Chronik 1931 – 1940

1931

15. Januar
Die Genossenschaft der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu, seit 1926 in der ehemaligen Villa Girards ansässig, kauften das Anwesen nebst mehreren Hektar Land. 14)

6. Juni
Die Bauarbeiter begannen mit dem Erweiterungsbau des Missionshauses der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu. 14)

27. Dezember
Von der Kirchengemeide wurden fünf neue Kirchenvorstandsmitglieder und zwei Ersatzleute gewählt, nämlich Matthias Kuck, Bertram Schnichels, Arnold Dauben, Josef Dederich, Johann Klinkhammer, Theodor Hermanns und Hubert Dasburg. 14)

Viele Vussemer wurden arbeitslos. Die Gewerkschaft Mechernicher Werke (Bleibergwerk) entließ 250 Leute und die Rheinische Bohrmaschinenfabrik in Neuhütte stellte ihren Betrieb ein. 14)

1932

17. Januar
Vussems Frauen veranstalteten einen gemütlichen Abend mit Theateraufführungen. Den Reinerlös dieser Veranstaltung erhielten die bedürftigen diesjährigen Erstkommunikanten. 14)

29. Januar
Die Rektoratsgemeinde Vussem-Breitenbenden zählte 670 Einwohner. Hiervon entfielen auf Vussem 368 und auf Breitenbenden 302 Einwohner. 14)

Bezüglich der Vussemer Kapelle war im Mechernicher Anzeiger folgendes zu lesen:

„Die alte Kapelle in Vussem, ein malerisch inmitten des Ortes gelegener Fachwerkbau, wird in Kürze einer gründlichen Renovierung unterzogen werden. Dieser Entschluß ist aufs Lebhafteste zu begrüßen. Jahrelang gingen die Meinungen innerhalb der Bürgerschaft auseinander. Während der eine Teil die Erhaltung des Bauwerkes forderte, wurde von anderen Stimmung für eine Niederlegung der Kapelle gemacht. Kürzlich fand eine Besichtigung durch Beamte des Vereins für Denkmalschutz statt. Die Kapelle wird unter Denkmalschutz gestellt werden. Für die immerhin beträchtlichen Mittel zur Instandsetzung, deren Aufbringung der Gemeinde allein unmöglich ist, ist eine Beihilfe in Aussicht gestellt.“ 14)

2. August
Der Gemeinderat Adolf Hoffmann, Johann Raetz, Anton Fünfzig, Anton Schröder, Matthias Bertram und Franz Schneider wählte Wilhelm Münch zum Brandmeister und Albert Hein zum Stellvertreter. 18)

3. Oktober
In Vussem wurde der freiwillige Arbeitsdienst für die Jugend eingeführt. Etwa dreißig Jugendliche fanden für einige Monate Beschäftigung und Verdienst.
Schon am 13. September berichtete der Mechernicher Anzeiger hierüber wie folgt:

„In Vussem wird gerodet

Unter Vorsitz des Gemeindevorstehers Franz Schneider trat in Anwesenheit des Bürgermeisters Dr. Gerhardus (Mechernich) der Gemeinderat zusammen. Dem zwischen der Gemeinde und dem Bürgermeister vereinbarten Vertrag, wonach das 28 Morgen große Kieselsteinsche Gelände am Gießenich gerodet werden soll, bei einem kostenlosen Übergang von 10 Morgen an die Gemeinde, wurde zugestimmt. Der Gemeinderat übernimmt die Beitragsleistung der Kranken- und Unfallversicherung. Als Träger dieser Arbeiten zeichnet die Gemeinde, deshalb soll die jugendpflegerische Betreuung der Arbeitswilligen durch den Ortsgeistlichen und dem Lehrer erfolgen.“ 14)

19. Oktober
Die Kirchengemeinde verabschiedete sich von ihrem allseits beliebten Seelsorger Pater Lotter, der eine Versetzung nach Ibbenbüren erhielt. Pater Lotter war der erste, den der Orden der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu mit der Seelsorge in Vussem und Breitenbenden betraute. Die Nachfolge trat der Mitbruder Pater Heinrich Thomas an. 14)

Oktober
Im Hause von Matthias Kuck, Neuhütte, richtete die Post eine Poststelle II ein. Erster Postbeamter mit Schalter- und Zustelldienst wurde Matthias Kuck. Die postalische Betreuung erfolgte bisher aus Mechernich. 30)

Die Kraftpostlinie von Mechernich nach Blankenheim, mit einer Haltestelle in Vussem, nahm ihren Betrieb auf. Eine Vorgängerin, die Rheinische Kraftwagengesellschaft, hatte nach einer kurzen Betriebszeit schon vor zwei Jahren den Fahrdienst eingestellt. 14)

Die Hauptstraße in den 30iger Jahren

1933

12. März
In den Gemeinderat wurde gewählt:
Franz Schneider,
Wilhelm Münch,
Theodor Hermanns,
Albert Hein, aus Vussem,
Anton Hubert Fünfzig und
Josef Vogelsberg aus Bergheim. 18)

Juli
Ein Kirchenchor bildete sich im Rektorat, der zum ersten Mal am Margarethentag in der heiligen Messe sang. Die Leitung lag in den Händen des Lehrers Karl Schiffer. 14)

1934

In diesem Jahr nahm die Fronleichnamsprozession einen kürzeren Weg. Früher führte sie am Mar-garethenhäuschen vorbei; den meisten Leuten war dieser Weg zu lang. So zog dieses Jahr die Prozession nach dem Segen am Margarethenkapellchen den Harterweg hinauf und direkt hinter Gülden hinunter auf die Hauptstraße. Die Grundstückseigentümer Lux und Müller hatten bis auf Widerruf erlaubt, ein wenig von ihrem Acker zu nehmen, um den Pfad hinter Gülden verbreitern zu können. Für alle, die an dem Zustandekommen des Weges mitarbeiteten, wurde als Anerkennung eine heilige Messe gelesen. 14)

Es verstarb Johann Josef Wielspütz, Ehemann der Anna Maria, geborene Hein. Der Verstorbene war über mehrere Jahre im Gemeinderat Vussem/Bergheim tätig und in den Jahren von 1919 bis 1924 Gemeindevorsteher. 3)

1935

10. November
Die Nachfolge des bisherigen Rektors Pater Heinrich Thomas trat der Pater Alfons Schmitz an. 14)

Blick zur ehemaligen Ackergasse, der heutigen Nordstraße.
Die Kinder im Vordergrund sind Heinz und Ilse Wolfgarten

1936

5. Mai
Die Eltern des Lehrers Karl Schiffer feierten in Vussem ihre Diamantene Hochzeit. 14)

21. Juni
Zur Herz-Jesu-Prozession läutete zum ersten Mal eine neue Glocke. Sie ist 1900 im Bochumer Verein aus Stahl gegossen worden, hat einen Durchmesser von 390 Millimeter und ist auf das dreigestrichene „e“ gestimmt. Die Glocke lag bisher unbenutzt in der Rheinischen Bohrmaschinenfabrik. Zum Gedenken an Peter Girards, der die Notkirche in Vussem ermöglichte, erhielt sie den Namen „Petrusglocke“. 14)

19./ 20. Juli
Die im Verfall begriffene Margarethenkapelle erhielt in den letzten Monaten eine gründliche Innen- und Außeninstandsetzung. Es wurden das Dach, das Lehmgewölbe und der Altar erneuert, sowie die Lehmwände des Fachwerkes durch Schwemmsteine ersetzt. Mit Unterstützung des Denkmalschutzes und durch die Opferfreudigkeit der Vussemer Einwohner konnte die Kapelle erhalten werden. Somit war der diesjährige Margarethentag ein besonderer Festtag. Das Euskirchner Volksblatt berichtete in seiner Ausgabe vom 22. Juli wie folgt:

„Weihe der Margarethenkapelle in Vussem

Ein Festtag der Gemeinde Vussem war der vergangene Montag, an dem die renovierte Kapelle durch Dechant Schriever aus Eicks ihre neue Weihe erhielt. Am Sonntag beehrte der Kirchenchor Oberhausen die Gemeinde mit seinem Besuch und sang morgens in der Messe der Rektoratskirche. Nachmittags fand eine feierliche Andacht statt, in der Pater Weber vom Missionshaus die Festpredigt hielt. Der Weihe der Kapelle vorauf ging am Montag ein feierlicher Gottesdienst, in dem Pfarrektor Schmitz das Heilige Opfer darbrachte. In feierlicher Prozession zog die Gemeinde zur Margarethenkapelle, wobei auch die Margarethenstatue, die seit 20 Jahren nicht mehr in der Kapelle war, in diese wieder überführt wurde. In dem Bestreben, altes Brauchtum wieder erstehen zu lassen, feierte Vussem am Sonntag und Montag wieder die Margarethenkirmes, die bald der Vergessenheit anheimgefallen wär.“ 1)

1937

21. April
Zum Feste des heiligen Konrad von Parzham wurde eine Reliquie des Heiligen in die Kirche übertragen und im Margarethenaltar untergebracht. Das Reliquiar aus Messing erstellte Wilhelm Schmitz aus Weyer nach den Plänen von Ing. Wielsmann von der Rheinischen Bohrmaschinenfabrik. Das Türchen ist aus Eisen geschmiedet. Dechant Schriever aus Eicks übertrug in feierlicher Prozession unter allgemeiner Beteiligung der Gläubigen und der Geistlichkeit des Missionshauses die Reliquie vom Kloster in die Kirche. Als Gäste waren Pfarrer Dr. Josef Koch aus Holzheim, Rektor Hubert Röhr aus Eiserfey, Pfarrer Wilhelm Forsbach aus Weyer und Pfarrer Heinrich Benz aus Kallmuth anwesend. 14)

16. Mai
Zu Pfingsten läutete eine zweite Glocke vom Kirchturm der Notkirche. Sie stammte aus dem Mechernicher Bergwerk, hat einen Durchmesser von 36,5 Zentimeter, ist aus Edelstahl und auf das dreigestrichene „g“ gestimmt. Die neue Glocke erhielt zu Ehren der Schutzpatronin der Bergleute den Namen Barbara.
Nach gründlicher Restaurierung konnte das Altarbild aus dem siebzehnten Jahrhundert wieder in der Margarethenkapelle angebracht werden. Auf dem Bild ist die Kreuzigungsgruppe dargestellt. 14)

8. August
Gegen 17:30 Uhr ging über Vussem und Breitenbenden ein schweres Unwetter nieder. Der Hagelschlag dauerte etwa eine Stunde und das Gewitter zwei Stunden. Die Früchte wurden bis zu 95% zerstört. Von den Höhen floss das Wasser in Strömen und nahm sogar einen Teil der Knollenfrüchte mit. Beide Orte standen teilweise bis zu einem halben Meter unter Wasser. 14)

1. September
Dem Rektor Pater Schmitz war es nicht mehr gestattet, an den Volksschulen in Vussem und Breitenbenden Religionsunterricht zu erteilen. Im Schreiben des Regierungspräsidenten vom 1. August hieß es wie folgt:
„Da an der Volksschule in Breitenbenden und Vussem genügend Lehrkräfte zu Verfügung stehen, die zur Erteilung des schulplanmäßigen Religionsunterrichtes befähigt und bereit sind, habe ich auf Anordnung des Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung diese Lehrkräfte vom 31. August 1937 ab mit der Erteilung des gesamten schulplanmäßigen Religionsunterrichtes beauftragt.
Hierdurch ist mit Wirkung vom 31. August 1937 ab ihr Auftrag zur Erteilung des schulplanmäßigen Religionsunterrichtes in den mir unterstellten Schulen erloschen. gez. Vogelsang“
14)

Die Vussemer Volksschüler mit ihrem Lehrer Karl Schiffer im Jahre 1937.
1 Anita Schiffer, 2 Grete Pütz, 3 Klaus Wollenweber, 4 Leni Wagner, 5 Lena Zalven, 6 Katharina Gülden,
7 Hans Schmitz, 8 Heinz Zalven, 9 Adolf Berners, 10 Hildegard Schiffer, 11 Adolf Esser, 12 Rita Schiffer,
13 Paul Berners, 14 Wille Schmitz, 15 Hubert Gülden, 16 Josef Esser, 17 Ursula Gülden, 18 Anneliese Pütz,
19 Josef Wagner, 20 Peter Esser, 21 Bertram Berners, 22 Peter Pütz, 23 Johannes Wagner, 24 Josef Gülden,
25 Theo Berners, 26 Michael Wollenweber, 27 Peter Zalven 28 Elisabeth Wollenweber, 29 Trude Schiffer
1 Anna Dreesen, 2 Paula Wielspütz, 3 Grete Gentz, 4 Ingrid Mühlenbach, 5 Elisabeth Hein, 6 Matthias Klein,
7 Christel Hein, 8 Elisabeth Kuck, Franz-Josef Linden Johann Frings, 11 Josef Herrmanns, 12 Elisabeth Müller, 13 Michael Gülden, 14 Anna Reinartz, 15 Peter Dreesen, 16 Martin Gülden, 17 Gertrud Müller,
18 Hermann Freyschmidt, 19 Anno Hein, Heinz Freyschmidt, 21 Hans Linden, 22 Klara Herrmanns,
23 Matthias Herrmanns, 24 Josef Gentz, 25 Matthias Schmidt, 26 Heinz Klein, 27 Matthias Kuck
und Lehrer Karl Schiffer

Der SV Vussem besiegte im Endspiel um den Kreisleiter Binz-Pokal die TuS Mechernich mit 5 : 2 Toren.
Die siegreiche Mannschaft bildeten: Heinrich Kaltwasser, Hans Münch, Hubert Michels, Peter Schneider, Heinz Mießeler, Toni Dalboth, Johannes Schröder, Mathei Dreesen, Theo Klinkhammer, Josef Gülden und Toni Klinkhammer.
Als Betreuer stand Hubert Winand der Mannschaft zur Seite. 31)

1938

Nachdem das nationalsozialistische Regime den Geistlichen die Erteilung des Religionsunterrichtes in den Volksschulen nicht mehr gestattete, gab der Rektor Pater Schmitz zweimal wöchentlich Seelsorgeunterricht in der Notkirche oder im Missionshaus. 14)

1939

31. Januar
Nach dem Abschluß der Vorplanung, wie zum Beispiel Grundstückserwerb, Finanzierung und Baugenehmigungsverfahren, konnte der Kirchenvorstand den Neubau der Rektorratskirche beschließen. Die Pläne des Architekten Karl Schmitz aus Aachen wurden angenommen und die Ausführung des Baues der Firma Dederichs aus Breitenbenden übertragen. 14)

1. April
Bis zum 31. März war die Schule in Vussem eine katholische Bekenntnisschule. Es kam nun zu der schon lang erwarteten Umwandlung in „Deutsche Volksschule“. 32)

1. September
Mit dem Deutschen Angriff auf Polen begann in den frühen Morgenstunden der II. Weltkrieg.

1. Oktober
Am Nachmittag zog eine Prozession unter großer Beteiligung der Bevölkerung zur Grundsteinlegung der neuen Kirche. Der Grundstein wurde auf einem geschmückten Wagen, begleitet von den Mitgliedern des Kirchenvorstandes, zum Kirchplatz gefahren. Der Geistliche Rat und Dechant Andreas Schriever aus Eicks nahm unter Assistenz des Superiors vom Missionshaus, Pater Wilhelm Laumen, des Pfarrers der Mutterpfarre Holzheim, Dr. Josef Koch, und des Pfarrers Johann Harff aus Mechernich die Weihe des Grundsteines und die Grundsteinlegung vor. Rektor Pater Schmitz verrichtete mit der Gemeinde die liturgischen Gebete. Anschließend erfolgte durch die Geistlichkeit sowie die Gläubigen der Hammerschlag, der einen Geldbetrag von 700,- RM einbrachte. Auch die im Ort weilenden Soldaten beteiligten sich an der Feier und unterstützten durch ihre Gaben den Kirchenbau.
Mit der Urkunde zur Grundsteinlegung wurden weiterhin Bilder der Notkirche (vom Hochaltar und Margarethenstatue) sowie eine Flurkarte (der Neuhütte) mit in den Grundstein eingemauert. Die in lateinischer Sprache verfasste Urkunde hat in der Übersetzung folgenden Wortlaut:

„Urkunde im Grundstein der Rektoratskirche Vussem – Breitenbenden.
Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit und zum immerwährenden Gedächtnis. Schon unter Pfarrer Hellings von Holzheim hatte man vor, die beiden Ortschaften Vussem und Breitenbenden zu einer selbständigen Seelsorgegemeinde zu machen. Dieses Vorhaben wurde durch seinen Nachfolger Pfarrer Gülden am 9. Januar 1918 verwirklicht. Seine Eminenz Kardinal Dr. Felix Hartmann, Erzbischof von Köln, erklärte am 1. Oktober 1919 die beiden Gemeinden Vussem und Breitenbenden zu einem selbständigen Pfarrektorat, nachdem durch eine große Schenkung des damaligen Fabrikbesitzers Herrn Peter Girards Senior der Unterhalt für einen Seelsorger gesichert war. Herr Peter Girards stellte den Angehörigen des neuerrichteten Pfarrektorats einen Raum zur Verfügung, in dem schon seit 9. Januar 1918 der Gottesdienst gehalten werden konnte.
Obschon dieser Raum durch die Opferfreudigkeit der Gemeinde reich ausgestattet wurde, so war er doch nicht geeignet, auf die Dauer als würdiges Gotteshaus zu dienen. Deshalb wurde ein Kirchenbau beschlossen. Durch die Inflation ging das vorher gesammelte Kirchenbaugeld verloren. Dies Missgeschick entmutigte die Gläubigen nicht. Sie sammelten mit Eifer einen neuen Baufond. Nachdem nun am 25. September 1938 der Kirchplatz festgelegt und durch Frau Witwe Peter Girards und Adolf Hoffmann geschenkt war, tat man am 27. August 1939 den ersten Spatenstich zum Kirchneubau. Der Plan zur neuen Kirche wurde entworfen von Architekt Karl Schmitz aus Aachen. Die Ausführung übergab man den Bauunternehmern Gebrüder Philipp und Peter Dederichs aus Breitenbenden. Am 14. September 1939 fing man an, die Fundamente zu legen. Heute am 1. Oktober 1939 fand die Weihe des Grundsteines statt. Sie wurde vollzogen durch den hochw. Herrn Geistlichen Rat und Dechanten Andreas Schriewers, Pfarrer in Eicks, unter der glorreichen Regierung seiner Heiligkeit des Papstes Pius XII., des Stellvertreters Christi auf Erden, als seine Excellenz der hochwürdigste Herr Dr. Josef Sträter Administrator des Bistums Aachen war, unter der Führung des Deutschen Reiches durch Adolf Hitler, als Herr Zander Amtsbürgermeister in Mechernich war und die Herren Franz Schneider Ortsbürgermeister in Vussem und Peter Dasburg Ortsbürgermeister in Breitenbenden waren und Pater Alfons Schmitz M.S.C. der damalige Rektor in Vussem und Breitenbenden war, unter zahlreicher Beteiligung des Weltklerus und der Ordenspriester aus der Genossenschaft der Missionare vom hlst. Herzen Jesu, die damals auf der „Hardt“ ihr Kloster hatten, und im Beisein vieler Gläubigen. Möge sich dieser neue Bau erheben unter der reichen Gnade des Allmächtigen Gottes zur Ehre des Allerhöchsten und zur Ehre der hl. Margareta, der glorreichen Patronin dieser Kirche, zur Ehre des hl. Konrad von Parzham, der bei den Gläubigen sehr verehrt wird, und zur Ehre aller Heiligen Gottes, durch deren Verdienste und Fürbitte alle Christgläubigen, die hierher kommen, um zu beten und zu bitten, erlangen mögen Gnade, Trost und Hilfe.
So geschehen in Vussem am 18. Sonntag nach Pfingsten am 1. Oktober 1939“
. 14)

1940

27. Februar
Der Primiztag des Paters Johann Bertram aus Vussem war ein freudiges Ereignis für die Gemeinde. Johann Bertram, Sohn der Eheleute Matthias Bertram und Marianne, geborene Kolvenbach, wurde als Angehöriger der Genossenschaft vom Heiligsten-Herzen-Jesu am 25. Februar in Hiltrup zum Priester geweiht. Dem Primizianten, der 1934/1935 seine Novizenzeit im Kloster Vussem verbrachte, schenkte die Gemeinde ein weißes Meßgewand. 14)

1. März
Nachdem ein strenger Winter bis Mitte Februar jede Bautätigkeit an der neuen Kirche unmöglich machte, verfügte jetzt das Arbeitsamt in Euskirchen die Einstellung der Bauarbeiten. 14)

10. April
Nach langwierigen Verhandlungen, wobei sich der Fabrikant Peter Girards mit seiner ganzen Persönlichkeit für den Kirchenbau einsetzte, wurde die Genehmigung für die Weiterführung des Bau-es erteilt. 14)

2. Mai
Am Christi-Himmelfahrtstag konnte das langersehnte Richtfest der Kirche gefeiert werden. Zimmermeister Üdelhoven aus Breitenbenden richtete auf dem Kirchturm das Kreuz mit Kirchturmhahn auf. Tags zuvor zogen die Arbeiter mit dem Kirchturmhahn, den Peter Girards stiftete, von Haus zu Haus, um ein Trinkgeld zu sammeln. Sie bedienten sich hierbei folgenden Spruches:

„Wir bringen euch den Kirchturmhahn;
er zeigt euch Wind und Wetter an;
von Süden, Norden, Ost und West;
das kleine Trinkgeld nicht vergeßt.“
14)

19. Mai
Da die Notkirche in Vussem und die Kapelle in Breitenbenden über keine Luftschutzkeller verfügten, wurden die beiden Gotteshäuser polizeilich geschlossen.
Der Gottesdienst fand vorläufig in der Kapelle des Klosters statt. 14)

29. August
Die Kunstglaserei M. Bayer aus Aachen lieferte die Kirchenfenster an. Der Entwurf der Fenster lag in den Händen des Künstlers de Graaf, ein Schüler Wendlings.

Alle Fenster wie das:
Chorfenster, (Frau Girards)
Marienfenster, (Frau Schiffer)
Namen-Jesufenster, (Franz Schneider)
Christ-Königsfenster, (Familie Johann Wagner)
Passionsfenster, (Witwe Milde, Breitenbenden)
Fenster der sieben Freuden
und sieben Schmerzen (Familie Theodor Hermanns)

Fenster Glaube, Hoffnung und Liebe, (von den anwesenden Frauen bei der Primiz des Paters (Johann Bertram)
Heilig – Geistfenster, (Lehrerin Girards, Hürth)
Fenster an der Tür, (Familie Fritz Dreesen)
Fenster Gott – Vater, (Witwe Hess, Bergheim)
Fenster Gott – Sohn, (Ludwig Fuhrmann, Ingenieur bei der Fa. Girards)

sowie die Dachfenster, die (Architekt Karl Schmitz,
Sakristeifenster und die der Orgelbühne Firma de Bayer,
sind gestiftet worden. Gebrüder Dederich,
Pastor Harff, Mechernich,
Klaus Schmitz, Mechernich,
Adolf Hoffmann, Mechernich,
Lehrerin Schöttler,
Bertram Schnichels,
Familie Andreas Schröder,
Peter Dasburg,
die Anwohner der Margarethenkapelle). 14)

Gleich nach dem Ausbruch des II. Weltkrieges erhielt der Lehrer und Reserveoffizier Karl Schiffer die Einberufung zur Wehrmacht. Die Schulbehörde bestellte daraufhin den Lehrer Hubert Bleffert aus Breitenbenden zum stellvertretenden Schulleiter. Zusammen mit dem Lehrer Hermann Sutschka aus Bergheim unterrichtete er die Kinder in der Vussemer Volksschule. Zu Ostern erhielten nur die Entlassungsschüler ihre Zeugnisse, die noch der Lehrer Karl Schiffer an seinem militärischen Standort ausfertigte. 13)

13. Dezember
Mitten in den gut fortschreitenden Arbeiten an der neuen Kirche und dem Aufbau der Sakristei mit Pfarrsaal legte das Arbeitsamt die Bautätigkeiten erneut still. Der Pfarrsaal kam hierdurch nicht mehr unter Dach und der Winter sowie ein heftiger Sturm richteten erhebliche Schäden an. Für die Gemeinde war die Fertigstellung der Kirche zum zweiten Mal in Frage gestellt. 14)

14. Dezember
Johann Josef Müller (Scheffespatt) verstarb im Alter von vierundneunzig Jahren. Der Verstorbene war ledig und vom Beruf Landwirt. Als Gemeinderatsmitglied hat er jahrzehntelang im Dienste der Gemeinde und Amtsverwaltung gestanden. Zu seiner Lieblingsbeschäftigung zählte die Bienenzucht, der er seit den Kinderjahren bis zum hohen Alter nachging. Auch als Soldat nahm der Scheffespatt am Krieg 1870/ 1871 teil. Mit Pferd und Wagen wurde er eingezogen. 3) 33)


Chronik 1901 – 1910

1901

1. April
Der Lehrer J. Peter Krämer wurde an der Volksschule provisorisch angestellt. Lehrer August Lange hatte sich zum 15.10.1900 versetzen lassen. Zwischenzeitlich erteilte der Breitenbendener Lehrer W. Küllenrath Halbtagsunterricht. 1)

4. September
Johann Winand aus Vussem erlangte die Erlaubnis, die von der Firma Eisengießerei Gebrüder Girards für den Gütertransport angeschaffte Straßendampflokomotive zu fahren. Die Prüfung legte er vor dem Oberingenieur des Dampfkessel-Revisionsvereines für den Regierungsbezirk Aachen ab. Im Prüfungszeugnis heißt es wie folgt:
„Johann Winand, gebürtig aus Mechernich, wurde heute einer Prüfung als Maschinist und Heizer unterworfen. Er bewies dabei die zu seinem Beruf notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse und kannte auch die Maßnahmen, welche notwendig sind, um die Wege zu schonen und Gefahren zu begegnen“ 8)

Johann Winand erhielt wohl als erster Vussemer einen Führerschein, der ihn zum Führen eines Fahrzeuges mit Selbstantrieb berechtigte.

Zu den ersten elf Teilnehmern des Ortstelefonnetzes Mechernich, umfassend die Orte Mechernich, Kommern, Roggendorf und Vussem, zählte auch die Firma Gebrüder Girards, Eisengießerei und Maschinenfabrik Neuhütte. Sie führte die Ruf-Nummer 2. 9)

1902

Januar
Die Gebrüder Girards richteten neben der von ihnen betriebenen Eisengießerei eine Maschinenfabrik ein. Darauf bot sich die Firma Eisengießerei und Maschinenfabrik Gebrüder Girards im Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden wie folgt an:
„Interessenten zur gefl. Nachricht, daß wir neben unserer bisher betriebenen Gießerei, in welcher bekanntlich Gußstücke nach Modell und Zeichnung bis zu 30000 kg Gewicht hergestellt werden, auch eine Maschinenfabrik eingerichtet haben. Wir sind dadurch in der Lage, gefräste Zahnräder und Gußstücke sowie geschmiedete und gegossene Maschinenteile bearbeitet zu liefern und alle Reparaturen von Maschinen und Maschinenteilen zu billigsten Preisen zu übernehmen.“

März
Wie alljährlich fand in der Schule zu Holzheim für sämtliche Entlassungs-schüler der Pfarrei die Entlassungsprüfung in Gegenwart des Lokalschulinspektors, des Pastors, statt. Aus Vussem erhielten vier Jungen und sieben Mädchen ihre Abschlusszeugnisse. 1)

5. August
Seine Königliche Hoheit, der Kronprinz Friedrich Wilhelm, passierte auf einer Ferienreise durch die Eifel gegen 8:00 Uhr das Veytal. Von Satzvey herkommend, wo er einen Tag als Jagdgast bei dem Grafen Metternich weilte, durchfuhr er die Ortschaften Breitenbenden, Vussem und Eiserfey. In Weyer überraschte er gegen 8 1/2 Uhr den Lehrer W. Küpper und die Schulkinder mit seinem Besuch. Ungefähr eine Viertelstunde hörte er dem Unterricht zu und stellte selbst einige Fragen. Die fleißigsten Schüler belohnte er mit klingender Münze (Ein- und Zweimarkstücke). Hierauf verabschiedete sich der königliche Gast und setzte seinen Weg zu Pferde über die Orte Zingsheim, Nettersheim nach Schmidtheim fort. 1)

1903


Nach dem Weggang des Lehrers J. Peter Krämer blieb die Lehrerstelle für vier Monate unbesetzt. Die Schüler erhielten Halbtagsunterricht von Lehrer Johann Fröhlich aus Breitenbenden. 1)

16. August
Der Lehrer Matthias Spix wurde „einstweilig“ mit der Verwaltung der Schule in Vussem betraut. 1)

1904

In der Pfarrkirche zu Holzheim segnete der Pfarrer Jansen die neue Vereins- fahne des Männergesang-Vereines. Die Anschaffung der Fahne war für den Verein mit großen finanziellen Anstrengungen verbunden. Aus diesem Grunde bildete sich innerhalb des MGV eine Theatergruppe. „Der Heilige Donatus“, so hieß das Theaterstück, wurde an mehreren Orten erfolgreich aufgeführt. Da die Fahne dennoch nicht vollends bezahlt werden konnte, bürgte ein Vussemer für den Restbetrag. 10)

1. September
Der Lehrer Matthias Spix beendete seine Lehrertätigkeit an der hiesigen Volksschule. Von der königlichen Regierung erfolgte seine Versetzung nach Cofferen, Kreis Erkelenz. Als neuer Lehrer erhielt Michael Küpper eine provisorische Anstellung. 1)

Im Jahre 1904 bildete sich unter dem Bürgermeister aus Mechernich (Brünsing) eine Wasserwerkskommission aus den Gemeinderatsmitgliedern zur Trinkwasserversorgung von Vussem, Roggendorf Mechernich und Strempt
Artikel dazu:
Trinkwasserversorgung von Vussem, Roggendorf Mechernich und Strempt

1905

8. Januar
Der am 27. März 1881 gegründete Bürgerverein, dessen vornehmliche Aufgabe es war, ein Kapital zum Bau einer größeren Kapelle anzusammeln, wurde in St. Margarethen – Kapellenbauverein umbenannt. Bei dem königlichen Amtsgericht in Gemünd erfolgte unter No 5 die Eintragung in das Vereinsregister. 6)

1. Dezember
Nach der durchgeführten Volkszählung zählte Vussem 279 Einwohner. 11)

1906

15. November
Im Handelsregister Abteilung B unter Nummer 9 fand die Gesellschaft mit beschränkter Haftung Girards & Mais zu Neuhütte bei Mechernich ihren Eintrag. Der Gesellschaftsvertrag wurde am 11. November errichtet. Gegenstand des Unternehmens war der Erwerb und die Weiterführung der unter der bisherigen Firma Gebrüder Girards zu Neuhütte betriebenen Maschinenfabrik und Eisengießerei sowie alle damit verwandten Geschäfte. Neben den eingebrachten Sacheinlagen belief sich das Stammkapital auf 450.000 Mark.
Als Geschäftsführer fungierten Peter Girards und Josef Mais, Ingenieur aus Koblenz-Moselweiß. 7)

Die Verlegung des ersten Wasserleitungsnetzes (mit Einspeisung aus den Feybach-Quellen), sowie der Anschluss der örtlichen Haushaltungen konnte abgeschlossen werden. Somit ging für die Bevölkerung die Zeit der nicht immer hygienisch einwandfreien Wasserversorgung aus den Brunnen zu Ende. 1)

1907

April
Der Lehrer Anton Thoma, gebürtig aus Mechernich, erhielt an der örtlichen Volksschule eine provisorische Anstellung. Die Osterferien dauerten bis zum 8. April. Das Sommerhalbjahr begann am 9. April. 1)

August
Die Sommerferien dauerten vom 5. bis 17. August. Da während dieser Zeit kein Erntewetter war, wurden die Ferien um acht Tage verlängert. 1)

1908

1. April
Der Schulamtsbewerber Hubert Koch aus Büsbach, Kreis Aachen Land, ausgebildet im Lehrerseminar zu Cornelimünster, wurde einstweilig an die Lehrerstelle bei der hiesigen Volksschule berufen. Er war vorher an der Volksschule Medell, Kreis Malmedy, tätig. Der bisherige Lehrer Anton Thoma erhielt eine Anstellung in seinem Geburtsort Mechernich. 1)

1909

1. Januar
Während des Winters wurde in Vussem eine ländliche Fortbildungsschule mit vier Wochenstunden Unterricht eingerichtet. Die Gemeinde trug die Kosten für Licht und Heizung. 1)

Der Fabrikant Peter Girards bezog seine auf der Anhöhe hinter der Neuhütte errichteten Villa. 1)


25. November
Der Gemeinderat lehnte den Antrag von Einwohnern des Ortes Bergheim zur Bildung zweier selbständiger Gemeinden, nämlich Vussem und Bergheim, ab.

Dieser so eindeutig wie knapp formulierte Beschluss des Gemeinderates der Gemeinde Vussem-Bergheim ließ die Entscheidungsgründe ebenso wenig erkennen wie der Antrag der Bergheimer Einwohner Gründe für ihr Begehren. Dieser Beschluss hatte folgende Vorgeschichte:
Um die Jahreswende 1906/1907 regte sich in Bergheim der Wunsch nach kommunaler, nach gemeindlicher Eigen- und Selbständigkeit. Träger dieser „Separations“-Bewegung war der Ortsverband Bergheim des Rheinischen Bauernvereines.
In einem von 37 Bergheimer Bürgern unterzeichneten und an den Bürgermeister Brünsing in Mechernich gerichteten Brief wurde die Trennung unter folgenden Bedingungen beantragt:
a) Festsetzung der neuen Gemarkungsgrenze zwischen Vussem und Bergheim
gemäß dem jetzigen Besitzstande,
b) Überlassung der Gemeindegüter zu demjenigen Orte, nach dessen Seite hin
dieselben bei Feststellung der neuen Grenze fallen,
c) Teilung der Depositen bei der Sparkasse Schleiden,
d) gemeinschaftliche Amortisation respektive Teilung der Restbaukosten
des Verbindungsweges von Vussem nach Bergheim,
d) eine von dem Orte Vussem an den Ort Bergheim zu zahlende
Abfindungssumme von eintausend Mark,
e) gemeinschaftliche Tragung der Kosten dieses Verfahrens.

Der Gemeinderat beschloss die zur Trennung erforderlichen Schritte einzuleiten. Das vom Katasteramt ermittelte jährliche Steueraufkommen der angestrebten Einzelgemeinden belief sich

für Vussem auf: 235,54 Mark Grundsteuer,
154,10 Mark Gebäudesteuer,
insgesamt 389,64 Mark,

für Bergheim auf: 107,11 Mark Grundsteuer,
76,20 Mark Gebäudesteuer
insgesamt 183,31 Mark.

Angesichts der jährlich verfügbaren Finanzmasse wären wohl zwei Gemeinden nicht lebensfähig gewesen. Der Mechernicher Bürgermeister begründete die Ablehnung der Bildung von zwei Gemeinden damit, dass eine Trennung nicht im Interesse des Ortes Bergheim läge. 12)

1910

4. Dezember
Im Bestreben, die kirchlichen Verhältnisse in Vussem zu verbessern, gab der Vorsitzende des St. Magarethen-Kapellenbauvereins Adolf Hoffmann dem Generalvikariat in Köln*) einen Situationsbericht.
Er schrieb unter anderem folgendes:
„Wir nehmen Bezug auf unser ergebenes Gesuch betreffs Kirchenbau vom Jahre 1906 und Ihren gütigen Bescheid darauf vom 14. Febr. 1906 I. Nr.471. Inzwischen haben sich die Verhältnisse nicht geändert, nur ist der Neubau einer Kapelle äußerst dringlich geworden.
Die alte Kapelle ist in einem derartigen baulichen Zustande, daß sie keiner Reparatur mehr fähig, dem Einsturz nahe ist. Ganz abgesehen davon, daß dieser Zustand in Rücksicht auf das hl. Opfer ein ganz unwürdiger ist, ist die Kapelle für die heutige Einwohnerzahl viel zu klein, so daß bei der Feier der hl. Messe mindestens dreiviertel der Besucher vor der Kapelle im Freien bleiben müssen. Es ist ganz klar, daß diese Umstände nicht ohne Einfluß bleiben auf die öfteren Feier der hl. Messen. Während z.B. in dem Nachbarort Breitenbenden, der derselben Pfarrei Holzheim b/Mechernich angehört und eine geräumige Kapelle sein eigen nennt, zumeist wöchentlich einmal Gottesdienst stattfindet, wird bei uns nur monatlich einmal das hl. Opfer gefeiert. Es wäre gewiß zu beklagen, wenn die armen alten Leute, die 30 Jahre lang zum Bau einer neuen Kapelle ihr Scherflein beigetragen haben, nun jede Gelegenheit zum Anhören der hl. Messe genommen würde. Aus all diesen Gründen haben wir uns entschlossen, von dem erwähnten Kirchenneubau abzusehen und unsere ganze Kraft auf den Neubau einer geräumigen Kapelle zu verwenden. Hierzu steht zur Verfügung das Vereinsvermögen mit ca. 6000 M, das mittels Mitgliederbeiträge von monatlich 20 Pfg über einen Zeitraum von ca. 30 Jahren zusammengespart wurde. Eine Erhöhung der Beiträge ist unmöglich, da die Leute hier fast ausschließlich ganz arme Fabrik- und Bergarbeiter sind, denen in vielen Fällen der jetzige Beitrag schon zu hoch ist. Ein weiterer Umstand für die Armut der hiesigen Bevölkerung ist darin gegeben, daß von den 65 Haushaltungsvorständen des Ortes 17 Witwen und 11 Invaliden sind. Das vorhandene Vereinsvermögen reicht nicht einmal für die nackten Mauern eines würdigen Kapellenneubaues. Selbst wenn sie in allereinfachster Weise ausgeführt werden, werden sie wohl das doppelte oder noch mehr beanspruchen. Da niemand im Orte imstande ist, irgendwelche Bürgschaft für den fehlenden Betrag zu übernehmen, geht unsere Bitte an Sie, uns zu unterstützen, um zumindest einen Rohbau auszuführen. Wir hoffen keine Fehlbitte getan zu haben zumal unser Pfarrer der Hochwürdige Herr Pastor Gülden unsere Notlage bezeugt.“

Mit dem Antwortschreiben bewilligte das Generalvikariat für den Neubau einer Kapelle einen Betrag von 1000 Mark. 6)

*) Heute wäre das das Bistum Aachen!

Chronik 1921 – 1930

1921

Juni
Nach der Anlage eines Leitungsnetzes konnte erstmals in der Schule und in den Wohnhäusern elektrisches Licht eingeschaltet werden. 13)

Pater Josef Linden, gebürtig aus Diefenbach, verließ das Rektorat Vussem-Breitenbenden und ging als Missionar nach Brasilien.
Die Nachfolge in der Seelsorge trat der Kaplan von Freisenbruch, Hermann Josef Hansmann, an. 14)

25. Juli
Der Gesangverein Vussem hat gehalten, was er versprochen hat. Sein Sängerfest vom 23. und 24. Juli war vom Anfang bis zum Schluß ein Erfolg. Das Anzeigen- und Unterhaltungsblatt des Kreises Schleiden schrieb hierzu:
„Zur üblichen Zeit zog der Festzug durchs Dorf auf die große Festwiese, dort hatten fleißige Hände eine kleine Naturbühne geschaffen. Herr Bürgermeister Freericks, Mechernich, leitete dann das Fest mit packenden Worten, herzlichen Worten ein. Nur Worte des Lobes und der Anerkennung waren es, die er dem rührigen, veranstaltenden Verein, dessen greiser Vorsitzender, Herr Diester-nich und dem Dirigenten, Herr Lehrer Spix, widmete. Möchten seine Worte Wahrheit werden, daß mit der Zeit die ohne Naturnotwendigkeit entstandenen Vergnügungsvereine wieder verschwinden und die Gesang- Turn- und Sportvereine mehr und mehr an Freunden und Anhängern gewinnen. Und nun reihten sich die Chöre aneinander. Klänge der Freude drangen an des Zuhörers Ohr. Mit der Freude vermischte sich dann ein stiller Schmerz zu sanfter Wehmut. Waren es doch meistens Ge-sänge, die unserer lieben Eifelheimat galten, Gesänge, deren Text uns alte, schöne Tage von ehe-dem vor dem Kriege in Erinnerung brachten. Es würde zu weit führen, die Leistungen der einzelnen Vereine eingehend zu würdigen. Allen gebührt Lob. Es sangen die Vereine aus Mechernich, Eiser-fey, Strempt, Weyer, Lessenich, Roggendorf, Golbach und Münstereifel. Vier Stunden lauschten etwa 300 Festteilnehmer dem Gesange. Tanz und frohe Unterhaltung machten dann den Schluß des Tages. Alles in Allem: Ein wohlgelungenes Fest, das dem Veranstalter alle Ehre macht. Ihm ein kräftiges Sängerheil!“

Mandolinenclub „Edelweiß“ Vussem
von links: Josef Kaltwasser, Gustav Winand, Wilhelm Gülden,
Peter Kuck, Johann Herrmanns, August Schmidt

1922

15. Mai
Die Frankfurter Maschinenbau AG, vormals Pokorny & Wittekind, pachtete die Eisengießerei Neuhütte. 24)

Schon seit dem Jahr 1918 hatte das Hammerwerk „Schneidmühle“ neue Inhaber. Von dem lang-jährigen Besitzer Bertram, später auch Axmacher & Bertram, Inhaber Siegmund Bertram, über-nahm die Kommanditgesellschaft Arns & Cie. das Werk.

Spezialitäten des Hammerwerkes waren:
„Landwirtschaftliche Maschinenteile“
„Alle Arten Pfluggerät in Stahl und Eisen“. 25)

Spezialitäten des Hammerwerkes waren:
„Landwirtschaftliche Maschinenteile“
„Alle Arten Pfluggerät in Stahl und Eisen“. 25)


1923


3. Januar
Im Alter von 69 Jahren verstarb der Hammerschmied und Gastwirt Sigmund Bertram, wohnhaft Schneidmühle. Mit Sigmund Bertram, dessen Ehe mit Anna, geborene Heil, ohne Kinder blieb, verstarb der letzte Namensträger, der über hundert Jahre in Vussem ansässigen Hammerschmiedefamilie Bertram. (Nicht zu verwechseln mit den Familien Bertram im Oberdorf).
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts kamen die Hammerschmiedemeister, die Brüder Johann Theodor und Jakob Bertram, aus Drolshagen zur Schneidmühle nach Vussem. Drei Generationen lang waren die Bertrams – zunächst die Gebrüder, ab etwa 1835 Daniel Bertram und ab etwa 1875 Sigmund Bertram – Betreiber des Hammerwerkes, der „Schneidmühle“, sowie der gleichnamigen Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“. 3) 25) 26)

1. Februar
Neben den bestehenden Vereinen, wie Margarethen – Kapellenbauverein, Männergesangverein und Sportverein bildete sich ein Mandolinenclub mit dem Namen „Edelweiß“ Vussem.

Der Vorstand setzte sich zusammen aus:

1. Vorsitzender: Johann Hermanns,
2. Stellvertreter: Wilhelm Winand,
3. Schriftführer: Matthias Hermanns,
4. Stellvertreter: Peter Kuck,
5. Kassierer: Gustav Winand,
6. Stellvertreter: Josef Kaltwasser

Im § 1 der Satzung von 1923 heißt es:
„Der Mandolinenclub „Edelweiß“ stellt sich die Aufgabe, seine Mitglieder zu körperlich rüstigen, geistig frischen Männern heranzubilden.“

1. Mai
Lehrer Anton Spix, der 3 1/2 Jahre an der einklassigen Schule tätig war und 1920 Grete Kuck aus Vussem heiratete, erhielt seine Versetzung nach Lucherberg, Kreis Düren. Die Regierung über¬trug die Stelle dem bislang in Aachen – Burtscheid tätig gewesenen Lehrer Julius Hody. 13)

1924

4. Mai
In diesem Jahr fanden Reichstags-, Landtags-, Bürgermeistereirats- und Gemeinderatswahlen statt. In den Gemeinderat wurden gewählt:

Franz Schneider,
Adolf Hoffmann,
Peter Vogelsberg,
Jakob Kaltwasser, aus Vussem,
sowie
Johann Rätz und
Karl Weinrich aus Bergheim.
Zum Gemeindevorsteher wählte der Rat Franz Schneider. 18)

Mai
Im Alter von dreiundzwanzig Jahren trat Agnes Schneider, Tochter des Josef Schneider und Anna, geborene Schneider, in den Orden der Augustinerinnen ein und nahm den Namen Schwester
Maria Wibalda an. 27)

Vussemer Kirmesgesellschaft und Musikanten aus dem Jahr 1924
von links stehend: Johann Kuck, unbekannt, Johann Herrmanns, Christian Harperscheid, Margarethe Velser, unbekannt, Peter Velser, Johann Gülden, unbekannt, Fritz Velser, Wilhelm Berners, Josef Velser
vorne liegend: Peter Kaltwasser (?), Mathei Dreesen

1925

16. Juni
Nach der Volkszählung lebten in Vussem 371 Einwohner, 189 männliche und 182 weibliche. 13)

29. August
In das Handelsregister B wurde zu Nr. 30 bei der Firma Rheinische Bohrmaschinenfabrik G.m.b.H. in Neuhütte bei Mechernich eingetragen:
„Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 21. Juli 1925 ist das Stammkapital auf 2.500 Reichsmark umgestellt. Durch den gleichen Beschluß ist der Gesellschaftsvertrag betreff des Stammkapitals, der Stammeinlagen und der Stimmberechtigung entsprechend der Umstellung abgeändert.“ 7)

1. Dezember
Nach der Viehzählung hielten die Einwohner von Vussem:

8 Pferde,
2 Maulesel,
86 Stück Rindvieh,
42 Schweine,
76 Ziegen,
8 Kaninchen,
480 Stück Federvieh und
18 Bienenstöcke. 13)

In der allgemeinen Not, der Folge des verlorenen Weltkrieges und des wirtschaftlichen Zusammenbruches freute man sich auch in Vussem über die Zuwendungen der Quäker. Etwa 35 Schulkinder erhielten im Winterhalbjahr täglich eine Suppe und eine Tasse Kakao mit Brötchen. Die Quäkerspeisung für die in Not geratene Bevölkerung finanzierten die Quäkerhilfsorganisationen in England und Amerika. 13)

Vussemer Fußballjugend anno 1925:
von links stehend: Johann Bertram, Peter Dillenburg, Arnold Dreesen, Toni Kuck, Hermann Schmidt, Heinrich Latz, Jean Schröder, Wilhelm Wielspütz, Jakob Hoffmann, Heinrich Sistig, Josef Gülden, Johann Schnichels,
von links sitzend: Anton Dahlboth, Matthias Schneider, Karl Schröder

In der Seelsorge folgte Rektor Pater Josef Hansmann, der Kaplan der Herz-Jesu-Kirche in Köln wurde, Wilhelm Sommer; er wurde am Kirmessonntag eingeführt.
Der neue Rektor fand in der Gemeinde sehr unangenehme Verhältnisse vor. Wie aus den Akten des Generalvikariats zu entnehmen ist, waren sich Vussem und Breitenbenden nicht einig. Das zeigte sich schon bei der Einführung, an der sich nur wenige Breitenbendener beteiligten. Breitenbenden will an allen Sonn- und Feiertagen eine Heilige Messe in der eigenen Kapelle. Versuchsweise gestattete das Generalvikariat am 19. September zweimal im Monat die Frühmesse in Breitenbenden. Da sich Unzuträglichkeiten vor allem infolge der Enge in der Kapelle ergaben, zog das Generalvikariat die Erlaubnis bald wieder zurück. Eine Entspannung trat nicht ein, wenn auch eine gewisse Zahl Breitenbendener sich dem Entscheid der erzbischöflichen Behörde fügte. 14)

1926

Februar
Die Gießerei der Neuhütte, die seit dem Jahr 1924 an den Frankfurter Maschinenbau Pokorny Wittekind verpachtet war, wurde stillgelegt. Die Rheinische Bohrmaschinenfabrik & Cie.
K G.,Neuhütte – Mechernich, Inhaber Girards & Kneisel, war auch gezwungen, die Arbeit einzuschränken und einige Arbeiter zu entlassen. Im Ort stieg die Zahl der Arbeitslosen auf über 30 an. 13)


27. Juni
Die DJK Vussem errang im Endspiel gegen die DJK Scheven die Fußball – Kreismeisterschaft. 13)

7. Juli
Der Pfarrrektor Pater Wilhelm Sommer verließ das Rektorat, um die Seelsorge im Rektorat Kierberg – Heide zu übernehmen. 14)

11. Juli
Der Gastwirt Franz Schneider erbaute an seiner Gastwirtschaft einen neuen, großen Saal. Die Gesangvereine aus Vussem und Eiserfey sowie die Vussemer Musikkapelle boten zur Einweihung Musikstücke dar. Am Abend konnte erstmals im neuen vollbesetzten Saal getanzt werden. 13)

17. Oktober
Die Genossenschaft der Patres vom Heiligsten Herzen Jesu gründeten in Vussem eine Niederlassung. 14)

18. Oktober
Aus dem Mechenicher Anzeiger –
„Ein Tag von großer Bedeutung war gestern der Rektoratgemeinde Vussem- Breitenbenden beschieden. Der Missionsorden der Patres vom Heiligsten Herzen Jesu hat in Vussem eine Niederlassung gegründet. Die prächtigen Räume der Villa Neuhütte sind in ein Kloster umgewandelt worden, in denen Patres, sich auf den Missionsstand vorbereitende Novizen und Brüder ein Leben der Arbeit und des Gebetes führen werden. Der Leiter der Niederlassung wird zugleich die Seelsorge des Rektorates übernehmen.
Kurz nach zwei Uhr kündeten die Glöcklein der Kapelle in Breitenbenden die Ankunft der Ordensleute. Pfarrer Beckschäfer aus Holzheim richtete herzliche Worte des Willkommens an die Ankommenden, welche von dem hochwürdigen Herren Pater Superior dankend entgegengenommen wurden.

Anschließend wurde ein Gedicht eines Breitenbendener Schulkindes sowie ein Lied des Vussemer Männergesangvereines zur Begrüßung vorgetragen. In der dichtgefüllten Kapelle wurde der sakramentale Segen erteilt. Darauf wurden die Patres im feierlichen Zuge unter den Klängen des Vussemer Bläsercorps nach Vussem geleitet.
Als Vorsitzender des Kirchenvorstandes sprach Herr Hoffmann einen Willkommensgruß. Herr Dr. Lenze sprach Worte des Willkommens im Namen des Bürgermeisters. Nunmehr begab sich die Prozession in die Kirche. Herr Dechant begrüßte von der Kanzel aus nochmal die Herren Pater Superior, Pater Provinzial, Pater Eilenberg als Stellvertreter des erkrankten Leiters des Klosters und Rektorates. Herr Pater Provinzial dankte mit bewegten Worten für den durchaus herzlichen Empfang. Mit dem sakramentalen Segen schloß die Andacht. An der Schwelle des neu gegründeten Klosters erwartete die Ordensleute noch ein Empfang der Familie Girards. Ein sinnreiches Gedicht, vorgetragen von dem jüngsten Sohne der Frau Witwe Girards, die Überreichung des Schlüssels an den Ordensoberen, sowie ein von den Schulkindern vorgetragener dreistimmiger Psalm beendete die erhebende Feier. Nach Einsegnung der Klosterkapelle sah man die Insassen des Klosters, die Angehörigen der Familie Girards und die geladenen Gäste, noch einige Stunden gemütlich vereint.“ 13)

Dezember
Da den Missionaren vom Heiligsten Herzen Jesu auch die Seelsorge des Rektorats übertragen wurde, nahm Pater Eichelberg zunächst diesen Dienst auf. Der von der Genossenschaft vor-gesehene Seelsorger, Pater Theodor Lotter, trat seinen Dienst zu Weihnachten an. 14)

1927

3. Januar
Im Alter von 75 Jahren starb Johann Disternich, Ehemann von Barbara, geborene Golbach. Der Verstorbene wohnte, nachdem er sein Anwesen am Busch, Friedhofsweg (heute sogenannte Kaserne), 1923 an Girards verkauft hatte, in der Nähe der Schneidmühle. Auf Initiative des Johann Disternich gründete sich 1892 der Männergesangverein, dem er viele Jahre als Präsident vorstand. Das Grundstück, auf dem 1920 der Friedhof angelegt wurde, schenkten die Eheleute Johann Disternich der Gemeinde. Mit Johann Disternich, der ohne Nachkommen blieb, erlosch die spätestens seit etwa 1770 in Vussem nachweisbare Familie im Mannesstamme. Die Nachkommen des schon 1902 verstorbenen Bruders Wilhelm, verheiratet mit Anna Maria Golbach, waren verzogen. Sie hatten das elterliche Anwesen an der Kapelle, „a Kepe“, an Wilhelm und Johann Bertram verkauft. Der im I. Weltkrieg als Grenadier bei Riquebourg in Frankreich gefallene Wilhelm Disternich, sowie die in Breitenbenden verheiratete Sibilla Schweiß waren Nachkommen des an der Kapelle wohnenden Bruders. Erlosch die Familie auch im Mannesstamme, so lebte sie in weiblicher Linie weiter. So war zum Beispiel die am 10. Juli 1817 geborene Anna Maria Disternich, Ehefrau des Johannes Wielspütz, die Stammutter aller in Vussem noch lebenden Wielspütz. Weiterhin heirateten Frauen aus der Familie Disternich in die über mehrere Generationen in Vussem ansässigen Familien Golbach, Kauert und Vogelsberg ein. 3)

Mai
Unter großer Beteiligung der gesamten Gemeinde fand die erste Fronleichnamsprozession in Vussem statt. Das Dorf war festlich geschmückt. Die Segen wurden am Kloster gegeben, an der neuen Schule, an der Margarethenkapelle und bei dem Geschäft Hoffmann. Der neue Baldachin fand besondere Beachtung. 13)


17. Juli
Gleichzeitig mit dem Tag des Patronatsfestes, welches wie üblich mit einem Festgottesdienst und einer Margarethenprozession gefeiert wurde, beging der Männergesangverein sein fünfunddreißigstes Stiftungsfest. Das Wetter war der Veranstaltung hold. Die gesanglichen Darbietungen der auswärtigen Vereine und der Festzug bildeten die Höhepunkte des harmonisch verlaufenden Festes. 13)

1928

10. Januar
Zu einem Dorffest gestaltete sich die Einweihung der neuen Schule. Morgens fand ein feierliches Levitenamt statt, das der Novizenchor aus dem Kloster mitgestaltete. Zur Feier erschienen als Ehrengäste:
Landrat Graf von Spee,
Bürgermeister Dr. Gerhardus,
Schulrat Caro,
Pfarrer Koch aus Holzheim,
die Ortsgeistlichkeiten.

Verlauf der kirchlichen Feier

1. Lied mit Musikbegleitung: Die Himmel rühmen
2. Gedicht eines Schulkindes – Agnes Vogelsberg –
3. Lied der Schulkinder: Wir treten zum Beten
4. Einsegnung der beiden Schulsäle durch den Rektor Pater Lotter
5. Ansprache des Rektors
6. Vortrag der Schulkinder: Herr unser Gott, wie groß bist Du!

Die weltliche Feier im Saale Schneider nahm folgenden Verlauf:
1. Musikstück (Marsch)
2. Begrüßungsansprache durch Bürgermeister Dr. Gerhardus
3. Lied der Schulkinder: Wir haben dieses Haus gebaut, O Herr durch Deine Güte
4. Ansprache des Landrats, Grafen von Spee
5. Gedicht
6. Ansprache des Schulrats Caro
7. Rheinlied von Atterhofer – MGV Vussem –
8. Ansprache des Lehrers Julius Hody
9. Lied „Der Schwur am Rhein“ – MGV Vussem –
10. Schlußwort und allgemeines Lied – Deutschland über alles –

Danach erhielt jedes Schulkind einen Wecken, den die Gemeinde stiftete. Die Feier hinterließ einen tiefen Eindruck bei den geladenen Gästen, wobei die Gesänge der Schulkinder und des MGV besonderen Beifall erhielten. Zur würdigen Ausstattung der neuen Schule wurden mehrere Schenkungen gemacht: Frau Girards stiftete 100 Mark zur Anschaffung einer neuen Tafel. Der Stifter des Bildes vom Reichspräsidenten blieb unbekannt. Der Herr Bürgermeister schenkte vier Wandfriese, Engelbert Weiler das Bild des Postillions, Frau Girards das Bild der Muttergottes, der Gemeinderat die beiden Kruzifixe und der Lehrer Hody das Bild „Die Heinzelmännchen“.
In der Freude über die Fertigstellung der neuen zweiklassigen Schule mit zwei Lehrerwohnungen sollte deren Vorgeschichte nicht unerwähnt bleiben:

Bereits zu Anfang der zwanziger Jahre sprachen die Einwohner über die Notwendigkeit einer neu-en Schule. Für Lehrer und Schüler gestalteten sich die Verhältnisse in der alten Schule (Mühlengasse) oftmals unerträglich. So war der Schulraum mit bis zu 85 Kindern völlig überfüllt. Eine Baukommission bezeichnete die Schule als das unzulänglichste, das sie je sah. Der Gemeinderat erkannte auch die Notwendigkeit des Baues einer neuen Schule an, erklärte aber, die Gemeinde Vussem-Bergheim sei außerstande, die Geldmittel aufzubringen, wenn nicht die Regierung einen erheblichen Zuschuß leiste. Nachdem die Regierung dem Wunsche entsprach, sollte die Gemeinde den Platz zur Verfügung stellen. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort schlug der Bürgermeister Hüsgen folgenden Plan vor: Es sollte eine gemeinsame Schule für die Gemeinde-orte Vussem und Bergheim gebaut werden. Da allein für Vussem ein zweiklassiges Schulsystem verlangt wurde, würden die Kosten für eine dritte Lehrperson erspart bleiben. Nach einer etwas stürmischen „Volksversammlung“ in Bergheim fiel der gut gemeinte Vorschlag ins Wasser. Vor allen Dingen konnte die Platzwahl den Bergheimern nicht gefallen. So sollte die neue Schule auf der Grenze beider Orte in der Nähe des Wohnhauses Latz gebaut werden. Den Vussemern gefiel der Vorschlag ebenfalls nicht, weil der Schulweg zu weit war. Die Suche nach einem geeigneten Bauplatz gestaltete sich schwierig. Das in Erwägung gezogene Baugrundstück an der Gerads-heck eignete sich wegen der Nässe nicht. So plante man, das Wiesengrundstück, das an die Schule grenzte, von dem Eigentümer Weiler anzukaufen. Obwohl die Gemeinde schon Steine anfahren ließ, scheiterte der Kauf des Grundstücks an dem zu hohen Preis. Anfang 1925 stellte der Gemeindevorsteher Franz Schneider eine Wiese zum Preis von 300 Mark zur Verfügung. Die Baumaterialien wurden zur neuen Baustelle geschafft. Im Juni 1925 begannen die Ausschachtungsarbeiten. Die Bauausführung lag in den Händen des Baumeisters Dederichs aus Breitenbenden. Ende Oktober 1926 konnte das Richtfest gefeiert werden und vor dem Winter kam der Bau unter Dach.
Fenster und Fußböden lieferte die Firma Pauls in Mechernich, Treppen die Firma Schumacher daselbst und die Türen die Firma Klein und Wagner aus Vussem. Zum März 1927 konnte die erste der beiden Lehrerwohnungen bezogen werden. Im Winter 1927 gestalteten sich die Verhältnisse in der alten Schule untragbar. An mehreren Tagen begann der Unterricht bei 2 bis 4 °C Raumtemperatur. Der Wind pfiff durch die undichten Fenster, und es regnete auf die Bänke. Die Hälfte der Kinder erkrankte oder wurden von den Eltern nicht mehr zur Schule geschickt.
Auf Drängen des Lehrers erteilte die Regierung die Genehmigung, nach den Weihnachtsferien mit dem Unterricht in der neuen Schule zu beginnen.
Geld für die Bänke war nicht da. Zum Glück konnte dieses Problem dadurch gelöst werden, daß die Gemeinde das Mobilar aus einer in Holzheim geschlossenen Klasse auslieh. 13)

1. April
Nach der Versetzung des Lehrers Julius Hody nach Aachen übernahm der Schulamtsbewerber Hubert Keller die einklassige Volksschule. Neben der schulischen Tätigkeit hatte sich Lehrer Hody auch als Dirigent des Männergesangvereines und als Aktiver im Sportverein Anerkennung verschafft. 14)

1. Juni
Der Lehrer Karl Schiffer übernahm die einklassige Volksschule in Vussem. Er war vorher in Weiskirchen, (Hunsrück) Bezirk Trier, angestellt. 13)

1. November
Von den Besitzern Franz und Engelbert Weiler ging die Vussemer Mühle an den Pächter Ignanz Fischer aus Vlatten über. 13)

Bei der diesjährigen Ernte gebrauchte der Landwirt Franz Schneider zum ersten Mal in der Vussemer Gemarkung eine Selbstbinde – Mähmaschine. Bislang waren nur einfache Mähmaschinen, die sogenannten „Handableger“, in Gebrauch. 13)


1929

Der Männergesangverein 1892 erreichte vermutlich seinen bisher höchsten aktiven Mitgliederstand mit 27 Sängern.
Das Kassenbuch führte als Sänger auf:

Hubert Schmidt,
Arnold Dauben,
Josef Esser,
Johann Sistig,
Bertram Schnichels,
Josef Gülden,
Johann Gülden,
Hubert Gülden,
Josef Hermanns,
Heinrich Dalboth,
Peter Hoffmann,
Matthias Theisgen,
Fritz Dreesen,
Wilhelm Dreesen,
Matthias Dreesen,
Josef Wielspütz,
Albert Wielspütz,
Phillip Dahmen,
Anton Dalboth,
Johann Schnichels,
Heinz Reinartz,
Heinrich Sistig,
Heinrich Fischer,
Josef Velser,
Anton Golbach,
Peter Hambach.

Männergesangverein 1892 Vussem – Ende der 20iger Jahre von hinten links:
1. Reihe: Franz Schneider, Adolf Hoffmann, Wilhelm Dreesen,
Wilhelm Bertram, Franz Klinkhammer
2. Reihe: Wilhelm Winand, Gustav Winand, Matthias Hermanns, Peter Hoffmann,
Albert Hein, Josef Hermanns
3. Reihe: Josef Esser, Josef Kaltwasser, Johann Herrmanns, Josef Velser,
Franz Velser, Wilhelm Gülden
4. Reihe: Johan Sistig, Peter Vogelsberg, Fritz Dreesen, Hubert Gülden,
Bertram Schnichels, Hubert Schmidt, Johann Gülden, Valentin Schloßmacher

Als Ehrenmitglieder führte der Verein:

Frau Anna Bertram, Schneidmühle,
Frau Barbara Disternich, Vussem,
Frau Magdalena Girards, Vussem,
Franz Schneider, Vussem,
Martin Dreesen, Vussem,
Peter Walber, Eiserfey.

Der Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:

Präsident: Hubert Schmidt,
Stellvertreter: Fritz Dreesen,
Kassierer: Josef Esser,
Stellvertreter: Peter Hoffmann,
Schriftführer: Arnold Dauben,
Stellvertreter: Bertram Schnichels.
Der Lehrer Karl Schiffer wirkte als Dirigent des Vereins. 28)


1930

Juli
Im Alter von einundzwanzig Jahren trat Elisabeth Vogelsberg, Tochter des Peter Vogelsberg und Amalie, geborene Michels, der Genossenschaft der Herz-Jesu Missionarinnen bei und nahm den Namen Schwester Amalis an. 29)

Nachdem die Gastwirtin Witwe Anna Bertram, geborene Heil, am 19. Februar verstarb, übernahm die Nichte, Anna Donner aus Mechernich, die Gaststätte „Zur Schneidmühle“. 3)

In der alten Vussemer Schule richtete die Amtsverwaltung Mechernich eine freiwillige Schule für die Fortbildung von Mädchen (Haushaltschule) ein.
Die Leitung der Schule lag in den Händen eines Fräulein Brandenbusch aus Essen. 13)

Dezember
Mehrere Figuren bereicherten die im vorigen Jahr aus Spenden beschaffte Krippe. Bei der diesjährigen Weihnacht war die Ausstattung der Krippe nahezu vollständig. 13)

Chronik 1911 – 1920

1911

September
Auf dem Truppenübungsplatz Friedrichsfeld bei Wesel brach die Ruhr aus. Deshalb bezogen die Infanterie Regimenter Nr.25 und 65 in hiesiger Gegend Standquartiere und hielten Manöver in der Umgegend von Dottel und Kallmuth ab. Ein Zug des Regimentes 25 bezog Quartier in Vussem. 1)

1912

An den Sonntagnachmittagen versammelten sich die jungen Burschen im Alter von 14 bis 20 Jahren auf dem Schulhof, um unter Aufsicht und Anleitung des Lehrers Turnübungen und Ballspiele vorzunehmen. Bei schlechtem Wetter sangen sie in der Schule Marschlieder. Schon im Sommer des Vorjahres trafen sich die jungen Leute der Pfarrei auf einer kleinen Waldwiese im Holzheimer Wald, um sich im Turnen und in Lauf-und Ballspielen zu üben. 1)


1913

Die Eisengießerei und Maschinenfabrik Peter Girards beschäftigte 78 Arbeiter und 5 Angestellte. Vor 20 Jahren waren dort nur 18 Arbeiter tätig. Der Gütertransport zum Bahnhof Mechernich geschah noch immer mit einer Straßendampflokomotive. 1)

1. Dezember
Die Vieh- und Obstbaumzählung brachte folgendes Ergebnis:
5 Pferde, 83 Rindviecher, 16 Schweine und 42 Ziegen

Die Gesamtzahl der Obstbäume belief sich auf 2339. Davon entfielen 317 auf die Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“, 421 auf die Villa Girards und 133 standen an der Landstraße. Von den 63 Anwesen, die durchweg von je einem Haushalt bewirtschaftet wurden, hatten 44 Anwesen Stallungen mit Vieh und 54 Häuser Gärten mit Obstbäumen. 1)

1914

In der Woche vom 26. Juli bis 2. August fand in unserer Pfarrkirche eine Mission statt. In der zweiten Hälfte der Woche, nachdem einige Soldaten aus dem Urlaub telegrafisch zu ihrem Truppenteil zurückberufen worden waren, gab es Gerüchte über eine teilweise Mobilmachung einzelner Truppenteile. Im Hause, auf der Straße, in der Wirtschaft, überall drehte sich das Gespräch um Krieg. Als am Freitagabend die Leute aus der Missionspredigt kamen, war über den Bereich des VIII. Armeekorps bereits der Kriegszustand verhängt. 1)

1. August
An diesem Samstag, einem heißen Sommertag, rückten zum Bahnschutz nach Jünkerath und Stadtkyll aus:

Peter Josef Gülden, Landwehrmann, Mühlengasse, Vater von acht Kindern, im Alter von zwei Wochen bis dreizehn Jahren;

Heinrich Schneider, Landwehrmann, Witwer ohne Kinder, wohnte bei seiner Schwägerin in der Ackergasse;

Heinrich Dorndorf, Betriebsleiter bei der Neuhütte, jung verheiratet, wohnte in der so genannten Villa an Margarethen;

Anton Boretzki, Former, wohnte bei der Familie Kaltwasser in der Ackergasse, stellte sich als Österreicher dem österreichischen Konsul in Köln. 1)

Am Abend gegen 19:00 Uhr erfolgte die Bekanntgabe der Mobilmachung. Sie wurde durch Adolf Hoffmann (Telegrafenhilfsstelle) mittels Anschlag am Tor der Wirtschaft Schneider, an der Schneidmühle und am Scheunentor von Wielspütz (Schmale) in der Mühlengasse bekanntgemacht. 1)

2. August
Bei Sturm und Regen rückten am ersten Mobilmachungstag aus:

Theodor Hermanns, Reservist, ältester Sohn des Josef Hermanns aus der Mühlengasse;

Josef Wielspütz, Bergarbeiter, wohnte am Busch, am Weg nach Holzheim, sieben Kinder im Alter von sieben Monaten bis zwölf Jahren;

Hermann Schmidt, Fuhrmann und Kutscher bei der Firma Girards, wohnte an der Neuhütte, vier Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren 1)

3. August
Es wurden weiter einberufen:
Josef Kaltwasser, Gießereiarbeiter, wohnte an dem Fußpfad nach Bergheim, drei Kinder von vier bis acht Jahren, die Ehefrau war schwanger;

Wilhelm Berners, Bergarbeiter, wohnte am Holzheimer Weg, zwei Kinder, alte Mutter lebte noch;

Johann Wielspütz, Bergarbeiter, wohnte in dem Eckhaus zwischen Dorfstraße und Ackergasse (Flosse), unverheiratet, alte Mutter lebte noch;

Johann Wielspütz, wohnte am Ende des Dorfes nach Eiserfey, links der Straße, Vater eines klei-nen Kindes;

Martin Wessel, Schwager des vorgenannten Johann Wielspütz (Flosse), jung verheiratet; Ehefrau war schwanger;

Josef Hein, wohnte bei seinen Eltern in dem sogenannten Kolvenbach-Haus;

Hubert Schmidt, verheiratet, Vater von drei kleinen Kindern, wohnte an der Dorfstraße, von der Ackergasse dorfaufwärts, erstes Haus;

Bernhard Klinkhammer, wohnte mit seiner Mutter, drei Brüdern und einer kleinen Schwester in dem Haus an dem Gäßchen, das zwischen der Wirtschaft Schneider und Golbach den Berg hinauf führt;

Peter Wielspütz, Junggeselle, wohnte bei seiner verheirateten Schwester, im ersten Haus der Mühlengasse rechts (Schmale); 1)


4. August
Mit lautem Jubel wurden die Militärtransporte am Bahnhof in Mechernich begrüßt und von der Bevölkerung mit Butterbroten, Kaffee, Limonade, Zigarren und sonstigen Gaben versorgt. Die Soldaten hatten alle Waggons mit Grünzeug geschmückt. Die Wagen trugen die verschiedenen Aufschriften: „Schnellzug nach Paris“- „Jeder Stoß ein Franzos“- „Jeder Schuß ein Russ“- „Jeder Tritt ein Britt“- „Bei Regenwetter findet das Gefecht im Saal statt“.
Es fand in der Kapelle die erste Kriegsandacht statt. Die Leute nahmen, dem Ernst der Zeit entsprechend, recht zahlreich teil. Sogar der Platz vor der Kapelle war besetzt. Der Vorbeter, Lehrer Hubert Koch, musste sich in die geöffnete Türe stellen.

7. August
Am Nachmittag durchfuhren etwa 200 Parkfuhrwerke, lauter einspännige Karren aus dem Kreis Bergheim, den Ort. Die Fuhrleute waren Ersatzreservisten unter Führung eines berittenen Offiziers.

Aus Vussem wurden vier Pferde für Parkzwecke von der Pferdeaushebungskomission in Kall angekauft,
von Karl Dillenburg Mühle 2 Pferde,
von Franz Schneider Landwirt 1 Pferd,
von Peter Girards Gießerei 1 Pferd.
Die Straßendampflokomotive der Firma Eisengießerei und Maschinenfabrik Peter Girards wurde für Heereszwecke nach Aachen verladen. 1)

10. August
In den Dörfern der Umgebung sind kriegsstarke Kompanien des Res.- Inf.Rgts. N0 73 (Hannover) einquartiert. Eine Kompanie bezog in Vussem Quartier. Auf jedes Haus entfielen durchschnittlich vier bis fünf Soldaten. Die Offiziere erhielten in der Villa zwischen Vussem und Eiserfey Quartier. Die Soldaten kamen abends gegen 20:00 Uhr an. Tags zuvor erreichten sie mit der Bahn Euskirchen. Dort fanden sie im Lehrerseminar Unterkunft.
Von Vussem aus marschierten die Soldaten nach Belgien, um sich die erforderliche Marschfähigkeit anzueignen. Der Kompanie folgten etwa sechs Maschinengewehre, die auf der Wiese gegenüber der Gastwirtschaft Schneider auffuhren. Die Soldaten führten keine Verpflegung mit, dennoch nahm die Bevölkerung sie auf das Herzlichste auf.

15. August
In den letzten Tagen passierten außerordentlich viele Militärtransporte den Bahnhof Mechernich, die den zivilen Personenverkehr sehr stark behinderten. Nicht weit von Kall entstand für Übungs-zwecke eine Fliegerstation. 1)

21. August
Als am Abend die Leute aus der Andacht im Kapellchen kamen, war die erste große Siegesbotschaft da; am Tor der Wirtschaft Schneider war sie mit Blaustift auf einem großen Zettel von Adolf Hoffmann angeschlagen worden:
„Unter Führung seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Bayern haben alle Deutschen Stämme gestern in Schlachten zwischen Metz und Vogesen einen Sieg erkämpft. Der mit starken Kräften in Lothringen vordringende Feind wurde auf der ganzen Linie unter schweren Verlusten zu-rückgeworfen. Viele Tausende von Gefangenen und zahlreiche Geschütze sind ihm abgenommen worden. Der Gesamtertrag läßt sich noch nicht übersehen, da das Schlachtfeld einen größeren Raum einnimmt, als die Kämpfe 1870/71 unsere gesamte Armee in Anspruch nahm. Unsere Truppen, beseelt von unaufhaltsamen Drang nach vorwärts, folgen dem Feind, setzen den Kampf heute fort.“ 1)

29. August
In den letzten Tagen fuhren viele Soldatenzüge von Trier in Richtung Köln. Die siegreichen Streiter des Westheeres sollten mithelfen, den russischen Vormarsch auf die Provinzen im Osten zu hemmen. Die Soldaten hatten sich schwarzweiße, französische, englische, belgische, sogar Turkomützen aufgesetzt. An den Wagen waren ausgestopfte französische Uniformen aufgehängt, oder man hatte sie auf die Bocksitze der Trainwagen gesetzt.
Die Kriegstelegramme kamen nun regelmäßig jeden Tag. Adolf Hoffmann nagelte die Depeschen an einen der Lindenbäume vor seinem Geschäft.

Bis Ende August wurden weiter einberufen:
Arnold Dauben, Bergarbeiter, wohnte in dem Bruchsteinhäuschen unterhalb des Kolvenbach-Haus, verheiratet, keine Kinder, erzog ein Kind seiner Schwägerin;

Heinrich Wielspütz, Former, wohnte in der Mühlengasse gegenüber der Schule, verheiratet, fünf Kinder, das Älteste war sechs Jahre, die Ehefrau war schwanger;

Johann Peter Winand, Schlosser, wohnte oberhalb der Gießerei, zweites Haus an der linken Seite des Baches, verheiratet, acht Kinder;

Wilhelm Bertram, Bergarbeiter, wohnte mit seiner Mutter, Bruder und Schwester in dem ersten Haus oberhalb der Kapelle, links am Harter Weg;

Karl Ellingen, Teilhaber der Gießerei, wohnte im alten Herrenhaus der Gießerei, verheiratet, ein Kind.

September
Die Mädchen strickten in den Handarbeitsstunden für die Soldaten Strümpfe und Pulswärmer. Das Garn dazu brachte eine Sammlung von Haus zu Haus. Die Sammlung ergab außer der Strickwolle sechs Paar fertige Strümpfe, sechs Hemden, sowie 25 Mark und 60 Pfennige.


27. September
Die Führung der Vussemer und Breitenbendener Jugendwehr, eine Vorbereitung auf den Militärdienst, übernahm der Lehrer Hubert Koch.

Es wurden weiter einberufen:
Johann Esser, Rekrut, wohnte mit seinen Eltern, Bruder und Schwester im ersten Haus oberhalb der Gießerei an der linken Seite des Baches;

Peter Linden, Rekrut, wohnte mit der Mutter (Witwe) und zwei Brüdern in der Dorfstraße im zweiten Haus unterhalb der Ackergasse;

Jakob Müller, Rekrut, wohnte bei Kriegsausbruch außerhalb, stammte aus der Familie Müller (Scheffes);

Peter Velser, Rekrut, wohnte in der Dorfstraße erstes Häuschen links oberhalb des Holzheimer Weges, Eltern lebten noch, Vater war Invalide, hatte noch drei Brüder und vier Schwestern.

November
Die Jugendwehr setzte ihre Übungen fort. Bei dem letzten Treffen übten sie den Sturm auf die Karlsburg.

1. Dezember
Die Vieh- und Vorratszählung ergab für Vussem:
1 Pferd, 85 Stück Rindvieh, darunter 14 Zugochsen und 43 Kühe, 38 Schweine, 50 Ziegen
und
4500 kg Weizen, 3700 kg Mischfutter, 3700 kg Roggen, 10700 kg Hafer. 1)

1915

Die Heeresleitung zog auch die Firma Girards Eisengießerei & Maschinenfabrik Neuhütte für Heereslieferungen heran. Hierauf erhielten einige Vussemer, die bei der Firma beschäftigt waren, für längere Zeit eine Freistellung vom Kriegsdienst.

Auch in Vussem machte sich die Verteuerung von Lebensmittel und Petroleum bemerkbar.

Februar
Es wurden weiter einberufen:
Johann Wielspütz, Ersatzreservist, wohnte Harterweg im letzten großen Haus, Mutter tot, Vater Kriegsinvalide von 1870;

Benedikt Hein, Ersatzreservist, wohnte bei seinen Eltern im sogenannten Kolvenbach-Haus.

Kriegstelegramme berichteten von weiteren großen Siegen. Bei den Kämpfen in Masuren (Ostpreußen) errang die Armee unter Generalfeldmarschall von Hindenburg große Siege.

Die Junggesellen stifteten für die im Krieg weilenden Vussemer Soldaten das ihnen übergebene „Hillichsgeld“ in Höhe von 8 Mark.
Über die Hillich, Hillig, mit ihren Einzelheiten gibt das Buch von Adam Wrede, Eifeler Volkskunde, 3. Auflage, Bonn 1960, reichhaltige Auskunft. Inwieweit das dort Geschriebene für Vussem zutraf, ist unbekannt.
In Vussem gab es die Hillig bis etwa zum Jahr 1965. Heiratete ein Mädchen aus dem Ort, dann musste der Bräutigam die Braut loskaufen, indem er den Junggesellen einen Geldbetrag für einen Bierumtrunk gab. Häufig knallten hierbei auch Gewehre und Böller. Gab der Bräutigam kein Hilligsgeld, dann brachten die Junggesellen am Haus der Braut einen Dornenast an. Weiterhin musste das Brautpaar damit rechnen, den Weg zur Kirche mit Kaaf bestreut zu finden. Der Polterabend löste die Hillig ab.

Anstelle von Turnübungen machte die Landjugend am liebsten militärische Übungen. Bei jedem Wetter zog sie hinaus. Ein Schüler der Oberstufe schrieb nachstehenden Aufsatz:

„Ein soldatischer Streifzug durch den Wald

Vor einiger Zeit kamen wir an einem Nachmittag um 3 Uhr aus der Schule. Da hieß es, der Herr Lehrer von Eiserfey sei mit seinen Turnjungen hinter der Mühle im Walde. Da ließ unser Herr Lehrer uns antreten. Zwei Knaben hatten Stäbe (als Gewehrersatz) und teilten sie unter uns aus. Dann ging es im Laufschritt über die Wiese an die Mühle. Am Waldrande ließ der Leutnant uns ausschwärmen nach rechts und links. Dann gab der Herr Lehrer ein Zeichen, und wir schlichen uns leise voran. Dann knieten wir. Unser Leutnant schlich selber vor. Es war vom Feinde nichts zu sehen. Dann ging es schnell über die Lichtung an der anderen Seite wieder in das Gehölz. Dort legten wir uns hin. Dann schickte unser Leutnant drei Patrouillen aus, eine nach rechts, eine nach links und eine nach vorn. Die nach rechts hatte nichts gesehen. Die nach links glaubte, sie habe Feinde gesehen. Die nach vorn glaubte, sie habe auf einer Anhöhe einen feindlichen Offizier gesehen. In zehn Minuten mußten sie sich wieder melden. Dann stellten wir uns wieder auf zur Gruppenkolonne. Dann ging es mit Gesang durch das Dorf in die Schule zurück. Wir sangen das Lied von der dicken Bertha.“

Außer der Lebensmittelteuerung merkte man vom Krieg sehr wenig. Dennoch machte sich die Sehnsucht nach dem Frieden bemerkbar. Aus den Nachbarorten war schon manch junger Mann gefallen. Die aus Vussem Einberufenen hatten bislang Glück, denn nur einer geriet in Gefangenschaft. Ein weiterer war leicht verwundet. Gefallene waren bislang nicht zu beklagen. In den Feldbriefen der Soldaten, in denen oftmals eine Blume steckte, wurde der Wunsch auf Heimkehr deutlich.1)

1. März
Die Bevölkerung erhielt von jetzt an ihre Brotrationen nach einem vom Bürgermeisteramt ausgestellten Brotbuch in den vorgeschriebenen Mischungen oder eine entsprechend geringere Menge Mehl für jede Woche zugeteilt. Für viele reichte diese Brotmenge nicht aus.

11. März
Es ging der ungediente Landsturm (bis 45 Jahre) nach Schleiden zur Musterung.

März
Es wurden weiter einberufen:

Wilhelm Velser, Ersatzreservist, wohnte in der Dorfstraße erstes Häuschen links, oberhalb des Holzheimer Weges, Schlosser auf der Neuhütte, Bruder von Peter Velser;

Peter Klinkhammer, Ersatzreservist, Bruder von Bernhard Klinkhammer.

April
Auch in diesem Monat übte, mit Ausnahme der Ferien, die Jugendwehr regelmäßig. So zum Beispiel am 18. April, vormittags 10 Uhr: Sammeln an der Brücke unterhalb der Schneidmühle; Exerzieren auf der Straße; Marsch durch Breitenbenden; Sturmangriff vom Tiefenbach aus, links der Straße, in Höhe des Kalkofens.

Das Geschäft Hoffmann erhielt 1000 Pfund holländisches Weizenmehl, das ohne Brotkarte für 32 Pfennige pro Pfund verkauft wurde. In wenigen Stunden war alles ausverkauft.

Mai
Es wurden weiter einberufen:

Heinrich Linden, Ersatzreservist, wohnte bei seiner Mutter, Bruder von Peter Linden;

Josef Linden, Ersatzreservist, wohnte in Eiserfey, Kriegstrauung mit Elisabet Gülden aus der Ackergasse;

Heinrich Hein, Rekrut, Bruder von Josef und Benedikt Hein.

Wie gewohnt war auch in diesem Monat regelmäßig Kriegsandacht in der Kapelle. Auch die im Urlaub weilenden Soldaten nahmen daran teil. 1)


24. Juni
Im Alter von 39 Jahren verstarb der Vussemer Mahlmüller Karl Dillenburg. Der Verstorbene war in Vussem geboren und mit Maria Josefa, geborene Rutt, verheiratet. Er übernahm die Mühle von seinem Vater, Nikolaus Dillenburg, der 1893 verstarb.
Karl Dillenburg hinterließ seine Ehefrau und vier kleine Kinder. 3)

13. Juli
Die Vussemer feierten wie gewohnt das Fest ihrer Kapellen-Patronin, der Heiligen Margarethe.
Lehrer Hubert Koch schrieb in die Schulchronik folgendes nieder:
„An diesem Tage fällt der Unterricht aus, die Fabrikarbeiter haben meistens wenigstens bis Mittag frei. An dem Tage vorher zieren die Mädchen des Dorfes das Kapellchen, daß man es kaum wiedererkennen konnte. Um 8:30 Uhr ist an dem Tage ein feierliches Hochamt mit Predigt. Weil die Leute dann zum größten Teil draußen stehen, stellt sich der Herr Pastor bei der Predigt in die Tür. In den früheren Jahren waren an dem Tage oft sogar zwei heilige Messen, dann bestellten sich die Vussemer den Rektor von Eiserfey, um ihnen auch die Frühmesse zu lesen. An das Hochamt schließt sich eine Prozession auf Eiserfey zu, dann dem Bergheimer Wege nach bis zum Margarethenhäuschen (an Margarethen) und dann den Feldweg (Harterweg) wieder hinab zu der Kapelle. Vor dem Krieg spielten in der Prozession eine Anzahl Vussemer Musikanten. In früheren Jahren war nachmittags eine Andacht zum Troste der Abgestorbenen. In diesem Jahr fiel diese Andacht aus und man betete am Abend die gewohnte Kriegsandacht. Das Fest wird so von alters her gefeiert. Viele Leute arbeiten an diesem Tage nicht, auch nicht auf dem Felde, wenn nicht dringende Arbeiten, besonders im Heu, vorliegen. Die meisten Vussemer, besonders junge Mädchen, die sich draußen (Köln) eine Stelle gesucht haben, nehmen für diesen Tag Urlaub und kommen auf das Margarethenfest. Der Volksmund sagt hierzulande: „Wenn es am Margarethenfest regnet, faulen die Nüsse“. Es soll an dieser Stelle noch bemerkt werden, daß das Altärchen in der Kapelle aus der alten Pfarrkirche in Kallmuth stammt.“1)

Oktober
Die Viehzählung ergab für Vussem:
Pferde: keine,
Rindvieh: 103, darunter 47 Kühe, 17 Zugochsen, 1 Stier,
Schweine: 45,
Ziegen: 50,
Hühner: 322,
Enten: 1
In den Herbstferien sammelten die Kinder 55 Pfund Eicheln. Die Kinder erhielten für das Pfund fünf Pfennig, der Lehrer gab für denselben Preis die Eicheln als Schweinefutter wieder ab.


16. November
Der Lehrer hatte die unangenehme Aufgabe, die Menge der Getreidevorräte zu ermitteln. 1)

Es wurden weiter einberufen:

Wilhelm Disternich, wohnte in dem Hause seines Onkels am Busch, die Mutter war Witwe, er hatte eine ältere Schwester und zwei jüngere Brüder;

Anton Lux, wohnte in Breitenbenden, ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Das Elternhaus war das dritte Haus oberhalb der Wirtschaft Schneider, dort wohnten auch Vater, Mutter, Bruder und Schwester.1)

Dezember
Weihnachten und an den folgenden Sonn- und Feiertagen hielten Fräulein Ursula Rutt und Fräulein Anna Schnichels im Auftrag des Lehrers die fünfte Sammlung für Liebesgaben ab, die den Vussemer Kriegern zu Gute kommen sollten. Die Sammlung ergab für hiesige Verhältnisse die unerwartet hohe Summe von 63,60 Mark.1)

1916


23. Januar
Wilhelm Wielspütz, einer der letzten Vussemer Veteranen aus den Feldzügen Wilhelm I, wurde auf dem Friedhof in Holzheim beerdigt.
Lehrer Hubert Koch schrieb bezüglich des Verstorbenen folgendes in die Schulchronik:

„Wilhelm Wielspütz, geboren im Jahre 1844. Elterliches Haus an „Schmale“ erstes Haus rechts in der Mühlengasse. W. Wielspütz diente 1866 beim Garde-Regiment-Königin Augusta in Coblenz. Bei diesem Regiment machte er den Feldzug mit und erhielt auch die Denkmünze für Königgrätz. Bei Ausbruch des Krieges 1870 mußte Wilhelm Wielspütz sich sofort stellen und wurde der 3.Comp. 2.Battl. 1.Rhein.Landwehr-Rgts. No. 25 eingereiht. Er hat oft erzählt, wie er von seiner Braut und späteren Gattin, Anna Maria Evertz in Lorbach auf dem Kleefeld, Abschied nahm und wie ihn der alte Benoit in Vussem seine ganze Barschaft von 7 1/2 Groschen als Zehrpfennig mit auf die Reise gab. W. Wielspütz, sein Vater, war damals schon tot. Er wohnte bei seiner Mutter und 3 Geschwistern in dem oben beschriebenen Hause, er war der zweitälteste. Bei Grawelotte am 18. August wurde W. W. schwer verwundet. Er erhielt einen Schuß in den linken Arm, ging aber mit weiter vor, bis er auch am linken Bein und in der rechten Seite verwundet war. Auf dem Schlachtfeld liegend, traf dann eine Kugel seine rechte Hand und zerschmetterte ihm drei Finger vollständig. Er kam in ein Feldlazarett und dort war er noch einer der Glücklichsten. Dann kam er in Lazarettbehandlung nach Neustadt a.d.Hardt, wie er sagte, zum dortigen Landrat. Später fand er liebevolle Pflege in Euskirchen in der Villa des Herren Ruhr am Bahnhof. Wielspütz besaß die aus erbeuteter Kanonen-Bronze gestiftete Kriegsdenkmünze für Combattanten, sie wurde ihm nebst Urkunde am 1. Oktober 1871 vom Bezirkskommandeur in Eupen überreicht. W. Wielspütz bezog bis zu seinem Tode eine hohe Kriegsinvaliden Rente. Er wohnte mit Familie auf dem Harterweg rechts das oberste große Haus. Er starb als letzter Veteran des Dorfes.“

März
Die Schlacht bei Verdun tobte weiter. Sehr oft war der Kanonendonner von der Westfront zu hören. Am 9. März meldeten die Zeitungen die Eroberung des Forts Vaux. Es dauerte aber nicht lange und schon hatten die Franzosen es wieder zurückerobert.


14. März
Es wurde weiter einberufen:

Franz Klinkhammer, war zur Zeit Knecht auf Heistartburg, (in Holzheim), jüngster Bruder des Bernhard Klinkhammer;


28. März
In Holzheim fand für die Schulen die Entlassungsprüfung statt. Auch Bürgermeister Dohr aus Mechernich und das Schulvorstandsmitglied Adolf Hoffmann aus Vussem, wohnten der Prüfung bei. Aus Vussem wurden elf Kinder entlassen. Zu Beginn des neuen Schuljahres kamen zehn Neulinge in die Schule.

Es wurde trotz der verminderten Arbeitskräfte außerordentlich viel Lohe geschält. Die Besitzer erhalten für den Zentner 13 Mark, während er vor dem Kriege nur 3 Mark eintrug. Vor dem Krieg bestand der Schällohn meistens in Holz; jetzt erhielten die Schäler außerdem noch 5 Mark pro Zentner Lohe.


9. Juli
Zur Erflehung einer gedeihlichen Witterung ging wie gewohnt die Prozession von Holzheim nach Münstereifel zum Heiligen Donatus.


1. August
Es wurden weiter einberufen:

Johann Linden, jüngster Bruder von Peter und Heinrich Linden;

Josef Esser, Bruder von Johann Esser.

September
Bezüglich der allgemeinen Versorgung schrieb der Lehrer Hubert Koch folgendes nieder:
„Die Getreideernte ist in diesem Jahr bedeutend besser wie im vorigem Jahre. Sie ist den Verhältnissen entsprechend „gut“ zu nennen. (Mangel an Kunstdünger und Arbeitskraft).Die Obsternte läßt zu wünschen übrig. Nur die Pflaumen sind sehr gut geraten. Die Bauern sind mit dem Preise von 10 Mark für den Zentner gern zufrieden; in den Städten wird aber das Pfund für 25 Pfennig verkauft. Warum dieser große Unterschied? Die Händler kommen von weit her, sie versuchen, auf die verschiedenste Weise den Höchstpreis zu überschreiten. Viele Städter holen sich trotz Ausfuhrverbot die Pflaumen selbst und schleppen sie in großen Körben mit . Die Städter sind Schuld, daß die Bauern allmählich für Eier, Butter, Speck unerhörte Preise fordern: sie bieten solange, bis sie die Ware erhalten und dann wird in der Stadt über die unverschämten Bauern geschimpft. Jeden Tag begegnen einem solche Stadtleute mit Paketen, Rucksäcken etc; das Volk sagt: Sie gehen „kötten“. Für Eier mußte ich 32, 34, 36 Pfennige bezahlen, da habe ich verzichtet, es wurden aber schon 40 Pfennige bezahlt. Für ein Pfund Butter bezahlen die Städter 5 – 6 Mark, für ein Pfund Speck 6 – 7 Mark und den Preis für Schinken möchte ich gar nicht nennen. Wenn die Vorräte durch die hohen Preise größer würden, dann hätten wir bald keinen Mangel mehr.“

Für die Marmeladenherstellung (als Butterersatz) sammelten mehr Leute als sonst Brombeeren. Da man aus Weißdornfrüchten Kaffee-Ersatz brannte, pflückten die Schulkinder diese Früchte, besonders am Wege nach Bergheim.

Es wurden weiter einberufen:

Hubert Kuck, wohnte in dem Haus am Wege zur Villa, der Vater war Meister in der Gießerei, ältester Sohn, noch zwei ältere Schwestern und fünf jüngere Geschwister;

Albert Hein, jüngster Bruder von Josef, Benedikt und Heinrich Hein;

Wilhelm Müller, wohnte bei seinem Onkel in dem ersten Haus links in der Mühlengasse;

Wilhelm Nauenheim, wohnte mit seiner Familie in Pesch, seine Frau und die Kinder zogen nach Vussem zu den Eltern und Großeltern Peter Hein;

Michael Kaltwasser, Bruder der in der Ackergasse erstes Haus links wohnenden Geschwister Kaltwasser, wohnte bei seiner Schwester in Köln, unverheiratet;


17. September
Das Fest des Kirchenpatrons, des Heiligen Lambertus (Kirmes), wurde nicht wie sonst mit den üblichen Vergnügungen gefeiert. Wie schon in den beiden Vorjahren fielen diese Veranstaltungen wegen des Ernstes der Zeit aus. 1)

Oktober
Die Schulkinder sammelten insgesamt 42 Pfund Pflaumenkerne für die Ölgewinnung.

1917

14. Januar
Schnee und grimmige Kälte -21 Grad. Diese Kälte dauerte auch am Schluss des Monates noch an. Unsere armen Soldaten, so hörte man überall sagen. Die Wasserräder des Schmiedehammers froren vollständig ein, auch die Wasserleitung einfroren an vielen Stellen im Boden ein.
Seit dem Abtransport der Straßendampflokomotive musste sich die Firma Girards Neuhütte für ihren Gütertransport mit Ochsen- und Pferdefuhrwerken behelfen.

Januar
Bislang wurden aus Vussem 42 Männer eingezogen.
Hiervon befanden sich im Felde:
Karl Ellingen, Leutnant der Artillerie, Familie in Aachen

Peter Linden, bei der Marine-Artillerie in Flandern

Johann Wielspütz, vom Hartenweg, Krankenträger an der Westfront

Heinrich Linden, als Bursche bei einem Stab in Warschau

Wilhelm Disternich, Inf.- Rgt. 68 im Osten

Franz Klinkhammer, bei einem Fuß – Artl. – Batl. in Mazedonien

Johann Linden, Inf. – Rgt. 29 im Osten

Josef Esser, Inf. – Rgt. 29 im Osten

Wilhelm Müller, Krankenträger an der Westfront

Jakob Müller, bei der Marine-Artillerie in Flandern

Wilhelm Nauenheim, bei der Artillerie in Rumänien

in der Garnison:
Anton Boretzki, in Albertfalva bei Budapest

Josef Linden, in Cleve bei einem Ers. – Batl.
Heinrich Hein, bei einer Garnison in Köln

im Lazarett:
Theodor Hermanns, bei Magdeburg

Kriegsinvaliden:

Josef Kaltwasser, (Nerven)

Wilhelm Berners, (zwei Finger von der linken Hand abgeschossen)

Peter Wielspütz, (Knieschuß)

Peter Klinkhammer, (Beinschüsse)

es galten als vermißt:

Martin Wessel, seit Juni 1915

Benedikt Hein, seit Oktober 1916

in Gefangenschaft gerieten:

Bernhard Klinkhammer, in französischer Gefangenschaft

Peter Velser, in französischer Gefangenschaft (Cherbourg)

Anton Lux, in französischer Gefangenschaft

Michael Kaltwasser, in russischer Gefangenschaft
(auf einem Bauerngut in Mittelrußland im Gouvernement Kursk)

vom Bergwerk und Eisengießerei und Maschinenfabrik Girards Neuhütte reklamiert:

Peter Josef Gülden, von Firma Girards Neuhütte,

Hermann Schmidt, von Firma Girards Neuhütte,

Johann Wielspütz, von Firma Girards Neuhütte,

Heinrich Wielspütz, von Firma Girards Neuhütte,

Johann Esser, von Firma Girards Neuhütte,

Albert Hein, von Firma Girards Neuhütte,

Hubert Kuck, von Firma Girards Neuhütte,

Wilhelm Velser, von Firma Girards Neuhütte,

Johann Winand, von Firma Girards Neuhütte,

Heinrich Schneider, vom Bergwerk,

Josef Hein, von einer Fabrik in Köln,

Josef Wielspütz, vom Bergwerk,
(vom Busch)

Johann Wielspütz, vom Bergwerk,
(Flosse)

Wilhelm Bertram, vom Bergwerk,

Arnold Dauben, vom Bergwerk,

Hubert Schmidt, vom Bergwerk,

Heinrich Dorndorf, nicht mehr in Vussem ansässig. 13)

Februar
Auf Anordnung des Bürgermeisteramtes in Mechernich blieb die Schule zum Zwecke der Kohlenersparnis für zehn Tage geschlossen. 13)

1. März
Franz Klinkhammer, Kanonier beim Fuß – Artl.- Batl. 65 in Mazedonien, schrieb nachstehenden Brief nach Hause:

„Meine Lieben!

Der heutige große Schneefall, welcher allein schon 0,50 m hoch schon gefallen ist und wir vor langer Weile nicht wissen, was wir machen sollen, will ich Euch mal einen Tag aus dem fernen Südosten etwas näher beschreiben. Wir liegen hier etwa 4 km vor den wichtigen Höhen, wo jetzt letzte Tage die schweren Kämpfe stattfanden, welches Ihr auch in der Zeitung hoffentlich gelesen habt. Es war besonders die Höhe 1050, wo wir den Italienern ein wichtiges Grabenstück entzogen; es waren dabei die tapferen 8.Jäger, wo auch der Dreesen von Harzheim bei war. Der Feind hielt sich dann sehr ruhig. Nachher, aber am 27. 2. versuchte er mit allen Kräften ihn wieder zu kriegen, aber am Morgen des 28. wurde er wieder sehr blutig heraus geworfen, was Ihr auch in der Zeitung noch lesen werdet. Nun kommt der 1. März heran, ein Tag wo noch nicht mal ein Infantrieschuß fällt, wir nochmal den ganzen Tag in unseren Zelten liegen. Es ist nämlich heute so ruhig, als wäre kein Mensch mehr hier in den stillen Bergen. Nun meine Lieben, will ich Euch mal unseren Aufenthalt hier etwas beschreiben. Die Geschütze auf einer Wiese, vor einem kleinen Hügel aufgefahren, wo auch nebenan unsere Wohnungen sind, nicht vielleicht ein schönes Haus, wie es in Frankreich schon mal vorkam, nein, ein kleines Zelt, eine Zeltplan welche wir über einige Stangen überzogen haben, und dieses bildet unsere Wohnung, welche im ganzen 4 m lang, 2 m breit und 1 1/2 m hoch ist. Aber trotzdem doch häuslich eingerichtet. In der Mitte steht unser Ofen, aus Steinen zusammen gebaut, an beiden Seiten ist unser Lager, nicht ein Bett wie zu Hause, nein auf blanker Erde, als Unterlage etwas Holzwolle und dann zwei Decken, dies ist unser Bett. Im übrigen haben wir Bratpfannen und dergleichen, aber nichts für drin. Die Beköstigung ist zwar gut hier, denn es gibt viel Bohnen, aber wenig Brot. Fleisch haben wir genug, denn hier war immer große Viehzucht. Nur das Holz ist hier sehr knapp, denn es gibt viele Stunden weit kein Wald, Baum noch Strauch mehr, hier gibt’s nur Berge und große Felsen. Dörfer und Städte sind aber gut zu zählen, denn dieser sind hier nicht viele, und was für welche, zerschossen und dergleichen, die alten Lehmbuden, denn hier ist schon seit 1912 Krieg. Da könnt Ihr Euch denken, wie die Gegend hier aussieht. Jetzt nun meine Lieben, habe ich eine Bitte, denn durch die Langeweile wird mir das Rauchmaterial langsam alle, denn das ist unser Zeitvertreib. Drum wären einige Zigaretten wieder sehr willkommen. Nun meine Lieben daheim, muß ich mein Schreiben für heute schließen, denn meine Kameraden der Winand und dergleichen, laden mich soeben zu einem Kartenspiel ein, nur das Dröpchen fehlt. Seid darum bis dahin vielmals herzlich gegrüßt von Eurem dankbaren Sohn und Bruder, Franz“

Franz Klinkhammer schickte in einem Feldpost – Karton eine Schildkröte nach Hause. Das Tierchen kam lebend hier an und der Lehrer zeigte es den erstaunten Kindern in der Schule. 13)

Gesamtansicht der Eisengießerei und Maschinenfabrik Neuhütte mit der 1909 fertiggestellten Villa.
In dem Fachwerkgebäude (ganz links) wurde 1918 die Notkirche eingerichtet


19. März
In Mechernich wurden auf einer Versammlung Ortsausschüsse gebildet, die vor allem die restlose Bebauung aller Kulturflächen fördern sollten. Zum Vorsitzenden wählte die Versammlung den Beigeordneten Becker. Stellvertretender Vorsitzender für Vussem wurde Lehrer Hubert Koch. Zu Beisitzern für Vussem wurden Gemeindevorsteher Peter Girards, Franz Schneider, Josef Hermanns, Johann Rutt und Gustav Wulschner gewählt. 13)

Ansicht der Gebäude der untergegangenen Eisenverarbeitungsstätte „Schneidmühle“.
Das eingeblendete Foto zeigt die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite

März
Es wurden weiter einberufen:

Peter Rutt, unverheiratet, wohnte mit Mutter, Onkel, Großmutter und Schwester in dem Häuschen das rechts von der Straße am Anfang des Harterweges etwas zurück liegt 13)

Vussemer Soldaten des Jahrgangs 1897 während der Militärzeit im 1. Weltkrieg.
von links: Wilhelm Müller, Albert Hein, Hubert Kuck, unbekannt


21. April
Josef Esser, bei dem Inf. – Rgt. No 29 in Rußland, schrieb nachstehenden Brief an seine Eltern:

„Liebe Eltern!

Dankend und in großer Freude habe ich heute abend Eure lieben Paketchen erhalten. Ich war sehr froh, als ich sie bekam, denn sie haben uns schon wieder Brot abgezogen. Für zwei Tage 2/3. Es ist aber nicht schlimm, ich komme schon aus. Wie es heißt, erhalten wir bald den Frieden hier in Rußland, denn wir haben hier in der Stellung eine intime Freundschaft geschlossen; denn sie haben uns jetzt nach drei Tagen einen Besuch abgestattet. Zuerst stellten sie eine weiße Fahne auf den Graben. Nach und nach kommt dann ein oder zwei Russen aus dem Drahtverhau kucken. Das kann man schön mit dem Glas beobachten. Dann muß der Posten das melden. Dann kommen einige von uns, die auch mit der weißen Fahne vorgehen. Dann kommen die Russen immer näher und näher und unsere Leute gehen auch vor. Bis auf einmal sind sie von beiden Seiten zusammen. Es ist ganz schön anzusehen, wie Feinde – Freunde werden, und sich die Hand reichen und einen Schnaps trinken. Die Russen bringen jedes mal Brot mit. Dafür bekommen sie Schnaps. Das Schauspiel ist wirklich herrlich anzusehen, wenn der Feind grad zusammen steht. Dann ist aber auch alles aus der Deckung, sowohl die Russen und auch wir, es ist wirklich zum Lachen. Wenn sie nun fertig alles besprochen haben, gehen die Russen wieder zurück, und unsere kommen auch. So geht der Krieg bei uns zu, es darf nicht mehr geschossen werden. Darum liebe Eltern, macht Euch keine Gedanken, es gibt bald Frieden. Dann will ich aber schwer hoffen, daß der alte 29er (Vater) aber auch zu finden ist, wenn die jetzigen 29er am schwarzen Tor herein marschieren. Und Mutter wird dann auch nicht weit abhanden sein. So muß ich schließen. Bin Gott sei Dank noch gesund und munter, was ich auch von Euch hoffe. Seid nun für heute recht vielmals herzlich gegrüßt von Eurem Sohn und Bruder Josef. Bis auf ein baldiges Wiedersehen in der lieben Heimat. Viele Grüße an lieb Mutter und klein Mariechen. Hoffentlich geht noch alles sehr gut zu Haus. Gott mit uns!“ 13)

In den Orten nahmen die Diebstähle erschreckend zu. Jedes Dorf wurde heimgesucht. Die Diebe hatten es hauptsächlich auf Lebensmittel, Fleisch, Brot und Kartoffeln sowie auf Kleidungsstücke abgesehen. Bei der Firma Girards und der Schneidmühle (Hammer) wurden die Treibriemen gestohlen. Ebenso kamen sehr viele Felddiebstähle vor. Für ein paar gewöhnliche Sonntagsschuhe, die zu Beginn des Krieges 15 Mark kosten, mussten jetzt 50 bis 60 Mark bezahlt werden. Den Kindern riet man daher in der warmen Jahreszeit, Strümpfe und Schuhe zu sparen und barfuß zu gehen. Daraufhin kamen die Kinder barfuß in die Schule. In Mechernich gingen sogar ein Großteil der Jugendlichen barfuß in die Kirche. 13)

April
Es wurden weiter einberufen:

Franz Schneider, 37 Jahre alt, wohnte in der Wirtschaft gegenüber der Einmündung des Holzheimer Weges in die Dorfstraße, Ackerer und Wirt; verheiratet, Vater von fünf Kindern im Alter von zwei bis neun Jahren, alte Mutter lebte noch, der einzige Berufslandwirt im Dorfe, von dem sehr viele Leute, die kein eigenes Gespann besaßen, abhängig waren. 13)

Juni
Josef Hermanns, Former, wohnte im ersten Haus rechts von der Straße aus auf den Hartweg zu, Eltern lebten beide, Vater war Bergmann;

Juli
Heinrich Vogelsberg, wohnte mit der Mutter und einigen Schwestern in dem letzten Haus (im Feld) in der Ackergasse, er war Former in der Gießerei; 13)

Wilhelm Hellings, ehemals Pfarrer in Holzheim, besuchte anlässlich seines vierzigjährigen Priesterjubiläums auch seine frühere Pfarrei. Bei dieser Gelegenheit stattete er auch dem erkrankten Fabrikanten Peter Girards in der Neuhütte einen Besuch ab. Die alten Erinnerungen wurden hierbei wieder aufgefrischt. Im Laufe der Unterhaltung griff Pastor Hellings auf seinen schon früher gemachten Plan zurück, Vussem und Breitenbenden von der Mutterpfarre Holzheim zu lösen und zu einer selbständigen Kapellengemeinde zu erheben. Nach einer längeren Verhandlung erreichte Pfarrer Hellings sein Ziel. Peter Girards erklärte sich bereit, der neuen Kapellengemeinde Vussem – Breitenbenden 40.000 Mark für die Unterhaltung eines Geistlichen zu schenken, sowie einen Fabrikraum zur Herrichtung einer Notkirche und eine Wohnung für den Geistlichen bereitzustellen. Groß waren die Freude, der Jubel und der Dank für diese hochherzige Schenkung, sowohl auf Seiten des Klerus, wie bei der ganzen Gemeinde. Pastor Gülden, Nachfolger des Pfarrer Hellings in Holzheim, erklärte sich mit der Abtretung der Ortschaften Vussem und Breitenbenden einverstanden. 14)


1918

6.Januar
Im Alter von sechzig Jahren verstarb der Fabrikant Peter Girards. Er war gebürtig aus Esch bei Jünkerath und in zweiter Ehe mit Magdalena Distelrath verheiratet. Nach einer Lehrzeit bei den Jünkerather Werken, den Gesellen- und Meisterjahren bei den I.G. Farbenfabriken Höchst, übernahm Peter Girards im Jahre 1883 die Eisengießerei Neuhütte von Karl Depiereux. Aufgrund seiner Erfahrung und seines Könnens brachte er das Werk sehr bald zu neuer Blüte. Im Jahre 1902 erweiterte er die Neuhütte um eine Maschinenfabrik. Zu den Produkten der Firma, in der Peter Girards nicht immer alleiniger Inhaber war, zählten Spezialitäten wie:
„Kessel, Schalen, Pfannen und Gefässe etc. für chemische Fabriken, Blei- und Zinkhütten, Retorten, Glühgefässe, Maschinenteile aller Art, sowie Bauguss, Säulen etc., Heizungs- und Feuerungsanlagen, Coquillen, Walzwerkbestandteile, Kuppeln, Spindeln, Stücke bis 40000 kg.“

Peter Girards war weiterhin noch als Kreistagsmitglied, Gemeindebürgermeister und Kirchenvorstandsmitglied tätig. Noch kurz vor seinem Tode ermöglichte er durch eine Geldspende von 40.000 Mark sowie die Bereitstellung einer Fabrikhalle als Notkirche die rektoratsmäßige Loslösung der Orte Vussem und Breitenbenden von der Pfarrei Holzheim. Seine Beerdigung erfolgte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. In der Familiengruft auf dem Friedhof zu Holzheim fand er neben seinen bereits verstorbenen Kindern und seiner ersten Ehefrau Cäcilie, geborene Drehsen, die letzte Ruhe. 7) 15) 16)

Januar
Vom November 1917 bis Mitte Januar 1918 fiel der Unterricht in der Schule zu Vussem ganz aus. Lehrer Hubert Koch war zum Wehrdienst einberufen worden. Am 16. Januar 1918 nahm die Schulamtsbewerberin N. Deussen, einer Berufung durch die königliche Regierung folgend, den Unterricht wieder auf. 14)


9. Januar
Die in einem Modellschuppen (der Firma Girards) eingerichtete Notkirche wurde von Pfarrer Gülden aus Holzheim feierlich benediziert. Anschließend feierte die Gemeinde die erste Heilige Messe. Von nun an fanden an allen Sonn- und Feiertagen Gottesdienste statt. 14)

18. Januar
Die Schulkinder besuchten erstmals die Schulmesse in der neuen Kirche (Notkirche) zu Vussem.
Lehrer Hubert Koch nahm wieder den Schuldienst auf. 14)

Der Abfall der Kriegsverbündeteten, die ständige Zurücknahme der Front und die größer werdende Not in der Ernährung und Bekleidung führten zu einer sehr niedergedrückten Stimmung.
Der ständige Kanonendonner beängstigte die Gemüter noch mehr. Die Möglichkeit eines feindlichen Einfalles rückte näher, einzelne Familien beschäftigten sich bereits mit Fluchtgedanken. 13)

Während des Sommers sammelten die Kinder unter Leitung des Lehrers Baumlaub. In den Scheunen, im Saal der Wirtschaft Schneider, auf dem Speicher der Villa, in der Mühle und so weiter wurde das Laub getrocknet. Die Kinder erhielten für das Kilogramm trockenes Laub 0,36 Mark. Das Laubheu wurde später abtransportiert, gemahlen und zu Futterkuchen für Militärpferde verarbeitet. 13)

Das Wohnhaus der Eheleute Peter Kauert und Maria, geborene Pick, nahe der Schneidmühle, (anstelle des heutigen Wohnhauses von Josef Wagner), brannte ab. Die Familie Kauert verzog daraufhin nach Breitenbenden. 17)


26. Januar
Zum Nachfolger des verstorbenen Gemeindebürgermeisters Peter Girards wurde der Ackerer und Wirt Franz Schneider aus Vussem gewählt. Dem Rat der Gemeinde Vussem-Bergheim gehörten weiterhin Anton Fünfzig, Heinrich Briesgen, Johann Rutt, Adolf Hoffmann und Johann Josef Wielspütz an. 18)


27. Januar
Dem Feldgeistlichen der 56. Inf. Division, P. Josef Linden, wurde die Seelsorge des Rektorats Vussem-Breitenbenden übertragen. 14)

2. Februar
Als erstes Brautpaar traute der Rektor die Brautleute Peter Koch aus Bergheim und Elisabeth Nelles aus Vussem. 14)

Der Rektor taufte am Ostertag Peter Berners, Sohn der Eheleute Wilhelm Berners und Barbara, geborene Hilberath. 14)

Pfarrer Gülden erlaubte dem Rektor Linden bereits im ersten Jahr, die Feier der Ersten Heiligen Kommunion im Rektorat zu halten. Am Christi Himmelfahrtstag wurden einundzwanzig Kinder zur Ersten Kommunion geführt. 14)

Nach den Herbstferien begann das Sammeln der Bucheckern. Die Schulkinder sammelten an zehn Nachmittagen zwei Zentner Bucheckern. Sie erhielten für das Kilogramm 1,65 Mark. 13)

November
Die Revolution brach aus. In Vussem merkte man jedoch wenig davon. Einzelne Soldaten kehrten aus den Garnisonen ohne Waffen, ohne Kokarden und Achselklappen in meist neuen Kleidern Heim. 13)


10. November
Nach dem Hochamt wurde erzählt, der Kaiser habe abgedankt und der Kronprinz habe auf die Thronfolge verzichtet. 13)

12. November
Unter dem Vorsitz des Beigeordneten Becker fand in Mechernich eine öffentliche Versammlung zwecks Gründung eines Arbeiter- und Bürgerrates statt. Die Versammlung verlief ruhiger als erwartet. Auf dem Platz vor dem Bürgermeisteramt hatte eine Kolonne Kraftwagen aus der Etappe Platz genommen. Jeder Wagen trug eine rote Fahne. 13)

15. November
Auf einer Wiese unweit der Schule landete ein Flugzeug. Die Maschine fuhr in einen Graben und war nicht mehr hoch zu bringen. Die beiden Insassen, zwei Unteroffiziere, verschossen die Munition, verkauften das Flugbenzin an die Gießerei und setzten ihre Fahrt mit der Eisenbahn in Richtung Bonn fort. Der Gemeindevorsteher ließ die liegengelassene Maschine mit einem Ochsengespann bis zur Neuhütte ziehen. 13)

Nach Abschluss des Waffenstillstandes begann bald der Durchmarsch der Truppen, die aus der Etappe und von der Front heimkehrten. In den ersten Tagen waren es Bagagen, später auch Infanterie, Abteilungen in Begleitung von Musik. Mit dem Durchmarsch kamen auch die Einquartierungen, unter ihnen ein ostpreußisches Inf.-Rgt., das Res.-Inf-Rgt.73 und das schlesische Rgt. Nr.7. Das Res.-Inf.-Rgt.73 hatte hier einen Ruhetag. Das ganze Regiment, etwa 1.000 Mann, lag im Dorf. Oft setzten die durchziehenden Soldaten die Schulbuben auf die reiterlosen Pferde, und dann ritten die Jungen voller Stolz mit bis Breitenbenden. 13)

30. November
Breitenbenden hatte noch viel mehr Einquartierungen als Vussem. Das letzte durchziehende Regiment, das schlesische Rgt. Nr.7, lag zum größten Teil in Breitenbenden. Das Regiment war am 29. November von Weismes nach Harperscheid marschiert und dort einquartiert worden. Nach ein paar Stunden erhielt es Befehl, sofort weiterzumarschieren. Die armen Soldaten marschierten die ganze Nacht und kamen am Morgen hier an. Die Regimentskapelle kam zur Schneidmühle und Neuhütte, der Kommandeur quartierte sich mit mehreren Offizieren in die Villa Neuhütte ein. Die Straße Roggendorf – Euskirchen sollte schon mittags überschritten sein. Das Regiment war das nächste am Feind gewesen. 13)

Dezember
Von den durchziehenden Truppenteilen kauften mehrere Vussemer Pferde an: Girards 1,
Franz Schneider 2,
Wilhelm Berners 1,
Disternich, am Busch 1,
Wielspütz, Harterweg 1,
Wielspütz, Schmale 1,
Bertram , Kapelle 2,
Arns , Schneidmühle 1 13)


4. Dezember
Die Viehzählung ergab:
10 Pferde,
78 Stück Rindvieh, darunter 44 Milchkühe
und 14 Ochsen,
5 Schafe,
24 Schweine,
53 Ziegen,
23 Kaninchen und 18 Gänse; 13)

5. Dezember
Das Bürgermeisteramt teilte mit, der Telefonverkehr sei eingestellt; das Postamt unterstehe der englischen Besatzung. Leute, die von Mechernich kamen, erzählten von Engländern, die dort Quartier bezogen hatten. Es waren Kavalleristen, die Spitze der englischen Armee.
In den folgenden Tagen kamen häufig schwer beladene englische Lastautos, einzelne Reiter und Ordonnanzen auf Motor- und Fahrrädern von Eiserfey her durch das Dorf. Die Verordnungen des Führers der englischen Kavalleriebrigade wurden bekannt gegeben:
„Um 8:00 Uhr abends muß jeder zu Hause sein; von 22:00 Uhr ab darf in den Häusern kein Licht mehr brennen; die Mark hat einen Wert von 70 Centimes; die englischen Offiziere sind von der männlichen Bevölkerung durch Hutabnehmen zu grüßen; beim Spielen der englischen Nationalhymne haben die männlichen Personen die Kopfbedeckung abzunehmen; das Spielen der deutschen Nationalhymne ist verboten usw.“

Die meisten Männer kannten aber die Abzeichen der britischen Offiziere nicht. Das mag erklären, weshalb einzelnen Männern von den Soldaten der Hut vom Kopf geschlagen wurde. In Strempt nahmen die Männer, während die englische Nationalhymne gespielt wurde, die Kopfbedeckung nicht ab. Zur Strafe musste der Ortsvorsteher Jannes eine Stunde lang mit entblößtem Haupt stehenbleiben, während die Regimentskapelle spielte. 13)

Dezember
Kriegschronik des Franz Klinkhammer,
Obergefreiter = Fußartl. Batl. 65- 1. Battr.
Eisernes Kreuz 2. Klasse – Frontkämpfer-Ehrenkreuz

„Er wurde am 20. 3. 1896 geboren. Eingerückt am 14. 3. 1916 z. Ers. Batl. Infant. Regt. 25 und am 7.7. 1916 zur Fußartl. Batt. 481 versetzt, ins Feld gezogen a.d. Westfront, teilnehmend an folgendem Kpfe. im Argonnerwald, Stell. Kpf. in der Champagne – Schlacht b. Verdun. Infolge Umformierung im Oktober 1916 z. Fußart. Batl. 65 – 1 Battl. a. die Ostfront: Feldzug in Serbien und Mazedonien um die Armatushöhe zw. des Skrumbi u. Dudika bis März 1918; anschließend an der Westfront = Stell. Kpfe. b. St. Quentin und an der Aa = Große Schlacht in Frankreich a. der Somme – Avre – Matz – Oise b. Montdidier – Noyon- v. d. Siegfriedfront – v. d. Hermannstellg. -v. der Antwerpen – Maas- Stell. Am 3. Dezember 1918 aus dem Heer entlassen.“ 19)

Dezember
Viele Leute aus Vussem und Umgebung kamen zu Philipp Kauert, wohnhaft am Busch, um sich fotografieren zu lassen. Für die Personalausweise wurde fortan eine Fotografie benötigt. 13)


1919


1. März
Die Viehzählung ergab für Vussem:
9 Pferde,
74 Stück Rindvieh, darunter 14 Ochsen und 44 Milchkühe,
2 Schafe,
20 Schweine,
57 Ziegen,
11 Kaninchen,
3 Gänse,
224 Hühner. 13)


10. März
In der Neuhütte brach ein Streik aus. Die Arbeiter verlangten bei vollem Lohnausgleich eine kürzere Arbeitszeit. Von Seiten der Arbeiterschaft waren einige kaum ernst zunehmende Bemerkungen, „spartakistischer Art“, gefallen. Von der Firmenleitung wurden die in Mechernich stationierten Engländer angefordert, die das Werk sofort besetzten. Unterhalb der Schneidmühle postierten die Engländer sogar ein Maschinengewehr. Auf Vermittlung des Gemeindevorstehers Franz Schneider, der eine länger dauernde Besetzung vermeiden wollte, gab die Firmenleitung nach und ging auf die Forderung der Arbeiter ein. Johann Linden aus Vussem und ein Mann namens Schneider aus Weyer, die die erwähnten Bemerkungen gemacht haben sollten, transportierten die Engländer zu einem Verhör nach Mechernich. Die beiden Beklagten wurden hinterher freigesprochen.13)

26. April
Nach elfjähriger Tätigkeit an der Volksschule verließ der Lehrer Hubert Koch Vussem. Er erhielt eine Anstellung als Hauptlehrer an der dreiklassigen Schule in Birgel, Kreis Düren. 13)


1. Mai
Die Regierung übertrug die freie Lehrerstelle in Vussem dem Lehrer H. Demary. An diesem Tag war auch der erste Nationalfeiertag der deutschen Republik. Die Arbeiter aus Mechernich wollten die Kaiserbüste, die an der Kakushöhle stand, den Abgrund hinunterstürzen. 13)

September
An den drei Kirmestagen erlaubte die Firma Girards den Arbeitern zu feiern und bezahlte ihnen den vollen Lohn. Vier Arbeiter feierten auch am Mittwoch noch. Als sie am Donnerstag wieder arbeiten wollten, wurde ihnen dieses verwehrt.
Am folgenden Tag verlangte die Arbeiterschaft die Wiedereinstellung der vier Leute bei vollem Lohnausgleich. Als dieses verweigert wurde, legten alle die Arbeit nieder. Der Streik wurde am Samstag auf gütlichem Wege beigelegt und am Montag die Arbeit wieder aufgenommen. 13)


1. Oktober
Der Erzbischof von Köln, Dr. Felix von Hartmann, erklärte das Rektorat Vussem – Breitenbenden offiziell für selbständig.

„Urkunde

über die Errichtung der Kapellengemeinde Vussem- Breitenbenden, Pfarre Holzheim

1. In Vussem-Breitenbenden wird eine Kapellengemeinde mit selbständiger
Vermögensverwaltung errichtet.

2. Die Grenzen der neuen Gemeinde gegen die Muttergemeinde sind in der
beiliegenden Karte mit roter Farbe gekennzeichnet.

3. Die neue Kapellengemeinde zahlt an die Muttergemeinde jährlich den
Betrag von 500 Mark bzw. eine einmalige entsprechende Abfindungssumme.
Die Mitglieder der Kapellengemeinde sind hier-durch von allen Lasten und
Abgaben an die Muttergemeinde befreit.

4. Gegenwärtige Urkunde tritt am 1. Oktober 1919 in Kraft

Cöln, den 1. Oktober 1919

Der Erzbischof von Cöln A.A.: Dr. Vogt“ 20)

Oktober
Nachdem der Lehrer H. Demary Vussem verließ, übertrug die Regierung in Aachen dem Lehrer Anton Spix die freie Lehrerstelle. Der neue Lehrer ist ein Bruder von Matthias Spix, der von August 1903 bis September 1904 hier ebenfalls als Lehrer tätig war. 13)


22. November
Der Lehrer Anton Spix wurde bestohlen.
Im Kosthaus bei Siegmund Bertram, Schneidmühle, drangen Diebe mit Hilfe einer Leiter durch das Fenster in sein Schlafzimmer und stahlen ihm die besten Anzüge und eine goldene Uhrkette. 13)


23. November
Es fanden die Gemeinderatswahlen statt. In den Gemeinderat der Gemeinde Vussem – Bergheim wurden gewählt:
Adolf Hoffmann,
Johann Wielspütz,
Johann Josef Wielspütz,
Peter Vogelsberg, alle aus Vussem,
Johann Raetz,
Michel Kreuser, beide aus Bergheim.
Die Gemeinderatsmitglieder wählten Johann Josef Wielspütz zum Gemeindevorsteher. 18)


8. Dezember
Am Gründungstage des Müttervereines ließen sich achtundachtzig Mütter aus der Pfarrgemeinde in den Verein aufnehmen. Schon am 9. August hatte Kardinal Felix von Hartmann aus Köln die Bildung des Müttervereines genehmigt. 14)

1920


5. Januar
Plötzlich und unerwartet verstarb im Alter von 35 Jahren Gertrud Schneider, geborene Bayard, Ehefrau des Land- und Gastwirtes Franz Schneider. Die Verstorbene stammte aus Mechernich und hinterließ ihren Ehemann mit sieben Kindern im Alter von sechs Monaten bis 13 Jahren. 3)

29. Januar
Als letzter Kriegsteilnehmer kehrte Peter Velser aus französischer Gefangenschaft heim. Er wurde mit einem vierspännigen Leiterwagen in Mechernich abgeholt und von der ganzen Gemeinde am Dorfeingang festlich empfangen. Die Schulkinder sagten Gedichte auf. 13)

Februar
Da nun der letzte Soldat aus der Gefangenschaft heimgekehrt war, veranstaltete die Gemeinde am Fastnachtssonntag für alle Vussemer Kriegsteilnehmer ein Fest. Zunächst war am Morgen für die ehemaligen Soldaten ein Hochamt. Hierbei wurde in besonderer Weise der Gefallenen und Vermissten gedacht.
Es waren:

Benedikt Hein, gefallen,
Peter Linden, gefallen,
Wilhelm Disternich, gefallen,
Martin Wessel, vermißt.

Nach dem Hochamt war Frühschoppen in der Gastwirtschaft Franz Schneider. Die Kinder erhielten ein Weißbrötchen. Am Nachmittag um 16:00 Uhr ging ein Zug durch den Ort. Anschließend trafen sich die Ehemaligen zum gemeinsamen Kaffee in der Gastwirtschaft Schneider. Die Schulkinder und die Jugendlichen unterhielten mit lustigen Gedichten und Theaterstücken. 13)


30. März
Aufgrund der Zugehörigkeit von Vussem zu der Pfarrei Holzheim wurden auch die Toten im Pfarrort beerdigt. Da die Orte Vussem und Breitenbenden seit 1918 von der Mutterpfarre Holzheim losgelöst waren, bemühten sich die Einwohner von Vussem um einen eigenen Friedhof.
Johann Disternich schenkte der Gemeinde ein zur Anlage eines Friedhofs geeignetes Grundstück. Nachdem die erforderlichen Arbeiten ausgeführt waren, konnte im Jahr 1920 die erste Bestattung im Ort erfolgen. Als erster fand Peter Luxen, Ehemann von Katharina, geborene Wielspütz, seine letzte Ruhe auf dem Vussemer Friedhof. 2)

April
Am dritten Sonntag nach Ostern, am Schutzfest des hl. Joseph, wählten die Mitglieder des Rektorats Vussem-Breitenbenden den ersten Kirchenvorstand.
Es waren dies:
Johann Lückerath,
Carl Böhmer,
Peter Dederich aus Breitenbenden
und
Matthias Kuck,
Michael Nelles,
Wilhelm Bertram aus Vussem. 14)


15. September
Nach dem Tod des Müllers Karl Dillenburg und der Wiederverheiratung seiner Witwe, Maria Josefa, geborene Rutt, mit Franz Weiler aus Glehn, gelangte die Getreidemühle in den Besitz der Familie Weiler. Laut einer Zeitungsanzeige gaben die Gebrüder Weiler ihre Geschäftseröffnung wie folgt bekannt:
„Den Bewohnern des Veytales und der anliegenden Ortschaften zur gefl. Kenntnis, daß die Mühle Vussem mit dem 15. September in Betrieb ist und empfehlen uns in allen vorkommenden Müllereiarbeiten, wie Schroten, Feinmahlen usw. Die Haferquetsche (glatte Walzen) quetscht jedes Futterkorn und Hafer für Pferde. Die Schälmaschine verarbeitet Gerste zu Graupen in I a. Qualität und reinigt den schlimmsten Brandweizen. Wir bitten die geehrten Interessenten, die neuen Mahlkarten auf unseren Namen schreiben zu lassen, sowie die Anhängezettel nicht zu vergessen.“ 7)

10. November
Am Vorabend des Martinstages veranstalteten die Schulkinder einen Fackelzug zu Ehren des Heiligen Martinus. Die Kinder schnitzten die Fackeln größtenteils aus Runkelrüben. Um 17:30 Uhr versammelten sich die Kinder vor der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ und zogen unter Singen von Martinsliedern durch das Dorf zum Keilberg. Dort wurde ein Martinsfeuer abgebrannt, das weithin sichtbar war. Über den Martinsabend schrieben die Schüler der Mittel- und Oberstufe einen Aufsatz. 13)

Anmerkung Albert Velser: Die Erwähnung des Martinszuges wurde der Vussemer Schulchronik entnommen. Es handelt sich hier vermutlich um den ersten in Vussem durchgeführten Martinszug. Von einem Sankt Martin, der den Zug zu Pferde begleitete, sowie von der Verteilung von Martinswecken an die Kinder ist noch keine Rede.

Die Rheinische Bohrmaschinenfabrik & Cie. K G., Mechernich – Neuhütte, Inhaber Girards & Kneisel, Nachfolger der Firma Maschinenfabrik Peter Girards, nahm die Fertigung von Radialbohrmaschinen auf. 22)

In Vussem fanden sich Fußballbegeisterte zusammen und gründeten einen Fußballverein. Die Hauptinitiatoren waren Lehrer Anton Spix und Albert Hein, der in Köln erste Erfahrungen im Fußballspielen machte. Einer Fotographie aus dem Gründungsjahr zufolge bildeten

Franz Velser,
Fritz Dreesen,
Hubert Kuck,
Bernhard Klinkhammer,
Josef Hermanns,
Michel Golbach,
Wilhelm Winand,
Anton Golbach,
Albert Hein,
Josef Velser und
Matthias Theisgen die erste Mannschaft. 23)

Chronik bis – 1900

1830

Februar

Nach einer siebenjährigen Dienstzeit an der Volksschule in Vussem erhielt der Lehrer Friedrich Bernsdorf seine Versetzung nach Frentz bei Langerwehe. Mit Verfügung der königlichen Regierung wurde dem Lehrer Josef Buntrock die freigewordene Lehrerstelle übertragen. 1)

Im Sommerhalbjahr besuchten fünfundsiebzig Schüler die einklassige Volksschule. 1)

28. Juli

Der Erzbischof aus Köln weilte zur Firmung in Holzheim. Aus Vussem erhielten zehn Kinder das Sakrament der Firmung. 1)

Im Rechnungsbuch des Bürgervereins, des späteren St. Margarethen-Kapellenbauvereins, sind 167,27 Mark an Einnahmen und 31,70 Mark an Ausgaben verzeichnet.
Somit hatte die Kasse am Jahresende einen Bestand von 1.022,08 Mark.

Dem Vorstand des Vereins gehörten an:
Präses: Johann Josef Müller,
Rendant: Peter Josef Metzen,
Schriftführer: Peter Hein.

Die alte Spritze von 1830

Wir schreiben den 1. April 2024 und es ist kein Scherz:.

Vor ein paar Wochen ist eine Festschrift der „Freiwilligen Feuerwehr Vussem von 1936 – 1986“ aufgetaucht. In dieser Festschrift wird eine alte Feuerspritze von 1830 erwähnt, die jetzt im Freilichtmuseum stehen soll.

Und in der Tat: Winfried Barion ist dort gewesen und hat sie gefunden. Sie steht in der Abteilung „Mittelrhein“, im alten Spritzenhaus (Pos. 39) hinter der alten Schmiede (Pos. 38). Man kann auch noch ganz schwach den Schriftzug „Bürgermeisterei Vussem“ lesen.

Um diese Spritze zu erhalten, müsste man eine Möglichkeit finden, diese alte Spritze wieder so zu restaurieren, dass sie wieder als alte Spritze Vussem erkennbar wird.

Originalaufnahme vorne
Die Seitenbeschriftung ist nur schwer zu erkennen
Aufnahme von der Seite

1890

Februar

Nach einer siebenjährigen Dienstzeit an der Volksschule in Vussem erhielt der Lehrer Friedrich Bernsdorf seine Versetzung nach Frentz bei Langerwehe. Mit Verfügung der königlichen Regierung wurde dem Lehrer Josef Buntrock die freigewordene Lehrerstelle übertragen. 1)

Im Sommerhalbjahr besuchten fünfundsiebzig Schüler die einklassige Volksschule. 1)

Montag, 28. Juli 1890

Der Erzbischof aus Köln weilte zur Firmung in Holzheim. Aus Vussem erhielten zehn Kinder das Sakrament der Firmung. 1)

Im Rechnungsbuch des Bürgervereins, des späteren St. Margarethen-Kapellenbauvereins, sind 167,27 Mark an Einnahmen und 31,70 Mark an Ausgaben verzeichnet.
Somit hatte die Kasse am Jahresende einen Bestand von 1.022,08 Mark.

Dem Vorstand des Vereins gehörten an:
Präses: Johann Josef Müller,
Rendant: Peter Josef Metzen,
Schriftführer: Peter Hein.

Zumindest so schnell, bevor sie im Freilichtmuseum „vor die Hunde geht“!

1891

Während des Sommerhalbjahres besuchten einundsiebzig Schüler regelmäßig die Schule. Wegen zu starker Hitze fiel der Unterricht an drei Nachmittagen aus. Vom 16. August bis 6. September wurde der Nachmittagsunterricht wegen Erntearbeiten ausgesetzt. Das Sommerhalbjahr schloss mit dem 13. September. Der Lehrer musste an einer sechs Wochen dauernden militärischen Übung teilnehmen. 1)

1892

Johannes Disternich gründete mit einigen Männern und Jünglingen den Vussemer Männergesangverein. Im Paragraphen 1 der Statuten vom 1. Oktober 1892 heißt es:
„Der Verein hat sich hauptsächlich gebildet, um an einem Neubau der Vussemer Kapelle mit zu wirken und den kirchlichen Gesang herbeizuführen, sowie auch die fröhlichen, gemeinschaftlichen Unterhaltungen durch Gesellschaftslieder emporzuheben und dadurch „unanständige Lieder“ zu verbannen.“ 2)

1893

Freitag, 3. März 1893

Der Schulleiter Josef Buntrock erhielt nach dreijähriger Tätigkeit in Vussem eine Anstellung bei der Domschule in Aachen. Zu seinem Nachfolger ernannte die königliche Regierung Jean von Wersch.1)

Freitag, 18. August 1893

Im Alter von 65 Jahren verstarb der Vussemer Mahlmüller Nikolaus Dillenburg. Der Verstorbene stammte aus Rütt bei Krekel und war mit Margarethe, geborene Heck, verheiratet. Die Familie Dillenburg übernahm gegen Ende der 60iger Jahre die Mahlmühle. Die Nachfolge des Nikolaus Dillenburg trat der Sohn Karl an. 3)

1894

Montag, 22. Januar 1894

Der königliche Kreisschulinspektor Dr. Schaffrath revidierte (inspizierte) die von Lehrer Johann van Wersch geleitete Schule. In dieser Zeit besuchten 61 Kinder die einklassige, katholische Volksschule. 1)

1895

Nach dem Tod des Daniel Bertram, Schneidmühle, übernahm der Sohn Sigmund das anfallende Erbe, bestehend aus:
a) Flur 30 Nr. 661a/141 Schneidmühle, Wiese, 74,16 ar
b) Flur 30 NR. 668/142 Hausgarten, 10,15 ar
c) Flur 30 Nr. 143 Hofraum, 1,41 ar
samt allen auf diesen Parzellen befindlichen Gebäuden und Immobilien.

Die Geschwister:
1. Sophie, verheiratete Schuh, in Duisburg wohnend,
2. Henrietta, verheiratete Löhr, in Schleiden wohnend
3. Amalia, verheiratete Axmacher, in der Schneidmühle wohnend,
4. Carl, als Ober Postassistent in Aachen wohnend,
erhielten eine finanzielle Abfindung. Zu dem Erbe gehörte auch das auf dem Grundstück, Flur 30 Nr. 143 befindliche Wohnhaus mit der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ (heute Triererstraße Nr. 55).
Schon vor 1840 betrieb Jakob Bertram (Großvater des Sigmund) bei der Schneidmühle eine Schankwirtschaft.

1896

Montag, 19. Oktober 1896

Der Lehrer Heinrich August Lange wurde an der Schule provisorisch
angestellt. Wegen der ungünstigen Witterung im Herbst und der zurück gebliebenen Kartoffelernte erfolgte eine Verlängerung der Herbstferien bis zum 27. Oktober. 1)

1897

Freitag/ Dienstag, 21./23. März 1897

Während der im Jahreskreis begangenen Festlichkeiten nahm das Gedenken an den 100. Geburtstag Kaiser Wilhelm I. einen besonderen Platz ein. Eine Verfügung der Behörde bestimmte, die Feiern vom 21. bis 23. März zu veranstalten. Am 21. März, einem Sonntag, fand die kirchliche
Feier statt. Montags folgte die Feier in der Schule nach der damals bekannten Art des Kaiser Geburtstags. Die Kinder erhielten Backwerk, das die Gemeindekasse bezahlte. Am 23. März trafen sich die Schulkinder aus den Orten Holzheim, Breitenbenden, Vussem, Eiserfey, Weyer, Zingsheim, Pesch und Harzheim an der Kakushöhle. Hier wurde mit 650 Schulkindern bei munteren Spielen und Gesang gefeiert. Das Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgebung berichtete, wie die Belegschaft der Vussemer Neuhütte den Festtag beging:
„Schon am Vorabend hallte das Echo der Böller von den Bergen wider und rief die Arbeiter herbei, um beim Gerstensaft das Andenken an den unvergeßlichen Kaiser Wilhelm den Großen zu feiern und in begeisterter Liebe zu dem Heldenkaiser Ausdruck zu verleihen. Zugleich kennzeichnete diese Feier auch das fast ideale Verhältnis zwischen Arbeitgeber und den Arbeitern, welches
wegen seiner Seltenheit zu unserer Zeit gewiß Hervorhebung verdient.“ 1) 7)

1898

Der Kirchenweg zur Pfarrkirche in Holzheim war schon lange bei regnerischem Wetter schlecht begehbar. Aufgrund seiner Lage in den Gemeinden Holzheim und Harzheim unterblieb in den letzten Jahren die Instandhaltung. Erst in diesem Jahr trug man eine dicke Lage Gießereischlacke auf und erreichte somit die Trockenlegung des Weges. 1)

1899

Sonntag, 17. November 1899

Vom Kreis – Haupt – Ausschuss erhielt der Hammerschmied und Gastwirt Sigmund Bertram, Schneidmühle, Gemeinde Vussem-Bergheim, die Erlaubnis, den bestehenden gastwirtschaftlichen Betrieb auch auf den Garten auszudehnen. 5)

1900

Dienstag, 20. März 1900

In der Vussemer Kapelle wurde ein Kreuzweg errichtet. Wilhelm Hellings, Pfarrer zu Holzheim, hinterließ hierzu folgendes schriftliches Zeugnis:
„Bezeugte Niederschrift über die canonische Errichtung des Heiligen Kreuzweges in der Kapelle Vussem, Pfarrei Holzheim, Dekanat Gemünd:
Kraft der Vollmacht, die vom Hochwürdigsten Erzbischof Dr. Hubertus Simar zu Köln mit apostolischer Autorität mir verliehen wurde, habe ich, Wilhelm Hellings, Pfarrer zu Holzheim, den Kreuzweg mit den verbundenen Ablässen heute in der öffentlichen Kapelle zu Vussem nach den Regeln, die von der Ablaßcongregation am 10. Mai 1742 vorgeschrieben sind, errichtet. Zum Beweis
der Richtigkeit habe ich dieses Zeugnis mit der Hand geschrieben.“ 6)

Für den betrieblichen Gütertransport zwischen der Neuhütte und dem Bahnhof in Mechernich nahm die Firma Eisengießerei Gebrüder Girards eine Straßendampflokomotive in Betrieb. Der Fuhrunternehmer Hubert Girards bot seinen Fuhrpark, bestehend aus drei großen Frachtwagen, zwei Schlagkarren und einem Fracht- und Holzschlitten nebst zwei schweren Ackerpferden, zum
Verkauf an. 7)

Quellennachweis von 1890 – 1990

1) Schulchronik der Volksschule Vussem, Teil I
2) Abschrift der Satzung des Männergesangvereins 1892 Vussem
3) Standesamt Mechernich
4) Teilungsakt der Geschwister Bertram, Schneidmühle, in Privatbesitz
5) Original-Genehmigung, in Privatbesitz
6) Akte zur Vussemer Kapelle, im Diözesan-Archiv in Aachen
7) Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden, im Kreisarchiv
8) Original-Zeugnis, im Privatbesitz
9) Veröffentlichung aus dem Stadtarchiv Mechernich, Beilage zum Bürgerbrief
3. Jahrgang, Nr 37
10) Festschrift, 80 Jahre Männergesangverein 1892 Vussem
11) Stadtarchiv Mechernich
12) Veröffentlichung aus dem Stadtarchiv, Beilage zum Bürgerbrief 2. Jahrgang, Nr. 33 und 34
13) Schulchronik der Volksschule Vussem, Teil II
14) Kirchenchronik St. Margareta Vussem-Breitenbenden
15) Mitteilung von Peter Girards, Bad Neuenahr-Ahrweiler
16) Geschäftspapier der Firma Eisengießerei & Maschinenfabrik Gebr. Girards
17) Mitteilung von Maria Friedrichs, Mechernich
18) Protokollbuch der Gemeinde Vussem-Bergheim
19) Original-Kriegschronik, im Privatbesitz
20) Kirchlicher Anzeiger für die Erzdiözese Köln 1919
21) Stadtarchiv und nach Überlieferung
22) Jubiläumsschrift, Firma Dörries 1885-1980
23) Nach Überlieferungen und einer Fotografie aus dem Jahr 1920
24) Quelle in Privatbesitz
25) Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Bestand: BR 1058, Unterlagen zur Schneidmühle
26) Stadtarchiv Mechernich, Akte: 72-80, Unterlagen zur Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“
27) Mitteilung der Familie Wirtz/Schneider, Vussem
28) Vereinsbuch des Männergesangvereins 1892 Vussem
29) Mitteilung von Gertrud Vogelsberg, Vussem
30) Mitteilung von Anton Könen, Mechernich
31) nach Überlieferung und einer Fotografie aus dem Jahr 1937
32) Schulverlauf von Franz – Josef Linden, Köln
33) Zeitungsausschnitt unbekannter Herkunft
34) Unterlagen betreffs Hammerwerk, Wilhelm Depiereux, Breitenbenden
35) Mitteilung von Eva Wagner, Vussem
36) Mitteilung von Matthias Schmidt, Vussem
37) Mitteilung von Änne Gerhards, Vussem
38) Mitteilung von Luise Kolvenbach, Vussem
39) Mitteilung von Margarete Thielen, Vussem
40) Mitteilung von Maria Hein, Vussem
41) Totenzettel des Johann Wagner, Vussem
42) Totenzettel des Karl Wielspütz, Vussem
43) Totenzettel des Peter Gülden, Vussem
44) Mitteilung von Josef Berners, Gielsdorf
45) Mitteilung von Maria Luxen, Vussem
46) Totenzettel des Johann Peter Schröder, Vussem
47) Mitteilung von Anna Kurth, Eiserfey
48) Mitteilung von Anna Zingsheim, Vussem
49) Mitteilung von den Familien Prümmer und Kaulertz, Höfen
50) Mitteilung von Günter Wagner, Vussem
51) Mitteilung von Sophie Breuer, Vussem
52) Mitteilung von Maria Wolter, Vussem
53) Mitteilung von Helmut Fischer, Vussem
54) Mitteilung von Peter Dreesen, Vussem
55) Totenzettel des Peter Pütz, Vussem
56) Vereinsbuch, Sportvereinigung 1920 Vussem
57) Mitteilung von Hans Münch, Vussem
58) Mitteilung von Adolf Wolter, Vussem
59) Mitteilung von Lorenz Wielspütz, Vussem
60) Mitteilung von Wilhelm Berners, Vussem
61) Mitteilung von Bertram Berners, Vussem
62) Mitteilung von Hubert Gülden, Vussem
63) Mitteilung von Klara Schröder, Vussem
64) Mitteilung von Josefa Lux, Weyer
65) Mitteilung von Christine Huschbeck, Vussem
66) Mitteilung von Theo Linden, Mechernich
67) Vereinsbuch des Männergesangsvereins 1892 Vussem
68) Mitteilung von den erwähnten Familien
69) Manderscheidt-Blankenheim Akten Nr. 2, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
70) Bestand Roerdepartement, Bevölkerungslisten, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
71) Mitteilung von Johann Dillenburg, Derkum
72) Mitteilung von Franz Weiler, Vussem
73) Protokollbuch vom Sportverein 1946 Bergheim
74) Überlieferung
75) Aufzeichnungen von Albert Velser, Vussem
76) Mitteilung von Peter Velser, Füssenich
77) Mitteilung von Michel Wielspütz, Vussem
78) Mitteilung von Johann Sistig, Vussem
79) Generalvikariatsakte der Orte im Bistum Aachen
80) Akte 72 – 116 im Stadtsarchiv Mechernich
81) Mitteilung von Johanna Bruns, Vussem
82) Waldemar Haberey, „Die Römische Wasserleitung nach Köln“, Bonn 1971
83) Mitteilung von Gustav Winand, Mechernich
84) Mitteilung von Michel Schnichels, Lorbach
85) Mitteilung von Josef Hein, Vussem
86) Kölnische Rundschau vom 26. Juni 1962
87) Pfarrbrief St. Margareta, Vussem-Breitenbenden 2/79
88) Vereinsbuch SV 1920 Vussem
89) Mitteilung von Richard Eversheim, Vussem
90) Eifeler Volkszeitung
91) Mitteilung von Pater Stanislaw Sobieszczyk, Vussem
92) Kölner Stadt – Anzeiger, 10. Mai 1966
93) Mitteilung von Norbert Leduc, Morbach
94) Totenzettel der Schwester M. Clothild
95) Personenstandsarchiv Brühl
96) Herrengedingsprotokollbuch des Gerichtes Vussem-Bergheim
97) Kölnische Rundschau, 8. Juli 1967
98) Mitteilung von der Regionalstelle Eifel
99) Vussemer Schulakte im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
100) Kölner Stadt – Anzeiger, 4./5. Mai 1968
101) Heimatkalender Kreis Schleiden 1963
102) Kölnische Rundschau, Januar 1969
103) Akten im Bestand Manderscheidt-Blankenheim, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
104) Kölnische Rundschau und Kölner Stadt- Anzeiger, Zeitungsausschnitte Juli 1970
105) Festschrift, fünfzigjähriges Jubiläum des SV Vussem 1920
106) Mitteilung von Josef Esser, Vussem
107) Akten im Bestand Manderscheidt-Blankenheim, im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
108) Mitteilung von Josef Wagner, Vussem
109) Stadt Mechernich
110) Kölnische Rundschau Nr. 48, Februar 1972
111) Kassenbuch des Ortskartells Vussem
112) Mitteilungsblatt für die Gemeinde Mechernich 1973
113) Mitteilungsblatt für die Gemeinde Mechernich Nr. 35, 31. August 1973
114) Mitteilungsblatt für die Gemeinde Mechernich Nr. 27, 30. Juni 1972
115) Mitteilungen von Helmut Klinkhammer und Heinz Sistig, Vussem
116) Mitteilungsblatt für die Gemeinde Mechernich Nr. 22, 30. Mai 1975
117) Bürgerbrief für die Stadt Mechernich Nr. 40, 3. Oktober 1975
118) Gründungsprotokoll des Karnevalvereins 1977 Vussem
119) Kölnische Rundschau, 22. September 1977
120) Eifel Jahrbuch 1990
121) Pfarrbrief St. Margareta Vussem-Breitenbenden 1/77
122) Pfarrbrief St. Margareta Vussem-Breitenbenden 5/78
123) Bürgerbrief für die Stadt Mechernich Nr. 14, 7. April 1978
124) Akten im Bestand Manderscheid-Blankenheim, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
125) Eugen Virmond, Eifeler Eisenindustrie 1896
126) Chronik der Bürgermeisterei Vussem 1825 – 1847
127) Amtsblatt der königlichen Bezirksregierung Aachen 1850 und 1855
128) A. Hermann, Eifel – Festschrift 1888 – 1913
129) Heimatkalender Kreis Schleiden 1961
130) Bürgerbrief für die Stadt Mechernich Nr. 12, 23. März 1979
131) Mitteilung von Josef Wagner Junior, Vussem
132) Bürgerbrief für die Stadt Mechernich Nr. 30, 28. Juli 1978
133) Pfarrbrief St. Margareta Vussem-Breitenbenden 5/79
134) Mitteilung vom Junggesellenverein Vussem
135) Kölnische Rundschau, 15. November 1980
136) Satzung des Junggesellenvereins „Alte Heimat“ Vussem 1980
137) Mitteilung des Eifelland-Blasorchesters
138) Mitteilung von Friedhelm Breuer, Vussem
139) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 6. März 1981, Nr. 1O
140) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 3. Juli 1981, Nr. 27
141) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 8. Januar 1982, Nr. 1
142) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 5. Februar 1982, Nr. 5
143) Pfarrbrief St. Margareta Vussem-Breitenbenden 1/82
144) Kölnische Rundschau, 7. November 1983
145) Satzung des Bürgervereins Vussem, 13. März 1984
146) Kölnische Rundschau, 11. September 1984
147) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 28. Mai 1982 Nr. 21
148) Kölnische Rundschau, 21. Januar 1985
149) Mitteilung des Männergesangvereines 1892 Vussem
150) Kölnische Rundschau, 29. April 1985
151) Kölnische Rundschau, 14. Januar 1986
152) Kölnische Rundschau, 10. Februar 1986
153) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 21. März 1986
154) Kölnische Rundschau, 21. April 1986
155) Kölnische Rundschau, 8. Juli 1986
156) Kölnische Rundschau, 20. Februar 1987
157) Kölnische Rundschau, 9. Mai 1987
158) Kölnische Rundschau, Todesanzeige vom 10. Juni 1987
159) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 16. Oktober 1987
160) Kölnische Rundschau, 7. Februar 1988
161) Kölnische Rundschau, 19. August 1989
162) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 12. Januar 1990, Nr. 2
163) Bürgerbrief der Stadt Mechernich, 13. Februar 1987, Nr. 7 

Vorwort Chronik

Im Jahr 1991 gab der Heimat- und Geschichtsverein Vussem eine Chronik des Ortes vom Zeit-raum 1890 – 1990 heraus. Da die Veröffentlichung bald vergriffen war, sah sich der Verein wegen der andauernden Nachfrage gezwungen, etwas zu unternehmen. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens wurde der Beschluss gefasst, der bestehenden Chronik die Jahre von 1991 bis 2015 anzuhängen und neu aufzulegen. Somit liegt dem Leser heute die textlich unveränderte Ausgabe der Chronik von 1890 bis 1990 und als Teil 2 die angehängten Aufzeichnungen der folgenden 25 Jahre bis 2015 vor. Für die vorliegende Arbeit waren die Aufzeichnungen der Vussemer Vereine eine große Hilfe. Darüber hinaus sollten aber weiterhin von den vielfältigen Geschehnissen im Ort schriftliche- und bildliche Aufzeichnungen gemacht werden, um in späterer Zeit wiederum die Chronik des Dorfes Vussem fortsetzen zu können.
Eine Chronik stellt den geschichtlichen Ablauf in zeitlicher Reihenfolge dar. Was passierte im Dorf Vussem, lohnt sich das überhaupt festzuhalten? Wen interessiert das überhaupt? Die letzte Frage können wir zwar nicht beantworten, aber wir hoffen, dass es Sie interessiert, was in den vergangenen 25 oder insgesamt 125 Jahren hier in Vussem bei uns geschehen ist. Wir hoffen jedenfalls, dass Sie nachlesen wollen, was die Menschen bewegt hat, was sie getan und vollbracht haben und was sie ertragen mussten.
Lohnt es sich, darüber zu schreiben? Wer will das beurteilen! Für die Vussemer in der jeweiligen Zeit war es wichtig und sie haben es mit der tiefsten Überzeugung gemacht, etwas für ihr Dorf zu schaffen. Konkurse und Schließungen haben sie gemeinsam getragen und sich aufgerafft, nicht darin stecken zu bleiben, sondern etwas Neues aufzubauen. Sie haben in jeder Situation daran geglaubt, das Richtige zu tun. Und das genügt, damit es festgehalten wird, dass wir erfahren, was hier in Vussem war. Und das war ganz schön viel, der Umfang der Chronik zeigt es und damit erheben wir keineswegs den Anspruch, vollständig zu sein. Natürlich haben wir Dinge übersehen, oder manches anders gesehen, als Sie es vielleicht sehen. Aber dabei nehmen wir auch für uns in Anspruch, was wir oben über die Vussemer gesagt haben: Auch wir sind überzeugt, das Richtige getan zu haben.
Darum nehmen Sie sich Zeit, in der Chronik zu blättern, sich an der einen oder anderen Stelle festzulesen und vielleicht zu denken: „Och, das hätte ich nicht mehr gewusst.“
Dann hat sich auch für uns die Mühe gelohnt.

Albert Velser
Helmut Mehren

Quellennachweis von 1991 – 2015

Quellenangaben
1) Aufzeichnungen Albert Velser
2) Protokoll, Bürgerverein 04.03.1991
3) Christoph Dasburg, Breitenbenden
4) 1991, Chronik MGV Vussem
5) Kölnische Rundschau Eifelland 27.07.1991
6) Kölnische Rundschau Eifelland 2.08.1991
7) Kölnische Rundschau Eifelland 09.09.1991
8) Bürgerbrief 20.09.1991
9) Pfarrbrief, Weihnachten 1991
10) 1992, Chronik des MGV Vussem
11) Kölner Stadtanzeiger, Silvester 1992
12) Pfarrbrief, Ausgabe 2/93
13) Kölnische Rundschau Eifelland 17.März 1993
14) Gedruckte Einladung „Das Sanden- Team
15) Mitteilung Arno Groß, Vussem
16) Bürgerbrief Stadt Mechernich, Einwohnerzahlen Stand 30.06.1993
17) Pfarrbrief, Ausgabe 3/1993
18) Pfarrbrief, Ausgabe 4/1993
19) Kölnische Rundschau Eifelland 18.08.1994
20) Kölnische Rundschau Eifelland 18.10.1994
21) Festschrift TSV Feytal anlässlich des Jubiläums
22) Bürgerbrief der Stadt Mechernich 08.12.1995
23) Kölnische Rundschau Eifelland 12.02.1996
24) Kölnische Rundschau Eifelland 17.06.2001
25) Kölnische Rundschau Eifelland 04.09.1996
26) Pfarrbrief 31.10.1996 (Extrablatt)
27) Pfarrbrief Ausgabe 2/97
28) Pfarrbrief Ausgabe 2/97
29) Chronik MGV Vussem 1997/98
30) Einladung zum Sommerfest `97
31) Kölnische Rundschau Eifelland 10.07.1997
32) Bürgerbrief Stadt Mechernich 25.07.1997
33) Pfarrbrief Ausgabe 4/97
34) Pfarrbrief Ausgabe 4./97
35) Kölner Stadtanzeiger Eifel 8.09.1997
36) Kirmes-Programm 1997
37) Pfarrbrief Ausgabe 3/1998
38) Wochenspiegel 26.08.1998
39) Pfarrbrief Ausgabe 4/98
40) Bürgerbrief Stadt Mechernich 05.02.1999
41) Kölnische Rundschau 14.4.1999
42) Kölnische Rundschau Eifelland 4.05.1999
43) Wochenspiegel 25.08.1999
44) Kölnische Rundschau Eifelland 7.10.1999
45) Kölnische Rundschau Eifelland 13.12.1999)
46) Mitteilung Reiner Lepartz
47) Bürgerbrief der Stadt Mechernich 27.10.2000
48) Pfarrbrief Ausgabe 5/2000
49) Pfarrbrief Ausgabe 6/2000
50) Mitteilung Hubert Bruns
51) Chronik MGV Vussem 2000/01
52) Pfarrbrief Ausgabe 3/2001
53) Pfarrbrief Ausgabe 3/2002
54) Pfarrbrief Ausgabe 2/2002
55) Festschrift 40 Jahre Musikverein 1962-2002
56) Ralf Schneider Obergarzem
57) Pfarrbrief Ausgabe 5/02
58) Helmut Mehren
59) Kein Eintrag
60) Wochenspiegel 1/2003
61) Pfarrbrief 3/2003
62) Pfarrbrief 4/2003
63) Pfarrbrief 6/2003
64) Bürgerbrief 51/52 2003
65) Chronik MGV Vussem 111. Vereinsjahr
66) Aufzeichnungen Albert Velser
67) Mitteilung von Ralf Schneider
68) Pfarrbrief 2/2004
69) Pfarrbrief 3/2004
70) Wie 106
71) Chronik MGV Vussem, 112. Vereinsjahr
72) Wie 106
73) Information Monika Gülden-Kreuser
74) Chronik des MGV Vussem, 112. Vereinsjahr
75) Mechernicher Bürgerbrief 11/2005
76) Wochenspiegel Schleiden, Woche 1, 2005
77) Kölnische Rundschau 7.Februar 2005, Nr. 31
78) Kölner Stadtanzeiger, 22. Februar 2005
79) Information Monika Gülden-Kreuser
80) Pfarrbrief 3/2005
81) Einladungsflyer
82) Chronik des MGV Vussem, 113. Vereinsjahr
83) Pfarrbrief 3/2005
84) Pfarrbrief 4/2005 und 1/2006
85) Kölnische Rundschau, 14. November 2005
86) Pfarrbrief 6/2005
87) Kölnische Rundschau, 20.12.2005, Nr. 295
88) Kölnische Rundschau 10.4.2006, Nr. 85
89) Chronik des MGV Vussem, 114. Jahrgang
90) Blickpunkt 9. April 2006
91) Wochenspiegel 28.6.2006
92) Pfarrbrief 3/2006
93) Pfarrbrief 3/2006
94) Information Monika Gülden-Kreuser
95) Pfarrbrief 3/2006
96) Beilage der Kölnischen Rundschau, 10. August 2006
97) Kölnische Rundschau 28. September 2006, Nr. 226
98) Einladungsflyer
99) Kölnische Rundschau 18. November 2006, Nr. 268
100) Kölnische Rundschau 20.12.2006, Nr. 295
101) Kölner Stadt-Anzeiger, 1./2. Mai 2006, Nr. 101
102) Aufzeichnungen Helmut Mehren
103) Kölnische Rundschau 19. Februar 2007, Nr. 42
104) Pfarrbrief 2/2007
105) Einladungsflyer
106) Chronik des MGV Vussem, 115. Vereinsjahr
107) Pfarrbrief 2/2007
108) Kölnische Rundschau 17. August 2007, Nr. 190
109) Einladungsflyer
110) Pfarrbrief 5/2007
111) Kölnische Rundschau 12. November 2007, Nr. 262
112) Kölnische Rundschau, 04. Februar 2008, Nr. 29
113) Kölnische Rundschau, 14. April 2008, Nr. 87
114) Kölnische Rundschau, 08. April 2008, Nr. 82
115) Information Monika Gülden-Kreuser
116) Aufzeichnungen Albert Velser
117) Kölnische Rundschau, 18. August 2008, Nr. 192
118) Kölnische Rundschau, 19. August 2008, Nr. 193
119) Kölnische Rundscha, 27. August 2008, Nr. 200
120) Kölnische Rundschau, 18. November 2008, Nr. 270
121) Kölnische Rundschau, 10. November 2008, Nr. 263
122) Kölnische Rundschau, 01. September 2008, Nr. 204
123) Einladungsflyer
124) Kölnische Rundschau, 24. Dezember 2008, Nr. 301
125) Erinnerung von H. Mehren
126) Kölnische Rundschau, 23. Februar 2009, Nr. 45
127) Aufzeichnung Albert Velser
128) Kölnische Rundschau, 27. Mai 2009, Nr. 121
129) Information durch Hans-Georg Voigt
130) Bürgerbrief Mechernich, 2009, Nr. 32
131) Kölnische Rundschau, 06. August 2009, Nr. 180
132) Fupa Kreis Euskirchen, Archiv
133) Agentur Profipress vom 28. September 2009
134) Aufzeichnung Albert Velser
135) Aufzeichnungen Albert Velser
136) Kölnische Rundschau, 09. November 2009, Nr. 261
137) Aufzeichnungen Albert Velser
138) Information von Ralf Schneider
139) Chronik des MGV Vussem, 118. Vereinsjahr
140) Aufzeichnungen von Albert Velser
141) Chronik des MGV Vussem, 118. Vereinsjahr
142) Aufzeichnungen von Albert Velser
143) Kölnische Rundschau, 28.September 2010, Nr. 226
144) Kölnische Rundschau, 16. November 2010, Nr. 267
145) Wochenspiegel Schleiden, 8. Dezember 2010, Woche 49
146) Wochenspiegel Schleiden, 17. November 2010, Woche 46
147) Kölnische Rundschau, 27.Dezember 2010, Nr. 301
148) Kölnische Rundschau, 6. Januar 2011, Nr. 4
149) Kölnische Rundschau, 31. Januar 2011, Nr. 25
150) Bürgerbrief Mechernich, Woche 14, Nr. 7
151) Kölnische Rundschau, 7. März 2011, Nr. 55
152) Aufzeichnungen von Albert Velser
153) Chronik des MGV Vussem, Geschäftsjahr 2011/12
154) Einladungsflyer
155) Aufzeichnungen von Albert Velser
156) Blickpunkt am Sonntag, 1. Mai 2011
157) Einladungsflyer
158) Kölnische Rundschau, 29. August, Nr. 200
159) Bürgerbrief Mechernich, Woche 36, Nr. 18
160) Kölnische Rundschau, 14. September 2011, Nr. 214
161) Chronik des MGV Vussem, Geschäftsjahr 2011/12
162) Kölnische Rundschau, 14. November 2011, Nr. 264
163) Kölnische Rundschau, 14. November 2011, Nr. 264
164) Kölnische Rundschau, 25. Januar 2012, Nr. 21
165) Kölnische Rundschau, 20. Februar 2012, Nr. 43
166) Zeitschrift des MGV Vussem 2012
167) Flyer zur Einladung
168) Kölnische Rundschau, 1. Juni 2012, Nr. 126
169) Kölnische Rundschau, 11. Juni 2012, Nr. 133 und Fupa, Kreis Euskirchen, Archiv
170) Kölnische Rundschau, 19. Juli 2012, Nr. 166
171) Kirchenzeitung des Bistums Aachen, 19. August 2012
172) Kölnische Rundschau, 15. August 2012, Nr. 189 und Wochenspiegel, 22. August 2012, 34. Woche
173) Einladung zur Kirmes
174) Aufzeichnungen Albert Velser, Homepage der GdG St. Barbara Mechernich
175) Kölnische Rundschau, 14. November 2012, Nr. 265
176) ProfiPress, 19.12.2012
177) Einladung zum Konzert
178) Kölnische Rundschau, 4. Januar 2013, Nr. 3
179) Wikipedia
180) Blickpunkt am Sonntag,27. Januar 2013, Ausgabe 4
181) Wickipedia
182) Einladungsflyer, Aufzeichnungen von H. Mehren
183) Kölnische Rundschau, 11. Februar 2013, Ausgabe 35
184) Aufzeichnungen von H. Mehren
185) Infoblatt April 2013
186) Einladungsflyer
187) Bürgerbrief Mechernich, 31. Mai 2013
188) Kölnische Rundschau, 6. Juni 2013, Nr. 128
189) Kölner Stadtanzeiger, 12. Juli 2013
190) Kölnische Rundschau, 11. November 2013, Nr. 261
191) Handout von Sheila Klinkhammer
192) Zeitschrift des MGV Vussem 2013
193) EM Das Eifelmagazin, April 2014, Nr. 180
194) Info-Blatt April 2014
195) Aufzeichnungen Albert Velser
196) Zeitschrift des MGV Vussem 2014/15
197) Agentur Profi Press, 1. April 2014
198) Einladungsflyer
199) Eifel EnergieAktuell, August 2014
200) Einladungsflyer, Aufzeichnungen H. Mehren
201) Kölner Stadtanzeiger, 21. September 2014
202) Kölnische Rundschau, 26. September 2014, Nr. 224
203) Homepage des Feldenkrais Verbandes
204) Kölnische Rundschau, 18. Oktober 2014, Nr. 242
205) Einladungsflyer
206) Kölnische Rundschau, 8. November 2014, Nr. 260
207) Infoblatt November 2014
208) Einladungsflyer
209) Kölner Stadt-Anzeiger, 14. November 2014
210) Aufzeichnungen von Albert Velser
211) Einladungsflyer, Aufzeichnungen von H. Mehren
212) Schleidener Wochenspiegel 18. Februar 2015
213) Bürgerbrief Mechernich 24. Juli 2015
214) Schleidener Wochenspiegel 18. November 2015
215) Kölnische Rundschau, 11. Februar 2015, Nr. 35
216) Kölnische Rundschau, 16. Februar 2015, Nr. 39
217) Kölner Stadtanzeiger, 13. April 2015
218) Bürgerbrief Mechernich, 12. Juni 2015, Nr. 12
219) Einladungsflyer
220) Agentur ProfiPress, 27.07.2015
221) Einladungsflyer, Homepage des Junggesellenvereins
222) Kölnische Rundschau, 10. September 2015, Nr. 210
223) Einladungsflyer, Kölnische Rundschau, 19. Oktober 2015, Nr. 243
224) Homepage Junggesellenverein, Aufzeichnungen von H. Mehren
225) Info Ortskartell und Homepage des KV Vussem
226) Kölnische Rundschau, 13. November 2015, Nr. 265
227) Einladungsflyer
228) Aufzeichnungen H. Mehren
229) Info Ortskartell
230) Stadt Mechernich