sohn Alex, zehn Jahre alt, war dann der mit großem Abstand jüngste Sänger auf der Bühne mit seinem „Kartoffellied“.
Seine Premiere war der Auftritt aber nicht, er hat schon einige Male beim MGV mitgesungen und die richtige Einstellung fürs Hobby: „Üben? Das muss man ja!“ Bleibt er dabei, wird er vielleicht eines Tages den Altersdurchschnitt des Männergesangvereins deutlich senken.
Samstag, 31. Oktober 2015
Herbstkonzert im „Falkenhorst“ Kommern-Süd
Vorwort: Das Senioren- und Pflegeheim Falkenhorst wurde 1974 in Betrieb genommen, und im Jahre 1995 erfolgten umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Es entspricht nun selbstverständlich den Anforderungen der zuständigen Aufsichtsbehörde und den fachlichen Erkenntnissen zur Gestaltung von stationären Alteneinrichtungen. Heute ist das Falkenhorst ein wohldurchdachtes Haus mit allen strukturellen Voraussetzungen für eine fachliche Pflege. Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen und tritt oft unverhofft ein. In dieser Situation stehen Angehörige und Betroffene vor vielen offenen Fragen und sind auf schnelle Hilfe angewiesen. Die Lebenserwartung in Deutschland steigt weiter an. Doch mit ihr wächst auch die Zahl derer, die im Alter Betreuung und Pflege benötigen. Die meisten Betroffenen möchten so lange wie möglich einen Heimaufenthalt vermeiden. Bei der häuslichen Pflege lässt die Gesundheitspolitik Betroffene und ihre Angehörige oftmals im Stich. Bisher hat der deutsche Staat keine bezahlbare Alternative zum Alten- und Pflegeheim im Rahmen der häuslichen Pflege entwickelt. Eine solche Alternative ist der Einsatz einer Betreuungskraft aus Osteuropa. Doch auch hier gibt es Unsicherheiten, etwa über die Rechtssicherheit der Dienste. Hinzu kommt die wachsende Sorge, der neue Mindestlohn verteuere die Angebote und mache sie unattraktiv. Dann besteht die Gefahr, dass Senioren und Angehörige Angebote aus dem Bereich der Schwarzarbeit nutzen. Das ist gefährlich und illegal, weder für Betreuer noch für Betreute gibt es Sicherheiten. Daher sollte man sich tunlichst an seriöse Anbieter wie z. B. das Senioren- und Pflegeheim Falkenhorst wenden.
Zum Konzert: Nun schon zum dritten Mal in Folge (2013 – 2015) war der MGV 1892 Vussem gerne nach Kommern-Süd gekommen, um im Senioren- und Pflegeheim Falkenhorst ein kleines Konzert für die Heimbewohner zu veranstalten. In den vorherigen Konzerten, die in der Adventszeit stattfanden, wurden überwiegend Advents- und Weihnachtslieder gesungen. Heute, beim Herbstkonzert, standen zum größten Teil Seemannslieder auf dem Programm, die sich die Senioren gewünscht hatten. Kurz nach 16 Uhr betraten wir unter dem Beifall der Bewohner den großen Aufenthaltsraum und wurden von der Pflegeleiterin Sabine herzlich begrüßt. Bei einigen Liedern begleitete uns wieder unsere Pianistin Ludmilla Half professionell am Klavier. Udo Greuel unterstützte uns vorbildlich beim Vortrag der Seemannslieder. Wolfgang Schulz führte gekonnt durch das einstündige Programm:
Guten Tag meine Damen und Herren, schon zweimal hatten wir, der MGV 1892 Vussem mit seinem 1. Vorsitzenden Willi Schütt – das Vergnügen, für Sie hier zu singen – beide Male, wie Sie sich erinnern werden, in der Adventszeit. Im Dezember des letzten Jahres hatten wir uns verabschiedet mit den Worten: „Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder – dann vielleicht auch einmal zu einer anderen Jahreszeit mit einem Frühlings- oder Sommerkonzert“.
Aus diversen Gründen hat es weder im Frühling noch im Sommer geklappt, aber bevor es wieder weihnachtet, wollen wir Sie mit einem kleinen Konzert – Schwerpunkt Seemannslieder – erfreuen, doch werden Sie auch einige andere Stücken, passend zum Thema Seefahrt hören. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen! Bevor es los geht, möchte ich Ihnen noch vorstellen unseren Chorleiter Gerhard Half, am Klavier seine Gattin Ludmilla und an der Quetsch, dem Akkordeon für Nicht-Hiesige Udo Greuel.
Beginnen wollen wir mit dem Lied:
Heimat (Max Steege – Ernst Hansen)
die wir dann aber gleich verlassen werden, gehen wir ja gemeinsam auf große Fahrt und stellen die Frage
O Bootmann, Bootsmann,
sag‘ uns doch, wo geht die Reise hin? dann machen wir die Leinen los beim Lied
Santiano
und ab geht es mit dem Segelschulschiff der Bundesmarine,
Der Gorch-Fock
über die Meere – natürlich immer
Über uns der blaue Himmel
Die Seefahrt mag heute nicht mehr so gefährlich sein wie in der Vergangenheit, aber entbehrungsreich und hart ist sie dennoch – wesentlich hektischer als früher, die Verweildauer in den Häfen gleich null, für einen großen Landgang von daher kaum noch Zeit, so dass das folgende Lied in weiten Teilen so heute nicht mehr zutreffen dürfte – nämlich das Lied
Das ist die Liebe der Matrosen
ein Stück von einer Gruppe, die dem einen oder anderen unter Ihnen sicher noch bestens bekannt sein dürfte, den Comedian Harmonists. Was sich ganz sicher nicht geändert hat, ist die oft wochen- ja monatelange Abwesenheit von zu Hause, denn
Auch Matrosen haben eine Heimat
und in den langen, einsamen Nächten in seiner Kajüte träumt der Matrose von daheim im Lied
Finster war die Nacht
aber wenn es dann nach langer Fahrt wieder auf Heim angeht, freut man sich im Vorfeld auf das Wiedersehen mit den Liebsten zu Hause. Dies alles wird geschildert in den beiden folgenden Shanties also Seemannsliedern
Old Mauhie
Rolling home (Solist Heinz Sistig)
Wir Sänger machen jetzt eine kleine Verschnaufpause und machen Platz für Ludmilla Half, die für Sie zunächst ein Stück auf dem Klavier spielt; und dann kommt unsere kleine Überraschung für Sie: Unser jüngster Sänger Alex Half trägt, begleitet von seiner Mama am Klavier, das Kartoffellied vor, ein Stück aus Weißrussland. Lassen Sie sich überraschen! Wir haben jetzt unser Schiff verlassen, denn zu jeder großen Kreuzfahrt gehört natürlich auch ein Landgang, um sich die Sehenswürdigkeiten der fremden Länder anzusehen. Wir sind in Spanien angelandet, um den
Zauber des Südens
zu genießen, den Tag ausklingen zu lassen beim
Andalusischen Abendlied
und dann schauen wir mit der Liebsten im Arm der untergehenden Sonne zu beim
Schifferlied
Als Solisten hören Sie beim Lied „Zauber des Südens“ wiederum Heinz Sistig. Das war’s fast für heute. Beschließen wollen wir unser heutiges Konzert mit dem Lied:
Dank am Abend (Musik Robert Pracht, Text Ludwig Mohrbacher)
Das war’s für heute; ich hoffe, unser kleines Konzert hat Ihnen gefallen? Schönen Dank unserem Chorleiter Gerhard Half, seiner reizenden Gattin Ludmilla am Klavier, Udo Greuel an der Quetsch sowie unseren Solo-Sängern Alex Half und Heinz Sistig – Dank aber vor allem auch Ihnen für Ihre Einladung, dass wir für Sie wieder singen durften – Sie waren ein tolles Publikum – und wir würden uns freuen, wieder einmal für Sie singen zu dürfen! Tschüss zusammen!
Nachdem der großartige Beifall am Schluss des Konzertes verklungen war, nahm die Teamleiterin das Mikrofon zur Hand und bedankte sich auch beim Chor im Namen der Heimbewohner und dem Pflegepersonal für die schönen Darbietungen. Es ist noch nachzutragen, dass der Ehemann von Gertrud Miesseler, unser Sbr. Bernhard, z. Zt. Im Krankenhaus liegt und sich von den Strapazen einer Bandscheiben-Operation erholt. Aber am kommenden Mittwoch wird er ebenfalls im Falkenhorst untergebracht, sodass Gertrud und Bernhard wieder vereint sind.
Fazit: Trotz fehlender sieben Stimmen fiel vor allem der äußerst saubere und präzise Gesang des Chores auf. Die Intonation war sowohl im Einzel- als auch im Zusammenklang fast fehlerlos. Die Sänger vermochten ihre Stimmen flexibel zu bewegen, was sowohl bei der Vokalformung als auch bei den akzentuierten Modulationen auffiel. Gerhard Half war es gelungen, mit den Sängern ein sehr ausgewogenes Verhältnis der einzelnen Stimmsätze, die zwischen vier und fünf schwankten (1. Tenor 5 / 2. Tenor 4 / 1. Bass 4 / 2. Bass 5), einzustudieren. Frau Half zeigte wieder die ganze Breite ihres differenzierten Anschlagspektrums und verblüffte zudem mit ihrer extremen Treffsicherheit, selbst bei großen Sprüngen. Udo Greuel begleitete die Seemannslieder einfühlsam, zudem technisch einwandfrei und sehr sicher auf dem Akkordeon. Auch die stimmlichen Leistungen des Solisten Heinz Sistig konnten sich hören lassen. Er ließ seine gut ausgebildete Stimme kraftvoll, leidenschaftlich und detail-verliebt erschallen und legte den Grundstein zum Erfolg des Konzertes. Alexander Half erntete mit seinem „Kartoffellied“, das er selbst- und textsicher vortrug, viel Applaus. Auf sympathische und witzige Art und Weise führte Wolfgang Schulz durch das Programm und hatte schnell die Lacher auf seiner Seite. Es ist noch zu erwähnen, dass Chorleiter Gerhard Half sich eine Erkältung zugezogen hatte, sich nicht wohlfühlte und deshalb alsbald schweißgebadet mit seiner Familie die Heimreise antrat.
Sonntag, 15. November 2015
Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Vorwort: Am heutigen Volkstrauertag wurde der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft beider Weltkriege gedacht. Auch im Eifelland bewiesen zahlreiche Zusammenkünfte, dass der Tag und sein Anliegen auch 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges nichts an Aktualität verloren haben, Der Volkstrauertag ist eine zutiefst emotionale Angelegenheit.
Trauerfeierlichkeiten:
In Vussem wurde die Veranstaltung, wie in jedem Jahr, vom Ortskartell organisiert. Um 9.30 Uhr setzte sich der Trauerzug, angeführt von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein, der einen Choral spielte, dem Männergesangverein und ein paar Vussemer Bürgerinnen und Bürger in Richtung Kriegerdenkmal in Bewegung. Dort angekommen legte die FFW im Namen der Vussemer Einwohner einen Kranz nieder und stellte die Ehrenwache. Die Fahnenmasten hatte man nicht beflaggt, weil ein starker, böiger Wind über die Eifelhöhen wehte.
In diesem Jahr hielt Anneliese Klinkhammer die Ansprache, indem sie auszugweise u. a. folgendes sagte: „Der Volkstrauertag ist der Tag des Nachdenkens darüber, wie wir heute auf Krieg und Gewalt reagieren, und was wir ganz persönlich,
aber auch als reiches Land in einem freien und friedlichen Europa, für Freiheit und Menschlichkeit auf der Welt tun können. Aus diesem Grund haben wir uns heute hier am Ehrenmal eingefunden. – Nicht vergessen dürfen wir auch, dass nicht nur Kampf, Verwundung, Gefangenschaft und Tod die Schrecken der Weltkriege waren, sondern auch die Vertreibung der Zivilbevölkerung. Um Kriege zu verhindern, muss die Förderung von Verständnis und Toleranz an erster Stelle stehen. Dies geschieht jedoch nicht dadurch, das Städtepartnerschaften und Freundschaften geschlossen werden. Toleranz muss auch in unserem Umfeld gelebt werden. Leider sind Krieg, Gewalt und Vertreibung auch heute noch in vielen Teilen der Welt trauriger Alltag. Neue Schreckensnachrichten über Flüchtlingsströme nach Europa erreichen uns täglich. Auf der Suche nach Frieden und Freiheit riskieren viele Menschen ihr Leben.“
Mit zwei Liedvorträgen verlieh der MGV 1892 Vussem der Gedenkfeier einen würdigen Rahmen: 1. Stille, o sei stille; Männerchorsatz von Franz Dies. 2. Harre meine Seele; eine Bearbeitung von Heinz Sistig. Trotz des stürmischen Wetters konnten die Darbietungen sich hören lassen.
Bei den Fürbitten vergaß Anneliese Klinkhammer aber auch nicht die Opfer und Verletzten des Terroranschlags zwei Tage zuvor in Paris mit einzubinden (bis jetzt 129 Tote und Hunderte von Verletzten). Sie endete mit den Worten: „Verneigen wir uns nun in Ehrfurcht und Dankbarkeit vor den Toten, die für uns ihr Leben ließen“. Als Schlusslied spielte der Musikverein unter der Leitung von Hans-Hubert Schmidt „Ich hatt‘ einen Kameraden“.
Anschließend fuhren die selben Akteure nach Breitenbenden, um auch hier die Trauerfeier mit Musik und Gesang zu verschönern. Die Ansprache hielt wieder die Vorsitzende des Bürgervereins Ute Mangold. Leider war ihre Rede durch die starken Windböen und das Blätterrauschen des Waldes nur bruchstückhaft zu verstehen. Sie wurde sprichwörtlich „vom Winde verweht“. Die Fürbitten sprach Bernd Wienand. Dabei gedachte er auch der Toten, die bei der Flucht und Vertreibung ihr Leben ließen und der Opfer bei den Terroranschlägen von Paris. Mit dem „Lied vom guten Kameraden“ endete eine bewegende Gedenkfeier.
Samstag, 28. November 2015
Weihnachtsmarkt an der Kakushöhle
Am ersten Adventswochenende, 28. und 29,11,2015, fand an der Kakushöhle nach fünfjähriger Pause wieder ein Weihnachtsmarkt statt. Vor der beeindruckenden Kulisse der prähistorischen Kartsteinfelsen boten 15 Stände u. a. Kunsthandwerk aus der Region und weihnachtliche Spezialitäten an. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt worden. Voraussetzung dafür war aber, dass neue Verkaufsbuden angeschafft wurden. Im Rahmen des Projekts „RWE Aktiv vor Ort“ stellte der Energieversorger einen Materialkostenzuschlag in Höhe von 2100 € zur Verfügung. Mit freiwilligen Helfern aus Eiserfey waren die neuen Buden in kurzer Zeit aufgebaut worden. Der Erlös von Speisen und Getränken kommt dem Ortskartell Eiserfey zu Gute, das damit u. a. die Energiekosten für die Benutzung der „Alten Schule“ finanzieren will. Bei unserem Eintreffen herrschte schon reger Betrieb an der Kakushöhle, und eine gespenstische Wohlfühlatmosphäre machte sich breit. Eine angenehme Duftwolke von Zimt, Glühwein und Reibekuchen lag in der Luft. Die Felswände der Kartsteinhöhlen wurden von außen angestrahlt. Um ca. 17 Uhr war die Dunkelheit vollständig eingetreten. Zum Glück hatten die Verantwortlichen einen Strahler an einer uralten Buche befestigt, der den Aufführungsort fast taghell ausleuchtete. Viele treue Fans hatten sich schon eingefunden, um unseren nachstehenden Darbietungen unter der Leitung von Gerhard Half zu lauschen: 1. O Freude über Freude, 2. Weihnachtsglocken, 3. Engel haben Himmelslieder, 4. Lasst uns lauschen, 5. Trommellied, 6. Weihnachtszauber (Neuaufführung), und 7. Die Abendglocken rufen. Unsere Vorfahren, die Neandertaler, die hier einmal vor ca. 80.000 Jahren gelebt haben, hätten bestimmt auch Gefallen an unserem Gesang gehabt, denn sie waren intelligente Wesen. Bei Ausgrabungen wurden in der Höhle u. a. Schaber, Spitzen und Doppelspitzen aus Feuerstein und Quarz gefunden, die das beweisen. Außerdem jagten sie hier in der kaltzeitlichen Steppe Mammut, Wisent, Höhlenbär, Hyäne, Moschusochse, Rentier, Wildpferde und anderes Getier mit Pfeil und Bogen. Mit den Knochen der erlegten Beutetiere warfen sie die Nüsse, Äpfel und Birnen von den Bäumen. Etwa 4000 Jahre v. Chr. Begannen die hier lebenden Menschen sesshaft zu werden und Ackerbau zu betreiben. Ich hatte den Eindruck, dass sie heute Abend als Geister um die Höhle spukten. Oder waren es etwa die Fledermäuse, die hier ihr Winterquartier beziehen? Der Sage nach soll hier der Riese Kakus gehaust haben (daher der Name Kakushöhle), der den Konkurrenten Herkules in einem erbitterten Kampf besiegte. Schwer verletzt schleppte der sich noch bis zur Gemarkung Holzheim und Weiler am Berge , wo er verstarb. Man kann die jetzt versteinerten Gebeine auf dem Herkelstein besichtigen.
Die Entstehung von Fels und Höhlen von Willi Brüll aus dem Buch „Eiserfey 867 – 1992“, Festschrift zum 1125jährigen Ortsjubiläum; Herausgeber: Ortskartell Eiserfey
Im Eiszeitalter, vor 600 000 bis 10 000 Jahren, wechselten mehrfach 50 bis 100 Jahrtausende dauernde Kaltzeiten, in denen hier ein fast arktisches Klima herrschte, mit längeren Warmzeiten ab. In einer dieser Warmzeiten, vor 200 000 bis 300 000 Jahren, flossen von Weyer und den Hauserbenden her sehr kalkreiche Bäche ins Feytal. Sie hatten in den damals sumpfigen Talgründen wenig Gefälle, das Quellwasser erwärmte sich, und der im Wasser enthaltene Kalk setzte sich an Steinen und Pflanzen ab. Wir kennen diesen Vorgang von der Kesselsteinbildung bei erwärmtem Wasser. Der Kalk, der sich an die Pflanzen anlagerte, bildete das poröse Gestein des Kalktuffs, in der Mundart »Duchley« genannt. In diesem Gestein sind noch heute die Hohlräume zu erkennen, die mit Pflanzenstengeln ausgefüllt waren. Der Kalktuff lagerte sich zwischen den Hauserbenden und dem Bereich am heutigen Sportplatz unterhalb von Eiserfey in viele Meter dicken Schichten ab und bildete mehrere Talstufen, die höchste mit heute 30 Metern Höhenunterschied am Kartstein. Außer dem Kalktuff entstanden auch festere Schichten, Travertin genannt, aus dem die Kalkfelsen des Kartsteins aufgebaut sind. In den Warmzeiten war das ganze Tal bis zu 70 Meter hoch mit Kalktuff und Travertin angefüllt, der dann in Kaltzeiten wieder ausgewaschen wurde. Die heutige Talform entstand wohl erst seit der letzten Eiszeit. Wir können uns eine recht genaue Vorstellung von der Entstehung des Gesteins machen, da es in der Eifel eine Stelle gibt, an der man heute noch die Entstehung von Kalktuffgestein ausgezeichnet beobachten kann, am Wasserfall im Ahbachtal bei Ahütte. Die unteren Schichten des Felsmassivs am Kartstein wurden teilweise vom Wasser wieder ausgewaschen. Vor etwa 60000 Jahren bildeten sich die heutigen Höhlen, und an der Talseite brachen kleinere und größere Felsbrocken ab. Die Wasserläufe, die die Felsen am Kartstein bildeten, sind heute abgesunken und münden unterirdisch in den Hauserbach. Der Fels ist aber trotzdem noch in Bewegung. Messungen ergaben, dass das ganze Felsmassiv auf dem schräg darunterliegenden mitteldevonischen Gestein langsam zu Tal rutscht. Die Geröllschicht des ehemaligen Bachbettes zwischen dem alten Gestein und dem aufliegenden Travertin ist am Zugang zur großen Höhle über dem Boden der Felswand noch zu erkennen. Um den Besuchern weiterhin einen gefahrlosen Zugang zu den Höhlen zu ermöglichen und den Einsturz zumindest aufzuhalten, wurde das Gelände 1977 durch Stützmauern und Pfeiler aus Stahlbeton gesichert. Im Bereich dieser notwendigen Baumaßnahmen wurden öffentliche Mittel für sogenannte Notgrabungen zur Verfügung gestellt, und die systematischen und sorgfältigen Grabungen der Archäologen führten zu aufschlussreichen Neuentdeckungen zur Geschichte der Höhlen und ihrer Bewohner.
Fotos von Horst Ziethen aus dem Buch „Erlebnisreise durch die wildromantische Eifel“, erschienen im Ziethen-Panorama-Verlag.
Samstag, 5. Dezember 2015
Seniorennachmittag in Vussem
Der Einladung zum alljährlichen, traditionellen Seniorentreffen, das im Volksmund auch „Schnabeltassenparty“ genannt wird und in den Räumlichkeiten des Musikvereins von Mitgliedern des Bürgervereins ausgerichtet wurde, waren ca. 50 Personen gefolgt. Beim Kaffee trinken wurden die Gäste leise von Herrn Hoffmann aus Zingsheim mit Liedern auf dem Akkordeon unterhalten. Nachdem alle Senioren die Köstlichkeiten der reichlich gedeckten Kaffeetafel genossen hatten, begrüßte der Vorsitzende des Ortskartells Hans-Hubert Schmidt die älteren Herrschaften aufs Herzlichste und wünschte Ihnen ein paar schöne, vergnügliche Stunden in froher Runde. Franz-Josef (Franjo) Schmidt, Vorsitzender des Musikvereins, hatte wieder ein unterhaltsames Bespassungsprogramm zusammengestellt, durch das Moderator Michael Merten zum ersten Mal führte.
Die Bambini-Tanzgruppe des Karnevalsvereins zeigte nun zur Begeisterung der Senioren einen Tanz aus dem Gangstermilieu nach der Musik vom „rosaroten Panther. Danach hatte der MGV seinen mit Spannung erwarteten Auftritt (Bild oben). Laut Programm durften nur zwei Karnevalslieder gesungen werden: 1. He deit et wieh on do deit et wieh (Bläck Fööss), und 2. Och wat wor dat fröher schön en däm Colonia (Willi Ostermann). Für diese gelungenen Vorträge gab es tosenden Applaus. Enttäuschung machte sich aber unter vielen Zuhörern breit als wir uns danach dezent zurückzogen. Sie hätten gerne noch ein paar Weihnachtslieder gehört.
Die Bläsergruppe „Kapelle-Köpp“, die im Laufe des Nachmittags zahlreiche Auftritte hatte und gemäß der Musik entsprechende Kopfbedeckungen trug, spielte u. a. bekannte Melodien aus Winnetou-Filmen, woraus Ausschnitte auf der Videowand zu sehen waren. Zwischendurch erzählten einige Frauen aus Vussem Geschichten und trugen Gedichte vor.
Das siebenjährige Tanz-Mariechen der Bambinis, Nora Merten, führte den Saaleinmarsch des neuen Prinzenpaares an. Nora wurde schon mit vielen Preisen ausgezeichnet. Es erhielt für den sehenswerten Solo-Tanz stehende Ovationen.
Das Motto von Prinz Peter I. (Empt) und seiner Ehefrau Prinzessin Marika I. lautete: „Möt Spaß on Humor fiere me en Vossem des Johr“. Der 48jährige Prinz ist bei Procter & Gamble beschäftigt. Seine Hobbys sind Familie, Pferde und der 1. FC Köln. Marika I. ist den Vussemer Karnevalisten schon seit 20 Jahren eng verbunden. Die ebenfalls 48jährige ist von Beruf Altenpflegerin im Mobilen Pflegedienst. Sie ist in Vussem vor allem als Garden-Trainerin bekannt. Aktuell bildet sie die Bambini-Garde aus. Tollitätenerfahrung hat die Prinzessin schon vor drei Jahren gesammelt. Sie war der Bauer im Dreigestirn der Session 2012/13. Ein alter Karnevalsfilm wurde nun gezeigt, wo die Frauen bei einem Weiberfastnachts-Umzug mit anschließender Einkehr ins Lokal fröhlich feierten, tanzten und schunkelten. U. a. waren da bereits verstorbene Personen zu sehen. Der Film stimmte einen nachdenklich und Erinnerungen wurden wieder wach.
Dann spielten die „Kapelle-Köpp“ das Arrangement „Weihnachten in unserem Veedel“. Es bestand aus Weihnachts- und kölschen Karnevalsliedern, die abwechselnd ineinandergriffen und so für Verwirrung und Unverständnis bei dem älteren Semester sorgten. Anneliese Klinkhammer erzählte in Eifeler Platt einige Erlebnisse aus ihrer Kindheit. So z. B. wie es damals zu Weihnachten in ihrer Familie zuging, oder ihr Vater zu Fuß zur Arbeit für Hin- und Rückweg jeweils anderthalb Stunden brauchte. Herr Hoffmann begleitete nun zum Abschluss mit dem Akkordeon Weihnachtslieder, die alle mitsingen konnten. Der Moderator Michael Merten, der seine Sache gut machte, wünschte allen einen guten Nachhauseweg und fröhliche Feiertage. Fazit: Dieser Seniorentag trug sehr zur Förderung des Gemeinschaftssinnes bei und ist eine gute Medizin gegen den eintönigen Alltag.
Freitag, 18. Dezember 2015
Trauerfeier für unser langjähriges Mitglied Bertram Berners
Am Donnerstag, dem 10. Dezember 2015 verstarb unser inaktives Mitglied und ehemaliger Sänger Bertram („Bertel“) Berners im Hospiz Stella Maris in Mechernich friedlich im Kreise seiner Familie. Heute fand in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta für den Verstorbenen ein Wortgottesdienst statt, der von der Gemeindereferentin Maria Jentges abgehalten wurde. In ihrer Ansprache sagte sie u. a. am Schluss: „Es heißt, das die Zeit alle Wunden heile und den Schmerz vergessen mache. Noch ist diese Zeit nicht gekommen. Aber es gibt, gottlob, einen Trost für uns. Wir wissen, dass Bertram nun in Frieden ausruht, und diesen Frieden gönnen wir ihm von Herzen. Anschließend fand die Beerdigung von der Trauerhalle in Vussem aus statt. Außer den Familienangehörigen hatte sich eine kleine Anzahl von Freunden, Mitgliedern des MGV und Vussemer Bürgern eingefunden, um ihm das letzte Geleit zu geben. Er wurde neben seiner Frau Maria, geb. Hein, die im August 2012 verstarb, beigesetzt. Anstelle von freundlichst zugedachten Blumen und Kränzen, bat die Familie im Sinne des Verstorbenen um eine Spende an das indische Kinderheim von Pater Leo. Nach dem Begräbnis wurde in die Gaststätte Kronenberg in Vollem zu einem Kaffeeschmaus eingekehrt. Hier, an gleicher Stelle, hatten wir unter Mitwirkung des MGV Vussem, am 18.9.2015, also vor drei Monaten, noch gemeinsam seinen 90. Geburtstag gefeiert. Über seinen Lebenslauf hatte ich ausführlich berichtet und will es auch damit bewenden lassen. Bertel, tschüss, maach et jot!
Vatertag1957: v. l. Fritz Gerhards, Bertel Berners, Alex Wielspütz, Anna Donner.
JHV 1986: Bertel Berners (Mitte) singt sein berühmtesKuckuckslied. Von links: Chorleiter Kurt Carstens, Anno Hein, Hans Nellesen (vorne), Josef Kaltwasser, Bertel Berners, Matthias Schmidt.
Dienstag, 22. Dezember 2015
Eröffnungsfeier der 36. Kunstausstellung in Mechernich
Die 36. Kunstausstellung „einheimischer Künstler“ wurde heute unter Mitwirkung des MGV 1892 Vussem und der Musikgruppe „Die Evangelischen“ aus Nöthen um 19 Uhr von Schirmherr Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick eröffnet.
Von den 28 teilnehmenden Künstlern werden vielfältige Kunstwerke während der Weihnachtsferien im Foyer des Gymnasiums am Turmhof (GAT) präsentiert. Die Palette der Werke reicht von Ölmalerei über Aquarelle, Tuschzeichnungen, Ikonen, Keramikarbeiten, Skulpturen, Coudragen, Schnitzereien und Textilkunst, wobei alle Stilrichtungen vertreten sind.
Zur Einstimmung sang der Chor zunächst unter dem Dirigat von Heinz Sistig zwei Lieder: 1. O Freude über Freude, 2. Laßt uns lauschen, heilige Engel.
Vor der Begrüßungsansprache dankte der Bürgermeister dem Organisator der Vernissage, Paul Weiermann, für seine 25jährige Tätigkeit und überreichte ihm ein Geschenk. „Ich mache das so lange noch, wie Du Bürgermeister bist“, scherzte der Jubilar.
Schick fuhr nun in seiner Rede fort und empfahl u. a. folgendes: „Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, und vergessen Sie einmal den Alltag. Betrachten und genießen Sie die Werke unserer einheimischen Künstler“. Das neu einstudierte Lied „Weihnachtszauber“ brachte nun der Chor zur Freude der zahlreich erschienenen Festgäste unter der Leitung unseres Dirigenten Gerhard Half, der mittlerweile eingetroffen war, zur Aufführung. Die Verspätung des Chorleiters rührte daher, weil er seine Frau dringend in eine Zahnklinik bringen musste.. Erwähnenswert ist es, dass Dr. Schick zum 15. Mal die Ausstellung eröffnete und der MGV 1892 Vussem zum 9. Mal im zweijährigen Turnus mitwirkte. Zu den Eröffnungsfeierlichkeiten war auch der Landrat Günther Rosenke gekommen, der die Ausstellung als „kulturellen Dauerbrenner“ bezeichnete. Weiter sagte er u. a. sinngemäß: „Kunst ist eine schöpferische Tätigkeit, die zugleich Ausdruck ihrer Zeit und somit stetem Wechsel unterworfen ist. Es gab Zeiten, in denen Mäzene und Mächtige es sich angelegen sein ließen, ihr Kunstverständnis darin auszudrücken, die Künstler zu unterstützen und an die Höfe zu rufen. Die Mäzene vergangener Jahrhunderte sind in unserer Zeit seltener geworden. Diejenigen, die in der Lage wären, große Mittel für den Erwerb eines Kunstwerkes auszugeben, legen oft aus falsch verstandener Repräsentationssucht und Eitelkeit Wert darauf, ihre Räume mit den Bildern und Plastiken auswärtiger Künstler zu schmücken, oder sich im Glanz bekannter Namen zu sonnen“. Die „Evangelischen“ in der Besetzung 3 Trompeten, Akkordeon und Tuba, spielten nun ein besinnliches Stück aus ihrem Repertoire. Im Anschluss ergriff der neu gewählte Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales, Marcel Hembach, das Wort und meinte: „Diese Ausstellung hat einen doppelten Sinn: Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, jungen, zum Teil unbekannten Künstlern Gelegenheit zu geben, ihre Werke der breiten Öffentlichkeit vorzuführen. Gleichzeitig sollen die Besucher mit den Künstlern diskutieren und auch die Möglichkeit des Ankaufs der ausgestellten Werke nutzen können“. Zum Schluss wünschte Paul Weiermann allen Teilnehmern, Ausstellern und Besuchern ein frohes, gnadenreiches Weihnachtsfest und ein gesegnetes, gesundes Neues Jahr. Mit dem Lied „Dank am Abend“ beendete der MGV 1892 Vussem die Eröffnungsfeier der Kunstausstellung. Während die Gäste noch zu einem kleinen Umtrunk eingeladen wurden, spielten die Bläser gekonnt noch einige Weisen auf ihren Instrumenten.
Silvester, 31. Dezember 2015
Jahresrückblick:
Wie mannigfaltig und verschieden voneinander waren doch die Wünsche, die wir vor 12 Monaten dem Jahre 2015 mitgaben. Haben sie sich alle erfüllt? Gewiss nicht; wir dürfen schon froh und dankbar sein, wenn einige kleine Wünsche in Erfüllung gingen. Die größten Werte des Lebens, Gesundheit, Frieden und Spaß an der Freude hat das vergangene Jahr den meisten Sangesbrüdern erhalten. Deshalb wollen wir auf das vergangene Jahr besinnlich zurückblicken und uns nicht fragen: „Was ist uns das alte schuldig geblieben?“ Wir sollten uns lieber die Frage stellen: „Was sind wir diesem Jahr schuldig geblieben?“ Welche unserer guten Vorsätze haben wir auch wirklich durchgeführt?
Freitag, 8. Januar 2016
Jahresabschlussfeier (JAF) des MGV 1892 Vussem
Wie man in der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ nachlesen kann, war es wieder ein erfolgreiches, aber stressiges Jahr für den MGV. Dafür wollen wir uns heute Abend mal selbst mit einem schmackhaften, gut bürgerlichen Essen und Getränken belohnen. Dabei soll der Spaß an der Freud‘ auch nicht zu kurz kommen.
Zur Einstimmung der JAF nahm der Chor Aufstellung und sang ohne Noten unter dem Dirigat von Gerhard Half zwei Lieder: 1.Lebe, liebe, lache, 2. Rock my soul. In seiner nun folgenden Ansprache konnte unser Vorsitzender Willi Schütt – man höre und staune – alle Sänger am heutigen Abend begrüßen und außerdem den amtierenden Chorleiter Gerhard Half mit seinem Sohn Alexander, sein Stellvertreter Heinz Sistig und unseren Kameramann Albert Wielspütz.
Willi Schütt bedankte sich nun bei den Dirigenten für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr und beim Vorstand für die gute Zusammenarbeit. Für das anstehende Jahr wünschte er allen Chormitgliedern mit ihren Familien viel Erfolg, Gesundheit, Glück und Segen. Folgende Sangesbrüder beglückwünschte er noch im Nachhinein zu ihrem Geburtstag: Bernhard Mießeler, 28.12.2015 82 Jahre; Klaus Bernitt, 31.12.2015 62 Jahre; Hubert Hamacher, 01.01.2016 75 Jahre. Er stiftete 20 Ltr. Bier.
Peter Kruse war schon am 19.06.2015 75 Jahre alt geworden und spendete 100 € in die Vereinskasse. Vielen Dank! Willi gab noch bekannt, dass die Getränkekasse im vergangenen Jahr ein Plus von 645 € zu verzeichnen hätte.
Sbr. Bernhard Mießeler, der z. Zt. mit seiner Frau im Pflegeheim „Falkenhorst“ in Kommern lebt, vermeldete Erfreuliches: Er will wieder Singen kommen. Alex Half hatte ihm ein selbst gemaltes Bild geschenkt, worüber er sich sehr gefreut hatte und ließ es reihumgehen.
Die Bilder zeigen die Geburtstagskinder Hubert Hamacher, Klaus Bernitt, Peter Kruse und Bernhard Mießeler mit Alex Half und dessen selbst gemaltem Bild
Nun wurde das leckere Büffet eröffnet, welches aus Kasseler, Sauerkraut und Kartoffelpüree bestand und von der Cateringfirma Hostel auf Bestellung angeliefert wurde. Der Pudding zum Nachtisch durfte natürlich auch nicht fehlen. Nachdem man die lukullischen Schlemmereien genossen hatte, ging man zum gemütlichen Teil über. 1.) Als erster ging Klaus Bernitt in die „Bütt“. Er sucht Arbeit und muss für die Bewerbung einen Antrag ausfüllen. Dabei kam es zu einigen lustigen Unstimmigkeiten. 2.) Wolfgang Schulz überlegt, wie man schnell reich werden kann, denn von den kleinen Zinserträgen kann man z. Zt. nicht leben. Er hat schnell die „Lösung“ gefunden. Bei den Angeboten in den Prospekten kann man bis zu 70 % sparen und ordert Unmengen von Waren. 3.) Auf einer Smartphone Messe hat Wolfgang beim Rubbeln eines Gewinnspiels den 1. Preis gewonnen. Bei der Ortsbegehung zuhause stellt man fest, dass einiges im Argen liegt: Es muss alles neu verdrahtet werden. 4.) Klaus muss mit der Lehrerin zum Direktor gehen und wird getestet, ob er für den Unterricht geeignet ist. 5.) Vortrag von Heinz Sistig: Weihnachten 1946. Nach dem Kriege gibt es nicht viel zu essen. Da kommt ein Päckchen von einer Tante aus Amerika gerade recht. Auf allen Lebensmitteln waren Zettel angebracht, die auf den Inhalt hinwiesen, nur auf einer Dose mit Pulver nicht. Die Mutter, die annahm, es wäre Milchpulver, kochte daraus Knüddelchesbrei, der allen gut mundete. Nach den Feiertagen klärt sich alles auf. Ein Brief war angekommen, der beinhaltete, dass Onkel Schorsch gestorben war. In der Dose war seine Asche, die auf dem Friedhof beigesetzt werden sollte. Die Familie wird nie vergessen, dass sie am Heiligabend ihren Onkel gegessen hat.
Diese Drei massierten ordentlich die Lachmuskeln der Sänger: Klaus Bernitt, Wolfgang Schulz und Heinz Sistig.
6.) Wolfgang erzählt eine Geschichte aus der Zeit, als es noch viel Schnee gab: Im Schneegestöber Schnee geschaufelt. Straßen vereist, ausgerutscht, wehgetan. Strom weg: fast erfroren. Schneepflug kam und warf wieder alles zu. Schneefräse vom Nachbarn geliehen. Schneepflug warf erneut alles zu. Weihnachten 60 cm Neuschnee. Der Mann vom Schneepflug bat um ein „Neujährchen“. Schaufel auf seinem Kopf zerschlagen. Fahrer verklagt ihn. Dach eingestürzt wegen der Schneemassen. Frau weggelaufen. In Haft genommen. Hier endet meine Kurzfassung. 7.) Klaus referiert über „Was ist Politik?“ 8.) Wolfgang berichtet über die Arbeit und meint am Schluss: „Wenn du einen Hammer hast, schmeiß ihn weg, so weit es geht“.
Als sich die Lachmuskeln wieder etwas beruhigt hatten, konnte man beim Wichteln schöne Preise gewinnen. Wer eine Sechs würfelte, konnte sich eine Tüte aussuchen. Einige Sänger hatten nach einer Viertelstunde noch kein Würfelglück, doch bekamen schließlich alle ihren Preis.
Danach spielte Udo Greuel auf seiner Quetsch einige Lieder mit gefälschten Texten, z. B.: „Trinkst du den Wein vom Rhein, gib acht auf den Stuhlgang“. Anschließend erzählte er u. a. wahre und lustige Geschichten über einen Zeitgenossen, der des Singens nicht mächtig war. So endete gegen Mitternacht eine harmonisch und fröhlich verlaufene JAF, die der Förderung der Kameradschaft sicherlich sehr dienlich war.
Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem
Am Samstagabend um 19 Uhr wurde traditionsgemäß vor der JHV eine Hl. Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV gelesen. Gleichzeitig begingen wir das 1. Jahrgedächtnis für unser inaktives Mitglied Franz Nießen und das Sechswochenamt für Agnes Vogelsberg, geb. Müller. Außerdem verstarb vor 30 Jahren unser beliebter Chorleiter Josef Luxen.
Zur Bereicherung der Liturgie sang der Chor folgende Lieder:
1.
Lass mich in Deine Gnade fallen, von L. Frank, kam zügig als Erstaufführung zum Vortrag. Im Schlussteil übernahm der Bass das Solo.
2.
Meine Zeit in Deinen Händen, von Hermann Ober, wurde ruhig und fließend, im Schlussteil leiser werdend und ritardando ausklingend (Erstaufführung).
3.
Ich bete an die Macht der Liebe, von Bortnanzky; Bearbtg.: Gerhard Terstegen. Mit Orgelbegleitung von Rainer Pütz wurde dieser Klassiker zu Gehör gebracht. Anfangs ruhig und mp, dann zunehmend mf. Diese Ausgabe weicht vom Original im Text und in den Begleitstimmen wesentlich ab, sodass man sehr konzentriert zu Werke gehen musste (Erstaufführung).
4.
Veni Jesu (Komm Jesu, meine Liebe), von Luigi Cherobini (1760-1842), Bearbtg.: Alfons Burkhardt. Anfangs Andante-Tempo und mf. Im Schlussteil sehr langsam und mp ausklingend.
Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich der Liturg Pfarrer Tillmann aus Kallmuth beim Chor für die schönen Vorträge während der Meßfeier mit zahlreichen Kirchenbesuchern.
Fazit: In der sakralen Chormusik fühlt sich der Chor zu Hause, und für die zeitgenössische und klassische Musik zeigt er sich offen. Von Gerhard Half sicher geleitet, entfalteten die Sänger einen ausgewogenen, homogenen Chorklang, wenn auch hier und da ein kleiner Patzer zu hören war. Beeindruckend war aber auch, mit welcher Unbeschwertheit der Organist Rainer Pütz die anspruchsvolle Partitur von „Ich bete an die Macht der Liebe“ erklingen ließ; noch dazu mit viel Gefühl, einer angenehmen Portion Virtuosität und wohltuend zurückhaltend. Anschließend fand die JHV im Pfarrheim statt.
Samstag, 15. März 2014
Jahreshauptversammlung
Niederschrift über die Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussemam 15.03.2014 um 20.00 h im Pfarrheim von „St. Margareta“, Vussem
In alter Tradition gestaltete der MGV die hl. Messe in „St. Margareta“ zu Ehren seiner Lebenden und Verstorbenen musikalisch mit, bevor es zur Jahreshauptversammlung ins angrenzende Pfarrheim ging. (TOP 1) Um 20.10 h begrüßte der 1. Vorsitzende Willi Schütt die 24 erschienenen Sänger, unseren Chorleiter sowie die Inaktiven Hans-Hubert Schmidt und Albert Wielspütz, doch zur Tagesordnung konnte man nicht übergehen, fehlte – oh Schreck – der 1. Kassierer Matthias Vogelsberg. Ein Anruf bei diesem Zuhause ergab, dass man an diesem Abend das 6-Wochenamt für seine kürzlich verstorbene Mutter feierte, man mithin das Haus voller Besuch hatte. Er würde aber kurz in die Versammlung kommen. Die Veranstaltung wurde von daher zunächst ohne den 1. Kassierer begonnen. Nach dem Sängergruß bat Willi Schütt um eine Gedenkminute, hatten wir doch im zurückliegenden Geschäftsjahr 2 Inaktive verloren (Maria Luxen, Agnes Vogelsberg). Nachdem keine Einwände oder Änderungswünsche bezüglich der Agenda vorgebracht worden waren, konnte der 1. Vorsitzende nunmehr zur eigentlichen Tagesordnung übergehen. Er dankte zunächst dem Vorstand für seine Arbeit – ebenso dem Chorleiter und insbesondere Heinz Sistig, war er doch beim Auftritt zur Eröffnungsveranstaltung Mechernicher Künstler im GAT als Dirigent eingesprungen, nachdem unser Chorleiter sich mit Familie schon in der Ukraine befand.
Inzwischen war unser 1. Kassierer eingetroffen. Damit er wieder umgehend zur seiner Familie und seinen Gästen zurückkehren konnte, wurde kurzfristig die Tagesordnung geändert, und sein (TOP 4)Kassenbericht vorgezogen. Matthias Vogelsberg musste leider vermelden, dass das Jahr mit leichtem Minus abgeschlossen hat. Eine Kopie der Jahresabrechnung liegt dem Original dieser Niederschrift bei.
Matthias Vogelsberg rief in diesem Zusammenhang nochmals auf, neue Inaktive zu rekrutieren, hätten wir doch in der jüngsten Vergangenheit einige gute Sponsoren verloren. So könne man z.B. Familienangehörige aus dem unmittelbaren Umfeld als Mitglieder werben. Geprüft hatten die Kasse im Vorfeld Günter Sonnenschein und Klaus Bernitt. Letzterer attestierte in seinem (TOP 5)Prüfbericht dem Kassierer eine ordentliche Buchführung, Ein- und Ausgänge seien ordentlich und plausibel dargelegt, so dass er um Entlastung des Kassierers und Vorstands bat. Dieser Bitte wurde einstimmig stattgegeben. Willi Schütt erwähnte im Zusammenhang mit den Einnahmen, dass wegen des derzeit sehr niedrigen Zinsniveaus kaum Zusatzeinnahmen zu verzeichnen seien. Die seinerzeitige Erhöhung des Beitrags für die Sänger auf € 36,00 im Jahr war sicherlich eine gute Entscheidung. Als gute Nachricht zum Schluss dieses TOP war, dass Matthias Vogelsberg das Amt des 1. Kassierer weiter bekleiden wird.
Bevor der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die (TOP 2) Niederschrift der JHV vom 14.04.2013 vortrug, gratulierte er dem 1. Vorsitzenden Willi Schütt nachträglich zu dessen 75. Geburtstag und überreichte ihm ein Weinpräsent mit dem Worten: „Lieber Willi, in meinen Geburtstagsgrüßen habe ich ja schon den Wunsch geäußert, dass du uns trotz deiner erheblichen privaten Probleme mit deiner Frau noch viele Jahre sowohl als Vorsitzender als auch als Sänger erhalten bleibst. Ich bin sicher, ich spreche hier für alle Anwesenden.“ Der Applaus der Vollversammlung bestätigte diesen Wunsch.
Nachdem Wolfgang Schulz die Niederschrift vorgetragen hatte, wurde das Wort weitergereicht an den stellvertretenden Schriftführer und Chronisten Michael Wielspütz, der in seinem (TOP 3) Tätigkeitsbericht das zurückliegende Geschäftsjahr in einem launigen, nahezu 20 minütigen Vortrag Revue passieren ließ.
Es folgt die Wahl der Kassenprüfer (TOP 6). In etwas unkonventioneller Weise wurden „ausgeguckt“: Arnold Mies, Peter Kruse und als Vertreter Bernhard Hoffmann.
Arnold Mies (oben) und Peter Kruse (rechts) waren hocherfreut über die Wahl zu Kassenprüfern
(TOP 7)Veranstaltungen: In 2014 sind derzeit folgende Veranstaltungen geplant:
30.04.2014 Maiansingen in Breitenbenden und Vussem. Ob wir auch wieder in Eiserfey singen, muss noch abgeklärt werden. Seitens der Sänger besteht grundsätzliches Interesse, doch sollte man unser Auftreten auch dort mit einem kleinen Obolus (€ 50,00) honorieren.
11.05.2014 Freundschaftssingen in Palmersheim-Flamersheim
17.05.2014 Goldhochzeit der Eheleute Sebastian um 16.30 h in den Räumlichkeiten des Musikvereins
(Franz-Josef Sebastian bat um Auftritt der Sänger mit Weste, was bei einigen Sängern, wie man an deren Mimik ablesen konnte, nicht auf Begeisterung stieß).
01.06.2014 16.00 h Kurkonzert in Gemünd
29.06.2014 14.00 h Freundschaftssingen auf Burg Satzvey
Unter Verschiedenes (TOP 8) bat der 1. Vorsitzende zunächst unseren Chorleiter Gerhard Half um einige Worte. Dieser sagte, man habe das geplante Frühjahrskonzert streichen müssen; eine ständig wechselnde Besetzung bei den Chorproben mache ein vernünftiges Arbeiten unmöglich. Eventuell könnten wir ja ein Herbstkonzert veranstalten. Einwände kamen seitens der Sänger; im Prinzip müssten wir dafür jetzt schon mit den Proben beginnen, wird der Chor eben nun einmal nicht jünger, d.h. es braucht mehr Zeit zum Einstudieren von Liedern.
Es müssten bei den Liedern Prioritäten gesetzt werden – und lt. Udo Greuel – eher ein weltliches Konzert veranstaltet werden. Hans-Hubert Schmidt, Dirigent des örtlichen Musikvereins sagte, dass wir auch bei einem Herbstkonzert rechtzeitig Bescheid sagen sollten, fänden gerade im Herbst viele Veranstaltungen statt. Wolfgang Schulz regte an, ein derartiges Konzert dann eben später im Jahr zu veranstalten; genannt wurde hierfür der 25.10.2014. Für unseren gemütlichen Abend mit Damen am 21.03.2014 rief Willi Schütt zur Mitarbeit auf. Zum einen müssten wir für die Mundartgruppe eine Bühne aufbauen, zum anderen sind für die erwarteten 75 Gäste Tische und Stühle herbeizuschaffen. Aufbau ist für Freitag 14.00 h geplant (Zugesagt haben neben Willi Schütt und Wolfgang Schulz, Klaus Bernitt, der für den Transport der Bühnenelemente von der Turnhalle zum Pfarrheim einen Anhänger mitbringt, Heinz Sistig, Bernhard Hoffmann, Matthias Vogelsberg). Franz-Josef Sebastian deutete an, dass er in diesem Sommer endgültig als Sänger ausscheiden werde. Wolfgang Schulz brachte noch einen Punkt aufs Tapet, das zu einer sehr kontroversen Diskussion führte. Die Geschichte geht zurück auf unsere 120-Jahr-Feier; Gerhard Half hatte damals im Vorstand angeregt, dass der Verein sich auch ansteckbare Vereinsembleme wie sie z.B. der MGV Mechernich hat, anzuschaffen. Oft träten wir ja nur im Hemd auf, und dann wäre ein solches Vereinsabzeichen eine gute Sache. Wolfgang Schulz hatte hierzu einen Entwurf gemacht, ein Angebot bei einer Firma in Bergisch Gladbach eingeholt, doch zum einen wegen der Kürze der Zeit und zum anderen wegen der Frage der Kostenübernahme hatten wir das Projekt dann nicht weiterverfolgt. Der Vorschlag sollte jetzt in der Vollversammlung erörtert werden, doch die Resonanz war bis auf wenige Ausnahmen mehr als ablehnend. Das Projekt wurde von daher zu den Akten gelegt. Dann kam der Moment, auf den alle Sänger sehnsüchtig gewartet hatten: Albert und Michael Wielspütz verteilten unsere Jahreschronik. In diesem Jahr hatten wir den Druck nicht mehr in Eigenregie gemacht, sondern diese Arbeit an eine Druckerei vergeben. Albert Wielspütz sollte auf Anraten seines Arztes diese für ihn nervenaufreibende Arbeit nicht mehr selbst machen. Unser Dank galt unseren Aktiven Rainer Gottschlich sowie Hans Klinkhammer, die mehrere Jahre lang unsere Chronik kostenlos mit Einband versehen hatten.
Bevor sich alle Sänger in ihre Chronik vertieften, bat Wolfgang Schulz nochmals kurz um Aufmerksamkeit: Michael Wielspütz blickt in diesem Jahr auf mehr als 40 Jahre Tätigkeit als Chronist zurück. Zwar wird dies vom Chorverband nicht offiziell geehrt, doch dankten wir, der MGV 1892 Vussem, ihm für diese jahrzehntlange Arbeit mit einer von Bernd Wenderdel entworfenen Urkunde, und Wolfgang Schulz überreichte als kleines Dankeschön einen – wie könnte es bei einem Chronisten anders sein – eine Kugelschreiber mit handgedrechseltem Holzgriff – ein Unikat, gefertigt speziell für unseren Michel.
Um 21.30 h erklärte der 1. Vorsitzende Willi Schütt den offiziellen Teil der JHV für geschlossen, so dass die Anwesenden in Ruhe die Chronik studieren konnten bei einem Glas leckerem Kölsch, das Willi Schütt zu seinem 75. Geburtstag gestiftet hatte.
Vussem, 30. März 2014 Wolfgang Schulz, 1. Schriftführer)
Samstag, 21. März 2014
Gemütlicher Kameradschaftsabend des MGV Vussem und Ehrung Willi Schütt
Der Einladung des MGV zu einem „Geselligen Abend“ im Pfarrsaal waren fast alle Sänger, viele inaktive Mitglieder, Freunde und Gönner mit Partnern gefolgt. So konnte der Vorsitzende gegen 19:15 Uhr ca. 80 Personen – darunter weilte auch die Vorsitzende des (KCV) Kreischorverbandes Euskirchen Gabriele Heis – herzlich willkommen heißen. Willi Schütt versprach den Anwesenden einen schönen Abend mit viel Klamauk, gutem Essen und genug zu Trinken. Zum Auftakt sang der Chor unter der Leitung von Gerhard Half folgende Lieder: 1. Lebe, liebe, lache, 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Hab‘ oft im Kreise der Lieben, und 4. Im Abendrot (O wie schön ist Deine Welt).
Nachdem der überwältigende Applaus verklungen war, nahm Gabi Heis beim ahnungslosen Vorsitzenden die Ehrung vor und überreichte ihm für 25jährigen Vereinsvorsitz eine Urkunde mit der Silbermedaille des Chorverbundes NRW e.V., und heftete ihm als äußeres Zeichen der Verbundenheit eine Nadel ans Revers.
In ihrer Ansprache sagte sie u.a. sinngemäß folgendes: „Lieber Jubilar! Heute wird Dir eine Anerkennung und Ehrung zuteil, die Du Dir im wahrsten Sinne des Wortes verdient hast. Für Deine freiwilligen Dienste im MGV Vussem und eine langjährige, treue und aktive Mitgliedschaft wirst Du heute Abend ausgezeichnet und gewürdigt. – Wie selten ist heutzutage von Treue die Rede, denn dauernde Bindungen werden oft als lästig empfunden, weil fast keiner mehr sich festlegen will. Im Verein folgt oft nach der anfänglich stürmischen Begeisterung eine gewisse Ernüchterung. Viele verlassen dann den Verein, weil dieser auch Pflichten fordert, ja, persönliches Zurückstehen zugunsten der Gemeinschaft. Ebenso durchlebt der Verein Zeiten der Krise, der Lustlosigkeit und mangelnder Aktivität. Was wäre der Verein in solchen Zeiten ohne Männer Deiner Art? Ohne Säulen an denen andere Halt und Vorbild finden, von denen man weiß: sie sind da, du kannst dich auf sie verlassen! – Lieber Willi! Mit Deiner langjährigen Mitgliedschaft ist ein bedeutendes Kapitel Vereinsgeschichte verbunden. Und so möchten wir alle hoffen, dass Du durch Deine weitere Mitwirkung am nächsten Kapitel, dem der Zukunft, die Treue hältst. Nochmals herzlichen Glückwunsch!“ Willi Schütt erhielt von den Vereinsmitgliedern lang anhaltenden Applaus. Er war so perplex, dass er zunächst keine Worte fand. Über diese Ehrung war er bewusst nicht informiert worden. Sbr. Wolfgang Schulz hatte in geheimer Mission alles ins Rollen gebracht. Sbr. Alfred Brell sollte für seine 25jährige Arbeit als Notenwart geehrt werden. Er war aber wegen einer Krankheit verhindert. Nach seiner Genesung wird die Ehrung in nächster Zeit nachgeholt. Die Eifeler Mundartfreunde aus Bad Münstereifel / Arloff konnten für den heutigen Abend engagiert werden. Sie legten gleich los mit folgenden Sketchen: 1. Der Pastor: der unbewusst aus einem Nachttopf Kartoffelsalat gegessen hatte. 2. Die Engel: die mit dem Fernrohr auf der Erde das Geschehen ihrer Dorfbewohner beobachteten. 3. Opa Matthes: war im Theater eingeschlafen und stank fürchterlich nach Schweißfüßen. Es stellte sich heraus, dass er die alten Socken beim Wechseln in die Hosentasche gesteckt hatte. 4. Doktor Frank: Gertrud kommt zum Doktor, um sich bei Ihm für ihren Mann zu bedanken, dem seine Medizin geholfen hatte. Als Dankeschön hatte sie ihm eine Flasche Urinprobe ihres Mannes mitgebracht. 5. Das Ehepaar: Michael und Edith sind beide sehr eifersüchtig, und so kommt es immer wieder zu heftigen Streitereien und Missverständnissen. Das war das Ende des 1. Teils.
Anita und Heinz Sistig
Stellvertretend für alle, die viel Spaß an diesem Abend hatten:
Karl und Luzie KlinkhammerMilli Borker und Walli Wenderdel
Nun wurde das Büffet freigegeben, das aus Gulasch mit Salzkartoffeln oder Nudeln, Blumenkohl, Brokkoli, und Speckböhnchen bestand (Leider hatten einige Gäste Probleme mit dem Essen, weil es teilweise zu bissfest war). Dazu wurden Getränke nach Wahl serviert. Es folgte nun Teil 2 der Sketchparade. 1. Der Angler: Vorbei ist es mit der Ruhe, weil er immer wieder von einem Spaziergänger gestört wird, sodass er frustriert die Angelrute einpackt und verärgert das Weite sucht. 2. Adoption: Zwischen der Amtsperson und Edith, die gerne ein Kind adoptieren möchte, kommt es zu haarsträubenden Missverständnissen. 3. Der Tick: Helmut spioniert mit seinem Fernglas Leute aus und bringt ihr angebliches Fehlverhalten zur Anzeige. Aus Irrtum seinerseits wird auch das Auto seiner Tochter abgeschleppt. 4. Der Hutverkäufer: Trotz großer Auswahl findet Karl nicht den passenden Hut. 5. Die Fahrschule: Kalle gibt Edith private Fahrstunden mit Trockenübungen. 6. Als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, kam der Titel: „en Tass Kaffee“ noch zur Aufführung. Für die hörens- und sehenswerten Darbietungen gab es immer wieder Szenenapplaus. Denn die Mundartfreunde, die schon öfter in Vussem gastierten, hatten wieder den Geschmack des Publikums getroffen. Manch einer ließ den Freudentränen freien Lauf, und die Lachmuskeln und das Zwerchfell mussten erst einmal wieder beruhigt werden.
Gabi Heis hatte es auch gut gefallen, und sie verabschiedete sich mit den Worten: „Ihr habt nicht nur eine intakte Chorgemeinschaft, sondern ihr versteht es auch, Feste zu feiern!“ So ging allmählich ein lustiger und kurzweiliger Abend zu Ende, an den man sich mit Sicherheit noch lange erinnern wird.
Auszug aus der Vereinschronik: Vor 30 Jahren, im Januar 1984 wurde der Jubilar Willi Schütt Mitglied im MGV 1892 Vussem und singt seitdem im ersten Tenor. Bei der JHV im Jahre 1989 wurde er zum Nachfolger von Peter Dreesen gewählt, der sein Amt als Vorsitzender nach 33 Jahren niedergelegt hatte. Seitdem ist Willi die gute Seele des Vereins, der für jeden Sänger ein offenes Ohr hat. Lieber Willi! Auch von diese Stelle aus herzlichen Glückwunsch! Es freut uns ganz besonders, dass Du weitermachst. Dazu wünschen wir Dir ganz viel Kraft und Energie, damit Du den Verein noch viele Jahre erfolgreich weiter führen kannst.
Montag, 24. März 2014
Jubilarehrung von Sbr. Alfred Brell für 25 Jahre pflichtbewusste Arbeit als Notenwart
Nach der Gesangsprobe am Montagabend wurde die Jubilarehrung von unserem Sbr. Alfred Brell durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt nachgeholt. Sehr überrascht nahm Alfred Brell diese hohe Auszeichnung in Form einer Silbermedaille, Anstecknadel und Urkunde entgegen.
In seiner Laudatio würdigte der Vorsitzende Alfred als gewissenhaften und zuverlässigen Notenwart, der in den Anfangsjahren im Ton etwas lauter werden konnte, wenn die Sänger nicht pfleglich mit den Noten umgegangen waren. Das rührte aber wohl daher, dass er bei der Bundeswehr angestellt war und die rauhe Umgangssprache in seinem Umfeld gewohnt war. Mittlerweile ist er etwas ruhiger geworden und hat sich den Befehlston abgewöhnt. Seine Arbeit als Notenwart ist vorbildlich, und dafür muss man ihm sehr dankbar sein. Seit 31 Jahren (Eintritt: 04.03.1983) ist er aktives Mitglied in unserer Chorgemeinschaft und singt seitdem die zweite Bassstimme. Ende der 70er Jahre hat Alfred in der St. Margareta-Straße in Vussem ein Haus gebaut und fühlt sich hier mit seiner Frau Annemarie sehr glücklich und zufrieden.
Werdegang des Sbr. Alfred Brell: Meine Eltern, deutsche Staatsbürger, wohnten in Luxemburg. Dort habe ich am 11.07.1938 das Licht der Welt erblickt. 1939 hieß es, wer deutscher Staatsbürger bleiben will, muss „heim ins Reich“. In Salzgitter wurden die Hermann-Göring-Werke aufgebaut. Meine Eltern zogen dorthin. Hier in Salzgitter bin ich groß geworden. Die Volksschule besuchte ich 8½ Jahre. Danach lernte ich den Beruf des Starkstromelektrikers in 3½ Jahren. Ein halbes Jahr arbeitete ich in diesem Beruf. Freiwillig ging ich 1957 zur Bundeswehr. Für mehr als 30 Jahre war ich Soldat bei der Luftwaffe. Ausgebildet wurde ich zu Anfang als Flugzeugelektriker. Danach Ausbildung zum Flugzeugfunkmechaniker. Zum Elektroniker und Kalibrierer wurde ich in den 60er Jahren. Für meine Ausbildungen und Arbeit an Flugzeugen und als Elektroniker in der Kalibrierung (*) bin ich an vielen Standorten in Deutschland, Portugal, Italien und auch in den USA gewesen. Von 1971 war ich in der Bleiberg-Kaserne in Mechernich beschäftigt. Nach 20jähriger Tätigkeit wurde ich 1991 als Stabsfeldwebel in den Ruhestand versetzt.
(*) : kalibrieren = eichen, auf ein genaues Maß bringen.
Gez. Alfred Brell
Donnerstag, 27. März2014
Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an unser inaktives Mitglied Bertram (Bertel) Berners
Ausschnitt aus der Vereinschronik: Nach dem Wiederaufbau des MGV 1892 Vussem nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde Bertel Berners am 1. August 1950 aktives Mitglied und sang bis 2000 die 1. Tenorstimme. Unvergessen ist sein Solo: „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“. Dann erschien er nur noch sporadisch zur Chorprobe, weil seine Frau Maria schwer erkrankt war und der häuslichen Pflege bedurfte, bis sie im August 2012 verstarb. Er blieb aber dem Verein durch seine Beitragszahlung bis heute sehr gewogen. Am Dienstag, den 20.09.2005 feierten wir nach einer Probe gemeinsam mit ihm in der Pausenhalle der ehemaligen Volksschule seinen 80. Geburtstag. Hier zeigte er uns, dass er das Morsen noch nicht verlernt hatte. Am 25,09.2010 wurde Bertel während eines Konzertes für 60 Jahre Vereinstreue geehrt.
Mittwoch, 30. April 2014
Maifeiern in Breitenbenden und Vussem
Frühlingslied.
Leise zieht durch mein Gemüt liebliches Geläute. Klinge, kleines Frühlingslied, kling hinaus ins Weite. Kling hinaus bis an das Haus, wo die Blumen sprießen. Wenn du eine Rose schaust, sag, ich lass sie grüßen
Heinrich Heine
* 13.12.1797 in Düsseldorf † 17.02.1856 in Paris
Vorwort: Im vorigen Jahr berichtete ich über einen extrem langen und frostigen Winter mit heftigen Schneefällen. Im November 2012 bis weit in den April mussten wir Schnee schaufeln. Die Spargel- und Erdbeerernte, sowie die Obstbaumblüte verzögerten sich 3 bis 4 Wochen. In diesem Jahr ist es genau umgekehrt: kein Schnee, dafür milde Temperaturen. Wann hat es das schon mal gegeben? Ich kann mich nicht daran erinnern. Es muss also mit der Erderwärmung zu tun haben, die immer weiter fortschreitet. Die Obstbäume stehen schon in voller Blütenpracht, und die Spargelernte hat schon längst begonnen. Bleibt zu hoffen, dass keine Nachtfröste mehr kommen.
Brauchtum: Bereits im 17. Jhdt. kannte man in der Eifel das Mailehen mit Mädchenversteigerung. Es war wohl so eine Art „Heiratsvermittlung“. Heute wird das Ganze als Tradition hochgehalten. Damit verbunden war ein ausgelassenes, nächtliches „Herumvagabundieren“. Auch das „Fensterln“ war mancherorts üblich. Nicht selten schlugen die jungen Burschen in der Walpurgisnacht vom 30. April zum 1. Mai über die Stränge, und so hagelte es Verbote gegen das „nächtliche Schabernack- und Unfugtreiben“. Wo die Eingriffe der Obrigkeit nicht den Untergang des Brauchtums nach sich zogen, setzte sich eine „Versittlichung“ durch Selbstzensur durch. Seit dem späten 18. Jhdt. Übernahmen die Junggesellenvereine die Organisation der Maibräuche und damit die Führung der jungen Burschen. Mit strengen Regeln und hohen Geldstrafen sorgten sie für „Sitte und Anstand“ in der Mainacht und bemühten sich, dass alles in geregelten Bahnen abläuft.
1. Auftritt in Breitenbenden ca. 18 Uhr.
Die „Glorreichen Vier“ aus Eiserfey hofften in Breitenbenden den Mai zu finden ………
Traditionell wurde der Wonnemonat Mai wieder musikalisch vom Musik- und Gesangverein aus Vussem auf dem Dorfplatz begrüßt. Nachdem der Musikverein einen zackigen Marsch gespielt hatte, hieß der Vorsitzende der „IG Alte Spritze“ und Ortskartellmitglied Diethard Kläs alle herzlich willkommen an diesem herrlichen Frühlingstag mit angenehmen Temperaturen. Unsererseits gelangten vorwiegend Mai- und Frühlingslieder unter der Ltg. Von Gerhard Half zum Vortrag mit folgenden Titeln: 1. Frühlingserwachen, schwungvoll, von Christian Siegler, 2. Nun bricht aus allen Zweigen, freudig bewegt, von Heinz Erdlers, 3. Zur schönen Frühlingszeit (Der Winter flieht), im Wanderschritt, Text: Anton Pasch, Musik: Jakob Christ, 4. Frühlingsbote (Schneeglöcklein, Frühlingsbote), im Volkston, Text: A. Bieri, Bearbtg.: Jean Reinartz 1889-1957), 5. Der Lenz blies sanft die Flöte, froh bewegt, von Heinrich Kipp, 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen (Die Spröde), lebhaft und schwungvoll, Satz: Rudolf Desch, und 7. Lebe – liebe – lache, fröhlich bewegt, Von Robert Pappert. Zwischendurch spielte der Musikverein einige Walzer und Märsche, die teilweise noch von Josef Luxen einstudiert worden waren. Für alle Aufführungen gab es herzlichen Applaus. Die Kinder hatten ihren Spaß mit ihren bunt geschmückten Fahrrädern und kreisten damit um den Maikranz. Getränke und Imbiss konnte man an den dafür vorgesehenen Buden käuflich erwerben. Zum Abschluss der Maifeier intonierte der Musikverein das Lied „Der Mai ist gekommen“, und alle stimmten mit ein.
……….und fanden ihn mit den anderen Chormitgliedern
2. Auftritt in Vussem ca. 19 Uhr.
Heinz Steffens und …
… Michael Wielspütz waren froh, dass der Mai es auch bis Vussem geschafft hat.
Bei unserem Eintreffen herrschte Hochbetrieb auf dem Junggesellenplatz, denn der Maibaum wurde noch mit bunten Fähndeln herausgeputzt, um anschließend problemlos in die Höhe gehievt zu werden (Bild vorige Seite). Abwechselnd mit dem Musikverein kam auch hier das gleiche Programm zur Geltung wie in Breitenbenden, und wir erhielten dafür viel Beifall. Die Junggesellen servierten reichlich Getränke an die Zuhörer. Mit ein paar gesungenen Strophen des „Mailiedes“ endete die offizielle Begrüßungsfeier des Maien.
Von den vielen Volksliedern, die den Wonnemonat Mai preisen, ist bezeichnenderweise keines so bekannt geworden wie dieses 1841 entstandene Kunstlied von Emanuel Geibel (1815-1884), das Justus Wilhelm Lyra 1843 vertonte.
Nachtrag: In diesem Jahr hielt der Karnevalsverein sein traditionelles Grillfest in unmittelbarer Nähe der Sängerlinde ab. Bei diesem schönen Wetter herrschte reger Betrieb an der Grill- und Bierbude. Außerdem gab es leckeren Reibekuchen. Es wurde noch gefeiert bis der Hahn erwachte. Jetzt wurde es auch Zeit für die Kleffbotze den Heimweg anzutreten.
Samstag, 10. Mai 2014
Jahreshauptversammlung des Kreis-Chorverbandes Euskirchen in Olef
Schleiden-Olef. Zur turnusmäßigen Hauptversammlung kam der Kreis-Chorverband Euskirchen am Samstagvormittag im katholischen Pfarrheim zusammen. Alle zwei Jahre findet die Mitgliederversammlung der Organisation statt, in der kreisweit 24 Chöre organisiert sind, um ein Resümee der vergangenen Jahre zu ziehen und über die Zusammensetzung des Vorstandes zu entscheiden. Als besondere Aktion wurde der Weiterbildungskursus bezeichnet, der nach langer Zeit wieder in diesem Frühjahr angeboten worden war. Mangels Interesses waren diese Kurse vor einigen Jahren eingestellt worden. „Jetzt haben wir das wiederbelebt und dabei auch einen Kursus in Stimmbildung eingebaut“, erzählte Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes. Das scheint den Ausschlag gegeben zu haben, denn das Interesse war mit 33 Anmeldungen so groß, dass gleich zwei Kurse parallel stattfinden konnten. Eine weitere Auflage ist für den Herbst geplant. Auch dort soll Stimmbildung auf dem Programm stehen, so dass wieder mit großem Interesse zu rechnen ist. Teilnehmer des Kurses im Februar berichteten, wie gut ihnen die Übungen getan hatten, die sie dort absolvieren konnten.
Freude am Amt Als Vorsitzende wurde Gabriele Heis bestätigt, die sich für das Vertrauen bedankte und bekundete: „Es macht mir fast immer Spaß, dieses Amt auszuüben.“
Auch ihre Stellvertreterin Marianne Kreischer wird eine weitere Amtsperiode in Angriff nehmen. Geschäftsführer und Schatzmeister in Personalunion ist weiterhin Reinhold Brüggenkamp. Das Amt der Frauenreferentin, von Heis eigentlich als verzichtbar angesehen, da es im Chorverband keine frauenspezifischen Probleme gebe, wird in Zukunft von Roswitha Breuer ausgeübt. Zum Jugendreferenten erkor die Versammlung Sebastian Fussenig, der seit einiger Zeit den Musikverein Hellenthal leitet. Mit ihm und Breuer, die Mitglied der Singgemeinschaft Schleidener Tal ist, werden damit wieder Vertreter aus dem Süden des Kreises Euskirchen Mitglied im Kreisverbandsvorstand sein. Als Beisitzer wählte der Chorverbandstag Karl-Viktor Reiche und Hermine Schömer.
Schrecksekunde erlebt Bei der Wahl der drei Kreis-Chorleiter kam es zu einer Schrecksekunde, da Werner Harzheim, bisher mit Axel Wilberg einer der Stellvertreter, erklärte, er würde sein Amt gern zur Verfügung stellen, da er zu wenig Zeit erübrigen könne. Sowohl die Vorsitzende Heis als auch der erste Kreis-Chorleiter Volker Prinz stellten aber fest, dass zeitliche Probleme bisher immer durch das Team aufgefangen worden seien und es keine Probleme gegeben habe. „Die drei sind wie ein kleiner Musikausschuss“, meinte Heis. So ließ sich Harzheim überreden, sein Amt weiter auszuüben. Auch Prinz und Wilberg wurden in der Wahl bestätigt.
Sonntag, 11. Mai 2014
Freundschaftssingen 2014 im Dorfgemeinschaftshaus Palmersheim
Zum diesjährigen Freundschaftssingen hatten die vereinigten Chöre MGV 1848 Flamersheim- Palmersheim und 1860 Arloff-Kirspenich eigeladen. Neun Vereine waren der Einladung in das schöne Dorfgemeinschaftshaus in Palmersheim gefolgt. Darunter war zum 1. Mal auch unser Chor, der nur mit 19 Sängern angetreten war: 1. Tenor 3; 2. Tenor: 4; 1. Bass: 5 und 2. Bass: 7 Sänger. Außerdem musste Heinz Sistig wieder in die Bresche springen, weil unser Chorleiter Gerhard Half kurzfristig und dringend zu seiner Familie in die Ukraine reisen musste. Trotz dieses Handicaps gelang uns mit den Liedern: 1. Frühlingserwachen, 2. Nun bricht aus allen Zweigen, 3. Zeit ist ein Geschenk und 4. Lebe-liebe- lache ein ganz guter Vortrag, der auch bei der „Konkurrenz“ für Aufmerksamkeit sorgte.
Für unsere Teilnahme und als Erinnerung an diesen schönen Tag erhielten wir aus der Hand des Vorsitzenden Dieter Grützer einen Pokal überreicht. Unser Chor und die Singgemeinschaft Schleidener Tal waren die einzigen Chöre aus dem ehemaligen Sängerkreis Schleiden. Trotz des Muttertages war die Veranstaltung zumindest während der Kaffeezeit gut besucht.
Montag, 12. Mai 2014
Geburtstagsfeier mit unserem Sbr. Hans Nellesen (70) aus Breitenbenden
Vor 14 Tagen, am Montag dem 28.04.14 feierte der Jubilar im Kreise seiner Familie seinen 70. Geburtstag. Um aber dieses Wiegenfest mit den Sangesbrüdern feiern zu können, bemühte er sich beim Vorsitzenden und Chorleiter um einen Termin. Man einigte sich auf Montag, den 12.05.14 nach der Chorprobe, die dafür extra um eine halbe Stunde auf 19 Uhr vorverlegt wurde.
Auf die Gesangsstunde konnte nicht gänzlich verzichtet werden, weil die anstehenden Termine wie Goldhochzeit und Kurkonzert das nicht zuließen. Nach der Chorprobe, die von Heinz Sistig gestaltet wurde, sagte dieser, dass uns der Auftritt beim gestrigen Freundschaftssingen in Palmersheim gut gelungen sei, und ihm die heutige Übungsstunde mit uns viel Spaß bereitet hätte. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Vorsitzender Willi Schütt nahm nun die Gratulation vor und überreichte dem Jubilar ein Geldgeschenk mit einer Glückwunschkarte, die von allen anwesenden Sängern unterschrieben war. Nun ging es zum Essen fassen ins Foyer des Pfarrheims, wo Hans ein leckeres Büffet aufgebaut hatte, welches von seiner Frau Friederike („Friedchen“) köstlich zubereitet worden war: Bratkartoffeln mit Kasseler und Soße mit verschiedenen Salaten. Zum Dessert gab es Pudding in allen Variationen. Dazu servierte Sbr. Klaus Bernitt fachmännisch an der Theke ein frisch gezapftes Kölsch aus dem Fass. Leider konnte von der reichhaltigen Nahrung nicht alles aufgegessen werden. Unser Sangesbruder mit der weitesten Herkunft, Ernst-Otto Offermann aus Simmerath, verabschiedete sich mit dem Lied: „So ein Tag, so wunderschön wie heute, der dürfte nie vergeh’n“, und alle stimmten mit ein. Die Mainzer Hofsänger wären vor Neid erblasst. Es wurde noch die Muul jeschwaad, bis man fröhlich und beschwingt den Heimweg antrat.
Auszüge aus dem bisherigen Lebenslauf von Sbr. Hans Nellesen und der Vereinschronik: Vor 70 Jahren erblickte Hans in Oberhausen/Rheinland das Licht der Welt. Seine Kindheit stand unter keinem guten Stern, denn der 2. Weltkrieg tobte unerbittlich und brachte Not und Elend über die Menschen. Aber trotz Bombardierungen des Ruhrgebietes (Kohlenpott) erlebte Hans Nellesen das Kriegsende unbeschadet und reifte zu einem kräftigen Kerlchen heran. Die Schlosserlehre bestand er mit Bravour. 1969 verschlug es ihn nach Vussem, wo er als Monteur bei der Fa. O. Dörries eine Sandaufbereitungsanlage in der Eisengießerei aufstellen und in Betrieb nehmen musste. In dieser Zeit bezog er Quartier im Hotel „Jägerhof“ in Breitenbenden, und verliebte sich in Friedchen Fuchs. Aus diesem Grund beschloss er, nach der Montage zu bleiben. Arbeit fand er bei der Fa. Dörries als Betriebsschlosser. Im Jahre 1973 heiratete er seine Braut, die ihm ein Mädchen mit Namen Melanie schenkte. Zunächst wohnten sie elf Jahre in Vussem, dann zog er mit seiner Familie nach Holzheim, wo sie zwei Jahre verbrachten. 1977, ein Jahr vor Schließung der Gießerei in Neuhütte, kündigte er seinen Arbeitsplatz und wechselte zu der Fa. Müller in Hostel. Er arbeitete dort u. a. als Schweißer. Zwei Jahre danach fand er Beschäftigung bei der Fa. Procter & Gamble in Euskirchen. Nach 4 Jahren Wechselschicht erhielt er eine neue Anstellung bei der Fa. WEBAC in Euskirchen. Hier konnte er wieder in seinem alten Beruf als Anlagen-Monteur arbeiten, wo er 21 Jahre tätig war. 1986 bezog er in Breitenbenden ein neu errichtetes Haus. Ab dem 1. Mai 2004 genießt er das Rentnerleben in vollen Zügen. Weil er die Liebe zum Gesang nicht verloren hatte, wurde er 1984 aktives Mitglied im MGV 1892 Vussem, denn als junger Mann war er schon im Kirchenchor Oberhausen tätig gewesen. Mittlerweile singt er nun schon 30 Jahre die 1. Bassstimme in unserem Chor, und als 2. Kassierer gehört er dem Vorstand an. Er ist als zuverlässiger Sänger einzustufen und aus unserer Chorgemeinschaft nicht mehr wegzudenken. Von dieser Stelle aus wünsche ich ihm noch viele schöne Jahre im Kreise seiner Familie und in unserem Club.
Samstag, 17. Mai 2014
Goldhochzeitsfeier von Franz-Josef Sebastian und Christel, geb. Rupp
Christel und Franz Josef Sebastian vor 50 Jahren und heute
Zu den Feierlichkeiten hatte das Goldpaar nicht nur die Verwandtschaft, Freunde und Nachbarn in den Musikproberaum eingeladen, sondern auch den Musik- und den Männergesangverein Vussem, die mit ihren Darbietungen das Fest verschönern sollten. Gegen 17 Uhr lösten wir den Musikverein ab und begannen unter dem bewährten Dirigat von Heinz Sistig mit dem 1. „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“. Es folgte das Lied: 2. Oh, wie schön ist Deine Welt (Im Abendrot) von Franz Schubert. Vorsitzender Willi Schütt übernahm nun im Namen des MGV die Gratulation und überreichte dem Jubelpaar eine prächtig gewachsene Orchidee, die in voller Blüte stand.
Weiter ging es nun mit den Liedern, die das Goldpaar sich ausgesucht hatte. Der Jubilar hielt es nicht mehr auf seinem Ehrenplatz aus und gesellte sich zu seinen Sangesbrüdern im 1. Bass, die beim folgenden Titel 3. Das Elternhaus, das Solo sangen.
4. Warum bist du gekommen, 5. Finster war die Nacht, 6. He deit et wieh, on do deit et wieh, 7. Gorch-Fock-Lied, 8. Dank am Abend. Und als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, 9. Rut sen de Ruse. Auf dem Wunschzettel standen noch mehrere Lieder, doch Heinz Sistig meinte dazu augenzwinkernd: „Wenn wir die noch alle singen sollen, feiern die Goldhochzeiter bald ihre „Diamantene Hochzeit“. Wir wurden nun noch reichlich mit Kuchen, Schnittchen und Getränken versorgt, ehe man vergnügt und frohgelaunt den Heimweg antrat. Es war eine schöne Feier, die allen gut gefallen hat.
Liebes Jubelpaar! Auch der Chronist möchte es nicht versäumen, Euch mit ein paar Worten zu Eurem Jubelfest zu gratulieren. Ein halbes Jahrhundert ist verstrichen, seit Ihr Euch die Hände reichtet, um vor dem Traualtar den Bund fürs Leben zu schließen und einander Treue zu geloben. Zahlreiche junge Paare legen heute noch das gleiche Gelöbnis ab. Doch längst nicht allen ist es beschieden, auch den fünfzigsten Jahrestag ihrer Hochzeit zufrieden und glücklich zu erleben. In schönster Zweisamkeit und in tiefem Vertrauen zueinander habt Ihr eine lange Strecke zurückgelegt. Es geschieht wirklich nicht so oft, dass zwei Menschen 50 Jahre lang miteinander glücklich sein können, allen Widerwärtigkeiten des Lebens mutig die Stirn bieten und füreinander einstehen, wann immer es das Schicksal verlangt. Wie ein Lichtblick wirkt deshalb ein Tag wie der heutige auf alle, die erleben dürfen, dass Treue kein leeres Wort ist! Jeder, der zu Euch kommt um zu gratulieren, sollte über Euch beide nachdenken und sich fragen, ob er auch 50 Jahre treu sein wird. Für Euren weiteren gemeinsamen Lebensweg wünsche ich Euch alles, was Ihr Euch selbst vom Schicksal erhofft. Möge es Euch noch lange erhalten, damit wir in zehn Jahren bei bester Gesundheit die „Diamantene Hochzeit“ gemeinsam erleben und feiern können.
Michael Wielspütz
P. S.: Bleibt noch zu klären welche Augenfarbe Christel hat. In der „Rundschau“ steht: „Verliebt in ihre blauen Augen“, wogegen im „Stadtanzeiger“ richtigerweise zu lesen ist: „Ihre braunen Augen hatten es ihm angetan“.
VON CEDRIC ARNDT
Mechernich-Vussem. „Als ich in ihre rehbraunen Augen schaute, war es gleich um mich geschehen“, erinnert sich Franz Josef Sebastian an die erste Begegnung mit seiner Frau Christel. Am Mittwoch, 30. April, feierte das Paar goldene Hochzeit. Geboren ist Christel Sebastian in Latzig (Pommern), sie musste während des Krieges gemeinsam mit ihrer Familie nach Nemmenich flüchten. Franz Josef Sebastian kam in Zülpich zur Welt. Dort absolvierte er nach der Schule eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und hatte damit seinen Traumberuf gefunden, dem er bis zur Rente nachging. Während eines Kneipenabends mit seinen Kollegen fiel dem heute 75-Jährigen die junge Bedienung Christel ins Auge, die zwei verabredeten sich bald. „Im Jahre 1962 fand sie eine Anstellung als Haushaltshilfe in Köln, und wir verloren uns für fast ein ganzes Jahr aus den Augen“, erzählte Sebastian.
„Aus meinen Gedanken ist Christel jedoch nie verschwunden, und glücklicherweise erfuhr ich schließlich durch eine Freundin ihre Adresse. „Er schrieb ihr gleich einen Brief, denn „in diesem Fall konnte ich ja nur gewinnen“. Bald hielt er die Antwort mit einer Einladung nach Köln in seinen Händen. Dieses Mal ließen die Verliebten einander nicht mehr aus den Augen, verlobten sich und heirateten am 30. April 1964 standesamtlich, zwei Tage später dann kirchlich. Noch im selben Jahr kam ihr ältester Sohn zur Welt, zwei Jahre später der zweite. 1976 begann die Familie im Mechernicher Vorort Vussem mit dem Bau eines Hauses, in dem sie heute noch lebt. Seit dieser Zeit ist Franz Josef Sebastian auch Mitglied im Männergesangverein. Beide sind sich einig: „Wir sind von Beginn an sehr freundlich in Vussem aufgenommen worden und wollen hier auch nicht mehr weg.“ So ist es kaum verwunderlich, dass das Ortskartell dem Paar bei den Vorbereitungen für ihre Goldhochzeitsfeier tatkräftig unter die Arme greift. Der Männergesangverein stellt für den Festakt seinen Proberaum zur Verfügung und sorgt gemeinsam mit dem Musikverein Vussem für das passende Unterhaltungsprogramm. „Ich bin seit ein paar Jahren nicht mehr so fit auf den Beinen“, berichtete Franz Josef Sebastian. „Dennoch habe ich mir fest vorgenommen, in diesem Jahr meinen ältesten Sohn in Nürnberg zu besuchen.“
Sonntag, 1. Juni 2014
Kurkonzert in Gemünd um 16 Uhr
Einleitung: Gemünd ist ein Stadtteil von Schleiden und ein staatlich anerkannter Luftkurort am Rande des Nationalparks Eifel (350 – 520 m über NN). Bei seinem großen Waldreichtum besitzt Gemünd ein ausgesprochenes Reizklima. Dieses Klima, die geschützte Lage des Ortes zwischen Bergen sind im Besonderen empfehlenswert für herzkranke und kreislaufgeschädigte Erholungssuchende. Gemünd besitzt eine zentrale Kurmittelanlage mit medizinischen Bädern und Kneippschen Anwendungen, beheiztes Freibad, neuzeitliches Kur- und Erholungszentrum mit Musikpavillon und Parkrestaurant, Kursäle mit Restauration für 50 – 800 Personen, Uferpromenade mit Parkanlage und ein großes Wanderwegenetz in den Wäldern und auf den Höhen.
Gemünd gehörte mit seinem am rechten Ufer der Urft gelegenen Stadtteil zum Herzogtum Jülich, während der Teil am linken Ufer der Unterherrschaft Dreiborn zugehörig war. Im Ort mündet die aus dem Schleidener Tal kommende Olef in die Urft, daher der Name Gemünd.
Gemünd war Ende des Zweiten Weltkrieges Schauplatz erbitterter Kämpfe und lag monatelang im Frontgebiet. Was durch die Bombenangriffe 1944 verschont blieb, wurde in den späteren Kämpfen zerstört, darunter waren alle 18 Brücken der Stadt. Der mit am schwersten getroffene Ort des Eifeler Grenzlandes ist heute wieder großzügig aufgebaut und konnte sich einen hervorragenden Platz im Fremdenverkehr der Nordeifel zurückerobern. Die sich hier vereinigenden Flüsse bilden den Wasserlauf zu Urft Talsperre, der bei starken Niederschlägen große Wassermengen mit sich führt.
Zum Konzert:
Um den Kurgästen, erholungsuchenden Feriengästen und Tagestouristen etwas Abwechslung und Entspannung zu bieten, war der MGV 1892 Vussem wieder nach Gemünd gekommen. Zahlreiche Zuhörer hatten sich im Kurpark eingefunden, um den Darbietungen der gut aufgelegten Sänger unter dem Dirigat von Gerhard Half zu lauschen. Zur Aufführung gelangten wieder bekannte Volkslieder, die zum Mitsingen animierten, Lieder von Altmeistern, neuzeitlichen Komponisten und internationale Folklore, die in altbewährter Manier vom Moderator Wolfgang Schulz dem Publikum wie folgt vorgestellt wurden:
Sonntag ist’s (Simon Breu, Gedicht Alfred Muth)
Guten Tag meine Damen und Herren! Mit dem Lied „Sonntag ist’s“ von Simon Breu nach einem Gedicht von Alfred Muth, heißen wir, der MGV 1892 Vussem – ein Ortsteil von benachbarten Mechernich – Sie hier im wunderschönen Kurpark zu Gmünd herzlich willkommen. In den folgenden etwa 1 ½ h wollen wir Sie musikalisch unterhalten mit einem Streifzug durch die unerschöpfliche Welt der Musik. Wir singen für Sie Fröhliches und Beschwingtes, manchmal auch etwas Nachdenkliches , gehen mit Ihnen auf Wanderschaft und fahren mit Ihnen zur See – und wer uns schon einmal gehört hat, weiß, dass auch Sie, das Publikum, gefordert sein werden, wollen wir doch mit Ihnen zumindest gesanglich auf Wanderschaft gehen; doch dazu später. Bevor es jetzt im Programm musikalisch weitergeht, darf ich Ihnen noch einige Herren vorstellen: da ist zunächst unser 1. Vorsitzenden Willi Schütt – unser Chorleiter Gerhard Half – und last but not least unsere musikalische Begleitung Udo Greuel, den Sie bei zahlreichen Liedern an der Quetsch –also auf dem Akkordeon hören werden. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen! Heute ist ja der 1. Juni – bei den Meteorologen fängt heute der Sommer an, kalendarisch haben wir aber noch Frühling, und so wollen wir diesen und den vergangenen Wonnemonat Mai verabschieden mit 3 Frühlingsliedern, und zwar
Frühlingserwachen (Christian Siegler) Nun bricht aus allen Zweigen (Hermann Erdlen) An dem reinsten Frühlingsmorgen (die Spröde) (Satz Rudolf Desch)
Wie ich vorhin schon sagte: Heute ist Anfang Juni – 5 Monate im neuen Jahr schon vergangen, wissen Sie, wo die Zeit geblieben ist? Ich ehrlich gesagt nicht – einfach so weg und dabei ist die Zeit ein so kostbares Gut, das wir oft so sinnlos verplempern. „Zeit ist ein Geschenk“, so heißt es im nun folgenden Lied, doch wir wollen darüber nicht ins Grübeln verfallen oder gar depressiv werden wegen der oft vertanen Zeit, wir sagen oder besser singen nun „Lebe, liebe, lache“ und „Frisch gesungen“ – und Sie werden sehen, man fühlt sich gleich wieder besser. Also wie gesagt folgen jetzt
Zeit ist ein Geschenk (Melodie Alex. Link, Text + Satz Manfred Bühler) Lebe, liebe, Lache (Text + Musik Robert Pappert) Frisch gesungen (Hab oft im Kreise der Lieben) (ein Lied von 1820, aber immer noch aktuell, von Albert von Chamisso, Satz Friedrich Silcher)
„Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, wo’s Mühlenrad am Bach sich dreht“ – Freunde der Chormusik wissen sofort, was jetzt folgt, nämlich
Das Elternhaus (Melodie Carl Hess, Text Franz Wiedemann, Satz August Büchse)
und danach singen wir speziell für Sie, meine Damen, zwei Liebeslieder, einmal das
Schifferlied (aus der Provence – Satz Friedrich Silcher)
und dann der Bajazzo, oder
Warum bist du gekommen (mit Akkordeon) (eine alte überlieferte Volksweise)
So jetzt aber zunächst genug der besinnlichen Lieder. Wir gehen jetzt auf Wanderschaft mit
An einem Sommermorgen (mit Akkordeon) (Musik Robert Pappert, mit Text von keinem geringeren als Theodor Fontane)
begeben uns dann auf Tour auf dem wohl bekanntesten Wandersteig Deutschlands, dem Rennsteig im Thüringer Wald mit dem – wie soll es auch anders sein
Rennsteiglied (mit Akkordeon) (Musik Herbert Roth, Text Karl Müller, Satz Heinz Buchold)
und dann folgt das Lied „Wir kamen einst von Piemont“ – eine Volksweise, wie der Name schon sagt, aus dem Piemont. Dabei sollten Sie ganz genau auf dem Text hören: Ich versichere Ihnen, was Ihnen da zu Ohren kommt, ist weder Vussemer Platt, noch haben wir Männer einen Sprachfehler oder waren gar zu lange beim Frühschoppen! Weit gefehlt – aber – das Rätsel löse ich erst nach dem Vortrag auf.
Wir kamen einst von Piemont (eine Volksweise aus dem Piemont, Satz Heinz Buchold)
Haben Sie’s verstanden, was da gesungen wurde: Sans dessus dessous et sans devant derrière – nochmal langsamer „sans dessus dessous et sans devant derrière“ – das ist in der Tat Französisch doch das ins Hochdeutsche zu übertragen, ist schwer – aber der Kölsche oder der Eifler würde es in etwa so übersetzen: „Ovve und unge, füüre und hinge nix“oder auch „nix an de Fööss“.
Eingangs hatte ich ja schon angedeutet, dass wir mit Ihnen gemeinsam zumindest gesanglich auf Wanderschaft gehen wollen. Den meisten dürften diese alten Wanderlieder sicher geläufig sein, doch wem der Text gerade nicht momentan ist: Es gehen jetzt zwei freundliche Herren herum, um Ihnen die Textblätter zu überreichen – und wenn wir damit fertig sind, geht es gleich weiter im Programm.
Pause
Meine Damen und Herren, hat jetzt jeder ein Textblatt bekommen? Wenn nicht, schauen Sie bitte bei Ihrer Nachbarin, Ihrem Nachbarn mit hinein. Bevor wir aber gemeinsam los marschieren, noch etwas in eigener Sache. Wir sind ja nun einmal alle – sagen wir mal „gestandene Mannsbilder“ – wer hat da gerufen „ahle Büggel“ – und es steht uns von daher zu, beim morgendlichen Aufstehen erst einmal herzhaft zu kühmen über die Ping, die Schmerzen überall. Fakt ist jedoch, wenn du morgens aufwachst und nichts tut dir weh – Sie werden mir da sicher beipflichten, meine Damen und Herren – ja, dann lebst du nicht mehr“! Es folgt jetzt unser Selbstbemitleidungslied – bekannt geworden durch die Bläck Fööss, nämlich:
He deit et wieh un do deit et wieh (mit Akkordeon) (Text + Musik u.a. Hans Knipp + Bläck Fööss, Satz Michael Kokott)
Ihr mitleidiger Applaus tut uns richtig gut. So, jetzt aber die Wanderschuhe an, und auf geht’s. Wir laufen mit Ihnen ein Stück auf unserem herrlichen Eifelsteig, ein Lied auf dem Lippen, und zwar zunächst
Wir wollen zu Land ausfahren (mit Publikum) mit Akkordeon (Melodie Kurt von Burkersroda, Text Hjalmar Kutzleb, Satz Walter Höfling )
und anschließend
Heia Safari (mit Publikum) mit Akkordeon (Musik Robert Götz, Text A. Aschenborn, Satz Walter Höfling)
Herr Kapellmeister, wie waren unsere Gäste? Vielen Dank, meine Damen und Herren, vereinigte Fischerchöre von Gemünd, Sie haben es gerade aus berufenem Mund gehört, Sie waren wunderbar! Jetzt aber genug des Wanderns, wir heuern jetzt auf einem Schiff an, und zwar keinem geringeren als dem Segelschulschiff der Bundesmarine, der Gorch-Fock und fragen uns dann in dem Zusammenhang, was ein Seemann fern der Heimat wohl an den langen Abenden auf See so treibt – also zunächst
Das Gorch-Fock-Lied (mit Akkordeon)
und dann der Shanty
Finster war die Nacht (mit Akkordeon) (Richmann/Davis)
Männer, geht es euch auch so wie mir und habt inzwischen einen Mordsdurst? Jetzt ein schönes Gläschen Wein, ein kühles Bier oder so? – Schluß mit der Träumerei – kommt nach dem Konzert – aber zunächst wollen wir unseren Durst musikalisch stillen mit
Aus der Traube in die Tonne (von – nomen est omen – Theobald Kerner)
Ein Bier (Edgar Rasin, Wolfgang Lüderitz)
So langsam neigt sich unser heutiges Konzert dem Ende zu, und wir wollen es mit einigen besinnlichen Weisen ausklingen lassen. Zunächst hören Sie
Die Abendglocken rufen (Wilhelm Floto, Franz Abt)
Abend im Gebirge (le Soir à la Montagne) (Volkslied aus dem Aosta-Tal. Text Bernd van Kampen/Theo Fischer, Satz Arturo Benedetti Michelangeli)
und beschließen werden wir den heutigen Nachmittag mit
Abendfrieden (Melodie + Text Hildegard Eckardt, Satz Rudolf Desch)
Schönen Dank meine Damen und Herren, Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Dass Sie bis zum Ende geblieben sind, beweist uns, dass Ihnen unser Konzert gefallen hat. Danken möchten wir der Touristik Schleidener Tal und hier insbesondere der Kurverwaltung Gemünd, dass wir wieder in dieser schönen Umgebung ein Kurkonzert geben durften. Danken möchte ich aber auch vor allem unserem Chorleiter Gerhard Half, der über das Konzert wieder ein paar mehr graue Haare bekommen hat, und unserem Mann an der Quetsch Udo Greuel. Bevor ich endlich meinem Sabbel halte, noch eine kleine Sache: Meine Damen, wollen Sie Ihren Alten los werden – zumindest für einige Stunden in der Woche? Dann überreden Sie Ihre bessere Hälfte doch einem Männergesangverein beizutreten, am besten natürlich dem MGV 1892 Vussem, aber auch hier in Gemünd und vielen anderen Orten der Eifel gibt es Gesangvereine, die alle für Zuwachs – ob alt oder jung – dankbar sind. SIE, meine Damen, haben in den Stunden, wo ER zur Chorprobe ist oder bei Auftritten, Zeit für sich selbst oder Gelegenheit mit der Nachbarin „e Büttsche Bunt zu wäsche“. Denken Sie daran. Wer interessiert ist: Weitere Einzelheiten finden Sie auf den Ihnen vorliegenden Textblättern, die Sie gerne mit nach Hause nehmen dürfen. Nochmals Auf Wiedersehen, kommen Sie gut nach Hause und hoffentlich sieht man sich wieder. Mit dem Lied
Das Morgenrot
als Zugabe, die die begeisterten Zuhörer stürmisch forderten, beendete der Chor das 1½-stündige Open-air-Konzert im Musikpavillon von Gemünd.
Fazit: Gerhard Half ist ein Dirigent, der Präzision und Eleganz mühelos unter einen Hut bringt. Fast tänzerisch sind seine Bewegungen, wenn die rechte Hand unerbittlich genaue Anweisungen gibt und die eloquente (beredsame) Linke den Klang herauslockt. Udo Greuel gab am Akkordeon dem Chorklang ein sicheres und zugleich stimmungsvolles Geleit. Dabei strahlte er eine erfrischende Spielfreude aus und begeisterte mit coolen Rhythmen und einer beeindruckenden Fingerfertigkeit. Wolfgang Schulz führte in gekonnter, sachkundiger Weise und charmanten Worten durch das Programm. Das trug sehr zum Verständnis der Chorwerke bei. Ihm gelang in der Moderation eine Gratwanderung zwischen Humor, Nachdenklichkeit und dem Charme der alten Schule. Mit zur Zeit 27 Sängern zählt der Chor zu den leistungsfähigsten in der ganzen Region. Die Freude am gemeinsamen Hobby steht für die aktiven Mitglieder im Vordergrund der Vereinsarbeit. Charakteristisch ist der starke Zusammenhalt über alle Altersgruppen hinweg. Das wurde auch am heutigen Nachmittag wieder deutlich. Leistung und Spaß ist das Motto des Chores, der seinen hohen Bekanntheitsgrad durch zahlreiche Auftritte erworben hat. Das breitgefächerte Programm bewies einmal mehr die große Bandbreite, die der MGV momentan zu bieten hat.
Sonntag, 1. Juni 2014
Ströders Kammerchor Schleiden wurde zum 5. Mal Meisterchor
Montag, 23. Juni 2014
1. Chorprobe mit unserem Neuzugang Helmut Evertz aus Lorbach, geb. am 21.06.49 in Lorbach
Der MGV Vussem, seit 1892 hier ansässig, hat sich zum Ziel gesetzt, den Menschen durch Musik und Gesang Freude zu bereiten. Wir sind kein Proficlub, in dem man erst durch Prüfungen beweisen muss, dass man Notenkenntnisse hat. Bei uns kann und darf jeder mitmachen. Dazu suchen wir Männer jeden Alters, die Freude an Geselligkeit haben, ihrem Leben neuen Schwung geben wollen und keine Angst vor neuen Aufgaben, z. B. dem Singen haben, denn Singen gehört zum guten Ton. Erfreulicherweise hat sich wieder ein Sänger aus dem schönen Stadtteil Lorbach zu uns gesellt, der schon Chorerfahrung hat. Es ist Helmut Evertz, der vor zwei Tagen seinen 65. Geburtstag feierte und nun im Tenor die zweite Stimme singt. Lieber Helmut! Herzlich willkommen in unserer Chorgemeinschaft! Richard Wagner hat einmal gesagt: „Das älteste, echteste und schönste Organ, dem unser Gesang allein ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme. Sie hat einen tiefen Sinn und eine große Aufgabe, denn Gesang ist die einzige Sprache, die von allen Menschen auf Erden verstanden wird, und die alle Herzen erreicht“. 122 Jahre Freude am Chorgesang zeichnen unseren MGV aus, geprägt von Leistung und Kameradschaft, denn eine Singgemeinschaft kann nur dann bestehen bleiben, wenn jeder Sänger das Gefühl haben kann, von jedem anderen Sangesbruder gleichwertig und gleichberechtigt akzeptiert zu sein. Lieber Helmut! Ich wünsche Dir von dieser Stelle aus, eine schöne Zeit in unserem MGV und hoffe, dass Du Dich bei uns schnell heimisch fühlst, denn: „Es schwinden des Kummers Falten, solange des Liedes Zauber walten“ (Friedrich von Schiller).
1. Nachtrag: Nach der Gesangsprobe hatten wir noch den Geburtstag unseres Dirigenten Gerhard Half zu feiern, der am Samstag, dem 21.06.2014 50 Jahre alt geworden war. Willi Schütt nahm die Gratulation mit einem Gedicht vor und überreichte dem Jubilar ein Kuvert mit Inhalt und eine Glückwunschkarte, die von allen anwesenden Sängern unterschrieben war. Gerhard revanchierte sich mit einem edlen Tropfen. Sbr. Klaus Bernitt war zum dritten Mal stolzer Großvater geworden. Da seine Tochter aber mit ihrer Familie in Kanada lebt, muss er sich noch etwas gedulden, bis er sein Enkelkind in die Arme schließen kann. Um es aber schon einmal “pieseln“ zu lassen, hatte er ebenfalls einen hochprozentigen Obstler mitgebracht. Dem Jubilar Gerhard Half, Opa Klaus Bernitt und dem neuen Sänger Helmut Evertz wurde nun ein Ständchen gesungen mit dem Titel: „Dank am Abend“. Anschließend wurde die Theke gestürmt , um mit den vorher erwähnten Sangesbrüdern anzustoßen.
Gerhard Half 50
Opa Klaus Bernitt
Helmut Evertz
2. Nachtrag: 14 Tage später hatte Helmut Evertz aus dem schönen Schwarzwald, wo er seinen Urlaub verbrachte, zum Einstand einen köstlichen, 38 prozentigen Moosbacher Marillenschnaps mitgebracht, der nach der Chorprobe beim Verkosten wie Balsam auf die stark strapazierten Kehlen und Stimmbänder wirkte.
Sonntag, 29. Juni 2014
Freundschaftssingen auf Burg Satzvey Veranstalter: MGV 1877 Satzvey und MGV 1921 Firmenich e. V.
Vorwort: Erstmals wurde die Wasserburg Satzvey 1396 urkundlich erwähnt und im Jahre 1880 von Graf Wolff Metternich umgebaut. Die idyllisch im Veybachtal liegende Burg ist ein gut erhaltenes Prachtstück romantischer Wasserburgen und befindet sich im Familienbesitz des Grafen Franz-Josef Beissel von Gymnich. Auch das Wassergrabensystem rings um die Burganlage ist weitestgehend erhalten geblieben. Zu allen Jahreszeiten wird hier bei verschiedenen Veranstaltungen das Mittelalter wieder lebendig. Zu Pfingsten fieberten Groß und Klein den berühmt-berüchtigten Ritterspielen entgegen. Nach nur wenigen Minuten tauchen die vielen Besucher bei aktionsreichem und witzigem Spektakel in die Zeit der Minne und Romantik ein. Gut 70 Händler aus verschiedenen Zünften waren gekommen und boten ihre Waren feil. Auf dem 4,5 Hektar großen Burggelände hatten rund 800 Aktive ihre Zelte aufgeschlagen. Sie sorgten nicht nur für mittelalterliches Flair, sondern wirkten auch bei Shows und auf dem Turnierplatz mit. Darunter waren auch Gaukler, Spielleute, Minnesänger und Rittersleut‘. Die Zuschauer waren von den vielen Darbietungen hin- und hergerissen. Im Moment werden Westernshows angeboten. Bekannt geworden sind aber auch im ganzen Rheinland und darüber hinaus die Halloween- und Geisternächte. Außerdem kann man Räume auf der Burg für Familienfeste mieten, sowie Musik- und Gesangskonzerte abhalten, wie nachfolgender Bericht beweist.
Freundschaftssingen:
Das Lied und der Wein
Gerhard Rabe
Schön dat de do bes, Katrin
Höhner/ Mergenbaum
Der Löwe schläft heut Nacht
Arr. Lorenz Maierhofer
Dat Wasser von Kölle
Bläck Fööss
Das ist die Liebe der Matrosen
Otto Groll
By, by my Love
Bläck Fööss
Csardas
Otto Groll
Hej was solls
Otto Groll
MGV Cacilia Hürth-Berrenrath
Lieder nach Ansage
MGV Eintracht Hellenthal
MGV Vussem
Lieder,die von Herzen kommen
Christian Bruhn
Sonntag ist’s
Simon Breu
Die launige Forelle (2Variationen)
Schubert / Franz Schäggl
Rennsteiglied
Herbert Roth/ Heinz Buchold
Eifellied
Franz Wildt
Aus der Traube in die Tonne
Theobald Kerner
Lebe, liebe, lache
Robert Pappert
Sinqgem. Flamersh.-Palmersheim-Arloff-Kirspenich
MGV Liederkranz Sötenich
Sierra Madre
Pferde zu vieren traben
Satz: Paul Zoll
Heimweh
Im Krug zum grünen Kranze
Potpourri: Willy Trapp
Aus dem Trinkliedpotpourri 1,2,3,6,7
Aus der Europareise 2,4,5,9,10
MGV Liederkranz Ripsdorf
Singgemeinschaft Stotzheim
Seid willkommen in der Rund
Lemmermann
Kriminal Tango
Singen,klingen,Freude bringen
Lemmermann
Kleine Nachtmusik
Abendlied
Schrader/ Lemmermann
Geh aus mein Herz
Über sieben Brücken musst Du geh’n
Maffay/ Swillms
Die Gedanken sind frei
An die Heimat (Portugiesisches Volkslied)
Hugo Jüngst
Der alte Kakadu
Eifel-Hymne
Hanns Kleinertz
La Montanara
Ortelli/ Pigarelli
Die historische Burganlage diente als Kulisse beim Freundschaftssingen, das die im Jahre 1975 fusionierten Chöre MGV 1877 Satzvey und MGV 1921 Firmenich e. V. veranstalteten. Auf dem Burghof war vor ein paar Monaten die Bühnenkonstruktion völlig abgebrannt und ist nun wieder rechtzeitig und aufwendig aufgebaut worden, sodass sie sich wieder mit den neuen Aufbauten idyllisch in das bestehende Burggelände einfügt. Nur das Geländer und der Handlauf für die Treppe fehlen noch.
Um 14:15 Uhr eröffnete der Gastgeber das Open-air-Singen bei teilweisem schauerhaften Regenwetter mit sonnigen Abschnitten. Der Einladung waren acht Chöre gefolgt (siehe Programm). Gegen 16:30 Uhr war unser Auftritt. In rot-weiß-schwarzem Outfit waren wir mit 19 Sängern, geschniegelt und gestriegelt, angetreten. In Abänderung unserer Liedfolge sangen wir statt des von einem anderen Verein bereits vorgetragenen „Aus der Traube in die Tonne“ nun „Wir kamen einst von Piemont“. Um dieses Lied noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, hatten wir kurzfristig im „Bourbonensaal“ der Burg eine Ansingprobe abgehalten. Trotz der fehlenden acht Stimmen gelang uns unter dem Dirigat von Gerhard Half ein achtbarer Erfolg, der anerkennenden Beifall erhielt. Für unser Erscheinen und die begeisternden Vorträge bekamen wir als kleines Dankeschön einen Karton mit zwei Rotweinflaschen, die der Moderator unserem „neuen Vorsitzenden“ Alex Half, dem Sohn des Dirigenten, übergab. Alex bedankte sich freudestrahlend für dieses Geschenk (siehe Foto unten links).
Unser historisches Foto rechts zeigt von links die Vussemer Sänger Peter Gülden (Ackergasse), Arno Helbig, Alex Wielspütz und Fritz Gerhards beim Spaziergang durch den Burgpark vor dem Jubiläumsfest 75 Jahre MGV Satzvey am 21. Juni 1952.
Besondere Vorkommnisse: Das besagte Geschenk hatte Willi Schütt in seinem Mercedes gut verstaut. Beim Einladen der Notenkiste wäre der süffige Wein beinahe gestohlen worden. Doch unser Vorsitzender hatte das im Rückspiegel noch rechtzeitig bemerkt und fuhr mit quietschenden Reifen davon, was Passanten alarmierte, sodass die drei Spitzbuben M.W., A.W. und W.Sch. von der frevlerischen Tat abließen und das Weite suchten.
Zur Kenntnisnahme: Nachruf von Franz-Josef Linden: Bereits am 2. Dezember 2013 verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser ehemaliger Sbr. und Schriftführer Franz-Josef Linden, geb. am 7. Januar 1931 in Vussem. Dieses Amt bekleidete er von 1951 – 1956. Seine Tätigkeitsberichte, die er in Druckschrift verfasste, begeisterten Jung und Alt. 1950 wurde er Mitglied im MGV 1892Vussem und sang bis 1961 die zweite Bassstimme im Chor. Bei der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards hatte er Maschinenschlosser gelernt und wollte sich nun beruflich verbessern, indem er nach Köln-Pulheim zog, um bei den Ford-Werken zunächst in seinem Beruf zu arbeiten. Schnell hatte man aber erkannt, dass er zu Höherem berufen war. Er erhielt einen Posten im mittleren Management und war u. a. verantwortlich für den Einkauf und die Zulieferung von Ersatzteilen. Mit Heinz Wolfgarten, der auch von Vussem nach Köln verzogen war und dort als Radio- und Fernsehtechniker arbeitete, verband ihn eine herzliche Freundschaft, die bei den wöchentlichen Wanderungen, vorwiegend in die Eifel, noch vertieft wurde. Unser Mitgefühl gehört seiner Familie und den Angehörigen. Möge er nun ruhen in Frieden!
Unser Foto zeigt den MGV Vussem im Jahre 1952 beim Sängerfest in Weyer. Die beiden Verstorbenen Fritz Klinkhammer (nächster Bericht) als 3. von links und Franz-Josef Linden als 5. von links.
Nachruf Fritz Klinkhammer: In tiefer Betroffenheit nehmen wir Abschied von unserem langjährigen, inaktiven Mitglied Fritz Klinkhammer, geb. am 25. Oktober 1932 in Vussem, der am 29. Juli 2014 plötzlich in Köln-Weidenpesch, Monheimer Str. 28, verstorben ist. Am 1. August 1950 wurde Fritz bei der Wiedereröffnung des MGV 1892 Vussem nach dem Zweiten Weltkrieg aktives Mitglied und sang bis 1954 die erste Bassstimme. Nach dem Konkurs der hiesigen Werkzeugmaschinenfabrik, wo er als Dreher arbeitete, fand er nun in Köln eine neue Arbeitsstelle bei Klöckner-Humboldt-Deutz. Nachdem er seine Braut Katharina Gülden aus Vussem geheiratet hatte, zogen sie nach Köln-Weidenpesch. Ende der 80er Jahre baute Fritz mit seinem Schwager ein Zweifamilienhaus am Keilbergweg in Vussem. 1990 wurde Fritz förderndes Mitglied im MGV. Aber, weil beide das Stadtleben sehr vermissten, zogen sie 1992 wieder nach Köln. Fritz überwies nun seinen Förderbeitrag regelmäßig auf das Girokonto unseres MGV. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Unser Mitgefühl gehört aber seiner Frau Katharina. Möge er nun ruhen in Frieden.
Nachtrag: Zwei Monate später, am Freitag, den 26. September 2014 wurde seine Urne auf dem Vussemer Friedhof beigesetzt.
Mittwoch, 20. August 2014
Überraschungsständchen für unseren Rekonvaleszenten und Sbr. Peter Kruse
Wegen starker Schmerzen im Rückenbereich musste sich unser Sbr. Peter Kruse einer ziemlich schwierigen Operation in einer Klinik in Emden-Außenhafen (an der niederländischen Grenze) unterziehen. Nach gelungener OP. kam er zur Reha-Klinik nach Marmagen, damit er mit speziellen Behandlungsmethoden seine Beweglichkeit wieder erlangen konnte. Die Einrichtung der Klinik und die Räumlichkeiten sind auf den neuesten Stand gebracht worden, und die wirtschaftliche Unterhaltung sowie die medizinisch-technischen Ausrüstungen werden nach den jetzigen Erkenntnissen der wissenschaftlichen Forschungen betrieben.
Mit den Jahren hat sich die Klinik einen guten Ruf erworben. Um unserem Sbr. Peter Kruse eine kleine Freude zu bereiten, waren die Sänger des MGV still und leise nach Marmagen gekommen. Von dem Vorhaben war nur seine Frau Renate vom Vorsitzenden in Kenntnis gesetzt worden. Sbr. Klaus Bernitt hatte den Auftrag bekommen, Peter unauffällig nach unten zu locken. Leise klopfte er an die Tür im fünften Stock, um ihn nicht zu erschrecken, denn er hatte sich gerade in die Bild-Zeitung vertieft, um sich zu bilden. Nach der herzlichen Begrüßung lotste Klaus ihn in den Aufenthaltsraum im Erdgeschoss. Als Peter uns dort entdeckte, glänzten seine Augen voller Freude. Die Überraschung war uns gelungen. Nachdem Willi Schütt unseren völlig verdutzten Sbr. begrüßt und ihm weiterhin gute Genesung gewünscht hatte, begannen wir unter dem Dirigat von Gerhard Half unser Ständchen mit dem „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“. Spontan ergriff nun Sbr. Alfred Brell das Wort und sagte u. a. zu den ahnungslosen Patienten, die sich mittlerweile hier eingefunden hatten, sinngemäß folgendes: „Ihr möchtet sicher wissen, was hier abgeht? Wir haben mit unserem Erscheinen Sbr. Peter Kruse überrascht, der hier nach einer Rückenoperation seine Mobilität wieder erlangen soll. Mit einem Ständchen wollen wir ihn etwas aufmuntern und fröhlich stimmen, damit er bald wieder in unseren Reihen stehen kann, denn wir brauchen ihn sehr!“
Wir fuhren nun fort mit Liedern aus unserem reichhaltigen Repertoire: 2. Lebe, liebe, lache, 3. Wir kamen einst von Piemont, 4. Das Elternhaus, 5. Zeit ist ein Geschenk, 6. Frisch gesungen, 7. Im Abendrot. Mit dem Lied 8. Warum bist du gekommen? (Bajazzo) beendeten wir das Ständchen, weil nebenan im großen Kursaal schon die nächste Veranstaltung mit Blasmusik auf die Patienten wartete, die sich vorher aber mit viel Applaus von uns verabschiedeten. Nachdem sich Peter für die schönen Darbietungen und die guten Genesungswünsche bedankt hatte, traten wir ohne nennenswerte Zwischenfälle den Nachhauseweg an.
Nachtrag:
Am 16.Juni 2014 feierten Renate und Peter Kruse ihren 50. Hochzeitstag. Der MGV gratulierte dazu aufs Herzlichste und erhielt folgende Danksagung:
Lieber Willi, sehr geehrter MGV! Tausend Dank für einen unvergesslichen Tag, Ihr Lieben! Wir vermögen es kaum in Worte zu fassen, wie Ihr uns erfreut, überrascht, verwöhnt und einfach überwältigt habt mit Eurer Zuneigung, Euren Geschenken und Euren liebevollen Einfällen zu unserer Goldhochzeit. Den fleißigen Fotografen danken wir für die schönen Bilder, die anlässlich unserer Goldhochzeit „geschossen“ wurden. Herzlichen Dank hierfür. Eure „Goldigen“ Renate und Peter Kruse“.
Freitag, 22. August 2014
Diamantene Hochzeitsfeier von Matthias und Theresia (Resel) Schmidt, geb. Schaich
Mechernich-Vussem. Die Musik hat sie zusammengebracht – und dieser Tage feiern sie diamantene Hochzeit. Bei einem Treffen des Blasorchesters Essen und des Gesangvereins Vussem im Mai 1953 lernten sich Resel und Matthias Schmidt kennen. Zwischen den beiden funkte es sofort.
Briefe gingen hin und her, bald suchte Matthias Schmidt sich Arbeit in Essen. Standesamtlich geheiratet haben die beiden am 20. August 1954 in Essen, die kirchliche Hochzeit fand kurz darauf in Vussem statt. 1957 kehrte Matthias Schmidt mit seiner Frau in den Mechernicher Aussenort zurück. „Mir war Vussem auch nicht fremd“, sagte Resel Schmidt, schließlich stammte ihre Mutter aus dem Dorf. Während Matthias Schmidt erst als selbstständiger Schuhmacher und später in der Sattlerei und Polsterei der Bundeswehr in Mechernich arbeitete, kümmerte Resel sich darum, die Kinder großzuziehen. „Sie hat auch mich verwöhnt“, sagte der heute 84-jährige. Der Musik blieben sie treu. 1962 gründeten sie den Musikverein Vussem mit, Matthias Schmidt war 42 Jahre lang Vorsitzender und spielte Posaune. Seine Frau, übernahm das Tenorsaxofon und spielt es bis heute. Die Freude an der Musik haben sie an ihre vier Kinder weitergegeben. „Die konnten Noten lesen, bevor sie richtig lesen konnten“, sagt Resel Schmidt lachend. Das Paar hat drei Söhne, eine Tochter und fünf Enkel. Einer von ihnen ist auch schon im Musikverein aktiv: der 13-jährige Michael. Gefeiert wird die diamantene Hochzeit mit dem ganzen Dorf – schließlich, so sagen die Schmidts, gebe es keinen Verein in Vussem, in dem sie nicht Mitglied seien. „Wir freuen uns über alle, die uns wohlgesonnen sind und mit uns feiern wollen“, so Matthias Schmidt. Am nächsten Tag dann wird im Kreise der Familie gefeiert. Resel Schmidt freut sich schon: „Wir hoffen, dass es so ein schönes Fest wie die goldene Hochzeit wird.“ (tn)
Die Feierlichkeiten dazu begannen am Freitagnachmittag in der Vussemer Mehrzweckhalle, die mit verschiebbaren, hohen Stellwänden um etwa die Hälfte abgetrennt worden war. Zu dem Fest waren die Dorfbevölkerung sowie die ortsansässigen Vereine zu einem Umtrunk mit Imbiss eingeladen worden. Zum Auftakt spielte der hiesige Musikverein unter der Stabführung von Hans-Hubert Schmidt, dem ältesten Sohn des Diamantenpaares, ein viel umjubeltes Ständchen, das für Stimmung und gute Laune sorgte. Im Anschluss daran wechselte der MGV 1892 Vussem seine ehemalige Bläsergruppe ab und bot unter der Leitung von Gerhard Half hörenswerte Chormusik mit folgenden Liedern: 1. Lebe – liebe – lache, 2. Wir kamen einst von Piemont, 3. Das Elternhaus, 4. Zeit ist ein Geschenk, 5. Warum bist du gekommen (Bajazzo), 6. Finster war die Nacht, 7. Gorch-Fock-Lied. Diese drei Lieder wurden von Udo Greuel mit der Quetsch begleitet. Als Zugabe kam noch das Lied 8. Hab‘ oft im Kreise der Lieben (Frisch gesungen) zur Aufführung. Willi Schütt hatte zwischendurch die Gratulation vorgenommen und ein Geschenk überreicht. Unter großem Beifall verließen wir die Halle, um am Bierstand die durstigen Kehlen zu ölen, derweil es drinnen mit lustigen Vorträgen weiterging.
Morgen beginnt um 16 Uhr der Dankgottesdienst in der Pfarrkirche, der vom Gesang des Kirchenchores verschönert wird. Anschließend werden die Festivitäten im Musikproberaum fortgesetzt. Dazu sind die Familie, Freunde, Bekannte und Vereinsvorstände eingeladen.
Auszüge aus der Vereinschronik und dem Lebenslauf der Jubilare:
Die Pfeile zeigen Resel und Matthias Schmidt.
Die Pfeile zeigen Resel und Matthias Schmidt
Am 9. Und 10. Mai 1953 machte der MGV 1892 Vussem einen Ausflug nach Essen. Das Essen-Altendorfer Blasorchester, das 1952 durch Vermittlung unseres Chorleiters Josef Luxen, der gebürtig aus Essen stammte, bei unserem 60-jährigen Bestehen mitwirkte, hatte uns zu einem Gegenbesuch eingeladen. Es sollte ein schöner und erlebnisreicher Ausflug werden. An jenen sonnigen Maitagen wurden neben dem Konzert, welches der MGV mitgestaltete, auch der Grugapark besucht und auf dem Baldeneysee eine fröhliche Bootsfahrt unternommen. Der Zufall wollte es, dass Matthias und Resel im Bus nebeneinander zu sitzen kamen. Oder war es Gottes Fügung? Bei der regen Unterhaltung lernten sich die Beiden kennen und fanden sich auf Anhieb sympathisch. Nach dem gemeinsamen Besuch der hl. Messe stand eine Besichtigung des Essener Industrie-Zentrums, u. a. die Krupp-Werke auf dem Programm. Auf dem Wege dorthin wurden wir plötzlich von Polizeifahrzeugen verfolgt. Unmittelbar vor dem Stadtzentrum – wir waren ca. 60 – 70 Personen – eskalierte die Sache. Wir wurden von den Polizeibeamten umzingelt. Einige von uns, z. B. Toni Wollenweber und Bertram Berners, die einen roten Schal trugen, wurden unsanft am Kragen gepackt und mussten sich ausweisen, denn die Essener Polizei stand in höchster Alarmbereitschaft. Sie hatte Anweisung bekommen, dass jede Massenansammlung mit allen Mitteln zu verhindern sei, denn am heutigen Tag sollten kommunistische Veranstaltungen stattfinden, die verboten waren. Weil man uns für eine derartige Gruppe gehalten hatte, war der gezielte Angriff befohlen worden. Aber der ganze Irrtum des Überfalls war schnell aufge-klärt, denn als sich herausstellte, dass wir harmlose Sänger aus der Eifel waren, ließ man uns in Frieden ziehen. Über diesen peinlichen Vorfall berichteten der Westdeutsche Rundfunk in „Hier und Heute“ sowie die Presse ausführlich und amüsant. Wir Ausflügler hatten unseren Spaß. Nach zweitägigem Aufenthalt in Essen kehrten wir übermüdet am späten Abend in die Heimat zurück. Am anderen Morgen flatterte Matthias und vielen Sangesbrüdern, darunter war auch unser Dirigent Josef Luxen, die Kündigung der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards ins Haus, die mangels Masse Konkurs anmelden musste. Nach einem Monat kehrte Matthias ins Ruhrgebiet zurück und fand bei der Fa. Krupp als Vertikalbohrer Arbeit und Brot und bei Resel seine große Liebe. Am 20. August 1954 besiegelten Matthias und Resel den Bund fürs Leben im Essener Standesamt. Bei der Wiedereröffnung des MGV nach dem Kriege im Jahre 1950 war Matthias dem Verein beigetreten und sang dort die erste Tenorstimme. Die Singetätigkeit und Mitgliedschaft ließ er durch seinen Aufenthalt im Ruhrgebiet von 1953 bis 1957 ruhen. Aber nach seiner Rückkehr wurde er wieder als Sänger aktiv.
Bläsergruppe 1972 Karnevalszug Euskirchen
1962 wurde eine Bläsergruppe des MGV gegründet. Matthias spielte Posaune und wurde zum Geschäftsführer gewählt. 1969 zog es ihn zur Bundeswehr nach Mechernich, wo er als Schuhmacher- und Sattlermeister in der Instandsetzungskompanie 21 Jahre bis zu seinem Ruhestand arbeitete. Nach dem Tode von Josef Luxen im Jahre 1984 erlangte die Bläsergruppe ein Jahr später ihre Selbständigkeit. Matthias übernahm den Vorsitz, den er über 20 Jahre ausübte und dann seinem Sohn Franz-Josef übergab. Nachdem Matthias 1995 Probleme mit den Stimmbändern bekam, wurde er inaktives Mitglied im MGV.
90 Jahre MGV Vussem Jubiläumskonzert 1982. Matthias Schmidt (3. Von links)
90 Jahre MGV Vussem im Jahre 1982. Kosakenchor des Eifelland-Blasorchesters. Resel Schmidt mit Saxophon ganz links. Matthias Schmidt erster Kosak links.
Resel wurde als Tochter einer Opernsängerin in Hamburg geboren. Da die Künstlerin viel unterwegs war, verbrachte Resel den größten Teil ihrer Kindheit bei der Großmutter in Essen. Die gelernte Schneiderin spielt heute noch das Tenorsaxophon im Musikverein. Sie hat vielen jungen Musikerinnen das Klarinetten- und Saxophonspielen beigebracht. Ihre vier Kinder, 3 Jungen und 1 Mädchen, sowie die 5 Enkelkinder sind auch musikalisch begabt. Von dieser Stelle aus wünsche ich dem Jubelpaar noch viele schöne Jahre im Kreise der Familie!
Sonntag, 16. November 2014
Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Bundesweit wurde an zahlreichen Orten am heutigen Volkstrauertag der Toten aus beiden Weltkriegen gedacht, so auch in Vussem und Breitenbenden. Mit dem Choral „Näher mein Gott zu Dir“, gespielt vom Musikverein, setzte sich der Trauerzug um 9:30 Uhr in Vussem, bei neblig-trübem, nieselndem Novemberwetter, zum Ehrenmal in Bewegung. Dort angekommen wurde ein Kranz von der Freiwilligen Feuerwehr für die verstorbenen und vermissten Soldaten zum Andenken niedergelegt. Annemie Linden, Mitglied des Bürgervereins, hielt nun folgende Ansprache, die ich wörtlich wiedergeben möchte: „Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen aus Vussem, In diesem Jahr blicken wir in vielfältiger Weise auf den Ersten Weltkrieg zurück, der vor 100 Jahren begann – und mit Recht die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ genannt wird. Die zivilisierte Welt fiel in Abgründe. Doch damit nicht genug. Vor 75 Jahren begann nach dem Hitler-Stalin-Pakt der Zweite Weltkrieg, der Schrecken und Gewalt ins Unfassbar steigerte. Wir alle möchten in der heutigen Zeit keinen Krieg, egal wo auf der Welt, aber unsere Eltern und Großeltern haben beide Krieg miterlebt. Volkstrauertag, solche Gedenktage machen uns erneut bewusst, welche Geschichte uns geprägt hat. Und sie lassen uns die Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft klar erkennen. Durch viele Gedenkfeiern in diesem Jahr gerieten die Kriegsgräber im In- und Ausland wieder stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit. Das ist gut so, denn sie können uns eine Ahnung von dem massenhaften Leid vermitteln, welches der Krieg über die Menschen bringt – und das Leben von Generationen beeinflusst. Bald aber wird es kaum noch Zeitzeugen und Angehörige geben. Die Friedhöfe werden mehr und mehr Orte des Gedenkens und Lernens und können auch so künftig ihre gesellschaftliche Bedeutung bewahren. Damit dass aber möglich ist, müssen wir sie besser erklären, die historischen Zusammenhänge benennen, die verschiedenen Opfer und ihre Situation stärker in den Blick nehmen. Und wir hoffen, dass unsere Kinder und Enkel auch in Zukunft noch an die Menschen denken werden und die Tradition des Volkstrauertages weiterführen mögen. Wir trauern an diesem heutigen Tag um all die Menschen die ihr Leben gelassen haben.“
Volkstrauertag Vussem
Der MGV 1892 Vussem sang unter der Leitung von Gerhard Half zwei Choräle: 1. Da unten ist Frieden, Text: Carl Sauppe, Musik: Carl Kloß. Dieses Lied wurde sehr langsam und vom pianissimo bis zum forte zur Aufführung gebracht. Als zweites Lied kam: Über den Sternen, von Flemming, bedächtig und piano gesungen zu Gehör. Die kompakte Aufstellung auf der Plattform des Ehrenmals statt auf den Treppenstufen hatte sich gelohnt, denn die Darbietungen konnten sich „hören“ lassen. Mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“, das der Musikverein unter der Stabführung von Hans-Hubert Schmidt intonierte, wurde die besinnliche Veranstaltung beendet. Anschließend fand die Gedenkfeier in Breitenbenden statt. Die Vorsitzende des Ortskartells Ute Mangold hielt dort die Ansprache und fand nachdenkliche und mahnende Worte, die ich etwas verkürzt, aber sinngemäß wiedergeben möchte: „Liebe Trauergemeinde! Über 60 Millionen Tote hat der Zweite Weltkrieg und über 17 Millionen Tote hat der Erste Weltkrieg gefordert, Verletzte, Vermisste und Hinterbliebene nicht eingerechnet“. Das, so Frau Mangold, seien für Viele unbegreifliche Zahlen. Der Volkstrauertag 2014 sei angesichts der weltweiten Kriege und Krisen auch eine Mahnung. In der Ukraine, in Syrien, dem Irak, auf dem Gaza-Streifen und in Afrika seien Kriege wieder die einzige Option geworden. Aber auch in Deutschland gibt es Gewalt gegen Andersdenkende. Sie wolle jedoch trotzdem Mut machen: 2014 werde des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren und des Zweiten Weltkrieges, der vor 75 Jahren begann, gedacht. Und nun ist man so weit, dass die allgemein menschliche Tragödie des Krieges abseits von nationalen Befindlichkeiten gesehen werden kann: In Südfrankreich ist zum ersten Mal ein Gedenkfriedhof für die Opfer eingeweiht worden, bei dem die damaligen Feinde nicht mehr getrennt aufgelistet werden. Zudem feiere Deutschland 25 Jahre Mauerfall, das Ergebnis einer friedlichen Revolution. Mit den Worten: „Jeder kann in seinem Umfeld Zeichen für den Frieden finden, z. B. französische und polnische Austauschschüler am Gymnasium Mechernich“, beendete sie ihre eindrucksvolle Rede.
Volkstrauertag Breitenbenden
Zur Feier des Tages glänzte auch hier der MGV 1892 Vussem mit den Liedern „Da unten ist Frieden“ und „Über den Sternen“. Nach den Fürbitten, die von Bernd Wienand vorgelesen wurden, setzte der Musikverein Vussem mit dem Lied „Vom guten Kameraden“ den Schlusspunkt.
Anmerkung des Chronisten: Kürzlich besuchte eine Delegation aus Mechernich am Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges die Partnerstadt Nyons und gedachte Seite an Seite mit den französischen Bürgern der über 17 Mio. Kriegstoten. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick legte gemeinsam mit dem Nyonser Stadtoberhaupt Pierre Combes einen Kranz nieder. Der Besuch der Mechernicher in der südfranzösischen Stadt, mit der seit fast 50 Jahren eine Partnerschaft besteht, war ein Symbol des Friedens und der Freundschaft.
Sonntag, 7. Dezember 2014
Vorweihnachtliches Benefizkonzert zu Gunsten der Dachsanierung unserer Pfarrkirche
Unter dem Motto: „Lieder und Texte zur Weihnachtszeit“ veranstaltete der MGV 1892 Vussem am zweiten Adventssonntag unter Mitwirkung der hiesigen Blaskapelle ein vorweihnachtliches Konzert in der Pfarrkirche. Um 17 Uhr sollte die Veranstaltung beginnen, aber die Konzertbesucher standen vor verschlossenen Türen und begehrten vergebens Einlass. Die Küsterin, die zu einem Geburtstag eingeladen worden war, hatte vergessen, die Eingangs- und die Zwischentür aufzuschließen. Nach einigen Irrfahrten durch die Gegend und einigen Telefonaten durch den Vorsitzenden und anderen behilflichen Personen, konnte der Aufenthaltsort der Küsterin ausfindig gemacht werden. Mittlerweile hatte man die Besucher höflichst gebeten, das Kircheninnere durch die Sakristei und den Altarraum zu betreten. Diese Aufforderung wurde auch am Portal schriftlich angebracht.
Zum Konzert: Vor der Begrüßungsansprache durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt, musste der erst einmal kräftig durchatmen, um den unvorhergesehenen Stress abzubauen. Er hieß nun alle herzlich willkommen und wünschte ihnen einen besinnlichen und vergnüglichen Sonntagnachmittag. Unser Sbr. und bewährter Moderator Wolfgang Schulz führte nun gekonnt durch das Programm. Zur Auflockerung erzählte er zwischendurch lustige, aber auch nachdenkliche Geschichten zur Weihnachtszeit.
Weihnachtskonzert 2014 (Moderation)
Heimat (Max Steege – Ernst Hansen)
Mit dem soeben gehörten Lied „Heimat“ von Ernst Hansen und Max Steege haben wir unser diesjähriges Adventskonzert eröffnet. Wie Sie unserer Einladung entnommen haben, werden wir, der MGV 1892 Vussem, zusammen mit dem Musikverein 1962 Vussem Sie in den kommenden etwa 1,5 h mit einem, so denke ich, abwechslungsreichen Programm, passend zur Weihnachtszeit, unterhalten und auf das bevorstehende Christfest einstimmen. Bekanntes, aber auch weniger geläufige Stücke aus allen möglichen Teilen der Erde werden wir für Sie singen und spielen – aber auch Sie werden gefordert sein: Werden wir doch unser Konzert in alter Tradition mit einem gemeinsamen Schlusslied beenden – und Sie wissen ja – nach dem Konzert sind Sie noch zu einem netten Beisammensein bei Speis‘ und Trank ins benachbarte Pfarrheim eingeladen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen!
Weihnachtslied (Theodor Storm)
Was Sie gerade als gesprochenes Wort gehört haben, nämlich das „Weihnachtslied“ von Theodor Storm, folgt jetzt in gesungener Form mit einer Melodie von Herrmann Ophoven, und danach singen wir für Sie
Weihnachten von Herrmann Ophoven nach einem Gedicht von Theodor Storm
Eja, so seht den Rosenstrauch (Hansmaria Dombrowski – Gaudentius Koch)
und, man kann sagen, ein Adventsklassiger, nämlich
Maria durch ein‘ Dornwald ging (Satz Gregor Lehr)
Weihnacht (Ernst von Wildenbruch)
Wie angekündigt, umfasst unser Programm Lieder aus vielen Teilen der Erde. So folgen jetzt zunächst das
Herbergslied (aus der Steiermark in Österreich)
Trommellied (zurückgehend auf einen tschechischen Choral – Text und Satz Wolfgang Lüderitz)
O Freude über Freude aus Schlesien (1680) – Satz Ronald J. Autenrieth
Viele schimpfen über den vorweihnachtlichen Rummel! Menschenmassen schieben durch Innenstädte, Kunden drängeln sich in den Läden, in Scharen schlendern die Leute über Weihnachtsmärkte, Advent und Weihnachten seien Rummel und Geschäftemacherei, sonst nichts, klagen viele gern, wollen sich alldem entziehen – angeblich. Hören Sie hierzu eine Glosse von dem bekannten Hubert vom Venn zum diesem Thema mit dem Titel:
Achtung! Weihnachten droht! Hören wir jetzt den Musikverein, der für Sie zunächst auch einen Adventsklassiker spielt
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit (17. Jahrhundert – Ostpreußen)
Es wird schon glei dumpa oder: auf Hochdeutsch: „Es wird schon gleich dunkel“
wie man unschwer erkennen kann ein Weihnachtslied aus Österreich von Anton Riedinger
Sancta Maria Vielen Dank dem Musikverein, den Sie etwas später noch einmal hören werden.
Christtag Morgen oder Chreesdach Morjen von Peter Zirbes, im Original ist dieses Gedicht in Moselfränkischem Dialekt geschrieben, doch um das richtig aussprechen zu können, hätte ich vorher ein paar Schoppen Moselwein trinken müssen, demnach die hochdeutsche Übersetzung. Jetzt singen wir für Sie:
Engel haben Himmelslieder (Satz Heinz Lemmermann)
Tochter Zion (von Georg Friedrich Händel aus dem Oratorium „Judas Makkabäus“) und danach noch einen Traditionssong „We wish you a Merry Christmas“ oder in Deutsch:
Wir wünschen euch frohe Weihnacht sowie Fröhliche Weihnacht überall (Musik aus dem englischen, Text Hoffmann von Fallersleben, Satz Rudolf Desch)
Ich bitte nun die Damen und Herren des Musikvereins, sich wieder für die nächsten Stücke fertig zu machen, doch vorher noch ein kleines Gedicht mit dem Titel
Im Winterwald (Peter Schröder)
Der Musikverein spielt jetzt für Sie den
Andachtsjodler aus Südtirol (19 Jahrhundert)
ein aus einem schlesischen Weihnachtschorwerk hervorgegangenem Lied „lasst uns nach Bethlehem gehen“ – sagt Ihnen nichts, aber sicher können Sie etwas anfangen mit dem Titel
Transeamus usque Bethlehem
Heiligste Nacht ein Lied, das dem Münsteraner Geistlichen Bernhard Verspoell zugeschrieben wird.
Den Damen und Herren des Musikvereins zunächst schönen Dank – aber wir hören Sie ja noch beim gemeinsamen Schlusslied.
Weihnachtsnacht (Hilde Fürstenberg))
So langsam kommen wir zum Ende unseres Konzerts, die Lieder werden etwas ruhiger, etwas besinnlicher. Hören Sie jetzt:
Lasst uns lauschen (altrheinische Weise aus dem 19. Jahrhundert) S’ist heilige Nacht (Musik + Satz Gerhard Wind) Die Abendglocken rufen (Franz Abt – W. Floto) Weihnachtsglocken (Hermann Sonnet – Franz Mäding)
Meine Damen und Herren, wie eingangs erwähnt, jetzt sind Sie gefordert! Gemeinsamen singen wir jetzt alle zu den Tönen des Musikvereins ein.
Weihnachtslieder-Potpourri (Bearbeitung Franz Brummerl)
an sich alles bekannte, geläufige Stücke, doch wem der Text gerade nicht einfällt – vor Ihnen liegen Zettel mit den Texten der gespielten Lieder, so dass sich keiner ums Mitsingen drücken kann.
Das war’s für heute, meine Damen und Herren, liebe Gäste! Ich hoffe, dass Ihnen unser kleines Konzert gefallen hat? Vielen Dank Ihnen für Ihr Kommen und Ihre Aufmerksamkeit, vielen Dank dem Musikverein unter der Leitung von Hans-Hubert Schmidt und – last but not least – unserem Dirigenten Gerhard Half! Wie Sie wissen, haben alle Akteure Sie kostenlos und gerne unterhalten, doch wenn Sie jetzt gleich zur Tür hinausgehen, stehen zwei freundliche Herren mit einem Körbchen am Ausgang und bitten um eine Spende. Seien Sie großzügig, öffnen Sie Herzen und Portemonnaie – denn, wie Sie wissen, Ihre Spende dient zu 100% der Renovierung dieser Kirche. Es fehlt noch immer ein erklecklicher Betrag, den die Gemeinde selbst aufbringen muss – von daher nochmals – seien Sie großzügig. Und wie gesagt, anschließend sind Sie noch ins benachbarte Pfarrheim zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen – und auch da können Sie Gutes tun, geht doch der Reinerlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken ebenfalls in die große Spendenbox. Ihnen allen noch eine besinnliche Adventszeit, ein friedvolles Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für das nächste Jahr. Tschüss zusammen und kommen Sie gut nach Hause!
Fazit: Der Altarraum war gut gefüllt mit Sängern und Bläsern, deren Musik die stressgeplagten Zuhörer etwas zur Ruhe kommen ließ. Dazu trugen auch die nachdenklichen Wortbeiträge von Wolfgang Schulz bei. Beim Chor war der Ausdruck und die Phrasierung stets klar, die Textverständlichkeit gut. In der Mittellage war in den Tenören ein kerngesundes Timbre zu hören. Jedoch in den Höhenlagen wirkten sie bei einigen Sängern etwas gepresst. Aber auch die stimmlichen Leistungen der Bässe konnten sich hören lassen. Kraftvoll, leidenschaftlich und detailverliebt legten sie den Grundstein für den Erfolg des Abends. Chorleiter Gerhard Half war zu Tränen gerührt, als der tosende Applaus immer wieder aufbrauste. Unter seinem Dirigat war uns wieder ein hoffnungsvoller und fröhlicher Gesang zur Weihnachtszeit gelungen. Ein Großteil des Erfolges ist aber auch unserem Sbr. und ehemaligen Dirigenten Heinz Sistig zuzuschreiben, der die Chorproben bei Abwesenheit von Gerhard Half gewohnt präzise leitete. Großes Lob erhielten wir auch von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der alle anderen Veranstaltungen abgesagt hatte, um unser Konzert besuchen zu können. In einem Gespräch sagte er uns u. a. folgendes: „Ich bin nach Vussem gekommen, weil ich aus Erfahrung weiß, dass hier gute Musik geboten wird. Ich habe mich nicht getäuscht, denn das war schwungvolles Musizieren auf höchstem Niveau, sowohl vom Männerchor als auch vom Musikverein!“ Auszüge aus dem Archiv des Chronisten und der Dorfchronik von Vussem, betreffs unserer Kirche.
31.01.1939:
Nach dem Abschluss der Vorplanung, wie z. B. Grundstückserwerb, Finanzierung und Baugenehmigungsverfahren, konnte der Kirchenvorstand den Neubau der Rektoratskirche beschließen. Die Pläne des Architekten Karl Schmitz aus Aachen wurden angenommen und die Ausführung des Baues der Fa. Dederich aus Breitenbenden übertragen.
01.10.1939:
Grundsteinlegung unter großer Beteiligung der Bevölkerung und der Geistlichkeit.
02.05.1940:
Am Tag von Christi-Himmelfahrt konnte das lang ersehnte Richtfest gefeiert werden.
06.04.1941:
Am Palmsonntag hielt die Gemeinde Einzug in die neue Kirche. Unter sehr großer Beteiligung der Bevölkerung sowie der Anwesenheit des gesamten Klerus, des Dekanates und der Patres des hiesigen Missionshauses (heute Pflegeheim Sanden) benedizierte der Geistliche Rat Dechant Schriever, Pfarrer in Eicks, die Kirche.
13.04.1941:
Am Ostersonntag feierte Rektor Pater Alfons Schmitz, der die Triebfeder und der Organisator für den Neubau war, die erste Heilige Messe in der neuen Kirche.
14.06.1942:
Der Administrator des Bistums Aachen, Bischof Dr. Hermann-Josef Sträter, kam zur Kirchenweihe nach Vussem. Von der Margaretenkapelle zog die Gemeinde in einer Prozession mit dem Bischof zur neuen Kirche, die der Hl. Margareta geweiht wurde, wo die Konsekrationsfeierlichkeiten (Einweihung) stattfanden. Das anschließende Hochamt hielt der Superior des hiesigen Klosters, Wilhelm Laumen. Der Kirchenchor sang die Messe „Stella Mariae“ von Griesbacher.
Anmerkung des Chronisten: Vor 70 Jahren, zu Silvester am 31.12.1944, empfing meine Jahrgangsstufe 1938 hier die erste hl. Kommunion. Initiator dieser außergewöhnlichen Maßnahme war Rektor Pater Alfons Schmitz. Er hatte die Eltern dazu bewogen zuzustimmen, weil die Westfront immer näherrückte, und man nicht wisse, was auf uns zukommt. Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt schon vier Jahre in russischer Gefangenschaft, und wir hatten kein Lebenszeichen mehr von ihm erhalten. Jetzt sind die Kirche und ich gemeinsam alt geworden, und wir brauchen dringend eine Rundum-Erneuerung. Meines Wissens ist unsere Kirche die einzige, die in Kriegsjahren unter der nationalsozialistischen Herrschaft in NRW gebaut wurde und müsste eigentlich unter Denkmalschutz stehen. Wir hoffen nun, das der Aufwand des Konzertes sich gelohnt hat, und die Spendenfreudigkeit der Besucher ergiebig war (Anm. d. Red.: Der Reingewinn betrug € 610).
Sonntag, 14. Dezember 2014
Adventssingen im Pflegeheim „Falkenhorst“ Kommern-Süd
Vorwort: Sie tragen klangvolle Namen wie z. B. Senioren-Residenz, Seniorenstift oder Senioren-Palast. Und trotzdem: Der Gedanke, im Alter in ein Pflegeheim ziehen zu müssen, macht vielen Menschen angst und bange. Sie fürchten sich davor, ihre Würde am Empfang zu verlieren. Sie haben Angst vor Bespaßungsprogrammen, die einem Kindergeburtstag ähneln, vor überfordertem Personal, Windeln, künstlicher Ernährung und Fixierung. Solche Zustände sind zwar nicht die Regel. Doch Pflegestudien zeigen, dass die Menschenwürde in manchen Heimen täglich verletzt wird. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig das passende Heim auszusuchen. Das Pflegeheim „Falkenhorst“, gelegen in einer idyllischen Landschaft, ist so ein ideales Betreuungsheim. Es bietet fürsorgliche und fachkundige Kurz- und Langzeitpflege, und es ermöglicht den Bewohnern aktiv am Leben teilzunehmen.
Zum Adventssingen: Pünktlich um 16 Uhr platzierten wir uns im Aufenthaltsraum des Heimes, wurden dort herzlich von der Heimleiterin begrüßt und unter großem Applaus der Heimbewohner willkommen geheißen. Unser 1. Schriftführer und Sbr. Wolfgang Schulz, ein Charmeur der alten Schule, führte nun humorvoll durch das einstündige Programm und hatte gleich die Herzen des weiblichen Geschlechts erobert. Außerdem erzählte er zwischendurch besinnliche und witzige Geschichten. Zum Vortrag gelangten nicht nur Weihnachtslieder, sondern auch Heimat-, Wander-, Liebes-, Volks- und Seemannslieder.
Moderation: Guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren, vor etwa einem Jahr hatten wir, der MGV 1892 Vussem, schon einmal das Vergnügen, hier für Sie singen zu dürfen. Ich frage mich, wo das Jahr geblieben ist – ich weiß es nicht – und wenn ich mich hier so in der Runde umschaue: älter geworden sind Sie in diesen 12 Monaten kein bisschen. In der folgenden Stunde möchten wir Sie wieder mit abwechslungsreichem Gesang unterhalten; lange haben wir überlegt, was wir singen sollen. Es geht zwar mit großen Schritten auf das Christfest zu, doch können wir uns vorstellen, dass Sie in diesen Tagen mit klassischem Weihnachtsliedgut schon etwas überfrachtet sind. Es gibt ja bekanntlich ein unerschöpfliches Repertoire an Weihnachtsliedern – wunderschöne – ohne Zweifel – und ich glaube nach Karneval wohl das Fest, zu dem die meisten Musikstücke existieren. Deshalb haben wir für Sie ein Paket mit Liedern der unterschiedlichsten Stilrichtungen geschnürt – so z.B. Wander- und Trinklieder, sogenannte Shanties, also Seemannslieder, und vieles mehr – doch keine Angst: Weihnachten haben wir dabei nicht vergessen, und zum Schluss werden wir gemeinsam mit Ihnen einen Weihnachtsklassiker singen, nämlich „O du fröhliche, o du selige“. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen! Bevor wir jetzt unser Musikpaket aufschnüren, darf ich Ihnen noch zwei Herren vorstellen: zum einen unseren 1. Vorsitzenden, quasi die Mutter der Kompanie, Willi Schütt – und unseren Chorleiter Gerhard Half.
So jetzt geht’s los, und zwar zunächst mit
Sonntag ist’s (Simon Breu – Text Alfred Muth)
und wenn Sie mal nicht so gut drauf sind, jeder hat ja ab und zu einen Durchhänger oder vor allem in dieser düsteren Jahreszeit den sogenannten Winterblues, singen Sie sich einen, machen Sie es wie in den folgenden Liedern, nämlich
Lebe, liebe, lache (Robert Pappert)
oder
Frisch gesungen V. Chamisso – Friedrich Silcher)
oder machen Sie’s wie im Lied
Aus der Traube in die Tonne (Theobald Kerner)
trinken Sie sich Gläschen guten Weins.Ich hoffe, Sie sind gut drauf, wollen wir jetzt doch auf gemeinsame Tour gehen – musikalisch, versteht sich, und zwar zunächst über Land mit
Wir wollen zu Land ausfahren (mit Akkordeon) Kurt v. Burkersroda – Walter Höfling)
ein Lied, das vielen von Ihnen sicher noch von früher bekannt sein dürfte, von daher „singen Sie ruhig mit“ – den Text finden Sie auf den Ihnen vorliegenden Zetteln und dann geht’s auf See mit einem Reigen von Shanties – also Seemannsliedern, nämlich dem
Gorch-Fock-Lied (mit Akkordeon)
Sie wissen ja, die Gorch-Fock, das Segelschulschiff unserer Bundesmarine
Über uns der blaue Himmel (mit Akkordeon) Finster war die Nacht (mit Akkordeon) (Richman/Davis)
Bei allen diesen Liedern werden wir von unserem Sänger Udo Greuel mit dem Akkordeon oder wie man hier sagt, auf der „Quetsch“ begleitet. Speziell für unsere Damen singen wir jetzt ein Liebeslied aus der Provence in Südfrankreich, nämlich das
Schifferlied (Friedrich Silcher)
und danach möchten wir zwei Dinge besingen, die leider nicht jeder hat oder gehabt hat, und die doch so wichtig sind in der Entwicklung eines Menschen und im Zusammenleben untereinander, nämlich …. und jetzt kommt unser vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für jemanden unter Ihnen, nämlich unsere liebe Getrud Mießeler, Ehegattin unseres Sängers Bernhard Mießeler, mit
Das Elternhaus (Fr. Wiedemann – A. Büchse)
und anschließend die
Heimat (Max Steege – Ernst Hansen)
Wie schon gesagt, in wenigen Tagen ist Weihnachten, und so sollen die folgenden Lieder auch hierauf einstimmen, aber vorher möchte ich Ihnen in einer kleinen Geschichte von Karl Heinrich Waggerl erzählen mit dem Titel „Worüber das Christkind lächeln musste“ von Karl Heinrich Waggerl. Hören Sie jetzt
Lasst uns lauschen (altrheinische Weise aus dem 19. Jahrhundert) S’ist heil’ge Nacht (Gerhard Wind) Die Abendglocken rufen (Franz Abt – Wilhelm Floto) Weihnachtsglocken (Hermann Sonnet – Franz Mädig) Die lustige Weihnacht (James Krüss)
So, meine Damen und Herren jetzt sind Sie an der Reihe. Wir singen jetzt gemeinsam
O du fröhliche, o du selige (gemeinsames Schlusslied)
Der Text ist sicher allen geläufig, doch zur Sicherheit finden Sie ihn nochmals auf den Ihnen vorliegenden Blättern. Das war unser kleines, musikalisches Weihnachtsgeschenk für Sie. Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen? Dank Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, Dank unserer musikalischen Begleitung Udo Greuel, vor allem aber Dank unserem Chorleiter Gerhard Half! Wir wünschen Ihnen noch eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr alles erdenklich Gute. Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder – dann vielleicht auch einmal zu einer anderen Jahreszeit mit einem Frühlings- oder Sommerkonzert. Wir würden uns sehr freuen!
Beim Vortrag des Liedes „Das Elternhaus“, das Gertrud Mießeler, der Gattin unseres ältesten Sbr. Bernhard Mießeler vom Chor gewidmet wurde, bekam sie feuchte Augen. Sie ist hier seit ein paar Monaten untergebracht. Nachdem der Beifall am Schluss unseres kleinen Konzertes verklungen war, bedankte sich die Heimleiterin auch im Namen der Seniorinnen und Senioren für die schönen Darbietungen, und sie hoffe, dass wir uns im nächsten Jahr gesund und munter wiedersehen werden. Als Dankeschön wurden wir nun zu einem Imbiss, bestehend aus Schnittchen, Kaffee und anderen Getränken, eingeladen. Geschäftsführerin Sophia Vosen, die diesmal auch anwesend und von unserem Gesang ganz begeistert war, sagte mir u. a. in einem Gespräch, sie hoffe sehr, das dieser Auftritt nicht der Letzte gewesen sei, denn wir hätten den Heimbewohnern sichtbar viel Freude bereitet.
Resümee: Der Chor war ganz in seinem Element, und der Spaß am Singen war den Sängern anzuhören. Unter den glasklaren Anweisungen des Dirigenten Gerhard Half sang der Chor hervorragend. Die Qualitäten von Inhalt und Aufführung erschlossen sich auch dem Publikum: der Beifall war entsprechend groß.
Freitag, 19. Dezember 2014
Jahresabschlussfeier (JAF) des MGV 1892 Vussem.
Einleitung: Der Sinn unseres heutigen Treffens ist es, ein paar fröhliche Stunden miteinander zu verbringen, bestehende Kontakte und Freundschaften zu vertiefen und die Kameradschaft zu fördern. Selbstverständlich hat der Vorstand sich Gedanken darüber gemacht, wie wir diesen Abend gestalten werden. Zu jedem Fest gehören in erster Linie die lukullischen Genüsse. Ich hoffe, dass wir mit der Auswahl der Speisen und Getränke Euren Geschmack getroffen haben. Für den vergnüglichen Teil werden die Sangesbrüder Wolfgang Schulz, Heinz Sistig und Udo Greuel mit der Quetsch verantwortlich sein. Aber ich weiß nicht genau, was sie heute Abend alles mit uns vorhaben, lassen wir uns also überraschen. Mit etwas Glück kann man beim Wichteln wertvolle Preise gewinnen. Damit dieser Tag für immer in unserer Erinnerung bleibt, wird unser Hoffotograf Albert Wielspütz sorgen, indem er das Geschehen im Bild festhält.
Zum Ablauf der JAF: Gegen 19:30 Uhr konnte unser Vorsitzender Willi Schütt 23 Sänger zur diesjährigen JAF im Vussemer Pfarrheim begrüßen und außerdem den stellvertretenden Chorleiter Heinz Sistig und den Kameramann Albert Wielspütz. Nun nahm der Chor Aufstellung und unter dem Dirigat von Heinz Sistig kamen die Lieder 1. Die Abendglocken rufen und 2. Warum bist du gekommen (Bajazzo) gekonnt zum Vortrag. Hans Klinkhammer und Matthias Vogelsberg versprachen, dass sie nach längerer Auszeit im nächsten Jahr wieder zu den Proben erscheinen würden.
Der Vorsitzende fuhr nun in seiner Ansprache fort und sagte u.a. folgendes: „Ich freue mich sehr, dass ihr so zahlreich erschienen seid, um gemeinsam ein paar gemütliche Stunden, fern vom Alltagsstress, erleben zu können. Hoffentlich habt ihr gute Laune und großen Hunger mitgebracht. Auch gegen den Durst stehen reichlich Getränke zur Verfügung. Somit sind wir bestens gerüstet, diesen Abend so richtig zu genießen.“
Er bedankte sich nun beim Vorstand für die gute Zusammenarbeit im fast verflossenen Jahr. Großes Lob erhielt Heinz Sistig, der immer einspringt, wenn „Not am Mann“ ist. Aber auch die Brüder Albert und Michael Wielspütz wurden lobend erwähnt, weil sie für die Erstellung der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ zuständig sind.
Ferner gab er bekannt, das die Türkollekte beim Vorweihnachtskonzert 435 € ergeben hätte, und beim Verkauf von Imbiss und Getränken ein Überschuss von 166 € erwirtschaftet wurde, was zusammengerechnet 601 € ergibt. Diese Summe habe er auf 610 € aufgerundet und dem Kirchenvorstandsmitglied Helmut Mehren überreicht.
Das Geld wird für die Dachsanierung unserer Kirche verwendet. Außerdem hat die Getränkekasse in diesem Jahr ein Plus von 561 € aufzuweisen. Eddi Freitag, der am 02.12.2014 86 Jahre alt geworden war, spendete 50 € in die Vereinskasse. Die erste Probe findet im neuen Jahr am 5. Januar statt. Schütt wünschte nun allen Anwesenden und deren Familienangehörigen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und gesundes neues Jahr. Anschließend eröffnete er das Büffet, welches aus Spießbraten, Bratkartoffeln, Erbsen und Möhren bestand und von der Fa. Hostel geliefert worden war. Natürlich durfte die Nachspeise nicht fehlen. Die Hälfte der Kosten übernimmt unser Sbr. Fritz Pütz, der am 14.06.2014 80 Jahre alt geworden ist. Dazu nochmals herzlichen Glückwunsch.
Edmund Freitag (86)
Fritz Pütz (80)
Nachdem es allen gut gemundet hatte, wurde zum gemütlichen Teil übergegangen. Wolfgang Schulz erhielt für seinen Beitrag „Der Geldautomat“ viel Beifall, denn die Handhabung mit der EC-Karte ist nicht so einfach. Nun kam der Höhepunkt des Abends. Sankt Nikolaus trat in Erscheinung, verkörpert durch Heinz Sistig, der Tadel und Lob über die Sangesbrüder austeilte:
„Guten Abend zusammen! O weh, ich glaube, hier bin ich bei der falschen Veranstaltung! Eigentlich wollte ich den Männergesangverein Vussem besuchen; aber sooo viele Leute, das kann ja gar nicht sein. Oder gibt es heute etwas umsonst? Das wäre vielleicht eine Erklärung für den gut gefüllten Saal. Ich spinxe ja öfter mal montags abends von draußen durch die Jardenge. Dann bietet sich mir meistens ein ganz anderes Bild: Ein Häuflein von 17 oder 18, manchmal auch 20 Kerlen hängt hier ab und trällert lautstark in der Gegend herum.Also, bei welchem Verein bin ich hier gelandet? Na gut, machen wir den Test: Wenn ihr der Gesangverein seit, könnt ihr ja bestimmt dem Nikolaus ein Liedchen singen! Joot, joot, ihr habt mich überzeugt. Wer sooo singt, muss der MGV Vussem sein! Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus: On wie braav ihr alle da sitzt, als ob der Heilije Jeist über euch jekommen wär!
Aber da trügt wohl der Schein. Denn wenn ich etwas genauer hingucke, sehe ich, dass doch so einige Labbesse hier versammelt sind. Ich denke, ich muss mal mit einigen von euch ein paar Takte Tacheles reden, denn mein schlaues Buch enthält mancherlei Notizen, die dem Heiligen Mann den schönen Bart zo Berech stehen lassen. — Erst mal die Frage: Wer meldet sich freiwillig zum Beichten? Keiner, das habe ich mir gedacht. Na gut, dann beginne ich mal mit dem ersten Tenor! Der Zweite kann sich schon vorbereiten, denn hier werde ich sehr schnell fertig sein: Wenn ich es richtig sehe, ist nur einer anwesend. Der Eine ist der Vorsitzende und immer präsent. Willi, du wärst der ideale Sänger und könntest jedem als Vorbild dienen, wenn du nicht so viel kühmen würdest. Alle paar Wochen meckerst du rum, weil deine Getränkekasse schon wieder im Minus und dadurch die Weihnachtsfeier am Jahresende gefährdet ist. Der Andere aus der ersten Reihe im Tenor ist überhaupt nicht hier! Wahrscheinlich geht ihm die Muffe, seit er mitgekriegt hat, dass heute der Nikolaus kommt. Der meint ja, er singt immer alles richtig mit seiner Kastratenstimme. Das schlimme dabei ist, er denkt, jeden falschen Ton von anderen zu hören und stuppst dann die aus seiner Sicht musikalisch Zurückgebliebenen links und rechts neben sich dauernd an. Dabei singen die überhaupt nicht falsch; vielmehr beherrschen sie die perfekte Intonation von sogenannten enharmonischen Verwechslungen. Und das gibt diesem Klangkörper erst seine unverwechselbare Note.
Dann besteht der erste Tenor auch noch aus einigen sehr aktiven Nichtsängern. Einer davon namens Mattschö ist allerdings für sein dauerndes Fehlen entschuldigt: Seit er der Finanzminister des MGV ist, muss er immer zu Hause bleiben und auf das viele Geld des Vereins aufpassen, damit das nicht in falsche Hände gerät. Und dann ist ihm auch noch der plötzliche Abschied aus der Politik gewaltig auf die Stimmbänder geschlagen.
Im zweiten Tenor, ja, da sieht es ganz anders aus! Der ist überwiegend mit der Dorfjugend aus den Nachbarorten besetzt. Besonders hervorzuheben ist Steffens Hein aus Lorbach: Du bemühst dich schon seit Langem, deine männlichen Dorfkollegen für die Kunst zu begeistern und wirbst unermüdlich für unseren Chor. Beim ersten Mal vor einigen Jahren ist das ja leider ziemlich in die Hose gegangen, doch das Problem hat sich zum Glück erledigt. Die beiden anderen Jungs sind dafür ein Volltreffer und du bekommst von mir die volle Punktzahl, auch wenn du beim sonntäglichen Wandern mit der Punktevergabe für die von den Kollegen ausgesuchte Wegstrecke immer mehr als kiepig bist! Ihr zwei aus Breedebönde würdet auch regelmäßig zum Singen erscheinen, wenn öfter was Neues geprobt würde. Aber was hier Woche für Woche immer wieder von neuem durchgenommen wird, könnt ihr ja alles schon! Ich denke, da muss der Vorstand aktiv werden und die monatliche Gage für die Sänger mindestens halbieren, so dass die 400-Euro-Jobber ihr Geld nicht schon nach einer Probe verdient haben, sondern zwei- oder dreimal im Monat erscheinen müssen. Das wäre allerdings kein Anreiz für den einzigen Vussemer Sänger im zweiten Tenor. Der hat genug Kohle, bei dem fehlt es oft an der nötigen Lust, sich aufzurappeln; oder es plagt ihn nur einfach irgendein harmloses Zipperlein und dann muss er sich zu Hause von Wallischen beduuren lassen. Bernd, hol dir doch ein Beispiel an Helmut: Der kommt sogar mit einem steifen Finger zum Singen!
Und, Udo: Deine Witze waren früher auch schon mal dreckiger!!! Seit du im zweiten Ehehafen an Land gegangen bist, hat sich bei dir der Sturm ziemlich gelegt! Wie kommt das? Ein besonders talentierter Sänger im zweiten Tenor ist Klaus! Es ist bemerkenswert, wie du es fertig bringst, trotz deiner fernöstlichen Herkunft ein klares und reines Eifeler Hochdeutsch zu singen. Dabei bist du auch noch in der Lage, problemlos zwischen mehreren Stimmen hin und her zu springen. Du bist eine echte Stütze sogar für den ersten Tenor.
Der Sonnenschein des Vereins ist eindeutig Günter. Du bist so ein ruhiges und unauffälliges Mitglied, dass ich weder was Gutes noch was Schlechtes über dich zu sagen weiß. Deinetwegen bräuchte ich überhaupt nicht hier zu erscheinen. Mensch, lass doch mal ab und zu die Sau raus! So, was ist denn über den ersten Bass in meinem Sündenbuch verzeichnet? Ach ja, ihr werdet demnächst wohl einen zusätzlichen Dirigenten nur für eure Stimme bekommen. Und zwar deswegen, weil ihr immer euer eigenes Tempo singt, unabhängig von den anderen Stimmen. Da kann ein Chorleiter allein es nicht schaffen, Ordnung rein zu bringen. Und für das, was da oft an Text rüber kommt, braucht das Publikum einen Dolmetscher. Das liegt daran, dass ihr nach dem Motto singt: Die Wöat sen ejaal, de Haupsaach öss, die Tön stemme. Da ist es ganz egal, ob Glocken leuchten oder Eschen korallenrot läuten. Hauptsache: Laut und flott.
Ich glaube, das liegt in erster Linie am selbst ernannten Satzführer Fritz, vor dem alle ersten Bässe erzittern? Weißt du eigentlich, dass sie dich – hinter vorgehaltener Hand – den Tyrannosaurus rex des ersten Bass nennen. Du guckst aber auch immer so grimmig. Bernhard und Hans sind schon immer auf räumliche Distanz am anderen Ende der Stuhlreihe gegangen. Naja, die Breedeböndene waren noch nie sehr mutig! Das war früher schon so, als sie von den Vussemer Jungs beim Spielen regelmäßig verbimscht wurden. Norbert, du hast es auch nicht lange neben Fritz ausgehalten. Du leidest immer noch an den Spätfolgen und meinst, deshalb mindestens drei Mal im Jahr in Urlaub fahren zu müssen, um dich zu erholen. Selbst Peter Kruse, eigentlich ein Baum von einem Mann, traut sich nicht mehr auf den heißen Stuhl. Da kam der Josef gerade recht: Soll der Neue doch da sitzen, dachten sich die Kollegen. Und du, Josef, nahmst die Herausforderung an! Du kommst mit dem Fritz bestens zurecht und stehst bei den fachlichen Diskussionen über richtiges und falsches Singen deinen Mann, weil du um die passende Antwort nie verlegen bist. Da wächst wohl ein Nachfolger als Satzführer heran.
Der zweite Bass ist die Stimme mit den meisten Pöstjensjägern. Die machen ja den halben Vorstand aus! Und jetzt kommt das Schönste: Neben Schriftführer, Chronist, erstem und zweitem Notenwart wollen sie jetzt noch einen weiteren Vorstandsposten einführen: Sie haben einstimmig beschlossen, dass Bernhard Hoffmann „Schlüsselwart“ werden soll; damit ein Malheur wie beim letzten Weihnachtskonzert, als die Kirche abgeschlossen war, nicht noch mal passiert. Dann ist da der Werner, der nicht ohne Grund von dem Dreckes auch Nieres genannt wird. Du bist ein richtiger Streber. Wenn alle glauben, dass ein Liedchen endlich klappt, sagst du zum Chorleiter: „Gerhard, kann der zweite Bass die letzte Reihe noch mal allein singen?“ Als ob das was nützen würde. Alfred, wenn du nicht immer so laut singen würdest, wäre das alles nicht nötig. Ich verstehe das nicht; denn wenn du deine Anweisungen als Notenwart in militärisch korrektem Kommisston gibst, sprichst du doch auch schön leise. Von dir, Hubert, erwartet der Dirigent, dass du die besonders tiefen Töne laut und deutlich zu Gehör bringst, weil die Anderen die ja nicht singen können. Aber du weigerst dich beharrlich und mir ist zu Ohren gekommen, dass du schon seit längerem darüber nachdenkst, auf die gegenüber liegende Seite zu wechseln. Das Problem dabei ist aber wohl die Ablösesumme, die der Tenor nicht zahlen will. Zum Chronisten Michel muss ich natürlich auch noch was sagen: Es ist erstaunlich, wie du es immer wieder schaffst, über ein – manchmal ziemlich ereignisloses – Jahr eine Chronik zusammen zu stellen, die den Chor als so was von fleißig darstellt, als ob die Kerle von morgens bis abends nur singen würden. Selbst nicht besonders gut gelungene Auftritte vermagst du so zu beschreiben, dass man glauben könnte, der MGV Vussem hätte damit die Prüfung als Meisterchor bravourös bestanden. So wortgewandt muss man erst mal sein. Und erst der Fotograf: Albert, du bist in der Lage, mit Hilfe deiner Fotografier-Kunst einen Haufen ziemlich alter Säcke so jugendlich frisch auf Zelluloid zu bannen, dass die weiblichen Autogrammjäger vor den Auftritten Schlange stehen. Letztens sah ich durch das Himmelsfenster eine kreischende junge Frau in der ersten Reihe stehen mit einem Schild in der Hand: Hans Höller, ich will ein Kind von dir! Seltsam ist nur, dass nach dem Singen kein Fan mehr um ein Autogramm bittet. So, jetzt habe ich mir allmählich den Mund fusselich gequatscht und deshalb komme ich zum Schluss. Hier wird ja immer gewichtelt. Und da hatte vor ein paar Jahren der Wolfgang Schulz die verrückte Idee, um die Preise zu würfeln und sich bei 2 geworfenen Sechsen einen Wichtel aussuchen zu können. Dabei habe ich beobachtet, dass er selbst zwei gezinkte Würfel benutzte, auf denen nur Sechsen waren. Und dann ist er als erster losgerannt und hat sich schnell seinen eigenen Wichtel geholt. Das ist Pfusch und darum machen wir das jetzt anders“:
Jeder hat vorhin ein Los mit einer Zahl bekommen. Ich werde jetzt den Gewinn hochhalten und die dazu gehörende Zahl aufrufen. Der Gewinner möge sich dann zack, zack laut und deutlich melden und den Preis mit einem tiefen Diener oder einem höflichen Knicks beim Nikolaus entgegennehmen.
Verlosung durchführen: So, liebe Sänger und Nichtsänger, der Heilige Mann sagt jetzt tschüss und frohe Weihnachten und wünscht euch allen ein gutes neues Jahr. Macht bloß, dass ihr bei der nächsten Weihnachtsfeier im Jahr 2015 alle wieder dabei seid. Und vergesst nicht: Immer fleißig proben kommen und die Auftritte nicht versäumen, sonst schicke ich nächstes Jahr nur den Hans Muff mit dem Sack hier hin!
Nun folgte wieder ein Vortrag von Wolfgang Schulz mit dem Titel „Ein Gedicht“ von Loriot, das zur allgemeinen Erheiterung beitrug.
Nachdem Heinz Sistig die Sangesbrüder mit einer Erzählung über „Die Wanderer“ erfreut hatte, spielte Udo Greuel Stimmungslieder auf seiner Quetschkommode. Dabei entpuppte sich Peter Kruse, der aus Hamburg stammt, als Solist bei dem Lied „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“. Der Werbeslogan von Heinz Sistig bei seinem nächsten Beitrag lautete „Wir freuen uns auf neue Stimmen“. Um neue Sänger zu werben, müsse man sie mit gutem Essen, teuren Geschenken oder Wellnessbädern anlocken und Polstermöbel bei den Proben bereitstellen, so sein Vorschlag. Zum Schluss glänzte Wolfgang Schulz noch einmal mit der Rede „Das Altenheim“ oder „Wie kann man alten Menschen eine Freude machen?“ Die Alten sind es leid, jedes Jahr die gleichen Gesänge bzw. die gleiche Musik zu hören. Morgens ist der Flötenkreis schon zu Stelle, mittags die Trachtengruppe, nachmittags die Jagdhornbläser und abends lässt sich der Shanty-Chor extra mit dem Hubschrauber einfliegen. Zum Schluss werden doch alle von der weihnachtlichen Stimmung eingeholt.
Hans und Bernhard
Team ThekeWolfgang Schulz+Michael Wielspütz
Gegen Mitternacht endete ein harmonisch verlaufener und heiterer Kameradschaftsabend, bei dem sich alle gut amüsiert haben.
Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem
1. Jahrgedächtnis für Peter Dreesen.
Traditionsgemäß wurde am Samstagabend vor der JHV in einer hl. Messe der lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem gedacht. Besondere Ehre wurde dabei unserem langjährigen Vorsitzenden Peter Dreesen zuteil, dessen 1. Jahrgedächtnis wir begingen. Folgende Chorwerke wurden präsentiert: 1. Heilig sei dir jede Stelle, von Otto Neubert, 2. Stille, o sei stille, Männerchorsatz von Franz Dies, 3. Heilig und 4. Mein Heiland, Herr und Meister, beide aus der Deutschen Messe von Franz Schubert, 5. Veni Jesu, von Luigi Cherubini, Bearb.: Alfons Burckardt. Die Sänger legten viel Seele in den Gesang und verliehen kraftvoll und akzentuiert den sakralen Texten Ausdruck. Trotz aller Anspannung, die nicht nur die Luft vibrieren ließ, gab der Chor alles, um dies zu einem Erlebnis werden zu lassen. Mit geschmeidigen Bewegungen und schwungvoll agierend dirigierte Gerhard Half höchst ambitioniert seinen Chor. Pfarrer Dörpinghaus bedankte sich am Ende der Messfeier beim Chor für die schöne Mitgestaltung und sagte u. a. folgende Worte: „Dieser soeben gehörte herrliche Chorgesang hat die Eigenschaft, in die Tiefe des Menschen vorzudringen. Kaum ein anderes Medium kann die Seele des Menschen so berühren wie die Musik bzw. der Gesang.“ Er forderte die Gläubigen auf, die außergewöhnlichen Darbietungen mit einem kräftigen Applaus zu belohnen, was dann auch geschah. Anschließend fand im Pfarrheim die JHV statt.
Samstag, 16. März 2013
Jahreshauptversammlung
Niederschrift über die Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem am 16.03.2013 um 20.00 h im Pfarrheim von „St. Margareta“, Vussem
Nach der hl. Messe, die der MGV in alter Tradition zu Ehren seiner Lebenden und Verstorbenen musikalisch mitgestaltete, eröffnete der 1. Vorsitzende Willi Schütt um 20.10 h die Jahreshauptversammlung. Inaktive Mitglieder waren in diesem Jahr leider nicht erschienen, wohl aber erfreulicherweise 24 Sänger plus Chorleiter. Nach der (TOP 1)Begrüßung der Sänger sowie des Chorleiters Gerhard Half bat Willi Schütt zunächst um eine Gedenkminute für die Verstorbenen des Vereins, hatten wir doch im abgelaufenen Geschäftsjahr den Tod unseres Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen sowie erst kürzlich unseres inaktiven Mitglieds Franz Nießen zu beklagen. Nachdem keine Einwände gegen die Agenda bzw. Änderungswünsche im Vorfeld angemeldet worden waren, konnte zur Tagesordnung übergegangenen werden. Dass wir bei der Sitzung kostenlos mit Kölsch versorgt wurden, hatten wir unserem Sangesbruder Udo Greuel zu verdanken, der sich kürzlich wieder „getraut“ hatte. Ihm und seiner neuen Lebensgefährtin gelten unser aller Glückwünsche. Zunächst las der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die (TOP 2)Niederschriftvom 11.03.2012 vor, um dann das Wort an seinen Stellvertreter und unseren Chronisten Michael Wielspütz weiterzureichen. Dieser ließ in seinem (TOP 3)Tätigkeitsbericht das vergangenen Geschäftsjahr in einem launigen Vortrag von nahezu 30 Minuten Revue passieren. Während dieser Zeit erschien Herr Arndt vom Kölner Stadt-Anzeiger, so dass wir ihn bis zu den Neuwahlen des Vorstands noch etwas um Geduld bitten mussten. Es folgte der (TOP 4)Kassenbericht unseres 1. Kassierers Matthias Vogelsberg, der uns vermelden konnte, dass das abgelaufene Geschäftsjahr recht erfolgreich abgeschlossen werden konnte: Einnahmen von EUR 4.781,48 standen Ausgaben von EUR 3.762,27 gegenüber, mithin haben wir EUR 1.019,21 „Gute“ gemacht. (TOP 5)Prüfbericht Geprüft hatten die Zahlen im Vorfeld die Kassenprüfer Günter Sonnenschein und Hans Höller. Letzterer attestierte in seinem Prüfbericht eine ordnungsgemäß geführte Buchführung, Ein- und Ausgaben seien vorbildlich dargelegt worden, und von daher bat er um Entlastung des Kassierers sowie des gesamten Vorstands. Diesem Vorschlag wurde von der Versammlung einstimmig zugestimmt. Matthias Vogelsberg rief eindringlich dazu auf, neue Sponsoren zu rekrutieren, seien in der näheren Vergangenheit doch leider einige sehr gute Förderer verstorben. (TOP 6) Es galt nun, für die anstehenden Neuwahlen des Vorstands einen Versammlungsleiter zu wählen. Unser in diesen Dingen erfahrene Sänger Arnold Mies wurde gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen. Es stimmte unserem Vorschlag gerne zu und bedankte sich zunächst beim alten Vorstand für die geleistete Arbeit, um danach an die (TOP 7)Neuwahl des Vorstands zu gehen. Er fragte zunächst die Vorstandsmitglieder einzeln, ob sie ihren Posten weiterhin betrauen wollten. Bis auf unseren 1. Kassierer Matthias Vogelsberg gaben alle alten Vorstandsmitglieder ihr Ja-Wort, doch auch bei wiederholten Fragen an den alten 1. Kassierer blieb dieser bei seinem Nein. Arnold Mies schlug daraufhin vor, zunächst den übrigen Vorstand en Bloc zu wählen, Der Vorschlag wurde von der Vollversammlung einstimmig angenommen (bei 6 Enthaltungen durch die Wiedergewählten). Nachdem auf die Frage des Wahlleiters, wer das Amt der Kassierers übernehmen möchte, keine Meldung erfolgte, begann Arnold Mies, die Anwesenden einzeln abzufragen. Er selbst, zunächst angesprochen, erwiderte, dass für ihn selbst eine Entscheidung wegen seiner Erkrankung ein Jahr zu früh sei, ebenso für Peter Kruse, der auch erst im kommenden Jahr ggfs. zur Verfügung stünde. Hans Höller lehnte ab, ebenso Heinz Steffens mit Hinweis auf sein berufliches Engagement – doch um endlich zu einer Entscheidung zu kommen, regte Wolfgang Schulz folgende Lösung an: Er habe ja an und für sich an Arnold Mies als neuen Kassierer gedacht, habe dieser doch diesbezüglich langjährige, einschlägige Erfahrungen, doch da Arnold Mies eine Entscheidung erst im kommenden Jahr treffen könne, schlug Wolfgang Schulz vor, dass Matthias Vogelsberg das Amt des 1. Kassierers noch ein Jahr als „Interims“-Kandidat betreut, um dann in kommenden Jahr durch Arnold Mies (oder Peter Kruse) abgelöst zu werden. Dieser Vorschlag wurde bei 2 Enthaltungen und dem lauten Protest des 1. Kassierers Matthias Vogelsberg von der Vollversammlung einhellig angenommen. Willi Schütt dankte daraufhin dem Wahlleiter und bat um Meldungen für die (TOP 8)Neuwahl derKassenprüfer für das kommende Jahr. Gewählt wurden (bei 3 Enthaltungen) Nobert Wieder und Klaus Bernitt und als Stellvertreter Bernd Wenderdel.
(TOP 9)Beabsichtigte Veranstaltungen in 2013
Maiansingen am 30.04.2013 um 17.30 in Breitenbenden und anschließend in Vussem.
Gemeinsames Konzert der Chöre aus Kommern, Satzvey/ Firmenich und Vussem am 15.06.2013 in Kommern.
06.07.2013 Goldhochzeit Marianne und Willi Schütt im „Brunnenhof“ in Holzheim.
13.11.2013 um 19.00 in Casino Mechernich anlässlich des 150-jährigen Bestehens des MGV Mechernich.
Die Einladung nach Ellenz am 20.04.2013 mussten wir leider mangels Interesse absagen, ebenso die Einladung nach Palmersheim am 22.09.2013 – letztere wegen der Kirmes in Vussem.
Der Vorstand von links: 1. Kassierer Matthias Vogelsberg, 2. Schriftführer Michael Wielspütz, 1. Vorsitzender Willi Schütt, 1. Schriftführer Wolfgang Schulz, Notenwart Alfred Brell, 2. Kassierer Hans Nellesen, 2. Vorsitzender Udo Greuel (Foto: Bernd Wenderdel).
Unter (TOP 10) Verschiedenes bat Willi Schütt zunächst unseren Chorleiter Gerhard Half um einige Worte. Dieser bedankte sich für die gemeinsame Zeit mit uns, bat aber nochmals inständig um einen regelmäßigen Besuch der Chorproben. Er möchte einiges Neue mit uns einstudieren, müsse aber wegen der dünnen Besetzung immer wieder neu anfangen. So kämen wir nicht voran, und er wolle doch im Rückblick mit seiner Arbeit zufrieden sein. Gleichzeitig entschuldigte er sich, wenn schon einmal harsche Worte gefallen sind. Für das Konzert im Kommern sind als gemeinsame Vorträge „der Jäger aus Kurpfalz“ sowie „Marmor, Stein und Eisen bricht“ geplant. Alfred Brell schlug vor, einmal wieder einen kleinen Ausflug zu machen, so z.B. ins benachbarte Braunkohletagebaurevier. Man habe eine derartige Tour vor kurzen mit der UWV gemacht, dies sei nicht aufwändig und teuer, doch wegen der großen Nachfrage müsse man sich rechtzeitig anmelden. Sowohl Willi Schütt als auch Wolfgang Schulz erwiderten, dann möge er die Organisation übernehmen, habe man – wie erst kürzlich das Beispiel Ellenz wieder gezeigt hat – schlechte Erfahrung gemacht bezüglich der Resonanz für derartige Touren. Klaus Bernitt bedankte sich nochmals für unser Genesungsständchen während seines Reha-Aufenthalts in Marmagen und fragte, ob man dort nicht auch einmal auftreten könne. Willi Schütt sagte, er habe mit dem dortigen Verantwortlichen telefoniert, Wolfgang Schulz habe dieses Telefonat in einem Brief bestätigt und unser Angebot eines kostenlosen Auftritts wiederholt, doch hätten wir nie eine Resonanz bekommen. Daraufhin sagte Gerhard Half zu, dass er es auch nochmals versuchen wolle. Nachdem unser Sänger Fritz Pütz, Delegierter des Vereins beim hiesigen Ortskartell durch Krankheit seinen Posten nicht mehr wahrnehmen kann, benötigen wir hierfür einen neuen Gesandten, der in der Person von Hans Höller gefunden wurde.
Bevor der 1. Vorsitzende Willi Schütt um 22.00 h die Versammlung für geschlossen erklärte, verteilte unser Chronist Michael Wielspütz unsere lang ersehnte Jahreschronik. Normalerweise wird diese immer während unseres Jahresabschlusses verteilt, doch durch die Krankheit seines Bruders Albert, der maßgeblich bei der Umsetzung der Chronik beteiligt ist, hatte sich die Fertigstellung leider verspätet. Manchen Sänger sah man danach noch mit einem Bier in der Hand die Chronik aufmerksam studieren – und wenn das letzte Fässchen nicht so schnell leer gewesen wäre und wir auch die Bierbestände unseres 1. Vorsitzenden Willi Schütt nicht geräubert hätten, wären einige Sänger sicher über Nacht geblieben.
Wolfgang Schulz
Dienstag, 30. April 2013
Drei Veranstaltungen zum Maiansingen
Er ist’s!
Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte; süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon,‚ wollen bald kommen. – Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist’s! Dich hab ich vernommen.
Eduard Mörike, *1804 in Ludwigsburg, †1875 in Stuttgart
Vorwort: Die Seele atmet auf: Der Frühling ist endlich da. Seit zwei Wochen herrscht allgemein eine Wetterlage, die dem April angemessen ist, und die man durchaus als Frühling bezeichnen kann. Die Auswirkungen des extrem langen Winters bekommen wir trotzdem immer noch zu spüren. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis sich die Blüten an den Obstbäumen zeigten. Die Spargelernte begann zwei bis drei Wochen später, und auch die Erdbeerernte wird sich verzögern. Tonnenweise mussten die hiesigen Gärtnereien die Frühlingsblüher auf den Kompost werfen, die eigentlich für die Balkone und Terrassen gedacht waren. Nun ist der Winter 2012-13 Geschichte. Aber überraschend ist es immer wieder zu sehen, wie schnell die Natur diese Verzögerung nachholt, und wie üppig sich in kurzer Zeit die Vegetation entfaltet. Jetzt ist auch die beste Zeit, Körper und Geist eine Frühlingskur zu verpassen.
Brauchtum: Das Brauchtum um den 1.Mai hat in vielen Dörfern in der Eifelregion eine lange Tradition. Von der Geistlichkeit wurde es jedoch nicht immer gutgeheißen. Der „reformfreudige“ Pfarrer Matthias Pfleumer aus Zingsheim schrieb in seinen Aufzeichnungen: „Im Mai 1706 wurde energisch eingeschritten gegen den Missbrauch der Maifeier, andere nächtliche Ausschreitungen und die Versteigerung der Bräute“.
Auch heute wird die Brauchtumspflege immer schwieriger: Die Feier unter dem Maibaum sei nur unter strengen Auflagen möglich, und die Kosten für Ausschankgenehmigung, Gema-Gebühren, Haftpflichtversicherung etc. würden ständig steigen, beklagen sich die Junggesellenvereine. Außerdem seien strenge Regeln und Bestimmungen der Gemeinde bzw. Stadt einzuhalten.
1. Station: Breitenbenden: Zum Begrüßen des Wonnemonats Mai war der MGV 1892 Vussem vom Bürgerverein Breitenbenden für 17:30 Uhr engagiert worden. Doch weil der Musikverein Vussem erst um 18 Uhr erschien, verzögerte sich unser Auftritt dementsprechend. Nach der Begrüßungsansprache von Diethard Kläs, Mitglied des Ortskartells, startete der MGV unter der Leitung von Gerhard Half folgendes Programm, das außer dem letzten Lied aus Mai- und Frühlingsliedern bestand:
Frühlingserwachen, von Chr. Siegler, kam schwungvoll im 6/8-Takt zum Vortrag.
Mägdlein, hab Acht!, Musik: Hermann Sonnet, Text: A. Baer. Frisch belebt gesungen. Refrain: mäßig bewegt und ausdrucksvoll.
An dem reinsten Frühlingsmorgen, Satz: Rudolf Desch. Wurde im 6/8-Takt leicht, lebhaft und schwungvoll in Szene gesetzt.
Grüß Gott du schöner Maien, von Wilh. Schrey, Worte: 16.Jhdt, Weise: 18. Jhdt., kam froh bewegt zur Geltung.
Frisch gesungen, Musik: A. von Chamisso 1781-1838, Text: Friedrich Silcher.
Frühlingsboten, von A. Bieri, Bearbtg: Jean Reinartz 1889-1957, Solist: Heinz Sistig, 1. Tenor.
7Lebe – liebe – lache!, (Neueinstudierung). Text und Musik: Robert Pappert. Wurde fröhlich zu Gehör gebracht.
Der MGV Vussem wartet sehnsüchtig auf den Mai …
Für diese hörenswerten Vorträge gab es anerkennenden Beifall von den Zuhörern. Zwischendurch hatte der Musikverein mit seinen Einsätzen für Stimmung gesorgt. Statt eines Maibaums hatte man auch in diesem Jahr wieder einen Maikranz aufgestellt. Die Kinder hatten ihre Fahrräder bunt geschmückt und radelten damit kreuz und quer über den Dorfplatz. Zum Schluss wurden gemeinsam ein paar Strophen des „Mailiedes“ gesungen.
2. Station: Vussem
Mit einem Begrüßungstrunk wurden wir auf dem Festplatz des JGV willkommen geheißen, Da wir etwas unter Zeitdruck standen, wurde unser Programm etwas verkürzt, abwechselnd mit dem Musikverein, dargeboten.
Heinz Sistig und …
… Conni Kriescher bereiten sich schon mal vor
Nachdem der Maibaum problemlos an langen Seilen hochgezogen und gesichert worden war, stimmte man zum Schluss das traditionelle „Mailied“ an, um danach zum nächsten Einsatzort aufzubrechen.
Na also, da ist der Mai ja! und schon sind auch die . . .
. . . Frühlingsgefühle nicht mehr weit!
. . . Frühlingsgefühle nicht mehr weit!
3. Station: Eiserfey
Bei unserem Eintreffen auf dem Festplatz in Eiserfey (ohne Musikverein) wurden wir herzlich vom Vorsitzenden des JGV, Markus Müller, begrüßt. Zur späten Stunde hatten sich viele Gäste eingefunden, um mit uns am Vorabend des 1. Mai den Wonnemonat willkommen zu heißen. Unser Programm gelangte wieder vollständig zur Aufführung, und wir ernteten dafür viel Applaus. Mit dem gemeinsam gesungenen „Mailied“ endete auch hier die offizielle Feierstunde. Markus Müller bedankte sich für unser Kommen und spendierte noch ein paar Runden diverse Getränke. Unser Chorleiter war sehr zufrieden mit unseren Vorträgen und diszipliniertem Auftreten. P.S.: Die gute Stimmung wurde etwas getrübt, als die Nachricht von der Pleite der Fa. MFT (Mechanische Fertigungstechnik) aus Vussem die Runde machte.
Samstag, 18. Mai 2013
Goldhochzeit von Richard Eversheim und Kathrin, geb. Müller
Der Dankgottesdienst, der am Samstagabend um 19 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde vom Kirchenchor mit drei Liedern verschönert: 1. Herr, Deine Güte reicht so weit, 2. Heilig, heilig, 3. Dank sei Gott. In seiner kurzen Ansprache äußerte sich Pfarrer Eric Pühringer sinngemäß: „Liebes Jubelpaar! Es macht mir viel Freude, Euch heute zu Eurem Jubelfest gratulieren zu dürfen. Seit Ihr Euch entschieden habt, Euren Lebensweg gemeinsam zu gehen, sind 50 Jahre vergangen. In tiefem Gottvertrauen habt Ihr diesen langen Weg zurückgelegt, der gewiss nicht immer gerade und eben war. Sorgen und Kummer des Alltags haben Euch zu schaffen gemacht. Doch habt Ihr in diesem langen Zeitraum auch viel Freude erlebt. Die schönen Stunden Eures Zusammenlebens werden bestimmt der Lohn für Eure Arbeitsfreude und Liebe zueinander gewesen sein, und ich hoffe, dass Ihr noch viele davon erleben könnt!“ Er überreichte dem Jubelpaar nun eine Urkunde von Bischof Heinrich Mussinghoff aus Aachen mit den besten Glückwünschen. Im Anschluss spendete Pühringer dem Goldpaar den göttlichen Segen.
Nach der Meßfeier hatte sich der MGV 1892 Vussem mit seinem Dirigenten Gerhard Half gegenüber dem Eingangsbereich in Positur gestellt, um das Goldhochzeitspaar mit einem Ständchen zu überraschen. Zum Vortrag gelangten folgende Lieder: 1. Frisch gesungen, 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Heh deit et wieh, on do deit et wieh, 4. Abendfrieden, 5. Das Elternhaus. Diese Darbietungen wurden mit viel Beifall belohnt, wobei das Lied von den Bläck Fööss „Heh deit et wieh“ wahre Lachsalven bei den Zuhörern hervorrief. Zuvor hatte unser Vorsitzender Willi Schütt im Namen des MGV gratuliert und als Geschenk eine prächtig blühende Orchidee überreicht. Am Schluss wurden die Goldhochzeiter mit Glück- und Segenswünschen überhäuft. Im Musikproberaum fand anschließend die Feier statt.
Auszüge aus der Dorf- und Vereinschronik: Der Jubilar Richard Eversheim wurde am 15.04.1932 in der Arloffer Mühle geboren. Nach dem Volksschulabschluss lernte er im elterlichen Betrieb die Landwirtschaft und Viehzucht von der Pike auf kennen. 1962 verliebte er sich auf dem Kirmesball in Vussem in Kathrin Müller, die er dann im Jahre 1963 ehelichte. Aus dieser christlichen Ehe entstammten fünf Kinder, zwei Jungen und drei Mädchen. Sie wohnten zunächst in der Mühlengasse, heute Keilbergweg. Die Eltern von Kathrin betrieben hier eine kleine Landwirtschaft. Bei dem Anwesen handelt es sich um ein Fachwerkwinkelgehöft mit Scheune, Stall und Tordurchfahrt aus dem 17. Jhdt. Obwohl das eigentliche Alter unbekannt ist, dürfte es wohl mit über 200 Jahren nicht zu hoch angesetzt sein. 1986 wurde es in die Denkmalliste eingetragen. Einige Mitglieder der Familie Müller waren früher Amtspersonen wie Schöffen (daher auch der Beiname Scheffes), Wald- und Feldschützen und in neuerer Zeit Gemeinderatsmitglieder. Im März 1967 brach in den Stallungen ein Feuer aus. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte aber verhindert werden, dass das Wohnhaus in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nachdem die Eversheims 1969 in den Benden der „Genossenschaft“ (alter Flurname) außerhalb von Vussem direkt am Feybach ein neues Wohnhaus mit Scheune und Stallungen gebaut hatten, siedelten sie aus, um mit einer größeren Rinder- und Schweinezucht zu beginnen. Dafür war jetzt Platz genug vorhanden. Bei einem Jubiläumskonzert des MGV am 25.09.2010 im Feldenkraishaus wurden zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Darunter war auch Richard Eversheim, der für 40jährige Mitgliedschaft als Dank vom Vorsitzenden eine Urkunde erhielt. Von dieser Stelle aus wünsche ich dem Jubelpaar noch viele schöne und gemeinsame Jahre, damit sie die Diamantene Hochzeit auch noch gesund und munter feiern können.
Samstag, 15. Juni 2013
Benefizkonzert in der Kommerner Bürgerhalle
Unter dem Motto „Lebensfreude in den Herzen“ veranstaltete der MGV Kommern am Samstag um 20 Uhr einen konzertanten Abend. Der Erlös dieser Veranstaltung soll dem Förderverein für tumor- und leukämiekranke Kinder „Hilfsgruppe Eifel“ zugute kommen. Neben den Kommerner Sängern hatten sich auch der MGV aus Satzvey/ Firmenich unter der Leitung von Werner Harzheim und der MGV 1892 Vussem unter dem Dirigat von Gerhard Half spontan bereit erklärt, für diesen guten Zweck mitzuwirken. Denn Goethe hat einmal gesagt: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“. Der Chorleiter des gastgebenden Vereins, Helmut Bleeker meinte dazu: „Wenn das derzeitige Wetter die Herzen nicht erwärmen kann, wollen wir es mit Musik und der Spende für eine gute Sache versuchen“. Entsprechend dem Motto dieses Benefizkonzertes hatten die Chöre und Solisten bekannte Lieder aus Oper, Operetten, Volksmusik bis hin zu Schlagerbearbeitungen einstudiert. Neben den Chören traten auch die Sopranistin Cecilia Acs und der Bariton Wolfgang Stratmann auf, die im Duett zu gefallen wussten.
Zu unserem Beitrag ist noch folgendes zu sagen: 1. Wir wurden wieder bei einigen Stücken von der Ehefrau unseres Dirigenten, Ludmilla Half, am Klavier professionell begleitet. 2. Bei dem Vortrag des Liedes „Morning has broken“ wurde unser Solist Heinz Sistig mit überwältigendem Applaus vom Publikum überschüttet. 3. Aus unserem Programm wurde das Lied „My way“ gestrichen, weil es nicht zum Motto „Lebensfreude in unseren Herzen“ passte. Stattdessen sangen wir: „Das Wandern ist des Müllers Lust“, Musik: W. Müller, Text: C. F. Zöllner, wobei alle mit einstimmen konnten.
Da der Vorsitzende der „Hilfsgruppe Eifel“, Willi Greuel, verhindert war, sprach seine Stellvertreterin ein paar Dankesworte und beglückwünschte alle Akteure für die schönen Darbietungen. Sie gab noch bekannt, dass die „Hilfsgruppe Eifel“ nach 22 Jahren auf eine Spendenbilanz von 6 Millionen Euro blicken kann, dank der großartigen Unterstützung der Eifeler Bevölkerung. Wohin die Spenden im einzelnen geflossen sind, kann man aus der neuen Informationsbroschüre erfahren.
Zum Abschluss des dreistündigen Konzertes sang der Gemeinschaftschor, bestehend aus ca. 80 Sängern, zwei Lieder: 1. „Es war einmal ein Jäger“. Mit diesem Lied gelang der Schlagersängerin Katja Ebstein einst der Durchbruch. 2. „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Dieser Schlager brachte dem Sänger Drafi Deutscher den ersehnten Erfolg. Die Stabführung hatte Helmut Bleeker, die Begleitung am Klavier Werner Harzheim übernommen. Als Zugabe, die stürmisch vom Publikum gefordert worden war, wurde die dritte Strophe von „Es war einmal ein Jäger“ wiederholt. Wolfgang Stratmann, der auch Vorsitzender des MGV 1858 Kommern ist, bedankte sich beim aufmerksamen Publikum fürs Kommen und bei den Akteuren für ihre Mitwirkung bei diesem hörenswerten Konzert. Außerdem erhielten die Solisten Cecilia Acs und Wolfgang Stratmann, sowie die Dirigenten und unsere Pianistin als Dankeschön einen Blumenstrauß. Da die Bürgerhalle gut besucht und viel Prominenz erschienen war, kann man davon ausgehen, das nach Abzug der Unkosten ein schöner Betrag an die „Hilfsgruppe Eifel“ überwiesen werden kann. Es ist noch zu erwähnen, dass der Gemeinschaftschor am Donnerstag, den 13. Juni 2013 im Bürgerhaus eine Verständigungsprobe abgehalten hat.
Die Aufgaben des Förderkreises für tumor- und leukämiekranke Kinder, „Hilfsgruppe Eifel“: Kinder sind das Salz der Erde und sichern den Fortbestand der Menschheit. Schon aus diesem Grund sollen Kinder nicht leiden. Tun sie aber dennoch – überall auf der Welt. Sie sind unschuldige Opfer von Kriegen und Krankheit. Kinder waren es auch, die von Tumoren und Leukämie heimgesucht wurden und die schrecklichen Folgen der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl zu tragen hatten. Dieses atomare Unglück war 1990 auch ausschlaggebend für die Gründung des Förderkreises „Hilfsgruppe Eifel“. Der Vorsitzende Willi Greuel sagte kürzlich in seiner Dankesrede an die vielen Spender in der Vollemer „Gaststätte Kronenberg“ u.a. folgendes: Uns geht es gut! Deshalb wollen wir denen helfen, denen es nicht so gut geht!“ Unter diesem Motto stellte die „Hilfsgruppe“ ihr Bedürfnis, Menschen und Kindern zu helfen, nicht nur den Opfern von Tschernobyl, sondern allen, die von schwerer Krankheit geplagt sind und sich selbst nicht mehr helfen können.
Samstag, 6. Juli 2013
Goldhochzeit der Eheleute Wilhelm Schütt und Marianne, geb. Münch
Die Feierlichkeiten begannen am Samstag um 16 Uhr mit einem Dankgottesdienst in der Vussemer Pfarrkirche Sankt Margareta. Zum Einzug des Jubelpaares spielte der Organist Rainer Pütz das Lied „Klänge der Freude“. Das Eingangslied „Lobe den Herren“ wurde anschließend von der Festgemeinde mit Orgelbegleitung gesungen. Die Begrüßung erfolgte durch Pfarrer Eric Pühringer, der auch die Messe feierlich zelebrierte. Die Kirchenchöre Vussem und Mechernich sangen gemeinsam zum Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei die „Messe breve No, 7“ von Charles Gounod.
Es folgte die Lesung „Spuren im Sand“. Zum Zwischengesang erklang von der Gemeinde gesungen „Wer unterm Schutz des Höchsten steht“. In der Ansprache des Pfarrers ließ er die guten Eigenschaften des Goldpaares mit einfließen, indem er auszugsweise und sinngemäß folgendes sagte: „Die Jubilare sind überzeugte Christen, die mit guten Taten Vorbild für ihre Mitmenschen sind. Zum Lobe Gottes singen sie in zwei Kirchenchören, nämlich Vussem und Mechernich. Außerdem beteiligen sie sich als Kommunionhelfer im Kreiskrankenhaus. Seit vielen Jahren ist Frau Schütt als Lektorin tätig“. Danach segnete der Priester das Goldpaar.
Bei den Fürbitten, die von der Lektorin Annemie Linden vorgetragen wurden, sagte sie – ich zitiere wörtlich -: „Herr! 50 Jahre sind sie zusammen durchs Leben gegangen. Lasse sie auch weiterhin gemeinsam gehen. Sei der Wanderstab, auf den sie sich stützen können. Zeige ihnen weiter den rechten Weg. Sei auch in den kommenden Jahren an ihrer Seite und beschütze sie. Lass die Feier unter Deinem guten Stern stehen. Lass die Sonne scheinen, lass das Essen schmecken, lass alle fröhlich sein“: Zur Gabenbereitung sang die Solistin Anke Eckstein: „So nimm denn meine Hände“ und zur Kommunionfeier: „Ave Maria“. Beide Stücke wurden andächtig und gefühlvoll mit Orgelbegleitung in Szene gesetzt. Als Danklied ertönte nun vom Chor „Dank sei dem Herrn“. Mit dem Schlusslied „Großer Gott wir loben Dich“ ging eine schön gestaltete Messfeier zu Ende. Unter den Orgelklängen erfolgte der Auszug aus der festlich geschmückten Kirche, wo am Portal das Goldhochzeitspaar von den vielen Gratulanten zu seinem Jubeltag beglückwünscht wurde.
Anschließend fuhren die Festgäste zum Hotel-Restaurant „Brunnenhof“ in Holzheim, um den Jubilaren dort ihre Aufwartung zu machen. Nach der Begrüßungsansprache des Jubilars, brachte der Musikverein Vussem draußen im Eingangsbereich dem Jubelpaar ein Ständchen. Die Inhaber des Brunnenhofs, Familie Prause, hatten ein leckeres, reichhaltiges Goldhochzeits-Büffet zusammengestellt, das seinesgleichen sucht und köstlich schmeckte. Dazu gab es Getränke nach Wahl. Nach dem Essen hatten die Enkelkinder ihren Auftritt. Sie verkörperten mit einem Sketch Oma und Opa und sorgten dafür, dass die Lachmuskeln stark strapaziert wurden. Nun überbrachte der Zweite Vorsitzende Udo Greuel die herzlichsten Glückwünsche des MGV Vussem und überreichte ein Geschenk.
Unter dem Dirigat von Gerhard Half kamen folgende Lieder gefühlvoll zum Vortrag: 1. Lebe, liebe, lache, 2. Liebe ist unendlich, 3. Zeit ist ein Geschenk, 4. Frisch gesungen, 5. Bajazzo, 6. Lieder, die von Herzen kommen, 7. Gorch-Fock-Lied und 8. Finster war die Nacht, beide begleitet von Udo Greuel am Akkordeon. Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, diese Lieder aus unserem Repertoire mitzusingen. Die über hundert geladenen Gäste waren erbaut von unseren hörenswerten Darbietungen und sparten nicht mit Applaus.
Für den MGV 1892 Vussem war es wieder eine schöne Gelegenheit, sich vor fachkundigem Publikum präsentieren zu können. Zur Unterhaltung spielte Udo Greuel noch auf seinem Keyboard querbeet Lieder, die zum Mitsingen oder Tanzen animierten. Es war eine beeindruckende Feier, die allen gefallen hat.
Auszüge aus dem bisherigen Lebenslauf der Goldhochzeiter, dem Kölner Stadt-Anzeiger und der Vereinschronik: Alles begann mit einem Beinbruch. Die erste Begegnung von Wilhelm Schütt und Marianne Münch war einem ziemlich schmerzhaften Umstand zu verdanken. Bei einem Fußballspiel hatte sich Willi, der gebürtig aus Nierfeld stammt, im Frühjahr 1962 ein Bein gebrochen. Er wurde in das Kreiskrankenhaus Mechernich eingeliefert, wo Marianne, die in Weiler am Berge geboren wurde, damals als Krankenschwester angestellt war. Ein paar Monate später war das Bein gut verheilt und die Zwei, die sich auf Anhieb gut verstanden, begannen sich auch privat zu treffen. Am 8. Oktober 1962 gab sich das Paar vor dem Mechernicher Standesbeamten das Jawort. Die kirchliche Trauung erfolgte am 7. Juli 1963. In den folgenden Jahren wurden eine Tochter und ein Sohn geboren. Die Tochter brachte zwei Mädchen zur Welt, die der ganze Stolz von Oma und Opa sind. Während Marianne bis zu ihrem Rentenalter als examinierte Krankenschwester u. a. im Pflegeheim Sanden arbeitete, hatte ihr Ehemann eine Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst als Fernmeldetechniker bis zu seiner Pensionierung eingeschlagen. In all dieser Zeit teilte das Paar eine gemeinsame Leidenschaft: das Singen. Beide sind aktive Mitglieder in den Kirchenchören Vussem und Mechernich. Außerdem ist Willi Schütt seit fast 25 Jahren (1989) Vorsitzender des MGV 1892 Vussem und singt seit 1984 die erste Tenorstimme. Auch genießen die beiden ihre regelmäßigen Reisen sehr, die sie in viele ferne Länder geführt haben. Liebes Jubelpaar! Wie schnell vergeht doch Jahr für Jahr. Jetzt seid ihr schon ein „Goldenes Paar“. Ich gratuliere und wünsche Euch Beiden noch lange solche schönen Zeiten.
Montag, 15. Juli 2013
Geburtstagsfeier mit Sbr. Rainer Gottschlich (70) und Sbr. Alfred Brell (75)
Die letzte Chorprobe vor der Sommerpause wurde genutzt, um den Jubilaren ein Ständchen zu singen. Sie hatten sich die Shanties gewünscht: 1. Weiß ist das Schiff, das wir lieben (Gorch Fock), 2. Finster war die Nacht. Den „Quetschbügel“, wie Alfred Brell sich auszudrücken pflegt, weil er das Eifeler Platt nicht beherrscht, wurde von Udo Greuel gespielt.
Übrigens: Alfred wurde am 10.07.2013 75 Jahre (Baujahr 1938).Unser Vorsitzender Willi Schütt nahm die Gratulationsrede in Reimform vor.
Die Geburtstagskinder revanchierten sich mit einem leckeren Essen, das aus Spießbraten, Bratkartoffeln, Speckböhnchen, Käseplatte und Nachtisch bestand. Lieferant: Metzgerei Hostel aus Mechernich. Dazu wurde ein frisch gezapftes Bier von Sbr. Klaus Bernitt serviert. Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über.
Wolfgang Schulz hatte mit seinem Vortrag „Das Büffet“ die Lacher auf seiner Seite. Er beschrieb einen Mann, dessen Wahlspruch lautete: „Zu allen Zeiten lieber Feste feiern als feste arbeiten!“ Er kann es kaum erwarten, bis es heißt: „Das Büffet ist eröffnet“. Als erster spurtet er zum duftenden Büffet. Was soll’s? Einer muss ja den Anfang machen. Er packt alles Essbare auf den Teller, der zu 100% überladen ist. Es schmeckt super, und er isst ohne Pause. Zuerst hatte er Bedenken, dass ihn die Menge vom Hocker wirft, aber er schafft das ganz locker. Sogar einen Nachtisch kann er noch vertragen. Er hat kein Völlegefühl und auch kein Magendrücken. Nach ein, zwei Stunden bekommt er wieder ein Hungergefühl und packt den Teller nochmals voll. Doch dann merkt er schnell, dass er sich verschätzt hat. „Was nun?“, so fragt er sich. Ich kann doch diese guten Sachen nicht verkommen lassen. Dann fällt ihm ein, dass er für solche Fälle ein paar Plastiktüten bei sich trägt. Die Hähnchenschenkel sind so lecker und verschwinden in der Tüte vom „Schlecker“. Es folgen Koteletts, Schnitzel und Frikadellen. Die Knochen für den Hund Toby kommen in die Tüte vom „Obi“. Für den Reis-, Nudel- und Kartoffelsalat hat er eine Tupperdose parat. Die große Pillendose reicht für die Kräuterbutter und die Soße. Herrlich findet er diese Feste. Zufällig hat er morgen auch Gäste. Wenn die Gäste dann nach Hause gehen, fragt er sie galant: „Wollt ihr noch was mitnehmen? Die Sachen auf dem Tisch sind noch ganz frisch!“ An der Theke herrschte Hochbetrieb, weil nicht nur das Bier gut schmeckte, sondern weil Udo Greuel seine neuesten Witze zum Besten gab, die für Stimmung sorgten. So ging allmählich ein schöner Sommertag zu Ende. Am Montag, dem 2. September sieht man sich hoffentlich gesund und munter zur 1. Chorprobe wieder.
Auszüge aus dem bisherigen Lebenslauf von Rainer Gottschlich: Am 11. Juli 1943 wurde Rainer in Halle an der Saale als 3. Sohn der Zahnarztfamilie Gottschlich geboren. 1948 zogen sie nach Blankenheimerdorf, weil sein Vater nach dem Krieg dort eine Praxis eröffnet hatte. 1949 verlegten sie den Wohnsitz nach Schmidtheim, wo Rainer von 1950 bis 1958 die kath. Volksschule besuchte. Anschließend besuchte er von 1958 bis 1960 die Kaufmännische Handelsschule in Kall. Von April 1960 bis März 1963 absolvierte er eine Ausbildung im Bäckerhandwerk in Gemünd. Zum 1. April 1963 wurde Rainer zur Bundeswehr nach Aurich/Ostfriesland eingezogen und diente dort beim Bodenpersonal der Luftwaffe bis März 1965. Anschließend arbeitete er für 1 Jahr beim Flugzeugbauer VFW Fokker in Varel/Friesland, um danach in den neu errichteten „Bahlsen-Keksfabriken“ in Varel und Berlin in seinem erlernten Beruf zu arbeiten. 1964 lernte er seine Frau kennen, die er 1968 in Varel heiratete. 1969 bot sich für Rainer die Gelegenheit, bei der Bundeswehr in Mechernich einzusteigen. Deshalb zogen sie Im September 1969 deshalb von Varel nach Kall um. Am 1. Oktober 1969 trat er seine Dienststelle in der Verwaltung der Bleibergkaserne an und war dort für die Bevorratung und den Einkauf tätig. Seit April 1971 haben sie ihren Wohnsitz in Mechernich. Am 31. Juli 2003 wurde er nach fast 34-jähriger Dienstzeit aus der Bundeswehr verabschiedet und in den Altersruhestand versetzt. Das sind jetzt schon fast 10 Jahre her.
Auszüge aus der Vereinschronik: Seit dem 29.10.2002 singt Rainer Gottschlich im MGV 1892 Vussem die 1. Tenorstimme. Am Dienstag, den 22.7.2003 feierten wir im Pfarrheim seinen 60. Geburtstag. Nach einer schwierigen Bypass-Operation brachten wir ihm am 27.4.2011 in der Eifelhöhenklinik Marmagen ein Genesungsständchen.
P. S.: Der Lebenslauf von Alfred Brell wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Sonntag, 8. September 2013
Ehrung verdienter Sänger des MGV Kommern.
Unserem Sbr. Heinz Steffens, der auch seit ein paar Jahren aktiv an den Chorproben und Auftritten des MGV Kommern teilnimmt, wurde große Ehre zuteil. Für 25 jährige Mitgliedschaft und Singetätigkeit erhielt er mit – anderen Jubilaren – aus der Hand der Kreisverbandsvorsitzenden Gabriele Heis Nadel und Urkunde während einer Gesangsprobe in Kommern überreicht. Außerdem nahm jeder Jubilar noch zusätzlich von Kommerns Vorsitzenden Wolfgang Stratmann einen guten Tropfen in Empfang (siehe auch nachstehenden Bericht aus dem „Mechernicher Bürgerbrief“).
1982 wurde Heinz Steffens mit 33 Jahren aktives Mitglied im MGV Vussem und sang bis 1987 zunächst die 1. Tenorstimme. Dann zwang ihn sein Beruf, die Gesangstätigkeit vorerst zu beenden. Er blieb dem MGV Vussem aber als inaktives Mitglied eng verbunden. Seit dem 1.10.2003 besucht er – wenn es denn sein Beruf zulässt – wieder die Gesangsproben und singt jetzt die 2. Tenorstimme. Lieber Heinz! Zu Deinem Jubiläum möchte ich Dir auch im Namen des MGV Vussem ganz herzlich gratulieren und wünsche Dir viel Erfolg in Deinem Beruf und gutes Gelingen in beiden Chören!
P.S.: Desweiteren sollte auch unser ehemaliger Sbr. Leo Mertens für 60 Jahre aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet werden. Doch, aus welchen Gründen auch immer, lehnte er diese Ehrung ab. Leo war von 1953 bis 1962 aktives Mitglied in unserem Verein und sang die 1. Tenorstimme. Am 18.5.1962 heiratete er im „Schavener Dom“ seine Braut Kethi Schmitz. Der MGV Vussem brachte den Beiden unter dem Dirigat von Josef Luxen, der auch eine humorvolle Ansprache hielt, ein Ständchen. Es wurde noch eine feucht-fröhliche Angelegenheit. Bald darauf wurde er aktives Mitglied im MGV Kommern, zu dem unser Verein ein gutes, freundschaftliches Verhältnis pflegt.
Mittwoch, 13. November 2013
Festkommers des MGV 1863 Mechernich anlässlich des 150jährigen Bestehens
Aus diesem Grunde hatte man den MGV 1892 Vussem gebeten, die Feierlichkeiten mit ein paar Liedvorträgen zu bereichern. Dieser Bitte war man gerne nachgekommen. Pünktlich um 18.30 Uhr betraten die Sänger des MGV Vussem in rot-weiß-schwarzem Outfit die Räumlichkeiten des Casinos, ehemaliges Uffzheim in Mechernich. Mit dem Priesterchor „Weihe des Gesangs“ aus der Ope-rette „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart eröffneten wir den Kommersabend. Dieser Klassiker wurde vorwiegend piano und im Andantetempo gesungen, was uns vortrefflich gelang, denn der riesige Applaus war beeindruckend.
Nach unserem reibungslosen Abgang von der Bühne ergriff der Vorsitzende des Jubelvereins, Friedrich Hunsicker, das Wort und nahm die Begrüßung vor. Als Ehrengäste waren die ehemaligen Dirigenten Martin Mauel und Josef Frank erschienen. Desweiteren konnte er den Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, die Kreissängerbundvorsitzende Gabriele Heis, Pfarrer Eric Pühringer, die Mechernicher Vereinsvorstände, sowie den MGV 1892 Vussem willkommen heißen.
In seiner nun folgenden Ansprache verlas er aus der Vereinschronik die wesentlichen Vorkommnisse und den Werdegang des MGV 1863 Mechernich, die ich in Kurzform wiedergeben möchte: „Werte Gäste, liebe Sangesbrüder! 150 Jahre sind seit der Gründung vergangen, und, wie die nun folgende Vereinschronik berichtet, mit Höhen und Tiefen im Vereinsleben. Aber alle Schwierigkeiten konnten eine beständige Entwicklung des Vereins nicht aufhalten. Die Freude am Gesang, der Geist echter Kameradschaft und der Wille, anderen Menschen eine Freude zu bereiten, haben den Fortbestand des MGV Mechernich bis heute gesichert. Der MGV Mechernich wurde – heute auf den Tag genau vor 150 Jahren – am 13.11.1863 gegrün-det. Die Gründungsmitglieder, 32 Sänger an der Zahl, verpflichteten sich, Messen mitzugestalten, sowie bei kirchlichen Festen mitzuwirken. Zur Gründungszeit wurde die Pfarrkirche errichtet, die 1865 eingeweiht wurde. Deshalb kann man annehmen, dass die Gründung des MGV ursächlich mit dem Neubau der Kirche zusammenhing, für deren Weihe und Inbetriebnahme man gerüstet sein wollte. In den ersten Jahren fanden die Chorproben abwechselnd in verschiedenen Gaststätten statt, dann wurden sie in die Schule verlegt. Ob die Nähe der Theke zum Proberaum die Verlegung in die „trockene“ Schule erforderlich machte, wird in der Chronik nicht erwähnt. Mit der Gründung des Kirchenchores „Cacilia“ 1879 entfiel die ursprüngliche Hauptaufgabe des MGV. Aber bis heute wirkt der Männergesangverein bei vielen kirchlichen Anlässen mit und hat dafür ein entsprechen- des Repertoire an geistlichen Liedern. Bis zur Jahrhundertwende entwickelte sich der MGV zum führenden Verein in Mechernich. 1899 wird in der Chronik von einem großen „Sängerfest“ berichtet. Alle Mechernicher Vereine, sowie Gäste aus Roggendorf, Strempt, Kommern und Euskirchen nahmen daran teil. Dabei muss es hoch hergegangen sein, denn die Unterlagen weisen aus, dass annähernd 2000 Liter Bier getrunken worden sind. Im 1. Weltkrieg kamen die Vereinsaktivitäten zum Erliegen. Der Kassenbestand wurde dafür genutzt, den im Kriege befindlichen Vereinsmitgliedern zu den Festen Feldpostpäckchen zu schicken. – Ab 1927 wurde der MGV auch karnevalistisch aktiv. Ein wenig später kam eine bis heute gepflegte Tradition hinzu: das Singen in Alten- und Waisenhäusern zur Weihnachtszeit. – Die Fahne, die der MGV nutzt, ist eine Nachbildung von 1929, aus moderneren Stoffen angefertigt. Das Original wird im Bergbaumuseum aufbewahrt. Besondere Konzerte gab es in der Historie immer wieder. 1932 trat der MGV mit einem größeren Chorwerk „Die Glocke“ auf. Da dieses Werk einen gemischten Chor verlangte, wurden kurzerhand die Ehefrauen und Freundinnen aktiviert. – 1934 fand in Mechernich ein „Sängerbundesfest“ statt. Ein Chor von mehr als 500 Sängern gab ein Konzert auf dem Rathausplatz, dirigiert vom damaligen Chorleiter Heinrich Weiler. Nach dem 2. Weltkrieg widmete sich der MGV den Wiederaufbau-Projekten, veranstaltete Konzer-te zugunsten des Neubaus der im Kriege zerstörten Pfarrkirche. 1950 sangen mehr als 100 Sänger im MGV. „Das war der größte Chor in der Umgebung“, so der Vorsitzende Friedrich Hunsicker. Ein-schneidend sei 1957 die Stilllegung des Bleibergwerks gewesen. Die Mitgliederzahl ging zurück, der Dirigent gab seine Tätigkeit auf. 1960 gab es eine Wiederaufnahme der Aktivitäten. Zum 100jährigen im Jahre 1963 stand ein 36-köpfiger Chor auf der Bühne. – Erwähnenswert ist auch ein Gemeinschaftskonzert im Jahre 2003 mit dem MGV Kommern. Bedingt durch die frühere kommunale Gliederung gehörten die Chöre ver- schiedenen Sängerkreisen an. Kommern = Sängerkreis Euskirchen, Mechernich = Sängerkreis Schleiden, heute beide Sängerkreis Euskirchen. Sie hatten durch diese Trennung und möglicherweise auch durch persönliche Animositäten nur wenig Kontakt. Das Konzert war deshalb ein besonderes Ereignis. Mittlerweile ist die Zahl der Sänger auf 30 geschrumpft. Dem Chor fehlt, wie vielen anderen Chören, der Nachwuchs.“ Doch wir geben die Hoffnung nicht auf, denn in der Vergangenheit gab es auch schwere Zeiten, die unsere Vorgänger gemeistert haben“, so Hunsicker.
Passend zu den Ausführungen des Vorsitzenden, der für seinen hörenswerten Vortrag viel Beifall er-hielt, sang unser Chor das Lied „Zeit ist ein Geschenk“. Text und Satz: Manfred Bühler, Musik: Alex Link. Die Melodie am Anfang und Ende übernahm der 1. Bass, das Mittelstück der 1. Tenor. Der Bürgermeister der Stadt Mechernich, Dr. Hans-Peter Schick, trat nun ans Rednerpult und über-brachte die herzlichen Glückwünsche, auch vom Rat und der Verwaltung. Er fuhr in seiner Rede fort und sagte u.a.: „150 Jahre Vereinsgeschichte sind etwas ganz besonderes, zeugen sie doch von einer über viele Generationen hinweg lebendig erhaltenen und immer wieder neu gestalteten Gemeinschaft, die sich in guten wie in schiechten Zeiten bewährt hat. Das vor 150 Jahren gesteckte Ziel, durch Gesang Freude zu erleben und sie auch weiterzugeben, war stets die Triebfeder für Männer mit stimmlicher Begabung, die Singgemeinschaft zu suchen und mit dieser das kulturelle Leben zu bereichern, denn ohne Musik und Gesang wäre das Leben ein Irrtum (Nietzsche).“ Dr. Schick vergaß aber auch nicht den MGV Vussem lobend zu erwähnen, indem er sagte: „Der MGV 1892 Vussem ist noch nicht so alt. Aber immerhin feierte er im Juni 2012 sein 120jähriges Gründungsfest, das ich als Schirmherr miterleben durfte“. Er schloss mit den Worten: „Der Jubelchor und der MGV Vussem sind aus dem kulturellen Leben der Stadt Mechernich nicht mehr wegzudenken. Glück Auf!“ Nun stellte der Vussemer Chor sich wieder in Positur und brachte das Lied „Abendfrieden“ zu Gehör. Text und Melodie: Hildegard Eckhard, Satz Rudolf Desch. Der 1. Teil wurde fließend piano gesungen, der Refrain mf, der Schlussteil piano ausklingen lassen. Vor der Jubilarehrung bat die Kreischorverbandsvorsitzende Gabriele Heis ums Wort und sagte u. a. folgendes: „Auch ich will es nicht versäumen, dem Jubelchor zu gratulieren und für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Viele Chöre haben wegen Überalterung und Nachwuchsmangel Sorgen um den Fortbestand. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass das Wirken der Chöre auch weiterhin Bestand hat, weil sie unseren Mitmenschen mit ihren Liedern viel Freude bringen. Deshalb gilt mein Dank auch an den Vorstand, den Chorleiter, die aktiven und inaktiven Mitglieder des Vereins. Macht weiter so, denn die menschliche Stimme ist noch immer das schönste Instrument!“ Die Jubilarehrung fand nun statt. Die Jubilare wurden für jahrelange Singetätigkeit und Mitgliedschaft ausgezeichnet und erhielten aus der Hand von Gabi Heis Nadel und Urkunde:
F. Hunsicker H. Weiermann B. Keppler J. Wahlen
40 Jahre 50 Jahre 60 Jahre 60 Jahre
Zum Abschluss sangen der MGV 1863 Mechernich und der MGV 1892 Vussem gemeinsam unter der Leitung von Gerhard Half fröhlich und bewegt das Lied: „Lebe – liebe – Lache“. Text und Musik: Robert Pappert. Für diesen Vortrag gab es lang anhaltenden Applaus.
Resümee: Gerhard Half führte die Sängerschar mit lebhaftem Dirigat durch das anspruchsvolle Programm und erarbeitete einen kompakten Gesamtklang, der dynamisch auf sehr beeindruckende Weise ausgefeilt war. Die Sänger legten viel Seele in den Gesang und verliehen kraftvoll und akzentuiert den Texten Ausdruck. Die präzise Probenarbeit hatte sich gelohnt, denn wir hinter-ließen mit unserem disziplinierten Auftreten beim Veranstalter und den Gästen einen guten Ein-druck!
Sonntag, 17. November 2013
Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Vorwort: Nur wer vergessen wird ist tot. Die Trauer um Verstorbene ist fester Bestandteil unseres Lebens. Die Hektik des Alltags lässt aber wenig Zeit für Besinnung und Ruhe. Dieses Innehalten gibt Kraft mit sich ins Reine zu kommen, die der schmerzliche Verlust von geliebten Menschen mit sich bringt. Je nach Bundesland schreiben die Feiertagsgesetze sogenannte „stille Feiertage“ vor. In der christlichen Tradition gehören dazu die drei Gedenktage im November: Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag. Hinzu kommt der Volkstrauertag, der durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. zum Gedenken an die Kriegstoten aus dem Ersten Weltkrieg angeregt wurde und heute ein Gedenktag für die Opfer beider Weltkriege bundesweit ist. Die Gedenktage haben zwar einen unterschiedlichen Hintergrund in der Entstehung, verfolgen aber das gleiche Ziel: Sie sind Tage des Innehaltens und der Trauer um Familienangehörige und Freunde.
Trauerfeierlichkeiten: In Vussem setzte sich der Trauerzug um 9:30 Uhr bei typisch neblig trübem Novemberwetter unter den Klängen des Musikvereins in Richtung Ehrenmal in Bewegung. Am Kriegerdenkmal legte die Freiwillige Feuerwehr einen Kranz nieder und hielt mit brennenden Fackeln die Ehrenwache. Nachdem der Musikverein einen Choral gespielt hatte, hielt Annemie Linden die Ansprache, die ich wörtlich zitieren möchte: „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von vorn, hat ein französischer Philosoph einmal geschrieben. Damit die Toten nicht schweigen, und damit wir ihre Stimme hören, haben wir den Volkstrauertag eingeführt. Wir gedenken heute all den Menschen, die im 20. Jhdt. Durch Krieg und Gewaltherrschaft ihr Leben lassen mussten. Und wir gedenken derer, die wegen ihrer Überzeugung, Religion oder Rasse verfolgt, geschunden und ermordet wurden. Auch in der heutigen Zeit verlieren Menschen ihr Leben durch Krieg und Gewaltherrschaft. – Wir sind ja manchmal froh, dass die „Front“ ganz weit weg ist, und dass ja „nur ein paar“ deutsche Soldaten dort ihr Leben riskieren, für – was war es noch mal?“
Der MGV 1892 Vussem hatte sich auf den Stufen des Denkmals positioniert und sang unter der Leitung von Gerhard Half das Lied „Stille, oh sei stille“. Dichter und Komponist unbekannt. Männerchorsatz: Fr. Dies. Getragen und im ¾-Takt kam dieses Lied an- und abschwellend zu Gehör. Als zweites Lied sangen wir nach den Fürbitten „Wie sie so sanft ruhn“. Langsam vom piano zum forte steigernd, kam dieser Choral zum Vortrag. Text: Heinrich Grunholzer, Musik: Friedrich Burghard Beneken.
Annemie Linden las nun noch einige Schlagzeilen vor, die in den letzten Jahren in den Zeitungen, im Internet oder auch im Fernsehen vorkamen. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ beendete der Musikverein unter der Regie von Hans-Hubert Schmidt, die Gedenkfeier. Anschließend fand die Trauerfeier in Breitenbenden statt. Die Ansprache hielt dort die Vorsitzende des Bürgervereins, Ute Mangold, mit folgenden klaren Worten, die ich etwas verkürzt und sinngemäß wiedergeben möchte: „Liebe Trauergemeinde! Lassen Sie uns den Volkstrauertag zum Anlass nehmen, die Erinnerung daran wach zu halten, dass Frieden und Freiheit nicht von allein gegeben sind. Jeder Einzelne ist aufgerufen, seinen persönlichen Beitrag für das friedliche Zusammenleben der Menschen zu leisten. Während wenige der hier versammelten Teilnehmer selbst noch die Gräuel des Dritten Reiches miterlebt haben, sind die Angehörigen der Nachkriegsgeneration in friedlichen Zeiten aufgewachsen. Den jungen Menschen, die Frieden und Freiheit in Europa als Normalität empfinden, gilt es ins Gedächtnis zu rufen, dass es sich dabei keineswegs um eine Selbstverständlichkeit handelt!“
Die Fürbitten sprach Bernd Wienand, der m. a. auch die Wortgottesdienste in Breitenbenden abhält. Der MGV 1892 Vussem sang auch hier zur Feier des Tages die Lieder „Stille, oh sei stille“ und „Wie sie so sanft ruhn“, die bestens zur Geltung kamen, weil man geschützter und kompakter zusammenstand. In Vussem war eine Disharmonie zu hören, die wahrscheinlich von der falschen Aufstellung herrührte. Zum Abschluss spielte der Musikverein Vussem „Ich hatt‘ einen Kameraden“.
Sonntag, 24. November 2013
Adventsbasar in Vussem
Endlich gibt es wieder Adventsbasare. Da geht manchem so richtig das Herz auf. Hier kann man bummeln, schauen riechen, schmecken und fühlen. Allerdings nicht im orientalischen Flair, sondern in vorweihnachtlicher Atmosphäre. Glühwein duftet mit aromatischen Tees um die Wette. Der Wohlgeruch von Plätzchen und frischgebackenen Waffeln und Reibekuchen lassen das Wasser im Munde zusammenlaufen. So auch in Vussem. Vor Weihnachten muss die Wohnung festlich geschmückt und die Weihnachtsgeschenke gekauft werden. Da ist der Adventsbasar der richtige Ort. Turnusmäßig alle zwei Jahre veranstalten die Flötengruppe, die Pfarrgemeinde Vussem/Breitenbenden, sowie die Dorfgemeinschaft seit über 30 Jahren einen sehenswerten Adventsbasar von 11-18 Uhr. Angeboten werden liebevoll gearbeitete Kränze und Gestecke in großer Auswahl, hochwertige Holz-, Bastel- und Handarbeiten, Geschenkartikel, selbst gemachte Marmelade und Liköre, handgefertigte Weihnachtsdekorationen und vieles mehr. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten der Musikverein und der MGV Vussem. Unser Programm sah folgendermaßen aus: 1.Leise rieselt der Schnee. Worte und Weise von Eduart Ebel, Satz: Rudolf Desch. Kam wiegend zum Vortrag. 2. Weihnachtsglocken von Franz Mädig und Hermann Sonnet, Opus 140. Langsam und feierlich. 3. Fröhliche Weihnacht überall. Text: Aug. Heinrich von Fallersleben, Satz: Rudolf Desch, Melodie aus England, frisch bewegt. 4. Die Abendglocken rufen. Text: W. Floto, Musik: Franz Abt (1819-1885), As-Dur, langsam und feierlich. 5. Tochter Zion, freue dich; aus dem Oratorium „Judas Makkabäus“ von Georg Friedrich Händel, 1788. 6. Wir wünschen Euch frohe Weihnacht (Erstaufführung). Refrain: fröhlich schwingend und die Verse wurden nachdenklich vorgetragen.
Schade war nur, dass unser Gesang durch die enorme Geräuschkulisse, die in der Mehrzweckhalle herrschte, und trotz mehrfacher Aufforderung, etwas leiser zu sein, unterging. Darüber waren viele Besucher und auch die Sänger erheblich erbost. Eine große Verlosung mit tollen Preisen rundete die Veranstaltung ab.
Ohne Resel Feyen (links), Anneliese Klinkhammer (Bild rechts) und die vielen Helferinnen und Helfer wäre der Vussemer Basar wohl nicht so erfolgreich.
Verdiente Pause nach dem Basar für unsere Freunde aus Einruhr und Simmerath.
Der Erlös geht wieder an das indische Kinderheim „Aloysian Boys Home“ in Mangalore, das von Pater Leo da Souza gegründet wurde und von Jesuiten geleitet wird. In dem Kinderheim leben zwischen 90 und 120 Kinder im Alter von 5 – 17 Jahren in kleinen massiven Häusern. Pater Leo legt großen Wert auf die Lern- Sport- und musische Förderung seiner Schützlinge bis hin zu einer beruflichen Ausbildung. Vor allem gilt dies für Kinder aus armen Familien, die kein Schulgeld zahlen müssen und kostenlos mit Essen versorgt werden. Man kann nun gespannt sein, wieviel Geld für diesen guten Zweck zusammen kommt.
Samstag, 14. Dezember 2013
Seniorennachmittag in Vussem.
Zum diesjährigen Seniorentreffen, das vom Bürgerverein im Proberaum des Musikvereins ausgerichtet wurde, waren zahlreiche ältere Herrschaften ab dem 65. Lebensjahr der Einladung gefolgt. Nachdem alle Anwesenden bestens mit Kaffee, Kuchen und Schnittchen versorgt waren, begrüßte der Vorsitzende des Ortskartells Hans-Hubert Schmidt das ältere Semester aufs Herzlichste und wünschte den Senioren ein paar vergnügliche Stunden. Unter der Federführung von Franz-Josef Schmidt hatte man ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt, das folgendermaßen vonstatten ging.
Anneliese Klinkhammer erzählte in Eifeler Platt einen Dialog, der zwischen einem Bauern und einem Pastor stattgefunden hatte. Dabei ging es um die gut bestellten Felder des Bauern. Der Pastor meinte dazu, dass sicherlich der liebe Gott ihm dabei geholfen hätte. Bald kamen sie aber an ein Feld, das sehr verwildert aussah. Der Pastor sagte:“Hier steht aber viel Unkraut auf dem Acker“. Der Bauer gab ihm verschmitzt zur Antwort: „Ja, hierbei habe ich dem lieben Gott auch nicht geholfen“.
Nun traten die „Öngesch-Jaueter“ auf, eine Musikgruppe aus Frohngau, die mit mehreren Einsätzen zu gefallen wussten. Als nächstes kam der „Klarinetten-Muckel“ zum Vortrag, wobei Marietta Schmitt als Solistin glänzte. Anschließend hatte das neue Dreigestirn seinen Aufmarsch, begleitet von seinen Adjutanten und der Juniorengarde. In dieser Session regieren in Vussem die große Narrenschar: Prinz Ralf Schneider, Jungfrau Franzi (Franz-Josef Schmidt) und Bauer Arno Groß unter dem Motto: „Vussem Alaaf! Et öss vollbracht, dess Johr sen de Männ wedder an der Macht. Danzt, fiert on laacht su lang et jeht, denn dat Levve duet ken Iwichkeet. Et öss ejal, woher mer och stamme, su jong komme mer net mie zesamme“.
Gutgelaunt konnten die Tollitäten nun gemeinsam mit den Untertanen den Tanz der Juniorengarde beklatschen, die beim Gardewettstreit in Hellenthal und Kommern die ersten Plätze errungen hatten. Weiter ging es im Programm mit den Frohngauer und Vussemer Musikanten, die mit ihrem bayrischen Outfit und ihrer fetzigen Musik für Stimmung sorgten.
Um 17 Uhr versetzte der MGV 1892 Vussem mit seinen Liedvorträgen 1. Weihnachtsglocken, 2. Fröhliche Weihnacht überall, 3. Die Abendglocken und 4. Wir wünschen Euch frohe Weihnacht und ein gutes Neues Jahr die Zuhörer in vorweihnachtliche Stimmung. Für diese hörenswerten Vorträge gab es reichlich Applaus, wenn auch die Akustik im ehemaligen Schwimmbad wegen der niedrigen Decke zu wünschen übrig lässt.
Viel Beifall erhielten nun die „Öcher Prenteköpp“ für ihren lustigen Dreigesang. Das Trio bestand aus folgenden Perso-nen: Heinz Sistig (Tenor), Ralf Schneider (Bass) und Josef Winter (Kastrato). Bleibt noch nachzutragen, dass Herr Hoffmann aus Zingsheim zwischendurch Weihnachtslieder auf seiner Quetsch spielte, die von allen Teilnehmern inbrünstig mitgesungen wurden. Nachdem nun Dias von noch lebenden und verstorbenen Personen sowie ehemalige alte Häuser aus Vussem gezeigt wurden, ging ein schöner, bunter Seniorennachmittag zu Ende, der seinesgleichen sucht. Moderatorin Annemie Linden wünschte allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr.
Sonntag, 15. Dezember 2013
Vorweihnachtsfeier im Seniorenheim „Falkenhorst“:
In einem idyllisch gelegenen Kiefernwald in Kommern-Süd liegt das Senioren-Pflegeheim „Falkenhorst“. Es soll dazu dienen, altgewordenen und pflegebedürftigen Mitmenschen einen sorgenfreien Lebensabend in einem behaglichen Heim zu bieten. Dies soll aber kein sozialer oder karitativer Gnadenakt sein, sondern ein in einem langen Erwerbsleben selbst erarbeitetes Recht auf menschenwürdige Behandlung. Durch den medizinischen und wirtschaftlichen Fortschritt ist im Vergleich zu früher eine deutliche Steigerung der Lebenserwartung eingetreten. Andererseits sind durch die Änderungen im Zusammenleben der einzelnen Generationen neue und, wie ich meine, recht schwierige Fragen aufgeworfen worden. Das Auseinanderleben der Generationen, das Auseinanderbrechen der großen Familienverbände hat zu einer vielfach anzutreffenden Vereinsamung und Hilflosigkeit gerade bei älteren Menschen geführt. Daher muss das Ziel jeder sozial verpflichteten Politik sein, dass unsere älteren Mitbürger sich nicht isoliert, sondern in der Gemeinschaft geborgen fühlen.
Nachdem wir um 16 Uhr im Gemeinschaftsraum Aufstellung genommen hatten, wurden wir herzlich von der Heimleiterin begrüßt und willkommen geheißen. Man hatte gleich das Gefühl, hier gut aufgehoben zu sein. Unser altbewährter Sbr. Wolfgang Schulz führte nun humoristisch durch das folgende Programm:
1. Leise rieselt der Schnee, 2. Weihnachtsglocken, 3. Die Abendglocken rufen *, 4. Fröhliche Weihnacht überall, 5. Tochter Zion, 6. St. Niklas war ein Seemann *, 7. Wir wünschen Euch frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr, 8. O du fröhliche * (gemeinsam gesungen), 9. Weihnachtsgeschichte von Wolfgang Schulz, 10. Winterwalzer, Klaviersolo: Ludmilla Half, 11. Tschaikowsky-Romanze, Klaviersolo: Ludmilla Half, 12. Geburtstagsständchen für eine 92jährige Heimbewohnerin, 13. Zeit ist ein Geschenk, 14. Das Elternhaus, 15. Lebe – liebe – lache, 16. Frisch gesungen (Hab‘ oft im Kreise der Lieben), 17. Weihnachtsgeschichte von Wolfgang Schulz, 18. Finster war die Nacht **, 19. Gorch-Fock-Lied **, 20. Abendfrieden, 21. Im Abendrot *, 22. Gemeinsam gesungenes Schlusslied: O Tannenbaum *.
Bei diesem Non-Stop-Nachmittagskonzert wurden wir hervorragend von Ludmilla Half (*) und Udo Greuel (**) an der Quetsch unterstützt. Die Heimbewohner waren angetan von unseren Vorträgen und sparten nicht mit Applaus. Als kleines Dankeschön wurden wir zu einem Imbiss mit belegten Schnittchen, Kaffee und Kuchen eingeladen. Beim Abschied bedankte sich die Heimleiterin für die spontane Zusage einzuspringen, weil ein anderer Chor kurzfristig abgesagt hatte. Sie hoffe nun, dass dieses schöne Chorerlebnis nicht das letzte Mal gewesen sei.
Resümee: Schon bei den ersten Tönen des Klaviers wurde klar, dass hier mit Ludmilla Half eine Ausnahmekünstlerin am Werk war. Ihr durchsichtiges, perlendes Spiel und ihr delikater Anschlag ließen eine musikalische Porzellan Landschaft entstehen. – Die Sänger sangen durchweg mit gutem Ton, den sie durch alle Lagen hindurch halten konnten. Saubere Höhen im Tenor, selbstbewusste Passagen im Bass und ein recht homogener Chorklang bewiesen die Sorgfalt der Probenarbeit vom Dirigenten Gerhard Half.
Freitag, 20. Dezember 2013
Eröffnungsveranstaltung der „Einheimischen Künstler“
Zu den Einheimischen Künstlern des Gesangs gehörten die Männer des MGV Vussem. Foto: Wolfgang Schulz
Zu diesem Zweck wurde das Foyer im Gymnasium am Turmhof (GAT) in Mechernich in eine riesige Kunstgalerie umfunktioniert, denn 27 Künstler präsentieren hier wieder ihre Kunstwerke während der Weihnachtsferien. Zum 34. Mal ist sie Schauplatz für die unterschiedlichsten Techniken und Ausdrucksformen der Malerei und der Bildhauerei in allen Stilrichtungen. Außerdem gibt es Keramikarbeiten, Coudragen, Schnitzereien, Tuschezeichnungen, Ikonen, Fotografien, Textilkunst usw. zu sehen. Die musikalische Umrahmung übernahm die Band „Die vier Evangelischen“ aus Nöthen, auch die „Bröddemänn“ genannt, und der MGV 1892 Vussem, der um 19 Uhr mit dem Klassiker „O wie schön ist deine Welt“ (Im Abendrot) von Franz Schubert die Vernissage unter dem Dirigat von Heinz Sistig eröffnete. Der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick unterstrich in seiner nun folgenden Ansprache die große Beliebtheit, der sich die Ausstellung Jahr für Jahr wieder erfreue und hob auch die Vielseitigkeit der Ausstellung hervor. Weiter sagte er: „Gerade jetzt um die Weihnachtszeit ist der Moment da, um sich Zeit und Muße zu nehmen, die Kunstobjekte auf sich wirken zu lassen.“ Ganz besonders aber freue ihn, dass auch viele junge Besucher den Weg nach hier gefunden haben, sodass man sich um den Fortbestand der Ausstellung keine Sorge zu machen brauche. „Hab‘ oft im Kreise der Lieben“ brachte nun der Chor frisch gesungen, zur Freude des zahlreichen Publikums, zu Gehör. Der Vorsitzende des Kulturausschusses Robert Ohlert meldete sich nun zu Wort und brachte immer wieder in seiner Rede seine Freude darüber zum Ausdruck, so viele kreative Menschen in Mechernich und Umgebung zu wissen. Er teilte auch mit, dass die Brandtüren dicht gehalten hätten, als am Vorabend in der 1. Etage des Gymnasiums ein Kühlschrank Feuer gefangen hätte. Brandgeruch war in der Tat nicht mehr wahrnehmbar. „Die Abendglocken rufen“ stand nun auf dem Programm und wurde von den Sängern crescendo und decrescendo zum Vortrag gebracht. In seinen Schluss- und Dankesworten hob der Organisator Paul Weiermann die Besonderheiten der künstlerischen Erfolgsgeschichte der Ausstellung hervor und sagte u.a.: „Sie ist ein echter Dauerbrenner geworden.“ Er wünschte allen ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr 2014. Mit dem nun folgenden Lied „Weihnachtsglocken“ stimmte der MGV Vussem die Besucher auf ein besinnliches Weihnachtsfest ein und beendete die offizielle Eröffnungsfeier. Da Udo Greuel aus unbekannten Gründen nicht erschienen war, sprangen „Die vier Evangelischen“ für ihn ein und spielten gekonnt noch einige Stücke aus ihrem Repertoire, derweil die Gäste noch zu einem Umtrunk eingeladen wurden. Fazit: Heinz Sistig, der den in Urlaub weilenden Dirigenten Gerhard half vertrat, hatte nichts verlernt, denn er wusste mit seinem Dirigat seine genauen Vorstellungen vom lebendigen Chorklang umzusetzen. Jeder Vortrag war ein Hörgenuss, und der Chor überzeugte auf der ganzen Linie. Auch die Besucher und Aussteller waren angetan von den Darbietungen und brachten dies mit riesigem Applaus zum Ausdruck.
Freitag, 10. Januar 2014
Exequien und Beerdigung von unserem inaktiven Mitglied
Agnes Vogelsberg, geb. Müller.
Der MGV 1892 Vussem trauert um Agnes Vogelsberg, die am Sonntagmorgen, dem 5. Januar 2014 nach kurzer, schwerer Krankheit im gesegneten Alter von 90 Jahren verstorben ist. Die feierlichen Exequien wurden gehalten am Freitag, dem 10. Januar 2014 in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta. Der Kirchenchor ließ es sich nicht nehmen, seinem langjährigen Mitglied mit vier Liedbeiträgen: 1. Meine Seele ist stille in Dir, 2. Mach mich still, 3. Heilig, heilig, 4. Führe mich o Herr, die letzte Ehre zu erweisen. Die Verstorbene liebte den Gesang über alles und hatte eine sehr gute Sopranstimme. Im Jahre 2008 wurde sie für 70jährige Mitgliedschaft im Kirchenchor ausgezeichnet. Nach der Messfeier fand die Beerdigung unter großer Beteiligung der Bevölkerung auf dem Vussemer Friedhof statt. Sie fand neben ihrem Ehemann Matthias Vogelsberg, der aus Harzheim stammte, ihre letzte Ruhe.
Nach dem Tode ihres Mannes übernahm „Scheffes Agnes“, wie sie im Volksmund auch genannt wurde, weil einige Familienmitglieder in früheren Jahren als Schöffen tätig waren, spontan die Beitragszahlung an den MGV Vussem und erwarb somit die Mitgliedschaft. Beim Frühjahrskonzert, am 22.4.2007, wurde sie mit anderen Jubilaren für 25jährige Treue zum MGV ausgezeichnet. Seit über 31 Jahren war sie förderndes Mitglied und hat stets unsere Veranstaltungen besucht. Dafür sind wir sehr dankbar und werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
Möge sie nun ruhen in Frieden! Unser Mitgefühl gilt aber in besonderem Maße unserem Sbr. Matthias Vogelsberg jun. Und seiner Familie.
Freitag, 10. Januar 2014
Jahresabschlussfeier (JAF).
Die JAF hatten wir extra auf den 10. Januar gelegt, weil unser Chorleiter Gerhard Half mit seiner Familie normalerweise wieder aus dem Urlaub in der Ukraine zurück gewesen wäre. Doch er hatte es sich anders überlegt und verlängerte den Urlaub eigenhändig um ein paar Tage. Außerdem fehlten drei Sänger, die entweder erkrankt oder durch einen Sterbefall in der Familie verhindert waren. Immerhin konnte unser Vorsitzender Willi Schütt 23 Sänger, den stellvertretenden Chorleiter Heinz Sistig, unseren Hoffotografen Albert Wielspütz, unser inaktives Mitglied Werner Anklam und den Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Albert Velser begrüßen. In seiner Ansprache sagte der Boss u.a., dass das verflossene Jahr in gesanglicher und finanzieller Hinsicht befriedigend gewesen wäre. Beim Verkauf von Getränken konnte „nur“ ein Überschuss von 490 € erwirtschaftet werden. Das wäre wahrscheinlich auf den teilweise schlechten Probenbesuch einiger Sänger zurückzuführen. Bei seiner Danksagung für die geleistete Arbeit im Vorstand, an den Chorleiter, dessen Stellvertreter Heinz Sistig, der immer in die Bresche springt, wenn Not am Mann ist, vergaß er auch nicht die Brüder Michael und Albert Wielspütz zu erwähnen, die für die Erstellung der Vereinszeitschrift „Haste Töne“ viel Zeit aufbringen müssten. Außerdem hätte Sbr. Bernhard Mießeler, der am 28. Dezember 2013 80 Jahre alt geworden war, für den heutigen Abend das Essen und 10 Liter Bier gespendet. Diese Aussage wurde mit großem Beifall bedacht.
Nun wurden die Sangesbrüder geehrt, die in den letzten Tagen ihren Geburtstag gefeiert hatten:
Name
Geburtstag
Alter
1.
Bernhard Mießeler
28.12.2013
80 Jahre
2
Franz-Josef Sebastian
31.12.2013
76 Jahre
3
Hubert Hamacher
01.01.2014
73 Jahre
4
Klaus Bernitt
31.12.2013
60 Jahre
Hubert Hamacher, Franz-Josef Sebastian, Klaus Bernitt, Bernhard Mießeler.
Her demött!Klaus Bernitt war heute merkwürdig aggressiv
Unter dem Dirigat von Heinz Sistig wurde ihnen ein „Geburtstagsständchen“ gesungen. Außerdem erhielten die Sänger mit dem runden Geburtstag ein Geldgeschenk. Um 19.30 Uhr eröffnete unser ältester Sbr. Bernhard Mießeler das Büffet. Auf dem Speiseplan standen: Gulasch mit Spätzle und Speckböhnchen, und zum Nachtisch jede Menge Pudding. Das Essen war von der Firma Hostel aus Mechernich angeliefert worden und schmeckte gar köstlich. Der Heimatforscher Albert Velser hatte von Werner Anklam Filmmaterial aus dem Jahre 1989 bekommen, das er überarbeitete und nun den 1. Film von der JAF des MGV im damaligen Proberaum in der ehemaligen Volksschule zeigte. Dabei ging es hoch her. Es waren viele Sbr. zu sehen, die nicht mehr unter den Lebenden weilen, z. B.: Anno Hein, Josef Kaltwasser, Klaus Reddig, Johann Sistig und Peter Gülden. Der 2. Film zeigte einen Ausflug an den Rhein, den Aufenthalt in Linz und im Königsbacher Hof. Zu sehen waren in dem Film auch Frauen, die verstorben sind, z.B.: Elisabeth Freitag, Hanna Bruns, Agnes Wielspütz, Agnes Gülden, Grete Sistig, Karola Eckstein und Maria Berners. Die aufwendige Arbeit hatte sich gelohnt und wurde von den Sängern mit viel Beifall honoriert.
Links: Werner Anklam; oben: Albert Velser
Nach der Filmvorführung wurde gegen 21.30 Uhr mit dem „Wichteln“ begonnen. Dazu hatte fast jeder Sbr. ein Geschenk mitgebracht. Wer nun eine Sechs gewürfelt hatte, durfte sich ein Geschenk aussuchen und mit nach Hause nehmen. Bernhard Mießeler hatte noch eine Geschichte in Reimform auf Lager, die zum Schmunzeln animierte. Anschließend spielte Udo Greuel, der zwischendurch auch Witze erzählte, beliebte Melodien auf seiner Quetsch, die gerne mitgesungen wurden und für Stimmung sorgten. Ohne nennenswerte Zwischenfälle endete gegen Mitternacht eine harmonisch verlaufene JAF.
17. Montag, 20.01.2014
Neuzugang: Josef Keischgens aus Lorbach, geb. am 05.08.1951 in Holzheim
Ein Verein ohne Nachwuchs würde schon bald aufhören, zu existieren. Aber da die meisten Jugendlichen kein Interesse mehr zeigen, einem Gesangverein beizutreten, sind wir froh, dass es Menschen der älteren Generation gibt, die den Weg zu uns finden.
Aus diesem Grunde darf ich meine Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass Josef Keischgens, nach reiflicher Überlegung, heute zur 1.Gesangsprobe erschienen ist. Lieber Josef! Herzlich willkommen in unserem Club! Von dieser Stelle aus wünsche ich Dir einen guten Start und viel Spaß in unserer Chorgemeinschaft und hoffe, dass Du Dich bei uns wohlfühlst. Wir haben uns nun einmal der Pflege des Gesangs verschworen und finden Freude an der damit verbundenen Geselligkeit und Kameradschaft im Kreise von Gleichgesinnten: „Denn wo man singt, da lass‘ Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“
Montag, 3. Februar 2014
Geburtstagsfeier von Klaus Bernitt (60)
Klaus Bernitt mit Michael Wielspütz und Bernd Wenderdel
Die vorgezogene Gesangsstunde, die um 19 Uhr begann, sollte dazu dienen, dass noch genügend Zeit zum Feiern blieb mit unserem Sbr. Klaus Bernitt, der am 31.12.2013 60 Jahre alt geworden war. Als Ständchen kamen zum Vortrag: 1. Zeit ist ein Geschenk, 2. Statt Sonntag ist´s wurde gesungen Montag ist`s. Mit einbezogen wurden dabei die Geburtstagskinder Bernd Wenderdel, 20.01.2014 64 Jahre und Michael Wielspütz, 29.01.2014 76 Jahre. Anschließend wurde das Büffet freigegeben, welches von Ruth, Ehefrau des Jubilars, köstlich zubereitet worden war. Dazu gab es frisch gezapftes Bier vom Fass. Anita Sistig packte kräftig mit an, sodass alles reibungslos vonstatten ging. Wir alle wissen, dass der 60. Geburtstag für Klaus nicht den Rückzug in die Stille bedeutet. Aber durch seine schweren Verletzungen, die er bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall erlitt, ist er jetzt in den Vorruhestand getreten. Geblieben ist aber die Bereitschaft tätig zu werden, wenn „Not am Mann“ ist.
Lieber Klaus! Den vielen Glückwünschen, die Du schon erhalten hast, möchte ich noch gerne den Wunsch hinzufügen: Mögest Du Dir Deine jugendliche Frische noch lange bewahren, damit Du in bester Gesundheit dem Gesangverein die Treue halten kannst. Das walte Gott!
Mittwoch, 19. März 2014
Grimme Preis, Ehrenbürgerschaft und Denkmal für verdiente Mitgliederdes MGV 1892 Vussem
Kürzlich wurden Albert und mir im Stadtteil Wielspütz große Ehre zuteil. Der gesamte Stadtrat hatte uns für besondere Verdienste im kulturellen Bereich einstimmig für den Grimme Preis vorgeschlagen. Nach dem Fackelzug, Feuerwerk und Großer Zapfenstreich der Bundeswehr nahmen wir aus der Hand des Kultusministers den Preis, der mit einem größeren Geldbetrag verbunden ist, dankend entgegen. Außerdem wurde uns die Ehrenbürgerschaft angetragen. Darüber haben wir uns sehr gefreut, denn wir fühlen uns sehr wohl und heimisch in diesem kleinen und schönen Eifelort.
Da wir zu den letzten männlichen Nachkommen unserer Vorfahren zählen, die diesen Weiler am Pütz – daher der Name Wielspütz – geschaffen haben, will man uns nun ein Denkmal setzen. Aber der Hintergedanke der Stadtväter ist der, dass wir mit unserem ehrenwerten Familiennamen als Aushängeschild (siehe Foto) Werbung betreiben sollen, um den Tourismus und – jetzt kommt’s – die Bleierzgewinnung rund um Bleibuir wieder anzukurbeln. Mit dem Abraum will man Stadtteile, die nicht mehr rentabel sind, zuschütten. Den großen Geldbetrag von 50000€ werden wir dafür verwenden, um auf dem Transfermarkt ausgebildete Sänger zu kaufen, die den Vorstellungen unseres Chorleiters entsprechen. Das ist bestimmt auch in Eurem Sinne. Wir hoffen nun, dass Ihr viel Spaß beim Lesen dieser Zeitschrift hattet und wünschen Euch ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2014.
Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem
Aufgrund des vom musikalischen Leiter Gerhard Half sorgfältig ausgewählten Liedgutes glänzte der gewissenhaft vorbereitete Chor mit beeindruckender Tonsicherheit und guter Artikulation. Dazu hatte aber auch die Ansingprobe vor dem Gottesdienst wesentlich beigetragen. Volle Konzentration verlangte der Dirigent, der den Chor nun schon seit einem Jahr leitet, von seinen Sängern beim Auftritt um 19 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche. Sie setzten sein Ansinnen zu seiner Zufriedenheit ausdrucksstark zwischen leisen, besinnlichen Tönen und voluminösem, raumfüllenden Chorklang in die Tat um. Zum Vortrag gelangten folgende kirchliche Werke: 1. Veni Jesu, von Luigi Cherubini (1760-1842); 2. Zum Sanctus: Heilig, aus der Deutschen Messe von Franz Schubert (1797-1828); 3. Eine Neueinstudierung: Stille, o sei stille; Männerchorsatz von Franz Dies (Texter und Komponist unbekannt); und 4. Sancta Maria, von Johann Schweitzer (1831-1882). Am Schluss der schön gestalteten Messfeier bedankte sich Pfarrer Dörpinghaus aus Wachendorf für die gesangliche Bereicherung, die die Liturgie durch die lateinischen und deutschen Messgesänge erfahren hatte. Er brachte zum Ausdruck, dass die Harmonie des Gesangs einen Hinweis auf die Allgegenwärtigkeit Gottes sei. Daraufhin spendeten, angeführt vom Zelebranten, die Gläubigen dankbaren Beifall. Anschließend fand im Pfarrheim die alljährliche JHV statt (siehe nächsten Bericht).
Samstag, 3. März 2012
Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem
Nach der hl. Messe, die der MGV in alter Tradition zu Ehren seiner Lebenden und Verstorbenen musikalisch mitgestaltete, eröffnete der 1. Vorsitzende Willi Schütt pünktlich um 20.00 h im Pfarrheim „St. Margareta“ die Jahreshauptversammlung vor nahezu vollem Haus, waren neben 22 Sängern plus Chorleiter in diesem Jahr auch 4 Inaktive unserer Einladung gefolgt; mithin bestand die Vollversammlung aus 27 Mitgliedern. Nach der (TOP 1) Begrüßung bat Willi Schütt zunächst um eine Gedenkminute für die Verstorbenen des Vereins, hatten wir doch im abgelaufenen Geschäftsjahr den Tod von 3 inaktiven Mitgliedern zu beklagen, und zwar Helmut Fischer, Margarete Klinkhammer und Marianne Wenderdel. Nachdem keine Einwände gegen die Agenda erhoben worden waren, beeilte sich der 1. Vorsitzende Willi Schütt, die Tagesordnungspunkte abzuarbeiten, wartete doch nach der Versammlung eine deftige Gulaschsuppe und belegte Brötchen auf die Anwesenden, gestiftet von unserem Sänger Dieter Falter zu seinem 70. Geburtstag im Dezember des Vorjahres.
Zunächst las der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die (TOP 2) Niederschrift vom 02.04.2011 vor und ließ dann im (TOP 3) Tätigkeitsberichtdas vergangenen Geschäftsjahr Revue passieren.
Es folgte der (TOP 4 + 5)Kassenbericht, wobei unser 1. Kassierer Matthias Vogelsberg das Wort sofort weitergab an die Kassenprüfer Heinz Sistig und Peter Kruse.
Diese bestätigten in ihrem Prüfbericht, dass man am 27.02.2012 nach der Chorprobe im Pfarrheim die Bücher eingesehen, alle Belege sorgfältig geprüft und eine sehr ordentliche Buchführung vorgefunden habe. Ein Posten sei unser Abend mit Damen gewesen, habe er mit ca. € 1.000 zu Buche geschlagen, doch dank der Tatsache, dass ein edler Spender namens „Unbenannt“ dem Verein eine Spende in gleicher Höhe habe zukommen lassen, konnte der Abend mit Plus/Minus abgeschlossen werden.
Von daher konnte Heinz Sistig vermelden, dass das Jahr mit einem Plus von ca. € 900 abgeschlossen hat, sich ergebend aus Einnahmen von ca. € 4.500 abzüglich Ausgaben von ca. € 3.626. Die Kassenprüfer baten von daher um Entlastung des Kassierers und Vorstands, was vom Plenum einstimmig gewährt wurde.
Bei der (TOP 6)Neuwahl der Kassenprüfer wurden als diese vorgeschlagen: Günther Sonnenschein und Heinz Steffens sowie als Vertreter Arnold Mies. Dieser Vorschlag wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Im Zusammenhang mit dem (TOP 9)Beabsichtigte Veranstaltungen in 2012 rief unser 1. Vorsitzender Willi Schütt nochmals bei allen Sängern unsere Feierlichkeiten am 02. und 03. Juni 2012 anlässlich unseres 120-jährigen Bestehens in Erinnerung und bat eindringlich um regelmäßigen Besuch der Chorproben.
Danach richtete er das Wort zum Thema Festkonzert an unseren Dirigenten Gerhard Half. Dieser dankte zunächst den Sängern für das 1. gemeinsame Jahr; es habe viel Arbeit gebracht, doch fühle er sich bei uns sehr wohl. Unser Konzert werde sowohl einige deutsche als auch ukrainische Volkslieder umfassen neben den 3 amerikanischen (englischen) Liedern, die wir schon proben. Er stelle sich vor, dass wir teilweise auswendig singen und es würden einige Soli eingebaut.
Sollte seine Schwiegermutter die Aus-/ Ein-Reisegenehmigung bekommen, werde diese einige Stück auf der Domra vortragen. Seine Frau wird uns auf dem Klavier begleiten. Bernhard Mießeler fragte, ob am Sonntag, dem 03.06.2012 nicht wieder ein Freundschaftssingen stattfinden würde und wann dieses anfange. Willi Schütt bestätigte, dass wir ein Freundschaftssingen durchführen würden, könnten aber noch nicht sagen, wann es anfinge, wüssten wir noch nicht, wie viele Chöre kämen. Wolfgang Schulz sagte hierzu ergänzend, er habe 24 Chöre eingeladen. Bisher hätten wir von 6 Vereinen die schriftliche, von 2 Chören die mündliche Zusage, 8 hätten leider bereits abgesagt, mithin stünden noch einige Antworten aus. Norbert Wieder fragte an, ob wir am 11.08.2012 bei der offiziellen Einweihung des neuen Kinderspielplatzes an der Kirche einige Lieder vortragen könnten. Eine Zusage wurde noch nicht gemacht, fällt dieser Termin doch in die Sommerferien, d.h. unser Chorleiter ist dann in der Ukraine. Wolfgang Schulz wies nochmals darauf hin, dass uns noch die Einladung des Männergesangvereins Satzvey-Firmenich 1877/1921 e.V. zu deren Freundschaftssingen am 01.07.2012 auf Burg Satzvey vorläge. Nachdem dieser Termin noch vor den Sommerferien liegt, wurde beschlossen, zuzusagen. Unter (TOP 8) Verschiedenes sagte unser Chronist und 2. Schriftführer, dass die Sängerlinde am 03.06.2012 50 Jahre alt würde und fragte, ob man das nicht in irgendeiner Form feiern solle. Heinz Sistig antwortete, dass man sich hierzu auf Vorstandsebene Gedanken machen solle; je nach Ausgang unserer 120-Jahr-Feier könnten wir das für ein späteres Fest zum Anlass nehmen. Als Fixtermin steht auf jeden Fall wie immer das Maiansingen am 30.04.2012. Gerhard Half regte eine zusätzliche Probe vor dem Konzert an, ggfs. auch Satzproben. Dieter Falter warf ein, er wäre in unseren Chor gekommen zum Singen und Feiern; er wolle sich aber keinem Stress mehr aussetzen, dann hätte er auch im Aachener Opernchor bleiben können. Gerhard Half erwiderte, dass das auch nur für das Konzert gelten solle. Heinz Steffens sagte, dass der MGV Kommern (wo er auch singt) z.B. vor Konzerten 1-2 Tage in Klausur ginge.
Willi Schütt und Dieter Falter
Willi Schütt beendete das Thema mit den Worten, dass man hierüber auf einer in aller Kürze stattfindenden Vorstandssitzung sprechen werde. Bevor es dann zum gemütlichen Teil des Abends ging,
überreichte Willi Schütt unserem Geburtstagskind Dieter Falter den obligatorischen Umschlag des Vereins – und nachdem als Ständchen „Rock My Soul“ verklungen war, erklärte der 1. Vorsitzende Willi Schütt die Versammlung um 21.20 h für geschlossen, so dass man zum „Esse fasse“ gehen konnte (siehe nächsten Bericht von Michael Wielspütz).
Wolfgang. Schulz, 1.Schriftführer
Samstag, 3. März2012
Nachträgliche Geburtstagsfeier von Sbr. Dieter Falter (70)
Zur späten Stunde, nach der JHV um 21:30 Uhr, wurde die Geburtstagsfeier von unserem Sbr. Dieter Falter, der am 19.12.2011 70 Jahre alt geworden war, nachgeholt. Erst jetzt hatte man einen Termin gefunden, um gemeinsam mit dem Jubilar zu feiern. Mit dem Lied „Rock My Soul“ brachten die Sänger ihm ein Ständchen, wobei er kräftig mit einstimmte.
Willi Schütt hatte ihm im Namen des MGV nachträglich gratuliert und ein Geschenk überreicht (Fotos siehe Niederschrift JHV). Dieter revanchierte sich daraufhin mit einer deftigen Gulaschsuppe, die von den drei Damen „us de Öcher Kant“ serviert wurde (unten rechts).
Dem Anlass angemessen präsentierten Edith Kriescher und Heinz Steffens dieneue Kollektion von Karl Lagerfeld
Dazu gab es frisch belegte Brötchen und reichlich kühles Bier vom Fass. Natürlich durfte zum Dessert der obligatorische Pudding nicht fehlen, wobei die Schüsseln von Heinz Sistig bis auf den letzten Löffel leergeputzt wurden.
Kurze Information zum beruflichen und sängerischen Werdegang von Dieter Falter: Dieter wurde am 19.12.1941 in Zweifall bei Stolberg geboren. Von 1955 bis 1962 arbeitete er im elterlichen Sägewerk. Danach begann er eine Schweißerlehre die er mit der Ausbildung zum Lehrschweißer und Schweißfachmann erfolgreich abschloss. Bis 1996 ist er danach als Vertreter für Schweißartikel durch die Lande gezogen. Seine Lust am Singen entdeckte Dieter bereits 1951 beim Kirchenchor Zweifall, wo er bis 1960 sang. 1965 trat er dem sechsfachen Meisterchor „Rheintreue“ in Stolberg bei, bei dem er 20 Jahre lang Mitglied war. Als 1985 die „Rheintreue“ nicht mehr zur Meisterchorprüfung antreten wollte, ist er zum Städtischen Chor Aachen gegangen. Dort hat er 10 Jahre bei Aushilfseinsätzen am Stadttheater Aachen gesungen. 1996, mit 55 Jahren, zog er für zehn Jahre nach Spanien, wobei er sechs Jahre in einem spanischen Gemischten Chor gesungen hat. Seit 2010 lässt er seine Stimme in unserem Chor erschallen.
Lieber Dieter! Der Volksmund hat das bekannte Bibelwort von der Zahl der Jahre, die unser Leben währt, in recht treffender Weise wie folgt abgewandelt: 10 Jahre: ein Kind; 20 Jahre: ein Jüngling; 30 Jahre: ein Mann; 40 Jahre: gar vieles kann; 50 Jahre: geht auch noch an; 60 Jahre: fängt’s Alter an; 70 Jahre: ein Greis; 80 Jahre: wer weiß? Das ist gewiss eine naive Spruchweisheit. Du, lieber Dieter, hast aber diese Altersstufen fast alle durchwandert. Nicht immer war es ein gerader und bequemer Weg. Hindernisse waren zu überwinden. Freude und Sorgen wechselten sich ab. Doch wenn Du heute zurückblickst, dann wirst Du mit mir einer Meinung sein und freudig bewegt bekennen müssen:
Wie wunderschön ist Gottes Erde Und wert darauf vergnügt zu sein. Drum will ich, bis ich Asche werde Mich dieser schönen Erde freu’n!
Lieber Jubilar! Der eben von mir zitierte alte Volksmundspruch schließt mit der Frage: 80 Jahre: wer weiß? Ich möchte das Fragezeichen durch ein zuversichtliches Ausrufezeichen ersetzen und Dir von Herzen wünschen, dass Du noch lange bei guter Gesundheit unter uns weilen und Deine Stimme erschallen lassen kannst. Das walte Gott!
Michelangelo
Freitag, 30. April 2012
Exequien und Begräbnis von unserem Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen
Am Montag, dem 26. März 2012 erlöste Gott, der Herr, unseren Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen von seinen in großer Geduld ertragenen Beschwerden im gesegneten Alter von 84 Jahren. Die feierlichen Exequien fanden am Freitag, dem 30. März um 13 Uhr in der katholischen Pfarrkirche in Vussem statt. Pfarrer Eric Pühringer hob in seiner Ansprache die Verdienste des Verstorbenen besonders hervor. So sei es ihm ein Herzensbedürfnis gewesen, seiner Familie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und den Zusammenhalt zu fördern. In jüngeren Jahren hätte Peter sich als Betriebsratsvorsitzender für die Belange seiner Arbeitskollegen eingesetzt, besonders im sozialen Bereich. Auch als Jugendabteilungsleiter des damaligen Fußballvereins SV Vussem, später TSV Feytal, hätte er die Jugendlichen betreut und manch einem einen Arbeitsplatz verschafft (z. B. unserem Sbr. Heinrich Steffens). Aber auch in anderen Vereinen sei er sehr aktiv gewesen. Dazu mehr im nachfolgenden Lebenslauf. Nach dem Trauergottesdienst fand die Beisetzung unter großer Beteiligung der Bevölkerung aus Nah und Fern auf dem Vussemer Friedhof statt. Sechs Sangesbrüder trugen Peter Dreesen zu Grabe, und eine Abordnung des MGV 1892 Vussem begleitete ihn auf seinem letzten Weg. Den Leichenschmaus gab es anschließend im Musikproberaum. Beim Verlust eines solchen Menschen sucht man nach Trost. 1. Der Tod hat unseren Peter von seinen schweren Leiden erlöst. 2. Er hat etwas bewirkt und geschaffen. Hierdurch lebt er in unseren Erinnerungen weiter. „Pitter, maach et jot und ruhe in Frieden!“ Den Angehörigen gehört unser Mitgefühl.
Biographie von Peter Dreesen: Auszüge aus dem Lebenslauf von Peter Dreesen habe ich bereits 1994 anlässlich seines 66. Geburtstages niedergeschrieben. Seitdem sind 18 Jahre vergangen. Deshalb möchte ich für die Neuzugänge nochmals über einige wahre Begebenheiten berichten: Der Verstorbene wurde als Sohn der christlichen Eheleute Fritz Dreesen und Odilia, geb. Theisgen am 3. März 1928 in Vussem geboren. Mit drei Geschwistern, Anna, Karola und Willibert, wurde er großgezogen. Peters Jugendzeit kann man alles andere als rosig bezeichnen. Sie war geprägt von Krieg, Arbeitslosigkeit und Hungersnot. So musste er vor und nach der Schule in der Landwirtschaft seiner Eltern mit anpacken. Da war es nicht verwunderlich, dass er manchmal vor Ermüdung in der Schule einschlief. 1943 wurde er mit 15 Jahren zum Notdienst bei der Wehrmacht verpflichtet. Zunächst wurde er zum Schanzen an den Westwall nach Hollerath und Udenbreth beordert. Von dort gelangte er in den Hürtgenwald. Fern der Heimat, von Heimweh geplagt, riss er mehrmals aus und versteckte sich. Er wurde aber immer wieder von den „Kettenhunden“ aufgegriffen und zu seiner Einheit zurückgebracht. Am 2. Februar 1945 warfen feindliche Militärflugzeuge etwa 20 Bomben über Vussem ab, die Schäden an den Häusern, der Kirche und dem Missionshaus (heute Pflegeheim Sanden) anrichteten. Ferner gab es Beschuss aus den Bordwaffen der Tiefflieger, wodurch eine Tote zu beklagen war. Peter Dreesen, der mit seinem Kumpel Matthias Klein vor seinem Elternhaus stand, erwischte ein Streifschuss am rechten Bein. Der Nachbarsjunge aber musste mit einem lebensgefährlichen Lungensteckschuss in das Lazarett, welches im Missionshaus notdürftig eingerichtet worden war, eingeliefert werden. Zum Glück im Unglück hatte Peter Dreesen dieselbe Blutgruppe wie sein schwerverletzter Kamerad. So rettete er ihm mit seiner Blutspende das Leben. Bei der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards erhielt er eine Lehrstelle als Dreher. Nach bestandener Gesellenprüfung übte er diesen Beruf auch bei der Nachfolgefirma Dörries bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1991 aus. Er war lange Jahre im Betriebsrat, u. a. als Vorsitzender. Bei der Wiedereröffnung des MGV 1892 Vussem nach dem Kriege im Jahre 1950 trat er dem Chor bei und sang die zweite Tenorstimme. 1954 heiratete Peter seine Braut Anni, geb. Hensch aus Mechernich. Der MGV, der von einer Goldhochzeit aus Breitenbenden kam, sang ihnen ein Ständchen. Anni brachte mit der Zeit einen Sohn und zwei Töchter zur Welt. Mittlerweile war Peter mehrfacher Großvater und einmal Urgroßvater. Bei der JHV am 29.1.1956 wählten die Mitglieder des MGV Peter Dreesen zum 1. Vorsitzenden. Da war er erst 28 Jahre alt. Aber mit Fleiß und Sachverstand brachte er den Verein wieder auf Vordermann, soll heißen: der „eingeschlafene“ Verein erwachte wieder zu neuer Blüte. Dieses Amt bekleidete er 33 Jahre lang erfolgreich. Während der JHV am 06.02.1993 erhielt er in Anerkennung seiner Verdienste den Titel „Ehrenvorsitzender“. 1989 wurde der Heimat- und Geschichtsverein gegründet. Peter Dreesen übernahm den Vorsitz und sorgte u. a. dafür, dass die Finanzierung der „Vussemer Dorfchronik“ zustande kam. Viele Feste haben wir gemeinsam mit Peter gefeiert, zuletzt seinen 80. Geburtstag am 4.3.2008 im Pfarrheim. Beim Jubiläumskonzert „60 Jahre Wiederaufbau des MGV nach dem Kriege“ am 25.9.2010 wurde er mit anderen Sangesbrüdern für 60jährige Mitgliedschaft und Treue zum Chorgesang geehrt und mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Leider konnte er nun nicht mehr an den Chorproben teilnehmen, weil das nachlassende Augenlicht und die fortschreitende Krankheit Morbus Bechterew ihn zu sehr beeinträchtigten. Das hat auch dazu geführt, dass er sein zweitgrößtes Hobby nach dem Singen, das Reiten, schon viel früher aufgeben musste.
Der MGV Vussem hat Peter Dreesen viel zu verdanken. Wir werden ihn nicht vergessen!
Es folgen ein paar Bilder aus dem Leben von Peter Dreesen:
Peter Dreesen (oben 3. v. l.) Sportplatzeinweihung 1958
Peter Dreesen auf 90 Jahre MännergesangvereinMit Bertram Berners 2004
JHV 1986: Vorstand MGV mit Peter Dreesen (stehend)Ehrung 60 Jahre im MGV mit KCV Vorsitzender Gabriele HeisPeter im 2. Tenor 2004 beim Empfang der Gäste aus Nyons
Freitag, 27. April 2012
Ständchen zur Goldhochzeit von Sbr. Hubert Hamacher und Irmgard, geb. Stollenwerk
Mit der ganzen Familie, dem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis feierte das Jubelpaar genau auf den Tag in den Räumlichkeiten der „Römerstube“ in Eiserfey ihre standesamtliche, Goldene Hochzeit. Da durfte der MGV 1892 Vussem, dessen aktives Mitglied der Jubilar seit dem 24.4.2001 ist, natürlich nicht fehlen.
Zuvor hatten wir aber noch ein Fotoshooting an der Vussemer Margarethenkapelle, um für unser 120jähriges Gründungsfest am 2. und 3.6.2012 ein geeignetes Beweisfoto für die Nachwelt in unserer Sängerzeitschrift „Haste Töne“ präsentieren zu können. Zu diesem Zweck hatten wir extra die Anzugsordnung rote Weste, weißes Hemd und schwarze Hose bevorzugt, um auch beim Ständchen ein einheitliches Bild abgeben zu können. Die Kapelle ist die eigentliche Ursache unserer Vereinsgründung im Jahre 1892, denn im §1 in unseren Statuten heißt es: „Der Verein hat sich hauptsächlich gebildet, um an einem Neubau der Vussemer Kapelle mitzuwirken und kirchlichen Gesang herbeizuführen, sowie auch die fröhlichen, gemeinschaftlichen Unterhaltungen durch Gesellschaftslieder emporzuheben und dadurch unanständige Lieder zu verbannen.“
Anm. d. Chronisten: Die Margarethenkapelle, die ja zum größten Teil aus Fachwerk besteht, wurde wahrscheinlich 1804 (das genaue Datum ist nicht bekannt) von den Dorfbewohnern erbaut. 1892 war sie aber in so einem erbärmlichen Zustand, dass sie runderneuert werden musste.
Kurz vor 18:30 Uhr wurden wir vom Jubelpaar schon sehnlichst erwartet und freudig begrüßt. Nachdem wir einen Begrüßungstrunk zu uns genommen hatten, nahmen wir Aufstellung und begannen unser Ständchen mit dem ersten Vortrag: Lieder, die von Herzen kommen (Dieses Lied ist auch das Motto unserer Jubiläumsveranstaltung).
Nach der Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt wurde das Programm fortgesetzt: 2. Was glänzet der Frühling, 3. Sonntag ist’s, 4. Das Elternhaus, 5. Zeit ist ein Geschenk, 6. Frisch gesungen (Neueinstudierung), 7. Aus der Traube in die Tonne und 8. Abendfrieden.
Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, bei einigen Liedern mit einzustimmen. Für unsere Darbietungen gab es zum Schluss nicht nur viel Applaus, sondern auch anerkennende Dankesworte des Goldhochzeitspaares. Anschließend wurden die stark strapazierten Kehlen im Schankraum noch kräftig geölt, um dann frohgelaunt den Heimweg anzutreten. Fazit: Es war ein schöner, gemütlicher und fröhlicher Auftritt, an den sich alle noch gerne lange erinnern werden.
Liebes Jubelpaar! Auch mir ist es eine ganz besondere Ehre, Euch heute zu Eurer Goldenen Hochzeit gratulieren zu dürfen. Ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit Ihr Euch entschieden habt, Euren Lebensweg gemeinsam zu gehen. In schönster Zweisamkeit und tiefem Vertrauen zueinander habt Ihr eine lange Wegstrecke zurückgelegt. Es war gewiss nicht immer ein glatter und ebener Weg. Oft genug haben Euch Kummer und Sorgen des Alltags zu schaffen gemacht. Doch hat bestimmt auch viel Freude und Sonnenschein darauf gelegen. Freude und Leid wechseln nun mal im menschlichen Leben, so häufig, wie strahlende Sonne und düstere Regenwolken. Aber trotz aller Widerwärtigkeiten wart Ihr immer darauf bedacht, arbeitsam und zuversichtlich Eure Pflicht zu tun. Die schönen Stunden Eures gemeinsamen Lebens werden bestimmt der Lohn für Eure Schaffensfreude und Eure Liebe zueinander gewesen sein, und Ihr werdet hoffentlich noch viele davon erleben dürfen.
50 Jahre, das ist eine beachtliche Zeitspanne! Man möchte nicht glauben, dass Ihr sie schon als Ehepaar zurückgelegt habt, wenn man Euch so unbeschwert und rüstig vor sich sieht. Deshalb sind meine folgenden Wünsche für Eure Zukunft:
Bewahrt Euch Eure körperliche und geistige Frische, bleibt gesund und behaltet Euren Frohsinn, dann werdet Ihr jung bleiben, wenn auch die Jahre dahingehen. Ich hoffe und wünsche Euch, liebes Goldpaar, dass Ihr die „Diamantene“ auch noch glücklich und fröhlich feiern könnt!
Montag, 30. April 2012
Maiansingen in Breitenbenden und Vussem.
„Alle Vögel sind schon da!“
Der Germanist und Lyriker August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete 1847 dieses Lied. Von 1830-1842 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur in Breslau. Er schrieb vorwiegend volkstümliche Lieder. Bekannt geworden ist er aber mit dem „Deutschlandlied“, das er 1841 auf Helgoland zu Papier brachte. Der Mai wird als der schönste Monat des Jahres gepriesen. Die Natur erwacht zur vollen Blüte. Die Sonne wirft ihre wärmenden Strahlen auf die Erde. Der Wind tanzt leicht und unbeschwert durch die Lüfte. Die Blumen blühen um die Wette und die Vögel zwitschern ihre Lebenslust in den frühen Tag hinein. Die Menschen sind fröhlich und optimistisch. Sie sollten es zumindest sein. Die Sänger des MGV 1892 Vussem mit ihrem Chorleiter Gerhard Half waren jedenfalls gut gelaunt, als sie gegen 18 Uhr auf dem Breitenbendener Dorfplatz, dem ehemaligen Schulhof, die folgenden Frühlings- und Mailieder anstimmten: 1. Süß‘ liebe liebt den Mai, 2. Zur schönen Frühlingszeit, 3. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 4. Grüß Gott, du schöner Maien, 5. Nun bricht aus allen Zweigen, und 6. Was glänzet der Frühling.
Zuvor aber hatte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft „Alte Spritze“ und Mitglied des Bürgervereins, Diethard Kläs, die Anwesenden herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Der prächtige, mit bunten Fendeln geschmückte, Maibaum war im Vorfeld – quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit – schon aufgerichtet worden. Diese Vorsichtsmaßnahme war sicherlich sinnvoll, weil in der Vergangenheit beim Aufstellen des Maibaums einige Unfälle passiert sind. Die Kinder hatten ihre Fahrräder mit bunten Papierrosetten geschmückt und kreisten damit über den Spielplatz. Durch die Unachtsamkeit eines kleinen Jungen wäre Sbr. Wolfgang Schulz beinahe unter die Räder gekommen. Aber der Sturz des Kindes, das zum Glück einen Helm trug, blieb ohne ernste Folgen. Getränke- und Imbissbuden sorgten dafür, dass niemand verdursten oder verhungern konnte. Abwechselnd wurden nun vom Musik- und Gesangverein Märsche, Walzer, Polkas und Frühlingslieder vorgetragen, die für Stimmung sorgten. Am Schluss der offiziellen Veranstaltung intonierte nun der Musikverein: „Der Mai ist gekommen“. Der MGV und alle Anwesenden stimmten mit ein. Zu diesem Zweck hatten wir Handzettel mit dem Text dieses Mailiedes verteilt. Außerdem war noch eine Werbung in eigener Sache mit folgendem Inhalt darauf zu sehen: „Freude an der Musik, am Singen in der Gemeinschaft? Zur Verstärkung unseres Chores suchen wir Männer jeden Alters, die Spaß an der Musik haben, sich insbesondere für den Chorgesang interessieren und im netten Kollegenkreis die Tradition des gemeinsamen Singens pflegen und erhalten wollen. Fast jeder kann singen, man muss sich nur trauen.“ usw.
Nachdem wir uns vorschriftsmäßig verabschiedet hatten, fuhren wir nach Vussem, wo schon einige Bewohner auf uns warteten. Traditionell wurden wir von den Junggesellen mit einem Willkommenstrunk begrüßt. Dann starteten wir unser Programm mit gleichem Inhalt wie in Breitenbenden abwechselnd mit dem Musikverein, der ja 1962 als Bläsergruppe aus dem MGV hervorgegangen ist und 1985 selbständig wurde. Nachdem der buntgeschmückte Maibaum ohne Komplikationen aufgestellt worden war, stimmten auch hier alle in das „Mailied“ mit ein. Von den vielen Volksliedern, die den Wonnemonat Mai besingen, ist bezeichnenderweise keines so bekannt geworden, wie dieses 1841 entstandene Kunstlied aus dem heute weitgehend vergessenen, umfangreichen Werk von Emanuel Geibel, der 1815 in Lübeck geboren ist und dort 1884 verstarb. Er gehörte dem Münchner Dichterkreis an und verfasste hauptsächlich volksliedhafte Lyrik, patriotische Lieder und Dramen. 1843 vertonte Justus Wilhelm Lyra nach einer alten Volksweise dieses Mailied. J. W. Lyra war evangelischer Pastor und Komponist. 1822 wurde er in Osnabrück geboren und starb 1882 in Hannover.
Beim Vortrag unserer Lieder erwachten bei einigen unserer Sänger die Frühlingsgefühle, und sie scheuten sich nicht, ihre Sympathie zueinander in der „Kuschelecke“ öffentlich zu zeigen. Manche Sänger zog es anschließend noch zum Karnevalsverein Vussem, der in diesem Jahr im Musikproberaum einen „Dämmerschoppen in den Mai“ statt des traditionellen Grillfestes veranstaltete.
Nachtrag: Ein Sangesbruder, der nicht genannt werden will, ist u. a. Mitglied des Kreistages und des Stadtrates. Er war mit seinem Elektro-Fahrrad dick vermummt und schweißgebadet nach Breitenbenden gekommen. Die zwei Kilometer lange Strecke war er im 1. Gang gestrampelt, weil er vergessen hatte, den Hilfsmotor einzuschalten. Keiner konnte aber verstehen, dass er sich bei den hohen Temperaturen (ca. 24°C) zusätzlich mit Schal, Handschuhen und Winterjacke eingepackt hatte. Darauf angesprochen antwortete er: „Jemand hat zu mir gesagt, ich sollte mich warm anziehen, denn in Breitenbenden würde mir ein kalter und rauer Wind entgegen blasen!“
Samstag, 2. Juni 2012
120 Jahre MGV 1892 Vussem – Festkonzert
Vorwort: „Es schwinden des Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten.“ Ob die Bürger, die vor 120 Jahren in Vussem einen Männergesangverein gegründet haben, dabei Friedrich Schiller im Sinn hatten, weiß ich natürlich nicht. Aber man weiß, dass der MGV Vussem hauptsächlich gegründet wurde, um an einer Grunderneuerung der Dorfkapelle, die der Hl. Margaretha geweiht ist, mitzuwirken und kirchlichen Gesang herbeizuführen. So steht es jedenfalls wörtlich in unseren Statuten vom 1. Oktober 1892 geschrieben.
MGV Ende 20er Jahre
Der MGV 1892 Vussem kann auf einen ereignisreichen Weg mit Höhen und Tiefen zurückblicken. Selbst die beiden Weltkriege und andere Schicksalsschläge, von denen die Vereinschronik berichtet, haben den MGV zwar schwer getroffen, aber nicht zur Aufgabe gezwungen. Wie Proben und Harmonie den Erfolg eines Konzertes ausmachen, sind es Gemeinsinn und Zusammengehörigkeitsgefühl, die ein Verein unbedingt braucht. Darum wünsche ich dem Chor auch weiterhin eine sang- und klangvolle Zukunft, denn „Singen ist Sauna für die Seele“, und Singen im Chor ist am schönsten!“
Einleitung: Unter dem Motto „Lieder, die von Herzen kommen“, feierte der MGV sein 120jähriges Gründungsfest. Die Vorbereitungen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten begannen bereits im November vorigen Jahres. Dazu waren zahlreiche Vorstandssitzungen nötig, um einen reibungslosen Ablauf der Festivitäten gewährleisten zu können. Da die Fußball-Europameisterschaften anstehen, musste ein Termin vor diesem Event gefunden werden, denn bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 waren wir in die Bredouille geraten, weil Deutschland ins Endspiel gekommen war, und dass am Tag unseres Freundschaftssingens im Fernsehen übertragen wurde. Einige Chöre waren deshalb nicht zu unserem 110jährigen Bestehen erschienen oder hatten kurzfristig abgesagt. So wurde der Termin für unser 120jähriges Jubiläum auf den 2. und 3. Juni 2012 festgelegt.
Neue Stücke wie Spirituals und Gospels wurden u. a. eingeübt, die in englischer Sprache gesungen wurden und manch einem Sänger Kopfzerbrechen machten. Handzettel, Plakate und Zeitungsberichte wiesen rechtzeitig auf das große Ereignis hin. Nun war es endlich soweit! Die renovierte Mehrzweckhalle war in einen Festsaal bzw. eine Konzerthalle verwandelt worden.
Viele Sangesbrüder hatten mit angepackt, wobei die noch rüstigen Rentner den größten Teil der anfallenden Arbeiten verrichtet hatten (Bühne, Tische und Stühle). Die Voraussetzungen für ein optimales Jubelfest waren nun geschaffen worden.
Konzert: Unter dem herzlichen Applaus der Gäste betraten die Sänger pünktlich um 20 Uhr konzentriert und bis in die Haarspitzen motiviert unter der Gesamtleitung von Gerhard Half die mit Blumen und Fahnen dekorierte Bühne. Der Vorsitzende des MGV, Willi Schütt, konnte neben den schätzungsweise 120 erschienenen Musikfreunden auch einige geladene Ehrengäste begrüßen und willkommen heißen. Gekommen waren der Schirmherr über unser Fest: Bürgermeister der Stadt Mechernich Dr. Hans-Peter Schick mit Gattin, der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales: Ratsherr und stv. Bürgermeister Robert Ohlert, die Vorsitzende des Kreischorverbandes Euskirchen (KCV) Gabriele Heis, Ortsvorsteher von Eiserfey und Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Rudi Mießeler, Abordnungen von Parteien und befreundeten Chören, sowie die Vorstände der örtlichen Vereine und Vertreter der Presse. Unser routinierter Moderator Wolfgang Schulz führte nun humorvoll und redegewandt durch das folgende Programm:
Lieder die von Herzen kommen! Einen schönen, guten Abend auch von mir, meine Damen und Herren, schön, dass Sie alle da sind. – „Lieder, die von Herzen kommen“ mit der Musik von Christian Bruhn, Text: Erica Bruhn, in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld, unter dieses Motto haben wir unser heutiges Konzert gestellt anlässlich des 120-jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem;
wir werden unter Leitung unseres Chorleiters Gerhard Half – in den nächsten 1,5 bis 2 Stunden einen Streifzug machen durch das große Feld der Chormusik, Nachdenkliches und Beschwingtes, Lieder aus dem englischen sowie aus dem russischen oder in dem Fall besser gesagt ukrainischen, Trinklieder und Seemannslieder – also, es sollte, wie wir glauben, für jeden etwas passendes dabei sein. Kurz zum Ablauf des Abends: Wir singen, Sie klatschen, wir singen, Sie klatschen, so machen wir das eine Weile, bis wir dann irgend wann eine kleine Pause machen, um Ihnen und uns die Möglichkeit zu geben, sich etwas zu erfrischen. Im Probenraum des Musikvereins werden wir Ihnen Erfrischungen anbieten.
Ansprache Bürgermeister Dr. Schick
Bevor wir mit unserem Gesang fortfahren, darf ich Herrn Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der freundlicherweise die Schirmherrschaft über unsere Veranstaltung übernommen hat, auf die Bühne bitten, um über den Chorgesang im Allgemeinen und den Männergesangverein Vussem im besonderen nur Gutes zu erzählen.
Herr Bürgermeister, schönen Dank für Ihre netten Worte. Unser 1. Vorsitzender Willi Schütt wird Ihnen jetzt ein Blümchen in Flaschenform überreichen. Meine Damen und Herren, wir singen jetzt für Sie:
1.
Was glänzet der Frühling
in einer Bearbeitung von Hans Weiß-Steinberg und danach
2.
Frisch gesungen (oder: Hab oft im Kreise der Lieben)
von Adalbert von Chamisso (1829) in einer Bearbeitung von Friedrich Silcher und danach singen wir von oder über etwas, von dem gesagt wird:
3.
„Gott hat sie uns gegeben, doch der Mensch vergeudet sie sinnlos“
– nämlich – der Zeit – mit dem Lied von Alex Link, Text und Satz Manfred Bühler
4.
Zeit ist ein Geschenk
Jetzt, meine Damen und Herren, folgt ein Reigen von Melodien, die bekannt sind unter dem Begriff „Gospels oder Spirituals“, also Lieder, wie sie in den amerikanischen Kirchen gesungen werden – oft recht rhythmisch, also weit entfernt von dem, was man in unseren Breiten in den Messen und Gottesdiensten hört – aber alle das Ziel haben, Gott zu lobpreisen. Aber zunächst lassen wir erst einmal den Löwen schlafen in dem Lied
5.
The lion sleeps tonight
von G. Weiss/H. Peretti/L. Creatore und dann – als Kanon – gesungen das Spiritual
6.
Rock my soul
und anschließend
7.
He’s got the whole world
letzteres in einer Bearbeitung von Lilly C. Olsen
und, liebe Gäste, alle drei Lieder in Englisch gesungen – was das hieß, uns diese 3 Lieder einzuhämmern, können Sie an unserem plötzlich um Jahre gealterten Dirigenten sehen – und noch etwas: Bei Liedern dieser Art ist es durchaus üblich, rhythmisch mit zu klatschen oder auch mit zu singen.
8.
Georgia
von Hoaghy Charmichael, das Lied – bekannt geworden vor allem durch den blinden, amerikanischen Sänger Ray Charles danach einen
9.
Russischen Tango
und dann hören Sie die deutsche Version eines ukrainischen Volkslieds, die Weise vom Hansi. Also
10.
Hansi, Hansi
Hierbei werden wir ebenfalls begleitet von Ludmilla Half am Klavier.
Wie schon eingangs erwähnt, wollen wir eine kleine Pause machen. Ich würde vorschlagen, wie sehen uns in etwa 20 Minuten hier im Saal wieder. Folgen Sie einfach den Schildern „Cafeteria“ – aber wer sitzen bleiben möchte – wir servieren Ihnen auch gerne im Saal Erfrischungen. Bis gleich in der 2. Abteilung.
Pause
Sind alle wieder da? Dann kann es ja gleich weitergehen. Dank allen Gratulanten – jetzt soll es aber mit Musik weitergehen. In der zweiten Abteilung fahren wir zunächst mit Ihnen zur See, besingen dann – nein, nicht Wein, Weib – aber Wein und Bier – und erzählen dann, was passiert, wenn einer zu tief ins Glas geschaut hat – und gegen Ende des Konzertes wollen wir es etwas besinnlicher angehen lassen. Doch noch sind wir aber nicht soweit – also zunächst die Seemannslieder
11.
Über uns der blaue Himmel
von Edmund Hermann
12.
Finster war die Nacht
ein Shanty von Richman/ Davis und das Lied unseres im Moment nicht so stolzen Segelschulschiffs der Bundesmarine, der
13.
Gorch Fock
von Terry Gilkysan, Frank Müller
Kann ein Mensch, der mit Nachnamen „Kerner“ heißt – Kerner, eine bekannte Weinsorte – etwas anderes besingen, als den Wein? Hören Sie es selbst in
14.
Aus der Traube in die Tonne wie gesagt,
von Theobald Kerner und damit sich die deutschen Bierbrauer nicht benachteiligt sehen, soll der Gerstensaft auch nicht zu kurz kommen mit
15.
Ein Bier, das macht den Durst erst schön
von Wolfgang Lüderitz doch, wie erwähnt, zu viel das letzteren getrunken, kann böse Folgen haben – oder auch nicht – doch hören Sie es selbst im
16.
Ein kleines Malheur
von Franz Wildt
Wir kommen so langsam zum Ende unseres Konzerts und lassen es jetzt, wie erwähnt, etwas besinnlicher angehen. Zunächst singen wir über etwas, was leider nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich
17.
Das Elternhaus
von A. Büchse. Danach machen wir eine Anleihe beim Altmeister des deutschen Liedes, bei Franz Schubert mit
18.
Im Abendrot
In der Bearbeitung von Jakob Christ sowie
19.
Ade zur guten Nacht
ein altes, deutsches Volkslied in der Bearbeitung von L. Capitain
Begleiten wird uns bei diesem Lied wiederum Ludmilla Half am Klavier.
20.
Die Abendglocken rufen
von Franz Abt
Nochmals schönen Dank, laufen Sie aber bitte nicht gleich weg, bleiben Sie noch etwas bei uns, um z.B. über alte Zeiten zu plaudern – und denken Sie daran: Morgen ab 13.30 h haben wir hier in der Halle zu einem sogenannten Freundschaftssingen 10 befreundete Chöre zu Gast, die Sie mit einem umfangreichen Strauß von Melodien verwöhnen und unterhalten wollen. Ansonsten tschüss zusammen und kommen Sie gut nach Hause!
21.
Wir wollen zu Land ausfahren
22.
Rock my soul
23.
An einem Sommermorgen
Musik: Robert Pappert, Text: Theodor Fontane
Gabi Heis
Schönen Dank, liebe Gäste. Begrüßen Sie jetzt mit mir Frau Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreischorverbandes, selbst aktive Sängerin und von daher bestens vertraut mit den Schwierigkeiten und Problemen, wie sie heute fast alle Chöre haben. Frau Heis, bitte!
Schönen Dank, liebe Frau Heis. Da Sie ja morgen früh in Urlaub fahren, stellt sich mir die Frage, ob wir Ihnen statt der richtigen Blumen nicht auch solche in Flaschenform wie unserem Herrn Bürgermeister übergeben hätten – aber sei’s drum – auch das kommt von Herzen – und einen schönen Urlaub!
An dieser Stelle muss ich Ihnen etwas erzählen, was uns allen hat graue Haaren wachsen lassen, soweit wir noch welche haben: Als einen der Höhepunkte unseres Konzertes hatten wir die Schwiegermutter unseres Chorleiters aus der Ukraine eingeladen, um zusammen mit ihrer Tochter Ludmilla einige Stücke vorzutragen für Klavier und Domra, Domra, ein der Balalaika verwandtes Instrument.
Den Antrag für das Einreisevisum hatten wir rechtzeitig gestellt, doch mussten wir praktisch im letzten Moment erfahren, dass das deutsche Konsulat in Kiew den Einreiseantrag ohne Angaben von Gründen abgelehnt hat. Jetzt standen wir da mit einem bei allen Veranstaltern gefürchteten Loch im Programm, ein Loch, das mit eigenen Stücken so kurzfristig nicht zu stopfen war. Unser Dirigent hat daraufhin seine Gattin Ludmilla (rechts), Konzertpianistin, die ich hiermit ebenfalls herzlich willkommen heiße, gebeten, uns aus der Patsche zu helfen. Er mit der Posaune und seine Frau Ludmilla am Klavier spielen für Sie!
Bernd Wenderdel filmte das Konzert
Mir ist aber zu Ohren gekommen, dass einige Gratulanten hier im Saal sind, um uns Ihre Glückwünsche zu überbringen. Ich darf zunächst noch begrüßen den Ortsvorsteher von Eiserfey, Rudi Mießeler mit seiner Gattin.
Udo Greuel mit seinem Akkordeon
Dieses Lied „An einem Sommermorgen“ bildete den fulminanten Abschluss des gelungenen Jubiläumskonzertes. Die Damen der Ehrengäste und unsere Pianistin erhielten aus der Hand unseres Vorsitzenden einen Blumenstrauß, Frau Heis eine Flasche Eifelgeist. Danach wurde mit Freunden und Bekannten gefeiert und auf den schönen Erfolg angestoßen, denn das soeben Gehörte war 1. Bundesliga.
Resümee:
Eindrucksvoll gestaltete der Chor in abwechslungsreicher Folge Liedsätze und Chorwerke von Altmeistern und modernen Komponisten der Neuzeit. Dabei wurden wir bei einigen Werken von der aus der Ukraine stammenden Konzertpianistin Ludmilla Half auf dem Klavier professionell begleitet. Auch die Posaunen-Soli von ihrem Mann Gerhard untermalte sie bravourös. Sie versah die Vorträge mit Verzierungen und ließ sie mit gleichmäßiger Motorik fließen. Bei den Shantis und Seemannsliedern glänzte Udo Greuel auf seinem Akkordeon. Der Garant für den schönen Erfolg bei diesem Festkonzert war aber unser Dirigent Gerhard Half. Seine fachliche Kompetenz machen die Chorproben zu einem Erlebnis und ist Gewähr für Erfolge beim Auftreten unseres Chores. Nur auf der Posaune kann er nicht lauter piano spielen als Schmidte Matthes. Das kann man aber auch nicht lernen. Weitere Informationen könnt Ihr dem Zeitungsbericht entnehmen.
Sonntag, 3. Juni 2012
Freundschaftssingen
Alle Chöre des Kreischorverbandes (KCV) Euskirchen hatte unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz rechtzeitig zu unserem Fest angeschrieben und sie zu unserem Freundschaftssingen in die Mehrzweckhalle Vussem eingeladen. Daraufhin gaben 9 Chöre ihre verbindliche Zusage. Einige Chöre hatten unverschämterweise gar nicht geantwortet. Um einen reibungslosen Ablauf des Festes zu gewährleisten, waren die Sangesbrüder in Gruppen eingeteilt worden. Udo Greuel war z. B. mit seinen Mannen verantwortlich für den Ausschank im Musikproberaum. Heinz Sistig sorgte mit seinem Team für den Getränkeverkauf in der Festhalle. Hans Klinkhammer hatte u. a. die Junggesellen animiert, ihm beim Reibekuchenbacken zu helfen. Außerdem wurden in der Bude auch Bockwürste und Frikadellen von Sängern an den Mann gebracht. Beim Verkauf von Verzehrbons wechselte man sich ab. Verantwortlich dafür war unser Kassierer Matthias Vogelsberg, der auch für den Getränke-Nachschub sorgte. In der Cafeteria, die im Musikproberaum eingerichtet worden war, herrschte Hochbetrieb. Nach dem Aufruf zur Kuchenspende waren zahlreiche Torten- und Kuchensorten von Freunden und Gönnern angeliefert worden. Eine schöner als die andere warteten sie darauf, verzehrt zu werden. In der ehemaligen Volksschule hatten wir einen Raum mit Klavier eingerichtet, wo die Chöre vor ihrem Auftritt ihre Vorträge nochmals „ansingen“ konnten. Um 13.30 Uhr begann das „Singen unter Freunden“, wobei die Chöre mit ihren Vorträgen uns zu unserem Jubelfest gratulierten. Wolfgang Schulz hatte wieder die Moderation übernommen, um die Besucher mit charmanter Art durch das folgende Programm zu führen:
1.
Chorgemeinschaft Stotzheim e.V. des MGV 1879
Vorsitzende: Michaela Kurth-Walbrüll
Chorleiter: Julia Wunsch
Can’t help falling in love with you (L.Creatore, H. Peretti, G. Weiss)
Himbeereis zum Frühstück (Hoffmann + Hoffmann)
Aber dich gibt’s nur einmal für mich (Pepe Ederer – Nilson Brothers)
2.
Kleiner Chor Euskirchen
Vorsitzender: Kurt Lingscheid
Chorleiter: Helmut Bleeker
Wo Musik sich frei entfaltet (Wolfgang-Amadeus Mozart)
Wenn alle Brünnlein fliessen (Hermann Schröder)
Mensch ärgere dich nicht (Robert Pappert)
3.
MGV Satzvey-Firmenich 1871/1921 e.V.
Vorsitzender: Paul Bodenhausen
Chorleiter: Werner Harzheim
Lebe – liebe – lache! (Robert Pappert)
Lob des Bieres (Robert Pappert)
American Folksongs (Otto Groll)
Heij, was soll’s aus Balalaika-Klänge (Otto Groll)
4.
MGV 1858 Kommern
Vorsitzender: Wolfgang Stratmann
Chorleiter: Helmut Bleeker
Wanderlied (Lutz Kössner)
Es war einmal ein Jäger (Katja Epstein)
Marmor, Stein und Eisen bricht (Drafi Deutscher)
5.
MGV „Eintracht“ Metternich
Vorsitzender: Reinhold Brüggenkamp
Chorleiter: Alexander Wals
In uns’rem Veedel (Black Fööss)
Der kölsche Stammbaum (Black Fööss)
Kölsch kann mer nit noor schwaade (Wolfgang Lüderitz)
6.
MGV 1853 Gemünd
Vorsitzender: Hans Ransbach
Chorleiter: Heinz Stroeter
Ein Wirtshaus steht im Odenwald (Arnold Kempskens, Text Heinz Haubrich)
Weinlied (Robert Pappert, Text Georg Seimes)
Herr Wirt – Vaganten-Trinklied (Fritz Ihlau, text Erich Behrens)
7.
Männerchor Dahlem e.V.
Vorsitzender: Heinz Dederichs
Chorleiter: Paul F. Irmen
Wir machen Musik (Peter Igelhoff + Adolf Steimel, Text Helmut Käutner)
Wochenend und Sonnenschein (Milton Ager)
Musik im Blut (Milton Ager)
8.
MGV Eintracht 1886 Hellenthal
Vorsitzender: Karl Weimbs
Chorleiter:
Ein Musikant wollt fröhlich sein (Karl-Friedrich Zelter)
Trotz um Trotz (Böhmisches Volkslied – Erwin Lendra)
Die Gedanken sind frei (Satz Viktor Keldorfer)
9.
MGV 1863 Mechernich
Vorsitzender: Fritz Hunsicker
Chorleiter: Michael Ferges
Zigeunerhochzeit (Wenn Zigeuner Hochzeit machen) Text + Melodie: Hans Blum, Satz: Gus Anton
Die Rose (Text + Melodie: Amanda Mc. Broom – deutsch Michael Kunze Satz: Wolfgang Tropf)
Klinge, Lied, lange nach (Text, Melodie + Satz Klaus Ochs)
Vorsitzender Willi Schütt hatte die ehrenvolle Aufgabe, sich bei jedem Chor mit einer Flasche mit hochprozentigem „Eifelwasser“ für das Erscheinen und die Darbietungen zu bedanken.
Fazit: Allen mitwirkenden Chören konnte man Flexibilität und Vielseitigkeit bei ihren unterschiedlichsten Darbietungen bescheinigen. Abschließend kann man sagen, dass der MGV 1892 Vussem mit den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 120jährigen Bestehen seinem Namen alle Ehre machte.
Montag, 4. Juni 2012
Kollektives Aufräumen und verkürzte Chorprobe
Am Montagmorgen trafen sich die Sangesbrüder schon frühzeitig, um den Konzertsaal wieder in eine Sporthalle zu verwandeln. Dazu musste die Dekoration und die Bühne wieder abgebaut werden. Tische und Stühle kamen ins Depot zurück. Auch der Musikproberaum wurde wieder auf Vordermann gebracht. Zum Abtransport der beiden Klaviere wurden starke Männer gebraucht. Alles klappte wie am Schnürchen. Bei der Bestandsaufnahme im Getränkewagen stellte man fest, dass zwei 10 Liter Fässchen Kölsch übriggeblieben waren. Sie wurden direkt beschlagnahmt, um damit als Belohnung auf das gutgelaufene Fest nach der Chorprobe anzustoßen. Am Abend fand eine verkürzte Probe statt. Dort wurden die Lieder geprobt, die am 1. Juli beim Sängerfest auf der Burg Satzvey eventuell zum Einsatz kommen werden. Unser Chorleiter Gerhard Half war mit den Leistungen des Chores beim Konzert mehr als zufrieden. Sbr. Hans Klinkhammer hatte sich bereit erklärt, mit Sbr. Rainer Gottschlich Reibekuchen zu backen. Helferinnen und Helfer unseres Festes waren dazu auch eingeladen worden, die aber, wie auch die Sänger, spärlich erschienen. Deshalb gab es wunderbar schmeckende Reibekuchen „en mass“, sodass einige sich noch welche mit nach Hause nahmen, um damit die Gattin zu überraschen. Es wurde noch ein gemütlicher Abend
Sonntag, 1. Juli 2012
135 Jahre MGV 1877 Satzvey
Freundschaftssingen auf der Burg
Vorwort:
Die Wasserburg wurde erstmals 1396 urkundlich erwähnt und im Jahre 1880 von Graf Wolff Metternich umgebaut. Die idyllisch in einem schönen Park liegende Burg Satzvey ist ein Prachtstück romantischer Wasserburgen. Vor- und Hauptburg lagen ursprünglich aus wehrtechnischen Gründen auf zwei getrennten Inseln. Der heutige Anblick wird bestimmt durch das reich gegliederte Herrenhaus mit Turm und die Torburg aus dem 15. Jhdt. Die hervorragen renovierte Anlage befindet sich im Privatbesitz des Grafen Franz-Josef Beissel von Gymnich.
Freundschaftssingen: In diesem schönen Ambiente feierte der MGV 1877 Satzvey, der ja 1975 mit dem MGV 1921 Firmenich fusionierte, sein 135jähriges Gründungsfest. Er trat auch an diesem Festtag auf. 13 Chöre, die der Einladung zum Freundschaftssingen gefolgt waren, gratulierten mit ihren Darbietungen dem Jubelchor: Gesangverein „Liederkranz“ Antweiler + Kirchenchor Kommern, Gemischter Chor „Euterpe“ Firmenich/Obergartzem, MGV 1863 Mechernich, MGV Elsdorf, Kirchenchor „Cäcilia“ Satzvey, MGV Düren-Niederau 1913 e.V., MGV 1892 Vussem, Projektchor Safir, Singgemeinschaft Reetz, MGV „Liederkranz“ Sötenich, MGV „Eintracht“ Hellenthal, Mutscheider Gesangverein und der Projektchor der Eifelregion.
Der MGV 1892 Vussem war an achter Stelle für 15:45 Uhr eingeplant worden. Doch durch den zügigen Ablauf der Veranstaltung waren wir schon um 15:25 Uhr an der Reihe. Das Hatte zur Folge, dass einige Sangesbrüder „zu spät“ kamen. Außerdem fehlten 8 Sänger, sodass besonders die Tenorstimmen sehr dünn besetzt waren. Trotzdem wurden unsere Vorträge unter der Leitung von Gerhard Half mit viel Applaus honoriert: 1. An einem Sommermorgen, 2. Frisch gesungen, 3. Aus der Traube in die Tonne. Als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, sangen wir das Spiritual: Rock my soul. Vorsitzender Paul Bodenhausen, der das Programm moderierte, überreichte unserem Vorsteher Willi Schütt als Dank für die hörenswerten Vorträge und für unser Kommen eine Urkunde in Form eines Bildes von der historischen Burg. Als Hausherr legte der Graf eine Broschüre und ein Buch zur Historie seiner Burg noch als Präsent oben drauf.
Es ist noch nachzutragen, dass der neugegründete Projektchor aus der Mutscheid mit ca. 80 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Dominik Bützler mit seinen gekonnten Darbietungen auf sich aufmerksam machte. Zum Abschluss des gelungenen Festes sei noch erwähnt, dass der Projektchor der Eifelregion unter der Stabführung von Kreischorleiter Volker Prinz u. a. die „Eifel-Hymne“, womit er unlängst bei der „Grünen Woche“ in Berlin für Furore gesorgt hatte, zum Besten gab (120 Sänger).
Auszüge aus der Vereinschronik:
1877
Der Verein wird formell als „MGV Sängerkreis Satzvey“ gegründet. An der Gründungsversammlung nahmen 12 Männer teil. Dirigent und gleichzeitig Vorsitzender wurde der Lehrer Wilhelm Kreuder. Der erste öffentliche Auftritt war am „Billig“ unter hohen Buchen und Eichen, so berichtete der Chronist.
08.06.2002
Zum Freundschaftssingen anlässlich des 125jährigen Bestehens waren 11 Gastchöre erschienen. Unser Chor sang unter der Leitung von Heinz Sistig folgende Lieder: 1. An einem Sommermorgen (Fontane/ Pappert), 2. Rennsteiglied (Müller/Roth), 3. Das Gorch-Fock-Lied (Gilkysan/ Miller/ Dehr) und als Zugabe: 4. Finster war die Nacht. Alle Lieder wurden von Udo Greuel am Akkordeon begleitet.
1907
Das erste nachweisbare Sängerfest anlässlich des 30jährigen Bestehens wurde u.a. mit dem MGV Mechernich gefeiert.
1919
Nach dem 1. Weltkrieg nahmen die verbliebenen Sänger ihre Tätigkeit wieder auf. Unter dem Präses Pfarrer Desolmes wurde der Verein in MGV „Cäcilia“ Satzvey umbenannt. Das Dirigentenamt übernahm der Küster und Organist Heinrich Adams. Herr Adams hat den Verein über 50 Jahre (bis 1970) dirigiert und geprägt. Anm. d. Chron.: Ich kann mich noch gut an ihn erinnern.
1923
Der Verein geriet durch Mitgliederschwund in eine Krise. Aus dieser Notsituation heraus wurde beschlossen, dass Frauen und Mädchen mitsingen durften.
1927
Der Chor war mittlereile so stark geworden, dass auf die Mitwirkung des weiblichen Geschlechts verzichtet werden konnte.
1928
Mit einjähriger Verspätung feierte man das 50jährige Stiftungsfest. 23 Gesangvereine nahmen an dem Sängerfest teil. Die Festlichkeiten fanden auf dem Marktplatz im Burghof und in den Sälen Hilger und Graf statt. Nach Meinung der Zeitzeugen war dies das größte Fest, das in Satzvey je gefeiert wurde. Über 1000 Menschen waren zu Fuß, zu Pferd und mit Fahrrädern gekommen, um dem Fest beizuwohnen. Es muss auch ziemlich turbulent zugegangen sein. Denn nach einer vorliegenden Rechnung gingen sieben Bänke zu Bruch, die repariert werden mussten. Protektor des Festes war Graf Wolff von Metternich.
1930
Im Februar 1930 wurde ein Konzert mit der Aufführung der Operette „Waldvögelein“ mit eiheimischen Solisten veranstaltet. Der Andrang war so groß, dass das Konzert wiederholt werden musste.
1948
Die Sänger, die den 2. Weltkrieg überstanden hatten, versammelten sich zur ersten Probe.
1952
Jubiläumsfeier zum 75jährigen Bestehen im Burghof. 20 Vereine nahmen daran teil, auch der MGV 1892 Vussem. Wir sangen unter der Leitung von Josef Luxen zwei Lieder: 1. Der Schwur am Rhein, von Fleischer und 2. Auf, auf zum fröhlichen Jagen, von Rabe (siehe historisches Foto).
1957
Zum 80jährigen Bestehen waren 500 Sänger aus 17 Vereinen in den Burghof gekommen.
1975
Dem Verein fehlen Sänger. Der MGV Firmenich hatte dasselbe Problem. Deshalb beschlossen die Vorstände beider Vereine, eine Chorgemeinschaft zu bilden. Die Chöre blieben formell selb-ständig.
1977
Drei Tage lang wurde das Hundertjährige Gründungsfest gefeiert. Zu diesem Anlass erhielt der Verein die Zelter-Plakette.
1982
Ausflug nach Nyons, der Partnerstadt Mechernichs.
1996
Im März wurde die langfristig geplante Reise nach Rom angetreten, mit Audienz beim Hl. Vater auf dem Petersplatz.
Am 1.9.1878
war der Chor in Billig zu Gast. Aber die Sänger mussten vorzeitig die Heimreise antreten, weil die Veranstaltung wegen einer Schlägerei auf dem Festplatz abgebrochen werden musste. Eine Gruppe Jugendlicher hatte die Darbietungen durch lautes Grölen gestört.
V. links: Johann Sistig (Gießereimeister), Arnold Wielspütz, Anno Hein, Matthias Hermanns, Heinrich Wolfgarten, Ludwig Kaltwasser, Dirigent Josef Luxen, Matthias Kuck ???, Franz-Josef Linden, Fritz Gerhards.
Der MGV 1877 „Cäcilia“ Satzvey hat im Interesse der Erhaltung des Chorgesangs im Jahre 1975 den richtigen Weg beschritten, indem er eine Chorgemeinschaft mit dem MGV 1921 Firmenich eingegangen ist. Denn so sind beide Vereine existenzfähig.
Samstag, 4. August 2012
Goldhochzeitsfeier von Karl Klinkhammer und Luzie, geb. Gülden.
Luzie und Karl vor 50 Jahren und heute
Am Samstagmorgen um 11 Uhr fand in der Katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus in Kall der Dankgottesdienst für das Goldhochzeitspaar statt. Gleichzeitig feierte die Tochter Bärbel mit ihrem Ehemann Hermann Erler silberne Hochzeit. Unter der Leitung der Regionalkantorin Holle Görtz sang der Kirchenchor St. Cäcilia 1898 Kall folgende Lieder: 1. Zum Einzug mit Orgelbegleitung: Wenn der Glaube bei uns einzieht, 2. Zum Gloria, Chor und Gemeinde: Lobet und preiset ihr Völker den Herrn, 3. Nach der Lesung: Halleluja (Kanon), 4. Zur Gabenbereitung, Chor und Gemeinde: Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht, 5. Zum Sanktus: Heilig, von Franz Schubert, 6. Zum Hochgebet: Vater unser, von Wolfgang Klöckewitz, 7. Zur Kommunion, Orgel: Panis angelicus, 8. Nach dem Segen, Chor und Gemeinde: Ein Danklied sei dem Herrn, 9. Schlussgesang, Chor: Schau auf die Welt. Ein Besonderes Highlight war das Solo der Großnichte Isabella Knie mit dem Lied: Ave Maria, nach der Segnung des Jubelpaares. Der Zelebrant der Messe, Herr Domkapitular Pfarrer Hans-Joachim Hellweg, ließ in seiner Predigt den Lebenslauf der Goldhochzeiter mit einfließen. Dabei erwähnte er u. a. auch, dass der Jubilar gebürtig aus Holzheim stammt und 55 Jahre (davon 11 Jahre in Vussem) aktives Mitglied im Kirchenchor ist. Die Jubilarin, ein Vussemer Mädchen, war 34 Jahre aktiv im Kirchenchor. Auch der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Matthias Poth ließ es sich nicht nehmen, Luzie und Karl vor dem Segen zu gratulieren und als Geschenk eine geweihte Kerze zu überreichen. Nach dem Gottesdienst wurden das Gold- und das Silberpaar vor dem Portal der Kirche stürmisch in Empfang genommen und mit Glück- und Segenswünschen überhäuft. Im Anschluss fuhren die geladenen Gäste mit den Jubilaren zum Restaurant „Kronenberg“ in Vollem, um nach einem Willkommenstrunk das köstlich zubereitete Mittagsmahl einzunehmen. Für 15 Uhr hatte sich der MGV 1892 Vussem angesagt. Heinz Sistig, der freundlicherweise den in Urlaub weilenden Chorleiter Gerhard Half vertrat, dirigierte unseren Chor am Eingang zur Gaststätte beim Geburtstagsständchen für die Regionalkantorin Holle Görtz. Sie war sehr überrascht und erfreut und bedankte sich herzlich dafür. Unter dem freundlichen Applaus der Festgäste betraten die Sänger den Festsaal und stellten sich in Positur. Zum Vortrag gelangten nachstehende Lieder: 1. Lieder, die von Herzen kommen. Es folgte die Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt. 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Abendrot, 4. Frisch gesungen, 5. Aus der Traube in die Tonne, 6. Ein kleines Malheur, 7. An einem Sommermorgen, und 8. Herrlicher Baikal. Als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, kam 9. Das Elternhaus zu Gehör.
Nachdem der überwältigende Applaus verklungen war, gab es in der Gaststätte für die hungrigen und durstigen Sänger einen kleinen Imbiss mit Umtrunk in Form von frisch belegten Brötchen und Getränken nach Wahl. Währenddessen wurde im Festsaal bei Kaffee und Kuchen weiter gefeiert. Es ist noch zu erwähnen, dass wir z. Zt. In der Sommerpause sind, und deshalb vor dem Auftritt eine Ansingprobe im Vussemer Pfarrheim benötigten.
Auszug aus der Vereinsgeschichte: Der Jubilar Karl Klinkhammer wurde 1969 aktives Mitglied in unseren Verein und sang bis 1977 die 1. Bassstimme. Von 1978 – 1981 erfolgte kein Eintrag im Kassenbuch. Wahrscheinlich war dem Kassierer der Weg bis Kall zu weit geworden, denn dahin hatte es die Familie Klinkhammer verschlagen. Ab 1982 wird Karl wieder als inaktives Mitglied geführt. Am Samstag, dem 3.8.2002 feierten die Eheleute Karl und Luzie ihre Rubinhochzeit (40 Jahre). Dazu hatten sie auch den MGV Vussem eingeladen, der mit 16 Liedern ein kleines Konzert gab. Bei einem Festkonzert am 22.4.2007, anlässlich des 115jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem, wurde Karl für 40jährige Mitgliedschaft geehrt und erhielt aus der Hand unseres Vorsitzenden eine Urkunde. Unvergesslich sind aber auch die Hauskonzerte bei Familie Klinkhammer. Einige Studenten der Vokal- und Solistenklasse der Musikhochschule St. Petersburg, die hier mehrmals zu Gast waren, überzeugten dort mit ihren hervorragenden Stimmen. Liebes Jubelpaar! Ich möchte mich auch im Namen der Sänger für die Einladung und gute Bewirtung bedanken. Wir hoffen und wünschen Euch, dass ihr die „Diamantene“ auch noch gesund und fröhlich feiern könnt. Das walte Gott!
Samstag, 5. August 2012
Sängerlindenfest
In der letzten JHV wurde beschlossen, das zur Ehre der Sängerlinde, die im Mai 2012 50 Jahre alt geworden ist, ein Fest zu veranstalten. Was es mit dem Lindenbaum für eine Bewandtnis hat, kann man im Anhang nachlesen. Alle Mitglieder, Sänger sowie Freunde und Gönner waren mit Partnern schriftlich oder mündlich zu diesem Event eingeladen worden. Dieses Fest sollte auch ein Dankeschön sein für alle, die durch Tat und Spenden dazu beigetragen haben, dass unser 120jähriges Jubiläum im Juni so erfolgreich war.
Eversheim
Hamacher
Vogelsberg
Klinkhammer
Schnell waren einige Sponsoren gefunden worden, die sich bereit erklärten, das Sängerlindenfest – dat Könk moss jo ene Name han – , mitzufinanzieren. Es waren 1. Richard Eversheim, der am 15.04. 2012 80 Jahre alt geworden ist und über 40 Jahre unseren Verein nicht nur finanziell unterstützt. Jetzt hatte er ein großes Wurst-Sortiment aus eigener Schlachtung gestiftet. 2. Das Goldhochzeitspaar Irmgard und Hubert Hamacher, das am 27.04.2012 dieses Ereignis gefeiert hatte, beteiligte sich an den anfallenden Kosten. 3. Matthias Vogelsberg feierte am 06.05.2012 seinen 65. Geburtstag. Auch er gab sein Scherflein dazu. Der 4. Im Bunde war Hans Klinkhammer, der am 14.03.2012 sein 64. Wiegenfest begangen hat. Er spendierte leckeren Reibekuchen, die von ihm und seinen „Spannmännern“ Rainer Gottschlich und Hubert Hamacher vor Ort gebacken wurden. Der Spießbraten, einige Salate und Zutaten wurden von der Metzgerei Hostel aus Mechernich angeliefert. Die Kosten dafür übernahm u. a. der MGV.
Die Veranstaltung begann am Samstagnachmittag um 16 Uhr. Da das Wetter sehr stürmisch war und es nach Regenschauern aussah, musste man Tische und Bänke, die schon vormittags von einigen Vorstandsmitgliedern draußen aufgestellt worden waren, vorsorglich in das Feuerwehrgerätehaus verfrachten. Dazu mussten aber zuerst die Löschfahrzeuge hinausgeschafft werden. Willi Schütt, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Festkomitees, hieß nun alle Gäste, Sänger mit Frauen sowie die Helfer beim Sängerfest auf das Herzlichste willkommen. Nachdem er die edlen Spender vorgestellt hatte, wünschte er allen einen guten Hunger, viel Durst und ein paar vergnügliche Stunden unter Freunden. Gegen 17:30 Uhr nahm der Chor Aufstellung, um das Fest mit ein paar Liedvorträgen zu bereichern. Aber, als man die Noten verteilen wollte, stellte man mit Erstaunen fest, dass keine Noten in den Mappen waren. Unser Notenwart Alfred Brell hatte sie nach dem letzten Auftritt in Vollem wieder fein säuberlich in den Notenschrank eingeräumt. Es war jedoch kein großes Problem andere Noten zu beschaffen, denn im Pfarrheim sind auch Noten in den „dicken Mappen“ gelagert, die ein großes Notensortiment bzw. Repertoire beinhalten. Währenddessen stimmten Sbr. Arnold Mies und ich die Lieder an:1. Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum, und 2. Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde, und alle stimmten freudig mit ein. Mittlerweile waren die Noten eingetroffen. Schnell wurden sie verteilt und unter der Leitung von Gerhard Half sang der Chor zur Erbauung der Gäste folgende Lieder: 1. Wir kamen einst von Piemont, 2. An einem Sommermorgen, 3. Finster war die Nacht, 4. Das Gorch-Fock-Lied, 5. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 6. Zeit ist ein Geschenk, 7. He deit et wieh, on do deit et wieh, und 8. Rennsteiglied. Für diese Vorträge gab es herzlichen Applaus. Unser Chorleiter, der wieder mit seiner Familie den Urlaub in der Ukraine verbracht hatte, erzählte uns, welchen unglaublichen Stress er dort mit den Angestellten des deutschen Konsulats in Kiew hatte, um die Erlaubnis für die Einreise seiner Schwiegermutter zu bekommen, die beim diesjährigen Weihnachtskonzert am 09.12.2012 auf der Domra (Balalaika) mitwirken soll. Bis jetzt steht noch nicht fest, ob der Einreiseantrag in die BRD genehmigt wird. Es wurde noch gefeiert bis spät in die Nacht. Im Nachhinein kann man sagen, dass es ein gemütliches und fröhliches Fest war, an das man sich gerne erinnern wird und unserer Chorgemeinschaft wieder neuen Auftrieb gibt.
Anhang Mai 1962: Der MGV 1892 Vussem huldigte einem schönen, jungen Brauch. Es hätte eigentlich zum „Tag des Liedes“ geschehen sollen, nämlich das Pflanzen der Sängerlinde. Aus organisatorischen Gründen musste aber die Angelegenheit um eine Woche verschoben werden, weil Chorleiter Josef Luxen verhindert war, was der Bedeutung und dem Sinn des Zeremoniells aber keineswegs Abbruch tat. Der MGV 1892 Vussem pflanzte die Sängerlinde mit der gleichen Begeisterung und maß dem Akt auch die gleiche Bedeutung zu, als wenn er genau zum „Tag des Liedes“ vollzogen worden wäre.
v.l.: Alfons Bertram, Fritz Gerhards, Josef Luxen, Willibert Dreesen, Matthias Schmidt, Arnold Wielspütz, Albert Hein, Bertram Berners, Hubert Breuer, Jakob Dreesen.
Man hatte natürlich eine besonders gut gewachsene Linde ausgesucht. Diese Auswahl hatte der Gärtner Schumacher aus Arloff aber selber gemacht, als er den Sängern die Linde großherzig stiftete. Zwei Sänger, Alfons Bertram und Bertram Berners, hatten sich mit einem Spaten bewappnet. Josef Luxen und Matthias Schmidt zogen mit dem Handwagen voraus, auf dem das Lindenbäumchen zu seinem Bestimmungsort gebracht werden sollte.
Dabei kam es zu einem Zwischenfall: beim Transport platzte ein Reifen des Bollerwagens. Die Sangesbrüder ließen sich jedoch dadurch nicht entmutigen, sondern nutzten die Zeit der Reparatur um ihre Kehlen vorsorglich zu schmieren, denn die Gaststätte Schneider, heute Feldenkrais-Zentrum, war direkt in der Nähe. Nach dem die Reparatur des Reifens erfolgreich beendet war, schritt der MGV geschlossen zum Vorplatz der Mehrzweckhalle, wo die Linde zunächst ihren Standort fand. Für später ist für die Linde ein repräsentativer Platz im Dorf vorgesehen.
Anm. d. Chron.: Dieser Ort wurde nie gefunden. Es wäre jedoch sinnvoller gewesen die Linde recht-zeitig umzusetzen, denn hier, an der Rückseite der Turnhalle, fristet sie ein eingeengtes Dasein. Vor ein paar Jahren wurde sie so gestutzt, dass sie unansehnlich wurde. Jetzt hat sie aber einigermaßen wieder Fasson bekommen.
v.l.: Fritz Gerhards, Matthias Kuck (halb verdeckt), Fritz Pütz, Gärtner Schumacher, Michael Wielspütz, Elsbeth Gerhards, Matthias Hermanns, dahinter Karl-Heinz Gülden, Bertram Berners, Willibert Dreesen, dahinter Albert Hein mit Hut.
Von kräftigen Sängerhänden wurde mit den Spaten das Erdreich ausgehoben und in das Loch der Baum gepflanzt. Chorleiter Josef Luxen hielt nun eine kurze Ansprache und wies auf die Bedeutung des Aktes hin, der besagen soll, dass der Gesang und das deutsche Lied so wachsen und immer wieder grünen und blühen sollen, wie der Lindenbaum. Natürlich wurden dann ein paar Lieder gesungen. Der feierliche Akt wurde geschlossen mit dem „Deutschen Sängergruß“. Nun ging man zum gemütlichen Teil über. Die Baumpaten, Ortsvorsteher Breuer und Schreinermeister Josef Wagner, spendierten ein paar Runden Bier und Schnaps, denn das Bäumchen musste ja begossen werden, damit es schneller wachsen und gedeihen möge. Auch unser Kassierer schmiss ein paar Runden, sodass es noch eine feucht-fröhliche Angelegenheit wurde. Sbr. Fritz Pütz und ich sind heute die einzigen Zeitzeugen und aktiven Sänger, die damals das Spektakel hautnah miterlebt haben.
Sonntag, 18. November 2012
Feierstunde zum Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Seit 1952 ist der Volkstrauertag wieder ein staatlicher Gedenktag. Als solcher war er vorher bereits einmal während der Weimarer Republik etabliert worden. Heutzutage ist dieser stille Feiertag zuweilen eher als ein „Relikt aus dem letzten Jahrhundert“ anzusehen. Vielleicht deshalb wissen viele Leute nichts mehr damit anzufangen, weil die Kriegszeiten in Deutschland schon lange zurückliegen. Man sieht es auch an der beschämenden Beteiligung der Bevölkerung. In Vussem setzte sich der Trauerzug um 9:30 Uhr in Richtung Ehrenmal in Bewegung. Der Himmel hatte sich, dem Anlass entsprechend, in ein trüb-graues Gewand gehüllt, aus dem es leicht aber unablässig nieselte. Nachdem der Kranz von der FFW niedergelegt worden war, hielt Annemie Linden, Mitglied des Bürgervereins, die Ansprache, in der sie u. a. sinngemäß folgendes sagte: „Der Volkstrauertag ist ein bedeutsamer Tag, denn die beiden Weltkriege hätten so viel Leid und Zerstörung über die Menschen gebracht, dass man dieses Unrecht bzw. Verbrechen nicht so schnell vergessen kann. Deshalb sei es besonders wichtig, gegen das Vergessen einen Gedenktag zu behalten, einen Tag für die Erinnerung. So soll er auch in Zukunft Mahnung zum Frieden und zur Versöhnung sein, denn Friede ist nicht selbstverständlich.„ Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Musik- und Männergesangverein untermalt. Der MGV sang unter der Leitung von Gerhard Half zwei Lieder. 1. Heilig sei Dir jede Stelle, Komponist unbekannt. Sanft zu- und abnehmend gesungen gelangte dieses Lied zur Aufführung, wobei der 1. Bass im zweiten Teil das Solo übernahm. 2. Wie sie so sanft ruhn. Text: Heinrich Grunholzer, Musik: Friedrich Burkhard Beneken. Langsam an- und abschwellend, vorwiegend pp gesungen, letzte Zeile mf, kam dieses Lied zur Erstaufführung. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ beendete der Musikverein nach den Fürbitten die Gedenkfeierlichkeiten. Anm. d. Chron.: Es war sehr gut, dass wir vor der Veranstaltung noch eine Ansingprobe veranlasst hatten, die in der Mehrzweckhalle stattfand. So hatten wir mehr Text- und Tonsicherheit für die neuen Lieder bekommen. Anschließend wurde in Breitenbenden die Trauerkundgebung mit den gleichen Akteuren abgehalten wie in Vussem. Da kein einheimischer Redner weit und breit zu sehen war, sprang Annemie Linden in die Bresche: „Sie erinnerte auch hier an die Bedeutung des Volkstrauertages und die über 60Mio. Kriegstoten, die alleine der 2. Weltkrieg gefordert hatte. Sie mahnte gleichzeitig zur Wachsamkeit in unseren Tagen. Krieg sei nicht nur was in der Vergangenheit passiert sei. Krieg sei fast überall auf der Welt. Zum Beispiel z. Zt. die Auseinandersetzungen zwischen Israel und den „Hamas“ im Palästinensergebiert und der Bürgerkrieg in Syrien.“ Seinen gesanglichen Beitrag leistete der MGV 1892 Vussem mit den Liedern: 1. Er kommt, er kommt, der starke Held, Text: Daniel Schiebeler, Musik: Johann Adam Hiller, 2. Wie sie so sanft ruhn, die vorzüglich zur Geltung gebracht wurden. Nach dem Gebet zur Erhaltung des Friedens beendete der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ die Trauerfeier.
Anhang. Einweihung des Ehrenmals in Vussem:
Mai 1952: Ehrenmal im Bau
Unter großen Opfern, Mühen und Spanndiensten baute die Ortsbevölkerung von Vussem den gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege ein würdiges Ehrenmal. Maßgeblichen Anteil an der Realisierung des Vorhabens hatte der Ortsvorsteher Franz Schneider. Schon während des Krieges war ein ansehnlicher Betrag angespart worden. Doch als 1948 die Währungsreform kam, schmolz diese Summe zu einem geringfügigen Betrag zusammen. Am 28. August 1951 erfolgte die Grundsteinlegung und am 5. Oktober 1952 die Einweihung. Mit der Bergkapelle Mechernich an der Spitze zog man durch den festlich geschmückten Ort zum Ehrenmal. Pfarrrektor Pater Ratte sprach die Weihe- und Segensgebete. Nachdem das blaue Tuch, dass das Denkmal verhüllte gefallen war, umrahmten der Kirchenchor und der MGV mit ihren Darbietungen die Feierstunde. Die Planung des Kriegerdenkmals hatte der Mechernicher Architekt Geyer übernommen. Die Bauausführung übernahmen die Gebr. Philipp und Peter Dederich aus Breitenbenden. Das „Eiserne Kreuz“ wurde in der Vussemer Firma Peter Girards gegossen und fertiggestellt.
2. Adventssonntag, 9. Dezember 2012
Vorweihnachtliches Chorkonzert in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta
Vorwort: Mit dem ersten Advent beginnt das Kirchenjahr. Es ist die Zeit der christlichen Erwartung auf die Ankunft des Erlösers. Während die Natur die Winterruhe begonnen hat, bietet der Advent uns Menschen an langen Abenden im Schein der Adventskerzen Gelegenheit, über die Dinge nachzudenken, die sonst im Alltagsstress untergehen. Eine beschauliche Zeit, die man dazu nutzen sollte, von der Hektik des täglichen Lebens abzuschalten und sich auf das Weihnachtsfest zu freuen. Dazu soll auch unser vorweihnachtliches Konzert mit dem Motto „Texte und Lieder zur Weihnachtszeit“ beitragen.
Einleitung: Der Schwiegermutter unseres Chorleiters Gerhard Half, die in der Ukraine beheimatet ist, wurde die Einreise in die Bundesrepublik Deutschland, aus welchen Gründen auch immer, zum zweiten Mal von der Deutschen Botschaft in Kiew verweigert. Sie sollte als Solistin auf der Domra auftreten (ein altrussisches, dreisaitiges, Balalaika-ähnliches Musikinstrument aus dem 13. Jhdt.). Nun musste der Dirigent das Programm umstellen bzw. zusätzliche Lieder einstudieren. Die Zeit wurde sehr knapp, zumal auch der vorgesehene Aufführungstermin wegen des Altentages eine Woche vorverlegt werden musste. Deshalb fügte man noch zwei Zusatzproben ein, die sehr nützlich waren. Zum Glück erklärte sich Ludmilla Half bereit, uns auf dem Klavier zu begleiten und zwei hörenswerte Solostücke vorzutragen.
Zum Konzert: Nun war es soweit! Pünktlich um 17 Uhr betraten die festlich gekleideten Sänger mit ihrem Chorleiter Gerhard Half den weihnachtlich geschmückten Altarraum. Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt übernahm Sbr. Wolfgang Schulz gut gelaunt und redegewandt die Moderation mit folgenden Worten:
Auch von mir, meine Damen und Herren, liebe Gäste, einen schönen, guten Tag oder besser schon guten Abend. Seien Sie herzlich willkommen. Wie in unser Einladung erwähnt, wollen wir Sie mit Liedern und Texten, passend zur Advents- und Weihnachtszeit auf das bevorstehende Christfest einstimmen, und was wäre zum Anfang nicht besser geeignet, als zwei – ja – Klassiker zu singen, nämlich
Maria durch ein‘ Dornwald ging Satz Gregor Lehr
Es kommt ein Schiff geladen (Weise aus Köln 1608) – Satz Hugo Herrmann
Begleitet werden wir hierbei am Klavier von Ludmilla Half, die ich hiermit ganz herzlich willkommen heiße und wenn wir schon einmal beim Begrüßen sind: Ich darf Ihnen unseren Chorleiter Gerhard Half vorstellen! Wer ihn noch in Erinnerung hat mit blonder Haarpracht: Das war, bevor er den Mut hatte, uns zu dirigieren! Gerhard Half!
Advent, Weihnachten, Heiliger Abend: Was heißt das eigentlich, woher kommt das, überhaupt, wie lange gibt’s das schon?
Über Weihnachten und den Heiligen Abend:
Heilig sei dir jede Stelle (Otto Neubert) danach eine Weise aus Schlesien O Freude über Freude Satz Ronald J. Autenrieth sowie Engel haben Himmelslieder Satz Heinz Lemmermann Weihnachtsnacht (Hilde Fürstenberg) Leise rieselt der Schnee Musik + Text Eduard Ebel – Satz Rudolf Desch Es ist für uns eine Zeit angekommen Schweizer Sterndrehermarsch – Text Paul Hermann, Satz Wolfgang Lüderitz
Das soeben gehörte erste Lied brauche ich Ihnen eigentlich nicht mehr vorstellen, kennen wir es doch alle seit unseren Kindertagen, nämlich „Leise rieselt der Schnee“ von Eduard Ebel in einer Bearbeitung von Rudolf Desch – bei dem weiteren Lied „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ handelte es sich um einen sogenannten Schweizer Sterndrehermarsch in einer Bearbeitung von Wolfgang Lüderitz.
Im Weihnachtswald (Peter Schröder) Lassen wir jetzt gemeinsam die Weihnachtsglocken läuten, zunächst im Lied Weihnachtsglocken Franz Mäding – Satz Hermann Sonnet und anschließend Die Abendglocken rufen W. Floto – Satz Franz Abt Wisst ihr noch, wie es geschah? (Hermann Claudius) O Heiland reiß die Himmel auf (Weise von 1666) – Satz Walter Rein
Wir kennen ja alle die Weihnachtsgeschichte mit dem Edikt von Kaiser Augustus, auf das sich ein jeder schätzen ließe in der Stadt, in der er geboren war. Man muss sich mal vorstellen, dass so etwas hier durchgeführt würde, alle ehemaligen Vussemer hierher zurück. Können Sie sich den Trubel vorstellen – und wo sollten die alle unterkommen? Und die Frage hat sich seinerzeit vor etwa 2.000 Jahren in Bethlehem auch gestellt: Wo bringen wir die vielen Leute unter. Fragen wir doch den damaligen Herbergswirt persönlich.
Der Herbergswirt (Ein Bericht von Piero Bargellini) Herbergslied oder Wer klopfet an? (Singspiel/Krippenspiel aus der Steiermark – im Ursprung benannt der „Hauswirt“ Weihnacht (Ernst von Wildenbruch) Zunächst machen wir einen Abstecher nach Schlesien mit dem Lied – wie kann es anders sein Weihnacht (aus Schlesien) – Bearbeitung; J. Menskes und dann singen wir ein Hohelied auf den Schutzpatron der Seeleute – richtig – dem St. Niklaus, denn Sankt Niklas war ein Seemann Musik: Freddy Quinn, Text: Georg Buschor – Chorsatz A. Frey-Völlen Die lustige Weihnacht (James Krüss) Sie hören jetzt aus dem Oratorium „Judas Makkabäus“ von Georg Friedrich Händel Tochter Zion, freue dich und anschließend Er kommt, er kommt, der starke Held (nach Daniel Schiebeier – Bearbeitung Johann Adam Hiller) Wann fängt Weihnachten an? (Rolf Kreuser)
Mit diesem Gedicht von Rolf Kreuser sind wir nahezu am Ende unseres vorweihnachtlichen Konzerts, doch zum Abschluss wollen wir mit Ihnen gemeinsam das Weihnachtslied aller Weihnachtslieder singen, nämlich
Stille Nacht Musik Franz Gruber, Text Josef Mohr – Satz: Karl-Werner Joerg (mit Publikum)
Der Text ist sicher allen geläufig, dennoch haben wir ihn für Sie nochmals auf der Rückseite der Programmzettel ausgedruckt.
Hiermit ist der musikalische Teil des heutigen Abends beendet. Wir bedanken uns recht herzlich für Ihr Kommen und Ihre Aufmerksamkeit. Danken möchten wir aber auch unserem Chorleiter Gerhard Half- und seiner reizenden Gattin Ludmilla, die uns so hervorragend auf dem Klavier begleitet hat. Danke! Wie Sie in unserer Einladung zum heutigen Abend entnehmen konnten, haben wir für Sie kostenlos – und das gerne und von Herzen – gesungen, aber wenn Sie jetzt zur Türe rausgehen und es stehen dort rechts und links zwei freundliche Sänger mit Hüten oder was auch immer, gehen Sie nicht vorbei, öffnen Sie Ihre Herzen und Geldbörsen und spenden Sie für unsere hiesige Pfarrcaritas. Das Geld wird immer knapper, die Aufgaben der Helfer immer größer, gibt es doch auch bei uns vor der eigenen Türe genügend Menschen, die unverschuldet in Not geraten und für jede kleine finanzielle Hilfe dankbar sind. Schon jetzt herzlichen Dank für Ihre Großzügigkeit. Und Sie können noch mehr tun: Im Pfarrheim haben wir für Sie einen Umtrunk vorbereitet, und auch der Reinerlös daraus geht in die große Spendenkasse! Also nicht nach Hause, sondern hier bleiben, doch wer unbedingt schon gehen muss: Ihnen wünschen wir von Herzen weiterhin eine besinnliche Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und schon jetzt alles Gute für das nächste Jahr. Auf Wiedersehen bis hoffentlich zum nächsten Mal und kommen Sie gut nach Hause.
Resümee:
Das Publikum genoss am späten Sonntagnachmittag ein bemerkenswertes vorweihnachtliches Chorkonzert in der Vussemer Pfarrkirche. Schon der Blick ins Programm verriet, dass das Konzert nicht alltäglich würde. Über eineinhalb Stunden lang ertönten klare, weiche Chorgesänge unter der Leitung von Gerhard Half. Er zog mit seiner aussagekräftigen Körpersprache und seinem präzisen Dirigat nicht nur die Aufmerksamkeit seiner 22 Sänger (5 fehlten) auf sich, sondern auch die andächtig lauschenden Zuhörer in den Kirchenbänken. Hohe Lagen forderten die Tenöre heraus. Die Bassstimmen verliehen dem Gesang Wurzeln und Tiefe, wenn auch hin und wieder etwas unpräzise, aber durchweg wirkungsvoll und klanglich einfach wunderbar. Auch unserer Pianistin Ludmilla Half sei von dieser Stelle aus herzlich gedankt. Sie gab dem Chorgesang mit ihrer coolen Spielfreude ein unglaublich stimmungsvolles und sicheres Geleit. Ihre Virtuosität und Fingerfertigkeit bei ihren Soli beeindruckten das Publikum sehr. Die von Wolfgang Schulz und Alfred Brell vorgetragenen Weihnachtsgeschichten und –gedichte versetzten die Besucher und Mitwirkenden zusätzlich in vorweihnachtliche Stimmung. Nach dem Konzert setzte man sich noch gemütlich im Pfarrsaal zusammen, um auf den schönen Erfolg anzustoßen.
Freitag, 4. Januar 2013
Jahresabschlussfeier
Zur diesjährigen JAF konnte unser Vorsitzender Willi Schütt um 19:30 Uhr immerhin 24 Sänger, unseren Chorleiter Gerhard Half, sowie den Heimatforscher und Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Vussem Albert Velser herzlich begrüßen. Er wünschte allen ein frohes, gesegnetes neues Jahr und einen vergnüglichen Abend. In seiner kurzen Ansprache sagte er sinngemäß: „Wir können das 120. Jahr seit der Gründung unseres Vereins erfolgreich abschließen, denn das Jubiläums- und das Vorweihnachtliche Chorkonzert waren wieder ein voller Erfolg“. Er gab noch bekannt, dass der Erlös nach Abzug der Unkosten bei der Türkollekte und der Überschuss von den Einnahmen der Speisen und Getränke 450 € betragen hat, den er Herrn Mehren vom Kirchenvorstand überreicht hat. Dieser wird den Betrag der Pfarrcaritas Vussem/ Breitenbenden zugute kommen lassen. Der erwirtschaftete Gewinn vom Verkauf der Getränke im Laufe des Jahres betrug 485 €. Nun wurde das Büffet eröffnet, welches aus Spießbraten, Speckböhnchen, Bratkartoffeln und Pudding bestand und hervorragend schmeckte (Lieferant: Metzgerei Hostel aus Mechernich). Gegen 20:30 Uhr begann der gemütliche Teil. Albert Velser zeigte in seiner Dia-Schau Bilder aus vergangenen Zeiten, u. a. mit der Bläsergruppe, die ja bekanntlich aus dem MGV im Jahre 1962 entstanden ist. Darunter waren Fotos aus den wilden 60er und 70er Jahren, wo die Jugendlichen lange Haare trugen und für Gesprächsstoff sorgten. Aber auch schöne Bilder zeigte er von unserem 110jährigen Jubelfest 2002. Dabei waren Sänger und Frauen zu sehen, die nicht mehr unter den Lebenden weilen, und schöne Erinnerungen wurden wieder wach. Mit den Liedern 1. Am kühlenden Morgen, 2. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 3. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? Und 4. Rock my soul, die nun angestimmt wurden, bekamen die Geburtstagskinder Arnold Mies (71), Bernhard Mießeler (79), Franz-Josef Sebastian (75), Hubert Hamacher (72) und Klaus Bernitt (59) ein Ständchen gesungen, und das alles ohne Noten. Der Dirigent war baff und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Die drei Hauptgewinner:
Werner BorkerBernhard Hoffmann
Matthias Vogelsberg
Um 21 Uhr begann man mit dem Wichteln. Jeder, der eine sechs gewürfelt hatte, durfte sich ein Geschenk aussuchen und mitnehmen. Danach standen lustige, aber auch ernstgemeinte Ratschläge für das Jahr 2013 auf dem Programm.
Bernhard Mießeler begann mit: Was denkt man in der Neujahrsnacht? Erster Vortrag von Wolfgang Schulz: Der gute Rat für 2013 an alle Männer bezüglich Euro. Es folgten zwei Beiträge von Chorleiter Gerhard Half: 1. Zehn Gebote des Chorsängers, 2. Der Dirigent. Als zweiten Vortrag verlas Wolfgang Schulz eine Satire von Hubert vom Venn: Auf das Vereinsleben. Zur späten Stunde ging wieder ein schöner, harmonischer und unterhaltsamer Tag zu Ende, der hoffentlich unserem Chorgesang und dem Zusammengehörigkeitsgefühl wieder neuen Auftrieb gibt.
Bläsergruppe des MGV 1892 Vussem 19.04.1975 vor dem Konzert 25 Jahre Wiederaufbau nach dem Kriege. Von oben und von links: Johannes Hein, Arnold Wielspütz (ţ), Albert Hein, Drago, Rolf Sistig, Heinz Sistig, Arno Gaul, Anno Hein (ţ), Peter Hein, Hans-Hubert Schmidt, Peter Schmidt, Alfons Bertram, Konrad Hein, Michael Wielspütz, Albert Wielspütz, Robert Fischer, Matthias Kuck (ţ), Philipp Fünfzig, Matthias Schmidt, Dirigent Josef Luxen (ţ), Jakob Wüllenweber (ţ).
MGV 1892 Vussem 19.04.1975 vor dem Konzert 25 Jahre Wiederaufbau nach dem Kriege. Von oben und von links: Anno Hein (ţ), Karl Klinkhammer, Jakob Dreesen (ţ), Arnold Wielspütz (ţ), Bertram Berners, Heinz Sistig, Albert Hein, Fritz Pütz, Matthias Schmidt, Franz Wielspütz (ţ), Heinrich Reinartz, Matthias Vogelsberg, Peter Dreesen (ţ), Albert Wielspütz, Josef Reinartz, Fritz Gerhards (ţ), Michael Wielspütz, Matthias Kuck (ţ), Arnold Mies, Peter Gülden (ţ), Vorne: Dirigent Josef Luxen (ţ).
Nachtrag:
Sbr. Klaus Bernitt mit Philipp Fünfzig
Große Freude herrschte unter den Sängern vor der JAF, als unverhofft Sbr. Klaus Bernitt erschien. Nach einem schweren, unverschuldeten Auffahrunfall auf der Wallenthaler Höhe wurde Klaus schwerverletzt mit dem Hubschrauber ins Aachener Klinikum geflogen, wo er sich einer Rückenoperation unterziehen musste.
Zur Rehabilitation muss er in Kürze die Eifelhöhenklinik aufsuchen. Gute Besserung Klaus, auch von dieser Stelle aus!
Samstag, 12. Januar 2013
Geburtstagsfeier mit Sbr. Conni Kriescher (70) aus Einruhr
Auszüge aus seinem Lebenslauf: Heute, genau auf den Tag vor 70 Jahren wurde unser Sbr. Konrad Eugen Wilhelm Hubert Kriescher, Rufname Conni, am 12.01.1943 in einem Aachener Kreißsaal geboren, während nebenan im Mutterhaus 26 Nonnen durch einen Volltreffer einer amerikanischen Fliegerbombe ums Leben kamen. Er war das achte Kind, das der Vater gezeugt hatte, aus einer alten Kaufmannsfamilie stammte und stolzer Besitzer einer Spedition und eines Großhandels in Papier- und Seilerwaren war. Nach der Volksschule legte Conni nach 3 ½ Lehrjahren mit Bravour eine Elektromaschinenbauer-Gesellenprüfung ab. Tja, die aufkommende Verantwortung verhalf Conni zu einer frühen Heirat. Er wurde Vater von zwei Töchtern und einem Sohn. Nach 36 Ehejahren verstarb seine geliebte Frau Renate an einem Krebsleiden. 17 aufreibende Jahre war er am Aachener Stadttheater angestellt, als er mit seinem neuen Generalintendant eine Auseinandersetzung hatte. Seine Aufsässigkeit hatte sich aber gelohnt, und brachte ihn in die prekäre Lage, sein Berufsleben zu verändern und – zu seinem Glück – in einen höher bezahlten Job in der Verwaltung aufzusteigen. Danach ging alles sehr schnell. Wegen eines Gehirnschlags halbseitig gelähmt landete er in der Intensivstation im Klinikum Aachen und wurde danach Rentner. Die Frage aller Fragen: War das alles? Du hast deine Frau gepflegt und doch verloren, und jetzt bist du gelähmt. Aber Kämpfen ist seine Natur. Der Tipp: Gehe Singen, damit das Gehirn wieder so funktioniert, wie du das Sprechen und Schreiben gelernt hast. So kam es, dass Sbr. Klaus Reddig, Gott hab ihn selig, Conni im Jahre 2007 zur ersten Chorprobe mitbrachte. Seitdem singt er in unserem Verein die erste Tenorstimme, und die Strapazen zu den Proben und Auftritten nimmt er gerne in Kauf. Nachdem er Edith kennen und lieben gelernt hatte, wurde im Jahre 1999 die standesamtliche Trauung vollzogen. 10 Jahre später, am 27.6.2009, fand die kirchliche Hochzeit statt, zu der auch der MGV Vussem eingeladen wurde.
Geburtstagsfeier:
Der Einladung des Jubilars waren die Sänger mit einigen Frauen gerne gefolgt. Der MGV hatte extra für die Fahrt einen Bus von der Fa. Schäfer aus Mechernich gechartert, der gegen 14:20 Uhr am Heilsteinhaus in Einruhr eintraf. Herzlich wurden wir von Conni und Edith in Empfang genommen. Die Geburtstagsfete wurde anschließend vom Kirchenchor Einruhr, unter der Leitung von Bernhard Stoffels, mit fünf Liedvorträgen eröffnet. Da Conni auch Mitglied dieses Chores ist, ließ er es sich nicht nehmen, einige Stücke mitzusingen.
Gespannt wartete man nun auf den Auftritt des MGV Vussem, der als erstes Lied den „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“ zum Besten gab. Es folgte die Gratulationsrede und Geschenkübergabe von unserem Vorsitzenden Willi Schütt. Danach wurde im Programm mit folgenden Liedern fortgefahren: 2. Geburtstagsständchen, 3. Lieder, die von Herzen kommen, 4. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Heinz Sistig, 5. Das Gorch-Fock-Lied, 6. Finster war die Nacht, 7. Warum bist du gekommen, 8. Aus der Traube in die Tonne, 9. Ein kleines Malheur, 10.He deit et wieh on do deit et wieh, 11. Im Abendrot, 12. Ein Bier, das macht den Durst erst schön. Einige Lieder wurden von Udo Greuel auf der Quetsch begleitet. Nachdem der anerkennende Beifall verebbt war, konnte das herrliche Büffet eröffnet werden, das von der Fa. Lennartz aus Strauch angeliefert worden war.
Anschließend musste sich der Jubilar vom „TÜV“ über seine Tauglichkeit überprüfen lassen. Die TÜV-Angestellte mit ihrem Azubi stellte dabei kleine Mängel aber auch positive Merkmale fest. Da das Nummernschild fehlte, wurde ein neues mit der Aufschrift „Conni Baujahr 1943“ angebracht. Weiter stellte der „TÜV“ fest, dass das Gefährt ein lupenreines Kriegsmodell sei, bei dem die schlechten Zeiten Spuren hinterlassen haben.
Der optische Eindruck war: Ein flottes, zuverlässiges Modell, der Rahmen nicht verzogen, die Stoßstange aber stark zerbeult. Es machen sich auch leichte Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Der Allesschlucker verbraucht mehr Sprit im Ruhestand als beim Verkehr. Dabei hat der Motor einige Aussetzer und die Einspritzdüse lässt zu wünschen übrig. Dafür arbeitet der Auspuff einwandfrei. Die Reifen haben zu wenig Profil. Da die Scheiben sehr beschlagen waren, verpasste man ihm eine Brille, damit er besser sehen kann. Weil der Oldtimer aber noch einen sehr gepflegten Eindruck macht, kann er wieder am Verkehr teilnehmen und muss erst in fünf Jahren wieder vorstellig werden. Nun hatte der MGV seinen zweiten Auftritt. Vorgesehen war als erstes Lied My Way (so war mein Leben). Aber man stellte fest, dass nicht alle Sänger Noten von diesem Lied dabei in den Mappen hatten, sodass Ludmilla Half mit diesem Lied als Solistin am Keyboard auftrat. Es folgten unsererseits die Lieder: 1. Wir kamen einst von Piemont, 2. Abend im Gebirge, und 3. Zeit ist ein Geschenk. Für 18 Uhr war die Heimfahrt angesagt worden und ein paar Sänger drängten zum Aufbruch, weil sie die Veranstaltung des Karnevalsvereins noch aufsuchen wollten, die nach der Mundartmesse im Vussemer Pfarrheim stattfand. Deshalb bedankte man sich beim Ehepaar Kriescher für die Einladung und gute Bewirtung und nahm etwas wehmütig Abschied von der schönen und lustigen Geburtstagsfeier, die allen viel Spaß und Freude bereitet hat.
Montag, 21. Januar 2013
Genesungsständchen für unseren Sbr. Klaus Bernitt
Große Aufregung herrschte bei den Sängern, als die Kunde von einem schweren, unverschuldeten Auffahrunfall am Donnerstag, den 6.12.2012 gegen 12:20 Uhr auf der B266 (Wallenthaler Höhe) hinter dem Abzweig Scheven die Runde machte, an dem unser Sbr, Klaus Bernitt mit seiner Ehefrau Ruth beteiligt waren.
Beide Fahrzeuge fuhren von Kall kommend in Richtung Mechernich hintereinander. Im ersten Auto saßen Klaus und Ruth. Das ihnen folgende Auto fuhr, aus noch ungeklärten Gründen, hinten auf. Durch den heftigen Aufprall schleuderte das erste Fahrzeug in den rechten Straßengraben. Klaus und Ruth mussten von der FFW befreit und geborgen werden. Dazu wurde das Dach des roten Kleinwagens mit der Hydraulikschere entfernt. Sbr. Klaus, der den Pkw gesteuert hatte, wurde mit seinen schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik in Aachen geflogen, wo er sich einer schwierigen Rückenoperation unterziehen musste. Ruth kam mit dem Rettungswagen in das Kreiskrankenhaus Mechernich, wo ihr Trauma, Kopfverletzungen und Prellungen behandelt wurden. Der Fahrer, der den Unfall verschuldete, erlitt nur leichte Verletzungen, wurde aber vorsorglich in das Schleidener Krankenhaus eingeliefert. Die B266 musste für die Bergung der Verletzten und für die Aufräumarbeiten gut eine Stunde komplett gesperrt werden.
Seit 14 Tagen ist Klaus nun in der Eifelhöhenklinik Marmagen stationiert. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um ein Kompetenzzentrum für Rehabilitation (Wiedereingliederung) und Prävention (Vorbeugung).
Um ihm etwas Abwechslung zu verschaffen und ihn aufzumuntern hatten die Sänger nach Rücksprache mit seiner Frau Ruth beschlossen, ihm ein Ständchen zu bringen. Nachdem man Fahrgemeinschaften gebildet hatte, fuhren die Sangesbrüder gegen 18:15 Uhr zur Reha-Klinik in Marmagen. Als der Rehabilitand unser ansichtig wurde, strahlten seine Augen vor lauter Freude (oben). Bei der Umarmung musste man vorsichtig sein, denn er hat noch starke Schmerzen.
Mit den besten Wünschen für die Zukunft und baldige Genesung betonte Willi Schütt in seiner Ansprache u. a., dass die Lieder, die zum Vortrag kommen werden, ihm wieder Auftrieb und Lust am Singen geben sollen, damit er schnell wieder in unseren Reihen stehen kann. Folgende Lieder kamen nun im Aufenthaltsraum der Klinik zum Einsatz, wobei Klaus sich im 2. Tenor einreihte und kräftig mitsang (unten): 1. Frisch gesungen, 2. Finster war die Nacht, 3. Heh deit et wieh on do deit et wieh, 4. Rennsteiglied, 5. Wir kamen einst von Piemont, 6. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 7. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? 8. Gorch-Fock-Lied, und 9. Rock my soul. Die Lieder 1 bis 4 und das achte wurden von Udo Greuel auf der Quetsch begleitet. Von den Zuhörern erhielten wir für die schönen Darbietungen viel Applaus.
Sbr. Alfred Brell hatte am Anfang unseres kleinen Konzertes die neugierig gewordenen Patienten aufgeklärt, die wissen wollten, was denn der Anlass für unser plötzliches Auftreten wäre. Er sagte Ihnen: „Unser aktives Mitglied Klaus Bernitt verbringt nach einem schweren Verkehrsunfall und einer schwierigen Rückenoperation hier seinen Reha-Aufenthalt. Wir wollen ihm mit unserem Erscheinen wissen lassen, dass er zu uns gehört und hoffen, dass er schnellstens wieder gesund wird, denn wir brauchen ihn sehr.“ Er teilte ihnen noch mit, dass der MGV 1892 Vussem im vergangenen Jahr sein 120jähriges Bestehen gefeiert hat und ca. 15 km von hier entfernt im Mechernicher Stadtteil Vussem mit ungefähr 900 Einwohnern beheimatet ist. Zwischendurch hatte Ruth, die fast wieder beschwerdefrei ist, eine Runde Getränke besorgt, die nun auf die baldige Gesundung des sympathischen Ehepaares getrunken wurde. Alsbald drängte man zum Aufbruch, denn wenn Klaus es auch nicht wahrhaben will, bedarf er noch der Ruhe und Schonung.
18. Dienstag, 26.02.2013
Feierliche Exequien und Beisetzung unseres inaktiven Mitgliedes Franz Nießen
Am Samstag, den 16. Februar 2013 ereilte uns die Nachricht vom Tode unseres inaktiven Mitgliedes Franz Nießen aus Vussem. Trotz schwerer Krankheit, die er in großer Geduld ertragen hat, kam sein plötzlicher Tod für viele unerwartet. Heute, um 14 Uhr, fanden die feierlichen Exequien in der Vussemer Pfarrkirche statt, die von Pfarrer Tillmann aus Kallmuth zelebriert wurden.
In seiner Ansprache ließ er den Lebenslauf des Verstorbenen mit einfließen, indem er u. a. sinngemäß folgendes sagte: „Franz Nießen wurde am 14. April 1934 in Pesch geboren. Weil er die Natur so liebte, fand er nach dem Volksschulabschluss Arbeit in der Landwirtschaft, dann im Straßenbau. Später wurde er in der hiesigen Gießerei der Fa. Dörries angestellt. Nach der Schließung des Werkes im Jahre 1978 fand er Arbeit in der Gießerei Simon-Ullrich in Mechernich. Die schwere Arbeit an den Hochöfen hatten Spuren hinterlassen und seine Atemwege in Mitleidenschaft gezogen, sodass er seinen Job einstellen musste. Alsbald fand er im Mechernicher Bauhof eine neue Anstellung, wo er bis zu seinem Renteneintritt arbeitete. 1957 vermählte er sich mit Hedwig Dreesen aus Vussem. Sie wohnten in der ehemaligen Volksschule in der Mühlengasse, heute Keilbergweg. Er wurde Vater von vier Töchtern. Mittlerweile war er achtfacher Großvater und einmal Urgroßvater geworden. Im Jahre 2006, kurz vor der Goldenen Hochzeit, verstarb seine Frau Hedwig.“
Nach dem Gottesdienst fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Beisetzung auf dem Vussemer Friedhof statt. Es waren auch viele aus Pesch gekommen. Als langjähriges Mitglied der FFW Vussem wurde er von seinen Kameraden zu Grabe getragen. Möge er nun ruhen in Frieden.
Auszug aus der Vereinschronik: Franz Nießen war ein großer Fan des Chorgesangs und der Volksmusik. Deshalb wurde er 1997 Mitglied unseres Vereins. Fortan besuchte er die Veranstaltungen des MGV und unterstützte ihn mit seinen Beiträgen. Am Freitag, dem 16. April 2004 feierte er seinen 70. Geburtstag in der Gaststätte Kronenberg in Vollem. Dazu hatte er auch den MGV eingeladen, der ihm zur Freude ein Ständchen brachte. Anschließend wurde auf sein Wohl so manches Glas geleert.
wenn Sie diese Seite aufschlagen, geht das Jahr 2011 und damit das 119. Jahr der Vereinsgeschichte des MGV 1892 Vussem zu Ende. Mehr als ein Drittel dieser langen Zeit war es mir vergönnt, Teil der aktiven Mannschaft des Chores zu sein. Darauf bin ich stolz. Besonders ehrt es mich, dass zwanzig Jahre lang die Sänger mir das Vertrauen als Chorleiter geschenkt haben. Es ist uns in dieser Ära gelungen, entgegen dem allgemeinen Trend in der Männerchorszene, die Chorstärke, d. h. die Zahl der aktiven Mitglieder, mit etwa dreißig Sängern konstant hoch zu halten. Das ist auch ein Verdienst unseres Vorstandes. Was sich geändert hat, ist die Zusammensetzung des Chores nach geografischen Gesichtspunkten. Kamen früher die Sänger überwiegend aus Vussem und aus Breitenbenden, so ist der „Einzugsbereich“ inzwischen deutlich größer geworden. Neben den genannten Orten sind hinzugekommen Eiserfey, Lorbach, Mechernich sowie – besonders erfreulich, da ziemlich weit weg gelegen – Einruhr und Simmerath! Meine Hoffnung ist es, dass der Chor so auch in der Zukunft weiterbestehen und gute musikalische Leistungen bringen kann. Ein Grundstein hierfür wurde in diesem Jahr gelegt: Die Stabführung ist in andere, jüngere und musikalisch kompetentere Hände übergegangen. Seit dem Frühjahr 2011 leitet Gerhard Half aus Mechernich den MGV Vussem. Ich bin damit – so, wie es mein schon länger formulierter Wunsch war – pünktlich zum Übergang in den beruflichen Ruhestand von der musikalischen Verantwortung befreit. Als Sänger im 1. Tenor habe ich meinen (alten) neuen Platz im Chor, und den möchte ich, so gut wie möglich, besetzen. Hier fühle ich mich wohl! Der Wechsel des Chorleiters kam genau zum richtigen Zeitpunkt, um für das bald beginnende 120jährige Bestehen in 2012 neue Akzente zu setzen. Es wäre gut, wenn wir im Jubiläumsjahr einen Männergesangverein der Öffentlichkeit präsentieren könnten, der musikalisch beim Publikum gut ankommt und – idealer Weise – Männer in den besten Jahren zu der Überzeugung gelangen lässt, bei uns unbedingt und mit ganzem Einsatz mitmachen zu müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es allerdings erforderlich, eine solche Einstellung zum Chorgesang auch bei den aktiven Sängern zu festigen, die bisher eher so nebenbei mitmachen und zum Singen kommen, wenn sie gerade Lust darauf und nichts Besseres zu tun haben.
Dass zum richtigen Singen mehr gehört, als nur Töne zu erzeugen und raus zu lassen (z. B. Stimmbildung, Atemtechnik, Hören, Aussprache), lernen wir vom neuen Chorleiter, und das ist gut so. Ich appelliere an alle Sänger, am Ziel, den Chor leistungsfähiger, und damit auch konkurrenzfähiger im Vergleich mit anderen Laienchören, zu machen, mit viel Einsatzbereitschaft mitzuwirken. Es wäre schade, wenn wir uns auf dem neu eingeschlagenen Weg festfahren und scheitern würden, weil nicht alle Sänger so mitziehen, wie es erforderlich ist.
In diesem Sinne wünsche ich dem MGV 1892 Vussem ein erfolgreiches Jubiläumsjahr 2012.
Heinz Sistig
Samstag, 2. April 2011
Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem
Es ist schon lange zur Tradition geworden, dass der MGV alljährlich vor der Jahreshauptversammlung (JHV) der lebenden und verstorbenen Mitglieder in einer Abendmesse gedenkt, und den Gottesdienst mit einigen Liedvorträgen bereichert. Zuvor hatte unser neuer Chorleiter Gerhard Half um 18:30 Uhr eine Ansingprobe angeordnet, um eventuelle Unstimmigkeiten abstellen zu können.
Die Messfeier begann um 19 Uhr und wurde von Pfarrer Eric Pühringer zelebriert. Zum Eingang sang der Chor aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert (1797-1826) den Choral: „Wohin soll ich mich wenden?“, in dem sich piano und forte abwechseln. Als zweites Lied gelangte eine Neueinstudierung eines geistlichen Liedes von Luigi Cherubini in der Bearbeitung von Alfons Burckardt gefühlvoll zum Vortrag: lat. Titel= „Veni Jesu“, dt. Titel= „Komm Jesu, Du meine Liebe“. Der italienische Komponist Cherubini wurde am 14.9.1760 in Florenz geboren und starb am 13.3.1842 in Paris. Er war Schüler von Giuseppe Sarti, der in Venedig lebte. 1788 siedelte Luigi nach Paris und wurde dort einer der bedeutendsten Repräsentanten der französischen Oper. 1797 schrieb er die Oper „Medea“, 1800 „Der Wasserträger“, 1803 die Ballettoper „Anakreon“. Zugleich war er ein wichtiger Vertreter der Kirchenmusik. – Zum Sanctus ließ nun der Chor ebenfalls aus der Schubertmesse „Heilig, heilig“ erklingen, das am Anfang und Ende pp und im Mittelteil ff gesungen wurde. Vorwiegend piano vorgetragen wurde nun ein Werk von Johann Schweitzer (1831-1882): „Sancta Maria“. Beim letzten Lied „Dank am Abend“ von Ludwig Mohrbacher, Melodie: Robert Pracht, passierte ein Missgeschick bei der Tonangabe, sodass diese wiederholt werden musste, dann aber wurde das Werk einwandfrei aufgeführt. Am Schluss bedankte sich der Zelebrant beim Chor für die schöne Mitgestaltung der Messe. Daraufhin spendeten die Kirchenbesucher langanhaltenden Applaus.
Fazit: Der Chor präsentierte sich unter der Leitung von Gerhard Half sehr motiviert, mit ausgefeilter Dynamik, homogenem Chorklang und präziser Artikulation. Dazu trug aber auch wesentlich die gute Akustik in unserer Pfarrkirche bei. Dankbar, glücklich und sehr zufrieden begaben sich die von dem soeben erlebten schönen Chorgesang begeisterten und tief berührten Gottesdienstbesucher auf den Heimweg, derweil die Sänger zum Pfarrheim gingen, wo anschließend die JHV stattfand.
Das historische Foto, entstanden vor dem 6. Juli 1967: In der Pfarrkirche wurde der Chorraum neugestaltet. Der einst aus der Liedberger Schlosskapelle erworbene schöne, barocke Hochaltar, ging mitsamt der Kommunionbank wieder dorthin zurück.
Jahreshauptversammlung (JHV) des MGV 1892 Vussem mit anschließender Jubilarfeier
Nach dem erfolgreichen Auftritt in der Kirche stellten sich die Sänger vor der JHV zu einem Mannschaftsfoto
Bevor der 1. Vorsitzende Willi Schütt die Sitzung offiziell eröffnen konnte, wurde der noch alte Vorstand zum Fotoshooting gerufen, hatten sich die Vertreter der Presse in Person von Frau und Herrn Hoffmann vom Kölner Stadt-Anzeiger bereits eingefunden. (Das erklärt auch, dass das Bild im Kölner Stadt-Anzeiger vom 06.04.2011 noch den Vorstand in alter Besetzung zeigt). Schließlich, um 20:15 Uhr, konnte die diesjährige Vollversammlung beginnen werden.
Zunächst wurde zum Eingang das Lied „Wir kamen einst von Piemont“ angestimmt, und danach erfolgte die (1)Begrüßung der 17 erschienenen Sänger, unseres Dirigenten Gerhard Half sowie der beiden Inaktiven Richard Eversheim und Albert Wielspütz durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt.
Danach wurde eine Gedenkminute zu Ehren unserer verstorbenen Mitglieder eingelegt.
Nachdem seitens der Anwesenden keine Einwände gegen die Agenda vorgetragen wurden, ging man schnell zur Tagesordnung über. Zunächst verlas der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die (2) Niederschrift derJahreshauptversammlung vom 26.03.2010.
Heinz und Willi
Unter Applaus hieß nun der 1. Vorsitzende Willi Schütt danach nochmals offiziell unseren neuen Dirigenten Gerhard Half in unseren Reihen herzlich willkommen. Dieser hat bereits seit dem 14.2.2011 die musikalische Leitung des Chors inne.
Nun wurde unser langjähriger und allseits beliebter Chorleiter Heinz Sistig, der aber als Sänger im 1. Tenor dem Chor erhalten bleibt, öffentlich verabschiedet. Schütt überreichte ihm unter großem Beifall ein Abschiedsgeschenk in Form eines Kuverts mit Inhalt.
Im (3)Tätigkeitsbericht ließ Wolfgang Schulz das abgelaufene Geschäftsjahr nochmals Revue passieren, bevor unser 1. Kassierer Matthias Vogelsberg in seinem (4) Kassenbericht vermeldete, dass im vergangenen Jahr trotz hoher Ausgaben ein sattes Plus von € 1147,07 erwirtschaftet wurde. Die Zahlen unseres Schatzmeisters waren im Vorfeld von den ( 5) Kassenprüfern Philipp Fünfzig und Bernhard Hoffmann am 23.03.2011 geprüft worden, Sie bescheinigten dem Kassenwart eine einwandfreie und überschaubare Buchführung. Philipp bat mithin um Entlastung des Kassierers und des Vorstands. Nachdem keine Einwände vorgetragen worden waren, wurde dieser Bitte einstimmig stattgegeben. Es galt nun, einen (6) Versammlungsleiter für die bevorstehenden Neuwahlen des Vorstands zu benennen. Unser Notenwart Alfred Brell schlug Peter Kruse vor, der von den Anwesenden einstimmig benannt wurde. Peter Kruse dankte zunächst dem Vorstand für die gute Arbeit, um dann an die Neuwahl des Vorstands zu gehen. Der Vorschlag einer (7) Wiederwahl des Vorstands „en bloc“ war leider nicht möglich, da unser langjähriger stellvertretender Schriftführer Bernhard Mießeler sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste. Auf die Frage an die Vollversammlung nach einem Nachfolger nannte Werner Borker unser Chronist Michael Wielspütz, der aber mit Hinweis auf mangelnde PC-Erfahrung ablehnte. Die Frage des 2. Schriftführers wurde zunächst zurückgestellt und der Restvorstand (einschl. des abwesenden 2. Vorsitzenden Udo Greuel) „en bloc“ einstimmig wiedergewählt. Willi Schütt dankte dem Versammlungsleiter daraufhin für seine Arbeit. Albert Wielspütz schlug nochmals Michael Wielspütz als stellvertretenden Schriftführer vor, mit dem Hinweis, dass er als „der Computer“ seines Bruders fungieren würde. Daraufhin wurde der Chronist von der Vollversammlung einstimmig zum 2. Schriftführer ernannt. Somit war der Vorstand komplett und setzt sich wie folgt zusammen:
Der neue Vorstand mit neuem Dirigenten (v. l.): 2. Kassierer: Hans Nellesen, 1. Schriftführer: Wolfgang Schulz, 1. Kassierer: Matthias Vogelsberg, 1. Vorsitzender: Willi Schütt, Notenwart: Alfred Brell, Gerhard Half, 2. Schriftführer: Michael Wielspütz – fehlt: 1. Vorsitzender: Udo Greuel
(8) Als neue Kassenprüfer wurden einstimmig gewählt: Peter Kruse und Heinz Sistig sowie als Stellvertreter Bernd Wenderdel. Beim Tagesordnungspunkt (9)beabsichtigte Veranstaltungen in 2011 wies Willi Schütt darauf hin, dass alle bekannten Termine auf dem Kalender im Pfarrheim stünden. Mit diesem Hinweis fanden sich nicht alle Sänger einverstanden; so bat Franz-Josef Sebastian, doch die Termine nochmals zu nennen, was aber abgelehnt wurde. Der Tagesordnungspunkt (10)Verschiedenes zog sich unerwartet in die Länge. Folgende Punkte wurden erörtert: Unser Sänger Rainer Gottschlich geht am 05.04.2011 nach Marmagen in die Reha (mehr dazu siehe weiter unten). Eddi Freitag sagte, er könne derzeit nicht zu den Proben kommen, hätte er doch erhebliche Sehprobleme nach einer Augenoperation. Matthias Vogelsberg, unserer 1. Kassierer, schlug wegen erheblicher Kostensteigerungen vor, den Beitrag für die Aktiven auf € 3,00/Monat (Jahresbeitrag von bisher 20€ auf zukünftig 36€) anzuheben; ein Vorschlag, der nicht unbedingt auf ungeteiltes Echo seitens der Sänger stieß. Willi Schütt meinte dazu, dass einem sein Hobby diesen Betrag wert sein sollte. Zustimmung kam auch von Klaus Bernitt. Hans Klinkhammer schlug vor, eine Beitragserhöhung stufenweise vorzunehmen. Unser neuer Dirigent Gerhard Half sagte aus seiner Erfahrung als Sänger beim MGV Mechernich, dass er einen Beitrag von € 3,00 p. M. für nicht zu hoch halte. Klaus Bernitt bat nochmals um Unterstützung des Antrags, anderenfalls man einen Gegenantrag stellen solle. Michael Wielspütz fragte, ob auch für Inaktive eine Beitragserhöhung geplant sei. Matthias Vogelsberg verneinte diese Frage und wies darauf hin, dass viele Inaktive sowieso immer mehr als die € 13,00 bezahlen würden. Nach weiteren Meinungsäußerungen vieler Mitglieder ergab die offene Abstimmung zum Thema „Beitragserhöhung“ eine Nein-Stimme, bei zwei Enthaltungen, mithin wurde der Vorschlag mehrheitlich angenommen. Es liegt eine Anfrage von Dieter Krämer aus Breitenbenden vor, ob wir am 30.04.2011 um 17.00 h beim dortigen Maiansingen auftreten könnten. Einige Jahre fand dort keine derartige Veranstaltung mehr statt, doch wolle man im Nachbarort alte Traditionen wieder aufleben lassen. Im Hinblick auf das später in Vussem stattfindende Maiansingen sollte allerdings eine andere Uhrzeit festgelegt werden. Willi Schütt sagte, Vussem und Breitenbenden sollten bezüglich der Anfangszeiten einen Konsens finden. Alfred Brell fragte, ob wir unserem Sänger Rainer Gottschlich in Marmagen nicht auch ein Ständchen bringen sollten. Peter Kruse wies darauf hin, dass es Rainer Gottschlich im Moment noch sehr schlecht gehe, ein derartiges Ständchen folglich eher am Schluss der Reha stattfinden sollte. Grundsätzlich begrüße er aber diesen Vorschlag. Heinz Sistig regte an, sich mit Rainers Frau Anne kurzzuschließen, was Willi Schütt machen will. Gerhard Half bat aber darum, nicht an einem Montag nach Marmagen zu fahren, da er und wir jede Probe brauchten. Klaus Bernitt fragte Heinz Sistig, wie es mit der Anfrage aus Kallmuth sei, beim St. Georgs-Ritt zu singen. Heinz Sistig erwiderte, es habe zwar immer wieder Anfragen von dort gegeben, doch seien diese dann immer im Sande verlaufen. Alfred Brell regte an, unseren Jahresabschluss mit Damen zu machen – ein einvernehmliches „Nein“ schallte ihm entgegen. Alfred Brell regte in seiner Eigenschaft als Notenwart an, unsere „dicke“ Mappe wieder zu „personifizieren“, d.h. mit Namen zu versehen, und jeder Sänger solle seine Mappe immer mit nach Hause nehmen. Hatte der Vorschlag der Beitragserhöhung schon für viel Unruhe im Plenum gesorgt, schlugen wegen dieses Ansinnens die Emotionen jetzt noch höher bis zu Äußerungen eines Sängers, unter diesen Voraussetzungen aus dem Verein auszutreten. Schlussendlich beruhigte Willi Schütt die Sänger und den Notenwart, dass er in Zukunft sich eben auch noch um die Mappen kümmern würde. Franz-Josef Sebastian sagte, er verstünde Alfred Brell, und man müsse ja nicht immer die „dicke“ Mappe mitschleppen, bei vielen Auftritten reiche ja eine kleine Mappe. Klaus Bernitt dankte zum Schluss dem Vorstand, unserem Notenwart Alfred Brell und dem 1. Vorsitzenden Willi Schütt für ihre geleistete Arbeit. Letzterer erwiderte: „Ich tue das sehr gerne!“ und beendete gegen 21:30 Uhr die JHV.
Anm. d. Red.: Diese Niederschrift von Wolfgang Schulz wurde für die Chronik von Michael Wielspütz überarbeitet und leicht gekürzt. Das Original wird – wie immer – in der nächsten JHV vorgelesen.
Jubilarfeier: Im Anschluss an die JHV wartete zur späten Stunde ein rustikales Abendessen auf die hungrigen Versammlungsteilnehmer. Unser Vereinskoch Hans Klinkhammer hatte Bratkartoffeln mit Sülze köstlich zubereitet und zur Feier des Tages spendiert. Zum Dessert gab es reichlich Pudding. Die Getränke des Abends wurden von den restlichen Jubilaren gestiftet. Zur Erinnerung: Die Jubilare, die im vorigen Jahr während des Festkonzerts ausgezeichnet wurden sind die Sänger Fritz Pütz (60 Jahre aktiv), Eddi Freitag (60), Michael Wielspütz (60), Arnold Mies (50), Hans Nellesen (40) und Hans Klinkhammer (25). Heinz Sistig war 20 Jahre lang Chorleiter. Sbr. Arnold Mies war nicht anwesend, weil er seine schwerkranke Frau pflegen muss, beteiligte sich aber ebenfalls an den Kosten. Ehrenvorsitzender Peter Dreesen und Sbr. Bertram Berners waren krankheitsbedingt nicht erschienen.
Die edlen Spender (v. l.): Michael Wielspütz, Hans Klinkhammer, Hans Nellesen, Eddi Freitag, Fritz Pütz, Heinz Sistig
Es wurde noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, und manches Anekdötchen aus den 50er und 60er Jahren machte die Runde.
Mittwoch, 27. April 2011
Genesungsständchen für Sbr. Rainer Gottschlich
Unser Sbr. Rainer Gottschlich hatte eine schwere Bypass-Operation überstanden. Schon seit über drei Wochen wird er in der Reha-Klinik in Marmagen stationär wieder „auf Vordermann“ gebracht. Zusätzlich bekam er noch eine Woche „Nachschlag“. Rainer freute sich riesig, als er seine Sangesbrüder in „Habachtstellung“ im großen Kursaal erblickte.
Mit den Frühlingsliedern 1. Grüß Gott, du schöner Maien, 2. Süß Liebe liebt den Mai, 3. Zur schönen Frühlingszeit, 4. Was glänzet der Frühling, 5. Nun bricht aus allen Zweigen, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen brachte der MGV ihm ein Genesungsständchen, worüber er sichtbar hocherfreut war. Mit den besten Wünschen für die Zukunft und die weitere gute Genesung betonte Willi Schütt in seiner Ansprache u. a., dass die Lieder in ihm die Frühlingsgefühle und die Lust am Singen wieder wecken sollten, damit er bald wieder in unseren Reihen stehen kann. Aber man sah Rainer an, dass die OP ihn sehr mitgenommen hat.
Nach einer kurzen Dankesrede wollte er die Sänger nicht gehen lassen, ohne mit ihnen auf seine baldige Genesung angestoßen zu haben. Zu diesem Zweck wurden wir in das Restaurant der Eifelhöhenklinik eingeladen. Gemütlich saß man hier beisammen. Bei einem Plausch mit dem Rehabilitanden strahlten seine Augen vor Freude über das unverhoffte Wiedersehen. Bald jedoch drängte man zum Aufbruch, denn – wenn er es auch noch nicht wahrhaben will – bedarf Rainer noch der Ruhe und Schonung.
Anhang:
Die Eifelhöhenklinik Marmagen liegt in einem Teil des deutsch-belgischen Naturparks Hohes Venn. Ein Standort in hervorragender klimatischer Lage und landschaftlich reizvoller Umgebung. Die nahegelegenen Wälder und Wiesen sorgen dafür, dass man sich zu jeder Jahreszeit hier wohlfühlt.
Ich kann das nur bestätigen, weil ich 2002 hier nach einem Schlaganfall bestens und erfolgreich behandelt wurde.
Samstag, 30. April 2011
Drei Veranstaltungen zum Maiansingen
Es ist wie ein tiefes Aufatmen. Endlich ist der Winter vorbei und der Frühling hat Einzug gehalten. Die Vögel begrüßen zwitschernd schon sehr früh am Morgen den neuen Tag und da möchte man gleich mit einstimmen ins Frühlingskonzert, eine Melodie summen oder ein Liedchen singen, wie z.B.: „Der Winter ist vergangen, ich seh‘ des Maien Schein. Ich seh‘ die Blümlein prangen, da ist mein Herz erfreut! So fern im jenem Tale, da ist gar lustig sein, da singt Frau Nachtigalle und manch Waldvögelein.“ (Worte: nach einer niederländischen Handschrift von 1537; Weise: nach dem Lautenbuch von Johann F. Thysius, um 1600). – Die Sonne erwacht und sendet ihr strahlendes Licht bis in die dunkelsten Ecken. Jetzt heißt es, raus aus dem Haus und hinein in die sprießende Natur, jede Minute nutzen, in der uns der Lenz verwöhnen will. Es kann aber immer noch einen winterlichen Einbruch geben, denn die Eisheiligen liegen auf der Lauer und könnten uns die gute Laune mit Nachtfrösten vermiesen.
Die Maifeier in Breitenbenden fand in diesem Jahr in Verbindung mit der Einsegnung des neugestalteten Kinderspielplatzes statt, die von Pfarrer Pühringer vorgenommen wurde. Auf Initiative von Ortsvorsteher Udo Thielen wurde die Neugestaltung in Angriff genommen. Thielen freute sich über die Unterstützung, die er bei der Umsetzung des Vorhabens erhalten hatte. Beim Bürgermeister und bei den Sponsoren sei er „in offene Türen gelaufen“. Vom Ergebnis ist er ziemlich begeistert: „Der Spielplatz ist so schön geworden, da möchte man glatt nochmal Kind sein“. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick erklärte, dass ein Spielplatz in der Dorfmitte eine besondere Funktion habe. Er sei Ort der Kommunikation: für die Jugend und für Ältere. Schick lobte das Engagement des Ortsvorstehers und betonte, dass man auch in der heutigen Zeit mit entsprechendem Einsatz etwas für die Gemeinschaft bewegen könne. Der Bürgerverein hatte für den Nachmittag Kinderliedermacher Uwe Reetz, der mit großem Applaus empfangen wurde, verpflichten können. Im Anschluss spielte der Musikverein Vussem auf.
1. Station: Breitenbenden
Zum Maiansingen war der MGV 1892 Vussem um 18 Uhr erschienen und erntete für die Aufführung folgender Mai- und Frühlingslieder unter dem Dirigat von Gerhard Half reichlich Beifall: 1. Nun bricht aus allen Zweigen das maienfrische Grün, Süß Liebe liebt den Mai, 3. Zur schönen Maienzeit, 4. Grüß Gott du schöner Maien, 5. Was glänzet der Frühling und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen. Diesen schönen Brauch hatte man wieder aufleben lassen, nachdem er einige Zeit geruht hatte. Da man in Breitenbenden in der Vergangenheit mit dem Aufstellen des Maibaums schlechte Erfahrungen gemacht hatte, ersetzte man ihn dieses Mal mit einem bunten Maienkranz. Nach dem sich der MGV mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Der Mai ist gekommen“ verabschiedet hatte, wurde noch weiter gefeiert bis in die frühen Morgenstunden.
2. Station: Vussem
Gegen 19 Uhr trafen sich die Sänger des MGV am Festplatz des Junggesellenvereins (JGV). Hier wurden wir mit einem Willkommenstrunk begrüßt. Der Musikverein hatte schon einige Stücke gespielt, sodass wir ihn mit unserem Programm ablösen konnten, das übrigens in anderer Reihenfolge vorgetragen wurde als in Breitenbenden. Der JGV hatte eine neue Vorrichtung bzw. Halterung für den Maibaum installiert, sodass er nach dem problemlosen Hochziehen fest verankert und gesichert werden konnte. Nachdem der Musikverein das traditionelle Mailied intoniert hatte, sang man gemeinsam einige Strophen dieses Liedes. Danach fuhr der MGV zum nächsten Einsatzort.
3. Station: Eiserfey
Der Einladung des JGV aus Eiserfey waren wir gerne gefolgt und wurden bei unserem Eintreffen herzlich begrüßt. Hier hatten sich zur späten Stunde viele Gäste eingefunden, um mit uns den Wonnemonat Mai musikalisch willkommen zu heißen. Für unsere Vorträge ernteten wir viel Applaus. Auch unser Chorleiter war sehr zufrieden mit unserem Gesang und dem disziplinierten Auftreten. Der Vorsitzende des JGV, Markus Müller, bedankte sich für unser Kommen mit einer Runde Bier und „Schabau“. Die Eiserfeyer Sangesbrüder Werner, Hubert, Klaus und Günter hatten hier ein Heimspiel. Anerkennend klopfte man ihnen auf die Schulter und lobte die reife Leistung des gesamten Chores. Nun war die Zeit von Udo Greuel gekommen. Er sorgte mit der einheimischen Band „De Vänte“ und deren vorwiegend in Eifeler Platt gesungenen Lieder weiter für Stimmung und gute Laune. Einige Sänger besuchten danach in Vussem das traditionelle Grillfest des Karnevalsvereins, um den schönen Tag mit Freunden bei „einem“ Glas Bier ausklingen zu lassen.
Sonntag, 5. Juni 2011
„Tag der Chöre“ in Metternich
Zum „Tag der Chöre“ veranstaltete der MGV „Eintracht“ Metternich e. V. im Festzelt an der idyllisch gelegenen Wasserburg ein Freundschaftssingen. Seit 1983 findet hier alle zwei Jahre das sog. Burgfest statt. Auch in diesem Jahr bot der Burgherr Leo Freiherr Spies von Büllesheim dem hiesigen MGV die Möglichkeit, das Festzelt im Burghof aufzuschlagen. Metternich liegt ein paar km südlich von Weilerswist im schönen Swisttal. – Nachdem wir Fahrgemeinschaften gebildet hatten, benutzten einige Sangesbrüder die Autobahnen A1 und A61, um schneller den Zielort zu erreichen. Andere bevorzugten die gemütlichere Variante über die Landstraßen.
Zehn Gastchöre waren der Einladung des MGV Metternich gefolgt, der 2010 eine Singgemeinschaft mit dem MGV „Liederkranz“ Heimerzheim eingegangen ist. Sie eröffnete das Freundschaftssingen pünktlich um 11 Uhr unter der Leitung von Alexander Beils. Es folgten die Chöre: 1. Mutscheider Gesangverein „Eifelklang“, 2. MGV 1863 Mechernich, 3. MGV Satzvey-Firmenich 1877/1921, 4. Frauenchor „Femmes Vokales“ des MGV Metternich, 5. MGV 1872 Sechtem, 6. Kleiner Chor Euskirchen, 7. MGV 1892 Vussem, 8. Quartettverein „Museion“ Hemmerich, 9. MGV 1844 Wesseling, und 10. Chorgemeinschaft Flamersheim-Palmersheim, verstärkt durch Arloff-Kirspenich.
20 Sänger unseres Chores waren rechtzeitig am Veranstaltungsort eingetroffen, sodass wir um 15 Uhr mit unserem Programm starten konnten. Zuvor wurden wir aber vom Vorsitzenden des Gastgebers, Reinhold Brüggenkamp, herzlich begrüßt und vorgestellt, indem er u. a. sagte, dass er bis vor ein paar Tagen von der Existenz unseres Chores noch nie etwas gehört hätte, nur so viel, dass wir bei Mechernich beheimatet wären. Heinz Sistig antwortete ihm daraufhin, dass dies eine Bildungslücke sei, denn Mechernich wäre ein Vorort von Vussem. Es ist verständlich, dass die Chöre uns noch nicht alle kennen, da wir erst kurze Zeit dem Sängerkreis Euskirchen angehören und erstmalig hier aufgetreten sind. Fälschlicherweise wurde Heinz Sistig als Vorsitzender unseres Vereins vorgestellt, der aber von der plötzlichen Beförderung absolut nichts wissen wollte. Zum Vortrag gelangten nun folgende Lieder, die teilweise von Udo Greuel an der „Quetsch“ begleitet wurden: 1. An einem Sommermorgen, Musik: Robert Pappert, Text: Theodor Fontane, 2. Aus der Traube in die Tonne, von Kurt Lissmann, 3. He deit et wieh, on do deit et wieh. Mit diesem Bläck-Fööss-Hit hatten wir die Herzen der Zuhörer schnell erobert. Schunkelnd sangen sie mit und sparten nicht mit Applaus. Als dann die Zugaberufe immer lauter wurden, erfüllten wir den Wunsch mit 4. Das Bier, das macht den Durst erst schön. Brüggenkamp, der von unseren Vorträgen begeistert war, sagte zum Abschied: „Jetzt weiß ich, wer der MGV Vussem ist, und was er im Stande ist, musikalisch zu leisten!“
Unser junger Freund Alexander Half, 5 Jahre (oben), den wir alle schon längst ins Herz geschlossen haben, brachte es auf den Punkt: „Ihr wart die Besten, bei den anderen war viel Schrott dabei!“ Ich weiß nicht, wo er das aufgeschnappt hat. Oder hat er schon so viel Sachverstand, dass er vielleicht später einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten kann? Dieser war mit unserem Auftritt und den Darbietungen mehr als zufrieden. Heinz Sistig erhielt von ihm Lob und Dank für die Auswahl der aufgeführten Lieder.
Schade war nur, dass das Wetter verrückt spielte. Heftige Gewitterschauer wechselten sich mit Sonnenschein ab. Die schwüle Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit machte manch einem zu schaffen. Deshalb genehmigte man sich am Getränkewagen ein paar Bierchen und die Fahrer alkoholfreie Getränke, um erstens den Durst zu löschen und zweitens auf den Erfolg anzustoßen. Da mit Blick in Richtung Heimat bedrohliche Gewitterwolken aufzogen, beeilte man sich die Heimfahrt anzutreten, die aber reibungslos vonstatten ging.
Samstag und Sonntag, 18. + 19. Juni 2011
Sängerfest zum 125jährigen Bestehen des MGV „Eintracht“ 1886 Hellenthal
Vorwort: Hellenthal liegt reizvoll in einem von hohen bewaldeten Bergen umgebenen hellen Tal (420 m über NN), in das die Täler der Olef und des Prethbaches münden. Zwischen beiden Tälern liegt das große Waldgebiet des Herzogs von Arenberg. Hellenthal mit der Oleftalsperre, dem Wildfreigehege und dem Wintersportgebiet ist durch seine ruhige Lage und sein gesundes Klima ein beliebter Luftkurort. Am Oberlauf der Olef bei Hellenthal wurde eine Zellenstaumauer gebaut, die über 20 Mio. cbm Wasser fasst. Diese Talsperre dient neben dem Hochwasserschutz in erster Linie der Trinkwasserversorgung. Bekannt geworden ist Hellenthal aber auch durch seine Industrie mit den Betrieben Mannesmann, Schöller, Stocko usw., die nahtlose Rohre für Pipelines, Reaktorbau, Metallwaren, Spritzguss, Autoteile und Kunststoffe herstellen. Weltbekannt ist auch die Orgelbaufirma Weimbs.
Festkommers: Am Samstagabend, beim Festkommers in der Grenzlandhalle, konnte der Vorsitzende des Jubelvereins, Karl Weimbs, u. a. keinen geringeren als seine Hoheit Sigismund Erzherzog von Habsburg-Lothringen und Großherzog der Toskana mit seiner Gattin Elyssa und ihrem ältesten Sohn Leopold Amadeus herzlich begrüßen. Seine königlich-kaiserliche Hoheit ist der Protektor der „Eintracht“ und hatte die Schirmherrschaft für dieses Jubelfest übernommen. Weimbs dankte auch dem Erzherzog für dessen großzügige Spende für den MGV. „Das erzherzogliche Haus fühlt sich mit der Eifel sehr verbunden“, betonte der Schirmherr. Seine Hoheit stammt aus dem Geschlecht der Arenberger. Weiter wusste der Erzherzog zu berichten, dass bereits im Jahre 1906 auf Vermittlung seine Durchlaucht Engelbert Maria Herzog von Arenberg die Schutzherrschaft über die „Eintracht“ mit der Auflage übernahm, „dass der Verein seinen Idealen treu bleibe, und, so lange sie sich als wirksames Bollwerk gegen die sozialdemokratischen Umsturzbestrebungen erweist, zahle der Herzog dem Verein eine jährliche Apanage von 50 Mark.“ – (Anm. d. Chron.: Hier kommt das Sprichwort im wahrsten Sinne des Wortes zur Geltung: Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe, denn das war in meinen Augen eine glatte Erpressung!). (Anm. d. Red.: Beim Tippen dieses Absatzes wurde mir speiübel). – Auch Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, war gekommen, um zahlreiche Jubilare mit Nadel und Urkunde auszuzeichnen. In ihrer Ansprache erklärte sie u. a., dass der jubilierende Verein ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens von Hellenthal sei und bei der Bevölkerung sehr beliebt ist. Anschließend überreichte sie dem Vorsitzenden eine Urkunde vom Deutschen Chorverband. Als Dank für die Erhaltung des deutschen Liedguts gab es einen Gutschein zum Erwerb neuer Noten. Der 84jährige Paul Pützer wurde nach 40jähriger Dirigententätigkeit zum Ehrenchorleiter ernannt. Ferner konnten sich die vielen Gäste die hervorragend geführten, in Antilopenleder gebundenen Vereinschroniken zu Gemüte führen. Sie waren mit goldenen Buchstaben verziert und dokumentierten handschriftlich die 125jährige Vereinsgeschichte.
Freundschaftssingen: Zum Freundschaftssingen in der Grenzlandhalle hatten sich am Sonntag um 14 Uhr neun Chöre angemeldet, um dem Jubelchor mit jeweils drei Liedvorträgen zu gratulieren. Zur Begrüßung sang der MGV 1886 „Eintracht“ Hellenthal unter der Leitung von Ehrenchorleiter Paul Pützer a) Lebe dein Leben, b) Überall auf der Welt, und c) Sonnenwalzer. Es folgten die Chöre: 1. Kirchenchor St. Anna Hellenthal, 2. MGV 1853 Gemünd, 3. MGV 1863 Mechernich, 4. MGV Satzvey-Firmenich, 5. Gospelchor der Trinitas-Gemeinden, 6. MGV Flamersheim-Palmersheim, 7. MGV 1858 Kommern, 8. MGV Arloff-Kirspenich, und 9. MGV 1892 Vussem.
Ursprünglich war unsererseits eine Ansingprobe vorgesehen. Da aber vor dem geplanten Auftritt um 16 Uhr erst 10 Sänger eingetroffen waren, war die Zeit für dieses Vorhaben etwas zu kurz bemessen, denn man stand schon auf heißen Kohlen. Zum Glück wurde vom Veranstalter eine Pau-se eingelegt, damit die Besucher mit Getränken versorgt werden konnten.
Interessiert lauschten unsere Sänger mit Anhang den anderen Chören
Als letzter Chor betrat der MGV Vussem mit nur 19 Sängern die Bühne. Unter dem Dirigat von Heinz Sistig, der freundlicherweise den in Urlaub weilenden Gerhard Half vertrat, sangen wir folgende Lieder, die teilweise von Udo Greuel am Akkordeon begleitet wurden: 1. An einem Sommermorgen, 2. Aus der Traube in die Tonne, und 3. He deit et wieh, on do deit et wieh. Mit diesem Bläck-Fööss-Hit, der in Metternich schon für Furore gesorgt hatte, riss es auch hier die Gäste von den Stühlen, indem sie mitsangen, klatschten und schunkelten.
Den lauten „Zugabe“-Rufen kamen wir mit dem Gorch-Fock-Lied nach.
Anschließend gratulierte Willi Schütt dem Verein zum 125jährigen Jubiläum und überreichte dem Vorsitzenden Karl Weimbs ein Geldgeschenk. Willi Schütt gab bekannt, dass unser Verein im nächsten Jahr am 2./ 3. Juni das 120jährige Gründungsfest groß feiern würde
und er jetzt schon alle Anwesenden dazu herzlich einladen wolle. Als Dankeschön für unsere hörenswerten Vorträge bekamen wir eine Flasche „40 Takte Obstbrand“ geschenkt. Zur weiteren Unterhaltung spielte nun der Musikverein Ramscheid-Hollerath auf. Wir traten aber frohgelaunt die Heimfahrt an.
P.S.: Ich habe Auszüge aus der Festschrift der „Eintracht“ gelesen und bin beeindruckt von der lückenlosen Berichterstattung und der schönen Schreibweise des damaligen Chronisten Josef Heinen, der handschriftlich alle Ereignisse in um den Verein von Anfang an schonungslos und wahrheitsgemäß niedergeschrieben hat. Ich werde mich bemühen, seinem Beispiel zu folgen. Mit dem Leitspruch, den die Hellenthaler sich auf ihre Fahne geschrieben haben, möchte ich diesen Bericht beenden: „Rein im Sang, treu im Wort, fest in Eintracht immerfort.“
Dienstag, 5. Juli 2011
Exequien und Beerdigung unseres inaktiven Mitgliedes Helmut Fischer
Gut zwei Monate nachdem seine Frau Klara, geb. Hermanns, das Zeitliche gesegnet hatte, folgte Helmut ihr am 29. Juni 2011 mit 87 Jahren in die Ewigkeit. Heute wurden die feierlichen Exequien um 14 Uhr von Pfarrer Eric Pühringer in unserer Pfarrkirche St. Margareta abgehalten. Anschließend fand die Beerdigung von der Friedhofshalle aus statt. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung, Abordnungen der FFW, dem MGV und dem Musikverein, der einige Choräle spielte, wurde Helmut zu Grabe getragen. Diese Vereine waren ihm besonders ans Herz gewachsen. Er unterstützte sie mit großzügigen Spenden und Beiträgen. Den Lebenslauf des Verstorbenen habe ich bereits 1994 niedergeschrieben, als es unsere Sängerzeitschrift „Haste Töne“ noch nicht gab. Ich möchte ihn an dieser Stelle gerne für unsere Leser etwas verkürzt veröffentlichen:
Am 20.01.1924 erblickte Helmut Fischer in Siegburg das Licht der Welt. Mit 18 Jahren wurde er 1942 zum Militärdienst eingezogen und erhielt eine kurze Ausbildung zum Fallschirmjäger. Im Dezember 1944 kam er in der Ardennenschlacht zum Einsatz, die vom Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Rundstedt, deshalb auch Rundstedt-Offensive genannt, geführt wurde. Es war ein verzweifelter und aussichtsloser Kampf, in dem viele seiner Kameraden sinnlos ihr junges Leben ließen. Vor der Übermacht der alliierten Truppen musste seine Einheit, die in St. Vith stationiert war, die Flucht ergreifen. Nach tagelangen Märschen kamen die Fallschirmjäger nach Vussem und suchten eine Unterkunft. Darunter war auch Helmut Fischer, der mit anderen Soldaten bei der Familie Theodor Herrmanns in der Mühlengasse (jetzt Keilbergweg) Quartier bezog. Hier lernte er die ältere Tochter des Hauses, kennen, die aber zuerst nichts von ihm wissen wollte. Aber Helmut blieb hartnäckig, denn die schwarzhaarige Klara hatte es ihm angetan. Weil aber die Westfront immer näher rückte, musste Helmut mit seiner Einheit weiterziehen, Beim Abschied sagte er: „Mädchen, ich komme wieder!“ Das war 3 Monate vor der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Wenige Wochen später geriet Helmut in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam in eines der berüchtigtsten Gefangenenlager bei Andernach. Von der sogenannten „Hungerwiese“ gelangte er in französische Gefangenschaft. Auch lernte er mehrere Lager in der Bretagne kennen. Schließlich wurde er in Brest einer Bauernfamilie zugeteilt, die ihn in der Landwirtschaft beschäftigte. 1945, nach dem Zusammenbruch der Deutschen Wehrmacht, war für Helmut der Krieg noch lange nicht zu Ende. Gut drei Jahre dauerte es noch, bis er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde. Am 2. Oktober 1948 stand der ehemalige Quartiernehmer plötzlich wieder vor der Tür der Familie Hermanns und die Wiedersehensfreude war groß, besonders bei seiner Angebeteten, denn er hatte Wort gehalten. 1949 heiratete er seine Klara, die nach und nach vier Kinder zur Welt brachte. Die Kenntnisse, die er sich in der Gefangenschaft beim Bauer erworben hatte, konnte er nun in der Landwirtschaft seiner Schwiegereltern umsetzen. Ab 1950 baute er in Vussem als Versicherungskaufmann eine Vertretung der „Allianz“ auf, die bald in eine „General-Agentur“ überging und später in Mechernich von ihm weitergeführt wurde.
Im Januar 1952 wurde Helmut aktives Mitglied des MGV Vussem und sang dort die 2. Tenorstimme. 1956 wurde er zum Schriftführer gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis Ende des Jahres 1961. Dann zwang ihn sein Beruf, den er vorwiegend abends ausführen musste, die Gesangstätigkeit einzustellen.
Er blieb aber dem MGV als inaktives und förderndes Mitglied bis zuletzt aufs engste verbunden. Manches Fest haben wir mit Helmut gefeiert. Für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit sollte er 2010 während des Festkonzertes geehrt werden. Er konnte die Urkunde selber nicht mehr in Empfang nehmen, weil er von seiner schweren Krankheit schon sehr geschwächt war. Immerhin konnten Helmut und Klara 2009 noch ihre Diamantene Hochzeit feiern (rechts). Mögen sie ruhen in Frieden!
Freitag, 12. August 2011
Exequien und Beisetzung von Frau Margarethe Klinkhammer, geb. Mießeler
Am Dienstag, dem 9. August 2011 verstarb nach längerer Krankheit unser inaktives Mitglied und Mutter unseres Sbr. Hans Klinkhammer Margarethe Klinkhammer im Alter von nahezu 90 Jahren. Heute fand um 14 Uhr das feierliche Sterbeamt in unserer Pfarrkirche statt, die ja bekanntlich ihrer Namenspatronin geweiht ist. Pfarrer Kraus aus Floisdorf und der befreundete Pater Leo D’Souza aus Indien zelebrierten gemeinsam die Trauermesse. Im Anschluss wurde die Verstorbene unter sehr großer Beteiligung der Bevölkerung aus nah und fern von der Friedhofshalle aus zu Grabe getragen. Anstatt Blumen und Kränze wurde von der Familie Klinkhammer um eine Spende für das Waisenhaus Aloysian Boy’s Home in Indien, das von Pater Leo betreut und unterhalten wird, gebeten (Anm. d. Red.: Lt. Hans Klinkhammer kamen hierbei über € 3500 zusammen). Einen ausführlichen Bericht über dieses Projekt finden sie in unserer „Haste Töne“-Ausgabe von 2009.
Rückblick: Frau Klinkhammer wurde am 6.9.1921 als Margarethe Mießeler in Eiserfey geboren. Es war eine Zeit, in der die Nachkriegswirren des 1. Weltkrieges (1914-1918) und Wirtschaftsprobleme in Folge von Unruhen die Inflation beschleunigten. Deutschland musste 132 Milliarden Goldmark an Reparationsleistungen für den verlorenen Krieg aufbringen. Kommunistenaufstände in Hamburg und Sachsen wurden von der Reichswehr niedergeschlagen. Alliierte Truppen besetzen Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen. In Oberschlesien leisteten Freicorps heftigen Widerstand gegen polnische Gebietsansprüche. Der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer wurde Präsident des preußischen Staatsrats. In Vussem leuchtete zum ersten Mal – nach Inbetriebnahme eines Leitungsnetzes – in der Schule und in den Wohnhäusern elektrisches Licht. Der MGV 1892 veranstaltete am 23. Und 24. Juli ein Sängerfest aus heute unbekanntem Anlass. Laut des Anzeigen- und Unterhaltungsblattes des Kreises Schleiden, das voll des Lobes darüber berichtete, war es ein wohlgelungenes Fest, das dem Veranstalter alle Ehre machte. Weil der Vater bei den Mechernicher Bleibergwerken bei einem Grubenunglück ums Leben kommt, wird die Not der Familie Mießeler immer größer. Aber trotz vieler Entbehrungen wird Margarethe mit 8 Geschwistern von der Mutter liebevoll großgezogen und muss schon frühzeitig ihren Mann bzw. ihre Frau stehen. Im 2. Weltkrieg wird sie mangels männlicher Kräfte bei der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards in der Dreherei eingesetzt, um u. a. Teile für die Rüstungsindustrie anzufertigen. Außerdem bekocht sie russische Arbeiter, die von den Nazis zwangsrekrutiert wurden. 1946 heiratete sie Anton Klinkhammer aus Vussem. Am 14.3.1948 wird sie Mutter eines strammen Kerlchens, nämlich Sbr. Hans. Ein richtiger Wonneproppen, der seinen Eltern viel Freude macht. Anton Klinkhammer sang in unserem Chor in den 50er Jahren im 2. Bass. Als er 1981 verstarb, übernahm Margarethe spontan die Beitragszahlung und wurde Mitglied in unserem Verein. Am 22.4. 2007 wurde sie mit anderen während des Festkonzertes zum 115jährigen Bestehen des MGV mit einer Urkunde für 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Wir haben Grete Klinkhammer als großzügige, liebenswerte und lebenslustige Frau kennengelernt und werden ihr Andenken stets in Ehren halten. Unser Mitgefühl aber gilt den Angehörigen. Möge sie ruhen in Frieden!
Das historische Foto:
v. l.: Karolina Gülden, Margarethe Thielen, Margarethe Klinkhammer, Maria Berners während einer MGV-Tour zur Mosel 1955. Foto: Josef Hein
Samstag, 13. August 2011
Sechswochenamt für Helmut Fischer
Gerne waren wir der Bitte der beiden Töchter des Verstorbenen, Hildegard und Beatrix, nachgekommen, die Messfeier mit ein paar Liedvorträgen zu bereichern. Diese Gefälligkeit waren wir Helmut Fischer und den Angehörigen für die langjährige Treue zum Verein schuldig.
Obwohl, wie sich bald herausstellte, das nicht so einfach war, denn unser Chorleiter Gerhard Half weilte mit seiner Familie im Urlaub in der Ukraine, und die Sänger hatten Sommerpause. Dankenswerterweise sprang Heinz Sistig in die Bresche. Jetzt fehlte nur noch ein Organist, der ein paar Lieder begleiten sollte. Michael Ferges aus Kommern übernahm diese Aufgabe bereitwillig.
Ferges ist Dirigent des Gospelchores „brothers and sisters“ und neuerdings Chorleiter des MGV Mechernich. Unser Vorsitzender Willi Schütt hatte inzwischen alle Sänger mobilisiert, die ihren Urlaub noch nicht angetreten hatten. 20 Sänger gaben ihre verbindliche Zusage, sodass wir gesangsfähig waren. Vor der Abendmesse, die um 19 Uhr begann, fand noch eine Verständigungsprobe mit dem Organisten statt. Unser Pfarrer und Eifeldekan Eric Pühringer war derweil in Spanien mit einer Jugendgruppe unserer Pfarrgemeinde auf dem Weltjugendtag, wo sie Papst Benedikt XVI. zujubeln konnten. So zelebrierte Pfarrer Kraus das Sechswochenamt. In Absprache mit ihm sangen wir folgende Lieder: 1. Zum Eingang: Wohin soll ich mich wenden? 2. Zum Gloria: Ehre sei Gott in der Höhe, 3. Zum Sanctus: Heilig, Heilig. Die drei Choräle stammen aus der Deutschen Messe von Franz Schubert. 4. Zum Hochgebet: Vater unser, 5. Zur Kommunion: Friede. Beide Lieder wurden von Gotthilf Fischer komponiert und von Michael Ferges an der Orgel begleitet. 6. Schlusslied: Dank am Abend, Melodie von Robert Pracht. Fazit: Sehr motiviert und mit ausgewogenen Stimmen füllte der MGV Vussem den Kirchenraum und begeisterte unter dem Dirigat von Heinz Sistig die andächtig lauschenden Gottesdienstbesucher, die uns nach der Messe zu diesen schönen Darbietungen beglückwünschten. Aber auch der Organist, Herr Ferges, verdient es, lobend erwähnt zu werden; denn sein präzises Orgelspiel gab uns den sicheren Halt.
Das historische Foto von Josef Hein:
v. l: Bertram Berners, 1. Tenor: Schwager von Josef Hein, 2. Tenor: Vorsitzender 1950-1956, Helmut Fischer, 2. Tenor: Schriftführer 1956-1961.Johann Sistig, 1. Tenor: Vorsitzender 1931-1950, danach Ehrenvorsitzender, Else Hein und Sophie Wagner.Alex Wielspütz, 1. Bass, Kassierer 1950-1960. Franz-Josef Linden, 2. Bass, Schriftführer 1950-1956, lebt heute in Köln.
Aus welchem Anlass dieses Foto von Josef Hein in dessen Haus entstand, und was es da zu feiern gab, ist dem noch lebenden Zeitzeugen Bertram Berners entfallen. Es muss aber Mitte – Ende der 50er Jahre gewesen sein, denn mein Vater verstarb 1961 mit nur 50 Jahren.
Sonntag, 4. September 2011
Kurkonzert in Gemünd
Einleitung: Am Zusammenfluss von Olef und Urft bettet sich der Kneippkurort Gemünd in den Talsenken am Rande des Nationalparks Eifel. In den reizvollen Stadtteil von Schleiden reisen Ferien- und Kneippkurgäste, Tagestouristen sowie Naturliebhaber, Wander- und Musikfreunde gerne hin. Immer wieder sonntags kann man in Gemünd den traditionellen Kurkonzerten lauschen. Zu hören sind regionale Blasmusik-, Mundharmonika-, Mandolinen- und Akkordeonorchester, kleinere Musikensembles sowie Gesangvereine. Die diesjährige Saison wurde am 1. Mai eröffnet; sie endet am 25. September. Bei schönem Wetter wird die musikalische Unterhaltung ab 16 Uhr open air im Kurpark in der Konzertmuschel geboten, bei schlechteren Verhältnissen wird ins Kurhaus ausgewichen. So ein Tag war heute, und so wurden wir vom Gastgeber gebeten, im Kurhaus zu konzertieren.
Zum Konzert: Mit gemischten Gefühlen betraten wir dieses Mal mit 24 Sängern und Chorleiter Gerhard Half die Bühne. Denn aus Erfahrung wissen wir, zumindest die älteren Sangesbrüder, dass hier in dem großen Saal mit 500 Sitzplätzen eine schlechte Akustik ist. Hier müsste dringend seitens der Kurverwaltung Abhilfe geschafft werden, denn das Problem ist seit Jahren bekannt. Kleine Chöre haben es sehr schwer hier aufzutreten. Eine Schiebetür oder Trennwand würde schon von großem Nutzen sein. In früheren Jahren konnte unser damaliger Dirigent Anno Hein (ţ1998) fuchsteufelswild werden, wenn wir seinen Anordnungen nicht nachkamen. Wir mussten ganz nach vorne bis zum Bühnenrand im engen Halbkreis um den Dirigenten Aufstellung nehmen, damit der Schall bzw. der Klang der Töne nicht im Hintergrund verschwand. Diesen Ratschlag habe ich weitergegeben. Er wurde aber in der 1. Halbzeit nur halbherzig angenommen. Das hatte zur Folge, dass wir bei einigen Liedvorträgen aus dem Takt gerieten und der Chorklang litt, weil man besonders bei den Piano-Stellen die einzelnen Stimmsätze nicht mehr richtig wahrnehmen konnte. Es gibt aber sicherlich noch andere Gründe für die teilweise schwache Vorstellung im ersten Teil, die der Dirigent noch ansprechen wird. Die Generalprobe heute morgen war jedenfalls zufriedenstellend verlaufen.
Sbr. Wolfgang Schulz übernahm mit viel Humor und Charme der alten Schule die nachfolgende Moderation und sorgte damit beim Publikum für gute Laune. Das breitgefächerte Programm bewies einmal mehr die große Bandbreite, die der MGV 1892 Vussem z. Zt. zu bieten hat. Guten Tag meine Damen und Herren! Mit dem Lied 1. „Sonntag ist’s“ von Simon Breu heißen wir, der MGV 1892 Vussem, Sie hier im Kurhaus zu Gemünd herzlich willkommen. Wie, wer weiß nicht, wo Vussem liegt?
Also für die Ortsfremden: Vussem ist ein Ortsteil der Stadt Mechernich oder war es umgekehrt? Na egal, schön, dass Sie alle gekommen sind. Wir haben ein recht großes Paket von Liedern für Sie geschnürt, um Sie in den kommenden etwa 1,5 h musikalisch zu unterhalten, also wollen wir auch gleich anfangen – doch Etikette muss sein: Ich darf Ihnen zunächst vorstellen, man kann sagen, die Mutter oder besser den Vater der Kompanie – unseren 1. Vorsitzenden – Willi Schütt – am Akkordeon, der Quetsch unsere musikalische Begleitung Udo Greuel – sowie vor allem unseren Dirigenten Gerhard Half. Geht es Ihnen auch so wie mir, meine Damen und Herren, dass man das Gefühl hat, alles wird immer hektischer, immer schneller – überall und immer hört man: keine Zeit, keine Zeit! Dabei sollten wir gerade mit dieser sparsam umgehen, denn – so heißt es im folgenden Lied
Zeit ist ein Geschenk (Melodie Alex Link, Satz Manfred Bühler) und wenn Sie dann bei diesem Lied zur Ruhe gekommen sind, genießen Sie einen Abend in der Provence in Südfrankreich bei dem Liebeslied
Das Schifferlied (Satz Friedrich Silcher) Beim soeben gehörten Lied klang bereits etwas vom Meer herüber – und damit sind wir auch schon bei der Thematik des nun folgenden Liedblocks – wir gehen mit Ihnen auf große Fahrt, zunächst mit der Weise „Über uns der blaue Himmel“, dann heuern wir auf dem in letzter Zeit etwas ins Gerede gekommene Segelschulschiff der Bundesmarine, der Gorch-Fock an, um uns dann im Lied „Finster war die Nacht“ zu fragen , was ein Seemann auf seinen langen Fahrten und damit einsamen Nächten auf hoher See macht. Bei allen diesen Liedern begleitet uns Udo Greuel an der Quetsch.
Über uns der blaue Himmel (Akkordeon) Das Gorch-Fock Lied (A) Finster war die Nacht (A)
Heinz Sistig und Udo Greuel mit „Rolling Home“.
Wir bleiben noch etwas auf See und begleiten einen Fischtrawler auf seiner meist Wochen dauernden Fahrt ins Eismeer mit dem Shanty „Old Mauhie“– und dann hoffe ich, dass Sie etwas Plattdütsch verstehen, wird für Sie doch unser Solist Heinz Sistig das Lied „Rolling Home“ singen, eine aus der Schifffahrt überlieferte Weise in einer Bearbeitung von Heinrich Paulsen, also zunächst
Old Mauhie (A) (Text Georg Fokul, Bearbeitung Heinz Sistig) Rolling Home (Solo Heinz Sistig)
Wir haben jetzt wieder festen Boden unter den Füßen – doch offensichtlich nicht alle, zumindest nicht der Akteur des folgenden Liedes – ein Müllersbursch – der etwa zu tief ins Glas geschaut hat: Doch hören Sie’s selbst in „Ein kleines Malheur“ – und wenn wir dann schon beim Trinken sind, wollen wir die Becher erheben mit einem Strauß von Weinliedern: Zunächst „Aus der Traube in die Tonne“ – dann stellt sich die Frage „Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein“ – und wir präsentieren Ihnen den „slowenischen Weinstrauß“ – doch keine Angst – wir denken auch an unsere Biertrinker mit „Ein Bier“!
Ein kleines Malheur (Musik und Text von Franz Wildt)
Aus der Traube in die Tonne (nomen est omen: von Theobald Kerner)
Herr Wirt (Fritz Ihlau)
Slowenischer Weinstrauß (Solist Heinz Sistig) Aus dem Slowenischen mit Übersetzung und Satz Walter Pappert
Ein Bier (Wolfgang Lüderitz)
Wie eingangs erwähnt, wollen wir mit Ihnen gemeinsam auf Wanderschaft gehen, befinden wir uns doch in einem der schönsten Gegenden Deutschlands und mit dem Kurort Gemünd am Eingang des Nationalparks Eifel mit seinem Eifelsteig. Ich mag mich irren, aber meines Wissens gibt es noch kein Eifelsteig-Lied – also Musikschreiber, Komponisten – Sie sind aufgerufen, eine Weise über den Eifelsteig zu schreiben. Solange es diese noch nicht gibt, werden wir jetzt einen der wohl ältesten Wanderwege besingen, den Rennsteig im Thüringer Wald – dann sind Sie gefordert uns auf unserer Wanderschaft – gesanglich – zu begleiten beim Lied „Wir wollen zu Land ausfahren“. Für diejenigen, die den Text nicht mehr präsent haben: Wir gehen jetzt rund und verteilen Textblätter, so dass sich dann keiner rausreden kann, er kenne den Text nicht mehr.
Pause
Hat jetzt jeder Sangeswillige ein Textblatt? Ja? Dann kann es ja gleich los gehen, aber lassen Sie sich ruhig Zeit, die Damen noch etwas Rouge nachlegen, Mann – oder besser Frau – wollen ja auch im Wald schick aussehen und die Herren noch Flüssigproviant bunkern. Vor dem Beginn unserer Wanderung auf dem Rennsteig machen wir zunächst noch einen Abstecher ins Piemont in Italien mit dem Lied
Wir kamen einst von Piemont Und, meine Herren, wenn Sie hierbei so etwas hören wie „sans dessus dessous“ hier geht es nicht um ein gleichnamiges Bekleidungsstück der Damen, sondern, wenn hier gesungen wird „sans dessus dessous et sans devant derrière“, heißt das auf gut Kölsch nichts anderes als „bovve un unge, füüre un hinge nix“ oder „nix an de Fööss“.
Rennsteig-Lied So jetzt geht’s aber los, meine Damen und Herren, Vereinigte Kurparkchöre von Gemünd:
Wir wollen zu Land ausfahren (A) (mit Publikum) Nach der anstrengenden Wanderung lassen wir Ihnen jetzt eine kleine Verschnaufpause mit einigen besinnlicheren Stücken, geht der heutige Tag ja allmählich zur Neige. Es folgen jetzt
Abend im Gebirge (Le soir à la Montagne) (Volkslied aus dem Aostatal in Italien)
Im Abendrot (Franz Schubert – Satz Jakob Christ)
Abendfrieden (Text und Melodie Hildegard Eckhardt, Satz Rudolf Desch)
Meine Damen und Herren – und ich spreche hier vornehmlich die reiferen Jahrgänge an – kommen Sie sich morgens beim Aufstehen auch vor wie ein gerade geschlüpfter Schmetterling? Erst mal die steifen Glieder entfalten, denn „hei deit et wieh und do deit et wieh“ – kennen Sie auch? Mit dem gleichnamigen Lied von den Bläck Fööss wollen wir ein Hohelied auf das Alter singen – und wenn wir dann schon einmal in Köln sind, geht es weiter mit dem Lied des unvergessenen Willi Ostermann „Och wat wor dat fröher schön doch in Colonia“ – Auch hierbei sind alle herzlich eingeladen, kräftig mitzusingen -ebenso beim letzten Stück für den heutigen Nachmittag „Ruut sin de Ruuse“ von den Boore.
Hei deit et wie un do deit et wie (A) Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia (A) (mit Publikum) Ruut sin de Ruuse (A) mit Publikum
Liebe Gäste, das war’s für heute. Ich hoffe, unser kleines Konzert hat Ihnen gefallen. Danke Ihnen fürs Kommen, für Ihre tatkräftige, stimmliche Unterstützung, Dank an die hiesige Stadtverwaltung, dass wir wieder hier für Sie singen durften – Dank aber vor allem unser musikalischen Begleitung Udo Greuel – unserem Solisten Heinz Sistig – und zu guter Letzt unserem Dirigenten Gerhard Half! Kommen Sie gut nach Haus, hoffentlich bis zu einem nächsten Mal.
Das Elternhaus (Zugabe)
Samstag, 10. September 2011
Goldhochzeit Werner Lammert und Brigitte, geb. Fickert aus Schleiden-Bronsfeld.
Brigitte und Werner Lammert 1961 …
… und 2011
Messfeier: Mit einem Dankgottesdienst begannen heute morgen um 11 Uhr die Feierlichkeiten der Goldenen Hochzeit in der evangelischen Kirche in Schleiden. Nach dem festlichen Orgelspiel zum Einzug des Jubelpaares und der zahlreichen Festgäste nahm Pfarrer Schumacher die Begrüßung vor. Statt einer Predigt sprach er über den bisherigen Lebenslauf der Goldhochzeiter, den ich sinngemäß wiedergeben und ergänzen möchte: Brigitte wurde am 17.8.1939 als jüngstes von vier Kindern (zwei Jungen und zwei Mädchen) der protestantischen Eltern Fritz Fickert und Berta, geb. Malitzky in Wendelborn, Kreis Tretnitz in Schlesien geboren. 1944 wurde die Familie wegen der näher rückenden Ostfront nach Bayern in einen kleinen Ort mit Namen Würding am Inn evakuiert. Mit 6 Jahren wurde Brigitte im Nachbarort Kirchheim eingeschult. Die Flucht war aber noch lange nicht zu Ende. Auf Umwegen gelangten sie schließlich und endlich 1945 nach Vussem. Nach mehrmaligem Umziehen wurden sie hier in einem Haus, das sie später kauften, in der Ackergasse, heute Nordstraße, sesshaft. Brigitte besuchte die Katholische Volksschule, aus der sie 1954 mit acht weiteren Mitschülern entlassen wurde. Alsbald fand sie eine Beschäftigung als Haushälterin in der Drogerie Berbuir in Mechernich. Dann aber – welch ein Glücksfall – lernte sie bei Renovierungsarbeiten an ihrem Elternhaus den aus Bronsfeld stammenden Stukkateur Werner Lammert kennen und lieben, der sie dann 1961 ehelichte. Seitdem wohnen sie in Bronsfeld. Brigitte arbeitete dort viele Jahre als Köchin in einem Jugendheim. Die Lammerts bekamen eine Tochter, der sie den Namen Sigrid gaben. Diese ist heute schon etliche Jahre verheiratet und wohnt in einem Haus, das größtenteils von Werner Lammert errichtet worden ist, in Holzweiler, oberhalb von Dernau an der Ahr gelegen. Bis vor ein paar Jahren war die Jubilarin den ganzen Tag damit beschäftigt, ihr großes Haus, Hof und Garten in Ordnung zu halten, was ihr heute aber sehr schwer fällt.
Es folgte nun ein Posaunensolo mit Orgelbegleitung. Nach der Segnung des Jubelpaares erfreute eine Sopranistin mit ihrer schönen Stimme die andächtig lauschenden Zuhörer. Als Zwischengesang wurden die Lieder: 1. Lobet den Herrn, 2. Stern, auf den ich schaue, 3. Nun danket alle Gott, und 4. Großer Gott wir loben Dich, gemeinsam gesungen. Zum feierlichen Auszug spielte die Organistin ein Präludium von Michael Prätorius. Vor der Kirche wurde das Goldpaar von der großen Gästeschar mit Glück- und Segenswünschen in Empfang genommen.
Auszüge aus der Geschichte Schleidens und der evangelischen Kirche: Im Schnittpunkt zweier Bundesstraßen, aber malerisch inmitten hoher Bäume und alter Gräber, liegt in Schleiden „Auf dem Driesch“ (alter Flurname) dicht an der Olef die evangelische Pfarrkirche. Über das Gotteshaus gibt es Interessantes zu berichten. Dazu muss man aber Folgendes wissen: Weil in der Herrschaft Schleiden das ganze 17. Und die ersten Jahrzehnte des 18. Jhdts. Des Öfteren die Besitzer wechselten, hatte die Bevölkerung besonders unter der Einquartierung ausländischer Truppen, z. B. aus Luxemburg, Spanien, Frankreich, Russland, Preußen und Österreich zu leiden. Als Kaiser Josef II. 1781 für seine österreichischen Lande, zu denen damals auch Schleiden gehörte, religiöse Toleranz verkündete, bauten die Schleidener Protestanten 1786 vor den Toren der Stadt ein einfaches, einschiffiges Bethaus. Der Besitz von Turm und Glocken war ihnen zunächst noch nicht gestattet. 1839 bezog dann der Baumeister W. C. Ulich den Betsaal harmonisch in einen größeren Kirchenbau ein, indem er einen Glockenturm mit achtseitigem Schieferhelm angliederte. Im Innern der Kirche sind an der Chorwandmitte Altar, Kanzel und Baldachin senkrecht übereinander angeordnet: ein ungewöhnliches Bild. Um auf den Predigtstuhl zu gelangen, muss man über eine Treppe in der Sakristei durch eine Wandtür gehen. Bei der jüngsten Restauration erhielt der Kirchenraum ein schlichtes, aber farblich eindrucksvolles Rokokodekor, wobei die ursprüngliche Ausschmückung im Geiste der Erbauerzeit einfühlsam ergänzt und vervollkommnet wurde. An diesen Renovierungsarbeiten war auch Werner Lammert, der vom Pastor großes Lob erhielt, maßgeblich beteiligt.
Goldhochzeitsfeier:
Nun beeilte man sich, das nahegelegene Restaurant-Bistro-Café Mayer aufzusuchen, um das Mittagessen vom Büffet einzunehmen. Mayers Restaurant ist seit 1957 in der dritten Generation im Familienbesitz und für gute Qualität und Zufriedenheit der Gäste bekannt. Die Räumlichkeiten sind für 15 – 150 Personen ausgelegt. In gemütlicher Atmosphäre und noblem Ambiente kann man hier speisen. Das Essen wird geschmackvoll und dekorativ angerichtet und serviert. Davon konnte ich mich selbst überzeugen.
Mit großer Spannung erwarteten nun das Jubelpaar und die Festgäste den MGV 1892 Vussem. Die Goldhochzeiter hatten extra ihren Festtag eine Woche vorverlegt, weil vom 16. – 19.9. in Vussem die Kirmes gefeiert wird, und wir nicht gesangsfähig gewesen wären. Um 15:15 Uhr betraten wir gutgelaunt mit 22 Sängern und dem musikalischen Leiter Gerhard Half den Saal, um mit folgenden Liedern (4. – 7. mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel) aufzuwarten: 1. Abendrot, 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Liebe ist unendlich, 4. Finster war die Nacht, 5. Old Mauhie, 6. He deit et wieh, 7. Ruut sin de Ruuse, und als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, 8. Das Elternhaus.
Zwischendurch hatte unser Vorsitzender Willi Schütt im Namen aller Sänger die Gratulation vorgenommen und als Geschenk eine Orchidee überreicht. Die Anwesenden waren von unseren Darbietungen sehr angetan. Sie hätten gerne noch ein paar Lieder von uns gehört; doch bei der schwülwarmen Witterung ging einigen Sängern die Puste aus. Wir wurden mit reichlich Beifall bedacht und fürstlich entlohnt. Anschließend gab es für uns im Schankraum Getränke nach Wahl und frische, belegte Brötchen.
Während sich einige Sänger labten (oben), Willi Schütt Autogramme schrieb (rechts), warteten andere schon auf das nächste Bier
Im Programm ging es derweil weiter mit dem Sing- und Tanzkreis Olef, der einige sehenswerte, graziöse Tänze vorführte. Danach gab es Kaffee und Kuchen vom Büffet. So allmählich ging am späten Nachmittag ein schönes Fest zu Ende, an das sich sicherlich alle Beteiligten noch gerne erinnern werden.
P.S.: Vor 12 Jahren brachten wir Brigitte Lammert zu ihrem 60. Geburtstag in der Gaststätte „Zum Eifelblick“ in Bronsfeld ein Ständchen und wurden dafür ebenfalls gut bewirtet. Seitdem sind Brigitte und Werner begeisterte Fans des MGV Vussem und besuchen, wenn es denn die Gesundheit zulässt, unsere Kurkonzerte.
Freitag, 28. Oktober 2011
Bunter, gemütlicher Abend des MGV 1892 Vussem
Vorwort: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. Diese Worte scheinen sich schnell herumgesprochen zu haben, denn heute hatte der Männergesangverein zum Gemütlichen Abend im Pfarrsaal eingeladen, und alle 80 Stühle waren bis auf den letzten Platz besetzt. Ja, wo man singt, da ist die Fröhlichkeit zu Hause. Griesgrämige Menschen bringen keinen Ton aus der Kehle. Darum sollte noch mehr gesungen werden, weil Gesang Harmonie und Frohsinn verbreitet. Heute Abend wollen wir durch schöne Stimmen zu schöner Stimmung finden. Ich bin sicher, dass alle Anwesenden uns gerne dabei helfen werden. Wir Sänger wollen ja nicht die Welt bewegen. Wir wollen die Harmonie lebendig halten bei denen, die singen und bei denen, die zuhören. Hören und Singen sind köstliche Gaben, die auch künftig stark genug sein werden, um sich gegen lärmende Musik durchzusetzen. Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann, und worüber es unmöglich ist zu schweigen. Einen besonderen Beitrag zu unserer Unterhaltung wird die Eifeler Mundartgruppe aus Bad Münstereifel leisten, die ja schon mehrmals in Vussem gastierte.
Zum Programmablauf: Gegen 19 Uhr konnte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt zahlreiche aktive und inaktive Mitglieder mit ihren Lebensgefährten begrüßen und willkommen heißen. Danach stellte er den Gästen unseren neuen Chorleiter Gerhard Half vor und wünschte allen viel Vergnügen. Mit dem (1.) „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist, sind der Seele Lieder“ eröffnete der MGV den Gemütlichen Abend. Es folgten die Lieder 2. Wir kamen einst von Piemont, 3. Aus der Traube in die Tonne, 4. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, und 5. Weiß ist das Schiff, das wir lieben, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Nachdem der brausende Applaus verklungen war, wurde das Büffet gestürmt, das im Foyer von der Metzgerei Hostel aus Mechernich aufgebaut worden war. Es bestand aus Spießbraten, Schweinefleisch, Bratkartoffeln, Sauerkraut und Pudding und schmeckte großartig. Dazu wurden reichlich Getränke serviert.
Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Die Eifeler Mundartfreunde aus Bad Münstereifel standen nun im Fokus, die mit ihren Sketchen und witzigen Pointen die Lachmuskeln der Zuhörer stark strapazierten. Der erste Sketch war eine Paraderolle für den Vorsitzenden der Theatergruppe Karl „Charly“ Roberz als Bürgermeister bei der Aufstellung der Musikkapelle zum Festzug des Schützenvereins.
Dabei ließ er das „R“ rollen, z. B.: „Drrrei Schrrrett fürrr derrr Sod widd aanjetrrrodde“. Es folgte 2. Die Hochzeit auf dem Standesamt, wobei der Bräutigam anfangs nichts zu sagen hatte, dann den Spieß aber umdrehte. 3. Der Fotograf mit seinem Dreibein. 4. Bauer im Kleiderschrank, eine Verwechslungsko-mödie. 5. Der Schiedsmann. Nun war eine längere Pause angesagt, die man nutzte, um sich die Beine zu vertreten, die Toiletten aufzusuchen oder für Getränkenachschub sorgte. Dann wurde das Programm der Mundartfreunde fortgesetzt:
1. Dialog zwischen Ober und Gast um Tasse oder Kännchen Kaffee. Beim 2. Sketch wird um ein Glas Bier oder Flaschenbier gestritten. 3. Die Erfindung einer ökologischen Mausefalle funktioniert nicht. Wogegen die 4. fiese Flejefangmaschin dem Erfinder alle Ehre macht und ein voller Erfolg wird. 5. Im Uhrengeschäft. 6. Eine Frau kommt mit ihrem Mann zur Frau Doktor in die Sprechstunde und weiß alles besser. Der Patient kommt nicht zu Wort. Nach 56 Kniebeugen wird der Puls gemessen, der aber ganz normal ist. Diagnose: Er leidet an Terrormitis und erhält ein Rezept. Darauf steht: „Setzen Sie sich endlich gegen Ihre Frau durch oder suchen Sie sich eine andere!“ 7. Für den Knengsrammelsball in Vussem hatte Charly sich eine neue Hose gekauft, die aber 5 cm gekürzt werden musste. Das hatte sich bald herumgesprochen und drei hilfsbereite Personen schnitten – ohne voneinander zu wissen – jeweils 5 cm von den Hosenbeinen ab, sodass die Hose nur noch als Shorts getragen werden konnte, was unter großem Gelächter bei der Anprobe zu sehen war. Das 8. Abschlussplädoyer von Charly als Bürgermeister lautete: „Isch werrrde kene Festzoch mie orrrganisierrre, sonderrrn em nächste Johrrr e Sporrrtfess ussrrrichte. Dofürrr ben isch met denne Buurrre Frrrengele met enem rrrude Kappeskopp am trrrainiere. Ihrrr könnt jo ens luurrre komme, ävvver ihrrr möt en den Krrrankekass senn, denn weil die kenn Disziplin em Liev han, jit et och ad ens en Klopperrrei. Deshalb möt ihrrr en de suurrre Appel biesse on üsch verrrsicherrre losse.“
Nach dem tosenden Applaus für die Mundartgruppe ergriff unser Vorsitzender das Wort und bedankte sich bei den Akteuren für die großartigen Aufführungen. Bis weit nach Mitternacht wurde noch die Muul jeschwaat, um dann frohgelaunt den Heimweg anzutreten.
Dieser bunte Kameradschaftsabend wird uns sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben und den Zusammenhalt im Verein stärken. Bleibt nur zu hoffen, dass die kommenden Proben von den Sängern ebenso gut besucht werden wie der heutige Abend.
Sonntag, 13. November 2011
Teilnahme des MGV am Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Wie vielerorts in Deutschland wurde auch in Vussem und Breitenbenden der Volkstrauertag feierlich begangen. Gegen 9:30 Uhr stellte sich der Trauerzug am ehemaligen Schulhof wie folgt auf: Freiwillige Feuerwehr (FFW), Musikverein (MV), Männergesangverein (MGV) und einige Vussemer Bürgerinnen und Bürger. Unter den Klängen eines vom MV gespielten Chorals gingen wir zum Ehrenmal, wo die FFW einen Kranz niederlegte und die Ehrenwache stellte.
Dort spielte der MV ein Lied zum Gedenken, während die Fahnen zum Zeichen der Trauer auf Halbmast hingen. In die Gedenktafel des Ehrenmals sind die Namen von gefallenen und vermissten Männern in goldenen Lettern eingraviert. Das kann nur ein ganz geringes Zeichen des Dankes für jene Männer sein, die ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode bezahlten. Der MGV gab der Veranstaltung mit zwei Vorträgen einen würdigen Rahmen:
1. Harre meine Seele; in der Bearbeitung von Heinz Sistig, 2. Sancta Maria; von Johann Schweitzer (1831-1882). Als Novum ist zu vermelden, dass die Bässe auf Anordnung unseres Chorleiters Gerhard Half hinter den Tenören Aufstellung nahmen. Annemie Linden hielt die Ansprache, die ich hier verkürzt und sinngemäß widergeben möchte; „Liebe Trauergemeinde! Der Volkstrauertag ist nicht nur ein Tag der Toten, sondern auch ein Tag der Lebenden. Er bringt uns zum Nachdenken: Warum gibt es immer noch Kriege? In den beiden Weltkriegen hat es über 65 Mio. Tote und 56 Mio. Versehrte gegeben, also über 120 Mio. Kriegsopfer, eine Zahl, vor der unsere Vorstellungskraft versagt. Auch wenn die Erinnerungen der Überlebenden und Hinterbliebenen im Laufe der Jahrzehnte immer mehr verblassen, verliert der Volkstrauertag nicht an Bedeutung. Kriege und Gewaltherrschaft der Vergangenheit haben ihre Spuren in der Gesellschaft hinterlassen, an die wir besonders an Tagen wie diesem erinnert werden. Die Devise nicht nur für heute lautet: Innehalten als Zeichen der Trauer und des Respekts für die Toten, aber vor allen Dingen müssen wir aus der Vergangenheit die richtigen Schlüsse ziehen. Der Volkstrauertag darf nicht zur Nebensächlichkeit werden, sondern vielleicht eines Tages zum Volksfriedenstag!“ Nach den Fürbitten wurde die Gedenkfeier vom MV mit dem „Lied vom guten Kameraden“ beendet. Im Anschluss fanden die Trauerfeierlichkeiten in Breitenbenden statt. Sie hatten einen ähnlichen Ablauf wie in Vussem. MV und MGV spielten und sangen dieselben Lieder.
Die beeindruckende Rede hielt wieder in Vertretung des beruflich verhinderten Ortsvorstehers Udo Thielen der Berufssoldat Oberstleutnant Oster, hier auszugsweise aufgeschrieben: „Sehr geehrte Damen und Herren!
Im letzten Jahr hatte ich bereits ausgeführt, dass der Volkstrauertag in der Bundesrepublik Deutschland kein Tag ist, der einzig den gefallenen Soldaten gewidmet ist. Wir gedenken heute auch der Zivilisten, die bei den aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen den Soldaten helfend und unterstützend Beistand leisten.
Es sind ständig zivile Bundesbürger dort zu finden, wo Elend und Leid herrschen. Sie kommen bei ihren Hilfeleistungen oft schuldlos zu Schaden oder verlieren dabei sogar ihr Leben. So beklagen wir in diesem Jahr den Tod eines Technikers des THW, der in Afghanistan bei einem heimtückischen Hinterhalt umkam, als er auf dem Weg zu einem Dorf war, um dort die Wasserversorgung der Zivilbevölkerung sicherzustellen. Ebenso gedenken wir heute meiner Kameraden, die in Afghanistan bei der Ausübung ihres Berufes gefallen sind. Mittlerweile hat die Bundeswehr, die seit 1991 friedenserhaltende und –sichernde Aufgaben außerhalb Deutschlands übernimmt und momentan am Horn von Afrika und in Afghanistan präsent ist, bei ihren Einsätzen bisher 99 Tote zu beklagen. – Meinen Respekt möchte ich aber auch den Feuerwehrkameraden für deren selbstlosen Einsatz zollen. Der Feuerwehrmann hat sich bewusst und freiwillig dafür entschieden, sein Leben zum Wohle der Bevölkerung einzusetzen. Dabei kommt es oft zu bedrohlichen Situationen, die auch manchmal zum Tod führen. – Zum Schluss möchte ich Sie bitten, beim Lied ‚Ich hatt‘ einen Kameraden‘ an die Opfer der Gewaltherrschaft und Kriege zu denken und auch an jene Menschen, die ihr Leben für andere riskieren und an unsere Soldaten im Einsatz, die dort den Willen des deutschen Volkes vertreten.“ Aber ehe das „Lied vom guten Kameraden“ intoniert wurde, beteten wir gemeinsam unter der Regie von Sbr. Hans Nellesen das „Vater unser“.
Sonntag, 20. November 2011
Advents- und Weihnachtsmarkt in Vussem
Alle zwei Jahre wird in Vussem ein Basar für einen guten Zweck durchgeführt. Die Ansprechpartner und federführende Personen für diese soziale Sache sind Resel Feyen von der Flötengruppe und Johannes Klinkhammer für die Dorfgemeinschaft. Der Erlös wird einem Kinderheim in Südindien gespendet, welches von Pater Leo d’Souza geführt wird. Das Aloysian Boys Home besteht seit 1980 und wird seit 1983 von der Katholischen Pfarrgemeinde Vussem-Breitenbenden in vielfältiger Weise unterstützt. In der 9. Ausgabe von „Haste Töne“ habe ich ausführlich darüber berichtet.
Mittagessen im Aloysian Boys Home
Am Sonntagmorgen, pünktlich um 11 Uhr, wurde die Tür zur Mehrzweckhalle geöffnet, um den schon ungeduldig wartenden Besuchern Einlass zu gewähren. Im Angebot standen hochwertige Holz-, Hand- und Bastelarbeiten u.v.m. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt worden.
Wie auch in den vergangenen Jahren zeugte auch dieses Mal wieder der Basar vom eifrigen Wirken, großen Bemühungen und die Bereitschaft der Mitwirkenden, sich für die hilfsbedürftigen Waisenkinder einzusetzen. Ein Rundgang durch die festlich geschmückte Halle zeigte, wie sehr sich alle angestrengt haben. Für jeden Besucher war bestimmt etwas Nützliches dabei.
Um 14:30 Uhr hatte der MGV 1892 Vussem unter der Leitung von Gerhard Half, der von den Sängern volle Konzentration und präzises Singen verlangt hatte, seinen mit Spannung erwarteten Auftritt. Folgende weihnachtliche und stimmungsvolle Lieder wurden präsentiert: 1. Fröhliche Weihnacht überall, 2. O Freude über Freude, 3. St. Niklas war ein Seemann (Keyboard: Ludmilla Half), 4. Herbergslied, 5. Trommellied, 6. O du fröhliche, 7. . . . denn es ist Weihnachtszeit (Keyboard: Ludmilla Half), und 8. Weihnachtsglocken. Schade war nur, dass die enorme Geräuschkulisse, die in der Turnhalle herrschte, bei unseren hörenswerten Vorträgen sehr störend wirkte. Lobenswert zu erwähnen ist aber, dass die Ehefrau unseres Chorleiters, Ludmilla Half, uns zum ersten Mal musikalisch begleitet hat. Es war beeindruckend, mit welcher Unbeschwertheit sie die anspruchsvollen Partituren auf dem Keyboard mit viel Gefühl und auf professionell hohem Niveau meisterte. Sie gab uns Sängern mit ihrem Spiel ein sicheres Geleit. Am späten Nachmittag sorgte auch die Bläsergemeinschaft Vussem-Strempt für weitere vorweihnachtliche Stimmung, bevor zum Schluss die große Tombola stattfand, bei der schöne Preise zu gewinnen waren. Es bleibt nun noch zu hoffen, dass sich die aufwendige Arbeit auch gelohnt hat.
Freitag, 25. November 2011
Jahresabschlussfeier der ehemaligen Soldaten im Casino Mechernich
Am Freitag, 25.11.2011, fand die alljährliche Jahresabschlussfeier der ehem. Soldaten, Kreis Euskirchen, im Deutschen Bundeswehr Verband (DbwV) statt. Zu dieser weihnachtlich dekorierten Feier, erschienen 60 ehemalige Soldaten mit Frauen. Der Vorsitzende Peter Kruse begrüßte die anwesenden Gäste und den Hausherrn, Herrn Oberst Johann Peter Schmitz, als Standortältesten vom Führungs-Unterstützungs-Regiment 28 (FüUstRgt 28) Mechernich.
Die einführenden Worte sprach der Vorsitzende und wies noch einmal auf die zurückliegenden Ereignisse hin. Da waren: der Wechsel der Verteidigungsminister, Aussetzung der Wehrpflicht zum 01.07.2011, Standortauflösungen. Nach dem Vorsitzenden sprach der Oberst Schmitz. Seine einleitenden Worte waren, dass der Standort Mechernich nicht aufgelöst wird gemäß der ersten Grobstrukturierung. Zwar speckt der Standort Mechernich ab, aber der Standort bleibt erhalten. Der Regimentsstab wird Mechernich voraussichtlich zwischen 2013 und 2016 verlassen. Das Luftwaffenmaterialdepot wird bis mindestens 2018 vor Ort bleiben.
Nach den Worten des Herrn Oberst kam der Männergesangverein Vussem zum Zuge. Bei adventlich, weihnachtlichen Liedern wurden die Anwesenden auf die bevorstehende Weihnachtszeit eingestimmt. Es gab viel Beifall und man merkte, dass die Gäste diese Lieder genossen, wie man mir auch hinterher bestätigte.
Eine ganz große Überraschung gab es noch für seine Frau. Der Männergesangverein sang ihr zu Ehren das Geburtstagsständchen. Der Vorsitzende, Herr Willi Schütt, überreichte ihr auch noch einen Blumenstrauß. Sie war sichtlich gerührt. Es sollte doch keiner wissen, dass sie heute Geburtstag hatte.
Bei uns weilte auch ein Fregattenkapitän zum ersten Mal. Zur etwas vorgerückten Stunde, sagte ich ihm: „Herr Fregattenkapitän, ihnen zur Ehre hat der MGV extra gesungen: Sankt Niklas war ein Seemann“. Er schmunzelte, als ich ihm dies sagte. Ob er es wohl auch geglaubt hat??? Noch etwas Persönliches. Es war dies das 8. Mal, dass Ihr mit Eurem Gesang die Feier verschönt habt. Gleichzeitig war dies mein letzter Auftritt als Vorsitzender. Ich werde mich nächstes Jahr nicht wieder zur Wahl stellen. In diesem Sinne möchte ich mich noch vielmals für Eure Unterstützung bedanken. Sänger bleibe ich auch weiterhin.
Nochmals vielen Dank Euch Allen
Peter und Renate Kruse
Ergänzung durch den Chronisten: Lieber Peter! Herzlichen Dank für Deine aufschlussreiche Berichterstattung. Ich möchte nur hinzufügen, dass vorwiegend klassische aber auch zeitgenössische Kompositionen für Gesang und Instrumentalbegleitung zum Vortrag gelangten, die das Programm sehr abwechslungsreich werden ließen: 1. Weihnachtsglocken, 2. Trommellied, 3. . . . denn es ist Weihnachtszeit*, 4. Fröhliche Weihnacht überall, 5. Herbergslied, 6. St. Niklas war ein Seemann*, 7. O du fröhliche, und 8. zu Renate Kruses Geburtstag: Geburtstagsständchen.
*= am Keyboard: Ludmilla Half.
Fazit: Die Vorstellung von lebendigem Chorgesang, die unser Dirigent Gerhard Half hat, ist unbestritten. Erfreulich war, dass die Sänger dies zu seiner Zufriedenheit umsetzen konnten. Gleichfalls trug Frau Halfs präziser, lockerer und perlender Anschlag am Keyboard dazu bei, sich angenehm unterhalten zu fühlen.
Samstag, 26. November 2011
Seniorennachmittag in Breitenbenden
Der Bürgerverein Breitenbenden hatte für heute alle Bürger des Ortes ab 60 Jahren nebst Gatte/Gattin in den Gasthof „Zum Krebsbachtal“ eingeladen. Die Resonanz war erfreulich, waren doch ca. 50 Senioren erschienen, die von jungen Damen des Ortes betreut und verwöhnt wurden. Um 14:30 Uhr war die Kaffeetafel gedeckt, und die Vorsitzende des Bürgervereins, Dagmar Fischer, begrüßte die Anwesenden und wünschte einen guten Verlauf. Hiernach hielt Ortsvorsteher Udo Thielen eine kurze Ansprache und verteilte an jeden Gast einen Gutschein, der folgendes beinhaltet: Wanderung zum Bergwerkmuseum im Juni/Juli 2012; Führung durch das Museum und das Besucherbergwerk; Reibekuchenessen vor dem Museum, gestiftet von Johannes Klinkhammer; Rückfahrt mit einem Bus, den die Fa. Schneider-Bank zur Verfügung stellt. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick begrüßte ebenfalls die Senioren und überreichte den obligatorischen Umschlag an die Bürgervereinsvorsitzende. Danach kam der MGV 1892 Vussem zu seinem Auftritt mit 8 Weihnachtsliedern, die bei den Anwesenden sehr gut ankamen, gaben diese doch der Veranstaltung in der vorweihnachtlichen Zeit den festlichen Rahmen. Bei den gesanglichen Vorträgen gab auch ein versteckter Solist aus dem Hintergrund zur Freude der Senioren seinen Einstand, nämlich unser Freund Alex, sechsjähriger Sohn unseres Chorleiters Gerhard Half. Das wurde von den Gästen mit Applaus honoriert. Des Weiteren erschien der Nikolaus, las ein Gedicht vor und verteilte Weihnachtstüten. Gegen 17 Uhr ging der gelungene Seniorennachmittag zu Ende. Die Gäste waren zufrieden und traten den Heimweg an.
Bernhard Mießeler
Ergänzung durch den Chronisten:
Lieber Bernhard! Vielen Dank für Deinen vorzüglichen Beitrag. Hier die Lieder unseres Auftritts: 1. O Freude über Freude, 2. O du fröhliche, 3. Herbergslied, 4. . . denn es ist Weihnachtszeit*, 5. Fröhliche Weihnacht überall, 6. Weihnachtsglocken, 7. St. Niklas war ein Seemann*, und 8. Trommellied.
*= am Keyboard: Ludmilla Half.
Resümee: Mit diesen Weihnachtsliedern stimmten die Sänger die aufmerksamen Zuhörer auf das bevorstehende Fest ein. Sie zeigten sich tief beeindruckt von unseren hörenswerten Darbietungen; denn unter der Leitung von Gerhard Half entfalteten die Akteure einen in sich ausgewogenen Chorklang, der von der Pianistin Ludmilla Half mit cooler Spielfreude und beeindruckender Fingerfertigkeit unterstützt wurde.
Das Wort zum Jahreswechsel
Liebe Sangesbrüder!
Wir stehen wieder am Anfang eines neuen Jahres, das noch völlig unberührt vor uns liegt. Was mag es uns bringen? Welche Erfahrungen werden wir machen? Können wir an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen? Noch vermag niemand darauf eine Antwort zu geben. In knapp einem halben Jahr feiern wir unser 120jähriges Bestehen. Mit einem Festkonzert wollen wir die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen. Für das Programm werden u. a. neue Lieder einstudiert. Soll es aber ein Erfolg werden, so sind wir auf jede Probe und auf jede Stimme bzw. jeden Sänger angewiesen. Dazu weise ich ausdrücklich nochmals auf den auf Seite 1 dieser Zeitung abgedruckten Leserbrief von Heinz Sistig hin, der u. a. zu Recht die Laumänner unter uns Sängern kritisiert hat. Ich bin da ganz seiner Meinung und appelliere ebenfalls an sie, ihre negative Einstellung zu den Chorproben und zum MGV zu überdenken. Denn wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wenn dieser Weg beschritten wird – da bin ich mir ganz sicher – können wir uns alle auf ein schönes Fest freuen. Zum Schluss, liebe Sangesbrüder, möchten mein Bruder Albert und ich es nicht versäumen, allen Wohltätern und Freunden des Chorgesangs für ihre Unterstützung, und allen, die bei der Erstellung dieser Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ mitgewirkt haben „Danke!“ zu sagen. Euch und Euren Familien und allen, die diese Zeitung lesen, wünschen wir ein gesegnetes, friedvolles und glückliches Neues Jahr, damit wir gemeinsam mit Zuversicht und der richtigen Motivation das Jahr 2012 angehen können. Packen wir’s an!
Michael Wielspütz Albert Wielspütz
Chronist und Sbr. Redakteur
Montag, 19. Dezember 2011
Geburtstagsfeier mit unserem Sbr. Arnold Mies (70).
Vorwort:
Einen Tag nach seinem 70. Geburtstag am 11. Dezember erschien Arnold Mies wieder zur Gesangsprobe. Die Wiedersehensfreude war sehr groß, besonders im 2. Bass. Schließlich hatten wir lange auf seine Stimme verzichten müssen.
Das hatte mehrere Gründe: 1. der Tod seiner Ehefrau Trude und 2. ein längerer Krankenhausaufenthalt nach einer schwierigen Operation mit anschließender Rehabilitation in Bad Kreuznach. Als Geburtstagsständchen hatte sich Arnold das Lied „Ein Bier, das macht den Durst erst schön“ gewünscht. Die Glückwünsche von seinen Sangeskollegen nahm er ebenso dankend entgegen wie das Geldgeschenk, das ihm unser Vorsitzender überreichte. Er revanchierte sich mit einer Einladung zum Umtrunk mit Imbiss nach der nächsten Chorprobe am 19.12.2011.
Geburtstagsfeier: Die verkürzte Probe, die zunächst von Gerhard Half gestaltet wurde, übernahm dann Heinz Sistig, weil wir am nächsten Freitag einen Auftritt in Mechernich haben werden, bei dem unser Dirigent wegen Urlaubs nicht da sein wird.
Langjährige Weggefährten im MGV: Arnold Mies und Michael Wielspütz
Im Foyer des Pfarrheims hatte der Jubilar Arnold Mies ein rustikales Büffet aufgebaut, das aus leckerem Kartoffelsalat mit Bockwürstchen, frischgebackenem Brot („Peng“), welches man mit Kräuterbutter, Schmalz oder Mett mit Zwiebeln bestreichen konnte, bestand.
Dazu wurde ein frischgezapftes Bier vom Fass serviert. Schade war nur, dass an diesem Abend einiges an Essen und Gerstensaft übrig blieb, weil wieder etliche Sänger fehlten. Man ließ sich aber deshalb die gute Laune nicht verderben, sondern sang dem Jubilar zur Freude noch ein paar Trinklieder.
Mein Lebenslauf in bunten Bildern: Am 11.12.1941 wurde ich als erster Sohn der Eheleute Peter Mies (Former) und Anna geb. Hansen (Hausfrau) in Waldorf bei Blankenheim geboren. An diesem Tag war mein Vater als Soldat der Wehrnacht am Moskwa-Wolga-Kanal bei Klin in der Nähe von Moskau als Geschützführer 8,8 cm, einer Panzerjägereinheit eingesetzt. Während meine Oma verzweifelt die Hebamme in Ripsdorf und Alendorf suchte, hat mein Opa und Pate Arnold Hansen alleine und seelenruhig ohne fremde Hilfe meine in den Wehen liegende Mutter bei ihrer ersten Geburt betreut und mir geholfen, das Licht der Welt zu erblicken. Der Knabe hatte das stattliche Gewicht von sage und schreibe 12 Pfund nach Angabe der nach der Geburt eintreffenden Hebamme. Während des Rückmarsches der Wehrmacht Richtung Westen geriet mein Vater 1943 in russische Gefangenschaft und blieb dort bis Februar 1947. Ostern 1948 wurde ich in Waldorf eingeschult. Im September 1948 zog die Familie mit der im August 1948 geborenen Schwester Regina in ein kleines von Vater und Opa selbstgebautes Häuschen am Waldesrand bei Esch Kreis Daun. In Esch ging ich dann bis Ostern 1953 zur Schule. 1952 kauften meine Eltern von der Erbengemeinschaft Josef Wielspütz (Jüppse) das Haus am Holzheimer Weg in Vussem. Ostern 1953 zogen wir mit der Familie nach Vussem. Ich besuchte hier die 8-klassige Volksschule bei Lehrer Thomae. Am 3.4.56 begann ich eine 3-jährige Lehre bei der Deutschen Bundespost in Mechernich und Euskirchen. Am 01.01.1960 wurde ich Mitglied im MGV 1892 Vussem. Mein postalisches Wirken endete mit dem 31.12.1961. Vom 02.01.1962 bis 31.12.1963 war ich Soldat bei der Bundeswehr; meine Stammeinheit war eine Fernmeldeeinheit in Rheinbach. Am 04.05.1964 nahm ich eine Tätigkeit als Fernschreiber beim Bundesministerium der Verteidigung auf. Den 1973 erfolgten Laufbahnwechsel in den Verwaltungsdienst beendete ich am 31.12. 2006 nach 50½ Dienstjahren als Regierungsamtmann. 1971 zog ich frisch verheiratet mit Gertrud geb. Nießen nach Meckenheim-Merl. 1972 kam unser Sohn Volker in der Uniklinik Bonn zur Welt. 1973 zogen wir zwecks Vorbereitung eines Hausbaues nach Lorbach. 1976, rechtzeitig zur Vussemer Kirmes im September konnten wir dann einziehen. 1977 wurde Markus, 1979 Sohn Thomas geboren. 1986 wurde mir durch den Herrn Bundespräsidenten die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Wir verkauften das Haus nach der Jahrtausendwende und zogen 2002 nach Merzbach bei Rheinbach. 2005 kauften wir eine Doppelhaushälfte in Mechernich. In diesem unserem Altersruhesitz fühlten wir uns sehr wohl. Leider ist mein Trudchen am 05. September 2011 in Mechernich verstorben.
Arnold Mies
September 2010: Arnold Mies: 50 Jahre im MGV
Mai 2011: Arnold Mies (rechts): 25 Jahre im Kirchenchor
Ergänzungen durch den Chronisten: Es ist noch nachzutragen, dass Arnold Mies noch 2 weitere, jüngere Geschwister hat: Eva und Richard. Vor 25 Jahren, am 3.12.1986, verlieh der Bundespräsident Herrn Arnold Mies in Anerkennung für seine Bemühungen im sozialen Bereich (u. a. Vormundschaft), der Tätigkeit als 1. Vorsitzender des TSV Feytal, im Bürgerverein, als Gründungsmitglied des Karnevalsvereins 1977 Vussem, des Heimat- und Geschichtsvereins Vussem, für den er die Satzungen ausarbeitete, die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Ferner war er viele Jahre im Pfarrgemeinderat tätig. Von 1992-2002 zeichnete er als Rendant im Kirchenvorstand verantwortlich. Im Mai 2011 wurde er für 25 Jahre Singen im Kirchenchor ausgezeichnet und ist dort seit einigen Jahren Teamleiter. Für 50jährige aktive Mitgliedschaft im MGV 1892 Vussem bzw. DSB erhielt er im September 2010 während einer Konzertveranstaltung Nadel und Urkunde von der Vorsitzenden des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, Gabriele Heis, ausgehändigt. Vier Jahre sang er im MGV Wormersdorf. Von dieser Stelle aus wünsche ich dem Jubilar auf seinem weiteren Lebensweg Kraft und viel Freude an seinen Hobbies.
Michael Wielspütz
Freitag, 23. Dezember 2011
Eröffnungsfeier der Kunstausstellung „Einheimischer Künstler“ in Mechernich
Kunst Dasburg
Kunst Kulbrock
Im Foyer des Gymnasiums „Am Turmhof“ wurde zum 32. Mal in Folge die Kunstausstellung feierlich eröffnet. Auch in diesem Jahr werden von 33 Ausstellern vielfältige Kunstwerke verschiedener Schaffens- und Stilrichtungen präsentiert. Der „Motor“ dieser Initiative ist Paul Weiermann, der seit vielen Jahren als Vertreter der Künstlergemeinschaft gemeinsam mit der Stadt Mechernich und vielen Helfern diese Ausstellung organisiert und das Foyer des Gymnasiums in eine große Galerie verwandelt.
v. l.: Hans Schmitz, Dr. Hans-Peter Schick, Robert Ohlert, Paul Weiermann
Zusammen mit dem stv. Landrat Hans Schmitz und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales, Ratsherr Robert Ohlert, eröffnete der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Vernissage. In seiner Rede sagte er u. a.: „ Ich bin heute ein schwarzer Punkt, umgeben von zwei Roten“, womit er humorvoll auf seine beiden Begleiter Schmitz und Ohlert anspielte, die der SPD angehören. Weiter sagte er, dass er nun schon zum 13. Mal gerne hierher gekommen sei, denn über die Jahre hinweg sei die Ausstellung zu einer festen Planung in seinem Terminkalender geworden. „Die Vielfalt, die diese Präsentation charakterisiert, wird von Jahr zu Jahr besser und sehenswerter“. Hans Schmitz pflichtete ihm bei: „Was in den 32 Jahren hier aufgebaut worden ist, ist wohl einmalig im Kreis Euskirchen. Als Mechernicher Bürger bin ich sehr stolz auf diese Ausstellung“. Auch Robert Ohlert hob in seiner Ansprache das breite Spektrum und die wachsende Qualität der Arbeiten hervor, die die Künstler hier zeigen, wobei er auf die mannigfaltigen Ausdrucksmöglichkeiten mit Formen und Farben bei den Bildern verwies. Angefangen von reinen Abstraktionen bis hin zur Spiegelung der Wirklichkeit sei alles vertreten. Neben der großen Anzahl bildlicher Darstellungen, Druckgrafiken und Fotografien seien auch Skulpturen, darunter filigrane Keramiken zu betrachten. Auch witzige und moderne Illustrationen könnten sich sehen lassen. Es kommt nicht darauf an, was man macht, sondern wie man es macht“, so Ohlert. Dass jedes der Exponate „gut gemacht“ ist, davon konnten sich die zahlreichen Besucher selbst überzeugen. Paul Weiermann begrüßte ebenfalls die geladenen Gäste und erzählte u. a., dass beim Aufhängen der Bilder einige Rahmengläser zu Bruch gegangen seien. „Doch Scherben sollen bekanntlich ja Glück bringen“, meinte er. Für die musikalische Untermalung der Eröffnungsfeier sorgte zwischendurch nun schon zum achten Mal im zweijährigen Turnus der MGV 1892 Vussem. Eigentlich war vorgesehen, dass Heinz Sistig das Dirigat übernehmen sollte, denn Gerhard Half wäre zu diesem Zeitpunkt mit seiner Familie in Urlaub gefahren. Doch verhinderte dieses Vorhaben die plötzliche Erkrankung seiner Frau. So sang also unser Chor unter der Leitung von Gerhard Half folgende Lieder: 1. Zeit ist ein Geschenk, 2. Das Elternhaus, 2. Weihnachtsglocken, und 4. O Freude über Freude. Der begeisterte und z. T. stürmische Applaus zeigte, dass die Zuhörer von der musikalischen und optischen Vorstellung mitgerissen wurden.
Zum Schluss wünschte der Bürgermeister allen Anwesenden für das neue Jahr „Gesundheit, eine große Portion Gelassenheit und etwas mehr Zufriedenheit“. Während die Gäste zum Umtrunk geladen wurden, spielte Sbr. Udo Greuel Lieder auf seinem Keyboard.
19. Freitag, 27.01.2012
Jahresabschlussfeier (JAF).
Der Mann, der aus der Kältekam: Albert Wielspütz: „Wenn ich Üch seh, beschlät mir de Brell!“
Akribisch wie immer dokumentierte Chronist Michael Wielspütz (Mitte) die Ereignisse der JAF.Conny Kriescher und Bernhard Hoffmann glühten“ schon mal vor.
Die JAF, die normalerweise zwischen den Jahren stattfindet, musste verschoben werden, weil 1. unser Chorleiter in Urlaub weilte und 2. Die Räumlichkeiten des Pfarrheims für andere Festivitäten genutzt wurden. Trotzdem fehlten vier Sänger, die entweder erkrankt, in Urlaub oder durch einen Todesfall verhindert waren. Immerhin konnte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt 24 Sänger, Chorleiter Gerhard Half und unser inaktives Mitglied Albert Wielspütz in seiner Eigenschaft als Redakteur unserer Sängerzeitschrift herzlich willkommen heißen. In seiner Ansprache sagte Schütt u. a., dass das verflossene Jahr in gesanglicher und finanzieller Hinsicht ein gutes Jahr gewesen sei. Viele schöne Veranstaltungen, die wir mit unserem Gesang bereichert haben, bestätigten dies. Beim Verkauf von Getränken konnte ein Überschuss von 667 € erwirtschaftet werden, ein Plus von 52 € gegenüber 2010. Bei seiner Danksagung für die geleistete Arbeit von Chorleiter, Vorstand und Sängern, vergaß er auch nicht die Brüder Albert und Michael Wielspütz zu erwähnen, die viel Herzblut in die aufwändige und zeitraubende Erstellung der Zeitschrift „Haste Töne?“ investierten. Schütt appellierte anschließend nochmals eindringlich an alle Sänger, die kommenden Proben zu besuchen, damit das Jubiläumskonzert am 2. Juni 2012 kein Reinfall wird. Für unsere Mitwirkung beim Basar am 20.11.11 in Vussem erhielten wir von Pater Leo aus Indien eine E-Mail mit folgendem Inhalt: „Liebe Freunde des Musik- und Männergesangvereins! Sie haben freundlicherweise dem Basar geholfen durch ihre Gesang- und Instrumental-Beiträge. Ich danke Ihnen allen ganz herzlich für Ihren Einsatz für die Kinder. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen für das Neue Jahr!“ gez. Pater Leo. Kassierer und Kreistagsabgeordneter Matthias Vogelsberg berichtete, dass der Einreiseantrag der Schwiegermutter von Gerhard Half, die in der Ukraine beheimatet ist, vom Ausländeramt positiv beschieden wurde, sodass sie uns auf ihrem russischen Zupfinstrument „Domra“ beim Jubiläumskonzert begleiten kann. Nun nahm der Chor Aufstellung und sang einen neu einstudierten Gospel mit dem Titel „Rock My Soul“, wobei es bei vielen Sängern noch mit der englischen Aussprache haperte. Im Anschluss sagte der Chorleiter Gerhard Half u. a.: „Ich bin im Großen und Ganzen mit dem Fortschritt des Chores zufrieden. Aber es ist noch ein weiter Weg, um meine Vorstellungen realisieren zu können.“
Als nun das Büffet freigegeben wurde, ertappte man Sbr. Werner Borker als Topfgucker. Er hatte großen Hunger und war als erster an der Futterkrippe. Die Fa. Hostel aus Mechernich hatte auf Bestellung Haxen, Kasseler, Sauerkraut und Kartoffelpüree geliefert, das vorzüglich schmeckte. Auch die Puddingliebhaber kamen auf ihre Kosten, denn dreierlei Sorten standen zum Verzehr bereit.
Et schmaat wie ze Kölle: Bernhard Hoffmann …
… und Heinz Sistig
Nun folgte der gemütliche Teil des Abends. Unser Routinier Wolfgang Schulz begab sich ans Rednerpult und verstand es, seine zum Teil wissenschaftlichen Ideensammlungen in witziger Form vorzutragen, sodass bei den aufmerksam lauschenden Zuhörern keine Langeweile aufkam und kassierte dafür wohlverdienten Applaus. Die Themen waren: 1. Jahresrückblick, 2. Neujahrswünsche, 3. Gute Vorsätze, z.B. Kalorienabbau.
Die Witze unterteilte er in folgende Kategorien:
Blondinen-, Kneipen-, Eheleben- und Ostfriesenwitze. Bei diesen fühlte sich Werner Borker angesprochen, der ja aus der Gegend stammt und drohte mit der Faust. Udo Greuellöste nun seinen Vorredner ab und begeisterte die Sänger mit seinen Stotterwitzen, womit er das Stimmungsbarometer noch einmal so richtig auf Hochtouren brachte.
Mit großer Spannung erwartete man nun die Verteilung der „Haste Töne?“-Zeitschrift (unten). Mein Bruder Albert und ich hoffen nun, dass uns das Werk wieder gelungen ist. Dazu teilte der Vorstand mit, dass in diesem Jahr der Eigenanteil von 3 € wegfallen würde.
Präsentation der ZeitungBorkerWichteln
Willi Schütt, Matthias Vogelsberg, Gerhard Half und Fritz Pütz amüsierten sich bei der Lektüre der neuen Sängerzeitschrift.
Anschließend spielte Udo Greuel noch Lieder querbeet auf seiner „Quetsch“, die gerne mitgesungen wurden. Weit nach Mitternacht endete eine harmonisch verlaufene JAF, und ohne nennenswerte Zwischenfälle trat man den Heimweg an.
Nachdem sich die Lachfalten wieder etwas geglättet hatten, begann man mit dem Wichteln. Jeder, der eine Sechs gewürfelt hatte, konnte sich ein Geschenk aussuchen. Werner Borker erwichtelte sich dabei den Trostpreis.
März 2012
Nachruf!
Am Mittwoch, dem 22.01.2012 verstarb unser inaktives Mitglied Marianne Wenderdel, geb. Moser, im Alter von 87 Jahren. Nach dem Wortgottesdienst am 27.01.2012 im Bestattungshaus Ernst wurde sie auf dem Friedhof in Kommern beigesetzt. Seit 20 Jahren war sie förderndes Mitglied des MGV 1892 Vussem und hat mit ihren Beiträgen und Spenden uns stets finanziell unterstützt. Dafür sind wir ihr sehr dankbar, und wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Möge sie nun ruhen in Frieden! Unser Mitgefühl gehört aber im besonderen Maße unserem Sbr. Bernd Wenderdel und seinen Angehörigen.
Am 08.03.2010 um 19.05 h eröffnete unser 1. Vorsitzender Willi Schütt im Pfarrheim von „St. Margareta“, Vussem die JHV und begrüßte die 22 erschienenen Sänger sowie unseren Chorleiter Heinz Sistig. Die hl. Messe zu Ehren der Lebenden und Verstorbenen des Vereins war entgegen der sonstigen Gepflogenheit bereits vorab am 06.03.2010 mitgestaltet worden. Nach der Begrüßung wurde um eine Gedenkminute zu Ehren der Verstorbenen des Vereins gebeten, und nach dieser ging man schnell zur Tagesordnung über, wartete doch auf die Anwesenden nach der Sitzung ein deftiges Essen und reichlich zu trinken, gestiftet von unserem Aktiven Bernd Wenderdel anlässlich seines 60. Geburtstags. Der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz verlas zunächst die Niederschrift der Jahreshauptversammlung vom 19.04.2009 und gab im Anschluss daran im Tätigkeitsbericht nochmals einen Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr. Danach folgte seitens unseres 1. Kassierers Matthias Vogelsberg der Kassenbericht. Erfreulicherweise hat das vergangene Jahr mit einem wenn auch sehr kleinen Plus von EUR 28,81 abgeschlossen. Einnahmen von EUR 2.481,25 (davon Spenden EUR 1.173,95) standen Ausgaben von EUR 2.452,44 gegenüber. Matthias Vogelsberg wies ausdrücklich darauf hin, dass wir keine großen finanziellen Sprünge machen könnten, und er regte nochmals an, Auftritte grundsätzlich nicht kostenlos zu machen. Klaus Bernitt und Günther Sonnenschein hatten im Vorfeld die Bücher geprüft, und ersterer bescheinigte in seinen Prüfbericht unserem Kassierer eine ordentliche Buchführung mit sauber dokumentierten Belegen. Der Kassenprüfer bat von daher um Entlastung des Vorstands, dem von der Vollversammlung einstimmig stattgegeben wurde. Bei der anschließenden Neuwahl der Kassenprüfer wurden einstimmig gewählt: Philipp Fünfzig und Arnold Mies und als Vertreter Bernhard Hoffmann.
Derzeit sind folgende Veranstaltungen in 2010 geplant:
22.05.2010
Herbstkonzert im „Haus“ in Vussem (Zeit wird noch festgelegt) anlässlich eines Festaktes des Feldenkraises ein ca. 30 minütiger Auftritt. Genaueres hierzu folgt noch, doch hat sich lt. Willi Schütt die Besitzerin des „Hauses“, Frau Schmidt-Paas, sehr über unser Angebot gefreut.
19.06.2010
Ständchen für Peter Kruse im Uffz-Heim zu seinem 70. Geburtstag (zwischen 12.00 und 14.00 h)
04.07.2010
Kurkonzert in Gemünd um 16.00 h
10.07.2010
Fritz Pütz feiert mit seiner Edith am 09.07.2010 Goldene Hochzeit und bat uns, die Messe am 10.07.2010 um 11.00 h zu singen.
12.09.2010
Der Einladung des Männergesangvereins 1860 Arloff-Kirspenich zum Freundschaftssingen anlässlich des 150-jährigen Bestehens wurde von den Sängern zugestimmt, so dass wir folglich dort zusagen werden.
Das jährliche Maiansingen am 30.04. fällt in diesem Jahr aus, da unser Chorleiter Heinz Sistig an diesem Tag anderweitige Verpflichtungen hat.
Verschiedenes
Michael Wielspütz fragte nach dem Verbleib unserer Vereinsfahne, die derzeit noch in der „Schneidmühle“ hängt. Willi Schütt erwiderte, dass man nochmals einen Antrag machen würde, um die Fahne im Pfarrheim aufhängen zu dürfen. Nachdem jetzt ein neuer Kirchenvorstand (u.a. als neues Mitglied Hans Klinkhammer) im Amt ist, dürfte das kein Problem mehr sein. Bei der nächsten Sitzung des Kirchenvorstands werde ein neuer Vorstoß gemacht. Willi Schütt bat unseren Chorleiter Heinz Sistig um einige Worte. In Anlehnung an die von Wolfgang Schulz aus der Niederschrift von 2009 vorgetragenen Worte wiederholte er seine Wünsche, nämlich bessere Disziplin bei der Proben, Pünktlichkeit, Zusagen einhalten und regelmäßiger Probenbesuch, dauere es doch immer länger, neue Stücke einzustudieren. Die Sänger müssten Schwerpunkte bei Ihren Aktivitäten setzen und dabei den MGV über andere Interessen stellen. Im Übrigen wies er nochmals darauf hin, dass er in absehbarer Zeit das Dirigat des Chores abgeben werde, um dann wieder nur als Sänger im Verein zu sein. Der Vorstand solle sich rechtzeitig Gedanken machen über einen Nachfolger. Als einen Grund für sein Vorhaben sagte er, im Gegensatz zu einem Sänger müsse ein Dirigent immer anwesend sein. Alfred Brell plädierte dafür, unseren Chorleiter einmal hochleben zu lassen, worauf dieser in Anlehnung an das bereits Gesagte erwiderte, wichtiger als Lobhudelei seien ihm z.B. als 1. Schritt Unterstützung seitens der Sänger bei seiner Arbeit und Disziplin. Klaus Bernitt fragte nach dem Verbleib unserer beiden Sänger aus Weyer. Willi Schütt konnte die Frage dahingehend beantworten, dass beide dem Verein als Inaktive Mitglieder erhalten geblieben sind. Arnold Mies lobte den Vorstand für seine Arbeit, insbesondere aber unseren Chorleiter Heinz Sistig für seine Geduld mit uns Sängern, der seine bereits geäußerten Worte nochmals wiederholte – für ihn sei mehr oder weniger der einzige Entschuldigungsgrund, nicht zu den Chorproben zu erscheinen, krankheitsbedingte Ausfälle. In diesem Zusammenhang trug Wolfgang Schulz einen Bericht vor aus der Zeitschrift „Neue Chorzeit“ mit dem Titel „Einst und jetzt: Der Probenbesuch“. Hierin wird auf die Probleme der – mangelnden – Probenbesuche im Jahre 1909 und heute eingegangen mit dem Tenor, dass sich leider nichts geändert hat in all diesen Jahren. Der Bericht liegt der Niederschrift in Kopie bei. Alfred Brell fragte nach, ob wir nicht wieder eine Tagesfahrt machen sollten (als ein mögliches Ziel nannte er Essen mit dem Zollverein). Willi Schütt erwiderte, dass man dies bei der nächsten Vorstandssitzung auf die Agenda setzen würde. Alfred Brell fragte nach den Verbandszeitschriften – er hätte des längeren keine mehr gesehen, doch konnte Wolfgang Schulz ihm gleich zwei Ausgaben übergeben.
Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen mehr gab und damit das eingangs erwähnte Essen von Bernd Wenderdel nicht kalt wurde, beeilte sich der 1. Vorsitzende Willi Schütt, die Vollversammlung um 20.00 h für geschlossen zu erklären.
Vussem, 26.03.2010
Wolfgang Schulz Schriftführer
Montag, 08. März 2010
Geburtstagsfeier von Sbr. Bernd Wenderdel (60)
Nach einer knappen Stunde war die JHV beendet. Man hatte sich beeilt, weil Sbr. Bernd Wenderdel (mit der obligatorischen Zigarre) seinen 60. Geburtstag mit uns nachträglich feiern wollte und das Essen schon im Foyer des Pfarrheims zum Verzehr bereitstand.
Zuerst aber wurde dem Jubilar mit den Liedern: 1. Deutscher Sängergruß, 2. Was der Tau den Fluren ist und auf besonderen Wunsch von Berni 3. Oh wie schön ist Deine Welt – von Franz Schubert – ein Ständchen lauthals vorgetragen.
Anschließend gratulierte der Vorsitzende Willi Schütt im Namen der Sänger und überreichte ein Geschenk. Der Jubilar bedankte sich für die ihm zuteil gewordene Ehrung und eröffnete das Büffet, das aus Eisbein, Sauerkraut und Kartoffelpüree, sowie Grünkohl mit Mettwürstchen bestand.
Als Nachspeise gab es leckeren Pudding. Zum Nachspülen wurde reichlich Bier vom Faß ausgeschenkt. Im Hintergrund sorgten Ehefrau Walli und Anita Sistig für einen reibungslosen Ablauf der Festivitäten.
Bernd Wenderdel wurde am 20.1.1950 geboren. Der eigentliche Geburtstag liegt also schon über sechs Wochen zurück. Doch erst jetzt hatte man einen Termin gefunden, um das runde Jubiläum gemeinsam zu feiern.
Es wurde ein gemütlicher Abend, auch weil Udo Greuel auf seinem Quetschböggel Lieder anstimmte, die zum Mitsingen animierten.
Liebes Geburtstagskind! 60 Jahre auf dieser schönen Erde zu sein, das ist schon Grund genug, den Ehrentag festlich zu begehen. Auf einen langen Rückblick will ich verzichten, denn ich bin der Meinung, wir sind alle genug mit der Gegenwart beschäftigt.
Außerdem fehlen mir viele wichtige Daten aus Deinem bisherigen Lebenslauf! Deshalb möchte ich mit einem Gedicht diesen Bericht beenden:
Lieber Bernd! Bei jedem stellt sich mal die Frage: Wie komm ich schon an all die Jahre? Mit 60 denkt man so Allerlei, die Zeit, die rennt im Flug vorbei. Doch wer sich geistig fit hält * Hat den rechten Weg gewählt. Und hat mit Gottes Segen Noch ein langes Leben. Drum wünscht Dir der Chronist allezeit Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
*= z. B. mit Singen
P.S.: Seit dem 1.1.1981 singt der Jubilar die zweite Tenorstimme in unserem MGV. Als Solist hat er großen Erfolg, z.B. mit den Liedern „Wenn ich ein Glöcklein wär“, „Slowenischer Weinstrauß“ oder „Herrlicher Baikal“.
Samstag, 15. Mai 2010
Goldhochzeit von Peter Schneider und Sofie, geb. Bertram
Am Wochenende feierte das Jubelpaar seine Goldhochzeit in Vussem. Die ganze Nachbarschaft („Kapelleköpp“) hatte ihm zu diesem Ehrentag Haus und Hof geschmückt, einen Triumphbogen aufgestellt und ein Stück vom „Hadewääch“ mit Girlanden geziert. Zur Dankmesse, die um 14 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta begann, wurde das Goldpaar in einem nostalgischen Mercedes gefahren. Der Kirchenchor, dessen aktives Mitglied Sofie viele Jahre war, verschönerte die Messfeier mit Liedern und Chorälen, die nachstehend im Programmablauf aufgeführt sind:
1. Zum Einzug: „Klänge der Freude“. 2. Begrüßung durch Pfarrer Hardy Hawinkels. 3. Zum Beginn der Messe: „Segne, o Herr, diese Feier“. 4. Gloria: „Lobet den Herrn“. 5. Lesung: Zwei Kugelhälften (Ausschnitt): Als das Leben am Anfang stand, fielen unzählige Kugeln auf die Erde. Beim Aufprall zersprangen sie in zwei Hälften. Uneben und frei auseinander geteilt symbolisieren sie die unterschiedlichen Charaktere zweier Menschen. Doch jede dieser auch noch so verschiedenen Halbkugeln ist für ein Gegenstück bestimmt, so, wie auch zwei Menschen füreinander bestimmt sind. 6. Zwischengesang: „Herr, Deine Güte reicht so weit“. 7. In seiner Predigt sagte der Pfarrer sinngemäß folgendes: „Liebes Jubelpaar! Ein halbes Jahrhundert ist nun verstrichen, seit Ihr Euch die Hände gereicht habt, um einander Treue zu geloben. Es war der 14. Mai 1960 als dieses Treuegelöbnis vom Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk bescheinigt wurde. Zahlreiche junge Paare legen heute noch das gleiche Gelöbnis ab, doch längst nicht allen ist es beschieden, auch den fünfzigsten Jahrestag ihrer Hochzeit zufrieden und glücklich zu erleben. In schönster Zweisamkeit und im tiefen Vertrauen zueinander habt Ihr eine lange Wegstrecke zurückgelegt. Sie war sicherlich nicht immer glatt und eben, sondern auch manchmal rauh und steinig. Aber bestimmt hat auf ihr auch viel Sonnenschein gelegen. Freud und Leid wechseln nun einmal im menschlichen Leben so häufig wie strahlend blauer Himmel und graue, düstere Wolken. – Treue, echte Treue, liebes Jubelpaar, ist in unserer manchmal seelenlosen und gefühlsarmen Zeit etwas sehr Seltenes geworden. Herzenswärme ist in zahlreichen Ehen einer Oberflächlichkeit, ja, Gleichgültigkeit gewichen. Wie ein Lichtblick wirkt deshalb ein Tag wie der heutige auf alle, die erleben dürfen, daß Treue kein leeres Wort ist! Für Euren weiteren gemeinsamen Lebensweg wünsche ich Euch alles, was Ihr Euch vom Schicksal erhofft und dazu Gottes reichen Segen!“ 8. Segnung der Eheleute. 9. Fürbitten (Ausschnitt), vorgetragen von den Enkelkindern: „Wir bitten Dich für Oma und Opa: 50 Jahre sind sie gemeinsam durchs Leben gegangen. Sei Du weiterhin ihr Wanderstab, auf den sie sich stützen können. Begleite sie, wenn Sorgen und Krankeit über sie kommen sollten, mit Deiner schützenden Hand. Gib ihnen täglich neue Liebe, Geduld und Güte. Der Menschen, die an diesem Tag gern dabei gewesen wären, aber uns schon vorausgegangen sind, gedenken wir in dankbarer Erinnerung. Lenke alles zum Guten und leite unsere Wege zu Dir“. 10. Gabenbereitung (Gemeinde): „Wenn das Brot, was wir teilen“. 11. Sanctus (Kirchenchor): „Heilig“ aus der Schubert-Messe. 12. Zur Kommunion: „Sancta Maria“. 13. Nach der Kommunion: „Dankgebet“. 14. Schlußlied (Gemeinde): „Segne Du Maria“.
Nach dieser feierlichen Messe wurde das Goldpaar von den vielen Festgästen und Kirchenbesuchern mit Glück- und Segens-wünschen überschüttet. Die Sänger des MGV 1892 Vussem hatten vor dem Kirchenportal Position bezogen und sangen dem Jubelpaar ein Ständchen mit folgenden Liedern: 1. Geburtstagsständchen (angepasster Text), 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Was glänzet der Frühling, und 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
Unser Vorsitzender hatte zwischendurch gratuliert und ein Blumengeschenk überreicht. Anschließend fuhren die Goldhochzeiter im historischen Mercedes winkend zum neu gestalteten Probenraum des Musikvereins, um mit den vielen geladenen Gästen ausgiebig zu feiern. Der Jubilar Peter Schneider, der gebürtig aus Kallmuth stammt, ist seit 1972 inaktives Mitglied in unserem Verein.
Samstag, 22. Mai 2010
25jähriges Bestehen des Feldenkraishauses
Über die Pfingsttage feierte das Feldenkraishaus sein 25jähriges Bestehen, davon 19 Jahre in Vussem. Die Führungsriege hatte dazu die Räumlichkeiten der renovierten Mehrzweckhalle und den Musikproberaum gemietet, um die Festivitäten, Seminare und Vorführungen hier abzuhalten. Obwohl ich mehrfach über die Methode des Feldenkraises geschrieben habe, werde ich immer wieder gefragt: „Was ist das eigentlich?“
Hier nochmal die Antwort in wenigen Sätzen: Die Methode, Bewegungen bewusst zu verändern, um sie leichter auszuführen, ist nach ihrem Begründer Moshé Feldenkrais (1904 – 1984) benannt. Der Physiker entwickelte sein Konzept nach einer Knieverletzung. Statt sich operieren zu lassen, erforschte er den Zusammenhang von körperlichen Bewegungen und Vorgängen im Gehirn und lernte, sich schmerzfrei zu bewegen. Diese Methode wird u. a. im Vussemer Feldenkraishaus gelehrt und ausgebildeten Physiotherapeuten und anderen Heilberuflern vermittelt. Capito?
Zu den Festlichkeiten waren viele Gäste und Kursteilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik und dem europäischen Ausland angereist, was man auch an den Autokennzeichen ablesen konnte. Um der Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu verleihen, war auch der MGV 1892 Vussem um 13 Uhr erschienen, der zu der Chefin Schmidt-Paas ein gutes Verhältnis pflegt.
Sie stellt uns freundlicherweise zu unseren Konzerten ihren Saal und den Flügel kostenlos zur Verfügung. Da Frau Schmidt-Paas mit ihrer Partnerin gleichzeitig auch ihren 70. Geburtstag feierte, war es selbstverständlich, daß der Chor sein kleines Konzert mit dem 1. Geburtstagsständchen begann. Danach überreichte unser Vorsitzender Willi Schütt der völlig überraschten Jubilarin eine schöne, in voller Blüte stehende, blaue Hortensie und gratulierte auch im Namen der Sänger.
Unser Dirigent Heinz Sistig erläuterte nun den gespannten Zuhörern den Ablauf unseres Programms. Zuerst würden einige Stücke des gehobenen Gesangs vorgetragen, um dann mit Frühlings-, Volks- und Seemannsliedern fortzufahren. Mit den Worten: „Für jeden Geschmack ist bestimmt etwas dabei“ beendete Heinz seine kurze Ansprache und wünschte allen viel Vergnügen.
Nun ging es weiter im Programm mit 2. Weihe des Gesanges von Wolfgang Amadeus Mozart aus der Oper „Die Zauberflöte“, 3. Zeit ist ein Geschenk, 4. Was glänzet der Frühling, 5. Die Seen im Land der Berge, 6. Lieder, die von Herzen kommen, 7. An einem Sommermorgen, 8. Old Mauhie, 9. Gorch-Fock-Lied, und 10. Finster war die Nacht. Die Lieder 6 bis 10 wurden von unserem Akkordeonisten Udo Greuel begleitet und sorgten bei den vorwiegend weiblichen Zuhörern für Furore.
Einige Gäste waren aus dem norddeutschen und Hamburger Raum gekommen. Sie waren schier aus dem Häuschen als die Seemannslieder gesungen wurden und machten mächtig Alarm, indem sie pfiffen, kreischten und klatsch-ten. Am Schluss unserer Darbietung wurden wir mit „Standing Ovations“ verabschiedet. So viel Ehre haben wir selten erlebt.
Samstag, 22. Mai 2010
Genesungsständchen für unseren Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen
Peter Dreesen ( hier mit Willi Schütt) war sichtlich erfreut über unseren Besuch
Unser 82jähriger Ehrenvorsitzender musste sich im März in Bonn einer schweren Herzoperation unterziehen. Ihm wurde eine neue Herzklappe eingesetzt und zwei Bypässe gelegt.
Dieser Eingriff hatte ihn körperlich sehr stark mitgenommen. Der anschließende Aufenthalt in der Marmagener Reha-Klinik dauerte drei Wochen. Nun muß er wieder zu Kräften kommen und laufen lernen, damit der Kreislauf stabil wird. Das wird nicht einfach sein, da seine anderen Krankheiten wie u. a. sein Schlaganfall vor ein paar Jahren und sein Morbus Bechterew ihn sehr beeinträchtigen. Um ihn etwas aufzumuntern, hatte unser Vorsitzender mit Peters Ehefrau Anni vereinbart, daß der Chor nach seinem Feldenkrais-Auftritt zu einem Ständchen erscheinen würde. Da Anni ihren Ehemann über dieses Vorhaben bewusst nicht in Kenntnis gesetzt hatte, war dieser „bass“ erstaunt, als plötzlich seine Sangesbrüder vor der Tür standen und ihm die etwas gedrückte Stimmung mit folgenden Liedern aufhellten: 1. Was glänzet der Frühling, 2. An einem Sommermorgen, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. Heija Safari, 5. Über uns der blaue Himmel, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen. Natürlich hatte Udo wieder ein paar Songs auf seiner Quetsch begleitet.
Von links: Willi Schütt, Matthias Vogelsberg, Rainer Gottschlich, Günter Sonnenschein, Philipp Fünfzig, Edmund Freitag, Udo Greuel, Heinrich Steffens, Bernd Wenderdel, Fritz Pütz, Hans Nellesen, Franz-Josef Sebastian, Heinz Sistig, Bernhard Mießeler, Hans Höller, Alfred Brell, Wolfgang Schulz, Arnold Mies, Hubert Hamacher, Michael Wielspütz
Haupsaach: Et schmaat ad wedde! (Peter hier mit Eddi Freitag)
Sichtlich erfreut war Peter über dieses Ständchen, und hatte versucht, einige Lieder mitzusingen. Doch das fiel ihm noch sehr schwer. Nun wurde er von den Sängern stürmisch begrüßt.
Der Vorsitzende überreichte ein Geschenk mit den besten Genesungswünschen. Peters Schwiegersohn Johannes Hein hatte ein paar Kästen Bier bereitgestellt, und dessen Frau Ulrike kredenzte uns einen Klaren, der auf das Wohl des Rekonvaleszenten getrunken wurde. Willi wunderte sich, daß seine Bierflasche immer so schnell leer getrunken war. Er hatte nicht gemerkt, daß ein Sbr. Ihm heimlich dabei „geholfen“ hatte. Wir hoffen nun alle, daß Peter bald wieder auf die Beine kommt, damit er seine Stimme wieder im MGV erschallen lassen kann.
Sonntag, 6. Juni 2010
Sängerfest in Ripsdorf
Anlässlich des 100jährigen Bestehens des MGV Ripsdorf stand das Wochenende am 5. Und 6. Juni ganz im Zeichen der Chor- und Blasmusik im prächtig geschmückten Festzelt. Der Programmablauf sah folgendermaßen aus:
Die Vussemer Sänger und deren Fans gaben sich vor dem Auftritt betont locker
Ab 20:30 Uhr unterhielten am Samstagabend die Ruutbach-Fanfaren Zülpich-Mülheim/ Wichterich die Gäste, bevor ab 22:30 Uhr „FDH und Bums“ für anhaltende Stimmung sorgten.
Die Jubiläumsmesse begann am Sonntagmorgen um 10:30 Uhr. Sie wurde mitgestaltet vom Kirchenchor Ripsdorf unter der Leitung des ehemaligen Dörries-Mitarbeiters Fritz Reifferscheidt. Anschließend war der Frühschoppen mit dem Musikverein aus dem Nachbarort Waldorf. Um 14 Uhr konnte der Vorsitzende Alfred Ehlen neun Gastchöre, die nacheinander dem Jubelverein ihre gesanglichen Glückwünsche überbrachten, zum Freundschaftssingen begrüßen. Es waren: Kammerchor Schleiden, MGV Gemünd, MGV Hellenthal, Gesangverein Metternich-Heimerzheim, MGV Satzvey-Firmenich, Liederkranz Sötenich, MGV 1892 Vussem, Gospelchor Blankenheim und die Singgemeinschaft Reetz.
Aber das Freundschaftssingen stand unter keinem guten Stern. Gegen 14:30 Uhr zog ein heftiges Gewitter über Ripsdorf hinweg. Orkanartige Böen ließen das Festzelt erzittern. Starke Regenfälle sorgten dafür, daß das Wasser in das Zelt eindrang und man befürchten musste, nasse Füße zu bekommen. Da das Prasseln des Regens auf das Zeltdach eine enorme Geräuschkulisse verursachte, mussten die Gesangsvorträge um ca. 20 Minuten unterbrochen werden.
Nach dem Auftritt des Kammer-chors Schleiden ergriff die Vorsitzende des Sängerkreises Euskirchen, Gabriele Heis (Mitterechts), das Mikrofon und gratulierte auch im Namen der Sängergemeinschaft, sprach von einem „bedeutenden Anlaß“ und erklärte zugleich, was die Ripsdorfer Sänger ihrer Ansicht nach auszeichnet: „Sie sind im Durchschnitt nicht nur viel jünger als andere Chöre im Kreis, sondern sie haben auch ein sehr breit gefächertes Repertoire. Sie versuchen, alte Stücke zu bewahren, singen aber auch gerne moderne Lieder“. Gemeinsam mit Gabriele Heis war auch der stv. Kreis-Chorleiter Werner Harzheim nach Ripsdorf gekommen. Er überreichte Alfred Ehlen die offizielle Urkunde des Deutschen Chorverbandes zum 100jährigen Bestehen. Anschließend präsentierte Ehlen den staunenden Festgästen die Zelterplakette, die er bereits vor einer Woche während eines Festaktes in Werl im Kreis Soest neben weiteren 21 Chören Nordrhein-Westfalens aus der Hand des Musikreferenten Thomas Baerens in Empfang genommen hatte. 1956 wurde diese Plakette vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss in Erinnerung an den großen Musiker und Dirigenten Friedrich Zelter gestiftet. Chorgemeinschaften, die nachweislich mindestens 100 Jahre existieren und sich besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik erworben haben, erhalten diese hohe Auszeichnung.
An fünfter Stelle betrat nun der MGV 1892 Vussem diszipliniert die Bühne und setzte gesangliche Maßstäbe mit 1. Was glänzet der Frühling, einer Volksweise aus Hessen, 2. Zeit ist ein Geschenk (Die Ansingprobe vor der Abfahrt nach Ripsdorf hatte sich gelohnt), 3. Warum bist du gekommen, aus der italienischen Oper „Der Bajazzo“ (Akkordeonbegleitung: Udo Greuel). Die Männer aus Vussem und Umgebung gefielen ebenso mit ihrem ordentlichen Erscheinungsbild (oben). Der rege Applaus des aufmerksamen Fachpublikums zeigte, daß unser Chorleiter Heinz Sistig die richtige Liedauswahl getroffen hatte. Vizepräsident Udo Greuel vertrat den in Urlaub weilenden Willi Schütt, gratulierte herzlich und überreichte ein Geldgeschenk. Alfred Ehlen bedankte sich daraufhin nicht nur für das Geschenk, sondern auch für die wirklich hörenswerten Darbietungen des Chores. Als Erinnerung und Gegenleistung wurden wir dafür mit einer schön verzierten Holzkiste, in der sich ein köstlich gebrannter Eifeler Obstler befand, belohnt.
Tenor
Baß
Wolfgang Schulz mit der Prämie
Den krönenden Abschluss des Jubelfestes bildeten um 17 Uhr die Üdelhovener Dorfmusikanten. Der Ripsdorfer Chor trat an beiden Festtagen weder durch einen Kommers oder ein Konzert selbst nicht in Erscheinung. Das ist mir unbegreiflich. Jedenfalls wird in der Presse nichts erwähnt.
Auszüge aus der Vereinschronik des MGV Ripsdorf: Das Protokollbuch des MGV Ripsdorf ist seit Ende des Zeiten Weltkriegs nicht mehr auffindbar, und so ging ein Stück Vereinsgeschichte leider für immer verloren.
MGV Ripsdorf im Jahr 1935: „Das deutsche Lied ist unser Sport, und unser Spruch: „Ein Mann, ein Wort.“
Seit der Verein im Jahre 1910 erstmals schriftlich erwähnt wurde, ist er aus dem aktiven Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Als Vereinslokal bestimmte man das Gasthaus Reetz, heute Huth-Hammes. Hier finden auch heute noch die Chorproben statt. Der erste öffentliche Auftritt des MGV Ripsdorf erfolgte anläßlich der feierlichen Einweihung der Ahrtalbahn zwischen Blankenheim-Wald und Ahrdorf am 1. Mai 1912. In einem Gespräch sagte mir Alfred Ehlen, das der Verein nach dem Krieg eine Doppelfunktion gehabt hätte, in dem man auch Theater gespielt habe. Zur Gesangsprobe habe man sich in der Kneipe an der Theke getroffen, dabei Bier getrunken und Pfeife geraucht. „Muß wohl ganz urig zugegangen sein“, meinte Ehlen. Nahezu alle Männer des Ortes seien damals Mitglied des MGV gewesen. Mit dem Nachwuchs hatte man zu dieser Zeit keine Probleme. Während des Ersten Weltkrieges fanden keine Chorproben statt, da immer mehr Mitglieder zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Nach dem verlorenen Krieg ging es langsam wieder bergauf. Aus Erzählungen ist bekannt, daß man im Jahre 1923 schon vormittags mit einem Gespann und Leiterwagen nach Weyer zum Sängerfest fuhr. In einem Tannenwäldchen zwischen Engelgau und Zingsheim hielt man noch eine letzte Chorprobe vor dem Auftritt ab. In den folgenden Jahren des 2. Weltkriegs reduzierte sich die Zahl der Aktiven, weil sie einberufen wurden, und 14 Sänger den Heldentod starben. Unter dem Druck des Nazi-Regimes war es verboten, die Vereinsfahne bei feierlichen Anlässen mit in die Kirche zu nehmen. Der MGV Ripsdorf hielt sich nicht daran und sang auch Lieder, die verboten waren. Im Herbst 1945 fand die erste Versammlung nach dem Kriege statt. Einige interessierte Jugendliche wurden Mitglied und bildeten mit ein paar älteren Sangesbrüdern einen neuen Chor. Der MGV entwickelte sich bis heute zu einem nicht mehr wegzudenkenden Kulturträger in der Gemeinde Blankenheim und darüber hinaus. In den verflossenen Jahren dirigierten Peter Baales, Hermann Krebs und jetzt Chordirektor Heinz Ströder und dessen Ehefrau Gaby. Sie vermitteln dem Chor Ausdruck, Harmonie und Dynamik, so daß der Titel „Meisterchor“ erworben werden konnte. Auch das Repertoire des Vereins hat sich mit der Zeit modernisiert. Zwar beherrschen die Sänger weiterhin die alten Volkslieder, wie es die Satzung vorschreibt; inzwischen singt der Chor aber auch Stücke z. B. der Beatles oder von Udo Jürgens. 25 aktive Sänger im Alter von 40 bis Mitte 70 bilden heute den einzigen Männerchor in der Gemeinde Blankenheim.
Samstag, 19. Juni 2010
Geburtstagsständchen für Sbr. Peter Kruse (70)
Genau auf den Tag feierte heute unser Sbr. Peter Kruse seinen 70. Geburtstag im Casino in Mechernich. Dazu hatte er eine große Gästeschar eingeladen. Der MGV Vussem, dessen aktives Mitglied der Jubilar seit dem 05.11.2002 ist, war gerne nach Mechernich gekommen, um Peter mit einem Ständchen zu gratulieren.
Da er gebürtig aus Hamburg stammt, war es selbstverständlich, daß er sich vorwiegend Shantys und norddeutsche Lieder gewünscht hatte und – nach Aufforderung durch Heinz Sistig – mitsingen sollte. Zum Vortrag gelangten: 1. Geburtstagsständchen, 2. Lieder, so schön wie der Norden (mit Instrumental-Playback), 3. Herrlicher Baikal, 4. Rolling Home; Solist: Heinz Sistig, 5. Gorch-Fock-Lied, und 6. Dankeschön. Teilweise wurden die Lieder von Udo Greuel auf seinem Schifferklavier begleitet. Udo war es auch, der stellvertretend die Gratulation vornahm und ein Geldgeschenk überreichte. Die Festgäste waren beeindruckt von unseren Darbietungen und brachten dies mit ihrem lautstarken Applaus zum Ausdruck. Spontan wurden wir von einer älteren Dame nach Bötersen, nördlich von Bremen gelegen, zum Backofenfest eingeladen. Vielleicht machen wir dorthin mal einen Ausflug? Nachdem das Geburtstagskind seine Dankesrede beendet hatte und das Mittagessen schon bereit stand, nahmen wir an der Hausbar noch einen zur Brust, um dann die Heimfahrt anzutreten. Fortsetzung folgt am kommenden Montag (siehe nächsten Bericht).
Rolling Home
Herzlichen Glückwunsch sangen der Tenor …
… und der Baß …
… und alle Gäste
P.S.: Kürzlich war Peter in Bötersen gewesen und hatte vom Backofenfest ein großes Backblech mit vortrefflich schmeckendem Butterkuchen in die Gesangprobe mitgebracht.
Montag, 21. Juni 2010
Abendessen mit Umtrunk zum Geburtstag von Sbr. Peter Kruse (70)
Der Jubilar hatte es sich nicht nehmen lassen, seine Sangesbrüder zu einem gut bürgerlichen und schmackhaften Essen einzuladen, das aus Kartoffelauflauf, Erbsen und Möhren, Schweinebraten, Blumenkohl, Bratkartoffeln und Kasseler bestand. Im Ausschank gab es gut gekühltes Bitburger Pils, welches von Sbr. Klaus Bernitt liebevoll serviert wurde.
Zuerst aber wurde – nach einer verkürzten Chorprobe – zum Auftakt der „Deutsche Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“ gesungen. Diese Lieder waren auch gleichzeitig ein Geburtstagsständchen für unseren Sbr. Fritz Pütz, der vor einer Woche, am 14.06., 76 Jahre alt geworden ist. Anschließend bedankte sich Peter Kruse nochmals für das schöne Ständchen am vergangenen Samstag und berichtete, daß seine Gäste hellauf begeistert von unserem Auftritt gewesen wären.
Ferner entschuldigte er sich dafür, daß er mit seinem Outfit sich nicht der Anzugsordnung des Chores angepasst hatte. Einige Gäste hatten ihn darauf angesprochen. Zur Erinnerung: Peter hatte ein T-Shirt getragen mit der Aufschrift: „Ich befinde mich im Ruhestand – keine Zeit – voll im Stress – Termine bitte vier Wochen im Voraus beantragen“. Ich persönlich finde aber, daß ihm dieser Gag besonders gut gelungen war und zusätzlich für Heiterkeit sorgte.
Nachdem der Jubilar nun das Büffet, das von der Metzgerei Hostel (vormals Hufschlag) aus Mechernich angeliefert und im Foyer des Pfarrheims aufgebaut worden war, freigegeben hatte, gab es kein Halten mehr. Unter Hauen und Stechen wurde das Büffet gestürmt.
Einige Sänger trugen blaue Flecken davon, und deutlich waren Schnitt- und Kratzspuren zu sehen, die vom heftigen Einsatz von Gabeln und Messern zeugten.
Borker
Sonnenschein
Da unser Chorleiter bekanntlich ein großer Puddingliebhaber ist, hatte ihm jemand als Ulk eine große Schüssel hingestellt. Den Inhalt konnte Heinz Sistig natürlich nicht alleine verspeisen, so dass ihm Werner Borker dabei helfen musste. Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über, und es gab viel zu erzählen, u. a. über die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Unsere Einruhrer Sangesbrüder Conny und Dieter hatten sich von ihren Ehefrauen nach Vussem chauffieren lassen, damit sie auch ein paar Bierchen genießen konnten. Schade, daß Udo verhindert war, denn man vermisste seine Musik und Witze sehr.
Kurze Autobiographie von Peter Kruse: Ich wurde am 19.06.1940 in Hamburg geboren. 1947 fing der Ernst des Lebens für mich an. Ich wurde eingeschult. 1956 wurde ich aus der Volksschule entlassen und begann eine Lehre als Stahlbauschlosser. Nach bestandener Gesellenprüfung arbeitete ich noch zwei Jahre bei meiner Lehrfirma. Am 1.4.1961 wurde ich zur Bundeswehr eingezogen. Nachdem ich meinen Wehrdienst beendet hatte, verlängerte ich die Dienstzeit freiwillig und wurde zum Raketen-Instandsetzungsmeister ausgebildet. Diese Ausbildung dauerte ein Jahr und fand in Huntsville/Alabama statt. 1964 heiratete ich, und es stellte sich nach und nach der Nachwuchs ein: zwei Töchter und ein Sohn. 1965 kehrte ich aus den USA zurück und wurde nach Mechernich in die Eifel versetzt, wo ich auch jetzt noch wohne. Bei meiner Pensionierung im Jahre 1993 hatte ich den Dienstgrad eines Stabsfeldwebels erreicht. Mittlerweile umgeben mich auch fünf Enkel. Die halten den Opa ganz schön auf Trab. Im Jahre 2002 machte ich mit dem MGV Vussem einen Ausflug nach Bruck in Tirol. Hier fragte mich der Chorleiter, Herr Heinz Sistig, ob ich nicht Lust hätte, im Chor mitzusingen. Ich hatte, und das ist bis heute so geblieben. Gez.: Peter Kruse
Sonntag, 4. Juli 2010
Kurkonzert um 16 Uhr in Gemünd
Vorwort:
Die Eifel in ihrer rauen Schönheit bietet abwechslungsreiche Landschaften, unberührte Natur und beschauliche kleine Orte. Hier, im nördlichen Teil des Mittelgebirges, nahe der belgischen Grenze, liegt eingebettet in ausgedehnte Laub- und Nadelwälder der Kurort Gemünd,
eine Perle der Eifel, am Kreuzungspunkt der Verkehrsverbindungen zwischen Köln/ Bonn und Aachen einerseits und zwischen Düren/ Jülich und Trier andererseits. Gemünd bietet als Luft- und Kneippkurort in einer Höhe von 330 m über NN vielen Erholungssuchenden beste Bedingungen. Der Ortsname geht zurück auf den Zusammenfluss zweier kleiner Flüsse. Urft und Olef münden hier ineinander (oben). Die Olef entspringt im Höhengebiet der Gemeinde Hellenthal, wo sie nach wenigen Kilometern zu einem Trinkwassersee, der Oleftalsperre, aufgestaut wird. Nach weiteren 18 km mündet die Olef in Gemünd in die Urft, die im Gebiet der Gemeinde Dahlem entspringt. Sie durchfließt anschließend in einem romantischen Talverlauf die Gemeinden Nettersheim und Kall, bevor sie in Gemünd das Flüsschen Olef aufnimmt und, nach dem sie die Urfttalsperre passiert hat, bei Rurberg in den Rursee fließt.
Der Zweite Weltkrieg war für Gemünd eine große Katastrophe und hinterließ kaum vorstellbare Verwüstungen. Die meisten Häuser waren zerstört, alle 18 Brücken gesprengt. Der Neuaufbau hat dem heutigen Gemünd sein Gesicht gegeben.
Es entstand ein neues Rathaus in der Bahnhofstraße (das jetzige Hotel „Zum Urfttal“), eine Stadthalle (heute Kurhaus mit großem Kursaal für 500 Personen), ein Kurpark mit Uferpromenade und ein Musikpavillon. Gegenüber dem Kurhaus finden wir das „Haus des Gastes“ mit der Kurverwaltung, dem Sitz des Fördervereins des Nationalparks Eifel und ein im Jahre 2005 angebautes Gebäudeteil, das sogenannte Nationalparktor. Dies ist eines der drei großen Informationsstellen der Nationalparkverwaltung. Hier ist auch der Ausganspunkt der beliebten, von Rangern geführten, Wanderungen. Anfang der 60er Jahre wurde die Hauptgeschäftsstraße als Fußgängerzone ausgebaut. Für damalige Verhältnisse war das eine revolutionäre Idee. 1970 erhielt Gemünd die offizielle Anerkennung als Kneippkurort. Seit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1972 ist die ehemals selbständige Stadt ein Ortsteil der Stadt Schleiden, die sich seither aus 18 Ortschaften zusammensetzt und ins-gesamt ca. 15.000 Einwohner zählt. Heute leben in Gemünd ca. 4.300 Bürger. Im vergangenen Jahr wurde die Fußgängerzone neugestaltet.
Zum Konzert:
Der Wettergott hatte es an diesem Tag gut mit uns gemeint. Bei herrlichem, strahlenden Sonnenschein und annehmbaren Temperaturen betraten die Sänger gutgelaunt und diszipliniert die Bühne im schattigen Kurpark von Gemünd.
Viele Besucher und Musikfreunde hatten bereits auf den bereitgestellten Stühlen erwartungsvoll Platz genommen. Im Parkhotel-Café, das in unmittelbarer Nähe liegt, waren bereits alle Plätze besetzt. Jetzt lag es an uns, die zahlreichen Zuhörer mit unserem breitgefächerten Programm zu erfreuen. Wir begannen mit Sonntag ist’s. Dann führte mit nachstehender Moderation unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz in bewährter Manier durch das anspruchsvolle Konzert:
Wolfgang Schulz
Guten Tag meine Damen und Herren, mit dem soeben gehörten Lied „Sonntag ist’s“ von Simon Breu heißt Sie der MGV 1892 Vussem hier im wunderschönen Kurpark in Gemünd herzlich willkommen. Schön, dass Sie alle wieder da sind – allerdings – wenn ich so in die Runde blicke, sehe ich doch einige neue Gesichter gegenüber dem Vorjahr. Von daher sollte ich Ihnen doch einige gewichtige Herren unseres Chores vorab vorstellen. Da ist zunächst unser 1. Vorsitzender Willi Schütt – unser Chorleiter Heinz Sistig – und unsere musikalische Begleitung Udo Greuel. Mein Name ist Wolfgang Schulz und ich werde Sie in den kommenden etwa 1,5 Stunden durch die Welt der Musik begleiten. Viel Vergnügen!
Wir singen jetzt für Sie
Lieder, die von Herzen kommen Musik Christian Bruhn, Text Erica Bruhn in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld und anschließend einen Titel, der bekannt geworden ist durch den Schlagersänger Jürgen Markus, vielen von Ihnen sicher noch bekannt – nämlich
Ein Lied zieht hinaus in die Welt (Playback) Musik Jack White, Text Fred Jay – Bearbeitung Gus Anton Wir wollen jetzt mit Ihnen gemeinsam eine kleine Reise durch die Welt der Musik machen. Zunächst geht es in den Norden unseres Landes mit dem Lied
Lieder, so schön wie der Norden (Playback) von Jean Frankfurter in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld Und einmal im Norden angekommen, heuern wir auf dem Segelschulschiff der Bundesmarine an, der Gorch-Fock, wie Sie wissen, auf den Lippen das
Gorch-Fock Lied und schon geht es hinaus in die weite Welt, unter uns das weite Meer und
Über uns der blaue Himmel ist der Titel des darauf folgenden Liedes.
Das klingt schwer nach Seemannsromantik – so idyllisch ist die Seefahrt natürlich bei weitem nicht. Hören wir in das folgende Lied hinein, mit dem Titel
Old Mauhie ein alter Shanty – also ein Seemannslied – mit Text von Georg Fokuhl in einer Bearbeitung von Heinz Sistig Wochen- ja monatelang auf Hoher See bis zum Nordkap bei Eis und Schnee – und wir fragen uns natürlich, was macht ein Seemann in den langen, einsamen Nächten auf den Weltmeeren? Das beantwortet der Shanty von Richmann/Davis
Finster war die Nacht Soviel vorweg meine Damen: Natürlich sind seine Gedanken immer nur bei seinem Mädchen zu Hause – die Betonung liegt bei „seine Gedanken“! Wir bleiben am Wasser, doch vom großen Teich, wie der Seemann sein Meer nennt, geht es ins Binnenland – zunächst zum „heiligen Meer“ der Russen, dem Baikalsee mit der alten russischen Volksweise
Herrlicher Baikal Chorsatz Heinz Buchold um dann einen großen Sprung westwärts zu machen in unsere unmittelbare Heimat. Wir befinden uns ja bekanntlich im Nationalpark Eifel, Nationalpark nicht zuletzt auch wegen seiner wunderschönen Seenplatte – und haben Sie sich diese Seen schon einmal von oben im Sonnenlicht betrachtet? Leuchten sie nicht wie Diamanten
Die Seen im Land der Berge? Wie schon erwähnt, sind wir im hiesigen Nationalpark angekommen, und was macht man in einem Nationalpark? Richtig, wandern! Also Wandersachen an, Stock in die Hand und los geht’s mit dem Lied auf den Lippen
An einem Sommermorgen Musik Robert Pappert und Text von keinem geringeren als Theodor Fontane und dann dem
Rennsteig-Lied von Herbert Roth, Text Karl Müller und Satz Heinz Buchold eine Reminiszenz an den, so sagt man, ältesten und schönsten Wanderweg in Deutschland.
Also meine Damen und Herren, so geht es aber nicht! Wir singen uns hier oben die Seele aus dem Leib, während Sie da unten auf Ihren Stühlen sitzen und sich ausruhen! Das wird jetzt anders – Sie laufen jetzt mit uns mit – natürlich nur musikalisch. Wir verteilen jetzt Textblätter der beiden Wanderlieder, die wir nun mit Ihnen gemeinsam singen wollen – ich weiß – kennen Sie doch alles auswendig oder doch nicht so ganz? Man kennt das ja aus eigener Erfahrung: 1. Strophe mitzusingen ist in der Regel kein Problem – 2. Strophe – Moment mal, wie war da noch der Text und dann die 3. Strophe – lalala lalala – oder wieder Text 1. Strophe! Ich bin von daher immer für eine kleine Gedächtnisstütze dankbar.
Pause
Meine Damen und Herren, ist jetzt jeder textlich versorgt? Dann kann es mit unserer gemeinsamen Wanderung los gehen, zunächst mit
Wir wollen zu Land ausfahren(mit Publikum) Melodie Kurt von Burkersrode, Text Hjalmar Kurzleb in einer Bearbeitung von Walter Höfling – im Übrigen im Originalsatz von dem weltbekannten Montanara-Chor ebenso wie das nachfolgende
Heia Safari (mit Publikum) eine Weise von Robert Götz, Text A. Schenborn, Satz ebenfalls Walter Höfling Herr Chorleiter, müssen wir zu diesem Gesang noch etwas sagen? Von wegen Montanara-Chor? Ich würde sagen: Die vereinigten Gemünder Kurpark-Chöre! Danke meine Damen und Herren! Nach dieser anstrengenden Wanderung haben Sie sich eine kleine Verschnaufpause verdient. Es folgen jetzt zwei besinnlichere Lieder, und zwar
Warum bist du gekommen aus der italienischen Oper „Der Bajazzo“ von Leoncavallo sowie
Zeit ist ein Geschenk Melodie Alex Link mit Satz von Manfred Bühler Wissen Sie was? Vom Singen und Wandern haben wir allmählich ganz trockener Kehlen. Erlauben Sie uns von daher, unsere Stimmen zu ölen – natürlich nur musikalisch – mit einem guten Tropfen Wein. Hören Sie zunächst den
Slowenischer Weinstrauß ein Volkslied aus – richtig – Slowenien in einer Bearbeitung von Walter Pappert und danach
Aus der Traube in die Tonne von Nomen est Omen Theobald Kerner sowie als drittes
Im Weinkeller von Robert Pappert sowie Stefan Linndvor
Meine Damen und Herren, haben Sie den Solisten beim „Slowenischen Weinstrauß“ wieder erkannt? Richtig, es war unser Dirigent Heinz Sistig! – Auweia, Herr Chorleiter, Ich befürchte, jetzt haben wir ein Problem, wenn ich die beiden nächsten Stücke sehe! Erst schickst du uns stundenlang in den Weinkeller und jetzt sollen wir diese Zungenbrecher singen? Meine Damen und Herren, sagen Ihnen Lützows wilde, verwegene Reiter etwas, die offensichtlich immer in vollem Galopp in die Schlacht geritten sind, zumindest wenn man die Geschwindigkeit des Singens zugrunde legt – und dann: Können Sie mit der Aussage“ sans dessus dessous et sans devant derrière“ etwas anfangen? Also Herr Dirigent, auf deine Verantwortung! Hören Sie, meine Damen und Herren zunächst unseren Schnellsingversuch
Lützows wilde, verwegene Jagd Musik von keinem geringeren als Carl Maria von Weber mit Text von dem ebenso bekannten Dichter Theodor Körner, der im Übrigen dem Freikorps um den Major von Lützow angehörte, und anschließend unser französischer Sprachversuch in dem Lied
Wir kamen einst von Piemont eine alte Volksweise in einer Bearbeitung von Heinz Buchold Haben Sie’s gerade verstanden: Sans dessus dessous et sans devant derrière? Wo sitzen die Frankophonen? Keine Meldungen? Dann werde ich Ihnen verraten, was das heißt: Also, der Kölsche würde sagen: Oven und unge, hinge und vüre nix! So was weiß man doch – oder! Da ist gerade schon das Stichwort für den nächsten Beitrag gefallen, nämlich „Kölsch“ – ich weiß, liebe Sangeskollegen, lyncht mich nicht bei diesem Wort! Euch hängt wie mir die Zunge bis auf die Knie vor Durst und jetzt quasselt der auch noch von Kölsch – ich meine doch Kölsch als Sprache! Bleiben wir also sprachlich noch etwas im Ausland – in Köln – und besinnen wir uns mit den Worten von Willi Ostermann zurück in die „gute, alte“ – oder vielleicht doch nicht so gute – Zeit – mit
Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia Wie gesagt von Willi Ostermann in einer Bearbeitung von Werner Dies und danach sind Sie, meine Damen und Herren, nochmals eingeladen mit uns gemeinsam zu singen, und zwar
Ruut sin de Ruuse von den Boore – im Ursprung ein Schlager mit dem Titel „Toutes les femmes sont belles“ gesungen von dem Belgier Frank Michael Bei dem Lied brauchen wir Ihnen ganz sicher keine textliche Unterstützung an Hand zu geben, haben Sie es doch schon x-mal gesungen. Ich hätte fast gesagt „Fastelovend zesamme“ – es war einfach phantastisch! Wie hieß es vorhin in dem Lied „Zeit ist ein Geschenk“: Jahre kommen und Jahre gehen, Tage, Stunden verrinnen…. Die etwa 1,5 Stunden mit Ihnen sind wie im Flug vergangen. Unser kleines Kurkonzert ist nahezu zu Ende, und verabschieden möchten wir uns bei Ihnen jetzt mit
Dankeschön und auf Wiederseh’n Von Eric Hein, Text Rudi Büttner, Chorbearbeitung Gus Anton Schönen Dank, meine Damen und Herren – wären wir jetzt bei einer großen Fernsehschau, würde ich sagen: Sie waren ein hervorragendes Publikum, so sage ich aber: Danke Ihnen fürs Kommen, Danke, daß Sie bis zum Schluß geblieben sind, Dank natürlich für Ihre großartige sangliche Unterstützung und hoffentlich sehen wir uns einmal wieder – Dank aber auch an die hiesige Stadtverwaltung, daß wir wieder ein Kurkonzert in Gemünd bestreiten durften – und last but not least – Dank unserem Chorleiter Heinz Sistig – und unserer musikalischen Begleitung Udo Greuel!
Zugabe – Schönen Dank, meine Damen und Herren. Doppelt gemoppelt hält bekanntlich besser – also singen wir Ihnen zum Abschied das Lied
Zum Abschied oder Amazing Grace ein altes schottisches Volkslied Nochmals schönen Dank, alles Gute und kommen Sie gut nach Hause! Nach der Zugabe, die das Publikum stürmisch gefordert hatte, wurden wir mit viel Beifall, Lob und Anerkennung bedacht.
Vor einem Jahr gab Dieter Falter in Gemünd sein Debüt im MGV …
… und Rainer Gottschlichs Enkel gratulierte zur guten Leistung (Anm. d. Red.: Die Fotos in diesem Bericht wurden beim Kurkonzert 2009 geschossen)
Fazit: Heinz Sistig erwies sich als hochkonzentrierter Chorleiter. Sein Dirigat wirkte erhaben und stand doch ganz im Dienste der Chormusik. Obwohl man ihn aus dem Auditorium größtenteils nur von hinten sah, faszinierte er durch seine freundliche und überaus sinnliche Ausstrahlung. Einfühlsam, detailverliebt und herzlich verwöhnte der Chor das begeisterte Publikum, das bei einigen Liedern mit eingebunden wurde, mit seinen Darbietungen. Udo Greuel muss man wieder ein großes Lob aussprechen. Viel Liebe steckte er in die auf seinem Akkordeon auswendig gespielten Stücke, begeisterte mit seiner Mimik, abenteuerlichen Läufen und einer atemberaubenden Virtuosität. Auch Wolfgang Schulz, der für die Moderation verantwortlich war, verdient besonderen Dank für seine verbindenden und geistreichen Worte, die sehr zum Verständnis der Chorwerke beitrugen und für Heiterkeit sorgten.
Samstag, 10. Juli 2010
Dankgottesdienst zur Goldhochzeit von Fritz Pütz und Edith, geb. Dederichs
Heute feierte das Jubelpaar Edith und Fritz Pütz seine Goldene Hochzeit. Die Nachbarschaft und Mitglieder des Bürgervereins hatten ihm Haus und Hof geschmückt. Zur Dankmesse, die um 11 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde es mit einer einspännigen, prächtigen Pferdekutsche gefahren.
Heute feierte das Jubelpaar seine Goldene Hochzeit. Die Nachbarschaft und Mitglieder des Bürgervereins hatten ihm Haus und Hof geschmückt. Zur Dankmesse, die um 11 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde es mit einer einspännigen, prächtigen Pferdekutsche gefahren. Am Kirchenportal erwartete Edith und Fritz Pfarrer Käfer aus Gemünd, der auch die Hl. Messe zelebrierte. Da der Jubilar schon 60 Jahre aktives Mitglied des MGV Vussem ist (Gründungsmitglied nach dem Kriege 1950), war es doch selbstverständlich, daß der Chor ihm und seiner Frau zur Ehre die Messfeier mit ein paar Liedvorträgen verschönern würde. Die Lieder hatte Fritz mit Chorleiter Heinz Sistig ausgesucht. Mit von der Partie war auch die Flöten- und Gesangsgruppe unter der Leitung von Resel Feyen, besser bekannt als „Die Feybachfinken“ Die Abwicklung der Feierlichkeiten sah folgendermaßen aus: 1. Zum Einzug sang der MGV: Lobt den Herrn der Welt. 2. Zur Begrüßung fand der Pfarrer herzliche und passende Worte. 3. Beginn der Messfeier mit den „Feybachfinken“ (FBF): Unser Leben ist ein Fest. 4. Zum Gloria (FBF): Ich lobe meinen Gott. 5. Lesung: Die Insel der Gefühle. 6.Zwischengesang (FBF): Kleines Senfkorn Hoffnung. 7. Predigt: Auszugsweise und sinngemäß sprach der Zelebrant folgende Worte: „Liebes Goldpaar! Wenn man eine Wegstrecke von 50 Jahren vor sich hat, erscheint einem das als eine lange Zeitspanne. Blickt man aber, wie Sie es heute gewiss tun werden, auf diese Jahre zurück, dann kommt man zu der Erkenntnis, daß die schöne Zeit wie im Fluge vergangen ist. Aber es wurde wohl auch von einem gütigen Geschick so eingerichtet, daß uns die Erinnerung an das Schöne lebhafter und wacher erhalten bleibt, als Kummer und Sorgen.
Von letzteren sind Sie, liebes Jubelpaar, ja nicht verschont geblieben. Doch wir wollen in dieser Dankmesse, die ja auch der Festesfreude geweiht sein soll, vor allem der Sonnentage gedenken, die Sie in Treue Hand in Hand durchwanderten. Geteilte Freude ist doppelte Freude, das hat Ihnen die Erfahrung in Ihrem Eheleben bestimmt wieder bestätigt. Mögen Sie, liebes Jubelpaar, sich noch einer großen Reihe von Jahren bester Gesundheit erfreuen und mit Ihren Kindern und Enkeln einen sorgenfreien Lebensabend verbringen!“ Es folgte nun: 8. Die Segnung der Eheleute. 9. Zwischengesang (FBF): Irische Segenswünsche. 10. Fürbitten; vorgetragen von den Kindern Christiane, Sigrid, Markus und Steffi mit ihren Lebensgefährten. 11. Gabenbereitung (FBF): Wenn das Brot, das wirteilen. 12 Sanctus (MGV): Heilig, heilig aus der Schubertmesse. 13. Hochgebet (MGV): Vater unser, von Gotthilf Fischer. 14. Kommunion (MGV): Liebe ist unendlich. 15. Nach der Kommunion (MGV): Zeit ist ein Geschenk. 16. Schlußlied (alle): Oh Maria, Gnadenvolle.
Alle Liedvorträge wurden auf professionellem Niveau von dem Organisten Rainer Pütz auf der Orgel begleitet. Dem MGV gelang eine mustergültige Aufführung. Mit einer bewundernswerten Akribie folgten Chor und Orgel dem Dirigat von Chorleiter Heinz Sistig. Dynamik, Tempi, Klangbalance, alles stimmte. Chorgesang von solcher Qualität, wann erlebt man das schon? Alle 26 Sänger trugen zu einem viel umjubelten Chorgenuss bei, was uns von vielen Festgästen bestätigt wurde. Nach dem Gottesdienst wurde das Goldpaar draußen vor der Kirche von unzähligen Gratulanten umringt, die ihm, bei brütender Hitze, Glück- und Segenswünsche überbrachten. Auch unser Vorsitzender Willi Schütt war dabei, der ein Geschenk übergab. Dazu brachte der Chor den Goldhochzeitern mit dem Lied „An dem reinsten Frühlingsmorgen“ ein Ständchen. Da die Hitze mit ca. 37° C mittlerweile unerträglich geworden war, beließ man es mit dem Einverständnis von Edith und Fritz dabei. Kurz darauf setzte der Kutscher das Gefährt mit dem Goldhochzeitspaar in Richtung Musikproberaum in Bewegung. Hier wurde mit zahlreichen Festgästen noch zünftig gefeiert. Der Chronist wünscht Euch viel Glück, Gesundheit, Freude am Leben und Gottes reichen Segen!
Montag, 9. August 2010
Nachfeier anlässlich der Goldenen Hochzeit von Edith und Fritz Pütz
Das Goldhochzeitspaar hatte die Sänger des MGV Vussem in die alte Volksschule (Baujahr 1928) zu einem Umtrunk mit Imbiss eingeladen. Gleichzeitig sollte es ein „Dankeschön“ sein, für die festlichen Liedvorträge während der Messfeier am Goldhochzeitstag, die Edith und Fritz unvergesslich bleiben werden.
In den ehemaligen Klassenräumen, die jetzt vom Karnevalsverein genutzt werden, und in denen die in Vussem geborenen Sänger ihre Schulzeit verbrachten, fühlte man sich direkt pudelwohl. Manche schönen Erinnerungen und natürlich die Streiche kamen einem wieder in den Sinn. Man wusste noch genau, wo der Sitzplatz gewesen ist, und wer der Nebenmann war. Außerdem fanden in diesem Raum viele Jahre lang die Gesangsproben des MGV statt. Wegen der Feier fiel heute die Chorprobe aus. Zum Auftakt wurde erstmals der neu einstudierte Hit der „Bläck Fööss“ vorgetragen: „He deht et wieh, un do deht et wieh“. Und siehe da, der Song konnte sich, auch zur Freude des Chorleiters Heinz Sistig, hören lassen.
Nun wurde in der Küche eine leckere Gulaschsuppe serviert. Jede Menge Brötchen, die man selber schmieren und mit Mett, Schinken, Wurst und Käse belegen konnte, lagen bereit. Einige Sangesbrüder nutzten die Gelegenheit aus, um sich einmal so richtig die Bäuche voll zu schlagen. Man befürchtete schon, daß sie aus allen Nähten platzen würden. Die Quintessenz war, daß sie keinen Ton mehr singen konnten und deshalb schon frühzeitig die Fete verlassen mussten. Doch jetzt ging die Post so richtig ab. „So ein Tag, so wunderschön wie heute, der dürfte nie vergeh’n“ wurde nun angestimmt. Der Jubilar bekam dabei feuchte Augen, hatte er doch die Noten dieses Liedes 1960 dem MGV gestiftet. Im Beitragsbuch steht geschrieben, daß der komplette Notensatz 12 DM gekostet hat; für damalige Verhältnisse war das viel Geld. Chorleiter Josef Luxen hatte das Lied mit den Sängern einstudiert und bei der Grünen Hochzeit von Fritz und Edith in Eicherscheid erstmals aufgeführt. Schriftführer Helmut Fischer vermerkte in seinem Jahresbericht im Vereinsbuch u. a. folgendes: „Zwei fröhliche Auftritte hatte der MGV im verflossenen Jahr bei den Hochzeiten von Josef und Maria Luxen, sowie von Fritz und Edith Pütz zu verzeichnen“. Diese Aussage kann ich nur bestätigen, weil ich live dabei war. Nachdem ich einige Trinklieder angestimmt hatte, kam der große Auftritt von Udo Greuel mit seinem Akkordeon. Er spielte querbeet Tanzmusik, Volkslieder, Schlagerhits und Lieder in Eifeler Platt, die teilweise mitgesungen wurden. Zwischendurch erzählte er seine neuesten Witze; dabei blieb kein Auge trocken. Die Stimmung war nun auf dem Höhepunkt. Am Zapfhahn sorgte Sbr. Klaus Bernitt dafür, daß keiner verdurstete. Weit nach Mitternacht verließen die letzten Klävbotze die kameradschaftlich verlaufene Nachfeier. Gut gelaunt und ganz happy sagte Fritz zum Abschied: „Meschel, ihr hat mir on menger Frau vell Freud jemaat. Dat wor noch ens su schön, wie in alten Zeiten!“ Dazu kann ich ihm nur beipflichten.
Impressionen der Feierlichkeiten
Samstag, 28. Oktober 2010
Ausflug des MGV 1892 Vussem nach Winningen zum Winzer- und Moselfest.
Um 9 Uhr startete der Reisebus der Fa. Schäfer aus Mechernich am Samstagmorgen über die A1 und A61 in Richtung Koblenz. Da anfänglich der Himmel grauverhangen war, trat plötzlich die Sonne hervor, und die Stimmung erhellte sich zusehends.
Nachdem unser Vorsitzender die 33 Ausflügler begrüßt und Matthias Vogelsberg als Reiseleiter vorgestellt hatte, erklärte der Busfahrer Michael die Bedienung des Sitzplatzes, der Belüftung und der Toilettenanlage.
Die hatte aber, wie sich später herausstellte, so ihre Tücken, als jemand nach Benutzung des WC’s in dem engen Raum in Panik geriet, weil sich die Tür weder von innen noch von außen öffnen ließ. Es dauerte eine geraume Zeit, bis die eingeschlossene Person aus ihrem „Gefängnis“ befreit werden konnte.
Matthias Vogelsberg, der auch Schatzmeister des MGV ist, gab nun bekannt, daß die Getränke im Bus auf Kosten des Vereins gehen würden. Die Freude darüber war sehr groß. Heinz Sistig sagte dazu augenzwinkernd in Anspielung auf den langjährigen Kassierer Fritz Pütz: „Endlich hamme ene Kassiere, der och ad ens ene usjett. Dorop hamme 40 Johr lang jewaat!“ Darauf konterte Fritz mit den Worten: „Ihr könnt et jo jetz möt volle Hänk usjövve, nohdämm ich et all die Johre zesammejehaale han“.
Diese Frotzeleien waren heute an der Tagesordnung und sorgten für Frohsinn. Willi Schütt verteilte nun Liederbücher der Bundeswehr mit dem Titel „Kameraden singt“ und stimmte daraus Lieder an, die alle mitsangen. Da die Sänger, aus welchen Gründen auch immer, nur zur Hälfte mitgefahren waren, konnte der Chor beschämenderweise nicht auftreten, weil die einzelnen Sätze zu dünn besetzt waren. Anwesend waren im 1. Tenor 5 Sänger (-3), 2. Tenor 1 S. (-5), 1. Baß 3 S. (-3), 2. Baß 5 S. (-3). Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt erreichten wir gutgelaunt unser Ziel, den bekannten und bedeutenden Wein- und Fremdenverkehrsort Winningen mit seinen ausgedehnten Weinbergen und seinem sehenswerten Terrassenbau in Hang- und Steillagen rund um den Ort. Dieses Weinanbaugebiet nennt man auch den „Domgarten“. Schieferverwitterungsboden ist hier der geschmacksbestimmende Faktor für die leichten und bekömmlichen Moselweine. Lediglich die Tallagen werden durch fruchtbaren, tiefgründigen Schwemmlandboden geprägt. Die hier wachsenden Weine sind etwas breiter und erdiger im Geschmack, als die Steillagenweine. Sie finden hauptsächlich in dem Schoppenwein ihre Verwendung.
Bei der anschließenden Weinprobe im Weingut Richard Weyh konnte man sich von der Qualität des Moselweines selbst überzeugen. Zum Verkosten standen fünf Winninger Weine zur Auswahl: Die Qualitätsweine 1. Dornfelder, trocken, 2. Riesling, halbtrocken, 3. Weinhex, trocken, und die Riesling-Spätlesen 4. Domgarten, und 5. Uhlen-Auslese. Außerdem wurden andere Weine, Trester, Liköre, Weinhefe und Weingelee angepriesen. Von den Angeboten wurde reger Gebrauch gemacht.
Zum anschließenden Mittagessen kehrten wir in das altehrwürdige Restaurant „Brunnenklause“ ein. Die Grundmauern der Gaststätte stammen aus dem 14. Jhdt., was durch archäologische Funde belegt ist.
Bis 1963 wurde sie als Winzer- und Straußwirtschaft geführt und hat sich seitdem als Restaurant mit einer guten moselländischen Küche etabliert, worauf die Inhaber, Horst und Renate Pitsch, großen Wert legen. Die zentrale Lage im alten Ortskern verleiht dem Lokal in seinem alten Fachwerkbau ein besonderes Flair. Daß das Essen sehr gut war, können wir alle bestätigen. Nur, der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit, womit Familie Pitsch in einem Flyer wirbt, können wir nicht zustimmen.
Denn das Mittagessen, das laut Reiseleiter für 12:30 Uhr bestellt war, verzögerte sich um fast eine Stunde! Als Matthias den Wirt auf die Verspätung ansprach, meinte dieser sehr mürrisch, daß er auch noch andere Gäste bedienen müsste, und er und seine Mitarbeiter auch nur zwei Hände hätten. Außerdem sei in seinem Terminplaner unser Essen um 13 Uhr vorgesehen gewesen. Wegen dieses Zwischenfalles musste unsere Schiffstour ebenfalls um eine Stunde verschoben werden. Da nun noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes zur Verfügung stand, erkundete man den schönen Ort, dessen Häuser vorwiegend aus Fachwerk und Schieferstein bestehen. Winningen wurde urkundlich erstmals im Jahre 865 erwähnt. Doch schon in fränkischer Zeit war der Marktflecken ein bedeutender Weinort. Im Mittelalter unterstand Winningen den Pfalzgrafen bei Rhein; diese belehnten damit den Grafen von Sayn. Durch Heirat kam der Ort um 1200 zum Grafen Sponheim, der 1220 starb. Über fünf Jahrhunderte gehörte Winningen zur Grafschaft Sponheim und kam 1776 zu Baden. Heute hat der bekannte Weinort für den Fremdenverkehr einiges zu bieten, z.B. beheiztes Freischwimmbad, Motorboothafen, Wasser-, Segel- und Motorflugsport u.v.m.
Um 14:45 Uhr zog nach alter Tradition ein „Winzerzug“ mit Winzerkapelle, Trommler- und Pfeifercorps, Jungwinzer- und Schröterzunft, Winzer-, Trachten- und Tanzgruppen, sowie Weinkönigin und Weinhex zum Weinhof, wo sie die Gäste herzlich begrüßten.
Rechtzeitig waren alle Fahrgäste an der Anlegestelle der „MS Windiga“ erschienen. Das Motorschiff ist 38,5 m lang und 9,1 m breit. Auf drei Decks können 392 Personen befördert werden. Zwei Stunden dauerte die Moselfahrt. Zuerst fuhren wir flußabwärts bis Moselweiß kurz vor Koblenz, wo das Schiff wendete.
Nach einem kurzen Stopp in Winningen fuhr das Schiff moselaufwärts, vorbei an den wohl schönsten Orten wie z.B. Güls, Kobern, Gondorf usw. Vorbei an den steilsten Weinbergen Europas unterfuhren wir die zweithöchste Autobahnbrücke Deutschlands, wo unser Fotograf auf dem Oberdeck mit einem heftigen Regenschauer und Windböen zu kämpfen hatte. Schade war nur, daß sich die Mitglieder des MGV auf dem ganzen Schiff verteilt hatten.
Der größte Teil aber war auf dem Mitteldeck platziert, um bei Wein, Bier und Gesang die herrliche Mosellandschaft zu genießen. Eine Gruppe Touristen aus Friesland und dem Emsland, der Heimat unseres Sbr. Werner Borker, hatte sich zu uns gesellt. Endlich konnte Werner wieder einmal in seiner Muttersprache „snaken“.
Als Außenstehender verstand man kein Wort. Es war ein lustiges Völkchen, das uns ein neues Lied beibrachte mit folgendem Text: „Wir haben Ziegen im Stall. Ziegen gibt’s überall. Wir haben drei. Eine verkaufen wir, eine versaufen wir, eine behalten wir für unseren Bock“.
Um 17 Uhr waren wir wieder an Land und konnten nun am Weinhexbrunnen der Stimmungs- und Unterhaltungsmusik des Musikvereins aus Pommern / Cochem lauschen. Einige suchten noch die Frohnhof- und Hexenstuben auf, um eine Kleinigkeit zu essen.
Alle waren pünktlich und frohgelaunt zur Abfahrt um 19 Uhr im Bus, und so konnte die Heimfahrt frohen Mutes angetreten werden. Wenn auch der Eine oder Andere etwas mit dem Gleichgewicht zu kämpfen hatte, war doch keiner aus der Rolle gefallen. Gegen 20:30 Uhr erreichten wir wohlbehalten die heimatlichen Gefilde.
Samstag, 04. September 2010
Versammlung des Kreis-Chor-Verbandes Euskirchen
Sonntag, 12. September 2010
Freundschaftssingen zum 150jährigen Gründungsfest des MGV 1860 Arloff-Kirspenich
Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten hatte der Jubelchor zum Freundschaftssingen in die altehrwürdige Konviktkapelle in Bad Münstereifel eingeladen. Das ehemalige Erzbischöfliche Konvikt wurde 1896 – 1899 als Internat für die Gymnasiasten erbaut. Heute ist dort u. a. die Realschule untergebracht.
Um 11 Uhr begann, nach einer kurzen Ansprache des 1. Vorsitzenden Kurt Betzner, das Freundschaftssingen, woran sich auch vier Chöre aus dem ehemaligen Sängerkreis Schleiden beteiligten, nachfolgend mit einem * gekennzeichnet. Unter den Festgästen weilte auch die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, Gabriele Heis, die nach der Pause die Jubilarehrung vornahm. Folgende Vereine traten auf: 1. MGV 1860 Arloff-Kirspenich, 2. Kirchenchor Kirch-heim, 3. Mutscheider Gesangverein „Eifelklang“, 4. Gesangverein „Eintracht“ Zingsheim*, 5. MGV Flamersheim-Palmersheim, 6. Kirchenchor „Cäcilia“ Iversheim-Arloff, 7. MGV 1892 Vussem*, 8. MGV „Liederkranz“ Ripsdorf*, 9. MGV „Eintracht“ Metternich, 10. MGV Gemünd*.
Vor unserem Auftritt hatte Chorleiter Heinz Sistig eine Ansingprobe angeordnet. Diese fand in einer der Katakomben des Konvikts statt. Als Heinz die Häupter seiner Lieben zählte, stellte er fest, daß neben den entschuldigt fehlenden 4 Sängern vier weitere Sbr. unentschuldigt abwesend waren, so dass wir sehr geschwächt mit nur 20 Aktiven auftreten mussten, worüber der Dirigent sehr erbost und verärgert war.
Da lt. Programm unsere Darbietung um 14:15 Uhr vorgesehen und bis dahin noch eine Viertelstunde Zeit war, eilte Sbr. Hans Höller noch schnell zum Parkplatz. Er hatte vergessen, die Parkuhr mit Kleingeld zu füttern. Doch als er zurückkam, war er bass erstaunt, daß die Kollegen mit den Liedern schon begonnen hatten. Was war geschehen? Unser Auftritt war um 10 Minuten vorgezogen worden! Hans hätte sich wohl am liebsten eine Tarnkappe aufgesetzt, um nicht erkannt zu werden, als er sich im 2. Baß einreihte.
Unsere Darbietungen sahen wie folgt aus: Als Erstaufführung sangen wir das „Vater unser“ von Hanne Haller und Bernd Meinung er im Arrangement von Eckard Hehrer. Der besinnliche Text lautet: (1. Strophe) „Vater unser“ usw. „Manchmal denk‘ ich, die Himmel schweigen, wenn wir uns vor dem Geld, dem König der Welt, verneigen. Doch die Himmel haben ihren eigenen Sound, nur in der Stille, in deinem Herzen werden sie laut. Und plötzlich seh‘ ich mit Kinderaugen; es fällt mir leicht, unendlich leicht, wieder zu glauben.“ (2. Strophe) „Vater unser“ usw. „Manchmal denk‘ ich, wir sind verloren und hab‘ Angst, ein Gebet stößt nur auf taube Ohren. Doch Gebete haben ihre eigene Kraft, komm’n sie von Herzen, komm’n sie von innen, haben sie Macht. Und plötzlich hör‘ ich mich leise reden; es fällt mir leicht, unendlich leicht, wieder zu beten: Vater unser“ usw. Als zweites Lied kam „Zeit ist ein Geschenk“ zu Gehör. Text und Satz: Manfred Bühler; Melodie: Alex Link. In Abänderung unseres Programms sangen wir statt „Finster war die Nacht“ den Priesterchor „Weihe des Gesanges“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart. Der vierte Song „Lieder, die von Herzen kommen“ wurde von Udo Greuel auf dem Akkordeon begleitet. Text: Erica Bruhn; Musik: Christian Bruhn; Chorsatz Karl-Heinz Steinfeld. Als der letzte Ton verklungen war, wurden wir für unsere hörenswerten Leistungen mit anerkennendem Beifall belohnt. Willi Schütt gratulierte und überreichte dem Moderator Bernhard Franz ein Geldgeschenk. Dieser bedankte sich nicht nur für das Geschenk, sondern auch für unser Kommen und die schönen Liedvorträge. Er übergab anschließend unserem Vorsitzenden als Erinnerung an den 150. Geburtstag des MGV Arloff-Kirspenich ein Souvenir. Mit stolzgeschwellter Brust verließen wir nun den Altarraum, um in der Garderobe zu verschwinden. Einige Sänger verfolgten noch die Vorträge der restlichen Gastchöre und traten dann bei trübem, regennassen Wetter die Heimfahrt an.
Auszüge aus der Vereinsgeschichte des MGV 1860 Arloff-Kirspenich: Als der MGV vor 150 Jahren gegründet wurde, zählte das Singen schöner Heimatlieder noch zur bevorzugten Freizeitgestaltung. Großer Eifer bei den Proben ermöglichte es, daß sich die Sänger schon ein Jahr später beim Hubertusfest öffentlich vorstellen konnten. Durch Erfolge bei den ersten Auftritten ermutigt, folgten weitere Konzerte im März und November 1862. Der Verein wurde so groß, daß die gute Stube des Sängers Gau, der Dirigent und gleichzeitig Küster war, zu klein wurde. Darum richtete der Vorstand 1871 ein Schreiben an „Herrn Bürgermeister Kemp, wohlgeboren in Münstereifel“ mit der Bitte, den Schulsaal in Arloff nutzen zu dürfen. Schon bald hatte der MGV Arloff, verstärkt durch Kirspenicher Sänger, 44 Mitglieder. Eine Zahl, auf die die heutigen 13 Sbr. nur neidvoll zurückblicken können. Mit dem großen Aufschwung kamen aber auch Sorgen: In den 1880er Jahren trennte man sich, weil die Einen in der Kirche, die Anderen nur weltliche Lieder singen wollten. Durch diese Meinungsverschiedenheiten kam es zu einem regelrechten „Dorfkrieg“, der erst durch weise Anordnungen des Bürgermeisters und des Landrates beendet wurde. Nachdem sich die Wogen geglättet hatten, wurde wieder in Eintracht „zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Dorfbewohner“ gesungen. Eine schwere Zeit für den MGV war auch der Zweite Weltkrieg. Viele Sänger verloren ihr Leben. Nach dem Krieg wurde der Chor wiederbelebt, ein neuer Vorstand gebildet und im Jahr 1952 die Satzung den neuen Gegebenheiten angepaßt. Eine Namensänderung wurde vorgenommen, die auch den Ortsteil Kirspenich mit einbezog. 1955 schloß man sich dem Kreis-Sängerbund Euskirchen an. 1960 wurde das 100jährige Bestehen groß gefeiert. Höhepunkt des dreitägigen Jubelfestes war ein Gemeinschaftssingen mit ca. 500 Sängern. Stets wurden Sängerfeste befreundeter Vereine besucht und an Wertungssingen erfolgreich teilgenommen. 1985 feierte man das 125jährige Gründungsfest. 1996 übernahm Volker Prinz, der auch u. a. Kreischorleiter ist, die musikalische Leitung. Die 13 Sänger sind stolz darauf, „mit kleiner Truppe“ den Traditionsverein am Leben zu erhalten und sich nicht mit den erbrachten gesanglichen Leistungen vor Spitzenchören verstecken zu müssen. Letzteres bewiesen sie im Konvikt, als sie das Singen mit Karl-Heinz Steinfelds „Münstereiflerin“ und Schlagern von Drafi Deutscher und Freddy Quinn eröffneten.
Samstag, 25. September 2010
Festliches Chorkonzert des MGV 1892 Vussem
Anlässlich des Neuaufbaus nach dem Kriege vor 60 Jahren (1950) veranstaltete der MGV Vussem am Samstagabend ein Jubiläumskonzert mit zahlreichen Ehrungen von aktiven und inaktiven Mit-gliedern. Im Feldenkraishaus bot der schön geschmückte Saal einen würdigen Rahmen für die feierliche Veranstaltung. Pünktlich, um 19 Uhr, marschierten die Chorsänger im Gänsemarsch unter dem aufmunternden Beifall des Publikums frisch gestylt auf die Bühne und legten unter der Leitung von Heinz Sistig gleich rasant los mit Lützows wilde, verwegene Jagd. Das Tempo war sehr schnell. Wenn man den Text verfolgte, meinte man, eine wilde Horde ritt über die Bühne. – Freiherr von Lützow war ein preußischer Offizier, der am 18.5.1782 in Berlin geboren wurde. Als Major gründete er 1813 das Lützowsche Freikorps, auch „Lützowsche Jäger“ oder „Schwarze Schar“ genannt, das aus nichtpreußischen Freiwilligen rekrutiert und als Avantgarde* eines national inspirierten Volksheeres wirken sollte. Ludwig Adolf Wilhelm Lützow wurde mehrfach für seine Kühnheit und seinen Mut ausgezeichnet, doch gab es keine größeren militärischen Erfolge. Dem Heer traten bekannte Helden bei, u. a. Jahn, Friesen und Körner. Letzterer feierte das Korps in einem Gedicht mit Namen „Lützows wilde, verwegene Jagd“, das von Carl-Maria von Weber vertont wurde. Mit nur 52 Jahren starb Lützow 1834 in Berlin.
Alfred Brell (Mitte) führte gekonnt durch den Abend
*=Avantgarde (frz.): tritt kämpferisch für neue Ideen in Kunst, Wissenschaft und Politik ein.
Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt übernahm Sbr. Alfred Brell in Vertretung von Sbr. Wolfgang Schulz gekonnt und in humoristisch vorgetragener Weise die folgende Moderation:
„Guten Abend, meine Damen und Herren! Unser Dirigent Heinz Sistig hat sich für das heutige Chorkonzert die sicherlich passenden Lieder ausgesucht. Ich hoffe, es wird Ihnen gefallen. Bei einigen Liedern werden wir Sänger von Udo Greuel am Schifferklavier begleitet. Frau Heis, die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, wird die Ehrung der aktiven Sänger, die teilweise schon 60 Jahre im MGV Vussem von 1892 nicht nur bei öffentlichen Auftritten, sondern auch bei den wöchentlichen Proben fleißig dabei waren, vornehmen. Die folgenden drei getragenen, ruhigen Lieder sind den aktiven und inaktiven Jubilaren des MGV gewidmet. Dazu viel Vergnügen!
Weihe des Gesangs
von W. A. Mozart
Vater unser
von Hanne Haller
Die Nacht
von Franz Schubert
Auch Matrosen haben eine Heimat
Über uns der blaue Himmel
Old Mauhie
Nun kommen wir zur Ehrung unserer aktiven Sänger. Frau Heis, bitte walten Sie Ihres Amtes!“
Die Jubilare von links (unten): Ehrenvorsitzender Peter Dreesen (60 Jahre aktiv), Kreis-Chorverbands-Vorsitzende Gabriele Heis, Bertram Berners (60 J), Johannes Klinkhammer (25 J); (oben): Fritz Pütz (60 J), Edmund Freitag (60 J), Arnold Mies (50 J), Michael Wielspütz (60 J), Hans Nellesen (40 J)
Anm. d. Chronisten: Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sie begann mit einer kurzen Ansprache, die sinngemäß folgenden Inhalt hatte: „Liebe Jubilare! Ich will keine lange Rede halten, denn wir sind heute hierher gekommen, um Euch gemeinsam für die langjährige Treue zum Gesang und zu Eurem Verein zu danken und zu ehren. Wie ich sehe, sind noch fünf Sänger von der ersten Stunde dabei, als 1950 der Chor wieder aufgebaut wurde. Ich muß sagen, wenn ich so in die Runde schaue, dann seid Ihr noch alle sehr rüstig und seht dabei auch noch blendend aus! Alle Achtung!“ Nach diesen schmeichelnden Worten steckte sie jedem Jubilar eine Nadel an und überreichte eine Urkunde mit folgendem Text: „Wir ehren (Name) für (Mitgliedsjahre) Singen im Chor durch Verleihung dieser Urkunde. Wir danken für das Engagement und wünschen weiterhin viel Erfolg und Freude im Chor. Berlin, im September 2010. Dr. Henning Scherf. Präsident, Deutscher Chorverband.“ Der Vorsitzende überreichte jedem Jubilar einen bunten Blumenstrauß.
Langsam werden die Kehlen trocken. Last uns den nächsten Weinkeller besuchen. Wenn wir es dann wieder an die frische Luft geschafft haben, wandern wir auf dem Rennsteig und singen das „Schifferlied“, aber nicht im Marschtempo, denn so hat es Friedrich Silcher ja nicht geschrieben.
Im Weinkeller
Rennsteiglied
Schifferlied
Swanee Ribber
Ein altes amerikanisches Volkslied
Die Gedanken sind frei
Eine deutsche Volksweise
Lieder, die von Herzen kommen
von Erika und Christian Bruhn
Jetzt kommen wir zur Ehrung der inaktiven Mitglieder durch den 1. Vorsitzenden Willi Schütt. Wir danken für die Vereinstreue von 25 Jahren Horst Rehbein (entschuldigt) 40 Jahren Richard Eversheim 50 Jahren Josef Reinartz; Heinrich Reinartz (entschuldigt) 60 Jahren Helmut Fischer, Fritz Klinkhammer, Matthias Schmidt; (alle drei nicht anwesend).“
Chorleiter Heinz Sistig erhielt für seine fast 20jährige Chorleitertätigkeit vom Publikum stehende Ovationen und von Schütt einen Blumenstrauß (Bild rechts), den Heinz an seine Frau Anita weiterreichte. „Die Reise geht weiter ins Rheinland, genauer gesagt: nach Köln.
Hören Sie jetzt 3 schöne Lieder in Kölner Mundart. Bei mir deit nix wieh. Wenn es bei Ihnen also auch so ist, dann leben wir noch lange. Sie wundern sich sicher über mein Kölner Platt. Das tut meine Frau auch immer. Sie sagt: ‚Das lernst Du nie!‘ – Wenn die roten Rosen besungen werden, erwarten wir Ihre kräftige Unterstützung. Und zum Abschluss unseres Chorkonzertes wird es dann wieder etwas feierlicher.
Och wat wor dat fröher schön doch in Colonia
von Willi Ostermann
He deit et wieh un do deit et wieh
von den Bläck Fööss
Rut sin de Ruse
von on De Boore
Warum bist du gekommen
Zeit ist ein Geschenk
Dankeschön und Auf Wiederseh’n
„Wir möchten uns verabschieden, aber noch nicht nach Hause. Lassen Sie uns noch eine Weile bei einem Umtrunk miteinander plaudern. Ich verabschiede mich jetzt und wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß und Vergnügen!“
Gorch-Fock-Lied Finster war die Nacht
Anm. d. Chron.: Nachdem der anerkennende Beifall für unsere guten Leistungen verklungen war, begab man sich mit den Freunden des Chorgesangs nach nebenan in die ehemalige Kneipe „Margaretenhof“, die nach dem Verkauf in einen Aufenthaltsraum umgebaut worden war. Hier konnte nun bei Wein, Bier und anderen Getränken gefachsimpelt werden, um das gelungene Konzert noch einmal Revue passieren zu lassen. Einziger Wermutstropfen war der Vortrag des „Vater unser“, wobei der 1. Tenor in der Stimmung um einen halben Ton abrutschte, so dass eine Disharmonie gegenüber dem Baß zu hören war. Das tat der guten Laune aber keinen Abbruch. Denn das ist live, und wir haben keine Möglichkeit – wie im Fernsehen – das zu kaschieren.
Das Publikum war begeistert, sang und schunkelte mit und forderte Zugaben
Udo Greuel, der im Konzert wieder einige Lieder begleitet hatte, packte nun sein Akkordeon aus und spielte meisterhaft Lieder, die zum Mitsingen animierten. Auch Frau Heis hatte gute Laune, sang mit und freute sich, daß hier so eine gesellige und frohe, ja, eine Bombenstimmung herrschte, die der guten Kamerad-schaft der Sangesbrüder sehr dienlich war und unsere Fans und Förderer begeisterte.
Trotz mangelnder junger Stimmen ist es der Vereinsführung immer wieder gelungen, den Chor leistungsfähig zu erhalten. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat auch Chorleiter Heinz Sistig, der durch sein persönliches Engagement maßgeblich die gesangliche Entwicklung des Chores stets positiv beeinflußt hat. Lieber Heinz! Wir Sänger und auch die Freunde des Chorgesangs wären alle froh, wenn Du uns auch weiterhin als Chorleiter in den nächsten Jahrzehnten begleiten würdest, denn wir sind allezeit in Freud und Leid zum Lied bereit!
Seit Neuestem hat der MGV auch ein jubilierendes Dreigestirn, das unbedingt mit den Sangesbrüdern seinen Geburtstag feiern wollte. Die Geburtstagskinder sind Heinz Sistig (60), geb. am 24.10.1950, Günter Sonnenschein (60), geb. am 19.10.1950 und unser Jüngster im Verein Udo Greuel (50), geb. am 10.10.1960. Sie hatten keine Kosten und Mühen gescheut, und die Sänger für 19 Uhr ins Vussemer Pfarrheim eingeladen, um Ihnen einen Umtrunk mit gutbürgerlichem Abendessen zu spendieren. Zuerst aber eröffneten die Sänger mit dem Lied „Geburtstagsständchen“ die Feier. Danach nahm Willi Schütt die Gratulation vor und überreichte den Jubilaren ein Geschenk in Verbindung mit einer Glückwunschkarte. Sbr. Udo Greuel bedankte sich dafür, auch im Namen seiner Kollegen. Als 2. und 3. Lied kamen nun die Shanties „Gorch-Fock-Lied“ und „Finster war die Nacht“ zum Vortrag. Jetzt wurde das Büffet eröffnet, das aus Dicke Bohnen mit Rippchen, Mettwurst und Kartoffeln bestand, von der Mechernicher Metzgerei Hostel geliefert wurde und vortrefflich mundete. Zur Freude vieler Sänger gab es zum Dessert drei Sorten leckeren Puddings.
Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Zu Ehren der Jubilare wurde nun eine Litanei gesungen. Der Vorbeter war Peter Kruse, der einen Talar übergezogen hatte und ein schwarzes Käppi trug. An seiner rechten und linken Seite fun-gierten als Messdiener Bernhard Hoffmann und Conny Kriescher, die ebenfalls verkleidet waren. Mehrmals gab Peter den Segen, indem er eine Toilettenbürste ins Wasser tauchte und alle, die in seiner Reichweite waren, ordentlich naß spritzte. Dabei sang er: „Oremus Möschebeen!“ Das „Volk“ antwortete: „Mir john noch lang net heem!“ Die Litanei endete mit viel Gelächter und dem Lied „Zum Geburtstag viel Glück!“
Am Zapfhahn stand, wie so oft, Klaus Bernitt, der dafür sorgte, daß alle genug zu Trinken hatten.
Als Solist trat er mit dem Lied „Der Schornsteinfeger“ in Erscheinung. Mit diesem lustigen Beitrag hatte er die Lacher auf seiner Seite. Anschließend machte Bernd Wenderdel auf sich aufmerksam, als er die Hans-Moser-Lieder 1. I geh mit meinem Dackel und 2. I riach den Wein schon kilometerweit, verblüffend nachahmte und für sein Genuschel viel Applaus erntete. Der vielseitigste Unterhaltungskünstler an diesem Abend war aber unser Virtuose am Akkordeon Udo Greuel. Unermüdlich spielte er Lieder zum Mitsingen. Zur fortgeschrittenen Stunde wechselte er zum Klavier und bewies, daß er auch auf diesem Instrument eine Koryphäe ist. Er spielte u. a. Lieder von Robert Schumann und Frédéric Chopin, die beide in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wären. Weit nach Mitternacht endete eine lustige und fröhliche Geburtstagsparty, die teilweise karnevalistische Züge hatte.
17. Sonntag, 14.11.2010
Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Pünktlich um 9:30 Uhr setzte sich der Trauerzug unter den Klängen des hiesigen Musikvereins in Vussem in Bewegung. Am Ehrenmal wehten die Flaggen auf Halbmast, ein Kranz wurde niedergelegt, und die FFW Löschzug Vussem stellte die Ehrenwache. Frau Annemie Linden, Mitglied des Bürgervereins, hielt eine Ansprache, die folgenden sinngemäßen Inhalt hatte: „Liebe Trauergemeinde! Es ist eine würdige Veranstaltung, die uns am heutigen Sonntagvormittag zusammengeführt hat. Zwei Wochen vor dem 1. Advent wird seit 1952 alljährlich dieser nationale Gedenktag für die Opfer beider Weltkriege und Gewaltherrschaft begangen. Ich möchte aber auch die Gedenkstunde nutzen, um über das Andenken von Leid und Elend dieser Weltkriege hinaus auch an jene erinnern, die in unzähligen kriegerischen Auseinandersetzungen nach dem 2. Weltkrieg bis hinein in unsere Tage getötet wurden. Mit erschreckender Brutalität führen uns z. B. die Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien vor Augen, wie labil Friede sein kann, wenn Hass das Handeln bestimmt. ‚Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen!‘ In diesem Bekenntnis sind wir uns alle einig. Der heutige Tag ist nicht allein dazu da zurückzublicken. Er mahnt uns zu lernen. Wenn wir, das neue Deutschland, als gleichberechtigtes Mitglied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt dienen wollen, müssen wir auch den inneren Frieden stärken. Über die Gräber hinweg wollen wir die Versöhnung. Die heutige Feierstunde soll zu diesem Ziel einen wichtigen Beitrag leisten.“ Mit diesen besinnlichen Worten beendete Frau Linden ihre Rede. Der MGV 1892 Vussem gab nun mit dem Vortrag zweier Lieder der Veranstaltung einen feierlichen Rahmen: 1. Eine Motette; Text: Matthias Claudius, geb. als Pfarrerssohn 1740 in Reinfeld bei Lübeck, starb mit 75 Jahren 1815 in Hamburg. Seine Lyrik („Der Mond ist aufgegangen“) und Prosa sind von eindringlicher Wirkung. Die Musik zu der Motette schrieb Hans Georg Nägeli, geb. 1773 in Wetzikon (Schweiz), gest. 1836 in Zürich. Er war Komponist, Musikverleger und –pädagoge und trat für eine nationale und volkstümliche
Musik ein. Das 2. Lied hieß „Irgendwo“ und wurde ruhig und fließend im 4/4-Takt gesungen. Der Text stammt von Heinrich Heine, geb. 1797 in Düsseldorf, gest. 1856 in Paris. Die Musik dazu schrieb Wilhelm Heinrichs. Nach den Fürbitten beendete der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ die bewegende Gedenkstunde.
Im Anschluss fand die Trauerfeier in Breitenbenden statt, die ebenfalls von den Vussemer Vereinen FFW, MV und MGV gestaltet wurde. Der Musikverein eröffnete die Gedenkfeier mit „Da unten ist Frieden“. Dann sang der MGV die Motette „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit“. Die Ansprache hielt in Vertretung des Ortsvorstehers Udo Thielen der Oberstleutnant Oster mit folgenden sinngemäßen Worten: „Sehr geehrte Damen und Herren! Deutschlandweit hängen heute die Fahnen auf Halbmast, und Kränze werden an den Kriegerdenkmälern niedergelegt. Es ist ein Tag des stillen Gedenkens: der Volkstrauertag. Wenigstens für einen Tag rücken die Opfer von Krieg und Terror aus allen Nationen der Erde in den Mittelpunkt. In einer Zeit, in der das Verdrängen und Vergessen immer schneller geht, ist der Volkstrauertag ein Teil der Tradition, die zum Innehalten und Gedenken auffordert. Dabei soll der Volkstrauertag nicht nur an Opfer von Gewalt und Verbrechen erinnern, sondern auch sensibilisieren. Jeder, der Frieden wünscht, muss Vorbild sein und in kleinen Schritten den Frieden in die Welt bringen.“ OTL Oster, ausgezeichnet mit vielen Orden und Ehrenzeichen, schlug aber auch kritische Töne an und wußte, wovon er sprach: Er selbst war schon fünf Mal im Auslandseinsatz gewesen. Er hatte gesehen, wie seine Kameraden in Afghanistan von einem Selbstmörder in die Luft gesprengt wurden. Dabei wurde einer getötet, viele verwundet, und sein bester Freund verlor beide Beine. U. a. bemängelte Oster auch die Ausrüstung. Sie reicht bei weitem nicht aus und ist teilweise unpraktisch. Er führte einige Beispiele an mit dem Appell an die Verantwortlichen, hier schnellstens Abhilfe zu schaffen. Seit 2003 haben in Afghanistan 44 Bundeswehrsoldaten ihr Leben gelassen! Der Berufssoldat vergaß aber auch nicht, an diejenigen zu denken, die ums Leben gekommen sind, weil sie Widerstand geleistet haben gegen die Diktatur der Nazis und an die Menschen, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder ihrem Glauben festgehalten haben. Seine beeindruckende Rede schloss Oberstleutnant Oster mit den Worten: „Der Volkstrauertag schärft den Sinn dafür, daß Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Vielmehr müssen wir Recht, Frieden und Freiheit immer wieder auf’s Neue einfordern!“ Beim Schlußlied vom „Guten Kameraden“ salutierte der Stabsoffizier mit Blick auf die Gedenktafel.
Sonntag, 21. November 2010
Adventsmarkt und Vorstellung des Damen-Dreigestirns in Eiserfey
Um 11 Uhr am Wochenende des 20. + 21. November veranstaltete die KG „Feytaler Jecken“ ihren sechsten Adventsmarkt in Folge „Himmlisch gut“ im Saal der „Römerstube“. Im Angebot standen wieder über 100 Advents- und Türkränze, Weihnachtsdekorationen, handgefertigte Krippen, Vogelhäuser, Holzlaternen, Weihnachtsgebäck u.v.m. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt worden. Bei den Getränken war der Glühwein mit Amarelle-Geschmack der Renner. Der Erlös kommt wieder der KG Eiserfey zu Gute, die damit u. a. den Fastnachtsumzug finanziert.
Auf der festlich dekorierten Bühne sorgte am Sonntagnachmittag ein Riesenprogramm für vorweihnachtliche Stimmung. Dazu trug der MGV Vussem mit seinen folgenden, hörenswerten Liedvorträgen wesentlich bei: 1. Sonntag ist’s, 2. Das Elternhaus, 3. Die Seen im Land der Berge, 4. Amazing Grace, 5. Abend im Gebirge, 6. Trommellied, 7. Engel haben Himmelslieder, und 8. Herbergslied. Unsere Darbietungen wurden mit viel Beifall honoriert, obwohl die enorme Geräuschkulisse sehr störend wirkte. Sie wurde vorwiegend von den Kindern verursacht, die nervös und fieberhaft auf ihren Auftritt warteten. Auch der Appell von Sbr. Alfred Brell an die Eltern, sie sollten doch bitte für etwas mehr Ruhe bei ihren Sprößlingen sorgen, fruchtete nicht. Sie standen schon in den Startlöchern sodaß wir genervt unser Programm beendeten, zum Leidwesen unserer Fans. Schlagartig fiel die Nervosität von den Kids ab, als sie die mit Playback gesungenen Lieder, die von Cäcilia Sonnenschein einstudiert wurden, bravourös vortrugen. Die Omas und Opas waren stolz auf ihre Enkelkinder und sparten nicht mit Applaus. Der Nikolaus überhäufte sie anschließend zum Dank mit Geschenken. Erwähnenswert ist, daß ein Mädchen eine Weihnachtsgeschichte erzählte, und dabei mit ihrer Mimik und Gestik die Zuhörer in ihren Bann zog. Sie hat sicher die Veranlagung, später mal eine gute Schauspielerin zu werden. Nun kam der mit großer Spannung erwartete Auftritt von Solotrompeter Peter Züll und dessen Kollegen Doris und Mike, die vorwiegend weihnachtliche Lieder aus den Bergen sangen und spielten. Dabei kam auch das Alphorn zum Einsatz. Gegen 17 Uhr herrschte König Karneval im Saal. Nach dem Einzug der Narren eröffnete Präsident Björn Wassong den Feytaler Fastelovend. Zuerst aber verwöhnten die Tanzgarden die Narrenschar, bis es zum Höhepunkt des Abends kam: die Inthronisation des Damen-Dreigestirns für die neue Session. Man spannte das dicht gedrängte närrische Publikum auf die Folter, um dann das bis dahin gut gehütete Geheimnis um die neuen Tollitäten endlich zu lüften. In der neuen Kampagne regieren nun drei leckere Mädchen aus Eiserfey, die nun namentlich vorgestellt wurden: Prinz Tina I. (Bettina Groß), Bauer Sandra (Harperscheidt) und Jungfrau Andrea (Molitor). Ihr Slogan lautet: „Frauenpower wunderbar, in Eiserfey in diesem Jahr.“ Der nahende Advent und der Beginn der Karnevals-Session liegen bei den Feytaler Jecken eng beieinander. Zuerst wurden die Gäste mit schönen Liedern auf den Advent eingestimmt, und anschließend übernahm dann der Karneval die Regentschaft im Saal der „Römerstube“. So konnten die Verantwortlichen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Samstag, 27. November 2010
Jahresabschlussfeier (JAF) der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH), Kreis Euskirchen im Deutschen Bundeswehrverband
Zu der JAF, die im Casino Mechernich um 15:30 Uhr begann, konnte der Vorsitzende der o. g. Organisation, Peter Kruse, viele Mitglieder und folgende Ehrengäste herzlich begrüßen: Oberst Koltermann mit Gattin, Hauptfeldwebel Roman Reiter mit Gattin, und den Gründungsvater Oberstabsfeldwebel Hermann Borchert mit Gattin. Anschließend verlas Kruse den Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Geschäftsjahr 2010. Danach hatte der MGV 1892 Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig mit folgenden Liedern, die die Festgäste auf die Vorweihnachtszeit einstimmten, einen erfolgreichen Auftritt: 1. Ist es noch weit nach Bethlehem?, 2. Auf haltet euer Herz bereit, 3. O Freude über Freude, 4. Aus einer schönen Rose, 5. Lasst uns lauschen, 6. Trommellied, und 7. O du fröhliche, welches gemeinsam gesungen wurde. Für diese schönen Darbietungen erhielt unser Chor, der nun schon zum siebten Mal die JAF der ERH mit Liedvorträgen verschönerte, viel Applaus. Nun verabschiedete uns Peter Kruse (nächste Seiteim Bild rechts), der ja auch aktives Mitglied in unserer Chorgemeinschaft ist, mit herzlichen Dankesworten für unser Kommen, und er entschuldigte sich dafür, daß er uns in seiner Aufregung als MGV Mechernich vorgestellt hatte.
Im Anschluss fand der Spielenachmittag statt, wobei schöne Preise gewonnen werden konnten. Um 18:30 Uhr wurde die „Schlacht am Kalten Büffet“ eröffnet. Danach wurde noch lange über „Alte Zeiten“ gesprochen. Thema des Tages war aber die Sorge um die Erhaltung des Standortes Mechernich. Das Bieterverfahren zur Privatisierung der Bundeswehr-Logistik ist zwar vom Tisch, aber die Umstrukturierungsabsichten gehen weiter. Das bedeutet auch, daß einige Standorte wegfallen werden. Davon könnte auch das Mechernicher Materialdepot betroffen sein. Auf die Stadt Mechernich sieht man noch viel Arbeit zukommen, um in diesem Wettbewerb bestehen zu können. Denn wenn andere Standorte gleiche Aufgaben günstiger erledigen können, ist Mechernich in Gefahr. Man war sich einig, daß die Kommunalpolitik nun dazu aufgerufen ist, alles dafür zu tun, um Mechernich als Bundeswehrstandort und damit Hunderte von Arbeitsplätzen zu erhalten. Der Rat der Stadt Mechernich mit Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick an der Spitze muß umgehend die Vorteile des Standortes Mechernich hervorheben und entsprechende Signale nach Berlin senden. – Erst spät am Abend ging ein gemütlicher Tag im Casino zu Ende.
Samstag, 4. Dezember 2010
Seniorennachmittag in Vussem
Weil in absehbarer Zeit in Vussem keine Gastronomie mehr zur Verfügung steht, fand der traditionelle Seniorentag jetzt schon zum zweiten Mal in den Räumlichkeiten des Musikvereins statt. Dazu konnte der Bürgervereinsvorsitzende Hans-Hubert Schmidt um 15 Uhr ca. 50 Personen, die das 64. Lebensjahr vollendet haben, begrüßen. Krankheitsbedingt hatten sich einige ältere Herrschaften abgemeldet. Die fleißigen Helferinnen und Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um die Gäste an den festlich gedeckten Tischen zu verwöhnen. Serviert wurden Kaffee und Kuchen, Schnittchen und Getränke aller Art.
Vier Ortsvereine gestalteten das Programm wieder vorweihnachtlich und karnevalistisch, sodass die Senioren an den abwechslungsreichen Darbietungen ihren Spaß an der Freud‘ hatten. Zu den Mitwirkenden gehörte u. a. die Flötengruppe mit Kinderchor unter der Leitung von Resel Feyen. Sie bestach nicht nur mit ihrem Flöten- und Singspiel, sondern auch mit ihrem aus 24 Päckchen bestehenden Adventskalender, den sie in mühevoller Bastelarbeit hergestellt hatte. Beim Auspacken kamen allerlei schöne Sachen zum Vorschein, die man an den Weihnachtsbaum hängen kann: z.B. Engel, Sterne, Spekulatius und Süßigkeiten. Sie wurden anschließend von den Kindern an das ältere Semester mit dem Wunsch für ein frohes Weihnachtsfest verteilt.
MGV-Ehrenvorsitzender Peter Dreesen (links) im Gespräch mit Dirigent Heinz Sistig „auf Augenhöhe“
Nun betrat das neu inthronisierte Dreigestirn mit Gefolge den Saal. Über das närrische Volk herrschen in dieser Session Prinz Michael I. (Mertes), Bauer Thomas (Hein) und Jungfrau Daniela (Daniel Jumpertz). Alle drei sind Fußballspieler beim TSV Feytal. Mit einem gemeinsam gesungenen Lied stellten sie sich vor und eroberten damit gleich die Herzen der Narrenschar. In Abwesenheit von Präsident Ralf Schumann richtete nun sein Stellvertreter Klaus Altendorf ein paar freundliche Worte an die betagten „Untertanen“.
Mit folgenden Advents- und Weihnachtsliedern sorgte nun der MGV Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig für vorweihnachtliche Stimmung: 1. Ist es noch weit nach Bethlehem? 2. Aus einer schönen Rose, 3. O Freude über Freude, 4. Laßt uns lauschen, und 5. Herbergslied. Obwohl wieder 8 Sänger fehlten, fand unser Auftritt viel Beachtung, und wir wurden mit großem Applaus verabschiedet.
Die Bambinis, die schon aufgeregt auf ihren Auftritt gewartet hatten, erfreuten nun mit einem Urwaldtanz mit Buschtrommeln und dazu passenden Kostümen nicht nur ihre stolzen Eltern und Großeltern. Auch die Jugendtanzgruppe konnte das Publikum von ihren Fähigkeiten überzeugen.
Nach dem Saalausmarsch spielte unter der Stabführung von Hans-Hubert Schmidt der Musikverein Vussem auf und wusste mit seiner gekonnten Spielweise zu gefallen. Annemie Linden, die durch das Programm geführt hatte, bedankte sich am Schluss nochmals bei den Akteuren und wünschte allen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest, sowie ein glückseliges und gesundes neues Jahr 2011.
21. Sonntag, 05.12.2010
Familiengottesdienst zum Barbarafest in Mechernich
Die St-Barbara-Bruderschaft und die Berg- und Hüttenleute feierten heute, am zweiten Adventssonntag, um 10:45 Uhr in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Verbindung mit dem Familiengottesdienst, ihr alljährliches St.-Barbara-Fest. Auch die Bergkapelle (siehe Anhang) war mit von der Partie und verschönerte die Meßfeier mit hörenswerter Blasmusik. An diesem Adventssonntag befaßte sich der Familienmessekreis mit dem Thema „Weihnachten in Rußland“. Ein Gitarrist hatte sich vor die Altarstufen postiert und sang zu seinem Spiel russische Weihnachtslieder. In ihrer Heimatsprache erzählte ein russisches Trachtenmädchen eine Weihnachtsgeschichte. Leider konnten wir kein Wort verstehen, da wir der russischen Sprache nicht mächtig sind. Auch der MGV Vussem war auf Einladung des Organisten Rainer Pütz gekommen, um die Gläubigen mit zwei altrussischen Kirchengesängen, die aber in Deutsch vorgetragen wurden, zu erfreuen. Vor der Messe hatte Chorleiter Heinz Sistig noch eine Ansingprobe angeordnet. Das war gut so, denn am Anfang waren doch einige gravierende Unstimmigkeiten in den einzelnen Stimmsätzen zu hören gewesen, die nun ausgebügelt werden konnten. Außerdem fehlten wieder acht Sänger. Großes Lob muß man daher den Sangesbrüdern aus Einruhr aussprechen, die trotz starker Schneeverwehungen erschienen waren. – Als erstes Lied brachten wir feierlich und ausdrucksstark „Dir singen wir“ zum Vortrag. Zum Sanctus kam dann ruhig und fließend „Heilig“ zu Gehör. Beide Lieder wurden von Quirin Rische arrangiert. Heinz Sistig, der anfangs verständlicherweise sehr skeptisch war, und auch Rainer Pütz, der sich in den 1. Baß eingereiht hatte, waren dennoch mit unseren Leistungen sehr zufrieden. Die Pastoralreferentin Helgard Hören, die unseren Pfarrer während seiner schweren Erkrankung bestens unterstützt hatte, brachte es auf den Punkt, indem sie sagte: „Der Adventskranz mit seinen vier leuchtenden Kerzen soll uns an jedem Adventssonntag immer wieder neu daran erinnern, daß mit der Geburt Jesu Licht in die Dunkelheit der Welt gebracht wurde.“ Am Schluß der Meßfeier bedankte sich Pfarrer Pühringer bei allen Akteuren, die zu der schönen Gestaltung des Gottesdienstes beigetragen haben. Die vielen Kirchenbesucher spendeten daraufhin langanhaltenden Applaus. Anschließend pilgerten die Mitglieder der St. Barbara-Bruderschaft und der Berg- und Hüttenleute mit den Fahnenabordnungen zur St. Barbara-Kapelle, um dort ihrer verstorbenen Kameraden zu gedenken. Die heilige Barbara ist ja bekanntlich die Schutzpatronin der Bergleute und somit auch der beiden Vereine. Peter Kronenberg, Vorsitzender der Bruderschaft, appellierte an die jungen Leute, die Bergbautradition in Mechernich hochzuhalten. Befürchtungen, daß irgendwann die zwei Gemeinschaften, die sich dieses Ziel auf die Fahne geschrieben haben, ihre Aktivitäten wegen Nachwuchsmangel einstellen müßten, bereite ihm große Sorgen. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ beendete die Bergkapelle die Gedenkfeier. Im „Gardestüffje“ wurde danach weiter gefeiert und zahlreiche Jubilare geehrt.
Anhang: Historisches Foto der Bergkapelle Mechernich 1955
In der Mitte des Bildes Trompeter Josef Luxen, 33 Jahre Dirigent des MGV 1892 Vussem; links daneben Kapellmeister Peter Krupp; links dahinter Flügelhornist Michael Wielspütz
Sonntag, 19. Dezember 2010
Gemeinschaftskonzert im Kurhaus Gemünd
Unter dem Motto „Kommt, singt mit den Heimatchören zur Weihnachtszeit“ veranstaltete der Kreischorverband Euskirchen ein vorweihnachtliches Gemeinschaftskonzert um 17 Uhr im Kursaal Gemünd. Insgesamt waren etwa 150 Sängerinnen und Sänger aus 6 Mitgliedschören des KCV erschienen, um die Zuhörer auf die bevorstehenden Festtage einzustimmen. Wegen der widrigen Wetterverhältnisse – starker Schneefall, eisige Temperaturen und spiegelglatte Straßen – blieben viele Plätze leer.
Auch die Akteure mussten sich mühsam mit ihren Fahrzeugen durch nicht geräumte Straßen zum Veranstaltungsort vorkämpfen. Die Besucher, die trotz des Schneetreibens gekommen waren, wurden belohnt mit hochkarätigem Chorgesang. Gabriele Heis , die Vorsitzende des KCV, begrüßte die Anwesenden, entschuldigte die halbstündige Verspätung, und forderte mit launigen Worten und ihrer unkomplizierten Art auf, in den letzten Tagen vor Weihnachten Hektik und Stress zu vergessen, wozu das Konzert auch beitragen sollte. Sie wünschte allen „Viel Vergnügen“ und führte anschließend gekonnt durch das Programm.
Aufmerksam verfolgten die Sänger des MGV Vussem das Geschehen auf der Bühne
Den Anfang machte nun der
1.) MGV Dahlem unter der Ltg. Von Paul F. Irmen, der die Sänger am Flügel begleitete. Die von Irmen selbst komponierten Lieder wurden in Eifeler Platt vorgetragen und sorgten für Belustigung. Altbekanntes brachte nun der
2.) Sängerkreis Euskirchen unter dem Dirigat von Eva-Maria Wery zur Aufführung.
Als 3.) im Bunde war der MGV 1892 Vussem angetreten. Mit nur 18 Sängern (10 fehlten) bewies er aber, dass man auch mit einer stark dezimierten Mannschaft einen guten, harmonischen Chorklang erzeugen kann. Es muss nur die richtige und ausgewogene Besetzung sein. Die Kölnische Rundschau schrieb dazu: „Mit sonoren*, kräftigen Stimmen überzeugten die Männer des MGV Vussem unter der Regie von Heinz Sistig.“ [*sonor, lat.= klangvoll, volltönend]. Unsererseits gelangten folgende Beiträge zu Gehör: 1. Aus einer schönen Rose; aus Oberbayern, Bearbtg: Schwanninger/Niederhauser, 2. ’s ist heil’ge Nacht, von Gerhard Wind (Erstaufführung), 3. Laßt uns lauschen, heilige Engel: eine alte Weise aus dem 19. Jhdt., 4. Weihnachtsglocken, von Hermann Sonnet, Text: Franz Mäding.
Gabriele Heis, die uns ja schon öfter bei Veranstaltungen begutachtet hat, sagte anschließend: „Schade, dass eure Vorträge schon zu Ende sind. Ich hätte euch gerne noch weiter zugehört, aber die 4.) Singgemeinschaft Schleidener Tal wartet unter der Leitung von Wolfgang Gerhards schon ungeduldig auf ihren Einsatz, um sich als gemischter Chor zu präsentieren.“ Die Sänger des 5.) MGV Gemünd erfreuten mit ihrem musikalischen Leiter Chordirektor Heinz Ströder nun das aufmerksame Publikum u. a. mit einem Gospel-Medley, das er am Flügel begleitete, während seine Ehefrau Gabi dirigierte. Einen wahren Ohrenschmaus bot nun der Auftritt des 6.) Kammerchores Schleiden, ebenfalls von Heinz Ströder geleitet, mit anspruchsvollen Interpretationen weihnachtlichen Chorgesangs. Es war ein Genuss zuzuhören. Zwischen den Auftritten der Chöre waren die Konzertbesucher eingeladen, unter dem Dirigat von Kreischorleiter Volker Prinz, der auch die Gesamtleitung inne hatte, bekannte Weihnachtslieder mitzusingen. Am Schluß der schönen Veranstaltung bat die Vorsitzende alle Chorleiter auf die Bühne und überreichte jedem als Dankeschön einen bunten Blumenstrauß. Sie wies noch darauf hin, dass alle Mitgliedschöre mehr oder minder große Nachwuchssorgen plagen. Freuen würde es sie, wenn unser Konzert zum „Selbst-Singen“ angeregt hätte, denn sie wäre überzeugt, das Singen Freude macht und Singen im Chor am schönsten ist. Wenn jemand Lust am Singen gefunden hat, würde sie gerne behilflich sein, einen Chor in der Nähe zu finden. Allen Akteuren und Konzertbesuchern wünschte sie ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest, ein gesundes, glückliches neues Jahr, sowie einen unfallfreien Nachhauseweg. Das erste Weihnachtskonzert des KCV in Gemünd fand viel Anklang und anerkennenden Beifall, obwohl von den 25 Mitgliedschören nur 6 mitgewirkt haben. Das muss sich in Zukunft ändern!
Mittwoch, 29. Dezember 2010
Jahresabschlussfeier (JAF) des MGV 1892 Vussem.
An der Schwelle des neuen Jahres konnte unser Vorsitzender Willi Schütt immerhin 23 von 28 aktiven Sängern und unseren „Hoffotografen“ Albert Wielspütz, der auch die Geschehnisse des heutigen Abends mit der Kamera festhielt, in unserem Proberaum im Pfarrheim zur JAF herzlich willkommen heißen. Nachdem er unserem Chorleiter Heinz Sistig, dessen Stellvertreter Udo Greuel und den Brüdern Michael und Albert Wielspütz für ihre vorbildlich geleistete Arbeit gedankt hatte, überreichte er ihnen als Anerkennung eine kleine Aufwandsentschädigung.
Willi Schütt vergaß aber auch nicht dem Vorstand zu danken und jene Sänger zu loben, die immer zur Stelle sind. Udo Greuel entschuldigte sich dafür, daß er in letzter Zeit die Proben und Veranstaltungen vernachlässigen musste, weil er viel um die Ohren hatte.
Das soll sich aber in Zukunft im positiven Sinne ändern. Ferner berichtete der Vorsitzende, dass unser Sbr. Dieter Falter die Bypass-Operation gut überstanden hat und sich zur Zeit in der Reha-Klinik in Marmagen aufhält. Er teilte auch mit, daß in diesem Jahr beim Verkauf von Getränken ein Überschuss von 615 € erwirtschaftet wurde. Organist Rainer Pütz hatte als Dankeschön für unsere Mitwirkung bei der Messfeier in Mechernich eine Flasche Obstler spendiert. Da Sbr. Bernhard Mießeler gestern, am Tag der „Unschuldigen Kinder“ seinen 77. Geburtstag gefeiert hatte, wurde ihm zur Ehre nachträglich mit dem Lied „Alles Schöne alles Gute für dein neues Lebensjahr“ gratuliert. Zur Zeit hat Bernhard sich eine Auszeit genommen, um seine kranke Frau zu pflegen.
Nun wurde erwartungsvoll das warme Büffet eröffnet, das aus Rosenkohl, Salzkartoffeln, Rippchen, Mettwurst und Pudding bestand. Es wurde wieder von der Mechernicher Metzgerei Hostel geliefert. Erfreulich gesittet ging es diesmal beim Essenfassen zu.
Außer ein paar kleinen Remplern und Schubsern, die lediglich zur Folge hatten, daß ein Sbr. seinem Vordermann den Inhalt seines völlig überladenen Tellers in den Rücken klatschte, und der daraufhin vor lauter Schreck seinen Teller fallen ließ, war nichts Ernsthaftes geschehen. Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Wolfgang Schulz hatte mit den Sangesbrüdern Alfred Brell und Hans Höller einige Sketche einstudiert, die für viel Gelächter und gute Laune sorgten. Zuerst aber verlas Wolfgang ein paar lustige Verhaltensregeln für die JAF. Mit der Überschrift „Die Wahrheit über die Entstehung der zehn Gebote“ begann der erste Sketch. Die Darsteller waren Alfred Brell (Gottvater) und Wolfgang Schulz (Moses). Die Geschichte erzählte Hans Höller folgendermaßen: In den Höhlen bei Jerusalem ist vor ein paar Jahren eine Geschichtsrolle mit der wahren Entstehung der 10 Gebote aufgetaucht. Man hat von allen Seiten versucht, die Veröffentlichung zu verhindern, doch vergeblich. Erinnern wir uns nochmal daran, wie es im Alten Testament heißt: . . . und Moses stieg auf den Berg Sinai, um Gottvater zu treffen, der ihm die 10 Gebote verkünden wollte. Aber Moses, der noch einen Brummschädel vom Fest der Beschneidung seines Sohnes Samuel hatte, wollte von alledem nichts wissen und hatte bei jedem Gebot etwas zu meckern. Das rief den Zorn des Herrn hervor indem er sagte: „Moses, noch ein Wort, und ich schicke dich und dein Volk 40 Jahre in die Wüste!“ Seitdem wurden die 10 Gebote bei vielen Regionen wortwörtlich genommen, teilweise aber auch in abgewandelter Form, wie z. B. bei den Kölnern: Et es wie et es, et küt wie et küt, et hät noch immer jot jejange. Wat fott es es fott, denn et bliev nix wie et wor. Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet. Wat wells de maache? Maach et jot, ävver nit zo off. Wat soll der Käu? Drinks de ene met? Do laachs de dich kapott!
Der zweite Sketch handelte von einem arbeitslosen Wohnungs-suchenden (Hans Höller), der bei einem Mann vom Wohnungsamt (Wolfgang Schulz) vorspricht, der nebenberuflich noch Möbelspediteur ist.
Dieser versuchte nun Hans weiszumachen, daß, wenn er mehrmals umzieht, eine Chance hat, eine feste Wohnung zu bekommen. Natürlich zum Vorteil des Spediteurs, versteht sich.
„Nichts geht über ein gutes Lokal“, so hieß der dritte Sketch. Die Hauptrolle als grantiger Oberkellner war Wolfgang Schulz wie auf den Leib geschnitten. In diesem Stück konnte man erleben, mit welcher Intensität er mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten zu Werke ging. Die Gäste hatten nichts zu lachen. Seine rüpelhafte Art veranlasste sie, immer wieder klein beizugeben. Auf Fragen hatte er stets eine Ausrede parat. Die Handlung beginnt folgendermaßen: Gast Alfred möchte etwas zu essen beim Kellner bestellen. Ober (Wolfgang): „Sie sehen doch, daß ich beschäftigt bin“, und er schlägt mit dem Serviertuch nach den Fliegen. Alfred: „Sind diese lästigen Fliegen immer in diesem Lokal?“ Wolfgang: „Nein, nicht immer, nur bei den Mahlzeiten. Die übrige Zeit sitzen sie brav auf der Toilette.“ Nach allem Hin und Her bestellt Alfred eine Suppe, die ihm vom Ober empfohlen wurde. – Der zweite Gast Hans beschwert sich, daß er nicht bedient wird. Auf Anraten des Obers bestellt er Fisch. – Mittlerweile bekommt Alfred sein Süppchen serviert, in dem Wolfgang seinen Daumen hat. „Nehmen Sie sofort ihren Finger aus meiner Suppe! Da schwimmt ja auch ein Käfer drin!“ ruft Alfred erzürnt. Aber Wolfgang ist ganz begeistert: „Wahrhaftig ein Glückskäferchen, und wie der strampelt, der kleine Racker! Wollen wir wetten, daß er den Tellerrand erreicht?“ Alfred: „Nehmen Sie sofort die Suppe wieder mit, die esse ich nicht!“ Wolfgang: „Warum denn nicht? Die ist doch schön kräftig! Nur wegen dem kleinen Käfer? Sie sind aber pingelig!“ und schnippt mit dem Finger den Käfer aus der Suppe. Alfred: „Ich kann die Suppe nicht essen, weil ich keinen Löffel habe. Wolfgang nimmt daraufhin aus seiner Rocktasche einen Löffel, haucht diesen an und putzt ihn am Rocksaum sauber. Alfred: „Jetzt schlägt’s aber 13!“ Wolfgang: „Bedaure, daß ich widerspreche; es ist erst halb!“ – Danach serviert der Ober dem zweiten Gast einen kleinen Fisch mit zwei Kartoffeln. Hans: „Der ist aber sehr klein! Pfui, wie kann ein kleiner Fisch so stinken?“ Wolfgang: „Ich will Ihnen mal etwas sagen: Wenn Sie als Leiche so lange in der Sonne gelegen hätten wie der Fisch, würden Sie auch nicht nach Rosen duften. Stellen Sie sich nicht so an!“ Hans: „Ich bin empört! Ihr Benehmen ist unmöglich. Bringen Sie mir bitte das Beschwerdebuch!“ Wolfgang: „Das geht nicht. Das ist voll.“ Hans: „Dann möchte ich den Wirt sprechen.“ Wolfgang: „Geht auch nicht, der ist auch voll.“ Hans: „Sagen Sie mal, sind Sie nur frech oder auch dumm?“ Wolfgang: „Beides, ich muß mich doch meinen Gästen anpassen!“ – Alfred ruft nun nach dem Ober und verlangt Salz und Pfeffer. Wolfgang: „Kein Problem!“ Er greift in seine linke Hosentasche und streut Salz in die Suppe. Aus der
rechten Rocktasche holt er Pfeffer und streut ihn zusätzlich in die Suppe. Da ruft Hans, der alles beobachtet hat, seinem Tischnachbarn zu: „Verlangen Sie um Gottes Willen keinen Senf!“
Aufmerksam und sichtlich amüsiert verfolgten die Sänger die Sketche.
(Wie man im Hintergrund sieht, hatte Heinz Sistig wohl die meisten Sechsen gewürfelt)
Das war nur ein kleiner Ausschnitt der schönen Vorträge. Nachdem sich die Lachmuskeln wieder entspannt hatten, wurde mit dem „Wichteln“ begonnen. Jeder, der eine Sechs gewürfelt hatte, durfte sich ein Geschenk aussuchen. So war sichergestellt, daß man nicht sein eigenes mit nach Hause nahm.
Bevor die harmonisch und kameradschaftlich verlaufene JAF zu Ende ging, wurde noch die mit großer Spannung erwartete Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ verteilt..
Sonntag, 9. Januar 2011
Geburtstagsständchen für Frau Klara Feyen (80), geb. Mießeler
Heute, genau auf den Tag, konnte Klara Feyen, die gebürtig aus Eiserfey stammt, ihren 80. Geburtstag in der Vollemer Gaststätte „Kronenberg“ mit ihrer Familie und vielen Gästen feiern. Auf Initiative von Sbr. Hans Klinkhammer, dessen Mutter Margarete eine Schwester von Klara ist, war der MGV 1892 Vussem gerne gekommen, um der Jubilarin mit folgenden Liedern zu gratulieren:
1. Alles Schöne, alles Gute für dein neues Lebensjahr, 2. Abendrot (Oh wie schön ist Deine Welt), 3. Sonntag ist’s, 4. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Heinz Sistig, 5. Schifferlied, 6. Wir kamen einst von Piemont, und 7. Amazing Grace (Abschiedslied).
Zwischendurch hatte der Vorsitzende mit einem Blumenstrauß gratuliert. Trotz der Unachtsamkeit einiger Sänger im Baß bei der Tonangabe vom „Schifferlied“ erhielten wir für diese Gesangsdarbietungen viel Applaus. Man sah es der Jubilarin an, daß die Freude über unseren Überraschungsauftritt sehr groß war. Nachdem sie sich für unser Kommen herzlich bedankt hatte, lud sie uns ein, an der Theke noch einen auf ihr Wohl zu trinken. Diese Einladung wurde von den Sängern gerne angenommen.
Rückblick: In jener Zeit, als das Geburtstagskind 1931 geboren wurde, verschärfte Reichskanzler Brünning die Wirtschaftskrise durch seine Deflationspolitik (starke Einschränkung des Geldumlaufs ohne entsprechende Verringerung der Produktion). Die Zahl der Arbeitslosen stieg in Deutschland auf 5,5 Mio. In unserer Region machte sich das wie folgt bemerkbar: Die hiesige „Rheinische Bohrmaschinenfabrik Neuhütte“, Inh. Peter Girards sen., stellte vorläufig ihren Betrieb ein. Die „Gewerkschaft Mechernicher Werke“ (Bleibergwerk) entließ 250 Mitarbeiter. Betroffen waren viele Familien, die nun in Armut leben mußten. Zur damaligen Zeit gab es so gut wie keine Verhütungsmittel. Sie wurden von der Kirche auch nicht erlaubt. Und so war es üblich, viele Kinder in die Welt zu setzen, obwohl man nicht viel zum Leben hatte. Klara Mießeler hat das am eigenen Leib erfahren. Sie wuchs mit acht Geschwistern auf. Ein kleiner Bruder kam bei einem Autounfall ums Leben. Als der Vater auch noch bei einem Grubenunglück „Op Spandau“ plötzlich verstarb, wurde die Not noch größer. Aber trotz vieler Entbehrungen gelang es der Mutter, ihre Kinder großzuziehen. Klara Mießeler heiratete später Willi Feyen und gebar ihm drei Kinder. Willi, der allzu früh verstarb, war ein gefürchteter, aber fairer Verteidiger der damaligen TuS Eiserfey.
Montag, 17. Januar 2011
Überraschungsständchen für unseren Sbr. Dieter Falter aus Einruhr
Auf Veranlassung unseres Sbr. Conny Kriescher waren 20 Sänger des MGV 1892 Vussem nach Marmagen zur Reha-Klinik gekommen, um unserem Sbr. Dieter Falter ein Genesungsständchen mit allen Glückwünschen zu bringen. Im Aufenthaltsraum vor dem „Kleinen Saal“ hatten wir Aufstellung genommen. Inzwischen suchte Conny im 5. Stock Dieter auf, und bat ihn hinunterzugehen, denn es wäre Besuch da. Als er uns sah, brach Dieter in Freudentränen aus und war zunächst sprachlos. Diese Überraschung war uns sehr geglückt.
Nachdem alle Sänger den Rehabilitanden herzlich begrüßt und umarmt hatten, begannen wir unser Ständchen mit dem Lied:
1. Abend im Gebirge. Nach diesem Vortrag erschienen immer mehr neugierig gewordene Patienten teilweise auf Krücken oder in Rollstühlen und fragten nach, was denn der Anlaß für unser plötzliches Auftreten sei. In Abwesenheit der beiden Vorsitzenden antwortete unser Notenwart Alfred Brell: „Unser aktives Mitglied Dieter Falter verbringt hier einen vierwöchigen Reha-Aufenthalt, und wir wollen ihn mit unserem Gesang etwas aufmuntern, damit er schnellstens wieder gesund wird, weil wir ihn dringend brauchen. Der MGV Vussem ist etwa 15 km entfernt von hier im Mechernicher Stadtteil mit knapp 900 Einwohnern beheimatet.“
Unser Chorleiter Heinz Sistig forderte nun Dieter (2. v. l.) auf, die nächsten Lieder mitzusingen, was dieser auch sichtlich erfreut tat, obwohl es für ihn nach der Bypass-Operation noch sehr anstrengend war: 2. Wir wollen zu Land ausfahren, 3. Heia Safari, 4. Lieder, die von Herzen kommen,, 5. Wir kamen einst von Piemont, und 6. Amazing Grace. Nachdem der brausende Beifall der Zuhörer verhallt war, bedankte sich der Rekonvaleszent für diese tolle Überraschung. Unsere Marketenderin Ruth Bernitt hatte inzwischen eine Runde Pils organisiert, die nun auf die baldige Genesung von Dieter Falter getrunken wurde. Dieter hatte sich in letzter Zeit nicht wohl gefühlt. Im Eschweiler Krankenhaus wurde bei der Untersuchung eine lebensbedrohliche Situation diagnostiziert, und man flog ihn per Hubschrauber zum Aachener Klinikum. Dort wurde durch die Operation ein Infarkt verhindert. Er hatte einen guten Schutzengel, denn er hätte jederzeit tot umfallen können. Nun ist er, Gott sei Dank, wieder auf dem Wege der Besserung. Er selbst ist sehr zuversichtlich und meinte zum Abschied, daß er vielleicht in zwei, drei Wochen wieder zu den Gesangsproben erscheinen könne, worauf er sich jetzt schon sehr freue. Am liebsten wäre er wohl mit uns gefahren, denn anschließend gab es im Vussemer Pfarrheim etwas zu feiern (siehe nächsten Bericht).
Montag, 17. Januar 2011
Geburtstagsfeier mit unserem Sbr. Franz-Hubert Hamacher (70) aus Eiserfey
Am Neujahrstag, dem 1.1.2011 hatte der Jubilar ausgiebig mit den engsten Familienangehörigen seinen 70. Geburtstag gefeiert. Wegen einiger Krankheitsfälle im Bekannten- und Freundeskreis musste die geplante große Geburtstagsfete auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Aber heute wollte Hubert unbedingt separat mit den Sangesbrüdern seinen runden Geburtstag bei einem Umtrunk mit Imbiss feiern.
Zu diesem Zweck hatte der Chor nach der Rückkehr aus der Reha-Klinik Marmagen Position im Proberaum bezogen, um dem 70jährigen mit den Liedern 1. Zum Geburtstag viel Glück, 2. Das Schifferlied und 3. Das Bläck-Fööss-Lied „He deit et wieh, on do deit et wieh“ aufzuwarten. Gleichzeitig wurde Sbr. Franz-Josef Sebastian einbezogen, der Silvester 73 Jahre alt geworden war. Auch Sbr. Klaus Bernitt hatte Silvester seinen 57. Geburtstag gefeiert, konnte hier aber nicht anwesend sein, weil er z. Zt. In Bad Mergentheim zur Kur ist.
Nach der Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren 1. Schriftführer bedankte sich Hubert Hamacher für die ihm zu teil gewordene Ehre. Im Foyer stand eine leckere Gulaschsuppe zum Verzehr bereit. Dazu wünschte der Jubilar „Guten Appetit“. Obwohl genug Suppe für jedermann vorhanden war, herrschte nun am Gulaschkessel Hochbetrieb. Jeder wollte der erste sein. Zum Glück gab es auch dieses Mal keine Verletzten zu beklagen. Für die Dessert-Liebhaber hatte Huberts Frau Irmgard extra köstlichen Karamell- und Schokopudding zubereitet. Zum Nachspülen gab es reichlich Kölsch vom Faß, das ja bekanntlich an der Theke am besten schmeckt. Es wurde noch lange „de Schnöss jeschwaat“, ehe ein gemütlicher Abend zur späten Stunde zu Ende ging.
Auszüge aus der Weltchronik und der Biographie von Sbr. Hubert Hamacher: Als Sohn der christlichen Eheleute Johann Hamacher und Klara, geb. Gülden, erblickte Franz-Hubert (Rufname Hubert) am Neujahrstag, dem 1.1.1941 das Licht der Welt. Es ist eine schwere Zeit, in der er mit drei Geschwistern (Marianne, Michael und Willi) großgezogen wird, denn der Zweite Weltkrieg ist im vollen Gange und bringt Tod, Elend und Hungersnot über die Menschen. Der deutsch-englische Luftkrieg verschärft sich zusehends. Die ersten Vernichtungslager für Juden werden errichtet, und man zwingt diese, den Judenstern zu tragen. Deutschland greift auf dem Balkan an. Jugoslawien und Griechenland werden besetzt. Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion beginnt am 22.6.1941 und bleibt im Dezember vor Moskau stecken. Der U-Boot-Krieg erreicht seinen Höhepunkt. In einem Überraschungsangriff vernichtet Japan in Pearl Harbour (Hawaii) Teile der Pazifik-Flotte der USA. Daraufhin erklären die USA und Großbritannien Japan den Krieg. Präsident Roosevelt befiehlt die Bekämpfung der deutschen U-Boote durch die US-Marine und löst dadurch die Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die USA am 11.12.1941 aus. – Am 7./8. Mai 1945 kapituliert Deutschland bedingungslos. Doch vorher hatte sich der Kriegsverbrecher Adolf Hitler das Leben genommen.
Trotz vieler Entbehrungen wächst Hubert Hamacher zu einem aufgeweckten Kerlchen heran und besucht von 1947-1955 die Katholische Volksschule in Eiserfey, Nun beginnt der Ernst des Lebens, indem er eine Lehre als Bohrwerksdreher bei der Werkzeugmaschinenfabrik O. Dörries in Vussem beginnt.
Die anschließende Gesellenprüfung besteht er 1958 mit gutem Erfolg. 1962 wird er zum Wehrdienst bei der Bundeswehr eingezogen. Im Standort Koblenz wird er zum Panzergrenadier ausgebildet. Nach 18 Monaten verläßt er die Bundeswehr als Stabsunteroffizier der Reserve. Inzwischen hatte er seine Braut Irmgard Stollenwerk aus Kallmuth am 27.4.1962 standesamtlich geheiratet. Die Kirchliche Trauung fand am 4.9.1963 statt. Nach und nach vergrößerten die beiden mit drei Kindern ihre Familie. Nach der Bundeswehrzeit wurde er wieder als Bohrwerksdreher bei seiner Lehrfirma eingestellt. 1967 wählten ihn seine Arbeitskollegen in den gewerkschaftlich organisierten Betriebsrat. Dieses Amt bekleidete er bis zu seiner Beförderung zum Werkstattmeister in der mechanischen Abteilung im Jahre 1978. Diesen verantwortungsvollen und stressigen Beruf übte er bis zum wohlverdienten Ruhestand im Jahre 2001 aus. Nun hat er Zeit, sich liebevoll um seine drei Enkelkinder zu kümmern, die ihn ganz schön auf Trab halten. Aber er hat auch noch andere Aufgaben zu erfüllen. Z. B. ist es ihm ein Herzensbedürfnis im Sinne seines christlichen Glaubens Verantwortung zu tragen. Darin ist er Vorbild, denn seit 17 Jahren ist er im Pfarrgemeinderat und seit 12 Jahren im Kirchenvorstand tätig. Seit dem 24.4.2001, also seit fast 10 Jahren ist er aktives Mitglied und „brummt“ seitdem die zweite Baßstimme.
Lieber Hubert!
Willkommen im Club der „Gruftis“! Vor allem, soll es Dir in unserem Club gefallen. Die guten Jahre sind zwar vorbei, doch kommen jetzt die „fetten“ an die Reih‘. Sei nicht traurig, reiß Dich zusammen, Mann, denn mit 70 fängt das Leben doch erst an. Auch mit der Liebe ist noch lange nicht Schluss, es geht nicht mehr so schnell, doch mit viel mehr Genuss. Drum lebe glücklich, lebe heiter, lebe in Gesundheit fröhlich weiter. Darauf will ich mein Glas erheben Und wünsche Dir noch ein langes Leben!
Michelangelo
Montag, 14. Februar 2011
Chorleiterwechsel beim MGV 1892 Vussem.
Heinz Sistig übergab den Dirigentenstab …
… an Gerhard Half
Nicht nur in der Fußball-Bundesliga gab es in letzter Zeit fliegende Trainerwechsel. Auch beim MGV Vussem wurde einvernehmlich ein Trainer- bzw. Chorleiteraustausch vorgenommen. Das hatte der bisherige Dirigent Heinz Sistig aber schon vor über einem Jahr angekündigt. Nach 20jähriger Chorleitertätigkeit wollte er einmal etwas anderes machen und dem Chor die Chance geben, durch einen neuen Dirigenten neue Impulse zu setzen, um den Fortbestand des MGV zu wahren. Er selbst möchte wieder gern im 1. Tenor aktiv werden. Gerhard Half, 2. Tenor im MGV Mechernich, hatte vom dortigen, aus Vussem stammenden 2. Vorsitzenden Walter Wolfgarten erfahren, daß der MGV Vussem einen neuen Dirigenten sucht. Bei einer „Schnupperprobe“ am 7.2.2011 stellte Gerhard fest, daß ihm die Chorliteratur zusagte und die Sänger ihm auf Anhieb sympathisch waren. Das beruhte natürlich auf Gegenseitigkeit. Heinz Sistig bestätigte ebenfalls, daß sein erster Eindruck von Gerhard Half gut war. Dieser müsse aber das Potential und das Alter der Sänger berücksichtigen. Er würde einen Versuch mit ihm befürworten. Am 14.2.2011 fand dann die erste Chorprobe mit dem neuen Dirigenten Gerhard Half statt. Er legt großen Wert auf Stimmbildung, Aussprache und Atemtechnik. Zungenbrecher wie: „Meine Mume Neumann nahm in Memmingen eine Menge neuer Meinungen an“, sind an der Tagesordnung. Für uns Sänger ist das zum großen Teil Neuland, und wir müssen uns erst einmal an die neue Methode gewöhnen. Nach der Chorprobe setzten sich die anwesenden Vorstandsmitglieder mit den beiden Dirigenten zusammen, um die künftige Kooperation zu erörtern. Auszüge aus dem Protokoll: 1. Gerhard Half möchte mit uns zusammenarbeiten. Der Vorstand erwiderte diesen Wunsch. 2. Ein schriftlicher Vertrag wird von ihm nicht gewünscht. 3. Das Honorar von €40 pro Probenabend, inklusive der Auftritte, gilt als vereinbart. Das Honorar soll vierteljährlich gezahlt werden. 4. Vorsitzender Willi Schütt hat Herrn Half bereits feststehende Termine mitgeteilt. 5. Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Chores sollen so sein, daß kein Sänger, der sich bemüht, überfordert wird. Allerdings wird die Einsatzbereitschaft jedes einzelnen erwartet.
Lieber Heinz! Zu unserem Bedauern hast Du vor einiger Zeit den Entschluss gefasst, die Chorleitertätigkeit an den Nagel zu hängen. Wir haben diese Entscheidung wehmütig akzeptiert und respektiert, zumal Du uns ja als aktiver Sänger Gott sei Dank erhalten bleibst. Deine Arbeit als musikalischer Leiter war nicht nur erfolgreich, sondern auch ein Glücksfall für uns Sänger. Mit großer Begeisterung, Leidenschaft und Pflichterfüllung hast Du das Amt als Dirigent ausgeübt und mit großer Geduld uns Sängern den Chorgesang beispielhaft vermittelt. Wir schulden Dir Dank dafür. Bei Gutachtersingen und anderen offiziellen Veranstaltungen der Sängerkreise Schleiden und Euskirchen haben wir, dank Deiner Hilfe, stets gut abgeschnitten und uns so, auch durch unser diszipliniertes Auftreten einen guten Ruf erworben. Dein Bestreben war immer darauf ausgerichtet, den Sangesbrüdern in allen Situationen ein guter Ratgeber zu sein. Mit den besten Wünschen für die Zukunft und Deinen verdienten Vorruhestand danken wir nochmals für die vorbildlich geleistete Arbeit im MGV!
Lieber Gerhard! Willkommen in unserer Chorgemeinschaft. Ich erlaube mir, Dir im Namen des MGV 1892 Vussem für Deine Tätigkeit als Chorleiter alles Gute, Ausdauer und viel Erfolg zu wünschen. Vor allem wünschen wir uns, daß es Dir gelingen möge, Dein musikalisches Wissen und Können zum Wohle und Nutzen des MGV einzusetzen, damit der Aufwärtstrend unseres Vereins nicht ins Stocken gerät.
Nachtrag: Der MGV 1863 Mechernich warb kürzlich mit einer Postwurfsendung um neue Sänger unter dem Slogan: „Singen im Chor macht Freu(n)de und ist im Chor am schönsten. Sing mit, wenn Du ein Mann bist!“ Weiter stand dort zu lesen: „Sollte Ihnen der Chor in Mechernich, aus welchen Gründen auch immer, nicht zusagen, dann fragen Sie doch einmal in Vussem nach. Dort gibt es auch einen MGV.“ Ich fand es jedenfalls bemerkenswert, daß Walter Wolfgarten an uns gedacht hat. Durch Mundpropaganda der Einruhrer Sangesbrüder ist erfreulicherweise ein neuer Sänger zu uns gekommen. Es ist Ernst-Otto Offermann aus Simmerath, geb. am 7.9.1939. Eintritt: 21.2.2011. Einstand: 11.4.2011. Bewundernswert ist, daß er die Strapazen dieses weiten Weges auf sich nimmt, um die Proben pünktlich zu besuchen. Herzlich willkommen in unserer Singgemeinschaft!
Sonntag, 27. März 2011
Ständchen zum 100. Geburtstag von Barbara Gülden, geb. Esser.
Die ehemalige, langjährige Vussemer Bürgerin feierte heute genau auf den Tag im Kreise ihrer Lieben – man höre und staune – ihren 100. Geburtstag! Die Festivitäten fanden in dem italienischen „Ristorante La Sirena“ in Stadtkyll statt.
Die 5 Kinder von Barbara Gülden, 2 Mädchen und 3 Jungen, die alle in Vussem geboren sind, hatten ihr ein schönes Fest ausgerichtet und dafür keine Kosten und Mühen gescheut. Mit dem MGV 1892 Vussem wurde vereinbart, daß dieser zu dem außergewöhnlichen Fest der Jubilarin mit einem Überraschungsständchen aufwarten sollte. Zu diesem Zweck war ein Bus des Regionalverkehrs Köln gechartert worden, der von Sbr. Klaus Bernitt gesteuert wurde. Die Abfahrt erfolgte um 12:30 Uhr vom ehemaligen Schulhof in Vussem. Nachdem die Sänger aus Eiserfey „aufgelesen“ wurden ging es weiter über die A1 bis Blankenheim und über die B51 nach Stadtkyll. Schon nach 45 Minuten waren wir am Ziel. Viel zu früh, wie sich schnell herausstellte. Denn die Festgäste hatten gerade mit dem Mittagsmahl begonnen. Hans-Peter Gülden, der jüngste Sohn der Jubilarin, bat uns nach der herzlichen Begrüßung, im Schankraum Platz zu nehmen. Bei der Bestellung achtete unser neuer Chorleiter Gerhard Half, der heute sein Debüt gab, akribisch darauf, daß nicht zu viele alkoholische Getränke vor dem Auftritt zu sich genommen wurden.
Gegen 14 Uhr war es dann soweit. Begonnen wurde mit dem (1.) Geburtstagsständchen. Danach erfolgte die Gratulation durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt. Er überreichte der Jubilarin ein Körbchen mit Frühlingsblumen. Es folgten die Lieder 2. Das Elternhaus, 3. Zeit ist ein Geschenk, 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 5. Wir kamen einst von Piemont, und 6. Das schottische Abschiedslied Amazing Grace. Für diese Darbietungen gab es nicht nur viel Applaus, sondern jeder Sänger nebst Dirigent bekam je eine Flasche Rot – und Weißwein geschenkt. Der stammte aus Ungarn, wo Hans-Peter Gülden jetzt beheimatet ist und dort u. a. einen Weinberg bewirtschaftet. Das Etikett zierte das Konterfei von „Queen Mum“, wie Barbara Gülden zärtlich genannt wird.
Die 100jährige Jubilarin war über unser Erscheinen sehr überrascht und über unsere Vorträge sehr erfreut. Einige Sänger kannte sie noch und hielt mit ihnen ein Schwätzchen. Man war erstaunt über ihre geistige Beweglichkeit in diesem hohen Alter. Sie interessiert sich nicht nur für die Ereignisse im Dorfleben,
sondern führt auch täglich lebhafte Gespräche mit ihrer ältesten Tochter Marlene über das, was sie aus Zeitung, Radio und Fernsehen erfahren hat. Vieles, was andere Leute aus Büchern kennen, hat sie selbst in all den Jahren erlebt, z. B. zwei Weltkriege. Sie könnte ihren Enkeln und Urenkeln gewiss darüber Geschichtsunterricht geben.
Anschließend wurden wir zu einem Umtrunk in die Séparées des Lokals eingeladen. Die fleißigen Kellnerinnen servierten nicht nur reichlich Getränke, sondern sorgten auch immer wieder für Nachschub von frisch zubereiteten Pizzen, die den aufkommenden Hunger der Sänger stillten. Nachdem ich ein paar Trinklieder angestimmt hatte, wurde so gegen 15:30 Uhr zum Aufbruch „geblasen“. Zuvor hatten wir uns für die gute Bewirtung bedankt und von der illustren Gesellschaft verabschiedet. Um 16:30 Uhr erreichten wir wieder ohne ernsthafte Zwischenfälle wohlbehalten heimatliche Gefilde. Unser Debütant, Chorleiter Gerhard Half, war mit unseren Leistungen zufrieden, obwohl, wie er sagte, einiges noch verbessert werden muss.
Biographie des Geburtstagskindes: Barbara Gülden, geb. Esser, wurde am 27.3.1911 in Linzenich bei Zülpich geboren. 1931 lernte sie den aus Vussem stammenden Hubert Gülden beim Junggesellenfest in ihrem Heimatort kennen. Damals arbeitete der „fesche Hubert“ in der Landwirtschaft von Burg Linzenich. Als die schönste Zeit in ihrem Leben bezeichnet Barbara die sieben Jahre, in denen sie gefreit haben. Sie kann sich noch genau daran erinnern, daß bei ihrer Hochzeit 1938 ein frühlingshaftes Wetter herrschte. Bald wurde ihr Mann zu Kriegsdiensten eingezogen. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft fand der gelernte Schlosser Arbeit „op Spandau“. Nach der Schließung des Bleibergwerks am 31.12.1957 arbeitete er dann bis zu seinem Renteneintritt bei der hiesigen Werkzeugmaschinenfabrik O. Dörries GmbH als Reparaturschlosser in der Gießerei. Das rüstige Ehepaar wohnte in der damaligen Ackergasse, heute Nordstr, 5. „Tante Bärbchen“, wie Frau Gülden auch liebevoll genannt wurde, hatte alle Hände voll zu tun, um ihre fünf Kinder großzuziehen. Außerdem hielt sie Haus, Hof und Garten in Ordnung. Im Jahre 1988 feierten Hubert und Barbara Gülden unter großer Beteiligung der Dorfbevölkerung ihre Goldene Hochzeit. Dieses Fest konnten sie am Samstag, dem 14.02.1998 noch toppen, indem sie nach der Dankmesse in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ die Diamantene Hochzeit feierten. Der MGV Vussem brachte dem Jubelpaar mit folgenden Liedern ein Ständchen: 1. Die Seen im Land der Berge, 2. Im Abendrot. 3. Über die Heide, 4. Im Weinkeller, 5. Das Elternhaus, und 6. Amazing Grace. Kurz darauf verstarb am 1.4.1998 Hubert Gülden im Alter von 88 Jahren. Da Barbara Gülden das große Haus alleine nicht mehr unterhalten konnte, wurde es verkauft, und sie zog im Jahre 2003 zu ihrer ältesten Tochter Marlene, die in Stadtkyll mit ihrem Ehemann Theo Schramm zunächst ein Hotel mit Gastwirtschaft und später eine Pension betrieb. Hier fühlt sie sich wohl, weil sie von ihrer Tochter gut versorgt wird.
Nachtrag: Sechs Tage nach ihrem 100. Geburtstag verstarb Barbara Gülden am 3.4.2011 plötzlich und unerwartet. Am Freitag, dem 8.4.2011 wurde sie unter großer Beteiligung der Vussemer und Stadtkyller Bevölkerung nach dem Sterbeamt, das um 14 Uhr in unserer Pfarrkirche begann, neben ihrem Mann auf dem Vussemer Friedhof beigesetzt. Möge sie ruhen in Frieden!