Eine neue Aktion wird ins Leben gerufen, um markante historische Orte in Vussem zu kennzeichnen: Mit Unterstützung der Aktion „Heimat-Scheck“ sollen die zehn ältesten Häuser Vussems mit Infotafeln, u.a. zur Geschichte des Hauses, gekennzeichnet werden. Hierzu bedurfte es neben dem Einverständnis, auch Ihrer Mithilfe und so werden Unterlagen gesucht, aus welchen das Baujahr hervorgeht? Vielleicht gibt es auch alte Fotos oder Kenntnisse zur Geschichte/Besonderheiten des Hauses? Für diese Aktion stehen unter technischer Unterstützung von Stefan Schmitz: Winfried Barion und Tobias Kreuzmann.
Mögliche Häuser:
13. Februar Der Lockdown wurde gerade verlängert und trotzdem haben sich die Karnevalisten spontan zu einem Trecker Korso zusammengefunden. Wir lassen uns den Spaß nicht vermiesen.
In der Folge wurde ein Vertrag für die vom Verein für die zu pflegenden Grünflächen und Hecken mit der Stadt Mechernich geschlossen. In der Aktivhalle (ehemalige Leichenhalle am Friedhof) hängt ein großer Lageplan aus dem ersichtlich ist, welche Flächen wie zu pflegen sind. Dazu wird es eine Art Checkliste geben, um zum einen durchgeführten Arbeiten zu dokumentieren und zum anderen einen Überblick zu behalten. Dort sind auch die Werkzeuge, Maschinen, Betriebsmittel, etc. untergebracht.
14. Juli Am 13. und 14. Juli regnete es in Vussem ungefähr 117 l/m2. Obwohl es bereits mehrere Tage vorher Wetterwarnungen bei den westlichen Nachbarn gab und der Wetterdienst größere Regenmengen angekündigt hatte, traf die Regenfront die Eifel vollkommen unvorbereitet. Die Talsperren waren noch ziemlich voll, so dass z.B. an der Steinbachtalsperre fast zu einem Dammbruch gekommen wäre und sich das Wasser in die darunter legenden Orte ergossen hätte. Zahlreiche Orte waren von den Fluten betroffen, das Ahrtal, Bad Münstereifel, Euskirchen und viele kleinere Orte, Die Bahnlinien, Autobahnen und Brücken waren unterbrochen oder komplett zerstört. Zahlreiche Menschen hingen im Berufs- und Feierabendverkehr plötzlich fest und mussten stundenlang auf Rettung warten. Nachdem es bereits am Abend des 13. Juli begonnen hatte, in eigentlich ausreichenden Mengen zu regnen, hörtes es am 14. Juli eigentlich gar nicht mehr auf. Der Regen war flächendecken über der ganzen Eifel und wollte auch nicht abziehen, da es windstill war. Die Wolken bewegten sich von Osten in Richtung Eifel und so gab es das Phänomen des klassischen Steigungsregens. Gegen 17:00 am 14. Juli war der Feybach in Vussem so voll, das das Wasser an der Oberkante der Gabionen stand. Die Regenmengen, die im Einzugsbereich des Veybachs herunter kamen, hatten dazu geführt, dass sowohl der Boden voll gesättigt war, die Kanäle waren voll und die Kapazitäten des Veybachs und seiner Zuflüsse erschöpft. Und so nahm die Katastrophe ihren Lauf.
Unter der Brücke im Hintergrund ist kein Platz mehr, damit das Wasser ungehindert abließen kann.
Das Wasser läuft am ehemaligen Haus Fischer vom Hang herunter auf den Rosenweg und in die Garage!Es regnet ohne Unterlass weiter!Trierer Straße auf Höhe der alten Post!
Der Rosenweg als Fluss!
Gegen 20:00 Uhr ist die Brücke am Rosenweg überschwemmt und die Kanäle sind voll!Dörriesstraße
Zu dem Zeitpunkt waren schon zahlreiche Keller im Rosenweg voll gelaufen!
Links oben: Rosenweg 19:57 Uhr
Rechts oben: Rosenweg 19:59 Uhr
Links: Rosenweg 21:56 Uhr
Hier ein paar Bilder aus dem Legoland oder der Josef Luxen Straße:
Bis über die Knie im Wasser!
Ein Heizungskeller von mit Unrat und Schrott!
Der Garten verwüstet!
Zugangsbrücke zum Haus (nach nicht am Scheitelpunkt des Feybachs)!Blick vom Haus Mertens auf Legoland. Der Feybach ist weit über die Ufer getreten.
Blick auf den Rosenweg aus dem Haus Feyen!Blick auf das Nachbarhaus!
HöhenwegFeybach an der Querung der B477
Haus Feyen
Unterer Abschnitt Höhenweg
17. Juli Der 17. Juli war der Tag an dem sich Vussem und seine Bewohner auf gemacht haben, den Ort aufzuräumen. Nachdem an den Tagen vorher die Bewohner begonnen haben, die Keller und Wohnungen aufzuräumen, und ihren Schrott am Straßenrand aufgeschichtet oder an der alten Schule abgeladen hatten, traf sich das Dorf an der alten Schule, wo gesammelt und aufgeladen wurde. Der Bach musste vollständig von Unrat und Schrott gereinigt, die Kirche und ihre Räume mussten aufgeräumt und gesäubert, das Ganze verladen und der Entsorgung zugeführt werden.
Kies und Schlamm! Ein Anhänger voll Schutt – einer von vielen
Jede Menge Schwemmmaterial, Äste, Holz gemischt mit allem, was so im Garten ist!Die Uferbefestigungen sind tlw. zerstört! Verpflegung von Anwohnern! … Würstchen versorgt!
Verdorbene Möbel!Alles was so dabei ist, von Waschmaschinen über Kühlschränken zu diversen Geräten für Heim und Garten Kostenlose Transporte!Die Hilfskräfte wurden zentral an der Schule mit Getränken, Suppe und …
Corona hat jetzt keine Rolle gespielt! Es gab andere Prioritäten und die Dorfgemeinschaft hat zusammengestanden und sich selbst geholfen!
27. November Der Heimat- und Geschichtsverein lud die Kinder des Dorfes und Umgebung ein, gemeinsam mit uns einen Weihnachtsbaum zu schmücken. Leider war aufgrund der Flutkatastrophe das Pfarrheim aktuell nicht nutzbar. Dankenswerterweise stellte uns die freiwillige Feuerwehr ihre Räumlichkeiten zur Verfügung! In der Zeit von 14:30 – 17 Uhr soll unter fachkundiger Anleitung der Baumschmuck selbst gebastelt und anschließend ein Weihnachtsbaum am Feuerwehrhaus gemeinsam geschmückt. Im Anschluss fand ein geselliges Beisammensein (coronabedingt im Freien!) mit Eltern, Mitglieder und Anwohner statt, bei dem Waffeln, Würstchen, gekühlte Getränke und Glühwein gereicht wurden.
1. Dezember Nach dem letztjährigen Erfolg der Adventsfensteraktion hier nun die Neuauflage:
Fenster
Straße
Hausnummer
Ausrichter
01
Rosenweg
41
Familie Voigt
02
Rosenweg
45 a
Familie Löbel
03
Nordstraße
15
Familie Pickartz
04
St. Margarethastraße
10
Familie Hecker
05
Höhenweg
26
Familie Müller
06
Holzheimer Weg
alte Schule
KV 1977 Vussem e.V.
07
Holzheimer Weg
2
Familie Müller
08
Rosenweg
43
Familie Vogel
09
Höhenweg
16
Familie Schmitz
10
Rosenweg
20
Familie Luxen
11
Höhenweg
27
Familie Empft-Balduin
12
Nordstraße
2
Familie Schmidt
13
Trierer Straße
Fenster zum Rosenweg
Familie Feyen (Feybachfinken)
14
Trierer Straße
Junggesellenplatz
Jungesellenverein
14
Nordstraße
13
Familie Zender
15
Rosenweg
13 a
Familie Burat
16
Franz-Schneider-Straße
7
Familie Kadelski
17
Franz-Schneider-Straße
12
Familie Empt
18
Keilbergweg
8
Familie Grimberg
19
Im Feytal
1
Familie Müller
19
Trierer Straße
Feuerwehrzufahrt
Feuerwehr Vussem
20
Trierer Straße
31
Familie Sieber
21
Rosenweg
9
Familie Hembach
22
Höhenweg
20
Familie Schmitz
23
Rosenweg
31
Familie Bollig
24
Rosenweg
Pfarrheim Vussem
Heimat & Geschichtsverein
20. Dezember Nach einigen Vorbereitungen in einem kleineren Kreis bildete sich am 20. Dezember der Verein „Vussem Aktiv“. Begonnen wurde die Gründungsversammlung mit einer Aussprache zum Vereinszweck durch Carsten Vogel, der die Vorteile einer Vereinsgründung darstellte, wie z.B. keine Umwege über das Ortskartell, schnellere Entscheidungen, eigenständig Fördermittel beantragen und bekommen. Zusätzlich wurden die ersten Fragen zur Satzung geklärt. Danach erfolgten die Wahlen zum Vorstand:
Peter Empt
1. Vorsitzender
Carsten Vogel
StV Vorsitzender
Michaela Gaul
Kassenwart
Alex Schwanenberg
Schriftführer
Hansgeorg Voigt
Vertretung Kassenwart
Manfred Bodden
Schriftführer
2022
24. Februar Ein lauter Knall hat am Donnerstagabend einige Anwohner in Mechernich-Vussem aufgeschreckt. Auf der Ortsdurchfahrt ist ein Auto mit voller Wucht gegen eine Hauswand gekracht. Wie die Polizei uns mitteilt, soll ein Autofahrer deutlich zu schnell und alkoholisiert auf der Trierer Straße von Breitenbenden aus unterwegs gewesen sein. Am Ortseingang von Vussem sei er dann gegen die Ecke eines Hauses gekracht. Das Auto sei noch mindestens 50 Meter weiter über die Straße gerutscht und dort dann liegen geblieben. Durch die Wucht des Aufpralls sei der Motorblock herausgerissen worden. Die Beifahrerin des Mannes war nach dem Unfall im Auto eingeklemmt. Die Feuerwehr hat die Frau mit schweren Verletzungen befreien können. Das Haus sei nicht einsturzgefährdet, teilte die Polizei mit.
26. Februar Es ist Corona Zeit in der fünften Jahreszeit und was kümmert es uns. Spontan treffen sich wie im Vorjahr einige unermüdlichen Jecken und feiern Samstags ihren Zug. Traditionen dürfen nicht sterben!
Sie wären es gewesen: Prinzessin Ellen, Jungfrau Manuela und Bauer Steffi
26. Mai An Christi Himmelfahrt konnte wieder eine Wanderung mit dem Heimat- & Geschichtsverein Vussem stattfinden. Treffpunkt war um 10 Uhr in Vussem am Pfarrheim. Zu Fuß ging es nach Eiserfey auf einer Strecke von ca. 2,5 km (pro Strecke), die auch mit Kinderwagen/Laufrad o.ä. befahrbar war. Ziel ist die dortige historische Mühle, die mit einer Führung besichtigt werden kann. Für ambitioniertere Wanderer wird im Anschluss an die Besichtigung eine ca. 1½-stündige Wanderung (von Eiserfey über Vollem nach Vussem) angeboten.
Im Anschluss an die Wanderung kehren wir ins Pfarrheim Vussem zum gemeinsamen Ausklang bei Speis und Trank ein. Kuchen oder Salatspenden sind herzlich willkommen (natürlich unter Corona Bedingungen und auf eigenes Risiko).
21. Oktober Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem e.V. lud in diesem Jahr wieder zum Theaterabend in den Musikraum Vussem ein. Theater und „Spökes“ wechseln einander ab bei einem bemerkenswerten Heimatabend in Vussem.
Der Theaterverein Holzheim e.V. führte ein Lustspiel in einem Akt auf: „Im Postamt des kleinen Dorfes reißt sich Posthalter Senf sicherlich kein Bein aus. Nun wollen Frau und Tochter auch noch, dass er das Melken der Ziege übernimmt. Die Ziege hat aber ihren ganz eigenen Kopf. Da kommt Senf eine brillante Idee, um sich aus der Misere zu befreien, womit das Unheil erst seinen Lauf nimmt… !“ Im Nachgang gab der Autor, Mundartrezitator, Diakon und Eifel-Gängster Manni Lang
eine Kostprobe seine Könnens mit einem Mundartvortrag!
26./ 27. November Bedingt durch die Corona Zeit und auch den Mangel an Kräften für die Organisation des Weihnachtsbasars, der alle zwei Jahre für Pater Leo stattgefunden hatte, musste für die Vorweihnachtszeit ein neues Event her. Und so haben sich der Heimat- und Geschichtsverein und Vussem Aktiv zusammen getan und den 1. Vussemer Weihnachtsmarkt aufgebaut.
Kinderbasteln mit Weihnachtsbaum schmücken:
1. Dezember Noch einmal und damit zum letzten Mal gibt es die Adventsfenster:
Fenster
Straße
Hausnummer
Ausrichter
01
Rosenweg
41
Familie Voigt
02
Fliederweg
12
Familie Lodzinski
03
Franz-Schneider-Straße
12
Familie Empt
04
Franz-Schneider-Straße
7
Familie Kadelski
05
Nordstraße
13
Familie Zender
06
Holzheimer Weg
alte Schule
KV 1977 Vussem e.V.
07
Rosenweg
45
Familie Müller
08
Josef-Luxen-Straße
8
Familie Bertram
09
Höhenweg
27
Familie Empt-Balduin
10
Rosenweg
20
Familie Luxen
11
Rosenweg
43
Familie Vogel
12
Rosenweg
13 a
Familie Burat
13
Trierer Straße
Fenster zum Rosenweg
Familie Feyen (Feybachfinken)
14
Trierer Straße
Junggesellenplatz
Jungesellenverein
14
Höhenweg
20
Familie Schmitz
15
Trierer Straße
50
Familie Männel
16
Trierer Straße
31
Familie Sieber
17
Nordstraße
15
Familie Pickartz
18
Keilbergweg
8
Familie Grimberg
19
Trierer Straße
30
Evil Eichhorns Mofasportbande
20
Harter Weg
6
Familie Bertram
21
Rosenweg
46
Familie Kuck
22
Harter Weg
13
Fmilie Kreuser
23
Rosenweg
31
Familie Bollig
24
Rosenweg
Pfarrheim Vussem
Heimat & Geschichtsverein
2023
13. Januar Die Mitgliederversammlung für 2022 wurde im Anschluss an die 1. Vorstandssitzung 2023 durch geführt. Das ganze Jahr über wurde weiter an dem Thema Schilder an die alten Häuser in Vussem gearbeitet. Montiert sind mittlerweile die Kirche, Kapelle, alte Schule und die Schneidmühle. Schon produziert aber noch nicht montiert ist die Villa bei Sanden. Leider sind das Setzen und Produzieren der Schilder relativ aufwändig. Wir hoffen jedoch, dass wir in diesem Jahr noch einige fertigstellen können.
18. Mai Die Wanderung zu Christi Himmelfahrt führte in der Kakushöhle und der Ausklang im Pfarrheim waren gut besucht.
Bei schönem Wetter wurden gegrillte Würstchen und leckere Beilagen angeboten. Die Kinder hatten Spaß auf dem Spielplatz. Es wurde gemütlich in der Sonne gesessen und mit Kaffee, Kuchen und dem ein oder anderen Bier der Tag ausklingen lassen.
6. Juli Die Polizei Euskirchen hat seit Donnerstag dem 6. Juli die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche nach einem vermissten Mann aus einer Wohneinrichtung Sanden in Mechernich-Vussem gebeten. Gott sei Dank konnte der Mann am bereits am späten Freitagnachmittag durch Zeugen, die durch die Öffentlichkeitsfahndung auf die Suche aufmerksam geworden sind, in Mechernich gesehen und durch Polizeibeamte wohlbehalten zurück in die Wohneinrichtung verbracht werden.
25. August Der Kneipenabend des Ortskartell unter Ausrichtung des Heimat- und Geschichtsvereins fand mit einem Gastkonzert des Männergesangsvereins unter dem Motto „Musikalische Überraschung zum Mitsingen“ statt.
Die Bude war brechend voll und der Männergesangsverein wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. Wir hatten alle viel Spaß an dem Abend.
31. August Im Zeitraum von Dienstag dem 29. August,19.30 Uhr bis Mittwoch den 30. August, 9 Uhr, wurde aus einer Garage im Rosenweg in Mechernich-Vussem ein E-Bike entwendet. Unbekannte öffneten das bereits gekippte Fenster der Garage und entwendeten ein E-Bike samt Akku und Ladekabel. Der Wert vom Fahrrad beläuft sich auf mehrere tausend Euro.
7. Oktober Auf der Vorstandssitzung ging es um den Theaterabend und einen Rück- und Ausblick auf den Kneipenabend 2024.
20. Oktober
Der sehr gut besuchte Theaterabend mit insgesamt 96 Zuschauern wurde zusammen mit dem Holzheimer Theaterverein und Manni Lang gestaltet.
27. Oktober
8. November Die Teilnehmer wurden von Carsten Vogel begrüßt und die ordnungsgemäße Einladung festgestellt. Keiner der Teilnehmer hatte weitere Tagesordnungspunkte oder Anmerkungen. Aufgrund der beruflich bedingter Abwesenheit von Günter Sebastian wurde der Bericht durch Carsten Vogel verlesen. Es gab keine Anmerkungen. Aufgrund lediglich der telefonischen Anwesenheit von Andrea Dreesen stellt Carsten Vogel die vorab zusammengestellten Stichpunkte zu Ein- und Ausgaben vor. Andrea Dreesen ergänzte die Themen und beantwortete Verständnisfragen. Hansgeorg Voigt berichtete für die Kassenprüfer, dass der Bargeldbestand nachgezählt worden ist. Hier gab es einen Euro Differenz zugunsten des Vereins. Außerdem wurde die Buchführung mit dem Bankkonto abgeglichen. Die Kassenprüfer lobten die ordentliche und übersichtliche Buchführung.
22. November Ein 59-jähriger Mann aus Hellenthal stürzte während der Arbeit in einem Rohbau in der Dörriesstraße von einer mehreren Meter hohen Bockleiter ab. Der 59-Jährige verletzte sich bei dem Sturz und musste über eine Drehleiter gerettet werden. Danach wurde er mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.
Wesentliches Thema war die Wahl eines des neuen Vorstands, der wie folgt bestätigt wurde:
Es wurden Peter Empt und Alexandra Lodzinsky neue Kassenprüfer gewählt
Wolfgang Schulz fragte zum Weihnachtsmarkt und dem Auftritt des Männergesangsvereins an. Hier konnte noch keine Auskunft gegeben werden. Stefan Schmitz regte an die Jahresaufschreibung zu Vussem zu intensivieren. Mit dem Tod von Albert Velser ist das Sammeln der ein Themen im aktuellen Jahr eingeschlafen. Hier sollten auch die Jahre seit der Veröffentlichung der letzten Chronik aufgearbeitet werden. Hansgeorg Voigt teilte mit, dass es voraussichtlich ab dem 01.04.2023 dem Verein für 1000 Stunden zur Verfügung steht und die Internetpräsenz überarbeitet. Weiter wird er in die Recherche zu Vussems Historie einsteigen. Möglich macht das ein Vorruhestandsmodell der Telekom, die Personen verpflichtet sich für einen bestimmten Zeitraum für soziale oder ehrenamtliche Tätigkeiten einzusetzen.
2./ 3. Dezember Der 2. Vussemer Weihnachtsmarkt veranstaltet vom Heimat- und Geschichtsverein war wieder ein voller Erfolg.
Flug über den Weihnachtsmarkt
2024
12. März Unbekannte brachen in ein Einfamilienhaus im Friedhofsweg in Mechernich-Vussem ein. Ein oder mehrere Unbekannte schlugen eine Fensterscheibe ein und durchwühlten sämtliche Schubladen und Schränke in dem Haus und entwendeten eine Schmuckkiste. Diese konnte leer im Garten aufgefunden werden.
12. März Die erste Vorstandssitzung 2024 fand unter Beteiligung von Carsten Vogel, Manuela Voigt, Winfried Barion und Andrea Dreesen statt. Themen waren:
14. März
3. April Im Zeitraum von Freitag (22. März), 19 Uhr, bis Dienstag (2. April), 7.30 Uhr, wurden Arbeitsgeräte aus fünf Firmenfahrzeugen auf einem Firmengelände in der Trierer Straße in Mechernich-Vussem aufgebrochen. Die Hintertüren der Firmenfahrzeuge wurden von den Unbekannten im Bereich des Schließzylinders aufgehebelt. Es wurden diverse Arbeitsmaterialien und Arbeitsgeräte entwendet. Der Wert der entwendeten Gegenstände beläuft sich auf einen mittleren fünfstelligen Euro-Bereich.
26. April Auf der Jahreshauptversammlung des MGV Vussem wurde der bisherige Vorstand durch Blockwahl wieder gewählt. Der Kassenwart Matthias Vogelsberg gab einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben 2023 und stellte fest, dass ca. 2.500 € Minus gemacht wurde, was den Kassenbestand auf ca. 8.500 € reduziert hat.
30. April Auf der Feier zum 1. Mai, organisiert vom Karnevalsverein und den Junggesellen traten wie gewohnt, der MGV und der MV Vussem auf und begleiteten mit „Der Mai ist gekommen“ das Aufstellen des Maibaums.
Kurze Ansprache des Junggesellenvereins „Alte Heimat“
MGVMV
Gegen 8:52 befuhr ein 84-jähriger Pkw-Fahrer aus Mechernich die Trierer Straße in Mechernich-Vussem von Mechernich-Breitenbenden kommend in Fahrtrichtung Mechernich-Eiserfey. In Höhe der Dörriesstraße musste ein vorausfahrender Pkw verkehrsbedingt anhalten. Der 84-Jährige konnte sein Fahrzeug nicht mehr abbremsen und musste nach links ausweichen. Hierbei überfuhr der Pkw-Fahrer einen Grünstreifen sowie einen Zaun. Durch die Steigung des Grünstreifens verlor der Pkw-Fahrer den Bodenkontakt und überschlug sich mit dem Fahrzeug in der Luft Auf einem angrenzenden Parkplatz kam der Pkw auf dem Dach liegend zum Stillstand. Der 84-Jährige musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Im Anschluss wurde der Pkw-Fahrer mit einem RTW in ein KH gebracht. Bei dem Aufprall auf den Parkplatz wurden zwei weitere geparkte Pkw beschädigt.
7. Mai Für diesen Abend war eigentlich ein Kneipenabend geplant. Da an diesem Abend allerdings das Viertelfinale der EM 2024 stattfinden sollte, wurde der Kneipenabend zugunsten eine „Public Viewing“ im Probenraum des Musikvereins veranstaltet. Leider entsprach das Ergebnis nicht den Erwartungen, denn Deutschland verlor 2:1 und schied damit gegen den späteren Europameister aus.
9. Mai
Das geplante Vatertagsprogramm musste leider zeitig abgesagt werden, da sich nicht ausreichend Teilnehmer gefunden haben.
20. Juli Das alljährliche Margaretenfest mit anschließendem Feuerwehrfest.
Programm am Bildstock:
Anschließend fand das Feuerwehrfest statt mit Hüpfburg und Spielen für kleine und große Kinder, sowie am späten Abend Spiel und Spaß an einem Wasserbecken, dass nicht nur den Kindern Freude gemacht hat. Für Verpflegung war mit Gyros, Fritten und Würsten ebenfalls reichlich gesorgt!
31. August
Eine gelungene Veranstaltung mit viel Spaß und ein paar echten Schätzchen!
20. September bis 24. September
Und wie es nun gute Tradition bei der Vussemer Kirmes ist, gab es auch diese Mal wieder ein Paar, dass zum Hahnenkönig und Hahnenkönigin gekürt wurde:
Daniel und Marion Hecker
Freitag, 11. Oktober
Allen Unkenrufen zum Trotz gab es wieder einen Theaterabend in Vussem im Musikraum. Carsten Vogel konnte die Gruppe „The Bäm“ gewinnen, ihr neues Theaterstück aufzuführen!
Zehn Jahre The Bäm
Tatsächlich ist es nun schon zehn Jahre her, dass Uschi Gruß die Theatergruppe der evangelischen Kirche in Bad Münstereifel ins Leben rief. Und dieses Jubiläum wird dieses Jahr im Juni und im September mit einem großen Stück gefeiert. Nachdem es im Sommer 22 eine eigens für die Gruppe geschriebene Schneewittchenparodie zu sehen gab und in den letzten beiden Wintern „Hilfe, die Herdmanns kommen“, steht – wie schon einmal 2019 – ein Shakespearestück auf dem Plan.
Auch diesmal geht es mit der Komödie „Was ihr Wollt“ wieder lustig zu:
Viola und ihr Zwillingsbruder Sebastian erleiden Schiffsbruch. Beide denken, den jeweils anderen für immer verloren zu haben. Viola verkleidet sich als Mann und nennt sich Cesario, um dem Herzog Orsino zu dienen. Dies entpuppt sich jedoch schwieriger als gedacht, denn der Herzog ist verliebt in die Gräfin Olivia und Viola/ Cesario soll nun für ihn um sie werben. Dabei gefällt ihr der Herzog selbst sehr gut, wohingegen Olivia schnell Gefallen an Viola/ Cesario findet.
Derweil versucht Olivias Onkel Sir Toby seinen besten Kumpel und Saufkumpanen Sir Christoph mit Olivia zu verkuppeln. Und weil das an Chaos noch nicht genügt, schmieden sie gemeinsam mit Olivias Bediensteten Maria, Fabian und der Närrin Metze noch einen Plan, um sich an dem arroganten Haushofmeister Malvolio für seine Überheblichkeit zu revanchieren.
Nun wäre „The Bäm“ nicht „The Bäm“, wenn sie der Geschichte nicht wieder eine ganz eigene Note verpassen würden und so gibt es unter Anderem eine Hexe und noch andere Überraschungen.
Das Ensemble:
Orsino
(Herzog aus Illyrien)
Matthias Schultze – Florey
Valencia
(Hexe im Gefolge des Herzogs)
Justine Fichtner
Viola/ Cesario
Kathrin Magno
Sebastian
(Zwillingsbruder von Viola)
Valerio Magno
Antonio
(Retter von Sebastian)
Doro Sina-Krüger
Olivia
(eine reiche Gräfin)
Susanna Janssen
Maria
(Olivias Zofe)
Ursula Strickstrock
Sir Toby Rülps
(Olivias Onkel)
Marc Ingenhaag
Sir Christoph Bleichenwang
Jonas Kuley
Fabian
Stefan Münch
Malvolio
(Olivias Haushofmeister)
Valerio Magno
Metze
(Narr)
Uschi Gruß
Priester
Daniel Janssen
Bühnenbau, Technik, Musik & Licht
Steffen Florl
Bühnenumbau
Daniel Janssen
Kostüme:
Kathrin Magno (hat viele der Kostüme selbst geschneidert)
Und sonst: Gefängnisgitter Leihgabe von: Tanzsportverein Palm Beach Girls e. V. aus Euskirchen-Palmersheim / Firma HHKS Einrichtungen und Montageservice Rainer Schwanbeck aus Euskirchen-Palmersheim
Das Team des Heimat- und Geschichtsvereins hat in bewährter Weise für Auf- und Abbau, für Speis und Trank gesorgt! Ein gut gefüllter Saal voll erwartungsvoller Spannung!
Dazu eine Theatertruppe, die professionell mit feinem Witz und manch‘ Überraschung ihr Theaterstück gespielt hat. Die Handlungsstränge waren fein ineinander verwoben und man hatte den Eindruck, die Schauspieler würden sich selbst spielen!
Cesario (Viola) im Liebeskummer!
Viola und Sebastian entdecken, dass beide das Schiffsunglück überlebt haben!
Viola hat ihren geliebten Orsino!
Finale!
Mit donnerndem Applaus wurde die Theatergruppe verabschiedet und mit Vorfreude sehen wir einer neuen Aufführung im nächsten Jahr entgegen.
Sonntag, 27. Oktober
Bei der Neubewertung der Bleibelastung in Mechernich und Kall im Jahre 2020 hatte man festgestellt, dass es zum Teil erhebliche Belastungen auf Kinderspielplätzen gab, die im Rahmen von Sanierung beseitigt werden sollten. Dieses Mamut Projekt betraf insgesamt 63 Spielplätze im Stadtgebiet Mechernich. Einer der letzten Spielplätze die saniert wurden war der Spielplatz in Vussem, der an seinem Standort am 11. August 2012 eingeweiht wurde.
Vorläufer dieses Spielplatzes war ein relativ kleiner Platz, der auf dem Grundstück der Kirche angelegt wurde und wo heute das Haus von Christian Hein, Rosenweg 21a steht.
Dazu ein paar Bilder von der Einweihung mit dem Segen der Kirche, auf deren Grundstück der neue Spielplatz errichtet werden konnte. Den Kindern wurde einiges geboten, neben Pony reiten, freiwilliger Feuerwehr, Kinderschminken gab es Spiele, der Musikverein sorgte für ein Ständchen und das leibliche Wohl war gesorgt!
Bericht des KSTA
Nach einer etwa 4 monatigen Neugestaltung mit einem zusätzlichen Spielgerät für Kinder im Vorschulalter wurde am 27. Oktober 2024 der neue Spielplatz eingeweiht.
Zwischenstadium der Bauarbeiten
Die Finanzierung des zusätzlichen Spielgeräts erfolgte über die Vereine des Ortskartells, Spenden von Bürgern aus Vussem und Unternehmen, sowie der Stadt Mechernich, die nicht nur die Sanierung und Neugestaltung bezahlt hat, sondern auch den Aufbau des zusätzlichen Spielgeräts.
Das Organisationskomitee bestehend aus (v.l.) Anna Kreuser, Lydia Wielspütz und Ortsbürgermeister Carsten Vogel
Und wie schon 2012 wurden auch wieder zum Selbstkostenpreis gespendeter Kaffee und Kuchen, sowie Getränke gereicht.
Einzig der kirchliche Segen fehlte und auch das Wetter spielte nicht so, wie gewünscht, mit.
Samstag 9. November
Samstag, 9. November 18:00 Uhr
Der Martinsabend begann traditionell in der Kirche mit einem kurzen Theaterstück zur Geschichte des St. Martin unter der Leitung von Resel Feyen. Danach zog der Martinszug der Kinder, Eltern und Angehörigen unter Führung von St. Martin und der Begleitung von Feuerwehr in Richtung Höhenweg, wo das Martinsfeuer entzündet wurde.
Impressionen
Samstag, 9. November 20:00 Uhr
Pünktlich um 20:00 Uhr begann die neue Session mit einer Überraschung. Wolfgang Schneider feierte seinen Geburtstag und bekam ein Präsent vom Karnevalsverein überreicht. Danach konnte der offizielle Teil der Veranstaltung beginnen, der von Michael Mertes moderiert wurde.
Verabschiedung der alten Tollitäten
Zum Zeitpunkt, als die nächste Tanzaufführung beginnen sollte und die Tanzgruppe bereits auf der Bühne war, änderte sich der Ablauf und die neuen Tollitäten zogen in den Saal ein:
Einmarsch des Dreigestirns 2024/ 25!
Das kommt heraus, wenn man sich bei der Kirmes und in Carstens und Ellens Küche trifft: Prinz Carsten 2.0 (reloaded), Bauer Falk und Jungfrau Michaela!
Hinter dem Prinz steht Ellen, seine Frau und hinter dem neuen Dreigestirn das Team der Ehefrauen!
Und hier ein paar Impressionen von den tollen Tanzgarden des KV Vussem – man kann den Eindruck gewinnen, Alle Mädels des Dorfs sind daran beteiligt!
Samstag/ Sonntag, 30. November/ 1. Dezember
Gegen 13:30 Uhr begann für die Kinder das Basten von Weihnachtsschmuck und das Dekorieren der Weihnachtsbäume auf dem Markt.
Der offizielle Teil für alle Vussemer und interessierte Gäste begann gegen 16:00 Uhr, wobei zu sagen ist, dass der Glühweinstand bei diesem erstklassigen Wetter bereits schon vorher regelrecht belagert wurde. Es wurde alles aufgeboten, für das der Vussemer Weihnachtsmarkt bekannt ist, leckere Reibekuchen, originale Thüringer Würstchen (direkt aus Thüringen importiert vom Metzger und absolut frisch), Waffeln und Crêpe (Sonntags Kuchen) mit Kakao und Kaffee, Glühwein (mit und ohne Schuss), Kinderpunsch (für Freaks mit Schuss), Bier, nicht alkoholische Getränke und insgesamt fünf Stände, die abwechslungsreiche Waren anboten.
Für die Bastelkinder und auch alle anderen kam der Nikolaus mit einer Belohnung:
Um 17:00 schlug die Stunde des Männergesangvereins, der es sich nicht nehmen lies, ein paar Lieder vorzutragen:
Lebe, liebe, lache
Dieter Bohlen
Dieter Bohlen
Für alle
Jean Frankfurter
Irma Holder
Schifferlied
Friedrich Silcher
Traditionell
Warum bist Du gekommen
Robert Stolz
Alfred Grünwald
Der größte Chor der Welt
Christian Bruhn
Georg Buschor
Unsere Stammbaum
Hape Kerkeling
Hape Kerkeling
Seemannslieder Medley
Verschiedene (basierend auf traditionellen und populären Seemannsliedern)
Pause
Trommellied
Traditionell (Volkslied)
Unbekannt
Die Abendglocken rufen
Volkslied, Bearbeitung durch verschiedene Komponisten
Traditionell
Weihnachtszauber
Weihnachtsglocken
’s ist Feierab’nd
Friedrich Silcher
Wilhelm Hauff
Insgesamt ein interessanter Vortrag, der allerdings durch die Lautstärke an der Theke in der ersten Hälfte nicht so zur Geltung kam.
Bei erstklassigen Weihnachtsmarktwetter endete der Samstag gegen 23:00 Uhr. Schon der erste Tag war ein voller Erfolg für die veranstaltenden Vereine von Vussem Aktiv und Heimat & Geschichtsverein.
Der Sonntag beginnt traditionell um 11:00 Uhr mit den Vorbereitungen für den Tag – und auch der Besucherandrang ist nicht so stark, so dass man sich ausreichend an den Ständen über die Waren informieren konnte. So zwischen 13:00 und 15:00 Uhr kommt der Weihnachtsmarkt in die heiße Phase und die Gäste strömen nach und nach auf den Platz.
Um 13:30 Uhr baute der Musikverein Vussem seine Instrumente auf und spielte ein paar Lieder aus ihrem Repertoire und auch ein Paar Weihnachtslieder!
Nach dem Musikverein gaben die Feytalbarden gegen 15:00 Uhr einen Einblick in ihr abwechslungsreiches Programm, …
… was nur durch den Nikolaus unterbrochen wurde, der es sich nicht nehmen lies, die Kinder zu beschenken und zu testen, ob der Lied zur „Weihnachtsbäckerei“ noch präsent ist.
Die Feytalbarden spielten fast bis zum Schluss und erzeugten mit ihren Musikvorträgen eine angenehme Atmosphäre!
Schon vor 18:00 Uhr war die Bank gesprengt und es waren keine der leckeren Reibekuchen und Thüringer Würstchen mehr verfügbar, die eines der Markenzeichen des Vussemer Weihnachtsmarkts sind. Kurz nach 18:30 Uhr wurde auch der letzte Aufruf für Glühwein gestartet und auch wenn sich das immer in die Länge zieht, nach einem schönen sonnige Tag gab es von Petrus ein paar Tropfen, die dafür sorgten, dass sich die Reihen der Gäste etwas lichteten oder sie sich in die Kuschelbuden zurückzogen und die letzten Glühweine und Bierchen kippten. Gegen 19:00 Uhr war dann so etwas wie ein Feierabend erreicht und der Tag ging langsam zu Ende!
Flug über den Weihnachtsmarkt Teil 1Flug über den Weihnachtsmarkt Teil 2
Weihnachtsbaumverkauf der Freiwilligen Feuerwehr Vussem
Dienstag, 24. Dezember
Samstag, 28. Dezember
Nach der Proklamation des Dreigestirns am 9. November und dem Weihnachtsfest fand die Veranstaltung zum Aufstellen der Plakate vor den Häusern des neuen Dreigestirns statt. Und das läuft in Vussem wie bei einer Prozession:
Statio 1: Mischa Kreuser
Unter der Moderation des eloquenten Vizepräsidenten Ralf des KV Vussem wurde das erste Plakat bei Jungfrau Mischaela (Mischa Kreuser) aufgestellt.
Statio 2:
Die nächste Station führte die Karnevalsgesellschaft zum Prinzen Carsten 2.0 (Carsten Vogel), wo neben geistigen und nicht-geistigen Getränken auch Kaffee, Tee und Bratapfel Likör gereicht wurde.
Statio 3:
Die letzte Station die Karnevalsgemeinde führte zum Bauern Falk (Falk Lodzinski).
Den Abschluss der Prozession bildete ein fröhliche Feier der Karnevalsgesellschaft in der alten Schule mit Speis‘ (Spießbraten) und Trank!
Damit war die Messe gelesen!
2025
Jahreskalender:
Datum
Uhrzeit
Veranstaltung
Veranstalter
Januar
4. Januar 2025
Garde und Showtanztreffen
KV 1977 Vussem
11. Januar 2025
Mundartmesse
KV 1977 Vussem
18. Januar 2025
Prunk und Kostümsitzung
KV 1977 Vussem
Februar
5. Februar 2025
Treffpunkt Ü60 im Pfarrheim
Ortskartell
23. Februar 2025
Kindersitzung
KV 1977 Vussem
27. Februar 2025
16 Uhr
Weibertag Dämmerschoppen im Proberaum
KV 1977 Vussem
März
1. März 2025
Karnevalszug
KV 1977 Vussem
4. März 2025
Sessionsausklang
KV 1977 Vussem
12. März 2025
Treffpunkt Ü60 im Pfarrheim
Ortskartell
22. März 2025
09:30 Uhr
Umwelttag Treffpunkt Feuerwehrhaus
Ortsbürgermeister
April
9. April 2025
Treffpunkt Ü60 im Pfarrheim
Ortskartell
11. April 2025
19 Uhr
Kneipenabend
Ortskartell
22. April 2025
10 – 13 Uhr
Pedelec-Training für Senioren
Heimat & Geschichtsverein
30. April 2025
Maifeier am Junggesellenplatz
Junggesellenverein „Alte Heimat“ 1980 Vussem e. V. & KV 1977 Vussem
Mai
16. Mai 2025
19 Uhr
Kneipenabend
Ortskartell
29. Mai 2025
10 Uhr
Vatertagswanderung
Heimat & Geschichtsverein
Juni
27. Juni 2025
19 Uhr
Kneipenabend
Ortskartell
Juli
14. Juli 2025
10 – 13 Uhr
Pedelec-Training für Senioren
Heimat & Geschichtsverein
19. Juli 2025
Margaretenfest
Feuerwehr
August
1. August 2025
19 Uhr
Kneipenabend
Ortskartell
September
Mofasportfest / Junggesellenfest
Evil Eichhorn´s, JGV
19. September 2025
Kirmes
Kirmes Verein
20. September 2025
Kirmes
Kirmes Verein
21. September 2025
Kirmes
Kirmes Verein
22. September 2025
Kirmes
Kirmes Verein
Oktober
10. Oktober 2025
19 Uhr
Kneipenabend
Ortskartell
24. Oktober 2025
19 Uhr
Theaterabend
Heimat & Geschichtsverein
November
8. November 2025
18 Uhr
Sankt Martin
Ortskartell
8. November 2025
19 Uhr
Sessionseröffnung
KV 1977 Vussem
16. November 2025
09:30 Uhr
Volkstrauertag
Ortskartell
29. November 2025
16 Uhr
Weihnachtsmarkt
Vussem Aktiv & Heimat & Geschichtsverein
30. November 2025
12 Uhr
Weihnachtsmarkt
Vussem Aktiv & Heimat & Geschichtsverein
Dezember
6. Dezember 2025
Nikolaus
Ortskartell
6. Dezember 2025
15 Uhr
Seniorennachmittag
Ortskartell
13. Dezember 2025
Weihnachtsbaumverkauf
Feuerwehr
24. Dezember 2025
Krippenspiel
Feybachfinken
Samstag, 4. Januar
Garde und Showtanztreffen
Samstag 11. Januar
Mundartmesse KV 1977 Vussem
Samstag, 18. Januar
Prunk und Kostümsitzung KV 1977 Vussem
Sonntag, 23. Februar
Kindersitzung KV 1977 Vussem
Samstag, 1. März
Karnevalszug KV 1977 Vussem
Samstag, 22. März
Am Samstag Abend fand die satzungsmäßige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Vussem statt. Neben zahlreichen Ehrungen und Beförderungen der aktiven Einsatzkräften wurde unter anderem auch eine neue Löschgruppenführung durch die Kameradeninnen und Kameraden der Löschgruppe gewählt. Die neue Löschgruppenführung besteht nun aus: Lukas Krings Achim Fleck (Stellvertreter) Tim Kreuser (Stellvertreter)
Die Drei sind nun für insgesamt 38 aktive Einsatzkräfte, 16 Jugendfeuerwehr Mitglieder, 3 Ehrenmitglieder und 8 Mitglieder in der Unterstützungsabteilung verantwortlich. Wir wünschen der Löschgruppe und ihrer neuen Führung stets viel Erfolg im Übungs- und Einsatzdienst. Getreu dem Vorsatz „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!“
Mittwoch, 4. März (Aschermittwoch)
Sessionsausklang KV 1977 Vussem
Samstag, 22. März Umwelttag 2025 in Vussem
Mit vereinten Kräften rückten am Morgen gegen 9:30 Uhr rund 20 unerschrockene Mülljäger aus, um dem wilden Unrat in Vussem den Kampf anzusagen. Ausgerüstet mit Müllgreifern, blauen Säcken und einem scharfen Blick für achtlos entsorgten Kram stromerten sie in kleinen Gruppen durchs Dorf. Jedes Bonbonpapier, jede Dose und jede verlorene Socke hatten keine Chance und wurden gnadenlos eingesackt. Der große Anhänger diente als Sammelpunkt für die erlegte „Beute“.
Die Jugendfeuerwehr trat geschlossen als Einheit auf.
Nach erfolgreicher Mission versammelte sich das heldenhafte Aufräumteam, um bei Essen und Getränken ihre Kräfte zu erneuern – denn saubere Straßen und volle Mägen sind eine unschlagbare Kombination!
Freitag, 28. März
Neue Infotafel für die Schule — ein Gemeinschaftsprojekt!
Der Heimat- und Geschichtsverein hat sie gespendet, der Bauhof montiert und aufgestellt: Bald gibt es an unserer Schule eine Infotafel, die über aktuelle Themen informiert — und das ganz ohne Smartphone, WhatsApp oder Internet! So können künftig auch alle Bürgerinnen und Bürger, die offline unterwegs sind, wichtige Neuigkeiten rund um die Schule und das Dorf schnell und unkompliziert nachlesen. Die Montage der Tafel wird noch diese Woche abgeschlossen, der Elektriker sorgt dann noch für den Stromanschluss. Ein schönes Beispiel für gelebtes Miteinander — wir sagen: Herzlichen Dank an alle Beteiligten!
Samstag, 12. April
Am Samstag Abend absolvierte der Karnevalsverein 1977 Vussem seine diesjährige Jahreshauptversammlung. Wie in jedem Jahr hieß auch an diesem Abend das Motto „Nach der Session, ist vor der Session“ und so wurde nicht nur auf die abgelaufene Session 2024/25 zurückgeblickt, sondern auch auf die kommende Session 2025/26 hinausgeschaut. Dabei wurden bereits folgende Termine und Veranstaltungen festgelegt: 08.11.2025 Sessionseröffnung 03.01.2026 Garde- und Showtanztreffen 10.01.2026 Karnevalsmesse 17.01.2026 Prunk- und Kostümsitzung 07.02.2026 Kindersitzung 14.02.2026 Karnevalszug 17.02.2026 Sessionsausklang Diese und alle weiteren Termine der Vussemer Vereine können natürlich auch jederzeit auf den Internetseiten der Vereine, unter www.vussem.info und auf diesem Kanal nachgeschaut werden.
Dienstag, 22. April
Mittwoch, 30. April
Maifeier in Vussem: Ein gelungener Start in den Wonnemonat! Was für ein stimmungsvoller Abend! Bei frühlingshaften Temperaturen, bester Laune und unter blühendem Himmel wurde am 30. April in Vussem traditionsgemäß der Mai begrüßt. Der Junggesellenverein „Alte Heimat“ 1980 Vussem und der Karnevalsverein 1977 Vussem hatten zur gemeinsamen Maifeier auf den Junggesellenplatz geladen — und zahlreiche Gäste, von Jung bis Alt, folgten der Einladung. Für musikalische Höhepunkte sorgten der Männergesangsverein und der Musikverein 1962 Vussem, die den Abend mit ihren Klängen wunderbar untermalten. Der festlich geschmückte Maibaum wurde unter großem Applaus aufgestellt und markierte den feierlichen Höhepunkt der Veranstaltung. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz: Bei duftenden Leckereien vom Grill und kühlen Getränken an der Getränkebude ließen sich die Besucherinnen und Besucher verwöhnen und genossen bis in die späten Abendstunden ein fröhliches Beisammensein. Ein großes Dankeschön gilt allen Helferinnen und Helfern, die diese schöne Tradition wieder einmal mit viel Herzblut und Engagement möglich gemacht haben. Der Mai hätte in Vussem kaum schöner starten können!
Januar Einen großen Erfolg errangen die zwölf Tänzerinnen der Vussemer Tanzgarde unter der Leitung von Tina Höller: Sie errangen zum ersten Mal den Titel im Gardetanz beim Tanzwettbewerb im Altkreis Schleiden. Disziplin und harte Arbeit sind die Hauptmerkmale, wenn man auf einem so hohen Niveau tanzen will. Und das ist offenbar gelungen! 148) Die erste Gelegenheit, ihr Können vor heimischem Publikum unter Beweis zu stellen, war dann die Karnevalssitzung am 15. Januar 2011.
29. Januar Auch in diesem Jahr wurde in der Pfarrkirche St. Margareta wieder die sog. Karnevalsmesse gefeiert. Pater Ralf Winterberg trug dazu bei, dass diese hl. Messe im rheinischen Dialekt ein High-light der Vussemer Karnevalssession war. Die Liedtexte wurden von Anneliese Klinkhammer in die rheinische Mundart umgedichtet. Der Musikverein Vussem mit seinem Dirigenten Hans-Hubert Schmidt und die Flötengruppe unter der Leitung von Resel Feyen sorgten für den musikalischen Rahmen. 149)
9. Februar Helga Hartinger, der gute Geist von Vussem, wurde heute 80 Jahre alt. Jeder im Dorf kennt sie, nicht zuletzt deshalb, weil sie die Kranken zu Hause und im Krankenhaus besucht. Sie gehört zu den Menschen, die niemals nein sagen können. Und das, was sie tut, macht sie gerne. Das beginnt beim Kaffeekochen, geht über die Betreuung von alten Menschen, deren Angehörige einmal ausspannen wollen, bis zu Vorbereitung und Mitarbeit bei sehr vielen Festen hier bei uns im Dorf. Nicht zuletzt ist sie zusammen mit Irmgard Mehren eine Begründerin des Dienstagstreffs, wo viele Leute aus unserem Dorf einmal im Monat die Möglichkeit haben, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen. Helga Hartinger bringt auch einen Flair der großen, weiten Welt nach Vussem: Denn ihre Leidenschaft ist das Reisen. Sie war unter anderem schon in China, Chile, Indien, Südafrika und Neuseeland. Von ihren Reisen bringt sie immer eine Menge schöner Dias mit, die sie dann mit großem Engagement im Pfarrsaal zeigt. So lässt sie uns die schöne Welt miterleben. Fit ist sie noch immer. Sie springt über eine kleine Mauer, um ihre Wohnung zu verlassen. „Ansonsten müsste ich ja einen Umweg in Kauf nehmen“, lautet ihr Kommentar dazu. Und Umwege sind nicht Helga Hart-ingers Art. 150) Als kleines Dankeschön wurden auf private Initiative hin Freunde, Nachbarn, Bekannte und Wegbegleiter zum Brunch in den Pfarrsaal eingeladen. Helga Hartinger hat es verdient!
5. März Pünktlich zum Start des Karnevalszuges um 14.15 Uhr lachte die Sonne an diesem bis dahin trübem Tag den Vussemer Narren zu. Das ist man so gewohnt und entsprechend zahlreich waren die Besucher. Dem Dreigestirn hat es so gut gefallen, dass es spontan für ein weiteres Jahr verlängern wollte. 151)
April In diesem Jahr ist es bisher sehr trocken geblieben. Es hat seit zwei bis drei Monaten nicht mehr richtig geregnet. Auch der Winter war sehr niederschlagsarm. An Karsamstag (23. April) sind es 23° C. Es konnte sich niemand daran erinnern, ein solches Wetter erlebt zu haben. Die Trockenheit machte der Landwirtschaft sehr zu schaffen. Man wartete dringend auf Regen. Der Graswuchs war so schlecht, dass man für das Jahr Schlimmes befürchten musste. 152)
2. April Im Anschluss an die Vorabendmesse, die der Männergesangverein mitgestaltete, fand im Pfarrheim die Mitgliederversammlung mit Neuwahl statt. Der Vorstand des MGV Vussem bestand aus: Willi Schütt (1. Vorsitzender), Udo Greuel (2. Vorsitzender), Matthias Vogelsberg (1. Kassierer), Hans Nellessen (2. Kassierer), Wolfgang Schulz (1. Schriftführer), Michael Wielspütz (2. Schriftführer) und Alfred Brell als Notenwart. Bis auf den 2. Schriftführer handelte es sich um Wiederwahlen. 153)
16. April Auch in diesem Jahr lud Ortsvorsteher Hans Klinkhammer wieder zu einem Umwelttag ein. Nachdem Wege, Wald und Flur von allem, was nicht dahin gehört, gereinigt war, traf man sich bei Kaffee und Erbsensuppe zur Manöverkritik. 154)
30. April Der Männergesangverein Vussem stellte beim Mai Singen seinen neuen Dirigenten vor: Gerhard Half wird in Zukunft den Taktstock schwingen. Der bisherige Chorleiter Heinz Sistig trat von seinem Amt zurück, bleibt dem Chor aber als Sänger erhalten. In diesem Jahr fand die Veranstaltung zum Maibeginn nicht draußen, sondern im Probenraum des Musikvereins statt. 155)
Mai Das Aquädukt am Vussemer Sportplatz wurde fein herausgeputzt. Die Fugen wurden ausgebessert, die Leitungsrinne hoch oben im Brückenkopf wurde gereinigt. Der Nachbau des römischen Denkmal soll am 3. Oktober in altem Glanz erstrahlen. Dann ist das Aquädukt eines der Highlights der diesjährigen Archäologietour Nordeifel. 156)
Mai Nach einer Pause im Jahr 2010 nahm die Familie Voigt auch in diesem Jahr wieder an dem Projekt der Offenen Gartenpforte teil und man beabsichtigte, in Zukunft in jedem Jahr teilzunehmen.
16. Juli In diesem Jahr wurde das Margaretenfest wieder um einen geselligen Teil bereichert. Das Ortskartell Vussem lud nach der hl. Messe an der Kapelle zu einem gemütlichen Beisammensein in den Probenraum des Musikvereins ein. 157)
27. August Olaf Henning war der Star der 15. Mallorca Fete, die der Karnevalsverein und der TSV Feytal auf dem Sportplatz in Vussem veranstalteten. Dabei stand die Veranstaltung leider wegen des starken Regens unter einem ungünstigen Stern: Noch am Samstagmorgen war der Festplatz ein See und man musste mit viel Sand begehbare Bedingungen herstellen. Ein Glück, dass 80 Helfer zur Verfügung standen. Am Abend und in der Nacht tat das aber der ausgelassenen Stimmung der wiederum 2000 Besucher keinen Abbruch. Wenn die Veranstaltung auch sehr friedlich verlief, so hatte sie doch einen bitteren Nachgeschmack: Unbekannte Besucher hatten ein Wegekreuz zerstört. „Wo rohe Kräfte sinnlos walten“, kommentierte Ortsvorsteher Hans Klinkhammer das Desaster mit einem Ausflug in Schillers „Glocke“. Die Beschädigung ist umso bedauerlicher, da das Wegekreuz an den alten Kirchweg nach Holzheim erinnern soll und in ehrenamtlicher Arbeit hergstellt worden ist. 158) 159) Die Ballermann-Fete 2011 sollte die letzte in Vussem sein. Der Aufwand lohnte sich nicht mehr.
September Zum 40-jährigen Bestehen konnte der Wohnverbund Sanden in Vussem mit einer Ergänzung überraschen: Man kann wieder ein Brot in Vussem kaufen, und nicht nur das. Der neue Hofladen im ehemaligen Missionshaus in Vussem bietet ein breites Angebot von Wurst- und Fleischwaren, Gebäck und Kuchen bis hin zu allem, was man in einem landwirtschaftlichen Betrieb erzeugt. Nachdem in der letzten Zeit in Vussem nur geschlossen wurde (z.B. Schule, Bäckerei Sistig, Margaretenhof, Schneidmühle) wurde jetzt etwas eröffnet. Eine Trendwende? 160)
28. Oktober Der Männergesangverein Vussem lud seine Mitglieder zu einem geselligen Abend ins Pfarrheim ein. Neben dem Gesang des MGV war die Eifeler Mundartgruppe aus Bad Münstereifel, die einige Sketche aufführte, der Höhepunkt des Abends. 161)
November Ein schöner Zimmermann aus Holz steht nun an der Triererstr. an der Zimmerei Bruns und grüßt alle vorbeifahrenden Autofahrer. Er macht unser Dorf sofort freundlicher. Eine gute Idee! 162)
12. November In ihrer Freizeit spielen sie Blöckflöte bei den Feybachfinken. Die Rede ist vom neuen Vussemer Damendreigestirn: Prinz Elisabeth I. (Schneider), Jungfrau Steffi (Quednau) und Bauer Wilma (Bertram). Sie werden den Vussemer Narren die Flötentöne beibringen! 163)
20. November Wie immer in einem ungeraden Jahr war in Vussem Basarjahr. Die Feybachfinken luden in die Turnhalle zu ihrem traditionellen Adventsbasar ein. Der Erlös kommt wie immer Pater Leo in Indien zugute.
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 791, davon 414 männlich und 377 weiblich. Davon waren 24 Ausländer.
2012
21. Januar Auf der Prunksitzung des Karnevalsvereins in der Turnhalle erwartete das Damendreigestirn dieser Session (vgl. November 2011) eine tolle Überraschung: Da alle drei Tollitäten Mitglieder in der Flötengruppe „Feybachfinken“ sind, traten die übrigen Feybachfinken als Zwerge auf. Eine schöne Idee! 164)
18. Februar Das Highlight des Vussemer Karnevals, de Zoch, zog auch in diesem Jahr bei schönem Wetter durch den Ort. Der Vussemer Karnevalszug ist längst kein Geheimtip mehr, sondern ein Muß für alle Karnevalsjecken. So stieg die Zahl der „Kamelle, Kamelle“ rufenden Besucher am Zugrand ein weiteres Mal. Das Sessionslied „Zwischen Himmel un Höll – Vussem Alaaf“ entwickelte sich dabei zum Ohrwurm. Das schmucke Damendreigestirn lachte dabei mit der Sonne um die Wette. 165)
30. März Es verstarb Peter Dreesen, ein Vussemer Urgestein und Vereinsmensch durch und durch. Er war jahrelang 1. Vorsitzender des Männergesangvereins Vussem, Mitgründer und 1. Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins, Jugendabteilungsleiter des SV Vussem und später des TSV Feytal. Wir werden sein Andenken in Ehren halten! 166)
2./ 3. Juni Der Männergesangverein Vussem lud anlässlich seines 120-jährigen Bestehens in die festlich geschmückte Turnhalle zu einem Festkomers ein. Der Abend stand unter dem Motto: „Lieder, die vom Herzen kommen“ und wurde musikalisch ausschließlich vom Männergesangverein gestaltet. Der 13. Juli 1892, der Tag des Festes der hl. Margareta, gilt als der Gründungstag des Männergesangvereins – also in einer Zeit als Vussem noch mit „h“ geschrieben wurde. Johann Disternich war damals der Initiator der Gründung. Näheres vergleiche das Jahr 1892 dieser Chronik. Im Jubiläumsjahr ist Gerhard Half Chorleiter, dem Vorstand gehören Willi Schütt (1. Vorsitzender), Udo Greuel (sein Stellvertreter), Wolgang Schulz (Schriftführer), Michael Wielspütz (sein Stellvertreter und Chronist), Matthias Vogelberg (Kassierer), Hans Nellessen (sein Stellvertreter) und Alfred Brell als Notenwart an. Am 3. Juni fand nachmittags in der Turnhalle ein Freundschaftssingen mit zahlreichen befreundeten Chören statt. Da auch der Wettergott mitspielte, war es ein durchaus gelungenes Fest und lässt für die Zukunft hoffen! 167) 168)
Die Spielgemeinschaft Feytal/ Weyer erreichte in der Kreisliga A nur den 14. Tabellenplatz und musste daher in der neuen Saison in der Kreisliga B antreten. Drei Jahre lang konnte man sich in der Kreisliga A halten. Drei Punkte fehlten letztendlich zum Klassenerhalt. Schade! 169)
14. Juli 50-jähriges Bestehen des Musikvereins Vussem! (Vergleiche hierzu die Jahre 1962 und 1985 dieser Chronik). Der Musikverein wurde damals als Abteilung des Männergesangvereins gegründet und beide Gruppen traten zunächst immer gemeinsam auf. Erst im Jahr 1985 kam es zu einer vollständigen Trennung von Männergesangverein und Musikverein. Das „Goldene“ Jubiläum wurde zusammen mit dem Margaretenfest bei einem Dämmerschoppen im Probenraum des Musikvereins gefeiert. Dort konnte man auch mit Matthias Schmidt und Alfons Bertram zwei Gründungsmitglieder für 50 Jahre Mitgliedschaft ehren. Da Matthias Schmidt außerdem auch noch bei der Gründung zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde und dieses Amt 40 Jahre inne hatte, ernannte der jetzige 1. Vorsitzende Franz-Josef Schmidt ihn zum Ehrenvorsitzenden. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Resel Schmidt und Josef Winter geehrt. Für 30 Jahre aktive Tätigkeit im Verein wurden Ralf Schneider, Franz-Josef Schmidt, Bruno Gülden, Marietta Schneider und Bernd Zervos geehrt. 25 Jahre ist Willfried Hellweg und 20 Jahre sind Frank Still, Daniela Holzem und Ingo Holzem aktive Musikanten. Walter Winter wurde für 10 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Der Verein umfasst zur Zeit 22 aktive Musiker, die es im Jahr unter der Leitung von Hans-Hubert Schmidt auf ca. 20 Auftritte bringen. Das ist schon allerhand! 170)
10. August Am 10. August startete Sheila Klinkhammer nach Rio de Janeiro. Von dort ging es mit dem Bus weiter bis San Ramón de la Nueva Orán im Norden von Argentinien. Was wollte sie dort, was will ein Vussemer Mädchen in Argentinien? Sheila Klinkhammer hat sich einen langgehegten Wunsch erfüllt, eine Zeit lang ehrenamtlich in einem fremden Land Dienst an den Menschen zu leisten. Indien, ihr Geburtsland, kennt Sheila, also geht es nach Argentinien, denn dort konnte sie im Rahmen des Projektes „Jesuit European Volunteers“ als ausgebildete Physiotherapeutin ihren Dienst in Centro San Jose beginnen. Dies ist ist ein ambulantes Zentrum, in dem Kinder aus den Armutsvierteln der Stadt physiotherapeutisch, logopädisch und psychologisch betreut und gefördert werden. Eine wichtige Aufgabe ist auch die Betreuung und Beratung der Eltern. All diesem wollte Sheila ein Jahr lang ihre ganze Kraft schenken. Ein wahrhaft guter Entschluss. 171)
11. August Bei strahlendem Sonnenschein wurde der neue Spielplatz in Vussem, unmittelbar neben der Kirche, eingeweiht. Die Pfarrgemeinde hatte das Grundstück zur Verfügung gestellt, die Stadt Mechernich durch ihren Bauhof die notwendigen Erdarbeiten durchgeführt. Zahlreiche Sponsoren und private Spenden von Bürgern aus Vussem hatten es ermöglicht, die sehr attraktiven Spielgeräte zu beschaffen. Initiiert hatte das Ganze eine Elterngemeinschaft aus Vussem. Zu Beginn sprach Pfarrer Pühringer seinen Segen über den neuen Spielplatz und Bürgermeister Dr. Hans Peter Schick sprach in seiner Eröffnungsrede von einer gelungenen Investition in die Zukunft. Wohl wahr! Der alte Spielplatz gegenüber der Kirche musste aufgegeben werden, da die zahlreichen notwendigen Renovierungsarbeiten sich nicht mehr lohnten. Dazu kam, dass das Grundstück verkauft werden sollte, um die Renovierung der Kirche zu finanzieren. 172)
21. – 24. September Traditionell wird in Vussem noch zum Fest des hl. Lambert (17. September) die Kirmes gefeiert. Das geht auf die Zeit zurück, als Vussem noch keine selbständige Pfarrgemeinde war, sondern zu Holzheim gehörte. Und dort ist der hl. Lambert Pfarrpatron. Das tut allerdings der fröhlichen Stimmung keinen Abbruch. Am Freitagabend wurde in erster Linie die Jugend mit der Gruppe Cadillacs und einem Double von Helene Fischer angesprochen. Sie sah ihr zum Verwechseln ähnlich. Zur Festmesse am Samstag hatte der Musikverein unter der Leitung von Hans-Hubert Schmidt die Deutsche Messe von Schubert einstudiert. Es folgte der Kirmestanzabend im Festzelt mit der Gruppe déjà vue. Der Sonntag war der Blasmusik vorbehalten. Bei Kaffee und Kuchen – und nicht nur das – sorgten die Uedelhover Dorfmusikanten für eine prächtige Stimmung. Am Montag nach der hl. Messe im Festzelt folgte der Gang auf den Friedhof, um bei aller Fröhlichkeit an die zu denken, die zu uns gehörten und jetzt nicht mehr mitfeiern. Nach dem Frühschoppen mit dem Musikverein Vussem sorgte die Gruppe Happy Heart nicht nur für ein fröhliches Herz sondern auch für einen schönen Ausklang der Kirmes 2012. 173)
1. November Nun wurde der Priestermangel auch in Vussem bemerkbar: Zu Allerheiligen war erstmals keine hl. Messe in Vussem. Nach der Pensionierung von Pfarrer Hoberg in Kallmuth umfasst die GdG St. Barbara Mechernich nun 15 Gemeinden von Berg bis Kallmuth und von Kalenberg bis Nöthen. Daher ist es für Pfarrer Pühringer und seinem Seelsorgeteam unmöglich, überall an Allerheiligen eine hl. Messe zu lesen. So traf man sich mit Subsidiar Pfr. Dörpinghaus an der Schule, um zum Friedhof zu gehen. Auf dem Friedhof war eine kurze Andacht mit anschließender Gräbersegnung. Der Musikverein trug zur musikalischen Gestaltung der Prozession bei. Leider war die Teilnahme an der Prozession nur mäßig. 174)
10. November Man kann es schon traditionell nennen: Im Anschluss an den St.-Martinszug wird die Karnevalssession in Vussem mit der Bekanntgabe des neuen Dreigestirns eröffnet. Und auch in diesem Jahr wurde wieder ein Damendreigestirn vorgestellt: Prinz Silke (Altendorf) aus Breitenbenden, Jungfrau Maritta (Franke) aus Vussem und Bauer Marika (Empt) aus Urfey waren das diesjährige Dreigestirn aus drei Dörfern. Offenbar haben die Vussemer mit einem Damendreigestirn gute Erfahrung gemacht. Sollten die Drei ihr Sessionslied „Drei Wiever, weld un jeck, han et Hätz am reechte Fleck“ wahr machen, dürfen sich die Vussemer auf einiges gefasst machen. Vussem Alaaf, dem 11. Dreigestirn des Karnevalsvereins! 175)
30. November „Die Kunst der letzten Stunde“ heißt der erste Krimi, den Thorsten Wirtz aus Vussem zusammen mit seiner Frau Rosa geschrieben hat. Der Krimi ist so gut, dass den beiden in ihrem jetzigen Wohnort Nettersheim im September der „Jacques Berndorf-Preis“ überreicht wurde. Nun luden die beiden zu einer Autorenlesung in den gut besuchten Probenraum des Musikvereins ein. Mit einem handsignierten Exemplar des neuen Krimis traten viele Besucher den Heimweg an. Da die Autoren auf ein Honorar verzichteten, gab es einen Erlös von 201€ zur Renovierung der Vussemer Pfarrkirche.
Dezember Seit 40 Jahren singen Resel Feyen aus Vussem und Dieter Krämer aus Breitenbenden im Kirchenchor von St. Margareta Vussem-Breitenbenden. Grund genug für den 1. Vorsitzenden Arnold Mies, die Jubilare zu ehren und ihre vielfältigen Verdienste herauszustellen. Beide bekamen die Ehrenurkunde des Bistums Aachen und die Ehrennadel des Kirchenchores. Herzlichen Glückwunsch! 176)
9. Dezember Mitten in der Adventszeit fand in der Pfarrkirche St. Margareta wiederum ein vorweihnachtliches Konzert statt. Lieder und Texte, die die Zeit vor Weihnachten besinnlich gestalten sollten, wech-selten sich harmonisch ab. Zum Schluss sangen der Chor und die Besucher in einem Vorgriff auf das nahe Fest „O Tannenbaum“ und „O du fröhliche“. 177)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 782, davon 412 männlich und 370 weiblich. Davon waren 24 Ausländer.
2013
Januar Dunkle Wolken zogen über Vussem auf: Das Vussemer Unternehmen MFT (Maschinenbau und Fertigungstechnologie GmbH) war zwar noch nicht zahlungsunfähig, aber der Geschäftsführer Dr. Alois Kreins leitete bereits im Dezember 2012 einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren beim Bonner Amtsgericht ein.178) Allgemeine Erläuterung: Das Schutzschirmverfahren wurde am 1. März 2012 in die Insolvenzordnung aufgenommen. Es ist eine Kombination aus dem Vollstreckungsstopp des vorläufigen Insolvenzverfahrens und der Eigenverwaltung. Letztere wird zunächst für höchstens drei Monate angeordnet, um einen Insolvenzplan für das insolvente Unternehmen auszuarbeiten. Am Ende des Schutzschirmverfahrens steht entweder die fristgerechte Vorlage eines Insolvenzplanes oder die Sanierung des Unternehmens, worauf wir in Vussem natürlich alle hofften. 179)
24. Januar Für seine vielfältigen Verdienste um den Taekwondo-Sport wurde Josef Wagner aus Vussem von Landrat Günter Rosenke mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Er wirkte damit stellvertretend für Bundespräsident Joachim Gauck. Mit dieser bei uns recht seltenen koreanischen Kampfsportart begann Josef Wagner 1968 beim ESV Euskirchen. Als Sportler war er zweimal nordrhein-westfälischer Meister und einmal Deutscher Meister. Als Trainer erreichte er das Amt des Bundestrainers der Damenmannschaft, mit der er zahlreiche Titel errang. Die Anzahl der Gurtprüfungen, die er abgenommen hat, geht in die Tausende. Als Funktionär zeichnet er sich als Gründer des Taekwondo Clubs Schleiden und für die Errichtung eines Bundesleistungszentrums verantwortlich. Viele Jahre war er Präsident der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo Union und zeitweise zusätzlich Vizepräsident der Deutschen Taekwondo Union (DTU). Der hochdekorierte Sportfunktionär war ebenso maßgeblich an der Errichtung der Landesstützpunkte in Bonn, Essen, Düsseldorf und Lüdenscheid beteiligt. 180) Taekwondo ist ein koreanischer Kampfsport. Der Name besteht aus drei Silben, die für Fußtechnik, Handtechnik und Weg stehen. Es ist eine Sportart, die sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt ist, wobei die Fußtechnik ausgeprägter ist als in anderen Kampfsportarten. 181)
7. Februar Auch in diesem Jahr feierten die Damen – und natürlich auch die Herren – den Wieverdach im Pfarrheim. Die Veranstaltung hat schon Tradition und einen festen Ablauf: Den Einstieg bildete die hl. Messe um 9.00 Uhr, anschließend wurde zum Frühstück ins karnevalistisch geschmückte Pfarrheim gebeten. Gegen 10.30 Uhr begann die karnevalistische Sitzung mit ausschließlich einheimischen Kräften. Den Abschluss bildete der Besuch des Vussemer Dreigestirns. Durch das Programm führte Pfarrer Pühringer. Die Seele und der Motor der Veranstaltung war wie in jedem Jahr Resel Feyen. 182)
9. Februar Blauer Himmel, viel Schnee – ein herrlicher Wintertag: Das war das richtige Wetter für den Vussemer Karnevalszug. Das Damendreigestirn mit Prinz Silke (Altendorf), Jungfrau Maritta (Franke) und Bauer Marika(Empt) zog durch das jecke Treiben entlang des Zugweges. Über 28 Gruppen im Vussemer „Winterzug“ freute sich Zugleiter Kalle Franke, zumal seine Frau als Jungfrau Maritta zum Dreigestirn gehörte. 183)
31. März Am 31. März beschloss der Kirchenvorstand der Kath. Pfarrgemeinde St. Margareta Vussem-Breitenbenden, den Chorraum unserer Pfarrkirche von außen zu sanieren. Durch die teilweise Einrüstung der Kirche wurde allen deutlich, dass die Bauarbeiten begannen. Erneuert wurden in diesem Teil das Dach und der Außenputz. Dazu wurde dieser Teil der Kirche trocken gelegt. Die Dachdeckerarbeiten wurden von der Firma Spilles aus Euskirchen durchgeführt, für den Verputz und die Trockenlegung zeichnete sich die Firma Hubert Poth aus Marmagen verantwortlich und das Gerüst baute die Firma Jochen Löbel aus Vussem auf. Die Gesamtkosten des Projektes beliefen sich auf knapp 50.000€, 10.000€ mehr als am Anfang geplant war. Dieser zusätzliche Betrag wurde durch Spenden, Aktionen und Kollekten aufgebracht. Das Bistum beteiligte sich mit ca. 23.000€ an der Sanierung. Der Rest wurde durch Eigenmittel der Pfarrgemeinde finanziert. Da sich in der Bauphase nicht vorhergesehene Mängel zeigten, zog sich die Sanierung bis im November hin, aber dann verschwanden die Gerüste. 184)
9. April Im Pfarrheim Vussem referierte Albert Velser in einem Dia-Vortrag über den Industriestandort Vussem. Das genaue Thema lautete: Von Neuhütte zum Industriezentrum IHZ. Sehr viele Besucher verfolgten den beeindruckenden und durch zahlreiche Bilder sehr anschaulichen Vortrag über diesen wichtigen Teil der Geschichte unseres Dorfes. 185)
29. Mai Der Heimat- und Geschichtsverein setzte seine Wanderungen entlang des „Eifelsteig Wanderweges“ fort. In diesem Jahr wurde die Strecke von Olef nach Steinfeld gegangen. Nach getaner Wanderung war eine Einkehr in Steinfeld geradezu Pflicht. Wanderführer war in diesem Jahr Heinrich Reinartz. 186)
29. Mai „Die Hoffnung auf ein Übernahmegespräch der Vussemer Maschinenbau und Fertigungstechnologie GmbH (MFT) haben sich nicht erfüllt. Der Plan, dass Mitarbeiter um den bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Alois Kreins das offenbar angeschlagene Expertenunter-nehmen übernehmen könnten, war gescheitert. Folge: „MFT schließt Mitte Juni“, so schrieb der Schleidener Wochenspiegel am 29. Mai 2013. Die MFT produzierte für den weltweiten Markt große Maschinenteile von unvorstellbarer Präzision. MFT garantierte eine Präzision von bis zu fünf tausendstel Millimeter. Konnte das Unternehmen lange Zeit erfolgreich am Weltmarkt operieren, so musste man doch im April den Insolvenzantrag stellen. Als Insolvenzverwalter wurde Dr. Rolf Bornemann bestellt. Sein letzter Akt wird der Verkauf der Maschinen der MFT sein. Gottlob konnten einige Mitarbeiter an andere Firmen vermittelt werden. Zur Zeit hielten 23 von ehemals 61 Mitarbeitern den Betrieb noch aufrecht. 187)
5. Juni Es wurde recht heiß in Vussem – nein nicht das Wetter. Mit zwei Bautrupps gleichzeitig wurde die Fahrbahndecke auf gefräst und neu asphaltiert. Das Ziel war, die Belästigung für die Anlieger möglichst gering zu halten, denn die Arbeiten waren mit einer Vollsperrung verbunden. Grund für diese Arbeiten war, dass die B 477 von der Bundesstraße zur Landstraße herabgestuft wird. Dies geschieht mit allen Bundesstraßen, die quasi parallel zu einer Autobahn verlaufen. Das Land übernimmt die Straßen aber nur in einem guten Zustand. Daher war die Sanierung notwendig. Die Abstufung ist geplant für das Jahr 2014.188)
Juli Der letzte Akt der Auflösung der MFT, die aus Dörries-Scharmann hervorgegangen war, stand an. Der Auktionator Michael Blum schwang seinen kleinen silbernen Hammer und alles kam unter denselben. Werkbänke, Schraubstöcke, Teleskopschubladenschränke, Fräsen, Plattenbohrwerke, Flachschleifmaschinen und alle nur erdenklichen Gerätschaften wurden versteigert. Die Stimmung war schon bedrückend. Der Gründer der MFT Johannes Mießeler war zu keinem Kommentar fähig. Ein ganz schwarzer Tag für Vussem! 189)
9. November In diesem Jahr wurde sogar zwei Tage vor dem 11. 11. das Dreigestirn in Vussem präsentiert: Prinz Ralf II. (Schneider), Jungfrau Franzi (Schmidt) und Bauer Arno (Groß) sollten nun nach zwei Sessionen, die von Damen angeführt wurden, endlich wieder die Männerwelt in den Vordergrund stellen. Das machten sie auch in ihrem Sessionslied deutlich, in dem es u.a. heißt: „Vussem Alaaf, et ös vollbracht, des Johr senn de Männer widder an d’r Macht“. Besonders erfreut war Präsident Ralf Schumann darüber, dass er mit der Jugendshowtanzgruppe und der Juniorengarde gleich zwei Vussemer Sieger des Gardewettstreites in Hellenthal begrüßen durfte. Für 22-jährige Vereinstreue wurden Petra Hein, Tina Höller, Ute Kreuser, Annemie Linden, Anita Löbel und Anke Wieder geehrt. 190)
29. November Nach ihrem sozialen Jahr in Argentinien (vgl. August 2012 dieser Chronik) berichtete Sheila Klinkhammer im Probenraum des Musikvereins über ihr aufregendes Jahr dort. Dieser Abend sollte ein Dankeschön für das Interesse und die Unterstützung sein, die Sheila aus der Heimat erfahren hat. Alle Besucher bekamen einen authentischen Einblick in das Leben der Menschen vor Ort und die Arbeit einer Physiotherapeutin in sehr gewöhnungsbedürftiger Umgebung. 191)
14. Dezember Wie in jedem Jahr lud das Ortskartell Vussem die Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahren zu einem gemütlichen Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und allerlei Vorträgen ein. Dabei schwankte das Programm zwischen Karneval und Weihnachten. Zum Schluss zauberte der Männergesangverein Vussem durch seine weihnachtlichen Liedvorträgen eine besinnliche Atmosphäre in den Proben-raum des Musikvereins. 192)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 778, davon 366 männlich und 388 weiblich. Davon waren 28 Ausländer.
2014
2014 war ein Jahr, das uns zum Nachdenken anregen sollte: Es gab keinen Schnee. Seit der Aufzeichnung des Wetters im Jahre 1880 gab es das aber schon einmal, denn der diesjährige Winter erreichte in der „milde-Winter-Skala“ den Platz 4. Wegen der warmen Temperatur kehrten auch die Zugvögel früh zurück. Am 24. Februar waren es in Euskirchen 15,1° C. Die Autofahrer freuten sich, aber was bedeutet diese Klimaänderung für uns? 193)
4. Februar Vom 4. bis zum 25. Februar besuchten 10 Personen, die zum größten Teil aus unserer Pfarrgemeinde kamen, Dubai und Indien. In Indien besuchte man in erster Linie Pater Leo und das Kinderheim Aloysian Boys Home in Mangalore, das aus Vussem sehr tatkräftig unterstützt wird. Die Reise war natürlich voller Erlebnisse und Eindrücke. Besonders ergreifend waren die große Gastfreundschaft und die Dankbarkeit aller Bewohner des Kinderheimes. Überreicht wurde der Erlös des Basars, das Sammelergebnis der Junggesellen vom Allerheiligensingen und die Erlöse aus zahlreichen Reibekuchenverkäufen. 194)
1.März Karnevalsumzug in Vussem, das bedeutete: parkende Autos bis Breitenbenden, zahlreiche Teilnehmer aus Vussem und den umliegenden Orten, tolle Stimmung am Zugweg und ein völlig über-fülltes Festzelt nach dem Zug. Der Vussemer Zug hat endgültig den Ruf als Kultzug im Kreis Euskirchen erreicht. Ein herrlicher Tag für alle Karnevalisten, Schaulustige und nicht zuletzt für das Dreigestirn! 195)
24. März Was ist ein Gesangverein ohne Noten? Er ist hilflos. Und damit dieses nicht geschieht, dafür sorgte seit 25 Jahren Alfred Brell als Notenwart im Männergesangverein. Der 1. Vorsitzende Willi Schütt überreichte ihm eine Silbermedaille nebst Urkunde und Anstecknadel. Herzlichen Glückwunsch! 196)
April Bertram Berners aus Vussem hat zwölf Jahre lang seine schwerkranke Ehefrau mit viel Liebe und unermüdlicher Geduld gepflegt und ihr ein Leben in der gewohnten Umgebung bis zu ihrem Tod im August 2012 ermöglicht. Zwei Jahre später verlieh ihm Landrat Günter Rosenke in einer Feierstunde die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Herzlichen Glückwunsch! 197)
29. Mai Die Wanderung des Heimat- und Geschichtsvereins über den Eifelsteig geht weiter (vgl. 2013). Der Zielort Steinfeld des vergangenen Jahres war nun Startpunkt. Von dort wanderte man wiederum unter der Führung von Heinrich Reinartz nach Nettersheim, wo zum Abschluss eingekehrt wurde. 198)
August Vorbildliche Energienutzung in Vussem, so könnte man das Energiekonzept des Wohnverbundes Sanden in Vussem bezeichnen. Strom wird über die Photovoltaikanlage erzeugt und zu 100% selbst genutzt, warmes Wasser erzeugt die Solartherme und für warme Räume sorgt die eigene Holzschnitzelanlage. Nur in Spitzenzeiten muss durch eine moderne Ölheizung dazu geheizt werden. Dieses Energiekonzept gilt für die drei Häuser, die Bäckerei, die Wäscherei und den Hofladen. 199)
30. August Die Gruppe „Häzzblood“ aus Mutscheid gastierte im Probenraum des Musikvereins. Die Männer-vokalband mit Marietherese Görgen am Klavier und als Dirigentin begeisterte durch ihr breites Repertoire an Mundartliedern, Schlagerschnulzen, Pop- und Rocksongs, Klassik und Volksliedern. „So was Tolles haben wir noch nie gehört“, war die übereinstimmende Meinung der zahlreichen Besucher. Dem Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer und dem Musikverein Vussem konnte man zur Einladung dieser Gruppe nur gratulieren. Der Erlös von 520€ kam der Renovierung der Pfarrkirche zugute. 200)
19. – 22. September Kirmes und 50-jähriges Jubiläum des Musikvereins in Vussem! Hierzu hatte der Musikverein zu einem besonderen Leckerbissen eingeladen: Vlado Kumpan und seine Musikanten, ihres Zei-chens Europameister der Blasmusik. Jung und alt strömten ins Festzelt und sie sollten es nicht bereuen. Die Musikanten beherrschten Polka, Walzer und Landler bis ins Feinste und waren ein Garant für hochkarätige Blasmusik. Da hat der Musikverein Vussem eine gelungene Geburtstagstorte präsentiert! 201)
27.- 29. September Das „Feldenkrais-Zentrum Chava Shelhav Hilden“ feierte in seinem Vussemer Seminarhaus, der ehemaligen „Gaststätte Margaretenhof“, sein 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund gab der kanadische Feldenkraislehrer und Pianist Alan Fraser am 27.9. ein Konzert in Vussem. Am Wochenende fand ein Sonderkurs zur Einführung in die Feldenkrais-Methode statt. 202) Der israelische Physiker Moshe Feldenkrais hat diese Methode entwickelt. Verkürzt ausgedrückt besteht sie darin, dass man durch Bewegung lernt, was dem Körper gut tut. So wird ein Zusammenhang zwischen Körper, Denken und Sinnesempfindung hergestellt. 203)
30. September Seit dem 30. September ist Vussem von der Außenwelt abgeschnitten. Durch den Brückenbau in Eiserfey wurden die Telefonleitungen durchtrennt. Es dauerte eine Woche, bis man das Telefon wieder benutzen konnte. Arm dran, wer kein Handy hatte!
Oktober „Ich habe immer versucht, meine Träume zu verwirklichen“, sagte Hermann Klinkhammer aus Vussem. Und so hat er sein Haus in Vussem zu einer kompletten Ritterburg umgebaut. Nicht nur von außen fühlt man sich ins Mittelalter zurück versetzt, sondern auch innen ist die Burg mit Ritterrüstungen, Bärenfellen und römischen Masken ausgestattet. Als Mitglied der „Reiter der Legio Rapax“ und als mittelalterlicher Ritter war er schon in verschiedenen Fernsehsendungen zu sehen. Beneidenswert, wer sich eine solche Illusionswelt aufbauen kann! 204)
17. Oktober Die Indienfahrer (vgl. 4. Februar dieses Jahres) hatten natürlich viel erlebt und zu erzählen. Daher luden sie zu einem Bild- und Filmabend in den Probenraum des Musikvereins ein. 205)
November 200 Arbeitsstunden und 2.500€ Materialkosten haben die Vussemer Feuerwehrleute investiert, um aus einer ca. 150 qm großen Wiese einen schmucken Grillplatz zu zaubern. Dazu kamen noch Unterstützungen durch die Firma Arns aus Weyer, dem städtischen Bauhof und dem RWE-Sozialprojekt „Aktiv vor Ort“. „Ohne diese Hilfe wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen“, so Löschgruppenführer Achim Nießen. Alle zusammen haben einen befestigten Grillplatz gebaut, so dass die gesamt Feuerwehranlage durch ein weiteres Highlight bereichert wurde. Dies ist umso wichtiger, da neben dem Feuerwehreinsatz auch die Geselligkeit für den Zusammenhalt einer solchen Truppe außerordentlich wichtig ist. 206)
1. November Auch in diesem Jahr wurde die alte Tradition des „Arme-Seelen-Singens“ wiederum fortgesetzt. Die Junggesellen zogen von Haus zu Haus, um dafür zu sammeln, dass hl. Messen für die gelesen werden, an die keiner mehr denkt. Der größte Teil des Erlöses ist jedoch für das Kinderheim von Pater Leo in Indien bestimmt. 207)
2. November Drei Einakter brachte die Eifeler Mundartgruppe Bad Münstereifel im Probenraum des Musikvereins zur Aufführung. „Die Pfarrausschusssitzung“ strapazierte die Lachmuskeln der zahlreichen Besucher sehr stark, „Opa, enne grueße, enne leeve Lümmel“ versprach schon vom Titel her eine lustige Episode aus dem Alltag. Alle Eifeler Spitzfindigkeiten wurden vorgeführt, wenn es um die Erbschaft geht. Ein kurzweiliger und interessanter Abend! 208)
8. November In diesem Jahr präsentierte der Karnevalsverein drei Tage vor Beginn der närrischen Session sein Prinzenpaar: Prinz Mischa I. (Kreuser) und Prinzessin Monika I. (Gülden) wagten sich auf den närrischen Thron. Nach zwei Damendreigestirn, einem Männerdreigestirn nun ein Prinzenpaar! 209)
10. November Nach dem Aus für die Firma MFT im Industrie- und Handwerkszentrum Feytal (IHZ) kam es beim IHZ zu einer Neuerung: Von bislang drei (ehemals 6) Eigentümern der Immobilie sind zwei ausgetreten. Somit verblieben Heinrich Hamacher und seine Frau die alleinigen Besitzer des ehemaligen Industriestandortes Neuhütte. 210)
7. Dezember Der Männergesangverein Vussem lud unter dem Titel „Lieder und Texte zur Weihnachtszeit“ zu einem vorweihnachtlichen Konzert in die Pfarrkirche St. Margareta ein. Zu Gehör kamen klassisches Liedgut und Lieder aus der ganzen Welt. Unterstützt wurde der Männergesangverein durch den Musikverein Vussem. Es war also rundum Kultur aus Vussem. Der Erlös von 610€ kam der Renovierung der Kirche zugute. 211)
31.Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 796, davon 420 männlich und 376 weiblich. Davon waren 25 Ausländer.
2015
Februar Ein herausragendes Ereignis im Jahr 2015 war für Vussem Mitte Februar die Ankunft von vier Flüchtlingsfamilien aus dem Kosovo. Sie wurden in der alten Schule untergebracht und teilten sich dort zu Dritt ein Zimmer. Der Ortsvorsteher Hans Klinkhammer fand schnell einige Familien in Vussem, die sich dabei engagieren wollten, die Flüchtlinge willkommen zu heißen. Als erstes lud man die Flüchtlinge und alle interessierten Vussemer Bürger zu einem gemeinsamen Frühstück in den Probenraum des Musikvereins ein. Die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung verblüffte und erfreute die Organisatoren. Das war ein guter Einstieg für ein neues Leben in Vussem. 212) Der nächste Schritt bestand in der Schaffung eines Ausgaberaumes für Haushaltsdinge und Kleidung an die Flüchtlinge in Mechernich. Die Stadt stellt hierfür einen Raum in der Barbaraschule zur Verfügung. Eingerichtet und ausgestattet wurde er von Hans und Anneliese Klinkhammer mit einem Team von Vussemer Bürgern. Die Annahme der Spenden und die Ausgabe an Flüchtlinge wurde von ihnen mit Hilfe von Rita Schmitz, Rita Wieder und Leni Odenbrett organisiert. Am 24. Juli war es dann so weit: Die zentrale Anlaufstelle für Haushaltsdinge und Bekleidung wurde eröffnet. Als Christen muss man das tun, war die übereinstimmende Aussage aller Beteiligten. 213) Die Flüchtlinge wollten arbeiten, aber zunächst ging es nur ehrenamtlich. Gern waren sie bereit, bei Arbeiten auf dem Friedhof in Vussem den Trupp von Ehrenamtlern, die sich die Pflege des Friedhofes zur Aufgabe gemacht haben, zu unterstützen. So konnten sie etwas zurückgeben.214)
Februar Karneval in Vussem! 53 Aktive in fünf Garden des Vussemer Karnevalsvereins waren in der närrischen Saison unterwegs. Vier davon wurden von Marika Empt und ihren Töchtern Sabrina und Tamara trainiert. Lediglich die „Aktiven Garde“ und das erst sechs Jahre alte Solomariechen Nora Mertes werden von Manuela Wienecke bzw. von Denis und Ann-Katrin Böhnen trainiert. Dass sich in Vussem sehr um die Kinder und Jugendlichen gekümmert wird, hat sich bereits in den umliegenden Dörfern herumgesprochen, woher die Eltern ihre Kinder gerne nach Vussem zum Training brachten. Es bleibt dabei: In Vussem wird der Karneval ganz groß geschrieben! 215)
14. Februar Prinz Mischa I. (Kreuser) und Prinzessin Monika I. (Gülden) zogen mit 29 Zuggruppen bei schönem Wetter und wiederum sehr vielen Besuchern durch den Ort. Unter den Zuggruppen war auch Conni Luxen und ihre Freunde, für die es ein Jubiläumszug war. Zum 20. Mal zogen sie in ihren stets originellen Kostümen mit dem Zug. In diesem Jahr gingen sie als Cupcakes. Ausgetüftelt wurden diese in jedem Jahr tollen Kostüme von Manuela Voigt. Weiter so! 216)
11. April 50 Jahre als Musiker im Musikverein Vussem tätig, davon die letzten 30 Jahre als Dirigent, die Rede ist von Hans-Hubert Schmidt, zumindest in Vussem besser unter dem liebevollen Spitznamen Hubba bekannt. Begonnen hatte alles mit einer Blockflöte, die er im Alter von sieben Jahren von seinem Patenonkel Anno Hein geschenkt bekam. Seine Mutter Resel brachte ihm darauf die ersten Flötentöne bei. In einem Festakt im Probenraum des Musikvereins bekam Hans-Hubert Schmidt vom Kreisdirigenten Walter Link die Dirigentennadel mit Diamanten überreicht. Herzlichen Glückwunsch! 217)
24. April Im Verwaltungsgebäude vom IHZ (Industrie und Handwerkszentrum) Feytal wurde eine Dauerausstellung zur Geschichte des nahezu 300 Jahre alten Industriestandortes „Neuhütte“ eröffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 210)
Juni Eine weitere Ehrung erfuhr der Vussemer Taekwondoka Josef Wagner: Nach dem Bundesverdienstkreuz im Januar 2013 überreichte ihm nun Sportministerin Ute Schäfer in Düsseldorf die Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen. Seine Erfolge als aktiver Sportler, Bundestrainer und bei der Mitarbeit in den höchsten Gremien der Deutschen Taekwondo-Union wurden so ein weiters Mal gebührend geehrt. Herzlichen Glückwunsch! 218)
18. Juli Margaretenfest in Vussem! In diesem Jahr richtete die Feuerwehr das Margaretenfest zusammen mit der Einweihung des neuen Vorplatzes am Feuerwehrhaus durch Pfarrer Pühringer aus. Nach dem kirchlichen Segen folgte dann der gemütliche Teil rund um das Feuerwehrhaus. 219)
27. Juli „Aufgrund vermehrter Anfragen aus der Bevölkerung und dem Interesse, sich am Dienst der Feuerwehr zu beteiligen, hat sich die Löschgruppe Vussem entschlossen, wieder eine Jugendfeuer-wehr einzurichten“, so Löschgruppenführer Achim Nießen. Und Georg Leyendecker, der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Mechernich, ergänzte: „Jugendfeuerwehren zählen heute zu den größten Anbietern sinnvoller Freizeitbeschäftigungen im geschützten Rahmen für junge Menschen.“ 16 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren bilden die neue Jungfeuerwehr. Ute Kreuser, Thomas Milz, Uwe Müller, Sebastian Wolff und Andreas Müller ließen sich neben ihrem regulären Übungsdienst und den anfallenden Einsätzen zu Jugendgruppenleitern ausbilden und stehen jetzt für die neue Jugendabteilung bereit. 220)
15. August Der Junggesellenverein „Alte Heimat“ 1980 Vussem wurde 35 Jahre alt, und damit ist er wahrscheinlich älter als seine Mitglieder. Anlässlich dieses Festes lud man zu einer ca. 3 km langen Rallye ein. An verschiedenen Stationen konnte man Spiele durchführen, die für jung und alt gleichermaßen geeignet waren. Als Sieger zeichnete sich die Feuerwehr Vussem vor der Gruppe „Die Gothemänn“ aus. Ab 19 Uhr sorgten dann Roland Kill und Uwe Reetz mit Live-Musik ordentlich für Stimmung rund um den Junggesellentreff. 221)
10. September Da, wo früher die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ war, ist jetzt die von Christian Salewski geleitet Firma beheimatet, die sich mit der Installation von Solaranlagen beschäftigt. Unterstützt wurde die Firma dabei von „AC2“, der Wachstumsinitiative der Region Aachen. Hierbei ging es weniger um das Preisgeld, vielmehr sollten die Bemühungen kleiner und mittelständischer Unternehmen honoriert werden, Wachstumsmöglichkeiten zu entdecken und zu realisieren. Den Preis überbrachte Landrat Rosenke in den Räumen der Firma in Vussem. 222)
17. Oktober Der Männergesangverein Vussem lud in diesem Jahr zu einem Herbstkonzert in den Probenraum des Musikvereins ein. Das Thema Herbst sollte an goldenen Oktober, Wandern, Weinlese und Jagd erinnern. Unter der Leitung von Gerhard Half gelang eine Mischung aus Bewährtem und Neuem. 223)
1. November Seit 2012 gibt es in Vussem an Allerheiligen keine hl. Messe mehr. Auch in diesem Jahr wurde in einer Statio auf dem Friedhof der Verstorbenen auf unserem Friedhof gedacht und anschließend die Gräber gesegnet.
Wie in den vergangenen Jahren gingen auch in diesem Jahr die Junggesellen durch den Ort und sangen für einen wohltätigen Zweck. Ursprünglich entstand dieser Brauch, um mit dem Geld Hl. Messen für die Verstorbenen lesen zu lassen, an die keiner mehr denkt. In den letzten Jahren ist dieser Gesichtspunkt aber immer mehr in den Hintergrund getreten. Stattdessen sammelte man für das Kinderheim von Pater Leo in Indien und für die Renovierung unserer Pfarrkirche. Auch das wird die armen Seelen erfreuen! 224)
7. November Auch in diesem Jahr zog der St.-Martins-Zug wie in allen Jahren vorher nach einer kurzen Andacht in der Kirche durch den Ort. Nach der Verteilung der Martinswecken und der Verlosung der Puten stieg wiederum die karnevalistische Saisoneröffnung in der Turnhalle. Bekannt gegeben wurde auch das Prinzenpaar für die Session 2015/16: Prinz Peter I. (Empt) und seine Ehefrau als Prinzessin Marika I. Dabei hatte Marika I. schon Tollitätenerfahrung, war sie doch im Damendreigestirn 2012/13 der Bauer. Wenn das keine Karriere ist: vom Bauer zur Prinzessin aufgestiegen. Vussem, Alaaf! 225)
13. November Der Vussemer Manfred Kaulisch beschäftigt sich ungefähr zwei Stunden täglich mit seinem Hobby, der Kaninchenzucht. Seit 1966 macht er das schon. Und seine Mühe wurde belohnt: In diesem Jahr wurde er von Landrat Rosenke als Kreismeister ausgezeichnet. Im Jahr 2013 wurde er sogar Bundessieger. 226)
14. November „Maat Üch ens ene schöne Ovend“ unter diesem Motto stand der Theaterabend der Heimatbühne Eifeler Mundartfreunde Bad Münstereifel. Und es war im ausverkauften Proberaum des Musikvereins tatsächlich ein schöner Abend. Aufgeführt wurde die Premiere des Mundartstückes „De Anton im Ruhestand“. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Heimat- und Geschichtsvereins hatten alle Mitglieder freien Eintritt. 227)
14./ 15. November Turnusgemäß wurden drei Mitglieder des Kirchenvorstandes, der aus sechs gewählten Mitgliedern besteht, neu gewählt. Wiedergewählt wurden Christoph Dasburg und Hans Klinkhammer, neu in den Kirchenvorstand wurde Otti Sanden gewählt. Nach meiner Erinnerung ist das die erste Frau in unserem Kirchenvorstand. Na endlich! 228)
22. November In diesem Jahr war wieder ein „Basarjahr“. Viel Selbstgebasteltes, Adventskränze und natürlich satt zu Essen und zu Trinken war wie jedes Mal das Markenzeichen des Basars der Feybachfinken, dessen Erlös dem Kinderheim von Pater Leo in Indien zugute kam. 229)
10. Dezember Es verstarb Bertram Berners aus Vussem. Ihm wurde im April 2014 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 823, davon 435 männlich und 388 weiblich. Davon waren 57 Ausländer. 230) Auch hier macht sich die Ankunft der Flüchtlinge bemerkbar.
2018
8. Dezember Impressionen vom Altentag im Probenraum des Musikvereins
Januar Jetzt stand es wieder mal in der Zeitung, dass die Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ zum Verkauf steht. 1)
Februar/ März Anfang des Jahres wurde die Bautätigkeit auf dem größeren Grundstück am Rosenweg zwischen der Kirche und der Fam. Kuck begonnen. Hubert Bruns errichte hier zunächst nacheinander 3 Doppelhäuser. 50)
31. März Der Vussemer Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer hat erstmals den 31. März zum Umwelttag ausgerufen. Zum Frühjahrsbeginn rief er zum „Hausputz“ auf, um Vussem und Umgebung vom Unrat zu befreien. 1)
Mai Heinz Sistig beging sein 10-jähriges Jubiläum als Chorleiter des MGV 1892 Vussem. Der Verein bedankte sich bei seinem Chorleiter mit einem eigens gestalteten Programm. 51)
16. Mai Bei der Jahreshauptversammlung des Kirchenchores konnte der Vorsitzende Albert Hein folgende Personen für lange Mitgliedschaften auszeichnen: Karola Eckstein und Sophie Schneider für 50 Jahre, Anni Dreesen, Liesel Mießeler, Ingrid Fischer und Albert Hein für 40 Jahre und Peter Hein für 25 Jahre. 52)
14. Juni Zum ersten Mal seit Zusammenlegung der Pfarrgemeinden St. Rochus Strempt, St. Johannes Baptist Mechernich und St. Margaretha Vussem/ Breitenbenden fand an Fronleichnam eine Sternprozession nach Mechernich statt. Zu den ca. 40 Teilnehmern aus Vussem kamen in Breitenbenden, wo auch ein Altar aufgebaut war, noch ca. 20 Personen hinzu. Das Ziel für alle Prozessionen war das Schulzentrum in Mechernich. 1)
1. Juli Die Pachtzeit für die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ war für die Eheleute Gumeny abgelaufen. Gertrud Gumeny hielt die Gaststätte aber noch bis zum Antritt des neuen Pächters offen. 1)
1. August Das Ehepaar Müller nahm den Betrieb in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ auf. 1)
21. Oktober Die Freiwillige Feuerwehr Vussem machte große Fortschritte bei der Erweiterung des Gerätehauses. Mittels Eigenleistung wurde ein Anbau errichtet, damit darin die beiden Fahrzeuge eingestellt werden können. Das bestehende Gerätehaus soll dann nur noch als Mannschafts- und Schulungsraum dienen. In diesen Tagen war man dabei, den Dachstuhl zu errichten. Für den 27. Oktober war das Richtfest geplant. 1)
17. November Der Karnevalsverein proklamierte in der Schneidmühle für die Session 2001/02 erstmals eine Alleinherrscherin. Es war dies Prinzessin Manuela (Vogelsberg). 1)
Dezember Radio Euskirchen interviewte in der Reihe „Menschen des Jahres“ Bürger aus dem Kreis, die etwas Besonderes geleistet haben oder sich in außergewöhnlichen Lebenssituationen befinden. Teilnehmer dieser Veranstaltung war auch der Vussemer Paul Berners, der z. Zt. in Kallmuth wohnhaft ist. Die Kölnische Rundschau, Ausgabe 10.12.01, berichtete über das Gespräch mit Paul Berners wie folgt. „Nach holprigem Start- mit dem Gymnasium klappte es nicht, die Lehre zum Straßenbauer war’s auch nicht – machte Paul Berners in der weiten Welt beruflich Karriere: Ein Jahr Griechenland – finanziert mit der Überführung von Segelbooten, zwei Jahre Amsterdam, dann Anhänger des Baghwan, später in Oregon im Straßenbau und bei einem Staudamm-Projekt tätig. Buchstäblich goldenen Boden gab es für ihn als deutscher Handwerker in Kalifornien. In den Rocky Mountains arbeitete er als Ranger, auf Bali als Animateur. Dann Indien und der Himalaya. Nach 20 Jahren ist Berners in die Eifel zurückgekehrt, um sein zweites Kind hier aufwachsen zu sehen.“
2002
Februar Der Karnevalsverein hatte wie in den letzten Jahren wiederum mit den beiden Hauptveranstaltungen Karnevalssitzung und dem -umzug eine gute Session. 1)
7. Februar Unter dem Motto „Jecke Tön im Pfarrsaal“ war dort an Weiberfastnacht ein reges Karnevalstreiben. 1)
23. März In Vussem fand der 2. Umwelttag statt. Viel Unrat wurde aufgesammelt. 1)
April „Der letzte (Orgel-) Akt“ Bereits seit Ende vergangenen Jahres stand unsere neue Orgel hinten in der Kirche. Sie konnte noch nicht auf die Orgelbühne, solange die alte Orgel noch nicht weg war. Es war das große Ziel, die neue Orgel oben auf die Orgelbühne zu bekommen. Als nun endlich eine Lösung für das alte Spielgerät gefunden war und der Boden der Bühne vorbereitet war, konnte die neue Orgel an ihren eigentlichen Platz gebracht werden. Sie brauchte einfach nur hochgebracht zu werden. Man stellte aber schnell fest, dass dies über die Treppe nicht bewerkstelligt werden konnte. Ein Zerlegen der Orgel kam nicht in Frage, da damit der Termin Ostern nicht zu halten war. So kam einer auf die Idee, die Orgel mit einem Gabelstapler hoch zu hieven. Jeder Stapler war für diese Aktion nicht zu gebrauchen. So hatte man dann mit Uwe Müller und dem Gerät der Fa. Breuer den richtigen Mann gefunden. Er bugsierte den Stapler zentimetergenau in die Kirche. Mittels Paletten wurde die Orgel auf das Hebegerät verladen. Dies genügte Uwe Müller noch nicht. Zur Sicherheit sollte sich noch eine Person mit auf die Paletten stellen, um der Aktion den nötige Halt zu geben. Hierfür meldete sich sogleich Peter Schmidt. Als nun die Orgel mit Peter Schmidt auf halber Höhe war, fiel es ihm ein, dass er gar nicht schwindelfrei ist. Sein Gezeter hörte aber keiner und die Fahrt ging weiter aufwärts. Nun hielt Peter nicht mehr die Orgel, sondern er klammerte sich an ihr fest. Oben angekommen, wurde die Orgel auf die Bühne gezogen. So war dann Peter Hein erleichtert, als er Vollzug melden konnte. Ebenso sank Peter Schmidt nieder, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Letztlich merkte von dieser Orgelfahrt an Ostern niemand mehr etwas und zum Gloria erschallte unsere neue Orgel von der Orgelbühne. 53)
25. April Diesmal war die Firmung in unserer Pfarrgemeinde. Die 81 Firmlinge kamen aus Mechernich, Strempt und Vussem/ Breitenbenden. Das Sakrament wurde von Weihbischof Dr. Dicke gespendet. 54)
14. Juli Trotz einigen Bedenken hatte das Pfarrfest einen guten Verlauf. Dem Pfarrgemeinderat war es gelungen, das Pfarrfest mit dem Margarethenfest zu verbinden. Durch die Prozession vom Bildstock mit Statio an der Margarethenkapelle bis hin zur Pfarrkirche sind alle Elemente der Margarethenverehrung in unserer Gemeinde miteinander verknüpft. Der Dank gilt allen, die in irgendeiner Weise beim Pfarrfest mitgeholfen haben. Ein Dank geht auch an den Kirchenchor, den Männergesangverein und den Musikverein. Der Erlös des Festes von mehr als 1000 € wird für dringende Aufgaben in der Pfarrei genutzt. 57)
20. – 23. September Der Musikverein Vussem feierte in Verbindung mit der Kirmes sein 40-jähriges Bestehen. Der Höhepunkt war sicherlich der Tag der Blasmusik am Kirmessonntag ab 12 Uhr im Festzelt an der Turnhalle. An diesem Tag waren die Musikvereine aus Iversheim, Eicks, Weyer, Hecken, Frohngau, Kallmuth und Strempt zu Gast und gaben ihre musikalischen Kostproben. 1) 55)
November Der Karnevalsverein präsentierte für die Session 2002/2003 ein weiteres Dreigestirn. Es wird ge-bildet von Prinz Ralf (Schumann), Jungfrau Kurt (Quednau) und dem Bauer Wolfgang (Schneider). 1)
2003
Januar Unter dem langen Motto: „Mir läje loss met voller Kraff und haue op de Tromm, bös dat et os dohin jeraff, maat met on set net domm“ präsentierte der Karnevalsverein anlässlich seines 25-jährigen Jubiläumsjahres mit Prinz Ralf I. (Schumann), Jungfrau Kurtine (Quednau) und Bauer Wolfgang (Schneider) ein schmuckes Jubiläumsdreigestirn. Die Damentanzgarde trat als „Cheer Leader und als „Crazy Girls“ auf, aber auch das Männerballett hatte sich als „Promille-Funken“ für das Jubiläumsjahr etwas Besonderes ausgedacht. 60)
Juni Der Pfarrgemeinderat erhielt ein neues Leitungsteam. Es sind dies Resel Feyen, Annemie Linden und Manuela Voigt. „Wir wünschen dem neuen Leitungsteam recht viele Ideen, Durchhaltevermögen, um diese zu verwirklichen, starke Nerven, um sich nicht entmutigen zu lassen und Gottes Hilfe, ohne die alles nur Stückwerk bleibt“, stand im Pfarrbrief 3/03.
19. Juni Die Fronleichnamsprozession sollte erstmalig durch Vussem und Breitenbenden gehen. Geplant war, dass sie zunächst durch Vussem zieht und dann weiter nach Breitenbenden. Auf dem dortigen Dorfplatz sollte der Schlusssegen erfolgen. Diese „dörferverbindende“ Prozession ist allerdings in den Regen gefallen. 61)
31. Juli Ausflug des Dienstagstreffs nach Prüm und Daleiden ins Orchidarium. 62)
15./ 16. November Es wurden drei neue Mitglieder für den Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde St. Margareta gewählt. Das Rennen machen Achim Feyen, der wiedergewählt wurde, und als Neue Dieter Krämer und Johannes Milde. 63)
23. November Basar der Flötengruppe „Feybachfinken“ in der Turnhalle zugunsten von Pater Leo in Indien. Der Erlös betrug ca. 7.500€. 64)
Dezember Das Vussemer „Ballermann-Team“ spendete 4444,44 € für die Aktion Mensch. Das war eine sehr gute Idee. 64)
7. Dezember Der Männergesangverein Vussem lud zu einem vorweihnachtlichen Wohltätigkeitskonzert in die Pfarrkirche St. Margareta in Vussem ein. Die Sänger wurden unterstützt von der Bläsergruppe Laudate aus Hürth und dem vereinigten Kirchenchor Vussem/ Strempt. Auf dem Konzert erfuhr man nicht nur, dass St. Niklas ein Seemann war, sondern Heinz Sistig sang solo das Lied „Jerusalem“, das die Besucher des Konzertes sehr beeindruckte. 65)
14.Dezember Auch in diesem Jahr lud der Bürgerverein Vussem die Seniorinnen und Senioren aus unserem Dorf zu einem gemütlichen Nachmittag in den festlich geschmückten Saal der Schneidmühle ein. Neben Kaffee und Kuchen gab es Aufführungen der Ortsvereine zur Erbauung der Gäste. Hierbei fand man eine gesunde Mischung zwischen lustigen und besinnlichen Beiträgen. Auf jeden Fall war es ein unterhaltsamer Nachmittag für die Besucher.65)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 765, davon 376 männlich und 383 weiblich. Davon waren 9 Ausländer.
2004
7. Mai Auf der Jahreshauptversammlung des Musikvereins Vussem wurde ein neuer Vorsitzender gewählt. Franz-Josef Schmidt übernahm das Amt von seinem Vater Matthias Schmidt, der bisher dieses Amt inne hatte. 65)
23. Mai Als das neue Feuerwehrhaus in Vussem im Rahmen einer hl. Messe von unserem Pfarrer Erik Pühringer eingeweiht wurde, war das ganze Dorf eingeladen, das neue Schmuckstück zu bewundern. Viel Arbeit hat die Freiwillige Feuerwehr Vussem in dieses neue „Feuerwehrzentrum“ gesteckt, aber es hat sich gelohnt. 68)
10. Juni Es startete der zweite Versuch, eine gemeinsame Fronleichnamsprozession für Vussem und Breitenbenden durchzuführen. Wie im vorigen Jahr geplant, ging die Prozession durch Vussem und endete auf dem Dorfplatz in Breitenbenden. Gleichzeitig ging die gemeinsame Prozession von Strempt und Mechernich ebenfalls zum Dorfplatz in Breitenbenden. Dort fand dann die Abschlussmesse statt. 69)
17. Juli Nach vielen Jahren der Unterbrechung wird in diesem Jahr erstmalig das Margaretenfest wieder in einem etwas größeren Rahmen gefeiert. Nicht zuletzt der 200. Geburtstag der Margareten-Kapelle war der Grund hierfür. Nach der Prozession und der hl. Messe in der Pfarrkirche St. Margareta fand ein Dämmerschoppen in und um den Pfarrsaal statt. 70), 71)
22. Juli Ausflug des Dienstagstreffs nach Gerolstein und zum Bitburger See. 72)
August Die Familie Monika, Harry und Lutz Gülden ist eine fahrradbegeisterte Familie. In diesem Jahr fuhr der erst 12 Jahre alte Lutz Gülden in 10 Tagen von Vussem nach Frankreich. Dabei legte er ca. 1000 km zurück. 73)
Oktober Vom 16. bis zum 23.10 lud der Männergesangverein seine Mitglieder zu einer Busreise nach Oberwiesenthal ins Erzgebirge ein. Besuche, unter anderem in Annaberg, in Tschechien, im Elbsandsteingebirge und im Fichtelgebirge, ließen die Fahrt zu einem schönen Erlebnis werden. 74)
12. Dezember Der Bürgerverein hatte wiederum zum Seniorentag in die „Schneidmühle“ eingeladen.
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 788 Einwohner, davon waren 410 männlich und 378 weiblich. Davon waren 8 Ausländer. 75)
2005
Januar Der Karnevalsverein Vussem präsentiert ein Damendreigestirn. Es sind dies Prinz Monika I. (Gülden), die Jungfrau Doris I. (Schmidt) und Bauer Sigrid I. (Kreuser). 76)
22. Januar Der Tradition folgend fand in der Pfarrkirche Vussem wieder eine Karnevalsmesse statt, die von Pater Ralf aus Immendorf zelebriert wurde. Den Refrain des Karnevalsliedes „On wenn et Trömmelche jeit“ wurde umgedichtet in „On wenn de Kerchglock schlät, dann stomme all parat un mer trecke noh de Kerch ….“. Wenn man den Kirchenbesuch in Vussem sieht, dann gilt diese Umdichtung offenbar nur für die Karnevalsmesse.
5. Februar Sage und schreibe 2000 Besucher erlebten bei strahlendem Wetter den Vussemer Karnevalszug mit 9 Prunkwagen und 24 Gruppen. Ein Rekord für unseren Ort! 77)
19. Februar Es fand die 1. Apres-Ski- Party in Vussem statt. Sie wurde von den Wirtsleuten der „Schneidmühle“ Irmgard und Klaus Müller in ihrer Gaststätte veranstaltet. 78)
Hauptaltar mit den beiden Seitenaltären zu Ostern 2005 (Foto: Helmut Mehren)Pfarrkirche St. Margaretha mit Pfarrheim (Foto: Albert Velser)
Juli In diesem Jahr gab es eine weitere sportliche Hochleistung der Familie Gülden. Harry, Monika und Lutz – inzwischen 13 Jahre alt – bestiegen per Fahrrad den Mont Ventoux in Frankreich. Dabei wählten sie den schwersten Anstieg von Bedoin aus. Auf 21 km mussten sie ca. 1600 Höhenmeter überwinden. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 7,6%. Dazu berichtete Monika Gülden-Kreuser: „Auf den letzten 6 Kilometern besteht der Berg aus einer kahlen Kuppe. Das bedeutet im Sommer Hitze mit starken Winden. Harry und ich sind innerhalb von 10 Jahren insgesamt fünfmal den Mont Ventoux hoch gefahren. Unter anderem auch in den Osterferien, da liegt teilweise noch Schnee auf der Spitze des Berges“. 79)
7. Juli Ausflug des Dienstagstreffs zum Altenberger Dom. 80)
17. Juli Die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ veranstaltete in diesem Jahr das Margaretenfest in ihrem Biergarten. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Musikverein Vussem. 81)
31. Juli Der Männergesangverein Vussem lud seine Mitglieder, Freunde und Gönner zu einem Grillfest an der Sängerlinde beim Feuerwehrgerätehaus ein. 82)
August Ein Hauch der großen weiten Welt in Vussem und Breitenbenden. Anlässlich des Weltjugendtages in Köln waren 10 junge Chinesinnen und Chinesen, die in Paris lebten, hier bei uns untergebracht. Bei einem gemeinsamen Abend in Vussem gab es die Möglichkeit der persönlichen Begegnung mit den jungen Gästen. 83)
5./6. November Neuwahl des Pfarrgemeinderates. Gewählt wurden: Claudia Bruns, Ursula Dasburg, Petra Dreßen, Resel Feyen, Helga Hartinger, Annemie Linden und Irmgard Mehren. Geleitet wird der Pfarrgemeinderat im Team von Resel Feyen und Annemie Linden. 84)
12. November Der Karnevalsverein Vussem präsentierte für das Jahr 2006 wieder männliche Tollitäten: Prinz Klaus I. (Altendorf), Jungfrau Maxi I. (Markus Pütz) und Bauer Guido I. (Bertram). 85)
20. November Die Flötengruppe „Feybachfinken“ hielt in der Turnhalle ihren traditionellen Adventsbasar für Pater Leo in Indien ab. Mit einem Erlös von ca. 7.500€ wurde das Ergebnis des vergangenen Basars eingestellt. 86)
18. Dezember Der Musikverein Vussem hielt unter Mitwirkung des Männergesangvereins Vussem in der Pfarrkirche Vussem ein vorweihnachtliches Konzert ab. Kultur pur in der Kirche! 87)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 816, davon 433 männlich und 383 weiblich. Davon waren 16 Ausländer.
2006
25. Februar Der Vussemer Karnevalszug blieb auch in diesem Jahr ein Magnet für wiederum ca. 2000 Besucher aus nah und fern. Klar dass der Himmel mitspielte: er war blau und nirgends eine Wolke zu sehen. Zugleiter Karl-Heinz Franke konnte über zweieinhalb Stunden 21 große und kleine Wagen sowie zusätzlich 11 Fußgruppen präsentieren. Auch in diesem Jahr war der Vussemer Karnevals-zug wieder ein Highlight.
8. April Ungefähr 40 Vussemer versuchten am 7. Umwelttag den Ort zu verschönern. Dazu gehört nicht nur das Aufsammeln von rund sieben Kubikmetern Müll, sondern es wurde repariert und angestrichen bis der Ort in neuem Glanz erstrahlte. 88)
22. April Der Kreissängertag des Sängerkreises Schleiden fand in diesem Jahr in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ in Vussem statt. Zum Sängerkreis Schleiden gehören 14 Chöre, das sind 8 Männerchöre, fünf gemischte Chöre und ein Kinderchor. Allgemein wurde das Nachwuchsproblem aller Chöre angesprochen, was man aber kurzfristig kaum lösen kann. 89)
29. April Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem organisierte ein Klassentreffen der ehemaligen Schüle-rinnen und Schüler, die in der Zeit zwischen 1946 und 1966 ihre Schulzeit in der Volksschule Vus-sem beendet haben. 70 Ehemalige folgten der Einladung. 90)
Juni Die Herren Johannes Klinkhammer, Alfred Brell, Michael Wielspütz, Peter Gülden, Bernhard Hoffmann, Adolf Paulsen und Heinrich und Josef Reinartz bildeten eine Rentnerkolonne mit dem Ziel, den Vussemer Friedhof in Stand zu halten. Und das alles für Gotteslohn! 91) In der Zwischenzeit wird die Pflege des Friedhofes von Manfred Kaulisch und Klaus Kreutzmann durchgeführt. Sie werden zeitweise von Asylanten aus unserem Ort unterstützt.
15. Juni Die Fronleichnamsprozession des Pfarrverbundes St. Barbara Mechernich ging in diesem Jahr durch Vussem. 92)
29. Juni Ausflug des Dienstagstreffs nach Schloss Bürresheim. 93)
Juli Die Tour de France ruft und die Vussemer Radsportler hören. Harry, Monika und Lutz Gülden haben mit zwei Freunden den Alpe d’Huez, eine offizielle Etappe der Tour de France, erstiegen. 15,5, km beträgt der Anstieg und weist Steigungen zwischen 5,5% und 14,8% auf. Klar, dass sie unterwegs von Tour-Touristen heftig angefeuert wurden. 94)
15. Juli Das Margaretenfest wurde in diesem Jahr als Pfarrfest rund um die Pfarrkirche und den Pfarrsaal gefeiert. 95)
August Der Fußballkreis Schleiden wurde mit dem Fußballkreis Euskirchen zusammengefasst und dadurch eine gemeinsame Kreisliga A – der Bundesliga des Kreises – aus Vereinen der beiden alten Kreise gebildet. Dem TSV Feytal gelang es als einzigem Verein des Altkreises Schleiden, sich in der Relegation gegen den TUS Zülpich mit einem 1:1 in Zülpich und einem 2:1 Sieg in Eiserfey durchzusetzen und damit der Sprung in die neue Kreisliga A. 96)
19. August Auf dem Sportplatz in Vussem fand die zehnte Mega-Mallorca-Party statt.
September Die Vussemer Firma MFT startete ein Pilotprojekt zusammen mit der REFA. Dies ist ein Verein, der sich um Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung kümmert. Das Ziel des Projektes ist, den Auszubildenden einen Überblick über die gesamten Betriebsabläufe der MFT zu geben, d.h. weg von der Arbeitsteilung zu prozessorientiertem Arbeiten. 97)
4. November In der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ gastierten die „Freunde der Eifeler Mundart“ aus Bad Münstereifel mit ihrem neuen Schwank „E Weihnachtsgeschenk“. 98)
11. November Der Karnevalsverein Vussem präsentierte seine Regenten für die Session 2006/07. Es sind dies Carsten I. (Vogel) und seine Frau Ellen I. 99)
17. Dezember Der Musikverein Vussem unter seinem Dirigenten Hans-Hubert Schmidt lud zu einem vorweihnachtlichen Konzert in der Pfarrkirche St. Margareta Vussem ein. Der Musikverein wurde unter-stützt durch den Musikverein Strempt. Es kamen 500 € für die Hilfsgruppe Eifel zusammen 100)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 828, davon 446 männlich und 382 weiblich. Davon waren 18 Ausländer.
2007
7. Januar Der 17. Gardewettstreit der Ringgemeinschaft Altkreis Schleiden fand in der Mehrzweckhalle in Vussem statt. Die Veranstaltung verlief auch für den Karnevalsverein Vussem recht erfolgreich. Bei den Junioren gewann Julia Winter den Mariechenwettbewerb. Im Marschtanz und im Schautanz konnte man ebenfalls den 1. Platz belegen. 101)
28.Januar Auch in diesem Jahr fand neben der Prunksitzung am 20. Januar wiederum eine Kindersitzung in der Turnhalle statt. Der Nachwuchs hatte seine große Freude bei dieser gut besuchten Veranstaltung. 102)
17. Februar Der Karnevalszug in Vussem setzte neue Maßstäbe: 15 Motto- und Komiteewagen, 31 Gruppen und über 500 aktive Zugteilnehmer wurden von über 2500 „Kamellesammlern“ am Rand bejubelt. Es war der absolute Höhepunkt der bisherigen Vussemer Karnevalszuggeschichte und dem 30-jährigen Bestehen des Karnevalsvereins durchaus angemessen.103)
3./4. März Der Kirchenvorstand wurde neu gewählt. Hubert Bruns, Konrad Hein und Helmut Mehren wurden wiedergewählt. 104)
22. April Der Männergesangverein Vussem wurde 115 Jahre alt. Aus diesem Anlass lud er zu einem bunten Frühlingskonzert unter der Leitung seines Dirigenten Heinz Sistig in „Das HAUS“ des Feldenkraises, der ehemaligen Gaststätte Margaretenhof, ein. 105)
Für jeden Verein sind die Jubilare wichtig, weil sie die Beständigkeit eines Vereins widerspiegeln. So wurde bei diesem Konzert Klaus Reddig für 50 Jahre aktives Singen geehrt, 40 Jahre frönten Berhard Mießeler, Heinz Sistig und Matthias Vogelsberg ihrem Gesangeshobby. 25 Jahre gehörten Alfred Brell, Willi Schütt, Franz-Josef Sebastian, Heinrich Steffens und Bernd Wenderdel dem Chor an. Herzlichen Glückwunsch! 106)
27. Juni Ausflug des Dienstagstreffs nach Weilburg an der Lahn. 107)
21. Juli Wegen der Messordnung im Pfarrverbund fand das Margaretenfest in diesem Jahr eine Woche später statt. Man traf sich wie üblich am Margaretenbildstock und zog in Prozession an der Kapelle vorbei zur Pfarrkirche, wo die Abschlussmesse war. Darüber hinaus fand in diesem Jahr nichts statt.
16. August Zwei Verletzte forderte ein Brand in einer Lagerhalle der Firma MFT in Vussem. Über 60 Feuerwehrleuten aus der Umgebung gelang es, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. 108)
24. – 26. August Die Jugendabteilung des TSV Feytal veranstaltete ein Sportwochenende auf dem Sportplatz in Eiserfey. Einer der Höhepunkte war das beliebte Kleinfeldturnier „Unser Dorf spielt Fußball“. Sieben Spieler mussten sich zu einer Mannschaft finden und als Verein, Straße oder Freundeskreis antreten. Im Mittelpunkt stand nicht der Sieger, sondern Fairness und Spass. Eine tolle Idee! 109)
30. September Das Erntedankfest des Pfarrverbundes fand zum ersten Mal in Vussem statt, und zwar im Missionshaus Sanden. 110)
11. November Man hatte sich schon auf eine Session ohne Regenten eingestellt, da gelang es dem Karnevalsverein Vussem noch im letzten Augenblick mit Prinz Aline I. einen Prinzen aus dem Ärmel zu ziehen. Aline entschied sich, nicht als Prinzessin, sondern als Prinz das närrische Volk in Vussem zu regieren. 111)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 816, davon 428 männlich und 388 weiblich. Davon waren 19 Ausländer.
2008
2. Februar Raderdoll war wieder in Vussem angesagt. Der traditionelle Vussemer Karnevalszug zog bei blauem Himmel und zahlreichen Zuschauern zu Ehren von Prinz Aline durch den Ort. 112)
29. März Was in einem Jahr so alles dort abgeladen wurde, wo es nicht hin gehörte. Das alles wurde am Umwelttag wieder eingesammelt und fort geschafft. Daneben wurden kleine Verschönerungsarbeiten durchgeführt.
April Mit Kunden, Vertretern der Stadt und der Banken und mit Interessenten wurde eine zehnjährige Erfolgsgeschichte der Firmen EDM, MFT und Laaf Walzen in Vussem gefeiert. Nach der Zerschlagung der Dörries-Scharmann AG gründeten zehn ehemalige Mitarbeiter die Firma EDM, um die Arbeit auf eigene Faust fortzusetzen. In den zehn Jahren konnte die Mitarbeiterzahl auf 20 verdoppelt werden. Daneben gründeten sich vor zehn Jahren die Firmen Laaf Walzen und MFT. Die Firma MFT setzt im Jahr 2008 ca. 7 Mio. Euro um und beschäftigt 63 Mitarbeiter, wovon 12 Auszubildende sind. Ähnlich erfolgreich verlief die Entwicklung der Firma Laaf Walzen, die ihren Hauptsitz von Nideggen nach Vussem verlegt hat. Alle drei Firmen bilden zusammen im Gebäude der ehemaligen Dörries-Scharmann AG das Industrie- und Handwerkszentrum (IHZ) Feytal. Ein für Vussem außerordentlich positive Entwicklung! 113)
4. April „Ich höre dann auf, wenn mir die Puste ausgeht“ so drückte Resel Schmidt anlässlich ihres 80. Geburtstages ihre Liebe zur Musik und besonders zu ihrem Saxofon aus. Von 1962 – also von Anfang an – steuert sie ihre Künste dem Musikverein bei und stellt eine tragende Stütze dieses Vereins dar. 114)
Juni In diesem Jahr ging Harry Gülden alleine auf große Tour. 24 Stunden lang mit dem Fahrrad fahren oder mit dem Fahrrad an die Nordsee, das waren seine großen Träume. Beide erfüllte er sich in diesem Jahr: Er fuhr von Vussem nach Neuharlingersiel an einem Stück. Leider war er zu schnell, denn nach 22 Stunden hatte er sein Ziel bereits erreicht. Also nichts mit 24 Stunden! Dabei fuhr er ohne Begleitfahrzeug und verließ sich nur auf sein Radnavi. Er legte nur kurze Pausen ein, um sich an Imbissbuden, in Supermärkten oder an Tankstellen etwas zum Essen zu kaufen. Ansonsten ging es immer weiter. Es ist nicht überliefert, ob er in Neuharlingersiel noch zwei Stunden durch die Gegend gefahren ist, um seinen 24-Stunden-Traum zu erfüllen. 115)
Der Vussemer Sportplatz wurde mit einer Schicht Erde belegt. Alle rätselten, was soll das werden? Doch kein Rasenplatz? 116)
16. August Die 12. Ballermann-Fete startete mit zahlreichen einschlägigen Größen auf dem Sportplatz in Vussem. Die Veranstaltung verlief außerordentlich friedlich. 117) Leider stellte sich später heraus, dass es doch einen unerfreulichen Zwischenfall gab: Ein 19-jähriger Besucher wurde beim Toilettengang vollständig ausgeraubt. Von den Tätern fehlte jede Spur. 118)
24. August 75 Jahre war er nun alt, der Kirchenchor der kath. Pfarrgemeinde St. Margareta Vussem-Breitenbenden. Grund genug, sich Gäste einzuladen! Zwölf Chöre machten dem Jubilar in einer Andacht in der Pfarrkirche St. Margareta ihre musikalische Aufwartung. Erstaunlich war, dass mit Maria Hein und Agnes Vogelsberg auch noch zwei Gründungsmitglieder das Jubiläum erlebten. Sie wurden durch den Vorsitzenden Arnold Mies mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet. 119)
30. August Verstärkung für die Vussemer Feuerwehr! Unser Pastor Erik Pühringer segnete während einer hl. Messe ein neues Feuerwehrauto ein. Ein Jahr hat es von der Bestellung bis zur Auslieferung des 180.000 € teuren Tanklöschfahrzeuges gedauert, berichtete der Löschgruppenführer Rolf Wielspütz. Die Übergabe stellte auch einen großen Vertrauensbeweis von Seiten des Rates und der Verwaltung der Stadt Mechernich dar.120)
8. November Der Karnevalsverein Vussem konnte für die Session 2008/09 wieder mit einem männlichen Dreigestirn aufwarten. Prinz Jupp I. (Josef Schmitz), Jungfrau Karla I. (Karl-Heinz Franke) und Bauer Konrad I. (Konrad Hein) wollen die Vussemer Narren durch die Karnevalszeit führen. 121)
15./16. November Mord in Vussem! Und dazu noch ein Witwenmord! Aber keine Bange, alles nur Theater. Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem hatte die Theatergruppe „Freunde der Eifeler Mundart“ in die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ eingeladen, die einen Volltreffer landeten und einen gezielten Angriff auf die Lachmuskeln starteten. In nur drei Monaten hatte das Ensemble das Theaterstück „Witwenmörder“ bis zur Premiere in Vussem eingeübt. 122)
6. Dezember Der diesjährige Jahresausflug des Heimat- und Geschichtsvereins führte zum Weihnachtsmarkt in Linz. Der Besuch einer römische Glashütte stand ebenfalls auf dem Programm.123)
21. Dezember Der Männergesangverein Vussem veranstaltete unter der Leitung seines Dirigenten Heinz Sistig mit Unterstützung des Musikvereins Vussem, der von Hans-Hubert Schmidt geleitet wurde, ein vorweihnachtliches Konzert in der Pfarrkirche St. Margareta Vussem. 124)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 805, davon 413 männlich und 392 weiblich. Davon waren 18 Ausländer.
2009
17. Januar „Einen bunten Strauß der Freude“ präsentierte Sitzungspräsident Ralf Schumann in der festlich geschmückten Turnhalle in Vussem. Eine gute Mischung aus auswärtigen und einheimischen Kräften bereitete den Besuchern einen wunderschönen Abend, nicht zuletzt durch den Liedbeitrag des Vussemer Dreigestirns: „Mir senn us Vussem, us demm Dörp am Baach“. Weiter so!
30. Januar Heute verstarb Klaus Reddig, der in unserem Dorf sehr engagiert war. Überall, wo es etwas anzupacken gab, fehlte er nicht. Er war Gründungsmitglied des Karnevalsvereins Vussem, lange Jahre Moderator der bunten Abende in der Karnevalszeit und dann Sitzungspräsident der ersten Karnevalssitzungen in Vussem. Nicht zuletzt war er aktiver Sänger im Männergesangverein und er spielte im Musikverein mit. 125)
21. Februar Von der Sonne verwöhnt, heißt es in einer Werbung, aber dies galt auch bisher für den Vussemer Karnevalszug – leider in diesem Jahr nicht. „Macht nix“, sagten die Vussemer Narren und die zahl-reichen Besucher, „Dann wärmen wir uns eben von innen.“ Gesagt, getan! Prinz Jupp mit seinem Dreigestirn tat mit seiner tollen Stimmung ein Übriges dazu. Erfreulich waren auch die zahlreichen auswärtigen Zugteilnehmer u.a. aus Dreimühlen, Weyer, Eiserfey, Lorbach, Harzheim und Glehn, die zu den 30 Mottowagen und Fußgruppen beitrugen. Sie alle stimmten mit ein in ein kräftiges Vussem Alaaf! Da der Rosenweg wegen Bauarbeiten gesperrt war, ging der Zug in diesem Jahr von der Schneidmühle über die Triererstraße. 126)
27. Februar Kein guter Tag für Vussem! Der Wirt der „Schneidmühle“, Claus Müller, gab heute seinen Ausstand, die Gaststätte schließt und wird – wie wir alle wissen – nie mehr öffnen. Vieles hat es in der Schneidmühle gegeben: Versammlungen, Theateraufführungen, Mallorca-Partys, Vereinsgründungen, so manches Mal ist das Fell eines Verstorbenen dort versoffen worden, Jubiläen und Geburtstage sind gefeiert und zahllose sinnige und unsinnige Gespräche geführt worden. Alles das ist nun aus und vorbei, Vussem hat keine Wirtschaft mehr. 127)
Gaststätte zur „Schneidmühle“, Betriebseinstellung Feb. 2009 (Foto: Dieter Kaye)
Mai Wer weiß schon, dass es im Thüringer Wald einen Rennsteig-Marathon gibt. Heinrich Reinartz weiß es genau, denn er war einer der 16000 Teilnehmer an unterschiedlichen Wettläufen. Zum 10. Mal lief er die 43,5 km lange Strecke und erreichte nach 4:40,2 Stunden in seiner Altersklasse M65 den 27. Platz. Am Ziel wurde er von seiner Frau Ulrike empfangen, die bereits zum 9. Mal an der Rennsteig-Wanderung teilgenommen hat. Wahrhaft sportliche Eifel-Runner aus Vussem! 128)
Ein Hobby ganz anderer Art hat die Familie Voigt aus Vussem: Ihre Freude haben sie an ihrem Garten, und damit auch andere hieran teil haben können, öffneten sie diesen am Tag der Offenen Gartenpforte für jedermann. Da lernte man schnell andere Gartenfreunde kennen und konnte mit ihnen fachsimpeln. Man bekam manche Anerkennung und auch den einen oder anderen Tipp. Die ganze Familie war in der Tat hieran beteiligt, denn auch die beiden Töchter Julia und Sarah hatten ihren eigenen Gartenbereich, den sie vorstellten. Früh übt sich, wer ein Meister werden will. 129)
8. Mai Zu einer 72-Stunden-Aktion für gemeinnützige Projekte hatte die Kirche in ganz Deutschland die Jugendlichen aufgerufen. Unser ehemaliger Kaplan und jetziger Jugendseelsorger der Region Eifel Hardy Hawinkels hat zusammen mit der Jugendbeauftragten unserer Pfarrgemeinde Petra Dreßen einen kleinen Platz am Rosenweg rechts neben der Brücke über den Feybach gesäubert und zu einem kleinen Kommunikations- und Ruheplatz für die Bewohner im Rahmen dieser Aktion mit Jugendlichen aus Vussem erstellt. Etwas Unterstützung musste aber bei etwas älteren Jugendlichen geholt werden. So besorgte Ortsvorsteher Hans Klinkhammer die benötigten Pflastersteine bei der Stadt und Bernhard Hoffmann und Willfried Hellwig besorgten die Pflasterarbeiten. Gut so! Am Margaretenfest wurde der Platz durch unserer Pastor Erik Pühringer eingeweiht. 130)
August Hoher Besuch in Vussem: Der nordrheinwestfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann besuchte die MFT in Vussem. Trotz enormen wirtschaftlichen Drucks ist das Betriebsklima in Vussem sehr gut und die Ausbildungsplätze konnten auf 19 erhöht werden. „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt“, so umschrieb MFT-Geschäftsführer Johann W. Mießeler die Situation in dem Vus-semer Betrieb. 131)
Der TSV Feytal wurde Meister der Kreisliga B, Staffel 2, und stieg in die Kreisliga A auf. Um für die neue Saison gut gerüstet zu sein, bildete man eine Spielgemeinschaft mit Concordia Weyer, die gleichzeitig von der Kreisliga C in die Kreisliga B aufstieg. Daher wird in der Saison 2009/10 die SG FeytalWeyer I in der Kreisliga A und die 2. Mannschaft in der Kreisliga B um Sieg und Punkte kämpfen. Herzlichen Glückwunsch! 132)
September Ein starkes Team: Stadt, Bund mit Konjunkturpaket II und ehrenamtliche Helfer. Sie zusammen haben es geschafft, die Turnhalle in Vussem einschließlich sanitärer Anlagen zu renovieren und vor allem energetisch rentabler zu machen. 125.000 € hat die Stadt Mechernich aus ihrem Jahresetat und dem Konjunkturpaket II zur Renovierung beigetragen. Dies reichte natürlich bei weitem nicht aus, notwendig waren viele Arbeitsstunden von ehrenamtlichen Helfern aus dem Dorf. Neben einer Rundumdämmung wurden die großen Glasfenster der Vorderfront bis auf die Oberlichter geschlossen, was die Heizkosten enorm senken wird und sich so auf lange Sicht bezahlt machen wird. Die Vorsitzenden der beteiligten Ortsvereine, Matthias Vogelsberg vom TSV Feytal, Wolfgang Schneider vom Karnevalsverein, Franz-Josef Schmidt vom Musikverein sowie Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und mit dem damaligen städtischen Gebäudemanager Thomas Hambach, präsentierten stolz das fertig sanierte Gebäude im Herzen von Vussem. Daneben hat der Musikverein damit begonnen, das ehemalige Schwimmbad zu restaurieren und in einen Proberaum umzuwandeln. (vgl 2010). 133)
25. September Unter der Leitung von Heinz Sistig veranstaltete der Männergesangverein Vussem ein Chorkonzert im „Das HAUS“, der ehemaligen Gaststätte „Margaretenhof“. Neben der Darbietung des Chores stand die Ehrung von Peter Dreesen und Fritz Pütz für 60 Jahre Mitgliedschaft im Mittelpunkt der Veranstaltung. 134)
26. September Mit der Teilnahme am Berlin-Marathon beendete Heinrich Reinartz aus Vussem nach ca. 15 Jahren seine Zeit als Hobbyläufer. Neben vielen Läufen auf Kreisebene sowie in Köln und Bonn hat er in seiner aktiven Zeit 26 Marathonläufe in Köln, Berlin und im Thüringer Wald beim dortigen Renn-steig-Lauf absolviert (vgl. Mai 2009). 135)
7. November 3 x 11 Jahre wird es an Karneval 2010 nun schon her sein, dass der Karnevalsverein am 12. März 1977 unter dem Vorsitz von Elfriede Reddig gegründet wurde. Da 33 eine Narrenzahl ist, war die neue Karnevalssession demzufolge eine Jubiläumssession. Wie in manchen vorherigen Jahren wurde auch dieses Mal das närrische Volk in Vussem von einem Damendreigestirn regiert: Prinz Rita I. (Schmitz) mit Jungfrau Annelie I. (Hein) und Bauer Hiltrud I. (Küppers) werden das närrische Zepter schwingen. Prinz Rita I. war für dieses Amt geradezu prädestinert, kommen doch aus ihrer Straße, dem Höhenweg, bisher neun Vussemer Tollitäten. Wenn das keine Verpflichtung ist! 136)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 796, davon 415 männlich und 381weiblich. Davon waren 25 Ausländer.
2010
Das ehemalige Kloster oder Missionshaus der Hiltruper Herz-Jesu Patres, das jetzige Haus Sanden, wurde wegen Platzmangel grundlegend umgebaut. Dabei wurde die Kapelle aufgelöst und die Räumlichkeiten dem Wohnbereich zugeschlagen. Zudem erfolgte neben dem ehemaligen Klostergebäude ein umfangreicher Erweiterungsbau, so dass das Haus Sanden in Vussem in einen allen Anforderungen entsprechenden Zustand gebracht wurde. Diese im Jahr 2009 begonnen Arbeiten wurden in diesem Jahr fertiggestellt. 137)
Mai Endlich war er fertiggestellt, der neue Probenraum des Musikvereins. Das ehemalige Schwimmbad wurde in unendlich vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden in einen schmucken Raum nicht nur für Proben, sondern auch für vielfältige gesellige und kulturelle Veranstaltungen hergerichtet. Punktgenau wurden die Arbeiten beendet: Am 15. Mai um 12 Uhr wurden die letzten Fugenarbeiten beendet, um 15 Uhr feierten Peter und Sofie Schneider ihre Goldhochzeit in diesem Raum! Wenn das kein außerordentliches Timing ist! 138)
22. Juni Feldenkrais-Zentrum Chava Shelhav Hilden feierte sein 25jähriges Bestehen, das Seminarhaus in Vussem bestand 19 Jahre. Zu den Feierlichkeiten waren viele Gäste aus der ganzen Bundesrepublik und den nahen Ausland angereist. Für einen Augenblick war in Vussem die große, weite Welt. 139)
3. August Die Firma Solartechnik hat das Grundstück von P. Dederichs mit der Schneidmühle und Umgebung erworben und begann heute mit dem teilweisen Abriss und dem Um- und Neubau. Es wird hier eine Arbeitshalle entstehen, die alte Schneidmühle wird zu einer Cafeteria für den Betrieb und für betriebliche Empfänge umgebaut werden. Das Aus für die Gaststätte Zur Schneidmühle! Vussem wird in Zukunft ohne Wirtschaft auskommen müssen. Etwas Wehmut befällt einen dann doch! 140)
21. August „Big Brother Jürgen“ und andere Disco-Größen heizten etwa 2000 Besucher im Zelt auf dem Sportplatz Vussem tüchtig ein. „Mallorca für Daheimgebliebene“ schrieb die Kölnische Rundschau über das Fest voller Lebensfreude. Erfreulich, dass die DRKler kaum etwas zu tun hatten. Geht doch! 151)
28. August Der Männergesangverein Vussem lud seine Mitglieder, Freunde und Gönner zu einer Fahrt nach Winningen zum Winzer- und Moselfest ein. Der MGV rief, und 33 kamen, um sich einen schönen Tag an der Mosel zu gönnen. 141)
18. September Blasmusik im Dorf, was bedeutet das? Entweder Fronleichnam oder Kirmes. Im September kann es nur Kirmes sein. Der Musikverein hielt die Tradition hoch und zog durch den Ort, um den Kirmesknochen auszugraben. Scheinbar wie immer! Aber etwas ist anders: die Schneidmühle gibt es nicht mehr. Ziehen die Musiker dann planlos durch den Ort? Weiß-Gott-nicht, denn an der Turnhalle steht immer noch das Festzelt, wo sich am Vorabend bereits die Jugend (oder die jung Gebliebenen) bei entsprechender Musik getroffen hat. Wie gewohnt war der Sonntag der Blasmusik reserviert. Die Musikvereine aus Frohngau und Hümmel sorgten für tolle Stimmung. Auch der Montag geht traditionell weiter: Nach der hl. Messe im Festzelt ging es zum Friedhof, um all die zu besuchen, die früher die Kirmes mitgefeiert haben (oder nicht). Als sich dann alle wieder im Festzelt eingefunden hatten, gab es ein leckeres Frühstück mit nahtlosem Übergang zum Frühschoppen. Natürlich kam danach das Hahneköppen. Also, Vussem hat seine traditionelle Kirmes erhalten, wenn sich auch einiges geändert hat. Der Besuch von jetzt auswärts wohnenden Vussemern ist zurück gegangen, auch nehmen sich längs nicht mehr so viele Urlaub an Kirmes. Ja, früher war das anders, früher, als fast jeder beim „Dörries“ arbeitete, da standen an Kirmesmontag die Räder still. Dennoch, schön ist sie noch immer, die Kirmes in Vussem! Der Dank gilt den Organisatoren: dem Musikverein, dem Karnevalsverein und dem Kirmesverein. 142)
25. September Auch in diesem Jahr lud der Männergesangverein Vussem wiederum zu ein Sommerkonzert ein. Es fand unter der Leitung von Heinz Sistig im Feldenkraiszentrum „Das HAUS“ statt. Die Kreisvor-sitzende Gabriele Heis konnte mit Michael Wielspütz, Bertram Berners, Edmund Freitag, Peter Dreesen und Fritz Pütz gleich fünf Sänger für ihre 60-jährige Mitgliedschaft auszeichnen. 50 Jahre halten Arnold Mies und 40 Jahre Hans Nellessen dem Chor die Treue. Für 25 Jahr Mitgliedschaft im Chor wurde Hans Klinkhammer geehrt. Daher singe, wem Gesang gegeben! 143)
3. Oktober Fast schon traditionell lud der Heimat- und Geschichtsverein am 3. Oktober zu seiner diesjährigen Tagesfahrt ein. Alle Mitglieder, Freunde und Förderer waren eingeladen, mit nach Limburg an der Lahn zu fahren. Wie in jedem Jahr, so passten auch dieses Mal die Mischung aus Kultur, Geselligkeit und gutem Essen hervorragend zusammen.
31. Oktober „Vorhang auf“ hieß es am 31. Oktober im Probenraum des Musikvereins. Auf Initiative des Heimat- und Geschichtsvereins und des Musikvereins feierte die Heimatbühne Eifeler Mundartfreunde die Premiere ihres neusten Schwanks „Antons drette Plöck“ in Vussem.
13. November Die Eröffnung der Karnevalssession fand traditionell im Anschluss an den St. Martinszug in der Turnhalle statt. Auch in diesem Jahr konnte der Karnevalsverein mit Prinz Michael I. (Mertes), Jungfrau Daniela I. (Daniel Jumpertz) und Bauer Thomas I. (Hein) wiederum ein Dreigestirn präsentieren, und damit das jüngste Dreigestirn der ganzen Vussemer Karnevalsgeschichte. Zwei Tage vor der Proklamation hat sich Prinz Michael den Arm gebrochen. Sein Kommentar: Das ist kein Beinbruch. Wo er recht hat, da hat er recht. Dann steht einer erfolgreichen Session nichts mehr im Wege! 144)
Dezember Große Auszeichnung für die MFT in Vussem! Fünf Unternehmen in Nordrhein-Westfalen erhalten jährlich den Unternehmenspreis für besonderes Engagement bei der Berufsorientierung an Schulen. Wirtschaftminister Harry K. Voigtsberger und Schulministerin Sylvia Löhrmann zeichneten in diesem Jahr das Vussemer Unternehmen im Düsseldorfer Landtag aus. So zahlte sich die bereits seit 2004 bestehende Lernpartnerschaft mit der Hauptschule Mechernich aus. Beide profitierten davon: Die Schülerinnen und Schüler konnten in den Betrieb schnuppern und der Betrieb bekam bei den gemeinsamen Praktika und Projekten einen Eindruck, wer sich für die Lehre im Betrieb eignet. So ist ein großer Teil der 19 Auszubildenden am MFT ehemalige Schüler der Hauptschule Mechernich. 145)
4. Dezember Da es in absehbarer Zeit keine passenden Räumlichkeiten in Vussem geben wird, fand der Seniorennachmittag nun schon zum zweiten Mal im Probenraum des Musikvereins statt. Der Stimmung tat das keinen Abbruch. 146)
Dezember Ungewöhnlich starker Schneefall überraschte nicht nur die Vussemer sehr. Zwischen dem 23. und 24.12. fiel so viel Schnee wie seit 100 Jahren nicht mehr, so berichtete die Kölnische Rundschau. 147) Zu allem Überfluss gab es dazu noch Eisregen, so dass Straßen-, Bahn- und Luftverkehr stark beeinträchtigt waren. Am 28.12. entspannte sich die Lage jedoch, die Temperaturen bewegten sich tagsüber um den Gefrierpunkt und sanken nachts bis auf 5° C unter Null.
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 811, davon 422 männlich und 389 weiblich. Davon waren 25 Ausländer.
19. Januar Die diesjährige Karnevalszeit stand wegen des Golfkrieges unter einem schlechten Stern. Aufgrund der erwarteten Solidarität mit den USA nahm der Krieg auch hierzulande auf unser Leben und somit z.B. Einfluss auf den Karneval. Die Karnevalssitzung verzeichnete einen merklichen Besucherausfall. Der immer am Samstag stattfindende Umzug wurde mit einem Schreiben vom 23. Jan. vom Karnevalsverein abgesagt. Selbst der Rosenmontagszug in Köln wurde für den II. Golfkrieg geopfert. Hieran hielten sich aber nicht alle. In unseren Nachbarorten wie z. B. Breitenbenden, Lorbach, Harzheim und Kommern fanden die Umzüge statt. 1)
1. März Ab heute ist Vussem ohne Lebensmittelgeschäft und Bäckerei. Rolf Sistig, der letzte Inhaber des Geschäftes (vormals Hoffmann), gab den Betrieb auf, und das Anwesen wurde verkauft. 1)
4. März In seiner Sitzung am 04.03.1991 wurde vom Vussemer Bürgerverein eine finanzielle Beihilfe für die Herausgabe der „Chronik des Dorfes Vussem 1890 – 1990“ abgelehnt. Von den 16 anwesenden Mitgliedern stimmten 14 gegen eine Unterstützung und 2 enthielten sich der Stimme. Somit ist der Karnevalsverein der einzige Ortsverein, der dem Heimat- und Geschichtsverein eine Spende zukommen ließ. 2)
24. März Bei einer kleinen Feierstunde in der Schneidmühle wurde die Chronik des Dorfes Vussem 1890 – 1990 vorgestellt. Hieran nahmen viele Vussemer und geladene Gäste teil. Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem war auch sehr erfreut über die Teilnahme des örtlichen Männergesangvereins, der die Buchvorstellung mit ein paar Liedvorträgen untermalte. 1)
29. April Die Handballer vom TSV Feytal schafften mit einem verdienten 22:19 (9:5) Erfolg gegen TuS SW Brauweiler den vorzeitigen Aufstieg in die Landesliga. Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude in der Halle in Brauweiler keine Grenzen. Zu der siegreichen Mannschaft zählten: Herbert Lebert, Christoph Dasburg, Werner Breuer, Hubert Schomer, Reinhold Effmert, Paul Greuel, Jörg Abel, Dietmar Martelock, Michael Lebert, Oliver Narres, Karl Lünebach, Markus Holzheim und Uwe Kol-venbach. 1) 3)
14. Mai Die D-Junioren (11er Fußball Manschaft) des TSV Feytal wurden Kreismeister. Im letzten Spiel bei der TuS Hellenthal erreichten sie ein 0:0. Von den 14 eingesetzten Spielern kamen 11 aus Vussem und 3 aus Nöthen. Einen Monat später setzte die Mannschaft unter dem Trainer Konrad Hein ihren Erfolg fort. Auf dem Sportplatz in Rinnen besiegten sie im Endspiel um den Kreispokal die TuS Hellenthal im Elfmeterschießen. 1)
31. Mai Heinz Sistig übernahm die musikalische Leitung des Männergesangvereins Vussem und löste damit Kurt Carstens als Chorleiter ab. 4)
Juni Mit der A-Jugend wurde eine weitere Mannschaft des TSV Feytals Kreismeister im Fußballkreis. Schleiden 1)
Juli/ August Wie es sich andeutete, wurden ca. 20 vom Balkan kommende Asylbewerber von der Turnhalle in Roggendorf in die Vussemer Halle einquartiert. Wie sich dies womöglich auf das gesellschaftliche Leben im Ort auswirkt, in dem die Turnhalle eine nicht geringe Rolle spielt, versuchte der Ortsvorsteher Matthias Vogelsberg in einer Bürgerversammlung gegenüber der Politik und der Verwaltung der Stadt Mechernich darzustellen. Hierbei wurde kein Blatt vor den Mund genommen. 5) 6)
1. September Der Heimat- und Geschichtsverein hatte zu einer ortskundlichen Begehung eingeladen. 1)
6. September Nachdem die Asylbewerber nach ca. 6 Wochen von Vussem nach Satzvey verlegt wurden, kam es zum großen Reinemachen in den Unterkünften in Roggendorf und Vussem. In einer Sondersitzung des Mechernicher Rates wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst: „Die Verwaltung soll künftig alle Asylbewerber, die nach Mechernich kommen, auf der Stelle zurückschicken“. Weiterhin hieß es: „In den Turnhallen in Roggendorf und Vussem sah es aus wie in einem Schweinestall“. „Wer so lebt muss auch so untergebracht werden“. Über eine derartige Wortwahl waren aber auch einige Politiker erzürnt und mahnten hier zu mehr Menschlichkeit. 7)
20. – 23. September Die diesjährige Kirmes wurde vom TSV Feytal, dem Junggesellenverein und der Wolfgang Kompalka „Showband“ unter der Überschrift „Musikalische Römische Nächte“, im Zelt auf dem Sport-platz veranstaltet. Am Sonntag spielten zum „Oberkreiner Frühschoppen“ die Itzbachtaler Musikanten auf. Die Festlichkeiten waren gut besucht. Leider war wiederum keine hl Messe. am Kirmessonntag. Am Mon-tag, nach der hl. Messe und dem Friedhofsgang, zog man wieder zum Festzelt, wo der Vussemer Musikverein aufspielte. Da der Kirmesdienstag gestrichen wurde, erfolgte das Hahnenköppen am Montag. Hahnenkönigspaar wurde Günter Hembach mit seiner Frau Bärbel. 1) 8)
1. November Das diesjährige Allerseelensingen erbrachte den Betrag von 620 DM. Hiervon wurden 500 DM an das von Pater Leo in Indien geleitete Kinderheim überwiesen und 120 DM verblieben in der Gemeinde. 1)
24. November Ein großer Erfolg war der von der Flötengruppe und vielen ehrenamtlichen Helfern in der Turnhalle erstmals durchgeführte Basar, dessen Erlös einem Kinderheim in Indien zugute kommt. Zuvor wurde diese Veranstaltung schon 1984 und 1985 im Saal des Margarethenhofes durchgeführt. Nach dem Verkauf der Gaststätte bot sich die Turnhalle bestens als neuer Veranstaltungsort an. 1)
15. Dezember Im Pfarrbrief war zu lesen, dass sich unser Pfarrer in ärztlicher Behandlung in einer Spezialklinik bei Hamburg befindet. Da er sich voraussichtlich einer Operation unterziehen muss, wird sich seine Rückkehr bis ins neue Jahr verzögern. Durch den allgemeinen Priestermangel kann die bisherige Gottesdienstordnung nicht mehr gewährleistet werden. 9)
Im gleichen Pfarrbrief gab der Jugendvertreter des Pfarrgemeinderates bekannt, dass ab sofort auch Mädchen als Messdienerinnen willkommen sind. 9)
1992
Sternsingeraktion 1992
18. Januar Die diesjährigen Karnevalsveranstaltungen nahmen gegenüber dem Vorjahr wieder ihren normalen Verlauf. Die Karnevalssitzung fand am 18.01.1992 statt. Der Sitzungspräsident Klaus Reddig führte, umgeben von einem weiblichen Elferrat, in gewohnter Manier durch das Programm. Den ca. 350 Besuchern wurde ein vielfältiges Programm geboten. 1)
29. Februar Bei Temperaturen um +15 °C sah man in Vussem wieder einen schönen, bunten Karnevalszug, den das Tambourcorps Eiserfey und der Musikverein musikalisch begleiteten. Neben den Großwagen dominierten in diesem Jahr die vielen Fußgruppen. Der Umzug wurde auch von einem Prinzen, und zwar von Prinz Ludwig (Zervos). aus Harzheim, begleitet. 1)
13. April In der Nacht gegen 3:20 Uhr schreckte uns ein Erdbeben aus dem Schlaf. Das Beben mit einer Stärke von 5,6 auf der Richter Scala war für mitteleuropäische Verhältnisse schon ein starkes Beben. In unserer Gegend gab es aber kaum Schäden. Das Epizentrum lag im Deutsch–Holländischen Grenzraum bei Heinsberg bzw. Roermond, hier kam es auch zu größeren Schäden. 1)
Donnerstag, 30. April 1992
Maiansingen um 19.30 Uhr in Vussem.
Auf dem Junggesellenplatz begrüßte der Männergesangverein den Mai. Das Aufstellen des Maibaumes durch die Junggesellen erwies sich als sehr schwierig, denn er wäre fast in die vor 30 Jahren gepflanzte, gut gewachsene Sängerlinde gefallen. Am Maifeuer wurden bei einigen Glas Bier noch mehrere Liedchen gesungen.
1. Grüß Gott, Du schöner Maien, Satz von J. Schäublin, 2. Süß Liebe liebt den Mai, von Friedrich Silcher, 3. Mägdlein, hab acht, von Hermann Sonnet, 4. Nun bricht aus allen Zweigen, von Hermann Grölen, 5. An dem reinsten Frühlingsmorgen, von Rudolf Desch, 6. Der Winter flieht, der Kranich zieht, und 7. Eins, zwei, drei (ein Wanderliedchen).
Zum Abschluss sang man auch hier „Der Mai ist gekommen“, und der Musikverein spielte dazu. Da der Karnevalsverein sein traditionelles Grillfest auf dem Schulhof veranstaltete, musste der Chor auch hier mit ein paar Liedchen seine Anwesenheit bekunden, zumal Sangesbruder Klaus Reddig diesem Verein vorsteht. Dann ging man zur Tagesordnung über mit dem Ergebnis, daß einige Sänger anderntags mit einem ausgewachsenen Kater aufwachten.
25. Mai Wie heute zu erfahren war, wurde die Fa. Dörries-Scharmann in Vussem-Neuhütte und in Mönchengladbach vom bisherigen Eigner, der Fa. Voith in Heidenheim, an die Bremer Vulkanwerft verkauft. 1)
10. Mai Der Männergesangverein 1892 Vussem wurde mit der „Zelterplakette“ ausgezeichnet. Bei einer Feierstunde im Hürther Bürgerhaus nahm der Vereinsvorsitzende Willi Schütt die Auszeichnung entgegen. Die Auszeichnung wurde 1956 vom ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet und seitdem alljährlich an Chöre verliehen, die ihr 100 jähriges Bestehen begehen und sich nach-weislich besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes zur Förderung des kulturellen Lebens verdient gemacht haben. 10)
8. Juni Die ehemalige „Gaststätte Margarethenhof“ wurde zu einem Seminarhaus umgebaut. Hier werden zukünftig überwiegend Seminare und Ausbildungen in der FELDEN-KRAIS-METHODE stattfinden. Die Feldenkraismethode, benannt nach ihrem Begründer Moshe Feldenkrais, der 1984 verstarb, ist eine körperorientierte Lernmethode, anhand derer der Ausübende mehr über den eigenen Körper und seine Bewegungsmuster erfahren soll. Die Methode findet insbesondere in der Rehabilitation nach Verletzungen zur Wiedererlangung der vollen Mobilität und beim Abbau von fehlhaltungsbedingten Schmerzen Anwendung. Grundsätzlich können Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen von diesem Konzept profitieren. Sie soll geistige und körperliche Frische bis ins hohe Alter erhalten helfen. 1)
8. Juni Was in vielen Kirchen schon zum Altarbild gehört, ist nun auch in Vussem Wirklichkeit geworden. Ab Pfingsten gibt es auch hier Messdienerinnen. 1)
19. – 21. Juni Am Freitagabend fand in der Turnhalle der Festkommers anlässlich des 100 jährigen Bestehens des Männergesangvereins statt. Durch das Programm führte Klaus Reddig. Neben dem Schirmherren MDB Dr. Wolf Bauer konnte der Vorsitzende Willi Schütt eine stattliche Anzahl an Ehrengästen begrüßen. Nicht vertreten waren der Bürgermeister und der Stadtdirektor. Musikalisch wurde der Kommers gestaltet vom Jubiläumsverein und dem Mandolinenorchester Kuchenheim. Am Samstag war das vom MGV unter der Leitung von Heinz Sistig selbst gestaltete Festkonzert. Hier wurden schon wesentlich mehr Besucher gezählt, man sprach von ca. 200 Personen. Da es an diesem Tag zu starken Regenfällen kam, hatten auch einige Vussemer noch mit Hochwasser zu kämpfen. Zum Abschluss war am Sonntag der Festzug sowie das Freundschaftssingen in der Turnhalle. Zuvor erfolgte aber noch der Gang zum Friedhof, wo der Vorsitzende Willi Schütt im Besonderen des Gründers Johannes Disternich und des langjährigen Chorleiters Josef Luxen gedachte. Obwohl vermutlich einige Leute von dem drohenden Regen abgehalten wurden, zog ein sehr langer Zug durch den Ort. Gestaltet wurde er von den 22 Gast- und den Dorfvereinen. Besonders hervorzuheben ist hier die Flötengruppe, die als eine buntgemischte Gruppe teilnahm. Das anschließende Freundschaftssingen fand in der gut besetzten Turnhalle statt. Es sangen folgende Chöre: Kirchenchor Vussem/Breitenbenden, Gesangverein Harmonie Holzmühlheim, MGV Eintracht Hellenthal, Frauenchor Heimbach, MGV 1863 Mechernich, Gemischter Chor „Euterpe“ Firmenich-Obergartzem, MGV Kall, Chorgemeinschaft „Eifelperle“ Heimbach, MGV 1853 Gemünd, MGV 1858 Kommern, MGV „Liederkranz“ Sötenich, MGV „Liederkranz“ Ripsdorf 1910 e.V. gemeinsam mit dem Männerchor Dahlem e.V. und dem MGV 1892 Vussem. 1) 10)
19. Juli Das diesjährige Pfarrfest wurde in Verbindung mit dem Margarethenfest gefeiert. Der Pfarrgemeinderat als Ausrichter der Festlichkeiten hatte es durchgesetzt, die Margarethenprozession wieder am Sonntagmorgen nach dem Hochamt durchzuführen. Ein paar wenigen Vussemern war dies gar nicht recht. Es waren wohl die, die es auch 1987 fertigbrachten, die Prozession auf den Samstag zu verlegen. Es erfolgte ein Sturmlauf gegen den Pfarrgemeinderat. Es war zu hören, dass man die Leute der Musikkapelle nicht zusammen bekäme und der Kirchenchor nicht an der Prozession teilnehmen würde. Es nutzte alles Gezeter nichts. Der Pfarrgemeinderat unter dem Vorsitz von Heinz Sanden ließ sich von der Prozession am Sonntag nicht abbringen. Die Festlichkeit hatte einen guten Verlauf. Der gemachte Gewinn ist, wie verkündet, für die Renovierung der Kapelle vorgesehen. 1)
18. September bis Dienstag 22. September 1992 Kirmes in Vussem
Die diesjährige Kirmes wurde gemeinsam abgehalten vom MGV 1892 Vussem, dem Junggesellenverein „Alte Heimat“ und den Wirtsleuten Gertrud und Wolfgang Gumeny. Schon am Freitag begann eine Disco, verbunden mit einem Junggesellenwettkampf in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“.
Mit Marschmusik zog man am Samstag nach der Abendmesse zur Margaretenkapelle, um hier bei Gesang und Musik nach altem Brauch den Kirmesknochen herauszuholen. Danach marschierte man durch den mit Fahnen geschmückten Ort zur Turnhalle, wo um 20.00 Uhr der Kirmesball begann. Dazu konnte die bekannte Tanzkapelle „MINDORO“ verpflichtet werden. Mit dem Besuch der Kirmesgäste war man an diesem Tag zufrieden.
Am Sonntag fand der Frühschoppen in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ statt.
Nach der Totengedenkmesse, die am Montag um 10.30 Uhr begann, ging man zum Friedhof und zum Ehrenmal. Unter den Klängen des Musikvereins und den Gebeten des Pastors gedachte man der Toten und Gefallenen. Anschließend fand der traditionelle, durchgehende Frühschoppen mit dem Musikverein Vussem in der Turnhalle statt. Da einige Mitglieder des MGV kein Stehvermögen hatten, gaben sie frühzeitig den Geist auf und wurden vorzeitig zu Bett gebracht.
Dienstag: Um 14.00 Uhr Hahneköppen mit dem Junggesellenverein. Aus hartem Kampf um die begehrte Trophäe zwischen Junggeselle Rolf Wielspütz und Junggeselle Frank Still ging der Letztgenannte als strahlender Sieger hervor. Danach fuhr das Hahnenkönigspaar durch den Ort, angeführt vom Musikverein Vussem, um Ortsvorsteher Matthias Vogelsberg und den Dorfbewohnern die Ehre zu erweisen.
Um 20.00 Uhr begann der Hahnenkönigsball, der leider nur schwach besucht wurde. Mit der Tanzkapelle MINDORO konnte man nun das Tanzbein schwingen. Nach Mitternacht wurde mit lautem Wehklagen die Kirmes begraben.
10. – 11.Oktober
Sein 30jähriges Bestehen feierte am Wochenende der Musikverein Vussem. Mit einem bunten Programm lockte die Jubiläumskapelle zahlreiche Besucher in die Vussemer Turnhalle.
Unterstützt vom Kirchenchor Vussem-Breitenbenden, dem Männergesangverein 1892 Vussem und der Flötengruppe „Feybachfinken “ konzertierten die Musikanten unter Leitung von Hans-Hubert Schmidt am Samstag vor vollem Haus. Die zur Zeit rund 25 Mann starke Kapelle war vor 30 Jahren von Josef Luxen — er war 22 Jahre lang Dirigent — und neun weiteren Musikinteressierten gegründet worden. Zum Jubiläum spielten sie jetzt Melodien aus Operette und Musical. Jazz, böhmische Blasmusik und Evergreens fehlten im abwechslungsreichen Drei-Stunden-Programm auch nicht. Den musikalischen Frühschoppen am Sonntag gestalteten die befreundeten Musikvereine aus Floisdorf, Weyer, Frohngau, Strempt, Pesch, Keldenich, Engelgau, Kallmuth und Bleibuir. (gz/Bild: Günter Zumbe)
Unter dem Motto „Musik aus Vussem“ feierte der Musikverein am Samstag mit einem Konzert sein 30jähriges Vereinsjubiläum. In der festlich geschmückten Turnhalle hatte man zusätzlich unter der Decke zwei Fallschirme angebracht, die hervorragend zur Dekoration paßten. Nach dem Opening im zweiten Teil des Konzertes betrat der MGV, begleitet von viel Applaus die Bühne und brachte als erstes Lied „Die Nacht“ von Franz Schubert gekonnt zum Vortrag. Als zweites Lied wurde ein schmissiges Wanderliedchen mit dem Titel „Es zogen auf sonnigen Wegen“ vorgetragen. Hier muß man den 2. Baß einmal besonders lobend erwähnen, weil er sich nicht beim schwierigen Zählen von l, 2, 3 und 4, 5, 6 aus der Ruhe bringen ließ. Absoluter Höhepunkt aber war das russische Volkslied „Herrlicher Baikal“ in einer Bearbeitung von Heinz Buchold, das von den Solisten Klaus Reddig (1. Stimme) und Bernd Wenderdel (2. Stimme) hervorragend zu Gehör gebracht und vom Publikum mit stürmischem Applaus bedacht wurde.
Der Musikverein setzte nun sein Programm fort und erntete für seine guten Leistungen – unter der Stabführung von Hans-Hubert Schmidt – viel Beifall.
Zur Erinnerung sei nochmal erwähnt, daß vor 30 Jahren Josef Luxen – er war 22 Jahre lang Dirigent des Musikvereins – und acht Musikinteressierte eine Bläsergruppe gründeten. Zu den Musikern der ersten Stunde zählten: Josef Luxen, Josef Velser, Anno Hein, Matthias Schmidt, Fritz Pütz, Albert Hein, Peter Velser, Michael Wielspütz und Konrad Hein. Obwohl die Bläsergruppe eine eigene Geschäftsführung und eine separate Kasse hatte, galt sie als eine Abteilung des MGV. Die Jahreshauptversammlung, Konzerte und Ausflüge wurden gemeinsam durchgeführt. Nach dem Tode von Josef Luxen im Jahre 1984 wurde die Bläsergruppe zu einem selbständigen Verein mit dem Namen Musikverein Vussem. Neuer Dirigent (nach kurzen „Gastspielen“ von Heinz Sistig und Kurt Carstens) wurde Hans-Hubert Schmidt.
15. November (Volkstrauertag) Gang zum Ehrenmal in Vussem
Gegen 9.35 Uhr setzte sich der Trauerzug, angeführt von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein, der einen Trauermarsch spielte, dem MGV und ein paar Vussemer Bürgern vom Schulhof in Richtung Ehrenmal in Bewegung, um der gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege zu gedenken. Am Ehrenmal spielte der Musikverein einen Choral und im Namen des Ortskartells legte Matthias Vogelsberg einen Kranz nieder. Der MGV wollte mit dem Choral „Da unten ist Frieden“ die Gedenkfeier verschönern, aber leider war die Tonaufnahme bei den ersten Tenören akustisch nicht angekommen, deshalb setzte man mit dem Choral „Wenn ich einmal soll scheiden“ das Programm fort.
Matthias Vogelsberg brachte in seiner Gedenkrede u.a. zum Ausdruck, daß es heute noch in vielen Ländern Kriege gibt; z.B. die Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien, wo der Terror gegen die Zivilbevölkerung unerträglich geworden ist, und deren Leid und Not wir Tag für Tag im Fernsehen miterleben können. Deshalb sei es dringend notwendig, sich für eine friedliche Lösung einzusetzen, um die schrecklichen Vorgänge zu beenden. Aber auch die unvorstellbare Gewaltwelle gegen Ausländer, insbesondere Asylbewerber, die wir zur Zeit in der Bundesrepublik erleben, sei zu verurteilen, und man müsse sich auch hier verstärkt für ein friedliches Miteinander einsetzen.
Es folgte nun das Lied „Über den Sternen“, vorgetragen vom MGV Vussem. Nach einem gemeinsam gesprochenen Gebet beendete der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ die Trauerfeier.
29.November Auf seinen eigenen Wunsch hin sowie aus alters- und gesundheitlichen Gründen hatte unser langjähriger Pastor Stanislaus Sobieszczyk (79 J.) um Entpflichtung aus seinem Amt gebeten. Im Rahmen der hl. Messe zum 1. Advent entsprach der Regionaldekan Caspar Seeger dem Wunsch unseres Pastors. Somit endete nach 35 Jahren für Stanislaus Sobieszczyk die Seelsorgetätigkeit in der Pfarrei Vussem/ Breitenbenden. Letztlich endete hiermit auch die 1926 vom Orden der Missionare vom Heiligsten-Herzen Jesu (MSC), dem der Pastor angehörte, das Versprechen des Ordens. Mit der Anwesenheit des Ordens (Missionshaus, Kloster) hatte dieser auch die Seelsorge übernommen. Somit war hier von einem Priestermangel lange nichts spürbar geworden. Pastor Stanislaus Sobieszczyk wird aber als Subsidiar in Vussem wohnen bleiben und auch weiterhin Gottesdienste in der Pfarrei feiern. In der gleichen hl. Messe wurde mit Bernhard Frohn aus Mechernich der neue Pastor eingeführt. Neben der Pfarrei St. Johannes Mechernich mit der Filialgemeinde Roggendorf hat er mit zwei Kaplänen noch St. Willibrod Nöthen, mit der Kapelle Kolvenbach, St. Rochus Strempt und St. Margaretha Vussem/ Breitenbenden vier Pfarrgemeinden zu betreuen. 1)
20. Dezember Frl. Gertrud Vogelsberg, Küsterin an der Pfarrkirche in Vussem, hat ihren Dienst aufgegeben. Sie übernahm die Tätigkeit, von ihrem Vater, der 1948 verstarb. Seitdem der Pastor Sobieszczyk eine eigene Wohnung hatte, versah sie auch dessen Haushalt. 1)
30.Dezember Gegen 2:45 Uhr in der Nacht zum Mittwoch kam es in Vussem in der Schreinerei Barth/ Vogelsberg (vormals Wagner) zu einem Großbrand. Das Feuer vernichtete die Produktionshalle und das Holzlager völlig. Somit verloren ca. 15 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Die ersten Helfer hatten schon schnell zwei Pferde aus ihrem Stall neben dem Betriebsgebäude gerettet. Die Einsatzleiter, der stellvertretende Stadtbrandmeister Günter Müller und der Oberbrandmeister Toni Reitz aus Lorbach, verfügten an der Brandstelle über 75 Wehrmänner und 14 Löschfahrzeugen. Das Löschwasser wurde dem unweit von der Brandstelle fließenden Feybach entnommen wurde. Behindert wurden die Löscharbeiten durch die eisige Kälte. 1) 11)
1993
13. Februar Mit einem Festgottesdienst feierte der frühere Pastor Stanislaus Sobieszczyk seinen 80-zigsten Geburtstag. Weiterhin wurde Frl. Gertrud Vogelsberg nach 44 Jahren aus dem Dienst entlassen. Willi Schütt überreichte jedem ein Geschenk von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand. 1)
5. März Der Pfarrgemeinderat und der Kirchenvorstand der Pfarrei St. Margareta Vussem/ Breitenbenden hatte zu einer Pfarrversammlung in die Schneidmühle eingeladen. „Wir wollen mit den Teilnehmern und den Priestern an diesem Abend über das sprechen, was uns bewegt und was unserer Meinung nach in unserer Pfarrgemeinde in Zukunft geschehen müsste.“ Als Gesprächsleiter hatte sich Herr Schierling vom Generalvikariat Aachen zur Verfügung gestellt. So haben auch die Priester aus Mechernich ihre Teilnahme zugesagt. Im Laufe der Versammlung drängte sich der Eindruck auf, dass neues Leben in die Gemeinde Einzug hält. So haben Gemeindemitglieder sich bereit erklärt, einen der vielfältigen Dienste, wie z.B. als Kommunionhelfer oder Lektoren, tätig zu werden. Der Krankenbesuchsdienst soll neu organisiert werden. So soll auch von den Laien Einfluss auf die Gestaltung von Messen und Andachten genommen werden. Es erfolgte auch eine Neuauflage des Pfarrbriefes. Wir müssen uns mehr darauf einstellen, keinen Pastor mehr vor Ort haben. 12)
17. März Von einem Jugendlichen aus Bad Münstereifel wurde durch wilde Autofahrerei auf dem Vussemer Sportplatz die Deckschicht zerstört. Der Platz ist vorerst nicht bespielbar und der Schaden soll 3000 Mark betragen. 13)
8. April Helmut Vogelsberg aus Bergheim hat mit seinen beiden Söhnen das vom Brand übriggebliebene der Schreinerei Barth/ Vogelsberg (vormals Fa. Wagner) gekauft. Der Betrieb trägt fortan den Namen „Fa. Vogelsberg GmbH Innenausbau“. 1)
13. Juni Junioren-Fußball-Turnier in Vussem.
Vom 10.06. bis 13.06.93 veranstaltete der TSV Feytal 1912/1920 e. V. sein erstes Junioren-Fußballturnier. Guten Fußball boten die jugendlichen Nachwuchskicker auf dem Aschenplatz in Vussem, Bei den E-Junioren gewann der ETSC gegen TUS Mechernich mit 2:0 das Turnier. Bei den F-Junioren gewann der TSV Feytal nach einem Achtmeterschießen gegen Kommern mit 4:1. In einem spannenden Endspiel der C-Junioren besiegte der TSV Feytal die Mannschaft aus Urfttal mit 1:0.
Über das C-Juniorenturnier hatte der MGV Vussem die Schirmherrschaft übernommen. Der Vorsitzende Willi Schütt überreichte den glücklichen Gewinnern einen Pokal, und im Namen des MGV übergab er dem Spielführer einen Ball, der von den anwesenden Chormitgliedern zuvor signiert worden war. Leider reichte die zu kleine Schar der Sänger nicht aus, um der siegreichen Mannschaft gesanglich zu gratulieren. Die Leistungsträger des 1. Tenors waren verhindert.
Erwähnenswert – oder auch nicht – sei noch, daß ein Sangesbruder versuchte, den jungen Kickern das Jodeln beizubringen. Da er aber zuvor zu tief ins Glas hineingeschaut hatte, reichte es nur noch – zur Gaudi der Anwesenden – zu einem kläglichen Gejohle. Anderntags sah man schon von weitem, daß sich auf seiner „Datscha“ eine ausgewachsene „Eule“ breit gemacht hatte.
Anm. d. Chron.: Es kann nicht sehr schlimm gewesen sein, denn nach einer Woche hatte sich die Eule verzogen, und beide saßen einträchtig auf der neu gezimmerten Bank, die der Sangesbruder für die Versöhnung angefertigt hatte.
19. Juni Das Sanden-Team in Vussem hatte wieder zu einem Sommerfest mit einem großen Angebot ein-geladen. 14)
Im Laufe des Jahres begann die Bautätigkeit „auf dem Settert“. Die ersten Bauherren waren etwa zeitgleich die Eheleute Arno und Elke Groß sowie Harry und Monika Gülden. 15)
30. April Maifeier in Vussem (19.30 Uhr).
In Vussem mußten die Zuschauer sich etwas gedulden, denn einige Sänger hatten nicht mit dem Rechtsdrall ihrer Fahrzeuge gerechnet. So mußten sie, unfreiwillig versteht sich, in die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ einkehren. Aber diese Unpünktlichkeit hat eine Ursache. Seit Jahren fühlt sich niemand für die Maifeier in Vussem verantwortlich, um ein Konzept oder Programm für den Ablauf zu erstellen. Der Chor sang unter dem Dirigat von Heinz Sistig nach Gutdünken einige Mai- und Frühlingsliedchen. Beim Aufstellen des Maibaumes durch den Junggesellenverein sang man gemeinsam mit Unterstützung des Musikvereins „Der Mai ist gekommen“.
Anschließend begab man sich zum ehemaligen Schulhof, um dem Karnevalsverein, der sein alljährliches Grillfest abhielt, mit einigen Liedvorträgen zum Gelingen beizutragen. Die Sektbar, die von einigen Mitgliedern der Tanzgarde besetzt war, wurde manchem Festteilnehmer zum Verhängnis. Denn der Sekt zeigte nach einiger Zeit seine Wirkung, zumal nach dem zuvor genossenen Bier ein Zweikampf im Inneren der Zecher entbrannte, worauf der Inhalt zum Ausgang drängte.
30.Juni Der Stadtteil Vussem hat 696 Einwohner, davon sind 367 männlich und 329 weiblich. 13 Personen haben hier ihren Nebenwohnsitz und 11 sind Ausländer. 16)
August Die Messdiener hatten ein mehrtägiges Zeltlager in Schlossthal bei Dollendorf. 17)
14. November Volkstrauertag in Vussem
Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und der Volkstrauertag sind die vier Gedenktage im November, mit denen das Kirchenjahr zu Ende geht. Alle diese Feiertage haben eine unterschiedliche Geschichte, alle jedoch haben den gleichen Sinn: sie sind Tage des Erinnerns und der Trauer für geliebte Angehörige und Freunde, die man verloren hat. So hatte auch, wie in den Jahren zuvor, der Bürgerverein am Volkstrauertag um 10.00 Uhr zu einer Feierstunde am Ehrenmal die Bewohner von Vussem eingeladen. Zur musikalischen Umrahmung standen wieder der Musikverein und der MGV bereit. Beim Abmarsch des Trauerzuges herrschte ein böiger Wind, vermischt mit Regenschauern, so daß die Mützen einiger Feuerwehrmänner in einer Pferdekoppel landeten, die mit einem Elektrozaun gesichert war. Der Übersteiger erhielt deshalb unfreiwillig mehrere Stromstöße, die ihn zu Boden warfen.
Als erstes Lied sang der Chor eine Neueinstudierung: „Wohl denen, die da wandeln“ (Weise und Satz von Heinrich Schütz / 1628). Ortsvorsteher und Vorsitzender des Bürgervereins Matthias Vogelsberg legte im Namen der Dorfbevölkerung einen Kranz nieder. In seiner Ansprache stellte er u.a. die Frage nach dem Sinn einer Gedenkfeier am Volkstrauertag. Immer weniger Leute wären bereit, daran teilzunehmen. Sie hätten einige Ausreden parat, wie z. B. daß sie vom Krieg nichts mehr hören und sehen wollen, oder daß endlich vergessen sein soll, was vor 50 Jahren geschehen ist. Angesichts der geringen Beteiligung in den letzten Jahren, abgesehen von einigen teilnehmenden Vereinen, ist dies in der Tat sehr beschämend. Er fuhr in seiner Rede fort und sagte sinngemäß: „Ein flüchtiger Blick in die Zeitung, ein oberflächliches Hören der Nachrichten in Radio und Fernsehen läßt den Schluß zu, daß Krieg und Gewalt offenbar zum Alltag der Gegenwart dazugehören. Tod oder Verwundung vieler Menschen, Zerstörung von Hab und Gut des einzelnen sind an der Tagesordnung. Wie verhalten wir uns gegenüber diesen Nachrichten, den Bildern, die uns stündlich Gewalt und Leid vor Augen führen? Lösen diese schrecklichen Ereignisse Betroffenheit aus? Wie kommt es, daß nach den Erfahrungen der Vergangenheit und angesichts der aktuellen Übermittlung gewalttätiger Aktionen und kriegerischer Auseinandersetzungen Protest nur sporadisch und ganz verhalten zu hören ist? Ist es Resignation oder Gleichgültigkeit? Von einem Vergessen kann sicherlich nicht gesprochen werden. Und so gilt es, am heutigen Tag der Trauer zum aktiven Einsatz für den Frieden in der Welt aufzurufen. Wir dürfen die Toten nicht vergessen!“
Einfühlsam wollte der Chor nun das zweite neu einstudierte Lied „Befiehl Du Deine Wege“, Weise von Bartholomäus Gesius, Satz Hugo Herrmann, zur Aufführung bringen. Doch der sehr stürmische Wind ließ das nur bedingt zu, und sein Heulen mischte sich mit dem Gesang des Chores. Annemarie Linden brachte in ihrem Beitrag zum Ausdruck, daß der Volkstrauertag ein Tag des Gedenkens und des Nachdenkens sei, daß die Schatten der Kriege, der Vertreibungen und Zerstörungen, der Ausrottungen und des seelischen Leids nicht gewichen sind. „So sind wir an diesem Tag alle aufgerufen, die Toten der Weltkriege in unsere Herzen zu schließen. Wir gedenken der gefallenen Soldaten beider Weltkriege, den im Bombenhagel umgekommenen Frauen und Kindern, den während der Flucht und Vertreibung zu Tode gekommenen Menschen. Wir gedenken der Opfer der Gewaltherrschaft, sowohl der nationalsozialistischen als auch der kommunistischen, aller Menschen, die aus rassistischen, politischen oder religiösen Gründen ihr Leben verloren. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Zeit“. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ endete die Trauerzeremonie in Vussem.
30./ 31. Oktober Bei der Pfarrgemeinderatswahl standen 19 Kandidaten zur Auswahl. Gewählt wurden bei einer Wahlbeteiligung von 24,1 % folgende Personen: Claudia Bruns, Ursula Dasburg, Carola Eckstein, Resel Feyen, Albert Hein, Anneliese Klinkhammer, Annemarie Linden, Irmgard Mehren, Otti Sanden, Sonja Ströder, Astrid Fey. Helga Hartinger wurde in den Pfarrgemeinderat berufen. 18)
5. Dezember Weihnachtsmarkt im Altenheim St. Michael in Breitenbenden
Die Vorbereitungen zum diesjährigen Weihnachtsmarkt liefen wieder auf Hochtouren, ehe die Pforten am heutigen Sonntag um 10.00 Uhr geöffnet wurden. Somit standen auch der Integration von behinderten Menschen alle Türen offen. Dieser Markt wird zu recht „Basar der Begegnung“ im Wohn- und Pflegeheim Sanden genannt.
„Auf unseren Festen hat man stets bemerkt, wie wichtig die Öffnung des Hauses nach außen für unsere Bewohner ist. Aber auch für die gesunden Menschen ist der Kontakt mit seinen hilfsbedürftigen Mitbürgern vor Ort durchaus ein Erlebnis“. Dies brachte Wohnheimleiter Heinz Sanden Jun. im „Wochenspiegel“ deutlich zum Ausdruck.
Für die kleinen Gäste stand ein nostalgisches Kinderkarussell bereit, und darüber hinaus gab es alles, was Weihnachtsstimmung aufkommen läßt. Sogar der Nikolaus gab ein Stelldichein und beschenkte die vielen Kinder reichlich.
Auch der MGV Vussem stand wieder im Dienst der guten Sache und sang vorweihnachtliche Lieder. Wenn auch 9 Sänger fehlten, so wurden die Darbietungen vom Publikum doch mit reichlich Applaus belohnt.
12. Dezember Seniorennachmittag in Vussem.
Beim diesjährigen Seniorentreffen in der „Schneidmühle“ hatten sich die Ortsvereine Kirchenchor, Blockflötengruppe, Musikverein und MGV wieder bereit erklärt, den schon zur Tradition gewordenen Tag musikalisch zu gestalten. 84 Einladungen waren verschickt worden, nur 45 Senioren waren der Einladung gefolgt. Sie wurden von Matthias Vogelsberg herzlich begrüßt. Er sagte, daß es in der heutigen, schnellebigen Zeit sehr schön sei, wenn es für die älteren Menschen eine solche Zusammenkunft gebe. Unter den Gästen weilten auch Pastor Sobieszczyk und Kaplan Kröger.
Es fiel auf, daß bereits 5 Sänger (Sbr. Eddi mitgerechnet) am Seniorentag teilnehmen, daß sind 20% des gesamten Chores. Es ist also dringend geboten, jungen Nachwuchs zu werben, damit der Chor auch in Zukunft lebensfähig bleibt und nicht wegen Überalterung schließen muß.
Selbstverständlich wurden die Senioren gut bewirtet. Das Programm dauerte mehrere Stunden. Zwischenzeitlich war auch Bürgermeister Schüller mit seiner Gattin zu Gast. Die Kindertanzgarde sorgte mit ihrem Auftritt für Abwechslung und wurde von der älteren Generation stürmisch gefeiert. Für festliche Stimmung sorgte auch zum Ende des Nachmittages der Musikverein mit seinen Beiträgen.
18. Dezember Weihnachtsfeier im Alten- und Pflegeheim Sanden in Vussem.
Seit dem 01. September 1971 besteht nun schon das Alten- und Pflegeheim der Familie Sanden, daß sie in den prächtigen Räumen des ehemaligen Missionshauses eingerichtet hat. Alljährlich findet hier im Hause mit den Heimbewohnern und Betreuern eine Weihnachtsfeier statt, zu der auch der MGV Vussem wieder eingeladen wurde, um mit seinen Liedvorträgen die Anwesenden zu erfreuen.
Heinz Sanden Jun. bedankte sich anschließend mit freundlichen Worten beim Chor für das Erscheinen und die Darbietungen. Der Chorleiter versicherte ihm, daß die Sänger wieder gerne gekommen seien, weil bei einer guten Akustik und einem aufmerksamen Publikum es Freude macht, zu singen. Matthias Vogelsberg, der mit seiner Gattin jedes Jahr an der vorweihnachtlichen Feier teilnimmt, ergriff das Wort und bedankte sich bei der Familie Sanden im Namen der Bewohner und stellte fest: „Hier seid Ihr in guten Händen.“ Zum Abschluß wurde gemeinsam das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ gesungen.
16. April Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem hatte nach 1986 zu einem erweiterten Treffen der ehemaligen Vussemer Volksschüler der Einschulungsjahrgänge von 1932 bis 1967 eingeladen. Von den ca. 300 Eingeladenen nahmen gut 150 Ehemalige teil. 1)
14. August Die Wohn- und Pflegeheime Sanden veranstalteten ein Bayerisches Wiesenfest in Vussem Neben Bayerischen Attraktionen wie z. B. Weißwurst, Brezeln, Alphörner, Baumstammwerfen, Jodeln, Schuhplattler war wohl die Kreismeisterschaft der Fingerhakler der Höhepunkt des Festes. Der Besucherandrang war groß. Damit bei der Kreismeisterschaft alles mit rechten Dingen zuging, hatte man sich erfahrener Hilfe versichert. Der Chiemgauer Rangler- und Haklerverein half bei der Ausrichtung der Veranstaltung tatkräftig mit. Mit dem in Köln wohnenden Konrad Plenk war als Schiedsrichter ein Mann engagiert worden, der in dieser Sportart schon mehr als 40 Titel auf sich vereinigen konnte. Am Anfang stand das Wiegen der Teilnehmer. Bis 140 Pfund wurde in der Leichtgewichtssklasse gestartet, über 140 Pfund starteten „die schweren Jungs“. Bei den Leichtathleten hatten die Vussemer ein Heimspiel. Es siegte der einheimische Thomas Wetchorek vor Hubert Janden aus Iselburg und Michael Plovic, ebenfalls aus Vussem. Bei den Schwergewichtler machte Helmut Fohr aus Weißenbrunnen vor dem Vussemer Michael Hubert und Heinrich Bremer, ebenfalls aus Vussem, das Rennen. Ohne Titel blieb der weitere Vussemer Teilnehmer Johanes Klinkhammer. Weiterhin wurde den Besuchern z.B. noch einiges von dem Jodelkönig Hans Günter Kains, sowie den Alphornbläsern und der Trachtenkapelle aus Kistenich geboten. 19)
Juli/August Hardy Hawinkels wird neuer Kaplan und betreut daher auch die Pfarrei Vussem/ Breitenbenden. 1)
16. Oktober Für die Wahl der Vertretung der Stadt Mechernich erzielte der Vussemer Matthias Vogelsberg im Wahlbezirk 11 für die CDU mit 494, zu den weiteren Kandidaten der SPD mit 299, der UWV mit 92, die Grüne mit 77 und der FDP mit 19 Stimmen das beste Ergebnis. 1) 20)
1995
März Bei der General- und Hauptversammlung des Karnevalsvereins standen Vorstandswahlen an. Der Vorsitzende Klaus Reddig stand nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wählte die Versammlung Wolfgang Schneider. 1)
5. April In Vussem, Rosenweg 18a, eröffnete die Physiotherapeutin Frau Ute Fischer-Kuck eine Praxis für Krankengymnastik. 1)
23. Juni – 2. Juli Anlässlich des 25 jährigen Bestehens der Fusion zwischen den beiden Sportvereinen Eiserfey und Vussem zum TSV Feytal 1912/1920 und der Gründung des SV Vussem vor 70 Jahren hatte der Verein zu einem Sportfest eingeladen. Am 23. Juni war der Festkommers in der Turnhalle. Am nächsten Tag begann die Sportwoche, in der alle TSV- Abteilungen wie Fußball, Handball, Judo, Gymnastik und Tennis ihren Sport demonstrieren konnten. Der Vorsitzende des Gesamtvereins Matthias Vogelsberg aus Vussem konnte viele Gäste begrüßen. Die wohl größte Attraktion des Festes war das Fußballspiel einer Traditionsmannschaft von Borussia Dortmund, die gegen eine Traditionsmannschaft (Trainerauswahl) des Kreises Schleiden spielte und 6:2 siegte. 1) 21)
Juni Die Löschgruppe Vussem erhielt ein neues Löschfahrzeug. 1)
29. August In der früheren Vussemer Volksschule kam es zu einem Brand, der einen hohen Schaden anrichtete. 1)
24. November Beim örtlichen Karnevalsverein begann eine neue Ära. Beim traditionellen Prinzenempfang in Me-chernich in der Aula der St. Barbara Schule nahmen erstmals Tollitäten aus Vussem teil. Es han-delt sich hierbei um ein Dreigestirn mit Prinz Matthias (Vogelsberg), Bauer Klaus (Müller) und Jungfrau Winfried (Kreuser). 22)
9. Dezember Die Poststelle in Vussem, Trierer Straße, wird geschlossen. Die Postannahme mittels Briefkasten bleibt bestehen, soll aber zur Dorfmitte verlegt werden. Die letzte Vussemer Posthalterin Berna-dette Hubert geb. Kolvenbach übernahm am 1.12.1980 die Poststelle von ihrer Mutter Luise Kolvenbach geb. Wielspütz. 1)
1996
27. Januar In der ersten Karnevalssitzung nach Klaus Reddig führte seine Frau Elfriede Reddig bravourös durch das Sitzungsprogramm. Die Turnhalle war mit nahezu 300 Besuchern ausverkauft. Von den Verantwortlichen wurde wieder ein sehen- und hörenswertes Programm zusammengestellt. Zu den Höhepunkten zählten sicherlich die Mitwirkung des Vussemer Dreigestirns und der Vortrag der „Alkis“. Unter diesem Namen traten Josef Winter, Franz Josef Schmidt, Richard Eversheim, Ralph Schneider, Heinz Sistig und Christian Reichert als Gesangsgruppe auf. 1)
10. Februar Unter den Orgelklängen „Emol Prinz ze sin“ zog das Vussemer Dreigestirn, die kleine und große Tanzgarde und Kaplan Hardy mit den Messdienern zur ersten Karnevalsmesse in die Kirche ein. Mit Kaplan Hardy hatte die Mundartmesse den richtigen Zelebranten, der auch des Eifeler Platt mächtig ist. Zum Ende der Messe spielte der Musikverein Vussem das Lied „Echte Fröngde stohn zusamme“. 23)
Februar/ März Bei der Fa. Dörries–Scharmann in Vussem wurden die Wolken immer dunkler. In den Zeitungen wurde vieles zur Situation des Werkes, das zur Bremer Vulkan AG gehört, geschrieben. Es waren keine guten Nachrichten. Die ca. 300 Beschäftigten waren in großer Sorge und versuchten mit Protestaktionen, die Öffentlichkeit auf ihre Situation, der drohenden Werksschließung, aufmerksam zu machen. Zu diesen Aktionen gehörten auch Mahnwachen, die auf dem Werkgelände abgehalten wurden. 1)
31. Mai Heute Morgen standen nur wenige Autos auf dem Parkplatz der Fa. Dörries. Man ahnte Böses. Die Tageszeitung schrieb schon vom Konkurs. 1)
6. Juni Nach dem Niedergang der Bremer Vulkan AG gingen in deren Sog auch die zugehörige Fa. Dörries-Scharmann in Vussem und Mönchengladbach in den Konkurs. Mit etwa 150 Beschäftigten wurde zunächst weitergearbeitet, um alles zu ordnen und die in Arbeit befindlichen Maschinen noch fertig zu stellen. Einige Mitarbeiter hatten auch schon gekündigt, um so schnell wie möglich einen Neuanfang zu beginnen. Für einige Beschäftigte führte der Weg am Montag nach Euenheim ins BZE. 1)
9. Juni Der Heimat- und Geschichtsverein und der Pfarrgemeinderat führten wieder gemeinsame Wanderrungen mit unterschiedlichen Streckenlängen durch. 1)
14. – 16. Juni Die Feuerwehr, Löschgruppe Vussem, feierte ihr 60-jähriges Bestehen in Verbindung mit dem Stadtfeuerwehrtag. Zum Festkommers begrüßte Oberbrandmeister Peter Schneider den Schirmherren Bernhard Wachter sowie viele Besucher in der Turnhalle. Zuvor war aber noch die Segnung des Feuerwehrfahrzeuges TSF, die Kaplan Hardy Hawinkels vornahm. Für den Samstag war neben einer Fahrzeugausstellung auch eine Übung der Jugendfeuerwehren angesagt. Ein weiterer Höhepunkt fand am Sonntag mit dem Empfang der Gastwehren und dem Umzug durch den Ort statt. Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Vussemer Oberbrandmeister Peter Schneider nach 45 Jahren Feuerwehrdienst aus dem aktiven Dienst ausschied. Zu seinem Nachfolger wurde der Oberbrandmeister Rolf Wielspütz ernannt. 24)
1. September Mit einem weiteren großen Sommerfest feierte Heinz Sanden mit der Familie, Freunden und Be-kannten in Vussem am ehemaligen Missionshaus das 25-jährige Bestehen der Einrichtung „wohnen und pflege“. Neben den vielen Attraktionen fanden die 3. Kreismeisterschaften im Fingerhakeln im Rahmen des Sommerfestes wieder hier statt. In der Klasse bis 80 Kg siegte Reiner Laak, ein Mitarbeiter des Hauses Sanden, und in der Klasse über 80 kg gewann der Heimbewohner Theo Gaastra. 25)
29. September Unter den Teilnehmern des 23. Berlin-Marathons waren auch drei Vussemer. Heinrich Reinartz, Joachim Kluge und Albert Velser nahmen an dem sportlichen Großereignis in der Hauptstadt Berlin teil. Nach ca. ¾ Jahr Vorbereitung galt es, den 42,196 km langen Lauf gut zu überstehen. Die drei Vussemer Teilnehmer passierten die Ziellinie in weniger als vier Stunden. Es war ein großes Erlebnis. 1)
Oktober Nun war es endlich soweit: von Seiten des Bistums und der Baubehörde des Kreises Euskirchen lagen die Genehmigungen für den Bau des Pfarrheims vor. Gegenüber dem Bistum, das den Bau in zwei Abschnitten ausführen wollte, haben sich die Verantwortlichen der Gemeinde für die Ausführung „alles in einem Stück“ durchgesetzt. Obwohl das Bistum einen erheblichen Zuschuss beisteuerte, kam neben einer großen manuellen auch eine hohe finanzielle Eigenleistung von ca. 100.000 DM auf die Gemeinde zu. In einer Pfarrversammlung wurde mit der Gemeinde die bevorstehende große Aufgabe besprochen. 26)
31. Dezember Seit dem 24.Dezember haben wir Minustemperaturen zwischen -10 und -12 °C. Vom 28. Dezember an gab es reichlich Schnee. Es deutete alles darauf hin, dass die Kälte und der Schnee weiter anhalten. In der Silvesternacht fiel das Thermometer auf –18 °C. 1)
1997
Januar Nach der großen Bereicherung des örtlichen Karnevals, hervorgerufen von den ersten Tollitäten, einem Dreigestirn, musste der Karneval in der Session 1996-97 ohne Leitfigur(en) auskommen. War die Karnevalssitzung auch nicht ganz ausverkauft, so war der Umzug mit seinen 16 Wagen und Gruppen wieder ein voller Erfolg und der bisher wohl schönste Zug. Die große Teilnehmerzahl beim Umzug machte sich auch anschließend in der Turnhalle bemerkbar. So hörte man oft die Aussage: so voll war es in der Turnhalle noch nie. Der Ausschank leistete Schwerstarbeit. Es war einfach der Bär los. 1)
Teilnehmer des großen Vussemer Volksschülertreffens am 19.04.1986. Im Vordergrund der erste Nachkriegslehrer Heinrich Hoffmann aus Tondorf (Foto: Hilgers)
1. März Heute begann die Fa. Schilles aus Floisdorf mit den Erdarbeiten und gab somit den Startschuss für den Bau des neuen Pfarrheims. Die Fa. Schilles hat die Erdarbeiten völlig kostenlos durchgeführt. Als Willi Schütt und Helmut Mehren nach Floisdorf fuhren, um ihr Anliegen vorzutragen, fragten sie natürlich auch nach den Kosten. Jetzt Originalton Hubert Schilles: „ Ihr hatt se doch ne mie all, ich nemme von Vossem kein Jeld. Wenn ihr bezahle wollt, dann mütt ihr üch ene andere söke. Un jetz drenke mir en Flasch Weng.“ Sprach es und öffnete eine Flasche Wein. Drei Wochen später führte die Fa. Schilles die Erdarbeiten durch. Eine Rechnung ist aus Floisdorf nie gekommen. 58)
15. März Vor der hl. Messe war die Grundsteinlegung für das neue Pfarrheim durch Pfarrer Bernhard Frohn und Kaplan Hawinkels. Zuvor verlas Pfarrer Frohn den Text der Urkunde. Die Feier wurde umrahmt vom Musikverein. Die Beteiligung war mäßig. Später wurde noch zu einem Umtrunk in den alten Pfarrsaal eingeladen. 27)
15. März In der Nacht wurde der Gastwirt der Gaststätte zur Schneidmühle durch ein Geräusch aus dem Schankraum aufgeweckt. Als er nachschaute, stellte er fest, dass die Sparkästchen von der Wand gehebelt und gestohlen worden waren. Als er sich auf dem Parkplatz umsah, bemerkte er zwei Männer, die durch den angrenzenden Bach in Richtung Breitenbenden flüchteten. Die eingeleitete Fahndung durch die Polizei hatte keinen Erfolg. 1)
17. April Am vergangenen Samstag wurde Anno Hein aus Vussem im Rahmen der Abendmesse für seine 50- jährige Tätigkeit als Organist in der Pfarre St. Margareta Vussem/Breitenbenden geehrt. Pfarrer Bernhard Frohn gehörte zu den ersten Gratulanten und verlas einen Dankesbrief von Bischof Heinrich Mussinghoff aus Aachen Zur Überraschung des Jubilars sang der Kirchenchor unter Leitung des befreundeten Dirigenten Rainer Pütz aus Strempt einige Lieder während der Messfeier. Nach dem Gottesdienst hatten der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat zu einem kleinen Empfang in den alten Pfarrsaal geladen. 28)
31. Mai Anlässlich seines 105-jährigen Bestehens veranstaltete der Vussemer Männergesangverein mit dem Rechter Männerquartett aus Belgien ein Konzert. Die Veranstaltung erfolgte in der Räumlichkeit des Feldenkraiszentrums „Das Haus“. 1)
21. Juni Mit einer hl. Messe feierte der frühere Pfarrer Stanislaus Sobieszczyk sein 40-jähriges Ortsjubiläum. 1)
29. Juni Das diesjährige Sommerfest der Heinz Sanden KG „wohnen und pflege“ stand unter dem Motto „Feiern wie in Frankreich“. 30)
10. Juli „Boutique in München made in Vussem“
Die jüngste Ausgabe der „Agit-News“ stellte die Fa. Vogelsberg in Vussem als innovatives Handwerksunternehmen im Kreis Euskirchen vor. Der Schreinereibetrieb hat sich zu einem Unternehmen für individuelle Inneneinrichtungen entwickelt und sich über die Landesgrenzen hinaus einen guten Namen gemacht. 31)
25 Juli Der Stadtteil Vussem hat 693 Einwohner, davon sind 373 männlich und 320 weiblich. 8 Personen haben hier ihren Nebenwohnsitz und 16 sind Ausländer. 32)
August Vom 22.08. bis 24.08.fand ein Zeltwochenende für die Messdienerinnen und Messdiener in Nehren an der Mosel statt. 33)
September Das Pfarrheim ist in der Zwischenzeit soweit fortgeschritten, wie es beim ersten Spatenstich am 1. März niemals für möglich gehalten wurde. Nach den von der Fa. Schilles ausgeführten Erdarbeiten, mit Unterstützung durch manuelle Eigenleistungen hat die Fa. Küppers aus Breitenbenden den Rohbau in Rekordzeit hingestellt. Es folgte die Fa. Zimmerei Hubert Bruns aus Vussem für Dachstuhl und Dachabdeckung. Bei der manuellen Eigenleistung ging es nun weiter mit Glaserei Christoph Dasburg aus Breitenbenden. Alle Fliesenarbeit wurden mit einer Schar Helfer unter der fachkundigen Leitung von Michael Schrötler und Günter Hembach fertig gestellt. Die Malerarbeiten führte Klaus Müller aus. Danach baute die Fa. Vogelsberg die Türen und die Küche ein. Nicht vergessen werden darf hier der große Einsatz der vielen unermüdlichen Helfer aus der Gemeinde. Besonders hervorzuheben sind hier Willi Schütt, Peter Schneider und Helmut Mehren. Zwischenzeitlich haben sich auch schon Familien, Gruppen, Vereine bereit erklärt ein Fenster zu stiften. So konnte der Kirchenvorstand vermelden, dass bislang kein Pfennig Schulden gemacht wurden. Dies war also nur durch anonyme Spenden aus der Gemeinde, durch den Zuschuss des Bistums, durch die großzügige Hilfe der genannten Firmen und durch die manuelle Eigenleistungen einiger Pfarrmitglieder möglich. Nicht zu vergessen sind die Vereine, die den Erlös aus ihren Aktivitäten vielfach für den Bau des Pfarrheims zur Verfügung stellten. 34)
6. September Am Samstag ging in Vussem die Post ab. Auf dem Freigelände der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ stellten der Gastwirt W. Gummeny und die Spieler der II Mannschaft erstmals ein Spektakel auf die Beine, das jedem Mallorca Ignoranten eindrucksvoll aufzeigte: Ja so geht es am Ballermann zu. Selbst am Sand hatte der Wirt „Jummi“ nicht gespart und hatte auf einer Teilfläche etliche Kubikmeter abkippen und verteilen lassen. Er war selbst überrascht. Soviel Leute habe er bei einem Fest in Vussem abends um 19:30 Uhr noch nie gesehen und es wurden immer mehr. Einige Hundert waren es am späteren Abend und die vergnügten sich bei Gegrilltem, Bier und Sangria aus der Wanne Zur vorgerückter Stunde schritt man noch zur unverzichtbaren „Miß Ballermann“ – Wahl, deren Sieg mit einem Reisegutschein in Höhe von 200 DM verbunden war. Der Sieg ging an Isabell Mießeler aus Eiserfey, die die Konkurrenz für sich entschied. 1) 35)
19. – 22. September Großes Programm zur Kirmes! Die Vussemer Kirmes fand wieder im Festzelt statt. Es begann am Freitag mit einem Discoabend mit Frank. Am Samstag wurde die Kirmes unter Musikbegleitung der Musikvereine aus Floisdorf und Vussem heraus geholt. Anschließend war Tanz. Der Eintritt betrug 9 DM. Am Sonntag spielten zum großen, musikalischen Frühschoppen die Musikvereine aus Obergarzem, Iversheim, Lessenich, Eicks, Strempt, Antweiler, Pesch, Weyer und Frohngau bei freiem Eintritt auf. Um 13 Uhr führten die Junggesellen das Hahnenköppen durch. Montags war um 10:00 Uhr hl. Messe mit dem Gang zu Friedhof und dem Kriegerdenkmal. Ab 15:00 war Tanz mit der Kapelle „Varia Sound Band“. Hierfür betrug der Eintritt 5 DM. Eingeladen hatte der Musikverein Vussem und der Wirt. 36)
20. November Vom Heimat- und Geschichtsverein wurde die Vussemer Familienchronik herausgegeben. 1)
Dezember Für die Karnevalssession 1997-98 wurde mit Prinz Hans (Klinkhammer) der erste Alleinherrscher proklamiert. 1)
Der Pfarrbrief für die Pfarrgemeinde St. Margareta Vussem/ Breitenbenden erscheint nun schon 20 Jahre lang. 1)
1998
Januar Die diesjährige Karnevalssitzung war recht gut besucht. Durch das Programm führte erstmals Ralf Schumann aus Vussem. 1)
April Der für Mechernich, Roggendorf, Strempt und Vussem zuständige Pfarrer Bernhard Frohn verließ die Gemeinden und ging in den Ruhestand. In der fünf Jahre dauernden Zeit als zuständiger Pfarrer in Vussem und Breitenbenden hatte er sich Achtung und Anerkennung erworben. Die Pfarrgemeinde wünschte ihm für die Zukunft sowie zu seiner Aufgabe als Seelsorger in der Reha Klinik Marmagen alles Gute. 1)
13. April Der RSV Vussem führte seine erste Familienradtour durch. 1)
6. Juni Nach Fertigstellung der Restarbeiten war die Gemeinde zur Einweihung des Pfarrheims ein-geladen. Die Einsegnung wurde von Kaplan Hardy Hawinkels im Beisein vieler Gemeindemitglieder sowie den Vereinen vorgenommen. Der Pfarrbrief berichtete, dass weitere Spenden von genannten und ungenannten Spendern eingegangen sind. So konnten bislang ca. 60.500 DM Bargeld verzeichnet werden. 37)
30. Juni Das vorstehende Datum bezeichnet das offizielle Ende der Fa. Dörries-Scharmann in Mechernich-Vussem. Somit ging eine große Ära für den Standort Vussem–Neuhütte zu Ende. Eine Werkzeugmaschinenfabrik, die hier 44 Jahre ansässig war, erlangte mit ihren Produkten Weltruf. Für den Raum Mechernich war die Schließung des Werkes zudem ein großer Schlag, denn ca. 300 Arbeitsplätze gingen verloren. 1)
29. August Heute wurde das große beleuchtete Firmenschild „Dörries/ Scharmann“ entfernt. 1)
August Die zweite Ballermannfete fand wiederum bei der Schneidmühle statt. Es herrschte eine Riesenstimmung unter den mehr als 800 Gästen. In riesigen Plastikwannen wurde der Sangria in Einheiten von 50 Liter mit Orangen und Zitronen angesetzt. Gegen 22 Uhr bahnte sich dann Stargast Olaf Henning seinen Weg zur Bühne, um die Stimmung mit seiner neuen Single „Die Manege ist leer……ich bin nicht mehr dein Clown“ auf die Höhe zu bringen. Bis in die Morgenstunden wurde in Vussem gefeiert. 38)
September Nach dem Niedergang der Fa. Dörries – Scharmann gründeten sechs Personen die Gesellschaft IHZ (Industrie und Handwerkszentrum) Feytal GbR und kaufte die Liegenschaft mit den Werksgebäuden. Dadurch wurde die Möglichkeit geboten, dass schnell neue Unternehmungen und Firmen hier ansässig werden konnten. Zu den neuen Firmen, die sich hier früh etablierten, zählten die Unternehmen: Fa. Laaf, Walzenservice, Fa. MFT (Maschinen Fertigungstechnik) und die Fa. EDM (ehemalige Dörries Mitarbeiter) für Maschinenservice. 1)
September An die Stelle des verstorbenen Anno Hein, der seit 1951 als Organist tätig war und seit 1961 den Kirchenchor St. Margareta Vussem/Breitenbenden leitete, trat Rainer Pütz aus Strempt. 39)
20. November Zum Auftakt der närrischen Session 1998-99 hatte der Karnevalsverein ins Pfarrheim eingeladen. Unter Beteiligung des Musikvereins Vussem, den „Alkis“ und der Großen Tanzgarde Blau Weiß Vussem wurde das Dreigestirn Prinz Heinz (Urfey), Jungfrau Helmine (Schilles) und Bauer Reiner (Lepartz) vorgestellt. 1)
31. Dezember Der Stadtteil Vussem hat 705 Einwohner, davon sind 374 männlich und 331 weiblich, 9 Personen haben hier ihren Nebenwohnsitz und 16 sind Ausländer. 40)
1999
14. April Johannes (Hans) Klinkhammer wurde für sein „soziales Engagement zu Hause und in Indien“ mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. In seinem Heimatort ist J. Klinkhammer „als gelebte soziale Institution“ bekannt. Er engagiert sich in vielen Vereinen des Ortes, die er meist mit gegründet hat. Er unterstützt mit Basaren und Veranstaltungen die Sprachbehinderten Schule in Billig. Seit 25 Jahren sammelte er für ein ihm persönlich am Herzen liegenden Kinderheim in Südindien. Seine Frau und er selbst adoptierten vor einigen Jahren zwei Mädchen aus diesem Heim und gaben ihnen so ein neues Zuhause. Die Auszeichnung erhielt er aus den Händen des Kommandeurs des Regiments in Mechernich, Oberst Hans-Jürgen Speckhahn. 41)
2. Mai In einer Wohnung des Mehrfamilienhauses an der Trierer Straße (ehemalige Post) brach ein Brand aus. Hierbei erlitten sechs Personen Rauchvergiftungen. Die Wohnungseinrichtung wurde zerstört. Die schnell anrückende Feuerwehr konnte noch Schlimmeres vermeiden. 42)
26. Juni Der ehemalige Pfarrer Stanilaus Sobieszczyk von den Missionaren des Heiligsten Herzen Jesu hatte zur letzten Hl. Messe in Vussem eingeladen. Neben dem Provinzial Pater Völler waren Dechant Hoberg aus Kallmuth, Kaplan Hardy Hawinkels und Diakon Jackels aus Mechernich anwesend. Nach der hl. Messe verabschiedete sich Pfarrer Stanislaus Sobieszczyk, denn er ging zurück ins Mutterhaus seines Ordens nach Hiltrup, wo er seinen Lebensabend verbrachte. 1)
14. August „Jummi gab mal wieder Gas“ Bei der Schneidmühle war zum drittenmal eine Mega-Mallorca-Party. In diesem Jahr sprengte die Fete alles bisher Dagewesene. Der Veranstalter hatte erstmals ein großes Zelt auf dem Parkplatz aufstellen lassen. Weiterhin hatte er einiges was Rang und Namen hat, in die Eifel gelotst. So war Mickie Krause „Zehn Nackte Friseusen“ ebenso live dabei wie Olaf Henning „Die Manege ist leer, ich bin nicht mehr dein Clown“. Auch gab es vom Band brandheiße Mallorca-Rhythmen, die nicht von irgendeinem DJ, sondern von Frank Neuenfels aufgelegt wurden. An weiterem gab es Leckeres von Grill, Cocktails, Bier und Sangria aus Eimern. Der Andrang war so groß, dass es auf der vorbeiführenden Bundesstraße zu Behinderung des Straßenverkehrs kam. 1) 43)
18. – 20. September Das diesjährige Hahnenkönigspaar wurde Rolf Wielspütz und Gertrud Gumeny (Wirtin von der Schneidmühle). 1)
6. Oktober In einer Wohnung des ehemaligen Schulgebäudes kam es zu einem Brand. Vermutlich war einer der Bewohner beim Rauchen einer Zigarette eingeschlafen. Die Wohnung im ersten Oberge-schoss brannte völlig aus. 44)
Dezember Noch vor Weihnachten wurde Hans Klinkhammer zum neuen Ortsvorsteher für Vussem ernannt. Die Ernennung erfolgte aufgrund des guten Wahlergebnisses, das er bei der Kommunalwahl als Parteiloser (Einzelbewerber) am 12.12.1999 erzielte. Trotz des guten Ergebnisses in seinem Wahlbezirk reichte es nicht für ein Mandat im Stadtrat. Dieses Mandat erhielt der Holzheimer Johannes Wenrich sen., CDU. Nach dieser Wahl endete auch die Zeit des bisherigen Vussemer Ortsvorstehers Matthias Vogelsberg, der aber in den Kreistag gewählt wurde. Er war seit 1981 Ortsvorsteher. 1)
12. Dezember Zur Sessionseröffnung 1999-2000 präsentierte der Karnevalsverein 1977 Vussem in der Schneidmühle erstmalig ein weibliches Dreigestirn. Es sind dies Prinz Erika (Lepartz), Bauer Christiane (Schneider) und Jungfrau Andrea (Harperscheidt-Schumann). 45)
17. Dezember In Vussem gründeten 16 Personen einen Heimat- und Brauchtumsverein. Vorsitzender des neuen Vussemer Vereins wurde Franz Josef Schmidt. Ein Hauptanliegen des Vereins ist die Ausrichtung der örtlichen Kirmes. 56)
2000
Mai/Juni Die Fussballer vom TSV Feytal stiegen wieder in die 1. Kreisklasse auf. 1)
19. August Der Junggesellenverein „Alte Heimat“ Vussem feierte mit einem gemütlichen Beisammensein auf dem Junggesellenplatz sein 20-jähriges Bestehen. 1)
15. September An der Wegegabelung des Holzheimer Weges oberhalb F. J. Schmidt (links nach Holzheim, rechts „Kollstroß“ nach Harzheim) wurde ein von Johannes Hein gefertigtes Holzkreuz errichtet. Die Einsegnung nahm Kaplan Hardy Hawinkels vor. Die Feier erfolgte unter Beteiligung des Kirchenchores und des Männergesangvereins. Peter Dreesen, der Vorsitzende des Heimat- und Ge-schichtsvereins, dankte allen Anwesenden für ihre Teilnahme sowie denen, die die Errichtung ermöglichten. An einem Stein, der sich neben dem Kreuz befindet, wurde eine Metalltafel mit folgender Beschriftung angebracht: Das Kreuz wurde in Erinnerung an den ehemals Vussemer Schul- und Kirchenweg, der hier vorbei führte, im Jahr 2000 errichtet. 1)
September Im September begannen die Bautätigkeiten auf der zweiten Hälfte des Baufeldes „Auf’m Pesch“. Als erstes errichtete die Familie Lepartz ihr Fertighaus und zog bereits im Dezember ein. Es folgten schnell die Familien Kauz und Urfey. Die erste Hälfte der Flur „Auf’m Pesch“ wurde ja bereits um 1960 parzelliert und auf fünf größeren Parzellen 5 Wohnhäuser errichtet. 1) 46)
21. Oktober Kaplan Hardy Hawinkels wurde aus der Pfarrei Vussem/ Breitenbenden verabschiedet. Etwa 20 Motorradfahrer hatten sich mit ihren Maschinen vor der Kirche eingefunden und verabschiedeten ihren Kumpel mit aufheulenden Motoren. Hiernach erfolgte die weitere Verabschiedung im Pfarrsaal mit Beiträgen vom Männergesangverein, dem Musikverein, dem Kirchenchor und der Flötengruppe. Höhepunkt war wohl der Auftritt der Gesangsgruppe „Komödienharmonies“. Die Gruppe wurde gebildet von Claudia Bruns, Resel Feyen, Annemie Linden, Achim Feyen, Konrad Hein und Helmut Mehren. Hardy bedankte sich bei allen und versprach, soweit die Zeit es zulässt, in Vussem reinzuschauen. Hardy Hawinkels wird neuer Jugendseelsorger der Region Eifel mit Wohnung in Dottel. 1)
Oktober Im Rahmen der Realisierung des Bebauungsplanes Nr. 1 Vussem „Auf’m Pesch“ wurde eine neue Straße benannt. Die Straße erhielt die Bezeichnung „Josef-Luxen-Straße“. Erläuterung zur Person Josef Luxen: Josef Luxen wurde 1922 in Essen geboren und war nach dem Krieg wohnhaft in Vussem. Von 1950-1984 war er Dirigent des Männergesangvereins Vussem; 1962 Gründer und Dirigent der Bläsergruppe des MGV. 1972 Gründer des Ortskartells, dessen Vorsitz er übernahm. Josef Luxen widmete sich in besonderer Weise der Jugend und ihrer musikalischen Ausbildung. Viele junge Musiker verdanken ihm ihr Können. Lange Jahre wirkte er auch in der Bergkapelle in Mechernich und im Harmonieverein Euskirchen. Auch hier war er ein Vorbild für die Jugend. Im Rahmen einer Feierstunde am 04.11.1983 wurde Josef Luxen in Würdigung seiner Verdienste im kulturellen Bereich mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom Landrat Josef Linden ausgezeichnet. Josef Luxen verstarb 1984. 47)
1. November Erik Püringer, der neue Pfarrer des Pfarrverbunds Mechernich, Strempt und Vussem/ Breitenbenden, stellte sich kurz vor. Seine offizielle Einführung war in Vussem am 18. November im Rahmen der hl. Messe. Ebenfalls trat Kaplan Christoph Schneider seinen Dienst in Mechernich an. 1) 48)
November Beim diesjährigen Allerseelensingen wurde von den Junggesellen ein Geldbetrag von 1049,50 DM gesammelt. Von diesem Geld geht der größte Teil von 929,50 DM nach Indien zu Pater Leo, der dort ein Kinderheim betreut. Der Restbetrag wird für Hl. Messen für die armen Seelen in Vussem zur Verfügung gestellt. In einem Schreiben an den Junggesellenverein bedankt sich Pater Leo wie folgt:
„Grüße aus Indien. Sie haben auch dieses Jahr einen Teil des Erlöses, den sie bei ihrem Singen bekommen haben, mir für die Arbeit hier geschenkt. Ich werde die Spende für die Schüler der Handwerkerschule verwenden. Die meisten sind arm. Einige brauchen einen Zuschuss, um das Schulgeld zu zahlen. Einige, die einen weiten Weg zur Schule haben, können sich leider kein Mittagessen leisten und sind froh wenn sie eine Hilfe dafür bekommen. Im Namen dieser Schüler danke ich Ihnen für die Liebenswürdige und großzügige Spende. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.“1) 49)
18. November Der Karnevalsverein präsentierte mit Karl Heinz Franke und seine Ehefrau Marita für die Session 2000/01 erstmals ein Prinzenpaar. 1)
24. Februar Hubert Breuer hat sein Amt aus Alters- und Gesundheitsgründen zur Verfügung gestellt. Er war der bisherige Ortsvorsteher. Der Rat der Stadt Mechernich bestellte zu seinem Nachfolger Matthias Vogelsberg, Harterweg 2. 139)
Juni Das Eifelland-Blasorchester stellte sich mit einem Konzert in der vollbesetzten Vussemer Turnhalle zum ersten Male der Öffentlichkeit vor. Das Orchester wurde im Herbst 1980 gegründet und besteht aus Musikern der Musikvereine Vussem und Frohngau. Die Leitung lag in den Händen des Berufsmusikers Wolfgang Kompalka aus Vussem. 140)
21. Dezember Die lang ersehnte Fertigstellung des Autobahnteilstückes Euskirchen/ Wißkirchen bis Mechernich/ Holzheim erfreute die hiesigen Autofahrer. Zur Freigabe des Teilstückes hatten sich viele Gäste, unter ihnen Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff und Minister Professor Dr. Jochimsen, eingefunden. Der Wirtschaftsminister gedachte in seiner Ansprache besonders der Personen, die beim Bau der 472 Meter langen und 35 Meter hohen Krebsbachtalbrücke tödlich verunglückten. Durch diesen Autobahnanschluss wurde der Zugang zu den Wirtschaftszentren an Rhein und Ruhr und der Fremdenverkehr in das Erholungsgebiet „Naturpark Nordeifel“ nachhaltig verbessert. Die Baukosten des Autobahnteilstückes betrugen pro Kilometer circa 7,5 Mio. DM.
Die Krebsbachtalbrücke kostete allein 13,2 Mio DM. 141)
1982
Januar Clemens Schröder, ehemals in Vussem-Karlsburg wohnend und jetzt wohnhaft in Mechernich, wurde als verdienter Bürger das Verdienstkreuz am Band der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Nach dem Verlust des linken Unterarms und erheblicher Beeinträchtigung des Seh- und Hörvermögens im letzten Kriege trat Clemens Schröder 1949 dem Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands, abgekürzt Vdk, bei. In der Ortsgruppe Mechernich war er zunächst stellvertretender Vorsitzender und von 1951 bis 1980 als Vorsitzender tätig. Auch überregional stand er seit 1949 dem Kreisverband Euskirchen als Vorstandsmitglied und Kreisbetreuer der Sonderbetreuten zur Verfügung. Im April 1966 gründete Clemens Schröder die Behindertensportgemeinschaft Mechernich. Hier stand er als erster Vorsitzende fünfzehn Jahre an der Spitze. Der Oberkreisdirektor nannte Clemens Schröder „einen Mann, der nicht nur Verantwortung übernommen habe, sondern auch mit-geholfen habe, dass viele Menschen ihr schweres Schicksal meistern konnten“. 142)
Die im letzten Jahr gegründete Tanzgarde Blau-Weiß Vussem hatte in der örtlichen Karnevalssitzung ihren ersten Auftritt. Die Kölnische Rundschau berichtete hierüber:
„Ganz aus dem Häuschen gerieten die Zuschauer in der vollbesetzten Turnhalle, als die neugegründete Tanzgarde Blau-Weiß Vussem unter der Leitung von Josef Schmitz aufmarschierte. Artistisch – in schnellem Rhythmus legten die Mädchen mit ihren beiden Tanzoffizieren Ottmar Gülden und Frank Still ein Tanzprogramm vor, das die Zuschauer von den Stühlen riß. Als Solistin erhielt das kleinste Mädchen der Truppe, die 12 jährige Anja Bertram, einen besonderen Applaus. Die Truppe mußte nicht weniger als vier Zugaben geben. Völlig erschöpft aber glücklich über die gelungene Uraufführung durften die Mädchen schließlich die Bühne verlassen.“
Folgende Mädchen und zwei Jungen zählten zur ersten Tanzgarde: Conny Luxen, Astrid Gülden, Mirjam Erbarth, Sigrid Pütz, Andrea Mießeler, Fia Mießeler, Petra Bertram, Anja Bertram, Christiane Pütz, Otmar Gülden und Frank Still. Als weitere Tänzerin gehörte Susanne Bertram, die wegen Krankheit nicht auftreten konnte, ebenfalls zur Tanzgarde. 75)
24. Januar Im Alter von achtundsechzig Jahren verstarb Ludwig Kaltwasser. Er war der letzte männliche Namensträger der seit über einhundert Jahren im Ort ansässigen Familie und wohnte am Höhenweg, Hausnummer 1. Der Großvater des Verstorbenen, Michael Kaltwasser gebürtig aus Krekel, heiratete 1877 in zweiter Ehe Anna Sibilla Golbach. Schon im Jahr 1867 kam sein Bruder Matthias Wilhelm nach Vussem, wo er Catherina Bauer heiratete. Mit dem Schneider Ludwig Kaltwasser, der 1875 Katharina Disternich heiratete, folgte ein weiterer Bruder. Der Dritte wohnte mit seiner Familie, zwei Söhnen, die unverheiratet blieben und acht Töchtern, in der heutigen Nordstraße 1, wo es fortan „a Schnegges“ hieß. 3)
Februar Anstelle des Harmoniums baute der Orgelbaumeister Weimbs aus Hellenthal eine generalüberholte Orgel in der Pfarrkirche auf. Die Orgel mit zwei Manualen stammte aus dem Kloster Steinfeld und wurde der Gemeinde geschenkt. Stefan Foremny, Dozent der Musikhochschule Münster, ließ die Orgel nun zum erstenmal erklingen. 143)
Durch die Fertigstellung des 13,4 Kilometer langen Autobahnteilstücks von Mechernich/ Holzheim bis Blankenheim/ Tondorf wurde die parallelverlaufende Bundesstraße 477 entlastet. Der größte Teil des Kraftverkehrs wurde nunmehr ab Herbst auch an Vussem vorbeigeführt. 75)
24. April Die Eheleute Heinrich Wolfgarten und Elisabeth, geborene Dalboth, feierten im Kreis ihrer Familie und Bekannten das Fest der Goldenen Hochzeit. 75)
22. Mai Der Männergesangverein feierte sein 90-jähriges Bestehen. Mit einem Festkommers begann das Jubiläum in der festlich geschmückten Turnhalle. Der Vorsitzende, Peter Dreesen, wünschte den etwa dreihundert Gästen in seiner Begrüßungsansprache einen festlichen und harmonischen Verlauf des Abends. Die Darbietungen waren dann auch so vorzüglich, dass es für den MGV 1892 Vussem, der Camerata da Ciesa aus Steinfeld und der Solistin Marielotte Fischer, Sopran, mit ihrer Begleitung am Klavier, Liselotte Baumann , stets lang anhaltenden Beifall gab. Zahlreiche Ehrengäste waren nach Vussem gekommen. Für den verhinderten Landrat Josef Linden, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, gratulierte sein Stellvertreter Dr. Haas und übermittelte dem MGV die persönlichen Grüße des Landrates. Der Vorsitzende des Kreissängerbundes Schleiden überbrachte mit seinen Worten von allen Sängerinnen und Sängern des Kreissängerbundes herzliche Grüße und Glückwünsche. Anschließend zeichnete er drei Jubilare durch Verleihung von Verdienstnadeln und Ehrenurkunden aus. Es waren dies Josef Luxen für seine fünfundzwanzigjährige Dirigenten- und Chorleitertätigkeit, Peter Dreesen für den fünfundzwanzigjährigen Vereinsvorsitz und Fritz Gerhards für die fünfzigjährige Zugehörigkeit zum Sängerbund. Am nächsten Tag wurden die zahlreichen Gastvereine vom Eifelland-Blasorchester unter Leitung von Wolfgang Kompalka unterhalten. Mit einem großen Festzug und dem gemeinsamen Freund-schaftsingen der Chöre klang der zweite Festtag aus. 147)
20. Juni Unter reger Beteiligung der Bevölkerung feierte Pastor Stanislaw Sobieszczyk sein 25-jähriges Ortsjubiläum. Die Feierlichkeiten gestaltete der Kirchenchor, der Männergesangverein, die Flöten-ruppe und die Tanzgruppe. Unter den Ehrengästen befanden sich der Dechant Günther Salentin, Landrat Josef Linden und Stadtdirektor Helmut Rosen. 75)
August Während der Sportwerbewoche in Vussem fand erstmals ein Fußballturnier unter dem Motto „Unser Dorf spielt Fußball“ statt. Alle Vereine und einige Straßenmannschaften nahmen an diesen Turnier Teil. Die Mannschaft vom Neubaugebiet „Südhang“ wurde Turniersieger. 75)
26. November Die Renovierungsarbeiten an der Margarethenkapelle konnten abgeschlossen werden. Pastor Stanislaw Sobieszczyk nahm die Einsegnung während einer hl. Messe vor. Die Bürger der Nachbarschaft hatten ein Kapellenfest organisiert. 75)
Im Vussemer Neubaugebiet „Am Hang“ wurde nach etwa neunjähriger Bautätigkeit die Bebauung der circa fünfundvierzig Grundstücke weitestgehend abgeschlossen. Die örtliche Einwohnerzahl erhöhte sich durch den Zuzug der vielen Familien, bezogen auf das Jahr 1973, von etwa 390 auf etwa 640. 75)
1983
3. Juni Die seit zwei Jahren in Vussem lebenden Eheleute Toni Kuck und Anna, geborene Frings, feierten mit der Familie und ihren Bekannten das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar ist in Vussem geboren und die Jubilarin in Neukirchen bei Rheinbach, wo die Eheleute bis 1981 wohnten. 75)
August Das vom TSV Feytal geplante Fußballturnier „Unser Dorf spielt Fußball“ konnte nicht auf dem Sportplatz durchgeführt werden. Wolkenbruchartige Regenfälle hatten das Spielfeld zerstört. Der Verein richtete als Ausweichplatz die kleine Wiese oberhalb des Missionshauses her. Hier spielten ehemals in ihrer Freizeit die Novizen des Ordens ein wenig Hand- und Fußball. Der diesjährige Turniersieger wurde eine Jugendmannschaft vom Mechernicher Waisenhaus. 75)
4. November Josef Luxen wurde vom Landrat Josef Linden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er erhielt die hohe Ehrung für seinen jahrzehntelangen beispiellosen Einsatz für das Kultur- und Gemeindeleben. Nahezu 35 Jahre ist Josef Luxen Dirigent des Männergesangvereines. Unter seiner Leitung nahm der Chor an vielen Wertungssingen teil, wobei die Gutachter des Deutschen Sängerbundes stets hervorragende Leistungen bescheinigten. Im Jahr 1962 übernahm er die Leitung des gegründeten Musikvereines. Weiterhin ist Josef Luxen seit vielen Jahren in der Mechernicher Bergwerkskapelle, dem Euskirchner Harmonieverein und als stellvertretender Dirigent im Eifelland-Blasorchester aktiv. Darüber hinaus ist er seit 1972 Vorsitzender des Ortskartells. 144)
8. November Ein Unbekannter zündete gegen 20:00 Uhr das gesammelte Holz für das Martinsfeuer an. Die herbeieilende Feuerwehr konnte nur noch wenig des zusammengetragenen Holzes vor den Flammen retten. Die Jugend hatte sich in diesem Jahr besonders fleißig bemüht, um auf dem Settert oberhalb des Harterwegs ein schönes großes Feuer abzubrennen. 75)
11. November Dank der Bemühungen der Jugend, der Junggesellen und des Ortsvorstehers konnte auch in diesem Jahr ein großes Martinsfeuer abgebrannt werden. Trotz der kurzen Zeit von nur zwei Tagen wurde ein großer Holz- und Reisighaufen aufgeschichtet. Pünktlich um 18:00 Uhr versammelten sich die Vussemer Kinder an der Kirche. Der Musikverein und die Feuerwehr begleitete den Zug durch das Dorf bis zum Martinsfeuer auf dem „Settert“. Der St. Martin wurde von Frank Still verkörpert und das Pferd von Josef Wagner zur Verfügung gestellt. Anschließend ging es zur Gaststätte „Margarethenhof“, wo der St. Martin die Wecken verteilte. Das Ortskartell verloste, wie schon in den letzten Jahren vorher, wieder einige Puten. Die Kinder wurden mit kostenlosen Getränken vom Gastwirt Werner Anklam erfreut. 75)
12. November Die Eheleute Albin Wilke und Lotte, geborene Simon, feierten mit der Familie und Bekannten das Fest der Goldenen Hochzeit. Das aus Thüringen stammende Jubelpaar wohnte fünfundzwanzig Jahre in Vussem und verzog vor kurzem nach Mechernich. Etwa achtzehn Jahre war der Jubilar als Former- und Gießereimeister bei der Firma Dörries beschäftigt. 75)
1984
12. Januar Der Junggesellenverein „Alte Heimat Vussem“ hatte im vergangenen Jahr erstmals zu einem Krippenbauwettbewerb angeregt. Diese Initiative fand bei vielen Bürgern Unterstützung und Anklang. Eine vierköpfige Jury, bestehend aus Franz Josef Schmidt, Ralf Schneider, Manfred Schulz und Manfred Müller, bewerteten die zweiundzwanzig Arbeiten. Die schönsten Krippen wurden ausgezeichnet: 1. Sieger Heinz Sistig, 2. Sieger Michael Wielspütz, 3. Sieger Johannes Hein. 75)
17. Januar Im Alter von vierundsiebzig Jahren verstarb Hubert Breuer. Der Verstorbene war in Dreimühlen geboren und ließ sich nach der Heirat mit Sophie, geborene Schneider, in Vussem nieder. Hier baute Hubert Breuer das Transportunternehmen Gebrüder Breuer auf und war nahezu dreißig Jahre in der Kommunalpolitik, im Kirchenvorstand sowie im örtlichen Vereins- und Gemeinschaftsleben tätig. Im Jahre 1980 wurde Hubert Breuer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 75)
24. Januar Im Alter von 62 Jahren verstarb unerwartet Josef Luxen, der mit Maria, geborene Falterbaum, verheiratet war. Der Verstorbene hielt noch drei Tage zuvor bei der Beerdigung von Hubert Breuer eine Grabrede. Im November vorigen Jahres wurde Josef Luxen für seinen Jahrzehnte langen beispiellosen Einsatz für das Kultur- und Gemeindeleben mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit Josef Luxen verstarb der letzte in Vussem lebende Namensträger, der auf Jakob Luxen zurückgeht. Jakob Luxen wurde 1807 in Ahrenberg geboren und heiratete 1841 Elisabeth Theisgen aus Vussem. Später verzog ein Großteil der Nachkommen ins Ruhrgebiet nach Essen, wo auch Josef Luxen geboren wurde. Nach dem II. Weltkrieg führte ihn sein Weg nach Vussem zurück, wo er sich niederließ. 3) 75)
26. Januar Im Alter von neunundachtzig Jahren verstarb der älteste Vussemer Bürger Heinrich Hein. Der Verstorbene war verheiratet mit Anna, geborene Lennartz, aus Bleibuir. Mit Heinrich Hein verstarb der letzte in Vussem lebende Kriegsteilnehmer des I. Weltkrieges. 75)
13. März Mit Annahme der Satzung erfolgte die Umwandlung des Vereinskartells in einen Bürgerverein.
Der Paragraph 1 lautet: „Der Bürgerverein dient der Förderung der Heimatpflege und der Heimatkunde, insbesondere durch die Gestaltung von Heimatabenden, der Veranstaltung von Ausstellungen zur Dorfgeschichte, der Pflege der Mundart und des örtlichen Brauchtums.“ Weiterhin heißt es in Paragraph 3: „Jede natürliche Person, die im unbescholtenen Ruf steht, kann Mitglied des Bürgervereins werden.“145)
30. April Der Karnevalsverein hatte zum Grillabend an der Turnhalle eingeladen. Die Veranstaltung war trotz der kalten Witterung gut besucht. Ebenfalls an der Turnhalle hatten die Junggesellen ein Zelt aufgebaut, wo sie den Abend und die Nacht verbrachten. Gegen 21:00 Uhr stellten die Junggesellen den Dorf-Maibaum auf. Vom Gesangverein, unter der Leitung von Wolfgang Kompalka, und dem Musikverein, unter dem Dirigenten Heinz Sistig, wurde der herannahende Monat Mai musikalisch begrüßt. 75)
1. Mai Viele Vussemer Mädchen erhielten auch in diesen Jahren, wie von alters her, einen Maibaum. 75)
20. Mai Wie bereits seit 1981 veranstaltete der Junggesellenverein „Alte Heimat“ auch in diesem Jahr eine Volkswanderung. Bei der Wanderung kam es wiederum darauf an, möglichst viele der gestellten Fragen auf der etwa 10 Kilometer langen Strecke zu beantworten. Da die Wanderzeit nicht bewertet wurde, konnten auch ältere und weniger sportliche Mitbürger teilnehmen. Die Sieger erhielten einen Wanderpokal und jeder Teilnehmer eine Urkunde. 75)
15. Juli Der Lehrer Hubert Thomae verstarb im Alter von 83 Jahren. Hubert Thomae war von 1946 bis 1968 an der Vussemer Volksschule tätig gewesen. In seiner Freizeit widmete er sich besonders dem Jugendsport. Beim SV Vussem war Hubert Thomae über viele Jahre Geschäftsführer, Kassenwart und Betreuer der Schüler- und Jugendmannschaft. Vom Kreistag wurde er 1961 für besondere Verdienste im Schul- und Jugendsport ausgezeichnet. Hubert Thomae lebte zuletzt in Aachen und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Vussemer Friedhof neben seiner bereits 1980 verstorbenen Ehefrau beigesetzt. 75)
Juli Das „Eifelland-Blasorchester“ besuchte die Partnerstadt Nyons. Während des dortigen Aufenthaltes wurde der Dirigent Wolfgang Kompalka aus Vussem spontan zum Olivenritter geschlagen. Wolfgang Kompalka ist der vierte Bürger der Stadt Mechernich, der in den ehrenwerten Kreis der Olivenritter aufgenommen wurde. 75)
10. September In der Nacht standen in dem alleinstehenden Haus Dreesen zwischen Eiserfey und Vussem plötzlich zwei Männer am Bett der 84 jährigen Lina Gülden. „Wir brauchen Geld für Sprit“, schrien sie und fuchtelten der alleinstehenden Frau mit einem Messer vor dem Gesicht herum. Nachdem die Einbrecher Bargeld und zwei Sparbücher weggenommen hatten, fesselten sie die alte Frau und sperrten sie im Schlafzimmer ein. Sehr bald konnte sich Lina Gülden befreien und alarmierte die Polizei. Die folgende Fahndung blieb erfolglos. 146)
25. September Das diesjährige Hahnenkönigspaar wurde Peter Hein mit seiner Freundin. 75)
6. Oktober In der Annahme, dass die Kapelle vor 180 Jahren erbaut wurde, hatte die Kapellennachbarschaft „Kapelleköpp“ nach 1982 zum zweiten Kapellenfest eingeladen. Um 16:00 Uhr war zunächst eine heilige Messe, die Pastor Stanislaw Sobieszczyk unter Mitwirkung des Diakon B. Jackels aus Mechernich und des Kirchenchores zelebrierte. Zum Schutz gegen den Regen hatten die Veranstalter vor der Kapelle einen Lastenfallschirm aufgespannt. Nach der heiligen Messe, der auch Landrat Josef Linden beiwohnte, brachte die Flötengruppe unter der Leitung von Resel Feyen und der Musikverein unter dem Dirigenten Hans Hubert Schmidt einige musikalische Stücke dar. Im Anschluss daran berichtete Albert Velser aus der Kapellengeschichte. Der Vortrag wurde 1984 in den Pfarrbriefausgaben 4 und 5 veröffentlicht. In Verlängerung der Garage von Peter Schneider war ein Zelt aufgebaut, wo die Kapellennachbarn die Besucher mit Getränken und Essen versorgten. Die Veranstalter hatten keine Mühen und Arbeit gescheut, um ein gemütliches Beisammensein zu ermöglichen, dessen Gewinn der Kapelle zu Gute kommen sollte. Auszugsweise soll aus dem genannten Vortrag zur Kapellengeschichte folgendes wiedergegeben werden: „Will man all den Angaben zum Alter der Kapelle Glauben schenken, so wurde sie irgendwann zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert erbaut. Genauere Hinweise erhält man jedoch schon von der einschlägigen Heimatliteratur. Sie verlegt den Baubeginn in die Anfangsjahre des 19. Jahrhunderts. Eine genauere Jahreszahl ist einem Briefwechsel, der 1852/1853 zwischen dem Generalvikariat in Köln und der kirchlichen Vertreterschaft Vussem geführt wurde, zu entnehmen. Demnach ist die Kapelle im Jahr 1804 von der Einwohnerschaft erbaut worden. Obwohl mich diese Angabe nicht zufrieden stellte, konnten bislang keine Anhaltspunkte für eine ältere Kapelle gefunden werden. Neben der politischen Neuaufteilung unseres Landes erfolgte im Jahr 1802 auch eine kirchliche. Vussem, das bis dahin zur Pfarrei Weyer gehörte, wurde nach Holzheim eingepfarrt. Somit änderte sich aber weiterhin nichts an der Tatsache, dass die Vussemer Kirchenbesucher wie bisher einen beschwerlichen Fußweg zur Kirche zurücklegen mußten. Hierdurch war man bestrebt, die kirchlichen Verhältnisse zu verbessern. Die Genehmigung zum Bau der Kapelle soll vom damaligen Bischof Marius Antonius Berdolet aus Aachen erteilt worden sein. Als Standort wählten die Verantwortlichen den damaligen Dorfmittelpunkt. Um das Gebäude der Umgebung anzupassen, kam nur ein Fachwerkbau in Frage. Somit ist die Vussemer Kapelle heute im Rheinland eine der wenigen in Fachwerkausführung. Wie aus dem eingangs erwähnten Briefwechsel zu entnehmen ist, wurde die Kapelle unter großen Anstrengungen und Opfern von der Einwohnerschaft erbaut. All die Mühen zahlten sich jedoch in den ersten neunundvierzig Jahren nicht voll aus. Im Jahr 1852 bittet der Landdechant aus Gemünd das Generalvikariat in Köln, die 1804 erbaute Kapelle benedizieren zu dürfen. Bis dahin wurde wohl noch keine heilige Messe in der Kapelle gefeiert. Aus welchen Gründen die Kapelle bisher noch nicht eingesegnet war, muss vorerst unbeantwortet bleiben. Ein Grund lag sicherlich an den fehlenden finanziellen Mitteln, die für die Einrichtung und den Unterhalt der Kapelle aufzubringen waren. Es liegt also sehr nahe, dass die Kapelle in den ersten neunundvierzig Jahren nur zu Andachten und Totenwachen aufgesucht wurde. Das Generalvikariat machte die Einsegnungserlaubnis letztlich von einer Unterhaltssicherung in Höhe von fünfzig Taler abhängig. Hier erklärten sich zwei Vussemer Bürger bereit, der Kapelle eine Schenkung zu machen. Nachdem die letzten Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt waren, erfolgte die Einsegnung wohl im Jahr 1853. Ein genaues Datum konnte bislang nicht in Erfahrung gebracht werden. Den alten Kapellenbilanzen ist zu entnehmen, dass ab dem Jahr 1853 zumindest am Margaretentag eine heilige Messe gefeiert wurde.“ 6) 75)
1985
19. Januar Die diesjährige Karnevalssitzung fand wieder in der ausverkauften Turnhalle statt. „Der menschliche Körper“ hieß die „anatomische“ Rede von Manuela Vogelsberg. Hiernach zog das Fanfarenkorps aus Ripsdorf mit Trommelwirbel und Fanfarenklängen ein. Es folgte eine weitere Vussemer Stimmungskanone – Walli Wenderdel – deren „Bütt“ sehr gut ankam sowie die einheimische Tanzgarde, die mit ihren Darbietungen begeisterte. Weiterhin hatte die Karnevalsgesellschaft Karnevalskräfte aus Hellenthal, Köln, Düsseldorf, die Tanzgarde aus Oberkassel und die Musikalclowns aus Brühl verpflichtet. Einen besonders guten Anklang fanden die erstmals auftretenden „Alkis“. Es waren dies die Vussemer „Jonge“ Christian Reichert, Richard Eversheim, Werner Schneider, Ralph Schneider, Reiner Müller und Franz Josef Schmidt, die von der Kapelle, dem Kanal- und Straßenbau und einer Schlägerei zu berichten wussten. 148)
22. März Bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung kam es nun zur vollständigen Trennung des Musikvereins vom Männergesangverein. Für die Eigenständigkeit stimmten sechzehn Mitglieder mit ja, zwölf mit nein und drei enthielten sich der Stimme. 149)
26.April Die CDU Mitglieder der Orte Vussem, Bergheim und Breitenbenden gründeten in der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ einen Ortsverband, um besser auf die Wünsche der Bürger eingehen zu können. Die Anwesenden wählten Heinz Sanden aus Breitenbenden zum Vorsitzenden und zu dessen Stellvertreter Fritz Vogelsberg aus Bergheim. 150)
20. August Die Baseler Versicherungsgesellschaft eröffnete vor wenigen Tagen unter der Leitung des Hauptvertreters Hans-Hubert Schmidt in der Nordstraße 2 ein Service-Büro. 75)
25. August Das Eifellandblasorchester nahm mit einem kleinen Konzert den neuen Probenraum in Betrieb und stellte ihn der Öffentlichkeit vor. In sechstausend Arbeitsstunden Eigenleistung bauten sie das ehemalige Lehrschwimmbecken zu einem modernen Studio um. 75)
August Der Schreinermeister Josef Wagner verpachtete seinen Betrieb an seine Mitarbeiter Herbert Barth aus Tondorf und Helmut Vogelsberg aus Bergheim. Die Schreinerei geht zurück auf den Vater Johann Wagner, der sich 1926 selbständig machte und mit Peter Klein eine „Mechanische Bau-, Modell- und Möbelschreinerei“ betrieb. Um das Jahr 1936 erwarb Johann Wagner ein größeres Gebäude der Schneidmühle und gründete die Firma Wagner. Ab den fünfziger Jahren spezialisierte sich der Sohn Josef Wagner auf Innenausbauten. Die neuen Pächter wollen mit zwölf Beschäftigten wie bisher den Betrieb weiter führen und besonders individuellen Kundenwünschen weiterhin zur Verfügung stehen. 108)
21. September Am Kirmessamstag verstarb der Zimmermeister Josef Bruns im Alter von fünfundfünfzig Jahren. Josef Bruns und seine Ehefrau kamen aus dem Emsland und ließen sich 1960 in Vussem nieder, wo Josef Bruns einen Zimmereibetrieb aufbaute. Neben seiner mehrjährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Sportvereins gehörte er dem Kirchenvorstand an. Vom Mai 1975 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Stadtrates. Die Nachfolge im Zimmereibetrieb trat der Sohn Hubert an. 75)
24. September Hans-Hubert Schmidt wurde Hahnenkönig und nahm sich die Gastwirtin Gertrud Gumeny zur Hahnenkönigin. 75)
September An die Stelle des verstorbenen Stadtverordneten Josef Bruns, CDU, trat Matthias Vogelsberg, Hartweg 2. 75)
30. September In der Pfarrkirche fand bis auf weiteres keine Sonntagsmesse mehr statt. Der Pastor sowie der Pfarrgemeinderat entschieden, die Vorabendmesse in der Pfarrkirche und das sonntägliche Hochamt in der Kapelle in Breitenbenden zu halten. 75)
Das ehemalige Missionshaus, in dem ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet worden war, verkaufte der Orden der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu an eine Personengruppe aus dem Kreis Euskirchen. 75)
1986
11. Januar Der Höhepunkt der Vussemer Prunksitzung war auf dem Programmzettel mit mehrern Fragezeichen versehen: Hinter dieser geheimnisvollen Ankündigung stand das Vussemer Männerquartett. Arnold Rau, Matthias Vogelsberg, Hans Klinkhammer und Helmut Schmitz marschierten alle als Goldkehlchen Mireille Matthieu auf die Bühne und erhielten für ihren Vortrag begeisterten Applaus. Dieser absolute Höhepunkt wurde gegen Mitternacht geboten. Bis dahin hatte Sitzungspräsident Klaus Reddig ein flottes und abwechslungsreiches Programm präsentiert. Als erstes kam die Volkstanzgruppe „Quak“ mit einem Ententanz, der von Evelyn Hackhausen und Bettina Erbarth einstudiert worden war, auf die Bühne. Zum Lacherfolg wurden die Vorträge von Manuela Vogelsberg und die der „Alkis“, die das Dorfgeschehen auf die Schippe nahmen. Ein großer Erfolg war auch der Auftritt der Tanzgarde Blau Weiß, die unter der Leitung von Iris Schmitz brillierte. 151)
8. Februar Klirrende Kälte und Schneeschauer schafften es nicht, die Vussemer und auswärtigen Zuschauer vom Karnevalszug fernzuhalten. Als der Zug bei minus zehn Grad Celsius durch den Ort startete, drängten sich dick vermummte Karnevalsbegeisterte an den Straßenrand. Für die Zuschauer, die immer noch kalte Füße hatten, hielten die Wagenbesatzungen „Hochprozentiges“ zum Wärmen parat. Neben den Themenwagen machten vor allem die Fußgruppen das Bild des Zuges farbenprächtig. Mit dabei waren auch die Frauen der neuen Vereinigung „Schluckspechte“ in bunten Clown-Kostümen sowie die Familie Schiffer (Keilbergweg 3) mit ihren Freunden, die einen langen grünen Wurm genäht hatten, aus dem nur Köpfe und Beine herausschauten. 75) 152)
21. März Das Hausanwesen Keilbergweg 3 (ehemals Scheffes) ist in die Denkmalliste der Stadt Mechernich aufgenommen worden. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein charakteristisches Fachwerkwinkelgehöft aus dem siebzehnten Jahrhundert. Die Hofanlage besteht aus einem giebelständigen Wohnhaus in sogenannter Stockwerkbauweise und einer Scheune mit einer Tordurchfahrt. Die Giebelseite des Wohnhauses ist im Obergeschoß vorgekragt und verschiefert. Nach Auskunft des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege liegt die Erhaltung des gesamten Gebäudes aus volkskundlichen und baugeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Instandhaltung der Fachwerkhofanlage konnte durch Zuschüsse der Stadt Mechernich und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert werden. 153)
19. April Das große Volksschüler-Treffen wurde zu einem großen Erfolg. Die Kölnische Rundschau berichtete am 21. April wie folgt: „Für die meisten war es ein Wiedersehen nach Jahren. Das Treffen der ehemaligen Vussemer Volksschüler am Samstag in der Turnhalle war ein Bombenerfolg. Von 163 Eingeladenen erschienen 130 aus den Entlaßjahrgängen von 1946 bis 1966.
Die meisten der heute 35- bis 55jährigen erkannten sich auf Anhieb wieder. Die Idee zum Treffen kam von dem engagierten Vussemer Dorfgeschichte-Forscher Albert Velser. Er trug auch eine Ausstellung in der Turnhalle zusammen. Alte Schulbänke, Landkarten, Lese- und Rechenbücher und 50 Klassenfotos von 1900 bis 1968 wurden bestaunt. Fast ein Jahr unterstützten Fritz Pütz, Michael Wielspütz, Helmi Kreuser, Elfriede Reddig, Dieter Schulz, Matthias Vogelsberg, Hans Klinkhammer und Hans-Theo Linden Initiator Velser bei den Vorbereitungen. Knapp die Hälfte der Eingeladenen lebt noch in der näheren Umgebung von Vussem. Der überwiegende Teil der anderen wohnt in Köln, Aachen, Dortmund und Stuttgart. Das Treffen der 20 Schuljahrgänge wurde um 14:30 Uhr mit einer Messe eröffnet, die vom Kirchenchor mitgestaltet wurde. Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk freute sich darüber, daß so viele seiner Religionsschüler nach Vussem gekommen waren. Anschließend zog man zur Turnhalle, wo Mädchen aus dem Ort schon Kaffee und Kuchen bereitgestellt hatten. Der Junggesellenverein servierte Getränke. Unter den Gästen konnte Albert Velser auch den ersten Vussemer Nachkriegslehrer Heinrich Hoffmann aus Tondorf, die Lehrerinnen Marita Lambertz, „besser bekannt als Fräulein Tamblé“, Gisela Adams, Margarethe Guthausen und Pfarrer Sobieszczyk begrüßen, der seit 1957 Vussem und Breitenbenden betreut. Eröffnet wurde der gemeinsame Nachmittag in der Turnhalle mit Liedvorträgen des MGV unter Anno Hein, der meinte: „Es wird noch geschwätzt wie früher.“ „Die gemeinsame Schul- und Jugendzeit kann und darf man nicht einfach vergessen“, betonte Albert Velser in seiner Begrüßungsrede. „Oft hat man nicht den Mut, alte Schulkameraden auf der Straße anzusprechen. Es wäre schön, wenn sich alte Schulfreunde auch weiterhin treffen würden. Die Idee zu dem Treffen kam leider zwei Jahre zu spät.“
1984 verstarb nämlich Lehrer Hubert Thomae, der bei allen sehr beliebt war. Albert Velser hielt einen interessanten Rückblick auf die Vussemer Dorfgeschichte von 1946 bis heute. Dann folgte ein weiterer Höhepunkt. Albert Hein als Lehrer und Dieter Schulz als Schüler ließen Anekdoten aus der Vussemer Schulgeschichte lebendig werden. Zum Abschluß zeigte Albert Velser Dias von „Vussem wie es war“. Bei einem kalten Buffet konnten sich die Ehemaligen am Abend stärken. Gestern war die Ausstellung ab 10 Uhr geöffnet und um 17 Uhr wurde der Dia-Vortrag zum Abschluß wiederholt.“ 154)
13., 14. und 15. Juni Die Löschgruppe Vussem feierte ihr 50-jähriges Bestehen in Verbindung mit der Standartenweihe. Mit einem Kommers in der Turnhalle begannen die Festlichkeiten. Nach der musikalischen Begrüßung durch den Musikverein konnte Oberbrandmeister Peter Schneider, trotz Fußballweltmeisterschaft, viele Gäste und Ehrengäste begrüßen. Hiernach folgte die Ansprache des Schirmherren Wachter, Erster Beigeordneten der Stadt Mechernich. Nach weiteren musikalischen Darbietungen des Musik- und Gesangvereins und des Kirchenchors sprachen der Bürgermeister, der Kreis- und der Stadtbrandmeister ihre Grußworte. Die Vertreter der Vussemer Vereine und der städtischen Organisationen ließen es sich nicht nehmen, ein Ge-schenk zu überreichen. Zum Abschluss stellte der Löschgruppenführer Peter Schneider die neue Standarte vor.
Vorderseite auf blauen Grund: Die Vorderseite ist dem hl. Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehren gewidmet. Weiterhin ist das Wappen der Stadt Mechernich eingearbeitet. Im Stadtwappen hat die Zugehörigkeit zur Grafschaft Blankenheim sowie der Bergbau seinen Ausdruck gefunden.
Rückseite auf gelben Grund: Stellvertretend für den gesamten Ort zeigt die Rückseite die um 1800 erbaute St. Margarethen Kapelle. Ferner ist das Gründungsjahr 1936 sowie das Jubiläumsjahr 1986 verzeichnet. Die Frauen der Feuerwehrmänner überreichten ein zur Standarte gehörendes Fahnenband. Gegen 22:00 Uhr ging unter Abbrennen eines Feuerwerkes ein von den Feuerwehrleuten gestalteter Fackelzug durch den Ort. Musikalisch wurde der Umzug vom Musikverein und dem Tambourcorps Eiserfey begleitet. Abschließend spielten beide Vereine auf dem ehemaligen Schulhof den großen Zapfenstreich. Am Samstag war auf dem Schulhof eine Fahrzeug- und Geräteschau mit Demonstrationen zur Rettung von Verletzten. Im Festgottesdienst wurde die neue Standarte geweiht. Standartenträger war Albert Velser in Begleitung von Rolf Sistig und Manfred Schulz. Hierbei waren auch Standartenabordnungen der Löschgruppen aus Eiserfey, Kommern, Satzvey und Strempt zugegen. Am Abend konnte in der festlich geschmückten Turnhalle getanzt werden. Am Sonntag folgte die Toten- und Gefallenenehrung mit Kranzniederlegung am Ehrenmal. Ab 13:00 Uhr empfing das Festkomitee in der Turnhalle die Gastwehren aus Kommern, Harzheim, Breitenbenden, Mechernich, Glehn, Satzvey, Weiler a. Berge, Firmenich-Obergartzem, Lorbach, Weyer und Eiserfey. Am anschließenden Festzug nahmen alle Löschgruppen und Ortsvereine teil. Die musikalische Begleitung besorgten die Musikvereine aus Pesch und Vussem sowie das Tam-bourcorps aus Eiserfey. Nach dem Festzug klangen die dreitägigen Festlichkeiten mit Musik in der Turnhalle aus. 75)
5. Juli Nach knapp einjähriger Bauzeit konnten die Vussemer Kinder ihren Spielplatz am Rosenweg in Benutzung nehmen. Unter der Regie des Hauptbaumeisters Norbert Wieder und des Ortsvorstehers Matthias Vogelsberg beschäftigte sich zunächst ein gewähltes Gremium der „Bürgerinitiative Spielplatz“ mit den Vorplanungen. Die Stadt pachtete das Grundstück von der Kirche und stellte es zur Verfügung. Zahlreiche Väter opferten viele Stunden ihrer Freizeit, so dass der Spielplatz in Eigenregie sowie durch Materialspenden und unter Mitwirkung der Stadt Mechernich fertiggestellt wurde. An der Einweihung, die Pastor Sobieszczyk vornahm, beteiligten sich auch der Musikverein, der Männergesangverein und der Kirchenchor. 75) 155)
22. Juli Im Alter von 61 Jahren verstarb Mattias Kuck, verheiratet mit Josefa, geborene Schmitz, aus Strempt. Der Verstorbene hinterließ als Aktiver im Männergesangverein, dem Musikverein, dem Eifelland-Blasorchester und dem Kirchenchor eine schwer zu schließende Lücke. 75)
Juli Nach etwa zweijähriger Bauzeit konnte der Neubau der Trierer Straße mit Wasserleitung, Kanalisation und der Feybachbrücke abgeschlossen werden. Die vor dem in Naturpflaster ausgeführten Straßenstücke vom Haus Hein/ Mießeler bis zum Ortsausgang nach Eiserfey und ein Teil des Harter- und Keilbergweges tragen nun auch eine Teerschicht. Die Beendigung der gesamten Bauarbeiten verzögerte sich durch die lange Bauzeit an der Feybachbrücke unterhalb des Geschäftes Sistig. 75)
21. September Entsprechend der neuen Messordnung, die am 30. September 1985 in Kraft trat, war erstmals am Kirmessonntag keine heilige Messe in Vussem. 75)
23. September Der diesjährige Hahnenkönig wurde Werner Schneider, gebürtig aus Kall. Er nahm seine Freundin Marita Müller zur Königin. 75)
17. Oktober Seit nunmehr sechzig Jahren liegt die Seelsorge der Pfarrgemeinde in den Händen der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu. Mit der 1926 erfolgten Klostergründung (Missionshaus) in Vussem erhielt der Orden vom Kölner Erzbischof den Auftrag, auch die Seelsorge zu übernehmen. Selbst nach Schließung des Klosters im Jahre 1969 fühlte sich der Orden weiterhin zur Seelsorge in der Gemeinde verpflichtet. Somit übten bislang sieben Patres namentlich Theodor Lotter von 1926 bis 1932, Heinrich Thoma von 1932 bis 1935, Alfons Schmitz von 1935 bis 1945, Wilhelm Finke von 1946 bis 1950, Friedrich Ratte von 1950 bis 1955, Franz Wesselmann von 1955 bis 1957 und Stanislaw Sobieszczyk ab 1957 diese Tätigkeit aus. Anläßlich des Jubiläums waren neben Pater Provinzial Dr. Alfred Möller noch mehrere Ordensmitglieder aus dem Mutterhaus Hiltrup nach Vussem gekommen, um mit Pater Stanislaw Sobieszczyk einen Festgottesdienst zu zelebrieren. Anschließend traf sich die Gemeinde mit ihren Gästen in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“, wo unter Mitwirkung des Kirchenchores und der Flötengruppe „Feybachfinken“ eine kleine Feier stattfand. Abschließend gab Albert Velser einen Rückblick über die Anwesenheit der Herz-Jesu-Missionare in Vussem. Die Missionare berichteten mit einer DIA-Reihe von ihrer Missionstätigkeit in Südamerika. 14) 75)
31. Dezember Von den vierundvierzig Stadtteilen hatte Vussem mit 635 die achthöchste Einwohnerzahl. Die Anzahl der ausländischen Einwohner lag bei fünfzehn. Die Stadt Mechernich hatte insgesamt 23.269 Einwohner. 163)
Vussemer Ansichten 1986
1987
20. Februar Unter der Überschrift „Vussemer im Bundestag“ berichtete die Kölnische Rundschau:
„Dr. Dieter Thomae verstärkt neben Bauer und Graf Lambsdorf „Eifel-Fraktion“.
Um einen Einheimischen verstärkt wurde die „Eifel-Fraktion“ im neuen Bundestag. Wolf Bauer aus Euskirchen, Dr. Otto Graf Lambsdorff aus Bad Münstereifel und Dr. Dieter Thomae aus Sinzig-Bad Bodendorf werden künftig an einem Strang ziehen, wenn es um die Eifel geht. Dr. Dieter Thomae, (sein Bruder Rolf ist neuer Vors. des TC Grün-Weiß Gemünd), wurde 1940 in Dahlem geboren. 1946 zog Volksschullehrer Hubert Thomae mit seiner Familie nach Vussem, wo er 25 Jahre als Lehrer tätig war. Dieter Thomae studierte Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Wirtschaftspädagogik, war sieben Jahre Fachleiter eines Berufsschullehrer-Seminars (Promotion 1973 im Steuerrecht), ehe er 1983 als 42jähriger Oberstudiendirektor der Berufsbildenden Schulen (Wirtschaft) mit 2300 Schülern und 120 Lehrern in Neuwied wurde. Stadtrat, Kreistag, FDP-Bezirksvorsitzender Koblenz und bildungspolitischer Sprecher der FDP in Rheinland-Pfalz waren die Parteisprossen, die Dr. Thomae erklomm, ehe er am 25. Januar über den 3. Listenplatz der Landes-FDP in den Bundestag gewählt wurde. „Da wird man gefragt, wo man sich engagieren will.“ Thomae entschied sich mit Blick auf die anstehende Renten- und Strukturreform im Gesundheitswesen für den Arbeits- und Sozialausschuss. „Da vertrete ich mit Dr. Irmgard Adam-Schwaetzer und Julius Kronenberg, dem neugewählten Bundestags-Vizepräsidenten, die FDP.“ Mittun will Dr. Thomae außerdem in seinem Fachgebiet Bildung und Wissenschaft. Als Schulleiter erkannte Dr. Thomae schnell, daß neben dem Pädagogen der Manager gefragt ist, der Schüler und Lehrer mit zeitgemäßen Aufgaben zu motivieren versteht. In Neuwied rief Thomae einen für Berufsschulen bisher einmaligen Förderverein (mit Arbeitgebern und Kammern als Mitglieder) ins Leben, um für 70 Abiturienten eine dreijährige Ausbildung zu EDV-Kaufleuten mit 1 Million DM Jahresaufwand zu ermöglichen. Die Schulflure und Treppenhäuser sind dekoriert mit den Er-gebnissen des Schüler-Fotowettbewerbs „Unsere Schule“. Jede Klasse unternimmt zum Schuljahresbeginn eine Fahrt, um Probleme herauszukehren und alle Lehrer, die befördert werden wollen, müssen alle drei Jahre ein Berufspraktikum in der Ferienzeit absolvieren. Der jetzt beurlaubte Schulleiter befürwortet den Wettbewerb unter öffentlichen und privaten Schulen. In aller Kürze wird es durch seine Initiative zu Einrichtung einer privaten Hotelfachschule in Zusammenarbeit mit der Dorint-Hotelgruppe im Raum Ahrweiler kommen: „Mein Wahlkreis gibt mir die Aufgabe auf, mich um Fremdenverkehr, um Kur-Urlaub und um die Zukunft von Bädern und Kurorten zu kümmern.“156) 1987
23. Februar Die Kölnische Rundschau berichtete:
„120 Stunden Schneefall
Vergangene Woche erlebte der Kreis Euskirchen eine der intensivsten Schneefallperioden der Nachkriegszeit. Fast ununterbrochene Schneefälle vom Morgen des Sonntags, 15. Februar, bis Samstagabend, 21. Februar, brachten die höchsten Schneemengen seit Jahrzehnten. Die anfänglich sehr nasse weiße Pracht bereitete den nachkommenden Schneemassen eine gute Auflagefläche, so daß es verbreitet zu Schneebruch kam. Zusätzlich bereitete am Freitagabend Nordwind der Stärke 5 Sorgen durch meterhohe Schneeverwehungen. Gestern lagen in der Voreifel im Schnitt zwischen 25 und 37 cm Schnee. Ausgelöst wurden die Dauerschneefälle durch eine Nordwetterlage und damit bedingte Staueffekte vor der Eifel. Rechnet man den täglichen Neuschnee zusammen, so fielen bei der Meßstation Sinzenich in dieser Woche 44 cm vom Himmel. Sie entsprachen einer Wassermenge von 61 l/qm (Durchschnittswert für den ganzen Februar 40 l). Schneehöhen von 30 cm und mehr gab es seit dem 2. Weltkrieg im Voreifelbereich nur recht selten: Februar 1963 29 cm, Januar 1961 50 cm (alle Werte beziehen sich auf die Stadt Euskirchen). Die höchste bekannte Eifelschneehöhe wurde im Winter 1952/53 in Kalterherberg mit 1,43 m ge-messen. Sehr schneereich waren auch die Winter 1939/40 (Münstereifel 47 cm) und 1941/42 (Hollerath 1,13 m und Erp 30 cm). Der Schnee lag damals mehr als sechs Wochen.“
16. und 17. Mai Der Musikverein, der 1962 als Bläsergruppe aus dem Männergesangverein hervorging, feierte sein 25-jähriges Bestehen. Seit seinem Bestehen übernahm er die musikalische Begleitung der Feiern und Feste in der Gemeinde. Dank des Dirigenten Josef Luxen machte sich die Musikkapelle mit ihren Konzerten und Auftritten auch über die Kreisgrenze hinaus einen Namen. Nach dem Tode von Josef Luxen übernahm Hans Hubert Schmidt die musikalische Leitung. Bei dem Jubiläumskonzert, das der Männergesangverein und der Kirchenchor mitgestalteten, ehrte der Vorsitzende des Volksmusikbundes, Peter Kiel, einige Musiker für ihre 10- und 20-jährige Vereinstreue. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden Matthias Schmidt, Anno Hein, Albert Hein und Konrad Hein geehrt. Es darf hier nicht übersehen werden, dass schon früher bei den dörflichen Festen ein Vussemer Musikverein oder eine Kapelle Erwähnung fand. Bereits 1893 wurde anlässlich einer kirchlichen Feier in Holzheim ein Musikverein aus Vussem erwähnt. Frühe namentlich bekannte Musiker waren Peter Luxen, Großvater von Josef Luxen, sowie Heinrich Wielspütz, Vater von Alexander Wielspütz. In den zwanziger und dreißiger Jahren fand ebenfalls des öfteren eine Vussemer Musikkapelle Erwähnung. Eine Fotografie, die anlässlich einer Kirmes Mitte der zwanziger Jahre aufgenommen wurde, zeigt die Musiker Johann Gülden, Wilhelm Berners, Jean Schneider sowie die Gebrüder Wilhelm, Peter, Franz, und Josef Velser. 75) 157)
9. Juni In Alendorf verstarb der Pfarrer Johannes Bertram im Alter von 75 Jahren. Der Verstorbene wurde in Vussem als Sohn der Eheleute Matthias Bertram und Marianne, geborene Kolvenbach, geboren. Er empfing als Herz-Jesu-Missionar am 25. Februar 1940 in Hiltrup die Priesterweihe. Johannes Bertram feierte am 8. Februar 1987 in Alendorf noch sein fünfundzwanzigjähriges Ortsjubiläum. 158)
13. und 14. Juni Pater Stanislaw Sobieszczyk feierte mit der Bevölkerung sein dreißigjähriges Ortsjubiläum. Der Musikverein und die Feuerwehr geleiteten den Jubilar nach der heiligen Messe, die der Männergesangverein und die Flötengruppe mitgestalteten, zur Gaststätte „Margaretenhof“.
„Pfarrgemeinderatsvorsitzender Arnold Mies ging in seiner Laudatio auf die 30 vergangenen Jahre des Pfarrers in Vussem ein. So beleuchtete Mies die Anfangsjahre des Jubelpfarrers, der sowohl Friedens- wie auch Kriegszeiten erlebt hat. Von seiner Geburtsstadt Hamburg führte sein Weg Anfang der 30er Jahre ins Missionshaus nach Vussem, wo er sein Noviziat absolvierte. Doch zu Beginn des zweiten Weltkrieges vertrieben die Nazis die Ordensleute aus Vussem und Pfarrer Sobiesczcyk wurde als Kaplan in jenen Teil Ostpreußens gesandt, der zunächst unter russischer und dann unter polnischer Verwaltung stand. Erst nach 17jähriger, aufopferungsvoller Tätigkeit in Ostpreußen kam er nach Vussem zurück, wo er ein neues Zuhause fand. In den 30 Jahren empfingen in der Pfarrei Vussem/ Breitenbenden 334 Kinder das Sakrament der Taufe. 163 Brautpaaren spendeten sich das Sakrament der Ehe. 339 Kinder wurden gefirmt und 317 Kinder gingen zur 1. hl. Kommunion. 316 Einwohner wurden in 30 Jahren zu Grabe getragen. Der Jubelpfarrer erlebte außerdem in dieser Zeit fünf Päpste, zwei Bischöfe und vier Dechanten.“
Als Dankeschön überreichte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende dem Jubilar ein Meßgewand. Eine herzliche Ansprache richtete auch Dechant Paul Scholl an den Jubelpfarrer. Der Breitenbendener Ortsvorsteher Josef Kaltwasser schloss sich der Gratulation an. Der Kirchenchor Vussem / Breitenbenden, die Tanzgarde Blau/Weiß, der MGV und der Junggesellenverein gestalteten das Festprogramm. Von der Herzlichkeit überwältigt, die ihm der Ort und die Pfarre entgegenbrachten, bedankte sich Pfarrer Sobiesczcyk mit rührenden Worten bei seinen „Schäfchen.“ 75)
7. Juli Die Interessengemeinschaft „Margarethenkapelle“ forderte in einem Brief an den Pastor, den Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat, das im Margarethenhäuschen befindliche Relief gegen eine gestiftete Margarethenstatue auszutauschen. Die Gremien haben sich mit der nachhaltigen, mit 77 Unterschriften versehenen Forderung beschäftigt. Im Antwortschreiben wurde eine Zustimmung von zwei Bedingungen abhängig gemacht:
1. Der Stifter des Reliefs (Josef Wagner) muss mit dem Tausch einverstanden sein. 2. Die neue Figur ist Besitz der katholischen Pfarrgemeinde. Dies muß von den Vertretern der Interessengemeinschaft schriftlich bestätigt werden. 75)
Juli Die diesjährige Margarethen-Prozession ging nicht wie gewohnt sonntags nach dem Hochamt, sondern erstmals am Samstag nach der Vorabendmesse aus. 75)
19. September Auf Anregung einiger Mitglieder des Bürgervereins wurden Gemeinschaftsfahnen angeschafft und zur diesjährigen Kirmes erstmals aufgehängt. Auf beiden Seiten der Fahne ist die Margarethenkapelle auf blauen Grund abgebildet. Bei ein wenig Überlegung hätte man sicherlich eine Symbolik wählen können, die über das Weltliche und Kirchliche unseres Ortes mehr ausgesagt hätte. Leider war nicht allen Bürgern eine Möglichkeit gegeben, entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. Das nicht alle Bürger mit der Gestaltung einverstanden waren, zeigte sich an ihrer Reaktion, denn die angebotene Wappenfahne kauften viele nicht. 75)
September Nachdem in den letzten Jahren die Kirmesveranstaltungen in den Händen des Ortskartells beziehungsweise Bürgervereins lag, richtete der Junggesellenverein die diesjährige Kirmes aus. Mit Ausnahme eines neu eingerichteten Discoabends unterschied sich das Kirmesprogramm nicht weiter von den früheren. Auch in diesem Jahr war am Kirmessonntag keine heilige Messe in der Pfarrkirche.
So lud der Junggesellenverein wie folgt ein:
„Freitag, den 18. 9., 20 Uhr Discoabend im Margaretenhof
Samstag, den 19. 9., 18 Uhr Heilige Messe, anschließend Festzug mit Herausholen der Kirmes 20 Uhr Tanz im neu renovierten Saale des Margaretenhofes mit der Tanzkapelle „Erftcombo“
Sonntag, den 20. 9., Frühschoppen in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ und im Margaretenhof
Montag, den 21. 9., 9:30 Uhr Heilige Messe mit anschließendem Friedhofsgang, anschließend traditioneller, durchgehender Frühschoppen im Margaretenhof mit der Tanzkapelle „Erftcombo“
Dienstag, den 22. 9., 14 Uhr Hahnenköppen 20 Uhr Hahnenkönigsball im Margaretenhof mit der Tanzkapelle „Erftcombo“
Auf Ihren Besuch freuen sich die Wirte und der Junggesellenverein „Alte Heimat“ Vussem.“ 75)
22. September Im ersten Jahr, als die Junggesellen Ausrichter der Kirmes waren, kam der Hahnenkönig kurioser Weise nicht aus ihren Reihen. Es hatte, wie wohl selten zuvor, eine Frau den Hahn geköpft. Margarethe Sistig nahm sich ihren Mann Johann zum König. 75)
2. Oktober Mit einem Konzert in der Turnhalle beging der Männergesangverein sein 95-jähriges Bestehen. Der Vorsitzende Peter Dreesen konnte viele Gäste begrüßen. „Lasst uns singen und Freude bringen“, hieß der Leitspruch bei diesem Jubiläum. „Kommt singt mit“, diese drei Worte schlagen schon Brücken zueinander, meinte der Schirmherr, Bürgermeister Karl Heinz Gehrke, in seiner Festansprache. Hans Pesch, der Vorsitzende des Kreissängerbundes, beleuchtete in treffenden Worten das Leben eines Chores. Anschließend zeichnete er Arnold Mies, Heinrich Reinartz und Josef Reinartz für ihre 25-jährige Sängerzeit aus. Das Konzert gestaltete der Jubiläumschor mit einem Ausschnitt seines Repertoirs unter der Leitung von Kurt Carstens sowie der Klaviersolistin Brigitta Wollenweber aus Schwerfen. Am Samstag war gemeinsamer Gang zum Friedhof mit einer Kranzniederlegung am Friedhofskreuz und anschließendem Gottesdienst. Mit einem Freundschaftssingen der Chöre des Sängerkreises Schleiden, das am Sonntag stattfand, hatte das Jubiläum einen würdigen Abschluß. 159)
6. Dezember Die Flötengruppe „Feybachfinken“ mit ihrer Leiterin Resel Feyen veranstaltete nach 1984 und 1985 einen weiteren Basar in der Gaststätte „Margaretenhof“. Es wurden angeboten: Handarbeiten aller Art, Weihnachtsgestecke, Basteleien (Mobilé etc.) und Weihnachtsgebäck. Zudem war noch ein Trödelmarkt aufgebaut, und es gab Kaffee und Kuchen. Dank der Unterstützung durch die Bevölkerung und die Eltern der Kinder wurde der Basar ein voller Erfolg. Der Erlös kam einem Kinderheim in Indien zugute, mit dem die Flötengruppe in Verbindung steht. 75)
21. Dezember Nach den Angaben des amtlichen Mitteilungsblattes der Stadt Mechernich hatte Vussem 665 Einwohner.
1988
10. Januar Im Fernsehen des ZDF hatten ein paar Vussemer in der Sendung „Dankeschön der Aktion Sorgenkind“ ihren Auftritt. Die Wolfgang Kompalka Showband (ehemals Eifellandblasorchester) war nach Mainz eingeladen worden, weil sie der „Aktion Sorgenkind“ eine Geldspende von 16.000 DM zukommen gelassen hatte. Bei der Vorstellung des Orchesters betonte Wolgang Kompalka nochmals, dass alle Mitglieder, ob Musiker oder Ton- und Lichttechniker, an dieser guten Tat beteiligt waren. Seit drei Jahren wurden bei Konzertpausen unter Hinweis für die „Aktion Sorgenkind“ Sammlungen durchgeführt. Weiterhin gingen Gelder aus dem Verkauf der Musikplatten und -kassetten auf das Konto der „Aktion Sorgenkind“. Aus Vussem waren in Mainz dabei: Wolfgang Kompalka, Rüdiger Kompalka, Konrad Hein, Michael Wielspütz, Albert Wielspütz und Hans Hubert Schmidt. 75)
16. Januar Die diesjährige Karnevalssitzung unterschied sich in einem wesentlichen Punkt von allen vorangegangenen; den Elferrat bildeten erstmals zehn Frauen und ein Mann. Es waren:
3. Februar Der teilweise Abzug des stärksten Gewerbesteuerzahlers und größten privaten Arbeitgebers in der Stadt Mechernich wird mit bangen Gerüchten seit Dezember vorigen Jahres über Vussem hinaus gehandelt. Die in Erwägung gezogene Umstrukturierung der Firma Dörries erzeugte Skepsis und Unsicherheit unter der Belegschaft und der Bevölkerung. Die Geschäftsleitung der Werkzeugmaschinenfabriken in Vussem und Rheydt, die der Voith-Gruppe in Heidenheim angehören, planen eine Modernisierung des Unternehmens. Dieses Vorhaben soll an einem neuen Standort realisiert werden. 75)
„In Kürze endgültiges Konzept für Dörries Wachter informiert die Mechernicher Fraktionen
Rund 100 Arbeitsplätze werden ab 1990 im Mechernicher Raum verlorengehen durch die Verlagerung des Montagebereichs des Vussemer Dörries-Werkes nach Kerpen oder Bergheim. Zwischenzeitlich wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Vussemer Werk die Belegschaft über den aktuellen Stand informiert. Nach einem Telefonat mit dem Vorsitzenden des Betriebsrates unterrichtete Beigeordneter Bernhard Wachter jetzt die Fraktionen. Wie Wachter gestern mitteilte, werden sich die Gesellschafter der VOITH-Gruppe noch in diesem Monat mit einem endgültigen Konzept befassen. Man geht allerdings davon aus, daß die bisherigen Überlegungen in die Tat umgesetzt werden. Nach Fusion der Firmen Dörries und Scharmann Werkzeugmaschinen sieht der Zeitplan folgendermaßen aus: Im Herbst 1989 soll der Neubau am neuen Standort Kerpen oder Bergheim in Betrieb genommen werden. Ab 1990/ 91 sollen dann die rund 100 Arbeitsplätze von Vussem stufenweise an den neuen Standort verlegt werden. Von den beiden Standorten der Firma Scharmann in Mönchengladbach-Rheydt und in der Nähe von Mönchengladbach, die aufgelöst werden sollen, wandern gleichzeitig rund 120 Belegschaftsmitglieder aus dem Fertigungsbereich nach Vussem. Die Geschäftsleitung der Firma Dörries gibt die Umsatzstärke der Firma Scharmann, wo zur Zeit rund 730 Menschen Arbeit finden, mit 140 Millionen Mark an, die des Vussemer Werkes (zur Zeit 330 Arbeitsplätze) mit 60 bis 70 Millionen. In Vussem soll eine High-Tech-Abteilung eingerichtet werden, die sich mit Laser-Systemtechnik und Anwendungskonzeptionen für verschiedene Bereiche befassen soll. Bernhard Wachter schränkte aber ein: „Ob dieses Standbein langfristig den Standort Vussem und damit teilweise hochqualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze für unsere Bevölkerung sicherstellen kann, ist nicht absehbar.“ Rein rechnerisch sind nach Angaben der Geschäftsleitung weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze zu erwarten. Die Geschäftsleitung geht nämlich davon aus, daß höchstens 50 oder 120 Arbeitskräfte der Firma Scharmann den Umzug vom Niederrhein nach Vussem mitmachen. Die Firma Dörries erwartet von der Stadt Mechernich, dass sie sich an den notwendigen Fahrten zwischen Wohnort und neuem Standort Kerpen oder Bergheim beteiligt. Bernhard Wachter: „Dieses Thema soll im Herbst 1989 vertieft werden.“ Der Vorstand des Vussemer Betriebsrates wird, wie Bürgermeister Karl-Heinz Gehrke zugesichert hat, in Kürze zu einem weiteren Gespräch eingeladen. 160)
19. Februar Die Eheleute Hubert Gülden und Barbara, geborene Esser, gebürtig aus Linzenich, feierten mit fünf Kindern, sieben Enkeln und zwei Urenkeln, der Verwandtschaft und der Ortsbevölkerung das Fest der Goldenen Hochzeit. 75)
3. März Nach dem bislang sehr milden Winter, wo im Januar die Schneeglöckchen und Krokusse blühten, Tulpen und Sträucher austrieben, kam erst jetzt der Schnee. In den Höhengebieten lag der Schnee so hoch wie lange nicht mehr. Noch extremer waren die Witterungsverhältnisse vor 154 Jahren. In der Vussemer Bürgermeisterei-Chronik wurde folgendes niedergeschrieben: „Das Jahr 1834 ist übrigens auch noch durch Naturereignisse merkwürdig, wohin unter anderem gehören, daß im Monat Januar in den Wäldern Ginsterblüten und auf den Feldern Rapssamen in Blüte anzutreffen waren. Aprikosen-, Pflaumen- und Kirschbäume blühten im März, Stachel- und Johannisbeeren waren vollständig grün und die Apfel- und Birnbäume trieben Knospen. Diese herrliche Aussicht wurde am 11. April durch plötzlich eintretendes Schnee- und Frostwetter total zerstört, so daß fast nirgends Obst geriet.“75) 126)
9. Mai Die Interessengemeinschaft „Margarethenkapelle“ wählte bei einer Versammlung, die in der Gaststätte „Margarethenhof“ stattfand, mit Mathias Schmidt, Peter Schneider, Matthias Vogelsberg und Hans Klinkhammer ein Vorstandsgremium. Das Vorhaben der Interessengemeinschaft, die gestiftete Margarethenfigur gegen das im Margarethenhäuschen befindliche Holzrelief auszutauschen, erfolgte bislang nicht. Auf die von Pastor, Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand geknüpften Bedingungen wurde bisher noch nicht schriftlich reagiert. 75)
11. Juni Gut ein Jahr nach dem Erhalt des neuen Tanklöschfahrzeuges vom Typ TLF8/18 wurde es der Löschgruppe offiziell übergeben und vom Pastor Stanislaw Sobieszczyk eingesegnet. Für die Stationierung des neuen Fahrzeuges in Vussem war das vorhandene, heizbare Gerätehaus mit ausschlaggebend. 75)
16. Juli Als Ausrichter des Margarethenfestes verlegte der Musikverein die Tanzveranstaltung erstmals von der Gaststätte „Margaretenhof“ in die Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“. 75)
30. August Der Polizeihauptmeister im Ruhestand Adolf Wolter starb plötzlich und unerwartet im Alter von achtundsechzig Jahren. Er war gebürtig aus Dreiborn und leitete von 1947 bis zur kommunalen Neugliederung den Polizeiposten Vussem. Adolf Wolter war auch Mitglied des Kirchenvorstandes. 75)
20. September Der diesjährige Hahnenkönig wurde Frank Küpper. Er nahm sich Manuela Vogelsberg zur Königin. 75)
5. Oktober Die Fusion der Firmen Dörries und Scharmann zeigte sich auch im neuen Firmenschild. Das bisherige Schild „Dörries ein Unternehmen der Voithgruppe“ wurde gegen eine Leuchtanzeige „Dörries – Scharmann“ ersetzt. 75)
15. Oktober Der Kirchenchor Sankt Margareta Vussem-Breitenbenden feierte sein 55-jähriges Bestehen. Die Chormitglieder trafen sich zuerst zur heiligen Messe und anschließend zur Feierstunde in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“. Der Vorsitzende Bernhard Fuchs begrüßte alle auf das Herzlichste, besonders aber den Chorpräses und Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk sowie den Regionalkantor Bernhard Stoffels. Im Anschluß daran dankte der Präses dem Chor und seinem Dirigenten Anno Hein für die langjährige Treue und gute Arbeit. Zur Unterhaltung spielte das Flötenorchester unter seiner Leiterin Resel Feyen sowie der Musikverein unter der Leitung des Dirigenten Hans Hubert Schmidt. Im Laufe der Feierstunde nahm der Regionalkantor Stoffels die Ehrung der langjährigen Chormitglieder vor. Eine besondere Auszeichnung erfuhren die beiden Gründungsmitglieder Maria Hein und Gertrud Vogelsberg. Die Anfänge der Singgemeinschaft gehen auf das Jahr 1933 zurück, wo ein Kirchenchor erstmals unter dem Dirigenten Karl Schiffer am Margarethentag in der heiligen Messe sang. Bereits im Jahr 1934 wurden die Chorproben wegen schlechter Beteiligung eingestellt. Aber schon zu Ostern 1935 sang der Chor wieder in der heiligen Messe und gehörte von nun an mit seinen Vorträgen zum festen Bestandteil bei kirchlichen und weltlichen Festlichkeiten in der Gemeinde. Eine besondere Prägung erhielt der gemischte Chor etwa ab dem Jahr 1935 von dem Herz-Jesu-Missionar Pater Wilhelm Finke. Er verstand es, sein hervorragendes Musikverständnis auf die Chormitglieder zu übertragen. Es darf nicht vergessen werden, dass der damalige Rektor Pater Schmitz die Noten handschriftlich vervielfältigte. Mehrstimmige Chormessen gehörten sehr schnell zum Repertoire des Chores. Im Jahr 1950 übernahm Josef Luxen die Chorleitung für drei Jahre. Von 1953 bis 1961 führte Lehrer Bleffert aus Breitenbenden den Chor mit Erfolg. Letztlich ist Anno Hein seit nun mehr als fünfundzwanzig Jahren Dirigent des Kirchenchores. Mit seinen etwa fünfundzwanzig Sängerinnen und Sängern – in früheren Jahren waren es bis zu fünfundvierzig – stellt sich der Chor heute als moderner Klangkörper dar, der sein Liedgut den Anforderungen der heutigen Zeit anpasst, aber auch Altes und Bewährtes vor dem Vergessen bewahrt. 14) 75)
Als Bundestrainer der Taekwondo-Nationalmannschaft nahm Josef Wagner Junior an den Olympischen Spielen in Seoul teil. Neben der Trainertätigkeit beim TC Schleiden bekleidet Josef Wagner seit 1987 das Amt des Bundestrainers. 131)
1989
Der TSV Feytal errang in der Spielsaison 1988/1989 unter dem Trainer Peter Kurth die Fußball-kreismeisterschaft und stieg somit in die Bezirksklasse auf. 75)
6. August Der Fußballkreismeister TSV Feytal hatte in einem Freundschaftsspiel den Oberligist SV Wuppertal zu Gast und verlor mit 0:9 Toren. 75)
19. August Unter der Überschrift „Gerüchteküche kocht – Platzt Bergheimer Dörries-Projekt? – Erweiterung in Vussem im Gespräch“ berichtete die Kölnische Rundschau:
„Unsicherheit und Spekulationen beherrschen zur Zeit die Situation im Vussemer Werk der Werkzeugmaschinenfabrik Dörries. Es ist denkbar, dass in Vussem bald 50 neue Arbeitsplätze entstehen“, überraschte Heinz Olligschläger, kaufmännischer Leiter des Werks, gestern Nachmittag. In den Dürener und Mönchengladbacher Vorstandsetagen der zur Heidenheimer Voith-Gruppe zählenden Dörries Scharmann GmbH scheint man zur Zeit dabei zu sein, das Unternehmenskonzept zu kippen. „Der Bau des in Bergheim geplanten neuen Werks wurde auf unbestimmte Zeit verschoben“, deutete Heinz Olligschläger gestern Vorstandsgedanken. Falls der Bergheimer Plan platzt, redet man in Vussem bereits über eine mögliche Verlagerung der ursprünglich einmal für Bergheim vorgesehenen Planungs- und Konstruktionsabteilung von Düren nach Vussem. „Man muss dann abwarten, ob die Dürener Angestellten mit hierher kommen“, schließt Heinz Olligschläger zusätzlichen Arbeitskräftebedarf in Vussem nicht aus. Zur Zeit arbeiten in Vussem 80 Arbeitnehmer an der Montage und Fertigung von bis zu 400 Tonnen schweren Karusselldrehbänken, die etwa in der Automobilindustrie oder der Kraftwerkstechnik Verwendung finden. Auch hochmoderne Laser-Technologie gehört hier in den Produktionsalltag. Das große Zittern brach zuletzt im Dezember 1987 bei den Beschäftigten und bei der Stadt Mechernich aus, als der Wegfall des stärksten Gewerbesteuerzahlers und größten privaten Arbeitgebers drohte. Die damals entstandene und bis in die Gegenwart fortbestehende Unternehmensstrategie sah bislang vor, die Bohrwerkefertigung der Rheydter Scharmann-Werke, Konstruktion und Vertrieb der Werkzeugmaschinen von Dörries-Düren und die Montage der Vussemer Karusselldrehbänke im neuen Bergheimer Projekt unter ein Werksdach zu bringen. Der Mönchengladbacher Dörries-Zweig sollte ebenso wie die Fabrikation von Papiermaschinen bei Dörries-Düren und der Vussemer Fertigungsabteilung der Karusselldrehbänke nicht angetastet werden. „Dann könnte man ja die mechanische Fertigung in Vussem auch an eine andere Firma vergeben und wir stehen auf der Straße“, hatte Norbert Feder und sein Betriebsrat 1987 gefürchtet.“ 161)
27. August Im ersten Spiel in der Bezirksklasse, Staffel 4, erreichte der TSV Feytal im Heimspiel gegen den FC Blau-Weiß Niederembt ein 2:2. 75)
19. September Der diesjährige Hahnenkönig wurde Christian Reichert. Er nahm sich seine Freundin Claudia Mießeler aus Eiserfey zur Königin. 75)
14. Oktober Die Augustinerschwester Maria Wibalda, geborene Agnes Schneider, feierte ihr fünfundsechzigjähriges Ordensjubiläum. Die Jubilarin wurde 1902 in Vussem geboren und war im Krankendienst tätig. Das seltene Jubiläum konnte Schwester Maria Wibalda, die in Meschenich bei Köln im Ruhestand lebt, noch mit all ihren Geschwistern feiern. Ihre Geschwister sind: Ursula Lungerich, 88 Jahre alt, Elisabeth Schneider, 85 Jahre alt und Maria Wirtz, 84 Jahre alt. 27)
1. November Das diesjährige Allerseelensingen erbrachte den Geldbetrag von 720 DM. Ein Kinderheim in Indien erhielt hiervon 600 DM und 120 DM wurden zur Lesung von heiligen Messen für die Verstorbenen zur Verfügung gestellt. 75)
Dezember Basar in Vussem war ein voller Erfolg
Beim diesjährigen Basar der Blockflötengruppe „Feybachfinken“ konnten diese sich über regen Besuch freuen. Von nah und fern war man gekommen, um Schnäppchen für Weihnachten zu machen. Der Wirt der Gaststätte „Margaretenhof“ hatte den Saal zur Verfügung gestellt. In mühevoller Kleinarbeit wurde von vielen Helferinnen und Helfern allerlei Ware liebevoll zum Verkauf zurecht gelegt. Sogar eine große Verlosung konnte auf die Beine gestellt werden. Eine alte Stroewer Nähmaschine wurde für 320,- DM versteigert. Zum Schluss konnte man sich über den stolzen Reinerlös von 9.300,- DM freuen. Resel Feyen, die Leiterin der Flötengruppe, bedankt sich hiermit bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben und mit tatkräftiger Unterstützung dies alles erst ermöglichten. Die Freude über diese hohe Spende wird im Kinderheim in Indien überschwänglich sein. Schon seit einigen Jahren erhält dieses Unterstützung vom Flötenchor. Von den 3.000,- DM, die vor zwei Jahren dorthin flossen, konnte das Heim weiter ausgebaut und damit für weitere dreißig ärmste Kinder eine Unterkunft geschaffen werden. Da im Verlauf des Jahres öfter auch kleinere Geldbeträge zu dem Heim geschickt werden, freut sich der Chor über jede weitere Spende, sei sie auch noch so klein.
Besten Dank. 162)
1990
22. Januar Unter der Überschrift, „Alkis“ nahmen das Dorfgeschehen aufs Korn, berichtete die Kölnische Rundschau von der diesjährigen Karnevalssitzung:
„Ihr fünfjähriges Jubiläum in der Bütt feierten Samstag bei der traditionellen Prunksitzung des KV Vussem von 1977 die „Alkis“, sechs Vussemer „Jonge“, die das Dorfgeschehen singend interpretieren und in jedem Jahr einen durchschlagenden Erfolg erzielen (Foto). Seit Anfang Oktober probt das Sextett seine Vorträge über die Dorfneuigkeiten und vervollständigte sie. Als „Alkis“ beim Seniorentag im Jahre 2033 berichteten sie von der Kapelle, die nach der Renovierung schlechter ist als zuvor, über zwei Ortswirte, von denen der eine verkaufen und der andere erwerben möchte, die „Wirtin“ mit Strapsen wurde nicht ausgelassen, die Ehefrauen wurden ermahnt, es mit der Emanzipation nicht auf die Spitze zu treiben und auch der „Trabbi“, von dem alle Welt in letzter Zeit spricht, bekam seine Abreibung, für ihn ließen die „Alkis“ in Vussem eigens einen „Trabbiparkplatz“ reservieren. Christian Reichert, der die Strapsedame mimte und für seinen Auftritt von Kurt Carstens die Musik geschrieben bekam, ließ sich noch zu einem „Lambada“ auf der Bühne hinreißen. Klaus Reddig als Hahn im Korb des Damenelferrates konnte in der Turnhalle eine bombige Sitzung mit vielen Höhepunkten präsentieren. Spitzenkräfte aus dem Bergisch-Gladbacher Raum, Erftstadt, Troisdorf und dem Hürtgenwald lieferten eine tolle Show mit Musik, Gesang, Reden und Tanz. Verpflichtet wurde auch die Tanzgarde Vlatten und Erika Kirchner aus Hellenthal, die als „Ne frustrierte Ehefrau“ die Bütt bestieg. Anmutig tanzte der Nachwuchs der Tanzgarde Blau-Weiß drei einstudierte Tänze. Detlef Rielke trainierte die Kleinen, die mit viel Beifall bedacht wurden. „An die Gewehre“ forderte Reddig eine Rakete für den Nachwuchs, die gerne dem Wunsch nach einer Zugabe nachkamen und einen Lambada tanzten.“
24./25. Februar In der dreizehnjährigen Karnevalszuggeschichte ging in diesem Jahr der wohl schönste und größte Karnevalsumzug. Bei strahlendem Sonnenschein mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius setzte sich der über zwanzig Positionen lange Zug ab der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ in Bewegung. Für die musikalische Begleitung sorgte der Musikverein, das Tambourcorps Eiserfey und der Musikverein aus Pesch. Angeführt wurde das Ganze von einem Original-Trabbi, den der Bruder des Gastwirtes Werner Anklam steuerte. Neben sechs Großwagen, wovon drei aus Breitenbenden kamen, rundeteten die vielen Fußgruppen das bunte Zugbild ab. Von einer Zugmüdigkeit war auch seitens der Zuschauer nichts zu spüren, denn so viele Besucher hatte Vussem wohl noch nie gesehen. Einen guten Ausklang fand der Zug mit der erstmalig anschließenden Tanzveranstaltung in der Turnhalle, wo der Verein noch etwa 255 Eintrittskarten verkaufte. Auch der am Sonntag durchgeführte Preismaskenball, der ebenfalls erstmals in der Turnhalle stattfand, war gegenüber dem Vorjahr ein großer Erfolg. Zusammenfassend konnte der Karnevalsverein unter seinem Vorsitzenden Klaus Reddig auf eine erfolgreiche Session zurückblicken. 75)
2. März In der Nacht vom Aschermittwoch zum Donnerstag erlebte unser Land den fünften Orkan in diesem Jahr. Der Orkan mit dem Namen „Wiebke“ erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von zweihundert Kilometer pro Stunde und war der Verheerendste, der große Zerstörungen und Verwüstungen zur Folge hatte. Laut den Nachrichten gab es Todesopfer und Schäden in Milliardenhöhe. Sehr schlimm traf es auch den Wald, wo der Orkan die Bäume abknickte oder entwurzelte. Viele Hektar Wald wurden verwüstet, so auch ein Großteil des älteren Nadelholzbestandes vom Holzheimer Wald und des Vussemer Erbwaldes (Kultur). In Vussem hinterließ der Orkan abgeknickte Fernsehantennen, beschädigte Dächer, eine zerstörte Klinker-Giebelwand sowie Schäden an einem im Rohbau befindlichen Haus. 75)
8. März Noch gerade rechtzeitig zum anstehenden Goldenen Priesterjubiläum konnte die gründliche Innenrenovierung der Pfarrkirche abgeschlossen werden. Die Kosten beliefen sich auf nahezu 60.000 DM. 75)
9./11. März Pastor Stanislaw Sobieszczyk feierte sein Goldenes Priesterjubiläum. Am Freitag, dem eigentlichen Jubiläumstag, zelebrierte der Jubilar unter Mitwirkung seines Ordensbruders Pater Biermann aus Oberhausen, mit Pastor Frohn aus Mechernich und dem Kirchenchor einen Dankgottesdienst in der Kapelle in Breitenbenden. Den Festgottesdienst feierte der Jubilar am Sonntag um 15:00 Uhr in der Pfarrkirche. Nachdem der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Heinz Sanden die Gäste begrüßte und Worte des Dankes an Pastor Stanislaw Sobieszczyk gerichtet hatte, begann der Festgottesdienst unter Mitwirkung von vierzehn weiteren Priestern, einem Diakon, dem Kirchenchor und der Flötengruppe. Es war wohl bisher einmalig, dass soviel Geistlichkeit zusammen das Heilige Messopfer in der Pfarrkirche darbrachte. Es waren nämlich der Eifeldekan Seeger aus Monschau, Dechant Scholl aus Bleibuir – er überbrachte die Grußworte des Bischofs -, Prälat Woelki aus Bad Godesberg – ihn kannte der Pastor aus der Zeit in Ostpreußen -, Pastor Jumpertz aus Floisdorf, Pastor Böhm aus Glehn, Pastor Salentin aus Kallmuth, Pastor Maessen aus Holzheim, Pater Wolfgang und Pater Reinhard aus Steinfeld, Pater Biermann – Superior des Missionshauses der Herz-Jesu Missionare in Oberhausen -, Pater Dr. Marks aus Hiltrup, die Kapläne Müller und Müller-Verbrüggen aus Mechernich und Diakon Jackels aus Mechernich. Anschließend hatte der Jubilar die Gäste in die Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ eingeladen, wo ihm auch die „Fey-bachfinken“ ihre Aufwartung machten. 75)
29. März Die Wirtsleute Werner und Christa Anklam verabschiedeten sich von ihren Gästen. Nach siebzehn Jahren Tätigkeit im Margarethenhof verkauften sie die Gaststätte an den Bauunternehmer Peter Dederich aus Mechernich, der auch schon Eigentümer der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ ist. Da beabsichtigt ist, den Margarethenhof zu schließen, wird auch der Saal nicht mehr zur Verfügung stehen. 75)
7. April Die Eheleute Franz Weiler und Maria, geborene Wilden, wohnhaft Keilbergweg 18 (Mühle), feierten mit ihren Kindern, der Verwandtschaft, den Vereinen und der Ortsbevölkerung das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar stammt aus Glehn und die Jubilarin aus Lückerath. Das im Ruhestand lebende Jubelpaar führte als letzte die Vussemer Mühle bis zu ihrer Schließung sowie über mehrere Jahrzehnte die zugehörige Landwirtschaft. 75)
10. April In der Pfarrkirche fand erstmals ein Bußgottesdienst statt, den Diakon Bernhard Jackels aus Mechernich hielt. Der Besuch war mäßig. 75)
27. Mai Die I. Fußballmannschaft vom TSV Feytal stieg als Tabellenletzter nach einem Jahr Zugehörigkeit zur Bezirksklasse, Staffel 4, wieder in die Kreisliga A ab. 75)
21. November Die Herausgabe der „Chronik des Dorfes Vussem 1890 – 1990“ war zwischen dem Bürgerverein (Ortskartell) und Albert Velser gescheitert. Hierauf gründeten acht Bürger einen Heimat- und Geschichtsverein. Da der Verein mit dem Autor der vorliegenden Schrift schnell überein kam, soll die Chronik zu Ostern 1991 veröffentlicht werden. Darüber hinaus möchte der Verein, dessen Mitgliederzahl stetig zunimmt, in Zukunft fördernd in der Heimatpflege und Heimatgeschichte tätig sein.
Vussem im Jahr 1990
Kommunale Zugehörigkeit Stadt Mechernich, Kreis Euskirchen, Reg. Bez. Köln
Amtsgericht Schleiden – Gemünd
polizeiliche Zugehörigkeit Zuständigkeitsbereich der Polizeistation Schleiden, Polizeiwache Mechernich, Bergstraße 2
Finanzamt Schleiden – Gemünd
kommunaler Wahlbezirk mit Bergheim und Breitenbenden
Einwohnerzahl 666 mit Hauptwohnsitz 650 mit Nebenwohnsitz 16 männlich 354 weiblich 312 ausländisch 16, Stand 01.01.1990
Grundfläche der ehemaligen Gemeinde Vussem/Bergheim 341 Hektar
Ortsvorsteher Matthias Vogelsberg im Stadtrat vertreten durch Matthias Vogelsberg, CDU, Vussem und Johannes Dederich, SPD, Breitenbenden
stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender Karl Still Rendant Hermann Josef Breuer Pfarrgemeinderatsvorsitzender Heinz Sanden junior Organist Anno Hein
Schulen Grundschule, Hauptschule und Gymnasium in Mechernich Kindergärten Bergheim und Harzheim
Verkehrsanbindung: Bundesstraße B 477 Neuss – Tondorf Bundesautobahn A 1, Anschlussstelle Mechernich / Holzheim Bundesbahn Bahnstrecke Köln – Trier, Bahnhof Mechernich Buslinie Mechernich – Blankenheim
postalische Zugehörigkeit: 5353 Mechernich 14 Poststelle II Vussem
Straßennamen: Dörriesstraße Fliederweg Franz-Schneider-Straße Friedhofsweg Harterweg Höhenweg Holzheimer Weg Im Feytal Keilbergweg Nordstraße Rosenweg St.-Margaretha Straße Sonnenweg Titusstraße Trierer Straße
Vereine Männergesangverein 1892 Vussem 1. Vorsitzender Willi Schütt Chorleiter Kurt Carstens Mitgliederzahl aktiv: 30 inaktiv: 50 Stand 14.6.90
Kirchenchor St. Margareta Vussem/ Breitenbenden Präses Pastor Stanislaus Sobieszcyk 1. Vorsitzender Bernhard Fuchs Chorleiter Anno Hein Mitgliederzahl aktiv: 21 inaktiv: 19 Stand: 20.06.1990
Turn- und Sportvereinigung Feytal 1912 – 20 e.V. 1. Vorsitzender Peter Schmidt Abteilungen Mitgliederzahl aktiv inaktiv Fußball 161 72 Gymnastik 30 Handball 54 10 Judo 37 7 Tennis 156 Stand 01.07.1990
Vereine Musikverein Vussem 1. Vorsitzender Matthias Schmidt Dirigent: Hans Hubert Schmidt Mitgliederzahl aktiv: 26 inaktiv: 28 Stand 25.06.1990
Junggesellenverein „Alte Heimat“ 1980Vussem 1. Vorsitzender Frank Still Mitgliederzahl Junggesellen 28 sonstige: 39 Stand 15.07.1990
Freiwillige Feuerwehr, Löschgruppe Vussem Löschgruppenführer OBM Peter Schneider Mitgliederzahl aktiv: 17 inaktiv: 28 Stand 01.01.1990
Michael Virnich Kurierdienste und Eiltransporte Rosenweg 3
Norbert Klein Dachdeckerbetrieb Rosenweg 2a
Hans Hubert Schmidt Baseler Versicherungen Nordstraße 2
Mattias Schmidt Schuhmacherei Trierer Straße 9
Gertrud Mies Groß- und Einzelhandel Friedhofsweg 2
R. Rodriges Ausbau- Umbau- Sanierungsbetrieb Friedhofsweg 3
Gaststätte „Zur Schneidmühle“ Inhaber Wolfgang Gumeny Trierer Straße 53
Familien, die im vorigen Jahrhundert und früher in Vussem ihren Ursprung nahmen und deren Namensträger noch im Ort ansässig sind.
Bertram Im Jahr 1785 heiratete der aus Bouderath kommende Johann Bertram Anna Catharina Wielspütz aus Vussem. Mit dem letzten im Ort männlichen Namensträger Wilhelm Bertram, Hartweg 6, ist die Familie in der fünften Generation ansässig. 3) 75)
Berners Der Name gelangte durch Wilhelm Berners aus Schaven nach Vussem. Er heiratete um 1880 Anna Maria Wielspütz. 61)
Esser Nach der Ansiedlung der Firma Girards kam gegen Ende des vorigen Jahrhunderts die Familie Heinrich Esser von Waldorf und Ripsdorf nach Vussem. Die letzten im Ort lebenden Namensträger sind die Eheleute Josef Esser, Im Feytal 2. 59)
Gülden Alle in Vussem lebenden Familien Gülden gehen auf den in Golbach geborenen Maurer Johann Hubert Gülden zurück. Er heiratete 1823 Elisabeth Hoffmann aus Bergheim und ließ sich in Vussem nieder. Gegenwärtig sind Gülden und Hein die häufigsten Familiennamen im Ort. 3)
Hermanns Josef Hermanns, Rosenweg 35, ist der letzte Namensträger in Vussem. Der Name wurde von Adolf Hermanns aus Vlatten in den Ort hineingetragen. Er heiratete 1852 Maria Johanna Müller (Scheffes) aus Vussem. Die Familie Hermanns wohnte in der ehemaligen Mühlengasse und trug den Beinamen „Dollefese“. 3)
Hein Die Familien Hein gehen auf dem aus Nettersheim kommenden Peter Hein zurück. Er heiratete am Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Anna Maria Kolvenbach. Das Stammhaus ist das sogenannte „Kolvenbachhaus,“ Trierer Straße 8 und 10. In dem wohl größten Vussemer Fachwerkhaus befand sich damals eine Gastwirtschaft und für kurze Zeit die erste Vussemer Schule. 3) 75) 85)
Klinkhammer Alle gegenwärtigen Namensträger gehen auf Clemens Klinkhammer aus Dreimühlen zurück. Er heiratete um 1800 Agnes Caffertz aus Vussem. 3)
Linden Der Name wurde 1885 von dem aus Bergheim kommenden Johann Linden in den Ort hineingetragen. Er heiratete Katharina Bertram. 66)
Lux Die Witwe Gertrud Lux, Trierer Straße 17, ist die letzte Namensträgerin der schon um 1800 in Vussem ansässigen Familie. 3)
Luxen Siehe Erwähnungen 24. Januar 1984.
Müller Die letzten Namensträger der ältesten Vussemer Familie sind die Eheleute Wilhelm Müller, Im Feytal 10 und Gertrud Müller, Keilbergweg 16. (Siehe auch Erwähnung März 1967).
Schmidt Der Name wurde von dem aus Marmagen kommenden Josef Schmidt in den Ort hineingetragen. Er heiratete um 1860 Anna Vouth aus Vussem. Heute gibt es im Ort vier Familien mit dem Namen Schmidt. 3)
Schneider Die letzte Namensträgerin der über 200 Jahre alten Vussemer Familie ist Elisabeth Schneider, Nordstraße 6. (Siehe auch Erwähnung 17. Juli 1960).
Velser Die in der Dörriesstaße 5 lebende Familie Velser geht auf Wilhelm Velser, gebürtig aus Kallmuth, zurück. Er heiratete 1882 Agnes Bertram aus Vussem. 75)
Vogelsberg Die letzte Namensträgerin des aus Waldorf stammenden Namensgebers ist Gertrud Vogelsberg, Rosenweg 15. (Siehe auch Erwähnung 11. Oktober 1948).
Wielspütz Der Name wurde von Johann Wilhelm Wielspütz aus Eiserfey in den Ort hineingetragen. Er heiratete am 27. November 1760 Gertrud Lipertz (Lepertz) aus Vussem. Im Laufe der Jahre entwickelten sich die Wielspützes zur verbreitesten Vussemer Familie. Zur besseren Unterscheidung führten sie die Beinamen „Flosse,“ „Schmale“ und „Jübse“. Soweit es sich zurückverfolgen ließ, stand das Stammhaus in der Mühlengasse im Bereich des heutigen Anwesens Peter Schmitz. Die gegenwärtigen Namensträger gehören alle dem Zweig der „Flosses“ an. 75) 95)
Juli Beim diesjährigen Vussemer Fußballturnier gewann der SV Nöthen zum zweiten Male den Helmut-Fischer-Wanderpokal. 75)
1. September In dem ehemaligen Missionshaus der Genossenschaft der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu richtete die Familie Heinz Sanden Senior als Pächter ein Alten- und Pflegeheim für circa 80 Personen ein. 75)
Nachdem der Schreinermeister Josef Wagner das Grundstück mit den Gebäuderesten und die Firma Dörries den versumpften Weiher der Schneidmühle und Hammerwerk von Martin Rick aus Düren erworben hatten, verschwanden die letzten Reste der einstigen Eisenverarbeitungsstätte. Das Grundstück mit den Gebäuderuinen wurde planiert und das Gelände des Mühlenweihers baute die Firma Dörries zum Parkplatz aus. Johann Dietrich Rodtscheid, der 1722 die Neuhütte gründete, errichtete wenig später auch die Schneidmühle nebst Hammerwerk. Das in der Neuhütte produzierte Eisen wurde im Hammerwerk zu Nageleisen, Schlichteisen oder zu Wagenachsen, Pflugscharen, Riestern und Beilen weiterverarbeitet. Die Schneidmühle war eine Eisenspalterei, in der zum Beispiel das Nageleisen geschnitten wurde. Im Jahre 1774 verkauften die Eheleute Johann Wilhelm Rodtscheid und Magdalena Peuschen das Werk an Adolf von Recklinghausen aus Köln. Am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts hießen die Fabrikanten Mehlem & Zelken aus Bonn. Gemäß einer Auflistung der im Kreis Gemünd befindlichen Manufakturen und Fabriken fertigten acht Beschäftigte in der Schneidmühle das Nageleisen. Einer Angabe aus dem Jahre 1836 zufolge produzierte der Fabrikant F. A. Mehlem in der Schneidmühle 1400 Zentner Nageleisen für 6.300 Taler und 100 Zentner Schlichteisen im Wert von 500 Talern. Die namentlich bekannten Hammer- und Schneidmeister waren von 1800 an die aus Drolshagen stammenden Gebrüder Johann Theodor und Jakob Bertram. Die Nachfolger der Gebrüder Bertram waren die Nachfahren des Jakob Bertram, dessen Sohn Daniel, Mitbegründer des Mechernicher Handwerkervereins von 1856, und der Enkel Sigmund. Als letzter der Familie führte Sigmund Bertram das Werk bis zum Jahre 1918. Spätestens zu Beginn des 20. Jahrhunderts lautete der Firmenname Hammerwerk „Schneidmühle“, Axmacher & Bertram, Inhaber Sigmund Bertram. Im Jahre 1923 nannte sich die Firma Hammerwerk Arns & Cie., Kommandit-Gesellschaft. Der letzte Hammerschmied war Peter Rutt aus Breitenbenden, der die Schneidmühle im Jahre 1936 von der Witwe Girards und Peter Distelrath erwarb. Etwa zur gleichen Zeit kaufte Johann Wagner ein größeres, zur Schneidmühle gehörendes Gebäude und richtete hier eine Schreinerei ein. Von Peter Rutt ging der im Verfall liegende Betrieb an Johann Lückerath aus Breitenbenden und letztlich an Martin Rick. 34) 70) 75) 107) 108) Anmerkung: Bei der hier erwähnten Eisenverarbeitungsstätte handelte es sich um ein Hammerwerk und eine Schneidmühle. Im Laufe der Zeit setzte sich für die Gesamtheit des Betriebes sowie seines Standortes die Bezeichnung Schneidmühle durch. An das einstige Werk und den Wohnplatz erinnert heute nur noch die an der gegenüberliegenden Straßenseite befindliche Gaststätte „Zur Schneidmühle“.
1972
1. Januar Das sogenannte „Aachener Gesetz“, die 2. Stufe der kommunalen Neugliederung trat in Kraft. Die Gemeinde Mechernich und die Gemeinde Veytal, bestehend aus den Ortschaften Antweiler, Kommern, Lessenich, Rißdorf, Obergartzem, Satzvey, Firmenich, Wachendorf, Weiler am Berge und der Ortschaft Kalenberg aus der ehemaligen Gemeinde Wallenthal bilden die „Gemeinde Mechernich“. Sie zählt 21.425 Einwohner auf einer Gebietsfläche von 136,34 km2. 109)
25. Februar In der Scheune des Aussiedlerhofes Eversheim brach Feuer aus. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehren konnte das Übergreifen der Flammen auf die Stallungen verhindert werden. Die landwirtschaftlichen Maschinen, darunter zwei Traktoren, eine Düngemaschine und ein Anhänger waren nicht mehr in das Freie zu bringen. Der gesamte Schaden wurde auf 100.000 DM geschätzt. 110)
Die Vussemer Vereine gründeten ein Ortskartell. Das Ortskartell setzt sich zusammen aus je zwei Mitgliedern der einzelnen Vereine, dem Ortsbeauftragten und sachkundigen Bürgern. Die Mitglieder wählten Josef Luxen zum Vorsitzenden. Mit dem übervereinlichen, örtlichen Gremium, das in einigen Gemeindeorten schon mit Erfolg wirkte, soll in Verbindung mit allen Vereinen das örtliche Kultur- und Gemeinschaftsleben verstärkt werden. 75)
Dezember Das Ortskartell hatte zum erstenmal die Vussemer Bürger, die älter als 65 Jahre waren, zu einem Altentag mit gemütlichen Beisammensein in den Saal der Gastwirtschaft „Margaretenhof“ eingeladen. 111)
1973
7. April Unter der Mitwirkung des MGV Kommern sowie des Vussemer Musikvereins feierte der Männergesangverein Vussem sein 80-jähriges Bestehen mit einem Konzert. 75)
3. Mai Im Alter von 47 Jahren verstarb der Gastwirt und Hauptbrandmeister Michael Wollenweber. Der Verstorbene war seit ein paar Jahren Pächter der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“. Mit dem Hauptbrandmeister Michael Wollenweber verlor das örtliche wie das Gemeindefeuerlöschwesen einen qualifizierten und engagierten Feuerwehrmann, der in den Jahren von 1961 bis 1968 die Löschgruppe Vussem führte, und der im ehemaligen Amt Mechernich als stellvertretender Amtsbrandmeister tätig war. Das Elternhaus des Michael Wollenweber ist das Haus in der Trierer Straße 21, dem auch der Hausname „Benewitz“ anhaftet. Das Haus erhielt den Namen von dem ehemals hier wohnenden Paul Benoit, dem Großvater der Mutter Maria Wollenweber, geborene Golbach. Paul Benoit, gebürtig aus Crombach bei Sankt Vith, heiratete 1862 Sibille Klinkhammer. 3) 75)
Mai Die offizielle Inbetriebnahme und die umfangreichen Erweiterungen im Werk II der Neuhütte waren mit dem 25-jährigen Arbeitsjubiläum des Geschäftsführers der O. Dörries GmbH., Ingenieur Franz Lothmann, verbunden. Durch die Betriebserweiterungen in den Jahren 1968 und 1969 vergrößerte sich die Produktionsfläche zunächst um etwa 1000 Quadratmeter. Mit dem Trend zu noch größeren Werkzeugmaschinen wurde 1972 mit dem Bau einer 70 Meter langen und 24 Meter breiten Montagehalle, einem Verwaltungsgebäude mit 1400 Quadratmeter Nutzfläche und einem ebenso großen Lagerraum begonnen. Ein Großteil der Bebauungsfläche musste für diese Erweiterungen vom Orden der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu erworben werden. Es waren umfangreiche Erdarbeiten erforderlich. Die Zufahrt zum ehemaligen Kloster musste verlegt werden. 112)
13. Juli In die Gastwirtschaft „Margaretenhof“ zog ein neuer Gastwirt ein. Der bisherige Eigentümer Jakob Wüllenweber, der das Lokal über Jahre führte oder verpachtet hatte, fand einen Käufer. Die Eheleute Christa und Werner Anklam aus Köln übernahmen wenige Tage vor dem Margarethenfest die im Vussemer Zentrum gelegene Gastwirtschaft, die Heinrich Schneider im Jahre 1870 eröffnete. 75)
21. Oktober Im Alter von 79 Jahren verstarb die ehemalige Gastwirtin der Gaststätte „Zur Schneidmühle“, Fräulein Anna Donner. Etwa 35 Jahre führte die allseits beliebte Gastwirtin das Lokal und hatte seit acht Jahren in Breitenbenden im Ruhestand gelebt. 75)
Aufgrund der vielfach gleichlautenden Straßennahmen in der Großgemeinde Mechernich musste aus postalischen Gründen für einige Straßen neue Namen gefunden werden. Die in vielen Orten bestehenden Vereinskartelle, die Geistlichkeit, die interessierte Bevölkerung, sachkundige Bürger, die Ortsbeauftragten und viele andere hatten sich mit der Aufgabe befasst und bei der Festlegung neuer Straßennahmen wertvolle Hilfe geleistet. Für Vussem war das Ergebnis wie folgt:
Dörriesstraße bisher Meinbachweg Friedhofsweg wie bisher Harterweg wie bisher Höhenweg wie bisher Holzheimer Weg wie bisher Im Feytal wie bisher Keilbergweg bisher Mühlengasse Nordstraße bisher Ackergasse Rosenweg bisher Kirchstraße Titusstraße bisher Römerweg Trierer Straße bisher Hauptstraße 113)
1974
25. Januar Die Goldene Hochzeit feierte das Ehepaar Christian Pütz und Theresia, geborene Theisgen, mit Kindern, Verwandten und Bekannten in der Triererstraße. Der 74-jährige Jubilar stammte aus Bergheim. Sein Ehefrau entstammt der über mehrere Generationen am Ort ansässigen Familie Theisgen und war 72 Jahre alt. 75)
17. Juli Die Scheune des Anwesens Hein/ Mießeler wurde durch einen Brand zerstört und mußte abgerissen werden. 75)
Im Vussemer Neubaugebiet „Am Hang“, den Einheimischen besser bekannt als „em Acker“, wurde das erste Grundstück bebaut. Der bisher in Mechernich wohnende Oberstleutnant Hans Nordmann errichtete auf dem letzten Grundstück an der Straße zur Karlsburg ein Fertighaus. Ein erster Versuch, das Haus aufzustellen, misslang, da die Fertigteile bei der Anfahrt in der Nähe des Anwesens Fritz Pütz vom Lastkraftwagen rutschten. Ehemals gehörte die gesamte Bebauungsfläche dem Vussemer Landwirt Franz Schneider. Die Gemeinde Mechernich erwarb das Grundstück von den Erben Schneider und wies es nach den erforderlichen Arbeiten als Bebauungsgebiet aus. Vor der im Jahre 1954 abgeschlossenen landwirtschaftlichen Neuordnung hatten viele Vussemer hier ein Stück Land. Für die örtlichen Verhältnisse hatte der „Acker“ einen relativ guten Boden. Laut Bürgerbrief vom 30. Juni 1972 bot die Gemeinde Mechernich die Grundstücke wie folgt an:
Kaufpreis für Bürger der Gemeinde: 7,50 DM/ m2 für auswärtige Bauinteressenten: 9,50 DM/ m2
Aufgrund der Hanglage musste für die aufwendige Erschließung eine Vorleistung von 15,– DM/ m2 auf den Erschließungsbeitrag erbracht werden. 75) 114)
Die Automobilsportler Helmut Klinkhammer und Heinz Sistig errangen auf dem Nürburgring ihren bisher größten Sieg. Beim Europameisterschaftslauf, „dem großen Preis für Tourenwagen“, erreichte das Team den zweiten Platz und erste Europameisterschaftspunkte. Im Jahre 1969 begannen beide den Automobilsport mit der Teilnahme an Rallyes. Nach dem Erhalt der nationalen Fahrerlizenz erlangten sie auf Grund sportlicher Erfolge im Jahre 1971 die internationale Fahrerlizenz, die zur Teilnahme an allen Rennen berechtigte. Bevor sie auf einen von Johannes Schmitz, genannt „Kumpel“, aus Mechernich zur Verfügung gestellten Opel-Commodore umstiegen, bestritten beide ihre Rennen mit einem Simca 1300 sowie mit einem NSU TT. 115)
1975
Mai Nach 23 Jahren kommunalparlamentarischer Arbeit schied Hubert Breuer aus dem Rat der Gemeinde aus. Als dreiundvierzigjähriger kam Hubert Breuer im November des Jahres 1952 in den Rat der damals selbständigen Gemeinde Vussem-Bergheim und wurde gleichzeitig zum Ratsvorsitzenden gewählt. Bis zur ersten kommunalen Neugliederung am 1. Juli 1969 übte er das Mandat ununterbrochen aus. In die Amtszeit von Bürgermeister Breuer fielen entscheidende Vorhaben und Maßnahmen, die das Bild der Orte Vussem und Bergheim besonders prägten. Aus der Vielzahl und Fülle der strukturverbessernden Maßnahmen sollen an dieser Stelle nur einige erwähnt werden:
– Bau von Sportplätzen in Vussem und Bergheim – Bau einer Turnhalle mit Lehrschwimmbecken in Vussem – Bau einer Schule mit zwei Lehrerwohnhäusern in Bergheim – Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses in Vussem und Bergheim – Erweiterung und Neugestaltung des Friedhofes in Vussem – Umfassender Ausbau und Instandsetzung von Gemeindestraßen und Wirtschaftswegen – Bau der Kanalisation in Vussem – Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Neubaugebiet „Am Hang“ in Vussem
Nahezu 13 Jahre hat Hubert Breuer auch der ehemaligen Amtsvertretung des zum 1. Juli 1969 aufgelösten Amtes Mechernich angehört. Am 9. November 1969 errang Hubert Breuer in seinem Wahlbezirk ein Direktmandat und konnte in der ersten Sitzung des Rates der neu gebildeten Gemeinde Mechernich am 20. November 1969 als Ratsmitglied eingeführt und verpflichtet werden. In der Zeit bis zur zweiten kommunalen Neugliederung, die am 1. Januar 1972 vollzogen wurde, war Hubert Breuer außerdem Mitglied des Ausschusses für Kultur- und Gemeinschaftspflege. Erneut wurde Herr Breuer dann am 23. April 1972 in die Vertretung der Gemeinde Mechernich gewählt, wobei er gleichzeitig als Mitglied des Ausschusses für Kultur, Sport- und Vereinsförderung fungiert hat. Als Ortsbeauftragter, der Hubert Breuer seit dem Monat Februar 1970 für Vussem war, blieb er auch weiterhin im Amt. 116)
25. Juli Der Gemeinde Mechernich, bestehend aus den vierundvierzig Ortschaften und Wohnplätzen, wurden die Stadtrechte verliehen. In der Ernennungsurkunde heißt es wie folgt: „Die Gemeinde Mechernich im Kreis Euskirchen hat sich vor allem in den letzten Jahren zu einem Ort städtischen Gepräges entwickelt. Soziale und kulturelle Einrichtungen, im Bemühen um das Wohl aller Einwohner geschaffen, legen Zeugnis ab von dem Gemeinsinn und Aufgeschlossenheit ihrer Bürger. In Würdigung der intensiven Bestrebungen der Gemeinde um eine Aufwärtsentwicklung hat ihr die Landesregierung durch Beschluß vom 25. Juli 1975 die Bezeichnung „Stadt“ verliehen. Düsseldorf den 25. Juli 1975
Die Landesregierung Heinz Kühn, Dr. Burkhard Hirsch, Ministerpräsident Innenminister“117)
August Hochbetrieb herrschte am Sonntag auf dem ehemaligen Schulhof, wo das Vereinskartell erstmals ein großes Kinder- und Volksfest veranstaltete. Die Vereine boten den Gästen reichlich Ab-wechslung, so daß Jung und Alt auf ihre Kosten kamen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Musikverein. Die Kinder waren bei den angebotenen Spielen mit großer Begeisterung dabei. 75)
1976
August Entsprechend dem Beschluß des Ortskartells sollte jährlich im Wechsel für die älteren Mitbürger ein sogenannter Altentag beziehungsweise ein Ausflug gemacht werden. Höhepunkt der ersten Ausflugsfahrt war eine Fahrt auf dem Rursee. 75)
1977
12. März Zur Pflege und Förderung des karnevalistischen Brauchtums wurde ein Karnevalsverein gegründet. Mit der Hauptaktivistin Elfriede Reddig traf man sich in der ehemaligen Volksschule zur Gründungsversammlung. Die Anwesenden wählten folgenden Vorstand:
14. Mai Die Eheleute Friedrich Wilhelm Dreesen und Odilia, geborene Theisgen, feierten in der Trierer Straße 29 das Fest der Goldenen Hochzeit. Der aus Harzheim stammende Jubilar war als Bergmann bei der Gewerkschaft Mechernicher Werke tätig. Nebenbei bearbeitete er eine kleine Landwirtschaft, und weiterhin war er über 50 Jahre als Sänger im Männergesangverein aktiv. Die Ehefrau entstammte der alten Vussemer Familie Theisgen und versorgte alltäglich den Haushalt. Das Fest wurde im Kreis der großen Familie mit vier verheirateten Kindern, zehn Enkelkindern und der Dorfbevölkerung gefeiert. 75)
20. September In den letzten Jahren ermittelte die Vussemer Kirmesgesellschaft den Hahnenkönig an der Schießbude. Am diesjährigen Kirmesdienstag fand jedoch wieder das „Hahnenköppen“ statt.
Die Kölnische Rundschau berichtete am 22. September wie folgt:
„Bei Treffer schrie Hahn vom Tonband Schaumstofftier in Vussem sah echt aus Kräftiges Protestgeschrei stimmten Hühner und Hahn im Hühnerstall des Vussemer Landwirtes Franz Weiler an, als sie letzte Woche von einer Hausfrau und einem mit Stöckchen herumfuchteltenden Jungen aus ihrer Ruhe aufgeschreckt wurden. Was der ungewohnte Besuch im Hühnerstall sollte, das erfuhren Vussems Ortsbewohner, als sie sich am Dienstag zum Hahnenköppen versammelten. Hausfrau und Karnevalsvereinsvorsitzende Elfriede Reddig sowie der kleine Enkelsohn des einzigen noch Hühner haltenden Landwirts Franz Weiler waren letzte Woche mit einem Tonbandgerät „bewaffnet“ in den Hühnerstall gekrochen, um fürs Hahnenköppen am Kirmesdienstag eine stimmungsvolle Geräuschkulisse einzufangen. Damit der Hahn auch kräftig schrie, fuchtelte der Junge mit dem Stöckchen. Der Hahn mag nämlich keine kleinen Kinder. Jedesmal, als beim Hahnenköppen auf der Straße vor der Schule einer der Akteure Dienstag nachmittag mit dem Säbel traf, drückte die neunjährige Sabine Reddig auf`s Knöpfchen des Tonbandgerätes und ließ Gegacker und Geschrei erklingen. Vussems Hahnenköppen fand natürlich nur symbolisch statt. Bekanntlich hat ja der Regierungspräsident das auf den Kirmessen übliche Hahnenköppen verboten. Um es dennoch so echt wie möglich zu gestalten, hatte Elfriede Reddig einen künstlichen Hahn gebastelt, der noch aus zwei Meter Entfernung echt aussah. Der im Korb steckende Bauch bestand aus einer mit Schaumstoff gefüllten Fackel, der Hals aus gewickelter Kordel und der Kopf aus einem mit Sand gefüllten Strumpf. Das ganze „Tier“ war mit Federn beklebt. Echt waren die zwei Beine. Sie waren „organisiert“ worden. Als König der vom Ortskartell unter Begleitung des Musikvereins organisierten Veranstaltung ging nach zwei Stunden der Vussemer Neubürger Lothar Feulner hervor.“ Eine der bekanntesten Kirmesbräuche der Eifel ist das „Hahnenköppen“. Es wird ein Seil zwischen zwei Bäumen gehängt und daran ein Korb ohne Boden befestigt. Ein toter Hahn wird in dem Korb so aufgehängt, daß nur der Kopf herausschaut. Mit verbundenen Augen versucht dann jeder, mit einem Säbel dem Hahn den Kopf abzuschlagen. Wem das gelingt, der ist Hahnenkönig. Um die Kanditaten zu verwirren, werden sie zuvor mehrmals im Kreis gedreht und dann in die Nähe des Korbes geführt. Zudem besteht noch die Möglichkeit, die Korbhöhe durch Ziehen des Seiles zu verändern. Ist der Hahnenkönig ermittelt, erwählt er sich seine Königin. Anschließend wird das Hahnenkönigspaar mit Musikbegleitung durch den Ort geführt. Am Abend trifft sich dann die Kirmesgesellschaft zum Hahnenkönigsball. Im Regierungsbezirk Köln ist das Hahnenköppen als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, wonach kein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund getötet werden darf, verboten. Über den Ursprung des „Hahnenköppens“ herrschten verschiedene Auffassungen. So schreibt zum Beispiel N. Henrichs in seinem Buch „Kult und Brauchtum im Kirchenjahr“:
„Je nach Jahreszeit haben sich Erntedankriten mit der Kirchweih verbunden. Hierher gehört das sogenannte Hahnenschlagen (Hahnenköpfen). Am Ende der Ernte wird der Wachstumsgeist, der alt geworden und daher mancherorts als alter Mann vorgestellt wird, und der deshalb seine dahinsiechende Kraft nicht dem Boden mitteilen soll, eingefangen und getötet. Das geschieht nicht selten in der Gestalt eines Hahnes, der dann anschließend auch verzehrt wird, um die Segenskraft des Wachstumsgeistes anzuzeigen.“ Hingegen stand in der RZ Nr. 181 vom 8./9. August 1987 unter Überschrift
„Mit Gallischem Hahn symbolisch abgerechnet“:
„Das auch heute noch gepflegte Hahnenköppen stammt aus der Zeit der französischen Besatzung, damals wie heute, erfreuten sich beim unterdrückten Volk noch nie großer Beliebtheit. Doch trotz Gehorsam und Unterwürfigkeit nach außen hin fanden die frustrierten Bürger untereinander stets Mittel und Wege, ihrem Unmut über die Besatzer Ausdruck zu verleihen. So riefen die Bürger von Oberwinter im 18. und 19. Jahrhundert das Hahnenköppen ins Leben, um die französischen Militärs, die zu dieser Zeit die Rheinlande beherrschten, zu verärgern, ohne daß diese etwas dagegen unternehmen konnten. Denn symbolisch wurde bei dieser Prozedur der Gallische Hahn, jenes nationale Federvieh, malträtiert.“75) 119) 120)
26. November Im Saale des Margaretenhofes fand erstmals eine karnevalistische Veranstaltung des Vussemer Karnevalsvereins statt. Der Verein hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Neben den Darbietungen zweier Tanzgruppen aus Mechernich und Holzheim sowie einer buntkostümierten Vussemer Kindergruppe und dem Vortrag zweier Karnevalsgrößen aus Eiserfey und Holzheim zählte wohl der Besuch des Mechernicher Karnevalsprinzen Rainer I. (Schwinning) zum Höhepunkt des Abends. Für die musikalische Stimmung sorgte die Zweimannkapelle „Eifelgold“ aus Holzheim. 75)
Dezember Erstmals zu Weihnachten erschien in der Pfarrgemeinde ein Pfarrbrief. Die Herausgeber verbanden mit dem Mitteilungsblatt folgende acht Wünsche:
1. Er möchte jeden Monat erscheinen und dass er von allen gelesen werden möge. 2. Er möchte die Gemeinde in das mitmenschliche Gespräch bringen. Er wehrt sich dagegen, dass die einzelne Gemeinde in großen Pfarrverbänden anonym verschwindet. 3. Er möchte die Brücke schlagen von der Kerngemeinde zur sogenannten Randgemeinde. Er will auch die Fernstehenden erreichen. 4. Er möchte nicht nur Allgemeines berichten, sondern mitteilen, was in der Nachbarschaft passiert. 5. Er möchte alle neu Zugezogenen einladen, sich schnell in der Gemeinde heimisch zu fühlen. 6. Er möchte lokale Information mit einer zeitgemäßen Glaubensverkündung verbinden. 7. Er möchte anknüpfen bei dem früheren Plausch auf dem Kirchplatz. Es ist die Fortsetzung des Gesprächs an der Frühschoppentheke. 8. Er möchte ein Spiegel sein, den sich die Gemeinde vorhält und in den sie mit wachsender Zufriedenheit hineinschauen sollte.“ 121)
1978
4. Februar Erstmals führte die noch junge Karnevalsgesellschaft einen Karnevalszug durch. Da in den umliegenden Orten die Umzüge am Fastnachtssonntag, -montag und -dienstag stattfinden, wählte der Verein für Vussem den Samstag. Begleitet von den Musikvereinen aus Vussem und Eicks startete der Zug an der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ und nahm seinen Weg durch den Ort. Die Vussemer, wie auch die vielen auswärtigen Besucher, waren mit der Gestaltung und dem Ausmaß des Zuges sehr zufrieden. Auch die Kinder waren zufrieden, denn ihre mitgebrachten Sammeltüten waren bei Zugende mit Kamellen, Kaugummi, Lakritzen gefüllt. 75)
21. März Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt Mechernich eröffnete in einem Klassenraum der ehemaligen Volksschule offiziell eine Altentagesstätte. Einmal in der Woche treffen sich hier mittlerweile bis zu dreißig ältere Vussemer Bürger zu ein paar unterhaltsamen Stunden. Die Vorsitzende des Ortsverbandes sowie die Leiterin der neuen Tagesstätte, Frau Rieser, führte in ihrer Begrüßungsansprache aus, „man träfe sich schon seit geraumer Zeit hier und die Herrichtung sowie die Einrichtung des Raumes habe 14.500 DM gekostet.“123)
29./ 30. Juli Der Pfarrgemeinderat veranstaltete erstmals ein Pfarrfest, das bei herrlichem Wetter an der Kirche stattfand und sehr viele Besucher anzog. Ein besonderer Höhepunkt bei den Spielen für Jung und Alt war die Pfarrgemeindemeisterschaft im Seilziehen, an dem sich sieben Ortsvereine und eine Besuchermannschaft beteiligten. Überlegener Sieger wurde der Karnevalsverein, der alle anderen Mannschaften an Technik, Kraft und vor allem an Masse überlegen war. Am Ende des zweitägigen Festes verblieb dem Pfarrgemeinderat ein Reingewinn von ca. 1700 DM. 122)
31. Oktober Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Eisengießerei der Werkzeugmaschinenfabrik Dörries GmbH Neuhütte geschlossen. Etwa 70 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz und erhielten eine finanzielle Entschädigung. Die Gießerei ging aus dem im Jahre 1722 von Johann Dietrich Rodtscheidt gegründeten Hüttenwerk Neuhütte hervor. Der in den umliegenden Eisensteingruben geborgene Eisenstein kam zur Verhüttung in das Hüttenwerk, auch Reidtwerk genannt. Das produzierte schmied- und walzbare Eisen wurde in Form von Stabeisen verkauft. Nach den Rodtscheids führte Carl Hensler etwa ab dem Jahre 1785 die Neuhütte. In deren Besitzerzeit fiel auch die französiche Besatzungszeit. Bedingt durch neue Verordnungen und technische Neuerungen erlebte die Neuhütte eine Hochkonjunktur. Neben dem Verkauf von Stabeisen an inländische Abnehmer im Raum Köln, Aachen und Düren reichte der Absatz mittlerweile bis Holland, Belgien, Frankreich, Spanien, Brasilien und Indien. Die Fremdherrschaft hatte jedoch nicht nur Vorteile gebracht. Seit zehn Jahren, so klagte Carl Hensler im Jahre 1811, nahm das französische Heer die jüngsten und kräftigsten Hüttenarbeiter zum Militärdienst. Weiterhin führte er auch Klage darüber, dass die zur Verhüttung benötigte Holzkohle nicht mehr so reichlich zur Verfügung stand. Vielfach verkaufte man die Holzkohle an zahlungskräftigere Hüttenbesitzer auf der rechten Rheinseite. Es war durchaus üblich, dass mehrere Hüttenmeister Anteile (Tagwerke) an einer Hütte hatten. Sicherlich waren die in Vussem wohnenden Rodtscheids und Henslers Hauptanteilhaber der Neuhütte. Vom Jahre 1816 berichten die Quellen vom Eisenfabrikanten Carl Hensler und Consorten, die am Hochofen und Hammer zwölf Mann beschäftigten. Als der Eisenfabrikant und erste und einzige Maire (Bürgermeister) der Mairie Vussem, Carl Hensler, am 19. Dezember 1817 verstarb, führten die Erben, unter ihnen die Witwe Sophie Hensler und die Kinder Ludolph, Karl, Alexander, Ferdinand – Apollo und Julie das Unternehmen weiter. Gemäß einem Bestandsprotokoll aus dem Jahre 1831 verfügte die Neuhütte über einen Hochofen mit zwei Spitzbälgen, ein Frischfeuer, ein Wärmefeuer, einen Grobhammer (Aufwerfer), ein Schlackenpochwerk mit zwei Stempeln und den nötigen Kohlenschuppen. Neben dem Hüttenwerk betrieben die Henslers auch zeitweise eine Lohmühle sowie eine Bleischmelze. Im Jahre 1836 produzierten die Besitzer H. W. Poensgen aus Hellenthal, W. L. Rodtscheidt aus Gemünd und C. und S. Hensler aus Vussem 2100 Zentner Stabeisen im Wert von 8.610 Talern. Um das Jahr 1840 nahm der Eisenfabrikant Fingerhut und Consorten die Neuhütte in Besitz. Infolge der Auseinandersetzungen zwischen den teilhabenden Familien Schmitz, Heistardburg und Heinrich Wilhelm Schruff aus Eiserfey kam das Hüttenwerk nebst der unterhalb gelegenen Schneidmühle im Jahre 1850 zum Verkauf. Der neue Eigentümer der Neuhütte wurde der Eisengießer und Kaufmann Nikolaus Depiereux aus Kohlscheid bei Aachen. Da mittlerweile die Verhüttung des Eisensteins unrentabel geworden war, erhielt Nikolaus Depiereux im Jahre 1855 vom Minister für Handel und Gewerbe im preußischen Staat die Genehmigung, die Neuhütte zu erweitern und einen Kupolofen zum Betrieb einer Gießerei einzurichten. In den folgenden Jahren produzierte eine Belegschaft von acht bis neun Arbeitern zwischen 80 bis 100 Tonnen Eisenteile jährlich im Wert von 6.000 Talern. Um das Jahr 1860 waren in der Neuhütte bereits zwei Kupolöfen in Betrieb. Die Belegschaft war inzwischen auf circa fünfzehn Arbeiter angewachsen. Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Köln – Mechernich und weiter bis Kall und Trier verbesserten sich die Transportmöglichkeiten er-heblich. Zu lange waren die Eifeler Hütten und somit auch die Neuhütte in diesem Punkte ge-genüber den Unternehmen im Kölner, Aachener und Dürener Raum benachteiligt gewesen. Der Nachfolger des Nikolaus Depiereux, der Sohn Karl, verkaufte im Jahre 1883 die Gießerei, die mittlerweile drei Kupolöfen betrieb, an die Gebrüder Heinrich, Peter, Hubert, und Valentin Girards aus Feusdorf. Die Leitung des Werkes lag in den Händen des Gießereimeisters Peter Girards. Zu den Produkten der Firma Gebrüder Girards Neuhütte zählten Kessel, Pfannen, und Gefässe etc. für die chemische Industrie, sowie Gußstücke für Maschinenfabriken und Schiffswerften. Die Gußstücke waren bis zu 40.000 Kilogramm schwer. Im Jahre 1902 richteten die Gebrüder Girards neben der Gießerei eine Maschinenfabrik ein, in der die gegossenen Maschinenteile bearbeitet wurden. Gegen Ende des Jahres 1906 erfolgte vorübergehend eine Umbenennung des Unternehmens in Girards & Mais zu Neuhütte. Der mitt-lerweile alleinige Fabrikbesitzer Peter Girards hatte sich den Ingenieur Josef Mais aus Koblenz zum Teilhaber genommen. Nachdem der Fabrikant Peter Girards im Jahre 1918 verstarb, führte die Witwe Magdalena Girards den Betrieb weiter. Zu Beginn der zwanziger Jahre gründete sie mit dem Ingenieur und Teilhaber Paul Kneisel die Rheinische Bohrmaschinenfabrik & Cie K. G. Die Gießerei wurde an die Frankfur-ter Maschinenbau A.G., ehemals Pokorny Wittekind, verpachtet und im Jahre 1926 stillgelegt. Es sollte nun circa zwanzig Jahre dauern, bis sich der Gießereibetrieb bei der Neuhütte neu belebte. Zwischenzeitlich existierte mit unterschiedlicher Konjunktur die Rheinische Bohrmaschinenfabrik. Gegen Ende der dreißiger Jahre änderte sich der Firmenname in Peter Girards, Maschinenfabrik Neuhütte-Mechernich, Inhaber Peter Girards junior. Am Anfang des Jahres 1945 mußte die Fertigung wegen der Nähe der Front und der kriegerischen Einflüssen kurzzeitig unterbrochen werden. Nach dem zweiten Weltkrieg begann man mit einem Reparaturbetrieb, im wesentlichen für den Werkzeugmaschinenbau. Im Jahre 1947 nahm man wieder die Fertigung von Säulen- und Radialbohrmaschinen, sowie den Betrieb einer Gießerei auf. Infolge von wirtschaftlichen Schwierigkeiten mußte die Firma Girards 1954 verkauft werden. Die Firma Otto Dörries aus Düren erwarb die Gießerei und Maschinenfabrik und nahm zugleich die Fertigung von Karusselldrehbänken auf. Die für den Maschinenbau benötigten Gußstücke wurden in der Gießerei hergestellt. Daneben übernahm die Gießerei auch Kundenaufträge, so daß sie eine monatliche Produktion von über 400 Tonnen erreichte, die sich aus legiertem und unlegiertem sowie aus Sphäroguß zusammensetzte. Die Firma Dörries, die mit ihren in der Neuhütte gefertig-ten Werkzeugmaschinen Weltruf erlangte, legte die Gießerei mit der zugehörigen Modellschreinerei trotz einer Modernisierung der Fertigungseirichtungen am 31. Oktober 1978 endgültig still. 3) 15) 22) 34) 75) 124) bis 129)
1979
März Die Firma O. Dörries beging das fünfundzwanzigjährige Bestehen des Werkes II – Neuhütte -. Am Anfang der dreißiger Jahre beteiligte sich Otto Dörries an der Werkzeugmaschinenfabrik Nema in Neisse, wodurch das damalige Unternehmen in „Dörries Nema Maschinenfabrik GmbH“ umbenannt wurde. Dieser Firmenname tauchte mit dem damals schon recht anspruchvollen Produktionsprogramm zum ersten Mal auf dem Werkzeugmaschinenmarkt auf. Es wurden Einständerkarusselldrehbänke, Radreifenausbohrmaschinen, Radscheiben- und Radsterndrehbänke, Spitzendrehbänke und Tieflochbohrmaschinen hergestellt. Zuletzt wurden in dem Werk in Oberschlesien achthundert Leute beschäftigt. Die Karusselldrehbänke waren in ihrer technischen Ausstattung bereits so weit fortgeschritten, dass sie zur Spitzenklasse zählten. Mit dem Verlust von Schlesien musste das Werk in Neisse aufgegeben werden. Nach dem Kriege begann Otto Dörries, der bereits 1932 die Dürener Firma Banning & Seybold erworben hatte, erneut mit dem Werkzeugmaschinenbau. Im Jahre 1954 erwarb er von Peter Girards das Werk Neuhütte und verlegte die Fertigung von Karusselldrehbänken von Düren nach Vussem. Der Nachfrage zufolge wurde sehr schnell mit der Entwicklung und Herstellung von Senkrechtdrehmaschinen begonnen. Der relativ große Planscheibendurchmesser betrug bereits 800 bis 1800 Millimeter. Der Vertrieb dieser Maschinen war ein wirtschaftlicher Erfolg. Schon im Jahre 1958 entschloss man sich, das Produktionsprogramm auszudehnen und auch Zweiständer- Senkrechtdrehmaschinen zu fertigen. Der Name Dörries wurde weltweit in der Fachwelt ein Begriff. Die das Werk verlassenden Maschinen wuchsen weiter. Bald war ein Planscheibendurchmesser von 2,5 Meter keine Seltenheit mehr und die Maschinen bekamen eine vollautomatische Ablaufsteuerung. Aber die Entwicklung blieb nicht stehen. Die Maschinengröße wuchs weiter und die gefertigte Maschinenstückzahl stieg weiter an, so dass Erweiterungsbauten nötig wurden. Im Jahre 1969 wurde die erste Zweiständerdrehmaschine mit einem Planscheibendurchmesser von sechs Metern fertiggestellt. Es wurden noch größere Maschinen gebraucht und von der Firma Dörries entwickelt und gebaut. Eine Großmontagehalle musste errichtet werden. Nach deren Fertigstellung im Jahre 1973 wurden bereits Maschinen mit einem Planscheibendurchmesser von zehn Metern und einem Gewicht bis fünfhundert Tonnen montiert. Diese Maschinen hatten numerische Positionsanzeigen, Programmsteuerungen und automatische Werkzeugwechsler. Bis zum diesjährigen Jubiläum ist die Belegschaft auf 340 Mitarbeiter angewachsen. Die Produktionspalette erstreckte sich auf Senkrechtdrehmaschinen von 500 bis 10000 Millimeter Planscheibendurchmesser, Senkrecht-Rundtischschleifmaschinen von 500 bis 5000 Millimeter Durchmesser, Horizontal- Bohr- und Fräswerke von 200 bis 300 Millimeter Spindeldurchmesser und so weiter. 130)
12. Mai Josef Wagner Junior aus Vussem ist aktiver Taekwondo-Sportler beim ESV Euskirchen. Nachdem er 1977 schon einmal den Titel errang, wurde er zum zweiten Mal Deutscher Meister. Mit dieser koreanischen Kampfsportart begann er 1969 und war in der 68 Kilogramm-Klasse national und international sehr erfolgreich. Mit der Deutschen Nationalmannschaft wurde er 1978 in München Europameister. Bei den Vorweltspielen in Korea errang er ebenfalls mit der Nationalmannschaft den dritten Platz. 131)
15. Juli Die vor drei Jahren aus dem Margarethenhäuschen gestohlene Margarethenfigur wurde durch ein Holzrelief, auf dem die Heilige mit dem Drachen dargestellt ist, ersetzt. Der Schreinermeister Josef Wagner schnitzte das Relief und stellte es der Gemeinde zur Verfügung. Mit dem 1977 bis 1978 durchgeführten Ausbau der Kreisstraße im sogenannten „Melm“ erhielt das Margarethenhäuschen seinen heutigen Standort. Vor dem Straßenausbau stand es auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Schon von alters her geht alljährlich anlässlich des Margarethentages eine Prozession zum Margarethenhäuschen, das die Jahreszahl 1757 trägt. Sicherlich geht die örtliche Margarethenverehrung noch weiter zurück, denn schon im Vussem-Bergheimer Schöffenweistum aus dem Jahre 1593 sowie Grenzprotokollen wird das Margarethenhäuschen „an Margrothe“ erwähnt. Der fromme Glaube bezeichnet die hl. Margarethe, die zu den vierzehn Nothelfern gezählt wird, als Beschützerin vor Naturgewalten und als Hüterin der bäuerlichen Arbeit. 132) 133)
1. November Das Allerseelensingen erbrachte einen Betrag von 423,57 DM. Dieses Geld wurde wie von alters her für heilige Messen für die „Armen Seelen“ bereitgestellt. Das Allerseelensingen ist zumindest in den Dörfern im Raum Mechernich ein alter Brauch. Für Vussem ist dieser „Heischegang“ spätestens ab 1851 belegt. So ziehen die Junggesellen am Tag vor Allerseelen von Haus zu Haus und bitten nach dem Singen der folgenden Liedstrophen um eine kleine Spende. „1) Gott grüß Euch, alle Herzen, die Ihr beisammen seid. Gott tröste die armen Seelen, die in dem Feg’feuer sein.
2) Das Leiden und das Leben den armen Seel’n zum Trost. Wir bitten Gott in Ehren, vom Feg’feuer sei’n sie los.
3) Die Gaben die Ihr uns geben wollt, die gehn Euch selber an. Der Weg zum ew’gen Leben, da ist kein Zweifel dran.
4) Wir danken für die Gaben, die Ihr uns habt getan. Es wird auch Eure Seele, vor Gott zu kommen stahn.“ 134)
1980
26. Januar Die 1977 gegründete Karnevalsgesellschaft hatte für Samstagabend zu ihrer ersten großen Prunksitzung in die herrlich dekorierte Turnhalle eingeladen. Nach dem Einzug des Elferrates, – Richard Eversheim, Karl Kremer, Werner Düngelmanns, Winfried Ehlen, Günter Dalbenden, Lothar Steckel, Lothar Feulner, Arnold Mießeler, Michael Schröteler, und Mathias Vogelsberg eröffnete der Sitzungspräsident Klaus Reddig die Sitzung. Nach dem Auftritt des Mechernicher Karnevalsprinzen und der Prinzengarde sorgte das Schwerfener Männerballet gleich für die richtige Stimmung. In einem Zwiegespräch wussten Ralf Bongartz und Günter Heuk aus Satzvey gut zu gefallen. Die Tanzgarde aus Schwerfen brachte anschließend viel Schwung in die Halle. Das Duo „Zapp & Zäppchen“ aus Fischenich nahm in seinem Vortrag die Männer ins Visier. Aus Holzheim kam Schütze Bum „Anton Nießen“, der in Sturmbekleidung die Bundeswehr aufs Korn nahm. Mit einem Klatschmarsch, einer Rakete und viel Beifall wurden die „Hüeljecke“ aus Pesch unter Mitwirkung von Alfons Bertram für ihre Vorträge belohnt. Die „Zwei Schöne“ aus Bad Münstereifel und „der Mann aus den Bergen“ Heribert Sauerbier aus Gemünd begeisterten in der Bütt. Kurz vor Mitternacht brachte in dieses Non-Stop-Programm die Tanzgarde aus Kirchheim zum Abschluss Hochstimmung in die Festhalle. 75)
Der erste Elferrat der KG 1977 in der Karnevalssitzung am 26.01.1980 (Foto: Hilgers)
In der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ wurde ein Junggesellenverein gegründet. Die Idee der Gründung kam von ein paar wenigen Junggesellen unter Mitwirkung des Wirtes und Junggesellen Christian Schröteler. Man wählte den Vereinsnamen „Junggesellenverein Alte Heimat Vussem“. Der Verein hat sich hauptsächlich gebildet, um an der Pflege und Förderung des Brauchtums in der Dorfgemeinschaft mitzuwirken. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß bereits in früheren Zeiten von einem Junggesellenverein die Rede war. So wurde ein solcher Verein 1850 und 1881 im Rechnungsbuch der Kapelle erwähnt. Weiterhin war schon beim Vussem-Bergheimer Herrengeding von 1697 die Rede von den Junggesellen, wo Klage gegen sie geführt wurde. „Giel Müller zeigt an, daß die Junggesellen zu Vossem vergangenen Jahr ein Buchenbaum für einen Maibaum im Vossemer Busch ohne Erlaubnis gehauen.“ 96) 136)
September Die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ bekam neue Pächter. Dem Gastwirt Christian Schröteler folgten Wolfgang und Gertrud Gumeny aus Zülpich, die zur Kirmes die Gaststätte neu eröffneten. 75)
September Kritisches zur Kirmes, dem Pfarrbrief St. Margareta Vussem – Breitenbenden (Ausgabe 5/80) entnommen:
„Kirmes in Vussem
Das Wort „Kirmes“ ist entstanden aus der älteren Bezeichnung „Kirchmes“ und bedeutet nichts anderes als „Kirchweih“-Fest. Daher wird die Kirmes auf natürliche Weise an dem Fest des Heiligen gefeiert, dem die Pfarrkirche geweiht ist. Kirmes ist also in seiner Begründung ein rein kirchliches Fest. Es ist ein Freuden- und Dankfest für die ganze Pfarrgemeinde. Daher wäre es folgerichtig, wenn in unserer Gemeinde – also Vussem und Breitenbenden – Kirmes nach dem Fest der hl. Margaretha gefeiert würde. Unser jetziger Kirmestermin liegt im Fest des hl. Lambertus begründet (18. Sept.), weil nämlich früher Vussem und Breitenbenden zur Pfarrkirche St. Lambertus in Holzheim gehörten. Mit der Loslösung von Vussem und Breitenbenden von Holzheim und der Neugründung unserer Pfarre St. Margareta ist eigentlich unser jetziger Kirmestermin überholt. Aber dieser Hintergrund ist den meisten, die ausgiebig Kirmes feiern, völlig unbekannt. Leider hat sich die Kirmes heute so weit verweltlicht, daß sie ohne diesen kirchlichen Hintergrund ein Eigenleben führt. Wo früher aus der Kirche die Fahne hing, wo der Wirt in das Speicherfenster den Besen steckte, um anzuzeigen, daß reichlich Bier und Wein vorhanden war, da wird heute mit einem Wust an Drumherum und mit dem Lärm des Karussells das Fest ohrenbetäubend beschrien. Früher kam zu diesem Festtage die entfernte Verwandtschaft ins Dorf und wurde entsprechend bewirtet. Heute trifft man sich auf dem Kirmesplatz oder in der Wirtschaft und das Fest wird zum Konsum von viel Musik, von viel Cola, viel Alkohol und Nikotin, so daß es für manche zu einer körperlichen Strapaze wird. Man mag sagen, was man will, aber dann findet das eigentliche Fest nicht mehr statt, mag es auch noch so hoch hergehen. Nicht daß gefeiert wird ist bedauernswert, sondern daß bei fast allen Feiern der Sinn verlorengegangen ist, gibt zu denken.“
14. November Vom Landrat Josef Linden erhielt Hubert Breuer, verdienter Kommunalpolitiker, Bürgermeister, Ratsherr und Kirchenvorstandsmitglied das Bundesverdienstkreuz am Bande. Der Landrat betonte in seiner Ansprache, dass Hubert Breuer in über zwanzig Jahren für das Wohl der Bürger eingetreten sei, und sich für den Bau der Kanalisation, der Sportstätten, den Schulneubau, die Errichtung von zwei Feuerwehrgerätehäusern, die Neugestaltung des Friedhofes, der Instandsetzung von Gemeindestraßen und Wirtschaftswegen, der Förderung der ansässigen Industrieunternehmen und vieles andere mehr eingesetzt habe. Nach weiteren Ansprachen von Stadtdirektor Helmut Rosen, Bürgermeister Heinz Kehmeier, CDU-Fraktionschef Franz Lauterbach dankte Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk für die fast dreißigjährige Mitarbeit im Kirchenvorstand. Die Glückwünsche der Vereine überbrachte der Ortskartellvorsitzende Josef Luxen. 135)
Der Automobilsportler Helmut Klinkhammer wurde vom ADAC- Präsidenten Stadler nach München eingeladen, um ihm das ADAC- Sportabzeichen in Gold mit Brillanten zu verleihen. Diese höchste Auszeichnung wird einem Motorsportler nach Erreichen von 1000 ADAC- Punkten zuteil. Helmut Klinkhammer ist seit 1969 aktiver Automobilsportler. Er erreichte die hohe Punktzahl bei Lang- und Kurzstreckenrennen durch gute Platzierungen in der 1300- und 1600 Kubikzentimeterklasse. 138)
1. Dezember Die Vussemer Posthalterin Luise Kolvenbach trat nach fast vierzigjähriger Tätigkeit in den Ruhestand. Die Nachfolge an der Poststelle 14 in Vussem trat ihre Tochter Bernadette Hubert an. 38)
Dezember Das Eifelland-Blasorchester wurde gegründet und begann mit seiner ersten Probe. Die Musiker kamen aus den Musikvereinen Frohngau und Vussem. „Das Eifelland-Blasorchester wurde im Herbst 1980 aus einer Idee des Wolfgang Kompalka, Musiker der Big Band der Bundeswehr, geboren. Der Berufsmusiker hatte einige Monate zuvor eine interessante, aber schwierige Aufgabe übernommen: Die Leitung einer Laien-Musikkapelle. Es handelt sich hierbei um den Musikverein Frohngau, der auf der Suche nach einem Dirigenten war. Der Zufall wollte es, dass ein Mitglied des Vereins die persönliche Bekanntschaft mit Wolfgang Kompalka in Vussem machte. Wissend, dass er keinen geeigneteren Musiker für diese Aufgabe finden würde, bat er ihn, die musikalische Leitung des Vereins zu übernehmen. Nach reiflicher Überlegung und Absprache darüber, wie er sich die künftige Zusammenarbeit vorstellte, willigte Wolfgang Kompalka ein. Die Mitglieder des Musikvereins Frohngau unternahmen nun große Anstrengungen, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Mit Erfolg, wie sich schnell zeigte: Aus anfänglich weniger als 20 Musikern wurde bald ein Orchester von über 30 Aktiven. Die musikalischen Möglichkeiten eines modernen Blasorchester steigen auf Grund der Vielfalt der einsetzbaren Instrumente mit der Zahl der Musiker. Deshalb traten Wolfgang Kompalka und der Musikverein Frohngau an die Verantwortlichen der in Vussem aktiven Bläsergruppe mit den Vorschlag heran, in Zukunft zusammenzuarbeiten. Diese Idee wurde in Vussem positiv aufgenommen, und so traf man sich im Dezember 1980 zur ersten gemeinsamen Probe. In intensiver Arbeit studiert seitdem das mit 55 Musikern besetzte „Eifelland-Blasorchester“ neben volkstümlicher auch konzertante Musik und moderne Arrangements ein“. 137)
Der Wiederaufbau eines Teilstückes des Aquädukts der römischen Wasserleitung konnte abgeschlossen werden. Zu den schon immer sichtbaren Pfeilerstümpfen auf der rechten Talseite (mit dem Namen Wicke-Winkels-Benden) wurden beim Sportplatzbau weitere Pfeilerreste auf der linken Talseite angeschnitten. Nach der Untersuchung durch das Landesmuseum in Bonn kam man zu der Erkenntnis, dass 10 bis 12 freitragende Pfeiler die römische Wasserleitung über das etwa 80 Meter breite Tal führten. In nunmehr zweijähriger Bauzeit hat die Firma Gebrüder Dederichs ein Teilstück des Aquädukts auf der rechten Talseite wieder aufgebaut. 75) 82)
Februar Am Rosenmontag fand im vollbesetzten Saale Schneider erstmals eine Karnevalssitzung statt. Die hierfür vom Sportverein arrangierte Karnevalsgesellschaft „Füssenicher Grieläächer“ bot mit ihren Kräften ein Programm, das alle zufrieden stellte. 76)
15. März Aus der Volksschule wurden entlassen: Hedwig Gerhards, Brigitte Velser, Ursel Wirtz, Rolf Thomae, Matthias Vogelsberg, Franz Wielspütz, Walter Wolfgarten. 13)
6. Mai Die Eheleute Johann Sistig und Margarethe, geborene Vogelsberg, feierten mit der Familie und der Dorfbevölkerung das Fest der Goldenen Hochzeit. 75)
September Bei den Erdarbeiten für den Bau der 30-Tonnen-Waage (Fuhrwerkswaage) der Firma Dörries wurden Gräber angeschnitten. Der Bagger legte mehrere Knochenreste sowie metallene Sargteile frei. Es gab keine Erklärung, um welche Gräber es sich handelte. Die Knochen wurden auf dem Friedhof beigesetzt. Erst 25 Jahre später gelang es Albert Velser, der von den Gräbern erfahren hatte, ihre Zuordnung zu klären. Es handelte sich hier um einen kleinen Privatfriedhof, den die evangelische Hüttenmeisterfamilie Rodtscheid bei der Neuhütte angelegt hatte. Nach den Sterbeeinträgen im Kirchenbuch der evangelischen Kirchengemeinde Gemünd (hierzu gehörte Vussem) wurden verstorbene Familienangehörige bei der Neuhütte beerdigt. So heißt es auch 1785 im Kirchenbuch (FG16/2 im Personenstandsarchiv Brühl):
„16. Februar starb zu Voshem auf der Neuhütte Johann Wilhelm Rodtscheid Rheidtmeister und daselbst auf ihrem Todtenacker von mir mit einer Predigt beerdigt den 19ten“.
Nach den Rodtscheids diente dieser Friedhof auch der nachfolgenden Hüttenfamilie Hensler, die ebenfalls der evangelischen Religion angehörten, als Begräbnisstätte. Bei den hier Beerdigten handelt es sich jedoch nicht immer um Familienangehörige, denn am 11. März 1839 fand auch der Knottenmesser und Stollenmeister Daniel Schmelzer aus Mechernich seine letzte Ruhe auf dem Familienfriedhof des Hauses Hensler zu Vussem. 83) 84) 93)
27./28. Oktober Vier Jahre nach der Schließung des Mechernicher Bleibergwerkes kam nun auch das Ende für ein weithin sichtbares Zeugnis der einstigen Bleigewinnung. Der Abgasschornstein der Bleihütte, der sogenannte „Lange Emil“, wurde gesprengt. Ein erster Versuch mit einer Sprengladung von 12 kg TNT konnte ihm nichts anhaben. Erst eine Sprengladung von 110 kg TNT brachte den 127 Meter hohen Schornstein zu Fall. Der 1885 fertiggestellte und zeitweise sogar 134,6 Meter hohe Schornstein erhielt seinen Namen von dem seiner Körpergröße nach herausragenden Miteigentümer des Bergwerkes, dem Bergrat Emil Kreuser. 30)
Die vom Rheinischen Heim auf dem „Pesch“ errichteten fünf Eigenheime konnten fertiggestellt werden. Im Laufe des Jahres bezogen die Familien Willi Müller, Karl Müller, Karl Kremer, Josef Giessmann, Josef Esser und 1962 die Familie Bruno Mattern ihre Häuser. Da es sich hierbei um vier Familien handelte, die bislang nicht in Vussem wohnten, nahm die Einwohnerzahl um 5 % zu. 75)
1962
März Die Entlassungszeugnisse der Volksschule erhielten: Helga Gülden, Adelheid Wagner, Brigitte Zumbe, Heribert Gülden, Hans Klinkhammer, Hans Thomae, Albert Velser. 13)
Mai Anläßlich des Tages des Deutschen Liedes pflanzte der Männergesangverein an der Turnhalle ein Lindenbäumchen. Gestiftet wurde das Bäumchen von einem Herrn Schumacher, Gärtner aus Arloff. 85)
Innerhalb des Männergesangvereines bildete sich eine Bläsergruppe. Im besonderen Maße hatte sich der am 31. März 1961 verstorbene MGV-Kassenwart, Alexander Wielspütz, immer wieder für die Gründung einer Musikkapelle eingesetzt, denn für jede örtliche Festlichkeit, wobei eine Blaskapelle nicht fehlen durfte, musste ein auswärtiger Verein verpflichtet werden. Nachdem nun der Gemeinderat für die Anschaffung von Instrumenten Geld zur Verfügung gestellt hatte und der Dirigent Josef Luxen schon auf ein paar Bläser aufbauen konnte, gewann die Musikkapelle schnell an Profil. Zu den Musikern der ersten Stunde zählten Josef Luxen, Josef Velser, Matthias Schmidt, Anno Hein, Fritz Pütz, Albert Hein, Michael Wielspütz, Peter Velser und Konrad Hein. Obwohl die Bläsergruppe eine eigene Geschäftsführung und Kasse hatte, galt sie als eine Abteilung innerhalb des Männergesangvereines. Die Versammlungen und die Konzerte wurden gemeinsam durchgeführt. 54)
Kloster der Missionare vom „Heiligsten Herzen Jesu“ im Jahr 1962Innenansicht Kapelle (Fotos: Medienzentrum des Kreises Euskirchen)
23. Juni Mit einem 1:0 Sieg über den SV Nierfeld errang die 7er Schülermannschaft vom SV Vussem die Kreismeisterschaft. Das Siegtor im Grenzlandstation Kall erzielte Robert Fischer. Die Mannschaft des SV Vussem spielte in folgender Aufstellung: Albert Wielspütz, Karl Müller, Hans-Joachim Emonds, Albert Velser, Hermann-Josef Breuer, Josef Breuer, Robert Fischer. 75)
23./24. Juni Kreissängerfest und 70jähriges Bestehen des Männergesangvereins Vussem
Mit einem Schweigemarsch zum Ehrenmal begannen am Samstag die Festlichkeiten. Die Ehrung der gefallenen und verstorbenen Sangesbrüder wurde mit dem „Sanctus“ von Schubert eröffnet. Herr Josef Hein hielt die Ansprache und gedachte besonders des verstorbenen Gründers Johann Diesternich, sowie des langjährigen Vorstandsmitgliedes Alex Wielspütz. Gegen 20:00 Uhr begann der Festkommers im Saale Schneider. Chorleiter Josef Luxen begrüßte die Gäste und Ehrengäste, unter ihnen Landrat Linden, Amtsbürgermeister Giesen, Amtsdirektor Brendt, Gemeindebürgermeister Breuer, den Vorsitzenden des Kreissängerbundes Pützer aus Hellenthal, den Ortspfarrer und die Patres aus dem Missionshaus. Bei den musikalischen Darbietungen wechselten sich der MGV, der Quartettverein der Essener Verkehrs-AG (ein Gastverein aus Essen) und das Streichorchester des Euskirchener Harmonievereines ab. Schließlich nahm der Vorsitzende des Kreissängerbundes, Herr Pützer, die Ehrungen der Jubilare vor. Für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielt Fritz Dreesen eine Urkunde mit dem goldenen Sängerabzeichen. Für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Fritz Gerards, Anton Klinkhammer und Jakob Dreesen geehrt. Weitere Ehrungen kamen Albert Hein, Clemens Elsner, Matthias Dreesen, Wilhelm Dreesen, Anton Dalboth, Hubert Kuck, Hubert Breuer und Albin Wilke zu teil. Eine besondere Ehrung erhielt der langjährige Sangesbruder Hubert Schmidt für seine 60-jährige Mitgliedschaft. Für seine 60 jährige Tätigkeit als förderndes Mitglied des Vereines sprach man auch Wilhelm Bertram Dank und Anerkennung aus. Unter dem Vortritt des Trommler- und Pfeiferkorps aus Hostel formierten sich am Sonntag die Gastvereine mit ihren Fahnen zum großen Festzug durch den Ort. Der Umzug nahm seinen Anfang an der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“. Nach dem Festzug traf man sich in der vollbesetzten Turnhalle zum Freundschaftssingen. Leider reichte die große Halle nicht, alle die sangesfrohen Menschen aufzunehmen. Das Programm in der Turnhalle eröffnete der Gastverein aus Essen. In programmmässiger Folge betraten dann die Gesangvereine aus Kall, Heimbach, Ripsdorf, Sötenich, Hausen, Kalenberg, Zingsheim, Satzvey, Hellenthal, Gemünd, Mechernich und der Kirchenchor Vussem-Breitenbenden die Bühne und brachten ihre Vorträge dar. 86)
26. August Pater Alfons Schmitz, ehemaliger Seelsorger des Rektorats Vussem-Breitenbenden, feierte hier sein goldenes Priesterjubiläum. Der Jubilar, ein Mitglied des Ordens der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu, war vom November 1935 bis Januar 1946 mit der örtlichen Seelsorge betraut. Den Gemeindemitgliedern blieb Pater Schmitz in guter Erinnerung, denn seinem Engagement ist es mit zu verdanken, dass in den Kriegsjahren die Rektoratskirche gebaut wurde. Von der Schule aus setzte sich ein Fackelzug in Bewegung. Der Jubilar begleitete den Umzug im Auto. An der Kirche stand sogar ein Triumphbogen. Anschließend ging es zum Missionshaus, wo eine großartige Beleuchtung installiert war. Wegen des guten Wetters konnte die Feier draußen stattfinden. Ein Schulkind (Annemie Weiler) trug ein Gedicht vor und überreichte dem Jubilar einen Strauß roter Rosen. Sodann sang der Kirchenchor. Schließlich hieß der amtierende Pfarrer Sobieszczyk Pater Schmitz herzlich willkommen und übermittelte ihm die Glück- und Segenswünsche der Pfarrgemeinde. Die große Anteilnahme der Bevölkerung an dieser Feier zeugte von der Verbundenheit mit dem Jubilar, die nach wie vor besteht. Als Geschenk der Pfarrgemeinde überreichte Pfarrer Sobieszczyk ein Rochett und eine Stola. Nachträglich wurde auch Pater Ratte begrüßt, der ebenfalls als Seelsorger im Rektorat tätig war. Nachdem der Chor des Missionshauses ein Lied dargebracht hatte, hielt Pater Superior Jakob Christ seine Ansprache. Weiterhin übermittelte der Gemeindebürgermeister Hubert Breuer seine Glückwünsche. Nach der musikalischen Darbietung des Männergesangvereines dankte der Jubilar in herzlichen Worten, dass die Gemeinde ihn nicht vergessen habe. Die Festlichkeiten fanden ihren Abschluss mit einem Levitenamt und einem von den Novizen im Saale Schneider vorgetragenen Theaterstück, es hieß „Treffpunkt Korea“. 87)
1963
März Aus der Volksschule wurden entlassen: Regina Mies, Ursula Mattern, Hertha Janke, Annemie Weiler, Karl Müller, Alfred Wielspütz, Albert Wielspütz, Hermann Josef Breuer. 13)
September Ein Jahr nach seinem goldenen Priesterjubiläum verstarb in Marienbaum am Niederrhein der von März 1935 bis Januar 1946 im Rektorat Vussem-Breitenbenden tätig gewesene Seelsorger Pater Alfons Schmitz. 87)
Feuerwehrgerätehaus im Jahr 1963 (Fotos: Medienzentrum des Kreises Euskirchen)
Das Anwesen Velser, ein kleines Fachwerkhaus mit Stallung, das bislang die Sicht von der Hauptstraße auf die Front der Turnhalle sehr beeinträchtigt hatte, wurde vom Eigentümer abgerissen. Um die Umgebung der Turnhalle zur Hauptstraße hin entsprechend zu gestalten, hatte der Eigentümer Josef Velser auf Drängen und Entgegenkommen der Gemeinde das Anwesen verkauft und in der heutigen Dörriesstraße einen Neubau errichtet. Das kleine Fachwerkhaus war etwa einhundert Jahre alt und verfügte noch über einen intakten Steinbackofen, der außen angebaut war. 75)
1964
4. Januar Nachdem Karl Wirtz, langjähriger Vorsitzender des SV Vussem aus Alters- und Gesundheitsgrün-den sein Amt niederlegt hatte, wählte der Sportverein in seiner Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand. Zum Vorsitzenden wählten die Mitglieder Albin Wilke und zum Stellvertreter Jo-sef Bruns. Hubert Thomae behielt die Geschäftsführung sowie die Kassenführung des Vereines. Die Jugendleitung übernahm weiterhin Peter Dreesen. Karl Wirtz, dem der Verein viel zu verdan-ken hatte und der wirklich durch seine Arbeit und Sorge für den Sportverein unermüdlich und un-eigennützig aktiv war, wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. 88)
März Die Entlassungszeugnisse der Volksschule erhielten: Liselotte Dreesen, Marianne Wollenweber, Konrad Hein, Ludwig Lingscheidt, Hans Höller, Adolf Berners, Werner Michel Seliger. 13)
April Die Schülerzahl der Volksschule nahm weiter ab. Mit dem neuen Schuljahr betrug die Gesamtschülerzahl nur noch 39. Hierdurch geriet die zweite Lehrerstelle in Gefahr. Als Gründe nannte Lehrer Thomae den Geburtenrückgang und die Tatsache, dass derzeit 17 Schüler weiterbildende Schulen, wie Gymnasien, Handels- und Realschulen besuchten. 13)
Blick zur Volksschule und der Turnhalle im Jahr 1964
4. September Für die Wahl der Vertretung der Gemeinde Vussem-Bergheim standen laut Wahlzettel folgende neun Personen zur Verfügung:
Hubert Breuer, Transportunternehmer, Vussem, CDU, Josef Hein, Maschinenbaumeister, Vussem, CDU, Josef Pütz, Schreiner, Bergheim, CDU, Peter Heß, Bergheim, CDU, Friedrich Pütz, Hobler, Vussem, SPD, Hans Schüttler, Geflügelzüchter, Bergheim, SPD, Johann Sistig, Bäckermeister, Vussem, SPD, Helmut Fischer, Versicherungskaufmann, Vussem, FDP, Josef Heß, Landwirt, Bergheim, FDP, Margarethe Klinkhammer, Hausfrau, Vussem, FDP.
Entsprechend dem Wählerentscheid und der Wählerliste bildeten später den Gemeinderat: Hubert Breuer, Vussem, CDU, Vorsteher, Josef Hein, Vussem, CDU, Karl Wirtz, Vussem, CDU, Peter Heß, Bergheim, CDU, Johann Sistig, Vussem, SPD, Anton Vogelsberg, Bergheim, SPD, Josef Heß, Bergheim, FDP. 13) 18)
Nach zweijähriger Arbeitszeit waren die Umlegungs- und Sanierungsarbeiten auf dem Friedhof beendet worden. 75)
Kurz bevor der Landwirt Wilhelm Müller (Scheffes) verstarb, wurde das letzte Vussemer Ackerpferd abgeschafft. Wilhelm Müller war der letzte örtliche Landwirt, der seine Landwirtschaft mit einem Pferdegespann bewältigte. Somit gab es im Ort kein Pferd mehr, für den Martinszug musste schon ein Pferd von auswärts ausgeliehen werden. 89)
1965
15. März Die beiden Patres, Stanislaw Sobieszczyk und Jakob Christ, feierten mit der Vussemer Bevölkerung in der Turnhalle ihr 25-jähriges Priesterjubiläum. Die Jubilare sind Angehörige des Ordens der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu mit Niederlassung in Vussem. Pater Stanislaw Sobieszczyk, ein gebürtiger Hamburger, ist Pfarrer der Pfarr-Vikarie Vussem-Breitenbenden. Nach dem Empfang der Priesterweihe im Jahr 1940 ging er bald nach Ostpreußen, wo der Orden in Bischofsburg eine Niederlassung hatte. Zunächst tätig als Kaplan in Wartenburg, wurde Pater Sobieszczyk später von der russischen Front überrollt. Die Russen und Polen ließen ihn gewähren, wenn er dabei auch oft in Lebensgefahr geriet. Später erhielt er sogar die Stelle eines Pfarrers. Mitte der fünfziger Jahre war die Lage unerträglich geworden. Pater Stanislaw Sobieszczyk gelangte in den Westen, wo er seit 1957 im Rektorat und der späteren Pfarr-Vikarie Vussem-Breitenbenden als Seelsorger tätig ist. Pater Jakob Christ, geboren in Gödenroth im Hunsrück, durchlief bis zu seiner Weihe dieselben Stationen wie sein Mitbruder Sobieszczyk. Sechs Jahre wirkte er dann als Kaplan in der Seelsorge in Büderich und Ossenburg am Niederrhein, bevor er als Erzieher und Lehrer an das Internat nach Boppard und Hiltrup berufen wurde. Ein halbes Jahr lehrte er auch im Hause der französischen Ordens-Provinz in Fribourg (Schweiz). Anschließend wirkte er zwei Jahre lang in der Volksmission in Hamm. Seit Mai 1961 ist Pater Christ als Superior und Novizenmeister im Missionshaus tätig. 90) 91)
20. März Folgende Schüler wurden aus der Volksschule entlassen: Rita Münch, Annegret Wirtz, Heinz Weiler, Hans Theo Linden, Siegfried Janke. 13)
Die Freiwillige Feuerwehr hielt Einzug in das neu errichtete und geräumige Gerätehaus am Schwimmbad. Das bisherige sogenannte „Spritzenhaus“ an der Gabelung Holzheimerweg – Friedhofsweg war zu klein geworden. 75)
Die einundzwanzigjährige Gerhilde Gerhards, Tochter von Fritz Gerhards und Anna, geborene Dalboth, trat dem Orden der Vinzentinerinnen bei und nahm den Namen Schwester Gisela an. Schwester Gisela arbeitet im Pflegedienst für behinderte Kinder und Jugendliche. 37)
Zu Anfang der sechziger Jahre übernahm die Familie Jakob Wüllenweber aus Höngen bei Aachen die Gastwirtschaft Franz Schneider und benannte sie in „Margaretenhof“ um. Nach den Umbauten verfügt nun auch erstmals eine Vussemer Gaststätte über eine Kegelbahn. Jakob Wüllenweber ließ eine vollautomatische Kegelbahn installieren, die von den Kegelclubs gerne angenommen wurde. 75)
Dezember Das Dorf Vussem zählte 403 Einwohner. 75)
1966
März Als letzte Schüler der Volksschule Vussem erhielten nach achtjähriger Schulzeit die Entlassungs-zeugnisse: Annelie Giesmann, Johannes Hein, Peter Gülden.
7./8. Mai Mit einer Tanzveranstaltung, einem Festzug und einer Schauübung feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr dreißigjähriges Bestehen. Bereits am Samstag war in der Gastwirtschaft „Margaretenhof“ eine Tanzveranstaltung. Am Sonntag begannen die Feierlichkeiten mit einem Festzug durch den Ort, an dem auch die Feuerwehren aus Mechernich, Lorbach, Harzheim und Eiserfey teilnahmen. Da die Feuerwehr kein Löschfahrzeug besaß, mußte sie ein Fahrzeug für die Schauübung ausleihen. Viele Zuschauer waren von der Schauübung, die auf dem Sportplatz stattfand, enttäuscht, denn es wurde kein Brandobjekt in Angriff genommen. Anhand der Trockenübung wollte man demonstrieren, dass bei den Wehrleuten im Ernstfall die erforderlichen Handgriffe sitzen. Zur Gründung der Feuerwehr in Vussem wußte Brandmeister Michael Wollenweber leider auch nichts zu sagen. Es war wohl im Mai 1936, als Wilhelm Münch die Wehr aufbaute. Als er durch Kriegseinwirkung am letzten Vussemer Kriegstag (6. März 1945) verunglückte, übernahm Karl Wirtz das Kommando und baute mit Franz Weiler die Feuerwehr neu auf. Im Jahre 1961 trat der jetzige Brandmeister Michael Wollenweber, der zum stellvertretenden Amtsbrandmeister gewählt worden war, sein Amt an. Bei den bisherigen Einsätzen stand der Löschgruppe eine Motorspritze vom Typ TS8/8, die im Anhänger von einem Traktor gezogen wurde, zur Verfügung. 75) 92)
1. Juli In Namibia, ehemals Deutsch Süd-West-Afrika, verunglückte die Missionsschwester M. Clothild, geborene Theresa Wagner, tödlich. Schwester M. Clothild war seit 1953 für den Orden der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen-Jesu in der afrikanischen Mission tätig. Sie hatte ihr Hauptbetätigungsfeld im Theresien-Hospital von Otjiwarongo in Namibia. 94)
Die Voith-Gruppe, mit Sitz in Heidenheim, erwarb 50% des Kapitals der Otto Dörries GmbH. 22) 1967
1967
März Im Anwesen der Familie Müller (Scheffes) in der Mühlengasse brach ein Brand aus. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen von den Stallungen auf das Wohnhaus verhindert werden. Bei dem Anwesen Müller handelt es sich um ein rechtwinkeliges Fachwerkhaus mit Torbau. Obwohl das eigentliche Alter unbekannt ist, dürfte es wohl mit 200 Jahren nicht zu hoch angesetzt sein. Die Familie Müller (Scheffes) ist nachweislich die älteste im Ort ansässige Familie, die sich über 300 Jahre in Vussem zurückverfolgen lässt. Familienmitglieder der Müllers waren Amtspersonen wie Schöffen, Wald- und Feldschütze und in neuerer Zeit als Gemeinderatsmitglieder tätig. Ob in alter Zeit, also vor 1794, auch das Herrengeding hier tagte, kann nur vermutet werden. Der Hausname „Scheffes“ dürfte wohl von der Schöffen-, Scheffentätigkeit der Müllers herrühren. 75) 95) 96)
1. und 2. Juli Der Männergesangverein 1892 Vussem feierte sein 75-jähriges Bestehen in Verbindung mit dem Kreissängerfest. Die Kölnische Rundschau berichtete unter anderem wie folgt:
Ein bemerkenswertes Konzert war des Stiftungsfestes Mittelpunkt
„Die Gemeinde Vussem feierte mit ihrem Männergesangverein das Fest des 75jährigen Bestehens Nach den einleitenden Begrüßungsworten spielte zunächst ein Hornquartett des städtischen Opernhauses Essen. Anschließend trat der Solist des Abends, Opernsänger Willi Dams vom Opernhaus Essen auf. Er sang das „Ave Verum“ von W. A. Mozart und „Selig sind die, die Verfolgung leiden“ von W. Kienzl. Herzlicher Beifall dankte dem Sänger für seine Darbietungen. Anschließend trug der Vussemer Männergesangverein einige Lieder vor. Im ersten Teil des Konzertes wurden durchweg geistliche Lieder geboten, im zweiten Teil Heimatlieder und im dritten Teil standen Liebe und Abschied im Vordergrund. Den Abschluß bildete ein fröhlicher Ausklang. Die Besucher zeigten sich von den Darbietungen sehr angetan und spendeten immer wieder Beifall. Die Vussemer Sänger sind zu diesem Abend zu beglückwünschen. Bereits vor dem Konzert hatten die Mitglieder am Ehrenmal mit einer Kranzniederlegung ihrer Toten gedacht. Der Sonntag begann um 10:00 Uhr in der Pfarrkirche mit einem Festgottesdienst. Aus Anlaß des 75-Jahr-Gründungsfestes hatte der Kreissängerbund das diesjährige Kreissängerfest nach Vussem verlegt. Es wurde Sonntagnachmittag bei strahlendem Sommerwetter im festlich geschmückten Ort festlich begangen.“ Nach dem Umzug gestalteten die Chöre: MGV Sötenich, Kirchenchor Vussem-Breitenbenden, Doppelquartett Eifelperle Heimbach, Gesangverein Frohsinn Kalenberg, MGV Eintracht Zingsheim, MGV Eintracht mit Damenchor Hausen, MGV Hellenthal, MGV 1853 Gemünd, MGV 1863 Mechernich, MGV Liederkranz Breitenbenden sowie der Gemeinschaftschor der Vereine des Sängerkreises Schleiden mit ihren Vorträgen das anschließende Freundschaftssingen.
6. Juli Der Weihbischof Josef Buchkremer aus Aachen kam zur Altarweihe nach Vussem. Nach dem Beschluss des II. Vatikanischen Konzils soll der Priester die Heilige Messe mit dem Gesicht zum Volk hin zelebrieren. Daraufhin mussten in den Kirchen zumeist neue Altäre gebaut werden. In der örtlichen Pfarrkirche gestaltete man den Chorraum neu. Der einst aus der Liedberger Schlosskapelle käuflich erworbene barocke Hochaltar sowie die Kommunionbank gingen wieder dorthin zurück. Der neue große Altartisch aus ganz hellem Sandstein fertigte die Steinmetzfirma Simons aus Mechernich an. Am Ortseingang wurde der Bischof kurz vor 19:00 Uhr von der Dorfjugend mit buntgeschmückten Fahrrädern abgeholt. Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk hieß den Gast willkommen. Nach den Weihehandlungen sowie dem Einbringen der Reliquien der Heiligen Blandina und des Heiligen Virikundus in den Altartisch feierte der Bischof mit der Gemeinde das heilige Opfermahl. Am nächsten Tag weilte der Bischof zur Firmung in Vussem. 97)
1967
Mit Einstellung der landwirtschaftlichen Tätigkeit des Nebenerwerbslandwirtes Josef Velser kam auch das Ende für das letzte örtliche Kuhgespann. Über Jahrhunderte haben Kühe neben Ochsen und Pferden die Zugdienste in der Landwirtschaft verrichtet. Besonders in den kleineren Betrieben, in denen die Haltung der eigentlichen Zugtiere wie Pferde oder Ochsen nicht möglich war, hatten Kühe eine Doppelfunktion zu erfüllen, nämlich Milchlieferant und Zugtier zu sein. Die verbliebenen Betriebe Franz Weiler, Richard Eversheim, Wilhelm Bertram, Christian Pütz und Friedrich Dreesen haben schon seit längerem auf Traktoren umgestellt. 75)
1968
4. Januar Nach längerer Krankheit verstarb Karl Wirtz aus Vussem. Der Verstorbene war gebürtig aus Breitenbenden und mit Maria, geborene Schneider, verheiratet. Karl Wirtz war einer, der das Gemeinschafts- und Vereinsleben zwei Jahrzehnte lang nach dem II. Weltkrieg mit organisierte. So war er über Jahre hin Vorsitzender vom SV Vussem. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass der Verein auch in den Jahren mit herrschendem Spielermangel weiterhin bestehen blieb. Mit ebenso großem Engagement war Karl Wirtz mehr als zehn Jahre lang Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr. Über mehrere Legislaturperioden gehörte der Verstorbene auch dem Gemeinderat an.75)
17. März Nach intensiver Vorbereitung und eindringlichem Aufruf zur Wahlbeteiligung fanden die ersten Wahlen zu den Pfarrgemeinderäten statt. Der Pfarrgemeinderat ist der vom Bischof eingesetzte Pastoralrat und das vom Bischof anerkannte Organ des Laienapostolats der Gemeinde. In der Pfarrvikarie Vussem-Breitenbenden bildete sich der erste Pfarrgemeinderat aus folgenden Personen: Helmut Fischer, Ingrid Kolvenbach, Josef Wagner, Resel Schmidt, Josef Milde, Klara Mattern, Bernard Fuchs, Arnold Mies, Otto Dasburg, Anno Hein, Gertrud Vogelsberg und Pastor Stanislaw Sobieszczyk. Zum Vorsitzenden wählte man Herrn Helmut Fischer. 98)
25. August Mit Beginn der Spielsaison 1968/1969 meldete der SV Vussem-Bergheim auch eine II. Fußball-Mannschaft. Im ersten Spiel der 3. Kreisklasse Staffel 2 besiegte sie die DJK Tondorf mit 2:0. 88)
Mit den tiefgreifenden Änderungen im Schulsystem wurden die bisherigen Volksschulen aufgelöst; an deren Stelle traten die zentralgelegenen Grund- und Hauptschulen. Für Vussemer Schüler bedeutete dieses der Schulbesuch in Mechernich. In Vussem hatte eine Volksschule 108 Jahre Bestand gehabt, denn nach einer landrätlichen Verfügung vom Jahre 1858 hatte die Gemeinde eine Schule einzurichten. Der Unterricht begann im Jahre 1860 durch den ersten Lehrer Johann Kirfel. Der erste Schulraum befand sich im „Kolvenbachhaus“, heute Hein/ Mießeler. Mit Ausnahme der dreißiger Jahre sowie in den Jahren 1956 bis 1965 war der Schulbetrieb nur einklassig. Der Lehrer unterrichtete nicht selten bis zu 60 Schüler in einem Raum. Selbst mit dem Schulhaus in der Mühlengasse, heute Keilbergweg Nr. 8, konnten die räumlichen Verhältnisse nur unwesentlich verbessert werden. Immer wieder beklagten die Lehrer die räumliche Enge der Klassenzimmer, von den sanitären Einrichtungen ganz zu schweigen. Erst mit der Fertigstellung der neuen Schule im Jahre 1928 verfügte die Gemeinde auch über die geforderte Lehrerwohnung. Seit ihres Bestehens waren an der Volksschule mindestens 34 Lehrer und 5 Lehrerinnen tätig, hiervon ausgenommen die Lehrervertretungen. 75) 99)
Mit Unterstützung der Firma Otto Dörries erhielt die Freiwillige Feuerwehr ein Löschfahrzeug vom Typ LV8VP. Bisher verfügte die Wehr über eine Motorspritze TS8/8, die im TSA-Anhänger von einem Traktor gezogen werden mußte. 75)
Herrenhaus von „Neuhütte“ im Jahr 1968, abgerissen um 1970 (Foto: Werkfoto der Fa. Dörries)
Der Orden der Missionare vom Heiligsten-Herzen-Jesu schloss seine Niederlassung in Vussem. Die wenigen Patres und mit ihnen die letzten Primizianten hatten die Stätte, die dem Orden jahrzehntelang als Noviziat gedient hatte, verlassen. Nur Pater Sobieszczyk, der die Pfarrvikarie Vussem-Breitenbenden betreut, blieb noch mit einem Mitbruder und einer Schwester hier wohnen, bis für ihn eine Heimstatt gefunden wurde. Im Jahr 1926 übernahm der Orden die ehemalige Villa des Fabrikanten Girards und richtete hier sein Noviziat ein. Mit Gründung der Genossenschaft vom Heiligsten-Herzen-Jesu im Jahr 1854 in Frankreich verschrieb sie sich zunächst der Verbreitung des Glaubens in der Heimat sowie der Jugenderziehung. Mit Ausdehnung des Ordens über Frankreich hinaus erhielt er Missionsaufträge in Übersee, wie zum Beispiel in Neuguinea, der Südsee, Australien, China und Südamerika. Somit begann in Vussem für viele Missionare die Fahrt in ihr Missionsland. Nach Ablegung der Reifeprüfung im Internat des Mutterhauses in Hiltrup kamen diejenigen, die sich für den Ordensberuf entschieden hatten, in das Noviziat nach Vussem. In Abgeschiedenheit und Stille hatten sich die Novizen zu prüfen und auf das Ordensleben vorzubereiten. Die Ausbildung lag in den Händen des Novizenmeisters (Superior), der das Ziel der Genossenschaft und das Leben in ihr aufzeigte. Als Ausgleich zu der geistigen Tätigkeit kam auch die körperliche Arbeit zu ihrem Recht. Während der Arbeitszeiten beschäftigten sich die Novizen mit Hausputz und Außenarbeiten im Garten, auf dem Klostergelände und in der klostereigenen Landwirtschaft. In fröhlicher Gemeinschaft entspannte man sich bei Sport und Musik (Chorgesang und gregorianischer Choral wurde besonders gepflegt). Dreimal im Jahr senkte sich ein Tiefes Schweigen über das Noviziat: achttägige Exerzitien als Vorbereitungen auf die ersten zeitlichen Gelübde, die die Zeit der Vorbereitung und Prüfung beschlossen. Von nun an konnten sie sich Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu nennen. (M. S. C. = Missionari Sacratissimi Cordis). Als junge Kleriker verließen die Missionare Vussem und begannen ihr eigentliches Studium, das mit zwei Jahren Philosophie im Missionsseminar Freudenberg bei Kleve begann. Insgesamt besuchten 364 Studenten das Missionshaus in Vussem, um sich auf ihre Aufgabe als Priester vorzubereiten. „Nicht Nachwuchsmangel lässt die Ordensgemeinschaft das Haus auflösen, sondern die Erkenntnis, die das Konzil der Kirche vermittelte. Der zukünftige Ordensbruder und Seelsorger soll nicht mehr in Weltabgeschiedenheit sondern im Kontakt mit den brennenden Problemen dieser Welt sich auf seinen Beruf vorbereiten“. (So Pater Superior Jakob Christ im Kölner Stadtanzeiger vom 4./5. Mai 1968). Für die Kirchengemeinde Vussem-Breitenbenden ging mit dem Weggang der Missionare eine Ära zu Ende. Sehr aktiv hatte man seitens des Klosters in der Gemeinde gewirkt, sei es bei der Gestaltung der Gottesdienste, im musikalisch-kulturellen oder im menschlichen Bereich. Es war dies ein großer Verlust.100) 101)
1969
Januar In dem Mehrfamilienhaus, der sogenannten Kaserne am Friedhofsweg, brach ein Brand aus. Die anrückenden Feuerwehren aus Vussem und Mechernich konnten das Feuer schnell löschen. Die Wohnungseinrichtung der Familie Franz Nießen war nicht mehr zu retten. Auch die Wohnung der Eheleute Matthias und Barbara Braun wurde durch Wasserschäden unbewohnbar. Beide Familien fanden in den Wohnungen der Schule Unterkunft. Nur die Wohnung der Eheleute Heinrich und Anna Hein blieb vom Feuer und Löschwasser unberührt. Das Anwesen gehörte ehemals Johann Diesternich, der es zum Anfang der zwanziger Jahre an die Fabrikantin Frau Girards verkaufte. Vielen Familien gab die „Kaserne“ Wohnung. Manch eine Vussemer Familie hat hier, wenn auch kurzzeitig, Unterkunft gefunden. Gegen Mitte der sechziger Jahre verkaufte die Familie Girards die „Kaserne“ an die Gemeinde. 102)
1. März Die Eheleute Heinrich Hein und Anna, geborene Lennartz, feierten mit ihrer Familie und Bekannten das Fest der Goldenen Hochzeit. 85)
30. Juni In der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ fand die letzte Gemeinderatsitzung der Gemeinde Vussem-Bergheim statt. Mit Wirkung vom 1. Juli 1969 wurde die erste Stufe der kommunalen Neugliederung wirksam. Die ehemals selbständigen Gemeinden Mechernich, Breitenbenden, Harzheim, Holzheim, Lorbach, Vussem-Bergheim, Berg, Bleibuir, Eicks, Floisdorf, Glehn, Hostel, Kallmuth und Weyer verloren durch Zusammenschluss zur Gemeinde Mechernich ihre kommunale Eigenständigkeit. Dem letzten Rat der Gemeinde Vussem-Bergheim gehörten an: Hubert Breuer als Vorsteher, Josef Bruns, Josef Hein und Johann Sistig aus Vussem, sowie Josef Heß, Peter Heß und Anton Vogelsberg aus Bergheim. Über Jahrhunderte waren beide Orte verwaltungsmäßig miteinander verbunden. Spätestens ab der Mitte des 14. Jahrhunderts führten die Herren und späteren Grafen von Schleiden als Lehnsherren der Trierer Kurfürsten, die die Grundherrschaft besaßen, das Regiment. Aufgrund von Erbauseinandersetzungen gelangten die Orte nach dem Jahre 1593 in die Hand des Grafen von Manderscheid – Blankenheim. Im Jahre 1609 belehnte der Kurfürst von Trier die miteinander verwandten Grafen von Manderscheid – Blankenheim – Gerolstein mit Vussem und Bergheim. Da die Gerolsteiner ihren Anteil zumeist an die Blankenheimer verpfändeten, so auch in den Jahren 1609, 1611 und 1615, wurden schließlich beide Dörfer im Jahr 1636 dem Haus Blankenheim ganz übertragen. Im Blankenheimer Grafschaftsverband bildete Vussem und Bergheim ein Gericht, das mit Personen beider Orte als Schöffen (Scheffen) besetzt war. Schöffenweistümer, Herrengedingsprotokolle, Abgabeverzeichnisse, Grenzbegänge und Verordnungen geben Auskunft über damalige Verhältnisse. Nach den Grenzbeschreibungen bildeten Vussem und Bergheim einen einheitlichen Gerichtsbezirk. Nachdem der letzte Manderscheid – Blankenheimer Graf im Jahr 1780 verstarb, wollte Kurtrier die als Mannlehen geltenden Orte einziehen und dem Amt Hillesheim zuschlagen. Somit waren die Lehns- und Herrschaftsrechte in Vussem und Bergheim für längere Zeit zwischen Kurtrier und Blankenheimer Erben strittig. Letztendlich konnte sich die in Blankenheim regierende Gräfin von Sternberg in diesem Streit behaupten. Während der Zeit der französischen Verwaltung von 1794 bis 1813/14, vor allem nach der Bildung der Mairien gegen Mitte des Jahres 1800, trat der Gemeindecharakter beider Ortschaften wieder deutlich hervor, indem der Maire der Mairie Vussem beide Bezirke als „communes“ bezeichnete. Mit Beginn der preußischen Verwaltung im Jahre 1816 erschienen die Gemarkungen beider Siedlungen als Gebiet einer einheitlichen Gemeinde, nämlich als das der Gemeinde Vussem-Bergheim. Obwohl sich in den Jahren 1906/1907 in Bergheim der Wunsch auf Eigen- und Selbständigkeit regte, hatte die Gemeinde Vussem-Bergheim bis zum 30. Juni 1969 Bestand. 18) 103)
Anmerkung: Mit der vorstehenden Ausführung sollte ein knapper Überblick über die Zusammenhänge der Dörfer Vussem und Bergheim gegeben werden. Die bisher in Einsicht genommenen Archivakten, die im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und dem Staatsarchiv Koblenz verwahrt werden, bedürfen noch einer vollständigen Auswertung. Das Ergebnis würde in seiner Fülle sicherlich den Rahmen dieser Chronik sprengen.
22. Juli Vussem schaffte den Aufstieg zur 1. Fußballkreisklasse durch einen 2:1 Sieg gegen Olef. Mit Abschluß der Fußballsaison 1968/1969 belegte der SV Vussem-Bergheim in der 2. Kreisklasse, Staffel 2, hinter dem FC Oberahr den zweiten Platz. Um nun in die erste Kreisklasse aufsteigen zu können, musste der SV in einem Aufstiegsspiel gegen den FC Olef II, dem zweiten der 2. Kreisklasse, Staffel 1, antreten. Von dem Aufstiegsspiel berichtete die Kölnische Rundschau vom Montag den 23. Juli unter anderem wie folgt: „Man glaubte sich fast in ein Aufstiegsspiel zur Bundesliga versetzt – ein solches Gedränge herrschte auf den schmalen Parkplätzen vor dem Keldenicher Gelände. Dabei war der Vussemer Anhang bei weitem in der Überzahl, und Prunkstück der Vussemer war ein kleiner Ziegenbock, natürlich in den Vussemer Nationalfarben schwarzgelb! Ob dieser Geißbock nicht das Geheimnis des Erfolges der Vussem/ Bergheimer Mannschaft war? Schon nach drei Minuten ging Vussem durch Mittelstürmer Höller in Führung, der einen schlecht plazierten Kopfball von Ranglack mit der Brust aufnahm, noch ein paar Schritte lief und dann unhaltbar für Torwart Gehlen einschoß. Bei beiden Mannschaften machte sich zunächst starke Nervosität bemerkbar, doch nach etwa 10 Minuten erzwang dann Olef ein ausgeglichenes Feldspiel. Wolter versuchte es mit Weitschüssen, doch kam er damit nicht durch. Dann hatte Mach eine Lücke in der Vussemer Abwehr erspäht, umspielte einen Verteidiger und schoß flach ins rechte Eck ein. Bis zur Halbzeit sah man dann noch ein verteiltes Feldspiel mit verschiedenen Chancen auf beiden Seiten, doch für die zweite Halbzeit erwartete man dann endlich die Olefer Überlegenheit. Es kam aber dann ganz anders: Nach Wiederbeginn baute Olef ziemlich stark ab, so daß Vussem jetzt dank der besseren Kondition das Spiel in der Hand hatte und zeitweise die Olefer Abwehr mächtig unter Druck setzte. Der Vussemer Linksaußen Stark war der beste Spieler auf dem Platz und versetzte die Olefer Abwehr immer wieder. Dann aber hatten die Olefer eine Chance, die ihnen eigentlich ungewollt der Schiedsrichter verdarb: Wolter schoß einen direkten Freistoß an der Mauer vorbei ein, doch hatte der Schiedsrichter Zehntelsekunden vorher gepfiffen, weil die Vussemer Abwehrmauer nicht stehengeblieben war. Pech für Olef, daß dann aus der Wiederholung nichts wurde. Dann war aber Vussem wieder an der Reihe, und die Vussemer Anhänger jubelten schon „Tor“, als ein Schuß von Steffens von der unteren Seite der Querlatte wieder ins Feld zurücksprang. Im Olefer Strafraum spielten sich jetzt tolle Situationen ab, die Führung der Vussemer war nur noch eine Frage der Zeit. Das 2:1 erzielte dann wiederum der bärtige Mittelstürmer Höller, der in rechter Position eine flache Bombe losließ, die Gehlen nur noch aus dem Tor fischen konnte. Jetzt wurde Olef noch einmal wach und erzielte nacheinander mehrere Eckbälle, doch die Vussemer Abwehr übertraf sich selbst, allen voran der blonde Mittelläufer. Die Vussemer Mannschaft zeigte einen ungeheuren Einsatz, und wer geglaubt hatte, daß die Olefer Technik die Vussemer einfach erdrücken würde, der sah sich überrascht. Vussem konnte auch technisch gesehen durchaus gefallen und war auf verschiedenen Posten ausgezeichnet besetzt. In der zweiten Halbzeit liefen die meisten Angriffe immer wieder über die linke Seite, und vielleicht wäre Vussem noch erfolgreicher gewesen, wenn man Linksaußen Stark in die Mitte genommen hätte. Allerdings war die Olefer Abwehr das ganze Spiel über ziemlich unsicher, und das beeinträchtigte schließlich auch die Leistungen des Sturmes, der längst nicht so viele Torgelegenheiten herausholte wie der Vussemer Angriff. In den letzten fünf Minuten bäumte sich Olef dann noch einmal auf und bestürmte das Vussemer Gehäuse, doch Tore fielen keine mehr.“ Nach dem Spiel kannte die Freude der überglücklichen Vussem/Bergheimer keine Grenzen; auch die „R“ schließt sich den Gratulanten mit einem herzlichen Glückwunsch zu diesem verdienten Sieg und dem damit verbundenen Aufstieg an. Vussem/Bergheim: Schoder, Schulz, Bertram, Schröteler, Wolfgarten, Arthur, Furtmeier, Höller, Breuer, Stark, Steffens. – Olef II: Gehlen, Breuer, Ranglack, Käsbach, Mach, Wolter, R. Gehlen, Heuer, F. Heuer, Gobin. Anmerkung: Der Ziegenbock, der ein gelbes Trikot mit schwarzen Streifen trug, war von Johann Kolvenbach. Bei dem blonden Mittelläufer handelte es sich um Michael Schröteler.
Nachdem die Voith-Gruppe, mit Sitz in Heidenheim, im Jahr 1966 zu 50% Teilhaber der Firma Otto Dörries geworden war, erwarb sie jetzt die restlichen 50% Anteile des Kapitals der ortsansässigen Maschinenfabrik und Eisengießerei. 22)
1970
17. Juni Im Zuge der Zeit kam es im Kreis Schleiden zu Fusionen von Sportvereinen. Da man in Vussem glaubte, mit eigenen Kräften den künftigen Leistungsansprüchen im Fußball nicht mehr genügen zu können, kam es zur Fusion mit der um eine Klasse tiefer spielenden T.u.S. Eiserfey. Die Gründungsversammlung der Turn- und Sportvereinigung T.S.V. Feytal mit den Farben blau/gelb fand in Eiserfey im Saale der Gastwirtschaft Geschwister Esser statt. 75)
15. Juli Im Alter von 73 Jahren verstarb der erste Nachkriegs-Gemeindebürgermeister Albert Hein. Der Verstorbene wurde in Vussem geboren und war mit Katharina, geborene Wirtz, verheiratet. Der über Jahre im Gemeinderat tätige Albert Hein war auch langjähriges Mitglied des Gemeinderat tätige Albert Hein war auch langjähriges Mitglied des Männergesangvereins und zählte zu den Gründern des Sportvereins und der Feuerwehr. Noch als Rentner versah Albert Hein am Vussemer Lehrschwimmbecken den Dienst eines Bademeisters. 75)
Juli Der Sportverein Vussem feierte sein fünfzigjähriges Bestehen mit einem Festkommers, Tanzveranstaltungen sowie einem Fußballturnier. Die Feiern zogen sich über zwei Wochen hin. Ehrenpräsident Hubert Thomae konnte eine stattliche Zahl von Gästen und Ehrengästen begrüßen. Leider waren von den vielen noch lebenden Gründungsmitgliedern nur drei zugegen. Aus der Hand von Josef Bruns erhielten die drei anwesenden Vereinsgründer Franz Klinkhammer, Heinrich Hein und Hubert Kuck die Ehrennadel des Vereins. Die Festrede hielt der Kassenwart Matthias Bertram. Er sagte: „Der Verein habe schöne Zeiten erlebt und besondere Höhepunkte zu verzeichnen. Aber auch schwierige Zeiten habe der Verein überwinden müssen.“ Der 1. Vorsitzende im Jahre 1920 war Albert Hein, der von Deutz 05 zum SV Vussem kam. Er baute den SV Vussem mit einigen weiteren Sportfreunden auf. Bertram erinnerte auch noch daran, dass damals zu Beginn der Spieltätigkeit nur einfache Arbeitsschuhe getragen wurden. Richtige Fußballerschuhe habe damals niemand gekannt. So mussten auch die ersten Spiele mit Gegnern aus anderen Kreisen ausgetragen werden, da es im Kreis Schleiden nur wenige Klubs gab. So fuhren die Vussemer Sportler in der Anfangszeit in den Kölner Raum, um ihre Spiele austragen zu können. Auch ein Sportplatz, wie man ihn heute in Vussem kennt, gab es zunächst nicht. Vor einer Ginsterlandschaft mußten die Spiele ausgetragen werden. Als vor vielen Jahren einmal gegen TuS Mechernich gespielt wurde und dieses Spiel mit einem Sieg endete, war in Vussem regelrechte Kirmesstimmung. Bereits am 4.Juli begann das Sportfest, das bis zum 19. Juli dauerte. Mit gutem Fußball wurde erstmals der von Helmut Fischer (Allianz-Generalagentur) gestiftete Wanderpokal ausgespielt, den der SV Nöthen gewann. 75) 104)
Mitglieder Aktive Mitglieder insgesamt: 77 davon Seniorenspieler: 38 Jugendspieler: 15 Schülerspieler: 24 Vorstandsmitglieder: 7 Schiedsrichter: 6 Kreisschiedsrichterobmann: 1 Übungsleiter: 1 Inaktive Mitglieder: 36 Ehrenmitglieder: 1 Die Mitgliederzahl des Vereins betrug insgesamt 129. 105)
September Die in der Mühlengasse, heute Keilbergweg, auf dem Grundstück des Josef Esser stehende Esche, der sogenannte „Wellebohm“, wurde gefällt. Einer glaubwürdigen Mitteilung zufolge schätzte man das Alter des Baumes auf circa 200 Jahre, denn es konnten gut 150 Jahresringe gezählt werden. Ob der Name „Wellebohm“ von den hier abgestellten landwirtschaftlichen Geräte, besonders den Wellen, herrührte, lässt sich nur vermuten. Der „Wellebohm“ war ein beliebter Treff- und Tummelplatz der Vussemer Jugend. 106)
Eine am Friedhof errichtete Leichenhalle konnte ihrer Bestimmung übergeben werden. Die bis zur Beerdigung oftmals nicht unproblematische Verwahrung der Toten im Sterbehause sowie die dortige Aufbahrung am Beerdigungstag fand ihr Ende. Bislang wurden die Verstorbenen vom Sterbehaus aus im Leichenzug zum Friedhof getragen beziehungsweise in den letzten Jahren mit dem Leichenwagen dorthin gefahren. 11)
Das statistische Landesamt gab für Vussem mit Neuhütte und Schneidmühle folgende Daten bekannt:
Privathaushalte 120 Einwohner 372 Weiblich 197 unter 15 Jahre 100 15 bis 65 Jahr 235 über 65 Jahre 37 katholisch 351 evangelisch 18
Erwerbstätige, insgesamt 126 davon weiblich 25 Erwerbsquote 33,9%
tätig im Wirtschaftsbereich Land und Forst 6 produzierendes Gewerbe 76 Handel und Verkehr 16 Sonstige 28
Stellung im Beruf
selbständige und mitarbeitende Familienangehörige 12 Abhängige 114
7. Januar Die Schuljugend hatte die Vussemer Bevölkerung zu einem Theaterabend in den Pfarrsaal eingeladen. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Frisch und frei spielte die Jugend zur Freude aller. Das Stück: „Weihnachten in der Pecherhütte“ nach einer Erzählung von Peter Rosegger, rief zur praktischen Nächstenliebe auf, während das zweite Spiel, „Die Schatzgräber“ von Herbert Rost, lustiger Art war. Die langwierige Einstudierung der beiden Aufführungen hatte Lehrer Thomae übernommen. Die Jugend erntete für ihre Darbietungen herzlichen Beifall. 13)
22. Januar Im Alter von 35 Jahren verunglückte bei der Gewerkschaft Mechernicher Werke (Bleibergwerk) Johann Gülden tödlich. Der Verunglückte war unverheiratet und erst vor knapp drei Jahren aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt. 14)
14. März Auch bei uns bebte die Erde. In der Nähe von Euskirchen im Rheinland lag das Epizentrum des Erdbebens mit einer Magnitude von 5,8, das in der Umgebung des Zentrum Millionenschäden verursacht. Das Beben wurde von allen Erdbebenwarten im Bundesgebiet registriert und als stärkstes seit langer Zeit bezeichnet. Elf Menschen werden verletzt. Im Kerngebiet des Bebens in der südlichen Eifel stürzten durch die Erschütterung mehrere Schornsteine ein. Auswirkungen waren in ganz Westdeutschland, dem Saargebiet, Belgien, Luxemburg und Holland in der Zeit von 10:46 bis 10:55 Uhr von kurzen Erdstößen zu spüren. Starke Schäden gab es auch in Vussem. Die Kinder saßen in der Schule, als das Beben unseren Ort erreichte. Das Schulhaus wankte und krachte und drohte einzustürzen. Nach dem Beben zeigten sich größere Schäden auf der I. Etage sowie den Mansarden. Größere Schäden verursachten eingestürzte Schornsteine an den Wohnhäusern im Ort. Viele Dachziegel mussten ersetzt werden. 13)
18. März Am Palmsonntag war die kirchliche Entlassungsfeier für 14 Volksschüler aus dem Rektorat. Aus Vussem waren es: Roswitha Helbig, Hedwig Dreesen, Barbara Esser, Sophie Bertram, Margarethe Kuck, Willi Klinkhammer, Arnold Wielspütz. Aus Breitenbenden waren es: Anneliese Müller, Cilly Fischer, Maria Kaltwasser, Gertrud Sistig, Resi Cremer, (Rinnen) Johann Leyendecker, Helmut Mahlberg, (Köln). 14)
12. August Am Sonntagabend verunglückte gegen 21:00 Uhr auf der Gewerkschaft Mechernicher Werke (Bleibergwerk) Arnold Dreesen unter Tage, auf der 3. Sohle, tödlich. Seit 1928 war er als Hauer im Bergwerk tätig gewesen. Der Verunglückte hinterließ die Ehefrau und drei Töchter. 14)
1952
3. Februar Der wiederbelebte Männergesangverein 1892 stellte sich in einem Gemeinschaftskonzert mit dem M.G.V. Cäcilia Weyer erstmals in Vussem der Öffentlichkeit vor. 67)
26. März In der Volksschule war Entlassungsfeier für folgende Schüler: Agnes Gülden, Hilde Kaltwasser, Richard Thomae, Albert Hein. 13)
2./ 3. August Der Männergesangverein feierte sein 60-jähriges Bestehen mit einem Konzert und einem Sängerfest. Das Konzert gestaltete der MGV in Verbindung mit dem 30 Mann starken Blasorchester aus Essen-Altendorf sowie dem Bas-Buffo Hermann Lümmer von der Dortmunder Staatsoper. Im vollbesetzten Saale Schneider bot sich dem Zuhörer ein abwechslungsreiches Programm, das mit der „Festmusik“ von Wagner begann. Hermann Lümmer sang eine Arie aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. „Frühling in der Toskana“ und der Marsch „Kameradentreue“ waren bejubelte Vorträge des Altendorfer Blasorchesters. Der MGV, unter der Leitung des Dirigenten Josef Luxen, einem Sohn des Gründers des Altendorfer Blasorchesters, sang Chöre aus der „Zauberflöte“ und den „Schwur am Rhein“. Der I. Vorsitzende Josef Hein gedachte in seiner Ansprache auch der Verdiensten der alten Mitglieder, die als Jubilare ausgezeichnet wurden. Auf eine 50jährige Mitgliedschaft blickten Hubert Gülden, Hubert Schmidt und Johann Sistig zurück. Seit 30 Jahren gehörte Fritz Dreesen dem Verein an. Ebenso bekam Alexander Wielspütz vom Vorsitzenden des Sängerkreises, Max Ulrich aus Sötenich, eine Urkunde für seine 25-jährige Mitgliedschaft. Im festlich geschmückten Saale hingen an der Stirnwand die golden leuchtende Jubiläumszahl und eine Lyra. Mehr als 5000 kleine Papierrosen hatten die Mädchen des Dorfes in den erwähnten Saalschmuck geflochten. Als Beauftragter des Festausschusses ergriff Fabrikant Peter Girards das Wort. „Der Schöpfer hat uns ein Organ zur Verständigung gegeben, beim Gesang erfüllt es seinen Zweck auf die schönste Art“. Ein festlicher Akt ging vonstatten, als zwei Mädchen des Dorfes eine von den Frauen gestiftete Schleife an die Vereinsfahne hefteten. Der Abend endete mit dem „Triumpfmarsch“ aus Verdis Oper „Aida“, den das Blasorchester unter Leitung von Josef Reuber darbot. Der nächste Tag hielt Einzug mit herrlichen Sonnenschein. Um 10:00 Uhr begann das Hochamt, das Kaplan Johann Bertram, ein Sohn des Dorfes, zelebrierte. Mit dem Empfang der auswärtigen Vereine begann das eigentliche Sängerfest. Als Gastvereine waren vertreten die Chöre aus Eiserfey, Weyer, Kalenberg, Gemünd, Mechernich, Zülpich-Hoven, Satzvey, Sötenich und Breitenbenden. Rund 400 Sänger, angeführt vom Altendorfer Blasorchester, machten einen Zug durch den festlich geschmückten Ort. Nach dem Festzug versammelten sich die Sänger und die vielen Gäste auf der Konzertwiese von Fräulein Donner, wo jeder Chor zwei Vorträge darbot. Ein klarer, kräftiger Gesang ließ die Zuhörer auf ihre Kosten kommen. Nach dem Konzert erfreute sich noch jung und alt auf dem Tanzboden, wo bei fröhlicher Stimmung das 60-jährige Vereinsjubiläum endete. 67)
5. Oktober Die Ortsbevölkerung baute den Gefallenen ein würdiges Ehrenmal. Nur unter großen Opfern und Mühen, die aber jeder trug, konnte das Werk vollendet werden. Schon im Krieg war gespart worden, und ein ansehnlicher Betrag war bereits vorhanden, als 1948 die Währungsreform diese Summe zu einem unbedeutenden Betrag zusammenschrumpfen ließ. Pater Ratte, der Pfarrrektor, sprach die Weihe- und Segensgebete am Denkmal. Dann fiel das blaue Tuch und das Denkmal war enthüllt. Die Bergkapelle aus Mechernich, der Männergesangverein sowie der Kirchenchor umrahmten mit ihren Vorträgen die Feierstunde. Ein Schulkind trug ein Gedicht vor. An der Planung und Ausführung des Ehrenmales waren beteiligt der Architekt Geyer aus Mechernich sowie das Bauunternehmen Firma Gebrüder Dederich aus Breitenbenden und die Vussemer Männer. Das Eiserne Kreuz fertigte die Firma Girards an. 13)
Aus der Privatsammlung von einer Frau Hein, wohnhaft in Kommern, früher in der Kaserne in Vussem, die ihren Nachlass aufgeräumt hat, stammen folgende Bilder dazu:
August 1952
September 1952
Kirmes 1952
Am Morgen vor der Einweihung Oktober 1952
Vor der Ehrenmalenthüllung Oktober 1952
Zur Einweihung des Ehrenmals im Oktober 1952
Aus der Eifeler Volkszeitung
Segnung des Mahnmals durch Pater Ratte!
Nach der Einweihung November 1952
und ein paar Impressionen über Kinder und Menschen im Jahre 1952:
Angelika und Manfred (Hein) 1952
Türklopfer in Bad Münstereifel November 1952
9. November Die Wahlbeteiligung für die Gemeinderatswahl war mit etwa 86% besonders hoch. Die Parteien CDU, SPD und FDP stellten ihre Kandidaten auf.
In den Gemeinderat wurden gewählt: Hubert Breuer CDU, Josef Hein CDU, Albert Hein CDU, Fritz Dreesen CDU, Peter Girards FDP und Franz Schneider FDP, alle aus Vussem, sowie Heinrich Raetz CDU, Nikolaus Urfell SPD, Josef Heß FDP und Anton Fünfzig junior FDP, alle aus Bergheim. Wenige Tage später wählte der Rat Hubert Breuer zum Bürgermeister. 13)
12. November An den Folgen einer schweren Verwundung aus dem I. Weltkrieg verstarb der Lehrer Hermann Soutschka. Der Verstorbene war nahezu 40 Jahre an der Schule in Bergheim tätig. In den Jahren des II. Weltkrieges wurde Lehrer Soutschka des Öfteren als Vertreter an der hiesigen Schule eingesetzt. 13)
1953
31. Januar / 1. Februar Schneesturm über Westdeutschland In der Nacht brach, besonders über der Eifel, ein Schneesturm los, wie ihn die Bewohner noch selten erlebt hatten. Viele Dörfer waren vom Verkehr abgeschnitten. Für mehrere Tage mussten die Postwagen ihren Betrieb einstellen. Auf der Eisenbahnstrecke Köln – Trier trafen die Züge mit acht Stunden Verspätung ein. Die Ortsbewohner wurden zum Schneeschaufeln aufgerufen. Die Straße von Vussem nach Mechernich war schnell für den Verkehr frei. Unsere Nachbarorte mussten mehrere Tage warten, ehe ein Auto das Dorf erreichte. 13)
26. März Aus der Volksschule wurden entlassen: Ilse Wolfgarten, Bebby Kaltwasser, Willi Bertram, Michael Wielspütz, Peter Velser. 13)
9./10. Mai Der Männergesangverein machte einen Ausflug nach Essen, der nicht ohne Komplikationen verlief. Im Vereinsbuch schrieb der Schriftführer Franz-Josef Linden folgenden Bericht nieder: „Wie schon auf unserer Generalversammlung geplant wurde, so fand unser diesjähriger Ausflug auf Einladung des Essen-Altendorfer Blasorchesters nach Essen statt. Bei schönem Maiwetter traf sich unser Gesangverein am Samstag, dem 9. Mai, in der Gastwirtschaft von Fräulein Donner, um sich für die Fahrt nach der Metropole des Ruhrgebietes fertig zu machen. Fast alle Mitglieder und verschiedene Frauen und Freundinnen einzelner Sänger nahmen an dem Ausflug teil. Nach einigen frohen Liedern, die zum Abschied in der Gastwirtschaft Donner gesungen wurden, traf mit Verspätung der Omnibus von Johann Schneider ein. Mit viel Freude und guter Stimmung, im wesentlichen schon durch Feuerwasser gesteigert, ging die Fahrt mit frohen Klängen bis Essen durch. Endlich, nach einigem Umherirren durch Essen, fuhren wir zum Vereinslokal des Essen-Altendorfer Blasorchesters. Dort angelangt, wurden wir mit einem Musikstück und einer Ansprache des Vorsitzenden auf das herzlichste empfangen. Ehrenpräsident Johann Sistig dankte für die feierliche Begrüßung und verlieh der Hoffnung Ausdruck, daß die Freundschaft zwischen dem Orchester und unserem Gesangverein noch enger würde. Nun nahmen in enger Gemeinschaft einige frohe Stunden des Beisammenseins ihren Anfang. Es wurde viel erzählt und noch mehr getrunken, so daß die Gemüter bald ins Wanken kamen. Spät in der Nacht gelangten wir in unsere Quartiere, die von Freunden des Orchesters bereitgestellt waren. Am Sonntag, den 10. Mai, trafen wir uns wieder bei einer Kirche, um dort gemeinsam die heilige Messe zu hören. Nach der Messe stand eine Besichtigung des Essener Industriezentrums auf dem Programm, wobei wir unser interessantestes Erlebnis des Ausflugs zu verzeichnen hatten. Bei der Besichtigung des Kruppschen Geländes, was noch teilweise stark zerstört war, tauchte plötzlich ein Funkstreifenwagen der Polizei vor uns auf, der uns nicht mehr aus dem Auge lies. Wenig später erschien der zweite Wagen und ihnen folgten noch mehrere, die uns ständig umkreisten. In der Erwartung, hier ein schönes Erlebnis zu haben, ließen wir alles gewähren und sahen mit Spannung dem Treiben der Polizei zu. Jedoch gelangte die spannende Affäre bald auf ihren Höhepunkt und die Bombe kam zum platzen. Unmittelbar vor dem Stadtzentrum, als unser Zug in einer Anzahl von 60 bis 70 Essener und Vussemer durch eine Gasse zog, wurden wir plötzlich von Polizeisirenen, Autos, Motorrädern und Mannschaften der Polizei auseinandergesprengt und einige von uns wurden gleich am Kragen gefaßt, als man nach ihren Papieren verlangte. Der ganze Überfall wurde sehr bald geklärt. Die Polizei von Essen hatte höchste Alarmbereitschaft und mußte jede Massenansammlung auf das schärfste kontrollieren. Genau an dem Tage, wo wir in Essen waren, sollten dort kommunistische Demonstrationen stattfinden, und das mußte vermieden werden. Weil wir für eine derartige Gruppe gehalten wurden, war der Angriff auf uns vorgenommen worden. Als die Herren von der Staatsgewalt doch bald wußten, daß wir harmlose Sänger waren, ließ man uns in Frieden ziehen. Durch Rundfunk und Presse wurde der Fehlgriff der Polizei noch interessant und aktuell kommentiert. Nach einem kurzen Rundgang durch Essens Altstadt und einem knappen Frühschoppen gelangten wir wieder zum Vereinslokal des Orchesters zurück, dort wartete ein vom Orchester gestiftetes Mittagessen auf uns. Am Nachmittag fuhr unser Gesangverein, begleitet von einigen Essenern, zum Baldeney See, wo wir eine herrliche Bootsfahrt unternahmen. Als wir dort unsere Besichtigung beendet hatten, fuhren wir zum wohlbekannten Grugapark, wo die Mitglieder des Orchesters mit ihren Angehörigen auf uns warteten. Nun sahen wir Essens schönstes Fleckchen Erde. Alle waren wir angenehm überrascht, als wir soviel Blumenpracht sahen. Wir hatten uns unter Essen eine Stadt der Fabriken und Schlote vorgestellt und waren sehr erstaunt über die schönen und unvergeßlichen Naturdenkmäler. Gegen Abend fuhren wir wieder zum Lokal zurück, wo wir einen würdigen Abschluß unseres Ausflugs feierten. Gegen 23 Uhr mußten wir Essen und somit unsere Freunde in einer feuchtfröhlichen Stimmung verlassen. Unterwegs kehrten wir noch auf einen kurzen Trunk in Köln ein, und zum Schluß gelangten wir schlafend im Heimathafen ein.“ 67)
9. Juli Lehrer Bleffert aus Breitenbenden übernahm die musikalische Leitung des Kirchenchores. Josef Luxen, der dem Verein etwa drei Jahre als Dirigent vorstand, verzog aufgrund der Entlassungen bei der Firma Girards nach Essen, wo er neue Arbeit fand. 13)
27. September Die Genossenschaft der Missionare vom Heiligsten-Herzen-Jesu entsendet Schwester Chlodilde (Therese Wagner), Tochter der Eheleute Johann Wagner und Josefa, geborene Ley, in die afrika-nische Mission. 14)
1954
März Was man befürchtete, trat ein. Die ortsansässige Bohrmaschinenfabrik, Firma Girards, entließ aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten bis auf zwanzig Mann alle Beschäftigten. Einige hatten schon in Köln und anderswo neue Arbeit gefunden und den Ort verlassen. 13)
16. März In Vussem und in den Nachbarorten atmete man auf. Die Werkzeug- und Papiermaschinenfabrik O. Dörries aus Düren kaufte die Firma Girards. Viele der von Girards entlassenen Arbeiter stellte die Firma Dörries wieder ein. 13)
Nach dem Abschluß der landwirtschaftlichen Neuordnung (Zusammenlegung) in der Gemarkung Vussem konnten im Herbst die neuen Parzellen in Nutzung genommen werden.
Dezember Die neue Dorfstraße konnte ihrer Bestimmung übergeben werden. Das ganze Dorf war glücklich über die Fertigstellung der von Grund auf erneuerten und erstmals mit einer Teerdecke überzogenen Hauptstraße. Von der Straßenbaufirma Falter aus Schmidt erfolgte gleichzeitig die Verlegung der Kanalisation. Dabei verrohrte man auch das von der „Stöck“ herkommende Bächlein, das bislang an der linken Straßenseite der früheren „Katzejass“ entlang floß. 67)
Mit dem Umzug der Posthalterin Luise Kolvenbach, geborene Wielspütz, aus der Mühlengasse in das Unterdorf (heute Trierer Straße 44), wurde auch die Poststelle dorthin verlegt. 38)
In Vussem konnte erstmals ferngesehen werden. Die Gastwirtin Anna Donner ließ in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ ein Fernsehgerät aufstellen. Somit konnten viele das herausragende Ereignis des Jahres, die Fußballweltmeisterschaft, am Bildschirm mit verfolgen. 74)
1955
26. März Folgende zwei Mädchen und drei Jungen erhielten die Entlassungszeugnisse der Volksschule. Es waren: Marianne Wollenweber, Luzia Gülden, Rudi Schattens, Willibert Dreesen, Helmut Weiler. 13)
19. Mai Pater Friedrich Ratte, Missionar vom Heiligsten Herzen Jesu, der die Rektorstelle in Vussem-Breitenbenden seit vier Jahren versah, wurde überraschend von seinem Orden abberufen. Man übertrug ihm die Seelsorge in einem Krankenhaus in Arnsberg in Westfalen. Mit bewegten Worten nahm er am Himmelfahrtstage Abschied von der Gemeinde. Als Nachfolge in der Seelsorge trat Pater Wesselmann, der viele Jahre in China als Missionar tätig war, seinen Dienst an. 14)
10. November Eine für Martinswecken durchgeführte Sammlung erbrachte 85 Pfund Mehl, 23 Pfund Zucker, 1/2 Pfund Fett, und 16 Liter Milch. Somit konnten die Wecken wieder einmal beim Bäckermeister Johann Sistig in Roggendorf in Auftrag gegeben werden. Das Abbrennen des Martinsfeuer geschah wie in den letzten Jahren rechts oberhalb des Kriegerdenkmals. Wie schon im Jahr zuvor überraschte Herr Steinhaus (Jagdpächter) alle Schulkinder mit einer wirklich gut gefüllten Martinstüte. 13)
Bei Außerachtlassung des Traktors vom Landwirt R. Dardenne (ehemals Pächter der Landwirtschaft F. Schneider) und des Kettenfahrzeuges von Josef und Jean Schneider, hielten die ersten Traktoren ihren Einzug in die Vussemer Landwirtschaft. Franz Weiler kaufte einen 17 PS Fahr, Wilhelm Bertram einen 20 PS Lanz und Peter Wielspütz einen 11 PS Deutz. 68)
Da sich spätestens nach dem Kriege viele der örtlichen Mühlenbetriebe nicht mehr rentierten, und der letzte Vussemer Mühleneigentümer Franz Weiler die Wasserrechte verkaufte, kam das endgültige Ende für die Vussemer Getreidemühle. Über 300 Jahre war die einstige Bannmühle des Gerichtes Vussem-Bergheim in Betrieb. Wann die Mühle ihren Betrieb aufnahm, konnte bislang nicht exakt ermittelt werden. Laut dem Vussem-Bergheimer Mühlen- und Schöffenweistum waren die Bewohner beider Orte 1597 noch gezwungen, in der Mühle in Eiserfey mahlen zu lassen. Erste spärliche Hinweise über die Existenz einer Mahlmühle verlegen den Bauzeitraum in die Anfangsjahre des 17. Jahrhunderts. Der vor Jahren ausgewechselte Türbalken der Eingangstür zur Mühle soll die Jahreszahl 1604 getragen haben. Genauere Angaben zur Mühle und der zugehörigen Landwirtschaft sind den Pachtverträgen aus den Jahren 1640, 1721 und 1733 zu entnehmen. Demnach gehörten im Jahre 1640 zur Mühle weiterhin ein Haus mit Hof, Stallung, Scheune, Garten und noch etwa 6 Hektar Land. In den Pachtverträgen, in denen der Graf von Manderscheid-Blankenheim als Verpächter auftrat, wurde die Mühle mit der Landwirtschaft (unter Hinweis auf ihre Verpflichtungen zum gräflichen Haus in Blankenheim) auf 12, beziehungsweise 24 Jahre verpachtet. Im Jahre 1704 errichtete der namentlich unbekannte Müller das heute noch stehende Wohnhaus. Der Haustürbalken trägt folgende Inschrift:
„Anno 1704 den 27. Majus hat der Müller zu Vossem und seine Hausfrau Elsabeth dies Haus auf-richten lassen.“
Namentlich bekannte Mühlenpächter waren: 1640 Adrian Müller 1721 Nicolaus Simon mit Ehefrau Christina Schlemmer 1733 Jakob Ross mit Ehefrau Christina Schlemmer.
Mit dem Einmarsch der Franzosen im Jahre 1794 und dem Ende der Feudalherrschaft gelangten die Mühlen in Privatbesitz. Ob die bekannten Mühlenbetreiber Felser und später Kreuser damals auch Eigentümer waren, ist nicht bekannt. Im Jahre 1855 erfuhr die Mühle wohl eine Erweiterung. Nach dem Amtsblatt der Königlichen Bezirksregierung in Aachen hatte der Mühlenbesitzer Mathias Schmitz die Absicht, die Mühle um einen Mahlgang zu erweitern und das Wasserrad zu verlegen. Etwa ab dem Jahre 1870 hieß der Müller Nikolaus Dillenburg, gebürtig aus Rüth bei Krekel. Der Sohn Karl, verheiratet mit Maria Josefa, geborene Rutt, führte den Betrieb bis zu seinem Tode im Jahre 1915. Durch die Wiederverheiratung der Witwe Dillenburg mit Franz Weiler aus Glehn gelangte die Mahlmühle in den Besitz der Gebrüder Franz und Engelbert Weiler. Von den Gebrüdern beziehungsweise Engelbert Weiler ging die Mühle, die über zwei Mahlgänge verfügte und der eine Landwirtschaft anhing, an den letzten Besitzer Franz Weiler über. Der eigentlich letzte Müller war aber dessen Ehefrau Maria, die die Mühle trotz der Notjahre des II. Weltkrieges führte. 69) 70) 71) 72)
1956
29. Januar In der Jahreshauptversammlung wählte der Männergesangverein einen neuen Vorstand. Der bisherige Vorsitzende Josef Hein und der Schriftführer Hans Linden hatten ihre Ämter niedergelegt. Zum 1. Vorsitzenden wählten die Mitglieder Peter Dreesen und zum Schriftführer Helmut Fischer. Die Kassenführung verblieb in den Händen von Alex Wielspütz. 67)
März Aus der Volksschule wurden entlassen: Helmi Dalboth, Elisabeth Mostert, Elsbeth Gerhards, Elfriede Thiele, Alfons Bertram, Dieter Müller, Arnold Mies, Klaus Gülden, Frank Müller, Joseph Wirtz. 13)
1. Mai Nachdem die Schülerzahl an der Vussemer Volksschule weiter anstieg, bejahte der Gemeinderat die Einrichtung einer zweiten Lehrerstelle. Frau Margarethe Guthausen aus Kallmuth wurde mit der Unterrichtung der drei ersten Jahrgänge beauftragt. Bislang unterrichtete ein Lehrer alle acht Jahr-gänge, nicht selten 60 Schüler in einem Klassenraum. 13)
26. Juli Der SV Bergheim stellte im Jahre 1950 seinen Spielbetrieb ein. Nun kam wieder der Wunsch auf, Fußball zu spielen. Eine Neugründung lehnte der Fußballverband Mittelrhein aus Existenzgründen heraus ab. Da es aber für den Bau des örtlichen Sportplatzes Voraussetzung war, einen Spielbetrieb vorweisen zu können, suchten die Bergheimer Anschluss beim SV Vussem. Nach Verhandlungen unter den Vorsitzenden Karl Wirtz (Vussem) und Wilhelm Golbach (Bergheim), kam es zu folgendem Beschluss:
„Die beiden Vereine Vussem und Bergheim werden in Zukunft unter dem Namen Sportvereinigung 1920 Vussem-Bergheim geführt. Vussem spielt als erste Mannschaft in der zweiten Kreisklasse und Bergheim als Reserve in der dritten Kreisklasse. Ferner stellt jeder Ort eine Jugendmannschaft. Als Vereinsfarben gelten weiterhin schwarz/gelb vom SV Vussem.“
Die Sportvereinigung hatte allerdings weiterhin zwei Vorstände mit eigener Kassenführung und selbständigen Versammlungen. 73)
24. September Durch die Gebefreudigkeit der örtlichen Bevölkerung konnte auch in diesem Jahr am Kirmessonntag ein Kinderfest veranstaltet werden. Im Garten der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ hatten die Kinder bei Spielen, Puppenspiel und Verlosung ihr Vergnügen. 13)
1957
März Folgende vier Mädchen und zwei Jungen erhielten die Entlassungszeugnisse der Volksschule: Renate Gülden, Elfriede Lingscheidt, Christel Sistig, Christa Weiler, Karl Heinz Gülden, Helmut Klinkhammer. 13)
Juni Pater Wesselmann erhielt nach zweijähriger Tätigkeit im Rektorat seine Versetzung nach Gürzenich bei Düren. Als Nachfolger ernannte die Genossenschaft der Missionare vom Heiligsten-Herzen-Jesu den Pater Stanislaw Sobieszczyk. Pater Sobieszczyk war seit dem Jahre 1941 in Ostpreußen und zuletzt Pfarrer in Lana, Regierungsbezirk Allenstein. 14)
Vussemer Musikanten und Fußballer im Jahr 1957 bei einem Zug durch den Ort. Im Hintergrund Mitte ist noch ein Teil des später gänzlich abgerissenen Anwesens Wielspütz (Schmale) zu sehen.
31. Dezember Nachdem die Preußag AG im Sommer unerwartet die Schließung des Mechernicher-Bleibergwerkes bekannt gab, wurde auf Silvester die letzte Schicht gefahren. Über Jahrhunderte bot das im Tage- und Untertagebau betriebene Bleibergwerk den Bewohnern der Umgebung Arbeit und Verdienst. Mit Schließung des Werkes verlor die Region Mechernich ihren größten Arbeitgeber, der in Spitzenzeiten bis zu 4000 und am Ende etwa 1200 Arbeitsplätze bot. Viele Leute, die gleich wieder Arbeit fanden, wie zum Beispiel in den Kohlengruben bei Siersdorf, wurden Pendler, oder verzogen mit ihren Familien zur neuen Arbeitsstätte. Manch einer ging auch einer längeren Arbeitslosenzeit entgegen. Die wenigen Vussemer, die von der Schließung betroffen waren, fanden gleich wieder Arbeit. Unter ihnen war auch der zwanzigjährige Hauer Albert Hein, der als letzter Vussemer den Beruf als Bergmann erlernte. Das Bundeswehr-Luftwaffenversorgungsregiment Nr. 8, das sich im Jahre 1959 im Bergwerksgelände ansiedelte, bietet heute etwa 520 Zivilbediensteten eine Arbeitsstelle.
1958
Die Eheleute Wilhelm Berners und Barbara, geborene Hilberath, feierten im Kreis ihrer Familie und der Dorfbevölkerung das Fest der Goldenen Hochzeit. 61)
Ausgrabungen am Aquädukt 1958
März Nach Einkehrtagen in Reifferscheidt und Nettersheim erfolgte die Schulentlassung für: Gerhilde Gerhards, Annelie Hein, Liane Kaltwasser, Marita Kuck, Elisabeth Wirtz, Günter Gülden, Harald Schulz, Heiner Wielspütz. 13)
24. August Der neue Sportplatz wurde eingeweiht. Nachdem Vussem mit der im Jahre 1954 abgeschlossenen landwirtschaftlichen Neuordnung seinen Sportplatz in der Genossenschaft verloren hatte (oberhalb der Siedlung Eversheim), konnte man endlich eine neue Sportanlage in Betrieb nehmen. Das Kulturamt stellte der Gemeinde in den Wicke-Winkels-Benden ein sumpfiges Wiesenstück zur Verfügung. Viel Arbeit war nötig. Der Bach wurde verrohrt, das Gelände drainiert, angefüllt und planiert. Packlage, grobe und feine Asche folgten, so dass der Platz auch nach starkem Regen benutzt werden konnte. Am Sonntag versammelte man sich an der Schule und zog mit den Gastmannschaften aus Troisdorf, Eiserfey, Kall, Engelgau und Olef zum Sportgelände. Nach der Einsegnung der Anlage durch Pater Rektor Sobieszczyk und Ansprachen der Herren Breuer und Wirtz begannen die ersten Spiele. Das Eröffnungsspiel bestritten die Seniorenmannschaften aus Vussem und Troisdorf. Der erste Torschuss gelang Matthias Hermanns. Die Schülermannschaften aus Olef und Vussem begegneten sich im zweiten Spiel. Den sportlichen Höhepunkt erlebten die Zuschauer mit dem Spiel TUS Eiserfey gegen den SC Kall. Zum Abschluß trat die Vussemer Jugendmannschaft gegen die Vertretung aus Engelgau an. Für die Jugend schoß Willi Velser das erste Tor. 13) 75)
1959
März In einer schlichten Schulfeier wurden folgende Schüler entlassen: Rita Dalboth, Gisela Dalbenden, Dieter Schulz, Karl Fleck. 13)
1. Juli Fast ein Jahrzehnt nach der Heimkehr des letzten Kriegsgefangenen und vier Jahre nach der Gründung der Bundeswehr wurde Peter Velser als erster Vussemer zum zwölfmonatigen Wehrdienst eingezogen. Peter Velser absolvierte seinen Dienst bei einer Einheit für atomare, biologische und chemische Abwehr in Daaden im Westerwald. Im April 1960 folgte ihm Michael Wielspütz, eingezogen zur Flugabwehr nach Nörvenich. 76) 77)
22. August Nach dem Abschied von der Lehrerin Marita Tamblé erhielt die Unterstufe mit der aus Schmidtheim stammenden Gisela Adams, geborene Neuendorf, eine neue Lehrerin. 13)
Die Eheleute Hubert Schmidt und Katharina, geborene Klinkhammer, sowie die Eheleute Matthias Bertram und Marianne, geborene Kolvenbach, feierten mit ihren Familien und der Dorfbevölkerung das Fest der Goldenen Hochzeit. 75)
Fußballer des SV Vussem nach dem Spiel am Kirmessamstag 1959 hinten von links: Werner Wollenweber, Sanitäter Stefan Wienand, Wilhelm Nauenheim, Johann Klinkhammer, Walter Zinken, Peter Gülden, Toni Klinkhammer, Anno Hein, Willi Müller, Willi Dreesen, Günter Wagner, Theo Klinkhammer, Jakob Dreesen, Peter Dreesen, Michael Wollenweber, Toni Dalboth hockend von links: Bertel Berners, Hans Münch, Peter Schnichels, Dieter Thomae, Michael Wielspütz, Willibert Dreesen, Toni Wollenweber, Matthias Herrmanns sitzend von links: Willi Velser, Leo Mertens, Peter Velser
3. Dezember Das Lebensmittelgeschäft Hoffmann übernahm der Bäckermeister Johann Sistig, gebürtig aus Eiserfey. Der neue Besitzer erweiterte das Lebensmittelgeschäft um den Geschäftsbereich einer Bäckerei. Adolf Hoffmann, der als Formermeister bei der Neuhütte tätig war, gründete das Kolonialwarengeschäft um das Jahr 1900. Der letzte Eigentümer war der Sohn Peter Hoffmann. Jetzt verfügte der Ort mit dem Konsum über zwei Geschäfte und endlich über eine Bäckerei. 78)
1960
19. März Lieder, Gedichte und ein kurzes Theaterstück erfreuten alle, besonders die vier Entlassungsschüler: Liesel Bertram, Ruth Müller, Kurt Berners, Günter Dalbenden. 13)
Lehrer Hubert Thomae im Jahre 1960 mit Schülern im Vussemer Lehrschwimmbecken
1. Mai Das im Jahre 1919 offiziell von der Mutterpfarre Holzheim abgetrennte Rektorat Vussem-Breitenbenden erlangte nun mit der Erhebung zur Pfarr-Vikarie seine Eigenständigkeit. 79)
22. Mai Mit einem Schauturnen wurde die neue Turnhalle eingeweiht. Der sportlichen Veranstaltung ging die festliche Übergabe der Halle voraus, an der neben den Ehrengästen die Bevölkerung der Gemeinde Vussem und der Nachbargemeinden teilnahmen. Sie bewies damit ihre Freude über den zweifellos schönen Hallenbau, an den sich das Lehrschwimmbecken mit Wannen- und Brausebädern anschließt. Viele Zuschauer säumten in mehreren Reihen die vier Seiten der Halle, als zum Eröffnungsmarsch der Blaskapelle aus Sinzenich die Turner einzogen. Es waren Damen- und Männerriegen der Turnvereine Linnich und Roggendorf. Nach der Einsegnung der Halle durch Pater Rektor Stanislaw Sobieszczyk begrüßte Bürgermeister Hubert Breuer die Gäste, unter ihnen den Bundestagsabgeordneten Günther, den Landtagsabgeordneten Dr. Hermesdorf, den Oberkreisdirektor Dr. Gerhardus, den Schulrat Odenbach, den Amtsbürgermeister Dederichs und den Amtsdirektor Brendt. Nach der Schlüsselübergabe durch den Architekten Riedel aus Gemünd lobte Herr Brendt die gute Arbeit des Planers und der Handwerker. Diese Anlage kostete 300.000 DM, wovon die Gemeinde 50.000 DM zu tragen hatte. Der Bundestagsabgeordnete Günther bezeichnete in einer kurzen Ansprache die Halle als ein Zeichen des stetigen Aufbaues. Die Turnhalle sei nicht nur für Sport und Spiel gebaut worden, sondern auch um Mut, Ausdauer und Härte zu prüfen, betonte der Landtagsabgeordnete Dr. Hermesdorf. „Auch die Landjugend habe ein Recht auf Ausbildung im Turnen und Schwimmen“, erwähnte der Schulrat. Er freue sich, dass nun in Vussem nicht mehr Diktate und Rechenaufgaben an die Stelle verregneter Turnstunden treten müssten. Der Oberkreisdirektor Dr. Gerhardus erklärte, dass er sich über jede Turnhalle mehr freue als über einen neuen Sportplatz, weil sie allen die Möglichkeit zu vielseitiger sportlichen Betätigung gebe. An der festlichen Gestaltung der Einweihung beteiligten sich die Schulkinder mit Gesang und Musik sowie der Vussemer Männergesangverein. Turnerinnen und Turner aus den genannten Orten zeigten nach der offiziellen Einweihung Bodengymnastik und Geräteturnen. Sie erhielten für ihre Leistungen viel Beifall von den unentwegt ausharrenden Zuschauern. 13) 75)
17. Juli Im Alter von 80 Jahren verstarb der Land- und Gastwirt und ehemalige Gemeindevorsteher Franz Schneider. Der Verstorbene war 40 Jahre Witwer und entstammte der seit 1789 in Vussem ansässigen Familie Peter Schneider, die sich zumindest in zwei Zweige aufteilte. Der Zweig des Franz Schneider nahm seinen Weg über Harzheim wieder zurück nach Vussem, wo der Vater Heinrich, verheiratet mit Mechtildis Heinen aus Bergheim, um etwa dem Jahre 1860 ein Haus mit landwirtschaftlichen Gebäude errichtete und eine Landwirtschaft betrieb. Neben der Landwirtschaft unterhielten die Schneiders, auch Tillisch genannt, (Hausname von Mechtildis), ein Kolonialwarengeschäft sowie ab 1871 eine Gastwirtschaft (früher Margaretenhof, heute Feldenkrais). Mit Franz Schneider verstarb der letzte im Ort lebende männliche Namensträger, der auf den Schmied Peter Schneider zurückgeht. Der ununterbrochen im Ort ansässige Zweig Schneider in der Ackergasse, genannt Schmötz (von Schmiede), blieb letztlich ohne männliche Nachkommen. 3) 51) 80)
August Der selbständige Zimmermeister Josef Bruns zog von Eiserfey nach Vussem, wo er ein entsprechendes Grundstück erwarb und seinen Betrieb nebst Wohnhaus errichtete. Die Eheleute Bruns kamen aus dem Emsland in die Eifel, wo Josef Bruns zunächst als Zimmermeister bei der Firma Molinari in Urfey tätig war. 81)
4. März Im Alter von 70 Jahren verstarb der Hammerschmiedemeister Peter Rutt, wohnhaft in Breitenbenden. Der Verstorbene stammte aus Vussem und war mit Gertrud Münch verheiratet. Als Besitzer der Schneidmühle (Hammerwerk) produzierte er landwirtschaftliche Geräte wie zum Beispiel Kolter, Pflugscharen und Hacken. 3) 34)
6. April Am Palmsonntag hielt die Gemeinde Einzug in die neue Kirche. Unter sehr starker Beteiligung der Bevölkerung sowie der Anwesenheit des gesamten Klerus des Dekanates und den Patres des Missionshauses benedizierte der Geistliche Rat Dechant Schriever die Kirche. 14)
13. April Am Ostersonntag feierte der Rektor Pater Alfons Schmitz die erste heilige Messe in der neuen Kirche. In dieser heiligen Messe gingen folgende Kinder erstmals zur heiligen Kommunion: Anna Berners, Caroline Dreesen, Sibilla Hein, Maria Schnichels, Ernst Dasburg, Josef Kaltwasser, Josef Keil, Matthias Louis und Friedrich Pütz. Nachmittags war die Taufe für den ersten Täufling Franz Josef Velser, Sohn von Josef Velser und Gertrud, geborene Ohlenhard. 14)
Die Rektoratskirche St. Margareta kurz nach der Fertigstellung 1941Innenansicht der heutigen Pfarrkirche St. Margareta vor der Umgestaltung, die 1967 abgeschlossen wurde
22. April Die ersten Exequien hielt der Rektor für den Verstorbenen Peter Klein aus Vussem. 14)
10. Juli Die Witwe des Verstorbenen Hammerschmiedemeisters Peter Rutt verkaufte die Schneidmühle an Johann Lückerath aus Breitenbenden. Die zu den Gebäulichkeiten gehörigen Fabrikeinrichtungsgegenstände waren: 1 Schwanzhammer, 1 Lufthammer, 1 Exzenterpresse, 1 Schmirgelstein, 1 Gebläse, 2 Schmiedeöfen, 1 Schmiedeherd, 1 Amboss und diverse Werkzeuge. Johann Lückerath produzierte für die Rüstungsindustrie. Als Antriebsaggregat diente eine Wasserturbine. 34)
16. August Das Kloster (Missionshaus) wurde vom Kreis Schleiden nach den Richtlinien des Reichsleistungsgesetzes beschlagnahmt und in eine Heilstätte für lungenkranke Männer umgewandelt. Den Missionaren vom Heiligsten Herzen Jesu verblieb nur noch ein kleiner Teil der Räumlichkeiten. Der Rektor Pater Schmitz nahm Wohnung in der früheren Post bei der Witwe Matthias Kuck. 14)
Missionshaus Vussem bei Mechernich
23 September Als erster Vussemer Soldat fand der dreiundzwanzigjährige Christian Wagner, Sohn von Johann Wagner und Josefa, geborene Ley, im II. Weltkrieg den Tod. Als Gefreiter einer Flakeinheit verunglückte er in der Festung Ehrenbreitstein. 35)
14. Oktober Als zweiter Vussemer Soldat ließ Jakob Schmidt, Sohn von Hubert Schmidt und Katharina, geborene Klinkhammer, im II. Weltkrieg sein Leben. Jakob Schmidt fiel im Alter von 24 Jahren als Panzerjäger bei Kalinin in Russland. 36)
1. Dezember Im Alter von 27 Jahren fand Heinz Dalboth, Sohn des Heinrich Dalboth und Elisabeth, geborene Vogelsberg, an der russischen Front bei Kiew den Tod. 37)
Nachdem der Posthalter Matthias Kuck im Jahre 1939 verstarb, übernahm Fräulein Luise Wielspütz die Vussemer Poststelle II. Somit wurde die Poststelle vom Unterdorf (Haus Kuck) in die Mühlengasse verlegt. 38)
Ab dem Schuljahr 1941/42 erfolgte die Einschulung nicht mehr zu Ostern, sondern im Herbst. Der Unterrichtsverlauf wurde nun stark von den Kriegsereignissen geprägt. So fanden oftmals schulische Großveranstaltungen statt, wo alle zur Amtsgemeinde Mechernich gehörenden Schulklassen sich zusammenfanden, um an propagandistischen Veranstaltungen teilzunehmen. Weiterhin fanden unter Aufsicht der Lehrer Luftschutzübungen statt. Zu diesem Zweck wurden auf freiem Gelände Verhaltensmaßnahmen bei Luftangriffen geübt. So mussten die Kinder in der Lage sein, in kürzester Zeit Gasmasken aufzusetzen. Um die Übungsmaßnahmen zu unterstützen, wurde im Feuerwehrhaus Tränengas freigegeben, wobei anschließend verheulte Kinderaugen den Erfolg bekundeten. Aufgrund von Anordnungen musste im Rahmen der Schulstunden, gelegentlich auch nach dem Unterricht, Pflichtaufgaben wahrgenommen werden. Zu diesen Aufgaben zählten das Sammeln von Kräutern für die Teegewinnung, Sammeln von Altmaterial und Knochen. Der effektive Schulunterricht war hierdurch sehr stark reduziert, so dass die Lehrstoffvermittlung erheblich zurückging. Die Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren mussten den Gliederungen der nationalsozialistischen Jugendorganisation angehören. Für die Jungen waren das das Jungvolk, die Hitlerjugend (HJ), für die Mädchen die Jungmädel, der Bund Deutscher Mädchen (BDM). Im Rahmen dieser Organisationen fanden wöchentliche Veranstaltungen statt, die als politische Schulungsprogramme zur Pflicht gemacht wurden. Die Führungsaufgaben wurden von nationalsozialistischen Parteimitgliedern wahrgenommen. Durch die Pflichtteilnahme an diesen Veranstaltungen kam es sehr häufig zu Konfliktsituationen, da diese Veranstaltungen besonders an Sonntagen bewusst auf Zeiten der Gottesdienste gelegt wurden. 32)
Ein besonderes Ereignis machte das Verhältnis von Staat und Kirche deutlich: Entsprechend der nationalsozialistischen Weltanschauung wurden alle religiösen Symbole aus den Schulen entfernt. 32)
1942
8. Januar Der Infanterist Kurt Thiele, verheiratet mit Margarethe, geborene Gülden, fand an der Wolga den Tod. Kurt Thiele war gebürtig aus Hamborn und hinterließ die Ehefrau mit zwei kleinen Mädchen. 39)
3. März Josef Freyschmidt fand bei einer Panzereinheit im Donezbecken in Rußland den Tod. Er war der Sohn von Fritz Freyschmidt und Maria, geborene Winter. 14)
14. Juni Der Administrator des Bistums Aachen, Bischof Dr. Hermann Josef Sträter, kam zur Kirchenweihe nach Vussem. Von der Margarethenkapelle zog die Gemeinde mit dem Bischof zur neuen Margarethenkirche, wo die Konsekrationsfeierlichkeiten stattfanden. In den Altartisch wurden die Reliquien des Hl. Verikundus und der Hl. Blandina eingebracht. Das anschließende Hochamt hielt der Superior des Klosters, Wilhelm Laumen. Der Kirchenchor sang die Messe „Stella Mariae“ von Griesbacher. Am Nachmittag war Firmung für 57 Firmlinge. 14)
27. September Der zwanzigjährige Soldat Peter Bertram, Sohn der Eheleute Matthias Bertram und Marianne, geborene Kolvenbach, fand in Rußland an der Ilmenseefront in der Nähe von Staraja Russa den Tod. Er war mit Wilhelm Gülden in einer Einheit. 14)
29. November Der Infanterist Josef Knauf fand bei Stalino in Rußland den Tod. Josef Knauf war gebürtig aus Meyrode bei St. Vith und mit Maria, geborene Schmidt, verheiratet. 40)
1943
Januar Die Kirchengemeinde Vussem-Breitenbenden feierte das silberne Jubiläum ihres Bestehens. Wegen der Kriegsverhältnisse und der nationalsozialistischen Herrschaft konnte nur in aller Stille gefeiert werden. 14)
9. Mai Der neunzehnjährige Grenadier Johann Wagner fand bei den Kämpfen bei Krymskaja im Kaukasus den Tod. Die Eheleute Johann Wagner und Josefa, geborene Ley, verloren damit ihren zweiten Sohn. 41)
18. Juli Im Alter von vierunddreißig Jahren fand der Kavallerist Karl Wielspütz in Rußland im Raum Orel den Tod. Karl Wielspütz hinterließ die Ehefrau und zwei Kinder. Er war der Sohn von Heinrich Wielspütz und Pauline, geborene Serexhe. 42)
10. August Im Südabschnitt der Front in Rußland fand der sechsundzwanzigjährige Panzerfahrer Peter Gülden bei Stalino den Tod. Peter Gülden war der Sohn von Hubert Gülden und Ursula, geborene Vogelsberg. 43)
14. August Im Raum Tarnopol in Rußland fand der Soldat Wilhelm Bertram den Tod. Mit Wilhelm Bertram verloren Matthias Bertram und Marianne, geborene Kolvenbach, bereits ihren zweiten Sohn. 14)
August Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) stahl die Borromäusbibliothek. 14)
Die achtundzwanzigjährige Agnes Vogelsberg, Tochter des Peter Vogelsberg und Amalie, geborene Michels, trat der Ordensgemeinschaft der Liebfrauen-Schwestern bei. Agnes Vogelsberg nahm den Namen Schwester Thabita an und arbeitete nach den erforderlichen Studien in der Familienpflege. 29)
Dezember Im Alter von einunddreißig Jahren fand Johann Schmidt bei einer Panzereinheit in der Nähe von Kirowograd in Rußland den Tod. Mit Johann Schmidt verloren Hubert Schmidt und Katharina, geborene Klinkhammer, ihren zweiten Sohn in diesem Krieg. 14)
1944
22. Februar Der Flugzeugführer Josef Berners landete nach einem Feindflug gegen England nicht auf seinen Standortflugplatz in Melsbroek bei Brüssel sondern in Hangelar. Sogleich teilte er seinen Eltern mit, dass er beim Rückflug nach Melsbroek eine „Runde“ über Vussem drehen würde. Nach dem Start in Hangelar um 17:45 Uhr überflog Josef Berners wenig später in einer Junkers Ju 88 seinen Heimatort in geringer Höhe und konnte die ihm zuwinkenden Eltern und Bekannten gut erkennen. Mit knapp achtzehn Jahren wurde Josef Berners 1940 als Freiwilliger zur Luftwaffe eingezogen und war mit fünf Brüdern im Krieg. Die Ausbildung zum Flugzeugführer erhielt er in Güstrow bei Warnemünde. Der erste Feindflug führte ihn am 21. Januar 1944 gegen London. Bei Angriffen gegen die Schiffe der alliierten Invasionstruppen erhielt seine Maschine einen Treffer. Mit brennenden Motor gelang ihm noch die Landung bei St. Andrè hinter der deutschen Linie. Gegen Ende 1944 erfolgte seine Verlegung an die Ostfront, wo er Einsätze mit dem Flugzeugtyp „Mistel“ flog. Der letzte Flug mit Landung in Wismar war am 30. April 1945. Nach zwei Monaten amerikanischer Gefangenschaft kehrte Josef Berners unversehrt aus dem Krieg heim. 44)
18. Juni In der Vussemer Kirche fand der Gottbekenntnistag der katholischen Jugend aus den benachbarten Pfarreien statt. Der Tag nahm einen guten Verlauf, wobei die Anzahl der Teilnehmer auf 350 bis 400 geschätzt wurde. 14)
15. Juli Der einundzwanzigjährige Theo Luxen fand als Soldat in Rußland den Tod. Die Eltern Peter Luxen und Gertrud, geborene Hullmann, waren im Krieg von Essen nach Vussem gezogen. 45)
3. August Im Alter von einunddreißig Jahren fand Fritz Freyschmidt an der Ostfront bei Alexandrow den Tod. Die Eheleute Fritz Freyschmidt und Maria, geborene Winter, verloren somit ihren zweiten Sohn. 14)
24. August Der Obergefreite Johann Peter Schröder fand in Rumänien beim Übergang über den Pruth den Tod. Er hinterließ die Ehefrau Agnes, geborene Wielspütz und eine kleine Tochter. Johann Peter Schröder war der Sohn von Andreas Schröder und Barbara, geborene Korth. 46)
9. September Im Alter von vierundzwanzig Jahren fand Heinrich Winand bei einer Flakeinheit in Belgien den Tod. Er fand sein Grab auf dem Heldenfriedhof Lommel in Belgien. Heinrich Winand war der Sohn von Johann Winand und Gertrud, geborene Renn. 47)
23. September Als Angehöriger der Waffen-SS fand der neunzehnjährige Johann Klinkhammer bei den Kämpfen in Holland den Tod. Er war der Sohn von Bernhard Klinkhammer und Elisabeth, geborene Völler. 48)
Oktober Die Alliierten Truppen drangen im Westen immer weiter in das Deutsche Reich ein. Mit der Frontverschiebung musste ein Großteil der Bevölkerung des Monschauer Landes ihre Dörfer verlassen und hinter der Front Schutz suchen. So kamen vier Familien aus Höfen nach Vussem, wo sie mit dem mitgebrachten Vieh bis zum Kriegsende Unterkunft fanden.
Familie Paul Jansen fand Unterkunft im Kloster sowie bei Johann und Sophie Linden.
Familie Josef Theisen fand Aufnahme bei der Familie Franz Schneider.
Familie Hermann Josef Kaulartz war bei der Familie Wilhelm Müller (Scheffes) und der Familie Fuhrmann (Betriebsleiter der Firma Girards) untergebracht.
Familie Hermann Prümmer kam für die ersten Tage bei der Familie Josef Velser und später bei der Familie Schumacher unter.
Die Höfener und Vussemer Familien stehen auch fünfundvierzig Jahre später noch im Kontakt. Der damals fünfzehnjährige Alois Kaulartz erinnert sich mit seiner Schwester Maria noch gerne an das halbe Jahr in Vussem, wo er bei „Scheffes“ Wohnung fand und mit seinem Ochsen in der Landwirtschaft tätig war. 49)
1. November Während des Briketttransportes bei dem Fuhrunternehmen Breuer verunglückte der vierzehnjährige Claus Wollenweber in Lechenich bei Köln tödlich. Der Verunglückte war ein Sohn von Werner Wollenweber und Maria, geborene Golbach. 14)
November In Vussem quartierte sich die sogenannte „Hülsenbuscheinheit“ ein. Es handelte sich hierbei um eine Nachschubeinheit für die nahegelegene Front. Die Soldaten waren zumeist bei den Familien untergebracht. Der Fahrzeugpark stand im Klosterwald und der Allee. Die Einheit blieb etwa drei Monate im Ort. Ein Soldat lernte hier auch seine spätere Ehefrau kennen. Günter Wagner aus Schlesien, der im Januar 1945 wieder mit der Einheit abzog und letztlich im Gefangenenlager Remagen landete, kehrte gleich nach seiner Entlassung nach Vussem zurück, wo er Eva Wagner heiratete. Er fand sofort Beschäftigung bei dem Transportunternehmen Gebrüder Breuer, wo Günter Wagner zunächst aus mehreren Schrottfahrzeugen den ersten LKW vom Typ „Sauva“ zusammenbaute. 50)
12. Dezember Im Alter von sechsundzwanzig Jahren verstarb der Soldat Heinrich Schneider, Sohn von Franz Schneider und der bereits verstorbenen Gertrud, geborene Bayard, im Lazarett in Emmendingen. 51)
Nach Bombardierung des Kreiskrankenhauses „Kreuserstift“ in Mechernich wurde im Missionshaus ein Ausweichkrankenhaus eingerichtet. Das Missionshaus diente bereits seit 1941 als Lungenheilstätte. Wie schon in Mechernich lag auch die Führung des Krankenhauses in Vussem in den Händen der Franziskanerinnen von Salzkotten. 52)
1945
Die Belegschaft der Firma Girards erhielt ihre Dienstverpflichtung nach Niedersachswerfen im Harz. In unterirdischen Produktionsstätten eines stillgelegten Bergwerkes wurde hier für die Rüstung produziert. Zum Schutz gegen die herannahende Front und die häufigen Bombardements lagerte die Firma Girards ihre Werkzeugmaschinen teilweise in die Kakushöhle aus. 15)
Januar Neben den in Vussem schon einquartierten Soldaten suchte noch zusätzlich eine von Sankt Vith herkommende Fallschirmjägereinheit Unterkunft im Ort. Unter den Quartiernehmern war auch der aus Siegburg gebürtige Helmut Fischer, der sich bei der Familie Theodor Hermanns einquartierte. Hier lernte er mit Clara Hermanns, seine spätere Ehefrau, kennen. Bis zur Hochzeit dauerte es noch vier Jahre, denn Helmut Fischer musste mit seiner Einheit weiterziehen. Wenige Wochen später geriet er in amerikanische Gefangenschaft und kam in eines der berüchtigten Gefangenenlager bei Andernach. Von der „Hungerwiese“ gelangte Helmut Fischer in französische Gefangenschaft und lernte mehrere Lager in der Bretagne kennen. Letztlich wurde er in Brest einer Familie zugeteilt und in der Landwirtschaft beschäftigt. Wenige Tage nach seiner Entlassung am 2. Oktober 1948 kam der ehemalige Quartiernehmer wieder nach Vussem, wo er heiratete und als Versicherungskaufmann ab 1950 eine Versicherungsvertretung der Allianz aufbaute, die letztlich in einer General-Agentur gipfelte. 53)
2. Februar Feindliche Flugzeuge warfen über Vussem etwa zwanzig Bomben ab, die Schäden an den Häusern, der Kirche und dem Kloster anrichteten. Weiterhin gab es Beschuss aus den Bordwaffen der Tiefflieger, wodurch es eine Tote und zwei Verletzte zu beklagen gab. Frau Anna Sedler aus Köln, wohnhaft Hauptstraße Nummer 44 (Hexenhaus), erlag ihren schweren Verletzungen beim Transport zum Lazarett nach Münstereifel. Beim Anwesen Fritz Dreesen erhielten Peter Dreesen leichte Verletzungen und Matthias Klein einen Lungensteckschuß. 14) 54)
7. Februar Peter Pütz, Gefreiter in einem Fallschirmjäger-Regiment, fand in den Kämpfen bei Hassendorf in Pommern den Tod. Der zwanzigjährige Peter Pütz war ein Sohn von Christian Pütz und Therese, geborene Theisgen. 55)
5. März Die Gebrüder Johann und Josef Esser fanden als Volkssturmleute während amerikanischen Beschusses in Mechernich und Roggendorf den Tod. Der einundfünfzigjährige Johann Esser hinterließ seine Ehefrau Cäcilie, geborene Kauert, mit sechs Kindern. Josef Esser, achtundvierzig Jahre alt, war mit Barbara, geborenen Louis, verheiratet. 13) 14)
6. März Gegen 14 Uhr erhielt Vussem starken Artilleriebeschuss, wobei Wilhelm Münch den Tod fand. Viele Häuser wurden beschädigt, die Kirche und das Kapellchen blieben allerdings unversehrt. Nach dem Beschuss zogen die Amerikaner in den Ort ein und nahmen in einigen Häusern Quartier. Im Kloster richteten sie die Kommandantur ein. Für Vussem war damit der Krieg zu Ende. 14) 1945
10. März Im Alter von vierundzwanzig Jahren fand Hubert Schmidt bei einer Panzereinheit am Plattensee in Ungarn den Tod. Er war zuvor Mitglied des Afrika-Corps (Panzerarmee Afrika, Heeresgruppe Afrika) gewesen, das vom Februar 1941 bis Mai 1943 in Libyen und Tunesien eingesetzt war. Unter Einbeziehung des ebenfalls gefallenen Schwiegersohnes Josef Knauf verloren die Eheleute Hubert Schmidt und Katharina, geborene Klinkhammer, ihren vierten Sohn. Als wohl einziger Vussemer fand Hubert Schmidt in einem osteuropäischen Land ein Grab, das die Familie Schmidt noch nach fünfundvierzig Jahren am Plattensee besuchen kann. 36)
8. Mai Die Deutsche Wehrmacht kapitulierte bedingungslos. Die gesamte Eifel unterstand noch der amerikanischen Militärverwaltung. Entsprechend den Beschlüssen der Konferenz von Jalta wurde Deutschland in vier Besatzungszonen eingeteilt. Das Gebiet der Nordeifel kam zur britischen Zone. Im Juni 1945 hielten die neuen Machthaber ihren Einzug. Für Vussem war die Kommandantur in Mechernich. Von nun an bestimmte die Besatzungsmacht, was zu tun und zu lassen war. Zu den ersten Verfügungen der Militärregierung gehörten die Ausgangsbeschränkungen. Kleinste Vergehen belegten die militärischen Schnellgerichte mit Strafe. Als Hauptaufgabe galt es, zunächst die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Trotz der großen Not in allen Lebensbereichen waren die Menschen bestrebt, schnellstens wieder zum normalen Leben zurückzukehren.
31. Mai Nach langer Zeit zog erstmals wieder die Fronleichnamsprozession durch Vussem. Das Dorf war schön geschmückt und die solang verbotenen Fahnen wehten wieder von der Kirche und von den Häusern. 14)
9. Dezember In der Gastwirtschaft Schneider gründete sich der Sportverein 1920 Vussem neu. Die Versammlung wählte einstimmig Anton Klinkhammer zum 1. Vorsitzenden. Zu weiteren Vorstandsmitgliedern wurden gewählt: Josef Hein, Rechnungsprüfer, Hans Linden, Schriftführer, Matthias Hermanns, Zeugwart und Matthias Theisgen wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Den monatlichen Beitrag legten die Mitglieder mit 1,00 RM fest. Der Verein nahm den Spielbetrieb bald mit zwei Senioren- und einer Jugendmannschaft auf. 56)
16. Dezember Im ersten Spiel unterlag der SV Vussem gegen eine englische Militärmannschaft mit 4 : 2 Toren. Eine Sammlung auf dem Sportplatz erbrachte für die Vereinskasse den Betrag von 65,70 RM. 56)
1946
Januar Der bisherige Rektor Pater Alfons Schmitz verabschiedete sich von der Gemeinde. Die Nachfolge trat der Pater Wilhelm Finke an. Pater Finke war in der Gemeinde nicht unbekannt, denn er war zuvor Verwalter des Klosters sowie als Kaplan im Rektorat tätig. 14)
4. Februar Während der Zeit des Nationalsozialismus waren Christus und das Zeichen seines Sieges war aus der Öffentlichkeit und damit auch aus den Schulen verbannt worden. Als nach dem Krieg die Schulen wieder eröffnet wurden, hielt als Erster der Sieger Christus wieder seinen Einzug in die entweihten Räume. Als in Vussem der Unterricht wieder begann, wurde dieses Ereignis von allen Seiten freudig begrüßt. Zu lang waren die Kinder ohne Unterricht gewesen. Nach dem Gottesdienst trugen die Schulkinder das Kreuz in feierlicher Prozession unter reger Beteiligung der Ortseinwohner zum Schulhaus. Nach den Ansprachen des Rektors, des Lehrers Hoffmann aus Tondorf und des Gemeindebürgermeisters Albert Hein hängte dieser als Vertreter der Dorfgemeinschaft das Kreuz an seinen Ehrenplatz im Schulraum. 13) 14)
Februar Unter der englischen Militärregierung bildeten eine Frau und zwölf Männer den ersten Nachkriegsgemeinderat in der Gemeinde Vussem/Bergheim. Dies waren nachfolgende Personen: Albert Hein – Vorsteher, Johann Wagner, Bernhard Klinkhammer Andreas Schröder, Fritz Dreesen, Hubert Schmidt, Peter Girards, Marianne Münch, Anton Fünfzig, Franz Schumacher, Michel Pütz, Franz Hess, Lambert Urbanus. 18)
17. März Ein spätes Opfer des Krieges wurde Jakob Üdelhoven. Er wurde von einer Mine im Mechernicher Wald zerrissen. 14)
Juni Die Mitgliederversammlung des SV Vussem beschloß, eine Damen-Handballmannschaft zu gründen. Desweiteren wählten sie Stefan Höller zum Ehrenvorsitzenden. 56)
30. Juni Im ersten Spiel gewann die Damen-Handballmannschaft gegen Holzheim mit 5:1 Toren. 56)
22. Juli Anlässlich des Margarethentages war erstmals wieder nach siebenjähriger Unterbrechung eine Prozession zum Margarethenhäuschen. 14)
Das Margarethenhäuschen mit der 1976 gestohlenen Margarethenstatue.
23. August Durch Verordnung der britischen Militärregierung entstand das Land Nordrhein – Westfalen.
6. September Hans Hermanns, Sohn der Eheleute Josef Hermanns und Sophie, geborene Vogelsberg, wurde ein weiteres spätes Opfer des Krieges. Eine Mine tötete den Dreiundzwanzigjährigen bei Telegrafenarbeiten im Eickser Wald. 14)
8. September Die I. Fußballmannschaft schied im zweiten Spiel gegen den FC Keldenich beim Kreissportfest in Strempt aus. Die Damen-Handballmannschaft verlor im zweiten Spiel gegen die Vertretung aus Eiserfey mit 3:1 Toren, nachdem sie vorher noch die Mannschaft aus Scheven besiegt hatte. 56)
22. September Im Kreis Schleiden begannen die Meisterschaftsspiele in der untersten Kreisklasse. Der SV Vussem hatte den SV Nöthen zu Gast und gewann mit 5:1 Toren. In weiteren Spielen trat der SV Vussem gegen die Mannschaften aus Kallmuth, Eicks, Weyer, Holzheim, Eiserfey, Keldenich, Pesch, Lorbach und Scheven an. 56)
September Nach über dreizehn Jahren fanden erstmals wieder freie Wahlen statt. In der britischen Besatzungszone waren Kommunalwahlen. In den Rat der Gemeinde Vussem-Bergheim wurden gewählt: Albert Hein – Vorsteher, Johann Wagner, Andreas Schröder, Wilhelm Müller – Beigeordneter, Jakob Schmitz, Fritz Dreesen, Anton Fünfzig, Johann Pütz, Matthias Koch. 18)
Nachdem der Lehrer Hoffmann erkrankte, übernahm der Lehrer Winzen dessen Vertretung. 13)
15. November Mit Verfügung des Regierungspräsidenten vom 11. November 1946 wurde der Lehrer Hubert Thomae, zuletzt Lehrer in Dahlem, nach Vussem berufen. Er trat sogleich den Schuldienst an. 13)
19. November Nach fünf Jahren englischer Kriegsgefangenschaft kehrte Hans Münch heim. Er erhielt als zwanzigjähriger im Februar 1941 seine Einberufung zur Wehrmacht und gleich die Zuweisung zum Afrika-Corps (Panzerarmee Afrika, Heeresgruppe Afrika). Von Sizilien aus gelangte er mit der 15. Panzer-Division in die Nähe von Tobruk. Schwer verwundet kam er im November 1941 in englische Gefangenschaft. Nach einem Hospitalaufenthalt am Kleinen Bittersee ging die Fahrt durch den Suezkanal ins Gefangenenlager Pittermaritzburg bei Durban in Südafrika. Im März 1942 wurde Hans Münch mit noch etwa viertausend anderen Gefangenen auf der „Queen Elisabeth“ nach Amerika transportiert. In New York angekommen, ging die Fahrt mit der Eisenbahn weiter zu einem Gefangenencamp in die Provinz Alberta in Kanada. Dort traf er auch den Mitgefangenen Josef Latz aus Holzheim. Wie Hans Münch berichtete, hatte er eine humane Gefangenschaft und lernte, wie schon zuvor in Afrika, die sprichwörtlich „feine englische Art“ kennen. Neben Tätigkeiten wie zum Beispiel als Waldarbeiter hatten die Gefangenen genügend Freizeit, um vielfältigen sportlichen Tätigkeiten nachgehen zu können. 57)
Dezember Unter der Leitung von Pater Schwanewilms aus dem Kloster führten Mitglieder der Gemeinde in der Kirche ein Weihnachtsspiel von Pfarrer Derksen aus Reichenbach im Vogtland auf. Das Weihnachtsspiel fand so großen Anklang, dasses mehrmals wiederholt werden musste. 14)
1947
1. Januar Die neugeschaffene selbständige Polizeidienststelle Vussem wurde mit dem aus Dreiborn stammenden Polizeibeamten Adolf Wolter besetzt. Zum Dienstbezirk gehörten die Orte Bergheim, Lorbach, Breitenbenden, Holzheim und Harzheim. Adolf Wolter nahm zunächst Wohnung bei der Witwe Kuck und nach seiner Verheiratung in der zweiten Lehrerwohnung. 58)
9. Februar Die Wahlen bei der Generalversammlung des SV Vussem hatten folgendes Ergebnis: Ehrenvorsitzender: Stefan Höller I. Vorsitzender: Franz Weiler Schriftwart: Josef Hein Kassenwart: Matthias Dreesen Zeugwart: Hans Münch Spielführer I. Mannschaft: Hans Münch, Spielführer II. Mannschaft: Michael Gülden, Vereinstrainer: Matthias Dreesen, Hans Münch, Kassenprüfer: Heinrich Wolfgarten, Agnes Müller. 56)
24. März Aus der Volksschule wurden fünf Schüler entlassen: Karola Dreesen, Marianne Freischmidt, Sibylla Hein, Fritz Pütz, Toni Wollenweber. 13)
Ostern Pater Schwanewilms aus dem Kloster führte mit Rektoratsmitgliedern in der Kirche ein Mysterienspiel von der Auferstehung Jesu Christi auf. 14)
Juli Am Margarethenfest kehrte Lorenz Wielspütz aus amerikanischer Gefangenschaft heim. Lorenz Wielspütz wurde im Januar 1940 als Flaksoldat zur Luftwaffe eingezogen. Mit dem Afrika-Corps landete er 1941 in der Nähe von Tobruk auf dem afrikanischen Kriegschauplatz und traf hier auch mit Jean Schneider zusammen. Lorenz Wielspütz machte den Vormarsch bis El-Alamain mit. Auf dem Rückmarsch geriet er im Mai 1943 bei Tunis in englische Gefangenschaft. Über Oran in Algerien kam er nach Glasgow in Schottland. Hier wechselte er in amerikanische Gefangenschaft und musste die Reise in die USA antreten. Nach der Entlassung aus den Gefangenencamps in Alabama und North-Carolina führte ihn der Weg zunächst nach Brüssel und dann wieder nach Schottland, von wo er letztlich aus der Gefangenschaft entlassen wurde. 59)
Herbst Der SV 1920 Vussem konnte erstmals für längere Zeit ein Wiesenstück zwecks Herrichtung eines Sportplatzes pachten. Somit war es in Zukunft möglich, auch im Sommer Fußballspiele austragen zu können. Die in der „Genossenschaft“ gelegene Wiese gehörte zum Teil Wilhelm Müller und der Kirchengemeinde Weyer. 56)
1948
2. Mai Pater Schwanewilms führte mit der Jugend das Barbaraspiel von Pfarrer Johann Derksen auf. Pfarrer Derksen aus dem Vogtland hatte das Spiel extra für die Rektoratsgemeinde Vussem-Breitenbenden geschrieben. Das Barbaraspiel fand großen Anklang und musste dreimal aufgeführt werden. 13) 14)
20. Juni Die neu eingeführte Deutsche Mark löste die wertlose Reichsmark ab. Mit der Währungsreform wurde die allgemeine Wirtschaftslage verbessert. Jeder Bürger erhielt einmalig 60 DM „Kopfgeld“ und konnte sich fortan für sein verdientes Geld wieder etwas kaufen. Es dauerte nicht lange, und die Geschäfte füllten sich mit Lebensmitteln, Gebrauchs- und Luxusartikeln. Somit gingen die Jahre des Hungers und der Entbehrung zu Ende. Zu lange war die Versorgungslage vom „Schwarzen Markt“ und vom Schmuggeln bestimmt.
Die Firma Peter Girards arbeitete auf Hochtouren, etwa einhundertzwanzig Mann fanden hier Beschäftigung. Auch die Mechernicher Werke hatten Hochkonjunktur, wobei die Belegschaft auf cirka eintausend Beschäftigte anstieg. In Vussem gab es zum Ende des Jahres keine Erwerbslosen mehr. 13)
11. Oktober Im Alter von siebenundsechzig Jahren verstarb Peter Vogelsberg. Der Verstorbene war verheiratet mit Amalia, geborene Michels, und seit Gründung des Rektorats Küster und Organist sowie über mehrere Jahre im Gemeinderat tätig. Die Nachfolge im Kirchendienst trat seine Tochter Gertrud Vogelsberg an. Mit Peter Vogelsberg verstarb der letzte männliche Namensträger, der auf Heinrich Vogelsberg zurückgeht. Der in Walldorf geborene Heinrich Vogelsberg heiratete 1834 Anna Katharina, geborene Ruth, und wohnte mit seiner Familie in dem früher sogenannten „Breujes Hus“, heute Anwesen Fritz Gerhards. Bereits siebenundzwanzig Jahre früher hatte sich Peter Johann Vogelsberg, ein Bruder von Heinrich Vogelsberg, nach Vussem verheiratet. Er heiratete Apolonia Disternich und wohnte mit seiner Familie im heutigen Anwesen Hermanns, Keilbergweg 5. Die Familie des Johann Peter Vogelsberg starb bereits in der nachfolgenden Generation in Vussem aus. 3) 29)
1949
27. März Der im Kölner Dom zum Priester geweihte Matthias Distelrath feierte in der Rektoratskirche seine Nachprimiz. Matthias Distelrath wurde 1913 geboren und verlebte seine Kind- und Jugendzeit in Vussem. Die Familie Distelrath, verwandt mit der Familie Peter Girards, wohnte bis zu ihrem Umzug nach Euskirchen, etwa um 1930, unterhalb der Schneidmühle im heute sogenannten Haus Schumacher. 14)
Die Volksschüler mit dem Lehrer Hubert Thomae im Jahr 1949
März Von den immer noch in Gefangenschaft weilenden Soldaten kehrten heute die Brüder Wilhelm und Bertram Berners nach Hause zurück. Wilhelm Berners, einer der am längsten von zu Hause weg war, wurde im Oktober 1940 zum Regiment Hermann Göring eingezogen. Nach Einsätzen in Rußland und auf dem Balkan kam er 1942 nach Afrika. Auf dem Rückmarsch nahmen ihn die Amerikaner im Mai 1943 bei Tunis gefangen. Nach seiner Verschiffung in die USA kam er in Gefangenencamps nach Illinois und Michigan. Im März 1946 erhielt er seine Entlassung nach Europa und landete in Le Havre. Hier musste Wilhelm Berners noch drei Jahre in französischer Gefangenschaft verbringen. Bertram Berners wurde 1942 zur Luftwaffe eingezogen und kam als Bordfunker nach Lyon in Frankreich. Im Dezember 1944 gelangte er in Elsaß-Lothringen in französische Gefangenschaft. Er wurde nach Algerien transportiert, von wo es in Richtung Amerika weiterging. Als Folge der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 kehrte der Gefangenentransport, der schon in Sichtweite der amerikanischen Küste war, nach Marseille zurück. Hier war Bertram Berners bis zu seiner Entlassung in der Land- und Forstwirtschaft tätig. 60) 61)
Erlebnis des in die Kriegsgefangenschaft geratenen Theo Linden in einem Lager bei Minsk in Weißrußland: „Es war kurz vor Ostern 1949. Manche, auch ich, waren nun schon im achten Jahr in Rußland. Dadurch, daß wir in der jetzt fast vierjährigen Gefangenschaft immer in Fabriken mit den russischen Werksangehörigen zusammengearbeitet hatten, konnten wir uns in der Sprache des Landes einigermaßen verständigen. Unsere Sorgen waren gleich, denn die Menschen hier im Gebiet, das unter dem Krieg schwer gelitten hatte, lebten – weiß Gott – nicht im Überfluß. Nur der Schmied sprach nicht mit uns. Als ich eines Tages sagte, daß ich ein Werkstück in der Schmiede selber härten wollte, schauten mich meine Kameraden ungläubig an. Niemand von uns hatte bis dahin in der Schmiede arbeiten können. Am nächsten Tag, auf dem Weg vom Gefangenenlager zur Fabrik, sprachen wir von nichts anderem als darüber, wie wohl mein Vorhaben in der Schmiede ausgehen würde. Am Nachmittag ging ich hin. Es war dunkles und stürmisches Wetter, und ich hörte das Klingen der Hämmer auf Eisen und Amboß. Nach dem Öffnen der Tür sah ich sogleich in dem ansonsten dunklen Raum den Schmied. Seine hohe stattliche Gestalt war von dem hellen Schein des Feuers klar abgezeichnet. Der Geselle, der neben ihm stand, wirkte dagegen zwergenhaft klein. Ich hörte, wie der Geselle sagte: „Ein Deutscher ist in die Werkstatt gekommen.“ Ich ging bis ganz nach vorne. Der Schmied schaute zum Feuer und bewegte eine Eisenstange darin langsam hin und her. Sein Geselle sah mich, auf den großen Hammer gestützt, unentwegt an. Die für diesen Augenblick zurechtgelegten Worte fielen mir nicht ein. Ich sah den Schmied, dem Alter nach hätte er mein Vater sein können, und ich dachte, daß er Angehöriger der russisch-orthodoxen Kirche war. Aus diesem Gedanken heraus sagte ich: „Bald ist ein hoher Feiertag, bald ist Ostern.“ Der Schmied drehte sich zu mir hin und sprach: „Ein Gespräch über Ostern habe ich nicht erwartet, aber was könnt ihr schon über Ostern wissen?“ „Ich gehöre zum christlichen Glauben und kann über Ostern reden“, war meine Antwort. „Nach diesem Krieg ist das für mich nicht einfach zu verstehen“ sagte der Schmied. Dann dachte ich an den Rosenkranz in meinem Brustbeutel. Ich zeigte ihn dem Schmied und sagte: „Vielleicht kann dieses ihnen helfen, meinen Worten zu glauben. Als ich unser Haus verlassen mußte, um in den Krieg zu ziehen, gab ihn mir meine Mutter.“ Der Schmied wurde sehr nachdenklich und sagte, wohl mehr zu sich selbst: „Der Krieg ist an vielem schuld.“ Nach einer Pause dann, er schien wie völlig verwandelt, fragte er. „Wo in Deutschland ist das Haus?“ Aus mir ist es dann nur so herausgesprudelt: all die Erinnerungen an die Eifelheimat, die so anders ist wie die Unendlichkeit der weiten Ebenen des russischen Landes. Ich habe dann, soweit es meine Russisch-Kenntnisse erlaubten, von den Menschen und den Dörfern rund um das Bergwerk in der Eifel erzählt. Von den Festen und Feiertagen, über das, was mir in ständiger Erinnerung war. Auch über die Obstbäume an den Straßen, und das wegen der landwirtschaftlichen Vielfalt alles wie ein großer Garten anzuschauen sei. Das Feuer war inzwischen ganz heruntergebrannt. Der Tag ging in den Abend über, und der Schmied sagte: „Morgen früh mache ich ein neues Feuer, und dann härten wir zuerst das Werkstück.“ Im Mai 1949 wurde unsere kleine Gefangenengruppe aufgelöst, und wir wurden in die Heimat entlassen. Den Rosenkranz konnte ich aus dem Krieg und Gefangenschaft nach Hause retten. Etliche Perlen fehlen heute. Doch er ist eine Erinnerung an eine schwere Zeit – und an den Willen zur Verständigung.“
September Das 1944 im Missionshaus eingerichtete Krankenhaus wurde geschlossen und wieder nach Mechernich verlegt. 52)
Herbst Da sich die wirtschaftliche Lage gebessert hatte, konnte die Schulspeisung entfallen. In der allgemeinen Not, als Folge des verlorenen Weltkrieges und des wirtschaftlichen Zusammenbruches, haben sich auch die Vussemer Schüler über diese Zuwendungen gefreut. Die Schulspeisung wurde von ausländischen karitativen Organisationen ermöglicht. 13)
1950
3. Januar Unerwartet und zur Freude aller kehrte Josef Winand als letzter Vussemer aus mehrjähriger russischer Kriegsgefangenschaft heim. 47)
Somit kehrten zweiunddreißig Vussemer nicht mehr aus dem Krieg zurück. Die zweiundzwanzig Gefallenen fanden bereits Erwähnung. Bislang unerwähnt blieben die zehn Vermissten, die von ihren Familien für tot erklärt wurden.
Es sind dies: Peter Berners, Sohn von Wilhelm Berners und Barbara, geborene Hilberath, vermißt in Rußland; 61) Heinrich Gülden, Sohn von Michael Gülden und Elisabeth, geborene Wassong, vermißt in Rußland; 62) Josef Gülden, Ehemann der Gertrud, geborene Blum, aus Mechernich, Bruder von Heinrich Gülden, vermißt in Rußland; 62) Johann Jansen, Sohn von Josef Jansen, vermißt in Rußland; 61) Heinz Klein, Sohn von Peter Klein und Margarethe, geborene Esser; 59) Ludwig Wielspütz, Sohn von Heinrich Wielspütz und Pauline, geborene Serexhe, letzte Nachricht 1945 aus Pillau; 38) Karl Schröder, Sohn von Andreas Schröder und Barbara, geborene Korth, verheiratet in Magdeburg, letzte Nachricht 1945 aus russischer Gefangenschaft; 63) Peter Lux, Sohn von Anton Lux, Ehemann der Josefa, geborene Dederichs, aus Weyer, vermißt in Sibirien; 64) Josef Gülden, Sohn von Hubert Gülden und Ursula, geborene Vogelsberg, letzte Nachricht 1944 aus der Festung Thorn; 65) Johannes Müller, Sohn von Wilhelm Müller und Ursula, geborene Rutt, als letzter Vussemer sprach Theo Linden im Frühsommer 1944 mit ihm in Riga. 66)
März Aus der Volksschule wurden folgende sechs Mädchen und Jungen entlassen:
Anna Elisabeth (Ursula) Hein, Inge Kaltwasser, Anna Klinkhammer, Katharina Müller, Kathi Wagner, Amalie Wagner, Walter Gülden, Peter Gülden. 13)
20. Mai In Einmütigkeit feierte die Dorfgemeinschaft die Goldene Hochzeit der Eheleute Johann Winand und Gertrud, geborene Renn. Das Fest begann mit einem Fackelzug, den die Feuerwehrleute und die Schulkinder mit einer Musikkapelle an der Spitze zu dem festlich geschmückten Haus des Jubelpaares in der Ackergasse führte. Hier brachten Musikkapelle, Kirchenchor und Gesangver¬ein ein Ständchen. Ortsvorsteher Albert Hein und Rektor Finke überbrachten Glückwünsche im Namen der Gemeinde beziehungsweise Pfarrgemeinde. 13)
13. Juni „Gegen 12 1/2 Uhr verdunkelte sich das Himmelsgewölbe. Ein furchtbares, seit Jahren hier nicht gewesenes Hagelwetter ging im Bereich des Dorfes nieder; Hagelkörner, dick wie Spielsteine, schlugen gegen die Fensterscheiben. Das Unwetter war begleitet durch starkes Donnern und Blit-zen. Die Dorfstraße verwandelte sich schnell in einen Bach. Die Gärten und Felder wurden hart mitgenommen“.13)
17. Juni Eröffnungsversammlung, Neugründung des Männergesangvereines 1892 Vussem „Auf vielseitigen Wunsch hin, der alten Mitglieder, sowie der sangesfreudigen Jugend, wurde eine Zusammenkunft einberufen. Der Vorsitzende des alten Vereines Johann Sistig, gab Bericht über die Ziele des Vereines, sowie über das noch vorhandene Vereinseigentum. Auf vielseitigen Wunsch hin wurde Josef Luxen aus Vussem gebeten, den Verein in gesang- und musikalischer Hinsicht zu führen. Josef Luxen nahm den Posten als Dirigent mit dem Hinweis an, keine Vergütung dafür zu erhalten. Die Vorstandswahl wurde verschoben.“67)
13. August Im Gasthof Schneider fand eine weitere Versammlung des Männergesangvereins statt. Auf der Tagesordnung stand:
1. Wahl des vorläufigen Vorstandes, 2. Übernahme der Satzung von 1892, 3. Aufnahme von Mitgliedern.
Die Versammlung, die von fünfzehn Sängern besucht war, wählte zum 1. Vorsitzenden: Johann Sistig, Kassierer: Alex Wielspütz, Schriftführer: Josef Hein. 67)
15. August Das Friedenskreuz kehrte von Rom nach Aachen zurück. Auf seinem Weg durch das Bistum trugen es die Vussemer Männer unter großer Beteiligung von Vussem nach Eiserfey. 14)
19. November Pater Finke, Rektor der Kirchengemeinde Vussem-Breitenbenden, wurde, nach dem er vier Jahre die Rektorstelle inne hatte, nach Berlin versetzt. Die Gemeinde bedauerte die Versetzung des beliebten Rektors sehr. Vor dem Krieg war er schon im Missionshaus in Vussem tätig gewesen und kannte daher die Kirchengemeinde sehr genau. Neben der Seelsorgetätigkeit widmete sich Pater Finke besonders der Musik, was sich in der Leistungsstärke des Kirchenchores niederschlug. 14)
3.Dezember Der neue Rektor, Pater Friedrich Ratte, ist aus Berlin-Mariendorf hier eingetroffen. Vor dem Mis-sionshaus begrüßte der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes Albert Hein den neu-en Rektor. Der Kirchenchor sang unter der Leitung des Pfarrers Dr. Koch aus Holzheim „Die Himmel rühmen“. Anschließend geleitete die Gemeinde den Rektor zur Kirche, wo sich Pater Friedrich Ratte vorstellte. 14)