Die Jahre 2001 – 2002

Samstag, 10. Februar 2001

Abendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem mit anschließender Jahreshauptversammlung im Vereinslokal.

Unter Mitwirkung des MGV begann um 19:00 die schon zur Tradition gewordene Jahresmesse, die von Kaplan Schneider zelebriert wurde. Mit dem Eingangslied aus der Schubertmesse „Wohin soll ich mich wenden“ verstand es der Chor, die Aufmerksamkeit der Gläubigen auf sich zu lenken.
Nach dem Evangelium nach Joh. Kapitel 10, Vers 10-16, das vom guten Hirten handelte, und über dieses Thema der Priester predigte, sang der Chor das „Ave verum“ von W. A. Mozart. Bei diesem Vortrag schmolzen die Sänger unter den temperamentvollen Händen von Chorleiter Heinz Sistig zu einem homogenen Chor zusammen und ließen den Funken dieser wunderschönen Musik auf die andächtig lauschenden Zuhörer überspringen.
Zum Offertorium erklang das Lied von Franz Schubert: „Du gabst, o Herr, mir Sein und Leben“. Hierbei konnte der Chor durch den feinfühligen und ausgewogenen Chorklang überzeugen. Langsam und bedächtig, die Vorzeichen pp und ff beachtend, kam zum Sanctus „Heilig, heilig“ ebenfalls aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert zu Gehör. Ein altrussischer Kirchengesang von Quirin Rische mit dem Titel „Dir singen wir“, der bei der Kommunionfeier zur Aufführung kam, löste bei den Gottesdienstbesuchern einen wahren Gänsehaut-Effekt aus, wie man uns im Nachhinein berichtete.
Am Schluß der Meßfeier kam noch das „Abendlied zu Gott“ von Rudolf Desch zur Geltung. Kaplan Schneider bedankte sich anschließend beim Chor für die schöne Mitgestaltung des Gottesdienstes. Diese Worte des Dankes riefen auch ein positives Echo bei den Kirchenbesuchern hervor, die daraufhin respektvoll applaudierten.
Niederschrift über die Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem vom 10.02.2001 in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“.

Tagesordnung Punkt 1:
Wie üblich vor Beginn der JHV gestaltete der MGV um 19.00 Uhr einen Gottesdienst für die Lebenden u. Verstorbenen des MGV.
Hiernach begann um 20.00 Uhr die JHV. Der Vorsitzende Willi Schütt begrüßte die Anwesenden (19 aktive u. 2inaktive Mitglieder) und dankte dem Chorleiter Heinz Sistig sowie dem Vorstand für die im vergangenen Jahr geleistete Vereinsarbeit. Auch dem Chronisten Michael Wielspütz galt ein besonderer Dank für die erstellte Vereinszeitung. Während einer Gedenkminute gedachte man den verstorbenen Vereinsmitgliedern; im letzten Jahr verstarben: Josef Frings, Heinz Sanden sen. und Willi Bertram.

Tagesordnung Punkt 2/3:
Bernhard Mießeler verlas die Niederschrift vom 15.01.2000 und gab einen Tätigkeitsbericht für die Zeit v. 15.01.2000 – 10.02. 2001; Einwendungen hierzu gab es nicht.

Tagesordnung Punkt:
Es folgte der Kassenbericht, vorgetragen von Fritz Pütz, der folgendes brachte:
Einnahmen:        8.032,92 DM,
Ausgaben:          6.276,03 DM,
Gewinn:              1.745,89 DM.
Erfreulich hierbei waren die besonderen Einnahmen, wie:
740 DM Spenden,
750 DM Fa. Rondo (Werbeabend),
599 DM Konzert-Einnahmen,
1.100 DM aus Werbung sowie
600 DM aus Goldhochzeiten und dgl..

Tagesordnung Punkt 5:
Borker Werner, als Kassenprüfer mit Fünfzig Philipp, bestätigte die exakte Kassenführung und bat um Entlastung des Vorstandes, was einstimmig geschah.

Tagesordnung Punkt 6/7:
Als Versammlungsleiter zur Vorstandsneuwahl wurde Mies Arnold bestellt, der dem bisherigen Vorstand für die geleistete Arbeit zum Wohle des Vereins dankte und die Neuwahl einleitete. Ihre bisherigen Ämter stellten zur Vfg.: Vogelsberg als 2. Vorsitzender, Mießeler als 1. Schriftführer und Wenderdel als 2. Schriftführer.

1. VorsitzenderWilli Schütt
2. VorsitzenderUdo Greuel
1. Schriftführer Wolfgang Schulz
2. SchriftführerBernhard Mießeler
1. KassiererFritz Pütz
2. Kassierer Hans Nellesen
NotenwartAlfred Brell

Tagesordnung Punkt 8:
Als Kassenprüfer wurden einstimmig gewählt: Vogelsberg Matthias, Mies Arnold und Klinkhammer Hans.

Tagesordnung Punkt 9:
Für 2001 wurden folgende Auftritte vorgesehen:

Tagesordnung Punkt 10:
Kurkonzert in Heimbach am 24. Juni sowie eventuelle Wiederholung auf Anfrage der Stadt Heimbach.

Vorweihnachtl. Konzert in Vussem, eventuell Wiederholung in Marmagen (Rehaklinik).

Maiansingen in Vussem u. Breitenbenden.

Tagesordnung Punkt 10:
Verschiedenes: ‚
hier wurden folgende Themen angesprochen und heiß diskutiert:

1Schlechter Besuch der Chorproben sowie künftige Satzproben für Ziele in 2001 (Sistig)
240jähriges Bestehen der Sängerlinde in 2002 (Wielspütz)
3Einweihung der Josef-Luxen-Straße im Feytal (Schütt)
4Terminabsprache mit dem Musikverein bei gemeinsamen Auftritten, wie z. B. Goldhochzeit Busch (Schmidt Hubert)
5Art und Form der Mitgliederwerbung, dringendes Bedürfnis (Schulz Wolfgang)
6Vereinsausflug – Grillfest – gemütl. Abend in 200l. Bei diesen Themen wurde reichlich Dampf  abgelassen zu:
1) beschämende Beteiligung der aktiven Sänger am Ausflug 2000,
2) mangelhafte Beteiligung der aktiven Sänger am Werbeabend,
3) allgem. Desinteresse der aktiven Sänger am Vereinsgeschehen.

Mies Arnold formulierte wie folgt:
Der Vorstand bestimmt die Richtung und nimmt den Aktiven die Entscheidung ab.

Abschließend wurde noch heiß diskutiert über die anstehende Beitragserhöhung des DSB für die aktiven Mitglieder, künftig 15,56 DMpro Kopf (einschl. Versicherungsbeitrag).

Bernhard Mießeler

(stv. Schriftführer)

Nachtrag:
Nach der Jahreshauptversammlung saß man noch in gemütlicher Runde beisammen. Ich verlas zum aktuellen Thema „Beitragserhöhung des DSB“ einen Bericht über den Beitritt zum DSB, der am 17. Januar 1952 vollzogen wurde. Der Beitrag betrug pro Mitglied 1 DM. Heute sind es schon 11 DM. Der damalige Schriftführer Franz-Josef Linden, der heute in Köln-Pulheim lebt, schrieb folgendes dazu: „Da wir nur Vorteile haben bei einem Beitritt, ist der Vorstand dem Wunsch der Allgemeinheit gefolgt, und wir haben uns dem Deutschen Sängerbund angeschlossen“.
Des weiteren berichtete ich über einen Liederabend mit dem MGV Cäcilia Weyer, der am 12.01.1952 im Saale Schneider in Vussem stattfand. Dieses Konzert war der erste größere öffentliche Auftritt unseres nach dem Kriege neu entstandenen Gesangvereins, der ein voller Erfolg wurde.
Anschließend brachte ich noch einmal unser Sängerfest zum 60jährigen Bestehen, das am 2. und 3. August 1952 begangen wurde, in Erinnerung. Für das Jubiläumskonzert, das am Samstag, den 2. August aufgeführt wurde, konnten wir ein 30 Mann starkes Blasorchester aus Essen-Altendorf, dessen Mitbegründer der Vater unseres Chorleiters Josef Luxen war, und einen Baß-Buffo-Sänger, Hermann Lümmer von der Staatsoper Dortmund, gewinnen. Dieses Konzert war für alle Beteiligten ein tolles Ereignis. Am folgenden Tag gestaltete das Blasorchester die Meßfeier mit feierlicher Musik. Nach einem Umzug durch den festlich geschmückten Ort fand am Nachmittag ein Freundschaftssingen auf der Festwiese an der Schneidmühle von Fräulein Anna Donner bei herrlichem Wetter und unter Mitwirkung folgender Vereine statt, die größtenteils nicht mehr existieren: Eiserfey, Weyer, Kalenberg, Gemünd, Mechernich, Zülpich-Hoven, Satzvey und Breitenbenden. Sötenich und Strempt waren trotz Zusage nicht erschienen. Nach dem Freundschaftssingen erfreuten sich noch Jung und Alt auf dem Tanzboden im Freigelände an der Schneidmühle.
Besonders die älteren Sangesbrüder waren von diesen Erlebnissen doch sehr angetan. Es wurde noch viel darüber erzählt, und man schwelgte förmlich in diesen alten Erinnerungen, ehe man zur späten Stunde fröhlich und gut gelaunt den Nachhauseweg antrat.

P. S.: Vorher hatte ich noch kundgetan, daß unser bewährter Chorleiter Heinz Sistig in diesem Jahr seine zehnjährige Dirigententätigkeit begehen wird (Mai 1991 – Mai 2001), und aus diesem freudigen Anlaß eine CD herauskommen wird.

Donnerstag, 15. März 2001

Vorstandssitzung

Niederschrift über die Vorstandssitzung des MGV am 15.03.01 um 20.00h in der „Schneidmühle“

Der Vorsitzende Willi  Schütt eröffnete die Vorstandssitzung pünktlich um 20.00 h und begrüßte die vollzählig erschienenen Vorstandsmitglieder, in ihrer Mitte zwei neue Gesichter: Udo Greuel als stellvertretender Vorsitzender und Wolfgang Schulz als Schriftführer.

Folgende Tagesordnungspunkte wurden besprochen:

1) Veranstaltungen im Jahre 2001/ 2002
–    Maiansingen in Breitenbenden und Vussem am 30.04.01
–    Kurkonzert in Heimbach am 05.08.01 – Beginn 16.00 h

Adventskonzert in der hiesigen Pfarrkirche (evtl. am 16.12.01). Grundsätzliches O.K. seitens Pfr. Pühringer liegt vor, doch muß der Pfarrgemeinderat noch zustimmen. Es ist noch abzuklären, ob das Konzert mit Fremdbeteiligung (Musikverein, Kirchenchor) durchgeführt wird. Grundsätzlich wurde dies vom Vorstand gutgeheißen. Inwieweit ein zweites vorweihnachtliches Konzert stattfinden kann, ist noch abzuklären. U.a. wird Willi Schütt sich mit Pfr. Frohn bezüglich eines Konzertes in der Reha in Marmagen in Verbindung setzen.
–    Grillfest auf dem Sportplatz. Als Termin wurde der 23.06.01 ins Auge gefasst.
–    Die Anfrage einschlägiger Firmen (u.a. Rondo) bezüglich einer Verkaufsveranstaltung im laufenden Jahr wurde mit 7 Nein-Stimmen abgelehnt.

2) Werbung neuer Sänger

Neben erneuter Werbung in der einschlägigen Presse wie dem Bürgerbrief wurde auch angeregt, gezielt durch ein Werbeschreiben mit Antwortkupon mögliche Interessenten direkt anzusprechen. Dieser Brief soll persönlich vor allem bei Neubürgern in Vussem und den Nachbarorten verteilt werden. Für Breitenbenden sagte Bernhard Mießeler bereits zu, diese Verteilung zu übernehmen.
Ferner ist geplant, durch öffentliche Auftritte z.B. in Form eines „Frühschoppensingens“ u.a. in Eiserfey auf uns aufmerksam zu machen. Als mögliche Termine hierfür wurden der 20.05.01, 27.05.01 oder 10.06.01 ins Auge gefasst.

3) Konzert anlässlich des 110-jährigen Bestehens des MGV

Diese Veranstaltung ist für Juni/Juli 2002 geplant. Ein Festkommers ist nicht vorgesehen; Samstag soll ein Konzert stattfinden mit Ehrung der Jubilare, Sonntag dann ein Freundschaftssingen. Mit der eigentlichen Planung wird nach den Sommerferien begonnen.

4) Verschiedenes

Alfred Brell wies daraufhin, daß unsere Sängerlinde Gefahr läuft, der Axt zum Opfer
zu fallen, da sie der neuen Feuerwehreinfahrt im Wege steht. Wir werden dies im
Auge behalten; wenn der Baum letztendlich doch nicht zu retten ist, sollte unsererseits auf einem Ersatz bestanden werden.
Mitbenutzung unseres Klavieres durch den Kirchenchor. Der ursprüngliche Vorschlag des Vorstands auf 50%ige Kostenbeteiligung am Stimmen des Klaviers sowie eventueller Reparaturen wurde dahingehend geändert, daß der MGV jährlich DM 100,00 aus der Kirchenkasse erhält.
Unser Notenwart Alfred Brell bemängelte den ihm zur Verfügung stehenden Platz zum Unterbringen seiner Notentaschen. Willi Schütt versprach, diesem Umstand abzuhelfen.
Wolfgang Schulz stellte einen neuen Briefbogen vor, der auch das neue Logo des
Deutschen Sängerbundes beinhaltet. Mehre Farbnuancen standen zur Diskussion, doch entschied man sich letztendlich für die in der Anlage beigefügte Ausführung.

53894 Mechernich, den 03.04.2001 

Der offizielle Teil der Versammlung endete um 21.45 h.

Samstag, 31. März 2001

Umwelttag in Vussem von 9:00-13:00 Uhr.

Liebe MitbürgerInnen!

Ärgern Sie sich auch darüber, wie es rund um Vussem aussieht? Schluss damit!
Zum Frühjahrsbeginn wollen wir „Hausputz“ halten und Vussem und Umgebung vom Unrat befreien. Die Stadt Mechernich stellt uns Müllsäcke, Container und
andere Hilfsmittel zur Verfügung.
Alle Bürger und Bürgerinnen, Mitglieder von Vereinen und vor allem auch Jugendliche und Kinder sind herzlichst eingeladen.

Wir treffen uns am 31.3.01 um 9:00 Uhr an der Schule.

Dann ziehen wir in Gruppen los oder werden zum Anfangspunkt gefahren. Alles weitere werden wir am 31.3.01 besprechen. Zwecks Rückfragen oder hilfreichen Vorschlägen bitte ich anzurufen.
Um 13:00 Uhr können wir uns nach getaner Arbeit stärken.
Bringt bitte Handschuhe mit und zieht euch dem Wetter entsprechend an!

Ich freue mich auf eine große Beteiligung!

Ihr Ortsvorsteher
(02484/1678)

PS: Alle, die sich nicht an der Aktion beteiligen können, können dies durch eine Spende für Imbiss und Getränke wieder gut machen.

Zum Frühjahrsputz in der Natur hatte unser neuer Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer mit 250 Mitteilungsblättern an alle Haushalte und Vereine von Vussem für die erste Umweltaktion geworben (siehe oben). Um 9:00 rückten ca. 80 Mitglieder von Vereinen, Jugendliche, Kinder und zahlreiche Bürger von Vussem mit Müllsäcken und Greifwerkzeugen bewaffnet aus, um zum Frühjahrsbeginn in der Natur „Hausputz“ zu halten, d. h.: die Umgebung von Vussem von Unrat zu befreien.
Auch der MGV 1892 Vussem beteiligte sich mit sieben aktiven Mitgliedern an dieser sinnvollen Aktion. Einzelne Gruppen wurden eingeteilt und bekamen Reviere zugewiesen, wo sie die Straßengräben, Wiesen- und Waldränder, sowie den Feybach von achtlos weggeworfenem Müll und Unrat säubern sollten. Akribisch sammelte u. a. unser Chorleiter Heinz Sistig das vom Karnevalsumzug übriggebliebene Papier auf, das vorwiegend in Hecken und Zäunen steckte. Unser Vorsitzender Willi Schütt war mit der Freiwilligen Feuerwehr für die Feybachsäuberung eingeteilt worden. Da aber seine Stiefel poröse Stellen aufwiesen, bekam er bei dieser Aktion nasse Füße, was ihn aber nicht im geringsten störte. Für die Säuberung am Sportplatz, Friedhof, Nordstraße und Höhenweg beteiligten sich die Sangesbrüder Peter Gülden und Michael Wielspütz, wogegen Sbr. Bernhard Hoffmann an der Autobahn, Kohlstraße und Holzheimer Weg eingeteilt war. Entsprechend war das Ergebnis. Tonnenweise konnte man den Unrat an der Sammelstelle Holzheimer Weg/Friedhofsweg beim Anwesen Mies am Nachmittag begutachten, der vom Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen und unserem Kassenwart Fritz Pütz, sowie der Firma Bruns mit ihren Fahrzeugen eingesammelt worden war.
Alte Autoreifen waren der Renner und hatten dutzendweise in der Landschaft herumgelegen, ebenso verrostete Fässer, Ölkanister, Schrott, Jägerzäune und alte Möbel. Bierdosen und Flaschen wurden massenhaft eingesammelt. Über eine Gruppe freute sich der Ortsvorsteher ganz besonders: der neue Mechernicher Pfarrer Pühringer, der u. a. auch für Vussem zuständig ist, war mit den Messdiener und Kommunionkindern zum Müllsammeln angetreten. Sie hatten u. a. einen BH und den Korb vom letzten Hahnenköppen gefunden. An der Kordel hingen noch die Füße des Kirmeshahns. Die Stadt Mechernich hatte Müllsäcke und Hilfsmittel zum Aufsammeln, sowie einen Anhänger für die Beseitigung des Unrats bereitgestellt. Dieser Anhänger konnte aber bei weitem nicht den riesigen Müllberg aufnehmen, so daß noch einiges für den Abtransport daneben gestellt wurde.
Nach dieser gelungenen Sammelaktion wurden gegen 13:00 die fleißigen Helfer mit einer deftige Erbsensuppe verwöhnt. Außerdem erhielt jedes Kind als Dank für seine Bemühungen einen Schoko-Osterhasen. Auch Ostereier konnten nach Belieben verputzt werden. Für Getränke war auch reichlich gesorgt worden. Das Geld für die Versorgung der eifrigen Sammler hatten zum größten Teil Vussemer Bürger gespendet, die nicht aktiv an dieser Aktion teilnehmen konnten.

Resümee dieser Veranstaltung:
Diese Aktion macht deutlich, daß Müll nicht nur achtlos weggeworfen wird, sondern meist vorsätzlich in zunehmendem Maße in der Landschaft entsorgt wird. Am besten kann man dies an Parkplätzen beobachten, wo Müll einfach abgestellt oder gedankenlos in die Gegend geworfen wird. Zur Beseitigung müssen Unsummen an Geld aufgebracht werden, das letztendlich dem Steuerzahler aufgebrummt wird.

Kölner Stadt-Anzeiger                        -Nr. 79- Dienstag, 3. April 2001 – SES 11

MEHRERE Anhänger Müll und Unrat sammelten die rund 80 fleißigen Helfer am Samstag rund um Vussem ein. Unmengen Autoreifen und verrostete Ölkanister lagen in der Landschaft umher.

(Bilder: Reiner Züll)

Im Bürgerbrief der Stadt Mechernich dankte Johannes Klinkhammer:

Aus dem Kulturund Gemeinschaftsleben

Danke an alle Vussemer „Müllsammler“

Am Samstag, den 31.3.2001 war bei uns in Vussem zum 1. „Umwelttag“ aufgerufen worden, und es galt, unser Dorf und seine Umgebung von Unrat zu befreien. Es war erfreulich, wie viele Bürger und Bürgerinnen sich an dieser Aktion beteiligten. Das Sammeln hat sich (leider) auch gelohnt: sehr viel wurde zusammengetragen und von der Stadt abtransportiert. Ich danke allen Mitbürgern, den Vertretern der Vereine und u.a. den Kindern für ihre rege Beteiligung.

Unser aller Dank gilt auch den Gebern von Geld- oder Sachspenden. Sie ermöglichten uns einen gemütlichen Abschluss der Aktion.

Gez. Johannes Klinkhammer Ortsvorsteher

Dienstag, 17. April 2001

Feier zur 10jährigen Chorleitertätigkeit von Heinz Sistig

Zur Verschönerung dieses Festes hatte sich der Vorstand einiges einfallen lassen, zumal alles vor dem Chorleiter geheim gehalten werden musste. Nur seine Frau Anita war über den Ablauf informiert und zur Geheimhaltung verpflichtet worden. 15 Minuten vor der eigentlichen Chorprobe erschien Heinz Sistig und war völlig überrascht, als ihn die Sänger beim Öffnen der Türe mit einem nachstehend aufgeführten Ständchen empfingen, das von Udo Greuel dirigiert wurde:

Liedblatt zu

10 Jahre Chorleiter Heinz Sistig am 17.04.2001

(Melodie: Mein Vater war ein Wandersmann)

Wir wünschen zum Jubiläum dir
heut‘ alles Glück der Welt,
und deshalb haben alle wir
uns heut‘ hier eingestellt.

Wir sind geeilt von Fern und Nah,
von Ost und auch von West
und bringen dir dies‘ Ständchen dar
zu deinem großen Fest.

Das Leben hat bisher gebracht
dir viele schöne Stund‘,
hast mitgemacht und mit gelacht
in jeder frohen Rund.

So soll es immer weiter geh’n
noch lange, lange Zeit!
Wir möchten dich stets heiter sehn,
das macht uns große Freud.

Bleib stets gesund, hab frohen Mut,
ganz gleich was kommen mag,
es wird doch immer wieder gut
nach einem bösen Tag.

Es mag viel Glück und Sonnenschein
noch manches lange Jahr
auf allen Wegen bei dir sein
so wie es immer war.

Wir sang’n dir gern dies Liedchen vor,
doch etwas fehlt ja noch:
zum Schluß wünscht dir der ganze Chor

„Du mögest leben HOCH   !

Refrain:
Fallerie, Fallera, Fallerie, Fallerallallala, Fallerie, Fallera – du mögest leben  HOCH  !

DER CHOR beim extra einstudierten Jubiläumsständchen.
Ahnungslos fragte Heinz: „Was gibt es denn hier eigentlich zu feiern?“

Diese Frage wurde ihm vom Vorsitzenden Willi Schütt beantwortet, indem er ihm zu seinem zehnjährigen Jubiläum als Chorleiter des MGV 1892 Vussem im Namen der Sänger gratulierte. Als Geschenk überreichte er ihm eine Urkunde, eine von allen Sängern unterschriebene Glückwunschkarte und eine Skulptur, worauf das zehnjährige Jubiläum mit seinen Namen eingraviert war.

Sichtlich gerührt bemühte sich der Chorleiter um seine Fassung, als er sich für die schönen Geschenke und Aufmerksamkeiten bedankte. Die Feier kam eigentlich 14 Tage zu früh, denn der erste Auftritt mit Sbr. Heinz Sistig als designierter Chorleiter war am Dienstag, den 30.04.1991 beim Maiansingen in Breitenbenden und Vussem. Aber die kommende Chorprobe am 24.04.01, vor dem anstehenden Maiansingen, wollte man noch nutzen, um den neu einstudierten Frühlingsliedern den letzten Schliff zu geben.

Zur Erinnerung:
Aus dem Tätigkeitsbericht, verfasst vom damaligen Schriftführer Klaus Reddig, kann man folgendes über den ersten Auftritt nachlesen:
„Der MGV erfreute Jung und Alt mit seinen Liedvorträgen. Unser Chormitglied Heinz Sistig leitete den Chor in vortrefflicher Manier! Es kann hier niedergeschrieben werden, daß, ohne es konkret zu wissen, Heinz Sistig in wenigen Tagen offiziell unser neuer Chorleiter werden sollte!“

Freitag, den 31.05.1991; Vorstandssitzung; u. a. Einführung des neuen Chorleiters Heinz Sistig.

Dieser Sitzung war eine außerordentliche Vorstandssitzung am 06.05.91 vorangegangen. Zitat aus dem Tätigkeitsbericht des Vorstandes, verfasst von Klaus Reddig:
„Nach erfolgter Voranfrage bei unserem Chormitglied Heinz Sistig erklärt dieser sich bereit, die Nachfolge von Kurt Carstens und die Funktion und Aufgaben des Chorleiters zu übernehmen. Der Vorsitzende stellt den Antrag, Heinz Sistig als Chorleiter des MGV 1892 Vussem zu übernehmen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Auf der Grundlage des Beschlusses ist Heinz Sistig mit Wirkung vom 06. Mai 1991 neuer Chorleiter des MGV1892 Vussem!“ Zitat Ende.
Zur heutigen Vorstandssitzung, die um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ unter dem Vorsitz von Willi Schütt und den Teilnehmern Fritz Pütz, Heinz Sistig, Matthias Vogelsberg, Michael Wielspütz, Alfred Brell und Klaus Reddig stattfand, ist folgendes unter dem Tagesordnungspunkt 1 in der Niederschrift vom 28.06.91 wörtlich nachzulesen:

Zu TOP 1 :  Einführung des neuen Chorleiters Heinz Sistig

Im Namen des Vorstandes des MGV 1892 Vussem bedankte sich der Vorsitzende beim neuen Chorleiter Heinz Sistig für dessen Bereitwilligkeit, die Aufgaben des Chorleiters zu übernehmen. Insbesondere wurde ihm Vertrauen und Zuversicht ausgesprochen und hinsichtlich der ihm gestellten Aufgaben vollste Unterstützung zugesichert. In der Frage nach seinen Vorstellungen bezüglich seiner zukünftigen Arbeit stellt er die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und das Engagement der aktiven Mitglieder in den Vordergrund. Hier äußerte er sich bereits zufrieden über den Probenbesuch und sieht unter Beibehaltung dieser Situation berechtigte, positive Zukunftsperspektiven für die weitere Entwicklung des MGV. Des weiteren wurde die Problematik des Nachwuchses erörtert, und hier müsse verstärkt geworben werden. Zu der Frage der Aufwandsentschädigung für den Chorleiter bat erden Vorstand, dies in eigenem Ermessen zu regeln. Im gegenseitigen Einverständnis wird diese Frage durch den Vorstand im Rahmen der Jahresabschlussfeier angemessen beantwortet. Letztlich wurde von allen Beteiligten der Entschluss bekräftigt, die zukünftig zu erwartenden Aufgaben und Verpflichtungen gemeinsam zu erörtern und auf ihre Erledigung zum Wohle der Chorgemeinschaft hinzuwirken!

Es ist noch zu vermerken, daß wir unter dem Dirigat von Heinz Sistig bei seinem ersten Konzert im Kommern in der Bürgerhalle am 23.11.91 einen Riesenerfolg mit unseren Liedvorträgen verbuchen konnten.

Die Antwort des MGV auf die weltberühmten 3 Tenöre  

Nachdem man Sbr. Norbert Wieder ein Ständchen gesungen hatte, denn er war zum vierten Mal bei seiner Tochter Michaela Großvater geworden, und er dem Vorsitzenden als Dank dafür einen Geldbetrag für seine Bierkasse überreicht hatte, ging man zum gemütlichen Teil über.

An der Theke ging es nun heiß her. Jeder wollte als erster etwas zu trinken haben, was aber so schnell nicht zu realisieren war. Aber mit etwas Geduld und den Zapfkünsten von Sbr. Fritz Pütz löste sich der Stau bald auf, und jeder kam in den Genuss des edlen Gebräus. Einen Happen zu essen gab es auch, nämlich knackige Mettwürste mit Brot. Da das Sbr. Eddi aber alles zu trocken und schwer verdaulich war, besorgte er noch eine Flasche Genever, den er kürzlich aus Holland mitgebracht hatte.

Beim zweiten Fassanstich passierte ein Missgeschick. Der Zapfhahn war abgebrochen. Es wurde schon das Schlimmste befürchtet, denn beim Entfernen des Reststückes hätte ja der edle Gerstensaft auslaufen können. Alles ging in Deckung.

Aber Sbr. Fritz Pütz, der mit einer Zange und viel Gefühl ans Werk ging, meisterte diese Aufgabe bravourös. Nicht ein einziger Tropfen von diesem köstlichen Gesöff ging verloren. Zum Dank stimmte ich die Lieder an: „Seht Ihr des Bieres hellen Schein“ und „Dort wo man Bier trinkt und ein Lied singt, da ist es herrlich, herrlich auf der Welt“.

So ging zur späten Stunde ein schöner Tag zu Ende, der gewiss dem Jubilar und den Sangesbrüdern noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Samstag, 21. April 2001

Kreissängertag in Hollerath

(aus der Kölnischen Rundschau vom 23.04.2001)

Der Gesangverein Ramscheid sorgte beim Kreissängertag für den musikalischen Rahmen.

Delegierte von 15 Chören tagten am Samstag in Hollerath

Mitgliederschwund ist ein echtes Problem im Sängerkreis

rha Hollerath. 467 Sängerinnen und Sänger hatten die Delegierten der Chöre, die im Sängerkreis Schleiden zusammengeschlossen sind, am Samstag beim Kreissängertag im Hollerather Jugendheim zu vertreten. Ausrichter des Sängertages war in diesem Jahr der Gesangverein aus Ramscheid, der für seine Liedbeiträge vom Vorsitzenden Friedrich Hunsicker eine Notenspende im Wert von 100 Mark überreicht bekam.

Ausrichter des Sängertages war in diesem Jahr der Gesangverein aus Ramscheid, der für seine Liedbeiträge vom Vorsitzenden Friedrich Hunsicker eine Notenspende im Wert von 100 Mark überreicht bekam.

Im Sängerkreis sind der Männerchor aus Dahlem, die Männergesangvereine Gemünd, Hausen, Hellenthal, Kall, Mechernich, Ripsdorf, Sötenich und Vussem, der Hausener Kinderchor, aus Heimbach die Chorgemeinschaft und der Frauenchor, die Gesangvereine aus Holzmülheim, Ramscheid und Zingsheim, der Kammerchor Schleiden und die Singgemeinschaft Schleidener Tal organisiert.
Je angefangene 15 aktive Sänger können die Chöre einen Delegierten zum Sängertag schicken. Beim Erstellen der Einladungen war dem Geschäftsführer des Sängerkreises, Udo Meurer, ein Malheur passiert. Während er den Vorsitzenden der 16 im Sängerkreis organisierten Chöre den richtigen Veranstaltungsort mitgeteilt hatte, hatte er die jeweiligen Chorleiter in das Hellenthaler Jugendheim eingeladen. „Wat es dat denn“, wurde Meurer in einem entrüsteten Anruf aus Ramscheid gefragt. Nach einigen Telefonaten wussten dann aber auch alle Chorleiter, wo der Sängertag stattfindet.
15 von 16 Mitgliedschören waren durch ihre Delegierten beim Sängertag vertreten, lediglich der Kaller Gesangverein war nicht anwesend. Die Kaller, informierte Meurer die Anwesenden, haben allerdings auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Der Verein hat zurzeit keinen Chorleiter, zudem ist die Zahl der Sänger in den letzten Monaten von 25 auf 18 geschrumpft, so dass die aktive Tätigkeit in Kall zurzeit ruht.
Unter dem Mitgliederschwund leidet der gesamte Sängerkreis. Zwar ist der Rückgang im vergangenen Jahr mit sieben Sängern noch recht gering ausgefallen, trotzdem sieht Meurer Probleme auf die Gesangvereine zukommen. „Ich weiß nicht, wie man das Problem lösen kann, es stellt sich aber die Frage, wie lange es noch 16 Chöre geben wird“, zeigte sich der Geschäftsführer am Ende seines Berichtes ein wenig ratlos.
Im Rahmen des Sängertages stellte Udo Meurer auch die neugestaltete Urkunde des Sängerkreises vor. Seit August wird die Urkunde, die jetzt das Wappen des Altkreises Schleiden trägt, an verdiente Sängerinnen und Sänger der Mitgliedsvereine verliehen. Das Wappen setzt sich aus den Wappen der Grafen von Manderscheid und Hengebach, dem Kurkölner Balkenkreuz und dem Wappen des Herzogs von Aremberg zusammen.

(aus dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 23.04.2001:)

Sängerkreis Schleiden

Nach langer Pause Gutachtersingen geplant

Höhere Zuschüsse vom Land zugesagt – Schrumpfende Mitgliederzahl registriert

UDO MEURER (stehend), Geschäftsführer des Sängerkreises, musste in seinem Bericht feststellen, dass die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr zurückgegangen ist. (Bild: Puderbach)

jop Eifel/Hollerath – Einen harmonischen Kreissängertag erlebten die Delegierten des Sängerkreises Schleiden am Samstagnachmittag im Jugendheim in Hollerath. Von den insgesamt 16 Mitgliedsvereinen waren 15 anwesend. Nur der MGV Kall war nicht angereist. Doch dieser Männergesangverein hat zur Zeit große Probleme.Man hat keinen Chorleiter, die Zahl der Mitglieder ist von 25 auf 18 geschrumpft, es gibt keine Proben mehr, und das Vereinsleben ruht.Auch die Mitgliederzahl im Sängerkreis Schleiden ist „schon wieder geschrumpft“, wie Geschäftsführer Udo Meurer in seinem Geschäftsbericht des abgelaufenen Jahres erklärte. Zu Beginn dieses Jahres konnte man aber noch 467 aktive Sänger verzeichnen. „Noch haben wir 16 Chöre, aber wie lange noch?“, zeigte sich Meurer nicht gerade optimistisch. Höhepunkt des vergangenen Jahres war im Sängerkreis Schleiden das 25-jährige Jubiläum des Männerchores Dahlem, das Ende Oktober gebührend gefeiert wurde. Samstags gab es ein Jubiläumskonzert und einen Gottesdienst, sonntags wurde dann mit zwölf Chören ein großes Freundschaftssingen veranstaltet. Im vergangenen Jahr gab der Sängerkreis rund 7900 Mark aus und nahm lediglich etwa 7700 Mark ein. Das Defizit von 225 Mark ließ sich aber verkraften, denn das Vereinsvermögen beträgt noch rund 8000 Mark. Einstimmig wurde der Vorstand von der Versammlung entlastet. Was die Finanzen angeht, können die Sänger aber demnächst mit einer Verbesserung rechnen. Denn bisher erhält der Sängerbund Nordrhein-Westfalen von der Landesregierung jährlich einen Zuschuss in Höhe von einer Million Mark. Wie Vorsitzender Friedrich Hunsicker berichtete, will das Land den Zuschuss um rund l,7 Millionen Mark erhöhen. Dazu wird der Erlös eines neuen Tippspiels verwendet. Mit diesem Geld sollen Auslandsreisen oder Gutachtersingen gefördert werden. Kreischorleiter Heinz Ströder nahm nicht an der Versammlung teil, so dass sein Bericht entfallen musste. So versuchte Vorsitzender Hunsicker die versammelten Chöre dazu zu ermuntern, für dieses Jahr ein Freundschaftssingen zu organisieren. Doch die Vereine zeigten an einer solchen Veranstaltung kein Interesse. Auch als Hunsicker darauf drang, nach fünf Jahren noch einmal ein Gutachtersingen auf die Beine zu stellen, war das Interesse zunächst nur mäßig. Nach gutem Zureden meldeten dann ganze fünf Vereine ihr Interesse an. „Zehn sollten es schon sein“, meinte der Vorsitzende. Nun will der Vorstand eine solche Veranstaltung organisieren. Auch ein Stimmbildungsseminar soll angeboten werden.

Montag, 30. April 2001

Maiansingen in Breitenbenden und Vussem.

Endlich, der Mai ist im Anmarsch, denn das schlechte Wetter mit seinen Kapriolen war einem aufs Gemüt geschlagen. Nun hat man wieder Hoffnung, daß der Frühling bald einzieht mit seiner ganzen Blumen- und Blütenpracht. Und mit ihm kommen auch seine Bräuche zurück, die auf vielfältige Weise das ersehnte Frühjahr willkommen heißen. Auf Treckern ziehen ganze Horden von Männern los um Birken zu schlagen, diese mit bunten Bändern zu schmücken und für das gute Stück einen geeigneten Platz am Haus der Auserkorenen zu finden oder am Dorfplatz aufzustellen. Die Bezeichnung „Wonnemonat“ verdankt der Mai der mittelhochdeutschen Lyrik, deren Dichter die Freude bekundeten über das Dahinschwinden des Winters, die neu ergrünte Natur und die anstehenden Spiele und Tänze. Dazu hat Ludwig Uhland u. a. ein Gedicht geschrieben mit der  Überschrift „Frühlingsglaube“, das den meisten Sängern noch aus der Volksschulzeit bekannt sein dürfte:

Frühlingsglaube.

Die linden Lüfte sind erwacht,
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun armes Herze sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
man weiß nicht was noch werden mag,
das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal.
Nun, armes Herz, vergiß die Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.

Seit Urzeiten steht der Monat, den Erich Kästner als den „Mozart des Kalenders“ bezeichnet hatte, für Erotik, Freiheit und Freizügigkeit. Die Burschen umwerben die Mädchen mit einem Maibaum. Die weniger Tatkräftigen hängen der Dame ihres Herzens ein aus Krepppapierblüten gefertigtes Herz vors Fenster oder an die Hauswand. In den Städten bekommen die Mädchen nur einen Blumenstrauß oder den Eintritt in die Disco bezahlt, um dann gemeinsam in den Mai zu tanzen.
Schon die Kelten (1500 – 700 v. Chr.) feierten den besonderen Tag, an dem für sie der Sommer begann. Für sie waren Bäume heilig und segenbringend. Deshalb brachten sie dem Baum rituelle Blutopfer dar. Zum „Fest der Liebe“ wurden die Germanen (500 v. Chr.) dann schon konkreter und huldigten den frohen Zeiten der erwachenden Natur mit dem Aufstellen von Birken- und Buchenstämmen. Die phallischen Symbole sollten die Fruchtbarkeit der Felder und der Dorfgemeinschaft positiv beeinflussen.
Den ersten Maibaum soll es in Aachen im Jahre 1225 gegeben haben. Während die begeisterte Bevölkerung ausgelassen um das Phallussymbol tanzte, griff der Pfarrer angesichts des heidnischen Kultes zur Axt, um den Baum zu fällen. Er verletzte sich dabei, und als der herbeizitierte Vogt sich zudem auf die Seite des Volkes stellte, gab es großen Ärger. Von da an war der Maibaumstreit zwischen Kirche und Bevölkerung entfacht. Doch nicht nur die Maibäume waren den Kirchenobersten ein Dorn im Auge. So verdankt die Walpurgisnacht, ein ursprüngliches, ebenfalls heidnisches Frühjahrsfest, ihren Namen der katholischen Kirche. Die deutete das insbesondere im Harz mit Feuern und Lärmbräuchen gefeierte Maifest als eine vom Teufel angeführte Hexen- und Druidennacht um. Vorsorglich weihte die Kirche diesen Tag deshalb der heiligen Walburga, einer 778 verstorbenen Äbtissin aus Eichstätt. Die galt als Beschützerin vor Zauberkünsten und war damit die ideale Schutzpatronin für die Mägde und Bäuerinnen. Weil aber die Bevölkerung sich ihre heidnischen Maifeste trotz der kirchlichen Verbote nicht nehmen ließ, setzte die Kirche dann den sexuell betonten Maibräuchen den Marienmonat entgegen. Maiandachten, Gesänge und Maipredigten dienten der Verherrlichung der jungfräulichen Gottesmutter.

Um 18:00, bei angenehmen Temperaturen so um die 20° Celsius, eröffnete der Musikverein Vussem mit einem zackigen Marsch die Maifeier in Breitenbenden. Anschließend begrüßte der Ortsvorsteher die erschienene Dorfbevölkerung und hieß die Bläser und Sänger aus

Vussem herzlich willkommen. Gleichzeitig gab er das Startzeichen zum Hochhieven des von der Dorfjugend bunt geschmückten Maibaumes, der mittels Umlenkrollen und einem Seilzug von einem Unimog in die Höhe gezogen werden sollte.

Doch dann geschah das Unglück, denn als der Maibaum sich ca. einen halben Meter von der Erde erhoben hatte, zerriß das Drahtseil, und ein kleiner Junge, der sich in unmittelbarer Nähe aufgehalten hatte, wurde von dem herabfallenden Baum verletzt. Er erlitt mehrere Knochenbrüche am rechten Bein. Der herbeigerufene Notarzt konnte den Jungen ruhigstellen, das verletzte Bein mittels einer Gummimanschette schienen und zum Abtransport ins Mechernicher Kreiskrankenhaus mit dem Rettungswagen freigeben.

Alle waren so geschockt, daß die Fortsetzung der Maifeier von dem Veranstalter sofort abgesagt wurde. Der Musikverein packte die Instrumente ein und fuhr zum nächsten Einsatzort Kommern, wo auch eine Maifeier stattfand.

Der MGV Vussem, der auch mit seinen gesanglichen Vorträgen den Mai begrüßen sollte, mußte unverrichteter Dinge abziehen.

Mit „Grüß Gott, du schöner Maien“
begrüßte der MGV die Zuhörer und den schönen Frühlingstag.

Nachdem man die Getränkemarken zusammengelegt und noch ein paar Runden Bier getrunken hatte, fuhr man nach Vussem zum Junggesellenplatz, wo die Dorfjugend den Maibaum schon mit bunten Fendeln herausgeputzt hatte.

Gleichzeitig wurde der Maibaum per Muskelkraft ohne Komplikationen von den Junggesellen in die Höhe gezogen und dann fest verankert.

Der Maibaum verdeckt etwas die 1962 gepflanzte Sängerlinde, die nun trotz der geplanten Erweiterung der Feuer-wehrausfahrt stehen bleiben darf und sicher schon bald wieder grünt und blüht (s. u.).

Drei neu einstudierte Lieder standen nun auf dem Programm. Als erstes wurde das Liedchen „Frühlingserwachen“ von Chr. Siegler uraufgeführt.

Als der Beifall verklungen war, gelangte ein Volkslied aus Hessen zum Vortrag mit dem Titel: „Was glänzet der Frühling so licht durch den Hain“, Satz: Hans Weiß-Steinberg vom Chormusikverlag Seebold-St. Augustin. Bei einigen Passagen wirkten hierbei die Einsätze etwas unkonzentriert, was dem Chorleiter natürlich unangenehm aufgefallen war. Als viertes Lied kam zu Gehör ein wallonisches Lied: „Die Maiennacht“. „An einem Sommermorgen“, Worte: Theodor Fontane, Musik: Robert Pracht, wurde nun in fröhlichem Marschtempo vorgetragen. Für die gekonnte Darbietung gab es reichlich Applaus, zumal Udo Greuel dieses Lied und die folgenden auf dem Akkordeon begleitete: „Wir wollen zu Land ausfahren“, „Finster war die Nacht“, „Gorch-Fock-Lied“.

Mittlerweile war auch der Musikverein eingetroffen. Gemeinsam wurde nun „Der Mai ist gekommen“ intoniert.

Mit volkstümlichen Weisen setzte die Blaskapelle das Programm fort. Aber auch Altbewährtes kam zu Gehör, welches von Josef Luxen noch einstudiert wurde, wobei Albert Hein auf seinem Tenorhorn beim „Schwabengruß“ glänzte und im Nachhinein von seinen Kollegen mit „Zeechmännche“ betitelt wurde. Die Sänger des MGV konnten währenddessen in aller Ruhe ein paar Bierchen genießen, die die Junggesellen freigebig verteilten. Nach der gelungenen Veranstaltung wechselte man zum Karnevalsverein, der sein traditionelles Grillfest abhielt. Leckere Reibekuchen, heiße Würstchen und Grillkoteletts wurden hier zum Verzehr angeboten. Dazu gab es reichlich Kölsch und Pils vom Faß bis zum Abwinken.

Dienstag, 15. Mai 2001

Beerdigung von Josef Fünfzig.

Heute nahmen wir Abschied von unserem ältesten inaktiven Mitglied Josef Fünfzig aus Breitenbenden, der im gesegneten Alter von 92 Jahren von uns gegangen ist. Die feierlichen Exequien wurden gehalten in der St. Leonhard-Kapelle in Breitenbenden. Anschließend wurde er unter reger Beteiligung der Bevölkerung von der Friedhofshalle aus zu Grabe getragen.

Josef Fünfzig, der lange Jahre im MGV „Liederkranz“ Breitenbenden aktiv tätig war, sang bis zur Einstellung der Gesangstätigkeit dort die 2. Baßstimme. 1988 wurde er inaktives Mitglied des MGV 1892 Vussem, weil die Liebe zum Chorgesang ihn noch immer begeisterte. Durch seinen freiwillig gezahlten Beitrag setzte er ein Zeichen für diese tiefe Verbundenheit. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Sonntag, 10. Juni 2001

„Werbesingen“ in Eiserfey, 9:45 an der Kirche.

Ich hatte in der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ appelliert, verstärkt Mitglieder zu werben, damit der MGV auch weiterhin Bestand hat. Das war beim Vorstand voll angekommen. In der Presse hatte man fälschlicherweise das „Werbesingen“ mit „Frühlingssingen“ betitelt, was der Veranstaltung aber keinen Abbruch tat, im Gegenteil.

Foto: Heinz Sistig

Bei frühlingshaftem Wetter und angenehmen Temperaturen hatten sich die Sänger des MGV 1892 Vussem in der Anlage gegenüber der Kirche in Positur gestellt. Als die Gläubigen nach dem Gottesdienst die Kirche verließen, wurden sie gesanglich mit dem „Deutschen Sängergruß“ (Grüß Gott mit hellem Klang) und „Was der Tau den Fluren ist, sind der Seele Lieder“ begrüßt. Es folgte das Lied mit dem treffenden Titel: „Sonntag ist’s“. Nachdem der herzliche Applaus verklungen war, erfolgte die Begrüßung und die Moderation durch den 1. Schriftführer Wolfgang Schulz mit folgenden Worten:

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Freunde der Musik, insbesondere des Chorgesanges!

Mit dem soeben gehörten Lied „Sonntag ist’s“ von Simon Breu möchte sich Ihnen der Männergesangverein 1892 Vussem vorstellen. Unser Auftritt wurde in der Presse mit Frühlingssingen angekündigt; richtiger hätte es heißen müssen Werbesingen – Werbesingen für das Singen in der Gemeinschaft, denn bekanntlich macht Singen Freude, und im Chor ist Singen am schönsten – doch bei Werbesingen hätte man vielleicht an eine Verkaufsveranstaltung gedacht. Wir jedoch wollen, wie schon gesagt, Sie mit einem Querschnitt durch unser Repertoire an diesem Morgen in den Sonntag einstimmen, in der Tat Werbung für den Chorgesang machen und hoffentlich den einen oder anderen der hier anwesenden Herren für diese sehr schöne und sinnvolle Freizeitgestaltung gewinnen.

Zunächst einige Worte zur Historie des MGV 1892 Vussem: Wie dem Namen unschwer zu entnehmen ist, gegründet 1892 von einigen Männern und Jünglingen aus Vussem unter Federführung von Johannes Disternich, laut damaligen Statuten mit dem Ziel: „am Neubau der Vussemer Kapelle mitzuwirken und den kirchlichen Gesang herbeizuführen sowie auch die fröhlichen, gemeinschaftlichen Unterhaltungen durch Gesellschaftslieder emporzuheben und dadurch „unanständige Lieder“ zu verbannen“. Nun – selbst für die heutige Verhältnisse: unanständige Lieder singen wir auch jetzt (offiziell) nicht, geändert hat sich aber schon seit geraumer Zeit die Forderung laut Gründungssatzung , „Der Verein besteht aus Männern und Jünglingen der Gemeinde Vussem“ zählen wir doch heute in unseren Reihen sehr aktive Mitglieder aus der Nachbargemeinde Breitenbenden und erfreulicherweise inzwischen auch vier gestandene Männer aus Ihrem Ort Eiserfey.

Wie alle Vereine in der heutigen Zeit, haben auch wir als Männergesangverein gewisse Probleme neue Mitglieder zu werben; zwar zählen wir erfreulicherweise immer noch etwa 28 aktive Sänger, doch wollen wir bei Zeiten unsere Reihen durch Nachwuchssänger verstärken, werden wir doch alle nicht jünger, und von daher müssen wir immer damit rechnen, daß der eine oder andere Sänger, aus welchen Gründen auch immer, ausfallen kann. Wenn ich sage „Nachwuchssänger“, denke ich nicht unbedingt an die in der alten Vereinssatzung erwähnten „Jünglinge“, obwohl wir vor allem auch über Zuwachs aus diesen Reihen sehr dankbar wären, sondern an Männer jeden Alters, die im netten Kollegenkreis die Tradition des gemeinsamen Singens pflegen und erhalten wollen, wobei das gesellschaftliche Miteinander natürlich nicht zu kurz kommen sollte.

Wir erwarten weiß Gott keine Solostimme, doch sind wir der Meinung, daß Singen nahezu jeder kann. Sie sollen auch nicht vorsingen! Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf- hier sind Einladungen für Interessierte – – darin stehen die Namen und Telefonnummern der Ansprechpartner – allen voran unser 1. Vorsitzender Willi Schütt sowie unser Chorleiter Heinz Sistig. Kommen Sie einfach unverbindlich zu einer unserer Chorproben – diese finden jeden Dienstag in der Zeit von 19.30 bis 21.30 h im Pfarrheim in Vussem statt – und wenn Sie meinen: Ja, das ist was für mich, die Leute sind o.k., das macht mir Spaß – dann bleiben Sie bei uns!

In diesem Zusammenhang einige Worte an Sie gerichtet, meine Damen: Bedenken Sie: zumindest dienstags wäre der „Ahl“ mal für gut 2 Stunden zur Chorprobe aus dem Haus, Ruhe, Zeit für sich selbst oder für e Büttsche Bunt mit der Nachbarin oder so – is dat nix? Argumente wie: Dienstag do kann isch äwer nit, lassen Sie nicht gelten: dienstags sind nur sehr selten wichtige Fußballspiele im Fernsehen.

Doch jetzt genug der Worte – Wir sind schließlich zum Singen zu Ihnen gekommen und werden Ihnen jetzt aus unserem umfangreichen Repertoire einen Querschnitt darbieten,

wobei wir hoffen, daß wir dadurch das Vorurteil „die singen doch immer nur „Am Brunnen vor dem Tore“ oder „Ännchen von Tharau“ vor allem bei den Jüngeren abbauen können. Zunächst folgt noch ein besinnliches, der Tageszeit angemessenes Lied „Das Morgenrot“ von Robert Pracht, ehe wir dann in die etwas leichtere Muse einsteigen werden. Also: zunächst „Das Morgenrot“. Nachfolgende Lieder gelangten nun zum Vortrag, die alle von den aufmerksamen Zuhörern mit viel Beifall zur Kenntnis genommen wurden:

Kleine Barke im Wind,
Im Weinkeller,
Slowenischer Weinstrauß,
Das Rennsteiglied,
An dem reinsten Frühlingsmorgen,
Wir wollen zu Land ausfahren,
An einem Sommermorgen und
Das Gorch-Fock-Lied.

Zwischendurch hatte der Vorsitzende Willi Schütt Einladungen zum Probesingen und Werbematerial an interessierte Zuhörer verteilt mit folgendem Inhalt:

(Schlußwort)

Es würde uns freuen, wenn Ihnen unser kleines Konzert gefallen hat. In diesem Zusammenhang herzlichen Dank an unseren Chorleiter Heinz Sistig, dem es immer wieder gelingt, uns mit viel Ausdauer und Geduld die Lieder einzuhämmern sowie unserer musikalischen Begleitung Udo Greuel, der zahlreichen Liedern erst den richtigen Pep verleiht. Bevor wir den Beweis antreten werden, auch im gesellschaftlichen Miteinander zuhause zu sein, noch einige Hinweise in eigener Sache:

Am 05.08.01 um 16.00 können Sie uns beim Kurkonzert im Kurpark zu Heimbach hören, und am 16.12.01 also am 3. Advent veranstalten wir in der Pfarrkirche zu Vussem ein vorweihnachtliches Konzert. Näheres hierzu wollen Sie bitte zur gegebenen Zeit der Presse entnehmen, doch sollten Sie diese Termine bereits in Ihre Freizeitplanung mit einbeziehen – und noch eines zu guter letzt: 1892 – 2002 also 110 Jahre – im kommenden Jahr wird unser Verein 110 Jahre alt (oder sollte ich sagen jung). Dieses Jubiläum werden wir gebührend würdigen, und Sie sind schon jetzt herzlich eingeladen mit uns gemeinsam zu feiern. In diesem Sinne sage ich:

Sehr  zum Wohle!

Gez.: Wolfgang Schulz

Anm. d. Chron.:
Dieses sonntagmorgendliche Konzert war ein Beweis, daß man mit einer guten Mischung aus einem ansprechenden modernen Programm, das von unserem bewährten Chorleiter Heinz Sistig zusammengestellt wurde, und einer zeitgemäßen Moderation ein Publikum begeistern kann. Nun begab man sich ohne Schritt und Tritt zur Gastwirtschaft „Em Stöffje“. In der überdachten Laube ließ man sich gemütlich nieder und genoß zuerst einmal ein von der Wirtin Kathi frisch gezapftes Bier vom Faß mit guter Laune und in fröhlicher Gesellschaft, denn einige Fans und Chorgesangliebhaber hatten sich an Nebentischen zu uns gesellt oder standen an der Theke und lauschten unseren Liedvorträgen. Mit einigen Trinkliedern wurde der zünftige, musikalische Frühschoppen begonnen. Es gelangten zum Vortrag in willkürlicher Reihenfolge nachstehende Lieder:


1.         Das Elternhaus,
2.         Das Gorch-Fock-Lied,
3.         Ein kleines Malheur,
4.         Finster war die Nacht,
5.         Grüß mir die Reben,
6.         Heija Safari,
7.         Herr Wirt,
8.         Rolling Home, Solist: Heinz Sistig,
9.         Wir kamen einst von Piemont,
10.       MGV Concordia.

Teilweise wurden die Lieder mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel in Szene gesetzt, die viel Beifall erhielten. Der Chor bewies wieder einmal eindrucksvoll seine Vielfalt und Leistungsfähigkeit im Chorgesang.

Da der Vorsitzende vor ein paar Wochen, als er in China mit seiner Frau in Urlaub weilte, zum zweiten Mal Großvater geworden war, wurde ihm ein Ständchen gesungen. Daraufhin spendierte er eine Runde Bier an alle anwesenden Sänger.

Es ist noch nachzutragen, daß ein Wellensittich im Käfig mit seinem Gezwitscher vergeblich versuchte, uns lautstark Konkurrenz zu machen. So gegen 14:00, als der Frühschoppen beendet war, verließen nach und nach die Sänger die gemütliche Kneipe. Einige unentwegte Sangesbrüder kehrten noch bei Familie Borker ein, denn sie hatten zu Hause nichts zu befürchten, weil ihre Angetrauten sich auf Kegeltour befanden.

Anhang:

Gotteshaus und Kirchengemeinde von Erwin Mießeler

Eine Kapelle als erstes Gotteshaus

Man schrieb das Jahr 1733. Damals galt es zu Pfingsten in Eiserfey nicht nur die Herabkunft des Heiligen Geistes, sondern auch die Weihe des ersten Gotteshauses zu feiern, das an diesem Tage durch den Abt von Steinfeld, Christian Steinhewer, feierlich konsekriert (geweiht) wurde.
Da Eiserfey damals nur eine Filialkirche der Kirchengemeinde Weyer war, fiel das neue Gotteshaus auch entsprechend bescheiden hinsichtlich seiner äußeren Maße aus (5,50 m x 10 m mit insgesamt 40 Sitzplätzen).
Genaue Angaben über die Höhe der Baukosten und insbesondere deren Finanzierung liegen nicht vor. Man muss jedoch davon ausgehen, daß der größte Finanzierungsanteil durch Spenden der Bevölkerung erbracht worden ist. Darüber hinaus wurden in großem Umfang Hand- und Spanndienste geleistet. All das führte dazu, daß die Bauzeit der Kapelle von 1728-1733 dauerte.
Einige Jahre nach der Einweihung der Kapelle, und zwar am 28.9.1742, erging die Anordnung, an allen Sonn- und Feiertagen die Hl. Messe in der Kapelle in Eiserfey zu feiern. Zu diesem Zeitpunkt dürfte in Eiserfey noch kein »eigener« Priester gewesen sein, da erst 1748 ein Haus für den Rektor (Geistlicher ohne Anspruch auf dauernde Einkünfte aus Kirchenvermögen) für 700 Reichstaler erworben wurde. Erheblich später, und zwar 1787, erhielt die Kapelle in Eiserfey eine Glocke. Diese Glocke ließ bis 1942 ihre helle Stimme durch das Feytal erklingen. Eine zweite Glocke, die später hinzukam, musste im Ersten Weltkrieg abgegeben werden. Für sie wurde im Jahre 1929 eine Ersatzglocke beschafft, die der heiligen Barbara geweiht wurde.
Das eigene Gotteshaus in Eiserfey führte rund 100 Jahre (1869) nach dessen Bau dazu, daß Eiserfey »in rebus temporalibus« (in weltlichen Sachen) von der Mutterkirche in Weyer getrennt wurde. 1875 erhielt Eiserfey einen eigenen Kapellenvorstand, was ein Jahr später auch die protokollarische Abtrennung von Weyer zur Folge hatte. Nahezu 40 Jahre später (1914) wurde die endgültige Loslösung von Weyer vollzogen. Mit der Bildung des Rektorats erfolgte die Trennung »in rebus sacris« (in heiligen Sachen) von Weyer und die Erhebung zu einer »quasi Parochia« (fast wie eine Pfarrei).
Der Bauzustand der Kapelle hatte sich in den rund 180 Jahren ihres Bestehens ständig verschlechtert. Dazu kam noch, daß die Bevölkerung von Eiserfey sich erheblich vergrößert hatte, so daß hauptsächlich nur Kinder und Frauen in dem Gotteshaus Platz fanden, während die überwiegende Zahl der Männer und Jungmänner den Sonntagsgottesdienst vor der Kirche feiern mußten. Diese Umstände führten dazu, daß von dem damaligen Rektor Klein der sogenannte »Wendelinus-Bauverein« gegründet wurde. Dem Wendelinus-Bauverein gelang es in relativ kurzer Zeit, ein stattliches Baukapital von über 70000 Mark zusammenzubringen, so daß die Pläne für den Neubau eines Gotteshauses schon konkrete Formen anzunehmen schienen. Leider wurden die Neubauplanungen durch die Ereignisse des Ersten Weltkrieges durchkreuzt, da die gesammelten Gelder für Kriegsanleihen zur Verfügung gestellt werden mußten. Nach dem Kriege und vor allem nach der Geldentwertung im Jahre 1924 belief sich der Baufonds für den Neubau einer Kirche in Eiserfey noch auf rund 1000 Reichsmark. Das Neubauprojekt war damit vorerst gescheitert.
Die Erweiterung der Kapelle zu einer Kirche:
Erst im März 1932 fasste man den Entschluss, eine neue Kirche in Eiserfey zu bauen. Nachdem auch die bischöfliche Behörde ihre Einwilligung dazu erteilt hatte, war die Verwirklichung des Neubauvorhabens letztendlich ein Finanzierungsproblem.
Der erste Kostenvoranschlag schloss mit Gesamtkosten von 32000 Reichsmark. Diese Summe war für Eiserfey unfinanzierbar. Durch Streichen des nicht unbedingt Notwendigen konnten die Lohn- und Materialkosten auf 19000 Reichsmark gesenkt werden. Dazu kamen noch Leistungen aus Hand- und Spanndiensten in Höhe von 7000 Reichsmark, so daß der korrigierte Kostenvoranschlag mit Gesamtkosten von 26000 Reichsmark abschloss. Diese für Eiserfeyer Verhältnisse ebenfalls noch enorme Summe sollte durch Kirchenkollekten, Hauskollekten und Darlehen finanziert werden.
Die Kirchenkollekte verlief entgegen der heutigen Praxis völlig anders ab, und zwar wurden in allen Kirchen des Bistums Aachen Kollekten für den Neubau der Kirche in Eiserfey abgehalten. Mit Hilfe dreier Kollekten, die insgesamt 11245 Reichsmark erbrachten und Darlehen von 10000 Reichsmark konnte die Finanzierung des Baues sichergestellt werden.
Mit den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau der Kirche wurde am 12.7.1934 begonnen. Am 12.8.1934 war die Grundsteinlegung. Die Bauarbeiten gingen recht zügig voran. Die Außenwände an der Ost- und an der Nordseite waren Mitte September bis zur Dachhöhe erstellt. Ab 11.9.1934 wurde die Kapelle abgebrochen, soweit sie nicht mehr als Bestandteil der neuen Kirche erhalten bleiben sollte. Von der Kapelle blieb lediglich die Turmpartie übrig.
Am 16.10.1934 konnten die Zimmererarbeiten am Dach abgeschlossen werden. Da die Einweihung für den 21.10.1934 vorgesehen war, blieb für den Dachdecker keine Zeit mehr, das Dach ordnungsgemäß einzudecken. Man behalf sich deshalb damit, daß noch am Samstag vor der Einweihung auf dem Dach Asphaltbahnen angebracht wurden. In der Nacht zum Sonntag wurde noch eine provisorische Notbeleuchtung in der Kirche installiert.
Unter diesen denkbar ungünstigen Bedingungen wurde am Kirmessonntag, dem 21.10.1934, die neue Kirche in Eiserfey eingeweiht. Dieser Tag war gleichzeitig das Patrozinium, also das Fest des Kirchenpatrons, des hl. Wendelin.
Mit der Einweihung war die Erweiterungsmaßnahme noch längst nicht abgeschlossen. Neben der Fertigstellung des Daches mußten auch noch Maurerarbeiten am Turm durchgeführt werden. Am 14.12.1934 beendeten die Dachdecker ihre Arbeit. Über dem neuen Turm wurde ein Kreuz angebracht, welches eine aus Kupferblech geschnittene Figur des hl. Wendelin überragt.
Bis Pfingsten 1935 war zwar ein großer Teil der Arbeiten im Innern der Kirche erledigt. Dennoch waren Restarbeiten auszuführen, die endgültig am 27.6.1935 beendet wurden.
Ein Jahr nach der Einweihung wurde vor der Kirmes 1935 der Hauptaltar geliefert. Bis dahin waren im Innern die Orgelbühne erstellt, auf der Männer- und Frauenseite der Fußboden mit einfachen Brettern versehen und auch der Predigtstuhl fertiggestellt worden. Nachdem am 5.2.1936 der Beichtstuhl aufgestellt wurde – gespendet von einem Amtsgerichtsrat aus Rheinbach – war der Erweiterungsbau der Kirche in Eiserfey rund eineinhalb Jahre nach der Einweihung abgeschlossen.

St. Wendelinus damals . . . .

. . . und St. Wendelinus heute (diesmal von links gesehen).

Anm. d. Chron.:
Über die Anschaffung einer Orgel wird in dieser Chronik nichts berichtet. Tatsache ist aber, daß vor einigen Jahren ein neuer Spieltisch die alte Orgel ersetzt hat.

Sonntag, 24. Juni 2001

Dekanatssingen in Vussem um 15:00 Uhr

Die Vorankündigung über das Dekanatssingen im Pfarrbrief: „Ein Ohrenschmaus erwartet Sie“ war nicht übertrieben, denn die Kirchenchöre aus Strempt, Nöthen, Holzheim, Floisdorf und Vussem boten ein hörenswertes Gemeinschaftskonzert unter der bewährten Stabführung von Heinz Sampels aus Holzheim in der Pfarrkirche zu Vussem. Danach traf man sich zu einem gemütlichen Beisammensein rund um das Pfarrheim. Gegen 16:30 nahm der MGV 1892 Vussem auf dem Wiesengrundstück vor der Kirche Aufstellung und sang aus seinem reichhaltigen Repertoire folgende Lieder:
1.         Deutscher Sängergruß
2.         An einem Sommermorgen
3.         Rennsteiglied
4.         Slowenischer Weinstrauß, Solist: Bernd Wenderdel
5.         Aus der Traube in die Tonne
6.         Das Gorch-Fock-Lied
7.         Finster war die Nacht und
8.         Wir kamen einst von Piemont,
wobei die Lieder 1, 2, 6 und 7 mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel gesungen wurden. Diese Liedvorträge beeindruckten die Sängerinnen und Sänger der Kirchenchöre sowie die Festbesucher so stark, daß sie die Leistungen des Chores mit nicht endenwollendem Beifall neidlos anerkannten.
Es war schade, daß nur wenige Zuhörer den Weg zu dieser Veranstaltung gefunden hatten. Der Termin war nicht sehr günstig gewählt worden. Dem Kirchenchor Mechernich ist für sein Fernbleiben kein Vorwurf zu machen, er hielt wie in jedem Jahr auf „Johannes“ sein Pfarrfest ab. Auf dem Vussemer Sportplatz fand ein ansprechendes Jugendturnier statt, das auch sehr schlecht besucht war. Außerdem war auch noch Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring, das im Fernsehen übertragen wurde und gewiß manchen davon abhielt, das Dekanatssingen zu besuchen. Aber diejenigen, die erschienen waren, kamen voll auf ihre Kosten. Sie erfreute der schöne Gesang in gemütlicher Atmosphäre, zumal der Musikverein Vussem mit seinen Vorträgen zusätzlich für Stimmung sorgte. Es wurde bei hochsommerlichen Temperaturen bis spät in die Abendstunden gefeiert.

Samstag, 14. Juli 2001

Einweihung der Josef-Luxen-Straße

Als Ausrichter dieser Einweihungsfeier hatte der Bürgerverein folgendes geplant: Bei gutem Wetter sollte zur Ehre der hl. Margareta an der Margaretenkapelle um 17:30 eine Heilige Messe stattfinden. Anschließend wollte man, wie in jedem Jahr, in einer feierlichen Prozession zum Bildstock der Schutzpatronin pilgern. In der Margaretenkapelle sollte zum Abschluss der Segen erteilt werden. Mit Marschmusik wollte man dann gemeinsam durch den Keilbergweg und die Feytalstraße zu Josef-Luxen-Straße ziehen, um sie einzuweihen.
Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Das Wetter spielte nicht mit. Den ganzen Tag regnete es vom Himmel hoch, so daß die Heilige Messe in der Pfarrkirche abgehalten werden mußte, die von Kaplan Schneider gelesen wurde. In seiner kurzen Predigt sagte er u. a., daß die hl. Margareta zu den 14 Nothelfern gezählt wird. Man kann sie anrufen gegen die Anfechtungen des Teufels und gegen drohenden Irrglauben. Besonders vertrauensvoll pflegen Mütter, wenn ihre schwere Stunde gekommen ist, sich an St. Margareta zu wenden. Die Bauern beten zu ihr, wenn ein Unwetter heraufzieht und die Mühe und Frucht eines langen Sommers zu vernichten droht.
Eine Fülle von Bauern- und Wetterregeln knüpft sich an Margaretas Namen. Blumen sind nach ihr benannt, ferne Inseln tragen ihren Namen. Vielen Kirchen ist sie Patronin, von zahlreichen Giebeln grüßt ihr Bild und erinnert mit dem Drachen zu ihren Füßen an den teuflischen Widersacher, mit dem wir ja auch zu kämpfen haben.

Nach dem Gottesdienst, der von Kirchenchor und Musikverein mitgestaltet wurde, hatte sich das Wetter etwas gebessert. Die Regenwolken waren teilweise verzogen, und die Sonne kam sogar zum Vorschein. Man konnte es also wagen, mit Musik zum Neubaugebiet „Im Feytal“ zu marschieren. Zur Eröffnung der Einweihungsfeier spielte der Musikverein eine festliche Ouvertüre. Danach trat der MGV in Erscheinung und sang ein Lied mit dem Titel „Swanee Ribber“, (siehe Bild) das noch von unserem langjährigen Dirigenten (33 Jahre) Josef Luxen einstudiert worden war. Der Kirchenchor präsentierte sich nun mit dem Vortrag eines weltlichen Liedes unter der Leitung von Dieter Krämer, weil Chorleiter Rainer Pütz zur Zeit in Urlaub weilt.
Nun erklärte Matthias Vogelsberg in seiner Eigenschaft als Bürgervereinsvorsitzender in kurzen Worten, wie es zu der Namensgebung der neuen Straße gekommen war. Die Stadtverwaltung hatte ihn und Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer angeschrieben mit der Bitte, sie sollten möglichst schnell einen geeigneten Namen für die Straße im Neubaugebiet „Im Feytal“ finden. Spontan wäre ihnen der Name Josef Luxen eingefallen, der diese Würdigung verdient hätte. Anschließend erklärte er den Festgästen, daß der Chronist des MGV, Michel Wielspütz, aus dem Lebenslauf von Josef Luxen berichten würde und übergab mir das Wort:

„Liebe Familie Luxen, werte Anwesende!

In froher Stimmung haben wir uns heute hier versammelt, um eine Straße im Neubaugebiet „Im Feytal“ einzuweihen bzw. ihrer Bestimmung zu übergeben. Der heutige Tag ist für den Stadtteil Vussem ein besonderer Tag, nicht nur weil wir „Margaretenfest“ feiern, sondern auch, weil wir einen lieben Menschen ehren wollen, der sich immer für die Belange des Ortes Vussem und dessen Vereine in uneigennütziger und vorbildlicher Weise eingesetzt hat. Ich persönlich habe mich sehr gefreut, daß der Vorschlag, diese neue Straße „Josef-Luxen-Straße“ zu benennen, vom Stadtrat einstimmig angenommen wurde, denn es ist ein schönes Gefühl zu wissen, daß es in unserer Gemeinde Menschen gab, und Gott sei Dank auch noch gibt, die nicht den persönlichen Vorteil über alles stellen, sondern sich ehrenamtlich für eine gute Sache einsetzen. So ein Mann war Josef Luxen, der leider allzu früh von uns gegangen ist.
Für alle, die ihn nicht so gut gekannt haben, kann ich folgendes aus seiner verkürzten Biographie berichten: Josef Luxen wurde am 27.03.1922 als Sohn der christlichen Eheleute Peter Luxen und Gertrud, geb. Hullmann in Essen geboren. Nach der Volksschule erlernte er den Beruf des Bauschlossers. Mit 19 Jahren wurde er gezwungenermaßen zur Marine eingezogen und musste seinen Kriegs- und Militärdienst im U-Boot verrichten. 1945 gelangte er in das berüchtigte französische Gefangenenlager Monteparnasse, südwestlich von Paris gelegen. Nach fast dreijähriger Gefangenschaft wurde er entlassen. Die Eltern waren während des Krieges von Essen nach Vussem verzogen, wo der Vater 1945 verstarb. Sein 21jähriger Bruder Theo, der auch in Kriegsdiensten stand, fand am 15. Juli 1944 in Russland den Tod.
Josef Luxen wohnte zunächst mit seiner Mutter in Mechernich zur Miete. Ich bekam hier als sein erster Schüler aus Vussem die Trötentöne beigebracht. Bei der hiesigen Maschinenfabrik Peter Girards fand er Arbeit und Brot und war für den Materialzuschnitt zuständig.
Als auf vielfachen Wunsch der alten Mitglieder sowie der Dorfbevölkerung der MGV 1892 Vussem am 17. Juni 1950 wiederbelebt wurde, bat man Josef Luxen den Verein in musikalischer und gesanglicher Hinsicht zu übernehmen. Er nahm den Posten des Dirigenten mit dem ausdrücklichen Hinweis an, er wolle dafür keine Vergütung erhalten. Mit Elan ging er ans Werk, warb für Nachwuchs und mobilisierte die Jugend. Unter seiner Stabführung wuchs der Verein wieder zur stattlichen Größe heran. Gleichzeitig leitete er von 1950 bis 1953 auch den Kirchenchor Vussem-Breitenbenden.

Familie Luxen folgt aufmerksam den Ausführungen des Chronisten: Maria mit Blumen, davor Enkel Max und die Töchter Ludwiga und Cornelia (ganz rechts).

Doch dann mußte die Fa. Peter Girards mangels Masse Konkurs anmelden. Viele Sänger und auch der Chorleiter verloren ihren Arbeitsplatz. Josef Luxen zog wieder in seine Heimatstadt Essen, wo er bei der weltbekannten Fa. Krupp eine neue Arbeitsstelle fand. Um aber die Gesangstätigkeit einigermaßen aufrecht erhalten zu können, kam er alle 14 Tage nach Vussem und leitete die Chorprobe. Dieser mißliche Zustand dauerte über ein Jahr, dann übernahm 1954 die Fa. Otto Dörries aus Düren die Maschinenfabrik Girards. Gleichzeitig und zum überwiegenden Teil wurden die alten Mitarbeiter wieder eingestellt, darunter war auch erfreulicherweise Josef Luxen, der als Magazinverwalter eine neue Beschäftigung erhielt. Mit seiner Mutter bezog er eine Mietwohnung bei der Witwe Girards in Vussem. Hier lernte er auch seine spätere Ehefrau Maria, geb. Falterbaum aus Dreimühlen kennen, die der Witwe den Haushalt führte.
Durch intensive Probenarbeit konnte das hohe Niveau der Sangeskunst bald wieder erreicht werden. Zahlreiche Konzerte und Kreissängerfeste wurden unter seiner Regie erfolgreich ausgerichtet. Auch an einigen Wertungssingen nahm der Chor teil, wobei die Gutachter des Deutschen Sängerbundes dem Chorleiter mit seinen Sängern stets überdurchschnittliche Leistungen bescheinigten.
Nachdem er 1960 seine Braut Maria geheiratet hatte, zogen sie gemeinsam in das neu erbaute Haus im Rosenweg Nr. 27 ein. Zwei Mädchen wurden in dieser christlichen Ehe geboren. 1961 verstarb plötzlich die geliebte Mutter von Josef Luxen.
Unter seiner Leitung wurde im Jahre 1962 eine Bläsergruppe aus der Taufe gehoben, die im MGV integriert war. Sie erlangte ebenfalls über die Kreisgrenze hinaus hohes Ansehen. Zahlreiche junge Musiker wurden von ihm unentgeltlich an den Instrumenten ausgebildet. Darüber hinaus war seit 1955 sein Name im Euskirchener Harmonieverein ein Begriff. Dort galt er als einer der Aktivsten und als Vorbild für die Jugend. Auch als Trompeter in der berühmten Tanzkapelle „Die Spatzen“ sorgte er für Stimmung bei den Veranstaltungen. Lange Jahre wirkte er auch in der Mechernicher Bergkapelle mit. Der damalige Kapellmeister Peter Krupp bescheinigte ihm ein vorbildliches Verhalten gegenüber seinen Kollegen. Als Solist an der Trompete war er unschlagbar. Er hatte in der Musikbranche einen ausgezeichneten Ruf. Viele Angebote erhielt er von bekannten Musikvereinen, die er aber alle ausschlug.
Ende 1969 kündigte er seinen bisherigen Arbeitsplatz, weil er bei der Bundeswehr in Mechernich im Luftwaffenmaterialdepot einen besser bezahlten Job bekommen konnte.

1980 wurde das Eifelland-Blasorchester gegründet. Es setzte sich vorwiegend aus den Musikvereinen Vussem und Frohngau zusammen und wurde schnell durch Rundfunk und Fernsehen bekannt. Hier war er stellvertretender musikalischer Leiter und 1. Solo-Trompeter.
Aber auch für die örtlichen Belange setzte er sich vehement ein. Seit der Gründung des Ortskartells Vussem im Jahre 1972 war er bis zu seinem plötzlichen Tode 1. Vorsitzender.

In Würdigung dieser langjährigen Verdienste im kulturellen und kommunalen Bereich erhielt er am 04.11.1983 im „Margaretenhof“ bei einer Feierstunde aus der Hand von Landrat Josef Linden im Namen des Bundespräsidenten Karl Carstens die „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ überreicht. Zahlreiche prominente Gäste waren erschienen um der Ehrung beizuwohnen. In seiner Laudatio begründete der Landrat noch einmal, warum Josef Luxen diese hohe Auszeichnung zuteil wurde: Seit Jahrzehnten habe Luxen sich mit Haut und Haaren der Musik und dem Vereinsleben verschrieben. Auch der damalige Stadtdirektor Helmut Rosen lobte seinen uneigennützigen Einsatz im kommunalen Bereich. Um seinen Forderungen bzw. seinen Vorstellungen Ausdruck zu verleihen, wäre er in der Sache sehr hartnäckig geblieben. Bürgermeister Heinz Kehmeyer zollte dem Geehrten, der beispielhaften Einsatz für Kultur- und Gemeindeleben über viele Jahre hinweg gezeigt habe, großes Lob. Pastor Sobieszczyk sagte in seiner Rede u. a.: „Er hat uns die kirchlichen Feste mit seiner Musik wesentlich zum Lobe Gottes verschönert“.
Dann aber, am 24. Januar 1984, ereilte uns die schreckliche Nachricht vom plötzlichen Tode unseres allseits beliebten Dirigenten, treuen Freund und guten Kameraden Josef Luxen, der im Alter von nahezu 62 Jahren von uns gegangen war. Dieser Schock saß tief, und man brauchte lange Zeit, um ihn zu überwinden. Drei Tage vorher hatte er noch beim ehemaligen Ortsvorsteher Hubert Breuer in seiner Eigenschaft als Bürgervereinsvorsitzender die Grabrede gehalten.
Mit Josef Luxen verstarb der letzte in Vussem lebende Namensträger, der auf Jakob Luxen zurückgeht. Jakob Luxen wurde 1807 in Ahrenberg geboren und heiratete Elisabeth Theisgen aus Vussem. Später verzog ein Großteil der Nachkommen ins Ruhrgebiet nach Essen, wo ja auch Josef geboren wurde.

Josef Luxen war durch seinen unermüdlichen Einsatz unser Vorbild. Aber auch in geselliger Atmosphäre konnte er mit seinem Witz und Charme überzeugen. Viele Anekdötchen und Episödchen gäbe es da zu erzählen, die den Rahmen dieser Veranstaltung aber gewiß sprengen würden.
Nachdem der herzliche Applaus verklungen war, wurde eine Leiter herbeigeschafft, damit der kleine Enkel Max Leisten die Hülle, die das Namensschild seines Opas verdeckte, abnehmen konnte und nun den Straßennamen „Josef Luxen“ freigab. Seinen Großvater hat er leider nie kennengelernt. Er wäre gewiss sehr stolz auf ihn gewesen.

Interessiert lauschen die Sänger des MGV den Darbietungen des Musikvereins (Die Fotos zu diesem Bericht stammen von Hans Klinkhammer, Matthias Vogelsberg und Peter Hein)

Deshalb soll dieser Tag und die Josef-Luxen-Straße stets an ihn erinnern und ihm zur Ehre und Andenken gereichen. Ich bin stolz darauf, daß ich ihn als liebenswerten Menschen und guten Freund kennengelernt habe. Ich bedanke mich für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch einen schönen Feiertag.“

Nun stimmte der Kirchenchor noch ein Lied an, das aber bei der 2. Strophe abgebrochen werden musste, weil ein kräftiger Regenschauer niederging. Fluchtartig verließ man die schöne Feierstunde, um in der Turnhalle Schutz zu suchen.
Im Programm wurde nun fortgefahren, indem die Blaskapelle ein Musikstück spielte und dafür viel Beifall erhielt.
Der MGV bot einen Leckerbissen der Chormusik mit dem Titel „Slowenischer Weinstrauß“, von dem die Zuhörer sehr begeistert waren. Als Solisten fungierten Bernd Wenderdel und Philipp Fünfzig. Maria Luxen bedankte sich sichtlich bewegt bei den Akteuren für die schöne Gestaltung der Einweihungsfeier.
Bei einem kleinen Umtrunk wurden Erinnerungen ausgetauscht, die mit Josef Luxen in Verbindung gebracht wurden. Ein Anekdötchen aus der damaligen Zeit gab ich zum Besten, das ich für die Nachwelt niedergeschrieben habe:
„In den fünfziger Jahren fand die Chorprobe in einem Nebenraum der Gaststätte „Schneider“ statt. Nach der Probe spielte man entweder Skat oder setzte sich gemütlich zusammen und lauschte den Erzählungen von Berners Bertel, Vater Alex und Josef Luxen, die alle drei französisch sprachen, weil sie diese Sprache im letzten Weltkrieg in der Besatzungszeit oder Gefangenschaft in Frankreich gelernt hatten. Aber wenn sie plattdeutsch redeten, musste man höllisch aufpassen, daß man keinen Bären aufgebunden bekam.
Es ist ja allgemein bekannt, daß Josef Luxen seinen Militärdienst im U-Boot verrichten musste, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht schwimmen konnte. Einem Bootsmannsmaat, der ein Schleifer und deshalb nicht gut zu leiden war, wollte man einen Denkzettel verpassen. Das U-Boot befand sich im Atlantik und war untergetaucht, damit keine unverhoffte Feindberührung stattfinden konnte. Man legte dem besagten Ausbilder frische Disteln und Brennesseln in die Koje. Da mein Vater aufmerksam zugehört hatte, fragte er Josef so ganz nebenbei: „Woher habt Ihr denn so schnell auf hoher See die Disteln und Brennesseln bekommen? Wuchsen die vielleicht auf dem U-Boot?“ Bei diesen Fragen gab es bei den Zuhörern ein großes Gelächter, hatte man Josef Luxen doch beim Seemannsgarnspinnen ertappt. Zu meinem Vater sagte er grinsend und rümpfte die Nase: „Moots due dann esu jenau oppasse? Due häss mie de janze Spass on Freud verdorve!“ Man hat nie erfahren, wie die Geschichte ausging.
Es war gewiss eine würdige Veranstaltung. Nur schade, daß das Wetter nicht mitspielte. Vielleicht aber war die Pfarrpatronin etwas sauer, daß sie nicht genug Beachtung fand, indem man zu wenig gebetet hatte.“

Anhang:
Josef Luxen war auch ein genialer Dichter. U. a. schrieb er diese Ballade nach der Melodie „Ja wenn man so eine Musik hört“:

Ballade vom „Köttelspohl“:

Wat ham mer möt Berlin jemein?
Oh, oh, oh.
Dat kann nue die „Krumme Lanke“ sein!       
Oh, oh, oh (wiederholt sich in jeder Verszeile).
Ihr Löck do vallt ihr all vom Stohl:
ze Vossem war et de Köttelspohl!

Refrain:
Ja, wenn man so eine Musik hört,
ist alles wieder gut, ist alles wieder gut,
ist alles, alles alles wieder gut!

Schmidte Matthes wonnt am Anfang glich,
däe wor op dat Flössje janz erpich.
Als klee Ventche trook e us se Kamisol,
maat se Höfje en de Köttelspohl.

A Hein’ze han ich off jelaach:
Die Jees, die köttelt en de Baach.
Dat Trina schant övver Jees on Jeld:
et wollt die Köttele für’t Äepelsfeld!

On Flosse hatte och en Koh,
die dress vüran dat Flössje zo.
On övver die Stroß leef dann die Baach,
die Koh hätt sich kapottjelaach.

De meiste Profit hat Pötze Chress:
von däm Wasser, wie ihr all jo wöss,
dat wor en Stadt on Land bekannt,
hat „Alter Siejer“ er jebrannt!

Dan koom et erav bei Schneide Fränz,
do kaat me off öm Bier on Kränz,
on wor me voll wie ne Blomekohl,
dann kotz me en de Köttelspohl!

De Köttelspohl öss net mie do,
et öss ne mie wie et fröde wor.
De Köttelspohl, däe schafft me aff,
jetz flühs dä Dröss de Feybach raff!

„Et Klamleed“ textete er ca. 1 Jahr vor seinem Tode 1983 († 1984):

Ze Vossem steht e urahl Hus:
hätt jede add jesehn.
Do wonnt der ahle Jastwiet Klam
möt senge Christa dren.
Der Klam, der mät die dollste Tön:
dat öss ne Akrobat!
On wenn er op de Nas dann lett,
dan hamme der Salat!

Refrain:           
Bejm ahle Klam em Marjaretenhof,
do widd sich jän e Bier jekoof,
dann widd add träck jett Spöll jemat.
Der ahle Klam, der öss op Drahahat,
der ahle Klam, der öss op Draht!

Op Kermesdaach bejm ahle Klam
widd joot Rabatz jemat.
Do stohn mie ömm de Thek erömm
am Wüeschjens-Apparat.
Do widd janz laut die Muul jeschwat,
de Wohrhet nue jesat.
On wer do lüsch, der widd jezopp
on wöhss parat jemat.

On widd et add ens drej – vier Uhe,
dann öss de Düvel loss.
Die Käjelswieve schreje dann:
„Wo öss dann menge Hoss?“
On wenn et dann op Hejm ahn jeht,
de Mamm schön en dämm Ärrem,
dann öss die voll wie en Ühlekraat
on hätt se düschdisch wärrem!

Sonntag, 5. August 2001

5. Open-air-Kurkonzert in Heimbach

Als staatlich anerkannter Luftkurort hat Heimbach für seine Gäste ein vielfältiges Erholungs- und Erlebnisangebot, denn Heimbach lädt zum Verweilen ein. Eingebettet in die waldreiche Umgebung des Kermeters ist der Rursee das ideale Umfeld für einen erholsamen Urlaub mit Erlebnisqualität. Eine Vielzahl von Ferienwohnungen, Hotels und Pensionen stehen dem Urlauber zur Verfügung. Außerdem sorgen Gasthäuser mit Außengastronomie für eine gemütliche Atmosphäre. Während eines Stadtrundganges trifft der Besucher auf verträumte Winkel, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, sowie die Pfarr- und Wallfahrtskirche mit bedeutsamen, sakralen Kunstschätzen. Als besondere Sehenswürdigkeit erhebt sich als Wahrzeichen, von der jungen Stadt in alten Mauern, die mittelalterliche Burg Hengebach über das Rurtal. Zu ihren Füßen liegt der malerische Kurpark, der von der vorbeifließenden Rur eingegrenzt wird. Hier befindet sich auch der Musikpavillon, wo im Sommer zur Erbauung der vielen Kur- und Tagesgäste Konzerte abgehalten werden.
Nun schon zum fünften Mal war der MGV 1892 Vussem wieder angereist, um die zahlreich erschienenen Gäste und Chormusikliebhaber mit seinen Liedvorträgen zu erfreuen. Pünktlich um 15:00 wurde das anderthalb Stunden dauernde Freiluft-Konzert begonnen. Zuvor waren ein Soundcheck und eine Ansingprobe abgehalten worden, die dafür sorgten, daß der Gesang auch weit hinaus drang und auf dem Kurpark sauber zu vernehmen war. Chorleiter Heinz Sistig hatte nachfolgendes Programm wieder liebevoll zusammengestellt, das von den Moderatoren Alfred Brell und Wolfgang Schulz in charmanter, humorvoller und informativer Weise dem Publikum vorgestellt wurde (siehe unten).

Der gut aufgelegte Chor servierte nun den aufmerksamen Zuhörern ein vielseitiges „Menü“ von Volksliedern, internationaler Folklore, Shanties bis hin zu modernen Weisen, die sich begeistert vom Zauber dieser Musik einfangen ließen. Da den Sängern diese Lieder auch sichtbar viel Freude bereiteten, konnte der Funke zum Publikum leicht überspringen. Es bekundete dies mit lautstarkem Applaus. Da am Schluss des Konzertes die Rufe nach einer Zugabe immer lauter wurden, wurde als „Dessert“ und krönender Abschluss das Lied „Ein kleines Malheur“ vorgetragen.

Programmauswahl des MGV Vussem für das Konzert am 05.08.2001 in Heimbach

Nr.TitelTextKomponistBearbeiterZeit
1Sonntag ist’sAlfred MuthSimon Breu2,05
2Der Jäger Abschied]. Freih. v. EichendorffF. Mendelssohn-Bartholdy3,04
3Die Seen im Land der Berge2,23
4Kleine Barke im Wind(Volkslied aus Dalmatien)Wilhelm Heinrichs2,55
5Liebeslied für LuHeinz HaubrichWilhelm Heinrichs3,08
6Pferde zu vieren traben(Volkslied aus Tessin)Paul Zoll3,05
7Schifferlied(Aus d. Provence)Friedrich Silcher3,38
8Swanee RibberStephen FosterStephen FosterPaul Zoll2,36
9Slowenischer Weinstrauß(Volkslied aus Slowenien)Walter Pappert2,37
10Aus der Traube in die TonneTheobald KernerKurt Lissmann2,03
11Was glänzet der Frühling(Volkslied aus Hessen)Hans Weiß-Steinberg3,00
12Lieder so schön wie der NordenIrma Holderlean FrankfurterKarl-Heinz Steinfeld3,34
PAUSE34.08
13MGV ConcordiaH. R. KnippBläck FöössWerner Dies4,08
14An einem SommermorgenTheodor FontaneRobert Pappert2,05
15Heia SafariA. AschenbornRobert GötzWalter Höfling1,52
16Rennsteig-LiedKarl MüllerHerbert RothHeinz Buchold2,40
17Wir wollen zu Land ausfahrenHjalmar KutzlebKurt von BurkersrodaWalter Höfling1,47
18Das Gorch Fock-LiedT. Gilkysan, F. Miller, R. DehrT. Gilkysan, F. Miller, R. Dehr2,28
19Finster war die NachtRichman/Davis2,22
20Rolling homeHeinrich Paulsen4,30
21Wir kamen einst von Piemont(Volksweise)Heinz Buchold2,00
22Doswidanja heißt  auf WiedersehenIrma Holder / Günter NorisIrma Holder / Günter NorisKarl-Heinz Steinfeld3,13
23In der FerneAlbert Graf SchlippenbachAlbert Graf Schlippenbach3,55
24Jenseits des TalesBörries v. MünchhausenRobert GötzWalter Höfling2,39
31,39
Z 1Ein kleines MalheurFranz WildtFranz Wildt

Moderation zum Kurkonzert in Heimbach am 05.08.200115.00 – 16.30 h:

1.     Sonntag ist’s
Zunächst einen wunderschönen guten Tag meine Damen und Herren, liebe Freunde der Musik, insbesondere des Chorgesangs. Mit dem soeben gehörten Lied „Sonntag ist’s“ von Simon Breu mit Text von Alfred Muth möchte sich Ihnen der Männergesangverein 1892 Vussem unter seinem l. Vorsitzenden Willi Schütt sowie seinem Chorleiter Heinz Sistig vorstellen.
Bevor wir Sie in den nächsten etwa l 1/2Stunden mit einem Streifzug durch viele Bereiche der Chormusik unterhalten werden, erlauben Sie mir einige wenige Worte über den MGV 1892 Vussem: ausgezeichnet mit der vom Bundespräsidenten der Bundesrepublik verliehenen Zelter-Plakette anläßlich des 100-jährigen Bestehens des Chores – der Name Zelter geht zurück auf den Vater aller Chöre, Karl Friedrich Zelter (1758-1832), Komponist und musikalischer Berater Goethes – feiern wir im kommenden Jahr bereits unseren 110. Geburtstag, d.h. an Jahren zwar nicht mehr ganz jung, glauben wir doch, mit unserem umfangreichen Gesangsrepertoire für jeden Geschmack etwas dabei zu haben. Sicher wird manches Lied dem einen oder anderen von Ihnen bekannt sein. Dann singen Sie doch einfach mit uns mit! Für den Fall, daß der Text nicht mehr ganz geläufig ist: auf den Zetteln auf Ihren Sitzen finden Sie einige „Gedächtnisstützen“.
So, meine Damen und Herren, wir sind aber nicht zu Ihnen gekommen, um lange Reden zu schwingen, sondern wollen Sie mit unseren Liedbeiträgen unterhalten, vielleicht mit dem einen oder anderen Musikstück zum Nachdenken anregen – auf jeden Fall etwas Freude bereiten an diesem Nachmittag hier im Kurpark zu Heimbach.

2.     Wir fahren nun fort mit dem Lied DER JÄGER ABSCHIED mit Text von keinem geringeren als Joseph Freiherr von Eichendorff und der Musik von dem ebenfalls bestens bekannten Felix Mendelssohn-Bartholdy.

3.     Sind Sie schon einmal bei schönem Wetter über die Alpen geflogen oder vielleicht auch nur hier über die einheimische Bergwelt, unter sich die Seen glitzern sehen wie, ja wie Diamanten? Hiervon wollen wir Ihnen singen im folgenden Lied DIE SEEN IM LAND DER BERGE.

4.     Aus den Bergen direkt ans Meer machen wir nun einen Sprung mit dem Lied   KLEINE BARKE IM WIND von Wilhelm Heinrichs nach einer Volksweise aus Dalmatien.

5.     Ja meine Damen – und ich sage ausdrücklich meine Damen – wir werden jetzt romantisch: Es folgt eine Trilogie von Liebesliedern, und zwar zunächst ein sogenanntes Vagantenlied (Sie wissen, Vaganten – der gleiche Wortstamm steckt übrigens auch im Vagabund -waren im Mittelalter umherziehende Studenten und Kleriker, die sich mit Ihrem Gesang versuchten über Wasser zu halten) – also ein Vagantenlied namens LIEBESLIED FÜR LU von Wilhelm Heinrichs mit Text von Heinz Haubrich gefolgt von

6.     PFERDE ZU VIEREN TRABEN, ein Volkslied aus dem Tessin (dem italienisch sprechenden Teil der Schweiz) in der Bearbeitung von Paul Zoll um dann einen Abstecher zu machen nach Südfrankreich in die Provence mit dem Stück

7.     SCHIFFERLIED in der Bearbeitung von Friedrich Silcher.

8.     Lassen Sie uns jetzt einen großen Sprung über den Atlantik machen in die USA. Wenn der Komponist Stephen Fester hier beheimatet gewesen wäre, hätte er sicher die Rur, den Feybach oder den Rhein besungen, doch da wir uns jetzt nun einmal in den USA befinden, heißt das folgende Lied SWANEE RIBBER oder Old folk’s home – die Meinen zu Haus, in der Bearbeitung von Paul Zoll mit Textübersetzung von Ludwig Andersen.

9.     Auch wenn im Moment die herben, durchgegorenen, mithin trockenen Weine (der Kölsche würde sagen ,,’nen suuren Hung“) der große Modetrend sind, wir wollen den lieblichen, süßen Wein besingen mit einem Volkslied aus Slowenien, der SLOWENISCHE WEINSTRAUSS in der deutschen Bearbeitung von Walter Pappert. Ich bitte jetzt vor allem unseren beiden Solisten Bernd Wenderdel und Philipp Fünfzig Ihre ganze Aufmerksam zu schenken.

10.   Wo wir schon einmal beim Wein sind: Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht über den Werdegang der Weintrauben über den Wein wieder zur Traube? Hören Sie dazu das Lied AUS DER TRAUBE IN DIE TONNE von Theobald Kerner – wobei ich mich hier frage, ob nomen est omen ist, handelt es sich beim Kerner doch um eine bekannte Weinsorte…

11.   Nach diesen ganzen Saufgelagen jetzt wieder etwas Besinnliches: Immer noch werden auch bei uns Menschen wegen Ihrer Hautfarbe, Ihrer Religion oder aber einfach wegen ihres „Andersseins“ verfolgt, sie ziehen rastlos durch die Welt, selbst wenn das Glück der jungen Liebe sie erreicht – es ist kein Platz für ein kleines Glück. Hiervon handelt der folgende Beitrag WAS GLÄNZET DER FRÜHLING. Eine Volksweise aus dem Hessischen in der Bearbeitung von Hans-Weiß Steinberg.

12.   Bevor wir jetzt eine etwa 10-minütige Pause machen um unsere Stimmen zu ölen, noch etwas Beschwingteres: LIEDER SO SCHÖN WIE DER NORDEN nach der Musik von Jean Frankfurter (nicht der Erfinder der gleichnamigen Würstchen), Text Irma Holder sowie Satz Karl-Heinz Steinfeld.

PAUSE

13.   Meine Damen und Herren, man sagt den Männergesangvereinen gerne nach, daß neben dem Singen das Trinken die zweitwichtigste Sache wäre. Wie dem auch sei – doch was wäre eine Goldhochzeit ohne Männergesangverein? Nichts! Die Einweihung eines Gebäudes, einer Straße? Nichts! Kein wirkliches Fest ohne uns. Wenn dann auch mit fortschreitendem Abend die Disziplin umgekehrt proportional mit dem Alkoholspiegel sinkt – wir Sänger stehen unseren Mann – bis zum bitteren Ende! Doch hören Sie selbst in ein solches Fest hinein beim MGV CONCORDIA im Original gesungen von den Bläck Fööss.

14.   Wir wollen jetzt auf Wanderschaft gehen. Kommen Sie mit uns mit, wandern Sie mit, um die Sorgen des Alltages einmal zu vergessen beim Lied AN EINEM SOMMERMORGEN mit der Musik von Robert Pappert und dem Text von keinem geringeren als Theodor Fontane.

15.   Ich erwähnte ja eingangs, daß wir auch einige Lieder im Programm haben, die Sie, meine Damen und Herren an Ihre Jugendzeit, Pfadfinderzeit oder ähnliches erinnern. Jetzt ist es soweit, nehmen Sie die vorbereiteten Textblätter. Jetzt sind Sie gefordert und aufgefordert mitzusingen. Zunächst HEIA SAFARI von Robert Götz, Text A. Aschenborn und Satz Walter Höfling,

16.   gefolgt von dem RENNSTEIG-LIED. (Sie wissen, der Rennsteig im Thüringer Wald, einer der schönsten, vielleicht der schönste Wanderweg in diesem Land). Ein Lied mit der Musik von Herbert Roth, Text Kai Müller und Satz Heinz Buchold und als dritten Beitrag in dieser Folge:

17.   WIR WOLLEN ZU LAND AUSFAHREN. Von Kurt v. Burkersrode, Chorsatz Walter Höfling und Text von Hjalmar Kutzleb. In diesem Zusammenhang darf ich Ihnen unsere musikalische Begleitung vorstellen: UDO GREUEL. – Loss jonn, Udo!

18.   Jedem von Ihnen ist sicher die Gorch Fock bekannt – das Segelschulschiff der Bundesmarine – aber wußten Sie auch, daß es DAS GORCH FOCK-LIED gibt, Musik und Text von Terry Gilkysan, Frank Miller und Richard Dehr noch ein reines Männerlied, doch nachdem auch Frauen Dienst an und mit der Waffe machen dürfen, mithin die ersten weiblichen Offiziersanwärter an Bord der Gorch Fock Dienst tun, vermutlich in Kürze für gemischten Chor!

19.   Wir bleiben noch auf See mit dem Shanty FINSTER WAR DIE NACHT von Richman/Davis. Shanties, Seemannslieder – ein Wort, daß vom französischen Wort chanter = singen abgeleitet sein dürfte und dann „eingeenglischt“ wurde, haben die Matrosen bei ihren langen Fahrten gesungen, um den oft eintönigen Dienst an Bord zu verkürzen.

20.   Im folgenden Beitrag wollen wir beweisen, daß unser Dirigent und Chorleiter HEINZ SISTIG – den ich an dieser Stelle nochmals vorstellen möchte – nicht nur vor uns steht und aufgeregt mit den Armen rumfuchtelt, sondern selbst sehr gut singen kann mit dem Lied ROLLING HOME, in einer Bearbeitung von Heinrich Paulsen.

21.   Wir sprechen nicht nur Platt und über andere als einzige Fremdsprachen, sondern sind sprachlich bestens bewandert. Wenn wir im folgenden Lied WIR KAMEN EINST VON PIEMONT – eine Volksweise aus dem gleichnamigen Teil Italiens in der Bearbeitung von Heinz Buchold – singen: „sans dessus dessous et sans devant derrière“, dann heißt das im Prinzip nichts anderes als: „bovve un unge, hinge un vüüre nix“.

22.   Nun singen wir den russischen Gruß DOSWIDANJA HEISST „AUF WIEDERSEHEN“, Text und Musik Irma Holder und Günter Noris in der Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld.

23.  Kannten Sie bisher Herrn Albert Graf Schlippenbach? Nein? Ich auch nicht! Dennoch, wenn man sein Lied IN DER FERNE hört, meint man, da besingt einer seine Lebenserfahrung. Als junger Mensch weg von zuhause, und dann in der Ferne merkt man erst, was man zurückgelassen hat und sehnt sich nach den Seinigen.

24.   Wir kommen jetzt zum Schluß unseres kleinen Konzertes, indem wir Ihnen Dank sagen für Ihr Kommen, Ihre Aufmerksamkeit und Ihren freundlichen Applaus Danke auch an unseren Chorleiter, dem es immer wieder gelingt, uns mit viel Ausdauer und Geduld die Lieder einzupauken, sowie unserer musikalischen Begleitung Udo Greuel, verleiht er doch dem einen oder anderen Stück erst den richtigen „Pep“.

Noch ein Wort an die hier anwesenden Herren gerichtet: Wir suchen ständig Verstärkung für unseren Chor, Männer jeden Alters, die Spaß an Musik haben und die schöne Tradition des Singens in der Gemeinschaft pflegen und erhalten wollen – also beileibe keine Gesangsvirtuosen und Solisten. Singen kann fast jeder – er muß sich nur trauen!
         Wer interessiert ist: hier liegen Einladungen für eine unverbindliche Chorprobe mit uns bereit. Wenn wir uns auch MGV 1892 Vussem nennen – schon lange beheimaten wir in unserem Chor Sänger aus den Nachbargemeinden Breitenbenden und Eiserfey. Wir freuen uns über jeden neuen Mitstreiter.
         So, jetzt singen wir gemeinsam ein Lied, das man in früheren Jahren mit Inbrunst am Lagerfeuer gesungen hat, hier im Originalsatz von dem berühmten Südtiroler Montanara-Chor – eine Weise von Robert Görz, Satz Walter Höfling und Text Börries von Münchhausen: JENSEITS DES TALES.

ENDE

Z1   Vielen Dank für den freundlichen Applaus. Gerne erfüllen wir Ihren Wunsch nach Zugabe. Wissen Sie, meine Damen und Herren, was passiert, wenn ein durstiger Müllersknecht in einen Mühlenteich fällt? Er ertrinkt? Weit gefehlt! Aber hören Sie es selbst: EIN KLEINES MALHEUR von Franz Wildt.

Liedertexte zum Mitsingen

Heia Safari

Wie oft sind wir geschritten
auf schmalem Negerpfad,
wohl durch der Steppe Mitten, wenn früh der Morgen naht;
wie lauschten wir dem Klange, dem alten, trauten Sange,
der Träger und Askari;
heia, heia, Safari!

Und saßen wir am Feuer
des Nachts wohl vor dem Zelt, lag wie in stiller Feier
um uns die mächt’ge Welt;
und über dunkle Hänge
tönt es wie ferne Klänge
von Träger und Askari;
heia, heia, Safari!

Tret‘ ich die letzte Reise,
die große Fahrt einst an,
auf, singt mir diese Weise
statt Trauerlieder dann,
daß meinem Jägerohre
dort vor dem Himmelstore
es klingt wie ein Halali;
heia, heia, Safari!

Rennsteiglied (Refrain)

Diesen Weg auf den Höh’n bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder, bin ich weit in der Welt, habe ich Verlangen Thüringer Wald nur nach dir.

Wir wollen zu Land ausfahren

Wir wollen zu Land ausfahren über die Fluren weit, aufwärts zu den klaren
Gipfeln der Einsamkeit.
Wolln’s lauschen, woher der Sturmwind braust, woll’n schauen, was hinter den Bergen haust,
und wie die Welt so weit
und wie die Welt so weit.

Fremde Wasser dort springen,
sie sollen uns Weiser sein,
so wir wandern und singen
Lieder ins Land hinein.
Und glüht unser Feuer an gastlicher Statt,
so sind wir geborgen und schmausen uns satt,
und die Flammen leuchten darein,
und die Flammen leuchten darein.

Es blühet im Wald tief drinnen
die blaue Blume fein,
die Blume zu gewinnen
zieh’n wir in die Welt hinein.
Es rauschen die Bäume, es murmelt der Fluß,
und wer die blaue Blume finden will, der muß
ein Wandervogel sein,
ein Wandervogel sein.

Jenseits des Tales

Jenseits des Tales standen ihre Zelte,
zum hohen Abendhimmel quoll der Rauch.
Das war ein Singen in dem ganzen Heere,
und ihre Reiterbuben sangen auch.

Sie putzten klirrend am Geschirr der Pferde,
her tänzelte die Marketenderi
und unterm Singen sprach der Knaben einer:
Mädchen du weißt, wohin der König ging.

Jenseits des Tales standen ihre Zelte,
vorm roten Abendhimmel quoll der Rauch,
und war ein Lachen in dem ganzen Heere,    
und jener Reiterbube lachte auch.

Als nun allmählich die Anspannung von den hochmotivierten und disziplinierten Sängern gewichen war, und die Freude über das gelungene Konzert im Herzen Einzug gehalten hatte, suchten einige Sangesbrüder mit ihren mitgereisten Frauen in der Stadt oder näheren Umgebung (Zehntscheune Eicks, Café Haubrich in Floisdorf, Gemünd) ein Café auf, um bei Kaffee und Kuchen oder einem großen Eisbecher den schönen Tag ausklingen zu lassen. Hier traf man auch einige Konzertbesucher, die sich für den schönen Nachmittag bedankten.

Fazit dieser Veranstaltung:
Das Kurkonzert stand wieder auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau, wenn auch hier und da ein kleiner Patzer zu hören war. Die Auswahl der Lieder erwies sich als sehr geglückt, weil dem Publikum eine möglichst große Bandbreite der Chormusik vorgestellt wurde. Eine zusätzliche Bereicherung war das Akkordeonspiel von Udo Greuel, der dem Gesang durch seine Begleitung besondere „Würze“ verlieh. So ist auch zu verstehen, daß das von hoher Qualität geprägte Open-air-Konzert unter der souveränen Leitung von Heinz Sistig erst nach einer Zugabe beendet werden konnte. Denn „Musik beflügelt Geist und Seelen, wenn diese kommt aus vielen Kehlen“.

Donnerstag, 16. August 2001

Beerdigung vom und Nachruf auf den Herz-Jesu-Missionar Pater Stanislaus Sobieszczyk.

Plötzlich und unerwartet verstarb am 13. August 2001 unser langjähriger Seelsorger Pastor Stanislaus Sobieszczyk im gesegneten Alter von 88 Jahren im Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup. Er wohnte zuletzt in Hiltrup im Missionshaus (Mutterhaus des Ordens vom „Heiligsten Herzen Jesu“) Am Klosterwald 40, 48165 Münster. Über 35 Jahre war er als Priester in der Pfarrgemeinde Vussem-Breitenbenden tätig.

Heute wurde er unter Beteiligung einiger Vussemer Bürger im Klosterfriedhof zu Hiltrup beigesetzt, nachdem man vorher Fahrgemeinschaften gebildet hatte. Mit unserem verstorbenen Dirigenten Josef Luxen bestand eine herzliche Freundschaft, deshalb war er auch dem MGV stets gut gewogen. Hier nun ein paar wichtige Daten bzw. Auszüge aus dem Bürgerbrief, meinem Archiv und der Dorfchronik:

Juni 1957.
Nachdem der bisherige Pater Wesselmann nach zweijähriger Tätigkeit im Rektorat Vussem-Breitenbenden seine Versetzung nach Gürzenich bei Düren erhalten hatte, ernannte die Genossenschaft der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu zum Nachfolger den Pater Stanislaus Sobieszczyk. Er war seit dem Jahre 1941 in Ostpreußen und zuletzt Pfarrer in Lyna, Regierungsbezirk Allenstein.

15. März 1965.
Die Patres Stanislaus Sobieszczyk und Jakob Christ feierten mit der Dorfbevölkerung in der Turnhalle gemeinsam ihr 25jähriges Priesterjubiläum. Seit Mai 1961 ist Pater Christ als Superior und Novizenmeister im Missionshaus Vussem tätig.

20. Juni 1982.
Pfarrer Stanislaus Sobieszczyk konnte unter großer Beteiligung der Bevölkerung von Vussem und Breitenbenden sein 25jähriges Ortsjubiläum feiern. Die Laudatio hielt Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ursula Dasburg. Als Ehrengäste konnte sie u. a. Dechant Günther Salentin, Landrat Josef Linden, Stadtdirektor Helmut Rosen und Bürgermeister Heinz Kehmeier begrüßen, der u. a. sagte: „An Festtagen wie dem heutigen sieht man am eindrucksvollsten die Verbundenheit unserer Bürgergemeinschaft mit seinen Priestern. Es ist gute deutsche Art, die kirchlichen Feste mit einem weltlichen Ausklang zu feiern. Zudem heißt es, daß Beten hungrig und durstig macht, und so haben wir uns hier zusammengefunden, aber nicht unbedingt um Durst und Hunger zu stillen, sondern unserem verehrten Jubilar in aufrichtiger Herzlichkeit die Grüße und Wünsche der Gemeinde darzubringen. – Die Stadt Mechernich, in deren Namen ich als Bürgermeister sprechen darf, ist erfreut, wiederum ein seltenes Jubiläum feiern zu können, denn es ist wirklich nicht alltäglich, daß ein Pfarrer 25 Jahre lang eine Gemeinde betreut und sich mit dieser Gemeinde aufs engste verbunden fühlt. Für all das danken wir Ihnen in dieser Stunde von ganzem Herzen! Möge Gott Ihnen die Gesundheit und die Kraft geben, diese ihnen anvertraute Gemeinde noch viele Jahre betreuen zu können“.

Die Feierlichkeiten gestalteten der Kirchenchor, die Flötengruppe, die Tanzgruppe, der Musikverein und der MGV unter Leitung von Josef Luxen, der drei Lieder zu Gehör brachte:
1.         Vespergesang, von Kämpf
2.         Freude des Gesangs, von Ludwig van Beethoven und
3.         Seemann, deine Heimat ist das Meer, Volksweise.

Nach der anschließenden Gratulation und Geschenkübergabe durch den 1. und den 2. Vorsitzenden des Ortskartells Vussem, Josef Luxen und Michael Wielspütz, sagte Pfarrer Sobieszczyk in seiner Dankansprache noch leicht gerührt, daß er sich über die vielen Ehrungen, Darbietungen und Geschenke sehr gefreut und sich dafür herzlich bedanke, und daß er dies alles nicht erwartet habe. Zum Schluß sang noch der Kirchenchor, und zum musikalischen Ausklang spielte der Musikverein auf.

13. und 14. Juni 1987. Pastor Stanislaus So­bieszczyk beging mit der Pfarrgemeinde sein 30jähriges Ortsjubiläum. Der Musikverein und die Feuerwehr geleiteten den Jubilar nach der heiligen Messe, die der MGV und die Flöten­gruppe mitgestalteten, zur Gaststätte „Marga­retenhof“. Pfarrgemein­deratsvorsitzender Ar­nold Mies ging in seiner Laudatio auf die seel­sorgerische Tätigkeit der vergangenen 30 Jahre des Pfarrers in Vussem ein. So beleuchtete Mies die Anfangsjahre des Jubilars, der sowohl Friedens- wie auch Kriegszei­ten erlebt hat. Von seiner Geburtsstadt Hamburg führt sein Weg Anfang der dreißiger Jahre ins Missionshaus nach Vussem, wo er sein Noviziat absolviert.
Doch zu Beginn des Zweiten Weltkrie­ges vertrieben die Nazis die Ordensleute aus Vussem und Stanislaus Sobieszczyk wurde als Ka­plan in jenen Teil Ostpreußens gesandt, der zunächst unter russischer und dann unter polnischer Verwaltung stand. Er geriet in Gefangenschaft, wo er wegen seines Glaubens gefoltert wurde. Erst nach 17jähriger, aufopferungsvoller Tätigkeit in Ostpreußen kam er nach Vussem zurück.
In den 30 Jahren empfingen in der Pfarrei Vussem-Breitenbenden 334 Kinder das Sakrament der Taufe. 163 Brautpaare spendeten sich das Sakrament der Ehe. 339 Kinder gingen zur 1. Heiligen Kommunion. 316 Einwohner wurden zu Grabe getragen. Der Jubilar erlebte außerdem in dieser Zeit fünf Päpste, zwei Bischöfe und vier Dechanten.
Als Dankeschön überreichte Mies ein von der Pfarrgemeinde gespendetes Messgewand. Herzliche Glück- und Segenswünsche richteten auch der Dechant Paul Scholl aus Bleibuir und der Ortsvorsteher Josef Kaltwasser aus Breitenbenden an den Pfarrer. Der Kirchenchor, die Tanzgarde Blau-Weiß, der Junggesellenverein und der MGV gestalteten das Festprogramm. Von Rührung überwältigt und über soviel Herzlichkeit, die ihm entgegengebracht wurde, bedankte sich der Seelsorger bei seinen „Schäfchen“ und den vielen Akteuren.

09. und 11. März 1990. Pastor Stanislaus Sobieszczyk feierte sein Goldenes Priesterjubiläum. Am Freitag, dem eigentlichen Jubiläumstag, zelebrierte der Jubilar unter Mitwirkung seines Ordensbruders Pater Biermann aus Oberhausen (Rheinland), mit Pastor Frohn aus Mechernich und dem Kirchenchor einen Dankgottesdienst in der St. Leonhard-Kapelle in Breitenbenden. Am Sonntag um 15:00 feierte der Jubilar den Festgottesdienst in der Pfarrkirche Vussem. Nachdem der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Heinz Sanden Jun. die Gäste begrüßt und Worte des Dankes an Pastor Sobieszczyk gerichtet hatte, begann das Festhochamt unter Mitwirkung von 14 weiteren Priestern, einem Diakon, dem Kirchenchor und der Flötengruppe. Es war wohl bisher einmalig, das so viele Geistliche in Vussem zusammen das Heilige Meßopfer feierten. Es waren dies der Eifeldekan Seeger aus Monschau, Prälat Woelki aus Bad Godesberg (ihn kannte der Jubilar aus der Zeit in Ostpreußen), Pastor Jumpertz aus Floisdorf, Pastor Böhm aus Gehn, Pastor Salentin aus Kallmuth, Pastor Maessen aus Holzheim, Pater Wolfgang und Pater Reinhard aus Steinfeld, Pater Biermann – Superior des Missionshauses in Oberhausen, Pater Dr. Marks aus Hiltrup, die Kapläne Müller und Müller-Verbrüggen aus Mechernich, sowie Diakon Jackels aus Mechernich. Anschließend hatte der Jubilar die Gäste in die Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ eingeladen, wo ihm die „Feybachfinken“ ein Ständchen brachten.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Samstag, 1. September 2001

Trauung von Carsten Blindert und Cornelia, geb. Bernitt.

Von Sbr. Klaus Bernitt war eine Einladung an den MGV ergangen mit der Bitte, zur Vermählung seiner Tochter Cornelia mit ihrem Bräutigam Carsten am 1. September 2001 um 14:30 in der Michaels-Kapelle auf dem Mahlberg mit einigen Liedvorträgen die Trauung zu verschönern. Es war selbstverständlich, daß die Sangesbrüder diese Einladung gerne angenommen hatten. 19 Sänger hatten sich zu diesem Zweck um 13:30 am Pfarrheim eingefunden und bildeten Fahrgemeinschaften.

Frohgelaunt fuhr man zum Michelsberg, der an der Wasserscheide bei Mahlberg liegt und weithin sichtbar die schöne Landschaft überragt. Am Fuße des Berges führte einst eine Römerstraße vorbei, von Trier kommend über Blankenheim, Tondorf nach Bonn. Der Gipfel des Berges trug eine römische Warte. Seinen Ursprung aber hat der Michelsberg in vorchristlicher Zeit, in der er den Germanen als Gerichts- und Kultstätte diente.

Auch die Franken benutzten diesen Berg als Opferstätte. Jahrzehntelang befand sich auf dem Berg die Gerichtsstätte der sieben Honschaften des Hochgerichts Münstereifel. Um 800 erlosch der heidnische Kult. Im Mittelalter wurde er dem Gottesstreiter St. Michael geweiht. Zum ersten Mal erbaute man 1224 eine Kapelle. Graf Karl von Manderscheid-Gerolstein übergab 1632 die Kapelle den Jesuiten von Münstereifel. Diese förderten besonders die Michaelsbruderschaft und die Wallfahrt zum Erzengel Michael.
„Heiliger Michael mit dem Schwert, hau de Düwel an de Erd“! So unterstellten viele Landbewohner ihre Seele dem besonderen Schutz dieses Heiligen. Die Raubkriege Ludwig des XIV. verschonten auch die Kapelle nicht. 1699 wurde ein Priesterhaus neben der Kapelle erbaut. Durch Blitzschlag erlitt die Kirche 1836 starke Beschädigungen. Im Jahre 1860 erfolgte die Benedizierung des wieder hergerichteten Gotteshauses. Vor einigen Jahren wurde mit Spendenmitteln die Kapelle mit ihren Kunstwerken liebevoll restauriert. Nach wie vor wird der Michelsberg gerne von Wallfahrern und Eifelwanderern besucht, die in der Wallfahrtskirche Erbauung finden oder den wunderbaren Rundblick genießen wollen. Für mich war der Besuch in der Michaels-Kapelle nach langer Zeit wieder ein schönes Erlebnis, zumal St. Michael mein Namenspatron ist. Soweit ein Rückblick in die verkürzte Geschichte des Michelsberges mit seiner Kapelle.

„Heiraten ist kein Kinderspiel“! Diese uralte Lebensweisheit hatte sich das Brautpaar ausgesucht und sollte für es jedoch kein Hindernis sein, den Schritt zu wagen, miteinander Freude und Leid zu tragen. Unter dem festlichen Orgelspiel der Organistin Maria Haag führte der stolze Brautvater Klaus seine bildhübsche Tochter Cornelia zum Traualtar, wo der nervöse Bräutigam Carsten schon sehnsüchtig auf sie wartete. Hier wurden sie von Pastor Arenz herzlich begrüßt. Als Eröffnungslied erklang von der Orgel „Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Es folgte ein Gebet und die Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther. „Herr Deine Güte reicht so weit“ wurde nun vom MGV 1892 Vussem gefühlvoll zu Gehör gebracht. Er hatte etwas eingeengt unter der Orgelempore Aufstellung genommen, denn auf der Orgelbühne war noch weniger Platz vorhanden. Trotzdem war die Akustik sehr gut. Nach dem Evangelium nach Johannes 15, 9-12 erklang, andächtig vorgetragen, das „Credo“ aus der Schubertmesse. Es folgte eine kurze Ansprache des Priesters an das Brautpaar, anschließend vollzog er die Trauung und die Vermählung, wobei die Brauteltern und einige Festgäste zu Tränen gerührt waren.

Zur Bestätigung der Vermählung sagte der Pfarrer: “ Im Namen Gottes und seiner Kirche bestätige ich den Ehebund, den ihr geschlossen habt. Die Traupaten und alle die zugegen sind nehme ich als Zeugen dieses heiligen Bundes. Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“. Nun begeisterte der Chor die Anwesenden mit dem Lied “ Ich bete an die Macht der Liebe“. Danach erfolgten der Brautsegen und die Fürbitten. Mit dem „Vater unser“, das a capella gesungen wurde, beendete der MGV seinen Auftritt in der wunderschönen und ehrwürdigen Michaels-Kapelle.

Als Schlusslied sang die Festgemeinde „Großer Gott wir loben Dich“, und zum Auszug des Brautpaares ertönte von der Orgel ein Werk von Michael Praetorius.

Draußen warteten schon viele Gratulanten, darunter auch unser Vorsitzender Willi Schütt, die dem Brautpaar Glück- und Segenswünsche überbrachten. Hupend verließ man nun in einem Autokorso den Aufenthaltsort, nachdem das Brautpaar in ein Dreikrad eingestiegen war. Unterwegs begegneten wir der nächsten Hochzeitsgesellschaft, die für ein Verkehrschaos sorgte, weil die Straße wegen ihrer Enge es nicht zuließ, daß zwei Fahrzeuge aneinander vorbeifahren konnten. Sie mussten bis zur nächsten Kreuzung zurücksetzen. Neugierig geworden durch das ohrenbetäubende Hupkonzert betraten die Bewohner von Mahlberg den Straßenrand und winkten der fröhlichen Hochzeitsgesellschaft freundlich zu.

In das geräumige Schützenhaus von Mahlberg wurde eingekehrt, wo die Hochzeitsfeier stattfand. Im Schankraum hatte der Brautvater Plätze reserviert für die durstigen Sangesbrüder, die sich hier sichtlich wohlfühlten, denn der schönste Platz ist bekanntlich immer an der Theke. Das Brautpaar bedankte sich noch einmal herzlich für die schönen Darbietungen in der Kirche. Sbr. Klaus Bernitt drückte seinen Dank darin aus, daß er unserem altgedienten Kassierer Fritz Pütz ein Geldgeschenk in einem Kuvert überreichte, das dieser blitzschnell in seinem weinroten Vereinsjackett verschwinden ließ. Nach ca. einstündigem Aufenthalt verließen die Sänger das schmucke Schützenhaus, um den Heimweg anzutreten. Einige Sangesbrüder hatten als Wegzehrung am Kuchenbüfett noch ein Stück Appeltaat organisiert, das ihnen hervorragend schmeckte.

Samstag, 8. September 2001

Geburtstagsständchen für Witwe Margarete Klinkhammer, geb. Mießeler (80).

Auf Einladung von Hans Klinkhammer waren die Sänger des MGV 1892 Vussem zum Uffzheim nach Mechernich gekommen, um seine Mutter, die hier ihren 80. Geburtstag feierte (*06.09.1921 in Eiserfey), mit einem Ständchen zu überraschen. Mit einer weißen Kutsche und einem schwarzen Pferdegespann war sie hierher kutschiert worden.
Da unser Chorleiter in Urlaub weilte (Türkei), und sein Stellvertreter Udo Greuel verhindert war, wurde unser jüngster Sbr. Johannes Eversheim animiert, das Dirigat zu übernehmen. Hinter dem Vorhang, der als Raumteiler diente, hatte sich der MGV in Positur gestellt. Als nun der Vorhang plötzlich beiseite geschoben wurde, musste die Tonangabe schnellstens erfolgen, die aber akustisch bei einigen Sängern in den hinteren Reihen nicht angekommen war, so daß die ersten Takte des Liedes „Geburtstagsständchen“ etwas in Schieflage geraten waren. Es war eine kleine Disharmonie zu hören. Nach der Geschenkübergabe und Gratulation durch unseren 1. Vorsitzenden Willi Schütt wurde das Ständchen mit folgenden Liedern fortgesetzt:
1.         Das Elternhaus
2.         Das Morgenrot
3.         Im Weinkeller
4.         Die Seen im Land der Berge
und zum Abschluss
5.         Abendfrieden.
Für diese Darbietungen gab es tosenden Applaus von der großen Gästeschar und dem Geburtstagskind, das, sichtlich bewegt, überrascht worden war. In einem Nebenraum der Gastronomie wurden wir nun von einem Unteroffizier reichlich bewirtet. Am Kuchenbüfett konnte man sich bedienen. Bevorzugt wurde die frischgebackene „Prommetaat“. Nach ca. einstündigem Aufenthalt trat man die Heimfahrt an. Einige Sangesbrüder kehrten noch beim neuen Wirt „Heino“ in die Schneidmühle ein.

Sonntag, 11. November 2001

Mitgestaltung des Gottesdienstes vom MGV 1892 Vussem anlässlich der Herbstkirmes in Nöthen

Auf Initiative des Chorleiters Heinz Sampels aus Holzheim, der u. a. auch den Kirchenchor Nöthen leitet, war es zu diesem Auftritt gekommen. Er wollte es seinem Chor nicht zumuten, nach durchzechter Nacht so früh am Morgen die Messfeier mit den stark strapazierten Stimmen mitzugestalten.
Vor dem Gottesdienst, der um 9:15 begann, war eine Ansingprobe angesagt worden, die um 8:45 im schmucken Pfarrsaal stattfand. In der gut besuchten Pfarrkirche, die um 1912 erbaut wurde, hatte der Chor hinter dem Altar Aufstellung genommen. Aus der Schubertmesse gelangte zum Eingang folgendes Lied ausdrucksstark zum Vortrag: „Wohin soll ich mich wenden?“.
Der heilige Willibrord ist Pfarrpatron der katholischen Nöthener Pfarrgemeinde. Sein Todestag, der am 07.11. begangen wird, bringt die Kirmes (Kirchweihfest) am darauffolgenden Sonntag. In diesem Jahr war es der 11. November. So war es nicht verwunderlich, daß Pfarrer Reidt über diesen Heiligen in seiner kurzen Predigt einiges zu erzählen wusste, indem er folgendes sinngemäß sagte: Sankt Willibrord habe zu den tatkräftigsten Glaubensboten gehört und sich um unser Vaterland sehr verdient gemacht. Er wurde 658 in Northumbria (England) geboren. Nach seinem erfolgreichen Studium trat er in den angelsächsischen Benediktinerorden ein, stellte sich unter den Schutz der fränkischen Herrscher und missionierte seit 690 u. a. mit Swidbert in Friesland. Dann wurde er Erzbischof von Utrecht. Um 700 gründete er als Stützpunkt für seine Arbeit die Abtei Echternach in Luxemburg, wo er am 07.11. 739 im Alter von 81 Jahren verstarb und beigesetzt wurde. Sein Grab wird heute noch von vielen Pilgern aus aller Welt besucht.
Unter dem Dirigat von Heinz Sistig gelangten nun aus der Deutschen Messe nachstehende Lieder zu Gehör: Zum Sanctus „Heilig, heilig “ und zum Agnus Dei „Mein Heiland, Herr und Meister“. Bei diesem Choral wurden im 1. Tenor und 1. Baß einige Unstimmigkeiten hörbar. Das „Vater unser“ war wieder ein Ohrenschmaus und wurde vortrefflich a capella zu Gehör gebracht. „Herr, Deine Güte reicht so weit“ stand nun auf dem Programm und wurde von den Sängern gefühlvoll vorgetragen. Zum Abschluss der beeindruckenden Messfeier sang der Chor einen lateinischen Choral von Johann Schweitzer (1831 – 1882) mit dem Titel: „Sancta Maria“. Der Pfarrer bedankte sich anschließend bei den Akteuren für die schönen Darbietungen, und die Gläubigen spendeten daraufhin langanhaltenden Applaus.

Nach der anschließenden Kranzniederlegung am Ehrenmal, die von der Nöthener Blasmusik untermalt wurde, kehrten einige Sänger in das Gasthaus von Marianne Wassong ein (Schwiegermutter von Rolf Sistig). In gemütlicher Atmosphäre wurden ein paar Trinklieder als Dank für die Spender des edlen Gerstensaftes gesungen. Zum Abschied bedankte man sich bei der Wirtin für die freundliche Bedienung mit dem Lied: „Wir kamen einst von Piemont und wollten weiter nach Lyon“.

Sonntag, 18. November 2001

Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden

Während ich über den geistigen Inhalt für diesen Bericht nachdenke, fallen in Afghanistan amerikanische und britische Bomben, gibt es harte Zusammenstöße in den verschiedensten Ländern unserer Erde, gibt es Flüchtlingswellen, Not und Hunger. Die Medien transportieren uns täglich eine Fülle an Bildern, Berichten und Informationen rund um unseren Globus. Die Frage nach einer Beteiligung der deutschen Bundeswehr wird in unserem Land, in der Regierung heiß diskutiert und in unmittelbare Erwägung gezogen. Bundeskanzler Schröder hat am vergangenen Freitag die Vertrauensfrage gestellt, verbunden mit der Beteiligung deutscher Soldaten im Krieg gegen die Taliban-Regierung in Afghanistan und bringt damit die Neinsager der rot-grünen Koalitionsregierung in einen persönlichen Gewissenskonflikt. Das Abstimmungsergebnis mit zwei Stimmen Mehrheit war sehr knapp, und somit steht dem Einsatz deutscher Soldaten zur Terroristenbekämpfung nichts mehr im Wege, denn der Anschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September hat seine Spuren hinterlassen. Die Angst vor weiteren Anschlägen der Terroristen geht um. Die Weltlage scheint bedrohliche Ausmaße anzunehmen. Vielerorts wird um Frieden und Versöhnung gebetet. Wir gedenken am Volkstrauertag der Opfer der beiden Weltkriege und des Terrors und spüren dabei vielleicht, wie nahe uns das Thema unserer Geschichte wieder gerückt ist.Nachdem die Freiwillige Feuerwehr, der Männergesangverein, 23 Vussemer Bürgerinnen und Bürger mit einem Kind am ehemaligen Schulhof Aufstellung genommen hatten, setzte sich der Trauerzug um 9:30 unter den Klängen des Musikvereins, der einen Trauermarsch von Chopin spielte, bei herrlichem Herbstwetter in Richtung Ehrenmal in Bewegung. Am Mahnmal legte Matthias Vogelsberg in seiner Eigenschaft als Bürgervereinsvorsitzender einen Kranz nieder und sagte sinngemäß u. a.: „Ich möchte diese Gedenkstunde nutzen, um über die Erinnerung an Leid und Elend zweier Weltkriege hinaus auch an jene denken, die in unzähligen Kriegen und Auseinandersetzungen nach dem Zweiten Weltkrieg bis hinein in unsere Tage getötet wurden“.
Mit folgenden Liedvorträgen beteiligte sich der MGV an den Trauerfeierlichkeiten:
1.         Wohin soll ich mich wenden, von Franz Schubert und
2.         Da unten ist Frieden, Musik: Carl Sauppe, Text: Carl Kloß.
Beide Choräle wurden unter dem Dirigat von Heinz Sistig hervorragend zu Gehör gebracht.
„Wir erleben heute, wie schwer Versöhnung sein kann, deshalb muss aller Gewaltopfer gedacht werden und nicht nur der Gefallenen der beiden Weltkriege. Deshalb sind wir aufgerufen für Frieden und Gerechtigkeit zu beten“, sagte im Anschluss Annemie Linden, was dann auch geschah.
In Breitenbenden war der Ablauf zum Ehrenmal ähnlich wie in Vussem. Bürgervereinsvorsitzender Lodzinski sagte in seinem Beitrag u. a.: „Der heutige Tag ist nicht allein dazu da zurückzublicken, sondern er mahnt uns zu lernen. Wenn wir, das neue Deutschland, als gleichberechtigtes Mitglied in einem vereinten Europa, dem Frieden der Welt dienen wollen, müssen wir auch den inneren Frieden stärken“. Auch Bernhard Fuchs rief die Anwesenden dazu auf, mit ihm gemeinsam zur Versöhnung, Verständigung und um den Frieden zu beten. Der MGV Vussem trug mit zwei Liedvorträgen, die ihm vortrefflich gelangen, dazu bei, daß die Veranstaltung einen würdigen Rahmen erhielt.
Die vier Eiserfeyer Sangesbrüder mussten sich nun beeilen, um noch rechtzeitig am in ihrem Heimatort stattfindenden Volkstrauertag teilnehmen zu können.

Sonntag, 9. Dezember 2001

Mitgestaltung der Messfeier in der Kapelle der Eifelhöhen-Klinik Marmagen.

Auf dem 546 m hohen Mühlenberg in Nettersheim-Marmagen liegt in landschaftlich reizvoller Umgebung die Eifelhöhen-Klinik. Aufgrund seines großen Waldreichtums rings um den Ort und seiner Höhenlage besitzt Marmagen ein besonders gesundes Mittelgebirgsklima für alle Erholungssuchende, insbesondere für Herz- und Kreislaufkranke. Das war auch ausschlaggebend, daß hier die Eifelhöhen-Klinik gebaut wurde. Sie beherbergt drei Abteilungen:

Innere Medizin, Orthopäde und Neurologie. Ferner wird das Kurhaus als Rehabilitationsstätte benutzt. Hier werden Nachbehandlungen von Gelenk-, Hüft- und Wirbelsäulenoperationen sowie von Knochenbrüchen getätigt. Durch Training werden Beweglichkeit und Funktion wiederhergestellt. Schwerpunkt in der Neurologie ist die Nachbehandlung bei Hirnschädigungen durch Unfall oder Schlaganfall mit Lähmungen.
Im Kursaal werden zur Erbauung und Entspannung der Kurgäste Konzerte abgehalten, oder, wie in diesem Falle, in der hauseigenen, achteckigen Kapelle, der Gottesdienst von Chören verschönert. Da Pastor Bernhard Frohn, ehemaliger Seelsorger des Pfarrverbundes Mechernich, hier seinen Lebensabend verbringt, war es möglich geworden, einen Termin für diesen Auftritt zu bekommen. Vor Beginn der Messe wurde eine Ansingprobe abgehalten.

Pünktlich um 10:30 begann der Gottesdienst. Der Chor hatte linksseitig Aufstellung genommen und wurde von Bernhard Frohn herzlich willkommen geheißen. Die Messfeier, die gut besucht war, konnte außerdem über Lautsprecher mitgehört oder über Monitore in allen Krankenzimmern von den Patienten mitverfolgt werden. Schade war nur, daß der Chor von der starr ausgerichteten Kamera nicht erfasst werden konnte, weil sie nur den Altarraum im Blickfeld hatte. Aus der Schubertmesse gelangten folgende Choräle zum Vortrag:
1.         Wohin soll ich mich wenden
2.         Noch lag die Schöpfung formlos da
3.         Heilig, heilig und
4.         Mein Heiland, Herr und Meister.
Zwischendurch erklang das „Vater unser “ von Gotthilf Fischer, das a capella gesungen wurde. „Herr, Deine Güte reicht so weit“ stand nun auf dem Programm, das zur Kommunionfeier souverän vorgetragen wurde. Mit dem Chorwerk „Sancta Maria“ beendeten die Sänger die beeindruckende Messfeier. Anschließend bedankte sich Pastor Bernhard Frohn beim Chor und seinem Dirigenten für die schönen Darbietungen. Daraufhin spendeten die Besucher nicht enden wollenden Applaus. Chorleiter Heinz Sistig hatte bei diesem Auftritt von seinen Schützlingen volle Konzentration, Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen gefordert, die trotz anfänglichen Lampenfiebers das Programm bravourös über die Bühne brachten. So macht Chormusik Spaß, was man auch aus der Reaktion der begeisterten Zuhörer ersehen konnte.

Sonntag, 9. Dezember 2001

Seniorentag in Vussem.

Alt sein heute, d. h. in vielen Fällen, sich mit Einschränkungen im täglichen Leben abfinden zu müssen, abhängig zu sein von anderen, gesellschaftliche Anerkennung zu vermissen, häufig genug isoliert und einsam zu sein, und das auch ganz am Ende des Lebens. Über 90 von 100 Menschen in unserem Lande leben im Alter allein, müssen ohne die natürliche und selbstverständliche Hilfe durch Familienmitglieder auskommen. Aber alt werden und alt sein muss nicht Einsamkeit, Krankheit, allgegenwärtige Traurigkeit und Schwermut bedeuten. Das Alter lässt sich auch anders organisieren, z. B.: Mit Freude an gemeinsamen Ausflügen teilnehmen oder Gespräche über Gott und die Welt mit Gleichgesinnten führen, Skatspielen oder in einem Chor singen.
Treffend hat es Sbr. Bernhard Mießeler formuliert, als er u. a. bei seiner Begrüßungsansprache zu seinem 60. Geburtstag sagte: „Alt machen nicht die vielen Jahre, alt machen nicht die grauen Haare. Alt ist, wer den Mut verliert und sich für nichts mehr interessiert“. Ich weiß natürlich, daß im Alter die Gebrechlichkeit zu- und der Kontakt zu anderen Menschen abnimmt. Daher gilt es also gegenzusteuern. So ein bisschen Abwechslung ist wichtig, gerade nach den Terroranschlägen vom 11. September in den USA haben die älteren Menschen Angst, daß ein dritter Weltkrieg ausbrechen könnte. Aber auch der Umgang mit der neuen Währung Euro lässt die alten Leute nicht ruhig schlafen. Den Seniorentag in Geselligkeit und guter Betreuung zu verbringen ist oft die einzige Gelegenheit, einmal den nicht immer schönen Alltag zu vergessen und der Einsamkeit zu entfliehen.
Zum diesjährigen Altentag konnte Kreistagsabgeordneter und Bürgervereinsvorsitzender Matthias Vogelsberg zahlreiche Seniorinnen und Senioren sowie den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Mechernich Peter Wassong aus Weyer begrüßen. Sie wurden alle von den zahlreichen Helfern mit Kaffee, Kuchen, allerlei Gebäck und Getränken aufmerksam umsorgt und verwöhnt. Die örtlichen Vereine wie Kirchenchor, Flötengruppe, Musikverein, Tanzgarden und Männergesangverein überboten sich gegenseitig mit ihren Darbietungen. Das bunte, vielfältige Programm des MGV sah folgendermaßen aus:
1.         Das Schifferlied
2.         Abend im Gebirge
3.         Wo’s Dörflein traut zu Ende geht
und als Einstimmung zum nahenden Weihnachtsfest
4.         Der Andachtsjodler, professionell begleitet von Udo Greuel am Akkordeon.

Der Chor trug damit dazu bei, daß es ein gelungener und gemütlicher Nachmittag wurde. Prasselnder Beifall war der Lohn für unsere gute gesangliche Leistung, wenn auch einige Sänger fehlten.

Dienstag, den 11.12.2001

Gratulation und Geschenkübergabe beim Jubilar Arnold Mies (60 Jahre).

Im Kreis seiner Familie und Nachbarn feierte Sbr. Arnold Mies seinen 60. Geburtstag in seinem schmucken Haus am Friedhofsweg. Überraschenderweise waren im Auftrag des MGV der 1. Vorsitzende Willi Schütt und als Vertreter vom 2. Baß Michael Wielspütz erschienen, um die Glückwünsche des Vereins zu übermitteln. Als Geschenk überreichten wir eine Kiste mit edlem Rotwein.

An Arnolds freudigem Gesichtsausdruck konnten wir sehen, daß uns die Überraschung gelungen war, und wir seinen Geschmack getroffen hatten. Nachdem wir nun an der Festtafel Platz genommen hatten, wurden einige Geburtstags- und Trinklieder gesungen. Dabei hatte Willi Schütt als Tenor einen schweren Stand gegenüber den 2. Bässen, die mit drei Mann überwogen, und weil Sbr. Wolfgang Schulz am lautesten sang. Beim kalten Büffet, das in der Küche aufgebaut und herrlich anzusehen war, langte man kräftig zu. Bei Bier und Wein wurde noch lange erzählt und über aktuelle Themen diskutiert, ehe man aufbrach und den Heimweg antrat.
Auf diesem Wege wünsche ich dem Jubilar, auch im Namen der Sänger, noch viele schöne Jahre bei bester Gesundheit in unserer Chorgemeinschaft.

Sonntag, 16. Dezember 2001

Weihnachtskonzert in der Vussemer Pfarrkirche

Veranstalter: MGV 1892 Vussem.

Nach dem schönen Erfolg vor drei Jahren gestaltete der MGV wieder gemeinsam mit dem Kirchenchor Vussem, der sich mit dem Kirchenchor St. Rochus Strempt verstärkt hatte, ein besinnliches, weihnachtliches Konzert und bot den vielen Besuchern ein auf höchstem Niveau stehendes Programm, das von Chorleiter Heinz Sistig liebevoll ausgearbeitet worden war. Es gelangten Werke aus verschiedenen Epochen und, Regionen und Ländern zum Vortrag, wie auch traditionelle Advents- und Weihnachtslieder, sowie moderne Stücke, die in die weihnachtliche Zeit passen. Vor Beginn des Konzertes konnte Vorsitzender Willi Schütt neben zahlreichen Besuchern, die aus nah und fern gekommen waren, auch den ersten Bürger unserer Stadt, Herrn Dr. Hans-Peter Schick nebst Gattin, die Geistlichkeiten Dechant Pühringer, Pfarrer Dörpinghaus, sowie den Kreistagsabgeordneten Matthias Vogelsberg und den Ortsvorsteher Hans Klinkhammer, die beide in unserem Chor singen, herzlich begrüßen und willkommen heißen. Die Moderation des Konzertes übernahmen in charmanter Weise die Sangesbrüder Alfred Brell und Wolfgang Schulz. Sie leiteten jede Ansage mit einer kurzen weihnachtlichen Geschichte oder einem Gedicht ein, die zusätzlich für eine ungemein festliche Atmosphäre sorgten.

1.         Mit dem wunderschönen Lied „Abendfrieden“, Text und Melodie: Hildegard Eckhard; Satz: Rudolf Desch, eröffnete der MGV sein diesjähriges Weihnachtskonzert und versetzte die Zuhörer mit dieser ergreifenden Musik in atemlose Stille und Andacht. Dieses Stück wurde fließend gesungen und handelte von der Nacht, die von den Bergen gestiegen war. Die Lichter im Tal löschen aus. So manches Leid schläft unter Dächern, die Nacht deckt es lindernd gut zu. Ein milder Schein wecket den Morgen, denn Freunde sind Sonne und Mond. Sie lösen sich ab ohne Streiten, weil streiten im Leben nicht lohnt.

2.         Es folgte ein Lied aus England (Erstaufführung), Satz: Gerhard Rabe, mit dem Titel: „Ist es noch weit nach Bethlehem?“. Diese Fragestellung wird vom Chor mit „Nein“ beantwortet. Folge dem Stern, der zeigt dir den rechten Weg zu Krippe. Dort liegt im Stall das Jesuskind, Gottes Sohn, kam vom hohen Thron.

3.         Nun wurde ein Weihnachtslied aus Schlesien: „O Freude über Freude!“ im 3/4-Takt erstaufgeführt; um 1680 komponiert; Satz: Ronald J. Autenrieth. Der Text dieses Liedes beinhaltet die Freude eines Hirten, der seine Schafherde im Stich lässt, als ihm ein Engel erschien und ihm ein Gesängel sang: „Freu dich, der Heiland ist geboren in Bethlehem im Stall“. Diese Freude und das Wunder muss er natürlich schnell seinen Nachbarn mitteilen.

4.         Das folgende „Hirtenlied“ (Erstaufführung) von Franz Josef Siegel komponiert; Text: Else Gorenflo, handelt auch von der Geburt Jesu. Die dritte Strophe endet mit dem Text: „Dieses Kind im Krippelein wird der Welten Retter sein. Keiner geht verloren mehr, Gott sei Lob und Ehr‘ „!

5.         „Lasst uns lauschen, heilige Engel“ stand nun auf dem Programm. Diese Darbietung wurde sehr konzentriert und piano gesungen angegangen. In diesem Lied werden die Engel u. a. aufgefordert, das schlummernde Kind nicht zu wecken, sondern es zu wiegen und zu wärmen, denn es fehlen die schützenden Decken.

6.         Nach dem Vortrag des Chorals „Sancta Maria“ von Johann Schweitzer, der volle Aufmerksamkeit und präzises Singen von den Sängern abverlangt hatte, kam ein russisches Wiegenlied:

7.         „Bajuschki baju“, Satz: Werner Winstel, zu Gehör, das vom Chor mit Inbrunst und Freude wiedergegeben wurde.

8.         Zum Vortrag gelangte nun ein österreichisches Weihnachtslied „Der Heiland ist geboren, freu dich oh Christenheit“. Worte aus der Grafschaft Glaz; Weise aus dem Salzkammergut; Satz: Gerhard Wind. Bei dieser Erstaufführung glänzte unser jüngster Sbr. Johannes Eversheim und konnte sich hiermit als Solist profilieren.

Nun erfreute der Kirchenchor Vussem/Strempt mit folgenden Vorträgen die aufmerksam zuhörenden Konzertbesucher unter der Stabführung von Rainer Pütz, derweil der MGV Platz nahm:
1.         Oh du stille Zeit
2.         Wachet auf
3.         Tochter Zion
4.         Die Abendglocken rufen
5.         Ehre sei Gott in der Höhe
6.         Hosianna
7.         Weihnachten bin ich zu Haus
8.         Das Ave Maria der Berge, Solist: Berthold Kurth.

9.         Nachdem der brausende Applaus verklungen war, sorgte Udo Greuel am Klavier beim Vortrag des Chorwerkes „Transeamus usque Bethlehem“, Komponist: Josef Schnabel; Bearbeitung Gus Anton, für instrumentale Auflockerung im Programm. Mit dieser hochkarätigen musikalischen Darbietung, in lateinischer Sprache gesungen, setzte der Chor vorweihnachtliche Akzente und begeisterte damit die Zuhörer.

10.       Mit dem amerikanischen Weihnachtslied „. . . denn es ist Weihnachtszeit“ für Tenorsolo, vierstimmigen Männerchor und Klavierbegleitung geschrieben, Musik von Jester Hairstone; deutscher Text: Heinz Korn, Chorsatz: Karl-Heinz Steinfeld, konnte unser Sbr. Josef Kaltwasser als Solist überzeugen, der bei dieser Premiere souverän von Udo Greuel und vom Chor begleitet wurde. Auch diese schöne Chormusik hatte die festlich gekleideten Zuhörer erreicht, denn deren Dank entlud sich in lautstarkem Applaus.

11.       Auch für die großartige Leistung des nun folgenden tschechischen Chorwerkes mit dem Titel „Trommellied“, Textfassung und Chorsatz von Wolfgang Lüderitz; das lebendig, rhythmisch und präzise vorgetragen wurde, konnten die Akteure langanhaltenden Beifall in Empfang nehmen.

12.       Mit dem Chorsatz und Klavierbegleitung „Sankt Niklas war ein Seemann“ (Erstaufführung), Musik: Freddy Quinn; Text: Georg Buschor, verbreiteten die Sänger festliche Adventsstimmung, daran hatte auch Maestro Heinz Sistig seine helle Freude, der die wegzulaufenden Choristen mit eindeutigem Dirigat auf Kurs hielt.

13.       Unserer „Allroundman“ Udo Greuel begleitete nun den Chor auf seinem Akkordeon beim Vortrag des „Andachtsjodlers“ aus Südtirol. Dies war eine überaus stimmungsvolle Einlage, in der unser Sbr. Udo sicher agierte.

14.       Zum krönenden AbschluSS präsentierten sich noch einmal der MGV und die Damen der Kirchenchöre im Altarraum und sangen gemeinsam piano an- und abschwellend: „Stille Nacht, Heilige Nacht“, wobei der MGV als Zwischengesang „Ehre sei Gott in der Höhe“ zu singen hatte. Diese Darbietung war der Höhepunkt des weihnachtlichen Konzertes, und es entstand ein eindrucksvolles Bild.

15.       Als Zugabe, die die begeisterten Zuhörer enthusiastisch gefordert hatten, wurde vom MGV „Die Weihnachtsglocken“ langsam und feierlich vorgetragen. Text: Franz Mädig; Musik: Hermann Sonnet.

Nun war endgültig Schluss. Der Vorsitzende bedankte sich beim Publikum für sein Erscheinen, machte noch einmal darauf aufmerksam, daß im angrenzenden Pfarrheim ein kostenloser Umtrunk mit kleinem Imbiss auf die Gäste wartete, und wünschte allen ein segensreiches, friedvolles Weihnachtsfest. Als Dank wurde eine freiwillige Spende entrichtet.

Brell-Nellesen-Schütt
Kaltwasser-Bernitt
Michel-Dreesen-Pütz
Dreesen-50-Klink

Mittwoch, 19. Dezember 2001

Geburtstagsständchen für Klaus Müller (60 Jahre).

Heute, auf den Tag genau, wurde unser inaktives Mitglied Klaus Müller 60 Jahre alt. Seit 10 Jahren ist der Jubilar Mitglied in unserem Verein. Er hat unsere Interessen stets finanziell unterstützt.

Um seinen runden Geburtstag gebührend zu feiern, hatte er nicht nur seine Familie, Freunde und seinen Kegelclub in das Pfarrheim eingeladen, sondern auch die Sänger des MGV, die sich um 19:00 einfanden und ihm und seinen Gästen ein Nonstop-Programm boten, mit folgenden Liedern:

1.         Geburtstagsständchen
2.         Abendfrieden
3.         Aus der Traube in die Tonne
4.         Rennsteiglied
5.         Slowenischer Weinstrauß (mit Solisten)
6.         Das Gorch-Fock-Lied (mit Akkordeon)
7.         Finster war die Nacht (mit Akkordeon)
8.         Andachtsjodler (mit Akkordeon)
9.         Wir kamen einst von Piemont.

Für diese ansprechende Leistung gab es viel Applaus. Zwischendurch hatte der Vorsitzende im Namen der Sänger gratuliert und einen Blumenstrauß überreicht.

Der Jubilar bedankte sich aufs herzlichste und animierte die Sänger dazu, am warmen Buffet kräftig zuzulangen, was diese sich nicht zweimal sagen ließen. Dazu wurde frisch gezapftes Bier serviert. Als alle gesättigt waren, ging man zum gemütlichen Teil über. Es wurden nicht nur Witze erzählt, sondern auch über unsere Anzugsordnung bei besonderen Anlässen diskutiert, die manchmal zu wünschen übrig ließ. Es geht nicht an, wie beim Auftritt in der Rehaklinik Marmagen geschehen ist, ein Sonntagsanzug angeordnet war, einige Sänger aber trotzdem im „Räuberzivil“ in den Reihen standen. Das macht kein gutes Bild und ist für das Ansehen unseres Vereins schädlich.

Freitag, 21. Dezember 2001

Goldhochzeit von Peter und Gertrud Meyer aus Breitenbenden

Am Freitagabend war großer Bahnhof bei Meyers angesagt: Vereine und Ortsbevölkerung machten dem Jubelpaar mit einem Fackelzug, bei heftigen Regen- und Schneeschauern, ihre Aufwartung. Die Nachbarschaft hatte am Wohnhaus der Jubilare einen Triumphbogen aufgestellt und den Weg bis zur Kirche rechts und links mit Girlanden festlich geschmückt, die mit goldenen Bändern verziert waren. Da das Goldpaar auch das Wandern liebt, begann der MGV Vussem sein Ständchen mit dem

„Rennsteiglied“, wurde aber bei der 2. Strophe von der plötzlich einsetzenden Blasmusikkapelle aus Glehn gestört, so daß Chorleiter Heinz Sistig leider gezwungen war, den Vortrag abzubrechen. Nach dem Vortrag des Liedes „Slowenischer Weinstrauß“, der einwandfrei zu Gehör gebracht wurde, begab man sich zum Feuerwehrgerätehaus, das auch als Bürgerhaus dient, wo ein kleiner Imbiss mit Umtrunk stattfand. Beim Turnfest in Eiserfey, Pfingsten 1951, trafen sich Peter Meyer und Gertrud Bertram zum ersten Mal. Es muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn schon nach sieben Monaten traten sie vor den Standesbeamten. Am gleichen Tag wurde der aus Roggendorf stammende Goldhochzeiter 21 Jahre alt. Die Ehefrau stammt aus Breitenbenden und ist ein Jahr jünger. Der rüstige Jubilar erlernte das Schusterhandwerk. Einige Jahre arbeitete er bis zur Schließung 1957 „op Spandau“, anschließend, bis zum Rentenalter, bei der Breitenbendener Bauunternehmung Gebrüder Dederich. Seit vielen Jahren ist er Vorsitzender des ortsansässigen Karnevalsvereins. In der Session 1990/91 wurde er sogar als Prinz Peter I. gefeiert. Seine Frau ist ebenfalls ein „Fastelovendsjeck“ und Mitbegründerin dieses Vereins. Sie hat ein Leben lang den Haushalt geführt, einen Sohn großgezogen und war nebenbei als Raumpflegerin bei der Fa. Dörries tätig. Zur Zeit ist sie gesundheitlich etwas angeschlagen. Jeden Mittwoch frönt sie mit Gleichgesinnten dem Kartenspiel. Weitere Hobbies sind Stricken und gemeinsame Spaziergänge mit dem Ehemann. Am Samstag feierten sie im engsten Familienkreis und mit der Nachbarschaft ihr Goldenes Hochzeitsfest.

Samstag, 22. Dezember 2001

Eröffnung der 22. Ausstellung einheimischer Künstler im Foyer des Gymnasiums „Am Turmhof“ in Mechernich

Bereits zum 22. Mal stellen einheimische Künstler ihre vielfältigen Kunstwerke in den Weihnachtsferien im Foyer des Mechernicher Gymnasiums aus. Die Palette der ausgestellten Werke und Objekte reicht von Ölmalerei über Aquarelle, Sandbilder, Tuschezeichnungen, Keramik, Puppen, Fotografien, Schnitzereien, Feder-, Acryl-, Metallobjekte-Bilder, Patchwork, Ikonen, Schmiedearbeiten, selbstgeschriebene, -illustrierte und eingebundene Bücher, bis hin zur Seidenmalerei. Eine ganze Reihe von Ausstellern hält der Kunstschau schon seit Jahren die Treue, wie Horst Kulbrok (mein ehemaliger Abteilungsleiter der Qualitätskontrolle der Fa. Dörries-Scharmann in Vussem). Er nahm schon sechzehnmal teil und fällt mit seinen einzigartigen Arbeiten sofort unter der Schar der anderen Künstler aus dem Rahmen. Er malt nicht nur Ölbilder auf die Metallverkleidungen von ausrangierten Elektro-Heizkörpern, er kreiert auch Federbilder. Aus den Federn, die seine Papageien während der Mauser verlieren, entstehen imposante Vögel, Hähne oder auch Delphine.
Am Freitagabend um 19:00 wurde die Ausstellung vom Vorsitzenden des städtischen Kulturausschusses, Franz- Josef Weiermann, feierlich eröffnet. Er sagte in seinen Ausführungen u. a., daß die künstlerische Entwicklung einen langen Weg beschritten hätte, daß man nun aber nach 22 Ausstellungen die enormen Fortschritte und Veränderungen erkennen könne. Auch Mechernichs Bürgermeister, Dr. Hans-Peter Schick, ließ es sich nicht nehmen, während der Vernissage ein Grußwort an die zahlreichen Besucher zu richten.
Die musikalische Gestaltung übernahmen das Blechbläser-Quintett, Ltg.: Peter Züll, das beschwingte Melodien spielte, und der MGV 1892 Vussem, der unter dem Dirigat von Heinz Sistig nachfolgende Lieder zur Aufführung brachte:
1.         Abendfrieden
2.         Das Trommellied
3.         Andachtsjodler
und als Zugabe:
4.         Finster war die Nacht.
Bei den zwei letztgenannten Liedern gab unser Allroundtalent Udo Greuel am Akkordeon den Sängern ein sicheres Gefühl bei der Begleitung. Der anschließende große Beifall und die fröhlichen Gesichter der Zuhörer waren der Beweis dafür, daß Chormusik noch längst nicht aus der Mode gekommen ist.
In einem Gespräch mit dem Organisator und Ansprechpartner erklärte mir Paul Weiermann, daß in diesem Jahr 30 Interessenten, darunter fünf neue, den Zuschlag bekommen hätten. Damit wäre vom Raumangebot die Kapazitätsgrenze erreicht. Wenn man mehr Platz zur Verfügung hätte, könne man die Ausstellung ohne weiteres ausdehnen. Dem sei aber nicht so. Das Ganze hat allerdings auch Vorteile. Nachdem zwei Leute kurzfristig abgesprungen seien, konnten, so Weiermann, problemlos zwei andere Aussteller verpflichtet werden. Ein Auslaufmodell wäre die Kunstausstellung auch über zwei Jahrzehnte noch lange nicht, das bewiesen die über 1000 Besucher im vergangenen Jahr. Zweifellos ist diese Veranstaltung eine Bereicherung im Kulturkalender der Stadt Mechernich geworden.
Es ist noch nachzutragen, daß der MGV 1892 Vussem zum dritten Male die Ausstellungseröffnungsfeierlichkeiten musikalisch mitgestaltet hat (1996/1998/2001).

Freitag, 28. Dezember 2001

Jahresabschlussfeier.

Zu Beginn der Jahresabschlussfeier wurde den Sangesbrüdern Bernhard Mießeler zu seinem heutigen 68. Geburtstag und Arnold Mies nachträglich zu dessen 60. Geburtstag ein Ständchen gebracht. Erfreulicherweise konnte unser Vorsitzender Willi Schütt anschließend fast alle Sänger (nur einer fehlte) und zwei Gäste begrüßen: Albert Wielspütz, seit fast 37 Jahren Mitglied unseres Vereins und Redakteur unserer Sängerzeitschrift „Haste Töne?“, und unseren Sängerfreund aus Mainz, Herbert Bauer, der z. Zt. wieder ein Seminar im „Das Haus“ besucht.

Zu Beginn der Jahresabschlussfeier wurde den Sangesbrüdern Bernhard Mießeler zu seinem heutigen 68. Geburtstag und Arnold Mies nachträglich zu dessen 60. Geburtstag ein Ständchen gebracht. Erfreulicherweise konnte unser Vorsitzender Willi Schütt anschließend fast alle Sänger (nur einer fehlte) und zwei Gäste begrüßen: Albert Wielspütz, seit fast 37 Jahren Mitglied unseres Vereins und Redakteur unserer Sängerzeitschrift „Haste Töne?“, und unseren Sängerfreund aus Mainz, Herbert Bauer, der z. Zt. wieder ein Seminar im „Das Haus“ besucht.
In seiner Ansprache sagte Schütt sinngemäß u. a. folgendes: „Den bevorstehenden Jahreswechsel möchte ich zum Anlaß nehmen, euch allen zu danken für die Mitarbeit bei der Erfüllung der uns im MGV gestellten Aufgaben. Besonderer Dank gilt dabei unserem Chorleiter Heinz Sistig und Sbr. Udo Greuel, die den größten Anteil an den schönen Erfolgen bei den vielfältigen Anlässen des zu Ende gehenden Jahres hatten. In der Hoffnung, daß das kommende Jahr für euch und eure Familien ein friedvolles, glückliches und gesegnetes Jahr werden wird, übergebe ich das Wort an Heinz Sistig“. Dieser sagte u. a. in seinen Anmerkungen: „Auch ich möchte gerne die Gelegenheit anlässlich des zur Neige gehenden Jahres wahrnehmen, euch für eure treue Verbundenheit zu unserer Chorgemeinschaft und allen Mitgliedern in verantwortlicher Position für den engagierten Einsatz herzlich zu danken. Das 109. Jahr seit der Gründung unseres Vereins wird uns mit vielen eindrucksvollen Veranstaltungen in Erinnerung bleiben. Bei allen Aktivitäten, die wir entfalten, dürfen wir aber die Einbeziehung von Jugendlichen in unsere Chorgemeinschaft nicht aus den Augen verlieren und wollen das zu unserem Ziel machen. Wir müssen dringend etwas zur Verbesserung der Altersstruktur in unserem Verein tun“. Positiv bezeichnete er den Auftritt beim Weihnachtskonzert, negativ den Probenbesuch. „Es bleibt zu hoffen“, fuhr er fort, „daß im neuen Jahr sich dieses Problem von selber löst, indem alle regelmäßig zur Probe kommen, damit wir unser 110. Gründungsjahr einträchtig und hoffentlich ohne gesundheitliche Schäden feiern können“.
Es kam auch zur Sprache, daß im neuen Jahr anlässlich des Jubiläums eine mehrtägige Busfahrt, voraussichtlich in der Zeit vom 19.10. bis 26.10.2002, zum Krössenbacher Hof in Bruck an der österreichischen Großglocknerstraße, geplant ist. Dazu müssten sich aber genügend Teilnehmer melden. Hans Klinkhammer, der hier schon einmal mit seiner Familie Urlaub gemacht hat, war begeistert von der schönen Landschaft bzw. Bergwelt.
Anschließend verteilte unser Chorleiter an alle Sangesbrüder CDs oder Musikkassetten, die er von der vom ehemaligen Chorleiter Kurt Carstens stammenden CD kopiert hatte. Darauf ist unser Konzert zum 95jährigen Jubiläum am 2.10.1987 vortrefflich und live aufgezeichnet zu hören. Aber auch der Chronist hatte etwas zu verschenken, nämlich die Sängerzeitschrift „Haste Töne?“, Ausgabe 02/2001, für deren Inhalt er als Autor verantwortlich zeichnet. Redaktion, Gestaltung und Druck hatte Albert Wielspütz wieder professionell übernommen. Der Chronist gab zu bedenken, daß diese Ausgabe in aufwendiger Form in einer Auflage von 30 Exemplaren, mit 75 Bildern auf 31 Seiten, insgesamt also 930 Seiten, entstanden sei und ohne Sponsor wesentlich teurer geworden wäre. In Zukunft müsse man entweder abspecken, d. h. weniger Bilder und Seiten drucken, oder von den Sangesbrüdern müsse ein kleiner Unkostenbeitrag von etwa vier bis fünf DM erhoben werden, denn die Tintenpatronen sind sehr teuer. Günstiger wäre natürlich Sponsoren zu finden, die evtl. über Werbung diese Zeitung mitfinanzieren. Willi Schütt gab zu verstehen, daß man in Zukunft schon einen Weg finden werde, um die Finanzierung sicherzustellen. Über den Sponsor dieser Zeitung konnte Albert Wielspütz Auskunft geben. Es ist sein Freund Hannes Tölle aus Selm-Bork, etwa zwischen Dortmund und Münster gelegen, den er bei einem Kuraufenthalt auf der Insel Borkum kennengelernt hat. Da Tölle, ein Reviersteiger i. R., auch ein Computerfreak ist, und u. a. Bücher über den Bergbau, Romane seiner Mutter und die Biographie seiner in zwei Chören singenden Ehefrau veröffentlicht hat, war schnell durch das gemeinsame Interesse eine dauerhafte Freundschaft entstanden.
Nun war genug gedankt und geredet worden. Das warme Büfett wurde freigegeben. Unter den Warmhaltebehältern kamen kulinarische Leckerbissen zum Vorschein, wie Rindfleisch, Hühnerbrüstchen in Soße mit Früchten schön garniert, Pilze, Erbsen und Möhren, Spätzle, Kartoffelcroutons, Kraut- und Tomatensalat, Peng, Kräuterbutter und Käse, sowie Pudding. Es war nicht nur schön anzusehen, sondern es schmeckte auch gut. Man lebte wie „Gott in Frankreich“. Das Bier dazu hatte Sbr. Arnold Mies nachträglich zu seinem 60. Geburtstag spendiert.
Nach diesem ausgezeichneten Festmahl ging man zum gemütlichen Teil über. Zunächst glänzte unser Allrounder Udo Greuel mit seinen Vorträgen, u. a. „Der Tapezierer“. Aber auch seine zweideutigen Witze kamen gut an. Als zweiter Interpret trat Sbr. Wolfgang Schulz ans Rednerpult und wusste mit seinen Beiträgen zu gefallen. Vor allem die in sächsischer Sprache gehaltene Rede erhielt viel Beifall. Im Anschluss daran spielte Udo auf seinem Akkordeon zünftige Weisen und Melodien aus alter und neuer Zeit, die gerne mitgesungen wurden. Zwischendurch hatte der Chor ein paar Lieder aus seinem Repertoire gesungen. Erst gegen 1:00 in der Früh‘ wurde ein gemütlicher und harmonischer Kameradschaftsabend beendet, der gewiss dem Zusammenhalt unserer Chorgemeinschaft dienlich war.

P. S.: Es ist noch festzuhalten, daß unser Freund und Sbr. Herbert Bauer an diesem Abend inaktives Mitglied unseres MGV geworden ist. Herzlich willkommen!
Hamacher-Mies
50-Dreesen
Hoffman-Borker
Greuel-Wenderdel
Kaltwasser-Freitag
Mießeler-Wieder
Pütz-Nellesen-Höller
Pütz-Borker Schulz
Sonnenschein-Bernitt
Klinkhammer

Nachtrag:

Hannes und Marianne Tölle, die Sponsoren der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ im Bild rechts..

Dankschreiben an den Sponsor mit Antwort siehe nächste Seiten.

Hannes Marianne

Samstag, 26. Januar 2002

Seniorennachmittag in Breitenbenden.

Zum diesjährigen Seniorentag in Breitenbenden, der wieder karnevalistisch gestaltet wurde, konnte der Vorsitzende des Bürgervereins Jürgen Stürzenberger den zahlreichen älteren Herrschaften ab dem 60. Lebensjahr auch den ersten stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Mechernich Peter Wassong, den Ortsvorsteher Jörg Lodzinski, die Stadtverordneten Johann Dederich aus Breitenbenden und Johannes Wennrich aus Holzheim in der Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ herzlich begrüßen. In seine Ausführungen sagte u. a.: „Ich freue mich, daß Sie der Einladung zu diesem Seniorennachmittag gefolgt sind und wünsche Ihnen ein paar frohe und schöne Stunden bei gemütlichem Zusammensein, denn die Förderung des Gemeinschaftssinnes ist eine gute Medizin gegen den eintönigen Alltag“. Vom Betreuungspersonal wurden die Gäste nun mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. Einige Büttenreden sorgten für Stimmung. Die Sangesbrüder Edmund Freitag, Josef Kaltwasser und Bernhard Mießeler, die auch dem Altentag beiwohnten, konnten nun mit ihrem Gesang beweisen, daß sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören, indem sie sich in die Reihen des MGV 1892 Vussem einfügten, der mittlerweile eingetroffen war.

Bei dem Bläck-Fööss-Lied: „Auge noh rächs, der Landrot kütt“, das nun zum Vortrag gelangte und von Sbr. Hans Klinkhammer in unnachahmlicher Art verkörpert wurde, blieb kein Auge trocken, als er unter Jubelstürmen der Anwesenden in den festlich geschmückten Saal einzog. Anschließend wurden zwei Shanties zu Gehör gebracht: „Finster war die Nacht“ und das „Gorch-Fock-Lied“, vortrefflich begleitet am Akkordeon von Udo Greuel. Da zwei Seniorinnen heute ihren Geburtstag feierten, sangen wir ihnen zur Ehre ein Ständchen mit den Liedern: „Grüß Gott mit hellem Klang“ und „Was der Tau den Fluren ist“. Ohne Zugabe durften wir den Saal nicht verlassen, die mit dem Lied: „Wir kamen einst von Piemont“ erfüllt wurde. Die Choristen hatten sich offensichtlich mit diesen Darbietungen achtbar geschlagen, denn der freundliche Beifall des älteren Semesters konnte sich hören lassen. Als zusätzliche Anerkennung für die Sänger gab es an der Theke einige Runden Freibier, derweil die Bambinis vom Karnevalsverein Vussem, gefolgt von der Prinzessin Manuela I. mit ihrem Vater Matthias Vogelsberg als Adjutanten, unter den Klängen von Marschmusik in den Festsaal einzogen. Mit den gekonnten Tanzeinlagen machten die Kids den Senioren viel Freude und erhielten dafür verdienten Applaus.

Jahresrückblick

In wenigen Wochen endet das 109. Geschäftsjahr seit der Gründung des MGV 1892 Vussem, und es stellt sich wieder einmal die Frage: War es ein gutes Jahr für den Verein? Wenn ich so in der Chronik nachblättere, meine ich: sehr durchwachsen. Als herausragende Leistung kann man ohne weiteres das Kurkonzert in Heimbach und das Weihnachtskonzert in der Vussemer Pfarrkirche bezeichnen. Auch die Mitgestaltung der Messfeier in der Eifelhöhen-Klinik Marmagen war für die zahlreichen Besucher ein Genuss. Sorgen macht mir und unserem Chorleiter Heinz Sistig der schlechte Probenbesuch, der sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig gebessert hat. Erfreulich ist allerdings, daß wir zwei neue Sänger in unseren Reihen begrüßen konnten. Herzlich willkommen auch von dieser Stelle aus: Günther Sonnenschein und Franz-Hubert Hamacher aus Eiserfey. Ferner konnten wieder zwei Sänger aktiviert werden, die sich wegen Krankheit und Arbeitsüberlastung eine Auszeit erbeten hatten. Es sind Hans Klinkhammer und Heinz Sanden.
Liebe Sangesbrüder! Neben diesen vorwiegend positiven Ereignissen des Jahres 2001 in unserer Vereinsgeschichte hat mich, und sicherlich auch Euch alle, der Terroranschlag am 11. September auf das World-Trade-Center in New York und das Pentagon in Washington auf das Tiefste getroffen. Die schrecklichen Bilder haben uns gezeigt, zu was Hass und blanker Wahn fähig sind. Die Welt hat sich seitdem verändert, und es stellt sich die Frage: Wie werden wir mit dem brutalen und allgegenwärtigen Terror zukünftig umgehen, um weiterhin friedlich zusammenleben zu können. Natürlich muss sich die Bundesrepublik am Kampf gegen den Terrorismus beteiligen. Keine Frage. Strittig sind allerdings die Mittel und Methoden. Mit Militärschlägen und Bomben werden wir den fanatischen Terroristen nicht dauerhaft das Handwerk legen können. Das beweisen auch die langjährigen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern. Notwendig sind vielmehr politische Lösungen und eine gerechte Weltwirtschaftsordnung. Denn einer der Gründe für den wahnwitzigen Terrorismus ist auch das immer größer werdende Gefälle zwischen armen und reichen Ländern. Da müssen wir ansetzen und uns mit unseren Möglichkeiten für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Denn wenn auch die unmittelbarer Angst vor einem Weltkrieg geringer geworden ist, beschäftigen sich viele Menschen nach wie vor mit der Frage nach dem Frieden.
Ich danke allen, die im zu Ende gehenden Jahr, an welcher Stelle auch immer, verantwortlich unser Vereinsleben mitgestaltet haben. In diesem Sinne wünschen ich und mein Bruder Albert Euch und Euren Familien ein gesegnetes und friedvolles Jahr 2002, verbunden mit der Hoffnung, daß unser 110jähriges Jubiläumsfest im kommenden Jahr mit Erfolg und Harmonie gekrönt sein wird.

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