Samstag, 3. März 2007
Abendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem
Aufgrund der vom musikalischen Leiter Heinz Sistig sorgfältig ausgewählten Lieder, glänzte der gewissenhaft vorbereitete Chor mit beeindruckender Tonsicherheit. Es gelangten zuerst zwei Choräle aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert, 1. Zum Eingang: „Wohin soll ich mich wenden?“ und 2. Zum Sanctus: „Heilig, heilig“ zum Vortrag. Der Chor ging mit der recht zügigen Interpretation von Heinz Sistig mit. Man spürte den verständigen, behutsamen Umgang mit den Kompositionen hier genauso, wie in den darauffolgenden Werken. 3. „Vater unser“ von Gotthilf Fischer. Die Sänger widmeten sich ernst diesem Chorwerk und setzten mit dem Vortrag einen ergreifenden Höhepunkt, der einen Gänsehauteffekt erzeugte. 4. „Dir singen wir“, ein altrussisches Kirchenlied von Quirin Rische. Die Aufführung dieses Chorals war eine imposante Leistung der 25 mitwirkenden Sänger. Monsignore Josef Kraus aus Floisdorf, der die Meßfeier zelebrierte, wußte diese Darbietungen zu würdigen, indem er sich am Schluß des Gottesdienstes bei allen Akteuren herzlich bedankte.
Fazit:
Alle Darbietungen überzeugten, und das belegt die Kontinuität in der Arbeit von Heinz Sistig. Er zeigte keine Hektik, keine Nervosität, aber ein exaktes Timing. Sein Dirigierstil: präzise, ausgeglichen und animierend. Wer sich vor allem bei den modernen Stücken ganz und gar auf den Gesang einließ, konnte ein Wechselbad der Gefühle erleben, wie es nur erstklassige Sänger hervorrufen können. Die klaren hohen und tiefen Stimmen breiteten sich im Kirchenschiff herrlich aus und führten die außergewöhnlichen Werke zu größter Wirkung. Dazu kam noch, daß der Organist Rainer Pütz die andächtig lauschenden Kirchenbesucher zusätzlich mit festlichen Orgelklängen verwöhnte.
Im Anschluss die Jahreshauptversammlung (JHV)

Gute Laune herrschte bei der JHV des MGV 1892 Vussem, zu der sich die Mitglieder am Samstagabend nach der Messe um 20:15 Uhr im Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ eingefunden hatten. Folgende Punkte umfaßte die Tagesordnung, zu der fristgerecht und schriftlich eingeladen worden war:
TOP 1: Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden Willi Schütt. Er konnte erfreulicherweise Chorleiter Heinz Sistig, 25 von 28 Sängern, sowie 5 inaktive Mitglieder begrüßen: Bertram Berners, Franz Nießen, Peter Schneider, Richard Eversheim sen., und Albert Wielspütz, der anschließend ein Gruppenfoto machte ( s. o.), wobei der „Deutsche Sängergruß“ angestimmt wurde. Der Ehrenvorsitzende Peter Dreesen war nicht zugegen, weil er heute im Kreise seiner Familie seinen 79. Geburtstag feierte. Auch den neuen Sänger Conny Kriescher aus Einruhr hieß Schütt in unseren Reihen willkommen. Es folgte eine Gedenkminute für unsere verstorbenen Mitglieder, insbesondere wurde der inaktiven Mitglieder Josef Hein (86), Karola Eckstein (72) und Albin Wilke (94) gedacht, die im vergangenen Jahr von uns gegangen sind.
TOP 2: Bekanntgabe der Niederschrift von der letzten JHV am 28.03.2006.
TOP 3: Tätigkeitsbericht vom 114. Geschäftsjahr. Über eine Fülle von Veranstaltungen und Aktivitäten, die der MGV gesanglich begleitet hatte, berichtete der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz. Diese Ereignisse kann man auch in der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ nachlesen.
TOP 4: Unser altgedienter Schatzmeister Fritz Pütz gab bekannt, daß den Einnahmen von 1984 €, die sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden zusammensetzen, die Ausgaben von 1989,37 € gegenüberständen, und somit ein Minus von 5,37 € ergäben.
TOP 5: Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes. Nachdem die Kassenprüfer Rainer Gottschlich und Matthias Vogelsberg dem Rendanten eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt hatten, wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt, womit der Weg zur Neuwahl frei war.
TOP 6: Wahl eines Versammlungsleiters. Arnold Mies wurde zum Versammlungsleiter ernannt. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß sich alle Vorstandsmitglieder wieder für die nächste Legislaturperiode (2 Jahre) zur Verfügung stellten, schlug er die Wiederwahl en bloc vor. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen und so der alte Vorstand wiedergewählt.

2. Kassierer: Hans Nellesen, 1. Schriftführer: Wolfgang Schulz,
2. Vorsitzender: Udo Greuel, Notenwart: Alfred Brell,
1. Vorsitzender: Willi Schütt, 1. Kassierer: Fritz Pütz
TOP 7. Der alte und neue Vorstand besteht also aus folgenden Sangesbrüdern (siehe Foto):
Im Anschluss wünschte Mies allen Vorstandsmitgliedern ein gutes Gelingen und ein glückliches Händchen für die anstehenden Aufgaben.
TOP 8: Neuwahl der Kassenprüfer: Auf Vorschlag wurden Günther Sonnenschein, Klaus Reddig und Hubert Hamacher für dieses Amt gewählt.
TOP 9: Beabsichtigte Veranstaltungen 2007
Der Termin für unser Frühjahrskonzert anlässlich des 115-jährigen Bestehens wurde auf den 22. April um 17 Uhr festgelegt. Es findet wieder im Feldenkrais-Haus statt. Zahlreiche Ehrungen von aktiven und inaktiven Mitgliedern werden dort u. a. vorgenommen. Heinz Sistig meinte dazu: „Bis dahin haben wir noch 7 Wochen Zeit, um uns darauf vorzubereiten. Wenn die Proben bis dahin so gut verlaufen und besetzt sind wie die letzten, habe ich keine Bedenken, daß wir dieses Konzert gut über die Bühne bringen werden.“ Das Konzert soll evtl. in Kallmuth wiederholt werden. Sistig fand auch, daß die Vorträge in der heutigen Abendmesse sehr gut angekommen wären.
Ferner soll nachgefragt werden, ob in Heimbach und Gemünd noch Termine für Kurkonzerte mit dem MGV Vussem frei sind.
Sbr. Peter Kruse wies vorsichtshalber noch einmal darauf hin, daß der MGV bereits eine Zusage für die Weihnachtsfeier ehemaliger Soldaten im Mechernicher „Casino“ am 1. 12. gemacht hat.
TOP10: Verschiedenes. Der Vorschlag von Hans Klinkhammer, am Vatertagsabend oder dem darauffolgenden Freitagabend die Nyonser anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft einzuladen, wurde zur Kenntnis genommen.
Für die Eröffnungsfeier der Ausstellung einheimischer Künstler in Mechernich zu Beginn der Weihnachtsferien liegt eine Anfrage von Organisator Paul Weiermann vor.
Weil der Kassierer es sich nicht nehmen ließ, eine Runde auf Vereinskosten zu spendieren, wurde ein Trinklied gesungen. Anschließend schloss der Vorsitzende um ca. 21:15 Uhr eine harmonisch verlaufene JHV.
Die Programmpunkte waren zügig abgearbeitet worden. Deshalb blieb für den Chronisten Michael Wielspütz noch Zeit übrig, um aus der Vereinschronik vorzulesen. Thema war 70-jährige Bestehen unseres Vereins in Verbindung mit dem Kreissängerfest am 23. und 24. Juni 1962. Dieses Fest war in dieser Größenordnung ein Bombenerfolg und einer der Höhepunkte in unserer Vereinsgeschichte. Die Vorlesung wurde kurz unterbrochen, damit der unter Zeitdruck stehende Journalist vom Kölner Stadt-Anzeiger, Herr Romanowski, einige Fotos machen konnte. Danach berichtete der Chronist noch über das Freundschaftssingen, woran sich 15 Chöre beteiligt hatten. Alte Erinnerungen tauchten wieder auf, und es wurde noch ein gemütlicher Abend.
Sonntag, 22. April 2007
Frühjahrskonzert anlässlich des 115-jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem

Chorleiter Heinz Sistig, Waldhornbläser Peter-Lorenz Könen; Klaus Reddig, Conny Kriescher,
Johannes Klinkhammer, Rainer Gottschlich, Franz-Hubert Hamacher, Wolfgang Schulz, Fritz Pütz,
Peter Kruse, Hans Höller, Arnold Mies;
Willi Schütt, Günter Sonnenschein, Matthias Vogelsberg, Klaus Bernitt, Heinrich Steffens,
Bernd Wenderdel, Alfred Brell, Werner Borker, Bernhard Hoffmann;
Franz-Josef Sebastian, Peter Dreesen, Hans Nellesen, Bernhard Mießeler, Edmund Freitag, Michael Wielspütz, Udo Greuel.
Vorwort:
Im Vereinsleben zählen Jubiläen von jeher zu den schönsten Festen. Der MGV 1892 Vussem kann voller Stolz auf 115 Jahre vorbildliche Arbeit im Dienste des Gesangs zurückblicken. In dieser Zeit ist der MGV seinen Aufgaben in jeder Beziehung gerecht geworden. Durch die Pflege der Chormusik hat er einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des Liedgutes geleistet. Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit ist es wichtiger denn je, Traditionen lebendig zu halten. Im Jahre 1892 wählten sich Vussemer Männer den Gesang als Wegbegleiter. Sie legten damit den Grundstein der Chorarbeit, die durch Jahrzehnte hinweg bis zum heutigen Tag von Idealismus, Engagement und Kameradschaft geprägt wurde. Die Chorarbeit ist ein aktiver Beitrag zum kulturellen Leben eines Ortes. In der umfangreichen Chronik des MGV wird dies durch die Teilnahme an zahlreichen festlichen Anlässen von mir dokumentiert. Die Freude am Chorgesang ist ein Erlebnis, das unser Chor seinen Zuhörern durch ein großes Repertoire vermittelt. Unser MGV hat es immer wieder verstanden, Ideen in die Tat umzusetzen, Noten und Texte lebendig werden zu lassen. Seinen Dirigenten Josef Luxen, Anno Hein und Heinz Sistig, um nur einige zu nennen, verdankt der MGV sein anspruchsvolles, musikalisches Können. Dieses wurde bei Gutachter- bzw. Wertungssingen als Ausbildung eines vollen, harmonischen Chorklangs in ansprechender Tonreinheit vielfach gelobt. Aber auch der Vorstand bewies Geschick in der Leitung der Organisation und verstand es, dem Verein immer wieder neue Impulse zu geben. Eine Gemeinschaft, die das zu geben vermag, hat Bestand. Ich hoffe und wünsche mir, daß unser Gesang allen Mitmenschen noch lange viel Freude schenken wird.
Einleitung:
Im vergangenen Herbst wurde mit den Vorbereitungen für dieses Jubelfest begonnen, denn das neue, zum Teil schwierige Notenmaterial, wie z. B. der Zyklus „Wald und Jägerei“ oder „My Way“ (So war mein Leben) erforderte höchste Konzentration. Erfreulich war, das die Chorproben durchschnittlich gut besucht wurden. Sogar drei Zusatzproben, die freitags stattfanden, weil der Hornist Peter-Lorenz („Pelo“) Könen die Woche über in Nürnberg arbeitet, wurden von den Sängern sehr gut angenommen. Deshalb war unser Chorleiter Heinz Sistig auch sehr zufrieden mit den Leistungen und der Disziplin der Choristen. Der Vorstand bemühte sich erfolgreich in zahlreichen Sitzungen um die Organisation, um einen reibungslosen Ablauf des Konzertes zu gewährleisten. So wurde der Aufführungstermin 22. April 2007, 17 Uhr, schon frühzeitig mit der Verwaltung des „Feldenkraishauses“ (*) abgesprochen. In den Tageszeitungen, Wochenspiegel, Blickpunkt, Pfarrbrief, Plakaten und Handzetteln wurde auf diesen Termin hingewiesen, die Jubilare wurden schriftlich eingeladen. Fast alle Sänger beteiligten sich am Auf- und Abbau der Bühne. Die 138 Stühle wurden frisch aufpoliert und in Reih’ und Glied gestellt. Die Dekoration übernahm der Vorsitzende u. a. höchstpersönlich. Die Buchstaben für das Schild „115 Jahre MGV Vussem – Frühjahrs-Konzert“, das über der Bühne prangte, hatte Hans Klinkhammer mit der Dekupiersäge ausgeschnitten. Getränke mussten besorgt werden. 150 Brötchen wurden geschmiert und in der Pause und nach Ende des Konzertes zum Verzehr angeboten. Doch leider konnte nicht alles verkauft werden, weil sich die Besucherzahl mit ca. 110 Gästen bei 30 Akteuren in Grenzen hielt.
(*)= Feldenkrais ist die Methode, Bewegungen bewußt zu verändern, um sie leichter auszuüben. Sie ist nach dem Begründer Moshe Feldenkrais, (1904 – 1984), benannt. Der Physiker entwickelte sein Konzept nach einer Knieverletzung. Statt sich operieren zu lassen, erforschte er den Zusammenhang von körperlichen Bewegungen und Vorgängen im Gehirn und lernte, sich schmerzfrei zu bewegen. In das Feldenkraishaus in Vussem kommen Seminarteilnehmer aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland.
Zum Konzert:

Pünktlich um 17 Uhr betraten die Sänger frohgelaunt mit ihrem Dirigenten Heinz Sistig, der auch die musikalische Gesamtleitung innehatte, die festlich dekorierte Bühne und wurden von den Gästen mit wohlwollendem Applaus empfangen. Unser 1. Vorsitzender Willi Schütt hieß die Musik- und Gesangsliebhaber herzlich willkommen und wünschte ihnen gute Unterhaltung und ein paar vergnügliche Stunden.

Ebenfalls begrüßte er den Vorsitzenden des Sängerkreises Schleiden, Friedrich Hunsicker, der nach der Pause die Ehrung der Jubilare vornehmen sollte.
Nach dem ersten Lied „Frühlingserwachen“ übernahm unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz (Bild rechts) auf sympathische und humorvoller Art und Weise die nachfolgende Moderation:
Vielen Dank meine Damen und Herren! Auch ich möchte Sie im Namen des MGV 1892 Vussem an diesem Nachmittag herzlich willkommen heißen. 115 Jahre Männergesangverein, dem ich persönlich zwar erst seit gut 10 Jahren angehöre, aber 10 Jahre, die ich nicht missen möchte, einmal aus Freude zur Musik, zum anderen, weil ich nette Mitstreiter kennen- und schätzen gelernt habe und stolz macht mich in Zusammenhang die Tatsache, daß ich heute im Haus des Begründers des MGV, nämlich Johannes Disternich, wohnen darf. In den kommenden rund 2 Stunden wollen wir Sie mit bekannten Melodien, vielleicht auch dem einen oder anderen nicht so geläufigen Stück, unterhalten. Lange haben wir fleißig geprobt, und wenn dann doch einmal ein sogenannter „Ausrutscher“ passiert, sollte man immer berücksichtigen, daß hier noch wirklich live gesungen und musiziert wird, ohne Netz und doppelten Boden, ohne elektronisches „Schönen“ und nachträgliches Korrigieren, wie es heute ja selbst bei sogenannten Live-Sendungen im Fernsehen fast nur noch gang und gäbe ist. Lehnen Sie sich zurück, liebe Gäste, entspannen Sie sich, und wenn Ihnen das eine oder andere Lied bekannt vorkommt, singen Sie einfach mit – aber singen Sie uns nicht kaputt! Viel Vergnügen!
Als „Eisbrecher“ hörten Sie in einer Bearbeitung von Christian Siegler das Lied
1) Frühlingserwachen – auch wenn der Frühling in diesem Jahr sehr früh wach war oder gar nicht richtig geschlafen hat. Aber jetzt genug der Worte. Für Sie singen wir jetzt



2) Ein wandernder Geselle (nach einer Melodie aus dem 16. Jahrhundert),Text nach Fr. Sallet – Satz Hans Lang. Begleitet werden wir dabei von Peter-Lorenz Könen (Bild links) mit seinem Waldhorn. – Hierzu im übrigen später noch Näheres.
3) Was glänzet der Frühling (eine Volksweise aus Hessen), Satz Hans- Weiß Steinberg,
und dann machen wir einen Sprung in die heutige Zeit mit dem Stück
4) So leb‘ dein Leben – der deutsche Text von Ch. Niessen sagt Ihnen wahrscheinlich nicht viel? – Wenn Sie aber die Namen Paul Anka oder gar Frank Sinatra hören, dann wissen Sie sicher, um welches Lied es geht – nämlich um „My Way.“ Begleitet werden wir bei diesem und den folgenden beiden Stücken von unserem Pianisten Udo Greuel (Bild rechts).
Lassen Sie uns eine gemeinsame Reise ins sonnige Spanien machen; verfallen Sie dem Zauber des Südens und bejubeln Sie anschließend mit uns den Torero – auch wenn der Stierkampf nicht unbedingt jedermanns Sache ist – aber wie sagt der Franzose: „Chacun à son goût“, oder übersetzt: „Jeder werde selig nach seiner Façon“. Aus Spanien machen wir dann einen Sprung nach Italien, um einen kleinen Ausflug zu unternehmen in die Welt der italienischen Oper mit dem Titel „Der Bajazzo“ von Ruggiero Leoncavallo mit dem Lied „Warum bist du gekommen?“. Also

5) Zauber des Südens (als Solisten hören Sie Klaus Reddig) (Bild links) danach
6) Der Torero, beides Lieder in einer Bearbeitung von Otto Groll und Fritz Kleindiek sowie
7) Warum bist du gekommen? aus besagter Oper „Der Bajazzo“.
Aus dem Süden zieht es uns in die heimischen Wälder mit dem musikalischen Zyklus „Wald und Jägerei“ in einer Bearbeitung von Chr. SiegIer, wobei die Melodien so bekannte Leute wie Carl Maria von Weber beigesteuert haben.

Begleitet werden wir dabei von zwei Waldhörnern, einmal geblasen von unserem Chorleiter Heinz Sistig, den ich bei dieser Gelegenheit auch noch herzlich begrüße, zum anderen von Peter-Lorenz Könen, den wir schon anfangs bei dem Lied „Der wandernder Geselle“ gehört haben.

Um Ihnen und uns, vor allem aber unseren beiden Hornisten (ich habe nicht gesagt Hornissen) eine Verschnaufpause einzuräumen, werden wir diese Kantate “ Wald und Jägerei“ in zwei Teilen aufführen; im ersten hören Sie:
8) Die Sonn‘ erwacht
9) Die Tale dampfen, sowie
10) Im Wald.
Dirigiert werden wir bei dieser Kantate von Udo Greuel, da unser Chorleiter Heinz Sistig hierbei ja „blosen“ muß. Die weiteren Stücke dieser Kantate „Der Wald und Jägerei“ werden Sie später hören. Wir machen jetzt eine Pause von etwa 15 Minuten. In dieser Zeit können Sie sich draußen bei belegten Brötchen und Getränken für das weitere Programm stärken, gilt es dann, langjährige treue Mitglieder – Sänger sowie Inaktive – zu ehren. – Wenn Sie dann das Waldhorn ruft, geht‘ s weiter im Programm und ich bitte Sie, dann wieder Ihre Plätze einzunehmen.
Meine Damen und Herren, können Sie sich vorstellen, 25 Jahre = 300 Monate oder mehr als 1300 Wochen, d.h. 1300 Chorproben plus unzählige Auftritte – das müssten Sie absolviert haben, um für 25 Jahre Singen im Chor geehrt zu werden – und wir haben Sänger in unseren Reihen, die wir hier und heute sogar für 40 Jahre – in einem Fall sogar für 50 Jahre Singen in der Gemeinschaft zu ehren haben. Hierzu bitte ich Herrn Fritz Hunsicker, den 1. Vorsitzenden der Kreischorverbands auf die Bühne, um diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen.
Liste der Jubilare, aktive Mitglieder
50 Jahre – Klaus Reddig
40 Jahre – Bernhard Mießeler, Heinz Sistig, Matthias Vogelsberg
25 Jahre – Alfred Brell, Willi Schütt, Franz-Josef Sebastian,
Heinrich Steffens, Bernd Wenderdel.

Was wäre ein Verein ohne seine Gönner, Sponsoren oder wie auch immer Sie genannt werden, also seine inaktiven Mitglieder. Sicher „ohne Moos nichts los“ ist ein Aspekt, denn, wie säät der Kölsche: „vun nix kütt nix“ – aber diese Damen und Herren sind mehr als nur Geldgeber, rekrutieren sich aus ihren Reihen auch immer die treuen Mitstreiter bei vielen Veranstaltungen, die Zuschauer bei vielen Konzerten und was wäre ein Chorauftritt ohne sein Publikum? Ihnen gilt unser aller Dank und unser herzlicher Applaus.

V.l.n.r.: Helmut Mehren (25 Jahre), Walter Gülden (25), Agnes Vogelsberg (25), Margarete Klinkhammer (25), Albert Wielspütz (40), Hans-Hubert Schmidt (40), Karl Klinkhammer (40). Lothar Feulner (25) fehlte aus beruflichen Gründen
Können Sie sich noch an Ihren Musikunterricht in der Schule erinnern? Ein Lied – oder besser ein Kanon wurde irgendwann immer gesungen: „Die Gedanken sind frei“! Sie wissen „Kanon“ – dreistimmig – die Klasse in drei Gruppen aufgeteilt, die zeitlich versetzt zueinander in das Lied einstimmten, und das ganze hat dann in einem herrlichen, gesanglichen Chaos geendet? War’s so??? Wir wollen dieses Chaos aber aus zeitlichen Gründen, wie ursprünglich geplant, nicht wieder üben. Sie sind aber herzlich eingeladen, kräftig mitzusingen. Den Text des Liedes finden Sie auf der Rückseite Ihres Programmblattes. Meine Damen und Herren, Sie hören jetzt die vereinigten Sistig-Chöre von Vussem und Umgebung mit

11) Die Gedanken sind frei – Text von keinem geringeren als Hoffmann von Fallersleben in einer Bearbeitung von Viktor Keldorfer.
Wie vor der Pause angekündigt folgt jetzt der 2. Teil der Kantate „Wald und Jägerei“ bestehend aus den Stücken
12) Auf, auf zum fröhlichen Jagen – sicher vielen unter Ihnen auch bekannt also noch ein Stück zum Mitsingen:

13) Der Jäger in dem grünen Wald, und
14) Der Jäger wohlgemut.
In einer Woche ist bekanntlich Maianfang – normalerweise in unseren Breiten der wirkliche Frühlingsbeginn, aber wie schon eingangs erwähnt, stimmt das in diesem Jahr hinten und vorne nicht, haben wir wohl direkt – siehe heute – mit dem Sommer begonnen – trotzdem lassen Sie uns den Lenz dennoch begrüßen mit dem Lied
15) Schneeglöcklein, Frühlingsbote – von Albrecht Bieri nach einer russischen Volksweise, Bearbeitung Jean Reinartz, Solo: Bernd Wenderdel (Bild oben)
und da es inzwischen Abend geworden ist, unser Konzert so langsam dem Ende zugeht, erlauben Sie uns zum Schluß einige ruhigere Töne mit
16) Im Abendrot von Franz Schubert in einer Bearbeitung von Jakob Christ.
17) Andalusischen Abendlied mit Satz von Otto Groll.
Bei beiden Liedern werden wir wiederum begleitet von unserem Pianisten Udo Greuel (Bild unten).

Zugabe:
18) An dem reinsten Frühlingsmorgen oder auch „Die Spröde“ – Satz Rudolf Desch.
Besten Dank, liebe Gäste, Dank an Sie für Ihr Kommen, fürs Zuhören, Dank aber auch unserem Chorleiter Heinz Sistig, der es wieder mit viel Ausdauer und Geduld geschafft hat, Lieder in unsere Schädel einzuhämmern, Dank auch an unsere musikalische Begleitung Udo Greuel, der uns bei etlichen Stücken meisterlich am Klavier begleitet hat, Dank unseren beiden Solisten Klaus Reddig und Bernd Wenderdel – insbesondere aber meine Damen und Herren, Peter-Lorenz Könen, der die Woche über beruflich im Nürnbergischen weilt, mithin nur an den Wochenenden hier ist, aber dennoch die Zeit gefunden hat, mit uns zu proben und hier und heute für Sie zu spielen. Herzlichen Dank.
Noch eins: Laufen Sie nicht gleich weg, et is ja noch fröh. Bleiben Sie noch was bei uns. Dann künne m’r noch et Büttsche Bunt wäsche, und, wie ich hoffe, sind auch noch kalte Getränke da, noch ein paar alte Brötchen, die weg müssen. Ansonsten: Tschüs zusammen, bis zu einem hoffentlich nächsten Mal.
Resümee:
Von der ersten bis zur letzten Minute präsentierte sich am Sonntagnachmittag bei herrlichem Wetter und sommerlichen Temperaturen der Jubelchor temperamentvoll seinem Publikum mit einem Streifzug durch die Welt der Musik. Unter der Leitung von Heinz Sistig bot der Chor musikalische Leckerbissen, vom Volkslied bis hin zu klassischen und modernen Stücken.
Tradition verpflichtet! Das weiß auch der MGV 1892 Vussem in seinem 115. Jubiläumsjahr mit dem auf hohem Niveau stehenden Konzert zu schätzen, denn bei unseren Konzerten wird seit Generationen gute Qualität garantiert. Im „Feldenkraishaus“ stellten die Sänger dies erneut unter Beweis.
Chorleiter Heinz Sistig arbeitete mit Bedacht, aber auch mit lebendiger Gestaltung, wichtige Details aus jedem Musikstück heraus. Dabei drängte er sich nie in den Vordergrund, denn die „Stars“ der Veranstaltung waren seine Choristen.
Die Waldhörner bestachen mit klarem Ton und hervorragendem Ansatz. Heinz Sistig bewies auf diesem Instrument, daß er nichts verlernt hat. Peter-Lorenz Könen brillierte vor allem in den vielen hohen Lagen mit Mut und Können. Gut abgestimmt waren auch die Solostimmen von Klaus Reddig und Bernd Wenderdel. Sie sangen mit freundlichem Timbre, wenig Vibrato, mit sanfter Ausstrahlung und getragenen Tempi.
Mit unserem jungen, dynamischen Pianisten Udo Greuel konnten wir einen Künstler aus unseren eigenen Reihen präsentieren, der sich furchtlos den schwierigen Passagen der einzelnen Stücke stellte und mit feinem Fingerspitzengefühl, die Pianotasten streichelnd, diese Werke meisterte. Als stellvertretender Chorleiter war sein Dirigat für uns Sänger sehr wichtig, denn bei dem Zyklus „Wald und Jägerei“ sorgte er gekonnt dafür, daß Bläser und Sänger nicht aus dem Ruder liefen.
Alles klappte wunderbar, und die Gäste waren begeistert. Sie sagten uns, das wäre eines der besten Konzerte unter der Leitung von Heinz Sistig gewesen. Das kann ich nur bestätigen.
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete:



Montag, 30. April 2007
Maiansingen in Eiserfey und Vussem
Der April ist bekannt für sein launenhaftes Wetter. Im vorigen Jahr war er schlechtgelaunt. Wir wurden bei der Maifeier mit Regen- und Graupelschauern überrascht, und es war bitterkalt. Doch in diesem Jahr war der April gutgelaunt. Er hat warme und sonnige Tage gebracht. Waren die vielleicht zu schön? Der April macht was er will. So sagt der Volksmund und spricht damit das wechselhafte Wetter an. So bezeichnet man den April auch Launing oder Wandelmonat. Der Name April hat allerdings nichts mit dem Wetter zu tun, sondern kommt aus dem Lateinischen aperire (öffnen) und weist damit auf die sich öffnenden Knospen im Frühling hin. Die alten Bauernregeln lassen erkennen, das es auch früher bereits schönes Aprilwetter gab. Doch man warnte auch: „Ist der April zu schön, kann im Mai der Schnee noch weh’n.“ Und eine andere Wetterregel bestätigt diese Vorhersage: „Ist der April zu schön und rein, wird der Mai um so wilder sein.“ Schnee im Mai? Mal ganz ehrlich: Das kann man sich nach diesem milden Winter kaum vorstellen. Ich glaube eher, daß dies schon mit dem Klimawandel und der globalen Erderwärmung zu tun hat. Bauern und Gärtner brauchen unbedingt das erquickende Nass von oben, denn: „Mairegen bringt Segen!“
Da in diesem Jahr die Maifeier in Breitenbenden, aus welchen Gründen auch immer, ausgefallen war, schlugen die Sangesbrüder aus Eiserfey vor, den Vorabend des 1. Mai in ihrem Heimatort mit Gesang zu unterstützen. Gleichzeitig meinte Sbr. Werner Borker: „Dann könne mir och bej oss noch e paar Leedche sönge!“ Diese Vorschläge wurden von den Sängern einstimmig angenommen. Die Anfangszeit wurde auf 18:30 Uhr festgelegt, obwohl das für manchen Besucher etwas zu früh war. Aber es hatten sich erfreulicherweise doch einige Zuhörer, die durch Mundpropaganda informiert worden waren, eingefunden, um die Begrüßung des Maien durch unsere Frühlings- und Mailieder hautnah mitzuerleben. Folgende Lieder kamen zu Gehör und wurden vom Publikum mit viel Applaus bedacht: 1. Grüß Gott du schöner Maien, 2. An einem Sommermorgen, 3. Frühlingsboten; Solist: Bernd Wenderdel, 4. Nun bricht aus allen Zweigen, 5. Zur schönen Frühlingszeit, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen.

Der Maibaum war schon am Nachmittag aufgestellt worden, und die bunten Fendel wehten leicht im Wind. Die Junggesellen hatten auf die Spitze des Fichtenstammes ein Ofenrohr aufgesetzt und darin den frischen Maien befestigt. Eine gute Idee. Der Vorsitzende des Junggesellenvereins (JGV), René Mastiaux, kredenzte uns zwischendurch ein paar Runden Bier, damit die Stimmen geschmeidig blieben. Unser Vorsitzender Willi Schütt drängte nun zum Aufbruch, denn „Am Hammer“ wurde noch einmal Station gemacht. Hier hatte sich schon die ganze Nachbarschaft versammelt, lauschten gespannt unseren Vorträgen und sparten nicht mit Applaus. Die 94-jährige Schwiegermutter von Sbr. Werner Borker sagte ganz gerührt: „Nee, nee, wat öss dat schön. Dat ich dat noch erlöve kann!“ Zum Vortrag gelangten folgende Lieder: 1. Grüß Gott du schöner Maien, 2. Zur schönen Frühlingszeit, 3. Was glänzet der Frühling, und 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
Der Beginn des Maiansingens in Vussem war für 19:30 Uhr angesetzt. Aber bei unserem Eintreffen am Junggesellenplatz waren die Vorbereitungen für das Aufstellen des Maibaums noch nicht abgeschlossen. Außerdem fehlte der Musikverein, der noch eine Probe abhielt. Nach etwa 20 Minuten Verspätung war es endlich soweit, daß der Maibaum in die Höhe gezogen werden konnte. Er bot neben unserer stark zerfledderten Sängerlinde ein imposantes Bild. Mit nachstehenden Liedern wurde nun der Mai willkommen geheißen: 1. An einem Sommermorgen, 2. Was glänzet der Frühling, 3. Frühlingsboten; Solist: Bernd Wenderdel, 4. Nun bricht aus allen Zweigen, und 5. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
Mittlerweile hatte auch der Musikverein Aufstellung genommen und spielte einige Walzer und Märsche zur Freude der Zuhörer. Die Junggesellen versorgten uns derweil mit Getränken. Am Schluss der Veranstaltung sang und spielte man gemeinsam das Lied: „Der Mai ist gekommen“. Anschließend wurde das traditionelle Grillfest des Karnevalsvereins besucht, um den herrlichen Sonnentag mit Freunden bei einem Glas Bier und Gegrilltem ausklingen zu lassen.
Samstag, 19. Mai 2007
Geselliges Wiedersehen mit Gästen aus Nyons anlässlich der 40-jährigen Städtepartnerschaft Mechernich – Nyons
Auf den Besuch einer Delegation aus Nyons zum 40-jährigen Jubiläum der Verschwisterung war man gut vorbereitet. Die Freunde aus der Provence waren am Mittwoch, dem 16. Mai nach 12-stündiger Fahrt zum gemeinsamen Feiern in der Stadt am Bleiberg angekommen. Sie wurden freudig von einer Abordnung der Stadt Mechernich, darunter auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, und dem Freundeskreis Mechernich-Nyons mit seinem Vorsitzenden Wilfried Hamacher, in Empfang genommen. Zur Stärkung nach der anstrengenden Reise stand ein „echt rheinischer Kölsch-Imbiss“ bereit. Anschließend bezogen die Franzosen bei ihren Gastfamilien Quartier. Am nächsten Tag wurde das Rheinische Freilichtmuseum in Kommern besucht. Die Führung der beliebten Dauerausstellung „Wir Rheinländer“ fand selbstverständlich in französischer Sprache statt. Am Nachmittag hatte man noch die Möglichkeit, das Burgfest in Kommern zu besuchen. Am Freitag stand die Besichtigung der geschichtsträchtigen „Ordensburg Vogelsang“ auf dem Plan. Die Führungen über das Gelände wurden sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache angeboten. In der Mechernicher St. Barbara-Schule fand am Abend die große Jubiläumsparty mit Buffet, Live-Musik und DJ statt. Nach diesem anstrengenden Tag musste man sich zunächst einmal ausschlafen. Deshalb wurde erst am Samstagnachmittag um 14:30 Uhr zur Kakushöhle gestartet. Wer gut zu Fuß war, konnte danach noch eine kleine Wanderung nach Vussem unternehmen. Alternativ stand aber auch ein Bus zur Verfügung.

In Vussem fand dann der Besuch aus der Partnerstadt seinen feierlichen und geselligen Ausklang am und im Feuerwehr-Gerätehaus statt. Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer und die Ortsvereine hatten dorthin zu einem Reibekuchenessen eingeladen. Nach Aussage vom „Dorfsheriff“ wurden 80 kg Teig verbacken. 60 kg Kartoffeln, 15 kg Zwiebeln und 150 Eier landeten dafür gerieben und zerkleinert mit Mehl, Salz, Pfeffer und Muskat auf den Backblechen der fleißigen Helferinnen. Der herrliche Rievkooche-Duft verbreitete sich durch den ganzen Ort. Außerdem konnte man eine deftige Kartoffelsuppe mit Siedewürstchen verzehren oder sich am Büffet mit Brot, Mett-, Leber- und Blutwurst, sowie Sülze und Frikadellen versorgen. Natürlich gab es dazu die nötigen Getränke, die von jungen Damen freundlich serviert wurden: „Alles für umsonst!“
Im Namen des MGV und der Ortsvereine hieß nun Sbr. Wolfgang Schulz die Gäste auf französisch herzlich willkommen. Die Rede wurde von Sbr. Alfred Brell übersetzt. Da er nur der hochdeutschen Sprache mächtig ist, wie er selbst sagt, bereitete ihm das plattdeutsche Wort „Rievkooche“ bei der Aussprache großes Kopfzerbrechen.
Der MGV brachte dann in drei Etappen folgende Lieder zur Aufführung: 1. An einem Sommermorgen, 2. Wir wollen zu Land ausfahren, 3. Wir kamen einst aus Piemont, 4. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein?, 5. Ein kleines Malheur, 6. Ein wandernder Geselle, (Waldhornist: Heinz Sistig), 7. O Bootsmann sag’ uns doch, 8. Herrlicher Baikal (Solisten: Klaus Reddig, Willi Schütt, Bernd Wenderdel), 9. Aus der Traube in die Tonne, 10. Slowenischer Weinstrauß (Solist: Bernd Wenderdel), 11. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 12. Die Gedanken sind frei, 13. Amazing Grace, und als Zugabe: 14. Ein Bier, das macht den Durst erst schön.



Für diese Darbietungen gab es anerkennenden Applaus und viel Lob von allen Gästen. Zwischendurch hatten der Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses Mechernich, Wilfried Hamacher, und die Vorsitzende des Comitê de Jumelage aus Nyons, Chantal Gougouzian, ihre Festreden in ihrer Landessprache vorgenommen. Besonders die französischen Gäste waren nicht nur von unseren gesanglichen Vorträgen angetan, sondern auch von der guten Bewirtung der Gastgeber, wofür sie sich herzlich bedankten. Es war ein geselliger Tag bei herrlichem Sonnenschein, der gewiss der deutsch-französischen Freundschaft dienlich war. Ich hoffe sehr, dass auch wir mit unserem Gesang etwas zur Völkerverständigung beigetragen haben.
Morgen früh heißt es wieder Abschied nehmen. Passenderweise werden die Franzosen vom Nyonsplatz Mechernich ihre Heimreise antreten. Aber schon am 13. Juli 2007 werden sich die Freunde wiedersehen. Im Gegenzug fahren dann die Mechernicher in die Partnerstadt Nyons, um an den großen Feierlichkeiten teilzunehmen.
P.S.: Ursprünglich war vorgesehen, daß auch der MGV daran teilnehmen sollte. Aber wegen Personalproblemen mussten wir diesen Plan aufgeben. Schade!
Die Kölnische Rundschau berichtete:

Wissenswertes zur Städtepartnerschaft aus dem Mechernicher Bürgerbrief:
„Es war Liebe auf den ersten Blick“
Freundeskreis-Vorsitzender Wilfried Hamacher war schon als Junge in der Provence und verliebte sich trotz Heimweh in die Mechernicher Partnerstadt – Im Mai und im Juli feiern Mechernich und Nyons den 40. Jahrestag ihrer Verschwisterung
Mechernich – Die 1967 besiegelte Freundschaft zwischen Nyons und Mechernich näherte sich langsam der Jubiläumszahl 30. „Da trat in der Mechernicher Politik eine gewisse »Müdigkeit« auf, was die Aufrechterhaltung der Städtepartnerschaft betraf“, erzählt Wilfried Hamacher.
„Diese Partnerschaft war uns zu wichtig, um sie einschlafen zu lassen „, berichtet Hamacher. Seither lässt frischer Wind die Freundschaftsbande zwischen den Partnerkommunen in Frankreich und Deutschland wieder flattern. Zwei Jahre stand der frühere städtische Beigeordneter Winfried Schoeller dem Verein vor, dann folgte für weitere zwei Jahre der Gymnasiallehrer Karl Heue!. 1999 übernahm dann Wilfried Hamacher den Posten des ersten Vorsitzenden – bis heute.
Hamacher: „Unsere Arbeit funktioniert nur durch die gute Zusammenarbeit des gesamten Vorstandsteams.“ 170 Mitgliedschaf ten mit gut 300 Personen zählt der Freundeskreis Mechernich-Nyons aktuell. Das bedeutet 110 Familien-, 60 Einzel- und zwei Vereinsmitgliedschaften.
Wie oft Wilfried Hamacher bereits die Strecke aus der beschaulichen Eifel in die malerische Provence zurückgelegt hat, weiß der Französisch- und Sportlehrer am Berufskolleg Eifel in Kall nicht mehr. Fakt ist, dass Hamacher bereits während seiner Schulzeit in Mechernich durch seinen Lehrer Wolfgang Müller mit Nyons in Berührung kam. Müller ist, wie in einem gesonderten Bericht der Agentur ProfiPress bereits dargelegt wurde, der geistige Vater und Begründer der Städtepartnerschaft Nyons-Mechernich.
1976 reiste Wilfried Hamacher mit dem Rhythmus Chor seines Heimatdorfes Eiserfey, erstmals nach Nyons – und bekam prompt Heimweh. Dennoch: „Das Städtchen ist zauberhaft, es war Liebe auf den ersten Blick“, beschreibt der heute 51-Jährige seinen ersten Eindruck von Nyons.
Die Offenheit dort, das Wetter, die Landschaft, die unkomplizierte Herzlichkeit, alles das veranlasste Hamacher, ,selbst immer wie der nach Nyons zu fahren, auch mit seinen Schulklassen und Gruppen. Schon drei Mal legte er die Strecke von etwas über 900 Kilometern mit dem Fahrrad zurück. Etwa sieben bis acht Tage brauche ich für die Strecke“, so der sportliche Pädagoge.
Neben der Unterstützung mit Rat und Tat helfen die Mitglieder des Freundeskreises auch ein wenig mit finanziellen Mitteln, damit die Freundschaft lebendig erhalten bleibt. So richteten die Nyons-Fans, angetrieben von Freundeskreismitglied Uwe Nikoleit, in Mechernich den „Georges-Girard-Kreisel“ ein. Ein stark verkleinerter Nachbau der historischen Brücke von Nyons und viele Lavendel- und Rosenpflanzen zieren seitdem diesen Kreisverkehr am östlichen Ortseingang von Mechernich an den Vier Wegen.
Die 7000-Einwohnerstadt Nyons lebt zu einem wesentlichen Teil von der Landwirtschaft, hauptsächlich vom Aprikosen-, Oliven-, Kirschen- und Traubenanbau. Auf dem historischen Jahrmarkt in Kommern bieten die Mitglieder des Freundeskreises jedes Jahr wieder Nyonser Weine an. Weiter sorgt das Team um Wilfried Hamacher dafür, dass der Austausch von Schülern, Praktikanten und Studenten in beide Richtungen floriert.
Hamacher: „Was wir auf jeden Fall wieder aufleben lassen möchten, ist der Austausch der Grund-, Haupt- und Realschulen.“ Momentan findet primär ein Austausch zwischen den Gymnasien der befreundeten Städte statt. Auf sportlichem und kulturellem Gebiet soll die Partnerschaft ebenfalls intensiviert werden.
Dem Partnerschaftsverein in Nyons steht Chantal Gougouzian vor. Regelmäßige, fast verwandtschaftliche Telefonate zwischen den beiden Vorsitzenden gehören zum Jahresablauf. Zum 40-jährigen Jubiläum werden die französischen Freunde vom 16. bis zum 20. Mai in Mechernich erwartet. Der Nationalpark, die Ausstellung „Wir Rheinländer“ und auch Besuche bei diversen heimischen Vereinen stehen auf dem Programm. Im Gegenzug fahren Mechernicher Bürger vom 13. bis 18. Juli nach Nyons. Weitere Informationen zur Städtepartnerschaft gibt es auf der Internetseite www.nyons-mechernich.com.


FOTOS: PRIVAT/PP/AGENTUR PROFIPRESS
„Eine Partnerschaft voller Herzlichkeit“
40 Jahre Mechernich – Nyons –
Wolfgang Müller ist „Urvater“ der Städtepartnerschaft

Mechernich – Noch heute deuten in Nyons nicht verputzte Einschussspuren an Hauswänden, Gräber auf Feldern oder auch monumentale Mahnmale auf die grausame Geschichte hin, die Frankreich und Deutschland durch den Zweiten Weltkrieg widerfahren ist.
Doch existiert mit der Städtepartnerschaft zwischen Mechernich und Nyons seit genau 40 Jahren auch ein quicklebendiges Denkmal der Freundschaft, die durch den Besuch eines Mannes in der „Höhle des Löwen“ begann. Der in Mechernich lebende Wolfgang Müller; Jahrgang 1923, besuchte nach dem Krieg Frankreich – das Land, welches ihm so am Herzen lag und dessen Sprache er fließend sprach – und legte damit den Grundstein für eine seit 40 Jahren währende Städtepartnerschaft.
Geboren in Landsberg an der Warthe, im heutigen Polen, war Wolfgang Müller im Zweiten Weltkrieg Oberleutnant der Marine. Durch einen Unfall mit einer U-Boot-Luke verlor er die Beweglichkeit in den Fingern seiner linken Hand. Nach dem Krieg lebte Müller in Nürnberg und Umgebung. Um sich das Geld für das Sprachstudium zu verdienen, schnappte er sich seine Gitarre. Durch den U-Boot-Unfall musste er allerdings umsatteln. Der junge Mann drehte die. Gitarre einfach um und hält den Instrumenten hals seither auf der rechten Seite fest. Nach einiger Zeit und viel Mühe schaffte er, mit der rechten Hand die Gitarrengriffe zu meistern. Als Tanzmusiker verdiente der ehemalige Offizier sein Studiengeld und sammelte mit einem Hut die Eintrittsgelder ein.
Nach dem Studium wollte er mit seiner Ehefrau Irmgard Müller gerne nach Köln, „der Kultur wegen“. Da es dort keine freie Lehrerstelle gab, landete Müller, ausgerüstet mit einem Fahrrad, einem Koffer und einer Schreibmaschine, in Euskirchen – zunächst im Gasthaus „Der Bieresel“. „Ich war zufrieden mit der Stelle in Euskirchen, aber die vielen Männer im Lokal schauten mich immer so merkwürdig an“, berichtete Müller. Im Emil-Fischer-Gymnasium klärten ihn seine neuen Kollegen dann auf: Der „Bieresel“ war ein Treffpunkt für Schwule. Wolfgang Müller dankte danach für die Bereitstellung des Zimmers und suchte sich eine neue Bleibe. Müller hatte bis zu seiner Fahrt dorthin noch nie etwas von der Stadt Euskirchen gehört. Den ersten Eindruck beschreibt er so: „Als ich mit dem Zug den Rhein entlang fuhr, war alles wunderbar. Doch dann wurde es immer häßlicher. Ein wohltuendes Waldstück ließ ich schließlich leider hinter mir und landete an einem zerbombten Bahnhof.“

1962 besuchte Wolfgang Müller als Austauschlehrer erstmals Valence, die Hauptstadt des Departements Drôme. Bei der Planung der Fahrten halfen ihm seine französischen Kollegen. In die Nähe von Nyons und Valreas zu fahren, davon rieten sie Müller allerdings ab. Er wollte den Grund wissen: „Auf meine verwunderte Frage erklärten die Kollegen schließlich betreten, dass gerade in diesen beiden Orten während des Krieges von der deutschen Besatzung extreme Grausamkeiten verübt worden seien. Die Verbitterung daraus hätte schon zur Folge gehabt, dass dort etwa deutsche Autos demoliert wurden.“
Wolfgang Müller fuhr trotzdem, und kam an das Ufer der Eygues, das Nyons gegenüberliegt. Es war der 29. November 1962, und es war Liebe auf den ersten Blick. „Beeindruckt vom Anblick des hübschen Städtchens jenseits des, Flusses beschloss ich, mir trotz der Warnungen den Ort anzuschauen. Ich hielt mitten in Nyons und stieg aus, ohne dass wir, nämlich meine Frau und ich und meine zwei kleinen Kinder, in irgendeiner Form belästigt wurden“, berichtet Müller. „Im Gegenteil, als ich mich suchend umschaute, kamen sofort Einwohner des Ortes auf mich zu und erkundigten sich in liebenswürdigster Weise, wo ich hinwolle. So lernten wir bereits damals einige der schönsten Bauwerke von Nyons kennen.“ Bei seinem ersten Rundgang stand Wolfgang Müller plötzlich in einem kleinen Park und sah sich einem Denkmal gegenüber. Auf erschütternd realistische und drastische Weise machte es auf die Vorgänge im Zweiten Weltkrieg aufmerksam: SS-Soldaten schlugen mit Gewehrkolben auf kleine Kinder ein. Zudem erinnerte es an die Juden, die beim Aufkommen des Rassenwahns in Deutschland auch nach Nyons flohen und dort bis zur deutschen Besatzung auch Unterschlupf fanden. Müller: „Damals kam mir der Gedanke, dass eine Annäherung an diesen leidgeprüften Ort mit dem Ziele einer Versöhnung eine erstrebenswerte Aufgabe wäre.“
Als Müller 1964 nach Mechernich an das neu eröffnete Progymnasium versetzt wurde, sah er die Chance dafür gekommen. In Bürgermeister Giesen und Amtsdirektor Brendt fand er nach anfänglichem Zögern wegen der finanziellen Belastung willige Unterstützer. In Eigeninitiative schrieb Müller am 3. August 1964 einen Brief an den Bürgermeister von Nyons und trug sein Anliegen vor. „Nachdem ich fast zwei Monate lang keine Antwort erhalten hatte, schrieb ich ihm am 29. September 1964 einen zweiten Brief“, erzählte Müller. Wieder kam keine Antwort. In den Herbstferien wollte Müller daher selbst nach Nyons fahren, doch am Tag seiner geplanten Abfahrt kam das lang ersehnte Schreiben. Aus persönlichen Gründen, die im Krieg verwurzelt lagen, wollte sich der Bürgermeister nicht persönlich um die Angelegenheit kümmern. Allerdings übergab er den Vorgang seinem Stellvertreter, Monsieur Truc. Am 17. Oktober 1964 fuhr der Mechernicher nach Nyons, um die Idee einer Partnerschaft der beiden Städte voranzutreiben. Zu diesem Zweck machte Truc Müller mit den beiden Deutschlehrern der Nyonser Schule, „Lycée Romanille“, Madame Denise Chausse und Monsieur Daniel Muzard, bekannt. Als erstes Projekt beschlossen die drei Pädagogen, einen Schriftverkehr zwischen Schülern der beiden Städte ins Leben zu rufen. Um allerdings ein Vorankommen überhaupt möglich zu machen, rieten die französischen Lehrer ihrem deutschen Kollegen, dem ehemaligen Chef der Widerstandsbewegung, Monsieur Vilhet, die Idee vorzustellen. Doch war auch bekannt, dass der ehemalige Widerstandskämpfer allem, was mit Deutschland zu tun hatte, äußerst ablehnend gegenüberstand. Müller dachte sich: „Ich muss den Stier bei den Hörnern packen!“ und bat Vilhet um einen Termin. Nach einem zunächst eisigen Empfang entpuppte sich Vilhet dann als freundlicher Herr. Er bewilligte den Aufbau eines Jugendaustauschs, auch mit dem Fernziel der Verschwisterung der beiden Städte. Wolfgang Müller: „Zwischen uns entwickelte sich mit der Zeit eine richtige Freundschaft. Er schickte nicht nur seine Enkelkinder zum Schüleraustausch nach Mechernich, sondern kam zu feierlichen Anlässen auch selbst.“
Maßgeblichen Anteil am Abschluss der Verschwisterung im März 1967 hatte der damalige Bürgermeister Pierre Jullien, so Müller. Aber auch der Lehrer Muzard habe wesentlich dazu beigetragen. Gegenseitige Besuche auf fast verwandtschaftlicher Basis, sowohl unter Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen, gehören seither im Jahresablauf von Nyons und Mechernich zum Standardprogramm: „Eine Partnerschaft voller Herzlichkeit“.
Gudrun Klinkhammer/pp/ Agentur Profi Press
Dienstag, 5. Mai 2007
Jubilarfeier an der Sängerlinde

Statt einer Probe hatten unsere neun aktiven Jubilare, die beim Frühjahrs-Konzert für ihre langjährige Treue zum MGV und dem Deutschen Sängerbund ausgezeichnet worden waren, zu einem Umtrunk mit schmackhaftem Essen, wie Kalbshaxen, Kasseler, Sauerkraut, Kartoffelpüree und leckerem Nachtisch, ein-geladen.

Das Essen war vom Strempter Partyservice Detlef Eisenbraun zubereitet und angeliefert worden. Dazu wurden Bänke, Tische und Stühle in einem Halbkreis um unsere historische Sängerlinde (siehe Anhang) aufgestellt. Alle neun Jubilare, sowie unser inaktives Mitglied Albert Wiels-pütz, der sein 40-jähriges Jubiläum feierte und das Geschehen rund um die Sängerlinde mit der Kamera festhielt, beteiligten sich an den Unkosten dieses Abends.

Zugleich wurde auch der Geburtstag von Matthias Vogelsberg, der am 6. Mai d. J. 60 Jahre alt geworden war, nachgeholt. Ihm zur Ehre sang man ein Ständchen. Der Vorsitzende Willi Schütt gratulierte ihm dazu nachträglich und überreichte ihm ein Geschenk. Matthias hatte einen ansehnlichen Betrag für dieses Fest gespendet. Nachdem sich Hans Klinkhammer, der sich z. Zt. in einer Klinik in Hinterzarten im Schwarzwald aufhält, telefonisch über unsere Stimmung erkundigt hatte, stimmte ich das Trinklied an: „So leben wir, so leben wir, so leben wir alle Tage“. Hans konnte das über das Handy von Heinz Sistig mithören. Heinz wünschte ihm im Namen aller Sänger und Jubilare weiterhin gute Genesung.

Viele Lieder aus unserem reichhaltigen Repertoire wurden zu Blöcken zusammengefasst und gesungen. Sie wurden teilweise von Udo Greuel mit dem Akkordeon begleitet. Zusätzlich trug er als Witzbold wesentlich zur Unterhaltung bei. Natürlich durfte das Lied vom „Lindenbaum“ Nicht fehlen. „Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort“, heißt es u. a. in dem Gedicht „Am Brunnen vor dem Tore“ von Wilhelm Müller (1794 -1827), das kein geringerer als Franz Schubert 1827 vertonte, und das zu einem der beliebtesten Volkslieder wurde. Es war ein romantisches Zeichen, als junge Männer mit ihren Taschenmessern Liebesschwüre in Form von Initialen und Herzen in die Bäume schnitzten, um ihre Liebe allen Vorbeikommenden gut sichtbar kundzutun. Heute weiß man, daß das Einritzen den Bäumen nicht gut tut, und so lässt man es tunlichst bleiben. Unsere Sängerlinde ist weitgehend davon verschont geblieben. Doch auch unser Baum hat trotzdem viel zu erzählen, von Sehnsucht und Träumen, von Wünschen und Hoffnungen, von Liebesglück und Liebesleid. Viele junge Pärchen haben sich hier unter der schattenspendenden Linde zum ersten Mal geküsst und sich die Treue geschworen.
Es wurde noch gefeiert, bis die Dunkelheit hereinbrach und, zum Leidwesen einiger Zecher, das Bier alle war.
Liebe Sangesbrüder! Ich möchte es nicht versäumen, allen Jubilaren und edlen Spendern für diesen schönen kameradschaftlichen Abend von dieser Stelle aus zu danken und hoffe, daß Ihr noch lange bei bester Gesundheit unserem Chor Eure Stimmen zur Verfügung stellt.
Auszug aus unserer Vereinsgeschichte:
Am 3. Juni 2007 ist unsere Sängerlinde 45 Jahre alt geworden. Sie sollte eigentlich am 27. Mai 1962 zum „Tag des Liedes“ gepflanzt werden. Doch aus organisatorischen Gründen wurde die Angelegenheit um eine Woche verschoben, was der Bedeutung und dem Sinn und Zweck des Zeremoniells aber keinen Abbruch tat, denn mit Begeisterung ging man ans Werk. Der Gärtner Schumacher aus Arloff hatte eine besonders schön gewachsene Linde ausgesucht und dem MGV gestiftet.

Zwei Sänger hatten sich mit Spaten „bewaffnet“, andere zogen mit dem Handwagen voraus, auf dem das Bäumchen zu seinem Bestimmungsort gefahren werden sollte. Dabei kam es zu einem Zwischenfall: Beim Transport platzte ein Reifen des Wagens. Aber die Sangesbrüder ließen sich dadurch nicht entmutigen, sondern nutzten die Zeit der Reparatur, um ihre Kehlen vorsorglich zu schmieren. Danach schritten die Sänger des MGV geschlossen zur Tat: An der Westseite der Turnhalle wurde von kräftigen Händen ein Loch für die Linde ausgehoben, und, unter fachmännischer Anleitung des Floristen, lotrecht von Bürgermeister Hubert Breuer und Schreinermeister Josef Wagner eingepflanzt. Aber auch einige Sänger legten mit Hand an.

Chorleiter Josef Luxen hielt nun eine kurze Ansprache und wies auf die Bedeutung des Aktes hin, der besagen soll, daß der Gesang und das Deutsche Lied so wachsen und immer wieder grünen und blühen sollen, wie der Lindenbaum. Man versäumte es auch nicht, den Baum zu wässern, und die Kehlen mit einem guten Tropfen zu befeuchten. Natürlich wurden dabei ein paar Lieder gesungen und mit dem Deutschen Sängergruß der feierliche „Tag des Liedes“ beendet.
Freitag, 27. Juli 2007
Exequien und Beerdigung von Johanna (Hanna) Bruns-Hoffmann, geb. Hömmeke


Am Dienstag, dem 17. Juli verstarb im Alter von 78 Jahren Frau Johanna Bruns-Hoffmann in einer Kölner Klinik. Um die genaue Ursache, die zu ihrem Ableben führte, festzustellen, wurde sie in Köln in die Gerichtsmedizin überführt. Dort kam man zum Ergebnis, daß sie an den Folgen einer Gehirnblutung verstorben ist. Johanna war in zweiter Ehe seit August 1993 mit unserem Sbr. Bernhard Hoffmann verheiratet. Erst kürzlich waren Hanna und Bernhard in eine bequemere Wohnung im Fliederweg 6 in Vussem als Untermieter umgezogen. Sie waren sehr glücklich darüber, nun keine Treppen mehr steigen zu müssen. Die feierlichen Exequien wurden am Freitag, dem 27. Juli in der Kath. Pfarrkirche St. Margareta in Vussem gehalten. Pfarrer Eric Pühringer brachte in seiner Ansprache u. a. Folgendes zum Ausdruck: Die Verstorbene sei ein gottesfürchtiger und tiefgläubiger Mensch gewesen. Im Mittelpunkt ihres Lebens hat aber immer ihre Familie gestanden. Sie war mit Rat und Tat für ihre vier Kinder und neun Enkelkinder zur Stelle. Auch sei sie musikalisch begabt gewesen, denn seit 44 Jahren sang sie als Sopranistin zum Lobe Gottes im Kirchenchor. Eindrucksvoll präsentierte sich dieser mit einigen Chorälen und verschönerte damit den Trauergottesdienst. Anschließend begab man sich in einer langen Prozession zum Friedhof, wo von der Leichenhalle aus die Beerdigung stattfand. Die Verstorbene wurde unter großer Beteiligung der Verwandtschaft und der Bevölkerung aus nah und fern von sechs Sangesbrüdern des MGV 1892 Vussem zu Grabe getragen. Wir werden ihre lebenslustige und liebenswürdige Art sehr vermissen. Unser Mitgefühl gehört aber unserem Sbr. Bernhard und der Familie Bruns-Hoffmann.
P. S.: Die Verstorbene, die aus dem Emsland stammte, war von 1989 bis 1994 inaktives Mitglied in unserem Verein. Danach übernahm die Mitgliedschaft ihr Sohn Hubert.
Freitag/ Montag, 21./ 24. September 2007
Kirmes in Vussem
Auch in diesem Jahr fand die Kirmes wieder im beheizten Festzelt statt. Folgende Events standen auf dem Programm:
Am Freitag, 21.09. spielte ab 21 Uhr die Gruppe „Atlantis“ zum Tanz auf.
Am Samstag, 22.09. begannen die Festlichkeiten um 19 Uhr mit einer Hl. Messe in der Pfarrkirche unter Mitwirkung des Musikvereins Vussem, der die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert aufführte. Die Darbietungen wurden von einigen Sängern des MGV Vussem mit einstimmigem Gesang unterstützt. Anschließend wurde die Kirmes traditionell mit einem Umzug herausgeholt. Ab 21 Uhr konnte man mit der allseits beliebten und bekannten Band „New Barbados“ das Tanzbein schwingen.

Der Sonntag, 23.09. stand ganz im Zeichen der Blasmusik. Mit der Auswahl der Vereine Kallmuth, Frohngau und Waldorf hatte man wieder einen guten Griff getan, denn ihre Vorträge ließen das Musikherz höher schlagen. Zwischendurch gab es ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen.
Am Montag, 24.09. begann der Tag um 9:30 Uhr mit einer Hl. Messe im vollbesetzten Festzelt. Sbr. Bernhard Hoffmann fungierte wieder mit anderen als Messdiener (Bild links), und unser Vorsitzender Willi Schütt half Pfarrer Eric Pühringer beim Austeilen der Hl. Kommunion. Mit dem anschließenden Gang zum Friedhof und Ehrenmal gedachte man den Verstorbenen und Gefallenen. Der Musikverein Vussem, der sich mit Kollegen aus Frohngau und Strempt verstärkt hatte, brachte einen Trauermarsch und einige Choräle zum Vortrag. Nach dem gemeinsamen, kostenlosen Frühstück im Festzelt spielte der Musikverein dann gegen 11:30 Uhr zum Frühschoppen auf. Mit der Band „Top Gun“ konnte ab 14 Uhr wieder getanzt werden. Weit nach Mitternacht wurde die Kirmes unter großem Geheul und Wehklagen begraben.
Im Gegensatz zum Vorjahr war herrliches Wetter. Auch alle Veranstaltungen waren gut besucht. An allen Kirmestagen herrschten Jubel, Trubel, Heiterkeit in und um das Festzelt. Auch die Kinder kamen nicht zu kurz, denn die Schiffschaukel und die Buden erweckten ihr Interesse. Dem Kirmesteam, das für einen reibungslosen Ablauf sorgte, gilt unser besonderer Dank.
Dienstag, 25. September 2007
Werner Borker: 70 Jahre
Unser altgedienter Sänger Werner Borker feierte am 21.09.2007 seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlaß hatte er uns am 25.09.2007 um 19.00 h nach Eiserfey geladen — und wenn er „lädt“, heißt das: Essen und Trinken im Übermaß „laden“. Es gab für uns Gäste – Sänger wie Nachbarn und Freunde – Bier und Gulaschsuppe vom Fass. Daß Werner uns ständig nötigte, doch noch Suppe zu nehmen, hatte wohl auch mit seiner Gastfreundschaft zu tun, war aber nicht ganz uneigennützig: sagte er doch selbst: „Wenn zu viel übrig bleibt, muss ich 14 Tage Gulaschsuppe essen!“

Das vorweg – ansonsten muss Werner einen direkten Draht zu Petrus haben: Es waren zwar Zelte in seinem Garten aufgebaut, doch war der Wettergott uns mehr als hold – blieb es doch den ganzen Abend trocken – während es den Tag vorher und am darauffolgenden Mittwoch „Eiserfey-Wetter“ war: Es regnete….
So konnten wir unserem Sangesbruder und den anwesenden Gästen trockenen Hauptes einige Lieder aus unserem Repertoire zum Besten geben – begleitet von unserem Sangesbruder Udo Greuel an der Quetsch.
Der Applaus der Anwesenden zeigte, daß wir an diesem Abend gut drauf waren, haben es doch einige Sangeskollegen bis fast um Mitternacht ausgehalten.
Resümee dieser Veranstaltung:
Werner, wenn du wieder einmal 70 wirst, sag‘ Bescheid, wir kommen immer!
Bericht: Wolfgang Schulz
Auszüge aus der Biographie des Jubilars Werner Borker:
1937 war ein Spitzenjahrgang. In diesem Jahr wurden in Deutschland 1.277.046 Babies geboren. Eins davon war Werner. Mit blonden Haaren, klaren Augen und wachen Ohren erblickte er am 21.9.1937 in Versen bei Meppen das Licht der Welt. Als Kind war er immer recht munter und krekel, was soviel heißt wie: fidel und krall. Im September 1943 begann die Volksschulzeit. Mit fünf Geschwistern (3 Mädchen und 2 Jungen) wächst er auf und reift trotz der schwierigen Nahrungsbeschaffung, die die Kriegsjahre mit sich bringen, zu einem jungen, starken Mann heran.
Am 1. April 1952 beginnt er eine Lehre beim Schmiedemeister Lohe in Wesuwe, einem Nachbardorf. Sein Bruder Heinz ist hier schon als Geselle tätig. Nach drei Jahren Lehre schafft Werner den Gesellenbrief als Schmied mit der Note 2. Beim Bauern hilft er in der Landwirtschaft aus, aber nur deshalb, weil der Landwirt eine schöne Tochter hat, die ihn in Sachen „Liebe“ aufklärt. Trotzdem befriedigte ihn die Arbeit nicht. Er zog ihn in die Ferne um eine besser bezahlte Arbeit zu suchen. Das Schicksal nahm nun seinen Lauf. 1957 landete er schließlich in der Eifel.
Bei der Fa. Backhaus aus Paderborn, die in Eiserfey die Hauptstraße instandsetzte, findet er als Bagger- und Raupenführer Arbeit und Brot. Bei Familie Theisgen, „Am Hammer“, bekam er eine Unterkunft. Schnell hatte er herausgefunden, daß die Gastgeber eine hübsche Tochter mit Namen Milli hatten. Kurze Zeit später hatten sie sich ineinander verliebt. Da er das Schmiedehandwerk ja erlernt hatte, konnte er seinem zukünftigen Schwiegervater, der eine eigene Schmiede betrieb, zur Hand gehen. Nach kurzer Verlobungszeit traten sie 1958 in den Ehestand. Bald stellte sich der Nachwuchs ein. Es war ein Mädchen. Sie gaben ihm den Namen Heike.
1959 wurde er zur Bundeswehr eingezogen und zum Pionier ausgebildet. Nach der Bundeswehrzeit kann er sich beruflich verbessern, und er beginnt, nachdem er einige Zeit als Schaber gearbeitet hatte, bei der Fa. Dörries in Vussem eine Umschulung zum Dreher. Hier lernte er u. a. auch den heutigen Chronisten des MGV kennen, der ihm das Singen in unserem Chor schmackhaft machte. 1972 war es dann soweit: Werner Borker tritt unserem Verein als aktives Mitglied bei und singt seitdem die 2. Baßstimme. Nachdem man bei Dörries händeringend Monteure sucht, meldet er sich und wird in dieser Berufssparte ausgebildet. Nun muß er auch in fremde Länder ziehen, um die großen und kleinen Werkzeugmaschinen (Senkrechtdrehmaschinen) aufzustellen und in Betrieb zu nehmen. Dabei lernt er als Weltenbummler viele Länder kennen. Nach etwa 27 Jahren gibt er, inzwischen zum Obermonteur ernannt, das Vagabundenleben auf. In dieser Zeit mußte er auch öfter der Chormusik entsagen. Bei den vielen Auslandsmontagen hatte er sich ein Rückenleiden zugezogen. Deshalb werden ihm in der Firma leichtere aber nicht minder schwierige Aufgaben zugeteilt, die er zur Zufriedenheit aller Beteiligten löst. Nun hat er auch wieder Muße und Zeit zum Singen. Am 21.6.1994 wird er wieder aktives Mitglied. Dem Verein war er in all den Jahren als inaktives Mitglied treu geblieben.
Nach mehreren Bandscheiben-Operationen wird er 1996 mit 59 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand versetzt (Dörries-Scharmann meldete Konkurs an). Nun hat er auch Zeit für seine anderen Freizeitbeschäftigungen, wie Forellen- und Bienenzucht, gefunden. Geräucherte Forellen und Bienenhonig finden reißenden Absatz. Aber eins seiner größten Hobbies ist das Wasserrad, das früher den Schmiedehammer antrieb (deshalb auch der Name „Am Hammer“). Nach einer dreizehnjährigen Experimentierphase ist es ihm gelungen, mit einem Generator aus Wasserkraft Strom für seinen Haushalt zu erzeugen. „Herr Borker betreibt das kleinste uns bekannte Wasserkraftwerk in Nordrhein-Westfalen“, berichteten Mitarbeiter der Kreis-Energie-Versorgung in Kall. Mitte Juni 1997 ging das Mini-Kraftwerk ans Netz. So deckt Sbr. Werner mit der Energie aus Wasserkraft nicht nur den Strombedarf in seinem Haushalt, sondern er lieferte außerdem in den ersten zehn Tagen 108 kW ins öffentliche Netz. Ihm wurden dafür 16,47 DM erstattet.
Lieber Werner!
Ich möchte es nicht versäumen, Dir von dieser Stelle aus noch nachträglich mit diesem Gedicht zu gratulieren:
Auf 70 Jahre blickst Du nun zurück,
auf manche Sorgen, manches Glück.
Man muß es einmal deutlich sagen:
hast viel geschafft in all den Jahren!
Bist immer da, wenn man Dich braucht,
und jung geblieben bist Du auch.
Bleib wie Du bist, treib’s nicht zu doll,
dann machst Du noch die 100 voll!
P.S.: Schade, daß ich an Deinem schönen Fest nicht teilnehmen konnte. Michael Wielspütz
Dienstag, 23. Oktober 2007
Geburtstagsfeier von Sangesbruder Udo Greuel (47)
Am 23. Oktober fanden sich wie üblich die Sangesbrüder – 22 an der Zahl gegen 19:30 Uhr am Pfarrheim ein, um wie immer dienstags an der Chorprobe teilzunehmen. Der wichtigste Teilnehmer jedoch fehlte, nämlich unser Chorleiter Heinz Sistig. Er war aus dienstlichen Gründen verhindert und nicht abkömmlich gewesen.
Nach kurzen Überlegungen übernahm unser Sangesbruder Udo Greuel kurz entschlossen das Amt des Chorleiters und bat um Aufmerksamkeit. Da er ja im musikalischen Bereich vielseitig und sehr motiviert ist probte er mit uns intensiv die Lieder, die zum Volkstrauertag am Ehrenmal in Vussem und Breitenbenden zum Vortrag kommen sollten. Gewissenhaft und mit viel Geduld probte Udo mit uns, bis er mit den gesanglichen Vorträgen zufrieden war. Hiernach wurde der erste Akt der Chorprobe beendet und Udo ging zum zweiten Akt über.
Anlässlich seines 47. Lebensjahres, das er am 10. Oktober vollendet hatte, brachte seine Monika, sein „Altargeschenk“ reichlich und vielfältig belegte Brötchen, die prächtig garniert waren und uns so anlachten. Die Probe muß sehr anstrengend gewesen sein, denn als das Büfett freigegeben wurde, fiel man wie die Wölfe darüber her. Monika ließ es sich jedoch nicht nehmen und holte eine zweite Ladung Mettbrötchen mit Zwiebeln.
Nachdem man nun auch diese Platte noch verputzt hatte und nebenher auch einige Gläschen flüssige Nahrung zu sich genommen hatte, bekam Udo ein Ständchen gesungen, und es erklangen mehrere Trinklieder. Udo unterhielt uns auf seine Art und Weise, die jedem aktiven Mitglied bekannt sein dürfte. Nach längerer, angeregter Unterhaltung endete die Chorprobe etwas später als normal und hatte wieder unsere Gehirnzellen bereichert.
Man sollte nun meinen, daß unsere Sänger hochmotiviert für die nächste Gesangprobe ihre Heimreise angetreten haben und am nächsten Dienstag vollzählig wieder zur Stelle sein werden
Bericht: Bernhard Mießeler
Samstag, 27. Oktober 2007
Reisebericht über die Tagestour an den Rhein
Einige Bemerkungen vorweg! Zum einen: Trotz des fortgeschrittenen Kalenders spielte das Wetter einigermaßen mit, wenn auch die Sonne fehlte, aber es regnete nicht, und die Temperaturen lagen noch im annehmbaren Bereich – besser also als zu den ursprünglich geplanten Terminen im Juli/August – zum anderen: Auch wenn es die üblichen Absagen einiger Reiseteilnehmer kurz vor Toresschluss gab, war der Bus doch recht gut gefüllt, und was wichtiger war, wir konnten mit einer sangesfähigen Mannschaft auf Tour gehen….
…. Und diese ging oder besser: sollte um 9.00 h losgehen ab alter Schule in Vussem mit einem Bus der Fa. Schäfer; alle waren auch pünktlich zur Abfahrt zur Stelle, aber – die Eiserfeyer fehlten! Es war wohl beim Fahrer nicht angekommen, daß er erst die dortigen Reiseteilnehmer abholen sollte, um dann erst nach Vussem zu kommen. Also: Einsteigszenario in Vussem gestoppt, schnell nach Eiserfey gefahren, um dort die Mitreisenden abzuholen, zurück nach Vussem, Rest der Mannschaft an Bord holen – und dann ging es dennoch fast pünktlich nach Bonn, wo wir ein Schiff der KD bzw. deren Partner, die PSS nach Linz besteigen wollten.
Unser 1. Vorsitzender Willi Schütt begrüßte die noch etwas müde Mannschaft, doch weckte er sie schnell aus ihrem Schlaf mit einem Geburtsständchen auf unseren Chorleiter Heinz Sistig, der am 24.10.07 sein Wiegenfest begangen hatte. Als dann noch Ruth Bernitt, die auf der ganzen Tour freundlicherweise unsere Betreuung übernommen hatte, mit dem zweiten (flüssigen) Frühstück durch den Bus ging, taute die Reisegesellschaft allmählich auf.
Rasch erreichten wir den Schiffsanleger der KD in Bonn. Schnell noch die Notenmappen an Land verteilt, dann ging es an Bord unseres Schiffs Richtung Linz. Publikum hatten wir genug: Unsere mitreisenden Damen, sowie ein paar Inaktive und einige Ehepaare, die sich zum Hochzeitstag die Fahrt nach Linz gegönnt hatten. Als sie dann sahen, daß ein Gesangverein mit an Bord ging, waren sie hellauf begeistert.
Gemütlich schipperten wir auf dem Rhein in Richtung Linz und unterhielten die Mitreisenden mit einigen Liedern aus unserem Repertoire. Einziger Wermutstropfen dieser recht erholsamen Passage: Et wor jet drüsch! Die einzige Bedienung an Bord arbeitete mit einer solchen Geschwindigkeit und Effizienz, daß man froh war, bis Linz dann doch noch etwas getrunken zu haben.
Pünktlich um 12.50 h legte unser Schiff in Linz an. Nach einem kurzen Fußmarsch durch das malerische Städtchen kehrten wir in das Restaurant „Zur alten Post“ ein, wo wir im Vorfeld aus 4 Menüs unsere Essen ausgesucht hatten. Bei einem Preis von € 8,00 pro Person konnte man wirklich zufrieden sein mit der Qualität der Speisen, ebenso mit dem Ambiente, doch auch hier war man personell unterbesetzt, so daß es beim Essen, vor allem bei den Getränken wieder erheblich klemmte. Dadurch zog sich das Mittagessen länger als geplant hin, weshalb leider für den geplanten Stadtbummel keine Zeit mehr blieb.
Es hieß also: Aufbruch Richtung Bus, der von Bonn nachgekommen war, um nach Koblenz weiterzufahren – doch wo war unser Chorleiter Heinz Sistig geblieben? Seine Anita war schon besorgt, daß er in der fremden Stadt unter die Räder gekommen war, doch dann tauchte er im letzten Moment doch noch auf, in der Hand etwas schwenkend, das aussah wie eine Flasche – und richtig, es war eine Flasche – eine Flasche Obstler, die wir dann, wieder an Bord des Busses, auf seinen Geburtstag leerten. Sehr zum Wohle!
Mit leichter Verspätung kamen wir in Koblenz am Deutschen Eck an, wo uns bereits eine sachkundige Stadtführerin erwartete. Unsere Fußlahmen blieben im Bereich des Busbahnhofs, während die restliche Mannschaft das Reiterstandbild am deutschen Eck zu Fuß umrundete, wobei unsere Führerin manch Interessantes zum besten gab. Von dort ging es mit dem Bus zunächst zum Weindorf, wo unser Tag ausklingen sollte, um die Leute aussteigen zu lassen, die aus welchen Gründen auch immer, die Festung Ehrenbreitstein nicht besichtigen wollten. Auf dem Weg dorthin bekamen einige männliche Mitreisende wehmütige (?) Erinnerungen, fuhren wir doch an ehemaligen Bundeswehrkasernen vorbei, in denen diese ihren Wehrdienst abgeleistet hatten. Für die „Neulinge“ auf jeden Fall, aber selbst für diejenigen, welche die Festung schon kannten, war und ist diese Anlage mehr als beeindruckend, noch dazu, wenn man diese mit einer sachkundigen Führerin besichtigt.
Dann ging es zurück über den Rhein nach Koblenz zum dortigen Weindorf, wo wir von den „Daheimgebliebenen“ im dortigen Nahehaus begrüßt wurden. Auf fremde Unterhaltung (außer einer CD-Anlage, die aber leider nicht funktionierte) hatten wir bewusst verzichtet, sind wir davon ausgegangen, daß wir uns als Männergesangverein einige Stunden auch selbst amüsieren können. Dennoch wurde anfänglich einige Stimmen laut, es sei nichts los, tote Hose usw. – doch dann bewiesen wir, daß wir uns durchaus ohne Probleme auch selbst unterhalten können: Es wurden zahlreiche Lieder aus unserem Repertoire zum Besten gegeben, und als dann Udo Greuel und Wolfgang Schulz aus dem Stegreif die Lieder von „Im Keller is a Rühr jeplazz“ mit 100 Strophen oder „Gebn’se dem Mann am Klavier“ gemeinsam aufführten, war richtig „Stimmung in d’r Bud“!
Gut gegessen, bei den Getränken leider wieder – zumindest anfänglich – etwas schleppende Versorgung (siehe oben) – so ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Um etwa 22.00 h hieß es Abschied nehmen von Koblenz – op Heem aan, wo wir um 23.45 Uhr sicher wieder im Vussem anlandeten.
Resümee der Fahrt: Trotz kleiner Wertmutstropfen, bedingt durch schleppende Versorgung mit Getränken und Kritik, wo keine angebracht war, kann doch gesagt werden, eine ansonsten recht gelungene Tour!
Bericht: Wolfgang Schulz
Freitag, 9. November 2007
Jahresabschluss des Freundeskreises Mechernich-Nyons (FMN)
„Das große Fressen“
Die Städtepartnerschaft Mechernich-Nyons besteht in 2007 seit nunmehr 40 Jahren. Zahlreiche Festveranstaltungen fanden statt, sowohl in Frankreich als auch hier bei uns; so hatten wir eine Delegation aus Nyons zusammen mit Vertretern des Freundeskreises Mechernich-Nyons am 19.05.2007 bei uns zu Gast zum großen Reibekuchenessen an der Sängerlinde (siehe Bericht in dieser Chronik). Bei diesem Fest kam Wolfgang Schulz – auch Mitglied beim FMN – zusammen mit unserem Chorleiter Heinz Sistig die Idee, doch auch beim Jahresabschluss des FMN im Spätherbst einige Lieder zur Unterhaltung des Gäste vorzutragen. Dieser Vorschlag wurde dem 1. Vorsitzenden vom FMN, Wilfried Hamacher angetragen; dieser war von unserem Ansinnen sofort Feuer und Flamme.
Am 09.11.2007 war es dann soweit. Um 19.30 h fanden wir uns mit fast kompletter Mannschaft im Oktogon des Gymnasiums ein. Leider fehlte unsere musikalische Begleitung Udo Greuel, so daß wir ausschließlich Lieder „a capella“ vortragen konnten. Nach einer kurzen Ansprache von Wilfried Hamacher eröffneten wir den Abend mit Liedern aus unserem Repertoire.
Dann kam das, weshalb dieser Bericht „das große Fressen“ betitelt wurde: Abgesehen von der Tatsache, daß auf den Tischen Karaffen mit Rotwein aus der Partnerstadt Nyons standen, Krüge, die nie leer zu werden schienen, stand ein Büffet zur Verfügung, daß keine Wünsche offen ließ: herzhafte Gulaschsuppe, Salate in allen Variationen, warme und kalte Fleischgerichte, zahlreiche Käsebretter, Puddings, Baguette – alles Dinge, welches die Mitglieder des Freundeskreises Mechernich-Nyons selbst mitgebracht hatten.
Beseelt vom französischen Wein, die Bauchnabel glänzend vom reichlichen Essen, fiel es schwer, danach noch einige Lieder zum Besten zu geben, doch nach dem Motto „Profi ist Profi“ schafften wir auch das – offensichtlich – mit Bravour, wie es der reichliche Beifall des Publikums bewies.
Wilfried Hamacher bat uns zu bleiben solange wir wollen, folgte im Anschluss daran doch ein sehr interessanter Lichtbildervortrag, zum Einen von den Feierlichkeiten in Nyons anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Partnerschaft, zum Anderen auch von der strapaziösen Radtour von Mechernich nach Nyons, die einige Mitglieder des FMN aus diesem Anlaß auf sich genommen hatten. Wenn auch der Ton beim Vortrag streikte, so waren die gezeigten Bilder doch sehr beeindruckend, so daß zahlreiche Leute, die noch nie in der Provence waren, spontan sagten: Da müssen wir unbedingt auch mal hin.
Gegen 22.00 h war bei den meisten Sängern allgemeiner Aufbruch, doch noch Tage danach sprach man von dem Wein: Der wor jot, ävver schwer, isch wor ziemlich schnell janz schön wärm….. Dann kann ich nur sagen: Et hätt jot jejange!
Bericht: Wolfgang Schulz
Sonntag, 18. November 2007
Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Seit 55 Jahren (1952) ist der Volkstrauertag eine feste Institution am zweiten Sonntag vor der Adventszeit. Er fällt damit in die graue Zeit des Jahres zwischen Herbst und Winter, in der sich Gedanken an Tod und Vergänglichkeit fast von selbst einstellen.
Bundesweit wurde heute um die Kriegstoten getrauert und der Opfer von Gewaltherrschaft gedacht. „Trauert wirklich unser ganzes Volk?“, fragt man sich angesichts der spärlichen Beteiligung der Bevölkerung an diesen Veranstaltungen. Generationen fehlt oftmals die „gedankliche Verbindung zum Schrecken der beiden Weltkriege“, vermutet man. Mit Sorge beobachten wir, daß die Gewalt auch bei uns zunimmt, vor allem unter jungen Menschen.
Angeführt von der Freiwilligen Feuerwehr setzte sich der Trauerzug bei gutem Wetter pünktlich um 9:30 Uhr vom ehemaligen Schulhof zum Vussemer Ehrenmal in Bewegung. Nachdem der Musikverein einen Choral gespielt hatte, legte der Vorsitzende des Bürgervereins, Matthias Vogelsberg, einen Kranz nieder und hielt eine Ansprache, die ich in Kurzform wiedergeben möchte:
„Liebe Trauergemeinde! Am Volkstrauertag gedenken wir der Toten der beiden Kriege und der Gewaltherrschaft, deren Gräber wir oft nicht kennen, die wir aber durch unsere öffentlichen Gedenkstätten ehren wollen. Die Vergangenheit läßt sich nicht so einfach zu den Akten legen. Alle Generationen sind dazu aufgerufen, diese Toten nicht zu vergessen. ‚Frieden zwischen den Menschen = Frieden zwischen den Völkern.’, so formulierte Theodor Heuss einmal die Mahnung der Toten. Wir sind es den Toten von Krieg und Gewaltherrschaft schuldig, dieses Versprechen einzulösen, nicht zuletzt um der Zukunftschancen unserer Kinder und Enkel willen. Darum schauen wir am Volkstrauertag nicht nur zurück, sondern blicken auch auf die Gegenwart und in die Zukunft. Wir sind angehalten, für Toleranz, Verständnis und für vernünftige Konfliktlösungen zu sorgen. Denn nichts ist wichtiger als Frieden auf der ganzen Welt. Diese Mahnung und das Gedenken am Volkstrauertag bleibt unverändert aktuell!“
Nach dieser eindrucksvollen Rede brachte der MGV zwei Lieder zu Gehör: 1. Zum Gedenken (Erstaufführung), Text: R. Lange-Schlienkamp; Melodie: S. Herterich; Satz: R. Bauch; und 2. eine Motette von Matthias Claudius (1740 – 1815): Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit. Diese Darbietungen gelangen uns vortrefflich, denn man konnte es am Mienenspiel des Dirigenten Heinz Sistig ablesen.
Nach den Fürbitten, die von Annemie Linden vorgetragen wurden, beendete der Musikverein mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ das Zeremoniell des Volkstrauertages in Vussem.
Feuerwehr, Musik- und Gesangverein fuhren nun nach Breitenbenden, um auch hier für den feierlichen Ablauf zu sorgen. In Abwesenheit des Ortsvorstehers Jörg Lodzinsky hielt unser Sbr. Hans Nellesen die Gedenkrede, indem er auszugsweise folgendes sagte:
„Liebe Anwesende! Kriegsgräberstätten sind Orte der Trauer, des Nachdenkens und der Mahnung! Albert Schweizer nannte sie die großen Prediger des Friedens. Und er hat hinzugefügt, ihre Bedeutung als solche wird immer mehr zunehmen. Wenn Steine reden könnten, dann würden wir besser erkennen, daß hinter jedem Kriegsgrab ein menschliches Schicksal steht. Millionen Menschen haben eines gemeinsam: Krieg und Gewalt zerstörten ihr Leben. – Wir haben uns vor diesem Ehrenmal versammelt, einer Stätte, die zur ständigen Erinnerung mit den Namen unserer Gefallenen und Vermissten errichtet wurde. Namen, die stellvertretend für all die vielen anderen Kriegsopfer stehen. – Wir denken schweigend an die Toten und an die Opfer der beiden Weltkriege, und wir besinnen uns darauf, daß es an uns liegt, den Frieden zu fördern und zu erhalten. Wenn Steine reden könnten, dann würden wir besser verstehen, wie wertvoll der Friede ist!“
Mit den vorgenannten Chorälen trug der MGV wesentlich zur Verschönerung der Trauerfeier bei. Den Schlusspunkt setzte der Musikverein mit dem Lied: „Ich hatt’ einen Kameraden, einen besseren find’st du nicht!“
Sonntag, 25. November 2007
Adventsmarkt in Eiserfey
Die Karnevalsgesellschaft „Feytaler Jecken“ veranstaltete am Samstag und Sonntag im Saal der Gastwirtschaft „Zur Römerstube“ ihren 3. Adventsmarkt. Der Erlös wird für die Unterstützung des Eiserfeyer Karnevals verwandt. In einer malerischen Winterlandschaft wurden die Marktbesucher von einem singenden und tanzenden Weihnachtsmann begrüßt. Im Angebot standen: Advents- und Türkränze, selbstgebastelte Krippen, Weihnachtsdekorationen, Terrakotta-Artikel, Weihnachtsgebäck, Handarbeiten und Kunst, frische belgische Waffeln, Eifeler Kartoffelsuppe, Reibekuchen, Bratwurst mit Sauerkraut, sowie heiße und kalte Getränke. Der Renner jedoch waren unbestritten die frisch geräucherten Forellen unseres Sangesbruders Werner Borker. Sie wurden ihm förmlich aus der Hand gerissen.
Die Kinder „Eiserfeyer Sternchen“ führten am Sonntag ein Krippenspiel auf. Außerdem hatte man für die Kinder eine Mal- und Bastelecke eingerichtet. Der Adventsmarkt „Himmlisch gut“ wurde musikalisch von einer Kinder- und Jugendband, dem Musikverein Weyer, Trompeten- und Alphornbläsern und dem MGV 1892 Vussem unterstützt. Aus unserem neu einstudierten Programm gelangten folgende Advent- und Weihnachtslieder zur Aufführung: 1. Hirtenlied, 2. Oh Freude über Freude, 3. Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf, 4. Ist es noch weit nach Bethlehem?, 5. Still, still, still, wer Gott erkennen will, 6. Engel haben Himmelslieder, 7. Trommellied und 8. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Nachdem der letzte Ton verklungen war, mussten wir uns sputen, denn in Vussem wartete schon der nächste Auftritt.
Sonntag, 25. November 2007
Adventsbasar in Vussem
Pünktlich um 11 Uhr eröffnete am Sonntagmorgen der Flötenverein den 11. Adventsbasar in der Vussemer Mehrzweckhalle. Der erste Basar fand 1987 im Saale Anklam (heute: Feldenkraishaus) statt. Auslöser für diese Aktion war eigentlich die damalige Küsterin Frl. Gertrud Vogelsberg. Sie veranstaltete einen Andheri-Basar. Später hat Resel Feyen, geb. Hein, diese Veranstaltung mit ihrer Flötengruppe übernommen. Allerdings war der Erlös von Anfang an für das südindische Waisenhaus von Pater Leo bestimmt. Die Pfarrgemeinde Vussem/Breitenbenden unterstützt das Anliegen von Pater Leo schon fast 30 Jahre lang. Alles Nähere und Wissenswerte erfahren sie aus dem Artikel der „Kölnischen Rundschau“ weiter unten.
Seit Monaten haben ehrenamtliche Helfer für den Basar gebastelt, gewerkelt, gemalt, genäht, gestrickt und gehäkelt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Weihnachtsgestecke, Tür- und Adventskränze, Hand- und Bastelarbeiten, selbst eingemachte Marmelade und vieles mehr. Für das leibliche Wohl standen leckere Reibekuchen, Erbsen- und Gerstensuppe mit Wursteinlage, Kaffee und Kuchen zur Verfügung. Heißer Glühwein und kalte Getränke wurden angeboten und fanden reißenden Absatz bei den zahlreichen Besuchern, die aus Nah und Fern gekommen waren. Zudem gab es eine große Tombola.
Zwischendurch hatte der MGV 1892 Vussem Aufstellung genommen und sorgte mit seinen Liedvorträgen für vorweihnachtliche Stimmung: 1. Hirtenlied, 2. Oh Freude über Freude, 3. Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf, 4. Ist es noch weit nach Bethlehem?, 5. Still, still, still, wer Gott erkennen will, 6. Trommellied, 7. Lasst uns lauschen, heilige Engel und 8. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Um 18 Uhr schloss der Basar seine Pforten, und es begann das große Aufräumen.


VUSSEM. „Sie gelten in Indien offiziell als kriminelle Kinder“, sagt Pater Leo über seine Schützlinge, die er im Waisenhaus „Aloysian Boys Home“ betreut. Natürlich sei dem nicht so, bekräftigte der Jesuit bei seinem Besuch in Vussem.
„Sie kommen alle aus schwierigen Verhältnissen und wurden ihren Eltern, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, weggenommen“, sagt Pater Prof. Leo D’Souza. Zurzeit werden in dem Waisenhaus in Kotekar vor den Toren der südindischen Stadt Mangalore 115 Kinder betreut. Diese Arbeit ist unter anderem möglich, weil die Pfarrgemeinde Vussem das Haus seit fast 30 Jahren unterstützt. Dies geht auf eine Freundschaft zwischen Pater Leo und dem Vussemer Ehepaar Anneliese und Johannes Klinkhammer zurück. Sie kennen sich seit Studentenzeiten, als sich Anneliese und Leo 1966 auf einer Berlinfahrt des Max-Planck-Instituts kennen lernten. Der Kontakt riss nie ab. 1974 kam Pater Leo nach Holzheim, um die Klinkhammers zu trauen. Inzwischen sind die meisten Vussemer gute Bekannte Leos und „seiner“ 115 Kinder. Einige haben sogar Patenschaften über die Kinder und besuchen sie regelmäßig.

In Indien sehen sie, wie mit ihrer Unterstützung die Kinder im Alter von fünf bis 18 Jahren in familienähnlichen Gruppen betreut werden. „Wir sorgen für die Unterbringung, Kleidung und Schule – und wir ermöglichen eine Berufsausbildung“, sagt Leo D’Souza. Das Haus verfügt über eine Grund- und Technikerschule, an der die Kinder unter anderem Klempner, Elektriker, Automechaniker, Computerfachmann oder Näher lernen können. Pater Leo: „Sie lernen bei uns vor allem, auf eigenen Beinen zu stehen.“ Wenn keine Verwandten existieren, zu denen man sie mit 18 schicken kann, so Pater Leo, vermittle man die Schützlinge in feste Arbeitsverhältnisse.
Um die Arbeit zu unterstützen, wird in Vussem genäht, gestrickt, gehäkelt, gemalt und gebastelt. Seit 1978 werden die kunsthandwerklichen Arbeiten alle zwei Jahre bei einem Basar verkauft. 7500 Euro kamen allein 2005 zusammen.
Boom der 70er stark abgeschwächt
Resel Feyen, die die Federführung beim Basar von der früheren Küsterin übernommen hat: „Eigentlich lagen wir schon zu D-Mark-Zeiten zwischen umgerechnet 6000 und 7500 Euro.“ Woher die Stagnation? Geschwunden sei keineswegs das Kaufinteresse, so Feyen: „Was wir brauchen, sind mehr kunsthandwerklich versierte Menschen, die mitmachen.“ Das Arbeiten für Wohltätigkeitsbasare hat sich wohl nicht von der jetzt schon älteren auf die mittlere und jüngere Generation weiter vererbt.
Es ist nicht mehr „in“, wie in den frühen 70er Jahren, als es gerade rund um Mechernich eine wahre Inflation solcher Veranstaltungen gab. Angeregt war der Boom damals vor allem von den drei in Indien, Pakistan und Brasilien tätigen Ordensschwestern Roggendorf aus Mechernich. Aber auch die Bistumsregion Eifel aktivierte viele Frauen in Strick- und Häkelkreisen der Pfarrgemeinden, die sich stark in der Leprahilfe engagierten. In Vussem reicht die Palette der Produkte beim nächsten Basar von Adventsgestecken und Kränzen über Holzarbeiten und Handarbeiten bis hin zu Glasmalerei und Dekorationsgegenständen. Aber der Fantasie zum Mitmachen sind kaum Grenzen gesetzt.
Samstag, 1. Dezember 2007
Jahresabschlussfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen
Nun schon zum fünften Mal in Folge sind wir der Einladung von Sbr. Peter Kruse, dem Vorsitzenden der o. g. Kameradschaft gerne gefolgt, um die Veranstaltung mit einigen Advents- und Weihnachtsliedern zu verschönern. Gegen 15:30 Uhr fanden sich die Sänger des MGV 1892 Vussem im „Casino“ (ehem. Uffzheim) in Mechernich ein. An festlich gedeckten Tischen, bei Kaffee und Kuchen, hatten die Gäste sich viel zu erzählen, und die Wiedersehensfreude war groß.
Nach der Begrüßungsansprache von Peter Kruse versetzte der Chor die zahlreich erschienenen Festgäste mit folgenden Liedvorträgen, die unser Chorleiter Heinz Sistig einzeln vorstellte, in vorweihnachtliche Stimmung:
1. | Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf | (aus dem Wallis, Schweiz) |
2. | Ist es noch weit bis Bethlehem? | (aus England) |
3. | Still, wer Gott erkennen will! | (aus Lothringen, Frankreich) |
4. | Lasst uns lauschen, heilige Engel | (vermutlich aus Deutschland) |
5. | Herbergslied | (Erstaufführung aus Deutschland) |
6. | Weihnachtsglocken | (aus Deutschland) |
7. | O du fröhliche | (aus Deutschland) |
Beim letzten Lied stimmten die Anwesenden nach Aufforderung freudig mit ein.
Nachdem der wohlverdiente Applaus verklungen war, bedankte sich der Vorsitzende beim Chor und Dirigenten für unser Kommen und die schönen Vorträge. Da der MGV unter Zeitdruck stand, denn auf dem Weihnachtsmarkt an der Kakushöhle wurden wir schon sehnsüchtig erwartet, konnten wir nicht, wie sonst üblich, im Schankraum einkehren. Das freute natürlich unseren Kassierer, der die erhaltene Aufwandsentschädigung schnell einsackte.
Samstag, 1. Dezember 2007
Adventsmarkt an der Kakushöhle
Die „Räuchermänner“ von der Kakushöhle.
Die Klänge beim Adventsingen im Uffz-Heim waren noch nicht richtig verklungen, da ging es im Eiltempo nach Dreimühlen zur Kakushöhle, wo das Ortskartell von Eiserfey am 01. und 02. Dezember einen Weihnachtsmarkt auf die Beine gestellt hatte. Nachdem es am Samstag-Vormittag noch so aussah, als würde die Veranstaltung buchstäblich ins Wasser fallen, zeigte sich der Wettergott am Nachmittag mit allen Beteiligten sehr gnädig. Es blieb trocken, und bei erträglichen Temperaturen kamen in der Dämmerung rasch vorweihnachtliche Laune auf.
Fleißige Hände hatten in einer Nacht- und Nebelaktion zahlreiche Buden und Zelte vor der Kulisse der Kakushöhle aufgebaut, und ein Lagerfeuer in der Mitte des Platzes verbreitete anheimelnde Stimmung, die wir mit den Liedern: 1. Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf, 2. Ist es noch weit nach Bethlehem? 3. Still, still, wer Gott erkennen will, 4. Lasst uns lauschen und 5. Weihnachtsglocken, noch heben konnten, wie es der Beifall des Publikums zeigte.
Ob wir bei unserem Vortrag frierend ausgesehen hatten oder ob man uns nur einfach gut sein wollte, auf jeden Fall heizte man bei unserem Vortrag dem Lagerfeuer ordentlich ein – doch offensichtlich mit feuchtem Holz, so daß wir Sänger, die wir gegenüber dem Feuer auf einer Anhöhe standen, plötzlich in dichten, beißenden Rauch getaucht waren. Heinz Sistig, unser Dirigent, beendete daraufhin unseren gesanglichen Beitrag mit der Bemerkung, daß wir jetzt Schluss machen würden, nachdem wir genauso geräuchert seien, wie Werner Borker’s Forellen! Aber abgesehen davon sei gesagt, daß dieser Weihnachtsmarkt vor dieser wunderschönen Kulisse unbedingt zur Regel werden sollte, zu dem wir gerne wiederkommen, dann aber ungeräuchert!
Bericht: Wolfgang Schulz
Samstag, 8. Dezember 2007
Vorweihnachtliches Singen im Alten- und Pflegeheim Gemünd

Den Termin für diese Veranstaltung hatten Frau Trude Keischgens, geb. Dahmen, und unser Chorleiter Heinz Sistig mit der Heimleitung für heute Nachmittag um 16 Uhr abgesprochen. Frau Keischgens war es ein Herzenswunsch, ihrem Vater und seinen Mitbewohnern mit unserem Gesang einmal eine Freude bereiten zu können. Seit über einem Jahr ist der 94-jährige Jakob Dahmen, der an Demenz erkrankt ist, menschenwürdig in dem evangelischen Alten- und Pflegeheim „EvA“ in Gemünd untergebracht. Rund um die Uhr wird er hier von geschultem Personal gepflegt.

Jakob Dahmen war langjähriger stellvertretender Bürgermeister und danach Ortsvorsteher von Lorbach. Das Lorbacher Urgestein hatte den Beruf des Schneiders gelernt und wurde von den Dorfbewohnern liebevoll „De Schnegger“ genannt. Seine Frau Agnes ist schon vor 13 Jahren verstorben. Zwei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Der Sohn Toni wurde Ingenieur, und die Tochter Trude erlernte das Friseurhandwerk. Jakob Dahmen war bis zu seiner Erkrankung noch sehr aktiv auf dem Bauernhof seines Patenkindes mit gleichem Namen tätig.
Sbr. Heinrich Steffens, der ja auch aus Lorbach stammt, geriet ins Schwärmen, als er mir von Jakob erzählte: „Er war für uns Kinder und Jugendliche so etwas wie ‚Oskar, der freundliche Polizist’. Wenn er so durch Wald und Flur streifte, entging ihm nichts. Jede Veränderung nahm er wahr und wußte immer Rat. Die Lorbacher vermissen seine liebenswürdige Art und seinen trockenen Humor sehr.“

Die Heimbewohner hatten sich im Foyer des Aufenthaltsraumes eingefunden. Darunter war auch Frau Katharina Meyer aus Breitenbenden, die einige Sänger noch erkannte und mit ihnen ein Schwätzchen hielt. Zuerst aber wurden wir von der Heimbetreuerin herzlich begrüßt und willkommen geheißen.

Daraufhin bedankte sich unser Chorleiter für die schönen Worte und stellte unseren Chor vor. Er wünschte allen Anwesenden eine vergnügliche und besinnliche Zeit mit unserem Gesang. Das vielseitige Programm bestand aus Advents-, Weihnachts- und weltlichen Liedern. Frau Trude Keischgens (siehe Bild) trug zwischendurch weihnachtliche Gedichte und Geschichten vor, die zum Nachdenken anregten. Hier unsere Gesangsvorträge: 1. Oh Freude über Freude, 2. Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf, 3. Still, wer Gott erkennen will, 4. Hirtenlied, 5. Ist es noch weit nach Bethlehem? 6. Laßt uns lauschen, heilige Engel, 7. Herbergslied (Wer klopfet an?), 8. Trommellied, 9. Engel haben Himmelslieder, 10. Liebe ist unendlich, 11. Schifferlied, 12. Das Elternhaus, 13. Weihnachtsglocken und 14. Heilige Zeit / Andachtsjodler, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel.
Da eine Heimbewohnerin mit Namen Clara Schmitz heute Geburtstag hatte, sang der Chor ihr zur Ehre ein Geburtstagsständchen. Man konnte deutlich sehen, daß dem völlig überraschten Geburtstagskind die Freudentränen über die Wangen liefen. Während einer zehnminütigen Pause nahmen die Sänger dankbar Getränke zu sich, die man freundlicherweise für sie bereitgestellt hatte. Gemeinsam wurden am Schluß des einstündigen Konzertes die Lieder: 15. Es ist ein Ros’ entsprungen und 16. O du Fröhliche angestimmt.
Die Heimbetreuerin ließ es sich nicht nehmen, dem Chor und seinem Dirigenten für das hörenswerte Konzert zu danken und sagte u. a., daß wir zu jeder Zeit wieder herzlich willkommen seien. Das wurde nun von den begeisterten Zuhörern mit einem herzlichen Applaus eindrucksvoll unterstrichen.
Sonntag, 9.12.2007
Seniorentag in Vussem
Zum diesjährigen Altentag konnte Bürgervereinsvorsitzender und Kreistagsabgeordneter Matthias Vogelsberg, auch „M. V.“ genannt, „nur“ ca. 40 ältere Herrschaften begrüßen. Einige Senioren hatten sich wegen Krankheit entschuldigt bzw. abgemeldet. Das Organisationsteam hatte alle Hände voll zu tun, um alle Gäste an den festlich gedeckten Tischen im Saal der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ liebevoll mit Kaffee, Kuchen, Schnittchen und Getränken zu bewirten. Das Programm, das für Heiterkeit und gute Laune sorgte, wurde wieder von einigen Ortsvereinen vorweihnachtlich und karnevalistisch gestaltet. Der Sinn und Zweck des umfang- und abwechslungseichen Programms war, daß die Senioren für ein paar Stunden die Alltagssorgen vergessen sollten.
Zu den Mitwirkenden gehörten:
I. Die Flötengruppe mit ihrem Kinderchor, Ltg.: Resel Feyen. “M. V.” wurde in einen Sack gesteckt und musste “Ihr Kinderlein kommet” singen.
II. Der MGV mit seinem Dirigenten Heinz Sistig brachte mit seinen Liedern vorweihnachtliche Stimmung in den Saal: 1. Herbergslied, 2. Lasst uns lauschen, 3. Weihnachtsglocken, 4. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel, und 5. Es ist ein Ros’ entsprungen, wobei alle mit einstimmten. Nach unserem Auftritt, der mit viel Beifall bedacht wurde, marschierte

III. der neu inthronisierte weibliche „Prinz“ Aline I. (Bild rechts) mit ihrem Präsidenten Ralf Schumann und Gefolge in den Saal ein. Die Bambinis, die als Zwerge verkleidet waren, und die Jugendtanzgruppe erhielten für ihre Tanzeinlagen Szenenapplaus. Da der Kirchenchor, aus welchen Gründen auch immer, nicht anwesend war,
spielte zum Schluss unter dem Dirigat von Hans-Hubert Schmidt der IV. Musikverein auf, der mit seinen fröhlichen Weisen zu überzeugen wusste. „M. V.“ bedankte sich bei allen Akteuren und wünschte den Anwesenden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2008.

So war’s vor 26 Jahren: Der MGV Vussem im Advent des Jahres 1981 auf der Bühne im Saal des „Margaretenhofs“. Auf dem Foto von Josef Hein (†) sind mit dem Rücken zum Auditorium der Dirigent Josef Luxen (†) und von links nach rechts folgende Sänger zu sehen:
Klaus Reddig, Matthias Vogelsberg, Josef Kaltwasser (†), Matthias Schmidt, Johann Krebs (†), Anno Hein (†), Peter Dreesen, Jakob Dreesen (†), Bernd Wenderdel, Harald Dürholz, Fritz Pütz, Bernhard Mießeler, Herbert Dasburg, Fritz Gerhards (†), Arnold Wielspütz (†), Matthias Kuck (†), Michael Wielspütz und Arnold Mies.
Samstag, 15. Dezember 2007
Seniorentag in Breitenbenden
Ortvorsteher Jörg Lodzinsky konnte beim diesjährigen Altentag ca. 45 Senioren, die das 60. Lebensjahr erreicht hatten, begrüßen. Als Ehrengast erschienen war Dr. Hans-Peter Schick, Bürgermeister der Stadt Mechernich, der ein paar freundliche Worte an die älteren Herrschaften richtete. Mitglieder des Bürgervereins hatten die Bewirtung im festlich geschmückten Saal übernommen, denn beim gemütlichen Kaffeeklatsch gab es viel zu erzählen. An Attraktionen konnte in diesem Jahr, außer dem MGV 1892 Vussem, nicht viel geboten werden, weil z. B. der Karnevalsverein Vussem anderweitig Termine wahrnehmen musste.
Mit folgenden Liedern stimmten die Sänger unter dem Dirigat von Heinz Sistig auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein: 1. Hirtenlied, 2. Lasst uns lauschen, 3. Weihnachtsglocken und 4. Heilige Zeit / Andachtsjodler. Udo Greuel begleitete dieses Lied mit dem Akkordeon liebevoll und einfühlsam, zudem technisch einwandfrei und sicher. Der anschließende, begeisterte Applaus der Zuhörer zeigte, daß sie tief beeindruckt von der Vorstellung unseres Chores waren, obwohl nur drei 1. Tenöre zur Verfügung standen. Nach ein paar Drinks an der Theke erreichte man alsbald wohlbehalten die heimatlichen Gefilde.
Freitag, 21. Dezember 2007
Eröffnung der Kunstausstellung in Mechernich
Bereits zum 28. Mal startete am Freitagabend um 19 Uhr im Foyer des Mechernicher Turmhof-Gymnasiums die Ausstellung von Arbeiten einheimischer Künstler. Ob Ölgemälde, Fotografien, Acrylbilder, Pastelle, Holzskulpturen, Keramikarbeiten, Tuschezeichnungen, Ikonen, Porträts, Coudragen, also genähte Bilder, oder Kunst aus Müll: es bietet sich wieder für Kunstliebhaber derzeit ein wahrer Augenschmaus. Zum ersten Mal war auch die Vussemer Künstlerin Marion Hamacher dabei. Sie stellte Bilder aus und Patchwork-Arbeiten. Das sind Textil-Erzeugnisse, die aus vielen Kleinen Stücken unterschiedlicher Farbe und Form zusammengesetzt sind. Außerdem waren noch Filzarbeiten von ihr zu sehen.

Wie in den vergangenen Jahren wurde die Veranstaltung von der Stadt Mechernich (Frau Sampels) und Paul Weiermann, als Vertreter der Künstlergemeinschaft, organisiert. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, stv. Bürgermeister und Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales Robert Ohlert, sowie Paul Weiermann eröffneten gemeinsam die Kunstausstellung. Schick erklärte in seiner Eröffnungsrede u. a.: „Ich finde, die Kunst lehrt uns, abseits des Alltags auch die kleinen Dinge zu sehen und uns darüber zu freuen. Das gilt gerade jetzt für die hektische Adventszeit.“ Seitens der Politik waren auch der Landrat Günter Rosenke und einige Stadtverordnete erschienen.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte u. a. der MGV 1892 Vussem, der zum 6. Mal für die Eröffnungsfeierlichkeiten eine Einladung erhalten hatte. Unter der Regie von Heinz Sistig gelangten folgende Lieder zur Aufführung: 1. Abend im Gebirge, 2. Die Gedanken sind frei, 3. Abendfrieden und 4. Weihnachtsglocken. Mit diesem Lied wurden die Festgäste und Besucher weihnachtlich eingestimmt. Beim zweiten Lied waren bei der ersten Strophe Unstimmigkeiten beim Einsatz des 1. Basses zu hören.
Im Anschluss spielte Eric Arndt zur Unterhaltung einige Stücke auf seinem Keyboard, derweil die Besucher sich die Exponate der Künstler anschauten. Jedes Jahr stellen sie eines ihrer Werke für die Tombola zur Verfügung, von der die Ausgaben der Ausstellung finanziert werden.
Freitag, 28. Dezember 2007
Geburtstagsfeier von Sbr. Franz-Josef Sebastian (70)

Der Jubilar wurde am Silvestertag, dem 31.12.1937 in Zülpich geboren. Nachdem er mehrmals umgezogen war (siehe Lebenslauf vom 10.01.1998), baute er 1978 ein Haus in Vussem. 1982 erlangte er die Mitgliedschaft im MGV und singt seitdem die 1. Baßstimme. Da die Räumlichkeiten bei Walter Pütz in Breitenbenden Ende dieses Jahres und Anfang des neuen Jahres ausgebucht waren, musste Franz-Josef die Feier zu seinem 70. Geburtstag vorverlegen.
Zu diesem freudigen Anlaß hatte er nebst seiner Familie und Verwandtschaft auch die Sangesbrüder für 15 Uhr in die Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ eingeladen, damit sie ihm mit einem Ständchen gratulieren konnten. Alle anwesenden Sänger hatten eine Glückwunschkarte unterschrieben, sich aber vorher vergewissert, daß es keine Gratulationskarte zur Hochzeit war, wie es bereits schon einmal vorgekommen ist.
Unser Chorleiter Heinz Sistig war am heutigen Nachmittag beruflich verhindert. Deshalb übernahm das Dirigat Udo Greuel, der auch die Seemannslieder fachmännisch auf seinem Akkordeon begleitete. Zum Vortrag kamen auf Wunsch des Jubilars folgende Lieder: 1. Der deutsche Sängergruß und Was der Tau den Fluren ist, 2. Geburtstagsständchen (Weil einige Sänger bei der Tonangabe nicht aufmerksam zugehört hatten, war am Anfang des Liedes eine Disharmonie zuhören.), 3. Finster war die Nacht, 4. Das Gorch-Fock-Lied, 5. Wo ’s Dörflein traut zu Ende geht, und als Zugabe 6. Im Brauhaus zur kupfernen Nase. Zwischendurch hatte unser Vorsitzender Willi Schütt ein Geschenk überreicht. Die Gratulation erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, denn es soll ja Unglück bringen, wenn man vor dem eigentlichen Geburtstag gratuliert.
Nach „getaner Arbeit“ wurden an der Theke noch ein paar Bierchen auf das Wohl des Jubilars getrunken. Sbr. Eddi Freitag ließ es sich nicht nehmen, einen auszugeben: Erstens, weil er froh war, daß er von seiner Krankheit wieder genesen ist, und zweitens, weil er am 2.12.2007 79 Jahre alt geworden war. Bald darauf nahm man Abschied, denn gegen 19 Uhr startet ja schon unsere Jahresabschlussfeier.
Freitag, 28. Dezember 2007
Jahresabschlussfeier des MGV (JAF)
Zur Eröffnung der JAF sang der Chor: „Grüß Gott, grüß Gott mit hellem Klang“ und

„Was der Tau den Fluren ist, sind der Seele Lieder“, die gleichzeitig ein Geburtstagsständchen für unseren Sbr. Bernhard Mießeler waren, der am heutigen Tag 74 Jahre alt geworden ist. Um 19:40 Uhr wurde das Büffet eröffnet, welches von Gastronom Walter Pütz angeliefert worden war und aus Kasseler mit Sauerkraut und Kartoffelpüree bestand. Als Dessert gab es Herrencreme-Pudding. Nachdem alle ausgiebig gespeist hatten, konnte unser Vorsitzender Willi Schütt immerhin 28 Sänger begrüßen.
Alex Horres war an Grippe erkrankt und die Neuzugänge Karl Braun und Bernd Fest aus Weyer, die dort auch dem „Jungen Chor“ angehören, waren verhindert. Ferner galt Schütts Willkommensgruß unserem Ehrenpräsidenten Peter Dreesen, dem altgedienten Sbr. Bertram Berners, sowie dem inaktiven Mitglied und Redakteur unserer Sängerzeitschrift Albert Wielspütz und der Musikgruppe „De Vente“ aus Eiserfey. Auch Udo Greuel ist Mitglied dieser Band, die mit ihren Songs für Stimmung sorgte. In seiner kurzen Ansprache dankte Schütt in besonderem Maße unserem Chorleiter Heinz Sistig, dessen Einsatz und Engagement vorbildlich sei, sowie Udo Greuel für die Bereitschaft einzuspringen, wenn Not am Mann ist. Als Anerkennung für ihre Dienste überreichte Schütt den Beiden eine bescheidene Aufwandsentschädigung. Auch die Brüder Michael und Albert Wielspütz erhielten Dank und Lob für die aufwendige Arbeit bei der Erstellung der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“. Freudestrahlend verkündete der Vorsitzende nun, daß in diesem Jahr beim Verkauf von Getränken 440 € erwirtschaftet worden waren. Er wünschte Allen ein gesegnetes, friedvolles und gesundes Jahr 2008.
Diesen guten Wünschen schloss sich der Chorleiter an, indem er folgendes sinngemäß sagte: „Im Großen und Ganzen bin ich mit den Leistungen des Chores in diesem Jahr zufrieden gewesen.“ Er erinnerte daran, daß unser Jubiläumskonzert im Frühjahr im positiven Sinne für Furore sorgte. Erfreulich wäre auch, daß wir 4 neue Sänger zu vermelden hätten, und dadurch auf 31 aktive Mitglieder gewachsen seien. Aber um die Balance im Chor zu gewährleisten, müsse ein Stimmenausgleich in den einzelnen Sätzen geschaffen werden, wobei eine Umbesetzung in nächster Zeit nicht auszuschließen sei. Er kritisierte aber auch den Auftritt kürzlich im Foyer des Mechernicher Gymnasiums bei dem Lied „Die Gedanken sind frei“. Dabei war es anfänglich wieder bei den Einsätzen durch Unaufmerksamkeit zu Diskrepanzen gekommen. Er verlange von den Sängern in Zukunft bei den Auftritten volle Konzentration und mehr Disziplin. Nur so sei der Erfolg gewährleistet.
Nach diesem eindringlichen Appell wurde zum gemütlichen Teil übergegangen.

Als erstes stand ein Vortrag von Wolfgang Schulz mit dem Titel „Der Boss“ auf dem Programm. Darin ging es darum, daß ein Körper Langeweile hatte. Da stritten sich die Körperteile gar heftig und mit viel Geschrei, wer wohl der Boss von ihnen sei. Die Moral von der Geschicht’: Mit Fleiß und Arbeit schafft man’s nicht. Um Boss zu werden hilft allein, ein A . . . loch von Format zu sein, das mit viel Lärm und ungeniert, nichts als Sch . . . . . produziert.
Nun erschien der Nikolaus. Alle rätselten, wer wohl dieser hl. Mann sei. Jeder Sänger musste vortreten und wurde je nachdem, gelobt oder getadelt. Für jeden hatte er ein Geschenk parat. Vorher hatten alle ein Präsent bei Wolfgang Schulz abgeliefert, der dieses mit einer Nummer versah und in eine Liste eintrug, so dass niemand sein eigenes Geschenk zurückbekam. Sowas nennt man „Wichteln“. Nach der Demaskierung stellte sich heraus, daß der Nikolaus, Herbert Breuer aus Gymnich, der Lebensgefährte von Wolfgang Schulzens Tochter Elke war.
Auch Sbr. Bertram Berners wurden vom Nikolaus die Leviten gelesen
Heinz Sistig trat nun in Erscheinung und schilderte Lebensweisheiten „Wie es heute ist und früher war“. Z. B. nahm man es früher mit der Hygiene nicht so genau und wurde doch nicht krank. Heute wird man durch übertriebene Sauberkeit krank, bekommt Allergien und Hautausschlag.

Wolfgang Schulz und Alfred Brell philosophierten mit Werner Borker , der als Matrose auf einem Kreuzfahrtschiff angeheuert hatte, darüber, ob man seinen Lebensabend besser im Altenheim oder auf einem Traumschiff verbringen sollte. Dabei kamen alle zu dem verblüffenden Schluss, daß der Aufenthalt auf einem Luxusliner die bessere und günstigere Alternative sei. Zum Schluss des Sketches las „Matrose“ Borker noch einen Brief seiner Mutter vor, der wie folgt endete: „Mein lieber Sohn! Ich wollte Dir noch etwas Geld in den Brief stecken, doch ich hatte ihn leider schon zugeklebt. Gruß Mutter!“

Es kam keine Langeweile auf, denn bei diesen Sketchen blieb kein Auge trocken. Nun wurde die aktuelle Sängerzeitschrift „Haste Töne“ Nr. 8 ausgeteilt, und man konnte deutlich sehen, daß so mancher Leser bei der Lektüre schmunzelte. Viel zu schnell verrann die Zeit.

Aber erst in den frühen Morgenstunden endete eine lustige und harmonisch verlaufene JAF. Da zu haben auch „De Vente“ wesentlich beigetragen.
Dienstag, 29. Januar 2008
Michael Wielspütz, 70 Jahre

Am 29.01.2008 feierte unser langjähriger Sänger und Chronist Michael Wielspütz sein 70. Wiegenfest und hatte daher uns Sänger ins Pfarrheim eingeladen, um diesen ehrwürdigen Tag mit uns gemeinsam zu feiern. In einer verkürzten Chorprobe hatten fleißige Hände im Vorraum des Pfarrheims unzählige Brötchen mit Mett, Schinken, Wurst und Käse reichlich belegt – gekühltes Bier stand ebenfalls bereit – doch bevor all‘ dies zum Abschuss frei gegeben wurde, galt es, unserem Michael ein Geburtstagsständchen zu bringen. Ausgesucht hatte er sich – ohne jeden Hintergedanken natürlich – das recht anspruchsvolle Stück „My Way“, das wir beim Frühjahrskonzert im April des letzten Jahres uraufgeführt hatten – und siehe da:
Das Geburtstagskind und vor allem unser Dirigent waren angenehm überrascht, dass das Lied doch noch recht gut von den Lippen ging – oder besser aus den Kehlen kam -denn bei einigen Sänger fiel einem wieder der Ausspruch von Schmitte Matthes ein: „Lauter Piano kann ich nit spille (oder – in diesem Fall -singe)!“. Mit dem Lied „Dankeschön und Auf Wiederseh’n“ dankten wir ihm für seine Arbeit, die er und sein Bruder Albert sich seit Jahren mit der Erstellung unser Jahreschronik machen, und unser Chorleiter Heinz Sistig verband diesen Dank mit dem Wunsch und der Hoffnung, dass uns unser Michel noch viele Jahre erhalten bleibt, zum einen, um diese Arbeit fortzuführen, zum anderen aber auch als Sänger, ist er doch mit eine tragende Stimme des Chores und hier insbesondere des 2. Basses.

Und dann begann die Schlacht ums kalte Büffet! Es war hierbei bewundernswert zu beobachten, wie schnell selbst der Langsamste plötzlich wurde, als es ums Essen ging. Ratz, fatz waren die wunderschön garnierten Platten geputzt, die beiden Fässchen Bier im Nu geleert, die lumpigen paar Fläschelchen mit Digestifs aller Art ausgetrunken, so dass wir Sänger mit dem guten Gefühl nach Hause gehen konnten:
„Mir hann alles usjedronke on opjejesse, dann weed et Wedder morjen och widder joot“!
Zusammengefasst sei gesagt: Es war eine dieser Chorproben, wie wir sie lieben, und wir können uns nur dem oben erwähnten Wunsch unseres Dirigenten Heinz Sistig anschließen, auf dass wir gemeinsam mit unserem Michel noch viele dieser Feste feiern können.
Bericht und oberes Foto: Wolfgang Schulz