Die Jahre 2005 – 2006

Samstag, 19. März 2005

Messfeier mit anschließender Jahreshauptversammlung.

Wie alljährlich fand vor der JHV die traditionelle Messfeier für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem statt, verbunden mit der Familienmesse des ganzen Pfarrverbundes am Vorabend des Palmsonntags. Dementsprechend war der Gottesdienst sehr gut besucht. Die Kinder waren eingeladen zunächst in den alten Pfarrsaal zu kommen. Hier wurden sie ihrem Alter entsprechend in die Geschehnisse des Palmsonntages eingeführt. Der erste Teil der heiligen Messe, nämlich der Wortgottesdienst für die übrigen Teilnehmer, fand natürlich wie gewohnt in der Kirche statt. Zur Gabenbereitung zogen dann die Kinder mit ihren Palm- und Buchsbaumzweigen in einer feierlichen Prozession in die Kirche ein. Der Gottesdienst wurde von Dechant und Pfarrer Pühringer zelebriert, unter der gesanglichen Mitwirkung des MGV Vussem, der folgende Choräle aufführte: 1. Noch lag die Schöpfung formlos da (aus der Schubertmesse), 2. Heilig (altrussischer Kirchengesang, Bearbtg.: Quirin Rische), 3. Vater unser, von Gotthilf Fischer, 4. Dank am Abend, Text: Ludwig Mohrbacher, Melodie: Robert Pracht.

Als energischer, vorausschauender Dirigent hatte Heinz Sistig diese nicht allzu strapazierenden Stücke ausgesucht. Und so stellten an diesem Abend disziplinierte Sänger ihr erstaunliches, gesangliches Niveau unter Beweis. Butterweich bauten die Bässe den Tenören ein stabiles, rhythmisches Grundgerüst, das sich dem homogenen Gesamtklang jederzeit von der Dynamik her anpasste. Alle Choräle wurden zusätzlich noch vom Organisten Rainer Pütz fachmännisch begleitet. Am Ende der schön gestalteten Liturgie blieb dem Zelebranten und den Gottesdienstbesuchern gar nichts anderes übrig, als dem Chor für seine gesanglichen Darbietungen herzlich zu danken, denn ein kräftiger Applaus war dieser Musikgenuss allemal wert. Es ist noch nachzutragen, daß ein Sbr. den Text beim Lied „Heilig“ verwechselte und statt „Hosanna in der Höhe“  „Oh Hanna in der Höhe“ voller Inbrunst sang.

Auszüge aus dem Protokoll der JHV:

Um 20:15 Uhr eröffnete unser 1. Vorsitzender Willi Schütt die JHV in der „Schneidmühle“, zu der immerhin 23 aktive Sänger sowie drei inaktive Mitglieder (Peter Schneider, Richard Eversheim und Hans-Hubert Schmidt) erschienen waren.

1.) Nach der Begrüßung der Anwesenden, insbesondere unseres Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, sowie unseres Dirigenten Heinz Sistig, dem der Präsident unser aller Dank für seine hervorragende Arbeit aussprach, wurde zunächst eine Schweigeminute für unser kürzlich verstorbenes Mitglied Marianne Dreesen, *1923  †2005, eingelegt. Seit 1991 war Frau Dreesen Mitglied unseres Vereins. Auch ein Vertreter des Kölner Stadt-Anzeigers war erschienen, um vornehmlich über die Neuwahl des Vorstandes zu berichten. Nachdem keine Einwände gegen den vorgesehenen Ablauf der JHV vorgebracht wurden, ging man zur Tagesordnung über.
Im einzelnen wurden folgende Punkte erörtert:
2.) Unser Schriftführer Wolfgang Schulz las zunächst die Niederschrift der JHV vom 7.3.2004 vor, gefolgt vom

3.) Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2004/2005.

4.) Danach erfolgte der Kassenbericht unseres 1. Kassierers Fritz Pütz, der ein kleines Plus von €57,89 vermelden konnte.

5.) Im Vorfeld war die Kasse von den Kassenprüfern Klaus Bernitt und Michael Wielspütz durchleuchtet worden. Letzterer attestierte in seinem amüsanten Bericht eine ordnungsgemäße und korrekte Buchführung und bat um Entlastung des Vorstandes, die einstimmig gewährt wurde.

6.) Nun stand die Neuwahl des Vorstandes an. Als Wahlleiter wurde einstimmig Matthias Vogelsberg eingesetzt, der sich für das in ihn gesetzte Vertrauen bedankte.

7.) Er schlug vor, den alten Vorstand komplett wiederzuwählen. Dieser Vorschlag wurde von der Versammlung angenommen. Vogelsberg wünschte dem so bestätigten Vorstand alles Gute für die weitere Vereinsarbeit, worauf Willi Schütt seinen Vorstandskollegen für die gute Zusammenarbeit dankte. Diesem Dank schloss sich unser Chorleiter Heinz Sistig an, der im übrigen nichts weiter zu sagen hatte, als die Probleme mit dem mangelnden Probenbesuch anzuprangern. 8.) Als Kassenprüfer für das Geschäftsjahr 2005/2006 wurden Hans Klinkhammer, Hans-Hubert Schmidt und als Ersatz Rainer Gottschlich gewählt.

Der alte und neue Vorstand stehend von links: Ehrenvorsitzender Peter Dreesen, 2. Vorsitzender Udo Greuel, Notenwart Alfred Brell, 2. Schriftführer, Bernhard Mießeler, 2. Kassierer Hans Nellesen; sitzend von links: 1. Vorsitzender Willi Schütt, 1. Schriftführer Wolfgang Schulz, 1. Kassierer Fritz Pütz.

9.) Beabsichtigte Veranstaltungen:
Die Einladung des MGV „Liederkranz“ 1910 Ripsdorf zu dessen 95jährigen Bestehen am 29.05.2005 musste abgesagt werden, weil sieben Sänger an diesem Tag wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht teilnehmen können, und wir deshalb nicht singfähig sind. Inwieweit wir wieder ein Kurkonzert in Heimbach gestalten können, ist noch ungewiss. Unsere Emslandtour vom 26. bis 28. August 2005 steht. Insgesamt sind bis jetzt 42 Mann angemeldet.

10.) Verschiedenes:
Willi Schütt will keine Krankenbesuche mehr machen. Er möchte sich dazu erst in der nächsten Vorstandssitzung äußern. Alfred Brell sprach zurecht das leidige Thema Vereinsfahne an, was zu einer lebhaften und kontroversen Diskussion führte. Michael Wielspütz fragte an, ob denn mittlerweile ein schriftlicher Antrag zum Aufhängen der Vereinsfahne im Pfarrsaal beim Kirchenvorstand gestellt worden sei, was verneint wurde. Inzwischen hatte Matthias Vogelsberg beim Wirt Klaus Müller nachgefragt, ob wir unsere Fahne hier im Vereinslokal bzw. Saal aufhängen könnten. Dieser hatte dazu keine Einwände. Vorsichtshalber fragte Willi Schütt im Beisein aller Anwesenden den Wirt nochmals um dessen Einverständnis, was dieser ohne weiteres bestätigte. Daraufhin wurde der Antrag, die Vereinsfahne in der „Schneidmühle“ aufzuhängen, einstimmig angenommen. Alfred Brell regte an, mehr öffentlich zu singen, sich den Leuten anzubieten, bei uns käme das eigentliche Singen zu kurz. Es wurde darauf hingewiesen, daß wir bezüglich des „Anbietens“ im Hinblick auf unsere Gemeinnützigkeit vorsichtig sein müßten. Hans-Hubert Schmidt regte ein gemeinsames Adventskonzert mit dem Musikverein in diesem Jahr an. Philipp Fünfzig fragte an, was aus unserem Kontakt mit dem belgischen Chor aus Recht geworden sei. Wolfgang Schulz antwortete ihm, daß dieser Chor zu unserem Jubiläumskonzert eingeladen worden sei, worauf wir eine Absage erhielten. Fest steht, daß dort alles neue Leute im Vorstand sind, die alten Kontakte  –  Werner Borker hatte damals bekanntlich die Fäden geknüpft  –  nicht mehr bestünden, man aber dennoch versuchen will, die Verbindung wieder aufzunehmen. In diese Diskussionen paßte gut ein Artikel aus „Chor live“ mit der Überschrift „Chöre werden gebraucht“, den W. Schulz vorlas. Mit der eindringlichen Ermahnung, die Proben besser zu besuchen, beendete der Vorsitzende gegen 22 Uhr den offiziellen Teil der JHV.
Danach las unser Chronist Michael Wielspütz u. a. aus der Niederschrift vom Jahre 1955 vor, die der damalige Schriftführer Franz-Josef Linden verfaßt hatte. Und ein Raunen ging durch den Saal, hatte Linden schon damals vor 50 Jahren genau das niedergeschrieben, weswegen wir uns heute auch wieder die Köpfe heiß geredet hatten, nämlich über den schlechten Probenbesuch. Zum Schluß waren alle Anwesenden wieder lieb zueinander, und es wurde noch lange in fröhlicher Runde in alten Erinnerungen geschwelgt.

Gründonnerstag, 24. März 2005

Geburtstagsfeier mit Sbr. Heinrich Steffens (56) in gemütlicher Atmosphäre

Schon seit längerer Zeit hatte Heinrich sich mit dem Gedanken befasst, seinen Sangesbrüdern einmal für die langjährige, stets freundliche und kameradschaftliche Aufnahme und Unterstützung im Chor zu danken. Diesen Gedanken hatte er nun in die Tat umgesetzt und die Sänger mit ihrem Dirigenten zu sich nach Lorbach eingeladen, wo er im kleinen Kreis seiner Familie seinen 56. Geburtstag feierte. In seinem großen, wunderschön und stilvoll eingerichteten Wohnhaus wurden wir herzlich vom Gastgeber und seiner Frau willkommen geheißen. Das knisternde, offene Kaminfeuer sorgte für heimelige und angenehme Wärme, was zur guten Stimmung beitrug.
Nachdem der Vorsitzende die Gratulation vorgenommen hatte, erhob man sich von den Plätzen, um mit dem Geburtstagskind anzustoßen. Anschließend sollte Aufstellung „op de Suus“ (Empore) genommen werden. Dazu mußte aber eine Wendeltreppe benutzt werden, was den älteren Sangesbrüdern einige Mühe bereitete. Jemand meinte scherzhaft: „Ich ben doch kene Luis Trenker, der op de Alepe klömp!“ Jedoch mit gegenseitiger Hilfe war der Aufstieg unter Ächzen und Stöhnen geschafft worden. Nun wurde „Steffens Hein“ aus unserem reichhaltigen Repertoire ein Ständchen mit folgenden Liedern gesungen: 1. Geburtstagsständchen, 2. Abend im Gebirge, 3. Es löscht das Meer die Sonne aus, 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 5. Slowenischer Weinstrauß, Solisten: Bernd Wenderdel und Philipp Fünfzig, 6. Sonntag ist’s.
Anschließend eröffnete der Hausherr das Büfett, das in der großen Küche aufgebaut war. Als man die Deckel von den Töpfen anhob, kamen leckere Sachen zum Vorschein, und die wohlriechenden Düfte regten den Appetit an. Wir langten kräftig zu, denn am morgigen Karfreitag war Fasten angesagt. Dennoch blieb einiges übrig. „Dat öss ävve ze schad öm fottzeschmieße“, meinte Bernhard Mießeler, „ich glöv, ich komme morje noch ens wedde!“ Der Köchin aber gebührt ein großes Lob und die Anerkennung für die Zubereitung der köstlichen Gerichte.

Nach dem Festmahl erzählte das Geburtstagskind wahre Geschichten aus seiner Jugendzeit, die er in drei Blöcken aufteilte. Zum Beispiel zog es ihn schon als 12-jährigen Jungen zum SV Vussem, um mit Gleichgesinnten das Fußballspielen zu erlernen. Betreuer der Jugendmannschaften war damals unser heutiger Ehrenvorsitzender Peter Dreesen, der schmunzelnd diesen Erzählungen zuhörte. Vor dem Spiel schlich sich „Fronarbeiter“ Heinrich aus dem Stall des Bauernhofes seiner Eltern, um den Fußmarsch bzw. Dauerlauf anzutreten, der ihn vorbei am dunklen Kiefernwäldchen „Ruet Dänne“ führte, was ihm nicht geheuer war. Naß geschwitzt kam er dann am Sportplatz an, und war schon halb KO, noch ehe das Spiel überhaupt angefangen hatte. – Das Heinrich aus dem Stegreif erzählen und argumentieren kann, bewies er zur Genüge. Jedenfalls kam keine Langeweile auf, denn über seine Anekdötchen wurde herzhaft gelacht.
Im zweiten Block unserer Gesangseinlagen kamen folgende Lieder zu Gehör, die den Applaus der Gäste verdienten: 7. Wir kamen einst von Piemont, 8. Swanee Ribber, Solist: Heinz Sistig, 9. Wir wollen zu Land ausfahren, 10. Heija Safari, 11. Gorch-Fock-Lied, 12. Finster war die Nacht, und als Zugabe Amazing Grace. Die Lieder 9 bis 12 wurden von Udo Greuel mit dem Akkordeon begleitet. Die Zuhörer lauschten mit Hingabe und Ergriffenheit den Darbietungen des Chores.
Es ist noch zu erwähnen, daß Wolfgang Schulz mit seinen Vorträgen: 1. Im Paradies und 2. Über die Wahrheit des Lebens, die Lacher auf seiner Seite hatte. Festzuhalten wäre ebenfalls, daß Heinrich Steffens 1982, also mit 33 Jahren, aktives Mitglied im MGV Vussem wurde. Er sang bis 1987 anfangs die erste Tenorstimme. Da aber die Höhe der Stimmlage ihm zu schaffen machte, wurde er im 2. Tenor erfolgreich eingesetzt. 1988, 1993 und 1996 erfolgt kein Eintrag ins Kassenbuch. Da er wegen seines Berufes nicht mehr regelmäßig zu den Proben kommen konnte, wurde er inaktives Mitglied im MGV. Erfreulich ist, daß er seit dem 1.10.2003 wieder aktiv im Chor tätig ist.

Es folgen nun noch wichtige Daten aus seinem Lebenslauf:

24.03.1949geboren in Lorbach
März 1955Einschulung in Lorbach
März 1963Entlassung aus der Volksschule
24.03 1963Eintritt in die Jugendfußballmannschaft des SV Vussem
1963 – 1967„Sklave“ auf dem väterlichen Bauernhof in Lorbach
August 1967Beginn der Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der Fa. Dörries in Vussem
Mai 1970Facharbeiterprüfung als Maschinenschlosser bestanden
1968 – 1972Abendschule in Euskirchen mit Abschluss Fachabitur
1972 – 1975Studium Maschinenbau und Betriebswirtschaft in Köln
1975Abschluss als Wirtschaftsingenieur
1967 – 1976Fußballer in Seniorenmannschaft des SV Vussem / TSV Feytal
1975 – 1979Sachbearbeiter in der Betriebsorganisation bei der DKV Köln
1979 – 1985Leiter Marketing und Verkauf bei der Fa. Brucker in Kall mit Kollege und Chefbuchhalter Karl Schnichels
Seit 1982Sänger und Mitglied im MGV 1892 Vussem
1985 – 1992Unternehmensberater für Möbelhandel bei der BBE Köln
1992 – 2001Geschäftsführer der Einkaufs- und Marketing-vereinigung MTG und Alliance in Köln und Rheinbach
Seit 2002Selbständiger Unternehmensberater für den Möbelhandel.

Wie man sieht, zieht sich die Beziehung zu Vussem wie ein roter Faden durch seinen Lebenslauf.

Zum Schluss möchte der Chronist Dir auf Deinem weiteren Lebensweg eine Empfehlung geben:

Du sollst Dir jeden Tag eine Freude machen,
jeden Tag ein wenig lachen,
jeden Tag mal was riskieren,
nimmermehr den Mut verlieren.
Immerzu mit Blick nach oben
Dankbar sein, den Schöpfer loben.
Jeder Tag bringt Dich dann weiter,
macht Dich glücklich, macht Dich heiter.
Nimm das Leben wie es kommt,
doch gib Acht, daß es Dir frommt.

Samstag, 23. April 2005

Geburtstagsfeier mit Sbr. Wolfgang Schulz (60) in Bad Münstereifel

In einer einmalig schönen Lage der Eifel, auf einem südlichen Sonnenplateau mit Panoramablick, thront das Waldcafè „Dachsbau“ in unmittelbarer Nähe des Golf-Hotels Breuer über der historischen Altstadt von Bad Münstereifel. In dieses schöne Cafè mit gemütlicher Landhausatmosphäre und hauseigener Konditorei hatte Wolfgang Schulz seine Familie, Verwandten und Freunde, sowie die Sänger des MGV mit seinem Chorleiter Heinz Sistig eingeladen. Nachdem der Jubilar seine Gäste herzlich begrüßt hatte, stellte sich der MGV in Positur. Mit den Liedern: 1. Geburtstagsständchen, 2. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, und 3. Liebe ist unendlich, wurde auch Wolfgangs Mutter mit eingebunden, die kürzlich 86 Jahre alt geworden war und geistig noch sehr rüstig ist. Das bewies sie mit ihrem amüsanten Vortrag. Die Gratulation hatte zwischendurch der Vorsitzende vorgenommen. Alfred Brell erntete für seine besinnlichen und heiteren Reden, u.a. von Eugen A. Roth, viel Applaus. Anschließend wurde das Büfett eröffnet. Nach dem köstlichen Festmahl kamen die Lieder: 4. Frühlingsbote, Solist: Bernd Wenderdel, 5. Rennsteiglied, 6. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein?, 7. Aus der Traube in die Tonne, und als Zugabe: Ein Bier, das macht den Durst erst schön, zu Gehör. Die Darbietungen wurden von den Gästen mit viel Beifall zur Kenntnis genommen.

Nun begann der Jubilar folgende Tatsachen und Episödchen aus seinem bewegten Lebenslauf humorvoll zu erzählen:

„Liebe Gäste! Erlaubt mir, mit einigen Worten mein bisheriges Leben Revue passieren zu lassen – nach dem Motto: sich selbst zu bestrunzen, ist immer noch das Beste! Es soll um Gottes Willen keine Melancholie aufkommen, doch ist der 60. Geburtstag eines Mannes schließlich ein schwerwiegendes Ereignis – man muss sich vorstellen, daß ist etwa so, wie wenn eine Frau 30 wird!

An und für sich müsste ich unserer Mutter heute noch böse sein, daß sie mich vor nunmehr 60 Jahren mit List und Tücke dazu gebracht hatte, die Wärme der schützenden Bauchhöhle zu verlassen. Ich wollte einfach nicht auf die Welt kommen, doch muss man dazu wissen, wie es zu der Zeit draußen ausgesehen hat! Wie die meisten wissen, wurde ich im thüringischen Königssee am 24.04.1945 geboren, in einer als Entbindungsheim umfunktionierten Turnhalle, noch in den letzten Kriegstagen, und unter welchen Umständen, mögen die Passagen aus einem von meiner Mutter vor Jahren verfassten Zeitungsartikel verdeutlichen:
„… Die Kriegslage wurde von Tag zu Tag hoffnungsloser. Panik breitete sich allmählich auch bei uns im Heim aus. Alle wollten nur schnell ihr Kind zur Welt bringen und dann zurück zu den Ihrigen (Ich sage hier extra nicht „nach Hause“ – denn viele hatten gar keines mehr, waren vertrieben, evakuiert). Längst war auch bei uns die ständige Wanderung in den Luftschutzkeller zur Gewohnheit geworden, egal welche Strapazen dies vielen von uns bereits bereitete. Eines Tages wurde das E-Werk der kleinen Stadt von Bomben getroffen, und es gab kein Licht mehr, auch nicht bei uns im Entbindungsheim. Die wenigen verbliebenen Kerzen durften nicht angesteckt werden, sie mussten für nächtliche Entbindungen gespart werden.
Drei Tage später hörten wir das dumpfe Geräusch von Panzern. „Ich gehe mal sehen, was los ist“, sagte der Hausmeister, ein beinamputierter Kriegsversehrter, „es werden wohl unsere Soldaten auf dem Rückzug sein.“ Aber es waren keine deutschen Soldaten auf dem Rückzug, sondern die Amerikaner, welche die kleine Stadt besetzten. Die jungen Krankenschwestern verließen in Panik das Heim, und zurück blieben nur die Vorsteherin, eine betagte Hebamme und besagter Hausmeister. Alle Mütter, die ihr Kind schon zur Welt gebracht hatten, mussten das Heim verlassen. Ausgestattet mit einem Kinderwagen und etwas Nahrung für die nächsten Tage mussten sie zu Fuß ihren Weg in eine ungewisse Zukunft antreten.
Von nun an waren wir werdenden Mütter von der Außenwelt abgeschnitten. Was sollte aus uns werden und den noch Ungeborenen in unserem Leib? Die Ungewissheit um unser Schicksal und das unserer liebsten Menschen zermürbte uns zusehends. Um die Geburt zu beschleunigen, half ich dem Hausmeister bei der Gartenarbeit, indem ich anfing den Garten umzugraben – und prompt setzen schon am nächsten Tag die Wehen ein. Die einzige Schwester, die noch geblieben war, führte mich in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Es wurde schnell dunkel, und sie sagte leise zu mir: „Frau Schulz, fürchten Sie sich nicht! Ich sitze hier ganz still bei Ihnen, und wenn Sie meinen, es ist soweit, dann machen wir die Kerze an – es ist nämlich unsere letzte…“
Soweit die Auszüge aus dem Zeitungsbericht. – War es mir da vorzuwerfen, daß ich nicht in diese Welt wollte mit all‘ ihrem Grauen und sinnlosen Sterben? Im Mutterleib war es schön warm, Essen und Trinken für umsonst; da konnte die alte Hebamme noch so oft sagen, ich sei schon über die Zeit! – Aber wie gesagt, ich wäre wahrscheinlich immer noch da drin, ja, wenn dieser üble Trick mit dem Gartenumgraben nicht gewesen wäre. Bevor ich bei jedem Bücken meiner Mutter immer wieder zusammen gepresst wurde, daß einem Angst und Bange werden konnte, entschloss ich mich dann doch, das Licht der Welt zu erblicken. Hätte ich’s mal besser nicht getan! Noch nicht ganz draußen, haut mir diese alte Hebamme direkt voll auf den Hintern! Ich hab‘ sofort mörderisch angefangen zu schreien, was die offensichtlich auch noch gut fand! Aber über das Hauptproblem möchte ich mich hier nicht weiter auslassen – ich hätte nämlich ein Mädchen werden sollen – nur ,da war da dieses kleine Schnippelchen, was das weibliche Geschlecht bekanntermaßen nicht hat; und hätte ich gewusst, daß die mich auch noch in einem rosa Kleidchen zur Taufe geschleift haben, wie gesagt, ich wäre drin geblieben.
Besagtes Schnippelchen haben wir dann doch dran gelassen, und rückwirkend betrachtet war das wohl auch gut so, habe ich damit trotzdem (oder vielleicht deshalb) meine bessere Hälfte Brigitte gefunden, mit der ich nunmehr seit über 35 Jahren verheiratet bin – und das Beste, was ich aus diesem misslichen Umstand gemacht habe, das ist unsere liebe Tochter Elke!
Viel ist in den folgenden 60 Jahren nach meiner Geburt nicht passiert, ausser, daß ich mich mit meinem 2 Jahre älteren Bruder Manfred schon mal herzhaft geprügelt habe, so dass die damals bei uns lebende Großmutter dazukam und schrie „Nu jä, nu jä, die breng sich ja noch im!“ (sie war aus dem Sudetenland, wie übrigens auch unsere Mutter), oder ich meiner zwei Jahre später geborenen Schwester Anne1iese herzhaft die Zöpfe lang gezogen habe – aus reiner Geschwisterliebe, versteht sich. (Bei ihr hat das übrigens mit dem Schnippelchen geklappt oder besser gesagt nicht geklappt, sie hatte nämlich keines).
Ansonsten gab es kaum Klagen seitens meiner Eltern, wenn unser Vater auch schon mal einen Lederriemen auf meinem blanken Hintern und dem meines Bruders hat tanzen lassen, nur weil unsere Mutter uns dabei erwischt hatte, wie wir gerade dabei waren, den Wald anzuzünden – aber so sind die Eltern nun mal, verderben einem immer die schönsten Spiele! (An der Stelle steht übrigens heute das Holiday-Inn am Köln/Bonner Flughafen.)
Schule war auch – ich will mal sagen: „et hätt einijermaßen jut jejangen“ – und nach einer gewissen Orientierungsphase – mit anderen Worten, ich hatte zu nichts die richtige Lust – (heute würde man sagen „Selbstfindungsphase“) habe ich Dank der „liebenden“ Hand des Vaters sogar einen ehrbaren Beruf erlernt, den des Groß- und Außenhandelskaufmanns, und ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass dieses zögerlich auf die Welt kommen seine Spuren hinterlassen hatte: ich war wohl ein „Spät-Entwickler“. Denn plötzlich packte mich dann doch noch der Ehrgeiz, und ich schaffte es neben meinem damals schon recht langen Arbeitstag in 6 Semestern Abendstudium den Titel eines Außenhandelsbetriebswirts zu erwerben. Das wäre sicher nicht gegangen, wenn ich nicht die volle Unterstützung meiner jungen Frau gehabt hätte! (Da war dann nicht sehr viel mit „Schnippelchen“!)
Ich will jetzt nicht weiter meinen Lebenslauf runterbeten, nur so viel, dass wir im Laufe unserer Lebens einige Male umgezogen sind, und aus allen Lebensabschnitten sind einige liebe Menschen geblieben, mit denen wir auch heute noch Kontakt haben.
Bedanken möchte ich mich auch bei den Sängern des MGV, die mich seinerzeit sofort wie einen alten Bekannten aufgenommen haben. Ich weiß nicht, ob meine Wanderschaft zu Ende ist, doch eines möchte ich sagen: Als wir vor etwa 10 Jahren nach Vussem gezogen waren und ich schaute das erste Mal das Feytal hinauf, habe ich zu meiner Frau gesagt: „Ich glaube, ich bin das erste Mal zu Hause“. (Damals wusste ich allerdings noch nicht, daß hinter den Bergen Eiserfey liegt!)

So, jetzt genug der Worte, jetzt wir gefeiert! Herr Kapellmeister, dunn se d’r Reeme op de Orjel und loss jeht et! Ich wünsche uns allen noch einen schönen Abend!“

Anmerkung des Chronisten: Nach den umfangreichen Umbauten der im Volksmund so genannten „Kaserne“ in ein Schmuckkästchen, hat Wolfgang Herbert Schulz eine Firma namens Filtermedia Import – Export für Filter- und Siebtechnik gegründet. Dabei sind ihm beim internationalen Handel und Vertrieb der Ware seine Sprachkenntnisse eine große Hilfe.
Bei der JHV am 10.02.2001 wurde Wolfgang Schulz zum 1. Schriftführer gewählt. Dieses Amt führt er seitdem verantwortungsvoll und gewissenhaft aus. Zum Schluss empfiehlt Dir, lieber Wolfgang, für Deinen weiteren Lebenslauf der Chronist folgende Lebenshilfe:
„Sei stets ein Optimist, auch wenn das Leben manchmal traurig ist. Denk immer daran, Du lebst nur einmal auf dieser Welt, und was danach ist  –  man weiß es nicht. Lass Deine Gedanken oft wandern in Deine Kindheit zurück, erfreue Dich an der Natur um Dich herum. Pflege Kontakte mit Menschen, die Du magst, sei hilfsbereit und habe jederzeit ein offenes Ohr für Herzeleid. Denk immer daran, Du bist wie Du bist und bleibe stets ein Optimist!“

Montag, 25. April 2005

Sterbetag von Sbr. Josef Kaltwasser

Mit Bestürzung haben wir heute die Nachricht vernommen, daß unser langjähriger Sbr. Josef Kaltwasser im Alter von 71 Jahren im Kreiskrankenhaus Mechernich verstorben ist.
Glaube, Hoffnung, Zuversicht und eine bemerkenswerte Haltung während seiner langen Krankheit haben ihn den Überlebenskampf nicht gewinnen lassen. Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt für immer. Ein Mensch, der den Gesang über alles liebte, lebt nicht mehr. Vergangene Bilder ziehen in Gedanken an uns vorüber  –  was bleibt sind Dankbarkeit und die Erinnerung. Unser Mitgefühl und Anteilnahme gehört seiner Familie. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Samstag, 30. April 2005

Maiansingen in Breitenbenden und Vussem

Vorwort: Als Eduard Mörike die ersten Frühlingsboten spürte, den Duft von Blüten und lauen Winden einatmete, muss er gleich nach Hause geeilt sein und zur Feder und Papier gegriffen haben. Denn die Zeilen, die er Mitte des 19. Jhdts. niedergeschrieben hat, sind heute berühmt:

Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte.
Süße wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.

So beginnt das neun Zeilen lange Meisterwerk. Und wer es in diesen Tagen liest, muss nicht sehnsüchtig auf der Couch verweilen. Draußen in der Natur werden die Worte soeben wieder lebendig. Frühlingsblüher bringen die ersten kräftigen Farben in Garten und Wohnung. Über diese Boten freut sich allerdings nicht jeder, denn erste Blüten entlassen Pollen in der Luft. Auch Heuschnupfen  –  Heinz Sistig kann davon „ein Lied singen“  –  kündigt den Lenz an. Wenn der Boden wieder fruchtbar wird, wagen sich auch die Zugvögel in unsere Gefilde. Der eigentliche tierische Frühlingsbote ist aber der Kuckuck. Nach einer alten deutschen Rechtsformel beginnt der Lenz, wenn der Kuckuck ruft. So ist es auch in dem Gedicht „Frühlingsbotschaft“ von August H. Hoffmann von Fallersleben zu lesen, dessen Vertonung zum Volkslied geworden ist. Die letzte Strophe lautet: „Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held! Was du gesungen, ist dir gelungen: Winter, Winter, räumet das Feld!“
„Zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein!“ Diese Zeilen aus Goethes berühmten Osterspaziergang im „Faust“ künden von Vorfreude und Euphorie. Allerdings springt nicht jeder sofort aus dem Bett, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf der Nase kitzeln. Der deutsche Lyriker Emanuel Geibel hat einmal gesagt: „Frühling ist die schöne Jahreszeit, in der der Winterschlaf aufhört und die Frühjahrsmüdigkeit beginnt“. Letztere sollte aber nach den ersten warmen Tagen verschwunden sein. Denn es dauert ein bisschen, bis der Körper Licht getankt hat, und die Frühlingsgefühle aufkommen; so wie bei Bernhard (welcher Bernhard gemeint ist, das müsst ihr selber herausfinden). Weil der Lenz auch die Lachmuskeln anregen soll, lassen wir Heinz Erhard diese Frühlingsbotschaft mit einem Gedicht beenden:

Wer ahnte, daß zum Weihnachtsfest
Cornelia mich sitzen lässt?
Das war noch nichts: Zu Ostern jetzt
hat sie mich abermals versetzt!
Nun freu ich mich auf Pfingsten  –
nicht im geringsten!

Zur Sache: Bei den Eifeler Jungmännern wird Tradition großgeschrieben. Zumindest, wenn es darum geht, feuchtfröhlich den Wonnemonat Mai zu begrüßen. In fast allen Orten herrschte am Samstag reges Treiben auf den Dorfplätzen, wo die Junggesellen unterm, mit bunten Bändern geschmückten Baum, in den Mai hinein feierten.
Obwohl in Breitenbenden vorerst kein Maibaum mehr aufgestellt wird, was vielerlei Gründe hat, hatten die Verantwortlichen des Bürgervereins wieder den Musik- und den Gesangverein aus Vussem eingeladen, die abwechselnd einen bunten Strauß von Mailiedern, Frühlingsmelodien, Walzer und Märsche sangen und spielten. Erstmalig fand die Veranstaltung an der idyllisch gelegenen Grillhütte bei strahlendem Sonnenschein statt. Außer Getränken konnte man auch frisch gebackenen Reibekuchen zu zivilen Preisen ergattern. Zuvor hatten die Kinder des Ortes buntgeschmückte Birkenzweige zur Grillhütte gebracht, die dort auch befestigt wurden. Das Programm des MGV sah folgendermaßen aus: 1. Grüß Gott du schöner Maien, 2. Süß Liebe liebt den Mai, 3. Frühlingsbote, Solist: Bernd Wenderdel, 4. Frühlingserwachen, und 5. Was glänzet der Frühling durch den Hain. Gemeinsames Schlusslied: Der Mai ist gekommen.

Anschließend war die Maifeier in Vussem am Junggesellenplatz. Der Ablauf war ähnlich wie in Breitenbenden. Nur das Lied „Frühlingserwachen“ kam hier nicht zum Vortrag. Unter dem Jubel der spärlich erschienenen Dorfbewohner zogen die Jungmänner mit Muskelkraft den Maibaum in die Höhe. Kostenlos wurden den Akteuren und Zuschauern Getränke gereicht. Nachdem zum Schluss gemeinsam das Mailied mit Unterstützung des Musikvereins gesungen wurde, suchte man noch die traditionelle Freiluft-Party des Karnevalsvereins auf, der neben Getränken auch Grillspezialitäten zum Verzehr anbot.

Dienstag, 3. Mai 2005

Trauerfeier und Urnenbeisetzung von unserem Sbr. Josef Kaltwasser.

Heute fanden die Trauerfeierlichkeiten unseres verstorbenen Sbr. Josef Kaltwasser unter Mitwirkung des MGV Vussem in der St. Leonhard-Kapelle in Breitenbenden statt. Der Chor brachte folgende Choräle, trotz der Enge, die auf der kleinen Orgelbühne herrschte, gefühlvoll zum Vortrag: 1. Wohin soll ich mich wenden, 2. Über den Sternen, 3. Heilig, und 4. Harre meine Seele.
Pfarrer Pühringer hob in seiner Predigt u. a. die Verdienste des Verstorbenen als ehemaligen Ortsvorsteher hervor. Er habe Mut gehabt, Missstände in der Öffentlichkeit anzuprangern und versucht, so gut es ging, diese zu beseitigen. Dafür habe er nicht immer nur Dank erhalten, sondern auch Ärger und Verdruss.

Anschließend fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung aus nah und fern die Urnenbestattung von der Friedhofshalle aus statt. Unser Ehrenvorsitzender Peter Dreesen ließ es sich nicht nehmen, eine kurze Grabrede zu halten, indem er sinngemäß sagte: „Sein seit vielen Jahren in Geduld ertragenes Leiden hat nun ein Ende gefunden und macht uns sehr betroffen. Denn trotz seiner Krankheit hat er seinen Humor und die Liebe zum Chorgesang nicht verloren. Ich bin froh, daß die Sänger des MGV ihn ein Stück seines Lebensweges begleiten durften“. Peter schloß mit den Worten: „Tschüs Jupp, maach et joot!“

Ein kleiner Ausschnitt aus der Biographie des Verstorbenen:
Musikalisch gesehen war Josef vorbelastet, denn sein Vater Josef sen. war Sänger und Vorsitzender des MGV „Liederkranz“ Breitenbenden. In der Schule wurde seine Begabung als Sängerknabe schon frühzeitig erkannt. Lehrer Bleffert begann das Talent zu schulen. Mit 16 Jahren trat Josef 1949 in den MGV Breitenbenden ein. Behutsam bildete der damalige Dirigent Valentin Schloßmacher seine Tenorstimme aus. Nach dessen Tod übernahm Josef Kaster den Taktstock. Da beide eine freundschaftliche Beziehung verband, traten sie gemeinsam bei Veranstaltungen wie Altentage, Karnevalssitzungen, Jubiläen und Geburtstagsfeiern auf. Die selbstgeschriebenen Texte und Lieder, die Kaster am Klavier oder Akkordeon begleitete, brachten ihnen viel Erfolg. Als einen der Höhepunkte seiner Karriere kann man das 100jährige Bestehen des MGV Breitenbenden am 8. und 9. Juni 1974 unter der Leitung von Anno Hein und unter Mitwirkung des MGV 1892 Vussem bezeichnen. Zu diesem Zeitpunkt war Josef Kaltwasser schon einige Jahre als 1. Vorsitzender tätig (er hatte seinen Vater abgelöst). Kurze Zeit später mußte der MGV Breitenbenden seine Singetätigkeit einstellen, da die Zahl der Aktiven zu klein geworden war. Aber ohne Gesang konnte Josef nicht leben, deshalb wurde er 1978 aktives Mitglied im MGV Vussem. Er war einer der Leistungsträger in unserem Verein, der uns sehr fehlen wird. Im Jahre 2000 wurde Josef für 50jähriges, aktives Singen mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Mehrere Jahre war er auch als Sänger im Chor der VHS Euskirchen tätig. Mit diesem Chor konnte er viele Erfolge verbuchen, z. B. die Konzerte im Kölner Gürzenich, in Düsseldorf und sogar in der Kathedrale von Amsterdam.   R.I.P.

Dienstag, 24. Mai 2005

Geburtstagsständchen für Hilde Dahmen (90)

Unser seit 1991 inaktives Mitglied Klaus Müller (Anstreicher) hatte beim Chorleiter Heinz Sistig angefragt, ob der Chor seiner Mutter zum 90. Geburtstag ein Ständchen bringen könnte. Nachdem der Dirigent die Singfähigkeit des MGV in der vorletzten Probe festgestellt hatte, wurde Klaus eine Zusage erteilt. Um 19:30 Uhr versammelten sich die Sänger am neu errichteten Grillplatz der FFW Vussem. Man traute seinen Augen nicht, denn es waren nur 16 Choristen erschienen: 1. Tenor  –  4 Stimmen; 2. Tenor  –  4 Stimmen; 1. Baß  –  5 Stimmen und 2. Baß  –  3 Stimmen. Es fehlten dem zur Folge 11 (!) Sänger, die teilweise unentschuldigt waren. Daß der Chorleiter darüber sehr sauer war, versteht sich von selbst.

Trotz dieses Handicaps gelangten folgende Lieder zur Gehör, nachdem man sich am Feuerwehrgerätehaus aufgestellt hatte: 1. Geburtstagsständchen, danach folgte die Gratulation durch den 1. Vorsitzenden. 2. Das Elternhaus, 3. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Bernd Wenderdel, 4.* Wir wollen zu Land ausfahren, 5.* Heija Safari, 6. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 7. Wir kamen einst von Piemont, 8.* Das Gorch-Fock-Lied, 9.* Old Mauhie und 10.* Finster war die Nacht. Diese Liedfolge bereitete der noch sehr rüstigen Jubilarin und ihren Gästen sichtbar viel Freude. Vor allem Udo Greuel, die Stimmungskanone am Akkordeon, mit dem federnden Anschlag und der komödiantischen Mimik, hatte sich mit den mit einem Sternchen versehenen Liedern in die Herzen der Zuhörer gespielt.
Für unsere Bemühungen erhielten wir zum Dank ein 15-Liter-Fäßchen Bier, dessen Inhalt anschließend im Pfarrheim mit den wenigen verbliebenen Sängern restlos geleert wurde. Dazu hatte Heinz Sistig eine Runde Frikadellen spendiert, die der Kunden-Service der in Vussem neueröffneten Snack-Bar Peter Pan II. geliefert hatte. Man ließ es sich gut gehen, und es wurde noch ein gemütlicher Abend.

Anmerkungen des Chronisten:
Am 24.05.1915 erblickte Frau Hilde Dahmen, geb. Zimmer in Dorfhain nahe Dresden im Kreis Freital in Sachsen das Licht der Welt. Nach ihrer Heirat mit Walter Müller schenkte sie drei Jungen und drei Mädchen das Leben. Durch zwei britische und einen amerikanischen Luftangriff wird Dresden und Umgebung am 13. und 14.02.1945 nahezu völlig zerstört. Dabei verliert sie ihr eineinhalbjähriges Kind Dieter, das sich in der Obhut eines Nachbarn befand. Der Vater war zu diesem Zeitpunkt an der Westfront. Beim Rückzug wurde sein Fahrzeug von einer Granate in der Nähe von Harzheim außer Gefecht gesetzt, er blieb aber unverletzt. Da die Aussicht auf ein schnelles Ende des sinnlosen Krieges und die Übermacht der Alliierten immer größer wurde, versteckte er sich erfolgreich vor der deutschen MP. U. a. gelangte er nach Vussem. Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Deutsche Wehrmacht bedingungslos. Alsbald fand er Arbeit und Brot bei der Fa. Girards als Maurer. Das Rote Kreuz hatte seine Familie durch langes Recherchieren ausfindig machen können. 1947 gelang ihnen eine spektakuläre Flucht aus der sowjetisch besetzten Zone. Dabei half ihnen ein Fluchthelfer, der sie sicher mit anderen Flüchtlingen nach Westen über die Grenze brachte. Am Ende ihrer Kräfte gelangten sie schließlich und endlich nach Vussem, und die Wiedersehensfreude war groß. Sie wohnten zunächst in der „Alten Post“ bei der Ww. Kuck. Das Haus wurde später abgerissen, und das Grundstück gehört jetzt zum Anwesen Bruns. Vorher zogen sie nach Bergheim. Nach einigen Jahren des Zusammenlebens wurden die Müllers geschieden. Frau Müller heiratete später Adolf Dahmen aus Lorbach, dem sie den Haushalt geführt hatte. Nach längerer Krankheit verstarb ihr Mann. Auch ihre Tochter Helga verstarb vor etlichen Jahren. Die Jubilarin aber erfreut sich bester Gesundheit und versorgt sich noch selbst. Ab und zu kommen ihre Kinder nach dem Rechten sehen. Jedenfalls wünschen wir dem Geburtstagskind noch ein langes und gesundes Leben.

Samstag, 4. Juni 2005

Sechswochenamt für unseren verstorbenen Sbr. Josef Kaltwasser

Das Sechswochensamt für unseren Kameraden Josef fand heute um 19 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta statt. Es wurde von Pastor Raus aus Floisdorf zelebriert und vom MGV Vussem mitgestaltet. Vor dem Gottesdienst war noch eine Ansingprobe. 24 Sänger hatten sich eingefunden, um mit folgenden Liedvorträgen die Messfeier zu verschönern:

1.Zum Eingang:Herr, wir kommen schuldbeladen
2.Zum Sanctus:Laßt uns erheben Herz und Stimm
Beide Choräle aus der „Dritte Singmesse“
von Anton Faist, Opus 55
3.Zum Agnus Dei:Mein Heiland, Herr und Meister
Aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert
4.Zur Kommunion:Herr, Deine Güte reicht so weit
Psalm 36,6 und 57,11 von A. B. Grell (1800 – 1886) gesetzt für Männerchor von Jakob Christ
Liebe ist unendlich
5.Schlußlied:Text und Musik von Manfred Bühler (Lieblingslied des Verstorbenen).

Alle Choräle wurden vom Organisten Rainer Pütz dezent untermalt. Dabei kam ihm seine technische Begabung in der Gestaltung der in Oktavläufen angelegten Klangkaskaden wie in den gewaltigen und enormen Akkordsprüngen zugute. Nach der beeindruckenden Messfeier wurden wir von vielen Kirchenbesuchern für die schönen Darbietungen beglückwünscht.

Nachtrag: Bei der vorletzten Chorprobe hatte Anneliese, die Witwe unseres verstorbenen Sangesbruders, schon ihren Dank für die große Beteiligung der Sänger bei den Trauerfeierlichkeiten ihre Mannes damit ausgedrückt, indem sie Getränke und belegte Brötchen zum Verzehr im Foyer des Pfarrheims bereitgestellt hatte.

Mittwoch, 22. Juni 2005

Nachruf und Begräbnis von unserem inaktiven Mitglied Günter Dalbenden

Am Mittwoch, den 15.06.05, zwei Tage vor seinem 59. Geburtstag, haben wir mit großer Bestürzung und in aufrichtiger Anteilnahme vom Tod unseres inaktiven Mitglieds Günter Dalbenden erfahren, der seit 1979 unseren MGV mit seinem finanziellen Beitrag tatkräftig unterstützte. Heute, am 22.06.05 um 14 Uhr, fanden die feierlichen Exequien in unserer Pfarrkirche mit anschließender Beerdigung von der Friedhofshalle aus statt. Abordnungen von den vielen Vereinen, in denen er Mitglied war, erwiesen ihm die letzte Ehre. Dazu spielte der Musikverein Vussem einige Trauerchoräle. Auch seine Arbeitskollegen waren zahlreich erschienen.

Der Verstorbene war seit 27 Jahren bei der Fa. Diehl Remscheid GmbH. & Co. KG, Werk Blankenheim, in der Fertigungs- und Endkontrolle beschäftigt. Viele Jahre war er Mitglied und Vorsitzender des Betriebsrates, sowie Beauftragter für schwerbehinderte Mitarbeiter. Bei den Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen war er als außerordentlich pflichtbewusster und loyaler Mitarbeiter gleichermaßen beliebt und geschätzt.

Er wird uns in bester Erinnerung bleiben. R. I. P.

Freitag, 24. Juni 2005

Einweihung des Römerkanal-Sammelbeckens in Eiserfey

Zunächst zwei Buchauszüge zum besseren Verständnis des Projekts:

Die Wasserleitung aus der Eifel nach Köln

Die Eifelwasserleitung nach Köln war mit 95,4 Kilometer Trassenlänge eine der längsten Fernwasserleitungen im Imperium Romanum. Sie versorgte vom 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. die Colonia Claudia Ara Agrippinensium/Köln, die Provinzhauptstadt Niedergermaniens, mit qualitätsvollem Trinkwasser. Die Leitung war gleichermaßen Ausdruck gehobenen Lebensstandards wie das Ergebnis perfekten technischen Könnens.

Das Eifelwasser entsprach nicht nur den Qualitätsansprüchen der römischen Bewohner Kölns, auch der Geschmack dieser Zeit wurde vom kalkhaltigen Wasser aus den Quellen im Gebiet der Sötenicher Kalkmulde getroffen. Deshalb erschloss man zuerst die drei Quellen bei Kallmuth, Urfey und Dreimühlen; in einer zweiten Bauphase erweiterte man dieses System durch einen zum „Grünen Pütz“ im Urfttal führenden Leitungsstrang.

Die Eifelwasserleitung, im Volksmund auch „Düwelsoode“ (Teufelsader) genannt, war als reine Gefälleleitung konzipiert worden. Mit einer Tagesleistung von rd. 20000 m3 Trinkwasser ist die Eifelwasserleitung nach Köln ein exemplarisches Beispiel für die Infrastruktur einer antiken Großstadt.

(aus: Klaus Grewe: Der Römerkanal-Wanderweg, erschienen im Verlag des Eifelvereins 1988.)

Das Sammelbecken zweier Zuleitungen in Eiserfey

Der von Weyer aus dem Hausener Benden über Dreimühlen herkommende Strang musste sich mit dem von Vollem her irgendwo unterhalb Eiserfey treffen (siehe Skizzen). Die genaue Lage war trotz gelegentlicher Nachsuche unbekannt geblieben. Ein Zufall spielte uns die Entdeckung dieses Zusammenflusses in die Hände: Der Grabungsmeister R. Gruben sollte am 15. September 1959 die im südlichen Straßengraben am Weg nach Vollem angeschnittene Leitung aufdecken. Gleich zu Beginn seiner Arbeit erfuhr er von Passanten, daß man beim Verlegen einer Wasserleitung durch den Garten von Herrn Heinrich Hochgürtel in Eiserfey am Vortage auf „ein Steinpflaster“ gestoßen sei. Er legte die Stelle etwas frei und erkannte bald, daß dies ein Bauteil der römischen Wasserleitung sein musste. Das Bauwerk konnte daraufhin ganz freigelegt werden.

Es ist ein kreisrundes Becken von 3,05 m lichtem Durchmesser; seine Sohle liegt 320,10 m ü. NN und 2 m unter der heutigen Oberfläche, die wohl auch etwa der römischen entspricht. Die Ringmauer ist 0,52 m stark, aus sauber zugerichteten Natursteinen exakt errichtet; den Boden bilden Ziegelplatten. Die Innenwand war mit rotem Wasserputz ausgekleidet, der größtenteils verwittert ist. Die Mauerkrone war ursprünglich mit Sandsteinblöcken von halbrundem Querschnitt abgedeckt, von denen noch einige im Beckeninneren vorgefunden wurden. Von den zwei eingehenden Kanälen und dem einen abgehenden ist nur der von Dreimühlen herkommende bis obenhin erhalten: im Lichten ist die Öffnung 0,54 m breit und 0,54 m hoch. Dieser Einlauf wird von zwei aufrecht stehenden Sandsteinblöcken gebildet, die oben mit einer dicken Sandsteinplatte abgedeckt sind. Die von Vollem-Urfey herkommende 0,62 m breite Rinne ist ziemlich zerstört. Die Wangen sind nur noch 0,50 m hoch erhalten. Der nach Köln abgehende Sammelkanal ist 0,76 m breit. Auffallend ist die Gliederung der Innenwand des Bassins: Zwischen den Ein- und Auslässen stehen Blendbögen, die dort kaum eine statische Bedeutung haben können. Über, statt neben den Einläufen wären sie eher verständlich. Über dem Einlauf von Dreimühlen sind noch Reste der Außenverblendung erhalten. Das kleine, handwerklich sauber ausgeführte Bauwerk hatte die Aufgabe, die zwei Wurzelstränge zu einem Hauptstrang zu vereinigen und diesen Treffpunkt zur leichteren Überwachung offen zu halten. Die für diesen Zweck aufwendig erscheinende Lösung, ein rundes, offen in der Landschaft stehendes Becken, darf als Zeugnis für die Sorgfalt gelten, mit der jede Einzelheit der Leitung ausgeführt wurde. Es ist zwar beabsichtigt, auch dieses Bauelement der Eifelwasserleitung wieder so instand zu setzen, daß es wetterfest wird und für jedermann zugänglich erhalten bleibt. Doch musste es vorläufig wieder zugedeckt werden, um es vor Frostschäden zu bewahren.
(aus: Waldemar Haberey: Die römischen Wasserleitungen nach Köln, Rheinland-Verlag Bonn, 1972)

Nach 46 Jahren konnte dieses Vorhaben nun mit der Einweihung in die Tat umgesetzt werden. Hierzu nun mein folgender Bericht:

Nun war es endlich soweit! Nach nur einem Jahr Bauzeit konnte das ansehnliche, achteckige Schutzhaus (Oktogon) über dem Sammelbecken um 17 Uhr eingeweiht werden. Zuvor hatte Ortsvorsteher Rudi Mießeler die ehrenvolle Aufgabe, die Ehrengäste und die zahlreich erschienene Dorfbevölkerung zu begrüßen. Anschließend nahm Pfarrer Hoberg aus Kallmuth vom Pfarrverbund Mechernich-Süd die feierliche Einsegnung des o. g. Objektes vor. Für die musikalische Unterhaltung sorgten eine Bläsergruppe aus Weyer, das Tambourcorps Eiserfey, die „Eiserfeyer Hüüldöpp“ und der MGV 1892 Vussem, der, nachdem Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick der Dorfgemeinschaft zu ihrem „Schmuckstück“ gratuliert hatte, das „Eiserfeyer Heimatlied“ anstimmte. Einen besonderen Gag hatte sich unser Dirigent Heinz Sistig ausgedacht, denn als der Landrat Günter Rosenke seine Lob- und Dankrede beendete, überraschten die Sänger ihn mit dem Bläck-Fööss-Lied:

„Auge noh rächs, d’r Landrat kütt,
all stohn se stramm en Reih’ un Jlied.
D’r Derijent böck sich deef bes op de Äd,
nüngzich Jrad, wat seng Botz nit verdräht.
D’r Römerpötz (statt: ‚de Mehrzweckhall’) weed enjeweiht,

d’r Männerchor weiß schon längs Bescheid,
denn su e Fess läuft nit ohne ihn,
feine Tön brängen Jlanz he eren.“ usw.

Die Überraschung war uns bestens gelungen, denn der Landrat amüsierte sich köstlich. Auf seinem Gesicht war ein breites Schmunzeln deutlich zu erkennen. Aber auch die anderen Gäste waren vom Vortrag des Liedes beeindruckt und sparten nicht mit Applaus. MdL Clemens Pick war auch voll des Lobes über das fachmännisch restaurierte Wassersammelbecken. Nach seiner imponierenden Rede aus dem Stegreif präsentierte der MGV noch einen Leckerbissen mit dem Lied: „Ein wandernder Geselle“. Begleitet wurde das Stück vom Waldhornbläser Peter-Lorenz „Pelo“ Könen aus Mechernich. Der verdiente Applaus bezeugte, daß das Wanderliedchen bei den aufmerksamen Zuhörern gut angekommen war. Zum Schluß des offiziellen Teils sorgte Dr. Klaus Grewe vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege, der auch die Baumaßnahmen begleitete, für Furore, als er angesichts des schmucken Bauwerks sagte: „Es sollte nur eine Überdachung werden, um das freigelegte Becken vor Witterungseinflüssen zu schützen. Jetz ess et e Kapellche jeworden.“ Nun wurden noch zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Die Leute, die am Bau ehrenamtlich mitgewirkt hatten, erhielten als Dankeschön Urkunden und Sachpreise ausgehändigt. In fast allen Ansprachen war der Name von Hans-Gerd Harperscheidt gefallen. Er hatte sich besondere Verdienste bei der Restaurierung erworben, denn ohne seinen Sachverstand wäre das Werk nicht so schnell vollendet worden. Übrigens, unser Sbr. Werner Borker hatte auch viel Zeit in das Projekt investiert. In mühevoller Handarbeit hat er u. a. das Schutzgitter kunstvoll geschmiedet.
Anschließend ging man zum gemütlichen Teil über. Auf dem Parkplatz der Gaststätte „Zur Römerstube“ und einem Teil des „Alten Weges“ hatte man teils überdachte Sitzmöglichkeiten, Getränkewagen und einen großen Grill aufgestellt. Für das leibliche Wohl der vielen Gäste war somit bestens gesorgt worden, denn außer Grillspezialitäten wurden noch Salate in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Beim geselligen Beisammensein sang der MGV dann folgende Lieder: 1. Wir wollen zu Land ausfahren, 2. Heija Safari, 3. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 4. Das Gorch-Fock-Lied, 5. Finster war die Nacht, und 6. Old Mauhie. Udo Greuel verstand es meisterhaft durch seine Akkordeonbegleitung diesen Liedern noch mehr Resonanz zu verschaffen. Jedenfalls war das Publikum von der Vorstellung des MGV begeistert. Die „Eiserfeyer Hüüldöpp“ hatten eigens zur Einweihung einen Song mit dem Titel „Dat Sammelbecke, kott ens luure“ komponiert, den sie nun zum Besten gaben.
Dieser Aufforderung werden bestimmt viele Besucher nachkommen, um einmal das restaurierte römische Bauwerk aus der Nähe bewundern zu können. Es wurde ein gemütlicher Abend, der u. a. für einige Sänger – ohne besondere Vorkommnisse – erst in den frühen Morgenstunden endete.

von ELVIRA HILGERS

In Hand und Spanndiensten wurde das Sammelbecken freigelegt und mit einem Schutzhaus versehen. Die „kulturhistorische Bereicherung“ für das Golddorf wurde in einem Jahr mit viel Elan der fleißigen Helfer fertig gestellt.(Fotos: E. Hilgers)

Nach einem Jahr harter Arbeit konnte das Ortskartell um Rudi Mießeler und die gemeinnützige Dorfgesellschaft um Josef Frings am Freitagnachmittag das achteckige Schutzhaus (Oktogon) über dem Römerkanalsammelbecken in Eiserfey im Beisein. zahlreicher Ehrengäste und der Dorfbevölkerung aus Dreimühlen, Eiserfey und Vollem, des Tambourcorps Eiserfey, des Musikvereins Weyer, des Männergesangvereins Vussem und der Gesangsgruppe Hüüldöpp einweihen.

„Schon vor 2000 Jahren wussten die Römer, dass das Eifelwasser besser schmeckt als das Wasser der Domstadt“, erklärte Ortsvorsteher Rudi Mießeler. Er dankte den vielen Sponsoren und besonders den 15 Männern, die in Hand- und Spanndiensten dieses wertvolle „Kleinod“ erstellten Mießeler putzte für das Projekt Klinken. „Die Leute warteten schon darauf zu spenden, denn das freigelegte Römerkanalsammelbecken ist eine weitere Aufwertung des Goldortes Eiserfey“, so Mießeler.
Pfarrer Kurt Hoberg vom Pfarrverbund Mechernich-Süd betonte, man solle das Augenmerk auf das Gestern, Heute und Morgen legen: „In dem Gestern erkennen wir das kostbare Nass mit Vorbildfunktion, heute ist die feierliche Einweihung und für das Morgen planen wir eine wichtige Weichenstellung.“. Anschließend segnete Hoberg das Denkmal ein.
Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick betonte, der Erdkreis habe nichts Bewundernswerteres zu bieten als Wasser. Mit der Einweihung würden die Leistungen der Vorfahren gewürdigt. Durch das freigelegte Römerkanalsammelbecken sei Eiserfey um ein kulturhistorisch wertvolles „Highlight“ bereichert worden.
Er nannte Hans-Gerd Harperscheidt, der sich in besonderer Weise Verdienste erworben habe, und Josef‘ Frings. Schick: „Vieles hält man für unmöglich, doch die Eiserfeyer haben unser Vertrauen gerechtfertigt.“
Anschließend sang der Männergesangverein: „Mein Eiserfey“.
Landrat Günter Rosenke lobte die hervorragend funktionierende Dorfgemeinschaft. Die römische Herrschaft sei eine der bedeutendsten Epochen in der Entwicklung der Eifel gewesen. Ihre gut erhaltenen Relikte seien überall im Kreis Euskirchen gegenwärtig. Er beschrieb den schwierigen Weg bis zur Realisierung des Projekts, bei dem keine staatlichen Mittel zur Verfügung standen.
1959 wurde das Wassersammelbecken beim Bau des Hauses von „.SchängMießeler auf der Suche nach Wasser zufällig entdeckt und später wieder zugeschüttet. In den 70er Jahren wurde ein Antrag auf Freilegung abgelehnt, da die Stadt Mechernich weder Mittel für den Ankauf des Grundstücks noch für die Durchführung der Freilegung besaß. 1999 wurde ein erneuter Antrag ebenfalls abgelehnt. Erst .der dritte Antrag hatte in 2003 Erfolg.

Da schlug die große Stunde der Eiserfeyer Dorfgemeinschaft, die mit vereinten Kräften ca. 12 000 Euro für Baumaterial zusammentrug. Eine tatkräftige Truppe unter der Führung von Hans-Gerd Harperscheidt und Theo Groß begann am 14.Juli 2004 mit den Arbeiten. Sie legten das Sammelbecken fachmännisch frei, restaurierten es und überbauten es mit einem Schutzhaus.
„Der Herrgott hatte zwölf Apostel, Sie, Herr Mießeler, hatten 15 Mitarbeiter“, lobte MdL Clemens Pick. Dr. Klaus Grewe vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege freute sich darüber, dass die Initiative aus der Bevölkerung gekommen sei .und wandte sich an den Bürgermeister der Stadt Mechernich, der die Tatkraft nutzen solle, andere kulturhistorische Relikte zu er schließen. Dr. Grewe meinte angesichts des schmucken Baus: „Es sollte ein Schutzbau werden, aber et ess e Kapellche jeworden.“

Dienstag, 28. Juni 2005

Geburtstagsständchen für Sbr. Klaus Reddig (65)

Unser Sbr. Klaus Reddig, der am 23.06.1940 in Braunsberg/ Ostpreußen geboren wurde, feierte am Donnerstag vergangener Woche im Kreise seiner Familie seinen 65. Geburtstag. Aus diesem freudigen Anlaß hatte er es sich nicht nehmen lassen, den Sängern am letzten Probentag vor der Sommerpause „einen auszugeben“. Nach Absprache mit unserem Dirigenten wurde deshalb die Chorprobe frühzeitig beendet. Anschließend wurde dem Jubilar ein Ständchen gesungen.

Mit eingebunden wurde Bernhard Hoffmann, der am 23. Juni 67 Jahre alt geworden war. Ebenso wurden Hans Nellesen, Hans Höller und Hans Klinkhammer mit dem Ständchen bedacht, da sie am 24.06. ihren Namenspatron Johannes gefeiert hatten. Bei hochsommerlichen Temperaturen war dementsprechend der Durst sehr groß, und aus dem 20-Liter-Fäßchen Bier, das Klaus gestiftet hatte, war schnell die Luft raus. Deshalb kehrten noch einige Unentwegte, sprich: „harter Kern“, in das Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ ein.

Das Leben von Klaus in aller Kürze von ihm selbst aufgeschrieben mit Ergänzungen des Chronisten:
Name: bekannt
Geburtsort: Braunsberg in Ostpreußen
Eltern: Berta und Josef Reddig, beide geboren in Schönau, Kreis Braunsberg in Ostpreußen,
Geschwister: Heinz Reddig, Wohnsitz: Adenau in der Eifel.
Durch den Krieg Flucht vom Pillauer Hafen im Februar 1945 über den Seeweg mit dem Schiff „Deutschland“ nach Gotenhafen, von da aus Verladung nach Bendfeld bei Schönberg in Schleswig-Holstein.
Im April 1950 Umsiedlung im Rahmen der Flüchtlingsverteilung nach Adenau in der Eifel.
Im Oktober 1953 den Vater durch einen Unfall verloren.

März 1955 Volksschulabschluß.
Juli 1955 bis 1959 Lehre als Elektro-Mechaniker bei der Firma Max Funcke KG in Adenau.
1961 bis 1963 Zeitsoldat bei den Heeresfliegern der Bundeswehr in Niedermendig mit der Ausbildung zum Unteroffizier und Flugzeug-Mechaniker.
1963 bis 1964 Tätigkeit als Elektro-Mechaniker bei der Firma Telefunken in Köln.
1964 bis 1965 Tätigkeit als Labor- und Feinmechaniker bei der Firma E. Leybold’s Nachfolger in Köln.
1965 bis 1966 Besuch der Techniker-Schule in Düren mit dem erfolgreichen Abschluß Elektro-Techniker.

Sep. 1966 bis 31.12.1977 Vorarbeiter, Elektroinstallateur im Steuerungsbau, Elektro-Magazin-Leitung bei der Firma 0. Dörries in Mechernich-Neuhütte.
02.01.1978 bis 29.02.2004 Kalibriertechniker bei der Lw Werft 84 in Mechernich.1967 Hochzeit mit Elfriede Reddig, geb. Lingscheidt aus Vussem, später Vater zweier Töchter.
Ab 01.03.2004 Rentner.

Als Sänger habe ich mitgewirkt:
1957 bis 1960 in Adenau.
1966 bis 1972 in Breitenbenden.
1973 bis Januar 1995 in Vussem.
Ab März 1996 beim MGV „Cäcilia“ Eschweiler-Hastenrath
und zusätzlich ab 26.04.2005 wieder aktiv beim MGV 1892 Vussem.

Anmerkung des Chronisten:
Nachdem Klaus Reddig seinen Hausbau „Im Feytal 3“ in Vussem 1973 fertiggestellt hatte, wurde er aktives Mitglied im MGV 1892 Vussem und sang die 1. Tenorstimme. Er war außerdem von 1974 bis 1984 als Tenorhornist in der Bläsergruppe des MGV tätig. Von 1990 bis 1996 bekleidete er das verantwortungsvolle Amt des 1. Schriftführers erfolgreich. Zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen des MGV hat er moderiert (siehe Bild oben: Jubiläumskonzert 1982). Während eines Konzertes am Samstag, den 17.11.1990 wurde er für 25jährige Singetätigkeit im Sängerkreis Schleiden geehrt. Im Namen des Deutschen Sängerbundes überreichte unser Vorsitzender ihm Nadel und Urkunde. Bei der Abschiedsfeier in den Ruhestand von seiner Bundeswehrdienststelle am 26.02.2004 überraschte ihn der MGV mit einem Ständchen. Nach einigen Unterbrechungen ist Klaus seit dem 26.04.2005 wieder bei uns aktiv. Wir wünschen dem Jubilar, daß er noch viele Jahre bei bester Gesundheit in unserer Chorgemeinschaft singen kann.

Sonntag, 31. Juli 2005

Grillfest des MGV 1892 Vussem

Alle Aktiven, Freunde und Gönner des MGV waren selbstverständlich mit Partnern herzlich eingeladen worden, um gemeinsam an der Sängerlinde beim Feuerwehrgerätehaus ein Grillfest zu feiern. Ein kleines Zelt mit Sitzgelegenheiten, das vom Karnevalsverein ausgeliehen war, bot den zahlreich erschienenen Gästen Unterkunft und Schutz vor Wind und Regen. Doch der Wettergott war an diesem Tag noch gnädig mit uns. Ab und zu ließ er kleine Schauer niedergehen, die aber der Bombenstimmung keinen Abbruch taten. Außerdem konnten die Räumlichkeiten und die Toilettenanlage, die die FFW uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte, genutzt werden.

MGV Grill Mießeler-Gottschlich

Begonnen wurde um 11 Uhr mit einem zünftigen Frühschoppen, der sich bis in den späten Nachmittag hinzog. Auch für Speis’ und Trank war ausreichend gesorgt worden. Am Grill, der mit Gas betrieben wurde, standen Bernhard Mießeler und Rainer Gottschlich ihren Mann, die um die Wette leckere Schnitzel und Würste grillten. Es war eine schweißtreibende Beschäftigung, deren leckeres Ergebnis aber reißenden Absatz fand. Dazu gab es Salate am Büfett in reicher Auswahl. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Alle Hände voll zu tun hatten auch Fritz Pütz und Udo Greuel am Bierstand, um den durstigen Gästen ein frisches Bier aus dem Fass zu zapfen, das ihnen dann von Hans Nellesen serviert wurde. Außerdem gab es Wein, Schnaps und alkoholfreie Getränke. Unser Kassierer hatte ausnahmsweise und schweren Herzens tief in die Schatulle gegriffen, damit keiner der Anwesenden nüchtern und hungrig nach Hause gehen musste, nur „weil et nix joov“.

Unser Vorsitzender Willi Schütt hatte zwischendurch die Gäste begrüßt und willkommen geheißen. Da Anita, die Frau unseres Dirigenten Heinz Sistig heute Geburtstag hatte, wurde ihr zu diesem Ehrentag gratuliert, und der MGV brachte ihr ein Ständchen. Die Lieder: 1. An einem Sommermorgen, 2. Wir wollen zu Land ausfahren, 3. Heija Safari, und 4. Finster war die Nacht, heizten die gute Stimmung noch zusätzlich an. Instrumental wurden die Sänger von Udo Greuel am Akkordeon begleitet. Für die gute Vorstellung des Chores erhielt dieser anerkennenden Applaus.

Zum Nachmittags-Kaffee gab es in allen Variationen selbstgebackenen Kuchen, der das Herz höher schlagen ließ, und der vorwiegend von den Sängerfrauen gestiftet worden war. Erst am späten Nachmittag endete eine harmonisch verlaufene Grillparty, auf der man sich köstlich amüsiert hatte, und die sicherlich den guten Zusammenhalt des MGV gefördert hat.

Baß
Tenor
Reinartz-Schütt
Dreesen-Steffens
Tenor-Baß
Schmidt – Carola – Luxen
Milli-Walli
Theke

Freitag, 19. August 2005

Geburtstagsfeier von Sbr. Peter Gülden (70)

Fahnen an den Masten wehen, in der Zeitung wird es stehen.
Trommeln wirbeln, Fanfaren klingen, und der beste Chor* wird singen.
Alle kommen angerannt, schütteln ihm wie wild die Hand.
Autos auf der Straße tuten, der FC Köln hält Gedenkminuten.
Im Bundestag geht’s von Mund zu Mund, in Taxis tun’s die Fahrer kund.
Der Bundeskanzler erwähnt’s in Reden, das macht er durchaus nicht für jeden.
Blitze zucken, Donner hallen: Leute, es ist wirklich wahr, Peter Gülden wurde am 19.07.   70 Jahr!

*= natürlich der MGV Vussem!

„Da wo man singt und lacht, lass’ Dich ruhig nieder, denn wo man Feste feiert, da singt man frohe Lieder!“ Unter diesem Motto, das auf der Einladungskarte stand, feierte Peter ab 18 Uhr im Uffzheim Mechernich in geselliger Runde sein 70. Wiegenfest. Wegen Terminschwierigkeiten konnte er diesen runden Geburtstag erst einen Monat später in größerem Kreise feiern. Dazu hatte er nicht nur seine Familie, Verwandte und Freunde eingeladen, sondern auch seine Sangesbrüder vom MGV Vussem.

Mit dem Lied: „Zum Geburtstag viel Glück!“ begann der Chor das Geburtstagsständchen. In Reimform nahm der Vorsitzende Willi Schütt seine Gratulationsrede vor und überreichte im Namen der Sänger ein Geschenk. Es folgte das Lied: „Abend im Gebirge“. Sbr. Wolfgang Schulz verstand es mit dem nachstehend aufgeführten Gedicht die Lachmuskeln zu strapazieren.

Zum Geburtstag

Von deinem Geburtstag haben wir vernommen
und sind auch gleich hierher gekommen.
Doch erhob sich schnell die Frage:
Was schenkt man dir an diesem Tage?

Ein Ferienhaus an Frankreichs Küste,
’nen Kamelritt durch die weite Wüste,
’nen Papagei, der zu dir spricht,
das ist zu teuer – das kriegst du nicht!

Einen Anzuggutschein, Jogginghose, Bademantel,
Pillendose, großer Atlas, Lexikon:
das brauchst du nicht, das hast du schon!

Luxusauto mit Chauffeur, eine Kreuzfahrt über’s Meer,
die Bezahlung dieser Feier,
das kriegst du nicht, ist auch zu teuer!

’Nen Urlaub auf ’ner Schönheitsfarm,
Hometrainer für Bein und Arm,
Schönheitspackung – für’s –Gesicht:
das braucht doch unser Peter nicht.

Lang‘ haben wir dann nachgedacht,
womit man dir ’ne Freude macht.
Es sollt‘ nicht ärmlich oder klein,
es sollte was besonderes sein.

Mit Stolz können wir dir jetzt verkünden:
Wir konnten was Spezielles finden.

Was Gerhard Schröder nicht haben könnte,
was man George Bush auch nicht vergönnte,
und was die Queen in der Tat
bis heute nicht empfangen hat,

was Edmund Stoiber noch vermißt,
dem Papst noch nicht gegeben ist,
das sollst jetzt du mit frohem Walten
als erster in dem Kreis erhalten:

Du Glücklicher in unserem Land,
du sollst sie haben:

meine Hand!

Anschließend eröffnete der Jubilar das reichhaltige Büfett, das im Foyer aufgebaut war. Schon beim Anschauen der leckeren Speisen lief einem das Wasser im Mund zusammen, und es schmeckte hervorragend!

Drei Shanties gelangten dann beim zweiten Auftritt des Chores zu Gehör: 1. Old Mauhie, 2. Das Gorch-Fock-Lied, und 3. Finster war die Nacht. Als Zugabe sang der Chor das Lied: „Dank am Abend“, Melodie: Robert Pracht, Text: Ludwig Mohrbacher. Alle Lieder, die zum Vortrag gelangten , hatte sich der Jubilar ausgesucht. Da unser Chorleiter Heinz Sistig wegen eines Segeltörns in Holland mit den Sangesbrüdern Werner Borker und Bernd Wenderdel verhindert war, wurden die Lieder von unserem Allroundman Udo Greuel dirigiert und teilweise mit dem Akkordeon begleitet. Weil unser stellvertretender Dirigent ein Mann der leisen Töne ist, war die Tonangabe bei einigen Sängern akustisch nicht angekommen, sodass bei den ersten Takten des letzten Liedes eine Disharmonie zu hören war. Trotzdem gab es von den Gästen für die schönen Darbietungen viel Applaus.

Ebenfalls viel Beifall erhielt Bernhard Mießeler für seine lustigen Vorträge 1. Die Wärmfläsch und 2. Der erste Eifeler. Agnes Wielspütz, meng Frau und Peters Schwester, hatte mit dem Beitrag „Samstags widd jebaad“, den sie in Eifeler Platt vortrug, die Lacher auf ihrer Seite.

Die beiden Trompeter Hans-Hubert Schmidt und Berthold Kurth spielten abwechseln die erste und zweite Stimme, wobei sie von Birgit Kurth auf dem Tenor-Saxophon begleitet wurden. Mit ihren gekonnten Musikdarbietungen ließen sie den Jubilar hochleben, wobei die Gäste mit einstimmten. Den Höhepunkt des Abends bildeten aber Oma und Opa mit ihrem Sketch „Nee, wat wor dat fröher schön“! Agnes Wielspütz („Oma“) und Peters Schwiegertochter Manuela („Opa“) hatten sich entsprechend verkleidet und spielten ihre Rollen hervorragend. Dabei blieb kein Auge trocken. Es war eine schöne Geburtstagsparty, die erst um Mitternacht endete.

Abschließend möchte der Chronist mit einem weisen Spruch enden, den sich der Jubilar zu Herzen nehmen sollte:

Lieber Peter!

Kaum zu glauben, aber wahr,
Du bist nun schon 70 Jahr’.
Aber älter werden schließlich alle.
Doch eins gilt in jedem Falle:
„Jeweils alle Lebenszeiten
haben ihre ganz besonderen Seiten.
Wer sie sinnvoll nutzt mit Schwung,
der bleibt auch 100 Jahre jung!“

Ich wünsche Dir noch viele schöne Stunden im Kreise Deiner Familie und in unserer Chorgemeinschaft, und ich hoffe, daß Deine Gesundheit dies noch lange Zeit zulässt!

Freitag/ Sonntag, 26./ 28. August 2005

Emslandtour des MGV 1892 Vussem nach Versen

Reisebericht von Wolfgang Schulz

Auf Anregung von Werner Borker fuhr der MGV 1892 Vussem nach Versen im Emsland, dem Geburtsort unseres Sangesbruders. Versen, ein Stadtteil von Meppen/Ems feierte in diesem Jahr sein 1150-jähriges Bestehen, und die Idee war von daher, anläßlich einer Vereinsfahrt ins Emsland den Versenern zu ihrem Geburtstag einen musikalischen Gruß aus der Eifel zu überbringen.
Der Neffe von Werner Borker, Walter Borker, hatte sich im Vorfeld um die Unterkünfte vor Ort gekümmert und ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, so daß wir nur noch gen Norden aufbrechen mussten.
Nahezu pünktlich zur vereinbarten Abfahrtzeit traf der Bus der Firma Schäfer um 7:40 Uhr auf dem alten Schulhof in Vussem ein. Unsere Freunde aus Mechernich und Breitenbenden waren schon an Bord. Die Koffer, Quetsch und Noten waren schnell verstaut, und nachdem uns unser Sbr. Alfred Brell, der wegen der Erkrankung seiner Frau seine Teilnahme hatte leider zurückziehen müssen, verabschiedet hatte, ging es nach Eiserfey, um unsere dortigen Sangesbrüder nebst Anhang abzuholen.
– Und dann ging es zügig ins Emsland über A1/A3 auf die A31 Richtung Meppen.
Auf das sonst bei unseren Touren übliche Frühstück wurde verzichtet, dauerte die Fahrt doch nur etwa 3,5 Stunden und es erwartete uns bei unser Ankunft in Meppen gegen 11:30 Uhr bereits ein Imbiß, so daß lediglich um 9:15 Uhr eine kurze Verschnaufpause an der Autobahnraststätte Bottrop einlegt wurde. Nach 20 Minuten ging es weiter.
Um den Haufen im Bus wach zu machen, stimmte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt aus dem Bundeswehrgesangbuch einige Lieder an (Im Frühtau zu Berge, Wenn die bunten Fahnen wehen und Jetzt kommen die lustigen Tage), doch wollte der Gesang anfänglich nicht so recht von den Lippen gehen, so daß unser Chorleiter Heinz Sistig mit einer Flasche Obstler erst die Stimmen ölen mußte. Danach klappten die von Willi Schütt weiterhin angestimmten Lieder „Aus grauer Städte Mauem, Die blauen Dragoner, Wir wollen zu Land ausfahren und Hoch auf dem gelben Wagen“ schon besser.

Die Hinfahrt verging wie im Flug, und schon um 11:20 Uhr liefen wir in Meppen in unserer Unterkunft ein, dem Jugend- und Kulturgästehaus, das zum Deutschen Jugendherbergswerk gehört. Unsere Zimmer waren noch nicht bezugsfertig, so daß einige die Zeit mit einem Besuch eines auf dem Gelände befindlichen kleinen Museums überbrückten. Um 11:50 Uhr servierte man uns dann besagten Imbiß, bestehend aus einer kräftigen und schmackhaften Gemüsesuppe sowie belegten Brötchen. Inzwischen waren die Zimmer bezugsreif, und so gestärkt ging es zunächst ans gemeinsame Bettenbauen, wie es bekanntlich in Jugendherbergen üblich ist. Daß die Frauen einigen Männern dabei unter die Arme (oder die Laken) griffen, war selbstverständlich; so wurde Ruth Bernitt gesehen, wie sie aus dem Zimmer von Udo Greuel mit der Bemerkung kam: „Ich hab’s dem Udo gerade gemacht“.
Nun hieß es schnellstens nach Papenburg aufzubrechen, erwartete uns doch um 14:15 ein Führer der dortigen Meyerwerft. Etwa 2 Stunden, so lange dauerte die Besichtigung der Werft, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im größten überdachten Baudock der Welt (Länge 375 m, Breite 125 m und Höhe 75 m) lag die „Pride of Hawaii“, ein Kreuzfahrtschiff, das in Zukunft in der Karibik fahren wird, zwar noch im Rohbau, doch konnte man an den wie Ameisen aussehenden Werftarbeitern sehen, wie gigantisch dieser „Pott“ sein wird.
Noch beeindruckt von dieser Besichtigung, ging es um 16:10 Uhr zurück nach Versen, wo wir eine kurze Rast einlegten am Geburtshaus von Werner Borker. Wir wurden herzlich von seiner Verwandtschaft begrüßt und mit kühlen Getränken bewirtet. Für diese freundliche Aufnahme bedankten wir uns mit einigen Liedern.

Meyer Werft
Höltlingsmühle

Gerne wären wir noch in Versen geblieben, doch im Hinblick auf das weitere Programm am Abend ging es zunächst zurück in unsere Unterkunft, um sich etwas frisch zu machen, denn schon um 19:30 Uhr war allgemeiner Aufbruch zur Höltlingsmühle, wo uns ein hervorragendes warm/kaltes Büffet erwartete – und hätte uns der Herr 7 Mägen gegeben, ich glaube, es wäre immer noch etwas übrig geblieben. So gestärkt, hätten wir gegen 22 Uhr den Heimweg antreten können – wenn – ja, wenn da nicht plötzlich ein Überraschungsgast aufgetaucht wäre: „Sina aus Finnen“ – im Nachtgewand, die Toilettenrolle überm Arm, geradewegs aus dem Krankenhaus entwischt, wohin man sie wegen Tollwut eingeliefert hatte. Auch die Tatsache, daß Sina plattdütsch snackte, für ungeübte Ohren manchmal etwas schwer zu verstehen, hielt den Saal nicht davon ab, sich bald am Boden zu kringeln, vor allem, weil auch Anwesende namentlich in die Rede mit einbezogen wurden und ihr Fett weg kriegten.

HöltlingsmühleAbendessen

Erst nach einer Zugabe ließen wir Sina aus Finnen ziehen. Schweren Herzens mussten wir kurz nach Mitternacht unsere Zelte abbrechen, erwartete uns doch am nächsten Tag ein weiteres, tolles Programm.

Matthias Spielkiste

Am nächsten Morgen, nach reichhaltigem Frühstücksbüffet, hatten wir noch etwas Zeit, bis der Bus uns zum nächsten „Einsatz“ brachte. Einige spielten Billard, lasen, unterhielten sich, doch wurde auch ein gewisser Matthias Vogelsberg in der Spielkiste mit Förmchen hantierend, in der Halle des Jugendgästehauses gesichtet. Wir konnten ihn aber von dort fortreißen, so daß wir pünktlich zum Bahnhof Haselünne aufbrechen konnten. Dort stand bereits der Dieseltriebwagen der Eisenbahnfreunde Hasetal e. V. für uns bereit. Mit diesem ging es dann gemütlich bei Wein (oder Bier), Weib und Gesang nach Lönigen, wo wir in zwei durch Traktoren gezogene Planwagen umstiegen und unsere Fahrt fortsetzten zur Huckelriedener Mühle.

Dort angekommen, erwartete uns der Wirt bereits vor der Tür und geleitete uns in den Gastraum dieses stilvoll restaurierten alten Bauernhauses. Es hieß sich jetzt bei einer leckeren Erbsensuppe mit herzhaftem Brot zu stärken, stand doch anschließend die Prüfung zum Mühlenabitur auf dem Programm. Hierbei mussten wir Mehlsack-Weitwerfen machen, einen Partner mit der Sackkarre über einen Parcours kutschieren, einen ebensolchen mit einem alten Fahrrad abfahren – als Handicap hing am Lenker auf einer Seite eine große Milchkanne – sowie als Krönung vor Ort gebackenes Schwarzbrot um die Wette essen, ein Brot, bei dem man den Eindruck hatte, daß der Mund immer voller ‚wurde, je mehr man auf dem Brot herumkaute. Am Ende erhielt jeder ein auf seinen Namen ausgestelltes Diplom. Parallel dazu hatte ein Teil der Gruppe die Gelegenheit, die alte, vollständig restaurierte Mühle unter kundiger Führung zu besichtigen.
Zurück in umgekehrter Reihenfolge, also zunächst Planwagen, dann Zug, ging es wieder nach Haselünne, wo wir bereits in der nur wenige Schritte vom Bahnhof befindlichen Kornbrennerei Berentzen erwartet wurden. Ein Führer machte uns erst den Mund wässerig beim Erzählen, wie man Korn brennt und was man alles herstellt, doch schlussendlich kamen wir dann auch auf unsere Kosten: nicht nur, daß man uns die unterschiedlichsten Produkte zur Verköstigung anbot, man servierte uns auch herzhafte Rinderrouladen mit Rotkohl und Kartoffeln. Dermaßen abgefüllt, ging es zurück nach Meppen.

Hier müsste man den Bericht zweigleisig fortführen, hatte sich ein Teil der Gruppe doch kurzfristig dazu entschlossen, nach Versen zu fahren, wo an diesem Abend die Oberkrainer ein vierstündiges Konzert im Festzelt gaben. Diejenigen, die sich hierfür entschieden hatten, waren sehr zufrieden, Bestand das Programm doch nicht nur aus Musik, sondern wurden die Überleitungen zwischen den Spielblöcken gekonnt durch Witze überbrückt – diejenigen, die sich für einen gemütlichen Abend entschlossen hatten, waren auf jeden Fall auch ganz auf ihre Kosten gekommen. Ursprünglich war im Jugendgästehaus ein gemütlicher Abend geplant, aber es zog uns dann doch ins Zentrum von Meppen, wo Walter Borker im Ratskeller Plätze hatte reservieren lassen.

Nach dem Motto „die spontanen Besäufnisse sind immer die besten“, traf es sich, daß zu vorgerückter Stunde an den Nebentischen eine Altherren-Handballmannschaft aus Verden an der Aller Platz nahm. Erst sangen wir, dann sangen die, man sprach miteinander, wollte wissen, woher und wohin, und als dann Ilse Heimbach (geb. Wolfgarten) in der ihr eigenen Art zu den Handballern sagte: „Wir sind keine Kölner, wir kommen auch nicht aus Düsseldorf – und wir sind auch keine echten Blondinen“, war das Eis endgültig gebrochen. Lied hier, Lied da, Witz hier, Witz auf der anderen Seite – und dann kam der Höhepunkt: einer der Nordmänner stimmte ständig ein Lied an, beginnend mit „ein Seemann“. Über diese Worte kam er nie hinaus, bis der Verfasser dieses Berichts dieses „ein Seemann“ aufgriff, persiflierte – und dieser Schlachtruf „ein Seeeeeemann“ zog sich durch den ganzen Abend. Irgendwann hieß es Abschied nehmen von unseren Verdener Freunden, und hätten wir am kommenden Tag nicht unseren Auftritt gehabt, ich glaube, wir säßen jetzt noch dort. – Und am nächsten Morgen hat sicher in der Meppener Tageszeitung gestanden, daß eine Horde singender und blökender zweibeiniger Schafe nach Mitternacht durch die Straßen von Meppen getrieben worden ist von einem bellenden – ebenfalls zweibeinigen Hund namens Steffens Hein.
Am Sonntagmorgen hieß es Abschied nehmen vom gut geführten Jugendgästehaus, ohne jedoch nochmals ausgiebig gefrühstückt zu haben. Mit einem „Am kühlenden Morgen“ (da auswendig gesungen, hatten einige Textprobleme) sagten wir „Auf Wiedersehen“, und ab ging es mit dem Bus nach Haren an der Ems. Dort begrüßte uns der Kapitän der „Amisia“, die wir bestiegen, um zwei erholsame Stunden bei belegten Brötchen und Kaffee bei herrlichstem Wetter auf der Ems zu verbringen.

Jugendgästehaus

Viel zu schnell ging diese Rundfahrt zu Ende, doch mussten wir Richtung Versen aufbrechen, ging an diesem Tag doch der Festumzug durch den ganzen Ort, und mussten wir vor Beginn desselben noch am Haus der Familie Borker sein. Dort angekommen, begann der etwas hektische Teil der Reise: Keiner wusste etwas, viele hatten aber etwas zu sagen; um so erstaunlicher war es, daß wir dann doch noch vor dem herannahenden Festumzug den zahlreichen Zuschauern vor dem Haus Borker ein Ständchen bringen konnten, was mit viel Applaus bedacht wurde. Wie hektisch es zuging, zeigte die kleine Begebenheit, daß Werner Borker versuchte, den Busfahrer über Handy zu erreichen, dieser aber nur wenige Meter von ihm entfernt stand.

Der letzte Abend

So wie auch der ganze Ort mit viel Liebe und großem Aufwand geschmückt worden war, so farbenfroh und einfallsreich war dann auch der Festumzug, der sich, begleitet von schmissiger Musik, durch Versen schlängelte. Nachdem über unser Kommen in der örtlichen Presse eine Notiz erschienen war, begrüßte uns mancher von den Festwagen herab mit „Ah, da sind ja die Eifeler“.

Auch 50 Mitglieder des Männergesangvereins 1892 Vussem aus Mechernich in der Eifel geizten nicht mit Applaus. Sie waren mit dem Alt-Versener Werner Borker in dessen Heimat gekommen, um nachmittags der Gemeinde mit einigen Liedbeiträgen die Referenz zu erweisen.
(Ausschnitt aus Meppener Tagespost)

Auch 50 Mitglieder des Männergesangvereins 1892 Vussem aus Mechernich in der Eifel geizten nicht mit Applaus. Sie waren mit dem Alt-Versener Werner Borker in dessen Heimat gekommen, um nachmittags der Gemeinde mit einigen Liedbeiträgen die Referenz zu erweisen. (Ausschnitt aus Meppener Tagespost)

Nachdem die letzte Gruppe des Zuges vorbei war, galt es für uns, zum Festplatz zu marschieren, wo wir unseren Auftritt haben sollten. Viele Menschen bevölkerten bereits den Festplatz, doch auch hier fehlte es leider etwas an Koordination. Immer wieder wurde eine andere Uhrzeit für unseren Auftritt genannt. Grund hierfür war vor allem, daß Werner Borker gerne gehabt hätte, daß uns der Ortsvorsteher angesagt hätte, dieser aber noch im Zug mitging und letzterer, wie alle Züge, etwas verspätet war. Zur Überbrückung hat sich unser Chorleiter Heinz Sistig dann kurzfristig entschlossen, schon einmal einige Lieder zum besten zu geben. Der Applaus der Umstehenden war uns sicher. Dann kam der lang ersehnte Bürgermeister dennoch, stellte uns dem Publikum vor mit den Worten, man habe keine Kosten und Mühen gescheut: Am Tag vorher die Oberkrainer und jetzt der MGV 1892 Vussem! So ermutigt, boten wir unser kleines Konzert dar, und auch wenn auf dem riesigen Festplatz eine erhebliche Geräuschkulisse war, darf dennoch gesagt werden, daß unsere Liedbeiträge beim Publikum gut angekommen sind, wir uns gut präsentiert haben.

Um 17:20 Uhr hieß es dann endgültig Abschied nehmen vom Emsland. Unser Bus brachte uns nach reibungsloser Fahrt – nur durch eine kleine Verschnaufpause am Rastplatz „Ohligser Heide“ unterbrochen, wohlbehalten nach Hause, wobei uns ein von Hans Klinkhammer spendierter Obstler die Rückfahrt sicher verkürzt hat.

Resümee der Reise: rundum gelungen! Hierfür vor allem Dank dem Borker-Clan!

Freitag/ Montag, 16./ 19. September 2005

Kirmes in Vussem

Der neu gegründete Heimat- und Brauchtumsverein Vussem war für die diesjährige Kirmes in und um das Festzelt verantwortlich. Den Festreigen eröffnete am Freitag um 21 Uhr die Band „Hello“, die zum Tanz aufspielte.
Am Samstag stand die Aufführung der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert (1797 – 1828), Text: Johann Philipp Neumann, durch den Musikverein Vussem im Rahmen der Vorabendmesse auf dem Programm, die um 17:30 Uhr in der Pfarrkirche begann. Die Choräle wurden tatkräftig von neun Sängern des MGV 1892 Vussem einstimmig unterstützt. Pfarrer Pühringer lobte am Ende des Gottesdienstes die schönen Darbietungen. Anschließend wurde in einem Festzug durch das Dorf die Kirmes herausgeholt. Um 21 Uhr begann der Tanz mit der bekannten Band „Cadillacs“ im Festzelt.
Ganz im Zeichen der Blasmusik stand der Sonntag. Zur Unterhaltung spielten ab 12 Uhr „Die Limbachtaler Musikanten“ und „Die lustigen Eifelländer Musikanten“ auf.
Am Montag wurde im Festzelt von Pfarrer Pühringer eine Hl. Messe für die Verstorbenen gelesen. Als Messdiener fungierten unser Vorsitzender Willi Schütt und Sbr. Bernhard Hoffmann. Anschließend gingen wir zum Friedhof und zum Ehrenmal, um der Toten zu gedenken. Gemeinsam ging es zurück mit Blasmusik zum Festzelt, wo ein kostenloses Frühstück bereit stand. Nachdem alle gesättigt waren, spielte der MV Vussem zum Frühschoppen auf. Ab 14 Uhr machte die Band „TOPAS“ Livemusik zum Tanzen, Mitsingen und Zuhören, bis gegen Mitternacht die Kirmes begraben wurde.
An allen Kirmestagen herrschte eine Bombenstimmung. Es war eine rundherum gelungene und harmonisch verlaufene Kirmesveranstaltung, die seinesgleichen sucht. Dafür sei den Verantwortlichen und dem Kirmesteam für den reibungslosen Ablauf an dieser Stelle auch einmal herzlich gedankt. Was unangenehm auffiel, war die Tatsache, daß der ausgestopfte „Kermespitter“ in schamverletzender Weise an der Decke des Zeltes hing und so für negativen Gesprächsstoff sorgte. Das muss nicht sein, meine ich jedenfalls und auch viele Kirmesbesucher!

Dienstag, 20. September 2005

Geburtstagsständchen für unseren ältesten Sbr. Bertram („Bertel“) Berners (80)

Der seit Januar 2005 „vermisste“ Sbr. Bertram Berners überraschte die Sänger, als er heute wieder zur Probe erschien und mit einem Fässchen Bier sowie einer deftigen Gulaschsuppe aufwartete.

Am Kirmessonntag, den 18. September 2005 hatte der Jubilar mit seiner Familie im Gasthaus Pütz in Breitenbenden seinen 80. Geburtstag gefeiert. Zu diesem freudigen Ereignis hatte er viele Glück- und Segenswünsche erhalten, u. a. auch von einigen Sangesbrüdern, worüber er sich sehr gefreut hatte. Dadurch ermutigt, beschloss er wieder an den wöchentlichen Proben teilzunehmen, wenn es denn der Krankheitszustand seiner Frau zulässt. Die Probe konnte aber wegen des anstehenden Konzertes (wahrscheinlich 3. Adventssonntag) mit dem Musikverein Vussem nicht gänzlich ausfallen.

Außerdem hatte er dem Vorsitzenden und dem Chorleiter von seinem Vorhaben nicht rechtzeitig in Kenntnis gesetzt. Dennoch wurde ihm nach einer verkürzten Chorprobe ein Ständchen mit folgenden Liedern gebracht: 1. Zum Geburtstag viel Glück, 2. Im Abendrot, und 3. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht.
Der Jubilar bedankte sich für die ihm zuteil gewordene Ehre, entschuldigte sich für sein Fehlverhalten und lud die Sänger zu einem Umtrunk mit Imbiß ein. Die gut gewürzte Gulaschsuppe war ein Gedicht und steigerte den Durst, der wiederum mit einigen frisch gezapften Kölsch im Zaum gehalten wurde. Der 80jährige war sichtlich zufrieden und freute sich, daß er wieder einmal freundlich in unsere Chorgemeinschaft aufgenommen worden war.

Lieber Bertel!

Weil wir Dich alle so sehr lieben
hab’ ich Dir ein Gedicht geschrieben.
Du singst so toll und nicht gerne allein,
drum bist Du wieder Mitglied im Gesangverein.
Es macht viel Spaß Dir zuzuhören,
man hört Dich raus aus allen Chören.
Deine Stimme ist rein und klar:
Du singst einfach wunderbar.
Eines ist mal wirklich sicher:
Du bist ein Fall für Gotthilf Fischer.
Drum wünscht der Chronist Dir ein langes Leben,
viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen!

Sonntag, 13. November 2005

Volkstrauertag

Vorwort: Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Trauertag zum Andenken an die Kriegsopfer eingeführt. Inzwischen ist zwei Sonntage vor dem 1. Advent der offizielle Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus. Gedenkfeiern, oftmals von Vereinen durchgeführt, verstehen sich als Aufruf wider das Vergessen, als Vergangenheitsbewältigung, als Verurteilung von Gewaltherrschaft und Mahnung zum Frieden. Außerdem ist die Pflege der Kriegsgräber eng mit dem Volkstrauertag verbunden, wurde der Tag doch 1925 vom „Verein Deutscher Kriegsgräberfürsorge“ angeregt. Seitdem werden Ehrenmale und Soldatenfriedhöfe besucht und dort der Gefallenen gedacht. „Wo Gewalt letztlich endet, zeigen die Gräber“, wird immer wieder gemahnt. Am Volkstrauertag sind Märkte, gewerbliche Ausstellungen, Sportveranstaltungen, Volksfeste und Ähnliches verboten. Inzwischen gibt es aber Sondergenehmigungen. Musikalische und unterhaltende Darbietungen dürfen erst ab 18 Uhr stattfinden, doch sollten diese Veranstaltungen „würdevoller Art und ernsten Charakters“ sein. Es ist noch zu erwähnen, daß die Deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 kapitulierte; der Zweite Weltkrieg war somit beendet. Zurück blieben Millionen Tote und Verwundete, Not und Elend.

Freiwillige Feuerwehr

Zu den Trauerfeierlichkeiten überall im Land gedachten die Menschen heute am Volkstrauertag der Kriegstoten und der Opfer von Gewaltherrschaft. So auch in Vussem und Breitenbenden. In Vussem setzte sich der Trauerzug bei leichtem Nieselregen um 9.30 Uhr vom ehemaligen Schulhof in Richtung Ehrenmal in Bewegung. Angeführt wurde er von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Musikverein, der einen Trauermarsch spielte. Es folgte der MGV und einige Vussemer Bürgerinnen und Bürger. Am Ehrenmal wurde traditionell ein Kranz niedergelegt, denn der Kranz dient als Zeichen der Unendlichkeit oder Ewigkeit. Er symbolisiert den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens ohne Anfang und Ende. Matthias Vogelsberg, Vorsitzender des Bürgervereins, hielt die Gedenkrede mit folgendem Inhalt:

„Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger! Heute ist wieder einmal Volkstrauertag. Jetzt stehen wir hier vor diesem Kriegerdenkmal, dem Kriegerdenkmal unseres Ortes. Es besteht aus 2 Tafeln, die gefüllt sind mit Namen von Gefallenen aus dem 2. Weltkrieg und den Namen der Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg. Wer von Ihnen, unter den heute hier Anwesenden, verehrte Damen und Herren, kann sich noch an diese Menschen erinnern? Es waren Mitbürger unseres Dorfes! Können wir uns vorstellen, wie die Gefallenen gespielt und gearbeitet haben, wie sie zur Schule gegangen sind, und wie sie unser Dorf verlassen haben, für einen Krieg, der sinnlos war! Die Erinnerung an diese Mitbürger nimmt bei uns stetig ab. Sie schwindet mit jedem Jahr, mit jedem Jahr, das zwischen dem Krieg und der Gegenwart liegt. Auch die hohe Wohnbevölkerung trägt dazu bei, in den Gedanken immer mehr Abstand zu dem zu gewinnen, was mit diesem Kriegerdenkmal eigentlich zum Ausdruck gebracht werden soll. So war in den Gedenkfeiern der Nachkriegsjahre vor allem noch eine besondere Nähe zu den Männern zu spüren, deren Namen auf diesen Tafeln zu lesen sind, die in diesen Kriegen Opfer wurden. Diese Nähe spüren wir, die wir heute hier anwesend sind, jetzt gerade auch wieder mal ein wenig. Diese Nähe, sie kommt zum Ausdruck bei unseren ehrenamtlich tätigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern während sie diesen Platz, hier. am Kriegerdenkmal, pflegen. Diese Nähe zu schaffen, ist das Mindeste, was wir unseren geopferten Mitbürgern schuldig sind! Und daher sollten solche kleinen Veranstaltungen zunehmend an Bedeutung gewinnen, so wie sie jetzt hier am heutigen Tag, aber auch überall, landauf, landab, durchgeführt werden. Dadurch werden Zeichen der Trauer, aber auch der Mahnung, Jahr für Jahr immer wieder neu gesetzt.“

Volkstrauertag MGV Vussem

Der MGV, der sich auf den Stufen des Ehrenmals positioniert hatte, sang nun zwei Choräle aus dem Trauerheft „Grabgesänge“, zusammengestellt für vierstimmigen Männerchor von Jakob Christ: 1. Da unten ist Frieden, Text: Carl Sauppe, Musik: Carl Kloß, 2. Über den Sternen, von Flemmig. Mit Annemie Linden betete im Anschluss die Trauergemeinde für die Opfer der beiden Weltkriege und für den Erhalt des Friedens. Zum Abschluss des Trauertages spielte der Musikverein das Lied vom „Guten Kameraden“. Dieses deutsche Lied, 1809 von Ludwig Uhland gedichtet, von Philipp Friedrich Silcher 1829 unsterblich vertont, gehört allen, die ihren Lieben gewaltsam entrissen wurden. „Der gute Kamerad“ ist kein Lied von Heldentum, sondern ein Lied vom Sterben des Soldaten.

Anschließend war die Trauerfeier in Breitenbenden. Die Ansprache hielt Ortsvorsteher Jörg Lodzinsky mit folgendem Text:

Meine Damen und Herren, mit stillem Gruß heiße ich Sie am heutigen Volkstrauertag an dieser Stätte des Gedenkens herzlich willkommen. Wir haben uns hier versammelt, um die Toten zweier Weltkriege zu ehren. Wir gedenken der weit über 60 Millionen Kriegstoten in aller Welt, Soldaten und Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder aller Nationen, und wir gedenken aller anderen Opfer von Gewalt, Konzentrationslagern und Verfolgungsstätten. Wir haben diese Toten nicht vergessen. Am heutigen Tage fühlen wir uns ihnen ganz besonders verbunden. Wir trauern um sie und wir empfinden Scham und Schrecken darüber, was Menschen anderen Menschen antun und wohin Vorurteile, Verachtung, Hass und Gewalt führen können. Wenn wir angesichts der unvorstellbaren Opferzahlen und des unermesslichen Leides die Frage nach dem Sinn zu stellen wagen, kann es nur eine Antwort geben: So etwas darf nie wieder geschehen. Die Mahnung der Toten an die Lebenden zu Frieden und Verständigung ist ihr bleibendes Vermächtnis an uns, für den Frieden einzutreten und das Leben des anderen zu achten. Diese Mahnung ist nicht ohne Echo geblieben. Aus ehemaligen Gegnern sind Freunde und Verbündete geworden. Und nicht umsonst beginnt unser Grundgesetz mit dem Leitgedanken „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Wir können nicht die Augen davor verschließen, daß das Leben zahlreicher Menschen auch heute noch in vielfältiger Weise bedroht ist. In Teilen der Welt herrscht Krieg. Kinder werden in Uniformen gezwungen. Armut und Fremdenhass fordern Opfer. Mit großer Betroffenheit müssen wir am heutigen Volkstrauertag feststellen, daß die Botschaft und die Mahnung der Toten unverändert aktuell ist. In diesem Sinne ist der Volkstrauertag zugleich ein Gedenktag für Menschenrechte und Menschenwürde. Ich danke Ihnen, daß Sie durch Ihre Teilnahme an der heutigen Gedenkveranstaltung den Toten der vergangenen Kriege und den Opfern der Gewalt unserer Tage Ihren Respekt erwiesen haben.

Jetzt brachte der MGV die beiden Choräle: 1. Da unten ist Frieden, und 2. Über den Sternen, zu Gehör. Beim Vortrag des ersten Liedes wirkten einige Sänger bei der Tonangabe unkonzentriert, so dass diese vor der zweiten Strophe von Chorleiter Heinz Sistig wiederholt werden musste. Nach den Fürbitten, die Bernhard Fuchs verlesen hatte, wurde auch hier gemeinsam für die Toten und den Erhalt des Friedens gebetet. Am Ende der Trauerfeierlichkeiten intonierte der Musikverein Vussem das Lied: „Ich hatt’ einen Kameraden, einen besseren findst Du nit“.

Samstag, 26. November 2005

Jahresabschlussfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten usw. im Uffzheim Mechernich.

Jetzt schon zum dritten Mal war der MGV gerne der Einladung von Sbr. Peter Kruse gefolgt, der auch Vorsitzender der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen im Deutschen Bundeswehrverband e. V. (DBwV) im Kreis Euskirchen ist. Gegen 16 Uhr hatten sich die Sänger des MGV 1892 Vussem im Uffzheim Mechernich eingefunden, um die zahlreichen Festbesucher mit einigen vorweihnachtlichen Liedvorträgen zu erfreuen.

Nachdem Peter Kruse die Festgäste und ganz besonders seine Sangesbrüder mit Chorleiter Heinz Sistig und Vorsitzendem Willi Schütt begrüßt und vorgestellt hatte, boten diese ein ansprechendes Programm mit nachstehend aufgeführter Liedreihenfolge: 1. Hirtenlied, 2. Wenn ich ein Glöcklein wär’, Solist: Bernd Wenderdel, der für sein Solo frenetischen Applaus erhielt. 3. Laßt uns lauschen, 4. Heilige Zeit / Andachtsjodler. Bei diesem Lied wurde das Publikum zusätzlich von Udo Greuel am Akkordeon verwöhnt. 5. Stundenruf des Wächters, Bearbtg.: Heinz Sistig, Solist: Hans Höller, der, als Nachtwächter verkleidet, die Anwesenden mit seinem Vortrag beglückte. Zum Abschluss unserer Vortragsreihe kam das Weihnachtslied „O du fröhliche“ zu Gehör, wobei die Gäste freudig mit einstimmten.
Nach unserem Auftritt bedankte sich Peter Kruse für die schönen Darbietungen und bedauerte, daß er nicht mitsingen konnte, weil er sehr gestresst war. Die frohgelaunte Gästeschar spendete aber anerkennenden Beifall. Dankbar nahm unser Kassierer Fritz Pütz eine Geldspende entgegen, die teils dazu diente, daß davon eine Runde Bier im Schankraum bezahlt werden konnte. Bedient wurden wir von der charmanten jungen Dame Tina, Tochter von Sbr. Hans Höller, und einem freundlichen Unteroffizier. Das Bier kostete nur 90 Cent und schmeckte deshalb um so besser. Aber nach einem kurzen Aufenthalt wurde die Heimfahrt angetreten, denn wir wissen ja, was sich gehört! Hm!

Sonntag, 4. Dezember 2005

Seniorentag in Vussem

Zum 35. Mal in Folge (inkl. Ausflüge) fand in Vussem ein Seniorentag statt. Dazu konnte Ortskartellvorsitzender Matthias Vogelsberg, der auch professionell durchs Programm führte, um 15 Uhr in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ ca. 50 Personen, die das 65. Lebensjahr erreicht hatten, herzlich begrüßen. Er wünschte ihnen ein paar frohe, unterhaltsame und gemütliche Stunden. Von der netten Bedienung wurden nun die Senioren an festlich geschmückten Tischen mit Kaffee, Kuchen und belegten Schnittchen verwöhnt. Die anschließende Programmfolge war wieder von den Ortsvereinen vorweihnachtlich und karnevalistisch ausgerichtet worden. Zum Auftakt sorgte der Kirchenchor unter der Leitung von Rainer Pütz mit seinen Darbietungen für festliche Stimmung, obwohl am Anfang des ersten Liedes eine Disharmonie zu hören war, und die Tonangabe wiederholt werden musste. Der anschließend aufspielende Flötenverein „Feybachfinken“ erhielt für seine perfekte Aufführung tosenden Applaus. Mit den Kindern hatte Resel Feyen, die Leiterin des Flötenvereins, einen Reigen einstudiert. Die Kids waren als Omas und Opas dick gepolstert ausgestattet worden. Das ältere Semester amüsierte sich darüber köstlich und sparte nicht mit Applaus.

Danach hatten die Sänger des MGV mit folgenden Liedern ihren Auftritt: 1. Hirtenlied, 2. Lasst uns lauschen, heilige Engel, 3. Heilige Zeit / Andachtsjodler, Akkordeonbegleitung: Udo Greuel, 4. Stundenruf des Wächters, Solist: Hans Höller. Chorleiter Heinz Sistig hatte ihn mit den Worten vorgestellt: „Vussem hat ab sofort wieder wie im Mittelalter einen Nachtwächter, der ab 22 Uhr bis 6 Uhr in der Früh’ seinen Rundgang durch unser Dorf macht und lauthals die Uhrzeit verkündet. Wir werden uns in Zukunft daran gewöhnen müssen, zu jeder nächtlichen Stunde geweckt zu werden!“ 5. O du fröhliche. Heinz Sistig animierte die Anwesenden dazu, kräftig mitzusingen. Unsere Vorträge waren sehr gut angekommen, was die älteren Herrschaften mit viel Beifall honorierten.
Mit einem Klatschmarsch, der vom Band lief, betraten nun die Bambinis und die Jugendtanzgruppe des Vussemer Karnevalsvereins, gefolgt vom neu inthronisierten Trifolium Prinz Klaus I. (Altendorf, Brtbd.), Bauer Guido I. (Bertram, Brtbd.) und Jungfrau Maxi I. (Markus Pütz, Vussem) den Saal. Unter dem diesjährigen Motto „Fröder un höck  –  Spaß möt de Löck!“ stellte Präsident Ralf Schumann die drei echten Frohnaturen, die wissen, wie man Feste feiert, dem Publikum als neues Dreigestirn vor. Nach der Antrittsrede der drei Tollitäten tanzte die Bambinis zur Freude der Senioren und erhielten frenetischen Beifall. Und auch die Juniorentanzgarde konnte sich mit ihren Tänzen und schicken Kostümen sehen lassen.
Am Schluss der gelungenen Veranstaltung spielte der Musikverein unter dem Dirigat von Hans-Hubert Schmidt auf und wusste mit seinen schönen Weihnachtsliedern zu gefallen. Matthias Vogelsberg bedankte sich bei allen Mitwirkenden für ihre Beteiligung am diesjährigen Seniorentag, wünschte allen ein gnadenreiches Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2006, damit wir uns im nächsten Jahr gesund und munter wiedersehen, wenn es denn die finanzielle Lage noch zulässt, meinte er achselzuckend.

Foto vom Altentag 1980 von H. G. Nickolay († 2005), Bürgerbrief der Stadt Mechernich:

Auf dem Foto sind noch folgende Personen zu erkennen:
Vorne links: Lehrer Hubert Thomae (†), Heinrich Hein (Ohm Hein †), Ottilie Dreesen (†), Franziska Kuck (†).
In der Mitte: Margarete Klinkhammer, Toni Klinkhammer (†), Albin Wilke, Lotte Wilke (†), Peter Mies (†) mit Frau Anna (†), Elisabeth Wielspütz (†). Rechts: Hubertine Stein (†), daneben Frau Maria Wollenweber (†), Anton Dalboth (†) mit Frau Maria, Hubert Gülden (†), gegenüber Frau Barbara, daneben Margarete Thielen (†), Barbara Höller (†), Katharina Gülden (†), Fritz Gerhards (†) mit Frau Änne (†).

20.   Samstag, 10.12.2005

Jahresabschlussfeier (JAF) im Pfarrheim Vussem

Die diesjährige JAF musste vorverlegt werden, weil 1. unser „Koch“ Sbr. Hans Klinkhammer zwischen den Feiertagen nach Indien fliegt, um u. a. Pater Leo den Erlös des diesjährigen Basars (7500€) auszuhändigen, 2. unser Vorsitzender Willi Schütt nach den Feiertagen mit seiner Gattin Urlaub auf der kanarischen Insel Lanzarote verbringt, und 3. die Räumlichkeiten des Pfarrheims an vielen Wochenenden ausgebucht sind.
Immerhin konnte Willi Schütt an diesem Abend 22 von 28 Sängern, den Chorleiter Heinz Sistig, dessen Stellvertreter Udo Greuel und den Redakteur der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ Albert Wielspütz herzlich begrüßen. Einige Sänger waren krankheitsbedingt entschuldigt.

Schütt-Sistig
Greuel -Schütt

In seiner Ansprache sagte Schütt u. a. sinngemäß folgendes: „Ich möchte den bevorstehenden Jahreswechsel wieder zum Anlaß nehmen, euch für die Mitwirkung bei den zahlreichen Veranstaltungen und Festen des MGV zu danken. Mein besonderer Dank gilt aber wie immer unserem agilen Chorleiter Heinz Sistig, der den größten Anteil an den Erfolgen der vielfältigen Anlässe des zu Ende gehenden Jahres hat. Dazu hat aber auch Udo Greuel mit seiner Begleitung an den Tasteninstrumenten wesentlich beigetragen.“ Als kleine Aufwandsentschädigung überreichte er Sistig ein Kuvert mit Inhalt und beiden eine Gutschrift für ein Essen für jeweils zwei Personen. Er bedankte sich aber auch bei seinen Vorstandskollegen, die ihm bei der Erfüllung der vielseitigen Aufgaben im Verein tatkräftig unterstützt haben. Lob und Dank erhielten auch die Brüder Michael und Albert Wielspütz für die schöne Gestaltung der Sängerzeitschrift. Nachdem er allen Sängern und deren Angehörige ein segensreiches Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr 2006 gewünscht hatte, gab er das Wort an Heinz Sistig ab. Dieser prangerte in seiner Ansprache u. a. wieder den schlechten Probenbesuch einiger Sänger an. Dadurch trete man auf der Stelle und die Einstudierung neuen Notenmaterials verzögere sich enorm. Nach dem Einwurf von Sbr. Michel, er möge doch mit den „Alten Säcken“ noch ein paar Jahre Geduld aufbringen, sagte er: „Im Prinzip habe ich kein Problem mit den „Alten Säcken“, nur die Konzentration und Aufmerksamkeit hat bei einigen rapide nachgelassen!“ Was ja auch stimmt.

Sbr. Wolfgang Schulz kündigte an, daß vielleicht im Jahr 2007 eine Fahrt nach Nyons geplant wird. Als Mitglied der Nyonsfreunde werde er in der nächsten Zeit seine Fühler zu diesem Thema ausstrecken. Willi Schütt hatte vorher ausgesagt, daß im Jahr 2006 die geplante Fahrt nach Bruck/Österreich nicht vom MGV veranstaltet wird. Interessierte könnten sich aber bei Hans Klinkhammer anmelden.

Reddig
Frührentner Greuel
Schulz

Nun war genug gedankt und geredet worden, denn den Sangesbrüdern knurrte der Magen fürchterlich. Das Büfett wurde nun freigegeben. Grünkohl mit Mettwürstchen, Bohnengemüse mit Krakauern standen in diesem Jahr auf dem Speiseplan. Hans Klinkhammer hatte das Essen wieder organisiert und nach Hausfrauenart und Großmutters Rezept köstlich zubereitet. Zum Dessert wurde noch reichlich Pudding gelöffelt. Man ließ es sich schmecken und genoss dazu noch ein frisch gezapftes Bier vom Fass.

Nach der „Fütterung der Raubtiere“ ging man zum gemütlichen Teil über. Zuerst trat Wolfgang Schulz ans Rednerpult und präsentierte seinen Vortrag in sächsischem Dialekt, wobei er Klaus Bernitt, der ja aus Sachsen stammt, aus der Seele sprach. Aber auch die übrigen Sänger waren begeistert und sparten nicht mit Applaus. Weiter ging es im Programm mit Klaus Reddig, der mit seinen Beiträgen: 1. Geburtstag ist schon wieder da, mein lieber Mann, ist das ein Scheiß’, 2. Eine Philosophie über das Allerweltswort „watt“, und 3. Ein Telefongespräch, für Stimmung sorgte. Nun begab sich Udo Greuel in die „Bütt“ und erzeugte mit seinen Witzen als „Frührentner us dem Vürjebirg“ wahre Lachsalven bei den Sangesbrüdern. Es war ohne Zweifel der Höhepunkt des heutigen Abends. Aber auch Wolfgang Schulz erntete für seine folgenden Beiträge: 1. Paraphrase über „Ein Seemann“, zu der er eine Seemannsmütze trug, und 2. Der Festredner, zu der er sich in Schal und Zylinder „geworfen“ hatte, so dass er wie ein Gentleman aussah, viel Beifall. Überrascht wurden wir anschließend von Wolfgang, der uns auf seiner Sologitarre zusammen mit Udo Greuel am Klavier folgende Titel spielte: 1. He’s Got The Whole World In His Hand, 2. I’m Gonna Sing, 3. A Long Time Ago, 4. What Shall We Do With The Drunken Sailor?, und 5. Stille Nacht, Heilige Nacht, wobei alle mit einstimmten und für weihnachtliche Atmosphäre sorgten. Schade, daß der Verstärker nicht funktionierte. Das schmälert aber keineswegs die reife Leistung, vor der man den Hut ziehen muss, hat der Protagonist doch ca. 40 Jahre nicht mehr auf so einem Instrument gespielt. Nur Mut und weiter so!

Fast hätte ich es vergessen, denn zwischendurch wurde die 6. Ausgabe der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ verteilt. Nach dem Durchblättern gab man meinem Bruder und mir zu verstehen, daß uns das Werk wieder gelungen sei. Uns ist das Ansporn genug, um mit unserer Arbeit fortzufahren.
Es war wieder ein gemütlicher und harmonisch verlaufener Abend, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Allen Akteuren, die dazu beigetragen haben, sei von dieser Stelle aus auch im Namen der Sänger herzlich gedankt.

Sonntag, 18. Dezember 2005

Weihnachtskonzert des Musikvereins Vussem unter Mitwirkung des MGV 1892 Vussem

Vorwort:
Der Vorschlag und die Einladung von unserem inaktiven Mitglied Hans-Hubert Schmidt bei der JHV am 19.03.2005, gemeinsam mit dem Musikverein ein Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche zu veranstalten, wurde vom Vorstand, Chorleiter und von den Sängern positiv aufgenommen, denn die gemeinsamen Konzerte in früheren Jahren unter der Stabführung von Josef Luxen, ist vielen noch in bester Erinnerung geblieben. In dieser Zeit war die Bläsergruppe, die 1962 gegründet wurde, noch im MGV integriert. 1985, ein Jahr nach dem plötzlichen Tod von Josef Luxen, wurde die Bläserabteilung selbständig und nannte sich fortan Musikverein Vussem. Dirigent wurde Hans-Hubert Schmidt.

Einleitung:

Neues Notenmaterial musste für dieses Konzert angeschafft werden. Ein paar Wochen vor den Sommerferien begann man mit den Proben, die nicht immer gut besetzt waren. Heute, um 17 Uhr begann ein besinnliches Weihnachtskonzert, worüber auch die einheimische Presse im Nachhinein objektiv und voll des Lobes berichtete (siehe Zeitungssausschnitt).

Schon der Auftritt war ein Augenschmaus, denn Musik- und Gesangverein betraten gemeinsam und diszipliniert den Altarraum. Mit rot-weiß-schwarzem Outfit präsentierten sie sich dem musik- und gesangliebenden, etwa 120 Personen umfassenden Publikum und boten eine vielfältige Musikpalette, bei der für jeden Geschmack etwas zu finden war. Es wurden nicht nur Weihnachtslieder gesungen und gespielt, sondern auch weltliche Lieder aus alter und neuer Zeit kamen zum Vortrag. In seiner lockeren und humorvollen Art führte Oberstudienrat Helmut Mehren durch das zweistündige Abendprogramm. Bei seiner Einführungsrede sagte er u. a. wörtlich: „Ich möchte Sie zunächst alle im Namen des Musik- und Gesangvereins begrüßen und wünsche Ihnen und mir eine Zeit des Innehaltens in der Adventszeit. Innehalten, einmal tief Luft holen, das soll das Motto unseres Spätnachmittags sein. Ja die Sänger und Bläser werden natürlich auch tief Luft holen, aber auch Sie sollten diese Zeit hier in der Kirche nutzen. Vergessen Sie einfach, was zu Hause noch alles zu tun ist, lassen Sie einfach die Seele baumeln. Lassen Sie sich durch die Musik aus dem Alltag entführen. Horchen Sie auf die Texte, die Sie dazwischen hören werden. Sie sind meistens nachdenklich, und man muß auf die feinen Töne zwischen den Zeilen achten. Ein kleines Augenzwinkern ist immer dabei. Und nun viel Vergnügen!“

Zum Konzert:

MV.: Der Einstieg des MV, der sich mit Bläsern aus Strempt und Frohngau verstärkt hatte, gelang bravourös mit dem Stück 1.) „Grandioso“, eine Hymne von Dieter Herborg. Es folgte eine 2.) „Winter- oder Weihnachtspolka“. Die Musik dazu schrieb Peter Schad.
„Wenn man die Augen schließt, kann man ‚sehen’, wie die Schneeflocken zur Polka tanzen“, meinte Mehren in seiner Ansage.

MGV: Gleich zu Anfang wartete der MGV mit zwei neu einstudierten Stücken auf. Mit der Wahl hatte Chorleiter Heinz Sistig die Latte auffallend hoch gelegt. Aber die Vorträge gelangen optimal und waren für die Zuhörer ein echtes Chorerlebnis der Extraklasse. Das erste Lied 3.) „Zauber des Südens“ wurde mit Tempo 126 schnell angegangen. Das Vorspiel und die Begleitung kam von Udo Greuel am Klavier. Hier konnte er beweisen, daß er tatsächlich ein Virtuose auf diesem Gebiet ist. Als Solist konnte Heinz Sistig den immer noch betörenden Schmelz in seiner Stimme, ausnehmend schön im Mezzoforte, demonstrieren. Mit seinem wunderbaren Timbre (Klangfarbe) verblüffte er die Zuhörer. Das zweite Stück 4.) „Andalusisches Abendlied“ wurde mit Tempo 84 etwas ruhiger gestaltet, der Mittelteil mit Tempo ca. 104 etwas bewegter, und bis zum Schluss durchgehend piano gesungen. Vorspiel und Begleitung wieder von Udo Greuel, der an diesem Tag sehr konzentriert zur Sache ging. Der Text beider Lieder stammt von Fritz Kleindiek, die Musik von Otto Groll.

Musikverein Vussem

MV.: Das nun folgende Lied von Bert Kaempfert 5.) „Wunderland bei Nacht“ brachte der Solist Thomas Krämer gefühlsbetont zu Gehör. Kaempferts großes Ziel war es, Musik für Jedermann zu machen. Ich glaube, das ist ihm mit diesem Werk gelungen. 6.) „Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung“. Die Musik zum gleichnamigen Film schrieb James Last. Helmut Mehren rezitierte nun ein Gedicht zum Nachdenken mit dem Titel: 7.) „Das Weihnachtsfest“ von Willi Nettersheim.

MGV: 8.) „Liebe ist unendlich“, Text und Musik von Manfred Bühler, wurde durchweg piano gesungen und war für die Zuhörer ein Ohrenschmaus. 9.) „Abendchor“ aus der Oper „Das Nachtlager von Granada“ von Conrad Kreutzer (1780 – 1849). Allegro moderato, größtenteils pp, Schlußteil f – ff gesungen. Mit dieser Arie bewies der MGV, daß er auch in der Lage ist, Opernchöre zu singen, auch wenn der Schlußteil um einen Ton gesunken war.

MV und MGV: 12.) „Die Post im Walde“. Musik: Heinrich Schäffer (1808 – 1874); Text: Otto Friedrich Gruppe; 6/8-Takt. Ein ganz besonderes Bonbon boten die beiden Vereine gemeinsam den Zuhörern, wobei der Solist Berthold Kurth auf seiner Trompete brillierte. Das Echo spielte Thomas Krämer von der Orgelbühne aus.

MV.: Den weihnachtlichen Teil des Konzertes begann der Musikverein mit dem Lied 13.) „Tochter Sion“ von Georg Friedrich Händel nach einer Bearbeitung von unserem unvergessenen Josef Luxen. Das im Anschluß von Helmut Mehren in Eifeler Platt vorgetragene Gedicht 14.) Chressdachsverzällche“ sorgte zusätzlich für weihnachtliche Stimmung.

Hans Höller

MGV: Nun trug auch der Chor mit den Liedern 15.) „Hirtenlied“; Musik: Franz-Josef Siegel; Text: Else Gorenflo; flott; mf – mp; und 16.) „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, Melodie nach dem Schweizer Sterndrehermarsch; Text: Paul Hermann; Satz: Wolfgang Lüderitz; 4/4-Takt; dazu bei, daß sich eine festliche Atmosphäre breit machte.

MV.: 17.) „Die Himmel rühmen“. Dieses Ruhmeslied auf den allmächtigen Herrn wurde von keinem geringeren als von Ludwig van Beethoven komponiert und vom Musikverein majestätisch vorgetragen. 18.) „Das ist der Tag des Herrn“. Am siebten Tag sollst Du ruhen; ein Gebot, das seit ewiger Zeit gilt. Keine Gewerkschaft der Welt hat Vergleichbares durchgesetzt. Es ist ein Gebot des Herrn zum Schutz der Menschen. Komponiert von Conrad Kreutzer. Verblüffend gut die Blasmusik. 19.) „Plätzchenbacken“, ein Gedicht von Ottfried Pösel, las nun Conferencier Mehren vor. Am Schluß heißt es dort:

„Manches Plätzchen rasch verschwindet,
das man nicht mehr wiederfindet,
nach dem alten Weihnachtsbrauch:
zwei gebacken – eins im Bauch.“

Das Gedicht erfreute besonders die Hausfrauen, die davon ein Lied singen können, denn die meisten Männer naschen gern und sind daher keine große Hilfe beim Plätzchenbacken.

MGV: 20.) „Wenn ich ein Glöcklein wär’“; Text: Franz-Xaver Engelhardt; Bearbtg.: Otto Fischer; a capella für Männerchor; zart bewegte Viertelnoten; Tempo ca. 112; Chor durchweg pp. Solist Bernd Wenderdel gefiel dabei durch seine tragfähige und in sich runde Baritonstimme. 21.) „Laßt uns lauschen“ nach einer Bearbeitung von Heinrich Bungart; 3/4-Takt. Der Schlußteil „Stille, stille, horchet, lauschet“ wurde vom Chor pianissimo gesungen.

MV.: Die Bläser setzten das Konzert fort mit dem 22.) „Largo“ von Antonin Dvorak. Es ist der 9. Sinfonie des tschechischen Komponisten entnommen. Das Werk hat er in New York geschrieben, deshalb heißt sie auch „Largo aus der neuen Welt“. 23.) „Ave Maria“, ein Abendgebet das von großer Angst und Sorge spricht. Den Text dazu hat kein anderer als Franz Schubert vertont. Als Solist am Flügelhorn bewies Michael Küpper, daß er sein Instrument beherrscht. Gefühlvoll und andächtig brachte er dieses Lied zum Klingen, sodaß man beim Zuhören eine Gänsehaut bekam. 24.) Im Anschluß erzählte der Moderator eine lustige Geschichte von Reinhold Stecher über einen Kater aus dem Bregenzer Wald, der es sich in der Krippe gemütlich gemacht hatte.

MGV: Als Solist beim 25.) „Stundenruf des Wächters“, nach einer Bearbeitung von Heinz Sistig, konnte sich Hans Höller auszeichnen und mit seiner Verkleidung als Nachtwächter das Publikum überzeugen. 26.) „Heilige Zeit“; Worte: Günter Glorius; Satz: Emil Rabe; 3/4-Takt; nicht schleppend gesungen. Hierbei wurde die dritte Strophe ausgelassen und dafür den Text von 27.) „Andachtsjodler“ eingesetzt, weil es die gleiche Melodie ist. Udo Greuel verlieh dem beliebten Stück mit dem Akkordeon den nötigen Halt.

MV und MGV: Zum Schluß des schönen Konzertes präsentierten die beiden Vereine gemeinsam ein Weihnachtslieder-Potpourri mit dem verheißungsvollen Titel: 28.) „Friede den Menschen auf Erden“, wobei alle Anwesenden freudig mit einstimmten. In seiner Schluß-Moderation sagte Mehren: „Ich freue mich, daß nach so langer Zeit wieder eine Koproduktion zwischen dem Männergesang- und Musikverein zustande gekommen ist. Meine Herren, es geht doch!“ Zum Publikum gewandt sagte er: „Sie, meine Damen und Herren, entscheiden das jetzt mit ihrem Applaus!“ Daraufhin setzte ein brausender und langanhaltender Beifall ein. Nachdem er allen Sängern und Musikern mit ihren Dirigenten für das hörenswerte Konzert gedankt hatte, brachte er es auf den Punkt, indem er sagte: „Der Musikverein und der Männergesangverein Vussem sind ihrem Ruf als zwei der besten Kulturträger der Stadt Mechernich und darüber hinaus mit diesem mitreißenden Konzert gerecht geworden!“ Er wünschte Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2006. Bei der anschließenden Spendenaktion zugunsten der „Leukämie- und Tumorkranken Kinder der Region Eifel e. V.“ kamen 460 € zusammen. Allen, die dazu beigetragen haben, ein Vergelt’s Gott. Danach ließ man das Konzert im Pfarrheim in gemütlicher Runde ausklingen.

Fazit:

Es gelang beiden Vereinen meisterlich das abwechslungsreiche Programm mit anspruchsvoller, weltlicher, geistlicher, moderner Musik und Musik aus vergangenen Jahrhunderten mit solcher Intensität und Brillanz in die heutige Zeit zu transportieren, daß selbst die leisen Passagen deutlich zu verstehen waren. Das lag aber auch an der guten Akustik in unserer Kirche. Chor und Chorleiter bildeten durchweg eine einträchtige Einheit, saubere Einsätze und die sensible Dynamik überzeugten auf hohem Niveau. Kein Wunder, denn auf Grund seiner 15jährigen Erfahrung weiß unser Chorleiter Heinz Sistig, worauf es ankommt. Bevor er zum Dirigenten avancierte, hat er selbst lange im Chor gesungen. Als Hornist in der damaligen Bläsergruppe des MGV und im Eifelland-Blasorchester, sowie im Stabsmusikkorps der Bundeswehr hat er viel Erfahrung sammeln können.

Bericht der Kölnischen Rundschau vom 20.12.2005:

VUSSEM. Eine gute Resonanz verzeichnete der Musikverein Vussem unter Leitung von Hans-Hubert Schmidt beim Gemeinschaftskonzert mit dem Männergesangverein Vussem unter Leitung von Heinz Sistig in der voll besetzten Pfarrkirche St. Margareta. Bei freiem Eintritt boten die beiden Vereine abwechselnd Musikalisches und Gesangliches, hervorragend aufeinender abgestimmt zu einem gelungenen Abendprogramm. Mit dem Stück „Grandioso“ und der anschließenden „Weihnachtspolka“ eröffneten die Musikanten im Altarraum das niveauvolle Programm, während die Sänger des MGV zum Auftakt den „Zauber des Südens“ besangen, gefolgt von einem andalusischen Abendlied.
Solo von Thomas Krämer Bei „Wunderland bei Nacht“ glänzte der Trompeter Thomas Krämer mit einem Solo. Bei der „Post im Walde“ mit Berthold Kurth als Solist interpretierte Krämer von der Orgel herab das Echo. Bei dem Stück „Für dich nur schlägt mein Herz“ rückten die Solisten an den Flügelhörnern in den Vordergrund. Fanfaren stimmten mit „Tochter Zion“ den festlichen Part des Konzertes an. Mit „Die Himmel rühmen“ und „Das ist der Tag des Herrn“ vermittelten .sie einen feierlichen Eindruck. Der MGV brachte mit klaren Stimmen. „Wenn ich ein Glöcklein wär“ und „Lasst uns lauschen“ zu Gehör. Nach dem Trompetensolo „Largo“ spielte Michael Küpper auf seinem Flügelhorn das „Ave Maria“. Mit einem gemeinsam intonierten Lieder-Potpourri mit allen Besuchern hieß es abschließend „Friede den Menschen auf Erden“. Helmut Mehren moderierte das ansprechende Programm. Nach dem Konzert wurde zum gemütlichen Aus-klang mit Umtrunk und Imbiss geladen. Bei freiem Eintritt starteten die bei-den Vereine eine Spendenaktion zugunsten der „Hilfsgruppe Eifel“, bei der 460 Euro zusammenkamen.   

Freitag, 23. Dezember 2005

26. Ausstellungs-Eröffnungsfeier einheimischer Künstler

Der Musikverein und der Männergesangverein Vussem boten ein ansprechendes Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche St. Margaretha. (Foto: E. Hilgers)

Seit 1996 gab der MGV 1892 Vussem bei einer Kunstausstellungseröffnung im Foyer des Städtischen Gymnasiums in Mechernich auf Einladung von Paul Weiermann sein 5. Stelldichein, um die Feierlichkeiten mit einigen Gesangseinlagen zu verschönern. Da in dem Rundschau-Artikel vom 27. Dezember 2005 nachstehend alles Wissenswerte zu erfahren ist, will ich es in diesem Fall mit einer Kurzfassung meines Berichtes bewenden lassen. Unser Programmablauf sah folgendermaßen aus: 1. Hirtenlied, 2. Lasst uns lauschen, heilige Engel, 3. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Unterstützung von Udo Greuel am Akkordeon, 4. Stundenruf des Wächters. Die Einleitung spielte Heinz Sistig auf seinem Waldhorn. Das Bariton-Solo sang Hans Höller.

„Lieber Hans, mit deinem Solo hast du uns sehr beeindruckt.“ Das sagte Dr. Hans-Peter Schick, sein oberster Dienstherr. Schick war aber auch skeptisch, ob Hans auch immer alle zehn Gebote beachte, von denen in diesem Lied die Rede war. Da wir alle keine Engel sind, bezweifle ich stark, daß auch der Bürgermeister als Politiker immer die Gebote einhält.

Für unsere gesangliche Vorstellung gab es riesigen Applaus, der bezeugte, daß es dem Auditorium gefallen hat. Nur die Anzugsordnung ließ zu wünschen übrig, waren doch einige Sänger in Räuberzivil erschienen, so dass der Chor kein einheitliches Bild abgab. Nach seiner kurzen Ansprache stellte uns Robert Ohlert, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales, sowie Ortsvorstehender von Kallmuth, eine Einladung zu einem Liederabend im dortigen Bürgerhaus in Aussicht.

Hier der Ausschnitt aus der Kölnischen Rundschau:

von OLIVER GESCHWIND

„Wie immer ist es die Vielfalt, die den Reiz und auch das Markenzeichen dieser Ausstellung ausmacht“, befand Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, als er am Freitagabend die 26. Ausstellung „Einheimischer Künstler in Mechernich“ eröffnete.
27 Teilnehmer präsentieren dabei ihre Werke und verleihen dem Foyer des Mechernicher Gymnasiums am Turmhof den Charakter einer Galerie.
Gezeigt wird eine beachtliche Bandbreite künstlerischen Schaffens, angefangen von Ölmalereien und Aquarellen über Keramikarbeiten und Fotografien bis hin zu Schnitzereien und Textilkunst.
Organisiert wurde die Veranstaltung federführend von Paul Weiermann als Vertreter der Künstlergemeinschaft sowie Irmgard Sampels von der Mechernicher Stadtverwaltung.

Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Darbietungen des Männergesangvereins Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gestand in seinem Grußwort, dass Politiker manchmal auf Künstler neidisch seien. Beide bemühten sich, die Realität zu gestalten, doch die Gestaltungsfreiheit der Politiker sei nicht zuletzt aufgrund von finanziellen Restriktionen beschränkt. Gemeinsam sei beiden, dass sie ihre Arbeit zur Diskussion stellten, der Politiker bei Wahlen und der Künstler bei Ausstellungen. Erfolg habe dabei nur, wer die Menschen erreiche. Schon Otto von Bismarck habe vor 150 Jahren gesagt: „Die Politik ist keine Wissenschaft, die man lernen kann; sie ist eine Kunst, und wer sie nicht kann, der bleibt besser davon.“

Eric Arndt begleitete die Vernissage am Keyboard, während sich den zahlreichen Besuchern die Möglichkeit bot, die vielfältigen Werke im Rahmen eines Umtrunks erstmals näher zu betrachten.

Die Ausstellung ist bis zum 4. Januar mit Ausnahme von Silvester täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet_ Am letzten Tag findet eine Tombola statt, bei der Bilder der Künstler zu gewinnen sind.

Samstag, 28. Januar 2006

Seniorentag in Breitenbenden.

Der diesjährige Seniorentag in Breitenbenden war wieder überwiegend mit karnevalistischen Einlagen ausgerichtet worden. Nachdem die Bürgervereinsvorsitzende Silke Altendorf die Senioren und Ehrengäste Ortsvorsteher Jörg Lodzinski und Stadtverordneter Hans Klinkhammer mit Gattin herzlich begrüßt hatte, bat sie die Sänger des MGV Vussem höflich Aufstellung zu nehmen. Dieser freundlichen Aufforderung kamen wir gerne nach. Aber o je, der Chorleiter fehlte noch. Ein Raunen ging durch die Sängerschar: „Der war doch eben noch da!“ Jemand sagte: „Der ist bestimmt noch zur Toilette gegangen. Vielleicht ist ihm das Lampenfieber auf den Magen geschlagen?“ „Quatsch!“ ertönte es aus der hinteren Reihe: „Der kennt doch kein Lampenfieber. Der ist verärgert, weil schon wieder neun Mann fehlen. Ich glaube, deshalb ist er nach Hause gegangen.“ Unser „Mann für alle Fälle“, Udo Greuel, blieb aber ganz cool: „Die paar Fastelovendsleedche, die och noch eenstemmig jesonge wäde, kreije mir och ohne ossere Dirijent op de Reijh, dat wär doch für ze laache. Kenn Angs, ich dohn üch dobei op de Quetsch begleite.“ Udo wollte gerade den Einsatz geben, da erschien der Chorleiter Heinz Sistig in einem ungewöhnlichen Outfit. Er hatte sich mit einem aufblasbaren Kostüm in einen dicken Koch verwandelt. Als Dirigentenstab diente ein ausrangierter Holzkochlöffel, den er nun benutzte, um bei den folgenden Liedern den Takt anzugeben: 1. Mir schenke der Ahl e paar Blömcher, Text und Musik: Hans R. Knipp, Bearbtg.: Horst Mauel, 2. Heimweh nach Köln, Text und Musik: Willi Ostermann, Bearbtg.: Rolf Granderath, 3. Stimmungslieder vom Rhein, Bearbtg.: Heinz Sistig. Als Zugabe, die die Zuhörer stürmisch forderten, gelangte der Erfolgshit von „De Buure“ „Rut, rut, rut sin de Ruse“ zu Gehör. Unser Auftritt war uns sehr gut gelungen. Den größten Anteil aber daran hatte ohne Zweifel Heinz Sistig, der mit seinem außergewöhnlichen Konterfei wahre Lachsalven bei den Anwesenden erzeugt hatte.

Mit einem zünftigen Klatschmarsch zog jetzt das Vussemer Dreigestirn in den festlich geschmückten Saal. Darin sind ja bekanntlich in diesem Jahr zwei „Bredeböndener Jonge“, die natürlich hier ein Heimspiel hatten: Prinz Klaus I. (Altendorf) und Bauer Guido I. (Bertram). Die Jungfrau Maxi I. (Markus Pütz) stammt aus Vussem und ist der leibliche Sohn von unserem Sbr. Fritz Pütz. Im Gefolge waren die Jackemänn, Bambinis und die Junioren-Tanzgarde, die mit ihren Darbietungen glänzten. Auch „Tröt on Trötsche“ (Thomas Schmidt und Sven Lepartz) wußten mit ihren Witzen zu gefallen. Weitere Programmpunkte sind mir nicht bekannt, weil wir anschließend den Heimweg antraten.

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