Samstag, 8. Februar 2003
Meßfeier für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV mit anschliessender Jahreshauptversammlung.
Mit einigen Liedvorträgen feierte der MGV am Samstagabend um 19 Uhr in der Pfarrkirche seine traditionelle Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder, die von Kaplan Schneider gelesen wurde. Chorleiter Heinz Sistig hatte wieder ein ansprechendes Programm zusammengestellt. Zum Vortrag gelangten folgende Werke von Altmeistern und neuzeitlichen Komponisten:
1. | Zum Eingang: Herr, wir kommen schuldbeladen vor Dein heil’ges Angesicht; Anton Faist, op. 55a |
2. | Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; Weise: Stralsund 1665; Worte: Joachim Neander 1650-1680 |
3. | Lobt den Herrn der Welt; Text und Bearbeitung: Willi Trapp |
4. | Harre meine Seele (Neuvertonung) |
5. | Abendlied zu Gott; Satz: Rudolf Desch; Weise: William H. Monk |

Entgegen der Generalprobe überzeugte der Chor durch beeindruckende Leistungsfähigkeit und volle Konzentration. Die modernen Vertonungen fanden bei den andächtig lauschenden Gottesdienstbesuchern besonderen Anklang.
Alle Choräle wurden vom Organisten Rainer Pütz dezent an der Orgel untermalt. Am Schluss bedankte sich der Kaplan für die schöne, mitreißende und musikalische Gestaltung der Messfeier durch den MGV. Es sei noch erwähnt, daß mein Bruder Arnold den 20. Todestag beging.
Anschließend begab man sich zum Vereinslokal, wo die Jahreshauptversammlung stattfand, zu der Vorsitzender Willi Schütt Chorleiter Heinz Sistig, 23 Sänger und 3 inaktive Mitglieder (Peter Schneider, Richard Eversheim und Mark-Oliver Schütt herzlich begrüßen konnte. Da zu den Regularien der Tagesordnung niemand Einwände hatte, konnten die Punkte zügig abgearbeitet werden. Beim Totengedenken wurde festgestellt, daß im verflossenen Jahr erfreulicherweise keine verstorbenen Mitglieder zu beklagen waren.
Nach der Verlesung der Niederschrift durch Wolfgang Schulz berichtete dieser im Anschluss über eine Fülle von Veranstaltungen und Aktivitäten, die der MGV vom 23.02.2002 – 07.02.2003 gesanglich begleitet hatte. Chorleiter Heinz Sistig beanstandete nun, daß die Aufmerksamkeit und Konzentration der Sänger bei Veranstaltungen und Proben sehr nachgelassen hätten. Der Zeitraum für das Einstudieren bzw. Auffrischen von Liedern dauere viel zu lange. Das läge nicht nur am Alterungsprozess, sondern auch daran, daß einige Sänger öfter den Proben fernblieben. Der Kassenbericht erfolgte nun mit einem positiven Ergebnis. Die Entlastung des Vorstandes war demzufolge nur noch eine Formsache, zumal die Kassenprüfer Werner Borker und Hubert Hamacher dies befürworteten. Den Schwerpunkt an diesem Abend bildete die Vorstandswahl, die turnusgemäß alle zwei Jahre stattfindet. Aber nachdem man Josef Kaltwasser zum Wahlleiter bestimmt hatte, fragte er den Vorstand, ob jemand ausscheiden wolle. Da dieses verneint wurde, machte er den Vorschlag, den Vorstand en bloc wiederzuwählen. Von den Versammlungsteilnehmern wurde dieser Vorschlag einstimmig angenommen. Der alte und neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender: | Willi Schütt |
2. Vorsitzender: | Udo Greuel |
1. Schriftführer: | Wolfgang Schulz |
2. Schriftführer: | Bernhard Mießeler |
1. Kassierer: | Fritz Pütz |
2. Kassierer: | Hans Nellesen |
Notenwart: | Alfred Brell |

Nun stand die Wahl der Kassenprüfer an mit folgendem Ergebnis: Peter Gülden, Peter Schneider und als Ersatzmann Hans Höller.
Beim Tagesordnungspunkt 9, Beabsichtigte Veranstaltungen, lagen folgende Einladungen vor:

Sa., 15.02.03 15:00 Seniorentag Breitenbenden
Sa., 17.05.03 20:00 Sängerfest 150 Jahre „Moseltreue“ Ellenz
Sa., 14.06.03 18:00 Tennenfest MGV Wormersdorf
So., 22.06.03 14:00 Sommerfest Ramscheid (alte Schule Hollerath)
So., 29.06.03 (?) Freundschaftssingen 150 Jahre MGV Gemünd
So., 24.08.03 15:00 Kurkonzert Heimbach
Beim Auswerten der Fragebögen über die Anwesenheit der Sänger bei den vorliegenden Terminen stellte der Dirigent fest, daß wir bei allen Veranstaltungen singfähig sind. Unter Punkt Verschiedenes stellte Udo Greuel unser Repertoire in Frage. Es müssten mehr moderne Lieder gesungen werden; damit würde vielleicht auch unser Problem mit dem Sängernachwuchs gelöst. Außerdem fehlten Karnevalslieder. Sbr. Klaus Bernitt sah es nun für angebracht, einmal unserem Dirigenten, Vorstand und Notenwart für ihre vorbildlich geleistete Arbeit zu danken. Da keine Wortmeldungen mehr vorlagen, konnte der alte und neue Vorsitzende die zügig und harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung gegen 21:25 schließen. Es ist noch nachzutragen, daß dem Kassierer für seine Großzügigkeit eine Runde zu schmeißen, zum Dank ein Lied gesungen wurde.
Samstag, 15. Februar 2003
Seniorentag in Breitenbenden
Der diesjährige Seniorentag in Breitenbenden, der ab 15 Uhr in der Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ stattfand, war wieder karnevalistisch ausgerichtet worden. Zu Beginn des närrischen Nachmittags konnte Jürgen Stürzenberger, der durch das abwechslungsreiche Programm führte, neben den Senioren ab dem 60. Lebensjahr auch den 1. Bürger der Stadt Mechernich, Dr. Hans-Peter Schick, die Stadtverordneten Johannes Dederich aus Breitenbenden und Johannes Wennrich aus Holzheim, sowie den Ortsvorsteher Jörg Lodzinski und Kaplan Schneider begrüßen.
Die musikalische Gestaltung hatte das „Moonlight-Duo“ unter der Leitung von Udo Greuel, der auch in Abwesenheit von Chorleiter Heinz Sistig den MGV 1892 Vussem dirigierte, übernommen. Aus Ermangelung an Karnevalsliedern gelangten folgende Liedtitel zum Vortrag: 1. Grüß mir die Reben, Vater Rhein!, 2. Im Weinkeller, 3. Das Gorch-Fock-Lied, 4. Finster war die Nacht. Allroundman Udo Greuel, der einige Lieder auf dem Akkordeon begleitete, wirkte sehr nervös, als ihm der Gitarrist den Anfangston „e“ beim ersten Lied offenbar falsch angegeben hatte. Deshalb blieb es nicht aus, daß in den einzelnen Stimmsätzen Disharmonien zu hören waren.
Auf eine Zugabe wurde diesmal verzichtet, weil das Vussemer Dreigestirn Prinz Ralf (Schumann), Jungfrau Kurtine (Quednau) und Bauer Wolfgang (Schneider) mit der Bambini-Tanzgruppe schon ungeduldig auf ihren Auftritt warteten. Ihre Darbietungen fanden großen Gefallen bei den älteren Herrschaften, und der Geräuschpegel schnellte während des verdienten Beifalls dramatisch in die Höhe. Einige Sänger nahmen an der Theke noch einen zur Brust, um dann per pedes den Heimweg anzutreten.
03. Dienstag, 18.03.2003
Geburtstagsfeier von Hans Klinkhammer (55).

Ausgiebig hatte Hans Klinkhammer mit Familie, Verwandten und Freunden am Freitag, den 14.03.03 sein 55. Wiegenfest gefeiert. Die Sangesbrüder aber hatte er für heute zu einem Umtrunk mit Imbiß ins Pfarrheim eingeladen. Doch zuvor mußte noch eine verkürzte Gesangprobe für anstehende Termine abgehalten werden, die deshalb schon um 19 Uhr begann und um 20:30 endete. Nun verblieb noch genügend Zeit, um mit dem Geburtstagskind anzustoßen und zu feiern.
Zum Auftakt wurde ihm ein Ständchen gesungen, was Hans dankend zur Kenntnis nahm. Im Foyer des Pfarrheims hatte er ein rustikales Büfett aufgebaut, was seinesgleichen sucht. Auch wenn die Sangesbrüder sich die Bäuche vollschlugen, so blieb doch noch einiges übrig. Zur besseren Verdauung gab es einen vorzüglich schmeckenden Obstler und reichlich Bier vom Fass. Zur Auflockerung des Abends trug wie immer Udo Greuel mit seinen Witzen bei. Aber auch der Jubilar erzählte einige Anekdötchen aus seiner Jugendzeit, die für Heiterkeit sorgten.
Eigentlich sollte der Geburtstag unseres Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, der am 03.03.03 75 Jahre alt geworden war, und der sich an den Kosten des Abends beteiligt hatte, mitgefeiert werden. Doch Peter hatte leider einen Schlaganfall erlitten und war ins Kreiskrankenhaus Mechernich eingewiesen worden. So tranken die Sangesbrüder in Abwesenheit Peters auf dessen Gesundheit. Zur Zeit hält er sich in der Reha-Klinik in Marmagen auf. Wir wünschen ihm baldige Genesung, damit er seine Stimme in unseren Reihen wieder erschallen lassen kann.
Dienstag, 29. April 2003
Beerdigung unseres inaktiven Mitglieds Arnold Lingscheidt

Nach längerer Krankheit verstarb am 22. April 2003 plötzlich und unerwartet Arnold Lingscheidt. Seit 1972 war er Mitglied unseres Vereins. Der Verstorbene wurde am 21. Juli 1917 in Harzheim geboren. Noch im vorigen Jahr brachte ihm der MGV zu seinem 85. Geburtstag ein Ständchen.
An diesen gemütlichen Abend werden wir uns noch gerne erinnern. 1998 verstarb seine Ehefrau Elisabeth, geb. Wielspütz, mit der er 57 Jahre verheiratet war.
Die feierlichen Exequien wurden gehalten am Dienstag, den 29. April 2003 um 14 Uhr in unserer Pfarrkirche St. Margareta.
Anschließend zog man in einer langen Prozession zum Friedhof, wo er unter großer Beteiligung der Bevölkerung und des MGV zu Grabe getragen wurde. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Mittwoch, 30. April 2003
Maiansingen in Breitenbenden und Vussem

„Schöner Frühling, komm doch wieder. Lieber Frühling, komm doch bald. Bring uns Blumen, Laub und Lieder. Schmücke wieder Feld und Wald.“ Was hier in einem Gedicht von Hoffmann von Fallersleben (1835) heraufbeschworen wird, können wir endlich wieder genießen.
Die Blumen, Büsche und Bäume sprießen und erfreuen uns mit wunderschönen Farben. Wir können nun endlich die Unbilden des Winters abschütteln und uns ganz den Frühlingsgefühlen hingeben, denn die lange, dunkle Winterzeit ist vorbei. Zu diesem Thema sagte mir Sbr. Bernhard Mießeler folgendes: „Ich freue mich schon sehr auf den Maiwengsel, den ich morgen am 1. Mai mit meinem Gertrüdchen abhalten werde. Dazu hab’ ich mir ein Plätzchen am Abhang eines Berges ganz in der Nähe ausgesucht.“ Ob Gertrud von diesem Vorhaben begeistert ist, bleibt abzuwarten.
Um 18 Uhr hatte der Bürgerverein von Breitenbenden zu einer Maifeier auf dem Dorfplatz alle Kinder und Erwachsene eingeladen. Für die musikalische Unterhaltung sorgten der Musik- und der Gesangverein aus Vussem. Nachdem der Vorsitzende Stürzenberger die spärlich erschienenen Gäste begrüßt und die Blaskapelle einen schmissigen Marsch gespielt hatte, begannen die Sänger mit dem Lied 1. Grüß Gott du schöner Maien ihren bunten Melodienreigen. Es folgten: 2. Frühlingsboten (Solist: Bernd Wenderdel), 3. Der lenz blies sanft die Flöte, 4. Heia Safari, 5. Wir wollen zu land ausfahren und 6. Old Mauhie (Erstaufführung. Deutscher Text: Georg Fokuhl für Emdener Shanty-Gruppe; Melodie: Traditional; Bearbeitung: Heinz Sistig). Mit einem Walzerpotpourri setzte der Musikverein das Programm fort, wobei unser Chorleiter Heinz Sistig die Musiker am Schlagzeug tatkräftig unterstützte (siehe Bild). Die musikalische Begrüßung des Wonnemonats Mai, die bei kostenlosen Getränken ohne das Aufstellen eines Maibaums stattfand, wurde von den Zuhörern mit viel Beifall bedacht. Mit dem gemeinsam gesungenen „Mailied“ wurde die offizielle Feier beendet.

Im Anschluß fuhren wir nach Vussem, um beim Aufstellen des Maibaums präsent zu sein. Aber es verging noch eine Weile, bis die Junggesellen die Birke fertig geschmückt hatten. Nach etwa einer Stunde war es dann soweit.
Mit Muskelkraft wurde der Maibaum an langen Seilen ohne Schwierigkeiten in die Höhe gezogen und bot mit der in der Nähe stehenden Sängerlinde, die ihr grünes Blätterkleid schon voll entfaltet hatte, ein prächtiges Bild.
Im Anschluss fuhren wir nach Vussem, um beim Aufstellen des Maibaums präsent zu sein. Aber es verging noch eine Weile, bis die Junggesellen die Birke fertig geschmückt hatten. Nach etwa einer Stunde war es dann soweit. Mit Muskelkraft wurde der Maibaum an langen Seilen ohne Schwierigkeiten in die Höhe gezogen und bot mit der in der Nähe stehenden Sängerlinde, die ihr grünes Blätterkleid schon voll entfaltet hatte, ein prächtiges Bild.

Mit einem bunten Strauß von Mai- und Frühlingsliedern hieß der MGV den Mai herzlich willkommen: 1. Grüß Gott du schöner Maien, 2. Frühlingsboten, 3. Was glänzet der Frühling, 4. An einem Sommermorgen, 5. Heia Safari, 6. Wir wollen zu land ausfahren und 7. Old Mauhie. Die Junggesellen reichten derweil kostenlose Getränke an die Zuhörer, die bei den Darbietungen der Akteure reichlich applaudierten. Am Schluß der Veranstaltung wurde das Lied „Der Mai ist gekommen“ vom Musikverein, der mittlerweile aus Kommern kommend eingetroffen war, intoniert und vom Chor und den Zuschauern begeistert mitgesungen. Anschließend ließ man beim Karnevalsverein, der sein traditionelles Grillfest abhielt, den schönen Tag bei einem Glas Bier und Gegrilltem ausklingen.

P.S.: Große Enttäuschung herrschte bei Sbr. Bernhard Mießeler. Das Ansinnen, mit seiner Frau einen Maiwengsel zu veranstalten, wurde von dieser mit den Worten abgeschmettert „Due böss wohl verröck jewore! Meens due vielleech, ich vesout mir die jode Klamotte möt gröne Grasflecke, die net mie druss john? Mir sen doch keen 18 mie. Ode böss due em drette Plöck?“
Samstag, 17. Mai 2003
Kommers zum 150jährigen Bestehen des MGV „Moseltreue“ 1853 Ellenz
Männergesangverein Vussem at wedder op Jöck!
Bericht: Bernhard Mießeler.
Aufgrund einer Einladung des MGV 1853 Ellenz zum Festkommers anlässlich des 150jährigen Bestehens für Samstag, den 17.05.03 war unser Vorstand nicht müßig in der Organisation gewesen. Es wurde eine Tagestour zur Mosel, die allen Mitfahrern viel Freude bereiten sollte.
Pünktlich um 10 Uhr am Samstagmorgen startete der Bus ab Vussem in Richtung Cochem. Ein lustiges Völkchen, bestehend aus unserem Chorleiter Heinz Sistig, 19 Sängern und 26 Mitgliedern unseres „Fanclubs“ hatte die Plätze belegt. Unser aktives Mitglied Klaus Bernitt steuerte den Bus in froher Sängerlaune sicher zum Ziel, wobei seine Ehefrau Ruth die Betreuung der Gäste gekonnt und mit viel Witz und Humor meisterte.


Gegen 11:30 erreichten wir Cochem, Ausgangspunkt einer Bootsfahrt auf der Mosel mit der MS „Stadt Bonn“ nach Beilstein. Die Fahrt war sehr schön, die Passagiere lustig, und der MGV trug durch seine Liedvorträge („Süßer Wein“, Herr Wirt“ und „Piemont“) zu einer guten Stimmung bei. Jedoch durchkreuzte ein unvorhergesehener Aufenthalt von 75 Minuten vor der Schleuse unseren Zeitplan, was aber die gute Stimmung nicht trübte. Das für 13 Uhr bestellte Mittagessen wurde erst um 14:30 serviert und zwar im Haus „Burg Metternich“. Anschließend überquerten wir mit der Fähre die Mosel nach Ellenz, wo die für 15 Uhr angemeldete Weinkellerbesichtigung mit Weinprobe um 16 Uhr im Weinhaus Basten stattfand.
Der Bitte unseres Chorleiters Heinz Sistig, den Keller nicht leer zu saufen, da noch ein Auftritt bevorstand, wurde entsprochen.
Um 19 Uhr fand der Garderobenwechsel im Bus statt, und im neuen Outfit wurden die Sänger zum Einsingen ins Vorzelt gebeten. Beginn des Festkommers war um 20 Uhr im festlich geschmückten Raum, der bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Um 21 Uhr hatte der MGV Vussem seinen Auftritt mit folgenden Liedvorträgen: 1. Trinkt! Trinkt!, 2. Frater Kellermeister, 3. Old Mauhie, 4. Gorch-Fock-Lied und 5. Finster war die Nacht (Flügel- und Akkordeonbegleitung: Udo Greuel). Das Brot des Sängers, nämlich ein starker Applaus des Publikums war uns gesichert. Wolfgang Schulz gratulierte dem MGV Ellenz zum 150jährigen Bestehen


und überreichte den obligatorischen Briefumschlag. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden alle anwesenden Vereinsvorsitzenden auf die Bühne gebeten und erhielten ein Gastgeschenk. Hiernach sangen die anwesenden Chöre des Sängerkreises Cochem die Hymne der Mosel unter Leitung des Kreischorleiters. Ansprachen, Jubilarehrung und der Auftritt von 11 Gastchören gestalteten ein Programm, das gegen 1 Uhr zu Ende ging.
Eine fröhliche Heimfahrt, auf der die vorgehaltenen Kotztüten nicht benötigt wurden, endete gegen 2:30 in unseren Heimatorten und ließ einen wunderschönen Tag ausklingen.
Fazit: Eine gelungene Moseltour, die den aktiven Sängern des MGV Vussem wieder neue Impulse und Anregungen bezüglich Auftritte und Gesang bot, sowie unserem „Fanclub“ eine schöne Abwechslung bescherte.
Samstag, 7. Juni 2003
Sechswochenamt für unser verstorbenes Mitglied Arnold Lingscheidt
Gerne war der MGV dem Wunsche der Familien Lingscheidt und Reddig nachgekommen, um dem lieben Verstorbenen mit einigen Liedvorträgen das Sechswochenamt zu verschönern. Vorwiegend aus der Schubertmesse (Deutsche Messe) erklangen folgende Choräle:
Zum Eingang: | Wohin soll ich mich wenden? |
Zum Gloria: | Ehre sei Gott in der Höhe! |
Zum Credo: | Noch lag die Schöpfung formlos da. |
Zum Offertorium: | Du gabst, o Herr, mir Sein und Leben. |
Zum Sanctus: | Heilig, heilig. |
Zur Kommunionfeier: Laßt uns erheben Herz und Stimm. (Dieser Choral stammt aus der „Dritte Singmesse“, Opus 55, von Anton Faist).


Bei diesen Vorträgen wurden wir vom Schwiegersohn, ehemaligen Sänger und jetzigen inaktiven Mitglied, Klaus Reddig, der die 1. Tenorstimme mitsang, unterstützt. Im nächsten Jahr, wenn er pensioniert wird, will er wieder bei uns aktiv werden. Im 2. Tenor, der wieder einmal spärlich besetzt war, verstärkte uns freundlicherweise der Organist Rainer Pütz.
Vor dem Schlusssegen bedankte sich Kaplan Schneider beim Chor für die schöne Mitgestaltung der Messfeier. Die Gottesdienstbesucher spendeten daraufhin langanhaltenden Beifall. Die Familien Lingscheidt / Reddig drückten ihren Dank darin aus, indem sie unserem 1. Schriftführer ein Geldgeschenk überreichten, das umgehend an unseren 1. Kassierer weitergeleitet wurde.
Fazit: Der Männerchor überzeugte durch eine erfreulich gute Artikulation. Bis in die letzten Reihen und auch unter der Orgelbühne waren die Texte gut verständlich zu hören. Das zeugte von einer bis ins Detail sorgsamen Einstudierung durch den Chorleiter Heinz Sistig, wenn auch durch das Fehlen einiger Sänger in den Tenören der Gesang etwas basslastig ausgefallen war.
Samstag, 14. Juni 2003
Tennenfest in Wormersdorf
Wie in jedem Jahr veranstaltet der MGV 1879 Wormersdorf sein Tennenfest im Innenhof des Gründungs- und Vereinslokals „Haus Dahlem“. Diesmal fand es am 14. und 15. Juni statt. Die Einladung dazu hatten wir gerne angenommen, zumal die Wormersdorfer Sängerfreunde bei unserem 110jährigen Jubelfest mit einer Abordnung vertreten waren.
Pünktlich um 17 Uhr startete der Reisebus der Fa. Murk aus Reifferscheid vom ehemaligen Schulhof von Vussem in Richtung Breitenbenden, wo noch einige Sänger zustiegen. Gegen 17:45 langte man am Ziel an, trotz des Umweges, den der Busfahrer genommen hatte.
Das Fest hatte schon mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen, sowie gutem Essen und kalten Getränken zu annehmbaren Preisen begonnen. Am Nachmittag war unter der Mitwirkung des Wormersdorfer Chores der neue Brunnenplatz eingeweiht worden, der gegenüber dem Vereinslokal zu besichtigen ist.
Nachdem der 1. Vorsitzende Dieter Henn uns herzlich begrüßt hatte, nahm unser Chor Aufstellung und sang zur Freude der Besucher bei zwei Auftritten folgende Lieder: 1. Im Weinkeller, 2. Slowenischer Weinstrauß, 3. Abendfrieden, 4. Wir kamen einst von Piemont, 5. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, 6. Wir wollen zu land ausfahren, 7. Heija Safari, 8. Finster war die Nacht, 9. Das Gorch-Fock-Lied, 10. Old Mauhie, 11. An einem Sommermorgen.


Da an diesem Tag unser Akkordeonspieler Udo Greuel verhindert war, wurden die Shanties a cappella gesungen. Beim Gorch-Fock-Lied wurden die Zeiten der Pausen von einigen Sängern nicht exakt genug eingehalten, so dass ein „Kleckern“ zu hören war. Das schmeckte unserem Chorleiter ganz und gar nicht. Der Vorsitzende Dieter Henn hatte die Situation richtig erkannt, griff zum Mikrofon und sagte: „Lieber Heinz! Mach’ dir nichts draus. Das ist live und kann jedem mal passieren. Auch uns!“ Daraufhin spendeten die Anwesenden, die aufmerksam zugehört hatten, großen Beifall.
Nun hatte sich eine Musikgruppe aufgebaut, die nicht nur schön, sondern vor allem sehr laut spielte. Man musste sich die Ohren festhalten, sonst wären sie weggeflogen. Besonders eine junge Dame blies in die Backen, als wolle sie die Krümmungen ihres Instrumentes gerade blasen. Daher kommt wohl auch der Name: „Decke-Backe-Musik“.
Zur fortgeschrittenen Stunde wurde ein gemischter Chor gebildet, der aus Sängern des MGV Wormersdorf, MGV Vussem und Abordnungen befreundeter Vereine bestand. Zu Gehör gelangten: 1. Aus der Traube in die Tonne, 2. Das Morgenrot, 3. Im Abendrot. Alle Lieder wurden zur Freude des Chorleiters ohne Noten gesungen und konnten sich hören lassen. Als der Beifall verklungen war, sagte ein Sbr. emotional noch sehr mitgenommen: „Nee, wat woer dat schön! Ich könnt’ vor Freud’ vierstemmig krieche!“
Gegen 23 Uhr ging für die Sänger des MGV Vussem, die von einigen Frauen begleitet worden waren, ein schönes Fest der Geselligkeit, Gemütlichkeit und des Frohsinns zu Ende, und sie traten gutgelaunt die Heimreise an, während in Wormersdorf noch weiter gefeiert wurde. Eine mündliche Einladung wurde schon für nächstes Jahr ausgesprochen, denn dann feiert der MGV Wormersdorf sein 125jähriges Bestehen.
Sonntag, 22. Juni 2003
Sommerfest des Ramscheider Gesangvereins e. V. an der alten Volksschule in Hollerath
Schon im Januar hatten wir eine Einladung zum diesjährigen Sommerfest des Ramscheider Gesangvereins e. V. erhalten. Bei unserer JHV im Februar wurde beschlossen, dieses Fest zu besuchen, zumal der Ramscheider Chor zu unserem 110jährigen Jubiläumsfest trotz der TV-Übertragung des Fußball-WM-Endspiels gekommen war. Da den Ramscheidern im Ort keine Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, um solche Feste auszurichten, mussten sie zum Nachbarort Hollerath ausweichen. Unser Vorsitzender und der Chorleiter hatten mehrmals in den Proben auf den Veranstaltungsort hingewiesen. Trotzdem waren einige Sänger in Ramscheid gelandet und mussten, nachdem sie sich kundig gemacht hatten, eiligst umkehren.

Das Sommerfest begann um 11 Uhr mit einem Frühschoppen. Ab 14 Uhr brachten folgende Chöre bei hochsommerlichen Temperaturen zum Fest ihre musikalischen Beiträge: 1. Ramscheid, 2. Vussem, 3. Manderfeld, 4. Hellenthal, 5. Sötenich und am Schluss nochmals der veranstaltende Chor.
Der MGV Vussem, unter der Ltg. Von Heinz Sistig, war clever genug gewesen und hatte sich nicht auf die dafür vorgesehene Plattform, auf die die Sonne erbarmungslos niederbrannte, gestellt, sondern sich unter die schattenspendenden Bäume positioniert. Wir wussten mit den Liedern: 1. An einem Sommermorgen, 2. Was glänzet der Frühling, 3. Slowenischer Weinstrauß (mit Solisten) und 4. dem Shanty Old Mauhie, beim Publikum zu gefallen.
Der belgische Gesangverein aus Manderfeld präsentierte sich in hervorragender Form, und die Zuhörer zollten ihm für seine gekonnten Darbietungen und sein diszipliniertes Auftreten viel Lob und Anerkennung. Wogegen der MGV Hellenthal mit seinem konservativ eingestellten Dirigenten Paul Pützer für ein solches Fest nicht die richtige Liedauswahl getroffen hatte. Außerdem ist der Alterungsprozess bei diesem Chor leider schon sehr weit fortgeschritten. Nachwuchs ist, wie bei vielen Chören, Mangelware. Der MGV Sötenich bot den Zuhörern mit seinem Outfit (neue Westen) ein schönes Bild. Aber beim Vortrag der Lieder unter dem behäbigen Dirigat von Bernhard Stoffels fehlte die Dynamik. Der junge Dirigent des gastgebenden Vereins, Michael Pützer, Sohn des o. g. Paul Pützer, hatte seinen Chor fest im Griff, und die Vorträge konnten sich hören lassen.
Alle mitwirkenden Chöre wurden von der 1. Vorsitzenden Magdalena Vermöhlen herzlich begrüßt und erhielten als Dankeschön für ihr Kommen eine Flasche Hochprozentigen überreicht. Für das leibliche Wohl war auch bestens gesorgt worden. Sbr. Hans Klinkhammer, der wie immer für gute Laune und Heiterkeit sorgte, verwöhnte die Sänger, die in seiner unmittelbaren Nähe standen, mit leckerem Reibekuchen.
Übrigens, vor 9 Jahren, am 05.06.1994, veranstaltete der Gesangverein Ramscheid anläßlich seines 25jährigen Bestehens ein Freundschaftssingen in der Grenzlandhalle Hellenthal. Unser Chor war auch erschienen und gratulierte mit den Liedern: „Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun (Ergo bibamus)“ und „Swanee Ribber“. Zu diesem Lied, das hervorragend zur Geltung kam, sagte der damalige Vorsitzende Karl Vermöhlen: „Man hätte auch den Text umschreiben können, z.B. „Am Olef-Ribber“. Es ist noch zu erwähnen, daß unser Chor Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre zur Vorweihnachtszeit in der Hollerather Pfarrkirche die Meßfeiern mit seinem Gesang verschönerte. Anschließend wurde dann in der gegenüberliegenden Kneipe ein zünftiger Frühschoppen abgehalten. Lang, lang ist’s her.
Dienstag, 24. Juni 2003
Geburtstagsfeier von Bernhard Hoffmann (65)

Nach einer kurzen Probe, die nötig war, um am kommenden Sonntag beim Sängerfest in Gemünd gut vorbereitet zu sein, brachten wir dem Jubilar, der am Vortag 65 Jahre alt geworden war, ein Ständchen. Die Namenstagskinder Hans Klinkhammer, Hans Höller und Hans Nellesen wurden dabei mit einbezogen.
Nachdem sich das Geburtstagskind bedankt hatte, lud er die Sangesbrüder zu einem Umtrunk mit Imbiss in das Foyer des Pfarrheims ein. Auf der Theke hatte er leckere Sachen wie belegte Brötchen, und Schnittchen, Cocktail-Tomaten, Oliven, Gürkchen und Peperoni platziert.
Dazu wurde von unserem Zapfmeister Klaus Bernitt ein gut gekühltes Kölsch serviert. Ein älterer Sbr. hatte die Peperoni für eingemachte Strauchbohnen gehalten und kräftig hineingebissen. An seinem Gesichtsausdruck konnte man ablesen, daß die scharf schmeckende, in Essig eingelegte Paprikafrucht ihre Wirkung nicht verfehlt hatte. Schnell musste er den aufkommenden Brand in seiner Kehle mit einigen Glas Kölsch löschen. Es wurde noch ein langer, gemütlicher Abend, denn das 30-Liter-Fäßchen Bier brauchte einige Zeit, bis es geleert war. Unser viel zu früh verstorbene Sbr. Matthias Kuck – Gott hab’ ihn selig – hätte gesagt: „Op däm Fäßje Bier litt de Sääje Jottes drop!“
Da wir einige Neuzugänge in unserem Verein zu verzeichnen haben, will ich in Kurzform Bernhards bewegten Lebenslauf noch einmal schildern: Als Sohn der christlichen Eheleute Herbert und Agnes Hoffmann, geb. Reimann wurde Bernhard Hoffmann als 7. Kind am 23.06.1938 in Kadlau, Kreis Neumarkt in Schlesien geboren. Im August 1944 wurde er eingeschult. Aber schon nach vier Wochen wurde die Schule geschlossen, weil die Ostfront immer näher rückte. Kurz nach Weihnachten erhielt die Familie die traurige Nachricht, daß zwei seiner Brüder als vermisst galten. Der Vater stand zu dieser Zeit auch in Kriegsdiensten. Am Morgen des 24.01.1945 kam der Befehl, daß sie die geliebte Heimat verlassen mussten. Ein Pferdetreck wurde zusammengestellt und mit wenig Handgepäck führte der Weg mit den Dorfbewohnern ins Ungewisse. Nach fünf Wochen Fahrt durch Eis und Schnee erreichten sie die tschechische Grenze und wurden in verschiedene Lager aufgeteilt. Eines Tages kam ein Trupp deutscher Soldaten durch das Dorf marschiert, dem Bernhards Vater angehörte. Durch Zufall entdeckte der Vater seine Familie. Aber die Wiedersehensfreude war nur von kurzer Dauer, denn am anderen Morgen musste er weiterziehen. Sie begleiteten ihn bis zum Bahnhof, wo sie ihn zum letzten Mal sahen.
Nach anderthalb Jahren, der Krieg war mittlerweile zu Ende, wurden sie wieder ausgewiesen. Da sie nicht in die Heimat zurückkehren durften, gelangten sie in die Gegend von Magdeburg. Dort blieben sie neun Monate. Die Kinder waren in einem bedauernswerten Zustand und dem Verhungern nahe. Die Mutter hatte zum Glück einen Ausweg gefunden und konnte über die Grenze nach Westdeutschland flüchten. Im Übergangslager Wipperfürth wurden sie aufgenommen und ärztlich betreut. Die Untersuchung ergab, daß die Kinder unterernährt und krank waren. Sie wurden deshalb zur Erholung nach Schmidtheim in die Eifel gebracht.
Von Juni 1947 bis März 1954 besuchte Bernhard dort die Kath. Volksschule. Nach dreijähriger Lehre beim Bäckermeister in Waldorf verdiente er bis 1959, im wahrsten Sinne des Wortes, seine Brötchen. Im Januar 1960 wurde er zur Bundeswehr zum Panzerregiment in Koblenz eingezogen. Nach der Entlassung wechselte er ins Baugewerbe, um etwas mehr Geld zu verdienen, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1998 arbeitete.
1987 zog er mit seiner Mutter nach Vussem, die aber zu Weihnachten 1990 verstarb. Für Bernhard war es ein Glück, daß er nach Vussem verzogen war, denn hier lernte er die Witwe Johanna Bruns kennen, die er im August 1993 ehelichte. Im Oktober desselben Jahres trat er in unseren Verein ein und singt seitdem die zweite Bassstimme. Aber auch im Kirchenchor lässt er seine Stimme erklingen.
Auf seinem weiteren Lebensweg wünsche ich ihm alles erdenklich Gute, und daß er noch viele Jahre in unserer Chorgemeinschaft singen kann.
Sonntag, 29. Juni 2003
150 Jahre MGV 1853 Gemünd: Freundschaftssingen und Auszüge aus der Chronik.
Um 14 Uhr am Sonntagnachmittag trafen sich folgende 13 Gesangvereine im Schützenhaus zu Gemünd, um dem Jubelchor bei einem Freundschaftssingen gesanglich zu gratulieren:
1. MGV „Liederkranz“ Ripsdorf, 2. Männerchor Dahlem, 3. Kammerchor Schleiden, 4. MGV „Eintracht“ Hellenthal, 5. Gesangverein Ramscheid e. V., 6. MGV „Liederkranz“ Sötenich, 7. Gesangverein Manderfeld, 8. MGV 1892 Vussem, 9. Gemischter Chor „Eintracht“ 1897 Hausen, 10. „Eintracht“ Hausen und Chor-Kids, 11. Singgemeinschaft Schleidener Tal, 12. Kirchenchor St. Nikolaus Gemünd und 13. Gospelchor Gemünd.
Um 15:45 betrat der MGV 1892 Vussem diszipliniert und gut gelaunt die Bühne. Um sich etwas Erleichterung bei den hochsommerlichen Temperaturen, die an diesem Tag herrschten, zu verschaffen, hatten wir die Jacketts ausgezogen. Trotzdem boten die Sänger mit schwarzen Hosen, kurzärmeligen weißen Hemden und umgebundenen Krawatten bekleidet, ein einheitliches und ansehnliches Bild. Nach der Tonangabe von Chorleiter Heinz Sistig legte der Chor richtig los und erntete für die Lieder „Die Seen im Land der Berge“, „Pferde zu vieren traben“ und dem neu einstudierten „Lied der Braunschweiger Jäger“ viel Applaus und Anerkennung. Wolfgang Schulz hatte im Namen der Sänger gratuliert und die Anwesenden jetzt schon zu unserem 150jährigen, etwa in 40 Jahren, eingeladen. Die Lacher hatte er natürlich auf seiner Seite. Vorsitzender Hans Ransbach überreichte Willi Schütt als Dankeschön für unsere Teilnahme und für die gekonnten Vorträge eine große Flasche Obstler.

Die Festlichkeiten hatten schon am Vortag mit einem Grill- und Tanzfest in der Schützenhalle begonnen. Der Festkommers findet am 26.09.03 im Kursaal statt. Um 10 Uhr am 29.10.03 ist der Festgottesdienst unter Mitwirkung des Jubelchores in der Pfarrkirche St. Nikolaus. Am Nachmittag um 14 Uhr desselben Tages findet im Kursaal das Jubiläumskonzert statt.
Auszüge aus der Chronik des MGV 1853 Gemünd:
Wenn ein Chor 150 Jahre alt wird, dann hat er viel erlebt, die Chronik berichtet von Zeiten, in denen die Verantwortlichen sich Sorgen um den Fortbestand des Chores machen mussten, wie auch von Zeiten, in denen der Verein in voller Blüte stand. Das Gründungsprotokoll trägt das Datum vom 24. September 1853. Zur Gründung des neuen Vereins waren 26 Männer erschienen. Der Vereinszweck war das Einstudieren von klassischen Gesangstücken und Volkslieder für Männerstimmen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag wurde auf einen Silbergroschen festgelegt.
Nach anfänglich starkem Interesse bei der Gemünder Bevölkerung kam die Vereinstätigkeit 1856 zum Stillstand, was der wirtschaftlich schlechten Lage der Gemünder Industrie zugeordnet wurde. (Die gleiche Situation herrschte bei uns 1953 – 1954, als die Fa. Girards schließen musste). Als dann 1860 die Fa. Pönsgen ihre Fabriken nach Düsseldorf verlegte, weil die Eisenbahn in absehbarer Zeit nicht gebaut werden sollte, waren auch viele Sänger gezwungen, mit ihren Arbeitgebern Gemünd zu verlassen. Die Sängerzahl sank in dieser Zeit auf acht Stimmen. Das Ende des Vereins schien gekommen zu sein. Zum Leidwesen des Chores bildete sich 1865 ein anderer Gesangverein. Die Sänger sahen aber bald ein, daß zwei Vereine nicht existieren konnten. Deshalb kam es 1866 zur Fusion.
Aus den Statuten geht hervor, daß der MGV die musikalische Erheiterung in den geselligen Zusammenkünften zum Zwecke hatte. Nach alten Zeitungsberichten engagierte sich der MGV Gemünd auch im Karneval und bei der Ausrichtung der Kirmes. Außerdem wurde Theater gespielt. Der deutsch-französische Krieg 1870-1871 konnte die aktive Vereinsarbeit nicht beeinträchtigen. Viele Wohltätigkeitskonzerte wurden aber abgehalten um den hilfsbedürftigen Familien von Kriegstoten und Verwundeten finanziell unter die Arme zu greifen.
Als der langjährige Dirigent Jakob Sauerbier 1879 den Taktstock aus der Hand legte, und in kurzer Zeit zweimal ein Wechsel auf diesem Posten erfolgte, bestand der Verein nur noch aus 13 Sängern. Man traf sich nur noch unregelmäßig zur Probe. Der von allen erhoffte Aufschwung kam, als eine Gönnerin dem Verein ein Probenlokal mit einem Klavier zur Verfügung stellte. Hatte man 1888 noch fröhlich das 35jährige Stiftungsfest gefeiert, so brachte das Jahr 1892 die Spaltung des Vereins. Abtrünnige Sänger gründeten den „Sängerkreis Gemünd“, der aber zu Beginn des 1. Weltkrieges seine Aktivitäten einstellen musste. Ebenfalls im Jahr 1892 war der Gemünder Stadtteil Malsbenden durch ein Feuer fast vollständig vernichtet worden. Der MGV Gemünd rief alle Gesangvereine der Umgebung dazu auf, an einem Wohltätigkonzert teilzunehmen. Der Erlös von 266 RM diente dazu, die Not der Menschen etwas zu lindern. Da viele betroffene Sänger, die aus Malsbenden stammten, dann den Proben fernblieben, sank die Zahl der Aktiven auf zehn Mitglieder. Erst der Bau der Urfttalsperre im Jahre 1904 trug dazu bei, daß die Wirtschaft in Gemünd wieder aufblühte und deshalb die Sängerzahl wieder anstieg.
Jeweils zu Beginn der beiden Weltkriege wurden viele Sänger eingezogen. Die Probenarbeit wurde eingestellt. Der Neubeginn nach dem Kriege gestaltete sich schwierig. 1947 zählte der Verein nur noch sechs Aktive. Viele Sänger waren gefallen, einige waren vermisst. Die Noten waren verbrannt, das Harmonium gestohlen worden. Aber 1949 war die Sängerzahl wieder soweit angestiegen, so dass das erste Konzert im Hotel Bungard (jetzt Hotel Friedrichs) stattfand. 1953, also vier Jahre später, marschierte eine stattliche Anzahl Sänger in Frack und Zylinder, u. a. auch der MGV 1892 Vussem, im Festzug durch die festlich geschmückten Straßen Gemünds anlässlich des 100jährigen Gründungsfestes. 1957 erhielt der MGV Gemünd aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss die Zelter-Plakette überreicht.
Seit 1991 ist Hans Pesch – wer kennt ihn nicht? – Ehrenvorsitzender des Gemünder MGV. 1993 wurde ihm in einer Feierstunde im Kreishaus von Landrat Josef Linden das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Hans Pesch gilt als „lebende Legende“ des MGV Gemünd und des Sängerkreises Schleiden. Bereits 1948 trat Pesch dem MGV bei. Von 1960 bis 1990 leitete er als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins. Als der Sängerkreis Schleiden 1955 geschaffen wurde, engagierte er sich als Geschäftsführer und später als Vorsitzender für die Belange der Vereinigung. In den Anfangsjahren besuchte er die Sängerfeste der Vereine im Sängerkreis mit dem Fahrrad. In Vussem fühlte er sich sichtlich sauwohl, denn er verließ die Veranstaltungen immer als einer der letzten. Weil er trinkfest war, kam es nie zu einem nennenswerten Zwischenfall auf der Heimfahrt.
Die folgenden Jahre waren von qualitativer Aufwärtsentwicklung bestimmt. Von Erfolgen und mit guten Beurteilungen bei Gutachtersingen gekrönt, wagte sich der Chor an anspruchsvollere Aufgaben, wie an die Teilnahme am Bezirksleistungssingen heran. Seit Mai 1998 leiten Musikdirektor und Kreischorleiter Heinz Ströder und dessen Frau Gaby gemeinsam die Geschicke des MGV Gemünd. Regelmäßige Proben bestimmen auch weiterhin das Bemühen des MGV, den erarbeiteten guten Ruf aufrecht zu erhalten.
Dienstag, 22. Juli 2003
Geburtstagsfeier von Rainer Gottschlich (60)

Die erste Probe nach der dreiwöchigen Sommerpause lief gut an, denn es gab schon wieder etwas zu feiern: Sbr. Rainer Gottschlich war am 11.07. 60 Jahre alt geworden. An diesem erfreulichen Anlaß sollten auch die Sängerkollegen Anteil haben, indem er ihnen ein Abendessen spendierte. Ehe man aber in den Genuß des Festessens kam, mußte noch eine Stunde fleißig geprobt werden. Denn für das anstehende Kurkonzert am 24.08. in Heimbach wird die Zeit knapp.
Nach der Gesangstunde wurde dem Jubilar mit den Liedern „Oh, wie schön ist deine Welt“ und dem „Frei-weg-Marsch“ ein Ständchen gebracht. Bei diesen Liedern war unser Pianist Udo Greuel in seinem Element, denn hierbei konnte er seine Fingerfertigkeit am Klavier unter Beweis stellen. Da aber noch zwei Geburtstagskinder unter uns weilten, nämlich Sbr. Alfred Brell, der am 10.07. 65 Jahre alt geworden war, und Sbr. Peter Kruse, der am 19.06. seinen 63. Geburtstag gefeiert hatte, wurden sie mit eingebunden. Sie hatten je eine Flasche Obstler mitgebracht, die im Laufe des Abends auf ihr Wohl geleert wurden.
Willi Schütt, in seiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender, hatte sich bei Rainers Frau kundig gemacht und überreichte dem Hobbybastler einen Gutschein für einen Einkauf im OBI-Baumarkt, nachdem er im Namen der Sänger gratuliert hatte. Anschließend bedankte sich der Jubilar für die ihm zuteil gewordene Ehre und eröffnete das warme und kalte Buffet, das von Hans Klinkhammer organisiert und zubereitet worden war. Es gab Spießbraten mit leckerer Soße, Pellkartoffeln und Krautsalat, verschiedene Käsesorten, Kräuterbutter und Stangenbrot. Dazu servierten die Sangesbrüder Klaus Bernitt und Udo Greuel abwechselnd ein frisch gezapftes Kölsch. Als krönender Abschluss gab es noch Pudding in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Darüber freuten sich ganz besonders unser Chorleiter Heinz Sistig und Sbr. Bernhard Mießeler. Schade, daß sieben Sänger an diesem Abend fehlten. So kam es, daß einiges von den leckeren Speisen übrig blieb.
Der rüstige Jubilar nimmt noch regen Anteil an seiner Umwelt, bildet sich täglich mit der „Express“ fort, ist leiblichen Genüssen nicht abgeneigt und verrichtet leichte Arbeiten noch selbst. Weil das so bleiben soll, wünsche ich dem Geburtstagskind ein langes Leben bei bester Gesundheit im Kreise seiner Familie und in unserer Chorgemeinschaft.
Angaben zum Lebenslauf; aufgeschrieben von Rainer Gottschlich:
Am 11. Juli 1943 bin ich in Halle/Saale als 3. Sohn des Zahnarztes E. Gottschlich geboren. 1948 zogen wir, meine Mutter und Brüder, nach Blankenheimerdorf, weil mein Vater nach dem Krieg dort eine Praxis eröffnet hatte. 1949 verlegten wir den Wohnsitz nach Schmidtheim, wo ich von 1950 bis 1958 die kath. Volksschule besuchte. Anschließend besuchte ich von 1958 bis 1960 die zweijährige kaufm. Handelsschule in Kall. Von April 1960 bis März 1963 folgte meine Ausbildung im Bäckerhandwerk in Gemünd. Zum 1. April 1963 wurde ich zur Bundeswehr nach Aurich/Ostfriesland eingezogen und diente dort bei der Luftwaffe bis März 1965. Anschließend arbeitete ich vorübergehend für 1 Jahr beim Flugzeugbauer VFW Fokker in Varel/Friesland, um danach in den neu errichteten „Bahlsen-Keksfabriken“ in Varel und Berlin in meinem erlernten Beruf zu arbeiten. 1964 lernte ich meine Frau kennen, die ich 1968 in Varel heiratete. 1969 bot sich für mich die Möglichkeit, wieder zur Bundeswehr, jetzt aber in Mechernich, zu kommen. Im September 1969 zogen wir deshalb von Varel nach Kall um. Am 1. Oktober 1969 nahm ich meinen Dienst in Mechernich auf. Seit April 1971 haben wir unseren Wohnsitz in Mechernich. Am 31. Juli 2003 bin ich nach fast 34-jähriger Dienstzeit aus der Bundeswehr ausgeschieden und in den Altersruhestand gegangen.
Samstag, 23. August 2003
Grillabend des Verschönerungsvereins der Dorfgemeinschaft Eiserfey
Nun schon zum zweiten Mal hatten die Eiserfeyer Sangesbrüder Werner Borker, Klaus Bernitt, Günther Sonnenschein und Hubert Hamacher, die auch Mitglieder der Dorfgemeinschaft sind, im Auftrag des Vorstandes den MGV 1892 Vussem zu ihrem diesjährigen Grillfest eingeladen. Die Einladung hatten die Sänger gerne angenommen, zumal die kostenlose Bewirtung als Lohn für unsere Liedvorträge gedacht war.
Nachdem der Vorsitzende Josef Frings uns im Namen der Dorfgemeinschaft herzlich begrüßt hatte, gelang es uns, trotz des Fehlens von 9 Sangesbrüdern, die Anwesenden mit unserem Gesang zu erfreuen und im Wechsel mit der einheimischen Band, „Die Hüüldöpp“ (Peter Feld & Söhne), für Bombenstimmung zu sorgen. Im Laufe des Abends gelangten unsererseits folgende Lieder zu Gehör: 1. Bergmannslied, 2. An einem Sommermorgen, 3. Aus der Traube in die Tonne, 4. Abend im Gebirge, 5. Die Seen im Land der Berge, 6. Finster war die Nacht, 7. Das Gorch-Fock-Lied, 8. Old Mauhie, 9. Heija Safari, 10. Wir wollen zu Land ausfahren. Die Lieder 6 bis 10 wurden von Udo Greuel auf dem Akkordeon begleitet. Für diese einwandfreien Darbietungen gab es reichlich Applaus.
Bei einer Tombola gab es schöne Preise zu gewinnen. Den 1. Preis in Form einer Reise nach Bremen zu einem internationalen Musikfest, konnte Günther Reifferscheidt, auch „Kullermann“ genannt, einstreichen. „Das Glück hat den richtigen getroffen“, stellte der Vorsitzende fest, denn Günthers Aufgabe im Verein besteht darin, einen großen Teil des Blumenschmucks entlang des Hauserbachs zu gießen und zu pflegen. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit erledigt er mit Freude und zu aller Zufriedenheit, denn die Blumen blühen und gedeihen prächtig.
Allmählich brach die Dunkelheit herein. Deshalb wurde mit Hilfe eines Generators die Illumination am Grillplatz, der geschützt in einem ehemaligen Steinbruch liegt, in Betrieb genommen. Mit dem auflodernden Grillfeuer boten die Lichterketten einen festlichen Glanz. Es war urgemütlich, das bestätigte auch ein Sbr., der mit dem Fahrrad von Vussem nach Eiserfey gekommen war. Es hatte ihm so gut gefallen, daß er infolge des zu viel genossenen Alkohols die Heimfahrt zur rechten Zeit total verpasst hatte. Er war zwar ein paarmal gestrauchelt, aber nicht auf den Kopf gefallen. Ihm kam daher die Idee, die Luft aus dem Hinterrad zu lassen, um einen Plattfuß vorzutäuschen. Er bat einen Sbr., ihn nach Hause zu fahren, was dieser auch tat. Das Fahrrad wurde im Kofferraum verstaut. An einer Vussemer Bushaltestelle stieg er aus und schob sein defektes Rad die letzten Meter bis zu seiner Wohnung. Hier wurde er schon sehnsüchtig von seiner Gattin empfangen. Da er aber ja einen triftigen Grund für sein langes Ausbleiben vorweisen konnte, fiel „Das Wort zum Sonntag“ gnädig aus, denn sie musste ja der Meinung sein, ihr Göttergatte habe das Fahrrad von der Grillhütte bis nach Hause geschoben.
Nachtrag: Am Sonntagmorgen sollen noch Sänger auf der „Ballermann-Fete“ gesichtet worden sein. Sie fielen auf, weil sie beim Kurkonzert in Heimbach am Nachmittag des selben Tages des Öfteren zur Wasserflasche griffen, um ihren Nachdurst zu löschen.
Sonntag, 24. August 2003
6. Open-air-Kurkonzert des MGV 1892 Vussem in Heimbach

Das gemütliche Eifel-Städtchen ist schon lange ein Geheimtip und beliebtes Ausflugsziel für Urlauber und Tagestouristen. Aber auch Einheimische fühlen sich hier wohl. Das Wahrzeichen Heimbachs ist ohne Frage die mittelalterliche Burg Hengebach, die sich hoch oben auf einem schmalen Felsgrat, einem Ausläufer des Kermeters, erhebt. Sie zählt zu den ältesten Bauwerken in der Eifel und wurde in den Anfangsjahren des 11. Jahrhunderts erbaut und prägt bis heute das Stadtbild Heimbachs. Im Laufe der letzten Jahrhunderte durchlebte das historische Gemäuer eine abwechslungsreiche Geschichte, denn verschiedene Herrschaften lebten und regierten auf dieser Festung. Heute ziert immer noch der Löwe des Jülicher Grafengeschlechts das Stadtwappen. Die Hofräume mit Wehrgang und Burgfried sind für die Besucher das ganze Jahr zugänglich. Vom Burgfried aus hat man einen herrlichen Rundblick über Heimbach, das Rurtal und in den malerisch gelegenen Kurpark, wo man besonders in den Sommermonaten unterhaltsame Stunden bei volkstümlichen Musikveranstaltungen und Kurkonzerten erleben kann.
Aus diesem Grunde hatten die Verantwortlichen der Kurverwaltung Heimbach für dieses Freiluft-Konzert nun schon zum 6. Mal den MGV 1892 Vussem verpflichten können, um die Gäste und Touristen mit folgendem Programm, das hier in Form der Moderation von Wolfgang Schulz dargestellt ist, zu erfreuen.
Kurkonzert Heimbach am 24.08.2003 15.00-16.30 h
1. Frei Weg
(Komponist Carl Latann/ Text Peter Arenz/ Bearbeitung Jakob Christ)
Begrüssung
Mit dem soeben gehörten Marsch „Frei Weg“ von Carl Latann mit Text von Peter Arenzin einer Bearbeitung von Jakob Christ möchten wir, der MGV 1892 Vussem, Sie hier im herrlichen Kurpark von Heimbach herzlich willkommen heißen. In den nächsten etwa 1,5 h wollen wir Sie unterhalten mit einem bunten Strauß schöner Melodien aus vielen Bereichen der Musik: Lieder aus der Volksmusik, Seemannslieder und Shanties, auch das eine oder andere besinnliche Musikstück und einige schmissige Wanderlieder, bei denen Sie eingeladen sind mit uns zu singen; doch dazu näheres später.
Bevor wir unsere musikalische Reise fortsetzen, einige wenige Worte noch zum MGV 1892 Vussem: Gegründet vor mehr 110 Jahren in Vussem – einem Ortsteil der Stadt Mechernich – unter dem derzeitigen Vorsitz von Willi Schütt sowie der musikalischen Leitung von Heinz Sistig. Begleitet werden wir am Klavier und an der „Quetsch“ von Udo Greuel, den Sie beim Eingangslied „Frei Weg“ schon gehört haben. Meine Name ist Wolfgang Schulz.
Wie schon erwähnt: Vussem als Ortsteil von Mechernich, einer Stadt mit einer sehr langen Bergbautradition – schon die Römer bauten u.a. Blei in unserer Region ab – was läge also näher, als unser Konzert mit dem alten
2. Bergmannslied „Glück auf, der Steiger kommt“
(Bearbeitung Hans Lang)
weiterzuführen?
Danach sind Sie aufgefordert, mit uns auf Wanderschaft zu gehen. Schnüren Sie Ihre Stiefel, nehmen Sie Ihren Wanderstab und auf geht’s mit dem Lied
3. An einem Sommermorgen
(Komponist Robert Pappert/Text Theodor Fontane)
Jetzt kommen die Weintrinker voll auf ihre Kosten: Ein Reigen wunderschöner Wein- und Trinklieder (Hat da einer Sauflieder gesagt??):
Zunächst
4. Aus der Traube in die Tonne
(Komponist Kurt Lissmann/Text Theobald Kerner)
beim Texter frage ich mich, ob nicht Nomen Omen ist, handelt es sich beim Kerner doch um eine sehr süffige Weinsorte?)
danach
5. Der Frater Kellermeister
(Komponist Carl August Kern/Text F.A.Muth)
die Geschichte über die Irrungen und Wirrungen eines armen Mönches, der ausgeschickt wurde, für’s Kloster Wein zu kaufen
und schließlich
6. Trinkt, trinkt
(Komponist Sigmund Romberg/Text R. Schanzer und E. Welisch/Bearbeitung Bernd Hans Gietz)
Wir singen zwar „den Mädels vom Rheine sei dieses Prosit gebracht“, doch selbstverständlich gilt dies zu Ehren aller hier anwesenden Damen!
Nach dieser ganzen Sauferei jetzt ein paar besinnliche Takte: Zunächst von keinem geringeren als von Franz Schubert
7. Im Abendrot
in einer Bearbeitung von Jakob Christ mit Text von C. Lappe
danach
8. „Abend im Gebirge“
einem Volkslied aus dem Piemont mit dem Originaltitel „Le Soir à la Montagne“ Komponist Arturo Benedetti Michelangeli/Bearbeitung Theo Fischer)
sowie anschließend
9. Die Seen im Land der Berge
(von Becker/Rebensburg)
Es folgt jetzt zunächst
10. La Campanella
(Bearbeitung Johannes Menskes)
und danach machen wir einen großen Sprung nach Rußland zum Baikalsee mit der russischen Volksweise
11. Herrlicher Baikal
Als Solisten hören Sie bei diesem Lied unsere Sänger Willi Schütt sowie Bernd Wenderdel
Bevor wir eine kleine Pause machen, um unsere Stimmen neu zu ölen (hat hier schon wieder einer saufen gesagt?), hören Sie noch das bekannte Lied
12. Rot ist der Wein
(im Original Spanish Eyes)

Erlauben Sie uns nun eine kurze Pause – doch laufen Sie uns nicht weg: Zum einem würden Sie noch einige sehr schöne Musikbeiträge versäumen, vor allem aber brauchen wir später, wie schon erwähnt, noch Ihre Stimmen, um uns bei einigen Liedern zu unterstützen!
P a u s e
Ich muss gerade mal durchzählen, ob alle wieder da sind … doch ich glaube wir können wieder anfangen! Für alle, die eventuell später gekommen sind, es singt für Sie der MGV 1892Vussem.
Die Comedian Harmonists sind sicher allen ein Begriff. Lieder wie „Ein kleiner, grüner Kaktus“ oder „Veronika der Lenz ist da“ wurden zu regelrechten Gassenhauern. Wir haben für Sie einstudiert den Titel:

13. Das ist die Liebe der Matrosen
(Komponist Werner Richard Heymann, Text Robert Gilbert/Bearbeitung Willy Parten)
und danach machen wir einen Sprung ins Braunschweigische mit
14. Dem Lied der Braunschweiger Jäger
(Bearbeitung von Johannes Menskes)
Unsere musikalische Reise hat uns in die Berge geführt, soeben waren wir im Braunschweigischen; lassen Sie uns jetzt einen Sprung machen in den hohen Norden an unsere wunderschöne Küste mit
14. Lieder so schön wie der Norden
(Komponist Jean Frankfurter/Text Irma Holder/Bearbeitung Karl-Heinz Steinfeld)
und danach gehen wir gemeinsam auf Segeltörn mit dem Segelschulschiff der Bundesmarine, der Gorch Fock und dem
15. Gorch-Fock-Lied
(T. Gilkysan, F. Miller, R. Del T. Gilkysan, F. Miller, R. Dehr)
Bleiben wir noch was auf See! Eine Frage an Sie, meine Damen: Was macht ein einsamer Seemann auf seinen langen Reisen? Er widersteht sämtlichen Verlockungen und Gefahren, die in fremden Ländern auf ihn lauern und denkt nur sehnsüchtig an seine Heimat, an seine Braut zuhause – oder? Glauben Sie’s nicht? Hören Sie hierzu das Seemannslied
16. Finster war die Nacht
(Richman/Davis)
und ähnlich wie unserem einsamen Matrosen geht es auch den Männern, die wochenlang zum Fischfang ins nördliche Eismeer fahren, immer in Gedanken an ihre Girls in
17. Old Mauhie
(einem alten Shanty mit Text Georg Fokuhl/ Bearbeitung Heinz Sistig)
Meine Damen und Herren, haben Sie’s mitbekommen, was wir gesungen haben: „Rolling down to old Mauhie, rolling down to old Mauhie. With our old baggy sails spread before the Artic gales, rolling down to old Mauhie“? – Das war kein Vussemer Platt, das war Englisch! Sie sehen, wir sind auf allen Bühnen der Welt zuhause!
So, jetzt aber Spaß beiseite -jetzt sind Sie gefragt, meine Damen und Herren. Wir haben in der Pause Textblätter verteilt für die nun folgenden Lieder, und zwar
18. Heia Safari
(Komponist Robert Götz/Text A. Aschenborn/Bearbeitung Walter Höfling)
19. Wir wollen zu Land ausfahren
(Komponist Kurt von Burkesroda/Text Hjalmar Kutzleb/Bearbeitung Walter Höfling)
die vielen sicher aus Schule und Pfadfinderzeit bekannt. Singen Sie mit uns. Auf geht’s!
Wenn uns jetzt Gotthilf Fischer gehört hätte, ich glaube, ihm wären vor Rührung die Tränen gekommen! Toll!
Jetzt was ganz anderes:
Wer von Ihnen kann Russisch? Was heißt „Doswidanja“? Genau, Doswidanja heißt auf Wiedersehen, und mit dem gleichnamigen Lied

20. Doswidanja heißt auf Wiedersehen
(Komponist und Text Irma Holder und Günter Noris/Bearbeitung Karl-Heinz-Steinfeld)
möchten wir uns von Ihnen für heute verabschieden.
Dank Ihnen allen für Ihr Kommen, Ihre Aufmerksamkeit und tatkräftige sangliche Unterstützung, Dank der Stadt Heimbach, daß sie uns wieder die Möglichkeit gegeben hat, in dieser schönen Umgebung ein Kurkonzert bestreiten zu dürfen, Dank aber vor allem auch an unsere musikalische Begleitung Udo Greuel sowie last but not least unserem Chorleiter Heinz Sistig!
So Gott will, sehen wir uns vielleicht irgendwann einmal wieder!
Danke und kommen Sie gut nach Hause.
Zugabe:
21. Amazing grace
(Volkslied aus Schottland /Bearbeitung Otto Ruthenberg)
ein Lied, das bei keinem Konzert in Schottland oder Irland fehlen darf!
Fazit: Zweifellos war dieses Kurkonzert des MGV 1892 Vussem eine Bereicherung im Kulturkalender der Stadt Heimbach und entpuppte sich zum musikalischen Leckerbissen für Kenner und Laien. Das kontrastreiche Programm spiegelte sich auch in der Liederfolge wider. Unter dem Dirigat von Heinz Sistig wurden neben traditionellen Volksweisen und Männerchorsätzen aus Klassik und Romantik auch Kompositionen aus jüngster Vergangenheit interpretiert. Dabei fanden die modernen Vertonungen besonderen Anklang beim Publikum.
Sbr. Wolfgang Schulz informierte die Zuhörer dezent sachlich und führte bekanntermaßen humorvoll durch das Programm. Die Zuhörer, die erfreulicherweise zahlreich erschienen waren, waren von der Vorstellung der Sänger und dem Charme des Dirigenten hellauf begeistert. Lobend zu erwähnen ist auch die Begleitung von Udo Greuel mit Keyboard und Akkordeon. Sie bot den Sängern die nötige Stütze. Und die Solisten Willi Schütt und Bernd Wenderdel trafen mit ihrer guten Leistung beim Publikum voll ins Schwarze. Mit der von den Zuschauern geforderten Zugabe, Amazing grace, endete das ca. 1½-stündige Kurkonzert.

Anschließend wurden mit Freunden die in der Nähe befindlichen Cafès aufgesucht, um bei Kaffee und Kuchen den herrlichen Tag ausklingen zu lassen. Hier traf man auch einige Sänger aus Kreuzau, die uns für die gute Vorstellung des Chores beim Kurkonzert beglückwünschten.
Samstag, 18. Oktober 2003
Geburtstagsständchen für Sbr. Josef Kaltwasser anlässlich seines 70. Geburtstages
Heute vor 70 Jahren, auf den Tag genau, erblickte der Jubilar das Licht der Welt. Aber das Geburtsjahr 1933 und die Jugendzeit standen unter keinem guten Stern, denn in jener Zeit wurde Adolf Hitler, der Führer der NSDAP, von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Der Machtergreifung der Nationalsozialisten, denen es gelingt, den Reichstag und die Landesregierungen auszuschalten und sich zum alleinbestimmenden politischen Faktor im Reich zu entwickeln, folgt eine Welle des offenen Terrors gegen politisch Andersdenkende. Der Brand des Reichstagsgebäudes dient als Vorwand zur Abschaffung der Demokratie in Deutschland. Im Laufe des Sommers werden alle politischen Parteien verboten. Wichtige Grundrechte wie die persönliche Freiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Pressefreiheit, das Vereins- und Versammlungsrecht sowie das Post- und Fernsprechgeheimnis werden außer Kraft gesetzt. Hochverrat, Brandstiftung und andere Vergehen werden künftig mit dem Tode bestraft.
Außenpolitisch zeigt sich der Konfrontationskurs Hitlers mit dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund. Das weckt jedoch das Mißtrauen vor allem Frankreichs und führt zur außenpolitischen Isolierung Hitlers sowie zur Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund. Hitler beginnt mit der Aufrüstung und überfällt am 1.9.1939 ohne Kriegserklärung Polen. Der 2. Weltkrieg hat begonnen und bringt Not, Elend und viele Kriegsopfer unter der Bevölkerung. Nachdem Hitler am 30.4.1945 in Berlin Selbstmord begeht, kapituliert Deutschland am 7./8. Mai bedingungslos, und der 2. Weltkrieg ist beendet.
Trotz dieser Schreckenszeit und großer Entbehrungen wächst Josef Kaltwasser zu einem prächtigen Kerlchen heran. Lehrer Bleffert war es, der zuerst erkannte, daß Josef eine begnadete Stimme hat und begann, dieses Talent zu fördern. 1949 trat Josef in den örtlichen Gesangverein „Liederkranz“ Breitenbenden ein. Der damalige Chorleiter Valentin Schloßmacher formte und bildete seine Stimme aus.

Alsbald sang er Tenor-Solopartien im Chor. Nach dem Tode Schloßmachers übernahm Josef Kaster den Taktstock. Gemeinsam traten sie bei Karnevalssitzungen, Altentagen, Jubiläen und Geburtstagsfeiern auf, wobei Kaltwasser von Kaster mit dem Klavier oder Akkordeon bei den selbstgeschriebenen Liedern und Texten begleitet wurde. Die Auftritte waren stets mit großem Erfolg gekrönt. Als einen der Höhepunkte seiner Karriere kann man das 100jährige Bestehen des MGV „Liederkranz“ Breitenbenden im Jahre 1974 unter der damaligen Chorleitung von Anno Hein bezeichnen (siehe Foto oben aus der Festschrift von 1974).
Zu diesem Zeitpunkt war Josef Kaltwasser schon einige Jahre als Vorsitzender erfolgreich tätig. Beim Festkommers, der vom Nachbarverein MGV 1892 Vussem und dessen Bläsergruppe mitgestaltet wurde, erhielt er Nadel und Urkunde für 25 Jahre Singetätigkeit ausgehändigt (siehe Bericht des Kölner Stadtanzeigers vom 10.6.74 auf der nächsten Seite).
Mehrere Jahre sang er auch im Chor der VHS Euskirchen. Mit diesem Chor feierte er seine größten Erfolge bei Konzerten im Kölner Gürzenich, in Düsseldorf und sogar in der Kathedrale von Amsterdam.
Kurze Zeit nach der Hundertjahrfeier des MGV Breitenbenden mußte dieser seine Aktivitäten einstellen, da die Zahl der Sänger zu klein geworden war. Weil Josef sich aber mit Haut und Haar dem Gesang verschrieben hatte, trat er 1978 dem MGV Vussem bei. Welch ein Glücksfall für uns, denn er ist ein Leistungsträger in unserem Verein geworden. 2000 wurde er für 50 Jahre Singetätigkeit ausgezeichnet.

Deshalb war es selbstverständlich, daß die Sänger fast vollständig um 18 Uhr in der Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ erschienen waren, um dem Jubilar mit einem Ständchen zu gratulieren. Zum Auftakt sang der Chor den Muntermacher „Frei-weg-Marsch“, den Udo Greuel am Keyboard begleitete. Aber durch einen plötzlichen Luftzug verrutschte die Partitur, sodaß der Vortrag nicht wie sonst üblich sauber zur Geltung kam. Anschließend überreichte der Vorsitzende Willi Schütt ein Geschenk mit folgenden Worten: „Lieber Josef! Ich darf Dir auch im Namen der Sänger ganz herzlich zu Deinem 70. Geburtstag gratulieren, verbunden mit der Hoffnung, daß Du noch viele Jahre Deine Stimme in unserem MGV erklingen lassen kannst. Das walte Gott!“ Danach wandte sich der Jubilar sehr gerührt an seine Gäste und sagte sinngemäß: „Ich freue mich sehr, daß Ihr meiner Einladung so zahlreich gefolgt seid. Wenn ich mich so umsehe, so darf ich feststellen, daß kaum jemand fehlt. Das freut mich ganz besonders. Es freut mich aber auch, daß ich diesen runden Geburtstag trotz meiner langjährigen Krankheit mit Euch gemeinsam feiern kann. Liebe Sangesbrüder! Ich bin froh, daß ich diesem Verein schon 25 Jahre als aktiver Sänger angehöre, gerade weil hier die Kameradschaft gepflegt wird. Denn Kameradschaft ist das höchste Gut auf Erden!“

Das Programm, das der Jubilar mit Chorleiter Heinz Sistig zusammengestellt hatte, wurde nun mit dem Lied „Rot ist der Wein“ (Halbplayback) fortgesetzt. Es folgten: „Slowenischer Weinstrauß“, (Solisten: Bernd Wenderdel und Philipp Fünfzig), „Wir kamen einst von Piemont“, „Das ist die liebe der Matrosen“ (Keyboard: Udo Greuel), „Gorch-Fock-Lied“ und „Finster war die Nacht“. Beide Shanties mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, alle Lieder mitzusingen. Zwischendurch wurde mit dem Geburtstagskind angestoßen und auf sein Wohl das Glas geleert. Sein größtes Geburtstagsgeschenk aber war die Geburt seines ersten Enkelkindes vor einigen Tagen.
Anschließend begab man sich ohne Schritt und Tritt zum Schankraum, um an der Theke in froher Runde noch ein paar Bierchen zu genießen. Am kommenden Dienstagabend wird die Geburtstagsfeier mit den Sangesbrüdern fortgesetzt.
Dienstag, 21.Oktober 2003
Geburtstagsfeier mit Sbr. Josef Kaltwasser (70)

Da die Chorprobe wegen des anstehenden Weihnachtskonzertes nicht ausfallen durfte, hatte der Jubilar mit dem Chorleiter vereinbart, die Gesangstunde für heute auf 18:30 vorzuverlegen, damit noch genügend Zeit verblieb, um mit den Sangesbrüdern bei einem Umtrunk mit Imbiß seinen 70. Geburtstag feiern zu können. Josef ließ es sich nicht nehmen, den Kochlöffel eigenhändig zu schwingen, um an die hungrigen Mäuler eine kräftige Gulaschsuppe zu verteilen.
Dazu gab es Peng mit Kräuterbutter. Und auch der obligatorische Pudding in verschiedenen Sorten durfte nicht fehlen. Auch Käsehäppchen standen zum Verzehr bereit. Dazu gab es ein gut gezapftes Bier aus dem Fass, das von Udo Greuel mit seinen neuesten Witzen serviert wurde. Ernste Themen kamen aber auch zur Sprache; z.B. die anstehenden Rentenreformen, Pflegeversicherung und 10€ Eintrittsgeld pro Quartal bei einem Arztbesuch. Die gute Laune ließ man sich jedoch dadurch nicht vermiesen, denn es wurde gefeiert, bis das Bier zur Neige ging.
17. Sonntag, 16.11.2003
Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Am Volkstrauertag gedenken die Menschen überall im Lande der Kriegstoten und der Opfer von Gewaltherrschaft. Es ist ein Tag der Mahnung zur Versöhnung, Völkerverständigung und zum Frieden. Eingeführt wurde dieser Gedenktag 1919 durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Nach dem Ersten Weltkrieg wollte man ein Zeichen der Solidarität mit den Hinterbliebenen der Gefallenen setzen. Die erste Feierstunde zu diesem Tag fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt. 1934 wurde der Volkstrauertag von den nationalsozialistischen Machthabern zum „Heldengedenktag“ umfunktioniert. Nach Gründung der Bundesrepublik wurde der Volkstrauertag wieder vom VDK übernommen. Dieser sah die Einrichtung und Betreuung von Soldatenfriedhöfen als einer seiner wichtigsten Aufgaben an.
Auch in Vussem und Breitenbenden gingen bei leichtem Nieselregen Menschen in stiller Erinnerung in einem Trauerzug zu den Ehrenmalen. Die Freiwillige Feuerwehr stellte die Ehrenwache. Musikalisch begleiteten der Musikverein und der Männergesangverein Vussem die Gedenkfeiern. Mit den Trauerchorälen „Da unten ist Frieden“, Text: Carl Sauppe, Musik: Carl Kloß; und „Über den Sternen“ von Flemming, leistete der MGV einen würdigen Beitrag zur Gedenkstunde.
Bürgervereinsvorsitzender Matthias Vogelsberg brachte folgendes wörtlich zum Ausdruck, nachdem er die spärlich erschienene Trauergemeinde (9 Frauen und 8 Männer) begrüßt hatte: „Heute, am Volkstrauertag, trauern wir um die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wir trauern um alle, die ihr Leben verloren haben. Doch was bedeutet es zu trauern? Trauer ist die Erinnerung des Herzens. Trauer bedeutet Anteilnahme mit dem Mitmenschen, aus ihr entsteht Solidarität, und Trauer schärft das Gewissen. Aber Trauer bedeutet auch Dank, und daraus entsteht die Verpflichtung, alles zu tun, damit Menschen nicht erneut trauern müssen. Trauer ist daher nicht auf ein Ende gerichtet, sondern immer auch auf einen neuen Anfang. Die Trauer, die wir heute empfinden, ist damit auch die Einsicht in das, was Menschen anderen Menschen antun können, wohin Vorurteile, Verachtung und Verblendung, wohin Gewalt und Haß, wohin Gleichgültigkeit und Herzenskälte führen können. So ist der Volkstrauertag ein Anlaß, den Toten in Dankbarkeit und Hoffnung zu gedenken, und wir als Noch-Lebende sollten uns der Verantwortung bewußt werden, zusammen mit Anderen, die guten Willens sind, eine Welt zu gestalten, in der dieses Sterben vergangener Zeiten sich nicht wiederholt!“
Annemie Linden gab zu verstehen, daß auch heute noch viele Menschen unter den Folgen von Krieg und Terror leiden würden. Danach sprach sie die Fürbitten. Mit dem Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“, das vom Musikverein intoniert wurde, endete die Gedenkfeier in Vussem.
Anschließend fand der Gang zum Ehrenmal in Breitenbenden statt. Dort hatten sich 33 Männer, Frauen und Kinder eingefunden. Feuerwehr, Musikverein und MGV hatten Aufstellung genommen und boten ein eindrucksvolles Bild. Ortsvorsteher Jörg Lodzinsky sagte wörtlich in seiner Ansprache folgendes: „Mit stillem Gruß heiße ich Sie am heutigen Volkstrauertag an dieser Stätte des Gedenkens herzlich willkommen. Wir haben uns hier versammelt, um die Toten zweier Weltkriege zu ehren. Wir gedenken der weit über 60 Millionen Kriegstoten in aller Welt, Soldaten und Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder aller Nationen, und wir gedenken aller anderen Opfer von Gewalt, Konzentrationslagern und derer, die in der Gefangenschaft ums Leben kamen.
Wir haben diese Toten nicht vergessen. Am heutigen Tage fühlen wir uns ihnen ganz besonders verbunden. Wir trauern um sie, und wir empfinden Scham und Schrecken darüber, was Menschen anderen Menschen antun und wohin Vorurteile, Verachtung Haß und Gewalt führen können. Wenn wir angesichts der unvorstellbaren Opferzahlen und des unermeßlichen Leides die Frage nach dem Sinn zu stellen wagen, so kann es nur eine Antwort geben: So etwas darf nie wieder geschehen! Die Mahnung der Toten an die Lebenden zu Frieden und Verständigung ist ihr bleibendes Vermächtnis an uns, für den Frieden einzutreten und das Leben des Anderen zu achten.
Diese Mahnung ist nicht ohne Echo geblieben. Aus ehemaligen Gegnern sind Freunde und Verbündete geworden. Und nicht umsonst beginnt unser Grundgesetz mit dem Leitgedanken: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Wir können nicht die Augen davor verschließen, daß das Leben zahlreicher Menschen auch heute in vielfältiger Weise bedroht ist. In vielen Teilen der Welt herrscht Krieg. Kinder werden in Uniformen gezwungen. Armut und Fremdenhaß fordern Opfer. Und der internationale Terrorismus hat uns mit neuen Formen des Terrors und rücksichtsloser Gewalt konfrontiert. Wir gedenken der Opfer dieser hinterhältigen Anschläge und denken an das Leid, das so vielen unschuldigen Menschen und ihren Familien zugefügt wurde. Diese Anschläge und die dahinterstehenden Absichten bedrohen alle Länder. Die Antwort darauf kann nur Entschlossenheit im Kampf gegen den Terror lauten.
Mit großer Betroffenheit müssen wir am heutigen Volkstrauertag feststellen, daß die Botschaft und die Mahnung der Toten unverändert aktuell ist. In diesem Sinne ist der Volkstrauertag zugleich ein Gedenktag für Menschenrechte und Menschenwürde. Ich danke Ihnen, daß Sie durch Ihre Teilnahme an der heutigen Gedenkveranstaltung den Toten der vergangenen Kriege und den Opfern der Gewalt unserer Tage Ihren Respekt erwiesen haben!“
Nun sorgte der MGV 1892 Vussem mit den Liedvorträgen „ Da unten ist Frieden“ und „Über den Sternen“ für einen würdigen Rahmen der Veranstaltung. Nachdem Bernhard Fuchs die Fürbitten gesprochen und die Gedenkstätte gesegnet hatte, beendete auch hier der Musikverein Vussem die Trauerfeier mit dem Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“.
18. Dienstag, 2.12.2003
Geburtstagsfeier mit Sbr. Edmund Freitag (75)

Die Generalprobe für das bevorstehende Adventskonzert wurde auf 18:30 Uhr vorverlegt. Zum einen wollte Rainer Pütz die Einsätze mit Klavier, Chor und dem Solisten beim Vortrag des Liedes „Jerusalem“ noch einmal abstimmen bzw. proben, um dann anschließend eine Chorprobe in Mechernich zu leiten. Zum anderen bestand unser Jubilar Eddi darauf, seinen 75. Geburtstag, der genau auf den heutigen Tag fiel, unbedingt mit den Sangesbrüdern zu feiern. Deshalb wurde ihm zur Ehre nach der Chorprobe ein Ständchen gesungen. Anschließend fand im Foyer des Pfarrheims ein Umtrunk mit Imbiss statt.
Man ließ sich die mit Aufschnitt belegten frischen Brötchen schmecken. Dazu wurde ein frisch gezapftes Kölsch serviert. Es wurde ein gemütlicher Abend, zu dem Udo Greuel mit seinen Witzen wesentlich beitrug.
Auszüge aus dem Lebenslauf des Jubilars:
Edmund Freitag wurde am 2.12.1928 in Striebelsdorf, Kreis Neustadt in Westpreußen geboren. Hier besuchte er auch die Volksschule. Bei seinem Großvater, der einen Bauernhof bewirtschaftete, begann er eine Lehre als Melker. Mit 16 Jahren wurde er mit seinem Zwillingsbruder zum Arbeitsdienst nach Rostock verpflichtet, wo die beiden sich aus den Augen verloren. Am 10. Januar 1945 steckte man ihn in eine Uniform, und er wurde zu einem Panzerregiment abkommandiert, wo er als MG-Schütze in einem Schnellkurs ausgebildet wurde. In Berlin kam er zum ersten Einsatz. Sie sollten die Stadt vor dem Eindringen des Feindes verteidigen. Aber es war vergebliche Mühe, bei der viele Kameraden ihr Leben verloren. Berlin wurde von den russischen Truppen erobert. Mit seiner Einheit marschierte Eddi vom 3. März bis 12. April 1945 kreuz und quer durch das Kampfgebiet, bis sie schließlich bei Schwerin in russische Gefangenschaft gerieten. Nun begann eine Zeit, über die er nicht gerne spricht, weil Schläge und Tritte an der Tagesordnung waren. Außerdem gab es nicht genug zu essen und zu trinken. Deshalb beschlossen er und fünf seiner Kameraden aus der grausamen Gefangenschaft zu fliehen, was ihnen auch zunächst gelang. Nachdem sie den Stacheldrahtzaun durchtrennt hatten, schwammen sie durch den Schweriner See ans andere Ufer, wo sie jedoch von amerikanischen GIs mit entsicherten Waffen in Empfang genommen wurden. Einer seiner Kameraden schaffte es nicht. Weil ihn seine Kräfte verließen, ertrank er im See. Nun kamen sie vom Regen in die Traufe. Sie mussten mit 25.000 gefangenen Soldaten auf einem freien, mit Stacheldraht eingezäunten Feld kampieren und übernachten. Hunger und Durst quälten sie sehr. Dazu kam noch, daß die Nächte noch sehr kalt waren, und sie keine schützenden Decken hatten. Am 3. Mai, kurz vor der Kapitulation (7./8.5.1945), wurden Eddi und ein Teil seiner Kameraden wie Vieh auf Lkws verladen und nach Frankreich transportiert. Hier mussten sie auf den riesigen Feldern wochenlang Tomaten pflücken. Sie ernährten sich auch von diesen Früchte, was zur Folge hatte, daß Eddi und viele seiner Kameraden wegen der einseitigen Ernährung an Durchfall erkrankten. Als ich den Jubilar am 10.12.03 interviewte, hält er plötzlich mit der Erzählung seiner Erlebnisse inne, schaut auf das Datum seiner Uhr und sagt zu mir mit feuchten Augen: „Mensch, Michel! Das jährt sich heute auf den Tag genau zum 58. Mal, daß ich aus der Gefangenschaft entlassen worden bin!“
Nach seiner Entlassung weiß er zunächst nicht, wo er unterkommen soll. In seine geliebte Heimat kann er nicht mehr zurückkehren, denn sie ist von den Siegermächten besetzt. Als Vertriebener landet er zunächst im niedersächsischen Duderstadt im Landkreis Göttingen, wo ein ehemaliger Kriegskamerad, dessen Adresse er noch hatte, ihm zunächst Unterkunft gewährt. Bei einem Bauern findet er eine Anstellung. Schnell hat er sich eingelebt, und da er eine gute Stimme hat, wird er im Knabenchor aufgenommen. Nach ca. einem halben Jahr verlässt er diesen Chor und wird im Jodelclub desselben Ortes mit offenen Armen empfangen. Nachdem er nun das Jodeln erlernt hat, wird er Mitglied eines Gesangvereins in Hilkerode, wo er anderthalb Jahre tätig ist. 1948 verschlägt es ihn nach Bochum-Dahlhausen, wo er im Bergbau „Friedliche Zeche“ etwas mehr Geld verdient. Weil er aber nach einem Unfall diesen Beruf nicht mehr ausüben kann, wird er entlassen. Nun beginnt seine Odyssee. Vom 3. Mai bis 11. Dezember 1951 macht er einen Fußmarsch durch halb Deutschland. Er marschiert über Dortmund nach Speyer, dann moselaufwärts und durch die Eifel und kommt schließlich nach Mechernich, wo er bei der Familie Hamacher in der Landwirtschaft für ein halbes Jahr beschäftigt wird. Danach geht sein rastloses Leben weiter, und er landet schließlich in Enzen bei der Ziegelei und Dachpfannenfabrik Bolten. 1954 zieht er nach Firmenich und gründet dort eine Familie. Drei Kinder werden geboren, wovon noch zwei leben. Er arbeitet im örtlichen Tonwerk Gustonis. Da er dem Gesang sein Leben lang verbunden war, wird er aktives Mitglied im MGV Firmenich und verbleibt dort von 1955 bis 1963.
Wer nun meint, Eddi wäre jetzt zur Ruhe gekommen, den muss ich enttäuschen. Nachdem seine Frau verstorben war, gelangt er im Jahre 1963 nach Breitenbenden und arbeitet zwei Jahre im Tunnelbau bei der Bundeswehr in Mechernich. 1964 heiratet er Elisabeth Köhnen standesamtlich und wird Sänger im MGV „Liederkranz“ Breitenbenden, wo er 14 Jahre lang bis zur Schließung seine Tenorstimme erschallen lässt. Von 1965 bis zum Renteneintritt 1989 arbeitet er als Gussputzer bei der Fa. Dörries in Vussem. Nun hatte er wieder Zeit und Muße gefunden, um seinem schönsten Hobby nachzugehen. Er wurde aktives Mitglied im MGV 1892 Vussem. 1999 traf ihn ein weiterer Schicksalsschlag. Denn den Tod seiner Ehefrau musste er erst einmal verkraften. Zuvor hatte er sich einer schweren Darmoperation unterziehen müssen. Im Jahre 2002 wurde er für 50 Jahre Singetätigkeit ausgezeichnet.
Wir wünschen ihm, daß er seine Freude am Gesang nicht verliert und uns noch viele Jahre bei bester Gesundheit zur Verfügung steht!
Sonntag, 7. Dezember 2003
Vorweihnachtliches Chorkonzert

Der MGV 1892 Vussem veranstaltete am 2. Advent ein festliches Konzert zugunsten der „Aktion Mensch“ unter dem Motto „Lieder und Texte zur Weihnachtszeit“. Unterstützt wurde er dabei von den Kirchenchören Vussem/Breitenbenden und St. Rochus Strempt unter der Leitung von Rainer Pütz, sowie der Ökumenischen Bläsergruppe „Laudate“ aus Hürth-Gleuel, Ltg.: Bernd Greiner. Die Gesamtleitung lag in den bewährten Händen von unserem Chorleiter Heinz Sistig. Die Moderation übernahmen abwechselnd die Routiniers Alfred Brell und Wolfgang Schulz, die auch zwischendurch mit Wortbeiträgen und weihnachtlichen Geschichten das Programm auflockerten.
Vorwort: Die Chorproben zu diesem besinnlichen Benefizkonzert begannen nach der Sommerpause. Um die Sänger bei guter Laune zu halten und auf die bevorstehende Weihnachtszeit einzustimmen, hatte unser Dirigent Heinz Sistig einen künstlichen Tannenzweig auf einem Korken befestigt und diesen, für jedermann sichtbar, auf das Klavier gestellt. Und siehe da, in den Übungsstunden, die anfangs in den Tenören etwas spärlich besetzt waren, steigerte sich die Teilnehmerzahl von Probe zu Probe, sodaß das anspruchsvolle Programm in der Kürze der Zeit dennoch zu aller Zufriedenheit bewältigt werden konnte.

Zum Konzert: Punkt 17 Uhr eröffnete die mit 11 Musikern besetzte Bläsergruppe „Laudate“, die hinter der Kommunionbank Platz genommen hatte, das vorweihnachtliche Konzert in der Pfarrkirche. Es folgte eine kurze Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt, der auch den 1. Bürger der Stadt Mechernich, Dr. Hans-Peter Schick, herzlich willkommen hieß. Der MGV, der sich in weinroten Jacketts auf den Altarstufen gruppiert hatte, bestritt nun den ersten Teil des Konzertes im Wechsel mit der Bläsergruppe. Es gelangten Lieder zur Aufführung, die das bevorstehende Weihnachtsfest thematisierten. Aber auch weltliche Lieder, wie z. B. „Liebe ist unendlich“ kamen zum Vortrag (siehe Programm).



Hervorzuheben ist hierbei das Solo unseres Dirigenten Heinz Sistig in dem Stück „Jerusalem“. Der Künstler würzte seinen hinreißenden Gesang mit sehr ausdrucksstarker Mimik (siehe Foto). Er wurde am Klavier begleitet von Rainer Pütz, der auch dem Chor durch Kopfnicken den Einsatz gab. Dieses Lied, das hervorragend zur Geltung kam löste bei vielen Zuhörern einen Gänsehauteffekt aus, und der Beifall wollte kein Ende nehmen. Aber auch das Lied „St. Niklas war ein Seemann“ mit Klavierbegleitung von Udo Greuel konnte sich hören lassen.
Der MGV verließ nun den Altarraum, um den Kirchenchören Platz zu machen. Bravourös gestalteten diese nun den zweiten Teil des Konzertes. Besonderen Applaus erhielten die Solistin Daniela Züll und der Solotrompeter Berthold Kurth für den Vortrag „Das Ave Maria der Berge“. Eine Programmänderung wurde vorgenommen: Statt „Panis Angelicus“ erklang das Lied „Weihnachten bin ich zu Haus“. Erwähnenswert ist auch der Vortrag des Liedes „Ehre sei Gott in der Höhe“, wobei die drei Trompeter, Berthold Kurth, Toni Scheuwer und Klaus Thurn die Kirchenchöre begleiteten. Fast alle Darbietungen wurden von Rainer Pütz am Klavier unterstützt.
Den dritten Block gestalteten nun wieder der MGV und die Bläsergruppe. Hierbei ist das Solo unseres altgedienten Sängers Josef Kaltwasser bei dem Lied „Denn es ist Weihnachtszeit“ ganz besonders hervorzuheben. Mit seiner intonationssicheren Stimme verzückte er die Zuhörer, die ihm überwältigenden Applaus spendeten. Den Schlusspunkt setzte unser Virtuose Udo Greuel auf seinem Akkordeon mit dem Lied „Andachtsjodler“, der vom Chor begleitet wurde. Für diese grandiose Vorstellung war ihm der Dank und die Begeisterung des Publikums sicher.

Nachdem man nun den Bürgermeister der Stadt ans Rednerpult gebeten hatte, sagte dieser in seiner Ansprache, die ich sinngemäß wiedergeben möchte, folgendes: „Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Schöpfer hat uns ein Organ zur Verständigung gegeben.

Beim Gesang aber erfüllt es seinen Zweck auf die schönste Art, wie wir gerade beim Konzert gehört haben“. Schick betonte in seiner Rede, daß Musik eine Sprache sei, die jeder verstehe. Sie verbindet die Menschen überall in der Welt und lässt die Unterschiede in den Hintergrund treten.
Musik bewege nicht nur, sondern könne auch etwas in Bewegung setzen. Schick freute sich, daß das Benefizkonzert im Zeichen der „Aktion Mensch“ stehe, worüber die Stadt Mechernich in diesem Jahr die Schirmherrschaft übernommen hatte, und dankte allen für das große Engagement, das dazu beitrage, Menschen in aller Welt eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben. Ziel sei es, das Bewusstsein für die behinderten Mitbürger zu erweitern und gleichzeitig durch verschiedene im Jahr stattfindende Veranstaltungen Geld zu sammeln, das auf ein Konto der Sparkasse gezahlt wird. Nach Ablauf des Festivaljahres wird die Gesamtsumme dem ZDF-Intendanten Markus Schächter in Form eines Schecks überreicht. Mit den Worten: „Spenden Sie reichlich, denn es ist für einen guten Zweck“, beendete er seine Ansprache.
Alle Mitwirkenden versammelten sich nun im Altarraum und boten ein imposantes Bild. Gemeinsam mit den Zuhörern wurde das Schlußlied „O du fröhliche“ angestimmt. Nachdem der tosende Beifall verklungen war, sprach Wolfgang Schulz allen Beteiligten seinen Dank aus, erinnerte noch einmal an die Spendenfreude und Großherzigkeit der Besucher und lud sie zu einem kleinen Imbiß und Umtrunk ins Pfarrheim ein, denn der Reinerlös der Hutsammlung, sowie des Getränke- und Essensverkaufs wird der „Aktion Mensch“ mit einem symbolischen Scheck in einer Feierstunde am 12.1.2004 im Mechernicher Rathaus übergeben.
Resümee: Das Wohltätigkeitskonzert bot Chormusik auf hohem Niveau. Wieder einmal gilt Heinz Sistig, der mit seiner souveränen Gesamtleitung für vorweihnachtliche Glanzlichter in der Pfarrkirche St. Margareta sorgte, ein ganz besonderer Dank aller Musik- und Gesangsfreunde. Die Auswahl der Stücke erwies sich als sehr geglückt. Um dem Publikum eine möglichst große Bandbreite der Chormusik vorzustellen, gelangten Werke alter Meister der letzten Jahrhunderte, sowie Chorsätze zeitgenössischer Komponisten zu Gehör. Die Solisten Heinz Sistig, Josef Kaltwasser und Daniela Züll eroberten mit ihren wohltuenden Stimmen, die einfühlsam von den Pianisten Rainer Pütz und Udo Greuel begleitet wurden, die Herzen der Zuhörer, und sie gehörten zu den „Highlights“ bei diesem Konzert. Aber auch die Sängerinnen und Sänger bestachen mit ihrem beherzten Gesang, musikalischem Fingerspitzengefühl und einer sehr lebendigen Ausstrahlung. In der Moderation gelang den Sangesbrüdern Alfred Brell und Wolfgang Schulz eine Gratwanderung zwischen Humor, Nachdenklichkeit und dem Charme der alten Schule. Aber auch die Bläser aus Hürth-Gleuel boten eine hervorragende Leistung.
P.S.: Nach Abzug aller Unkosten kam ein ansehnlicher und erfreulicher Betrag von 800 € zustande, der in Kürze der „Aktion Mensch“ zugeführt wird.

VUSSEM. Über den Sankt Nikolaus ist ja so allerlei bekannt. Aber dass der heilige Nikolaus ein Seemann gewesen sein soll und der Sänger Freddy Quinn aus diesem Thema ein Lied bastelte, dass wissen viele Zuhörer erst seit dem Adventskonzert des Männergesangvereins Vussem am vergangenen Sonntagnachmittag.
Mit traditionellem Liedgut und weniger bekannten musikalischen Beiträgen unter dem Motto „Lieder und Texte zur Weihnachtszeit“ überraschten die Sänger unter der Leitung von Heinz Sistig ihr Publikum in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Margareta. Gemeinsam mit der Ökumenischen Bläsergruppe „Laudate“ aus Hürth-Gleuel unter der Leitung von Bernd Greiner hatten sich die Männer in den weinroten Uniformjacken um den Altar gruppiert. Immer im Wechsel erklangen von den beiden Formationen festliche Weisen, die Moderation übernahmen Alfred Brell und Wolfgang Schulz.
Unter der Leitung von Rainer Pütz sangen im mittleren Block des Konzerts der Kirchenchor St. Margareta (Vussem-Breitenbenden) und der Kirchenchor St. Rochus (Strempt). Klassisches von Bach („Wachet auf, ruft uns die Stimme“) erklang ebenso wie Romantisches von Felix Mendelssohn-Bartholdy („Hark! The herold angels sing“) oder Zeitgenössisches von Cesar Bresgen („O du stille Zeit“).Klavier und Akkordeon spielte Udo Greuel. Als Schlusspunkt gestalteten die Aktiven zusammen mit den Zuhörern „O du fröhliche, o du selige“, anschließend fand man sich im Pfarrheim zu einem gemütlichen Beisammen ein. Wie in den vergangenen Jahren erhob der Männergesangverein keinen Eintritt, doch bat er nach dem Konzert um Spenden. Diese Spenden und der Reinerlös aus dem Getränke verkauf werden der „Aktion Mensch“ zugute kommen. (kli).

Mechernich-Vussem – Die Pfarrkirche St. Margareta war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Sänger Alfred Brell und Wolfgang Schulz am Sonntagnachmittag das Publikum begrüßten. Für den Schirmherrn der Veranstaltung, Dr. Hans-Peter Schick, war zwar in der ersten Reihe noch ein Plätzchen frei gehalten worden, doch der Bürgermeister zog es vor, sich mit den Platzlosen zu solidarisieren und in hinterster Reihe stehen zu bleiben.
Musiker und Sänger spielten zugunsten der „Aktion Mensch“. Für sein Konzert hatte der Männergesangverein Vussem einige Mitstreiter gewinnen können. So war aus Hürth die Ökumenische Bläsergruppe „Laudate“ angereist. Darüber hinaus gastierte in der Pfarrkirche der Kirchenchor St. Margareta aus Vussem-Breitenbenden sowie der Kirchenchor St. Rochus aus Strempt.
Neben Weihnachtsliedern wie „Tochter Zion, freue dich“ oder „Maria durch ein‘ Domwald ging“ hatten die stimmgewaltigen Herren unter Leitung von Heinz Sistig auch einige ungewöhnliche Stücke im Gepäck. So beispielsweise eine Nummer von Freddy Quinn mit dem Titel „Sankt Niklas war ein Seemann“, eine Behauptung, die für viele Anwesende im Kirchenraum gänzlich neu gewesen sein dürfte.
Begleitet wurde der Männergesangverein von Udo Greuel, der sich mal am Klavier, mal am Akkordeon versiert zeigte. So beispielsweise eine Nummer von Freddy Quinn mit dem Titel „Sankt Niklas war ein Seemann“, eine Behauptung, die für viele Anwesende im Kirchenraum gänzlich neu gewesen sein dürfte. Begleitet wurde der Männergesangverein von Udo Greuel, der sich mal am Klavier, mal am Akkordeon versiert zeigte.
Mit weiteren Stücken wie „Liebe ist unendlich“, „Jerusalem“ oder dem „Hirtenlied“ und dem „Andachtsjodler“ stimmte der Männergesangverein die Zuhörer auf Weihnachten ein, so dass zum Schluss der gut zweistündigen Veranstaltung alle Anwesenden lauthals in den Klassiker „0 du fröhliche“ einstimmten.
Mit Bachs „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ – eröffneten die beiden Kirchenchöre im Mittelteil des Konzerts ihren Vortrag. Unter der Leitung von Rainer Pütz bot man festliche Gesänge von Mendelssohn, Frescobaldi, Händel und Greiner.
Die Zuhörer spendeten am Ende des Konzerts nicht nur lang anhaltenden Applaus, sondern auch manchen Euro für die „Aktion Mensch“.

(aus „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 11.12.03).
20. Samstag, 13.12.2003
Jahresabschlussfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen
Auf Einladung von Sbr. Peter Kruse, der Vorsitzender des nachfolgend aufgeführten Verbandes ist, war der MGV gerne nach Mechernich ins Uffzheim gekommen, um die Anwesenden bei ihrer Jahresabschlussfeier mit ein paar Liedvorträgen zu erfreuen. Es gelangten zum Vortrag die weihnachtlichen Lieder: 1. Hirtenlied, 2. Maria durch ein’ Dornwald ging, 3. Lasst uns lauschen heilige Engel, 4. Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung Udo Greuel und 5. gemeinsam gesungen: O du fröhliche.


Sonntag, 14. Dezember 2003
Seniorennachmittag in Vussem
Der diesjährige Seniorentag, der für weihnachtliche Stimmung sorgte, wurde wieder musikalisch von den Ortsvereinen gestaltet. Bürgervereinsvorsitzender Matthias Vogelsberg konnte wieder zahlreiche Senioren um 15 Uhr im festlich geschmückten Saal der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ begrüßen, obwohl weniger ältere Bürger als im vorigen Jahr erschienen waren. Vogelsberg sagte u. a. in seiner Ansprache: „Es ist für mich immer eine große Freude zu sehen, wenn sich hier ältere Leute zusammenfinden, um in froher Runde ihre Freude bei den Darbietungen zum Ausdruck zu bringen. Ich glaube, es ist für die heutige Zeit, wo Krieg und Auseinandersetzungen an der Tagesordnung sind, ein gutes Zeichen eines friedlichen Miteinanders, so wie es unter Menschen auch sein sollte. Möge dieses Miteinander nicht nur zur Weihnachtszeit andauern, sondern auch darüber hinaus“. Er schloss mit den Worten: „Ich wünsche den Akteuren ein gutes Gelingen bei den Aufführungen und den älteren Herrschaften viel Spaß an der Freud’“.
Die freundlichen Damen des Ortskartells servierten wieder leckeren Kuchen, gut belegte Schnittchen, starken und „bleifreien“ Kaffee, sowie diverse Getränke. Dabei wurde sich angeregt unterhalten.

Den ersten Auftritt bestritt nun der Kirchenchor, Ltg.: Rainer Pütz, mit weihnachtlichen Liedern, die hervorragend zur Geltung kamen und den Beifall der aufmerksamen Zuhörer verdiente.
Es folgte der Auftritt des frisch inthronisierten Prinzenpaares Hans-Hubert I. (Schmidt) mit seiner Ehefrau Rosi I., gefolgt von den Bambinis und der Junioren-Tanzgarde, die in ihren farbenfrohen Kostümen prächtig anzuschauen waren. Bei den anschließenden Tänzen bestachen besonders die Solo-Mariechen Dorothea Bootz von den Bambinis und Deborah Mießeler von den Junioren mit ihren Tanzeinlagen. Die stolzen Omas und Opas spendeten ihnen dafür anhaltenden Applaus. In einer gereimten Rede wandte sich das Prinzenpaar an sein närrisches Volk. Dann packte der Prinz seine Miniatur-Tröte (Piston) aus, und alle Nervosität, die ihn befallen hatte, war im Nu verflogen, als er die Lieder spielte „On wenn et Trömmelche jeht“ und „Emol Prinz ze senn“. Nach dem Saalausmarsch kam der „große“ und „kleine“ Auftritt der Flötengruppe. Die Älteren spielten fröhliche Weihnachtslieder zum Mitsingen, die Jüngeren zeigten bravourös, was sie schon gelernt hatten. Auch ein Singspiel hatte die Leiterin Resel Feyen wieder mit den Kindern einstudiert. Prasselnder Applaus war der verdiente Lohn für die gekonnten Vorträge. Die Kinder, besonders die Kleinen, waren stolz wie ein Köttel.
Nun trat der schwergewichtige MGV in Erscheinung und trug dazu bei, daß die weihnachtliche Stimmung mit nachfolgend vorgetragenen Liedern aufrecht erhalten wurde: 1. O Freude über Freude, 2. Hirtenlied, 3. Liebe ist unendlich, 4. Lasst uns lauschen heilige Engel, 5. Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung Udo Greuel und 6. als Schlusslied „O du fröhliche“, und alle stimmten mit ein.
Am Beifall merkte man, daß uns die Darbietungen gelungen waren. Zum Schluss spielte der Musikverein unter dem Dirigat von Prinz Hans-Hubert I. auf. Das hörens- und sehenswerte Programm war nun zu Ende. Der Organisator Matthias Vogelsberg wünschte allen noch einen gemütlichen Abend, frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr.
Samstag, 22. Dezember 2003
Ausstellungseröffnung „Einheimischer Künstler“ in Mechernich
Bereits zum 24. Male stellen ca. 30 einheimische und in der näheren Umgebung beheimatete Künstler ihre vielfältigen Kunstwerke in den Weihnachtsferien im Foyer des Gymnasiums „Am Turmhof“ aus. Organisiert wurde die Veranstaltung, die alljährlich eine große Resonanz findet, wieder von der Stadtverwaltung Mechernich (Frau Sampels) und unter tatkräftiger Unterstützung und Mitwirkung von Paul Weiermann, als Vertreter der Künstlerschaft. Die Palette der Werke reicht von Ölmalerei über Aquarelle, Tuschezeichnungen, Glasmalerei, Ikonen, Keramik, Puppen, Fotografien, Digitalbilder, Schnitzereien usw., wobei unterschiedliche Motive und Stilrichtungen vertreten sind.
Nun schon zum vierten Mal (1996/ 1998/ 2001/ 2003) hatte man den MGV 1892 Vussem eingeladen, um die Eröffnungsfeier gesanglich zu gestalten. Kurz nach 19 Uhr gab der Initiator Paul Weiermann den „Startschuss“, und der MGV begann mit den Liedern „Abend im Gebirge“ und „Swanee Ribber“ seine Gesangseinlagen. Franz-Josef Weiermann, ein Vetter von Paul und Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Sport, Städtepartnerschaften und Vereinsförderung, hieß alle Kunstfreunde, die zahlreich erschienen waren, herzlich willkommen. In seinen Ausführungen sagte er u. a.: „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, jungen Talenten, zum Teil noch unbekannten Künstlern, Gelegenheit zu geben, ihre Werke der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Gleichzeitig sollen die Besucher mit den Künstlern diskutieren, um dann die Möglichkeit des Ankaufs der ausgestellten Werke nutzen zu können. In der Hoffnung daß nicht nur die gezeigten Exponate Beachtung finden, sondern auch zum Erfolg der Künstler führen mögen, wünsche ich der Veranstaltung einen guten Verlauf“.
Nun hatte der MGV seinen zweiten Auftritt mit den Liedern „Slowenischer Weinstrauß“ (Solist: Philipp Fünfzig) und, in Anbetracht des bevorstehenden Weihnachtsfestes, „Das Hirtenlied“. Alle Vorträge, die bravourös zur Geltung kamen, erhielten vom Auditorium begeisterten Applaus.
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hatte nun das Wort ergriffen und sagte u. a. folgendes: „Die Veranstaltung ‚Einheimischer Künstler’ ist aus dem Kulturkalender Mechernichs nicht mehr wegzudenken und ist mittlerweile zur Tradition geworden.“ Er lobte besonders die Kreativität der Aussteller. „Als neutraler Beobachter kann man feststellen, daß die Ausstellung von Jahr zu Jahr an Qualität gewinnt. Ich appelliere an die Besucher, dieser Vernissage nicht nur Beachtung, Kritik oder Wohlwollen zu schenken, sondern beim Betrachten der Werke zu überlegen, ob nicht das eine oder andere Kunstwerk geeignet wäre, zur Verschönerung der Wohnung und zur Erbauung beizutragen oder vielleicht zu verschenken. Erfreulich ist, daß die Künstler eines ihrer Werke für die Tombola zur Verfügung stellen und davon 50% vom Losverkauf der ‚Aktion Mensch’ zugeführt wird. Die Zwischenbilanz der in diesem Jahr stattgefundenen Veranstaltungen hat mittlerweile die stattliche Summe von 120.000 € übertroffen! Ich würde mich freuen, wenn recht viele Leute durch ihr Erscheinen ihr Interesse an der Ausstellung bekunden würden. Denn Kunst ist das wahre Sehen!“ Man solle beim Betrachten innehalten und die Augen öffnen, um das Wesentliche wahrzunehmen, damit der Blick für die kleinen Dinge des Lebens geschärft sei. Mit dem Satz von Maxim Gorkij: „Wissenschaft ist der Verstand der Welt – Kunst ist ihre Seele!“, eröffnete er die 24. Ausstellung „Einheimischer Künstler“.
Nun trat Eric Arndt aus Mechernich mit seinem Keyboard in den Vordergrund und unterhielt Künstler und Gäste vortrefflich mit seinem gekonnten Spiel, währenddessen ein kleiner Umtrunk für eine kleine Spende gereicht wurde.
Samstag, 28. Dezember 2003
Geburtstagsfeier von Sbr. Bernhard Mießeler (70)

Heute, genau auf den Tag, am Fest der „Unschuldigen Kinder“, feierte unser Sbr. Bernhard Mießeler seinen 70. Geburtstag im Gasthaus „Zum Krebsbachtal“ in Breitenbenden. Dazu hatte er alle eingeladen, die ihm lieb und teuer sind, wie z. B. seine Familie, Verwandten, Freunde, Bekannten, früheren Arbeitskollegen, Schwimm- und Wanderclub, sowie den MGV 1892 Vussem.
Da ich über den Lebenslauf von Bernhard schon einmal ausführlich berichtet habe (siehe Chronik vom 28.12.1993 (60. Geburtstag)), will ich es diesmal mit einer Kurzfassung seiner Biographie bewenden lassen:
Bernhard wurde am 28.12.1933 in Breitenbenden geboren und 1940 eingeschult. Wenn auch die Jahre nach 1933 nicht sehr rosig waren, so konnte er aber trotz der Kriegswirren und Entbehrungen zu einem jungen, starken Mann heranwachsen. Nach der Volksschulentlassung im Jahre 1948 begann er ein Lehre bei der Deutschen Reichsbahn in Mechernich, die er 1951 erfolgreich beendete, um dann seinen Dienst in Köln anzutreten. Seit 1958 bis heute ist er glücklich mit derselben Frau verheiratet. Darauf legt er besonders großen Wert. 1959 musste er aus beruflichen Gründen den Wohnort nach Brühl verlegen. Nach langer Abwesenheit kehrt er 1978 mit Frau und Sohn zum Geburtsort zurück. Als Bundesbahnbeamter muss er fortan seinen Dienst bei der DB am Kölner „Eifeltor“ verrichten. Nach 47jähriger Dienstleistung beim selben Unternehmen tritt er 1995 in den verdienten Ruhestand.
Auch durch seine wegen regelmäßigen Probenbesuchs geschulte Stimme ist er zum Leistungsträger im 1. Baß geworden. Außerdem leistet er als 2. Schriftführer wichtige Vorstandsarbeit. Am 17. November 1990 wurde er während eines Konzertes für seine 25jährige Chortätigkeit mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Neben diesen Tätigkeiten übt er noch weitere Hobbies aus, z. B.: Schwimmen, Wandern, Radfahren, Fotografieren, gutes Essen und schöne Frauen (Angeber!).

Zum Fest: Nach einem Begrüßungstrunk, den die Gäste zu sich genommen hatten, eröffnete der Chor, der fast vollständig erschienen war, kurz vor 19 Uhr frohgelaunt mit dem „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren Ist“ das Geburtstagsständchen. Im Anschluss gratulierte unser Vorsitzender Willi Schütt im Namen der Sänger und wünschte dem Jubilar noch viele Jahre bei bester Gesundheit im Kreise seiner Familie und in unserer Singgemeinschaft. Als Geschenk überreichte er ihm einen Karton mit edlem Moselwein. Anschließend sang der MGV aus seinem Repertoire die Lieder „Sonntag ist’s“ und „Abend im Gebirge“. Die Festgäste belohnten diese Vorträge mit herzlichem Applaus. Nachdem Bernhard sich bei den Sängern bedankt hatte, wandte er sich an seine Gäste mit folgenden sinngemäßen Worten: „Liebe Freunde! Ich freue mich, daß Ihr meiner Einladung so zahlreich gefolgt seid und heiße Euch alle herzlich willkommen. Sehr gerührt bin ich über Eure schönen Geschenke, lieben Aufmerksamkeiten und die vielen Glück- und Segenswünsche, die Ihr mir heute, an meinem Ehrentag, dargebracht habt. Dafür möchte ich mich ganz besonders herzlich bedanken. Bedanken möchte ich mich aber auch bei meiner holden Gattin für ihre liebe Fürsorge in all unseren gemeinsamen Ehejahren. Mein ganzer Stolz ist aber mein Sohn Toni.“ Was? Sohn Toni, fragt man sich da. Hat er etwa noch einen unehelichen Sohn neben der Bahn, von dessen Existenz wir nichts wissen? Aber der Irrtum war schnell aufgeklärt. In seiner überschwenglichen Freude und Nervosität hatte er den Namen seines Bruders erwähnt. Der richtige Name seines Sohnes ist natürlich Wolfgang.
Nachdem er seine Gäste namentlich vorgestellt hatte, eröffnete Bernhard das Büfett, das seitlich im Vorraum aufgebaut war, und wünschte allen einen guten Appetit. Der Wirt und Büfettier Walter Pütz versorgte jeden Gast persönlich nach dessen Wünschen. Die Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ ist weit und breit bekannt für ihre gut bürgerliche Küche. Aber auch die Kellnerin Melanie, Sbr. Hans Nellesens Tochter, sorgte dafür, daß stets ein volles Glas zur Hand war.

Nach dem Abendessen ging es weiter im Programm. Der MGV stellte sich wieder in Positur, und mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel gelangten die Shanties „Das Gorch-Fock-Lied“, „Old Mauhie“ und „Finster war die Nacht“ zum Vortrag.
Für diese Darbietungen wollte die Begeisterung der Anwesenden kein Ende nehmen. Es folgte nun ein Saaleinmarsch für den bekannten Büttenredner Jakob Mießeler, ein Vetter von Bernhard. Bei seinen Vorträgen und Witzen wurden die Lachmuskeln und Zwerchfelle stark strapaziert. Einen Witz, den ich ausnahmsweise in Erinnerung behalten habe, möchte ich deshalb gerne noch einmal zum Besten geben: Kommt ein Mann nach Hause. Er hat neue Schuhe gekauft und gleich anbehalten. Er stolziert hin und her und fragt seine Frau: „Fällt Dir nichts an mir auf?“ Sie schüttelt mit dem Kopf und antwortet: „Nein, siehst aus wie immer!“ Da kommt ihm die Idee, sich ganz auszuziehen bis auf die Schuhe. Nun sagt er zu seiner Frau: „Fällt Dir denn jetzt etwas auf?“ „Nein!“ sagt sie, „Er hängt wie immer schlapp herunter.“ Sagt er zu ihr: „Der schaut sich die neuen Schuhe an.“ Sagt sie: „Dann hättest Du Dir besser einen neuen Hut kaufen sollen!“ – Wohl dem, der solch einen Büttenredner in der Verwandtschaft hat.
Nun ging es Schlag auf Schlag. Einige Gäste brachten die Leute im Saal mit ihren Vorträgen zum Toben. Darunter war auch Bernhards Bruder Toni, der u. a. Ortsvorsteher von Sötenich ist und als Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat von Kall sitzt. Mit seinen Beiträgen „Ich wünsch’ Dir eine gute Zeit“ und „So ein Scheiß“ erntete er viel Beifall. Oberstudienrat i. R. Alois Jansen hatte die guten und weniger guten Eigenschaften von Bernhard zum Thema gemacht, wobei die guten in der Endabrechnung überwogen. Sbr. Wolfgang Schulz überzeugte mit seinem Gesang vom „Blömche“ Der Jubilar durfte „dat Blömche“ von allen Seiten anschauen, daran riechen, es streicheln, begießen und knutschen. Letztendlich durfte er es doch behalten, ohne es zu bezahlen. Erwähnenswert ist auch der Vortrag von Heinz Moos, der so manches Anekdötchen zu erzählen wusste.
Wenn man nun alle Darbietungen zusammenfasst, so kann man ohne zu übertreiben sagen, daß Bernhards Geburtstagsparty ein gelungener, bunter und gemütlicher Abend war, der seinesgleichen sucht. Alles niederzuschreiben, würde mit Sicherheit den Rahmen dieser Chronik sprengen. Deshalb will ich meinen Bericht mit Bernhards Wahlspruch beenden, der da lautet:
Alt machen nicht die vielen Jahre.
Alt machen nicht die grauen Haare.
Alt ist, wer den Mut verliert
und sich für nichts mehr interessiert!
24. Sylvester, 31.12.2003
Geburtstagsständchen für Sbr. Klaus Bernitt (50) in Eiserfey
Weil Ruth alles still und heimlich organisiert und vorbereitet hatte, war es für ihren Ehemann Klaus eine große Überraschung, als am frühen Sylvestermorgen gegen 10 Uhr 18 Sänger auf der Matte standen und Einlaß begehrten, damit sie mit einem Ständchen dem Jubilar zu seinem Wiegenfeste gratulieren konnten, denn heute, genau auf den Tag vor 50 Jahren, erblickte Klaus das Licht der Welt.

Zuerst wurde der „Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“ angestimmt. Danach erfolgte die Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren 1. Vorsitzenden Willi Schütt, der ihm u. a. für seinen weiteren Lebensweg alles Gute, beste Gesundheit und Gottes Segen
wünschte, damit Klaus noch viele Jahre in unserem MGV mitwirken kann. Mit den Liedern „Sonntag ist’s“ und „Slowenischer Weinstrauß“, Solist: Philipp Fünfzig, wurde nun das Ständchen fortgesetzt, wofür die Gäste respektvoll Beifall spendeten.

Zwischendurch konnte man sich an dem bereitstehenden Imbiss bedienen, der aus frischen Brötchen bestand, die reichlich mit Aufschnitt belegt waren. Zum Nachspülen wurde gut gekühltes Pils und Kölsch vom Fass serviert. Nun war unser Akkordeonspieler Udo Greuel wieder gefragt,
der bei den Shanties „Finster war die Nacht“, „Old Mauhie“ und „Das Gorch-Fock-Lied“ den Gesang des Chores unterstützte. Da noch ein Geburtstagskind unter uns weilte, nämlich Sbr. Franz Sebastian, der heute 66 Jahre alt geworden war, stimmte ich die Trinklieder „Seht Ihr des Bieres hellen Schein?“ und „Dort wo man Bier trinkt“ an. Die obligatorische Flasche wird bei der nächsten Probe nachgereicht, versprach Franz unter Zeugen.
Als ich Klaus fragte, ob er wirklich nichts von unserem Vorhaben geahnt hätte, sagte er zu mir: „Ich habe nur gedacht: ‚Was machst du, wenn die Sänger tatsächlich trotz des Sylvestertages gratulieren kommen? Hast du dann genug Getränke im Haus?’ Ruth hat mich zwar beruhigt und gesagt, für den Fall würde schnell etwas besorgt, das wäre gar kein Problem. Weil mein Fensterplatz wohlweislich besetzt war, musste ich mich in eine Ecke setzen, damit ich sie beim Ausräumen des Wohnzimmers nicht behinderte, und Stehtische wurden hinein gestellt. Angeblich hätte sich Besuch von Freunden und der Nachbarschaft angesagt, was ja auch stimmte. Ich ahnte noch immer nichts. Deshalb ist Euch der Überraschungseffekt sehr gut gelungen!“ Die große Freude darüber konnte man an seinem Gesichtsausdruck erkennen, denn wir waren in diesem Hause herzlich willkommen. Mittlerweile war es Mittagszeit geworden und die Gratulationsschar immer größer geworden, so dass die Sangesbrüder nach und nach Platz machten und sich verabschiedeten.
Lieber Klaus! Auch der Chronist möchte es nicht versäumen, Dir an dieser Stelle mit folgendem Reim zu gratulieren:

Nun folgt noch ein kleiner Ausschnitt des selbst verfassten Lebenslaufes von Klaus:
Klaus: Ein neuer „alter Sack“!
Frohen Mut und heiteren Sinn,
vielleicht sogar ein Lotteriegewinn.
Doch, auch wenn Dir ein solcher nicht beschert,
wünsch ich Dir Gesundheit vor allem, weil sie noch mehr wert!
Darauf will ich mein Glas erheben:
Ein dreifaches Hoch und Du sollst lange leben!

An Sylvester 1953 ging in Westsachsen, genauer in der Stadt Leipzig, ein Stern auf: Klaus kam auf die Welt. Er strampelte sich so durchs Leben so gut es halt in der sowjetisch besetzten Zone ging. Machte erfolgreich eine Lehre und ging viele Jahre auf Montage. So reiste er hin und her. Knallte manchmal an die „Mauer“ und wurde nach Meinung der herrschenden Kommunisten aufmüpfig. Honecker konnte ihn nicht mehr ertragen und warf ihn und seine Familie 1988 raus. Nach einigen Irrwegen landete Klaus samt Anhang in Eiserfey. Bei einem Volksfest stellte Werner Borker Klaus unserem Dirigenten Heinz Sistig vor. Und so hatte der MGV einen neuen Sänger.
Heute noch hofft Klaus, der schon mal schief singt und einen musikalischen Profi bei den Chorproben neben sich hat, daß er das nächste Mal wiederkommen darf. Er freut sich jedes Mal auf die Jungs und wünscht sich, daß sie ihn noch lange ertragen können.
Gut Spaß, gut Schluck, gut Lied. Klaus.
25. Montag, 12.01.2004
Übergabe der Spende für die „Aktion Mensch“

(aus „Bürgerbrief der Stadt Mechernich“ vom 23.01.04).
26. Freitag, 16.01.2004
Jahresabschlussfeier des MGV im Pfarrheim
Die Jahresabschlussfeier, war deshalb vom 9. auf den 16. Januar verlegt worden, weil Udo Greuel an diesem Tag verhindert war (Tanzmusik). Und das war gut so! Denn was wäre eine JAF ohne Udo? Aber dazu mehr im Anschluss. Zunächst konnte unser Vorsitzender 25 Sänger und unseren Dirigenten Heinz Sistig begrüßen. Darunter war auch unser altgedienter Sänger Bertram Berners, der nach einjähriger Auszeit wieder aktiv am Singen teilnimmt. Es fehlten durch Krankheit Peter Gülden (Beckenanbruch); Werner Borker hatte eine wichtige Versammlung, und Ehrenvorsitzender Peter Dreesen feierte inoffiziell an diesem Tag das Fest der Goldenen Hochzeit mit seiner Frau Anni (16.01.1954 standesamtlich). Dazu gratulierten Abordnungen vom Ortskartell, TSV Feytal und MGV, die einen gut gefüllten Frühstückskorb überreichten.
An die Grüne Hochzeit kann ich mich noch gut erinnern, denn als 16jähriger konnte man den Alkohol noch nicht so gut vertragen. Unser damaliger Schriftführer Franz-Josef Linden hatte dazu folgenden Eintrag in das Vereinsbuch getätigt: „Am Samstag, den 23. Januar 1954 feierten die Eheleute Hermann und Margarete Schmidt ihre Goldene Hochzeit. Anlässlich dieses Festes war unser Gesangverein in Breitenbenden und brachte dem Jubelpaar, das 43 Jahre in Vussem gewohnt hatte (Anm. d. Chronisten: in meinem Elternhaus Trierer Str. 33), mit einigen Liedern ihren Glückwunsch dar. Unsere Lieder wurden von dem geehrten Paar und der Bevölkerung von Breitenbenden mit voller Genugtuung entgegengenommen. Im Anschluss an diese Feierstunde zogen wir gemeinsam nach Vussem zurück, wo wir unserem Sbr. Peter Dreesen mit derselben Ehre unseren Glückwunsch zu seiner Grünen Hochzeit brachten.“
Außerdem konnte Willi Schütt meinen Bruder Albert willkommen heißen, der für besondere Verdienste bei der Herstellung der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ eine Einladung erhalten hatte. Schütt betonte in seiner Ansprache u. a., daß das verflossene Jahr wieder eine Fülle von Veranstaltungen aufwies, die alle in dieser Sängerzeitung nachzulesen seien. Er bedankte sich dafür bei den Brüdern Michel und Albert Wielspütz, die viel Zeit und Mühe in diese aufwendige Arbeit investiert hatten. Begeisterter Applaus brandete nun auf, als Willi unseren Chorleiter Heinz Sistig sowie Udo Greuel für deren beispielhaften Einsatz im MGV lobte. Durch sie habe die Sangeskunst unseres Chores bei den Mitbürgern und Musikfreunden des Umlandes hohes Ansehen erworben. Zum Dank überreichte er Heinz und Udo in einem Kuvert einen bescheidenen Unkostenbeitrag.
Da einige Sänger seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, knurrte ihnen der Magen fürchterlich und „hing auf Halbmast“. Deshalb eröffnete der Vorsitzende schleunigst das Büfett, das Hans Klinkhammer hervorragend organisiert und zubereitet hatte, nämlich mein Leibgericht „Decke Bonne möt Speck, Grompere on Kasseler“. Als Nachtisch gab es „Pudding am Köetsche“.


Als alle gesättigt waren, ging es weiter im Programm. Klaus Bernitt trat als Erster ans Rednerpult und wusste mit seinem in sächsischer Sprache gehaltenen Vortrag über den ehemaligen DDR-Volkswagen „Trabbi“ sehr zu gefallen. Jedenfalls bekundeten dies die Sangesbrüder mit ihrem begeisterten Applaus. Nun betrat Udo Greuel den Pfarrsaal. Er verkörperte mit seinem Outfit einen „Bergischen Bauern“, der bei seinen Witzen das „R“ rollen ließ. Diese Rede, die er eigens für diesen Abend geschrieben hatte, könnte er bei jeder Karnevalssitzung vortragen. Die Sangesbrüder krümmten sich vor Lachen und ließen den Freudentränen freien Lauf.
Die vierte Auflage der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ wurde nun verteilt, und man konnte beobachten, daß einige Sänger beim Durchblättern schmunzelten. Das war für den Chronisten und den Redakteur ein positives Zeichen, und bestätigte ihnen, daß das Werk wieder gelungen war. Aber auch das Singen kam nicht zu kurz. Da wir ja in der fünften Jahreszeit sind, wurde der neu einstudierte Karnevalshit von den „Buren“: „Rut, rut, rut sen de Ruse“ vorgetragen. Es folgten 3 Shanties mit Akkordeonbegleitung von Udo, der nachher noch einige Lieder zum Besten gab.

Liebe Sangesbrüder! Wir können froh sein, daß wir ein so großes Super-Multitalent in unseren Reihen haben, um den uns andere Vereine gewiss beneiden. Deshalb sei ihm auch von dieser Stelle aus für seine Uneigennützigkeit und seinen Aufwand, den er für den MGV hat, herzlich gedankt. Doch auch Klaus Bernitt muss ich lobend erwähnen, der sich gut in unseren Club eingelebt hat und sich in unserer Gemeinschaft wohlfühlt. Seine spontane Hilfsbereitschaft zeichnet ihn aus. Er fackelt nicht lange, er packt an. Solche Männer braucht der MGV. Denn eine Vereinigung kann nur stabil werden und bleiben, wenn jedes Chormitglied das Gefühl haben kann, von jedem anderen Sänger gleichwertig und gleichberechtigt akzeptiert und respektiert zu sein.

Langsam ging ein schöner Abend zu Ende, der gewiss der guten Kameradschaft dienlich war.
Dienstag, 20. Januar 2004
Geburtstagsfeier mit unserem fördernden Mitglied Helmut Fischer (80)


Anlässlich seines 80. Geburtstages hatte der Jubilar es sich nicht nehmen lassen, u. a. auch die Sänger des MGV in die Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ in Breitenbenden einzuladen. Kurz nach 18 Uhr nahm der Chor Aufstellung und eröffnete die Feier mit dem Lied „Geburtstagsständchen“. Danach erfolgte die Gratulation und die Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden. Anschließend wurde das Ständchen mit den folgenden Liedern fortgesetzt: 1. Abend im Gebirge, 2. Abendlied, 3. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, 4. Wir wollen zu Land ausfahren, 5. Heija Safari und 6. Finster war die Nacht,
wobei die letzten 3 Gesangsstücke von Udo Greuel am Akkordeon begleitet wurden. Der Jubilar und die große Gästeschar, denn die „Hütte“ war gerammelt voll, wussten diese Darbietungen mit viel Applaus zu würdigen. Es spielte nun der Musikverein, der schon in den Startlöchern stand, derweil die Sänger im Nebenraum der Gastwirtschaft Platz nahmen und sich die dargebotene, wohlschmeckende, deftige Gulaschsuppe zu Gemüte führten. Dazu gab es reichlich frisch gezapftes Bier vom Fass und alkoholfreie Getränke. Als der Jubilar kurz darauf erschien, um sich nach unserem Wohlbefinden zu erkundigen, wurden ihm zur Ehre einige Trinklieder angestimmt und auf sein Wohl mit vollen Gläsern angestoßen. Im Laufe des Abends traten noch die Theatergruppe aus Frohngau und „Die zwei Schöne“ Charli und Lau von der Mundartgruppe Bad Münstereifel auf, die zusätzlich für Heiterkeit und gute Laune sorgten.
Aus seinem bewegten Lebenslauf erfolgt nun ein kleiner Ausschnitt, denn ein langer Irrweg führte Helmut schließlich und endlich nach Vussem: Der Jubilar erblickte am 20.01.1924 in Siegburg das Licht der Welt. Mit 18 Jahren wurde er zum Militärdienst eingezogen und erhielt eine Ausbildung zum Fallschirmjäger. Im Dezember 1944 kam er in der Ardennenschlacht zum Einsatz, die vom Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, deshalb auch Rundstedt-Offensive genannt, geführt wurde. Vor diesem verzweifelten und aussichtslosen Kampf und der Übermacht der alliierten Truppen, bei dem viele seiner Kameraden sinnlos ihr Leben ließen, musste seine Einheit, die in St. Vith stationiert war, die Flucht ergreifen. Nach tagelangen Märschen kamen sie nach Vussem und suchten eine Unterkunft. Darunter war auch Helmut Fischer, der mit anderen Soldaten Quartier bei der Familie Theodor Herrmanns (mit Beinamen Dollefesse) in der Mühlengasse (heute Keilbergweg) bezog. Bald lernte er die ältere Tochter des Hauses kennen, die aber zunächst nichts von ihm wissen wollte. Aber Helmut, der gerade 21 Jahre alt geworden war, blieb hartnäckig, denn die schwarzhaarige Klara hatte es ihm angetan. Weil aber die Westfront immer näher rückte, musste Helmut mit seiner Einheit weiterziehen. Beim Abschied sagte er: „Mädchen, ich komme wieder.“ Das war 3 Monate vor der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Wenige Wochen später geriet Helmut in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam in eines der berüchtigtsten Gefangenenlager bei Andernach. Von der sogenannten „Hungerwiese“ gelangte er in französische Gefangenschaft. Hier lernte er verschiedene Lager in der Bretagne von innen und außen kennen. Schließlich wurde er in Brest einer Bauernfamilie zugeteilt, die ihn in der Landwirtschaft beschäftigte. Nach dem Zusammenbruch der Deutschen Wehrmacht war für Helmut der Krieg noch lange nicht zu Ende. Gut drei Jahre sollte es noch dauern, bis er aus der Gefangenschaft entlassen wurde.
Am 2. Oktober 1948 stand der ehemalige Herbergssucher wieder vor der Tür der Familie Hermanns. Die Wiedersehensfreude war groß, besonders bei seiner Angebeteten, denn er hatte Wort gehalten. Bereits 1949 heiratete er seine Klara, die ihm nach und nach vier Kinder schenkte. Die Kenntnisse, die er in der Gefangenschaft erworben hatte, konnte er nun in der Ackerschaft seiner Schwiegereltern umsetzen. Ab 1950 baute er in Vussem als Versicherungskaufmann eine Vertretung der „Allianz“ auf, die letztendlich in eine „General-Agentur“ überging und später nach Mechernich ausgelagert wurde.

Schon im Januar 1952 wurde er aktives Mitglied des MGV und sang dort die 2. Tenorstimme. Im Jahre 1956 wählte man ihn zum Schriftführer. Dieses Amt bekleidete er bis Ende des Jahres 1961. Dann zwang ihn sein Beruf, den er vorwiegend abends ausüben musste, die Gesangstätigkeit einzustellen. Er blieb aber dem MGV als förderndes Mitglied bis zum heutigen Tag aufs engste verbunden.
Anlässlich des 110jährigen Gründungsfestes des MGV im Jahre 2002 erhielt er für seine 50jährige Treue und Mitgliedschaft von unserem Vorsitzenden eine Urkunde ausgehändigt. Schon im Januar 1952 wurde er aktives Mitglied des MGV und sang dort die 2. Tenorstimme. Im Jahre 1956 wählte man ihn zum Schriftführer. Dieses Amt bekleidete er bis Ende des Jahres 1961. Dann zwang ihn sein Beruf, den er vorwiegend abends ausüben musste, die Gesangstätigkeit einzustellen. Er blieb aber dem MGV als förderndes Mitglied bis zum heutigen Tag aufs engste verbunden. Anlässlich des 110jährigen Gründungsfestes des MGV im Jahre 2002 erhielt er für seine 50jährige Treue und Mitgliedschaft von unserem Vorsitzenden eine Urkunde ausgehändigt.
Trotz vieler Schicksalsschläge und Gesundheitsprobleme ließ er den Mut nicht sinken. Deshalb wünschen wir ihm auf seinem weiteren Lebensweg noch viele Jahre bei bester Gesundheit in seinem Familienkreis und hoffen, daß er uns noch lange als inaktives Mitglied erhalten bleibt.
Samstag, 31. Januar 2004
Seniorentag in Breitenbenden
Karnevalistisch geprägt war wieder der diesjährige Seniorentag in der Breitenbender Gaststätte „Zum Krebsbachtal“. Neben zahlreichen Senoras und Senors, die das 60. Lebensjahr erreicht haben, konnte die neu gewählte Bürgervereinsvorsitzende Silke Altendorf, die auch durch das Programm führte, viele Ehrengäste begrüßen: stellvertretender Bürgermeister der Stadt Mechernich Peter Wassong, Kreistagsabgeordneter Matthias Vogelsberg, Stadtverordneter Johannes Wennrich, Ortsvorsteher Jörg Lodzinsky und Dechant Erik Pühringer, der sich erst kürzlich als neue Tollität Prinz Erik I. unter dem Motto „Heute feiern ohne Sorgen, denken wir an Gott und morgen“ inthronisieren ließ.
Die älteren Herrschaften ließen sich mit Kaffee und Kuchen, der von den Damen des Ortskartells serviert wurde, verwöhnen. Mit großem Gefolge war das Eiserfeyer Dreigestirn erschienen: Prinz Volker I. (Grimm), Jungfrau Wilhelmine (Willi Molitor) und Bauer Christian (Harperscheidt). Die Tanzgarden der „Feytaler Jecken“ zeigten ihr Können und wurden dafür mit viel Beifall belohnt.
Der stimmgewaltige MGV 1892 Vussem durfte natürlich auch nicht fehlen. Für unseren Auftritt mit den lustigen Liedern: 1. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein in Eurem Keller liegen?, 2. Im Brauhaus „Zur kupfernen Nase“, und 3. der neue Karnevalshit „Rut, rut, rut sen die Ruse“, der von den Anwesenden im Saal freudig mitgesungen und mit geschunkelt wurde, gab es Zustimmung und begeisterten Applaus.
Aber auch das Vussemer Prinzenpaar Hans-Hubert I. (Schmidt) und seine Frau Rosi I. gaben sich die Ehre. Als der Prinz auf seiner Trompete im Miniformat einige Karnevalsschlager spielte, wurde er dafür stürmisch gefeiert. Die Darbietungen der Vussemer Tanzgarden waren perfekt, und als Belohnung gab es herzlichen Beifall. Auch Susi Quednaus Büttenrede fand Gefallen bei den Senioren. Alles in allem war es ein fröhlicher Seniorentag, der dem älteren Semester und den Akteuren viel Spaß und Freude bereitet hat.
Jahresrückblick:
Liebe Sangesbrüder,
das Jahr 2003 ist nun Vergangenheit, obwohl das 111. Geschäftsjahr des MGV noch nicht beendet ist. Trotzdem heißt es jetzt wieder über das verflossene Jahr Bilanz zu ziehen und Rückschau zu halten. Man sollte aber auch nachdenken über das, was man im Laufe des Jahres falsch gemacht hat und heute vielleicht anders bzw. besser machen würde.
Das vergangene Jahr hatte wieder eine ganze Menge an Veranstaltungen zu bieten, an denen der MGV erfolgreich teilgenommen hat. Zwei „Highlights“ möchte ich dennoch einmal ganz besonders hervorheben:
1. Das Kurkonzert in Heimbach stand wieder auf einem überdurchschnittlichen Niveau und bot einen facettenreichen Querschnitt mit Titeln aus vielen verschiedenen Stilrichtungen und Epochen sowie mit Liedgut aus einigen Ländern der Erde. Das Publikum war begeistert von den Darbietungen und der Präsentation des Chores.
2. Das vorweihnachtliche Konzert in unserer Pfarrkirche war eine Sternstunde der Chormusik und eine stilvolle Werbung für den Chorgesang des MGV und des Kirchenchores. Aber auch die einfühlsamen Vorträge der Bläsergruppe aus Hürth waren hörenswert. Die Zuhörer wussten die Vorträge mit wohlwollendem Applaus zu würdigen.
Den größten Anteil an diesen positiven Erlebnissen bei den Veranstaltungen hatte zweifelsohne unser Chorleiter Heinz Sistig, der uns unermüdlich in den Proben anspornte und die nötigen „Flötentöne“ beibrachte. Udo Greuel muß ich lobend erwähnen, weil er an den Tasteninstrumenten für die nötige Stütze beim Chorgesang sorgte. Den Männern vom Vorstand, mit unserem rührigen Vorsitzenden Willi Schütt an der Spitze, sind wir zu Dank verpflichtet. Sie schufen die Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf bei den Auftritten.
Liebe Sangesbrüder,
nach diesem erfolgreichen Jahr wird auch in Zukunft Auftrag und Verpflichtung des MGV sein, die Leistungsfähigkeit auf hohem Niveau zu halten und nach Möglichkeit noch auszubauen. Vielleicht gelingt es uns doch noch einige jüngere Sänger für diese sinnvolle Aufgabe zu finden. Denn wenn man die folgende Statistik sieht, muß man sich schon um den Fortbestand des MGV Sorge machen. Das errechnete Durchschnittsalter der 27 Sänger beträgt zur Zeit 61,5 Jahre und setzt sich wie folgt zusammen:

Wir sind alte Knacker geworden. Aber andere Vereine wie z. B. der MGV Kommern stehen noch viel schlechter da. Sein Durchschnittsalter beträgt bereits 66 Jahre. Dennoch sollten wir diesbezüglich die Hoffnung nicht aufgeben. Erfreulich ist, daß Heinrich Steffens aus Lorbach, geb. am 24.3.1949, sich wieder aktiv am Chorgesang beteiligt. Er sang schon einmal 1982 – 1987 im 2. Tenor. Aber wegen beruflicher Veränderungen musste er seine Singetätigkeit einstellen, blieb aber dem Verein als inaktives Mitglied stets gut gewogen. Herzlich willkommen auch von dieser Stelle aus.
Erwähnenswert sei noch, daß die Aktivitäten des MGV 1892 Vussem in unserer von der Hast des Alltags geprägten Zeit, überall wo wir aufgetreten sind, als besonders wohltuend empfunden wurden. Sie sollen auch künftig letzten Endes dem Ziele dienen, unsere materiell eingestellte Welt mit dem Erleben kultureller Werte etwas erträglicher zu machen.
In der Hoffnung, daß Euch das Lesen der neuesten Ausgabe unserer Sängerzeitschrift „Haste Töne“ wieder viel Freude macht, wünschen wir, der Chronist Michel und der Redakteur Albert, Euch und Euren Familien ein friedvolles, gesegnetes und gutes neues Jahr.
