Chronik bis – 1900

1830

Februar

Nach einer siebenjährigen Dienstzeit an der Volksschule in Vussem erhielt der Lehrer Friedrich Bernsdorf seine Versetzung nach Frentz bei Langerwehe. Mit Verfügung der königlichen Regierung wurde dem Lehrer Josef Buntrock die freigewordene Lehrerstelle übertragen. 1)

Im Sommerhalbjahr besuchten fünfundsiebzig Schüler die einklassige Volksschule. 1)

28. Juli

Der Erzbischof aus Köln weilte zur Firmung in Holzheim. Aus Vussem erhielten zehn Kinder das Sakrament der Firmung. 1)

Im Rechnungsbuch des Bürgervereins, des späteren St. Margarethen-Kapellenbauvereins, sind 167,27 Mark an Einnahmen und 31,70 Mark an Ausgaben verzeichnet.
Somit hatte die Kasse am Jahresende einen Bestand von 1.022,08 Mark.

Dem Vorstand des Vereins gehörten an:
Präses: Johann Josef Müller,
Rendant: Peter Josef Metzen,
Schriftführer: Peter Hein.

Die alte Spritze von 1830

Wir schreiben den 1. April 2024 und es ist kein Scherz:.

Vor ein paar Wochen ist eine Festschrift der „Freiwilligen Feuerwehr Vussem von 1936 – 1986“ aufgetaucht. In dieser Festschrift wird eine alte Feuerspritze von 1830 erwähnt, die jetzt im Freilichtmuseum stehen soll.

Und in der Tat: Winfried Barion ist dort gewesen und hat sie gefunden. Sie steht in der Abteilung „Mittelrhein“, im alten Spritzenhaus (Pos. 39) hinter der alten Schmiede (Pos. 38). Man kann auch noch ganz schwach den Schriftzug „Bürgermeisterei Vussem“ lesen.

Um diese Spritze zu erhalten, müsste man eine Möglichkeit finden, diese alte Spritze wieder so zu restaurieren, dass sie wieder als alte Spritze Vussem erkennbar wird.

Originalaufnahme vorne
Die Seitenbeschriftung ist nur schwer zu erkennen
Aufnahme von der Seite

1890

Februar

Nach einer siebenjährigen Dienstzeit an der Volksschule in Vussem erhielt der Lehrer Friedrich Bernsdorf seine Versetzung nach Frentz bei Langerwehe. Mit Verfügung der königlichen Regierung wurde dem Lehrer Josef Buntrock die freigewordene Lehrerstelle übertragen. 1)

Im Sommerhalbjahr besuchten fünfundsiebzig Schüler die einklassige Volksschule. 1)

Montag, 28. Juli 1890

Der Erzbischof aus Köln weilte zur Firmung in Holzheim. Aus Vussem erhielten zehn Kinder das Sakrament der Firmung. 1)

Im Rechnungsbuch des Bürgervereins, des späteren St. Margarethen-Kapellenbauvereins, sind 167,27 Mark an Einnahmen und 31,70 Mark an Ausgaben verzeichnet.
Somit hatte die Kasse am Jahresende einen Bestand von 1.022,08 Mark.

Dem Vorstand des Vereins gehörten an:
Präses: Johann Josef Müller,
Rendant: Peter Josef Metzen,
Schriftführer: Peter Hein.

Zumindest so schnell, bevor sie im Freilichtmuseum „vor die Hunde geht“!

1891

Während des Sommerhalbjahres besuchten einundsiebzig Schüler regelmäßig die Schule. Wegen zu starker Hitze fiel der Unterricht an drei Nachmittagen aus. Vom 16. August bis 6. September wurde der Nachmittagsunterricht wegen Erntearbeiten ausgesetzt. Das Sommerhalbjahr schloss mit dem 13. September. Der Lehrer musste an einer sechs Wochen dauernden militärischen Übung teilnehmen. 1)

1892

Johannes Disternich gründete mit einigen Männern und Jünglingen den Vussemer Männergesangverein. Im Paragraphen 1 der Statuten vom 1. Oktober 1892 heißt es:
„Der Verein hat sich hauptsächlich gebildet, um an einem Neubau der Vussemer Kapelle mit zu wirken und den kirchlichen Gesang herbeizuführen, sowie auch die fröhlichen, gemeinschaftlichen Unterhaltungen durch Gesellschaftslieder emporzuheben und dadurch „unanständige Lieder“ zu verbannen.“ 2)

1893

Freitag, 3. März 1893

Der Schulleiter Josef Buntrock erhielt nach dreijähriger Tätigkeit in Vussem eine Anstellung bei der Domschule in Aachen. Zu seinem Nachfolger ernannte die königliche Regierung Jean von Wersch.1)

Freitag, 18. August 1893

Im Alter von 65 Jahren verstarb der Vussemer Mahlmüller Nikolaus Dillenburg. Der Verstorbene stammte aus Rütt bei Krekel und war mit Margarethe, geborene Heck, verheiratet. Die Familie Dillenburg übernahm gegen Ende der 60iger Jahre die Mahlmühle. Die Nachfolge des Nikolaus Dillenburg trat der Sohn Karl an. 3)

1894

Montag, 22. Januar 1894

Der königliche Kreisschulinspektor Dr. Schaffrath revidierte (inspizierte) die von Lehrer Johann van Wersch geleitete Schule. In dieser Zeit besuchten 61 Kinder die einklassige, katholische Volksschule. 1)

1895

Nach dem Tod des Daniel Bertram, Schneidmühle, übernahm der Sohn Sigmund das anfallende Erbe, bestehend aus:
a) Flur 30 Nr. 661a/141 Schneidmühle, Wiese, 74,16 ar
b) Flur 30 NR. 668/142 Hausgarten, 10,15 ar
c) Flur 30 Nr. 143 Hofraum, 1,41 ar
samt allen auf diesen Parzellen befindlichen Gebäuden und Immobilien.

Die Geschwister:
1. Sophie, verheiratete Schuh, in Duisburg wohnend,
2. Henrietta, verheiratete Löhr, in Schleiden wohnend
3. Amalia, verheiratete Axmacher, in der Schneidmühle wohnend,
4. Carl, als Ober Postassistent in Aachen wohnend,
erhielten eine finanzielle Abfindung. Zu dem Erbe gehörte auch das auf dem Grundstück, Flur 30 Nr. 143 befindliche Wohnhaus mit der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ (heute Triererstraße Nr. 55).
Schon vor 1840 betrieb Jakob Bertram (Großvater des Sigmund) bei der Schneidmühle eine Schankwirtschaft.

1896

Montag, 19. Oktober 1896

Der Lehrer Heinrich August Lange wurde an der Schule provisorisch
angestellt. Wegen der ungünstigen Witterung im Herbst und der zurück gebliebenen Kartoffelernte erfolgte eine Verlängerung der Herbstferien bis zum 27. Oktober. 1)

1897

Freitag/ Dienstag, 21./23. März 1897

Während der im Jahreskreis begangenen Festlichkeiten nahm das Gedenken an den 100. Geburtstag Kaiser Wilhelm I. einen besonderen Platz ein. Eine Verfügung der Behörde bestimmte, die Feiern vom 21. bis 23. März zu veranstalten. Am 21. März, einem Sonntag, fand die kirchliche
Feier statt. Montags folgte die Feier in der Schule nach der damals bekannten Art des Kaiser Geburtstags. Die Kinder erhielten Backwerk, das die Gemeindekasse bezahlte. Am 23. März trafen sich die Schulkinder aus den Orten Holzheim, Breitenbenden, Vussem, Eiserfey, Weyer, Zingsheim, Pesch und Harzheim an der Kakushöhle. Hier wurde mit 650 Schulkindern bei munteren Spielen und Gesang gefeiert. Das Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgebung berichtete, wie die Belegschaft der Vussemer Neuhütte den Festtag beging:
„Schon am Vorabend hallte das Echo der Böller von den Bergen wider und rief die Arbeiter herbei, um beim Gerstensaft das Andenken an den unvergeßlichen Kaiser Wilhelm den Großen zu feiern und in begeisterter Liebe zu dem Heldenkaiser Ausdruck zu verleihen. Zugleich kennzeichnete diese Feier auch das fast ideale Verhältnis zwischen Arbeitgeber und den Arbeitern, welches
wegen seiner Seltenheit zu unserer Zeit gewiß Hervorhebung verdient.“ 1) 7)

1898

Der Kirchenweg zur Pfarrkirche in Holzheim war schon lange bei regnerischem Wetter schlecht begehbar. Aufgrund seiner Lage in den Gemeinden Holzheim und Harzheim unterblieb in den letzten Jahren die Instandhaltung. Erst in diesem Jahr trug man eine dicke Lage Gießereischlacke auf und erreichte somit die Trockenlegung des Weges. 1)

1899

Sonntag, 17. November 1899

Vom Kreis – Haupt – Ausschuss erhielt der Hammerschmied und Gastwirt Sigmund Bertram, Schneidmühle, Gemeinde Vussem-Bergheim, die Erlaubnis, den bestehenden gastwirtschaftlichen Betrieb auch auf den Garten auszudehnen. 5)

1900

Dienstag, 20. März 1900

In der Vussemer Kapelle wurde ein Kreuzweg errichtet. Wilhelm Hellings, Pfarrer zu Holzheim, hinterließ hierzu folgendes schriftliches Zeugnis:
„Bezeugte Niederschrift über die canonische Errichtung des Heiligen Kreuzweges in der Kapelle Vussem, Pfarrei Holzheim, Dekanat Gemünd:
Kraft der Vollmacht, die vom Hochwürdigsten Erzbischof Dr. Hubertus Simar zu Köln mit apostolischer Autorität mir verliehen wurde, habe ich, Wilhelm Hellings, Pfarrer zu Holzheim, den Kreuzweg mit den verbundenen Ablässen heute in der öffentlichen Kapelle zu Vussem nach den Regeln, die von der Ablaßcongregation am 10. Mai 1742 vorgeschrieben sind, errichtet. Zum Beweis
der Richtigkeit habe ich dieses Zeugnis mit der Hand geschrieben.“ 6)

Für den betrieblichen Gütertransport zwischen der Neuhütte und dem Bahnhof in Mechernich nahm die Firma Eisengießerei Gebrüder Girards eine Straßendampflokomotive in Betrieb. Der Fuhrunternehmer Hubert Girards bot seinen Fuhrpark, bestehend aus drei großen Frachtwagen, zwei Schlagkarren und einem Fracht- und Holzschlitten nebst zwei schweren Ackerpferden, zum
Verkauf an. 7)

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