Am Patronatsfest unserer Pfarrpatronin, der Heiligen Margaretha, im Juli 1892, versammelte ein gesangfreudiger und musikbegabter Mann namens Johann Disternich die Vussemer Männer und Jungmänner zu einer Aussprache zwecks Gründung eines Gesangvereins. Er sollte später als langjähriger Vorsitzender des MGV Vussem in die Vereinsgeschichte eingehen. Seine Worte begeisterten die Versammlungsteilnehmer und eine stattliche Anzahl von Männern schloß sich zusammen, um sich dem deutschen Lied zu widmen. Diesen Tag können wir als die eigentliche Geburtsstunde unseres MGV bezeichnen.
Noten zu kaufen war man finanziell nicht in der Lage. Aus dem Nachbarort Holzheim wurden Lieder geliehen, deren Text man abschrieb. Noten hatte nur der Dirigent, der mit Hilfe einer Violine den Stimmgruppen solange ihre Stimme vorspielte, bis sie im Gehör verankert war. Proberaum war die alte Gemeindeschule (heute Keilbergweg 6). Die handgeschriebenen Statuten sind allerdings vom
01. Oktober 1892, somit hatte dann auch durch diese der Verein feste Formen angenommen. Im Paragraphen 1 der Statuten heißt es: Der Verein hat sich hauptsächlich gebildet, um an einem Neubau der Vussemer Kapelle mitzuwirken und den kirchlichen Gesang herbeizuführen, sowie auch die fröhlichen, gemeinschaftlichen Unterhaltungen durch Gesellschaftslieder emporzuheben und dadurch „unanständige Lieder“ zu verbannen.
Die Anschaffung einer Vereinsfahne war gleichzeitig mit sehr hohen Kosten verbunden. Aus diesem Grunde wurde innerhalb des MGV eine Theatergruppe gegründet. „Der Heilige Donatus“ – so hieß das Stück – wurde einstudiert. Mit großem Erfolg wurde das Werk aufgeführt in Münstereifel, in Holzheim zweimal, in Mechernich, in Kallmuth und in Weyer. Der Reinertrag war für die Fahne bestimmt. Im Jahre 1904 war es dann soweit: Im Rahmen eines Sängerfestes wurde die neue Fahne in der Pfarrkirche zu Holzheim von Pfarrer Jansen geweiht. Da die Vereinsfahne dennoch nicht vollends bezahlt werden konnte, bürgte ein Vussemer für den Restbetrg.
Alle Veranstaltungen fanden in der „Schneidmühle“ statt (Lokal am Dorfeingang). Mindestens zweimal im Jahr wurden Sängerfeste besucht.
In der Festschrift des MGV Zingsheim von 1979 wird erwähnt, daß der MGV Vussem schon 1893 an dessen dreijährigem Stiftungsfest teilgenommen hat (also ein Jahr nach seiner Gründung). Ferner wird berichtet, daß der MGV Vussem am 28. Juli 1929 beim 25jährigen Gründungsfest mitgewirkt hat. Dazu muß festgestellt werden, daß der MGV Zingsheim seine Singetätigkeit von 1895 bis 1904 eingestellt hatte (gegr. 1890).
Während der Kriegsjahre 1914 bis 1918 ruhte die Tätigkeit des MGV. Nach dem Kriege standen der Verein und somit seine Leistungen bald wieder in voller Blüte.
Am 23. und 24. Juli 1921 veranstaltete der MGV ein Sängerfest. Das Anzeigen und Unterhaltungsblatt des Kreises Schleiden schrieb hierzu: „Der Gesangverein Vussem hat gehalten, was er versprochen hat. Sein Sängerfest war vom Anfang bis zum Ende ein voller Erfolg. Zur üblichen Zeit zog der Festzug durch den Ort auf die große Festwiese. Dort hatten fleißige Hände eine kleine Naturbühne. Herr Bürgermeister Freericks, Mechernich, leitete dann das Fest mit packenden und herzlichen Worten ein. Nur Worte des Lobes und der Anerkennung waren es, die er dem rührigen veranstaltenden Verein, dessen greisen Vorsitzenden, Herrn Johann Disternich, und dem Dirigenten, Herrn Lehrer Spix, widmete. Möchten seine Worte Wahrheit werden, daß mit der Zeit die ohne Naturnotwendigkeit entstandenen Vergnügungsvereine wieder verschwinden und die Gesang-, Turn- und Sportvereine mehr und mehr an Freunden und Anhängern gewinnen. Und nun reihten sich die Chöre aneinander. Klänge der Freude drangen an des Zuhörers Ohr. Mit der Freude vermischte sich dann ein stiller Schmerz zu sanfter Wehmut. Waren es doch meistens Gesänge, die unserer lieben Eifelheimat galten; Gesänge, deren Text uns alte, Schöne Tage von ehedem – vor dem Kriege – in Erinnerung brachten. Es würde zu weit führen, die Leistungen der einzelnen Vereine zu würdigen. Allen gebührt Lob. Es sangen die Vereine aus Mechernich, Eiserfey, Strempt, Weyer, Lessenich, Roggendorf, Golbach und Münstereifel. Vier Stunden lauschten etwa 300 Festteilnehmer dem Gesange. Alles in allem: Ein wohlgelungenes Fest, das dem Veranstalter alle Ehre macht. Ihm ein kräftiges Sängerheil!“
In den Jahren 1925 bis 1933 waren die Leistungen des Vereins besonders hoch. Zahlenmäßig waren es im Durchschnitt 50 aktive Sänger.
3. Januar 1927:
Im Alter von 75 Jahren verstarb Johann Disternich. Auf seine Initiative gründete sich 1892 der Männergesangverein, den er viele Jahre als Präsident und Dirigent vorstand. Das Grundstück (Teilstück), auf dem 1920 der Friedhof angelegt wurde, schenkten die Eheleute Disternich, die ohne Nachkommen blieben, der Gemeinde.
3. Juli 1927:
Gleichzeitig mit dem Tag des Patronatsfestes, welches wie üblich mit einem Festgottesdienst und einer Margarethenprozession gefeiert wurde, beging der MGV sein 35. Stiftungsfest. Das Wetter war der Veranstaltung hold. Die gesanglichen Darbietungen der auswärtigen Vereine und der Festzug bildeten die Höhepunkte des harmonisch verlaufenen Festes.

Koblenz 1930
Dirigent war der Lehrer Julius Hody.
1. April 1928:
Lehrer Julius Hody wurde nach Aachen versetzt. Er hatte sich, neben der schulischen Tätigkeit, als Dirigent des MGV Anerkennung verschafft. Nachfolger wurde nun der Lehrer Karl Schiffer.


1929:
Laut Kassenbuch hatte der MGV 27 aktive Sänger und 6 Ehrenmitglieder zu verzeichnen. Der Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
Präsident: Hubert Schmidt
Stellvertr.: Fritz Dreesen
Kassierer: Josef Esser
Stellvertr.: Peter Hoffmann
Schriftführer: Arnold Dauben
Stellvertr.: Bertram Schnichels
Fahnenträger: Josef Wielspütz
Fahnenoffiziere: Heinz Reinartz und Matthias Theisgen
Der Monatsbeitrag betrug 20 Pfennig. Der Kassenbestand betrug am 01. Januar 1930 146 Mark und 29 Pfennig.
Aktive Sänger waren im Jahre 1929:
Hubert Schmidt, Arnold Dauben, Josef Esser, Johann Sistig, Bertram Schnichels, Josef, Johann und Hubert Gülden, Josef Herrmanns, Heinrich Dalboth, Peter Hoffmann, Matthias Theisgen, Fritz, Wilhelm und Matthias Dreesen, Josef und Albert Wielspütz, Philipp Dahmen, Anton Dalboth, Johann Schnichels, Heinz Reinartz, Heinrich Sistig, Heinrich Fischer, Josef Velser, Anton Golbach und Peter Hambach.
Ehrenmitglieder waren:
Frau Anna Bertram (Schneidmühle), Frau Barbara Disternich, Frau Magdalena Girards, Franz Schneider, Martin Dreesen, Peter Walber (Eiserfey).
In der Zeit von 1938 bis 1949 bestand der MGV nur noch aus wenigen Mitgliedern. Erst 1950 wurde durch den Eifer der alten Mitglieder die Liebe zum deutschen Lied wieder entfacht. Bei der Eröffnungsversammlung am 17. Juni 1950 wurde Herr Josef Luxen aus Vussem gebeten, den Verein in gesanglicher und musikalischer Hinsicht zu führen. Josef Luxen nahm den Posten als Dirigent an mit dem Hinweis keine Vergütung dafür zu erhalten.


Am 13. August 1950 fand dann im Gasthof Schneider eine vorläufige Vorstandswahl statt. Auf der Tagesordnung standen:
a) Wahl des vorläufigen Vorstandes
b) Übernahme der Satzung von 1892
c) Aufnahme von Mitgliedern
Es wurden gewählt:
Vorsitzender: Johann Sistig
Schriftführer: Josef Hein
Kassierer: Alex Wielspütz
Der Vorstand sollte die Geschäfte bis zum 31. Dezember 1950 führen. Am 13. Januar 1951 war dann die Hauptversammlung. Es wurden gewählt;
Ehrenvorsitzender: Johann Sistig
Vorsitzender: Josef Hein
Schriftführer: Franz-Josef Linden
Kassenwart: Alex Wielspütz
5. August 1951 Sängerfest in Sötenich
Zum ersten Mal nach dem Krieg nahm der Verein an einem Sängerfest teil. 2 Lieder kamen zum Vortrag:
1. Das schmollende Lieschen (von Franz Wildt)
2. An der Heimat halte fest
Am 05. August verstarb das älteste Vereinsmitglied Josef Gülden. Er war Mitbegründer des MGV.
17. Januar 1952: Beitritt des MGV zum Sängerbund.
3. Februar 1952: Liederabend
Zum ersten mal nach dem Kriege trat der Verein vor die Öffentlichkeit unseres Dorfes. Zusammen mit dem MGV Cäcilia Weyer wurde ein Konzert veranstaltet. Josef Luxen führte humoristisch durch das Programm. Die Zuhörer waren begeistert.
18. Mai 1952: Stiftungsfest in Zülpich-Hoven (75 Jahre)
15. Juni 1952: 75jähriges Stiftungsfest in Weyer
22. Juni 1952: 75jähriges Gründungsfest in Satzvey
2. und 3. August 1952:
Der MGV feierte sein 60jähriges Gründungsfest mit einem Konzert und einem Sängerfest. Das Konzert gestaltete der MGV in Verbindung mit dem 30 Mann starken Blasorchester aus Essen Altendorf sowie dem Baß-Buffo-Sänger Hermann Lümmer von der Dortmunder Staatsoper. Im vollbesetzten Saale Schneider bot sich dem Zuhörer ein abwechslungsreiches Programm, das mit der „Festmusik“ von Wagner begann. Herrmann Lümmer sang eine Arie aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. „Frühling in der Toskana“ und der Marsch „Kameradentreue'“ waren die vielumjubelten Beiträge des Blasorchesters. Der MGV unter Leitung von Josef Luxen, einem Sohn des Gründers des Altendorfer Blasorchesters, sang Chöre aus der „Zauberflöte“ und den „Schwur an Wein“. Der 1. Vorsitzende des MGV, Josef Hein, würdigte in seiner Ansprache auch die Verdienste der alten Mitglieder, die als Jubilare ausgezeichnet wurden. Auf eine 50jährige Mitgliedschaft blickten Hubert Schmidt, Hubert Gülden und Johann Sistig zurück. Seit 30 Jahren gehörte Fritz Dreesen dem Verein an. Ebenso bekam Alexander Wielspütz vom Vorsitzenden des Sängerkreises, Max Ulrich aus Sötenich, eine Urkunde für seine 25jährige Sängertätigkeit. Im festlich geschmückten Saal hingen an der Stirnwand die golden leuchtende Jubiläumszahl und eine Lyra. Mehr als 5000 kleine Papierrosen hatten die Mädchen des Dorfes in den erwähnten Saalschmuck geflochten. Als Beauftragter des Festausschusses ergriff Fabrikant Peter Girards das Wort. „Der Schöpfer hat uns ein Organ zur Verständigung gegeben, beim Gesang erfüllt es seinen Zweck auf die schönste Art“, sagte er. Ein festlicher Akt ging vonstatten, als zwei Mädchen des Dorfes eine von den Frauen gestiftete Schleife an die Vereinsfahne hefteten. Der Abend endete mit dem „Triumphmarsch“ aus Verdis Oper „Aida“, den das Blasorchester unter Leitung von Josef Reuber darbot. Der nächste Tag hielt Einzug mit herrlichem Sonnenschein. Um 10.00 Uhr begann das Hochamt, das Kaplan Johann Bertram, ein Sohn des Dorfes, zelebrierte. Mit dem Empfang der auswärtigen Vereine begann das eigentliche Sängerfest. Als Gastvereine waren erschienen die Chöre aus Eiserfey, Weyer, Kalenberg, Gemünd, Mechernich, Zülpich-Hoven, Satzvey, Sötenich und Breitenbenden. Rund 400 Sänger, angeführt vom Altendorfer Blasorchester, machten einen Zug durch den festlich geschmückten Ort. Nach dem Festzug versammelten sich die Sänger und die zahlreich erschienenen Gäste auf der Festwiese von Fräulein Anna Donner, wo jeder Chor zwei Vorträge darbot. Lustige und wehmütige Lieder erklangen und wurden von den Zuhörern mit großem Beifall belohnt. Nach dem Konzert erfreute sich noch jung und alt auf dem Tanzboden, wo bei fröhlicher Stimmung das 60jährige Stiftungsfest endete.
9. und 10. Mai 1953: Ausflug nach Essen
Der Verein stand nun wieder in voller Blüte, ein breites Programm zur Auswahl lag vor, das man zu jeder Zeit vortragen konnte. Zahlreiche Sängerfeste wurden besucht, u.a. 100 jähriges Stiftungsfest in Gemünd am 07. Juni 1953, 90jähriges Gründungsfest in Mechernich am 05. Juli 1953 und am 09. August 1953 das Sängerfest in Eiserfey.
Doch bald riß die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Firma Girards den Verein auseinander.
Der Chronist schreibt u.a.:
’Der überwiegende Teil unserer Mitglieder war bei der Maschinenfabrik P. Girards beschäftigt. Eine große Anzahl wurde entlassen, darunter auch unser Dirigent Josef Luxen, der in seine Heimatstadt Essen wieder zurückkehrte und hier Arbeit fand. Viele fanden in Köln Arbeit und Brot. Da das Treffen bzw. der Probenbesuch mit vielen Unkosten verbunden war, mußte des öfteren die Übungsstunde ausfallen. Bedingt durch die wenigen Proben, die dank der Opferbereitschaft unseres Dirigenten Josef Luxen zustande kamen, konnten wir unser gesangliches Können nicht auf dem gewohnten, höheren Niveau halten.’
Zum Tag des Deutschen Liedes veranstalteten am 27. Juni 1954 die Gesangvereine von Breitenbenden und Vussem einen Liedernachmittag im Garten der Gastwirtschaft „Schneidmühle“ von Fräulein Anna Donner.
Nachdem 1954 die Firma Dörries die hiesige Industrie übernommen hatte, wurden die meisten Mitglieder wieder nach und nach ansässig und das Leistungsniveau steigerte sich. Auf den Notenmarkt gelangten nun auch neuzeitliche Chöre, die allen Sängern mehr Freude am Chorgesang gaben. Auch Josef Luxen, Dirigent des MGV, kehrte wieder zurück. Auch er bekam einen Arbeitsplatz bei der Firma Dörries.
Am 1. August 1954 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit Herr Hubert Gülden im Alter von 73 Jahren. Herr Gülden war 1895 dem damals 3 Jahre alten Chor beigetreten. Er war 59 Jahre Mitglied des MGV und Träger des Goldenen Sängerabzeichens.
Am 17. Dezember 1954 wirkte der MGV beim Richtfest der neuen Dorfstraße mit. Die Straßenbaufirma Falter aus Schmidt hatte den Verein zur Mitgestaltung des Festes eingeladen. Mit den Darbietungen vieler froher und heiterer Lieder kam ein schöner Abend zustande. Der Chronist berichtet u.a.: „Die ehrbaren Mitglieder des MGV fand man frühmorgens auf der neuen Dorfstraße. Sie waren nicht fähig, auf Grund des zuviel genossenen, kostenlosen kühlen Nasses, die neue Straße in ihrer Eigenschaft richtig zu gebrauchen.“
Das Jahr 1955 war für den Verein ein träges Jahr. An kulturellen Veranstaltungen hatten wir nichts geboten und bieten können. Die in Dorfe aufkommende Meinung von dem eingeschlafenen Verein konnte nicht dementiert werden. Trotz großer Mühen, die von Seiten des Dirigenten aufgebracht wurden, waren die Proben nur mäßig besucht. Der Fernseher hatte in vielen Häusern Einzug gehalten und hielt die meisten Sänger von den Proben ab. Die einzige auswärtige Veranstaltung, an der der Verein teilnahm, war das Kreissängerfest in Strempt.

Ausflug 27.8.1955 Nürburg
In der Jahreshauptversammlung am 29.01.1956 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Der bisherige Vorsitzende Josef Hein und der Schriftführer Franz-Josef Linden legten ihr Amt nieder. Zum l. Vorsitzenden wurde Peter Dreesen gewählt. Schriftführer wurde Helmut Fischer. Kassierer blieb Alex Wielspütz.
Nach langer Zeit wurde der 01. Mai von Seiten des Vereins unter reger Beteiligung der Bevölkerung angesungen. Man beteiligte sich am Kreissängerfest in Weyer, sowie an einem Konzertabend in Pesch.
1957: Der Ausflug an die obere Mosel konnte zur Zufriedenheit der Mitfahrenden beendet werden.
1958: Zu den feierlichen Anlässen im Dorf, z.B. 1. Mai, Margarethenfest, Goldene Hochzeit der Eheleute Berners, Geburtstagsständchen des Ehrenpräsidenten Johann Sistig und Totensonntag verschönerte der MGV durch Gesang die Feiern und Festlichkeiten.
„Der Vatertag stand ganz im Zeichen der Schluckspechte. Trotz des, strömenden Regens ließen die Sangesbrüder es sich nicht nehmen, sich mit flüssigem Proviant in Marsch zu setzen (Fäßchen Bier auf dem Handwagen). Leider konnte das gesteckte Ziel – Bad Münstereifel – trotz der Kühlung von innen und außen, nicht erreicht werden, da bei Betreten der Ortschaft Nöthen die Beine und Körper mit Gleichgewichtsstörungen zu kämpfen hatten. Doch kamen sämtliche Sänger ohne nennenswerten Zwischenfall und Schaden im Heimathafen wieder an“, schreibt der Chronist.












Die Hauptbelustigung des Jahres 1959 war das Gartenfest bei Fräulein Anna Donner, was mit gutem Freibier, Musik und Gesang sowie einer Kinderbelustigung seinen Lauf nahm. Auch die Erwachsenen waren wie die Kinder und eiferten im Eierlaufen und Eselstreiben, um einen guten Preis zu erhaschen. Die Begeisterung war so groß, daß die meisten Frauen sich die Schuhe auszogen, aber dabei nicht daran gedacht hatten, daß auch ein paar Rindviecher diesen Platz betreten hatten. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, denn einige Strümpfe waren mit dunkelgrüner Masse beschmutzt. Es war ein schöner und erinnerungsreicher Tag und es wurde gefeiert in fröhlicher Runde bis spät in die Nacht.
An Veranstaltungen hatte der Verein das Kreissängerfest in Sötenich, sowie die goldenen Hochzeiten von Hubert Schmidt und Matthias Bertram zu verzeichnen, wo der MGV mit Gesang die Festlichkeiten verschönerte.
22.05.1960: An der festlichen Einweihung der Turnhalle beteiligte sich der MGV.
Am 18. Juni 1960 startete der schon in der Generalversammlung festgelegte Ausflug an die Mosel. Nicht wie sonst wurde dieser Ausflug mit einem alkoholischen Trunk begonnen, sondern mit Baldrian-Tropfen von Herrn Werner Wollenweber. Das meiste dieses Gesöffs qenoß der Dirigent Josef Luxen. Die Folge davon war, daß seine körperliche Verfassung erst Müdigkeit, dann aber eine gewaltige Ansammlung von Kräften war. Außerdem machte ihm der Durst unterwegs schwer zu schaffen. Das einzige vierstimmige Liedchen erklang am Gemündener Maar und endete als ein klägliches Gewimmer ehemaliger Höhlenbewohner. Solisten waren Schuster Pech und Plääte-Bertel. Der Ausflug endete „Im Sänger“ an der Ahr, wo der Dirigent sein letztes Gastspiel des Tages gab.
Ausflug zum Gemünder Maar 1960



Zwei fröhliche Auftritte hatte der MGV bei der Hochzeit von Josef Luxen und Fritz Pütz.
Der MGV beklagte in diesem Jahr den Heimgang des Ehrenmitgliedes Franz Schneider und des Sangesbruders Karl Dalbenden.
Das Jahr 1961 konnte nicht viel an Schönem bringen. Am 31.03.1961 starb unser langjähriger Sangesbruder und Kassierer Alex Wielspütz. Dieser Tod war für den Verein ein schwerer Schlag. Ebenfalls verstarb unser Ehrenmitglied, die Mutter des Dirigenten, Frau Gertrud Luxen. Eines der wenigen Ereignisse in diesem Jahr war am 11.06. das Sängerfest in Hellenthal, wo der MGV dem Fest beiwohnte. Die Goldene Hochzeit unseres Ehrenpräsidenten Johann Sistig verschönerte der MGV mit Gesangseinlagen. Zum 90. Geburtstag des Ehrenmitgliedes Wilhelm Bertram brachte der Verein ein Ständchen dar und verweilte dort noch einige Stunden bei feucht-fröhlichem Gesang.

90. Geburtstag von Wilhelm Bertram
Mai 1962
Anläßlich des Tages des Deutschen Liedes pflanzte der MGV an der Turnhalle ein Lindenbäumchen, gestiftet von Herrn Schumacher, Gärtner aus Arloff.
Innerhalb des MGV bildete sich eine Bläsergruppe. Im besonderen Maße hatte sich der am 31. März 1961 verstorbene MGV-Kassenwart, Alexander Wielspütz, immer wieder für die Gründung einer Musikkapelle eingesetzt, denn für jede örtliche Festlichkeit, bei der ja eine Blaskappelle nicht fehlen durfte, mußte eine Musikkapelle verpflichtet werden. Das war immer mit erheblichen Kosten verbunden und machte dem Kassierer großes Kopfzerbrechen. Nachdem nun der Gemeinderat für die Anschaffung von Instrumenten Geld zur Verfügung gestellt hatte, und der Dirigent Josef Luxen schon auf ein paar Bläser aufbauen konnte, gewann die Bläsergruppe schnell an Profil. Zu den Musikern der ersten Stunde zählten: Josef Luxen, Josef Velser, Matthias Schmidt, Anno Hein, Fritz Pütz, Albert Hein, Michael Wielspütz, Peter Velser und Konrad Hein. Obwohl die Bläsergruppe eine eigene Geschäftsführung und eine separate Kasse hatte, galt sie als eine Abteilung innerhalb des MGV. Die Versammlungen und Konzerte wurden gemeinsam durchgeführt.
23. + 24. Juni 1962: Kreissängerfest und 70jähriges Bestehen des MGV 1892 Vussem
Aus Anlaß des 70jährigen Bestehens richtete der Verein das Kreissängerfest aus. Mitwirkende waren der Quartettverein sängerfreunde der Essener Verkehrs-AG mit ihrem Solisten Willi Dans (Tenor) und das Streichorchester des Euskirchener Harmonie-Vereins. Durch dieses Konzert erfuhr der Verein eine enorme Steigerung, die Leistung des Chores war hervorragend. Diese Veranstaltung kann als erstes größeres Konzert dieser Art angesehen werden.
Mit einem Schweigemarsch zum Ehrenmal begannen am Samstag die Festlichkeiten. Die Ehrung der gefallenen und verstorbenen Sangesbrüder wurde mit dem „Sanktus“ von Franz Schubert eröffnet. Herr Josef Hein hielt die Ansprache und gedachte besonders des verstorbenen Gründers Johann Disternich sowie des langjährigen Vorstandmitgliedes und Kassierers Alex Wielspütz. Gegen 20.00 Uhr begann der Festkommers im Saale Schneider. Chorleiter Josef Luxen begrüßte die Ehrengäste, unter Ihnen Landrat Linden, Amtsbürgermeister Giesen, Amtsdirektor Brendt, Gemeindebürgermeister Breuer, den Vorsitzenden des Kreissängerbundes Pützer aus Hellenthal, den Ortspfarrer Sobieszczyk und die Patres aus dem Missionshaus. Bei den musikalischen Darbietungen wechselten sich der MGV, der Quartettverein der Essener Verkehrs-AG und das Streichorchester des Euskirchener Harmonievereins ab. Schließlich nahm der Vorsitzende des Kreissängerbundes die Ehrungen der Jubilare vor. Für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielt Fritz Dreesen eine Urkunde mit dem Goldenen Sängerabzeichen. Für 25jährige Singetätigkeit wurden Fritz Gerhards, Anton Klinkhammer und Jakob Dreesen geehrt. Weitere Ehrungen wurden Albert Hein, Clemens Elsner, Matthias Dreesen, Wilhelm Dreesen, Anton Dalboth, Hubert Kuck, Hubert Breuer und Albin Wilke zuteil. Eine besondere Ehrung erhielt der langjährige Sangesbruder Hubert Schmidt für seine 60jährige Mitgliedschaft. Dank und Anerkennung sprach man auch Herrn Wilhelm Bertram für 60jährige Tätigkeit als förderndes Mitglied des Vereins aus.
Unter dem Vortritt des Trommler und Pfeifencorps aus Hostel formierten sich am Sonntag die Gastvereine mit ihren Fahnen zum großen Festzug durch den festlich geschmückten Ort. Der Umzug nahm seinen Anfang an der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle'“. Nach dem Festzug traf man sich in der vollbesetzten Turnhalle zum Freundschaftssingen. Leider reichte die große Halle nicht aus, alle die sangesfreudigen Menschen aufzunehmen. Das Programm eröffnete der Gastverein aus Essen. In der folgenden Reihe betraten die Chöre aus Kall, Heimbach, Ripsdorf, Sötenich, Hausen, Kalenberg, Zingshein, Satzvey, Hellenthal, Gemünd, Mechernich und der Kirchenchor Vussen-Breitenbenden die Bühne und brachten ihre Vorträge dar.
An 07. September 1963 sang der MGV als Gast in Essen-Katernberg. Veranstalter war der Quartettverein Sängerfreunde. Die dort erzielten Erfolge sind den Sängern noch gut in Erinnerung.
Am 29. + 30. Mai 1965 fand in Vussem ein Musikfest statt. Nach dreijähriger Arbeit konnte die Bläsergruppe des MGV schon mit einem guten Programm auftreten. Mitwirkender war der Euskirchener Harmonieverein 1860 e.V.
1. + 2. Juli 1967
Der MGV feierte sein 75jähriges Bestehen in Verbindung mit dem Kr :sängerfest. Die Kölnische Rundschau berichtete u.a. wie folgt:
„Ein bemerkenswertes Konzert war des Stiftungsfestes Mittelpunkt. Die Gemeinde Vussem feierte mit Ihrem MGV das Fest des 75jährigen Bestehens. Nach einleitender Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Peter Deesen spielte zunächst ein Hornquartett des städtischen Opernhauses Essen. Anschließend trat der Solist des Abends, Opernsänger Willi Dans vom Opernhaus Essen, auf. Er sang das „Ave verum“ von W. A. Mozart und „Selig sind, die Verfolgung leiden“ von W. Kienzl. Herzlicher Beifall 6 dem Sänger für seine Darbietungen. Anschließend trug der MGV Vussem einige Lieder vor. Im ersten Teil des Konzertes wurden durchweg geistliche Lieder aufgeführt, im zweiten Teil Heimatlieder, und im dritten Teil standen Liebe und Abschied im Vordergrund. Den Abschluß bildete ein fröhlicher Ausklang. Die Besucher zeigten sich von den Darbietungen sehr angetan und spendeten immer wieder Beifall. Die Vussemer Sänger sind zu diesem Abend zu beglückwünschen. Bereits vor dem Konzert hatten die Mitglieder am Ehrenmal mit einer Kranzniederlegung ihrer Toten gedacht. Der Sonntag begann um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche mit einem Festgottesdienst. Aus Anlaß des 75jährigen Gründungsfestes hatte der Kreisängerbund das diesjährige Kreissängerfest nach Vussem vergeben.

Es wurde Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein mit einem Umzug im festlich geschmückten Ort feierlich begangen. Nach dem Umzug gestalteten die nachstehend genannten Chöre mit ihren Vorträgen das anschließende Freundschaftssingen: MGV Sötenich, Kirchenchor Vussem-Breitenbenden, Doppelquartett Eifelperle Heimbach, Gesangverein Frohsinn Kalenberg, MGV Eintracht Zingsheim, MGV Eintracht mit Damenchor Hausen, MGV Hellenthal, MGV 1853 Gemünd, MGV 1863 Mechernich, MGV Liederkranz Breitenbenden sowie der Gemeinschaftschor der Vereine des Sängerkreises Schleiden.“
75 Jahre MGV 1892 Vussem Kreissängerfest in Vussem 1967

Karneval
Geburtstagsständchen für Heinrich Hein „Ohm Hein“

Ausflug nach Dahlem, Gaststätte Dreesen 1972
7. April 1973: Großes Festkonzert zum 80jährigen Bestehen des MGV und 10 Jahre Bläsergruppe unter Mitwirkung des MGV Kommern
Ein anspruchsvolles Programm bot der MGV dem zahlreich erschienenen Publikum. Mit einem Gemeinschaftschor „Weihe des Gesanges“ von W. A. Mozart wurde der erste Teil begonnen. Moderne Arrangements brachte der MGV Vussem zu Gehör, u.a. El Condor Pasa, Spanish Eyes (Rot ist der Wein), Ave Maria no morro, Jarmila und Petruschka. Der MGV Kommern glänzte mit dem Solo „Die zwölf Räuber“. Den zweiten Teil des Konzertes eröffnete die Bläsergruppe des MGV mit der Ouvertüre „Fanal““. Es folgten: Modern Selection, Irma la Douce (Musicalmelodien), Münchner Kindl (Konzertwalzer), SaxoTrip (SaxophonSolo), Immer wieder schön (Evergreen-Potpourri) und Bella Italia (beliebte und bekannte italienische Melodien). Anhaltender Beifall belohnte die Sänger und Bläser für ihre gelungenen Darbietungen.
Festfestschrift des Männer Gesang Vereins 1892 Vussem
So haben denn die folgenden Jahre mehr oder weniger große und kleine Erfolge gebracht. Besonders die Bläsergruppe hat sich durch den ehrgeizigen, unermüdlichen und uneigennützigen Einsatz des Dirigenten bis weit über die Grenzen des Kreises Euskirchen hinaus einen guten Namen gemacht. Aber auch hier waren oft Schwierigkeiten durch Militärzeit, Beruf und Ausbildung zu überwinden.
Samstag, den 19. April 1975: Festkonzert des MGV 1892 Vussem unter dem Motto „25 Jahre Wiederaufbau in Gesang und Musik nach dem Kriege“. Mitwirkende waren der MGV Breitenbenden, MGV Kommern, MGV Vussem mit der Bläsergruppe sowie die Klaviersolistin Birgitta Wollenweber.

Dazu Schrieb der Bürgerbrief: „Das Festkonzert des MGV 1892 Vussem war ein voller Erfolg. Aus Anlaß des 25jährigen Aufbaues des MGV Vussem hatte der Verein zu seinem Festkonzert eingeladen. Neben zahlreichen Ehrengästen, unter ihnen Bürgermeister Peter Giesen, Gemeindedirektor Helmut Rosen und Vertreter des Kreis-Sängerbundes Schleiden, waren Viele Freunde des Gesangs und der Musik aus Vussem und benachbarten Orten erschienen. Sie alle wurden an diesem Abend von den mitwirkenden Vereinen ein wenig überrascht, denn niemand hätte es vorher geahnt, wie ausgezeichnet dieser Gesang- und Musikabend wurde. Lang anhaltender Beifall bewies den Mitwirkenden, wie richtig sie mit ihren ausgewählten Vorträgen lagen.

Unter dem Motto „Heimatliche Klänge aus Vergangenheit und Gegenwart“ gab der MGV mit seinem Blasorchester am 21. Mai 1977 aus Anlaß des 85jährigen Bestehens ein Konzert. Eine breite Palette von Volksliedern bis zu modernen Vertonungen beliebter Melodien wurden von rund 50 Sängern und Musikern dargeboten.
Festschrift und Festkonzert zum 25 jährigen Wiederaufbau des MGV 1892 Vussem
Am Samstag, den 21. Mai 1977 führte der MGV 1892 mit seiner Bläsertruppe ein Konzert durch: Konzert des MGV 1892 Vussem und seiner Bläsergruppe
Wunschkonzert am 12. Mai 1979
Beim Gemeinschaftskonzert des MGV und der Bläsergruppe des MGV gingen die Veranstalter erstmals direkt auf die Musikwünsche der Ortsbevölkerung ein. Der MGV hatte durch seine aktiven Mitglieder Fragebögen zur Entgegennahme der Wünsche verteilt. Nach der Auswertung stellte Josef Luxen, Dirigent der beiden Gruppen, ein anspruchsvolles Programm zusammen. Die Musikwünsche wurden in vier Blöcke unterteilt:
1. Festliche Musik – Opernchöre
2. Liebe und Abschied in Musik und Gesang
3. Musik und Gesang im Tageskreis und. Jahreslauf
4. Volkslied und Volksmusik
Übrigens lag die Beteiligung der Ortsbevölkerung an der Befragung bei 93 %. Dementsprechend war die Turnhalle in Vussem bis auf den letzten Platz besetzt. Sie war mit grünen Zweigen in eine festliche Konzerthalle verwandelt worden.
Chorkonzert des MGV.1892 Vussem am 13. April 1980 in der Pfarrkirche St. Margaretha Vussem:
Zum ersten Mal seit seinem fast 90jährigen Bestehen veranstaltete der MGV ein geistliches Konzert. Das Motto dieser Veranstaltung lautete: „Lobet Gott alle Welt.“ Die Einnahmen wurden der „Hilfe für Leprakranke!“ zugeführt. Der Termin war nicht sehr günstig (Weißer Sonntag) ; trotzdem hatte sich eine beachtliche Zahl an Zuhörern eingefunden. „Wenn der MGV Vussem ein Konzert veranstaltet, kann man gewiss sein, daß etwas erstklassiges geboten wird“, so der Bürgerbrief. In der Tat, dieses geistliche Konzert übertraf auch die hochgespanntesten Erwartungen. Dazu beigetragen hat auch der schöne Kirchenraum mit seiner guten Akustik.
15. + 16. Mai 1982: 90jähriges Jubelfest des MGV 1892 Vussem
Mit einem Festkonzert unter dem Motto „Mit Sang und Klang 90 Jahre lang“ begann das Jubiläum des MGV. Vor der offiziellen Begrüßung eröffnete das Streichquartett mit einer „Sinfonia da Camera B-dur“ den musikalischen Reigen. Vorsitzender Peter Dreesen konnte mehr als 300 Gäste in der Vussemer Turnhalle begrüßen und versprach einen schönen, festlichen Abend, was auch von allen Gästen später bestätigt wurde. Der Bürgerbrief schrieb u.a.: „Die gebotenen Darbietungen waren so vorzüglich, das es für die Mitwirkenden, nämlich den MGV Vussem, das Streichquartett Camerata da Chiesa Steinfeld und die Solistin Marielotte Fischer (Sopran), begleitet am Flügel von Liselotte Baumann stets anhaltenden Beifall gab.“


Der Vorsitzende des Kreissängerbundes Schleiden, Hans Pesch, entbot nun von allen Sängerinnen und Sängern des Kreissängerbundes herzliche Grüße und Glückwünsche. In seiner Ansprache sagte Hans Pesch: „Von einem Chor, der vom Einsatz, der Liebe zum Gesang und der Opferbereitschaft aller Mitglieder und der inneren Verantwortlichkeit lebt, weiß man, daß alles in Ordnung ist und so darf ich den MGV Vussem einen vorzüglichen Chor in unserem Kreissängerbund Schleiden nennen.“ Anschließend zeichnete Hans Pesch drei verdienstvolle Jubilare aus. Es waren Josef Luxen, der für seine über 30jährige Dirigentenund Chorleitertätigkeit eine Auszeichnung erhielt, Peter Dreesen wurde für 25jährigen Vereinsvorsitz und Fritz Gerhards für 50 jährige Singetätigkeit mit Verdienstnadel und Urkunde geehrt.
Am zweiten Tag des Jubelfestes wurden die zahlreichen Gastvereine ab 14.30 Uhr vom Eifelland-Blasorchester unter Leitung von Wolfgang Kompalka unterhalten. Dem großen Festzug um 15.00 Uhr schloß sich ein Freundschaftssingen der Chöre an, welches von vielen Sangesfreunden besucht wurde. „Erst gegen Abend konnte ein harmonisch verlaufenes Jubelfest, welches viel Mühe und Arbeit gekostet hatte, in herzlicher Eintracht beendet werden“ , so der Bürgerbrief vom 28. Mai 1982. Nachzutragen sei noch, daß der Umzug bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze stattfand. Dementsprechend war die Kehle trocken und der Durst groß.
Festprogramm zur 95 Jahrfeier des MGV 1892 Vussem
15. Januar 1983: Plötzlich und unerwartet verstarb unser Sangesbruder Arnold Wielspütz im Alter von 46 Jahren. Seit 1952 war er Mitglied und aktiver Sänger des MGV Vussem. Über dreißig Jahre sang er im 1. Baß. Verläßlichkeit und Pünktlichkeit zeichneten in aus. In der Bläsergruppe spielte er die Tuba.
Am 17. April 1983 nahm unser Chor am Gutachtersingen des .Kreissängerbundes Euskirchen in Kommern mit Erfolg teil. Gutachter war der Bundeschorleiter Professor Hermannjosef Rübben. Mit dem Lied „Das Ringlein“ von W. Nagel und „Die verschwiegene Amsel“ von F. Ris bekam der Chor gute Wertungsnoten.
Freitag, 04.11.1983: Herr Josef Luxen wurde in Würdigung seiner langjährigen Verdienste im kulturellen Bereich mit der „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ausgezeichnet. In seiner Laudatio begründete Landrat Josef Linden noch einmal, warum Josef Luxen die hohe Ehre zuteil wurde. Seit Jahrzehnten habe er sich mit Haut und Haaren der Musik verschrieben. Schon kurz nach Kriegsende nahm er als Dirigent des MGV Vussem den Taktstock in die Hand. Er hatte dieses Amt ohne Unterbrechung seit 1950 inne. 1962 hob Josef Luxen eine eigene Bläsergruppe des MGV aus der Taufe, die inzwischen ebenfalls weit über die Kreisgrenzen hinaus bekanntgeworden ist. Über die Musik hinaus zeigt Josef Luxen aber auch Talente auf anderen Gebieten. Als Vorsitzender des Ortskartells Vussem setzte er sich nicht zuletzt erheblich für eine intakte Dorfgemeinschaft ein.
Dienstag, 24.01.1984: Tief erschüttert und unfaßbar erhielten wir die Nachricht vom Tode unseres väterlichen Freundes und guten Kameraden, des langjährigen Chorleiters Josef Luxen. Sein unerwarteter Tod reißt eine kaum zu schließende Lücke in unsere Gemeinschaft. Josef Luxen war durch seinen unermüdlichen und uneigennützigen Einsatz unser Vorbild. Wir werden ihn nicht vergessen.
Samstag, 05. Mai 1984: Gutachtersingen in der Turnhalle Zingsheim Unter dem Motto „Wie schön blüht uns der Maien“ hatte der Sängerkreis Schleiden seine Chöre zum großen Gemeinschaftskonzert bzw. Gutachtersingen eingeladen. Nach dem plötzlichen Tod von Chorleiter Josef Luxen übernahm kurzfristig Wolfgang Konpalka die Leitung des Chores. Unter seinem Dirigat kamen das Chorwerk „Kommt der Frühling ins Tal“ von Rudolf Desch und der Volksliedsatz „Jubilate“ (Der Winter ist vergangen) in der Bearbeitung von Wilhelm Raabe in die Wertung. Der Gutachter, Professor Hermannjosef Rübben, beurteilte die Tonreinheit, den Chorklang, die Aussprache, Rhythmik, die Interpretation des Dirigenten und auch, ob die Stücke dem Können des Chores angemessen waren. Professor Rübben bescheinigte in seinem Gutachten, daß der Chor (ohne Druck) zu einer schönen, ausgewogenen Leistung fähig ist und sich in seiner Leistung erfreulich entwickelt hat. Gut so!
10. Oktober 1984: Im Alter von 72 Jahren verstarb Sangesbruder Johann Krebs. Er sang im 1. Tenor.
Herbst 1984: Kurt Carstens, Mitglied der Big-Band der Bundeswehr, übernimmt die Leitung des Chores.
Freitag, 22.03.1985: Die Bläsergruppe des MGV wird selbständig.
22.07.1986: Plötzlicher Tod unseres langjährigen Vereinskameraden Matthias Kuck. Schon wieder riß der Tod eine schwer zu schließende Lücke in unseren Chor. Seit dem Wiederaufbau des MGV im Jahre 1950 war Matthias Kuck Mitglied und aktiver Sänger in unserem Verein. Als Leistungsträger im 2. Baß wird er uns unvergeßlich bleiben. Kameradschaft, Ehrlichkeit und Frohsinn prägten sein Leben.
28.09.1986: Gutachtersingen der Chöre des Sängerkreises Schleiden in der Grenzlandhalle in Hellenthal unter dem Motto „Klingt ein Lied in allen Dingen“. 13 Chöre hatten sich dem Gutachter, Professor Hermannjosef Rübben aus Köln, gestellt, der mit feinem Gehör die Chöre bewertete. Der MGV Vussenm unter Leitung von Kurt Carstens trug die beiden Chorwerke
1. Abendlied von Rudolf Desch
2. Trösterin Musik von Anton Bruckner
vor. Die Benotung fiel sehr gut aus, z.B. „Tonreinheit recht ansprechend, Chorklang im Ganzen ausgewogen, anspruchsvoll, harmonisch. Weiter so engagiert arbeiten, das lohnt! gez. Prof. Rübben“.
95. Gründungsfest des MGV 1892 Vussem
Festkonzert verbunden mit dem Freundschaftssingen des Sängerkreises Schleiden am 02., 03. und 04. Oktober 1987 in der Turnhalle Vussem
13.11.1987: Chorleiter Kurt Carstens legte sein Amt nieder.
27.11.1988: Gutachtersingen in der Pfarrkirche Gemünd unter dem Motto „Geistliche Musik zur Advent und Weihnachtszeit“
Heinz Bönn, Chordirektor aus Krefeld, war der Gutachter dieses Konzertes. Der MGV Vussem unter neuer Leitung von Anno Hein kam mit den Titeln
1. Es kommt ein Schiff geladen – Satz von Hugo Herrmann
2. Motette – Satz von Emil Rabe
in die Wertung und erhielt folgende Benotung:
“Tonreinheit = 1 (für beide Chorwerke)
Chorklang = 2 (für beide Chorwerke)
Gestaltung, Auffassung, Dynamik, Phrasierung, Rhythmik = 2 (für beide Chorwerke)
Gute Intonation = der wichtigste Punkt beim Chorgesang
Sonntag, 18. Dezember 1988: Chöre und Solisten singen geistliche Lieder zur Weihnachtszeit
Am vierten Adventssonntag, 17.00 Uhr, veranstaltete der gemischte Chor „Euterpe“ in der katholischen Pfarrkirche St. Hubertus Obergartzem sein Weihnachtskonzert. Es wirkten mit:
MGV Satzvey, Chorgemeinschaft Firmenich Obergartzem, ein Streichorchester und der MGV Vussem unter der Leitung von Anno Hein.
Als Solisten traten auf: Wietse Lukkes, Bariton und Rainer Waasem, Orgel.
11.03.1989: Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem
Zum neuen Vorsitzenden wurde Willi Schütt gewählt. Peter Dreesen, der das Amt des 1. Vorsitzenden 33 Jahre lang innehatte, stellte sich nicht mehr zur Wahl.
Nach der Sommerpause 1989 übernahm Kurt Carstens wieder die musikalische Leitung des MGV.
22. Juni 1989: Nach langer, schwerer Krankheit verstarb im Alter von 74 Jahren unser ältestes aktives Mitglied Fritz Gerhards. Er war Träger der Goldenen Verdienstnadel des Kreissängerbundes. Für fünfzigjährige Singetätigkeit war er mit einer Urkunde in einem Festakt beim 90 jährigen Stiftungsfest des MGV am 15. Mai 1982 geehrte worden. Fritz Gerhards sang die zweite Baßstimme. Pünktlichkeit und Gemütlichkeit zeichneten ihn aus.
Samstag, 17. März 1990: Kreissängertag in Vussem um 14.00 Uhr in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“
Ausrichter des Sängertages war der MGV Vussem, der mit einigen Liedern die Versammlungsteilnehner erfreute.
Sonntag, 17. Juni 1990 in Ripsdorf Freundschaftssingen der Chöre des Sängerkreises Schleiden im Rahmen des 80-jährigen Bestehens des MGV Liederkranz Ripsdorf 1910.e.V.
MGV 1892 Vussem auf Tournee – Unter diesem Motto fand am 19.08.1990 von 11.00 bis 12.30 Uhr ein Kurkonzert am Musikpavillon Heimbach statt. Stücke des klassischen Chorgesanges, aber auch Schlager erklangen unterhalb der Burg. Am Sonntag, dem 26.08.1990 ließ der MGV um 11.00 Uhr im Kurzentrum Gemünd seine Stimmen erschallen, und das mit großem Erfolg.
Der MGV Vussem veranstaltete am 17.11.1990 ein Festkonzert mit Jubilarehrung im Rahmen des 40-jährigen Wiederaufbaues nach dem Kriege. Mit von der Partie waren an diesem Abend der MGV Kommern mit seinem Leiter, Herrn Bleeker und dem Solisten Willi Tiemann, sowie der Kirchenchor Vussem-Breitenbenden unter Leitung von Anno Hein.
Samstag, 27. April 1991: 20.00 Uhr Frühlingskonzert im Atrium der GHS Jünkerath
Mitwirkende: MGV Vussem
Musikverein Jünkerath
Kurt Carstens legte an diesem Abend erneut sein Amt als Chorleiter nieder.
Mit Wirkung vom 06.05.1991 wurde Heinz Sistig als neuer Chorleiter des MGV Vussem bestellt.
14. Juni 1991: Goldhochzeit der Eheleute Lingscheid unter Mitwirkung des MGV
23.11.1991: Chorkonzert des MGV Komnern Unter dem Motto „Dort möcht ich sein…“ präsentierten der MGV Kommern, der MGV Vussem, der Sängerkreis Euskirchen und das Mandolinenorchester Kuchenheim einen bunten Melodienstrauß.

Kommern 1991
30. November 1991: Gutachtersingen in der Aula des Schulzentrums Blankenheim
Ein Gedanke zu „Vereinsgeschichte von 1892 bis 1992“