Eisengießerein und Werkzeug-maschinenbau Dörries/ Dörries Scharmann 1954 – 1998

Übergang Girards-Dörries:

Die Spartenteilung der Firma O.Dörries AG, Düren

Am 15.März 1954 übernahm auf Grund des Konkurses der Firma Girards die Firma O. Dörries AG, Düren, das Werk Neuhütte einschließlich 35 Mitarbeiter.
Zwei Gründe waren sicherlich für Otto Dörries, Vorstand der O.Dörries AG von Bedeutung:
Das Werk in Düren verfügte nicht über eine Gießerei, denn Graugussbauteile waren die Basis für den Papiermaschinenbau und mussten von Unterlieferanten bezogen werden. Die Entwicklung und der Bau von Senkrechtdrehmaschinen hatte für Dörries seit 1933 Tradition und war eine zusätzliche Produktionsparte.
Sein Werk in Neisse, Oberschlesien, gegründet 1872 von Hahn und Koplowitz, fertigte Senkrechtdrehmaschinen. 1945 waren Fachleute neben denen vom damaligen Hauptwerk –mit der Sparte Papiermaschinenbau- in Bad Warmbrunn, Unterschlesien, von Neisse an der Glatzer Neisse nach Düren geflüchtet, um hier eine neue Heimat und Arbeit bei ihrem früheren Arbeitgeber zu finden.
1953, also schon vor der Übernahme von Neuhütte entwickelten die ehemaligen Spezialisten unter Leitung von Erich Plaen eine hochmoderne Senkrechtdrehmaschine mit einem Lastschaltgetriebe und visionären Vorschubkasten.
Der Ausbau der Gießerei war 1954 vorrangig. Danach erfolgte der Bau von Fabrikgebäuden zum Bau der Senkrechtdrehmaschinen. Die Kenntnisse für Bohrmaschinen der übernommenen Belegschaft reichten nicht die Senkrechtdreh-Technologie. Deshalb vollzog sich die Spartenteilung Papiermaschinen in Düren und Werkzeugmaschinen / Senkrechtdrehmaschinen in Neuhütte in gut überlegten Schritten.
Für die Gießerei stand nur das ehemalige Girards-Personal zur Verfügung. Für dringend benötigte zusätzliche Fachkräfte wurden naheliegende Gießereien abgeworben, wie z.B. Simon Ulrich in Mechernich und Zimmermann und Jansen in Düren.
Im Maschinenbau konnte der Austausch von Fertigungsplätzen und Personal flexibler gestaltet werden. Die Montageplätze der Girards-Bohrmaschinen reichten in den Flächen- und Krankapazitäten nicht. Die Schulungen für den Bau von Senkrechtdrehmaschinen erfolgten für eine Basisgruppe in Düren. In dieser Periode nutzte der Dürener Papiermaschinenbau die neuen Neuhüttener Montagehallen.
Das Werk Düren lieferte im Zeitraum von 1953 bis zum 11.01.1958 36 Senkrechtdrehmaschinen,
Typ: SD 100, SD 125 und SD 160 an Kunden. Die erste in Neuhütte gefertigte Maschine, Typ SD 160 erhielt am 23.12.1957 die Firma Hackforth & Co in Wanne-Eikel.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass das Produkt „Girards-Bohrmaschine“ 1954 unbeachtet blieb.
Die Firma Varta in Hagen fertigte bis in die 1970’er Jahre die Maschinen, danach die Firma Cegielski in Posen, Polen. Die Fertigung von Bohrmaschinenkomponenten in Neuhütte, wie Innen- und Außensäulen für die Firma Varta endete erst in den 1970’er Jahren. Die Firma Dörries fertigte aus Girards-Restbeständen Bohrmaschinen bis 1955. Die letzte Einheit blieb in Neuhütte und ist heute ein Exponat Dokumentation des Verein zur Förderung und Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel E.V..
Die letzte in Neuhütte gefertigte Senkrechtdrehmaschine, Typ: VCE 2000/160, wurde im März 1998 an die Firma Hopkinson in Hudderfield, Großbritannien, geliefert.
Die Firma DS-Technologie GmbH, Mönchengladbach, verzeichnete am 30.06.1998 ein Auftragsvolumen in der Höhe von 21 Neuhüttener-Produkte.

Abriss zur Endwicklung der Senkrechtdrehmaschine

Auszüge aus der englischen Patentschrift von 1839
zur Entwicklung der ersten Senkrechtdrehmaschine von Johann Georg Bodmer

Quelle: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik Maschinenbauer und Erfinder von Norbert Lang, Nussbaumen bei Baden 1987 Verein für wirtschaftliche Studien, 8002 Zürich

Johann Georg Böhmer

Wiege der Dörries Senkrechtdrehmaschine

Hahn & Koplowitz, gegründet 1872,
Ab 1933 NEMA und NEMA Dörries in Neisse, Oberschlesien
NEMA: Neisser Eisengießerei und Maschinenbau-Anstalt

Senkrechtdrehmaschine, Baujahr ca. 1925
Quelle: Deutsches Museum, München

Exponat auf dem Gebäudevorplatz:

Senkrechtdrehmaschine
Modell NEMA EKS 1
Baujahr 1942
Planscheiben-Ø 1100 mm
Drehdurchmesser 1250 mm
Drehhöhe 1000 mm
Antriebsleistung 18,4 kW

Der technische Fortschritt
Quelle: Dokumentation Neuhütte

Erste Dörries Senkrechtdrehmaschine
Modell SD 100
Baujahr 1953
Planscheiben-Ø 1000 mm
Drehhöhe 1100 mm
Antriebsleistung 37 kW

Teilansicht von Neuhütte nach Übernahme durch die Firma Dörries AG im Jahre 1954
Montagehalle der Firma Girards
(Anmerkung: Obere Fensterreihe aus Gusseisen, Exponat im Treppenhaus des Ausstellungsgebäudes)
Neubau und Erweiterung der Gießerei
Bau der Endmontagehalle für Senkrechtdrehmaschinen
1956, Montage von Papiermaschinen-Baugruppen
nach der Fertigstellung der Halle für die Senkrechtdrehmaschinen-Endmontage
1970, Baugruppen- und Endmontage für Senkrechtdrehmaschinen
Neuhütte zum Ende der 50’er Jahre
Ansicht von der Bundesstraße zum Haupteingang
Gießerei
Formerei und Kupolofenanlage (unten) in den 1960’er Jahren
Kupolofenanlage für den Abstich von Gusseisen und Schlacke
Dreherei und Fräserei zum Ende der 60’er Jahre
Lehrwerkstatt der Fa. Dörries Anfang der 1970’er Jahre
Lehrlinge Anfang der 1970’er Jahre mit ihrem Ausbilder Richard Hoppe

Eine Senkrechtdrehmaschine bei der Bearbeitung eines Werkstücks

Senkrechtdrehmaschine Bauform Zweiständer mit 3 Meisselschieber Modell Bauzeit 1970 – 1985
Ca. 1970 Arbeiten an einer Gussform für Senkrechtdrehmaschinen-Ständer
Former beim Setzen der Kerne
Arbeitspause in der Grossgussputzerei
Gießereiarbeiter Franz Haas und Andreas Schmitz

Das Reinigen und Putzen der Gussteile war sicherlich aus heutiger Sicht Schwerstarbeit. Besonders schwierig erwies sich die Entfernung des Formsandes aus dem Innern der Gussteile. Die sogenannten Gusskerne hatten besonders bei Großteilen Eisenarmierungen. Auf Grund der Stabilität und äußeren Formgestaltung waren die Versteifungsrippen in den Hohlräumen platziert. Diese Gestaltung erschwerte zusätzlich die Arbeit der Gussputzer.

Die fertiggestellte Form vor dem Auflegen des Oberkastens
Gießereimeister Albin Wilke und Wilhelm Schnichels beim Füllen
der Form mit flüssigem Gusseisen von ca. 1.500°C

Graugussgießerei Dörries in den
1960’er Jahren

Unter Aufsicht von Meister
Hubert Kuck wird die Gussform
– Papiermaschinewalze –
mit flüssigem Eisen mittels Krangießpfanne gefüllt.

Erste von der Fa. Dörries in Neuhütte gebaute Maschine
Typ SD 160
geliefert am 23.12.1957
an die Fa. Hackforth
in Wanne Eikel

Endmontage der Senkrechtdrehmaschinen in den 1960’er Jahren
Mitarbeiter der Modellschreinerei im Jahre 1959 und
im Jahre 1965
Tisch links: Otto Kohl und Horst Walter in der Werkskantine (1965)
Maschinenschlosser Josef Mießeler, Franz Hilger und Walter Wolfgarten

Elektromonteure Arnold Wielspütz und Dieter Unger beim Aufbau und der Montage der Maschinensteuerung 1968
Ehemaliges Herrenhaus von Neuhütte 1968
Neuhütte im Jahre 1973 nach der letzten baulichen Erweiterung
Die beiden schwarzen Fahnen zeigen die Schließung der Gießerei im Jahr 1978 an

Das Dörries-Kantinenpersonal

Elisabeth Schneider, Christa Weiler, Ursula Kaschula, Gisela Dalbenden, Lydia Hildebrand
Kücheneinrichtung Die „Pommespresse“

Firmensport, Fußball und Tennis

Fußballmannschaft der Fa. Dörries um ca. 1972
stehend von links: Fritz Richartz, Rainer Andreolli, Friedhelm Schmelzer, Heinz Steffens, Peter Hermes, Hans Höller
hockend von links: Bernd Schmitz, Erich Offermann, Peter Jumpertz, Ludwig Glehn, Heinz Weiler, Leo Stolz, Peter Bertram

Links
Laurenz Ludwigs Wanderpokal 1985
Nach dreimaligem Gewinn verblieb der Pokal bei Hannelore Harperscheidt

Der Dörries Tennisklub verfügte auf dem Parkplatzgelände über zwei Turnierplätze mit Klubhaus.

Drehspanquerschnitt: 50 x 4 mm, Werkstoff: Stahl C 45

1981: Endmontage der Senkrechtdrehmaschine Typ CT 800/V14 mit verfahrbarem Portal, Planscheibendurchmesser: 8 Meter, max. Werkstückdurchmesser 14 Meter, Werkstückhöhe 8 Meter, Maschinenhöhe: ca. 12 Meter, Gesamtgewicht: ca. 450 Tonnen, Lieferland: Südafrika

Zweiständer-Senkrechtdrehmaschine Typ SD 600
Planscheiben-Ø 6.000 mm
Dreh-Ø max. 6.500 mm
Einständer-Senkrechtdrehmaschine
Typ SDE 500 V 10

Antrieb der Dörries-Senkrechtdrehmaschinen

Hauptantrieb
Hohe Antriebsleistung
bis 150kW für alle Maschinen
Stufenlos regelbar
Antrieb durch Thyristorgesteuerten Gleichstrommotor
3 Regelbereiche
Am Hauptantrieb können durch Elektromagnetkupplungen 8 verschiedene Regelbereiche gewählt werden.
Konstante Leistung
Durch 3 Schaltstufen ergibt sich ein gesamter Regelbereich bei konstanter Leistung 1:24
Nach anschließendem Regelbereich bei konstantem Drehmoment 1:17,5. Gesamtregelbereich 1:420
Großes Drehmoment
SDE 500 M=400.000 Nm
SDE 600 M=400.000 Nm
SDE 630 M=630.000 Nm
SDE 700 M=630.000 Nm
SDE 800 M=630.000 Nm
SDE 1000 M=630.000 Nm

Größenvergleich zweier Maschinen

1979, Endmontage, Senkrechtdrehmaschine Typ SDE 800 V 12, Petrosawosk, UDSSR,
mit hydraulischem Querbalken- und Meißelschieber-Gewichtsausgleich.

Größenvergleich Mensch und Maschine


Väter der neuen Dörries Senkrechtdrehmaschine vom ehem. Werk Dörries Neisse in Oberschlesien. Die erste Maschine wurde 1953 im Werk Düren gebaut und in die eigene Fertigung übernommen.

Erich Plaen
Direktor

Rudolf Staskiewiecz
Chefkonstrukteur

Funktionen
• Zentrale Bedienstation
(nur wenige Schalthebel)
• 24-Stufen Lastschaltgetriebe
(Drehzahlwechsel bei laufender Planscheibe)
• 16-Stufen Vorschubgetriebe
• 2 m/ min Eilganggeschwindigkeit für die
Meißelschieber
• Anschlagdrehen
• Kegeldrehen mit Wechselrädern
• Längs- und Plan-Gewindeschneiden
• Kopierdrehen
• Konstante Schnittgeschwindigkeit beim
Plandrehen

Fotos: Broschüre „100 Jahre Werk Düren“
Archiv Neuhütte, Familie Heinrich Dörries,
Frau Staskiewiecz

                     

Chronik des Industriestandortes Neuhütte von 1954 bis 1998

JahrEreignis
1954Konkurs der Firm Girards (Gießerei und Werkzeugmaschinenbau)
Übernahme durch die Firma O. Dörries AG, Düren
(Papier- und Werkzeugmaschinenbau)
1966Die Firma J.M. Voith GmbH, Heidenheim an der Brenz übernimmt die
50 % Aktienanteile des Aktionärs Hans Kohn.
Neue Firmierung:
O.Dörries GmbH, Düren
1967Die Firma J.M. Voith GmbH, Heidenheim an der Brenz übernimmt die Anteile von der Gesellschafterin Othilie Dörries
1986Die Firma O. Dörries GmbH, Düren, übernimmt die Firma Scharmann GmbH & Co Mönchengladbach-Rheydt (Werkzeugmaschinenbau)
Neuer Firmenname:
Dörries Scharmann GmbH, Düren
1989 Spartenteilung der Dörries Scharmann GmbH, Düren
Firmierungen: Dörries GmbH, Düren (Papiermaschinenbau)
Dörries Scharmann GmbH, Mönchengladbach
(Werkzeugmaschinenbau)
1992Realteilung der Firma J.M. Voith, Heidenheim an der Brenz
Quelle: Vertrag J.M Voith GmbH ./. Vulkan Industrie Holding GmbH


Realteilung des Konzern Unternehmens Voith und Verkauf der Firma Dörries Scharmann GmbH (alt), Mönchengladbach

DatumEreignis
30.09.1991Ergebnisabführungsverträge zwischen Dörries Scharmann GmbH (alt) und Voith (Gesellschafter und Konzernleitunternehmen) werden beendet
1. Verschmelzung: der Dörries Scharmann GmbH (alt) mit der
J. M. Voith GmbH, Heidenheim a. d. Brz.
2. Realteilung: Übertragung (der Geschäftsbetriebe Mönchengladbach,
Mechernich und deren Geschäftsbeteiligungen) auf den
Verkäufer die Firma Dörries Scharmann Werkzeugmaschinenbau
GmbH, Amtsgericht Heidenheim an der Brenz, HRB 938
3. Ausgliederung: Übertragung auf die Scharmann
Verwaltungsgesellschaft mbH,
Amtsgericht Mönchengladbach Nr. 18 HRB 2035
4. Umbenennung: der Scharmann Verwaltungsgesellschaft mbH in
Dörries Scharmann GmbH (neu)
01.10.1991
0.05 Uhr
5. Verkauf: Dörries Scharmann GmbH, Mönchengladbach (neu)
neuer Gesellschafter: Vulkan Industrie Holding GmbH, 2820 Bremen,
Lindenstr. 110, Amtsgericht Bremen HRB 12498
29.04.1992Vertrag rückwirkend zum 01.10.1991, 00.05 Uhr
zwischen J.M. Voith GmbH und Vulkan Industrie Holding GmbH
1993Die Firma Bremer Vulkan übernimmt von der Metallgesellschaft, Frankfurt, die Firma Schiess AG, Düsseldorf, mit einer Vielzahl von der Treuhand erworbenen Standorten (Sparten: Werkzeugmaschinenbau)
1994Verschmelzung der Schiess AG mit der Dörries Scharmann GmbH
1. Dörries Scharmann GmbH wird der Schiess AG eingliedert.
2. Die Schiess AG wird umbenannt in Dörries Scharmann AG
02.1996 Konkurs der Firma Vulkan Industrie Holding GmbH, Bremen
06.1996Konkurs der Firma Dörries Scharmann AG, Mönchengladbach
02.-06.1998 Verlagerung des Produktbereiches nach Mönchengladbach
01.07.1998IHZ Feytal übernimmt das Werk Mechernich Neuhütte

Das Ende der Neuhüttener Hochtechnologieepoche!

Beginn mit dem Streit der „Voith-Stämme“ (Hanns /J.M. Voith GmbH, Heidenheim an der Brenz und Hermann Voith / Firma Schuler, Göppingen)

Nach dem 30.06.1998 im IHZ (Industrie- und Handwerkszentrum Feytal) vormals Neuhütte aktive Firmen

DS Technologie Mönchengladbach, Materiallager von 1998 bis 2004

EDM-Technik Maschinenbau GmbH: Montage und Reparaturen von Werkzeugmaschinen
Gesellschafter: Ehemalige Dörries Scharmann AG Mitarbeiter

Laaf Papiermaschinen-Walzenservice und Zubehör

MFT: Maschinenbau und Fertigungstechnologie Mechernich GmbH vom 08.05.1998 bis 2013, Teilefertigung/ mechanische Fertigung

Sonstige:
Maschinenservice Frings, Reparatur und Montage von Werkzeugmaschinen
Mekro, Metallverarbeitung
Staplerhaus Kemper, Staplerreparaturen und Verkauf

MD: Fertigungstechnik und Maschinenbau

Schneider Werner, Dreh- und Frästechnik

Comtrans International, Internationale Spedition
BCM, Büro Centrum Mießeler, Buchführung
Witax, Steuerberatung
Eifel Medical, Sanitätsartikel und Krankenhauseinrichtungen
Empt, Verpackungsservice

HAMA-Holzhaus GmbH, Holzausbau

Gebr. Dederich, Hochbau
Hobra, Verwertung von Havariegütern, Insolvenzware, Überproduktion und sonstigen Posten
Holz Design Hamacher, Tischlereiwerkstätte

Holzbau Bruns, Holzbau, Zimmerei (Pächter des Parkplatzes)

H+L Bedachungen, Dachdeckerei
H&P Verwertungs-GmbH, An- und Verkauf von Havariegütern, Restposten, Insolvenzware, Überproduktion und sonstigen Sonderposten
Ingenieurbüro Mießeler/ Regh, Planungsbüro für Tiefbau
JHK, Hydraulikschläuche
Logic Control, Software im Maschinenbau
Löbel, Dachdecker- und Maurerarbeiten/ Lager
Lutz Lorenz, Sanitärtechnik
Polovic, Schreinerei
Pro Security, Sicherheitsdienst
R.u.S., Elektrotechnik
Andreas Reinartz, Elektrotechnik

Naschwerk, Schokolade- und Marzipanmodellierung

Prosenius, Versicherungsagentur

Vogelsberg, Innenausbau

Weiss-Display, Messebau

Die Holzmakler, Holzhandel & Holzvermittlung

Mangianiello, Weinimport

Lena Bruns, Logopädie

Sport Wheels, Pkw-Felgen, Auspuffanlagen

Secotec, Sicherheitskleidung

LEDWV GmbH &Co KG, LED-Leuchtkörper

ROADRUNNER, Musik-Künstleragentur

Vereine:
TCD: Tennisclub Dörries
Verein zur Förderung und Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel e.V.

Wellness- und Entspannungstherapie

Pkw-Sportauspuffmontage

Verkauf von Tierspielzeugen

Säuglingsernährung

Rheinische Bohrmaschinenfabrik GmbH Girards von ca. 1920 – 1954

Prospekt der Firma Rheinische Bohrmaschinen GmbH.

Es ist zu vermuten, dass zusätzlich zu Frau Girards weitere Gesellschafter beteiligt waren und damit die Gesellschaft als GmbH gegründet wurde.

Perfekt: Technik, Design und Ergonomie:

Die Neuhütte gegen Ende der 30’er Jahre
(links, Fachwerkanbau mit Glockenturm, die Vussemer Notkirche)

Peter Girards jun.
1912 – 1992

Um das Jahr 1936 trat Peter Girards in die Bohrmaschinenfabrik ein, die zwischenzeitlich in Fa. Girards umbenannt wurde. Er wurde neben seiner Mutter, sowie einem Herrn Josef Wilsberg Teilhaber des Unternehmens. Die technische Leitung lag in den Händen des Ingenieurs Ludwig Fuhrmann.

Werkhalle vor 1940

Dreherei nach 1940
Fräserei nach 1945
Bohrmaschinen Endmontage ab 1945
von links: Meister Josef Schmitz aus Eiserfey und
Ingenieur Joe Wulschner aus Mechernich/ Vussem nach 1945
Eine besonders große Ausleger-Radialbohrmaschine
Maschinentransport zum Kunden
Selbstgefertigter gusseisener Fensterrahmen der Girards-Fabrikhallen
(Exponat im Gebäude-Eingangsbereich)

Werksanlage Girards ca. 1950

Eine Säulenbohrmaschine
Typ: SB 50 oder SB 60
der 1950-er Jahre.

Von der Firma Girards sind keine ausreichenden Produktionsdaten bekannt, um die dekorierte
1000. Bohrmaschine seit ca. 1922 oder einem Typ zuzuordnen.

Gemälde des Anstreichers und
Hobbymalers Neuerburg zur
regionalen Ausstellung Ende der 1940’er Jahre in Schleiden-Gemünd.
Das Bild wurde nur kurzzeitig auf dem Stand der Firma Girards präsentiert.
Gem. Zeitzeugen sollte es den Streit zwischen Peter Girards und dem Schleidener Kreisdirektor den Besuchern symbolisieren

1954 Ende der Girards- und Bohrmaschinen-Epoche.
(Geschenk 2013, der Firma MFT an „Verein zur Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel e.V,)

Girards Säulen-Bohrmaschine

Typ: SB 60
Säulen-Bohrmaschine, Spindeldurchmesser = 60 mm

Baujahr: 1954/ 1955
Letzte in Neuhütte von der Firma O.Dörries AG gebaute
Bohrmaschine aus Restbeständen der Firma Girards

Gewicht: 9750 N (975 kg)

Werkzeugaufnahme: MK 4 nach DIN 228 mit Spannschlossöffnung für Rückzugbearbeitung

Spindeldrehzahlen:
75 / 119 / 188 / 299 / 473 / 750 U/min

Maschinelle Vorschübe:
0,08 / 0,13 / 0,2 / 0,3 mm pro Spindelumdrehung

Automatische Vorschubabschaltung / einstellbar
Handvorschub: Handrad oder Drehkreuz

Antriebsleistung: 2,2 kw

Spindelhub: 280 mm

Werkstück-Tischbelastung: ca. 200 kg

Höhenverstellung des Tische: 500 mm

Maximale Werkstückhöhe über Tisch: 600 mm
Maximale Werkstückhöhe über Basistisch: 1100 mm

Drehtisch und Säulenklemmung: Manuell (Reibschluss)

Eisengießerei und mechansische Bearbeitung Girards 1883 – ca. 1920

Vermutlich die älteste Ansicht der Neuhütte

Anmerkung: Die Graphik wirkt unrealistisch. Daher ist sie vermutlich ein Versuch der Firma Depiereux, Düren, eine Graphik ihres ehemaligen Werkes für die Jubiläumsbroschüre von 1969 zu herzustellen. In der Festschrift ist ein Ausschnitt des Briefkopfes der Firma Girards von 1899 wiedergegeben.
Erste Erweiterungsbauten der Firma Girards (Rote Markierung)
Peter Girards mit Familie und Beschäftigten vor 1900
Obwohl die Fa. Gebr. Girards kein eigenes Produkt hatte,
wurden bereits um 1900 mechanische Vorrichtungen gebaut
Briefkopf der Firma Gebrüder Girards aus dem Jahr 1899
(Älteste nachvollziehbare realistische Graphik von Neuhütte)
Lageplan von 2010 mit markierten Gebäuden Anno 1899
Briefkopf der Firma Girards Anno 1902
Ansicht der Firma Girards, Gebäude und Freifläche mit Lokomobil, Villa-Girards im Hintergrund
(Das später errichtet Gebäude hat eine deutlich abweichende Architektur)

Transportfahrzeuge der Firma Gebrüder Girards

Bis zur Verfügbarkeit des elektrischen Stroms hatte der Industriestandort Neuhütte durch die Wasserkraft des Veybaches beste Voraussetzungen zum Betrieb von Bearbeitungsmaschinen und Blasebälge der Eisengießerei. Engpass war der Transport von Materialien vom ca. vier Kilometer entfernten Bahnhof Mechernich nach Neuhütte. Der Bau von dampfgetriebenen Maschinen (Lokomobile) für Landwirtschaft und Verkehr ermöglichte der Firma Girards den Transport an seinen Bedarf anzupassen. Das „Girads-Lokomobil“ war gem. Zeitzeugen ein Erzeugnis der Firma Fouler, England. Das Fahrzeug wurde 1914 zu Wehrzwecken auf dem Bahnhof Mechernich verladen.
(Quelle: Albert Velser, Chronik Vussem)

Die Dampf-Straßenzugmaschine
diente vornehmlich dem Materialtransport vom und zum Bahnhof Mechernich. Die Firma Girards inserierte in der Lokalzeitung, dass sie auch für Straßen- und Wegebau geeignet war.

Peter Girards Bruder,
Hubert Girards, verkaufte seine
Transportausrüstung, die er sicherlich im Weiteren auch landwirtschaftlich nutzte.

Führerschein von Johann Wienand aus Vussem zum Führen des Dampflokomobils

1907 wird Neuhütte an die Stromerzeugung der Urfttalsperre angeschlossen
(Quelle: WDR-Dokumentation „Wie der Strom in die Eifel kam“)

Mit dem Bau der Urfttalsperre und des Wasserkraftwerkes Heimbach wurde relativ spät die Nutzung elektrischer Energie in der Eifel möglich. Der Betrieb von Kohlekraftwerken war auf Grund der mangelhaften Transportmöglichkeiten zu aufwendig. Offensichtlich war das Mechernicher Bleibergwerk für die Stromversorgung vorrangig, da sie dem Untertagebau erhebliche Vorteile brachte. Die elektrische Beleuchtung entlastete vor allem die Luftversorgung. Die Nähe zum Bergwerk ermöglichte eine wenig aufwendige Stichleitung bis Neuhütte.
Die Leistung ist unbekannt. Allein eine elektrische Beleuchtung war eine wesentliche Verbesserung für die Arbeit in der Winterzeit und die erforderliche Nachtarbeit zum Betrieb der Kupolöfen der Gießerei.

1922 wird der Ort Vussem an das elektrischem Stromnetz angeschlossen.
Bestimmend war über Jahrhunderte die Wasserkraft; die Industrie 1.0.
Dem Mechernicher Bleibergwerk ermöglichte der Eisenbahnbetrieb ab ca. 1870 eine Dampfmaschine zu betreiben, die Industrie 2.0.
Die elektrische Energie ermöglichte Neuhütte ab 1907 den Anschluss an die Industrie 3.0.

Man kann vermuten, dass für Neuhütte der elektrische Strom zuerst zur Beleuchtung diente. Gem. Zeitzeugen waren die Wasserräder bis zur Mitte des 20-sten Jahrhunderts zur Fertigung von Maschinenkomponenten in Betrieb.

Girards-Werksanlage und Villa 1912 (ältestes Foto der Werksanlage)

Das Herrenhaus, teils erbaut 1722, Abriss ca. 1968

Das Herrenhaus, teils erbaut 1722, Abriss ca. 1968

Frau Magdalena Girards, geb. Distelrath 1876 – 1966

Peter Girards, sen, verstarb 1920

Seine zweite Ehefrau, Magdalena, geb. Distelrath begann unter der technischen Führung von Oberingenieur Paul Kneisel mit dem Bau von Bohrmaschinen.
Paul Kneisel hatte sehr wahrscheinlich seine Werkzeugmaschinenkenntnisse
bei der Firma Hettner in Bad Münstereifel erworben.

Eisengießerei Depiereux ca. 1850 – 1883

Berechtigungsurkunde von 1855 zum Betrieb einer Graugussgießerei
(Quelle: Jubiläumsbroschüre der Firma Depiereux, Düren)

Gießerei im sogenannten Kastenguss
Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend 1878

Produktionsstatistik von 1812 bis 1860.

Schneidmühle und Hammerwerk von ca. 1725 – 1954

Die Schneidmühle

Technik:
Durch Wasserkraft betriebene Anlage zum Schneiden von Metallblechen. Zwei gehärtete, sich gegenläufig drehende, runde Stahlscheiben waren durch gegenseitigen radialen u. axialen Versatz so angeordnet, dass die sich jeweils zugewandten Stirnflächen leicht überlappten. Zwischen beiden rotierenden Scheiben entstand somit eine kleinere Berührungsfläche, innerhalb derer die Scheiben unter axial aufgebrachtem Druck gegeneinander liefen. Während die Drehbewegung für einen Einzug u. Vorschub der zu schneidenden Bleche sorgte, ergab sich durch die radiale Überlappung der Stahlscheiben eine Scherung u. Trennung des Materials.
Technologisch gilt die Schneidmühle als Vorläufer des Walzwerke.

Skizze: F. Holtz

Ansicht eines Eisenwalz- und Schneidewerks nach Swedenborg 1734 (Johannsen 1929, 259)
Quelle: Christian Kleinen
Das Zinkwalzwerk Hoesch und die Geschichte der frühen Walztechnik
v. d. Linnepe
Verlagsgesellschaft Hagen

Die Vussemer Schneidmühle

Das Hammergebäude mit einem unfertigen Umbau kurz vor dem Abriss gegen Mitte der 1950er Jahre
(Repro: A. Velser)
Betriebsamkeit in der Hütte
Hammermeister Peter Rutt und Familie und zwei Beschäftigte ca. 1934 im Hammerwerk
Blick ins Hammerwerk

Eisenproduktion im Hüttenbetrieb von 1722 bis 1850

Diederich Rotscheidt und Nachfahren bis ca. 1785,
Carl Henseler und Nachfahren bis ca. 1840,
Heinrich Wilhelm Schruff u. Ernst Theodor Fingerhut aus Eiserfey und Franz Schmitz von der Burg Heistert

Die Bezeichnung „Neuhütte“ ergibt sich aus der Hüttengründung vom 26.Januar 1722 besagt aber im Weiteren, dass es sich um einen neuen Hüttenbetrieb handelt.
Die Dokumente bezeugen, dass bereits 1593 eine Hütte existierte.
(Quelle: Albert Velser)

Eindeutiger Hinweis auf eine ältere Vorgängerhütte der Neuhütte in Vussem

Aus dem Vussemer Schöffenweistum 1593 (Sammlung von Grimm)
Weistumsabschrift 1629*) Manderscheid-Blankenheimer Akte im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf
Hinweis auf einen Hüttengarten im Vussemer Zehntprotokoll 1696 *)

Eisenhütte und Übertage-Eisenerzabbau in der Eifel

Holzkohle Hochofen Anfang des 17. Jahrhunders
Gemälde von Jan Breughel d. Älteren

Am Anfang war der Eisenstein

Hier die Abbaugrube „Dachslöcher“ in der Weyerer Flur Wimmels
bei den Aussiedlerhöfen Heinen und Breuer

Der Eiserfeyer Eisenerzstollen

Bild: Links: Transportweg
Mitte: Stützmauer
Rechts: Abbau des Eisenerzes

In den östlichen Hang des Veybachtales wurde der Stollen über eine Länge von ca. 80 Meter eingearbeitet. Das Abbauvolumen wird geschätzt in der Höhe von ca. 3000 m³.
Am Kopfende waren Luftschächte, um einen natürliche Zustrom für Frischluft für die Arbeiter und Petroleumlampen zu sichern. Der Zeitraum des Erzabbaus ist nicht exakt bekannt. Sicherlich wurden die Eiserfeyer Hütten bevorzugt beliefert oder betrieben den Abbau selbst. Interessierte können nur mit Zustimmung und Begleitung der Parzelleneigentümer, Mechernich-Eiserfey, Hauserbachstraße 38, den Stollen besichtigen. An Festtagen der Eiserfeyer Dorfgemeinschaft sind Führungen ohne Voranmeldung.

Natürliche chemische Verbindungen mit 16,531 % Eisenoxyd (Fe2O3)

Der Eisenanteil einer Erzprobe aus dem Eiserfeyer Erzstollen beträgt 11,56 %.
Heute stehen Erze mit einem Anteil bis zu ca. 70 % zur Verfügung.

Holzmeiler am Eisenwanderweg in Gemünd
Darstellung der ungefähren Menge Holz bzw. der daraus gewonnenen Holzkohle, um die Eisenmenge der beigelegten Schraube produzieren zu können
(Die letzten beiden Fotos: Rebekka Kehren Gemünd)

Erste Seite der 15 Punkte umfassenden Genehmigung zur Errichtung der Neuhütte in Vussem aus dem Jahre 1722

Transkription der Hüttenkonzession

Hüttenkonsession
des Grafen Franz Georg von Manderscheid-Blankenheim
für Johann Diederich Ratscheidt
1722 Januar 24

Graf Franz Georg zu Manderscheid-Blankenheim erteilt dem Reidt- und Hüttenmeister Johann Diederich Ratscheidt von Gemünd die Erlaubnis, zu Vussem auf des Grafen Hoheit unterhalb des Dorfes an der Bach und der nach Breitenbenden führenden öffentlichen Strass auf seine eigenen Kosten ein neues Reidt- und Hüttenwerk zu errichten.

Mannheim, 1722 Januar 24



Wir, Frantz Georg Graf zu Manderscheidt – Blankenheim und Gerolstein, Freyherr zu Jünkerath und Cronenburg, Herr zu Bettingen, Dhaun und Erp, des Ertzstifts Collen Erbhofmeister, Ihro Röm. Kayserl. Auch Königl. Majestät Wurcklicher geheimer Rath, Sr. Churfurst. Durchl. zu Pfalz geheimer Conferential und stats Minister, Grosshofmeister und Ritter des ordens S. Huberti ato. Thun hiermit kundt und zu wissen:

Nachdem unss der Ehrsame Johan Diederich ratscheidt, reidt- und Hüttenmeister von Gemündt, underthänig zu erkennengegeben, Huttenwerck zu errichten gesinnet, und deshalb unsere Landtsherche gnadige Bewilligung Ihm zu ertheilen gezimend gebeten hatt, dass wir dahero nach reiflicher zu sachen und allen dabey einschlagenden Umbständten Erwegung besagten Johann Diederchen Ratscheidt underthänges suchen gnädig bewilliget und demselben die erbawung solchen newen Huttenwercks in gnaden gestattet haben, allermaesen wir dan auch hiemit vor unss und unsere Nachkomblingen auf nachfolgende conditionen und vorwarten es gestatten und bewilligen.

1)
Dass nemblich I mo vorgemalter Ratscheidt das Huttenwerck und der unseren Dorf Vussem bey der bach ah der gemeinen nach Breitenbenden gehenden strassen auf seine eigene spesen undt Kosten fordersamst auffahren und sobalt möglich in gebührenden standt und gang bringen und darin bestandig unterhalten solle.
2)
Wobey wir Jedoch zum Zweyten demselben erlaubt haben undt hiemit erlauben , dass Er unsere underthanen der Dörfer Lorbach, Vossem undt Berchem gegen einige reichende erkentlichkeit an Kost und krank zu leistung ein- und anderer frohnen und fuhren auf gutliche weise willig machen könne und möge, wobey wir aber in geringesten nicht gestatten, dass darin einer von unseren Underthanen, durch wen es auch immer seye, sollte beschwertund gleicherfalss darzu wider seinen freyen Willen ahngehalten werden, widerigenfalss wir denselben mi schwarster straf ahnzusehen wissen werden.
3)
Also viel aber pro 3tio den grund, darauf dass Huttenwerckerbawet werden solle, ahnbelangt, da erlauben wir hiermit, dass er dazu den vorhandenen gemeinen weg nehmen und gebrauchen, hingegen aber gleich dabey einen anderen genugsamen weg wider ahnschaffen, den ubrigen erfordertan grundt und Huttenplatz aber von denen in der nähe gelegenen Erben kauflich erhandelen solle undt möge, Woll verstanden Jedoch, dassihm nicht zugelassen sein solle, neben dem gemeinen weg mehr alss drey morgen in allem zu dem huttenwerck und dessen bezirck einzuziehen , gleich dan auch sothaner drey Morgiger bezirck vor ahnfandenden baw gemessen, abgesteiniget und darauf nach seiner gelegenheit beschrieben werden solle.
4)
Wurde er aber zum Vierten ausserdem beschriebenen und abgesteinigten Huttenbezirck einige Erbguter ahn garten, Wiesen oder ackerfelder Erblich oder auch pfandweiss ahn sich bringen können, ein sölches soll Ihm zwar freystehen, sothane anderswertige und ausser dem Huttenbezirck gelegene stucker aber keineswegss darunter verstanden, noch in der sölchen bezirck zugeeigneter hiernach beschriebener freyheit mit begriffen, sonderen hingegen bey ihrer vorheriger natur und art, wie auch allen darauf haftenden real – und personallasten und beschwerden gelassen werden.
5)
Alss viel nun aber den eigentlichen Huttenbezirck, die Wohnung und Hutte ahnbetrifft, dieselbe sollen von allen herschaftl. Und Landtsteuern frohn- und diensten frey und exempt sein und bleiben und völlige werckfreyheit haben, auch keiner anderer alss unserer eigener und unser Cantzeley Jurisdiction in real- und personal sachen unterwofen seyen.
6)
Wan nun dass Huttenwerck wurcklich errichtet und im standt seyn wirt, alssdan und sölcherfalss sollen unsera underthanen dess gerichts Gaw, Wie such der Dörfer Vossem, Berchem und Lorbach – vermitz dass sich wie andere mit Lohn wergnugen- in fahren und sonstiger arbeit den Vorzug haben und von Ihme, Huttenmeisteren, darauf Jederzeit besondere Absicht getragen, mithin von ihm.
7)
Zum siebten soviel thunlich befördert werden, damit der von benachbarten orten inzubringender Eisenstein auf unserer Hochheit gewaschen und uns also der halbe Zehend entrichtet werden möge.
8)
Wan auch sonsten Achtens auf unserer Hochheit er, Huttenmeister, oder unsere underthanen hiernechst eisenstein graben und finden werden, davon wirt unss der völlige Zehend wie brauchlich abgstattet.
9)
Gleichwie auch Neuntens in obgemelten dreyen Doferen Lorbach, Vossem und Berchen keine Zollstatt vorhandenist, also sollen auch sein, Huttenmeisters, in und aussfuhrende Wahran auf gemelter dreyer dörfer territorio zollfrey passieren, auf anderen unserer Zollstätten aber, darauf etwa ferner ahnkommen mögten, die gewöhnliche Zollgebuhr entrichetn.
10)
Von solcher Zollgebuhr aber werden hiermit die in unserer Grafschaft Blankenheim gemacht Kohlen ausdrucklich aussgenohmen, und gestatten wir gnadig, dass diese Kohlen in besagter unserer grafschaft Blanckenheim alllein, nicht aber in ubrigen unseren Graf – und herschaften, Zollfrey gelassen werden sollen.
11)
Damit auch dem Newen Huttenwerck besser geholfen und die dazu nöhtige kohlen desto besser ahngeschaft werden mögen, so versprechen wir ihm, huttenmeisteren, gnadig und wollen, dass er den vorzug in orhandlung der Kohlen auf den in unserer Grafschaft Blanckenheim und freyherschaft Junckerath diesseite der Kill ihm gelegenen bäschen vor anderen aussländischen Werkmeisteren haben und geniesen solle, vermitz dass wie andere zutun erpielig, die wehrschaft auch bezahle.
12)
Weil auch fast durchgehents bey allen reiht – und huttenwercheren eine Schleif – und Mahlmulle vorhandenzu sen pflegt, so wirt zwar dieselbe auch hiermit in gnaden gastattet, ke soll Jedoch dadurch unserer Vossener Mahlmullen nicht der geringste schadt und abgang verursachet, sonderen nur allein darauf zu dess huttenmeisters, seiner haussgenossen und standig auf dem Werck sich aufhaltender hutten – und Hammerschmidten und dazu alleinig nothwendiger arbeiter nöthiger consumtion, keineswegs aber vor andere Ein- und Ausslandische gemahlen, vielweniger aber einen Inlandischen Vossemer Mahlgenossen, auch anderen, so Ihme etwas für lohn fahrenoder sonst ausswerts und nicht Huttenwerck arbeiten ohne besondere Noth dass geringste ahn meel oder brodt uberlassen werden.
13)
Wurde aber widder Verhoffen und huttenmeisters verbindtlich gethane Zusage vorsetzlicher weise und ohne besonder noth gegen gleich gesetzten 12, art, und dessen einhalt mit mahlen, Meel oder brodt verkaufen uber Kurtz oder lang gehandelt werden, sölchen falss solle Er, Huttenmeister, unss in eine straf von 25 ggl. Unnachlasslich zu bezahlen erfallen seyn.
14)
Nachdem auch in erwegung, dass ab dem Huttenwerck verholfen nutzen die gemeinde zu Vossen bey unserer Cantzley erklart hatt, den Huttenmeisteren vier Kuhe frey und unahngeschlagen bey der gemeiner Herde mit weiden zu lassen, also hat es auch hierbei vermitz abtrag des Hirtenlohns sen Bewenden.
15)
Auf dass auch ein zeitlicher Huttenmeister, wie anderwerts brauchlich, zu dem werck einige Ergötzlichkeiten haben möge, als erlauben wir demselben dass auf unseres dorfs Vossem district alleinig und nicht weiter frey und ungehindert, jedoch unserenWalat- und fischordnungen gemass frey und fischen dorfe, unserer daselbst unss hiermit ausstrucklich vorbeltender Mitjagt und – Fischerey aber keinen vorgesetzlichen schaden unverhinder-muss zufugen solle.
16)
Dahingegen dan nun unss und unseren Erben ein Zeitlicher Huttenmeister und seiner Erben wegen Landtsherlichen schutz und schirm, auch wasserlaufs Jährliche und alle Jahr in termino martini zwantzig funf Rthr.per 80 al. Collnisch, dearab die erste zahlung martini 1723 fällig, entrichten und unserer Rent Cammer zu Blanckenheim ohne einigen nachlass eintragen sollen. Wurde Jedoch schliesslich dass huttenwerck, so gott verhuten solle, ohno sein verschulden durch Krieg, brandt oder anderen unverschuldenen Unglucklichen Zufall in unstand oder abgang gerathen, solchen unverhofenden falss werden wir auch ahn vorgemeldeter pfacht Ihm und den seinigen den billigmassigen naclass gnadig ahngedeyen lassen.

Geben Manheim, den 24. Jan. 1722
F(rantz) Georg Graf zu Manderschaidt

Die wörtliche Übereinstimmung dieser Abschrift mit der im Staatsarchiv zu Kolblenz befindlichen Vorlage, nämlich dem nach der Ausfertigung coorigierten Entwürfe der Privilegs wird hiermit amtlich bescheinigt

Kolblenz den 5. August 1904
Königlicher Staatsarchiv.
Unterschrift

Längsschnitt Durch einen Eifeler Hochofen
Verhüttungsschema Eifeler Reitwerke vom Eisenerz zum schmiedbaren Eisen
von Nikolaus Kley, aus der Festschrift 100 Jahre Eifelverein Ortsgruppe Kall 1895 – 1995

Vom Eisenerz zum Stahl/ Arbeitsgänge in der Hüttenanlage

Erzaufbereitung

1. Pochwerk: Zerkleinern des Eisenerz

Hochofenbetrieb

2. Hochofenbeschickung: Eisenerz und Holzkohle
3. Schmelzprozess: Reduktion des Sauerstoffs und Anreicherung
mit Kohlenstoff (ca. 1500 °C)
(Luftzufuhr durch wasserbetriebene Blasbälge)
4. Hochofenabstich: Ablass des flüssigen Roheisen und Erkaltung

Stahlerzeugung durch Frischfeuer, Frühschmiede und Reckhammer

5. Frischen: Reduktion von Kohlenstoff auf 0,2 -1,5 %,
Schwefel und Phosphormittels Schlaghammer
des erhitzten, teigigen Roheisens
6. Stahl: Formgebung zu handelsüblichen Halbzeugen
(z.B. Flachstahl, Rundstahl, Blech usw.)

Arbeiten in der Hütte

Lageplan von ca. 1905
Ortschaft Vussem

Schneidmühle
Hammer-
und Schneidwerke
Vorratsteichteich
(ehem. Dörries-Parkplatz)

Neuhütte Werksanlage Girards
Fertigungs- und Bürogebäuden
Wasserräder zum Betrieb der Bearbeitungsmaschinen.
(Bohr-, Dreh- und Hobelmaschinen)

Dorf Vussem, Neuhütte und Schneidmühle im Kartenwerk:
Tranchot-Müfflingsche Aufnahme rheinischer Gebiete 1803 – 1813 bzw. 1816 – 1820

Ältester Lageplan von Neuhütte
Entstanden während der französischen Besatzungszeit Anfang des 19. Jahrhunderts.

Rotmarkierte Gebäudestandorte von Schneidmühle und Neuhütte.
Hüttenbach und Hüttenteiche parallel verlaufend zum Veybach im östlichen Berghang.

Produktionsvolumen 1820/21:
(Quelle: Gabriele Emrich)

Hüttenwerk zu Vussem. Letzteres mit 5220 Ztr. (1820) und 5000 Ztr. (1821) Eisenfabrikate, keine rohen Produkte, ungefähre Durchschnittspreise pro Ztr. 3 Rthlr. 3 Gr. 7 Pf. für 1820.

Weitere Produktionsgebiete auf dem Betriebsgelände Neuhütte

Der Standort Neuhütte mit dem Eisenhüttenwerk, einer Schleif und Mehlmühle, einer Bleischmelze, einer Lohmühle sowie einer Gerberei war zeitweise auch in früherer Zeit ein Industrie- und Handwerkszentrum.

Spezielle Zeichnung zur Bleischmelze aus dem Jahr 1828

Abschrift der Permissionsurkunde (Genehmigungsurkunde) zu einer Bleischmelze in Neuhütte
Quelle: Amtsblatt der Regierung zu Aachen
Permission für das den Erben Henseler zu Vussem vermissionirte Bleihüttenwerk b. Vussem

Die nachstehende von der Königl. Ober-Berghauptmannschaft im Ministerio des Innern unterm 14ten November c. ausgefertigt und vollzogene Permissions – Urkunde für die Bleischmelze der Erben Henseler zu Vussem, wird hierdurch zu allgemeinen Kenntniß gebracht.

Bonn, den 14. Dezember 1831

Königl. Pr. Ober-Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen

Die Ober-Berghauptmannschaft im Ministerio des Innern beschließt auf den Antrag des Königl. Ober-Bergamts für die Niederrheinischen Privinzen vom 14ten d. J. wie folgt:

Art. 1

Den Erben des zu Vussem, in der Bürgermeisterei Vussem, verstorbenen Karl Henseler, namentlich Julie Henseler, verehelichte Rothscheid, wohnhaft zu Gemünd, Carl, Alexander und Sophie Henseler, wohnhaft in Vussem, und Ferdinand Appolo Henseler, jetzt in Düren wohnhaft, wird hiermit die Erlaubnis erteilt, eine schon früher an der Stelle einer ihrem Eisenhütten – Werke Neue – Hütte zu Vussem, laut ursprünglicher Berechtigung anhängigen Schleif- und Mahlmühle, vorgerichtete Bleihütte betreiben zu dürfen.

Art. 2

Dieses Bleihüttenwerk soll nach dem der Urschrift des Gegenwärtigen beigefügten, von den Königl. Ober-Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen unter dem 21ten Juni 1831 beglaubigten Plan der Situation und der Anlage bestehen, in einem gewöhnlichen Krummofen mit einem Balg. Der Aufschlag für das fünf Fuß eilf Zoll hohe oberschlächtige Schaufelrad erfolgt aus einem Sammelteich, welcher das für die Räder des Eisenhüttenwerks Neuhütte überflüssige Aufschlagwasser aufnimmt, in einem Gefälle von eilf Fußacht acht Zoll Höhe von der Sohle des Aufschlaggerinnes bis auf die Sohle der Radstube gemessen.

Art. 3

Dieser Bestand der Anlage darf ohne anderweitige von der unterzeichneten Behörde zu ertheilende Berechtigung nicht erweitert, umgeändert oder einen anderen Ort versetzt werden; auch ist es nicht gestattet, den auf dem im vorigen Artikel bezogenen Plan bezeichneten Wasserfall oder das Gebläse zu verändern, in Ansehung welches der Betrieb dieser Bleihütte allezeit von dem Eisenhüttenwerk abhängig bleibt.

Art. 4

Die Permissionaires erhalten die gegenwärtige Permission zur Anlage der im Art. 2 bezeichneten Bleihütte unter der ausdrücklichen Bedingung; dass jene Anlage in sechs Monaten Frist, vom Tage der genehmigten Permissions-Urkunde an, in Betrieb darf sodann, oder Vermissen und Genehmigung der Behörde , nicht über die gewöhnliche Zeit unterbrochen werden. Sollte die Hütte über Jahr und Tag außer Betrieb bleiben, so kann solche ohne eine neue Berechtigung nicht wieder in Betrieb gesetzt werden.

Art. 5

Jede Werks-Veränderung sowohl des ganzen Werkes als einzelner Antheile an demselben, soll dem Cölner Bergamt durch Vorlegung der authentischen Übertragungs-Akten angezeigt werden.

Art. 6

Da die Permission einer Gesellschaft erteilt ist, so ist dieselbe verbunden, einem Repräsentanten zu ernennen, welcher dieselbe bei Verhandlungen mit der Bergwerk-Behörde zu vertreten hat,

Art. 7

Die Permissionaires haben sich übrigens in allen Stücken, sowohl nachden bestehenden, als in Zukunft erscheinenden Gesetzen und Instruktionen, die Berg- und Hütten-Werke betreffend, zu richten und zu verhalten; demzufolge

Art. 8

Dem Königl. Bergamte an jedem Jahresschluß, und außerdem so oft es verlangt wird, richtige Nachweisungen über die stattgehabte Production, über den Materialverbrauch und die Arbeiterzahl einzureichen, und

Art. 9

Für gegenwärtige Permission nach Vorschrift des Art. 75 im Gesetz vom 21 April 1810 einfür allemal eine Tare von fünfzehn Tahlern an die Bergzehnt-Kasse zu Düren zu bezahlen.

Art. 10

Sollten die Permissionaires oder deren Nachfolger im Eigenthum den allgemeinen und besonderen Verpflichtungen, welche mit gegenwär4tiger Berechtigung verbunden sind, nicht nachkommen, so findet Seitens der Staatsbehörde Klage auf den Verlust der Permission statt.

Art. 11

Das Königl. Oberbergamt für die Niederrheinischen Provinzen, istr mit der Ausführung dieses Beschlusses beauftragt, welcher durch das Amtsblatt der Königl. Regierung zu Aachen zur öffentlichen Kenntnis gebracht werden soll.

Berlin, den 14. November 1821


(L. S.)
Köngl. Ober-Berghauptmannschaft im Ministerio des Innern,
(gez.) Gerhard

Das einst in Neuhütte stehende Haus gehörte zur Gerberei. Vermutlich im Zusammenhang mit dem Ausbau der Prämienstraße (der späteren Bundestraße B477) Mechernich – Tondorf wurde das Haus 1841 auf Abbruch von der Vussemer Familie Kolvenbach gekauft und im Ort an der gleichen Straße wieder aufgebaut. Später hieß es dann hier „An Kollevebachs“.

Stammbäume der Hüttenbetreiber Rothscheidt und Henseler
(Quelle: Gabriele Emrich)

300 Jahre Eisen-Geschichte im Veybachtal

Einführung

Die Dokumentation zum Industriestandort Neuhütte ist ein Zeugnis der Eifeler Eisengeschichte. Der Wandel von der Eisenerzverhüttung bis zum heutigen Industrie- und Handwerkerzentrum wird sehr detailliert und anschaulich vermittelt.
Die Vielzahl der Eifeler Eisenhütten bis ins 19. Jahrhundert ist kaum noch bekannt und wird auch nicht in den namhaften Museen abgehandelt. Über die Ursachen des Untergangs im 19. Jahrhundert berichten die betroffenen Hüttenmeister, Geschichtsschreiber und öffentlichen Verwaltungen. Der Mangel an Holzkohle steht im Mittelpunkt. Die Abhängigkeit von der witterungsbedingten Wasserkraft zum Betrieb der Hochöfen erlaubte keine kontinuierliche Stahlproduktion.

Die entstehenden großtechnischen Hüttenanlagen in den Kohlerevieren an Ruhr und Saar waren von der Holzkohle unabhängig, weil ihnen Steinkohle und Koks zur Verfügung standen. Außerdem war der Transport von hocheisenhaltigem Erz gegenüber dem Eifeler mit ca. 12 Prozent über die Wasserstraßen möglich.
Das 1850 entwickelte Flussstahlverfahren – Einsatz von Kalk – ersetzte das energieaufwendige und langwierige Frischen.
Für die erforderlichen Dampfmaschinen stand genügend Steinkohle zur Verfügung.

Neuhütte verfügte nur über die Energie des Veybachs; also Wasserräder. Der Transport von Steinkohle und weiteren Grundstoffen per Eisenbahn ab ca. 1870 war nur bis zum ca. 4 km entfernten Bahnhof Mechernich möglich. Der elektrische Strom
war erst seit 1907 in Verbindung mit dem Bau der Urfttalsperre und des Heimbacher Turbinenwerks eine alternative Energie zur Wasserkraft.

Es ist wohl der Wasserkraft des Veybaches und den Visionären für zukünftige Produkte zu verdanken, dass der Industriestandort Neuhütte das 20. Jahrhundert überlebte. Peter Girards erkannte, dass der Standort auf Grund der Wasserkraft gute Voraussetzungen für mechanische Bearbeitungen, wie Drehen, Bohren und Hobeln, an Werkstücken aus Grauguss und Stahl hatte.
Die Werkzeugmaschine, genannt „Mutter aller Maschinen“ war die Existenzbasis für das 21-te Jahrhundert.
Die Firma Girards produzierte von 1922 bis 1954 Bohrmaschinen.

Den technologischen Höchstpunkt erreichte Neuhütte in den Jahren 1954 bis 1998 mit dem Produkt Senkrechtdrehmaschinen unter den Gesellschaftern Dörries und Voith. Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung stand die Herausforderung der beginnenden Industrieepoche 4.0, die Verknüpfung der bestehenden Produktions- und der sich entwickelnden Informationstechnologie.

In der Dokumentation kann der interessierte Besucher Aufschluss darüber gewinnen, warum diese Neuhüttener Epoche ein Ende gefunden hat.

Abriss der Technologieepochen in Neuhütte:

Metallerzeugende und verarbeitende Epochen

Hüttenbetrieb von 1722 bis 1850

Gründung:
Hüttenkonzession 24. Januar 1722 des Grafen Franz Georg von
Manderscheid-Blankenheim für Johann Diederich Rotscheidt aus Gemünd. Errichtung einer Eisenhütte und Eisenschneidmühle.
Der Standort erfüllte die Voraussetzungen für den Hochofenbetrieb:
• Holzkohle
• Eisenerz
• Wasserkraft
Die Erwähnung einer älteren Vorgängerhütte ist dem
Vussemer Weistum aus dem 1593 zu entnehmen

Hüttenbetreiber bis 1850:
Diederich Rotscheidt und Nachfahren bis ca. 1785,
Carl Henseler und Nachfahren bis ca. 1840,
Heinrich Wilhelm Schruff u. Ernst Theodor Fingerhut aus Eiserfey und Franz Schmitz von der Burg Heistert.

Graugussgießerei von 1855 bis 1979, Firmen:
Depiereux, Girards, Pokorny & Wittekind / Frankfurt, O. Dörries / Düren

Spanungstechnische Fertigung 1899, Firmen:
Girards, Rheinische Bohrmaschinenfabrik von 1899 bis 1954
Dörries Düren und Dörries Scharmann, Mönchengladbach von 1954 bis 1998
MFT Maschinenbau und Fertigungstechnologie von 1998 bis 2013
Laaf seit 1998
DFS-Dreh- und Frästechnik Schneider seit 2008
MDM Mechernicher – Dürener – Maschinenbau seit 2013

Werkzeugmaschinenbau seit 1922, Firmen:
1. Bohrmaschinen 1922 bis 1954
Girards und Rheinische Bohrmaschinenfabrik
2. Senkrechtdrehmaschinen von 1955 bis 1998
O. Dörries, Düren und Dörries Scharmann, Mönchengladbach
DS Technologie GmbH, Mönchengladbach
3. Zulieferer für den Maschinen- und Anlagenbau seit 1998
EDM-Technik Maschinenbau seit 1998
4. Werkzeugmaschinenservice Dirk Frings

Walzenservice für die Papiererzeugung seit 1998
Firma Laaf

Der Lageplan umfasst nur die Betriebsstätte in der Größe von 32 493 m² (1992)
Die Flächenbilanz beinhaltet alle Parzellen im Bereich der Ortschaft Mechernich-Vussem
Ausbaustufen
(V. l.) Wilhelm Mausbach, Hans Josef Schmitt, der Vereinsvorsitzende und der bereits verstorbene Lokalhistoriker Albert Velser vom „Verein zur Förderung und Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel“ vor einer der letzten Dörries-Bohrmaschinen im örtlichen „Museum“.
Archivbild: pp/Agentur ProfiPress