Vorwort von Chorleiter Heinz Sistig
Liebe Sänger des MGV Vussem, liebe Leserinnen und Leser,
es ist wieder soweit: Unser Chronist, Michael Wielspütz, präsentiert seine neueste Ausgabe der Jahreschronik, zu Papier gebracht von seinem Bruder Albert und reichlich mit Bildmaterial angereichert.
Michael hat in seiner gewohnt gründlichen und lesenswerten Art aufgezeichnet, was sich im MGV und seinem Umfeld alles ereignet hat während der letzten zwölf Monate. Nun kann er der wertvollen Vereinschronik eine neues Kapitel hinzufügen.
Für diese unermüdliche Tätigkeit sage ich an dieser Stelle im Namen aller, die jetzt – und hoffentlich auch in Zukunft – unsere Chronik mit Interesse lesen, ein herzliches Dankeschön. Mein Wunsch ist, dass Michael bald wieder vollends von seiner Erkrankung genesen wird und dem MGV noch lange als Sänger und als Chronist zur Verfügung steht.
Herzlich willkommen heiße ich die neuen Sänger in unserer Runde, und ich hoffe, dass sie sich im MGV Vussem wohlfühlen und lange aktiv im Chor tätig sein werden.

Das zu Ende gehende Jahr war wieder ein erfolgreiches in unserer Vereinsgeschichte. Neben dem gut gelungenen Sängerfest im Sommer und zahlreichen weiteren Auftritten zu vielerlei Gelegenheiten war wohl der Höhepunkt unsere einwöchige Reise nach Bruck in Österreich. Alle, die dabei waren, haben eine sehr schöne Zeit verlebt.
Ich danke sowohl unserem Vorstand als auch Hans Klinkhammer als Cheforganisator und Reiseleiter für die viele Arbeit. Solche gemeinsamen Tage in entspannter Atmosphäre fördern den Zusammenhalt unserer Gemeinschaft. Darum wäre schön, wenn wir in nicht allzu ferner Zukunft die nächste Reise unternehmen würden und dann noch ein paar Sänger mehr daran teilnehmen könnten.
Liebe Sangesbrüder, liebe Leserinnen und Leser,
am Ende des Jahres 2002 wünsche ich uns allen eine gute Zeit, Glück und Gesundheit im neuen Jahr, verbunden mit der Hoffnung auf stets gut besetzte Proben und erfolgreiche Auftritte. Nur Übung macht den Meister und guter Gesang ist die beste Werbung für einen Chor.
Vorwort von Chronist Michael Wielspütz
Besuch einer Gesangsprobe beim MGV 1892 Vussem

Dienstagabends probt der MGV im Pfarrheim. Die Akustik ist gut. Kurzes Einsingen, dann hört man sich Aufnahmen der vorherigen Probe an. „Hier und hier“, markiert der Chorleiter die Patzer. „Und schon wieder sind wir einen halben Ton abgefallen“. Jeder kann hören, wo sich die Fehler eingeschlichen haben. „Wir fahren besser nicht zum Wertungssingen!“, ruft jemand dazwischen. Allgemeines Gelächter. Die Stimmung ist gut, von Anspannung keine Spur.
Heinz Sistig tadelt nicht nur, er gibt auch hilfreiche Ratschläge. „Hört aufeinander! Es muss harmonisch klingen! Hört auf mit dem Schwätzen“. Der Chorleiter runzelt die Stirn. Die Intonation lässt Wünsche offen. Und dann das ewige Schwätzen! Dabei sollten die Sänger heute wirklich bei der Sache sein, denn in zwei Wochen geht es zum Gutachtersingen nach Mechernich. Bis dahin müssen die Lieder, die in die Wertung kommen, sitzen. „Ihr müsst die Sache ernst nehmen, einfach mal mit trällern, das läuft nicht“.
Noten muss man nicht unbedingt lesen können. Doch gutes musikalisches Gehör sollte man schon haben. Auch nach Feierabend sollte die Bereitschaft noch da, sein um sich auf die wichtige Aufgabe zu konzentrieren. Wem das nicht gelingt, bekommt umgehend die Quittung: „Das stimmt nicht“, fährt Sistig seinen Leuten in den Ton; „jetzt schon zum zweiten Mal“, und drohend deutet des Dirigenten Zeigefinger in Richtung Tenor. Beschämtes Gemurmel und Schadenfreude bei den anderen Stimmsätzen. Aber bei der Wiederholung geht ein Ruck durch die Stimmgruppe, und das Lied kann sich hören lassen. „Na also“, sagt der Meister, “weiter so im Takt. Es geht doch!“
Samstag, 23. Februar 2002
Vorabendmesse für lebende und verstorbene Mitglieder des MGV 1892 Vussem mit anschließender Jahreshauptversammlung
Zu Beginn des 110. Geschäftsjahres feierte der MGV am Samstagabend um 19:00 für die lebenden und verstorbenen Mitglieder eine heilige Messe, die von 21 Sängern mit einigen Liedvorträgen verschönert wurde. Der Chor war optimal von Chorleiter Heinz Sistig für diesen Gottesdienst vorbereitet worden und sang Werke von zeitgenössischen Komponisten mit viel Einfühlungsvermögen in nachstehender Reihenfolge: Faist, Rische, Fischer und Pracht.
1. | Lasst uns erheben Herz und Stimm‘, den großen Gott zu loben“. Dieses Chorwerk aus der Faistmesse wurde munter im 3/4 Takt vorgetragen. | |||
2. | Altrussischer Kirchengesang: „Heilig“. Am Anfang wurde dieser wunderbare Choral ruhig und fließend zum Tragen gebracht. Zum Schluss in pp ausklingen lassen. | |||
3. | „Vater unser“ wurde ausdrucksstark à capella gesungen. | |||
4. | „Dank am Abend“. Der Anfang dieses nachdenklichen Liedes wurde getragen (pp), der Mittelteil breit und kraftvoll (mf) und der Schluss langsam werdend in piano zu Gehör gebracht. |
Während der Messe hielt Kaplan Schneider mit den angehenden Kommunionkindern Religionsunterricht ab. Am Ende der Messfeier bedankte er sich beim Chor für die glanzvolle Leistung und die schöne gesangliche Bereicherung.

Anschließend begann gegen 20:15 die Jahreshauptversammlung des MGV im Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ (Inhaber: Klaus Müller), zu der sich in beschämender Weise nur 16 aktive Mitglieder mit ihrem Dirigenten eingefunden hatten (einige Sänger waren entschuldigt).
Trotzdem herrschte gute Laune als Vorsitzender Willi Schütt in seiner kurzen Begrüßungsansprache die erfolgreiche und harmonische Arbeit des Chores während des letzten Jahres erwähnte. Ferner lobte er den guten Teamgeist innerhalb des Vereins und die gute Zusammenarbeit mit Chorleiter Heinz Sistig.
Nun erhob man sich von den Plätzen, um den verstorbenen Vereinsmitgliedern zu gedenken. Im abgelaufenen Jahr verstarb unser ältestes Mitglied Josef Fünfzig aus Breitenbenden im gesegneten Alter von 92 Jahren und vor wenigen Tagen Josef Hermanns, der des Öfteren unsere Gesangsstunden aufsuchte.
Da keine Einwände gegen die Tagesordnung vorlagen, wurde die von Bernhard Mießeler erstellte Niederschrift von ihm selbst vorgelesen. Danach erfolgte der Tätigkeitsbericht vom 1. Schriftführer Wolfgang Schulz, der das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren ließ. Der anschließende, positive Kassenbericht durch den Schatzmeister Fritz Pütz sorgte für die einstimmigen Entlastung des Vorstandes. Die Kasse war einige Tage vorher von den Sangesbrüdern Hans Klinkhammer und Matthias Vogelsberg geprüft und für in Ordnung befunden worden. Als neue Kassenprüfer wurden drei Eiserfeyer Sangesbrüder gewählt: Werner Borker, Hubert Hamacher, Klaus Bernitt.
Chorleiter Heinz Sistig gab nun einen Ausblick auf das Jahr 2002 mit den Schwerpunkten:
1. | 17.03.2002 | Wertungssingen in Mechernich | ||
2. | 29.06.2002 | Jubiläumskonzert zum 110jährigen Bestehen des Vereins mit Jubilarehrung | ||
3. | 30.06.2002 | Freundschaftssingen mit Chören aus dem Sängerkreis Schleiden und befreundeten Chören in der Turnhalle. |
Es wurde eindringlich darauf hingewiesen, daß alle aktiven Mitglieder beim Auf- und Abbau herzlich eingeladen sind. Außerdem erwartet der Dirigent guten Probenbesuch in den nächsten Übungsstunden. Ab Mitte März sollen wieder Tutti-Proben abgehalten werden. Ein Blechbläserensemble unter der Leitung von Peter Züll soll das Konzert auflockern (Anm. d. Red.: siehe hierzu Nachtrag). Ferner hatte Sistig für zukünftige Veranstaltungen eine Teilnehmerliste aufgestellt und bittet um verbindliche Zusagen bei Auftritten.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ kam noch einmal die Busreise bzw. der Vereinsausflug nach Bruck in Österreich zur Sprache. Nachdem sich 20 aktive Sänger und als Gastsänger Herbert Bauer angemeldet haben,
ist der Chor bei eventuellen Auftritten gesangsfähig. Die noch verbliebenen Plätze im Bus werden an inaktive Mitglieder vergeben. Am 23.03.2002 findet wieder ein Umwelttag in Vussem statt, gab Ortsvorsteher Hans Klinkhammer bekannt, und er bat gleichzeitig bei dieser Aktion um Mitwirkung.
Ein heikles Thema war die Beitragserhöhung im Zuge der Umstellung von DM in €. Der jetzige Beitrag von 36 DM wurde auf 20 € (39,12 DM) erhöht. Der Mindestbeitragssatz für die inaktiven Mitglieder von derzeit 24 DM wurde nur geringfügig auf 13 € (25,43 DM) erhöht. Bei der Abstimmung gab es drei Neinstimmen zu vermelden. „Im verflossenen Jahr hätten wir ohne Spenden ca. 1000 DM Verlust gemacht“, sagte der sonst so sparsame Kassierer und schmiss zwei Runden Bier. Zum Dank stimmten die Sänger das Trinklied „Seht Ihr des Bieres hellen Schein“ an. Bernhard Mießeler erwähnte sehr emotional geladen, daß der Verein alle Möglichkeiten des Geldverdienens ausschöpfen sollte, z. B. bei Werbeveranstaltungen oder Beteiligung an Wertungssingen, doch sei das offensichtlich einigen Sängern ziemlich egal. Franz Sebastian sagte zu diesem Thema, daß man bei zukünftigen Veranstaltungen nicht alles (Getränke und Verzehr) kostenlos anbieten sollte.

Unser Chronist Michael Wielspütz erwähnte, daß sich zum 40. Mal der Tag des Pflanzens der Sängerlinde an der Turnhalle jährt. Dies wird zum Anlaß genommen, um am 02.07.02 unter besagter Linde ein kleines Fest zu veranstalten.
Hans Klinkhammer wird uns dabei mit selbstgebackenem Reibekuchen verwöhnen. Zum Schluss erörterte Wolfgang Schulz noch das Problem der oft falschen Berichterstattung bei Veranstaltungen des Chores in der Presse. Nach Vorschlag hat sich Alfred Brell als Pressesprecher zur Verfügung gestellt. Er soll sich bei gegebenen Anlässen beim Chronisten mit Informationsmaterial versorgen. Der offizielle Teil der Jahreshauptversammlung endete um ca. 21:35.
Der Chronist las nun noch einen Bericht aus der Kölnischen Rundschau vor, der die Pflanzung einer Sängerlinde zum „Tag des Deutschen Liedes“ vor 40 Jahren beinhaltete. Der zweite Vortrag handelte vom Konzert des 95jährigen Gründungsfestes. Anschließend ließ er die Bilder und Dokumente an die interessierten Sangesbrüder reihum gehen.
Alle Beteiligten der Jahreshauptversammlung zogen hinterher ein positives Resümee: Die Choristen hatten sich offensichtlich achtbar geschlagen, und schließlich stimmte auch das finanzielle Resultat den überwiegenden Teil der Sangesbrüder recht zufrieden.
Nachtrag: Am 5.3.02 erschien Kapellmeister Peter Züll in der Probe und erteilte Heinz Sistig eine Absage bei der Mitwirkung des Konzertes, weil er dann beruflich als Musiker bei der Bundeswehr auf Tournee ist und deshalb nicht mitwirken kann.
02. Sonntag, 17.03.2002
Chorkonzert als Gutachtersingen in Mechernich.
Veranstalter: Sängerkreis Schleiden
Leitung: Chordirektor Heinz Ströder

Helle Aufregung herrschte unter den Sängern, als Chorleiter Heinz Sistig zur Einstimmungsprobe vor dem Gutachtersingen um 13:00 im Pfarrheim erschien,
denn kurz davor hatte er sich bei einem Sturz mit seinem Fahrrad Kopfverletzungen, Blessuren und Hautabschürfungen am ganzen Körper zugezogen. Von Lorbach kommend war er von dem asphaltierten Weg auf den unbefestigten Randstreifen geraten und gestürzt. Heinz Urfey, der zufällig vorbeijoggte, konnte Erste Hilfe leisten. Durch die rote Tinktur, die man Sistig bei der Erstversorgung auf die Wunden gestrichen hatte, sah er aus wie Lazarus vor seiner wundersamen Heilung, als der noch die Plack am Leibe hatte. Aber trotz seiner starken Schmerzen wurden die beiden Lieder, die in die Wertung kommen sollten, noch einmal geprobt und kleine Unstimmigkeiten ausgebügelt. Da der Dirigent noch zur Behandlung einen Arzt im Krankenhaus aufsuchen musste und nicht wusste, ob vielleicht innere Verletzungen (Gehirnerschütterung etc.) ihn ans Bett fesseln würden, übergab er vorsichtshalber das Dirigat an Udo Greuel ab. Durch diese unverhoffte Situation wurden die Lieder noch einmal unter Udos Regie gesungen. Mit gemischten Gefühlen fuhr man nun zum Gutachtersingen. Während der 50minütigen Pause, 5 Chöre hatten schon ihren Auftritt gehabt, hieß es auf einmal: „Heinz ist da!. Man hat ihm den Kopf und die Arme in Gips gelegt.

Unter diesen Umständen kann er nicht dirigieren“. Einige besorgte Sänger eilten nach draußen, um ihn zu begutachten. Aber jemand hatte sich einen üblen Scherz erlaubt, denn Gott sei Dank waren die Verletzungen nicht so tragisch, daß Verbände angelegt werden mussten. Ihm konnte sogar der Krankenhausaufenthalt erspart bleiben.
Froh über den glimpflichen Ausgang des Unfalls wich allmählich die innere Spannung von den Sängern, und erleichtert betrat man als 7. Teilnehmer diszipliniert im weinroten Jackett die Bühne.
Als erstes kam in die Wertung ein wallonisches Lied von Oliver Lebierre mit dem Titel „Die Maiennacht“, das voller Inbrunst im 4/4-Takt zum Vortrag kam. Das zweite Frühlingslied mit nachstehendem Text „Was glänzet der Frühling“, ein Volkslied aus Hessen, Satz: Hans Weiß-Steinberg, hatte offensichtlich den Geschmack der Zuhörer getroffen, denn diese sparten nicht mit Applaus.
1. | Was glänzet der Frühling so licht durch den Hain, | |||
was rieselt die Quelle im Sande? | ||||
Oh, Mutter, lass hier uns’re Heimat nur sein, | ||||
was zieh’n wir von Lande zu Lande. | ||||
|: Weiter nur zu, weiter nur zu, Zigeunerkind hat keine Ruh. 😐 | ||||
2. | Was bleiben wir nicht an dem glänzenden Ort, | |||
wo reichlich die Kunst man uns lohnet? | ||||
Immer ach immer ziehen wir fort, | ||||
wo Glück und Zufriedenheit wohnet. | ||||
|: Glück ist nur Schein, Glück ist nur Schein, Zigeunerkind kann nicht glücklich sein. 😐 | ||||
3. | Siehst du den Jüngling im schaukelnden Kahn? | |||
Er hat mir das Herze entflammet, | ||||
nimmer ach nimmer darf ich ihm nah’n. | ||||
Er fliehet als sei ich verdammet. | ||||
|: Weiter zu Fern, weiter zu Fern, Zigeunerkind hat niemand gern. 😐 |


Die Auswahl der Stücke erwies sich als sehr geglückt. Trotz seiner Behinderungen war Heinz Sistig maßgeblich am Erfolg dieses Gutachtersingens beteiligt. Nachdem die letzten fünf Chöre ihre Vorträge beendet hatten, wurden die Vorsitzenden und Chorleiter zu einer Besprechung gebeten und erhielten aus der Hand der beiden Gutachter, Roosen und Levermann, ihre Beurteilung bzw. Bewertung. Für die Chöre und ihre Leiter war es eine Standortbestimmung und zeigte gnadenlos auf, wo ihr momentaner Leistungsstand einzuordnen ist. Man empfahl uns und anderen Chören einmal ein Wochenend-Seminar aufzusuchen, um z. B. die Stimmbildung zu verbessern. Ferner bemängelten sie die Einzelkämpfer in unseren Reihen, d. h., es soll sich niemand hervortun, sondern es müsste ein homogenes, einheitliches Klangbild entstehen. Alles Wissenswerte kann man noch aus dem Zeitungsbericht der Kölnischen Rundschau vom 19. März entnehmen:

kli Mechernich. Über 300 Sängerinnen und Sänger aus insgesamt zehn Chören reisten am Sonntagnachmittag nach Mechernich in die Aula des Turmhofgymnasiums, um an einem Gutachtersingen teilzunehmen. Als Veranstalter luden der Sängerkreis Schleiden und Kreischorleiter Heinz Ströder zwei Gutachter ein: Hermann Josef Roosen (Krefeld) und Klaus Levermann (Menden).
Nach dem Grußwort durch den ersten Vorsitzenden des Sängerkreises Schleiden, Friedrich Hunsicker, stellten sich jeweils fünf Chöre mit zwei Chorwerken in einem Block vor. Nach dem ersten und dem zweiten Block zogen sich die Gutachter zu einem Beratungsgespräch zurück, um das frisch Gehörte zu bewerten.
Die gesamte Veranstaltung geriet zu einem umfangreichen Chorkonzert, umrahmt vom Kinderchor Hausen (Leitung: Alexa von der Kall) und der Bergkapelle Mechernich (Leitung: Ulrich Poth).
Deutsche Volkslieder standen auf der Vortragsliste, weiter in englischer und französischer Sprache gesungene Chorsätze. Ausschließlich a capella, also ohne instrumentale Stütze, durften die Chöre einstimmen, dadurch entblößte jeder Chor sein wahres Gesicht. A capella-Vorträge sind immer schwer verdientes Brot.
Alle Vereine zeigten sich gut vorbereitet. Schon die Kleidung, einheitlich und schmuck, wies auf die Wertschätzung hin, die die Aktiven der Veranstaltung beimessen. Nach vollbrachter Leistung, in der grundsätzliche Kriterien wie Chorklang, Intonation, Rhythmik, Sprache und auch Bühnenpräsenz bewertet werden, bekommt jeder Chor ein Zeugnis und eine Prämie von 105 Euro. Zu einem zehnminütigen Beratungsgespräch wird dann der jeweilige Chorleiter und eventuell einige Chormitglieder gebeten.
Der Landesmusikrat NRW fördert solche Projekte aus Mitteln des Ministeriums NRW für Städtebau, Kultur und Sport. Durch diese Zeugnisse bekommt der Chor einen Überblick, auf welcher Leistungsstufe er sich zur Zeit befindet, und was er noch verbessern könnte. Zudem bietet das Treffen die Möglichkeit, neue Anregungen zu sammeln und Literaturkenntnisse zu erweitern.
1997 war das letzte Gutachtersingen
In dieser Region fand ein solches Gutachtersingen zuletzt 1997 in der katholischen Kirche in Gemünd statt. Damals wurde ausschließlich sakrales Liedgut verlangt, während in diesem Jahr nur weltliche Gesänge gefordert waren.
Unter der Leitung von Chordirektor Heinz Ströder nahmen der MGV 1853 Gemünd, der MGV „Liederkranz“ Ripsdorf, der Männerchor Dahlem und der Kammerchor Schleiden teil. Wolfgang Gerhards dirigierte den gemischten Chor „Eintracht“ Hausen und die Singgemeinschaft Schleidener Tal. Weiter dabei:: MGV Mechernich (Ltg.: Martin Mauel), Gesangverein Ramscheid (Ltg.: Michael Pützer), MGV Vussem (Ltg.: Heinz Sistig) und die Chorgemeinschaft Eifelperle Heimbach (Ltg.: Theo Kleinschmidt).
Ausser den Aktiven waren kaum Zuhörer im Saal, so dass es sich um eine singende, klingende Fachtagung handelte.
Samstag, 13.04.2002
Sechswochenamt für Josef Hermanns
Gerne war der MGV der Bitte der Familie Fischer nachgekommen, um das Sechswochenamt des lieben Verstorbenen, das von Kaplan Schneider gelesen wurde und gut besucht war, mit Gesang zu verschönern. Aus der „Deutsche Messe“ von Franz Schubert (1797-1828) gelangten folgende Choräle zum Vortrag:
1. | Zum Eingang | Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken. | ||
2. | Zum Credo | Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken. | ||
3. | Zum Sanctus | Noch lag die Schöpfung formlos da, nach heiligem Bericht. | ||
4. | Zum Agnus Dei | Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr! | ||
5. | Vor der Kommunion wurde das „Vater unser“ von Gotthilf Fischer ausdrucksstark in Szene gesetzt. | |||
6. | Zur Kommunionfeier erklang der Psalm von Eduard August Grell (1800 bis 1886): Herr, Deine Güte reicht so weit! |
Alle gesanglichen Vorträge wurden von Reiner Pütz an der neuen Orgel begleitet. Weil aber vor der Messe keine Verständigungsprobe mehr zustande kam, war beim Vortrag des „Vater unser“ eine kleine Unstimmigkeiten zwischen Orgel und Chor zu hören.

Lebenslauf und Nachruf:
Josef Hermanns wurde am 8. Dezember 1928 als Sohn der christlichen Eheleute Theodor Hermanns (1889-1946) und Barbara geb. Zinken (1891-1969) aus Holzheim geboren und verstarb plötzlich und unerwartet am 14. Februar 2002, wenige Tage nachdem er eine Blasenoperation gut überstanden hatte. Der Verstorbene war der letzte Namensträger in Vussem. Der Name wurde von Adolf Hermanns (Urgroßvater) aus Vlatten in den Ort hineingetragen. Er heiratete 1852 Maria Johanna Müller (Scheffes) aus Vussem. Der Großvater Josef Hermanns (1856-1922) heiratete Sibilla geb. Dahmen (1858-1932). Die Familie Hermanns wohnte in der Mühlengasse (heute Keilbergweg) und trug den Beinamen „Dollefesse“. Nachdem die Mutter 1969 verstorben war, wurde Josef von seiner älteren Schwester Clara, die 1949 den Kriegsheimkehrer und späteren Versicherungskaufmann Helmut Fischer aus Siegburg heiratete, versorgt. Die jüngere Schwester Anna zog, nachdem sie sich vermählt hatte, nach Satzvey.
Schon seit frühester Kindheit musste Josef schwere körperliche Arbeit in der Landwirtschaft seines Vaters verrichten. Mit dem, legendären, sturen Ochsen „Winnes“, der nicht immer parierte, hatte er seine liebe Mühe. Später, als die Landwirtschaft aufgegeben wurde, fand er als Gießereiarbeiter in der hiesigen Maschinenfabrik Arbeit und Brot. Beim Umzug in das neu errichtete Haus im Rosenweg Nr. 35 bekam er ein neues Zuhause. 1978 wurde die Gießerei aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. 80 Arbeiter und Angestellte verloren ihren Arbeitsplatz. Josef erhielt einen neuen Arbeitsplatz bei der Baufirma Johann Dederich in Breitenbenden, wo er bis zu seinem Rentenalter arbeitete.
Glücklich und zufrieden war er, wenn er seinem liebsten Hobby, der Gartenarbeit, hinter seinem elterlichen Haus frönen konnte. Sehr vermissen wird man seine langen täglichen Spaziergänge, wo er immer ein paar nette Worte mit den Leuten wechselte, die ihm begegneten und ihm gut gesonnen waren. Sonntags traf man ihn auf dem Sportplatz. Dienstags besuchte er meistens die Chorprobe des MGV.
Josef wurde im Familiengrab am 20.02.2002 unter großer Beteiligung der Bevölkerung und unter den Klängen des Musikvereins beigesetzt. Der Sportverein legte einen Kranz nieder.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Samstag, 20. April 2002
Geburtstagsständchen für Richard Eversheim (70 Jahre)
Am Samstagabend feierte unser inaktives Mitglied Richard Alfons Wilhelm Eversheim im engsten Familien- und Freundeskreis seinen 70. Geburtstag im Gasthof „Zur Schneidmühle“. Deshalb war es selbstverständlich, daß die Sänger gerne um 19:00 erschienen waren, um ihm mit einem Ständchen zu gratulieren. Als erstes gelangte zum Vortrag: „Im Abendrot“ (O wie schön ist deine Welt, von Franz Schubert). Es folgte die Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt. Anschließend wurde im Programm fortgefahren mit folgenden Liedern:
1. Die Seen im Land der Berge
2. Was glänzet der Frühling
3. Das Elternhaus
4. Finster war die Nacht, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel und
5. Das Gorch-Fock-Lied, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel.
Für diese gekonnten Darbietungen gab es reichlich Applaus.
Da die Tische schon festlich eingedeckt waren und die Gäste sehnlichst auf das Abendessen warteten, verabschiedete man sich höflichst, nachdem sich zuvor der Jubilar ausgiebig beim Chor und seinem Dirigenten Heinz Sistig für die schönen Vorträge bedankt hatte. Im Schankraum spendierte er noch ein paar Runden Bier, die auf sein Wohl getrunken wurden. Schade, daß er wegen seines Berufes nicht aktiv am Vereinsleben teilnehmen kann, denn er hat eine gute Tenorstimme.
Der rüstige Jubilar wurde geboren am 15.4.1932 in der Arloffer Mühle. 1962 lernte er Kathrin Müller aus Vussem kennen und lieben, die er 1963 heiratete. In dieser Ehe erblickten fünf Kinder das Licht der Welt, u. a. unser jüngster Sbr. Johannes.
Die Müllers, auch Scheffes genannt, die in der Mühlengasse wohnten (heute Keilbergweg), betrieben hier eine kleine Landwirtschaft. Bei dem Anwesen handelt es sich um ein Fachwerkwinkelgehöft mit Scheune, Stall und Tordurchfahrt aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde 1986 in die Denkmalliste eingetragen. Die Mitglieder der Familie Müller waren früher teilweise Amtspersonen wie Schöffen, daher auch der Beiname Scheffes, Wald- und Feldschützen, in neuerer Zeit Gemeinderatsmitglieder. 1969 wurde ausgesiedelt. Es entstand ein neues Wohnhaus mit Scheune und Stallungen in den Benden der Genossenschaft außerhalb von Vussem direkt am Feybach gelegen.
Es ist noch nachzutragen, daß der Jubilar am Pfingstsamstag, dem 10.06.2000 in der Konzertpause für seine 25-jährige Mitgliedschaft im MGV in Form einer Urkunde Dank und Anerkennung zuteil wurde.
Von dieser Stelle aus wünsche ich ihm noch ein langes Leben bei bester Gesundheit, und daß er viel Freude an seinen Enkelkindern hat.
Samstag, 20. April 2002
Kreissängertag in Ripsdorf

VON JOACHIM SPROTHEN
Eifel/Ripsdorf – Die Geehrten hatten wohl geahnt, dass sie nichts Spektakuläres verpassen würden. Kaum hatte der Vorsitzende des Sängerkreises Schleiden/Eifel, Friedrich Hunsicker, die Sänger Gottfried Daniels und Michael Reetz für 25-jähriges sowie Matthias und Toni
Huth für 40-jähriges aktives Singen lobend erwähnt, verließen die vier Jubilare vom gastgebenden Männergesangverein „Liederkranz“ Ripsdorf auch schon wieder den Saal der Gaststätte Huth-Hammes. Gabi Ströder vom Kammerchor Schleiden, die ebenfalls für 25-jähriges aktives Singen
geehrt wurde, blieb indes im Saal. Sie war nämlich als Stellvertreterin Hunsickers zum Ausharren am Vorstandstisch quasi verpflichtet. Denn in Ripsdorf ging am Samstag der Kreissängertag des Sängerkreises Schleiden/Eifel über die Bühne.
Chor aufgelöst
Neun Männerchöre, vier gemischte Chöre sowie der Frauenchor aus Heimbach und der Kinderchor aus Hausen sind dem Verbund angeschlossen, dem rund 700 Sänger aus dem Altkreis Schleiden angehören. Was zwei Chöre weniger sind als

bei der letzten Jahreshauptversammlung. Der Chor aus Holzmülheim und der Männergesangverein Kall sind dem Sängerkreis nämlich abhanden gekommen. Die Holzmülheimer haben ihren Chor ganz aufgelöst, und der MGV Kall lässt seine Mitgliedschaft mangels aktiver Sänger derzeit ruhen. Was die unerfreulichste Meldung des vorgelegten Geschäftsberichtes war. Aber es wurde deutlich, dass es auch aufwärts gehen kann. Das beste Beispiel
für eine positive Entwicklung ist der Chor aus Zingsheim. Als reiner Männergesangverein lag dessen Mitgliederstand vor wenigen Monaten fast bei null. Seit der Umwandlung zu einem gemischten Chor vor einem viertel Jahr sieht die Zukunft wieder rosiger aus. Etwa 50 Sängerinnen und Sänger widmen sich in Zingsheim nun wieder dem Liedgut. Ansonsten konnte Hunsicker „auf ein ruhiges Jahr“ des Sängerkreises zurückblicken.
Die Versammlung war vorrangig von Formalien geprägt. Reine Formsache waren auch die anstehenden Neuwahlen: Friedrich Hunsicker vom MGV Mechernich wurde einstimmig wiedergewählt. Die erschienenen Vereinsvertreter – bis auf Dahlem hatten alle angeschlossenen Chöre Delegierte entsandt – bestätigten auch die zweite Vorsitzende, Gabi Ströder vom Kammerchor Schleiden, im Amt. Geschäftsführer bleibt Udo Meurer,
der sowohl beim Kammerchor Schleiden als auch beim MGV Gemünd aktiv ist. Jugendreferentin ist weiterhin Alexandra von der Kall (Hausen). Gisela Reinartz (Zingsheim) bleibt Beisitzerin, und die Leitung des Kreischores liegt auch in den nächsten zwei Jahren in den bewährten Händen von Heinz Ströder. Als Ehrenvorsitzender komplettiert Hans Pesch vom MGV Gemünd die Vorstandsriege.
Samstag, 27. April 2002
Geburtstagsständchen für Toni Greuel (80 Jahre)
Der Gastwirt und Hotelier i. R. Toni Greuel feierte am Samstagabend seinen 80. Geburtstag in seinem „Jägerhof“ in Breitenbenden. Der jetzige Pächter betreibt ein italienisches Restaurant mit Namen „Rigoletto“. Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt, so daß die Hütte gerammelt voll war. Unser Sbr. Udo Greuel, der Sohn des Jubilars, hatte den MGV 1892 Vussem verpflichtet, um seinen Vater mit einem Ständchen zu überraschen. Gut besetzt und stimmlich ausgewogen waren die Sänger erschienen und boten zur Freude des Jubilars und seinen Gästen mit folgenden Darbietungen ein buntes, breit gefächertes Programm:
1. Im Abendrot (O wie schön ist deine Welt)
2. Die Seen im Land der Berge
3. Im Weinkeller
4. Lieder so schön wie der Norden (Instrumental-Playback)
5. Finster war die Nacht, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel
6. Gorch-Fock-Lied, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel
7. Doswidanja heißt Auf Wiedersehen, (Instrumental-Playback)
und auf besonderen Wunsch des Jubilars:
8. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht.
Brausender Applaus war unser verdienter Lohn für die hörenswerten Liedvorträge. Der Jubilar war sichtlich gerührt, zumal er lange Jahre im MGV „Liederkranz“ Breitenbenden aktiv tätig war.
Es ist noch nachzutragen, daß nach dem ersten Vortrag die Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren 1. Vorsitzenden Willi Schütt erfolgen sollte. Aber, oh Schreck, das Geschenk war weg! Wie im Nachhinein kriminalistisch ermittelt wurde, hatte jemand aus Versehen das Geschenk auf den dafür vorgesehenen Gabentisch abgestellt. Die Gratulation wurde deshalb zwischendurch nachgeholt.
Nun begab man sich in den Schankraum, wo für die Sänger halbierte Brötchen, mit reichlich Aufschnitt belegt, bereitstanden. Dazu wurden frisch gezapftes Bier oder alkoholfreie Getränke serviert, die man auf das Wohl des Jubilars leerte, der ja in den Geburtstag hineinfeierte (geb. am 28.4.1922). Im Anschluss spielten einige Mitglieder des Musikvereins Weyer unter der Leitung von Peter Züll bekannte und beliebte Evergreens.
Dienstag, 30. April 2002
Maifeiern in Breitenbenden und Vussem.
1. | Und dräut der Winter noch so sehr | |||
mit trotzigen Gebärden, | ||||
|: und streut er Eis und Schnee umher 😐 | ||||
es muß doch Frühling werden. | ||||
2. | Und drängen Nebel noch so dicht | |||
sich vor den Blick der Sonne, | ||||
|: sie wecket mit ihrem Licht 😐 | ||||
einmal die Welt zur Wonne. | ||||
3. | Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht, | |||
mir soll darob nicht bangen. | ||||
|: Auf leisen Sohlen über Nacht 😐 | ||||
kommt doch der Lenz gegangen. | ||||
4. | Da bricht die Erde grünend auf, | |||
weiß nicht, wie ihr geschehen, | ||||
|: und lacht zum hellen Himmel auf 😐 | ||||
und möcht’ vor Lust vergehen. | ||||
5. | Drum still! Und wie es frieren mag, | |||
Herz, gib dich zufrieden! | ||||
|: Es ist ein großer Maientag 😐 | ||||
der ganzen Welt beschieden. |
Dieses Lied stammt aus dem Liederbuch „Unser fröhlicher Gesell“. Worte von Emmanuel Geibel; Melodie von Willi Träder.
Das Wetter hatte in den letzten Apriltagen gehörige Kapriolen geschlagen. Kräftige Stürme fegten über das Land hinweg, gefolgt von heftigen Regen- und Graupelschauern. Aber wie heißt es so schön in dem Lied: „Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht, mir soll darob nicht bangen. Auf leisen Sohlen über Nacht, kommt doch der Lenz gegangen“.
Die diesjährige traditionelle Maifeier als Begrüßung des Frühlings- und Wonnemonats Mai fand in Breitenbenden um 18:00 statt, obwohl kein geschmückter Maibaum aufgestellt wurde. Er lag mit seinem Stamm im Feybach. Vielleicht sollte er hier Wurzeln ziehen. Notgedrungen musste der Musikverein unter dem vertrockneten Maibaum des vorigen Jahres mit einem zackigen Marsch die Maifeier eröffnen. Im Anschluss begrüßte der Bürgervereinsvorsitzende Stürzenberger die spärlich erschienene Dorfbevölkerung, sowie den Musik- und Gesangverein aus Vussem. Gut gelaunt und stimmlich ausgewogen war der MGV mit 24 Sängern angetreten und bot mit folgenden Liedern den Gästen in zwei Auftritten einen bunten Frühlingsstrauß:
1. Süß Liebe liebt den Mai
2. Mägdlein hab acht
3. Zur schönen Frühlingszeit und
4. Nun bricht aus allen Zweigen das maienfrische Grün.
Die Kinder, die ihre Fahrräder mit bunten Fendeln geschmückt hatten, kreisten unterdessen fröhlich über den Dorfplatz. An dem Getränke- und Imbissstand war für das leibliche Wohl bestens gesorgt. In diesem Jahr gab es keine Wertmarken, weil der Kassierer des Ortskartells, Sbr. Philipp Fünfzig, vernommen hatte, daß einige Sangesbrüder im Besitz von alten Getränkebons in allen Farben waren, und diese hier eventuell verwerten wollten. Nach dem gemeinsam gespielten und gesungenen Mailied war die offizielle Maifeier beendet.
Anschließend, gegen 19:30, konnte auch in Vussem der herannahende Mai vom MGV gesanglich mit nachstehenden Liedern begrüßt werden:
1. Zur schönen Frühlingszeit
2. Süß Liebe liebt den Mai
3. Frühlingserwachen und
4. An einem Sommermorgen,
derweil die Junggesellen den festlich geschmückten Maibaum ohne Komplikationen in die Höhe hievten. Die gelungenen Vorträge des MGV wurden von den Zuhörern mit viel Applaus belohnt. Mittlerweile war der Musikverein auch eingetroffen, der noch einen Abstecher nach Kommern gemacht hatte, um die dortige Maifeier mit Musik zu verschönern. Nachdem er einige bekannte Melodien gespielt hatte, konnte die Veranstaltung mit dem gemeinsam gesungenen Mailied beendet werden, derweil die Jungmänner an die Anwesenden Getränke verteilten. Im Anschluss daran wurde das Grillfest des Karnevalsvereins besucht, das harmonisch in den frühen Morgenstunden zu Ende ging, obwohl die Feuerwehr im Industrie- und Handwerkszentrum in Vussem noch zur Brandbekämpfung zum Einsatz kam.
Dass es auch zu negativen Auswüchsen in der Mainacht kommt, gehört ebenfalls zur „Tradition“: „Wie in alten Zeiten ging es in Marmagen zu“, sagte eine unbeteiligte Person. Zuerst hätten Jugendliche mit einem Autokran einen 38 Meter hohen Baum aufgestellt, dessen Herkunft sie verschwiegen, dann, in den frühen Morgenstunden des 1. Mai, hätten sie sich geschlagen und geprügelt.
In Dreiborn passierte der folgenschwerste Unfall der Mainacht, bei dem ein 16jähriger Junge schwer verletzt und 10 Jungmänner schwerste Prellungen erlitten, als ein Traktor mit Anhänger im Straßengraben landete und sich überschlug.
In Nonnenbach hat im Streit ein 40jähriger einen Gasrevolver gezogen und damit seine Kontrahenten bedroht. Die herbeigerufene Polizei beschlagnahmte den Revolver, der mit einer Gaspatrone geladen war.
Erst als ein Polizeihund eingesetzt wurde, ließ sich ein 27jähriger aus Bad Münstereifel in Gewahrsam nehmen. Er hatte sich vorher mit sechs weiteren Kumpanen in einer Schlägerei befunden, in der sie mehrere Personen verprügelten.
Auch in anderen Dörfern der Eifel wurde der Mai feuchtfröhlich begrüßt, ob zünftig an den Lagerfeuern unterm Dorfmaien oder aber höchst offiziell mit Bier- und Imbissbuden und Rahmenprogramm, wie auf dem Mechernicher Nyonsplatz. Dort traten Bergkapelle, Tambourcorps, Volkstanzkreis und MGV in Aktion, nachdem ein Umzug vom Güterbahnhof nach hier erfolgt war. Bürgermeister Schick hielt eine Ansprache.
In Kall konnte das „Maigeloog“ 97 Paare auf dem „Fels“ verkuppeln. Zum 50. St. Georgs-Jubiläumsritt in Kallmuth trafen sich ca. 300 Reiter und zogen zum Georgspütz, an dem sich 4000 Menschen versammelten. Weihbischof Dicke aus Aachen zelebrierte die Messe.
Nachtrag: Wie mir erst jetzt bekannt wurde, hatte die Dorfjugend von Breitenbenden in diesem Jahr „keinen Bock“, um den Maibaum aufzustellen. Der im Feybach liegende Baum war für jemand anderes bestimmt.
Samstag, 18. Mai 2002
Brautmesse für Michael Ehlbeck und Sabine, geb. Sonnenschein, in der Pfarrkirche St. Wendelin Eiserfey
Um das Brautamt seiner einzigen Tochter Sabine und seines zukünftigen Schwiegersohnes Michael mit Gesang zu verschönern, hatte Sbr. Günther Sonnenschein die Sänger des MGV 1892 Vussem eingeladen. Vor der Brautmesse, die um 14:00 begann, war eine Verständigungsprobe mit dem agilen, jungen Organisten Stefan Weingartz angesetzt worden.
Zum feierlichen Einzug spielte ein Trio (Trompete, Saxophon und Waldhorn) „Treulich geführt“ von Richard Wagner, derweil der glückliche Brautvater seine bildhübsche Tochter zum Altar führte, wo der Bräutigam schon sehnlichst auf sie wartete. Nach dem Eröffnungslied „Brüder singt ein Lied der Freude“ erfolgte die Begrüßung durch den Herrn Pastor Hoberg aus Kallmuth. Anschließend erklang zum Kyrie ein Lied aus dem Gotteslob „Herr erbarme Dich“ und zum Gloria „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Es folgte das Tagesgebet und die Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer: „Brüder bleibt niemand etwas schuldig; nur die Liebe schuldet ihr einander. Wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt“. Der Zwischengesang lautete: „Herr gib uns Mut zu hören auf das, was du uns sagst. Wir danken Dir,

daß Du es mit uns wagst“. Die zweite Lesung handelte vom Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Vor dem Evangelium erklang das Lied Nr. 44: „Halleluja“. Das Evangelium nach Johannes 2,7-77 beinhaltete, daß Jesus bei einer Hochzeit zu Kana in Galiläa Wasser zu Wein verwandelte. Nach der Predigt wurde die Eheschließung vor Gottes Angesicht und mit der Unterschrift der Trauzeugen vollzogen, indem der Priester folgende schwerwiegende Worte sprach: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Jetzt seid ihr Mann und Frau“. Nun hatte unser Chor seinen ersten Einsatz mit dem Lied: „Ach, ich hab in meinem Herzen da drinnen einen wundersamen Schmerz. Ja, mir ist mit einem Mal tief drinnen so ganz wunderlich ums Herz. All meine Blumen will ich dir schenken, und du sollst immer an mich denken! Ach, ich hab in meinem Herzen da drinnen einen wundersamen Schmerz, einen wundersamen Schmerz“.
Dieses Werk stammt aus der Oper „Schwarzer Peter“, Musik: Norbert Schulz; Text: Walter Lieck und Bruno Balz, und wurde mit Orgelbegleitung als Erstaufführung hervorragend zur Geltung gebracht. Den Notensatz hatte der Brautvater gestiftet.

Brautsegen und Fürbitten beendeten die Trauung. Zur Gabenbereitung sang die Festgemeinde „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht“. Zum Sanctus erklang aus der Schubertmesse mit Orgelbegleitung der Choral „Heilig, heilig, heilig“, der vom Chor mit viel Gefühl zum Vortrag kam.

Brautsegen und Fürbitten beendeten die Trauung. Zur Gabenbereitung sang die Festgemeinde „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht“. Zum Sanctus erklang aus der Schubertmesse mit Orgelbegleitung der Choral „Heilig, heilig, heilig“, der vom Chor mit viel Gefühl zum Vortrag kam. Nach der Wandlung stand das „Vater unser“ von Gotthilf Fischer auf dem Programm. Chor und Organist setzten dieses Chorwerk ausdrucksstark in Szene. Zum Friedensgruß reichte man sich die Hände, und zum Agnus Dei beteten die Gläubigen: „Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erbarme Dich unser“.
Bei der folgenden Austeilung der Kommunion boten die Sänger den Anwesenden mit dem Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Dimitrij Bortnjanskij einen Leckerbissen der Chormusik. „Großer Gott wir loben Dich“ wurde zur Danksagung von den Gläubigen gesungen, ehe nach dem Schlussgebet der Segen erteilt wurde. Als Schlusslied erklang „Maria breit den Mantel aus“. Zum Auszug der Hochzeitsgesellschaft spielte das Trio “ Letzte Rose“.
Ohne auf die einzelnen Darbietungen des Chores noch mal einzugehen, kann man sagen, daß die Sänger insgesamt gesehen eine große Leistung unter Führung ihres Chorleiters Heinz Sistig vollbracht haben. Die Männerstimmen waren gut ausbalanciert, weil nur vier Sänger fehlten, die in Urlaub weilten. Ein gerüttelt Maß am Erfolg ist unserem Dirigenten zuzuschreiben, der die Sänger auf dieses frohe Ereignis optimal vorbereitet und eingestellt hatte.

Draußen vor dem Kirchenportal wurde das Hochzeitspaar mit Glück- und Segenswünschen überschüttet, derweil die Tanzgarde Spalier stand. Ihre Ehetauglichkeit mussten sie anschließend beim Holzsägen beweisen, was ihnen bravourös gelang.
Der MGV nahm unterdessen auf der Treppe des alten Fachwerkhauses der ehemaligen Eisenfabrikantenfamilie Latz und Bürgermeisterei von Eiserfey (bis 1848) Aufstellung und ließ sich von Pfarrer Hoberg ablichten. Draußen vor dem Kirchenportal wurde das Hochzeitspaar mit Glück- und Segenswünschen überschüttet, derweil die Tanzgarde Spalier stand. Ihre Ehetauglichkeit mussten sie anschließend beim Holzsägen beweisen, was ihnen bravourös gelang. Der MGV nahm unterdessen auf der Treppe des alten Fachwerkhauses der ehemaligen Eisenfabrikantenfamilie Latz und Bürgermeisterei von Eiserfey (bis 1848) Aufstellung und ließ sich von Pfarrer Hoberg ablichten. Die Fotos sollen für die Werbung zu den anstehenden 110jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten des MGV für die Presse dienen.
Bei leichtem Nieselregen wurde das frisch vermählte Hochzeitspaar mit der Kutsche zur Gaststätte und Pension „Zur Römerstube“ gefahren. Die Sänger hatten sich häuslich unter den vielen Hochzeitsgästen niedergelassen und ließen sich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen. Udo Greuel sorgte wie immer mit seinen Witzen für gute Laune. Auch bei der Nachahmung des Stotterers Herbert aus der Fernsehserie „Hausmeister Krause“, die ihm vortrefflich gelang, blieb kein Auge trocken.
Zwei Liedchen wurden noch zu Gehör gebracht mit den Titeln: „Eins, zwei, drei“ (Wanderliedchen) und „Wir kamen einst von Piemont“, dann begaben sich die Sänger, vom Durst geplagt, notgedrungen in die Wirtsstube, wo die Chefin des Hauses, Gisela, uns noch ein paar Bierchen einschenkte. Unser Ehrenvorsitzender Peter Dreesen wurde nun daran erinnert, daß er noch eine Wettschuld offen hatte. Daraufhin spendierte er schon mal eine Runde, damit wenigstens die angelaufenen Zinsen beglichen werden konnten. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, konnte man es wagen, ohne durchnässt zu werden den Parkplatz zu erreichen, um gutgelaunt die Heimreise anzutreten.
Sonntag, 23. Juni 2002
Sängerfest auf Burg Satzvey
Am Wochenende feierte der MGV „Cäcilia“ Satzvey gemeinsam mit dem seit geraumer Zeit in Chorgemeinschaft verbundenen MGV Firmenich sein 125jähriges Gründungsfest im Bourbonensaal (Bourbonen = französisches Königsgeschlecht) des um 1440 von Graf Wolff Metternich erbauten Wasserschlosses in Satzvey. Wegen Nachwuchsmangel steht eine offizielle Fusion kurz bevor. In diesem stilvollen Ambiente wurde der Festabend ein voller Erfolg, zumal der Mandolinenclub „Wanderheil “ aus Drove und der Kirchenchor „Cäcilia“ Mechernich den Jubiläumschor tatkräftig beim Kommers unterstützten. Selbstverständlich wurden auch einige Festreden gehalten. Verantwortlich dafür waren der Schirm- und Hausherr Franz-Josef Graf Beissel von Gymnich, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der stellvertretende Landrat Josef C. Rhiem, der Literaturwissenschaftler Dr. Christian Eschweiler und der Vereinschronist Karl Evertz. Auch die Vorsitzende des Kreissängerbundes Euskirchen, Gabriele Heis, war erschienen, um verdiente Sänger auszuzeichnen.
Mit Liedvorträgen vom Feinsten wurden die Besucher des Freundschaftssingens am Sonntagnachmittag verwöhnt. In einen „Open-air-Festsaal“ war dazu der Burghof des Beisselschen Adelssitzes verwandelt worden, der trotz seiner beachtlichen Größe bis auf den letzten Platz besetzt war. Den Auftakt gestaltete der Jubelchor gemeinsam mit dem MGV Firmenich unter der Leitung von Werner Harzheim. Zum hohen Niveau des Programms trugen zudem der gemeinsam mit dem evangelischen Kirchenchor Roggendorf auftretende Madrigalchor Kommern, der MGV „Eintracht“ 1878 Altendorf-Erstdorf plus dem MFV „Sängerbund “ Flerzheim, die Kirchenchöre „Cäcilia“ Satzvey und Dottel-Scheven, der MGV „Liederkranz “ Kierdorf, der Männer- und Frauenchor MGV Stotzheim, der Gemischter Chor „Euterpe“ 1976 e.V., die Männergesangvereine Arloff-Kirspenich, Flamersheim-Palmersheim, Mechernich, Zülpich und Vussem bei.
Als zweitletzter Chor betrat selbstbewußt der MGV 1892 Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig die Bühne und wusste mit dem folgenden Programm das Publikum zu begeistern:
1. An einem Sommermorgen Fontane/Pappert
2. Rennsteiglied Müller/Roth
3. Das Gorch-Fock-Lied Gilkysan/ Miller/ Dehr
und als Zugabe:
4. Finster war die Nacht Richman/ Davis.

Orkanartiger Applaus war unser Lohn für die gekonnten Darbietungen, die selbst bei der Konkurrenz Anerkennung fanden. Wesentlich dazu beigetragen hatte unser Sbr. Udo Greuel, der dem Ganzen mit seiner Akkordeonbegleitung den gewissen Pep gab.
Zuvor hatte Sbr. Wolfgang Schulz dem Jubelchor die herzlichsten Glückwünsche überbracht. Sbr. Alfred Brell machte darauf aufmerksam, daß unser Chor am kommenden Wochenende sein 110jähriges Jubiläum feiern und sich freuen würde, wenn er einige Gesichter wieder zu sehen bekäme. Der Vorsitzende des Jubelchores, Heinz Waldukat, überreichte Willi Schütt als Andenken an diese schönen Jubiläumsfeierlichkeiten ein Bild von der idyllischen Wasserburg Satzvey, verbunden mit dem Dank für unser Kommen.
Da die sommerlichen Temperaturen die Sänger zum Schwitzen gebracht hatten, verließen sie im Eiltempo die Bühne, um an der Bierbude zumindest von innen für Abkühlung zu sorgen. Hartgesottene steuerten noch das Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ an.
Samstag, 29. Juni 2002
Festkonzert anlässlich des 110jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem.
Unter dem Motto „Alt geworden, jung geblieben“ feierte der MGV 1892 Vussem am Wochenende sein 110jähriges Gründungsfest. Die Vorbereitungen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten begannen direkt nach der ersten Probe im neuen Jahr. Mit Satzproben wurden die neuen Stücke einstudiert. Zahlreiche Vorstandssitzungen waren nötig und sollten gewährleisten, daß der Ablauf der Festivitäten reibungslos vonstatten ging. Zeitungsberichte und Plakate wiesen rechtzeitig auf das große Ereignis hin.
Nun war es soweit! Die Mehrzweckhalle war in einen großen Festsaal verwandelt worden. Fast alle Sangesbrüder hatten mit angepackt, wobei die Rentner den größten Anteil der anfallenden Arbeiten verrichtet hatten. Das Wetter spielte Gott sei Dank auch mit. Zur Mitwirkung beim Konzert konnte das Kuchenheimer Mandolinenorchester unter dem Dirigat von Erich Radermacher verpflichtet werden. Die Voraussetzungen für ein Gelingen unseres Jubelfestes waren also optimal geschaffen worden.
Kurz nach 20:00 betraten die Sänger gutgelaunt und frisch frisiert unter der Leitung von Heinz Sistig die schön mit Blumen und Fahnen dekorierte Bühne und wurden mit herzlichem Applaus von den etwa 110 erschienenen Gästen empfangen. Der Vorsitzende Willi Schütt konnte neben den Zuhörern auch einige geladene Ehrengäste begrüßen und willkommen heißen. Erschienen waren: der Bürgermeister der Stadt Mechernich Dr. Hans-Peter Schick, Kaplan Schneider, der Vorsitzende des Sängerkreises Schleiden Friedrich Hunsicker, der stellvertretende Bürgermeister und Ortsvorsteher von Kallmuth Robert Ohlert, der Fraktionsvorsitzende der CDU Johannes Ley mit Gattin, der Stadtverordnete aus Holzheim Johannes Wennrich, der Kreistagsabgeordnete Matthias Vogelsberg, der Ortsvorsteher von Breitenbenden Jörg Lodzinski, eine Abordnung vom MGV Wormersdorf, sowie einige Vorstände der örtlichen Vereine.
Sbr. Wolfgang Schulz, der auch redegewandt durch das Programm des MGV führte, gab einen kurzen Bericht aus der 110jährigen Vereinsgeschichte. In dieser Zeit hat der MGV 10 Dirigenten und sechs Vorsitzende „verschlissen“. Tausende Übungsstunden und Hunderte Auftritte wurden bestritten.
Der Chor begann nun sein Jubiläumskonzert mit dem Chorwerk „Weihe des Gesangs“ aus der Operette „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart. Es folgten:
In stiller Sonne,
Nacht ist wie ein stilles Meer,
In der Ferne und
Herrlicher Baikal; Solisten: Willi Schütt und Bernd Wenderdel.

Nachdem der stürmische Applaus verklungen war, bot das Mandolinenorchester mit folgenden Titeln Leckerbissen seines musikalischen Könnens:
Großes Opernpotpourri,
Alhambra,
Adagio aus “ Die Heimreise“,
Amboß-Polka,
Morgens um sieben.
Die fachmännische Ansage dazu machte unser Sbr. Alfred Brell.
Mit den Liedern:

La Campanella (Instrumental-Playback)
Pferde zu vieren traben
Lieder sind wie Fahnen,
Wir wollen zu Land ausfahren
Das ist die Liebe der Matrosen,
setzte der MGV das Programm fort und erhielt für die Darbietungen tosenden Applaus.
Weil die Fotografen und Reporter der anwesenden Presse (Kölnische Rundschau, Kölner Stadt-Anzeiger, Bürgerbrief der Stadt Mechernich) noch zu anderen Veranstaltungen eilen mussten, wurde die Jubilarehrung vorgezogen. Die drei verdienten Sänger Peter Gülden, Edmund Freitag und Michael Wielspütz wurden für ihre 50jährige Singetätigkeit vom Vorsitzenden des Kreissängerbundes Schleiden, Friedrich Hunsicker, und dem Vorsitzenden des MGV 1892 Vussem, Willi Schütt, mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Außerdem erhielt unser förderndes Mitglied Helmut Fischer, der von 1956 bis 1960 1. Schriftführer war, für 50jährige Vereinstreue eine Urkunde ausgehändigt. Zuvor hatte Hunsicker sich in seiner Ansprache an die Jubilaren gewandt und u. a. gesagt: „Vor 50 Jahren gab es noch kein fertiges Freizeitangebot. Man war selbst für aktive Freizeit verantwortlich. Ihr habt euch für das aktive Singen in einem Männerchor entschlossen. Das war gut so!“ Nun betrat Bürgermeister Dr. Schick das Rednerpult und sagte u. a.: “ Ohne Musik zu leben, das könnte das Schicksal einer Generation werden, die in einem Meer von Geräuschen ertrinkt“. Er schloss mit den Worten: „Lasst uns also dafür sorgen, daß in unseren Familien und Schulen wieder mehr gesungen und musiziert wird“.
In der nun folgenden kurzen Pause konnten im Umkleideraum Erfrischungen und ein kleiner Imbiss zu sich genommen werden.
Mit dem Marsch „Frei weg“ eröffnete der MGV den zweiten Teil des Konzertes. Es folgten:
Frühlingserwachen
An einem Sommermorgen
Das Rennsteig-Lied.
Das Publikum hatte die Vorträge mit Genuss verfolgt und sparte nicht mit Applaus. Das Mandolinenorchester glänzte nun mit den schönen Melodien:
Unter der Dorflinde
Second Waltz
Wolgaklänge
Spanish Eyes
Ungarisch.
Da die Zeit uns fortgelaufen war, begnügte sich der MGV in Abänderung des Programms mit dem Vortrag von zwei Liedern:
Heija Safari
und
Doswidanja heißt auf Wiedersehen (Instrumental-Playback).
Aber trotzdem durften wir die Bühne ohne Zugabe nicht verlassen. Es gelangte noch ein Shanty zu Gehör: „Finster war die Nacht„. Am Schluss des über dreistündigen Konzertes gab es begeisterten und wohlverdienten Applaus vom Auditorium. Anschließend wurde zum gemütlichen Teil übergegangen.
Es ist noch nachzutragen, daß Heinrich Reinartz für 40jährige aktive und inaktive Tätigkeit ausgezeichnet werden sollte, er aber nicht kommen konnte, weil er zu einem runden Geburtstag in der Familie eingeladen war.
Resümee des Konzertes:
In abwechslungsreicher Folge erklangen, einfühlsam begleitet am Klavier und Akkordeon von Udo Greuel, Liedsätze und Chorwerke von Altmeistern bis hin zu modernen Komponisten der Neuzeit. Garant für den Erfolg dieses Festkonzertes aber war unser Chorleiter Heinz Sistig. Seine fachliche Kompetenz, aber auch sein freundliches, humorvolles Wesen, machen die wöchentlichen Chorproben zu einem Erlebnis für alle Beteiligten und sind Gewähr für Erfolg beim Auftreten des Chores weit über die Grenzen unseres Stadtgebietes hinaus.


Folgende 26 Sänger wirkten beim Festkonzert mit:
1. Tenor: | 2. Tenor: | 1. Baß: | 2. Baß: |
Willi Schütt | Peter Dreesen | Fritz Pütz | Arnold Mies |
Josef Kaltwasser | Udo Greuel | Peter Gülden | Wolfgang Schulz |
Edmund Freitag | Klaus Bernitt | Norbert Wieder | Hans Höller |
Günter Sonnenschein | Philipp Fünfzig | Bernhard Mießeler | Alfred Brell |
Matthias Vogelsberg | Friedhelm Breuer | Hans Nellesen | Werner Borker |
Johannes Eversheim | Bernd Wenderdel | Franz Sebastian | Hubert Hamacher |
Bertram Berners | Michael Wielspütz | ||
Gesamtleitung: Heinz Sistig. |






11. Sonntag, 30.06.2002
Freundschaftssingen


Der Termin 29.06. bis 30.06.02 wurde in Absprache mit dem Bürgerverein schon frühzeitig festgelegt. Niemand hätte es zu diesem Zeitpunkt für möglich gehalten, daß die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sich bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea so achtbar schlagen und bis ins Finale gegen Brasilien vordringen würde. Dadurch wurden die Planungen über den Haufen geworfen.
Man musste kurzfristig umdisponieren. Die teilnehmenden Vereine wurden nochmals angeschrieben und informiert, daß das Freundschaftssingen erst nach dem WM-Finale beginne (Zeitverschiebung ca. eine Stunde).
Auch die Tageszeitungen berichteten darüber. Auf der Bühne wurde eine Video-Leinwand von Heinz Urfey installiert. Ab 13:00 konnten zahlreiche Gäste das Endspiel mitverfolgen. Mit 2:0 ging das Finale verloren. Der deutschen Mannschaft konnte man aber trotzdem keinen Vorwurf machen. Sie hatte ihr bestes gegeben und gekämpft bis zum Umfallen. Vizeweltmeister ist auch ein schöner Titel, meine ich.
Kurz nach 15:00 begann dann das Freundschaftssingen. 13 Chöre hatten ihre Zusage erteilt. Sieben waren aber nur gekommen, um uns zu unserem 110. Geburtstag zu gratulieren. Den Weg zu uns gefunden hatten:
1. Gesangverein Ramscheid
2. MGV 1863 Mechernich
3. MGV Kommern,
der in Abwesenheit von Chorleiter Bleeker von unserem Chorleiter Heinz Sistig dirigiert wurde (siehe Bild)
4. MGV Gemünd
5. Kirchenchor Vussem-Strempt
6. MGV Hellenthal und
7. MGV Sötenich.
Wolfgang Schulz führte die Besucher mit charmanten Worten und sachkundiger Weise durch das Programm. Vorsitzender Willi Schütt bedankte sich bei den teilnehmenden Chören mit einer Flasche hochprozentigem Eifelwasser.
Fazit:

Trotz dieser nicht vorhersehbaren Umstände muss man zufrieden sein, wenn auch der Umsatz zu wünschen übrig ließ. In der Cafeteria standen 73 Kuchen zum Verzehr bereit und wurden von den Sängerfrauen den Gästen angeboten Sie konnten aber bei weitem nicht alle verkauft werden.
Auch der Ausschank war trotz des schönen Wetters nicht berauschend. Trotzdem wird man mit einem kleinen Überschuss, so denke ich mal, über die Runden kommen. Hauptsache, es war ein schönes, harmonisch verlaufenes Fest, für das sich besonders die Jubilare ganz herzlich beim Vorstand und den Sangesbrüdern bedanken. Allen mitwirkenden Chören konnte man Vielseitigkeit und Flexibilität bei ihren unterschiedlichen Vorträgen bescheinigen. Abschließend kann man sagen, daß der Männerchor 1892 Vussem mit den Jubiläumsfeierlichkeiten seines 110jährigen Vereinsbestehens seinem Namen alle Ehre machte.
Freitag, 12. Juli 2002
Goldhochzeit in Breitenbenden
Am Freitagabend feierte das Goldhochzeitspaar Jentgen aus Breitenbenden im Kreise seiner Lieben und der Dorfbevölkerung bei strahlendem Sonnenschein seinen 50. Hochzeitstag. August Jentgen, auch Gustl genannt, ist ein geborener Huri, übernahm aber auf dem Standesamt den Familiennamen seiner Frau Maria. Das folgende Programm gestalteten überwiegend Vussemer Vereine, durch das der Bürgervereinsvorsitzende Stürzenberger führte. Zur Begrüßung spielte der Vussemer Musikverein „Die kleine Bergkirche“. Anschließend hielt der Ortsvorsteher und Schwiegersohn Jörg Lodzinski eine Ansprache und überreichte als Geschenk der Dorfgemeinschaft einen Elektro-Grill. Zu Ehren des Goldpaares tanzte nun die kleine Tanzgarde „Blau-Weiß Vussem“, die für ihre anmutenden Darbietungen viel Applaus erhielt. Im Anschluss daran hatte der MGV 1892 Vussem seinen Auftritt und animierte die Gäste mit folgenden Volksliedern und Shanties zum Mitsingen:
1. Rennsteig-Lied
2. Wir wollen zu Land ausfahren
3. Heija Safari
4. Das Gorch-Fock-Lied und
5. Finster war die Nacht.

Alle Lieder wurden vom Virtuosen Udo Greuel auf dem Akkordeon begleitet. Der verdiente Applaus war uns mit diesen gelungenen Vorträgen gewiss. Willi Schütt hatte zwischendurch mit einem großen Blumengebinde im Namen der Sänger gratuliert.
Die Vorsitzenden Peter Meier vom KV Breitenbenden und Dietmar Kläs von der „IG Alte Spritze“ überbrachten die herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Nun öffneten die Breitenbendener Kinder ihre mitgebrachten Säcke. Gelbe und rote Luftballons stiegen auf zum Himmel, wo sie in westlicher Richtung alsbald verschwanden. Zuvor hatten die Messdiener mit einer gelben Rose gratuliert. Der Musikverein bewies jetzt, daß er mit seinen Vorträgen die Stimmung noch einmal anheizen konnte. Für das leibliche Wohl war auch bestens gesorgt worden. Mit einem Feuerwerk beschloss man den gemütlichen Abend beim Anwesen des Jubelpaares Jentgen.
Samstag, 13. Juli 2002
Geburtstagsständchen für unser ältestes förderndes Mitglied Albin Wilke, anlässlich seines 90. Wiegenfestes
Der aus Thüringen stammende Jubilar feierte am Samstag im engsten Familien- und Freundeskreis seinen 90. Geburtstag in Mechernich „Zum alten Kumpel“:
25 Jahre wohnte er in Vussem, ehe er am 1. August 1983 mit seiner Frau Lotte, geb. Simon, nach Mechernich verzog. Aber in Vussem fand sowohl die kirchliche wie auch die weltliche Feier der Goldhochzeit am 12. November 1983 statt, wobei der MGV mit einem Ständchen gratulierte. Als Former- und Gießereimeister hat der Jubilar zunächst bei der Rheinmetall Borsig in Thüringen gearbeitet. Nach dem Kriege führte der Weg der Familie Wilke nach Bergisch Gladbach über Troisdorf nach Vussem. Fast 18 Jahre arbeitete der Jubilar bei der hiesigen Fa. Dörries. Bereits 1959 wurde er in unserem Verein inaktives Mitglied. 1962 wirkte er mit anderen Ehrenmitgliedern beim Kreissängerfest anlässlich des 70jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem im Festkomitee mit. Aber auch der Sportverein Vussem lag ihm am Herzen. Als der damalige Vorsitzende Karl Wirtz am 4.1.1964 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte, übernahm Albin Wilke spontan den Vorsitz. Inzwischen vergönnt er sich einen verdienten Ruhestand. Früher verbrachte er seine Freizeit mit Lesen, Angeln und Kegeln. Seine große Leidenschaft war und ist aber das Skatspielen. Trotz seines hohen Alters ist der Jubilar noch sehr rüstig und geistig voll auf der Höhe. Vor einigen Jahren verstarb seine Frau an einer heimtückischen Krankheit. Mit ihr hat er zwei Söhne und eine Tochter großgezogen. Während eines Konzertes am 10.06.2000 wurde Albin Wilke für 40-jährige Vereinstreue geehrt.
Um unserem ältesten Mitglied das Fest mit einigen Liedvorträgen zu verschönern, waren die Sänger gerne auf Einladung gekommen. Ehe es aber dazu kam, mussten wir zuerst mit einem Glas Sekt anstoßen. Nun wurde das Essen aufgetragen. Wir wurden aufgefordert, kräftig zuzulangen. Aber das war besser gesagt als getan, denn die meisten Sangesbrüder hatten schon zuvor zu Hause gegessen.
Nach dem Festmahl trat der MGV mit 18 Sängern in Positur und bot dem Jubilar und seinen Gästen ein Nonstop-Programm mit folgenden Liedern:

1. Geburtstagsständchen
2. Rennsteiglied*
3. Wir wollen zu Land ausfahren*
4. Heija Safari*
5. Im Weinkeller
6. Wir kamen einst von Piemont
7. Das Gorch-Fock-Lied*
8. Finster war die Nacht*
9. Ein kleines Malheur und
10. Das Elternhaus.
Die mit einem * versehenen Lieder wurden von Udo Greuel professionell mit dem Akkordeon begleitet. Zwischendurch hatte der Vorsitzende gratuliert und ein Geschenk in Form eines Bildbandes vom Westwall überreicht. Chorleiter Heinz Sistig bedankte sich für den freundlichen Applaus und sagte zu dem Jubilar gewandt, daß, wenn es ihm recht wäre, wir gerne zum 100. Geburtstag wieder erscheinen würden. Er entgegnete ihm: „So lange braucht ihr nicht zu warten, denn wenn der Herrgott es zulässt, lade ich euch jetzt schon zum 95. Geburtstag ein“.
Alsbald brach man auf, um die Heimfahrt anzutreten. Von dieser Stelle aus wünsche ich dem Jubilar, daß er noch viele Jahre mit seiner charmanten Lebensgefährtin, Frau Elfriede Papenkurt, in Harmonie und bei bester Gesundheit leben kann.
Sonntag, 14.Juli 2002
Pfarrfest in Vussem.
Unter dem Motto „Nicht Asche bewahren, sondern Feuer weitergeben“ feierte die Pfarrgemeinde Vussem/Breitenbenden ihr diesjähriges Patronats- und Pfarrfest. Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat hatten dazu eingeladen. „Asche ist erkaltet und tot, vielleicht finden wir noch etwas Glut, wenn wir darin herumstochern. Aber weitergeben kann man davon nichts. Da braucht die Glut Sauerstoff als Nahrung, damit es ein Feuer wird, das man weitergeben kann“, so umschrieb Herr Mehren im letzten Pfarrbrief das Thema.
Um 9:45 zog vom 245 Jahre alten Margaretenbildstock eine feierliche Prozession zur Pfarrkirche, angeführt vom Musikverein Vussem, der einige Choräle spielte. Es folgte der Kirchenchor, der zuvor zur Einführung ein Lied gesungen hatte. Vielleicht war der Nieselregen schuld daran, daß nur ein paar Vussemer Bürger und Kinder den Weg zum Ortseingang (Kreuzung Harter Weg/Bergheimer Straße) gefunden hatten und von Kaplan Schneider begrüßt wurden. Oder war es nur die Bequemlichkeit der zu Hause Gebliebenen? An der Margaretenkapelle, die von der Vussemer Einwohnerschaft im Fachwerkbau errichtet worden war, wurde erst einmal Halt gemacht und ein paar Strophen von dem Lied gesungen „Zu Dir schick ich mein Gebet, das um Deine Hilfe fleht, Heilige Margareta“. Um 10:30 begann die Familienmesse, die von Kaplan Schneider gelesen und vom Kirchenchor und den Feybachfinken mitgestaltet wurde. Die neue Referendarin, Frau Winterscheidt, erklärte den Sinn der Farben des Bildes, das im Altarraum aufgehängt worden war und die Pfarrpatronin zeigte, die in ihrer großen Hand eine Rose hielt.
Nach dem Gottesdienst konnte man sich rund um und im Pfarrheim vergnügen. Man konnte essen, trinken, sich unterhalten, spielen, eine Kuh melken oder beim Singen zuhören. Die Sänger des MGV 1892 Vussem waren sehr gut aufgelegt und sangen bei zwei Auftritten folgende Lieder:
1. An einem Sommermorgen
2. Wir wollen zu Land ausfahren
3. Heija Safari
4. Aus der Traube in die Tonne
5. Im Weinkeller
6. Wir kamen einst von Piemont
7. Gorch-Fock-Lied und
8. Finster war die Nacht.
Heinz Sistig, der heute Namenstag hatte, wurde mit einem Lied „Hochlebenlassen“. Überwältigt von soviel Hochachtung spendete er spontan eine Runde Bier. So manches Trinklied drang aus den durstigen Kehlen der Sangesbrüder, wenn jemand eine Runde spendierte, und das waren nicht wenige. Aber auch der Musikverein und der Kirchenchor sorgten mit ihren Vorträgen für Frohsinn.
Chorleiter Rainer Pütz ist der neue hauptamtliche Kirchenmusiker an St. Johann Baptist in Mechernich, nachdem Herr Weimbs die Stelle aufgegeben hatte. Ab dem 1. September werden ihm sämtliche Aufgaben übertragen. Damit teilen sich die Pfarrgemeinden St. Johann Baptist Mechernich, St. Rochus Strempt und St. Margareta Vussem/Breitenbenden einen gemeinsamen Kirchenmusiker. Mit der Übernahme der Kirchenmusik im Pfarrverbund Mechernich durch Rainer Pütz ist erstmals eine Vollstelle für einen Organisten geschaffen worden, die einzige im ganzen Dekanat Mechernich. Ich wünsche Herrn Pütz ein glückliches Händchen bei seiner zukünftigen Arbeit.
Im Nachhinein kann man sagen, daß das Pfarrfest trotz des schlechten Wetters und der Großveranstaltung „Brunnenfest“ in Mechernich einigermaßen gut besucht war.
Dienstag, 23. Juli 2002
Ständchen zum 85. Geburtstag von Arnold Lingscheidt
Genau auf den Tag feierte der Jubilar am Sonntag, den 21.7. seinen 85. Geburtstag. Dazu hatte er seine Familie und die Verwandten in die Gastwirtschaft „Kronenberg“ in Vollem zum Mittagsmahl eingeladen. Kaffee und Kuchen gab es am Nachmittag im Hause seiner Tochter Elfriede. Am Abend erschien der Musikverein und brachte dem Jubilar ein Ständchen. Montags war die Nachbarschaft eingeladen. Dienstags machte der MGV um 19:30 mit dem Lied „Geburtstagsständchen“ seine Aufwartung. Danach schritt Willi Schütt zur Gratulation und überreichte ein Geschenk. Mit den Liedern „Oh, wie schön ist deine Welt“, „Im Weinkeller“ und „Abend im Gebirge“ wurde das Ständchen fortgesetzt.

Da es nach Regen aussah, bat Elfriede Reddig uns, in ihr Haus einzutreten und auf der Veranda Platz zu nehmen. Die Tische waren schon festlich eingedeckt. Halbierte Brötchen, die reichlich mit Wurst und Käse belegt waren, luden zum Verzehr ein. Dazu wurde Pils und Kölsch serviert. Nachdem alle gesättigt waren, erfolgte der zweite Teil des Ständchens. Es gelangte zum Vortrag: „Ännchen von Tharau“, das ist das Lieblingslied meines Onkels, weil er im zweiten Weltkrieg in dieser Gegend einige Zeit stationiert war.
Da wir das Lied seit längerer Zeit nicht mehr gesungen hatten, und wegen der Sommerpause keine Probe stattgefunden hatte, war in einigen Sätzen eine Disharmonie zu hören. Chorleiter Heinz Sistig empfahl daher den Sängern, die nächsten Strophen einstimmig zu singen, und siehe da, das Lied konnte sich hören lassen. Bei der Erinnerung an diese Zeit flossen beim Jubilar ein paar Tränen. Es folgten noch die Lieder „Wir kamen einst von Piemont“, „Das Rennsteiglied“, „Wir wollen zu Land ausfahren“, „Heija Safari“, „Rolling Home“, „Das Gorch-Fock-Lied“, „Finster war die Nacht“ und „Das Elternhaus“. Aber auch bekannte Volkslieder wurden aus der Lameng gesungen, die von Udo Greuel und Werner Borker auf dem Akkordeon begleitet wurden. Es war ein gemütlicher Abend, zu dem Udo mit seinen Witzen wesentlich beitrug.

Auszüge aus der Biographie von Arnold Lingscheidt:
Der Jubilar wurde am 21. Juli 1917 in Harzheim geboren. Seit 1938 war er bei der Deutschen Reichsbahn beschäftigt und übte den Beruf des Schrankenwärters aus. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Aufgrund eines in Polen erlittenen Durchschusses des rechten Unterarms war er 1940 aus dem Kriegsdienst entlassen worden. 1941 heiratete er meine Tante Elisabeth Wielspütz aus Vussem. Zwei Kinder mit Namen Elfriede und Ludwig entstammen dieser Ehe. 1944 wurde er wieder zur Wehrmacht eingezogen und gelangte alsbald in russische Gefangenschaft, aus der er 1945 nach Kriegsende in die geliebte Heimat zurückkehrte. 1972 erwarb er die Mitgliedschaft im MGV. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1974 war er Beamter bei der Bundesbahn. Am Freitag, den 14.06.1991 feierte das Ehepaar Lingscheidt das Fest der Goldenen Hochzeit, zu der auch der MGV eingeladen war, die dieser mit ein paar Liedvorträgen verschönerte. Zum 55. Hochzeitstag im Jahre 1996 war der MGV ebenfalls erschienen und brachte dem Jubelpaar ein Ständchen. Ein Jahr später, zum 80. Geburtstag, war der MGV wieder präsent und sorgte mit seinen Darbietungen für fröhliche Stimmung. Hieraus kann man ersehen, daß die Sänger des MGV stets gern gesehene Gäste bei den Familien Lingscheidt und Reddig waren. Deshalb kann ich mir als Neffe und Cousin einmal erlauben, im Namen des MGV einen herzlichen Dank für die freundlichen Einladungen und die stets gute Bewirtung auszusprechen.
Der Tod seiner Ehefrau im Jahre 1998 war ein harter Schlag. Seitdem kümmert sich seine Tochter liebevoll um ihren Vater. Sie führt ihm den Haushalt, und gemeinsam fahren sie im Urlaub oder machen Ausflüge in die Eifel.
Ich wünsche dem Jubilar auf seinem weiteren Lebensweg alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen.
Samstag, 3. August 2002
Rubinhochzeit der Eheleute Klinkhammer in Kall
Bericht: Wolfgang Schulz.
Wir waren um 19.00 h zum 40. Hochzeitstag von Karl Klinkhammer, einem langjährigen Mitglied unseres Vereins, und seiner Ehefrau Luzie nach Kall eingeladen. Nach einigen Beiträgen zum Einstimmen auf den Abend, lud uns die Frau des Hauses ein, uns am reichhaltigen und liebevoll angerichteten Buffet zu bedienen, was wir uns nicht zweimal sagen ließen. So gestärkt, konnten wir in die zweite Abteilung unseres Vortrages gehen.
Wenn wir, durch die Urlaubszeit bedingt, auch nur mit kleiner Mannschaft antreten konnten, so muss doch gesagt sein, daß der Chor stimmlich sehr ausgewogen war, und als unser Udo dann zur „Quetsch“ griff, um uns bei den Shanties zu begleiten, hatten wir selbst die jüngeren Gäste, die sich vorher separat gehalten hatten, auf unserer Seite.
Insgesamt sangen wir 16 Lieder: An einem Sommermorgen, Im Weinkeller, Slowenischer Weinstrauß, Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein?, Rolling Home, Wir kamen einst von Piemont, Im Abendrot, Herrlicher Baikal, Rennsteiglied, Wir wollen zu Land ausfahren, Heija Safari, Abend im Gebirge, Kleines Malheur, Gorch-Fock-Lied, Finster war die Nacht. Zum Abschluss sangen wir zu Ehren der Frau des Hauses – wenn auch nur einstimmig – ihr Lieblingslied „Santa Lucia“ – und Luzie Klinkhammer war sichtlich zu Tränen gerührt.
Ergänzung des Chronisten:
Karl Klinkhammer wurde 1963 Mitglied des MGV und war bis 1977 aktiv. 1978 bis 1981 erfolgte kein Eintrag ins Kassenbuch. Wahrscheinlich wurde kein Beitrag erhoben, weil Karl nach Kall verzogen war. Ab 1982 wird er wieder als inaktives Mitglied geführt. Im nächsten Jahr (2003) hätte er 40jähriges Jubiläum, wenn die Fehlzeit von 4 Jahren anerkannt würde.
Samstag, 24. August 2002
Grillfest in Eiserfey.
Bericht: Wolfgang Schulz.
Die Dorfgemeinschaft Eiserfey hatte uns um 19.30 h zu ihrem Grillfest in die dortige Grillhütte eingeladen. Zwar fand an diesem Abend auch in Vussem die große Mallorca-Party auf dem Sportplatz statt, doch konnten wir trotz Anreiseschwierigkeiten – bekanntlich war Eiserfey durch Umgestaltung der B477 in dieser Zeit ohne wirkliche Straße – in guter Besetzung antreten. Bei guter Stimmung der anwesenden Gäste wechselten wir uns bei unseren Vorträgen mit der einheimischen Band, den „Hüüldöpp“ ab, die mit „Quetsch“, Gitarre und Waschbrett für Stimmung sorgte.
Folgende 10 Lieder wurden von uns vorgetragen: Rennsteiglied, Wir kamen einst von Piemont, Slowenischer Weinstrauß, Im Weinkeller, An einem Sommermorgen, Wir wollen zu Land ausfahren, Heija Safari, Gorch-Fock-Lied, Finster war die Nacht, Rolling Home (Solist: Heinz Sistig).
Mehrere Zugaben unsererseits mögen beweisen, daß auch der Chor an diesem Abend gut angekommen ist. Da es sich bekanntlich um ein Grillfest handelte, war natürlich auch für das leibliche Wohl mehr als reichlich gesorgt. – Übrigens: Es sollen noch spät in der Nacht Sänger auf der Ballermann-Fete in Vussem gesehen worden sein!
Dienstag, 01. Oktober 2002
Geburtstagsständchen für Sbr. Werner Borker (65)
Der am 21.9.1937 in Versen bei Meppen geborene Sbr. Werner Borker hatte es sich nicht nehmen lassen, zu seinem 65. Geburtstag nachträglich einen auszugeben. Zunächst musste aber noch eine kurze Probe für die anstehenden Termine abgehalten werden. Anschließend sang man ihm zur Ehre einige Lieder aus dem reichhaltigen Repertoire unserer Chormappe. Nach der Gratulation wurde das gut gekühlte Bier frisch gezapft aus dem Fass an die durstigen Sänger verteilt.

Das Geburtstagskind kam vor 45 Jahren nach Eiserfey. Da die Hauptstraße zur Zeit erneuert wird, erinnert er sich gerne daran, als er 1957 als Bagger- und Raupenfahrer bei der Fa. Backhaus aus Paderborn angestellt war, die die Hauptstraße damals Instand setzte. Bei der Familie Theisgen bezog er Quartier. Hier lernte er die hübsche Tochter Milli kennen, die er nach kurzer Verlobungszeit 1958 heiratete. Da er das Schmiedehandwerk erlernt hatte, konnte er seinem Schwiegervater zwischendurch zur Hand gehen. Nachdem er die Bundeswehrzeit erfolgreich absolviert hatte, wurde er bei der Fa. Dörries als Schaber eingestellt.
Diese eintönige Arbeit schmeckte ihm ganz und gar nicht. Deshalb ließ Werner sich zum Dreher umschulen. Wir lernten uns kennen, und ich machte ihm das Singen in unserem Chor schmackhaft. 1972 trat er in den MGV ein und sang die zweite Baßstimme. Als die Fa. händeringend Monteure für ihre Auslandsmontagen suchte, bewarb er sich erfolgreich. Beim Ausüben seines neuen Berufes lernte er viele Länder und Menschen kennen. Wegen der vielen und langen Montagen im Ausland konnte er die Proben nicht mehr besuchen, hielt aber mit seiner fortlaufenden Beitragszahlung dem Verein die Treue. Als er nach mehreren Bandscheibenoperationen das Vagabundenleben aufgeben muss, erscheint er am 21.06.1994 wieder zur Probe und besucht diese fortan regelmäßig. Mittlerweile ist er im 2. Baß zu einem zuverlässigen Aktivposten geworden. Bei geselligen Anlässen packt er sein diatonisches Akkordeon aus und spielt alte und neue Volksweisen.
Ich wünsche Werner auf diesem Wege Gesundheit und ein langes Leben im Kreise seiner Familie und in unserer Chorgemeinschaft.
Dienstag, 8. Oktober 2002
Jubilarfeier mit Reibekuchenessen
Endlich hatte man einen Termin gefunden, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Zum Ersten musste das Reibekuchenessen, das am 02.07. an der Sängerlinde stattfinden sollte, verschoben werden, weil sich unser Küchenchef Hans Klinkhammer einer Hüftoperation unterziehen musste, um anschließend zur Rehabilitation die Eifelhöhenklinik in Marmagen aufzusuchen; zum Zweiten wurde ich nach einem Schlaganfall am 1. August ins Kreiskrankenhaus Mechernich eingeliefert. Zur Weiterbehandlung kam ich ebenfalls in die Reha-Klinik Marmagen, sodass auch die Jubilarfeier verlegt werden musste.
Um 19:00 war das Reibekuchenessen mit der Jubilarfeier angesagt worden. 24 Sänger und der Dirigent waren erschienen. Groß war die Freude, als ich bei meinem Eintreffen von den Sangesbrüdern herzlich begrüßt wurde. Hans Klinkhammer hatte nun alle Hände voll zu tun, um die hungrigen Mäuler mit leckerem Reibekuchen zu stopfen. Zwischendurch wurden die Jubilare Edmund Freitag, Peter Gülden und Michael Wielspütz, die beim Festkonzert anlässlich des 110jährigen Vereinsjubiläums des MGV für ihre 50jährige Singetätigkeit und Vereinstreue mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet worden waren, zusätzlich noch mit einem Ständchen geehrt. Zum Auftakt sang der Chor den Deutschen Sängergruß, Was der Tau den Fluren ist, sind der Seele Lieder. Es folgte der Frei-weg-Marsch, begleitet von Udo Greuel am Klavier, Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? und Abendfrieden.
Ich bedankte mich auch im Namen der Jubilare beim Chor für das schöne Ständchen, aber auch für die vielen Besuche, Aufmerksamkeiten und guten Genesungswünsche, die mir während meines Krankenhaus- und Klinik-Aufenthaltes zuteil wurden und mir wieder Mut und Auftrieb gaben.

Bei Bier, Wein und Schnaps, die von den Jubilaren gestiftet worden waren, hatte man sich viel zu erzählen, währenddessen Hans noch viele Reibekuchen backen musste. Der Geruch hatte nicht nur die Kirchenbesucher angelockt, sondern auch den streunenden Hund Susi von Josef Winter, der in einem unbewachten Augenblick versuchte, einige Reibekuchen zu erhaschen.
Anscheinend hatte er sich dabei die Nase verbrannt, denn unverrichteter Dinge zog er jaulend von dannen. Viel zu schnell ging ein geselliger und kameradschaftlich geprägter Abend zu Ende. Einige Unentwegte suchten noch das Vereinslokal auf.
Samstag, 19. – 26. Oktober 2002.
MGV 1892 Vussem auf großer Fahrt
Bericht: Bernhard Mießeler, Fotos: Heinz Sistig.
Anlässlich des 110jährigen Bestehens des MGV war für die o.g. Zeit eine achttägige Busfahrt nach Österreich vorgesehen. Organisator und Reiseführer war unser aktiver Sbr. Hans Klinkhammer. Verlauf dieser Fahrt wie folgt:

Samstag, 19.10.: Pünktlich gegen 6 Uhr ging die Fahrt ab mit 47 Businsassen, davon 16 aktive Sänger (12 aktive Sänger konnten oder wollten nicht). Die Mitfahrer bildeten ein lustiges Völkchen und waren gleich in bester Stimmung. In Alzey stieg ein Freund des Chores zu, nämlich Herbert Bauer. Er hatte bereits vorab gut geprobt und verstärkte beim Gesang den 1. Baß.
Die Fahrt ging nun weiter, bis es gegen 10 Uhr ein gutes Frühstück gab. Brötchen, Kaffee, Sekt und Obstler machten die Runde. Nach etwa 1/2 Stunde Rast wurde die Fahrt fortgesetzt. Günter Sonnenschein hatte den 52. Geburtstag zu feiern, somit waren Flüssigkeit und gute Stimmung stets vorhanden.
Im Bild die beiden Geburtstagskinder
Gegen 18 Uhr trafen wir in Bruck am Großglockner ein und wurden einquartiert im Krössenbacher Hof, einem schönen Sporthotel unter der Leitung von Familie Gruber. Hier hatte Hans Klinkhammer eine gute Wahl getroffen, denn Sauberkeit, Gastlichkeit und beste Küche waren selbstverständlich. Gegen 18.30 Uhr gab es Abendessen, wobei uns der Wirt (Herr Gruber) mit einer Runde Marillenschnaps herzlich begrüßte. Nach ein paar erholsamen Stunden und gesanglichen Vorträgen klang der 1. Tag aus.
Sonntag, 20.10.:
Nach gutem Frühstück stand die Großglocknerfahrt auf dem Programm. Ab 10 Uhr wurde dreimal die Mautstelle angefahren, bis die Höhenstraße endlich von Eis und Schnee befreit war. Die Wartezeit wurde mit einer Zwischenfahrt nach Zell am See überbrückt, wonach es dann gegen 12 Uhr durch das Fuschertal über die Hochalpenstraße nach Heiligenblut ging. Die Strecke hatte eine Länge von 50 km und eine Steigung von 12%, wobei die Edelweißspitze mit 2572m und die Kaiser-Franz-Josef-Höhe mit 2369m alle Mitfahrer ins Staunen versetzte. Hier erwartete uns eine dichte Schneedecke mit strahlendem Sonnenschein. Höhe des Großglockners: 3798m. Erbaut wurde die Glocknerstraße ab 1930 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wegen der großen Arbeitslosenzahl. In Heiligenblut wurde eine Pause eingelegt mit Besichtigung des Ortes und der Kirche, wonach die Fahrt auf der gleichen Route zurück nach Bruck fortgesetzt wurde. Nach dem Abendessen und ein paar geselligen Stunden ging auch dieser Tag zu Ende. Wir waren um ein Erlebnis reicher geworden.


Montag, 21.10.:
Auf dem Programm stand die Fahrt zu den Krimmeler Wasserfällen. Der Bus fuhr bis zum Alpendorf Krimmel, Höhe 1067m, wo die Hochalpenstraße Gerlospaß begann, die über Gerlos zum Zillertal führte. Die Höhe zu den Wasserfällen war mit Taxibus oder auf Schusters Rappen zu erreichen, was ebenfalls ein Erlebnis war. Nach dem Abstieg wurde die Busfahrt fortgesetzt zum Hintersee, der wegen seiner sehr schönen Lage als Kulisse und Drehort für mehrere Heimatfilme diente.

Nach der Rückkunft in Bruck warteten bereits die Bewohner des Seniorenwohnheimes auf unsern Auftritt mit mehreren Liedvorträgen, der mit großem Applaus und einer Lage Rotwein honoriert wurde. Nach dem Abendessen folgten wieder gesellige Stunden bis ???, denn Langeweile war nicht angesagt.
Dienstag, 22.10.:
Salzburg stand auf dem Programm. Vor Beginn der Busfahrt wurden 2 Lieder vorgetragen, und ab ging es mit der lustigen Gesellschaft nach Salzburg. Hier erwartete uns ein Stadtführer, der uns mit den Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Stadt Salzburg vertraut machte. Erwähnenswert hierbei sind: Residenz, Festung, Dom, Mozarts Geburtshaus, Festspielhäuser, Getreidegasse und Schloss Hellbrunn.

Die Rückfahrt nach Bruck verlief über Berchtesgaden, Ramsau und durch den neu erbauten Schmittentunnel unterhalb der Schmittenhöhe, mit einer Länge von 5127m. Nach dem Abendessen gestalteten Werner Borker und Udo Greuel einen Akkordeonabend mit Einlagen von Udo, wobei bis zum späten Abend gesungen wurde. Es war nun mal ein lustiges Völkchen auf Reisen.
Mittwoch, 23.10:
Für den heutigen Tag standen zur Wahl: Einkaufstag in Saalfelden und Besichtigung der Kapelle Maria Alm, oder eine Höhenwanderung zur Moosalm. 17 Personen entschieden sich für die Höhenwanderung, die restlichen Gäste fuhren mit dem Bus nach Saalfelden.
Für die Wanderung war ein Wanderführer vorhanden mit Namen Sepp, der uns bis zum Anstieg mit einem Kleinbus der Stiel-Brauerei beförderte. Dieser Bus diente als Biertransporter und hatte keine Fenster oder Luken. Der Innenraum war mit leeren Holzpaletten und 2 Sitzbänken bestückt, worin nun 14 Personen wie Kleinvieh verstaut wurden. Diese Gaudi während der Verladung und Fahrt ist kaum zu beschreiben, die restlichen 3 Mann nahmen im Führerhaus neben dem Fahrer Platz und amüsierten sich über unser Klopfen und unser Gelächter.

Nach einigen km Anfahrt wurde der Kleinbus entladen und es begann der Anstieg bis zur Moosalm – einmalig schön -. Hier erwarteten uns gegen Mittag die Hüttenleute mit bester Verpflegung, flüssiger oder fester Nahrung. Bei herrlichem Wetter und weißen Berggipfeln verbrachten wir auf der Hüttenterrasse längere Zeit mit Sonnenbaden und Albernheiten.
Die auf der Hütte vorhandenen Musikinstrumente wurden uns zum Musizieren angeboten. Werner Borker „Akkordeon“, Herbert Bauer „Gitarre“ und Wanderführer Sepp „Teufelsgeige“ stimmten an, und es wurde gesungen bis zum Aufbruch. Alles geschah in der freien Natur bei schönstem Sonnenschein.

Nun erfolgte wieder der Abstieg bis zum Kleinbus, und alle trauerten der erfolgten Wanderung mit dem sehr schönen Verbleib an der Hütte der Moosalm ein wenig nach. Aber die Gaudi begann erneut mit der Abfahrt, einfach herrlich. Sepp hatte uns für den heutigen Tag sehr viel Freude bereitet.
Nach dem Abendessen wurde der neu angelegte Partykeller eingeweiht. Ein geselliger Abend mit Liedvorträgen. Udo Greuel begleitete mit dem Akkordeon den Chor und gab mehrere Sondereinlagen. Bernhard Mießeler brachte die Anwesenden zum Lachen mit seinen Vorträgen: „Die Geburt des Eifelers“ und „Des Gärtners Fluch“. Der Wirt spendierte mal wieder eine Runde Marillenschnaps. Die Stimmung war auf dem höchsten Punkt angelangt. Am späten Abend ging der gesellige Teil zu Ende.
Donnerstag, 24.10.:
Unser Chorleiter Heinz Sistig feierte ebenfalls seinen 52. Geburtstag. Gegen 8 Uhr wurde im Frühstücksraum ein Geburtstagsständchen vorgetragen. Der Vorsitzende Willi Schütt überreichte Heinz im Namen des MGV ein Geschenk. Heinz war sichtlich gerührt und freute sich sehr.

Nach dem Frühstück ging es ab nach Kitzbühel, bekannt durch das Hahnenkammrennen. Hier wurde die Stadt besichtigt. Da Heinz Sistig nun anlässlich seines 52. Geburtstages die Berechtigung erhielt, einen Hut zu tragen, sah man ihn später mit einem neuen Hut „Marke Kitzbühel“ durch die Lande ziehen.
Die Rückreise wurde etwas früher angetreten, da uns wieder ein gemütlicher Abend erwartete, organisiert vom Hauswirt. Nach dem Frühstück ging es ab nach Kitzbühel, bekannt durch das Hahnenkammrennen. Hier wurde die Stadt besichtigt. Da Heinz Sistig nun anlässlich seines 52. Geburtstages die Berechtigung erhielt, einen Hut zu tragen, sah man ihn später mit einem neuen Hut „Marke Kitzbühel“ durch die Lande ziehen. Die Rückreise wurde etwas früher angetreten, da uns wieder ein gemütlicher Abend erwartete, organisiert vom Hauswirt.
Während des Abendessens schritten unsere Wirtsleute, Herr u. Frau Gruber, mit einem Tablett bestückt mit 4 Gläsern Marillenschnaps zum Tisch unseres Geburtstagskindes Heinz und wünschten ihm alles Gute für das neue Lebensjahr. Nach dem Abendessen spielten 2 Musikanten in Tiroler Trachtenkleidung auf zum Tanz, in der Besetzung Akkordeon und Baritonhorn, ergänzt durch die Teufelsgeige, gespielt vom Hauswirt. Mit Sondereinlagen, Witz, Humor und Tanz war auch das wieder ein gelungener Abend.
Willi Schütt sah nun die Zeit gekommen, ein paar Dankesworte zu sagen. Er bedankte sich bei dem Ehepaar Gruber für die gute Bewirtung und die überaus freundliche und nette Fürsorge. Er überreichte Frau Gruber ein Blumengebinde sowie Herrn Gruber eine Plakette vom MGV Vussem, die kurze Zeit später schon die Sammlung an der Wand vervollständigte. Hiernach bedankte der Vorsitzende sich bei unserem Sbr. Hans Klinkhammer für die sehr gute Organisation und überreichte dessen Ehefrau Anneliese ein Blumengesteck. Es wurde weiter getanzt bis in den späten Abend.


Freitag, 25.10:
Heute ging die Fahrt nach Bad Gastein und Bad Hofgastein. Bad Gastein, ein schöner 1200m hochgelegener Kurort voller Romantik und glanzvollen Kulissen. Die Gasteiner Ache, als steiler Wasserfall mit einer Länge von 341m, durchquert den Kurort, ein einmaliges Ereignis. Hier in Bad Gastein wohnten Bismarck und Mozart. Nach einer Stadtbesichtigung ging es weiter nach Bad Hofgastein, einer neuzeitlichen, modernen Kurstadt mit schönen Kuranlagen. Man sagt: die Konkurrenz von Bad Gastein. Auch hier gab es eine Stadtbesichtigung, wonach die Rückfahrt zum Krössenbacher Hof erfolgte.

Das Abendessen war bereits für 17.30 Uhr hergerichtet, da um 19 Uhr wieder Singen angesagt war, und zwar eine Messe. Doch vorher gab es nochmals ein reichhaltiges Abendessen in Form von Krössenbacher Hof-Bauernbuffet. Als Nachspeise Knödel in Vanillesoße, garniert mit Wunderkerzen und vorgeführt bei erloschenem Licht vom Wirt persönlich, in der Kleidung eines Chefkochs, ganz in weiß mit roter Halbschürze. Eine tolle Stimmung herrschte. Übrigens, jeden Abend gab es Vorspeise, Suppe, Hauptgericht und Nachtisch.
Um 19 Uhr wurden in der Pfarr- u. Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt Lieder aus der Schubertmesse sowie das Vater unser und Sankta Maria zur Verschönerung des Gottesdienstes gesungen. Trotz der geringen Sängerzahl war es uns gelungen, die anwesenden Besucher zu begeistern. Der die Messe zelebrierende Pfarrer richtete einige Dankesworte an uns und erklärte der Pfarrgemeinde die Lage von Vussem, denn er selber stammt aus der Gegend um Aachen. Anschließend wurde der Krössenbacher Hof nochmals belagert. Keiner von den Anwesenden wollte an den bevorstehenden Abschied denken.
Samstag, 26.10.:
Zeitig um 5.30 Uhr gab es Frühstück. Die lebendigen Wecker in der Gestalt von Menschen liefen von Tür zu Tür und weckten den Zimmernachbarn, damit nur alle rechtzeitig den Bus zur Abfahrt bestiegen. Herr und Frau Gruber verabschiedeten jeden von uns persönlich und wünschten uns eine gute Heimfahrt. Mit Hupkonzert und Winke-Winke ging es ab in Richtung Heimat, wo wir nach 11 Stunden Fahrt eintrafen, müde und abgekämpft.
Festzuhalten wäre noch, daß an allen Tagen eine sehr gute -Disziplin herrschte. Alle Erlebnisse während dieser Fahrt aufzuschreiben, würde den Rahmen sprengen. Einiges jedoch wird von unseren Foto- und Filmamateuren noch ergänzt werden.
Nur folgendes sei noch gesagt: Skatspielen war für einige der große Trumpf. Dreesen Peter bekam von mitleidigen Vussemer Mädchen Unterhosen gekauft. Dem Wirt wurde an der Theke ein sehr großes Sparschwein zertrümmert, wobei der Inhalt nur so über den Boden rollte. Es wurden bedeutend mehr Flaschen Schnaps mit nach Vussem genommen, als auf der Hinfahrt deponiert wurden (Spenden). Täglich wurden im Bus ca. 3 Flaschen geleert, jeweils auf Anregung von unserem Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen.
Abschließend bliebe noch festzustellen, daß es eine gelungene Fahrt war, die jedem zugesagt hatte, und die bestens organisiert war von unserem Sbr. Hans Klinkhammer.
21. Sonntag, 17.11.2002
Volkstrauertag
In zahlreichen Orten Deutschlands stand der Sonntag im Zeichen des Gedenkens. Gemeinsam mit Abordnungen von Bundeswehr, Feuerwehren, Schützenvereinen und DRK, die von Tambourcorps, Musik- und Gesangvereinen begleitet wurden, machte sich die Bevölkerung auf den Weg zu den Soldatenfriedhöfen und Gedenkstätten. So auch in Vussem und Breitenbenden. In seiner Eigenschaft als Bürgervereinsvorsitzender sagte Matthias Vogelsberg in seiner Rede u. a.: „Der Volkstrauertag ist nicht mehr ‚nur’ der Tag, an dem der Gefallenen der beiden Weltkriege gedacht wird; er ist vielmehr zum Tag der Mahnung, des Verständnisses und des Friedens geworden“.
Zur musikalischen Gestaltung der Feier trugen der Musik- und der Gesangverein bei. Der MGV sang zwei Lieder mit den Titeln: „Harre meine Seele“ (Erstaufführung, neue Ausgabe) und „Den Gefallenen“; Musik von Richard Strauß-König. Den Text dazu schrieb der in Rußland gefallene Siegfried Goes. Die Fürbitten sprach Annemie Linden. Mit der Intonation vom „Guten Kameraden“ wurde die Feierstunde beendet.
Bei der anschließenden Gedenkfeier in Breitenbenden bereicherten wieder der Musik- und der Gesangverein mit ihren Vorträgen die Veranstaltung. Der MGV sang die gleichen Lieder wie in Vussem. Ortsvorsteher Lodzinsky gedachte in seiner kurzen Ansprache u. a. der 60 Millionen Menschen, die im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen und auch jener, die in der Folgezeit bei kriegerischen Auseinandersetzungen ihr Leben lassen mußten. Er erinnerte auch an die jüngsten Terroranschläge in New York und auf der Insel Bali, und er betonte, daß ein Irak-Krieg den Weltfrieden stören würde. Deshalb müsse die politische Verantwortung grundsätzlich darauf gerichtet sein, den Frieden zu erhalten und zu sichern. Bernhard Fuchs sprach im Anschluß die Fürbitten und segnete die ehrwürdige Stätte mit geweihtem Wasser. Der Musikverein beendete mit einem Choral die Gedenkfeier. Die Ehrenwache an beiden Veranstaltungsorten stellte die FFW des Löschzuges Vussem mit den Floriansjüngern aus Breitenbenden, die auch die mitgeführten Kränze niederlegten.

Auszug aus der Dorfchronik und Anmerkungen des Chronisten:
Vor 50 Jahren bauten die Bewohner von Vussem unter großen Opfern, Mühen, Hand- und Spanndiensten den gefallenen und vermißten Soldaten beider Weltkriege eine ehrwürdige Gedenkstätte. Schon während des Krieges war eine beträchtliche Summe gesammelt worden. Doch die Währungsreform ließ dieses Geld zu einem geringfügigen Betrag zusammenschrumpfen. Am 28. August 1951 erfolgte die Grundsteinlegung. Am 5. Oktober 1952 fand die Einweihung statt. Mit der Bergkapelle Mechernich an der Spitze zog man unter großer Beteiligung der Bevölkerung durch den Ort zum Ehrenmal. Hier sprach der amtierende Pfarrektor, Pater Friedrich Ratte, die Weihe- und Segensgebete. Dabei wurde das blaue Tuch, welches das Denkmal verhüllt hatte, entfernt. Der Kirchenchor und der Männergesangverein umrahmten mit ihren Vorträgen die Feierstunde.

An der Planung und Ausführung des Ehrenmals waren der Architekt Geyer aus Mechernich, die Baufirma Gebr. Dederich aus Breitenbenden und Männer aus Vussem beteiligt. Das Eiserne Kreuz, das den Mittelpunkt des Denkmals darstellt, wurde in der hiesigen Maschinenfabrik von Peter Girards gegossen und fertiggestellt. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß der Altbürgermeister von Vussem, Franz Schneider, großen Anteil an der Idee und Realisierung des Vorhabens hatte.

Fotos: Josef Hein.
Freitag, 22. November 2002
Reiserückblick mit Videoschau
Ursprünglich sollten zu dieser Veranstaltung nur die Reiseteilnehmer eingeladen werden. Doch nachdem von verschiedenen Seiten Stimmen laut wurden, daß doch auch alle Aktiven mit Anhang, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht mitgefahren waren, teilnehmen sollten, wurde im Vorfeld nach der Chorprobe am 5.11. von den anwesenden Vorstandsmitgliedern grundsätzlich das O.K. gegeben. Da dieser gesellige Abend jedoch ausschließlich aus dem verbliebenen Überschuss aus der Reisekasse bestritten werden sollte, war zu klären, ob und wieviel die Teilnehmer des Abends, die nicht mitgereist waren, als Kostenbeteiligung am geplanten Büffet bezahlen müssen. In einer kurzfristig angesetzten, außerordentlichen Vorstandssitzung wurde, um des lieben Friedens willen, folgendes einstimmig beschlossen: Alle Aktiven nebst Anhang sind zu diesem Abend am 22.11.02 eingeladen. Die Kostenbeteiligung der Sänger geht zu Lasten der Vereinskasse, während die Partner einen Beitrag von 5€ zu leisten haben (Auszüge aus der Niederschrift vom 19.11.02). Von diesem Beschluss machten aber nur drei Sänger und zwei Frauen Gebrauch.
Gegen 19:15 konnte der Vorsitzende Willi Schütt fast alle Reiseteilnehmer begrüßen. Er erklärte den Anwesenden, daß dieser gesellige Abend ausschließlich aus dem verbliebenen Überschuss aus der Reisekasse bestritten würde. Überschuss, der sich daraus ergibt, daß man nachträglich Preisnachlässe aushandeln konnte bzw. Risikoreserven nicht antasten musste. Geld also, das den Teilnehmern der Reise zustehe. Ganz besonders bedankte sich Schütt beim Organisator Hans Klinkhammer, der daraufhin vom Publikum mit stürmischem Beifall verwöhnt wurde. Willi dankte aber auch den Reisenden für ihr diszipliniertes Verhalten während der Urlaubsfahrt und des Aufenthaltes im schönen Ferienort Bruck, am Großglockner gelegen. Anschließend eröffnete er das warme und kalte Büffet, das sich sehen lassen konnte und vorzüglich schmeckte.
Danach zeigte Heinz Sistig die von ihm in mühevoller Kleinarbeit zusammengestellte Videoschau. Mit einem Beamer projizierte er die Bilder über Computer an die Wand. Die Texte dazu, die er sowohl in platt- als auch in hochdeutsch ins Bild setzte, riefen bei den Anwesenden wahre Beifallsstürme hervor. Ich wage sogar zu behaupten, daß einige vor lauter Begeisterung und Lachkrämpfen den Harndrang nicht mehr unterdrücken konnten.
Auf den Bildern sah man nur fröhliche Gesichter, faszinierende Landschaften und eine fantastische Bergwelt, deren Spitzen mit Schnee bedeckt, in der Sonne glitzerten. Dazu hatte Heinz die passende Musik eingespielt, z. B. eine Tonaufnahme von unserem Chor mit dem Titel: „Oh, wie schön ist Deine Welt, Vater, wenn sie golden strahlet“. Beeindruckend waren auch die Krimmeler Wasserfälle, die mit 380 m Fallhöhe zu Tal stürzten. Man konnte meinen, daß man das Tosen und Rauschen der gewaltigen Wassermassen hautnah miterleben würde. Auch die langsam zu Tal fließenden Gletscher hinterließen einen tiefen Eindruck. Das ganze Video zu beschreiben, würde zu weit führen. Dankenswerterweise hat Bernhard Mießeler ja in seinem Bericht ausführlich die Geschehnisse von der Urlaubsfahrt festgehalten.
Zwischendurch wurden kurze Unterbrechungen gemacht, damit sich die interessierten Zuschauer mit Getränken versorgen konnten. Am Schluss der Veranstaltung waren sich alle einig: Was hier geboten wurde, war einsame Spitze! Für diese zeitaufwendige, hervorragende Arbeit gebührt Heinz Sistig unser aller Dank.
Samstag, 7. Dezember 2002
Nikolausfeier im Wohn- und Pflegeheim St. Michael, Breitenbenden.
Die Bewohner und Mitarbeiter aller im Besitz der Familie Sanden befindlichen Einrichtungen feierten im Heim St. Michael zu Breitenbenden ein Nikolausfest in weihnachtlichem Ambiente. Mit glänzenden Augen nahmen die anwesenden Kinder aus der Hand von St. Nikolaus Geschenke entgegen. Kaffee und Kuchen, Waffeln mit heißen Kirschen, Erbsensuppe mit Würstchen, Glühwein, Bier und alkoholfreie Getränke sorgten für das leibliche Wohl. Aus der Beschäftigungstherapie wurden an einem Stand Weihnachtskarten, Seidenmalerei, Fensterbilder, Bilderrahmen, Gestecke u.v.m. zu günstigen Preisen angeboten. Für die musikalische Unterhaltung hatte man Musik- und Gesangverein aus Vussem gewinnen können.
Nachdem Otti Sanden ihre Begrüßungsansprache beendet hatte, startete der MGV sein anspruchsvolles Programm mit nachfolgenden Liedern, die auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen sollten: 1. Ist es noch weit nach Bethlehem?, 2. O Freude über Freude, 3. Hirtenlied, 4. Es kommt ein Schiff geladen, 5. Das Trommellied und 6. Andachtsjodler mit Unterstützung von Udo Greuel am Akkordeon. Die anwesenden Gäste und die Bewohner der Wohn- und Pflegehäuser Sanden sparten nicht mit Applaus für diese hörenswerten Darbietungen unsererseits.
Am Getränkestand wurden wir anschließend bestens versorgt. Bei den Minustemperaturen, die draußen herrschten, schmeckte der Glühwein am besten.
Sonntag, 8. Dezember 2002
Seniorennachmittag in Vussem
Die letzten Wochen eines scheidenden Jahres sind seit jeher geprägt von dem Wunsch, etwas mehr zu Ruhe zu kommen, als dies in der zurückliegenden Zeit vielleicht möglich war. Wir alle brauchen diese Tage der Besinnung und sollten uns gerade in der Advents- und Weihnachtszeit nicht allzusehr einfangen lassen von der allgemeinen Hektik und Betriebsamkeit, wie sie gerade jetzt um uns herum vielfach entsteht.
Schon seit Wochen künden die Dekorationen in den Schaufenstern die besinnlichsten Tage des Jahres an. Zahlreiche Basare, Weihnachtsfeiern und Altentage werden im Advent abgehalten. Auch in Vussem hatte das Ortskartell, das übrigens in diesem Jahr sein 30jähriges Bestehen feiert, die Senioren ab dem 65. Lebensjahr mit ihren Partnern zum 2. Adventssonntag um 15:00 in die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ eingeladen. Sichtlich erfreut konnte der Vorsitzende Matthias Vogelsberg die zahlreich erschienenen Senioren an den festlich gedeckten Tischen begrüßen und wünschte allen ein paar frohe Stunden in geselliger Runde.
Erschienen war auch der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Mechernich, Robert Ohlert, der in seiner kurzen Ansprache u. a. sagte: „Wir wollen hier nicht von einem Altentag sprechen, denn wenn ich so in die Reihen schaue, sind Sie noch jung genug, um hier mitzumachen. Darüber freue ich mich ganz besonders“. Da seine Zeit knapp bemessen war, verabschiedete er sich bald darauf, um in seinem Heimatort Kallmuth, in seiner Eigenschaft als Ortsvorsteher, die dortige Nikolausfeier zu moderieren.
Nachdem man die Senioren reichlich mit Kaffee, Kuchen und belegten Schnittchen bestens bewirtet hatte, wurde in einem bunten Unterhaltungsprogramm fortgefahren. Den ersten Auftritt bestritt der Kirchenchor unter der Leitung von Reiner Pütz mit weltlichen und vorweihnachtlichen Liedern und erntete dafür riesigen Applaus.
Nun erschienen die Sänger des 110 Jahre alten MGV mit ihrem Dirigenten Heinz Sistig an der Spitze und sorgten mit ihren nachfolgenden Liedvorträgen für vorweihnachtliche Stimmung: 1. O Freude über Freude, 2. Hirtenlied, 3. Es kommt ein Schiff geladen, 4. Das Trommellied und 5. Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Von diesen Darbietungen waren die Zuhörer sehr begeistert und spendeten zum Dank viel Beifall. Resel Feyen wartete anschließend mit der Flötengruppe auf und inszenierte mit den Kindern u. a. ein Singspiel, das in einem tosenden Applaus endete.
Der Höhepunkt des Tages aber war der Auftritt des Dreigestirns mit Prinz Ralf (Schumann), Jungfrau Kurtine (Quednau) und Bauer Wolfgang (Schneider) mit der Bambini-Tanzgruppe und den „Brazil-Girls“. Die Bambini hatten in ihren Reihen ein quirliges Tanzmariechen, das seinesgleichen sucht. Für die begeisternden Tänze der Kinder gab es reichlich Beifall. Die „Brazil-Girls“ bestachen nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihre gekonnten Show-Einlagen. Die Herren in der ersten Reihe hatten die besten Plätze erwischt. Darunter weilte auch unser Ehrenvorsitzender, der dauernd, um besser sehen zu können, seine Brille putzte. Da der Karnevalsverein, der in diesem Jahr sein 25jähriges Vereinsjubiläum feiert, noch mit einer Abordnung zusammen mit den Karnevalsfreunden in Roggendorf eine Mundartmesse feiern wollte, verabschiedete der Musikverein mit einem Saalausmarsch. Anschließend ließen die Musiker mit teils festlicher Musik diesen schönen Seniorentag ausklingen. Mit den besten Wünschen zum bevorstehenden Weihnachtsfest und Jahreswechsel beendete Vogelsberg den offiziellen Teil dieses gemütlichen und geselligen Nachmittags.
Übrigens fand der 1. Altentag in Vussem am 1. Dezember 1970 statt. Das geht aus dem folgenden Zeitungsausschnitt der „Kölnischen Rundschau“ hervor, den ich kürzlich im Stadtarchiv fand.

hgn. Vussem. Zum ersten Mal wurde Sonntagabend in Vussem für die alten Einwohner des Ortes ein Altenfest veranstaltet. Etwa 40 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung des Ortsvorstehers gefolgt, der alle sehr herzlich begrüßte. Hubert Breuer sagte zu den Alten des Ortes: „Ich begrüße besonders die Jugendlichen über 65 Jahre und älter zu unserem ersten Treffen und hoffe, daß wir nach dem heutigen Beisammensein in jedem Jahr zu diesem schönen Fest zusammenkommen.“
Vor der Begrüßung hatte bereits der Musikverein Vussem unter Josef Luxen die Gäste mit flotter Musik unterhalten. Außer dem Musikverein wirkten noch der Gesangverein und der Kirchenchor mit.
Die Ortsvereine hatten sich aber insgesamt zusammengeschlossen, und ein jeder half nach besten Kräften mit, diesen Abend für die alten Leute angenehm zu gestalten.
Außer dem Beitrag der Gemeinde hatten es sich auch die Vereine nicht nehmen lassen, etwas zu spenden. Mit Kaffee und Kuchen wurden die Gäste zunächst einmal bewirtet, und schnell entstand in der großen Runde eine nette Unterhaltung.
Nach dem Kaffeeklatsch spielte die Kapelle erneut auf, und auch die frohen Lieder von Gesangverein und Kirchenchor wurden mit viel Applaus aufgenommen.
25. Freitag, 20.12.2002
Jahresabschlussfeier
Immerhin konnte zur diesjährigen Jahresabschlussfeier Vorsitzender Willi Schütt 24 Sänger und unser förderndes Mitglied Albert Wielspütz begrüßen, der als Dankeschön für seine mühevolle Arbeit mit der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ eine Einladung erhalten hatte. In seiner kurzen Ansprache sagte Schütt u. a. sinngemäß: „Wir können das 110. Jahr seit der Gründung unseres Vereins in dem Bewusstsein schließen, daß der MGV mit seinem Gesang den Menschen wieder viel Freude gebracht hat. Der Garant für diese Erfolge ist Chorleiter Heinz Sistig gewesen, deshalb gebührt ihm unser aller Dank. Aber auch Udo Greuel hat als Solist oder mit seiner Begleitung an den Tasteninstrumenten wesentlich dazu beigetragen“. Als kleine Anerkennung überreichte er Heinz und Udo unter lang anhaltendem Beifall der Anwesenden in einem Kuvert ein bescheidenes Geldgeschenk. Nun wollte der Ehrenvorsitzende Peter Dreesen wissen, ob auch der Chorleiter mit den Leistungen der Sänger im abgelaufenen Jahr zufrieden gewesen sei. Dieser gab ihm zu verstehen: „Im Allgemeinen Ja, wenn auch bei verschiedenen Anlässen einige Unstimmigkeiten seitens des Chores zu hören gewesen sind. Das wird man auch in Zukunft nicht ganz abstellen können. Dabei spielen aber auch die Tagesform und die Konzentrationsfähigkeit der einzelnen Sänger eine große Rolle. Auch der minimale Probenbesuch einiger Herren trägt dazu wesentlich bei. Deshalb“, so meinte Sistig, „wollen wir das neue Jahr 2003 in der Hoffnung beginnen, daß der MGV seinen vielseitigen Aufgaben wieder gerecht wird. Dazu, meine lieben Sangesbrüder, bedarf es Eures Mitwirkens, um das ich Euch sehr herzlich bitte.“ Mit allen erdenklich guten Wünschen zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel beendete er seine Ausführungen.

Der Vorsitzende schloss sich den Wünschen an und eröffnete das rustikale Buffet, das von Sbr. Hans Klinkhammer wieder köstlich zubereitet worden war. „Am beiste han mir die jot met Speckgreve jebrodene Eapelche jeschmaat“, sagte mein Tischnachbar zu mir, als er gesättigt war.

Nach dem Festmahl wurde die neueste Ausgabe (Nr. 3) der Zeitschrift „Haste Töne?“ an die Sänger verteilt. Für mich war es eine Genugtuung zu sehen, daß die Sangesbrüder beim Durchblättern schmunzelten und meinem Bruder und mir zu verstehen gaben, daß uns das Werk wieder gelungen war.
Nun griff Udo in die Tasten seines Akkordeons und spielte querbeet Volks- und Weihnachtslieder. Zwischendurch erzählte er die neuesten Witze, die bei den Sängern Lachsalven hervorriefen und das Zwerchfell stark strapazierten. Um welche Uhrzeit der kameradschaftlich geprägte Abend zu Ende ging, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit.
26. Jahresrückblick.
Liebe Sangesbrüder,
Das zur Neige gehende Jubiläumsjahr, das 110. seit der Gründung unseres Vereins, wird uns mit vielen eindrucksvollen Veranstaltungen in Erinnerung bleiben. Drei davon möchte ich einmal ganz besonders hervorheben:

Viele gute Ideen und Anregungen, die in einigen Vorstandssitzungen entstanden waren, konnten bei der Vorbereitung zum Jubiläumsfest umgesetzt werden, so dass die Festivitäten ein großer Erfolg wurden. Ein Wermutstropfen aber war die Beteiligung der eingeladenen Chöre beim Freundschaftssingen. Einige waren trotz Zusage wegen der Übertragung des Fußball-WM-Endspiels nicht erschienen. Der Termin war unsererseits unglücklich gewählt worden. Die Kritik darüber, die von vielen Leuten kundgetan wurde, muss man einstecken, obwohl im Voraus keiner ahnen konnte, daß Deutschland ins Finale einziehen würde.
Eine Herausforderung an unseren Chor war das Gutachtersingen des Kreissängerbundes in Mechernich. Beim Vortrag von zwei Liedern, die in die Wertung kamen, wurde schonungslos aufgedeckt, wo es bei uns hapert. Deshalb gibt es noch viel zu tun, packen wir’s an!
Selbstbewusst trat unser Chor beim Sängerfest des MGV „Cäcilia“ Satzvey auf, der sein 125-jähriges Bestehen auf dem Anwesen der Burg feierte. Mit seinen Vorträgen hinterließ der MGV 1892 Vussem nicht nur bei den zahlreichen Gästen einen guten Eindruck, sondern fand auch Anerkennung bei der „Konkurrenz“.
Nach diesem erfolgreichen Jahr können wir, wie ich meine, mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Dabei dürfen wir aber nicht die Werbung für Nachwuchs aus den Augen verlieren, damit der MGV auch weiterhin Bestand hat.
Erfreulicherweise haben sich zwei neue Sänger aus Mechernich zu uns gesellt, die von der Urlaubsfahrt und vom Auftreten unseres Chores begeistert waren. Es sind dies im 1. Baß Peter Kruse, geb. 19.06.1940 in Hamburg, und im 1. Tenor Rainer Gottschlich, geb. 11.07.1943 in Halle an der Saale. Herzlich willkommen in unserer Chorgemeinschaft, auch von dieser Stelle aus!
Leider haben wir aber auch zwei gut ausgebildete Sänger verloren, nämlich Johannes Eversheim, der nach dem Festkonzert am 29.06.02 nicht mehr zur Probe erschien, und Arnold Mies, der nach Merzbach bei Rheinbach verzogen ist. Über 42 Jahre war er aktives Vereinsmitglied. Alle guten Wünsche sollen ihn und seine Frau auf ihrem neuen Lebensabschnitt begleiten.
Bleibt mir nur noch übrig, Dank zu sagen, allen, die bei der Erfüllung unserer Aufgaben in dem jetzt zu Ende gehenden Jahr mitgeholfen, und allen, die den MGV ideell und materiell unterstützt haben. Besonderer Dank aber gilt unserem unermüdlichen Chorleiter Heinz Sistig.

Euch, Euren Familien und denjenigen, die diese Sängerzeitung mit Interesse zur Hand nehmen, wünschen der Redakteur Albert Wielspütz und der Chronist Michael Wielspütz viel Freude beim Lesen, ein gnadenreiches und frohes Weihnachtsfest, sowie ein von Schicksalsschlägen verschontes, friedvolles neues Jahr!

Samstag, 11. Januar 2003
Gemütlicher Abend
Die Einladungen zu diesem Gemütlichen Abend waren schon Anfang Dezember an alle Aktiven, Förderer und Freunde des Chorgesangs mit ihren Partnern verschickt bzw. verteilt worden. Erfreulicherweise konnte unser Vorsitzender Willi Schütt gegen 19 Uhr 101 Personen in unserem Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ herzlich begrüßen und willkommen heißen. Er betonte in seiner kurzen Ansprache, daß dieser „Bunte Abend“ als Dankeschön gesehen werden soll für den selbstlosen Einsatz aller Sänger und Inaktiven, sowie der Sängerfrauen, Helferinnen und Helfer, die anlässlich unserer 110jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten zum reibungslosen Ablauf der Festivitäten beigetragen hätten. Er wünschte den zahlreich erschienenen Gästen einen vergnüglichen Abend und wollte gerade das reichhaltige Buffet eröffnen, als Wolfgang Schulz ihm ins Wort fiel, indem dieser sagte: „Et jitt he ijesch jett ze eiße, wenn ich meng Red jehale han!“, die er mit folgenden Worten begann: „Liebe Freunde des Gesangs! Ein erfolgreiches Jahr geht für den MGV zu Ende, galt es doch unser 110jähriges Gründungsfest zu feiern. Die Veranstaltungen, angefangen mit unserem Konzert und dem Freundschaftssingen im Juni, dann die Busreise nach Österreich im Oktober, wollen wir heute mit einem Gemütlichen Abend beenden.

Zum Trainieren der Lachmuskeln haben wir die „Zwei Schöne“, Charli und Lau, von der Mundartgruppe Bad Münstereifel gewinnen können. Wem das Glück hold ist, der kann einen schönen Preis aus unserer gutbestückten Tombola mit nach Hause nehmen.
Aber keine Sorge, jedes Los gewinnt! Außerdem erhält jede anwesende Person einen Getränkebon. Für Kurzweil ist bestens gesorgt. Stärken können wir uns an einem warmen und kalten Buffet, zu dessen Finanzierung unser Schatzmeister, Fritz Pütz, wenn auch widerwillig, tief in die Schatulle gegriffen hat. So lieber Willi, jetz han ich jenoch de Muhl jeschwaat, jetz kannste et Buffet eröffne!“, was dieser dann auch tat, indem er allen eine guten Appetit wünschte.

Da wir eine Geschlossene Gesellschaft waren, hatte der Wirt, Klaus Müller, das Buffet im Schankraum aufgebaut. Beim Aufdecken der Warmhalteplatten, kamen lukullische Leckerbissen wie Kasseler mit Kartoffelpüree und Sauerkraut, Gulasch mit Spätzle und Rotkohl zum Vorschein.
Außerdem gab es Vor- und Nachspeisen. Zum Leidwesen des Chorleiters war der Pudding schnell vergriffen. Nach dem schmackhaften Essen war es dann soweit: Charli und Lau brachten bei ihrem Auftritt den Saal mit ihren lustigen Zwiegesprächen zum Kochen. Aber auch als Solisten konnten sie mit ihren Witzen das gut aufgelegte Publikum begeistern. Da sie noch einen Auftritt bei der Karnevalssitzung in Kommern hatten, versprachen sie, danach noch einmal wieder zu kommen. Diese Pause wurde nun genutzt, indem sich die Sänger in Positur stellten und mit folgenden Liedern aus dem Repertoire der Chormappe den Gästen eine große Freude machten: 1. Herr Wirt, habt ihr noch kühlen Wein? 2. Ein kleines Malheur; 3. Slowenischer Weinstrauß; 4. Wir wollen zu Land ausfahren; und 5. Heija Safari. Die beiden letztgenannten Lieder wurden nach Aufforderung von Chorleiter Heinz Sistig vom Publikum kräftig mitgesungen.
Initiator Bernhard Mießeler hatte die meisten Preise „zusammenjekött“. Busfahrten, Gutscheine, erlesene Weine, Likör, Schnaps, Sekt, Wurstsortimente, Windlichter, Holzblumen, um nur einige zu nennen, konnten gewonnen werden.

Charli und Lau hatten Wort gehalten. Sie betraten wieder den Saal, und ein wahres Feuerwerk ihrer witzigen Sketche prasselte auf die von Lachkrämpfen geschüttelten Gäste nieder, wobei diese immer wieder zum Mitmachen animiert wurden. Sogar eine Traumhochzeit wurde vollzogen. Hans-Hubert Schmidt war der Bräutigam und Elfriede Reddig spielte die Braut.
Beim Vortrag „Jesus und seine Jünger“ mussten die Jünger Jesus bedingungslos folgen, indem sie beim Wirt abwechselnd Bier, Schnaps, Likör und Wein bestellen und austrinken durften. Zuvor waren sie von Charli mit einer Klobürste, die er in einen Eimer Wasser getaucht hatte, tüchtig „gesegnet“ worden. Auf die Frage an Willi Schütt: „Willst du mir folgen und bedingungslos gehorchen?“ antworte der: „Da muss ich zuerst meine Frau fragen!“. Nachdem diese ihr OK gegeben hatte, sagte Charli: „Dann geh zum Wirt und bezahl die Zeche!“. Das Publikum krümmte sich vor Lachen, und einige hielten sich den Bauch fest. Auch der Schmuck von Marianne Schütt wurde von den „Zwei Schönen“ bewundert. Charli: „Der selbe Schmuck hätt meng Frau och“. Lau: „Su ene düere Schmuck hätt deng Frau?“ Charli: „Der wor net düer, der hätt die uss de Überraschungseier!“ Der Saal tobte. Marianne trug es mit Fassung. Auch die Tiere eines Bauernhofes wurden nachgeahmt. Matthias Vogelsberg verkörperte den Hengst, aber vor lauter Lachen bekam er keinen Ton heraus. Elfriede Reddig sprang in die Bresche und ihr Wiehern klang naturgetreu.

Das war nur ein kleiner Querschnitt durch das Programm. Über alles zu berichten, würde den Rahmen der Chronik sprengen. Man hätte den beiden „Schlawinern“ noch stundenlang zuhören können. Ich glaube, ohne dem Vorstand vorgreifen zu wollen, Charli und Lau, vielleicht auch die gesamte Mundartgruppe, werden wir sicherlich irgendwann noch einmal wiedersehen.
Ich habe diese Gruppe als Patient in der Eifelhöhen-Klinik in Marmagen erlebt. Bei ihrem Theaterstück „Schwatz jeschlaach“ blieb kein Auge trocken. Unter tosendem Applaus wurden die „Zwei Schöne“ verabschiedet. Einige Gäste suchten noch einmal das Buffet auf, denn der Wirt hatte neu aufgefüllt. Da die Zeit wie im Flug vergangen war, war es spät in der Nacht geworden, und man brach alsbald auf, um den Nachhauseweg anzutreten. Es war bitterkalt geworden ( -8° C).

Dieser Gemütliche Abend wird gewiss bei allen Teilnehmern noch lange in guter Erinnerung bleiben. Übrigens, der letzte Kameradschaftsabend, damals noch mit Bläsergruppe, fand am 2.2.85 statt. Am 15.1.1983 musste der geplante „Bunte Abend“ wegen des Todes meines Bruders Arnold ausfallen. Weiterhin gab es am 16.1.1982 einen „Bunten Abend“, der karnevalistisch geprägt war.
Dienstag, 21. Januar 2003
Zwei Geburtstagsfeiern
Sbr. Franz-Josef Sebastian hatte zu Silvester, dem 31.12.2002 seinen 65. Geburtstag begangen. Da sich das Geburtstagskind aber ein paar Wochen eigenmächtig von den Proben befreit hatte, konnten die Sangesbrüder ihm bisher auch nicht mit einem Ständchen dazu gratulieren. Das wurde heute nach einer verkürzten Chorprobe nachgeholt. Der rüstige Jubilar erfreut sich körperlicher und geistiger Frische, nimmt regen Anteil an seiner Umwelt und lässt es sich nicht nehmen, leichte Arbeiten selbst zu verrichten. Herzlichen Glückwunsch!
Endlich konnte auch Sbr. Günther Sonnenschein, der sich schon länger um einen Termin bemüht hatte, freudestrahlend die Geburt seines ersten Enkelkindes Silke Ann-Katharina, geb. 26.12.2002, mit den Sängern ausgiebig begießen. Die Kosten für Imbiss und Getränke hatten sich der Jubilar und der stolze Opa redlich geteilt.
Dienstag, 4. Februar 2003
Geburtstagsständchen für Sbr. Michael Wielspütz (65)
Am Mittwoch, dem 29.01.2003 feierte ich ausgiebig mit meiner Familie, lieben Verwandten und guten Freunden meinen 65. Geburtstag.
Da es aber beim MGV anlässlich eines solchen Ehrentages üblich ist, den Sangesbrüdern einen auszugeben, wurde nach Absprache mit dem Chorleiter Heinz Sistig der Termin auf heute festgelegt. Um für den kommenden Samstag bei der Mitgestaltung der Messfeier gut vorbereitet zu sein, fand zunächst auf der Orgelbühne der Pfarrkirche eine Chorprobe statt. Anschließend wurden unter dem Dirigat von Udo Greuel einige Lieder, die beim Altentag in Breitenbenden zur Aufführung kommen sollten, im Pfarrheim geprobt.
Danach bekam ich ein Ständchen gesungen, wofür ich mich herzlich bedankte und die Sänger zu einem Umtrunk mit Imbiss ins Foyer des Pfarrheims einlud.