1991
19. Januar
Die diesjährige Karnevalszeit stand wegen des Golfkrieges unter einem schlechten Stern. Aufgrund der erwarteten Solidarität mit den USA nahm der Krieg auch hierzulande auf unser Leben und somit z.B. Einfluss auf den Karneval. Die Karnevalssitzung verzeichnete einen merklichen Besucherausfall. Der immer am Samstag stattfindende Umzug wurde mit einem Schreiben vom 23. Jan. vom Karnevalsverein abgesagt. Selbst der Rosenmontagszug in Köln wurde für den II. Golfkrieg geopfert. Hieran hielten sich aber nicht alle. In unseren Nachbarorten wie z. B. Breitenbenden, Lorbach, Harzheim und Kommern fanden die Umzüge statt. 1)
1. März
Ab heute ist Vussem ohne Lebensmittelgeschäft und Bäckerei. Rolf Sistig, der letzte Inhaber des Geschäftes (vormals Hoffmann), gab den Betrieb auf, und das Anwesen wurde verkauft. 1)
4. März
In seiner Sitzung am 04.03.1991 wurde vom Vussemer Bürgerverein eine finanzielle Beihilfe für die Herausgabe der „Chronik des Dorfes Vussem 1890 – 1990“ abgelehnt. Von den 16 anwesenden Mitgliedern stimmten 14 gegen eine Unterstützung und 2 enthielten sich der Stimme. Somit ist der Karnevalsverein der einzige Ortsverein, der dem Heimat- und Geschichtsverein eine Spende zukommen ließ. 2)
24. März
Bei einer kleinen Feierstunde in der Schneidmühle wurde die Chronik des Dorfes Vussem 1890 – 1990 vorgestellt. Hieran nahmen viele Vussemer und geladene Gäste teil. Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem war auch sehr erfreut über die Teilnahme des örtlichen Männergesangvereins, der die Buchvorstellung mit ein paar Liedvorträgen untermalte. 1)
29. April
Die Handballer vom TSV Feytal schafften mit einem verdienten 22:19 (9:5) Erfolg gegen TuS SW Brauweiler den vorzeitigen Aufstieg in die Landesliga. Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude in der Halle in Brauweiler keine Grenzen. Zu der siegreichen Mannschaft zählten: Herbert Lebert, Christoph Dasburg, Werner Breuer, Hubert Schomer, Reinhold Effmert, Paul Greuel, Jörg Abel, Dietmar Martelock, Michael Lebert, Oliver Narres, Karl Lünebach, Markus Holzheim und Uwe Kol-venbach. 1) 3)
14. Mai
Die D-Junioren (11er Fußball Manschaft) des TSV Feytal wurden Kreismeister. Im letzten Spiel bei der TuS Hellenthal erreichten sie ein 0:0. Von den 14 eingesetzten Spielern kamen 11 aus Vussem und 3 aus Nöthen.
Einen Monat später setzte die Mannschaft unter dem Trainer Konrad Hein ihren Erfolg fort. Auf dem Sportplatz in Rinnen besiegten sie im Endspiel um den Kreispokal die TuS Hellenthal im Elfmeterschießen. 1)
31. Mai
Heinz Sistig übernahm die musikalische Leitung des Männergesangvereins Vussem und löste damit Kurt Carstens als Chorleiter ab. 4)
Juni
Mit der A-Jugend wurde eine weitere Mannschaft des TSV Feytals Kreismeister im Fußballkreis. Schleiden 1)
Juli/ August
Wie es sich andeutete, wurden ca. 20 vom Balkan kommende Asylbewerber von der Turnhalle in Roggendorf in die Vussemer Halle einquartiert. Wie sich dies womöglich auf das gesellschaftliche Leben im Ort auswirkt, in dem die Turnhalle eine nicht geringe Rolle spielt, versuchte der Ortsvorsteher Matthias Vogelsberg in einer Bürgerversammlung gegenüber der Politik und der Verwaltung der Stadt Mechernich darzustellen. Hierbei wurde kein Blatt vor den Mund genommen. 5) 6)
1. September
Der Heimat- und Geschichtsverein hatte zu einer ortskundlichen Begehung eingeladen. 1)
6. September
Nachdem die Asylbewerber nach ca. 6 Wochen von Vussem nach Satzvey verlegt wurden, kam es zum großen Reinemachen in den Unterkünften in Roggendorf und Vussem. In einer Sondersitzung des Mechernicher Rates wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst: „Die Verwaltung soll künftig alle Asylbewerber, die nach Mechernich kommen, auf der Stelle zurückschicken“.
Weiterhin hieß es: „In den Turnhallen in Roggendorf und Vussem sah es aus wie in einem Schweinestall“. „Wer so lebt muss auch so untergebracht werden“. Über eine derartige Wortwahl waren aber auch einige Politiker erzürnt und mahnten hier zu mehr Menschlichkeit. 7)
20. – 23. September
Die diesjährige Kirmes wurde vom TSV Feytal, dem Junggesellenverein und der Wolfgang Kompalka „Showband“ unter der Überschrift „Musikalische Römische Nächte“, im Zelt auf dem Sport-platz veranstaltet.
Am Sonntag spielten zum „Oberkreiner Frühschoppen“ die Itzbachtaler Musikanten auf. Die Festlichkeiten waren gut besucht. Leider war wiederum keine hl Messe. am Kirmessonntag. Am Mon-tag, nach der hl. Messe und dem Friedhofsgang, zog man wieder zum Festzelt, wo der Vussemer Musikverein aufspielte. Da der Kirmesdienstag gestrichen wurde, erfolgte das Hahnenköppen am Montag. Hahnenkönigspaar wurde Günter Hembach mit seiner Frau Bärbel. 1) 8)
1. November
Das diesjährige Allerseelensingen erbrachte den Betrag von 620 DM. Hiervon wurden 500 DM an das von Pater Leo in Indien geleitete Kinderheim überwiesen und 120 DM verblieben in der Gemeinde. 1)
24. November
Ein großer Erfolg war der von der Flötengruppe und vielen ehrenamtlichen Helfern in der Turnhalle erstmals durchgeführte Basar, dessen Erlös einem Kinderheim in Indien zugute kommt. Zuvor wurde diese Veranstaltung schon 1984 und 1985 im Saal des Margarethenhofes durchgeführt. Nach dem Verkauf der Gaststätte bot sich die Turnhalle bestens als neuer Veranstaltungsort an. 1)
15. Dezember
Im Pfarrbrief war zu lesen, dass sich unser Pfarrer in ärztlicher Behandlung in einer Spezialklinik bei Hamburg befindet. Da er sich voraussichtlich einer Operation unterziehen muss, wird sich seine Rückkehr bis ins neue Jahr verzögern. Durch den allgemeinen Priestermangel kann die bisherige Gottesdienstordnung nicht mehr gewährleistet werden. 9)
Im gleichen Pfarrbrief gab der Jugendvertreter des Pfarrgemeinderates bekannt, dass ab sofort auch Mädchen als Messdienerinnen willkommen sind. 9)
1992

18. Januar
Die diesjährigen Karnevalsveranstaltungen nahmen gegenüber dem Vorjahr wieder ihren normalen Verlauf. Die Karnevalssitzung fand am 18.01.1992 statt. Der Sitzungspräsident Klaus Reddig führte, umgeben von einem weiblichen Elferrat, in gewohnter Manier durch das Programm. Den ca. 350 Besuchern wurde ein vielfältiges Programm geboten. 1)
29. Februar
Bei Temperaturen um +15 °C sah man in Vussem wieder einen schönen, bunten Karnevalszug, den das Tambourcorps Eiserfey und der Musikverein musikalisch begleiteten. Neben den Großwagen dominierten in diesem Jahr die vielen Fußgruppen. Der Umzug wurde auch von einem Prinzen, und zwar von Prinz Ludwig (Zervos). aus Harzheim, begleitet. 1)
13. April
In der Nacht gegen 3:20 Uhr schreckte uns ein Erdbeben aus dem Schlaf. Das Beben mit einer Stärke von 5,6 auf der Richter Scala war für mitteleuropäische Verhältnisse schon ein starkes Beben. In unserer Gegend gab es aber kaum Schäden. Das Epizentrum lag im Deutsch–Holländischen Grenzraum bei Heinsberg bzw. Roermond, hier kam es auch zu größeren Schäden. 1)
Donnerstag, 30. April 1992
Maiansingen um 19.30 Uhr in Vussem.
Auf dem Junggesellenplatz begrüßte der Männergesangverein den Mai. Das Aufstellen des Maibaumes durch die Junggesellen erwies sich als sehr schwierig, denn er wäre fast in die vor 30 Jahren gepflanzte, gut gewachsene Sängerlinde gefallen. Am Maifeuer wurden bei einigen Glas Bier noch mehrere Liedchen gesungen.
1. Grüß Gott, Du schöner Maien, Satz von J. Schäublin,
2. Süß Liebe liebt den Mai, von Friedrich Silcher,
3. Mägdlein, hab acht, von Hermann Sonnet,
4. Nun bricht aus allen Zweigen, von Hermann Grölen,
5. An dem reinsten Frühlingsmorgen, von Rudolf Desch,
6. Der Winter flieht, der Kranich zieht, und
7. Eins, zwei, drei (ein Wanderliedchen).
Zum Abschluss sang man auch hier „Der Mai ist gekommen“, und der Musikverein spielte dazu. Da der Karnevalsverein sein traditionelles Grillfest auf dem Schulhof veranstaltete, musste der Chor auch hier mit ein paar Liedchen seine Anwesenheit bekunden, zumal Sangesbruder Klaus Reddig diesem Verein vorsteht. Dann ging man zur Tagesordnung über mit dem Ergebnis, daß einige Sänger anderntags mit einem ausgewachsenen Kater aufwachten.
25. Mai
Wie heute zu erfahren war, wurde die Fa. Dörries-Scharmann in Vussem-Neuhütte und in Mönchengladbach vom bisherigen Eigner, der Fa. Voith in Heidenheim, an die Bremer Vulkanwerft verkauft. 1)
10. Mai
Der Männergesangverein 1892 Vussem wurde mit der „Zelterplakette“ ausgezeichnet. Bei einer Feierstunde im Hürther Bürgerhaus nahm der Vereinsvorsitzende Willi Schütt die Auszeichnung entgegen. Die Auszeichnung wurde 1956 vom ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet und seitdem alljährlich an Chöre verliehen, die ihr 100 jähriges Bestehen begehen und sich nach-weislich besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes zur Förderung des kulturellen Lebens verdient gemacht haben. 10)
8. Juni
Die ehemalige „Gaststätte Margarethenhof“ wurde zu einem Seminarhaus umgebaut. Hier werden zukünftig überwiegend Seminare und Ausbildungen in der FELDEN-KRAIS-METHODE stattfinden. Die Feldenkraismethode, benannt nach ihrem Begründer Moshe Feldenkrais, der 1984 verstarb, ist eine körperorientierte Lernmethode, anhand derer der Ausübende mehr über den eigenen Körper und seine Bewegungsmuster erfahren soll. Die Methode findet insbesondere in der Rehabilitation nach Verletzungen zur Wiedererlangung der vollen Mobilität und beim Abbau von fehlhaltungsbedingten Schmerzen Anwendung. Grundsätzlich können Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen von diesem Konzept profitieren. Sie soll geistige und körperliche Frische bis ins hohe Alter erhalten helfen. 1)
8. Juni
Was in vielen Kirchen schon zum Altarbild gehört, ist nun auch in Vussem Wirklichkeit geworden. Ab Pfingsten gibt es auch hier Messdienerinnen. 1)
19. – 21. Juni
Am Freitagabend fand in der Turnhalle der Festkommers anlässlich des 100 jährigen Bestehens des Männergesangvereins statt. Durch das Programm führte Klaus Reddig. Neben dem Schirmherren MDB Dr. Wolf Bauer konnte der Vorsitzende Willi Schütt eine stattliche Anzahl an Ehrengästen begrüßen. Nicht vertreten waren der Bürgermeister und der Stadtdirektor. Musikalisch wurde der Kommers gestaltet vom Jubiläumsverein und dem Mandolinenorchester Kuchenheim.
Am Samstag war das vom MGV unter der Leitung von Heinz Sistig selbst gestaltete Festkonzert. Hier wurden schon wesentlich mehr Besucher gezählt, man sprach von ca. 200 Personen. Da es an diesem Tag zu starken Regenfällen kam, hatten auch einige Vussemer noch mit Hochwasser zu kämpfen.
Zum Abschluss war am Sonntag der Festzug sowie das Freundschaftssingen in der Turnhalle. Zuvor erfolgte aber noch der Gang zum Friedhof, wo der Vorsitzende Willi Schütt im Besonderen des Gründers Johannes Disternich und des langjährigen Chorleiters Josef Luxen gedachte. Obwohl vermutlich einige Leute von dem drohenden Regen abgehalten wurden, zog ein sehr langer Zug durch den Ort. Gestaltet wurde er von den 22 Gast- und den Dorfvereinen. Besonders hervorzuheben ist hier die Flötengruppe, die als eine buntgemischte Gruppe teilnahm. Das anschließende Freundschaftssingen fand in der gut besetzten Turnhalle statt.
Es sangen folgende Chöre:
Kirchenchor Vussem/Breitenbenden, Gesangverein Harmonie Holzmühlheim, MGV Eintracht Hellenthal, Frauenchor Heimbach, MGV 1863 Mechernich, Gemischter Chor „Euterpe“ Firmenich-Obergartzem, MGV Kall, Chorgemeinschaft „Eifelperle“ Heimbach, MGV 1853 Gemünd, MGV 1858 Kommern, MGV „Liederkranz“ Sötenich, MGV „Liederkranz“ Ripsdorf 1910 e.V. gemeinsam mit dem Männerchor Dahlem e.V. und dem MGV 1892 Vussem. 1) 10)
19. Juli
Das diesjährige Pfarrfest wurde in Verbindung mit dem Margarethenfest gefeiert. Der Pfarrgemeinderat als Ausrichter der Festlichkeiten hatte es durchgesetzt, die Margarethenprozession wieder am Sonntagmorgen nach dem Hochamt durchzuführen. Ein paar wenigen Vussemern war dies gar nicht recht. Es waren wohl die, die es auch 1987 fertigbrachten, die Prozession auf den Samstag zu verlegen. Es erfolgte ein Sturmlauf gegen den Pfarrgemeinderat. Es war zu hören, dass man die Leute der Musikkapelle nicht zusammen bekäme und der Kirchenchor nicht an der Prozession teilnehmen würde. Es nutzte alles Gezeter nichts. Der Pfarrgemeinderat unter dem Vorsitz von Heinz Sanden ließ sich von der Prozession am Sonntag nicht abbringen. Die Festlichkeit hatte einen guten Verlauf. Der gemachte Gewinn ist, wie verkündet, für die Renovierung der Kapelle vorgesehen. 1)
18. September bis Dienstag 22. September 1992
Kirmes in Vussem
Die diesjährige Kirmes wurde gemeinsam abgehalten vom MGV 1892 Vussem, dem Junggesellenverein „Alte Heimat“ und den Wirtsleuten Gertrud und Wolfgang Gumeny. Schon am Freitag begann eine Disco, verbunden mit einem Junggesellenwettkampf in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“.
Mit Marschmusik zog man am Samstag nach der Abendmesse zur Margaretenkapelle, um hier bei Gesang und Musik nach altem Brauch den Kirmesknochen herauszuholen. Danach marschierte man durch den mit Fahnen geschmückten Ort zur Turnhalle, wo um 20.00 Uhr der Kirmesball begann. Dazu konnte die bekannte Tanzkapelle „MINDORO“ verpflichtet werden. Mit dem Besuch der Kirmesgäste war man an diesem Tag zufrieden.
Am Sonntag fand der Frühschoppen in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ statt.
Nach der Totengedenkmesse, die am Montag um 10.30 Uhr begann, ging man zum Friedhof und zum Ehrenmal. Unter den Klängen des Musikvereins und den Gebeten des Pastors gedachte man der Toten und Gefallenen. Anschließend fand der traditionelle, durchgehende Frühschoppen mit dem Musikverein Vussem in der Turnhalle statt. Da einige Mitglieder des MGV kein Stehvermögen hatten, gaben sie frühzeitig den Geist auf und wurden vorzeitig zu Bett gebracht.

Dienstag: Um 14.00 Uhr Hahneköppen mit dem Junggesellenverein. Aus hartem Kampf um die begehrte Trophäe zwischen Junggeselle Rolf Wielspütz und Junggeselle Frank Still ging der Letztgenannte als strahlender Sieger hervor. Danach fuhr das Hahnenkönigspaar durch den Ort, angeführt vom Musikverein Vussem, um Ortsvorsteher Matthias Vogelsberg und den Dorfbewohnern die Ehre zu erweisen.
Um 20.00 Uhr begann der Hahnenkönigsball, der leider nur schwach besucht wurde. Mit der Tanzkapelle MINDORO konnte man nun das Tanzbein schwingen. Nach Mitternacht wurde mit lautem Wehklagen die Kirmes begraben.
10. – 11.Oktober


Sein 30jähriges Bestehen feierte am Wochenende der Musikverein Vussem. Mit einem bunten Programm lockte die Jubiläumskapelle zahlreiche Besucher in die Vussemer Turnhalle.
Unterstützt vom Kirchenchor Vussem-Breitenbenden, dem Männergesangverein 1892 Vussem und der Flötengruppe „Feybachfinken “ konzertierten die Musikanten unter Leitung von Hans-Hubert Schmidt am Samstag vor vollem Haus. Die zur Zeit rund 25 Mann starke Kapelle war vor 30 Jahren von Josef Luxen — er war 22 Jahre lang Dirigent — und neun weiteren Musikinteressierten gegründet worden. Zum Jubiläum spielten sie jetzt Melodien aus Operette und Musical. Jazz, böhmische Blasmusik und Evergreens fehlten im abwechslungsreichen Drei-Stunden-Programm auch nicht. Den musikalischen Frühschoppen am Sonntag gestalteten die befreundeten Musikvereine aus Floisdorf, Weyer, Frohngau, Strempt, Pesch, Keldenich, Engelgau, Kallmuth und Bleibuir. (gz/Bild: Günter Zumbe)
Unter dem Motto „Musik aus Vussem“ feierte der Musikverein am Samstag mit einem Konzert sein 30jähriges Vereinsjubiläum. In der festlich geschmückten Turnhalle hatte man zusätzlich unter der Decke zwei Fallschirme angebracht, die hervorragend zur Dekoration paßten. Nach dem Opening im zweiten Teil des Konzertes betrat der MGV, begleitet von viel Applaus die Bühne und brachte als erstes Lied „Die Nacht“ von Franz Schubert gekonnt zum Vortrag. Als zweites Lied wurde ein schmissiges Wanderliedchen mit dem Titel „Es zogen auf sonnigen Wegen“ vorgetragen. Hier muß man den 2. Baß einmal besonders lobend erwähnen, weil er sich nicht beim schwierigen Zählen von l, 2, 3 und 4, 5, 6 aus der Ruhe bringen ließ. Absoluter Höhepunkt aber war das russische Volkslied „Herrlicher Baikal“ in einer Bearbeitung von Heinz Buchold, das von den Solisten Klaus Reddig (1. Stimme) und Bernd Wenderdel (2. Stimme) hervorragend zu Gehör gebracht und vom Publikum mit stürmischem Applaus bedacht wurde.
Der Musikverein setzte nun sein Programm fort und erntete für seine guten Leistungen – unter der Stabführung von Hans-Hubert Schmidt – viel Beifall.
Zur Erinnerung sei nochmal erwähnt, daß vor 30 Jahren Josef Luxen – er war 22 Jahre lang Dirigent des Musikvereins – und acht Musikinteressierte eine Bläsergruppe gründeten. Zu den Musikern der ersten Stunde zählten: Josef Luxen, Josef Velser, Anno Hein, Matthias Schmidt, Fritz Pütz, Albert Hein, Peter Velser, Michael Wielspütz und Konrad Hein. Obwohl die Bläsergruppe eine eigene Geschäftsführung und eine separate Kasse hatte, galt sie als eine Abteilung des MGV. Die Jahreshauptversammlung, Konzerte und Ausflüge wurden gemeinsam durchgeführt. Nach dem Tode von Josef Luxen im Jahre 1984 wurde die Bläsergruppe zu einem selbständigen Verein mit dem Namen Musikverein Vussem. Neuer Dirigent (nach kurzen „Gastspielen“ von Heinz Sistig und Kurt Carstens) wurde Hans-Hubert Schmidt.
15. November (Volkstrauertag)
Gang zum Ehrenmal in Vussem
Gegen 9.35 Uhr setzte sich der Trauerzug, angeführt von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein, der einen Trauermarsch spielte, dem MGV und ein paar Vussemer Bürgern vom Schulhof in Richtung Ehrenmal in Bewegung, um der gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege zu gedenken. Am Ehrenmal spielte der Musikverein einen Choral und im Namen des Ortskartells legte Matthias Vogelsberg einen Kranz nieder. Der MGV wollte mit dem Choral „Da unten ist Frieden“ die Gedenkfeier verschönern, aber leider war die Tonaufnahme bei den ersten Tenören akustisch nicht angekommen, deshalb setzte man mit dem Choral „Wenn ich einmal soll scheiden“ das Programm fort.
Matthias Vogelsberg brachte in seiner Gedenkrede u.a. zum Ausdruck, daß es heute noch in vielen Ländern Kriege gibt; z.B. die Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien, wo der Terror gegen die Zivilbevölkerung unerträglich geworden ist, und deren Leid und Not wir Tag für Tag im Fernsehen miterleben können. Deshalb sei es dringend notwendig, sich für eine friedliche Lösung einzusetzen, um die schrecklichen Vorgänge zu beenden. Aber auch die unvorstellbare Gewaltwelle gegen Ausländer, insbesondere Asylbewerber, die wir zur Zeit in der Bundesrepublik erleben, sei zu verurteilen, und man müsse sich auch hier verstärkt für ein friedliches Miteinander einsetzen.
Es folgte nun das Lied „Über den Sternen“, vorgetragen vom MGV Vussem. Nach einem gemeinsam gesprochenen Gebet beendete der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ die Trauerfeier.
29.November
Auf seinen eigenen Wunsch hin sowie aus alters- und gesundheitlichen Gründen hatte unser langjähriger Pastor Stanislaus Sobieszczyk (79 J.) um Entpflichtung aus seinem Amt gebeten. Im Rahmen der hl. Messe zum 1. Advent entsprach der Regionaldekan Caspar Seeger dem Wunsch unseres Pastors. Somit endete nach 35 Jahren für Stanislaus Sobieszczyk die Seelsorgetätigkeit in der Pfarrei Vussem/ Breitenbenden. Letztlich endete hiermit auch die 1926 vom Orden der Missionare vom Heiligsten-Herzen Jesu (MSC), dem der Pastor angehörte, das Versprechen des Ordens. Mit der Anwesenheit des Ordens (Missionshaus, Kloster) hatte dieser auch die Seelsorge übernommen. Somit war hier von einem Priestermangel lange nichts spürbar geworden.
Pastor Stanislaus Sobieszczyk wird aber als Subsidiar in Vussem wohnen bleiben und auch weiterhin Gottesdienste in der Pfarrei feiern. In der gleichen hl. Messe wurde mit Bernhard Frohn aus Mechernich der neue Pastor eingeführt. Neben der Pfarrei St. Johannes Mechernich mit der Filialgemeinde Roggendorf hat er mit zwei Kaplänen noch St. Willibrod Nöthen, mit der Kapelle Kolvenbach, St. Rochus Strempt und St. Margaretha Vussem/ Breitenbenden vier Pfarrgemeinden zu betreuen. 1)
20. Dezember
Frl. Gertrud Vogelsberg, Küsterin an der Pfarrkirche in Vussem, hat ihren Dienst aufgegeben. Sie übernahm die Tätigkeit, von ihrem Vater, der 1948 verstarb. Seitdem der Pastor Sobieszczyk eine eigene Wohnung hatte, versah sie auch dessen Haushalt. 1)
30.Dezember
Gegen 2:45 Uhr in der Nacht zum Mittwoch kam es in Vussem in der Schreinerei Barth/ Vogelsberg (vormals Wagner) zu einem Großbrand. Das Feuer vernichtete die Produktionshalle und das Holzlager völlig. Somit verloren ca. 15 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Die ersten Helfer hatten schon schnell zwei Pferde aus ihrem Stall neben dem Betriebsgebäude gerettet. Die Einsatzleiter, der stellvertretende Stadtbrandmeister Günter Müller und der Oberbrandmeister Toni Reitz aus Lorbach, verfügten an der Brandstelle über 75 Wehrmänner und 14 Löschfahrzeugen. Das Löschwasser wurde dem unweit von der Brandstelle fließenden Feybach entnommen wurde. Behindert wurden die Löscharbeiten durch die eisige Kälte. 1) 11)
1993
13. Februar
Mit einem Festgottesdienst feierte der frühere Pastor Stanislaus Sobieszczyk seinen 80-zigsten Geburtstag. Weiterhin wurde Frl. Gertrud Vogelsberg nach 44 Jahren aus dem Dienst entlassen. Willi Schütt überreichte jedem ein Geschenk von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand. 1)
5. März
Der Pfarrgemeinderat und der Kirchenvorstand der Pfarrei St. Margareta Vussem/ Breitenbenden hatte zu einer Pfarrversammlung in die Schneidmühle eingeladen.
„Wir wollen mit den Teilnehmern und den Priestern an diesem Abend über das sprechen, was uns bewegt und was unserer Meinung nach in unserer Pfarrgemeinde in Zukunft geschehen müsste.“
Als Gesprächsleiter hatte sich Herr Schierling vom Generalvikariat Aachen zur Verfügung gestellt. So haben auch die Priester aus Mechernich ihre Teilnahme zugesagt. Im Laufe der Versammlung drängte sich der Eindruck auf, dass neues Leben in die Gemeinde Einzug hält. So haben Gemeindemitglieder sich bereit erklärt, einen der vielfältigen Dienste, wie z.B. als Kommunionhelfer oder Lektoren, tätig zu werden. Der Krankenbesuchsdienst soll neu organisiert werden. So soll auch von den Laien Einfluss auf die Gestaltung von Messen und Andachten genommen werden. Es erfolgte auch eine Neuauflage des Pfarrbriefes. Wir müssen uns mehr darauf einstellen, keinen Pastor mehr vor Ort haben. 12)
17. März
Von einem Jugendlichen aus Bad Münstereifel wurde durch wilde Autofahrerei auf dem Vussemer Sportplatz die Deckschicht zerstört. Der Platz ist vorerst nicht bespielbar und der Schaden soll 3000 Mark betragen. 13)
8. April
Helmut Vogelsberg aus Bergheim hat mit seinen beiden Söhnen das vom Brand übriggebliebene der Schreinerei Barth/ Vogelsberg (vormals Fa. Wagner) gekauft. Der Betrieb trägt fortan den Namen „Fa. Vogelsberg GmbH Innenausbau“. 1)
13. Juni
Junioren-Fußball-Turnier in Vussem.
Vom 10.06. bis 13.06.93 veranstaltete der TSV Feytal 1912/1920 e. V. sein erstes Junioren-Fußballturnier. Guten Fußball boten die jugendlichen Nachwuchskicker auf dem Aschenplatz in Vussem, Bei den E-Junioren gewann der ETSC gegen TUS Mechernich mit 2:0 das Turnier. Bei den F-Junioren gewann der TSV Feytal nach einem Achtmeterschießen gegen Kommern mit 4:1. In einem spannenden Endspiel der C-Junioren besiegte der TSV Feytal die Mannschaft aus Urfttal mit 1:0.
Über das C-Juniorenturnier hatte der MGV Vussem die Schirmherrschaft übernommen. Der Vorsitzende Willi Schütt überreichte den glücklichen Gewinnern einen Pokal, und im Namen des MGV übergab er dem Spielführer einen Ball, der von den anwesenden Chormitgliedern zuvor signiert worden war. Leider reichte die zu kleine Schar der Sänger nicht aus, um der siegreichen Mannschaft gesanglich zu gratulieren. Die Leistungsträger des 1. Tenors waren verhindert.
Erwähnenswert – oder auch nicht – sei noch, daß ein Sangesbruder versuchte, den jungen Kickern das Jodeln beizubringen. Da er aber zuvor zu tief ins Glas hineingeschaut hatte, reichte es nur noch – zur Gaudi der Anwesenden – zu einem kläglichen Gejohle. Anderntags sah man schon von weitem, daß sich auf seiner „Datscha“ eine ausgewachsene „Eule“ breit gemacht hatte.
Anm. d. Chron.: Es kann nicht sehr schlimm gewesen sein, denn nach einer Woche hatte sich die Eule verzogen, und beide saßen einträchtig auf der neu gezimmerten Bank, die der Sangesbruder für die Versöhnung angefertigt hatte.
19. Juni
Das Sanden-Team in Vussem hatte wieder zu einem Sommerfest mit einem großen Angebot ein-geladen. 14)
Im Laufe des Jahres begann die Bautätigkeit „auf dem Settert“. Die ersten Bauherren waren etwa zeitgleich die Eheleute Arno und Elke Groß sowie Harry und Monika Gülden. 15)
30. April
Maifeier in Vussem (19.30 Uhr).
In Vussem mußten die Zuschauer sich etwas gedulden, denn einige Sänger hatten nicht mit dem Rechtsdrall ihrer Fahrzeuge gerechnet. So mußten sie, unfreiwillig versteht sich, in die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ einkehren. Aber diese Unpünktlichkeit hat eine Ursache. Seit Jahren fühlt sich niemand für die Maifeier in Vussem verantwortlich, um ein Konzept oder Programm für den Ablauf zu erstellen. Der Chor sang unter dem Dirigat von Heinz Sistig nach Gutdünken einige Mai- und Frühlingsliedchen. Beim Aufstellen des Maibaumes durch den Junggesellenverein sang man gemeinsam mit Unterstützung des Musikvereins „Der Mai ist gekommen“.
Anschließend begab man sich zum ehemaligen Schulhof, um dem Karnevalsverein, der sein alljährliches Grillfest abhielt, mit einigen Liedvorträgen zum Gelingen beizutragen. Die Sektbar, die von einigen Mitgliedern der Tanzgarde besetzt war, wurde manchem Festteilnehmer zum Verhängnis. Denn der Sekt zeigte nach einiger Zeit seine Wirkung, zumal nach dem zuvor genossenen Bier ein Zweikampf im Inneren der Zecher entbrannte, worauf der Inhalt zum Ausgang drängte.
30.Juni
Der Stadtteil Vussem hat 696 Einwohner, davon sind 367 männlich und 329 weiblich. 13 Personen haben hier ihren Nebenwohnsitz und 11 sind Ausländer. 16)
August
Die Messdiener hatten ein mehrtägiges Zeltlager in Schlossthal bei Dollendorf. 17)
14. November
Volkstrauertag in Vussem
Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und der Volkstrauertag sind die vier Gedenktage im November, mit denen das Kirchenjahr zu Ende geht. Alle diese Feiertage haben eine unterschiedliche Geschichte, alle jedoch haben den gleichen Sinn: sie sind Tage des Erinnerns und der Trauer für geliebte Angehörige und Freunde, die man verloren hat. So hatte auch, wie in den Jahren zuvor, der Bürgerverein am Volkstrauertag um 10.00 Uhr zu einer Feierstunde am Ehrenmal die Bewohner von Vussem eingeladen. Zur musikalischen Umrahmung standen wieder der Musikverein und der MGV bereit. Beim Abmarsch des Trauerzuges herrschte ein böiger Wind, vermischt mit Regenschauern, so daß die Mützen einiger Feuerwehrmänner in einer Pferdekoppel landeten, die mit einem Elektrozaun gesichert war. Der Übersteiger erhielt deshalb unfreiwillig mehrere Stromstöße, die ihn zu Boden warfen.
Als erstes Lied sang der Chor eine Neueinstudierung: „Wohl denen, die da wandeln“ (Weise und Satz von Heinrich Schütz / 1628). Ortsvorsteher und Vorsitzender des Bürgervereins Matthias Vogelsberg legte im Namen der Dorfbevölkerung einen Kranz nieder. In seiner Ansprache stellte er u.a. die Frage nach dem Sinn einer Gedenkfeier am Volkstrauertag. Immer weniger Leute wären bereit, daran teilzunehmen. Sie hätten einige Ausreden parat, wie z. B. daß sie vom Krieg nichts mehr hören und sehen wollen, oder daß endlich vergessen sein soll, was vor 50 Jahren geschehen ist. Angesichts der geringen Beteiligung in den letzten Jahren, abgesehen von einigen teilnehmenden Vereinen, ist dies in der Tat sehr beschämend. Er fuhr in seiner Rede fort und sagte sinngemäß: „Ein flüchtiger Blick in die Zeitung, ein oberflächliches Hören der Nachrichten in Radio und Fernsehen läßt den Schluß zu, daß Krieg und Gewalt offenbar zum Alltag der Gegenwart dazugehören. Tod oder Verwundung vieler Menschen, Zerstörung von Hab und Gut des einzelnen sind an der Tagesordnung. Wie verhalten wir uns gegenüber diesen Nachrichten, den Bildern, die uns stündlich Gewalt und Leid vor Augen führen? Lösen diese schrecklichen Ereignisse Betroffenheit aus? Wie kommt es, daß nach den Erfahrungen der Vergangenheit und angesichts der aktuellen Übermittlung gewalttätiger Aktionen und kriegerischer Auseinandersetzungen Protest nur sporadisch und ganz verhalten zu hören ist? Ist es Resignation oder Gleichgültigkeit? Von einem Vergessen kann sicherlich nicht gesprochen werden. Und so gilt es, am heutigen Tag der Trauer zum aktiven Einsatz für den Frieden in der Welt aufzurufen. Wir dürfen die Toten nicht vergessen!“
Einfühlsam wollte der Chor nun das zweite neu einstudierte Lied „Befiehl Du Deine Wege“, Weise von Bartholomäus Gesius, Satz Hugo Herrmann, zur Aufführung bringen. Doch der sehr stürmische Wind ließ das nur bedingt zu, und sein Heulen mischte sich mit dem Gesang des Chores. Annemarie Linden brachte in ihrem Beitrag zum Ausdruck, daß der Volkstrauertag ein Tag des Gedenkens und des Nachdenkens sei, daß die Schatten der Kriege, der Vertreibungen und Zerstörungen, der Ausrottungen und des seelischen Leids nicht gewichen sind. „So sind wir an diesem Tag alle aufgerufen, die Toten der Weltkriege in unsere Herzen zu schließen. Wir gedenken der gefallenen Soldaten beider Weltkriege, den im Bombenhagel umgekommenen Frauen und Kindern, den während der Flucht und Vertreibung zu Tode gekommenen Menschen. Wir gedenken der Opfer der Gewaltherrschaft, sowohl der nationalsozialistischen als auch der kommunistischen, aller Menschen, die aus rassistischen, politischen oder religiösen Gründen ihr Leben verloren. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Zeit“. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ endete die Trauerzeremonie in Vussem.
30./ 31. Oktober
Bei der Pfarrgemeinderatswahl standen 19 Kandidaten zur Auswahl. Gewählt wurden bei einer Wahlbeteiligung von 24,1 % folgende Personen: Claudia Bruns, Ursula Dasburg, Carola Eckstein, Resel Feyen, Albert Hein, Anneliese Klinkhammer, Annemarie Linden, Irmgard Mehren, Otti Sanden, Sonja Ströder, Astrid Fey. Helga Hartinger wurde in den Pfarrgemeinderat berufen. 18)
5. Dezember
Weihnachtsmarkt im Altenheim St. Michael in Breitenbenden
Die Vorbereitungen zum diesjährigen Weihnachtsmarkt liefen wieder auf Hochtouren, ehe die Pforten am heutigen Sonntag um 10.00 Uhr geöffnet wurden. Somit standen auch der Integration von behinderten Menschen alle Türen offen. Dieser Markt wird zu recht „Basar der Begegnung“ im Wohn- und Pflegeheim Sanden genannt.
„Auf unseren Festen hat man stets bemerkt, wie wichtig die Öffnung des Hauses nach außen für unsere Bewohner ist. Aber auch für die gesunden Menschen ist der Kontakt mit seinen hilfsbedürftigen Mitbürgern vor Ort durchaus ein Erlebnis“. Dies brachte Wohnheimleiter Heinz Sanden Jun. im „Wochenspiegel“ deutlich zum Ausdruck.
Für die kleinen Gäste stand ein nostalgisches Kinderkarussell bereit, und darüber hinaus gab es alles, was Weihnachtsstimmung aufkommen läßt. Sogar der Nikolaus gab ein Stelldichein und beschenkte die vielen Kinder reichlich.
Auch der MGV Vussem stand wieder im Dienst der guten Sache und sang vorweihnachtliche Lieder. Wenn auch 9 Sänger fehlten, so wurden die Darbietungen vom Publikum doch mit reichlich Applaus belohnt.
12. Dezember
Seniorennachmittag in Vussem.
Beim diesjährigen Seniorentreffen in der „Schneidmühle“ hatten sich die Ortsvereine Kirchenchor, Blockflötengruppe, Musikverein und MGV wieder bereit erklärt, den schon zur Tradition gewordenen Tag musikalisch zu gestalten. 84 Einladungen waren verschickt worden, nur 45 Senioren waren der Einladung gefolgt. Sie wurden von Matthias Vogelsberg herzlich begrüßt. Er sagte, daß es in der heutigen, schnellebigen Zeit sehr schön sei, wenn es für die älteren Menschen eine solche Zusammenkunft gebe. Unter den Gästen weilten auch Pastor Sobieszczyk und Kaplan Kröger.
Es fiel auf, daß bereits 5 Sänger (Sbr. Eddi mitgerechnet) am Seniorentag teilnehmen, daß sind 20% des gesamten Chores. Es ist also dringend geboten, jungen Nachwuchs zu werben, damit der Chor auch in Zukunft lebensfähig bleibt und nicht wegen Überalterung schließen muß.
Selbstverständlich wurden die Senioren gut bewirtet. Das Programm dauerte mehrere Stunden. Zwischenzeitlich war auch Bürgermeister Schüller mit seiner Gattin zu Gast. Die Kindertanzgarde sorgte mit ihrem Auftritt für Abwechslung und wurde von der älteren Generation stürmisch gefeiert. Für festliche Stimmung sorgte auch zum Ende des Nachmittages der Musikverein mit seinen Beiträgen.
18. Dezember
Weihnachtsfeier im Alten- und Pflegeheim Sanden in Vussem.
Seit dem 01. September 1971 besteht nun schon das Alten- und Pflegeheim der Familie Sanden, daß sie in den prächtigen Räumen des ehemaligen Missionshauses eingerichtet hat. Alljährlich findet hier im Hause mit den Heimbewohnern und Betreuern eine Weihnachtsfeier statt, zu der auch der MGV Vussem wieder eingeladen wurde, um mit seinen Liedvorträgen die Anwesenden zu erfreuen.
Heinz Sanden Jun. bedankte sich anschließend mit freundlichen Worten beim Chor für das Erscheinen und die Darbietungen. Der Chorleiter versicherte ihm, daß die Sänger wieder gerne gekommen seien, weil bei einer guten Akustik und einem aufmerksamen Publikum es Freude macht, zu singen. Matthias Vogelsberg, der mit seiner Gattin jedes Jahr an der vorweihnachtlichen Feier teilnimmt, ergriff das Wort und bedankte sich bei der Familie Sanden im Namen der Bewohner und stellte fest: „Hier seid Ihr in guten Händen.“ Zum Abschluß wurde gemeinsam das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ gesungen.
1994
16. April
Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem hatte nach 1986 zu einem erweiterten Treffen der ehemaligen Vussemer Volksschüler der Einschulungsjahrgänge von 1932 bis 1967 eingeladen. Von den ca. 300 Eingeladenen nahmen gut 150 Ehemalige teil. 1)


14. August
Die Wohn- und Pflegeheime Sanden veranstalteten ein Bayerisches Wiesenfest in Vussem Neben Bayerischen Attraktionen wie z. B. Weißwurst, Brezeln, Alphörner, Baumstammwerfen, Jodeln, Schuhplattler war wohl die Kreismeisterschaft der Fingerhakler der Höhepunkt des Festes. Der Besucherandrang war groß. Damit bei der Kreismeisterschaft alles mit rechten Dingen zuging, hatte man sich erfahrener Hilfe versichert. Der Chiemgauer Rangler- und Haklerverein half bei der Ausrichtung der Veranstaltung tatkräftig mit. Mit dem in Köln wohnenden Konrad Plenk war als Schiedsrichter ein Mann engagiert worden, der in dieser Sportart schon mehr als 40 Titel auf sich vereinigen konnte. Am Anfang stand das Wiegen der Teilnehmer. Bis 140 Pfund wurde in der Leichtgewichtssklasse gestartet, über 140 Pfund starteten „die schweren Jungs“. Bei den Leichtathleten hatten die Vussemer ein Heimspiel. Es siegte der einheimische Thomas Wetchorek vor Hubert Janden aus Iselburg und Michael Plovic, ebenfalls aus Vussem. Bei den Schwergewichtler machte Helmut Fohr aus Weißenbrunnen vor dem Vussemer Michael Hubert und Heinrich Bremer, ebenfalls aus Vussem, das Rennen. Ohne Titel blieb der weitere Vussemer Teilnehmer Johanes Klinkhammer. Weiterhin wurde den Besuchern z.B. noch einiges von dem Jodelkönig Hans Günter Kains, sowie den Alphornbläsern und der Trachtenkapelle aus Kistenich geboten. 19)
Juli/August
Hardy Hawinkels wird neuer Kaplan und betreut daher auch die Pfarrei Vussem/ Breitenbenden. 1)
16. Oktober
Für die Wahl der Vertretung der Stadt Mechernich erzielte der Vussemer Matthias Vogelsberg im Wahlbezirk 11 für die CDU mit 494, zu den weiteren Kandidaten der SPD mit 299, der UWV mit 92, die Grüne mit 77 und der FDP mit 19 Stimmen das beste Ergebnis. 1) 20)
1995
März
Bei der General- und Hauptversammlung des Karnevalsvereins standen Vorstandswahlen an. Der Vorsitzende Klaus Reddig stand nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wählte die Versammlung Wolfgang Schneider. 1)
5. April
In Vussem, Rosenweg 18a, eröffnete die Physiotherapeutin Frau Ute Fischer-Kuck eine Praxis für Krankengymnastik. 1)
23. Juni – 2. Juli
Anlässlich des 25 jährigen Bestehens der Fusion zwischen den beiden Sportvereinen Eiserfey und Vussem zum TSV Feytal 1912/1920 und der Gründung des SV Vussem vor 70 Jahren hatte der Verein zu einem Sportfest eingeladen. Am 23. Juni war der Festkommers in der Turnhalle. Am nächsten Tag begann die Sportwoche, in der alle TSV- Abteilungen wie Fußball, Handball, Judo, Gymnastik und Tennis ihren Sport demonstrieren konnten. Der Vorsitzende des Gesamtvereins Matthias Vogelsberg aus Vussem konnte viele Gäste begrüßen. Die wohl größte Attraktion des Festes war das Fußballspiel einer Traditionsmannschaft von Borussia Dortmund, die gegen eine Traditionsmannschaft (Trainerauswahl) des Kreises Schleiden spielte und 6:2 siegte. 1) 21)
Juni
Die Löschgruppe Vussem erhielt ein neues Löschfahrzeug. 1)
29. August
In der früheren Vussemer Volksschule kam es zu einem Brand, der einen hohen Schaden anrichtete. 1)
24. November
Beim örtlichen Karnevalsverein begann eine neue Ära. Beim traditionellen Prinzenempfang in Me-chernich in der Aula der St. Barbara Schule nahmen erstmals Tollitäten aus Vussem teil. Es han-delt sich hierbei um ein Dreigestirn mit Prinz Matthias (Vogelsberg), Bauer Klaus (Müller) und Jungfrau Winfried (Kreuser). 22)
9. Dezember
Die Poststelle in Vussem, Trierer Straße, wird geschlossen. Die Postannahme mittels Briefkasten bleibt bestehen, soll aber zur Dorfmitte verlegt werden. Die letzte Vussemer Posthalterin Berna-dette Hubert geb. Kolvenbach übernahm am 1.12.1980 die Poststelle von ihrer Mutter Luise Kolvenbach geb. Wielspütz. 1)
1996
27. Januar
In der ersten Karnevalssitzung nach Klaus Reddig führte seine Frau Elfriede Reddig bravourös durch das Sitzungsprogramm. Die Turnhalle war mit nahezu 300 Besuchern ausverkauft. Von den Verantwortlichen wurde wieder ein sehen- und hörenswertes Programm zusammengestellt. Zu den Höhepunkten zählten sicherlich die Mitwirkung des Vussemer Dreigestirns und der Vortrag der „Alkis“. Unter diesem Namen traten Josef Winter, Franz Josef Schmidt, Richard Eversheim, Ralph Schneider, Heinz Sistig und Christian Reichert als Gesangsgruppe auf. 1)
10. Februar
Unter den Orgelklängen „Emol Prinz ze sin“ zog das Vussemer Dreigestirn, die kleine und große Tanzgarde und Kaplan Hardy mit den Messdienern zur ersten Karnevalsmesse in die Kirche ein. Mit Kaplan Hardy hatte die Mundartmesse den richtigen Zelebranten, der auch des Eifeler Platt mächtig ist. Zum Ende der Messe spielte der Musikverein Vussem das Lied „Echte Fröngde stohn zusamme“. 23)

Februar/ März
Bei der Fa. Dörries–Scharmann in Vussem wurden die Wolken immer dunkler. In den Zeitungen wurde vieles zur Situation des Werkes, das zur Bremer Vulkan AG gehört, geschrieben. Es waren keine guten Nachrichten. Die ca. 300 Beschäftigten waren in großer Sorge und versuchten mit Protestaktionen, die Öffentlichkeit auf ihre Situation, der drohenden Werksschließung, aufmerksam zu machen. Zu diesen Aktionen gehörten auch Mahnwachen, die auf dem Werkgelände abgehalten wurden. 1)
31. Mai
Heute Morgen standen nur wenige Autos auf dem Parkplatz der Fa. Dörries. Man ahnte Böses. Die Tageszeitung schrieb schon vom Konkurs. 1)
6. Juni
Nach dem Niedergang der Bremer Vulkan AG gingen in deren Sog auch die zugehörige Fa. Dörries-Scharmann in Vussem und Mönchengladbach in den Konkurs.
Mit etwa 150 Beschäftigten wurde zunächst weitergearbeitet, um alles zu ordnen und die in Arbeit befindlichen Maschinen noch fertig zu stellen. Einige Mitarbeiter hatten auch schon gekündigt, um so schnell wie möglich einen Neuanfang zu beginnen. Für einige Beschäftigte führte der Weg am Montag nach Euenheim ins BZE. 1)
9. Juni
Der Heimat- und Geschichtsverein und der Pfarrgemeinderat führten wieder gemeinsame Wanderrungen mit unterschiedlichen Streckenlängen durch. 1)
14. – 16. Juni
Die Feuerwehr, Löschgruppe Vussem, feierte ihr 60-jähriges Bestehen in Verbindung mit dem Stadtfeuerwehrtag. Zum Festkommers begrüßte Oberbrandmeister Peter Schneider den Schirmherren Bernhard Wachter sowie viele Besucher in der Turnhalle. Zuvor war aber noch die Segnung des Feuerwehrfahrzeuges TSF, die Kaplan Hardy Hawinkels vornahm. Für den Samstag war neben einer Fahrzeugausstellung auch eine Übung der Jugendfeuerwehren angesagt. Ein weiterer Höhepunkt fand am Sonntag mit dem Empfang der Gastwehren und dem Umzug durch den Ort statt.
Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Vussemer Oberbrandmeister Peter Schneider nach 45 Jahren Feuerwehrdienst aus dem aktiven Dienst ausschied. Zu seinem Nachfolger wurde der Oberbrandmeister Rolf Wielspütz ernannt. 24)
1. September
Mit einem weiteren großen Sommerfest feierte Heinz Sanden mit der Familie, Freunden und Be-kannten in Vussem am ehemaligen Missionshaus das 25-jährige Bestehen der Einrichtung „wohnen und pflege“.
Neben den vielen Attraktionen fanden die 3. Kreismeisterschaften im Fingerhakeln im Rahmen des Sommerfestes wieder hier statt. In der Klasse bis 80 Kg siegte Reiner Laak, ein Mitarbeiter des Hauses Sanden, und in der Klasse über 80 kg gewann der Heimbewohner Theo Gaastra. 25)
29. September
Unter den Teilnehmern des 23. Berlin-Marathons waren auch drei Vussemer. Heinrich Reinartz, Joachim Kluge und Albert Velser nahmen an dem sportlichen Großereignis in der Hauptstadt Berlin teil. Nach ca. ¾ Jahr Vorbereitung galt es, den 42,196 km langen Lauf gut zu überstehen. Die drei Vussemer Teilnehmer passierten die Ziellinie in weniger als vier Stunden. Es war ein großes Erlebnis. 1)
Oktober
Nun war es endlich soweit: von Seiten des Bistums und der Baubehörde des Kreises Euskirchen lagen die Genehmigungen für den Bau des Pfarrheims vor. Gegenüber dem Bistum, das den Bau in zwei Abschnitten ausführen wollte, haben sich die Verantwortlichen der Gemeinde für die Ausführung „alles in einem Stück“ durchgesetzt. Obwohl das Bistum einen erheblichen Zuschuss beisteuerte, kam neben einer großen manuellen auch eine hohe finanzielle Eigenleistung von ca. 100.000 DM auf die Gemeinde zu. In einer Pfarrversammlung wurde mit der Gemeinde die bevorstehende große Aufgabe besprochen. 26)
31. Dezember
Seit dem 24.Dezember haben wir Minustemperaturen zwischen -10 und -12 °C. Vom 28. Dezember an gab es reichlich Schnee. Es deutete alles darauf hin, dass die Kälte und der Schnee weiter anhalten. In der Silvesternacht fiel das Thermometer auf –18 °C. 1)
1997
Januar
Nach der großen Bereicherung des örtlichen Karnevals, hervorgerufen von den ersten Tollitäten, einem Dreigestirn, musste der Karneval in der Session 1996-97 ohne Leitfigur(en) auskommen.
War die Karnevalssitzung auch nicht ganz ausverkauft, so war der Umzug mit seinen 16 Wagen und Gruppen wieder ein voller Erfolg und der bisher wohl schönste Zug. Die große Teilnehmerzahl beim Umzug machte sich auch anschließend in der Turnhalle bemerkbar. So hörte man oft die Aussage: so voll war es in der Turnhalle noch nie. Der Ausschank leistete Schwerstarbeit. Es war einfach der Bär los. 1)

1. März
Heute begann die Fa. Schilles aus Floisdorf mit den Erdarbeiten und gab somit den Startschuss für den Bau des neuen Pfarrheims.
Die Fa. Schilles hat die Erdarbeiten völlig kostenlos durchgeführt. Als Willi Schütt und Helmut Mehren nach Floisdorf fuhren, um ihr Anliegen vorzutragen, fragten sie natürlich auch nach den Kosten. Jetzt Originalton Hubert Schilles: „ Ihr hatt se doch ne mie all, ich nemme von Vossem kein Jeld. Wenn ihr bezahle wollt, dann mütt ihr üch ene andere söke. Un jetz drenke mir en Flasch Weng.“ Sprach es und öffnete eine Flasche Wein. Drei Wochen später führte die Fa. Schilles die Erdarbeiten durch. Eine Rechnung ist aus Floisdorf nie gekommen. 58)
15. März
Vor der hl. Messe war die Grundsteinlegung für das neue Pfarrheim durch Pfarrer Bernhard Frohn und Kaplan Hawinkels. Zuvor verlas Pfarrer Frohn den Text der Urkunde. Die Feier wurde umrahmt vom Musikverein. Die Beteiligung war mäßig. Später wurde noch zu einem Umtrunk in den alten Pfarrsaal eingeladen. 27)
15. März
In der Nacht wurde der Gastwirt der Gaststätte zur Schneidmühle durch ein Geräusch aus dem Schankraum aufgeweckt. Als er nachschaute, stellte er fest, dass die Sparkästchen von der Wand gehebelt und gestohlen worden waren. Als er sich auf dem Parkplatz umsah, bemerkte er zwei Männer, die durch den angrenzenden Bach in Richtung Breitenbenden flüchteten. Die eingeleitete Fahndung durch die Polizei hatte keinen Erfolg. 1)
17. April
Am vergangenen Samstag wurde Anno Hein aus Vussem im Rahmen der Abendmesse für seine 50- jährige Tätigkeit als Organist in der Pfarre St. Margareta Vussem/Breitenbenden geehrt. Pfarrer Bernhard Frohn gehörte zu den ersten Gratulanten und verlas einen Dankesbrief von Bischof Heinrich Mussinghoff aus Aachen Zur Überraschung des Jubilars sang der Kirchenchor unter Leitung des befreundeten Dirigenten Rainer Pütz aus Strempt einige Lieder während der Messfeier. Nach dem Gottesdienst hatten der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat zu einem kleinen Empfang in den alten Pfarrsaal geladen. 28)
31. Mai
Anlässlich seines 105-jährigen Bestehens veranstaltete der Vussemer Männergesangverein mit dem Rechter Männerquartett aus Belgien ein Konzert.
Die Veranstaltung erfolgte in der Räumlichkeit des Feldenkraiszentrums „Das Haus“. 1)
21. Juni
Mit einer hl. Messe feierte der frühere Pfarrer Stanislaus Sobieszczyk sein 40-jähriges Ortsjubiläum. 1)
29. Juni
Das diesjährige Sommerfest der Heinz Sanden KG „wohnen und pflege“ stand unter dem Motto „Feiern wie in Frankreich“. 30)
10. Juli
„Boutique in München made in Vussem“
Die jüngste Ausgabe der „Agit-News“ stellte die Fa. Vogelsberg in Vussem als innovatives Handwerksunternehmen im Kreis Euskirchen vor. Der Schreinereibetrieb hat sich zu einem Unternehmen für individuelle Inneneinrichtungen entwickelt und sich über die Landesgrenzen hinaus einen guten Namen gemacht. 31)
25 Juli
Der Stadtteil Vussem hat 693 Einwohner, davon sind 373 männlich und 320 weiblich.
8 Personen haben hier ihren Nebenwohnsitz und 16 sind Ausländer. 32)
August
Vom 22.08. bis 24.08.fand ein Zeltwochenende für die Messdienerinnen und Messdiener in Nehren an der Mosel statt. 33)
September
Das Pfarrheim ist in der Zwischenzeit soweit fortgeschritten, wie es beim ersten Spatenstich am 1. März niemals für möglich gehalten wurde. Nach den von der Fa. Schilles ausgeführten Erdarbeiten, mit Unterstützung durch manuelle Eigenleistungen hat die Fa. Küppers aus Breitenbenden den Rohbau in Rekordzeit hingestellt. Es folgte die Fa. Zimmerei Hubert Bruns aus Vussem für Dachstuhl und Dachabdeckung. Bei der manuellen Eigenleistung ging es nun weiter mit Glaserei Christoph Dasburg aus Breitenbenden. Alle Fliesenarbeit wurden mit einer Schar Helfer unter der fachkundigen Leitung von Michael Schrötler und Günter Hembach fertig gestellt. Die Malerarbeiten führte Klaus Müller aus. Danach baute die Fa. Vogelsberg die Türen und die Küche ein. Nicht vergessen werden darf hier der große Einsatz der vielen unermüdlichen Helfer aus der Gemeinde. Besonders hervorzuheben sind hier Willi Schütt, Peter Schneider und Helmut Mehren. Zwischenzeitlich haben sich auch schon Familien, Gruppen, Vereine bereit erklärt ein Fenster zu stiften. So konnte der Kirchenvorstand vermelden, dass bislang kein Pfennig Schulden gemacht wurden. Dies war also nur durch anonyme Spenden aus der Gemeinde, durch den Zuschuss des Bistums, durch die großzügige Hilfe der genannten Firmen und durch die manuelle Eigenleistungen einiger Pfarrmitglieder möglich. Nicht zu vergessen sind die Vereine, die den Erlös aus ihren Aktivitäten vielfach für den Bau des Pfarrheims zur Verfügung stellten. 34)
6. September
Am Samstag ging in Vussem die Post ab. Auf dem Freigelände der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ stellten der Gastwirt W. Gummeny und die Spieler der II Mannschaft erstmals ein Spektakel auf die Beine, das jedem Mallorca Ignoranten eindrucksvoll aufzeigte: Ja so geht es am Ballermann zu. Selbst am Sand hatte der Wirt „Jummi“ nicht gespart und hatte auf einer Teilfläche etliche Kubikmeter abkippen und verteilen lassen. Er war selbst überrascht. Soviel Leute habe er bei einem Fest in Vussem abends um 19:30 Uhr noch nie gesehen und es wurden immer mehr. Einige Hundert waren es am späteren Abend und die vergnügten sich bei Gegrilltem, Bier und Sangria aus der Wanne Zur vorgerückter Stunde schritt man noch zur unverzichtbaren „Miß Ballermann“ – Wahl, deren Sieg mit einem Reisegutschein in Höhe von 200 DM verbunden war. Der Sieg ging an Isabell Mießeler aus Eiserfey, die die Konkurrenz für sich entschied. 1) 35)
19. – 22. September
Großes Programm zur Kirmes!
Die Vussemer Kirmes fand wieder im Festzelt statt. Es begann am Freitag mit einem Discoabend mit Frank. Am Samstag wurde die Kirmes unter Musikbegleitung der Musikvereine aus Floisdorf und Vussem heraus geholt. Anschließend war Tanz. Der Eintritt betrug 9 DM. Am Sonntag spielten zum großen, musikalischen Frühschoppen die Musikvereine aus Obergarzem, Iversheim, Lessenich, Eicks, Strempt, Antweiler, Pesch, Weyer und Frohngau bei freiem Eintritt auf. Um 13 Uhr führten die Junggesellen das Hahnenköppen durch. Montags war um 10:00 Uhr hl. Messe mit dem Gang zu Friedhof und dem Kriegerdenkmal. Ab 15:00 war Tanz mit der Kapelle „Varia Sound Band“. Hierfür betrug der Eintritt 5 DM. Eingeladen hatte der Musikverein Vussem und der Wirt. 36)
20. November
Vom Heimat- und Geschichtsverein wurde die Vussemer Familienchronik herausgegeben. 1)
Dezember
Für die Karnevalssession 1997-98 wurde mit Prinz Hans (Klinkhammer) der erste Alleinherrscher proklamiert. 1)
Der Pfarrbrief für die Pfarrgemeinde St. Margareta Vussem/ Breitenbenden erscheint nun schon 20 Jahre lang. 1)
1998
Januar
Die diesjährige Karnevalssitzung war recht gut besucht. Durch das Programm führte erstmals Ralf Schumann aus Vussem. 1)
April
Der für Mechernich, Roggendorf, Strempt und Vussem zuständige Pfarrer Bernhard Frohn verließ die Gemeinden und ging in den Ruhestand. In der fünf Jahre dauernden Zeit als zuständiger Pfarrer in Vussem und Breitenbenden hatte er sich Achtung und Anerkennung erworben. Die Pfarrgemeinde wünschte ihm für die Zukunft sowie zu seiner Aufgabe als Seelsorger in der Reha Klinik Marmagen alles Gute. 1)
13. April
Der RSV Vussem führte seine erste Familienradtour durch. 1)
6. Juni
Nach Fertigstellung der Restarbeiten war die Gemeinde zur Einweihung des Pfarrheims ein-geladen. Die Einsegnung wurde von Kaplan Hardy Hawinkels im Beisein vieler Gemeindemitglieder sowie den Vereinen vorgenommen.
Der Pfarrbrief berichtete, dass weitere Spenden von genannten und ungenannten Spendern eingegangen sind. So konnten bislang ca. 60.500 DM Bargeld verzeichnet werden. 37)
30. Juni
Das vorstehende Datum bezeichnet das offizielle Ende der Fa. Dörries-Scharmann in Mechernich-Vussem. Somit ging eine große Ära für den Standort Vussem–Neuhütte zu Ende. Eine Werkzeugmaschinenfabrik, die hier 44 Jahre ansässig war, erlangte mit ihren Produkten Weltruf. Für den Raum Mechernich war die Schließung des Werkes zudem ein großer Schlag, denn ca. 300 Arbeitsplätze gingen verloren. 1)
29. August
Heute wurde das große beleuchtete Firmenschild „Dörries/ Scharmann“ entfernt. 1)
August
Die zweite Ballermannfete fand wiederum bei der Schneidmühle statt. Es herrschte eine Riesenstimmung unter den mehr als 800 Gästen. In riesigen Plastikwannen wurde der Sangria in Einheiten von 50 Liter mit Orangen und Zitronen angesetzt. Gegen 22 Uhr bahnte sich dann Stargast Olaf Henning seinen Weg zur Bühne, um die Stimmung mit seiner neuen Single „Die Manege ist leer……ich bin nicht mehr dein Clown“ auf die Höhe zu bringen.
Bis in die Morgenstunden wurde in Vussem gefeiert. 38)
September
Nach dem Niedergang der Fa. Dörries – Scharmann gründeten sechs Personen die Gesellschaft IHZ (Industrie und Handwerkszentrum) Feytal GbR und kaufte die Liegenschaft mit den Werksgebäuden. Dadurch wurde die Möglichkeit geboten, dass schnell neue Unternehmungen und Firmen hier ansässig werden konnten. Zu den neuen Firmen, die sich hier früh etablierten, zählten die Unternehmen: Fa. Laaf, Walzenservice, Fa. MFT (Maschinen Fertigungstechnik) und die Fa. EDM (ehemalige Dörries Mitarbeiter) für Maschinenservice. 1)
September
An die Stelle des verstorbenen Anno Hein, der seit 1951 als Organist tätig war und seit 1961 den Kirchenchor St. Margareta Vussem/Breitenbenden leitete, trat Rainer Pütz aus Strempt. 39)
20. November
Zum Auftakt der närrischen Session 1998-99 hatte der Karnevalsverein ins Pfarrheim eingeladen. Unter Beteiligung des Musikvereins Vussem, den „Alkis“ und der Großen Tanzgarde Blau Weiß Vussem wurde das Dreigestirn Prinz Heinz (Urfey), Jungfrau Helmine (Schilles) und Bauer Reiner (Lepartz) vorgestellt. 1)
31. Dezember
Der Stadtteil Vussem hat 705 Einwohner, davon sind 374 männlich und 331 weiblich, 9 Personen haben hier ihren Nebenwohnsitz und 16 sind Ausländer. 40)
1999
14. April
Johannes (Hans) Klinkhammer wurde für sein „soziales Engagement zu Hause und in Indien“ mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. In seinem Heimatort ist J. Klinkhammer „als gelebte soziale Institution“ bekannt. Er engagiert sich in vielen Vereinen des Ortes, die er meist mit gegründet hat. Er unterstützt mit Basaren und Veranstaltungen die Sprachbehinderten Schule in Billig. Seit 25 Jahren sammelte er für ein ihm persönlich am Herzen liegenden Kinderheim in Südindien. Seine Frau und er selbst adoptierten vor einigen Jahren zwei Mädchen aus diesem Heim und gaben ihnen so ein neues Zuhause. Die Auszeichnung erhielt er aus den Händen des Kommandeurs des Regiments in Mechernich, Oberst Hans-Jürgen Speckhahn. 41)
2. Mai
In einer Wohnung des Mehrfamilienhauses an der Trierer Straße (ehemalige Post) brach ein Brand aus. Hierbei erlitten sechs Personen Rauchvergiftungen. Die Wohnungseinrichtung wurde zerstört. Die schnell anrückende Feuerwehr konnte noch Schlimmeres vermeiden. 42)
26. Juni
Der ehemalige Pfarrer Stanilaus Sobieszczyk von den Missionaren des Heiligsten Herzen Jesu hatte zur letzten Hl. Messe in Vussem eingeladen. Neben dem Provinzial Pater Völler waren Dechant Hoberg aus Kallmuth, Kaplan Hardy Hawinkels und Diakon Jackels aus Mechernich anwesend. Nach der hl. Messe verabschiedete sich Pfarrer Stanislaus Sobieszczyk, denn er ging zurück ins Mutterhaus seines Ordens nach Hiltrup, wo er seinen Lebensabend verbrachte. 1)
14. August
„Jummi gab mal wieder Gas“
Bei der Schneidmühle war zum drittenmal eine Mega-Mallorca-Party. In diesem Jahr sprengte die Fete alles bisher Dagewesene. Der Veranstalter hatte erstmals ein großes Zelt auf dem Parkplatz aufstellen lassen. Weiterhin hatte er einiges was Rang und Namen hat, in die Eifel gelotst. So war Mickie Krause „Zehn Nackte Friseusen“ ebenso live dabei wie Olaf Henning „Die Manege ist leer, ich bin nicht mehr dein Clown“. Auch gab es vom Band brandheiße Mallorca-Rhythmen, die nicht von irgendeinem DJ, sondern von Frank Neuenfels aufgelegt wurden. An weiterem gab es Leckeres von Grill, Cocktails, Bier und Sangria aus Eimern. Der Andrang war so groß, dass es auf der vorbeiführenden Bundesstraße zu Behinderung des Straßenverkehrs kam. 1) 43)
18. – 20. September
Das diesjährige Hahnenkönigspaar wurde Rolf Wielspütz und Gertrud Gumeny (Wirtin von der Schneidmühle). 1)
6. Oktober
In einer Wohnung des ehemaligen Schulgebäudes kam es zu einem Brand. Vermutlich war einer der Bewohner beim Rauchen einer Zigarette eingeschlafen. Die Wohnung im ersten Oberge-schoss brannte völlig aus. 44)
Dezember
Noch vor Weihnachten wurde Hans Klinkhammer zum neuen Ortsvorsteher für Vussem ernannt. Die Ernennung erfolgte aufgrund des guten Wahlergebnisses, das er bei der Kommunalwahl als Parteiloser (Einzelbewerber) am 12.12.1999 erzielte. Trotz des guten Ergebnisses in seinem Wahlbezirk reichte es nicht für ein Mandat im Stadtrat. Dieses Mandat erhielt der Holzheimer Johannes Wenrich sen., CDU.
Nach dieser Wahl endete auch die Zeit des bisherigen Vussemer Ortsvorstehers Matthias Vogelsberg, der aber in den Kreistag gewählt wurde. Er war seit 1981 Ortsvorsteher. 1)
12. Dezember
Zur Sessionseröffnung 1999-2000 präsentierte der Karnevalsverein 1977 Vussem in der Schneidmühle erstmalig ein weibliches Dreigestirn. Es sind dies Prinz Erika (Lepartz), Bauer Christiane (Schneider) und Jungfrau Andrea (Harperscheidt-Schumann). 45)
17. Dezember
In Vussem gründeten 16 Personen einen Heimat- und Brauchtumsverein. Vorsitzender des neuen Vussemer Vereins wurde Franz Josef Schmidt. Ein Hauptanliegen des Vereins ist die Ausrichtung der örtlichen Kirmes. 56)
2000
Mai/Juni
Die Fussballer vom TSV Feytal stiegen wieder in die 1. Kreisklasse auf. 1)
19. August
Der Junggesellenverein „Alte Heimat“ Vussem feierte mit einem gemütlichen Beisammensein auf dem Junggesellenplatz sein 20-jähriges Bestehen. 1)
15. September
An der Wegegabelung des Holzheimer Weges oberhalb F. J. Schmidt (links nach Holzheim, rechts „Kollstroß“ nach Harzheim) wurde ein von Johannes Hein gefertigtes Holzkreuz errichtet. Die Einsegnung nahm Kaplan Hardy Hawinkels vor. Die Feier erfolgte unter Beteiligung des Kirchenchores und des Männergesangvereins. Peter Dreesen, der Vorsitzende des Heimat- und Ge-schichtsvereins, dankte allen Anwesenden für ihre Teilnahme sowie denen, die die Errichtung ermöglichten. An einem Stein, der sich neben dem Kreuz befindet, wurde eine Metalltafel mit folgender Beschriftung angebracht: Das Kreuz wurde in Erinnerung an den ehemals Vussemer Schul- und Kirchenweg, der hier vorbei führte, im Jahr 2000 errichtet. 1)
September
Im September begannen die Bautätigkeiten auf der zweiten Hälfte des Baufeldes „Auf’m Pesch“. Als erstes errichtete die Familie Lepartz ihr Fertighaus und zog bereits im Dezember ein. Es folgten schnell die Familien Kauz und Urfey. Die erste Hälfte der Flur „Auf’m Pesch“ wurde ja bereits um 1960 parzelliert und auf fünf größeren Parzellen 5 Wohnhäuser errichtet. 1) 46)
21. Oktober
Kaplan Hardy Hawinkels wurde aus der Pfarrei Vussem/ Breitenbenden verabschiedet. Etwa 20 Motorradfahrer hatten sich mit ihren Maschinen vor der Kirche eingefunden und verabschiedeten ihren Kumpel mit aufheulenden Motoren. Hiernach erfolgte die weitere Verabschiedung im Pfarrsaal mit Beiträgen vom Männergesangverein, dem Musikverein, dem Kirchenchor und der Flötengruppe. Höhepunkt war wohl der Auftritt der Gesangsgruppe „Komödienharmonies“. Die Gruppe wurde gebildet von Claudia Bruns, Resel Feyen, Annemie Linden, Achim Feyen, Konrad Hein und Helmut Mehren. Hardy bedankte sich bei allen und versprach, soweit die Zeit es zulässt, in Vussem reinzuschauen. Hardy Hawinkels wird neuer Jugendseelsorger der Region Eifel mit Wohnung in Dottel. 1)
Oktober
Im Rahmen der Realisierung des Bebauungsplanes Nr. 1 Vussem „Auf’m Pesch“ wurde eine neue Straße benannt. Die Straße erhielt die Bezeichnung „Josef-Luxen-Straße“.
Erläuterung zur Person Josef Luxen:
Josef Luxen wurde 1922 in Essen geboren und war nach dem Krieg wohnhaft in Vussem. Von 1950-1984 war er Dirigent des Männergesangvereins Vussem; 1962 Gründer und Dirigent der Bläsergruppe des MGV. 1972 Gründer des Ortskartells, dessen Vorsitz er übernahm. Josef Luxen widmete sich in besonderer Weise der Jugend und ihrer musikalischen Ausbildung. Viele junge Musiker verdanken ihm ihr Können. Lange Jahre wirkte er auch in der Bergkapelle in Mechernich und im Harmonieverein Euskirchen. Auch hier war er ein Vorbild für die Jugend. Im Rahmen einer Feierstunde am 04.11.1983 wurde Josef Luxen in Würdigung seiner Verdienste im kulturellen Bereich mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom Landrat Josef Linden ausgezeichnet. Josef Luxen verstarb 1984. 47)
1. November
Erik Püringer, der neue Pfarrer des Pfarrverbunds Mechernich, Strempt und Vussem/ Breitenbenden, stellte sich kurz vor. Seine offizielle Einführung war in Vussem am 18. November im Rahmen der hl. Messe. Ebenfalls trat Kaplan Christoph Schneider seinen Dienst in Mechernich an. 1) 48)
November
Beim diesjährigen Allerseelensingen wurde von den Junggesellen ein Geldbetrag von 1049,50 DM gesammelt. Von diesem Geld geht der größte Teil von 929,50 DM nach Indien zu Pater Leo, der dort ein Kinderheim betreut. Der Restbetrag wird für Hl. Messen für die armen Seelen in Vussem zur Verfügung gestellt.
In einem Schreiben an den Junggesellenverein bedankt sich Pater Leo wie folgt:
„Grüße aus Indien.
Sie haben auch dieses Jahr einen Teil des Erlöses, den sie bei ihrem Singen bekommen haben, mir für die Arbeit hier geschenkt. Ich werde die Spende für die Schüler der Handwerkerschule verwenden. Die meisten sind arm. Einige brauchen einen Zuschuss, um das Schulgeld zu zahlen. Einige, die einen weiten Weg zur Schule haben, können sich leider kein Mittagessen leisten und sind froh wenn sie eine Hilfe dafür bekommen. Im Namen dieser Schüler danke ich Ihnen für die Liebenswürdige und großzügige Spende.
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.“ 1) 49)
18. November
Der Karnevalsverein präsentierte mit Karl Heinz Franke und seine Ehefrau Marita für die Session 2000/01 erstmals ein Prinzenpaar. 1)