Die Jahre 2006 – 2007

Samstag, 18. März 2006

Messfeier für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV Vussem mit JHV im Anschluss

1.„Lobt den Herrn der Welt“
(nach Henry Purcell’s „Trumpet Voluntary“ für Männerchor und Orgel geschrieben). Text und Bearbeitung von Willy Trapp. Bei diesem Werk gab es Momente, in denen Chor und Orgel zu einem Gesamtklang zu verschmelzen schienen, um schließlich in einem strahlenden Forte zu enden.
2.„Abendlied zu Gott“
Textgestaltung: J. Settelmeyer; Weise: William H. Monk; Satz: Rudolf Desch.
Dieses Lied wurde vom Chor fließend und voller Inbrunst gesungen und am Schluß crescendo ausklingen lassen.
3.„Frieden“,
von Gotthilf Fischer; 4/4-Takt, langsam, durchschnittlich mf und p vorgetragen. Ernst widmeten sich die Sänger diesem Lied und stellten mit dem Vortrag einen weiteren ergreifenden Höhepunkt.
4.„Die Himmel rühmen“ (Die Ehre Gottes aus der Natur).
Musik: Ludwig van Beethoven; Chorsatz: Heinz Buchold; Text: Chr. F. Gellert. Anfang: majestätisch (maestoso), Mittelteil: pianissimo, Schlussteil: forte bis fortissimo gesungen, wurde dieses Stück ein Hörgenuss.

Dass viel Arbeit und Mühe in der Einstudierung dieses Werkes lag, wurde deutlich an den Pianostellen, wo vor allem die Tenöre mit der Höhe zu kämpfen hatten. Der Chorleiter baute bei diesem Stück eine unglaubliche Spannung bei den Sängern auf, die sich im Finale entlud. Dazu mischten sich die festlichen Orgelklänge, meisterhaft gespielt vom Organisten Rainer Pütz.
Am Schluss der feierlichen Messe bedankte sich Pfarrer Dörpinghaus aus Lessenich bei den Protagonisten für die schöne Mitgestaltung des Gottesdienstes. In dieser Messe wurde auch unseres unvergesslichen Chorleiters Josef Luxen gedacht, der vor 22 Jahren plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist.
Resümee: In der Kirchenmusik fühlt sich der MGV Vussem zu Hause, denn von Heinz Sistig am Pult sicher geleitet, entfaltete der Chor klangliche Kraft und Ausdruck. Der Instrumentalist Rainer Pütz arrangierte sich hervorragend mit den Sängern in leisen, gefühlvollen Passagen ebenso, wie in den zahlreichen kraftvollen Takten. Die Verständigungsprobe vor der Messe mit dem Organisten hatte sich bestens bewährt.

Jahreshauptversammlung:

Sehr harmonisch verlief die Mitgliederversammlung, zu der der Vorstand des MGV 1892 Vussem fristgerecht in das Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ eingeladen hatte. Folgende Programmpunkte umfaßte die Tagesordnung:

TOP 1: Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden
Bedingt durch die eine Stunde dauernde Abendmesse konnte Willi Schütt erst etwas verspätet um 20:15 Uhr die JHV eröffnen und den Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, den Chorleiter Heinz Sistig und 23 Sänger sowie 1 inaktives Mitglied (Hans-Hubert Schmidt) begrüßen. Es folgte eine Gedenkminute für unseren verstorbenen Sbr. Josef Kaltwasser und für unser inaktives Mitglied Günter Dalbenden, die im vorigen Jahr von uns gegangen sind.

TOP 2: Bekanntgabe der Niederschrift vom 11.04.2005
Nach der Verlesung von Wolfgang Schulz erschienen die Reporter der Kölnischen Rundschau, Elvira und Manfred Hilgers und machten ein Gruppenbild (siehe Bericht und Foto im Anschluss).

TOP 3: Tätigkeitsbericht des Jahres 2005
Nachdem der Schriftführer Wolfgang Schulz das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren ließ, erfolgten einige Anmerkungen des Chorleiters, der u. a. mit den Gesangsvorträgen am heutigen Abend in der Kirche sehr zufrieden war. Der schöne Erfolg wäre jedoch nur deshalb zustande gekommen, weil die letzten Chorproben sehr gut besucht worden wären. Für die Anschaffung von Notenmaterial wäre er sehr dankbar, wenn auch einmal Vorschläge aus den Reihen der Sänger kämen.

TOP 4: Kassenbericht
Der Bericht über das vergangene Geschäftsjahr durch unseren Schatzmeister Fritz Pütz ließ nichts Gutes erahnen, denn die Ausgaben für die Emslandtour hatten mit einem Minus von 1369 € ein großes Loch in die Kasse gerissen, wohingegen das Grillfest mit 235 € gesponsert worden war.

TOP 5: Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes
Da noch Rücklagen vorhanden sind, wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt, nachdem die Kassenprüfer Hans Klinkhammer und Hans-Hubert Schmidt dem Kassierer eine einwandfreie Buchführung bescheinigt hatten.

TOP 6: Wahl der Kassenprüfer für das 114. Geschäftsjahr
Gewählt wurden Rainer Gottschlich und Peter Kruse, sowie als Ersatzmann Matthias Vogelsberg.

TOP 7: Beabsichtigte Veranstaltungen (Teilnahme)

1.Jubiläums-Chorkonzert des Sängerkreises Schleiden (50 Jahre) am 02.04.2006 im Kurhaus Gemünd.
2.Kreissängertag in Vussem am 22.04.06.
3.Maiansingen in Breitenbenden und Vussem am 30.04.06.
4.Konzert in Bouderath am 06.05.06.

Hans-Hubert Schmidt schlug vor, zum Margaretenfest am 16.07.06 beim Frühschoppen in der Schneidmühle mitzuwirken. Es muss aber noch abgeklärt werden, ob an diesem Tag auch das Pfarrfest stattfindet. Grundsätzlich war man diesem Vorschlag nicht abgeneigt. Ein Frühlingskonzert mit Jubilarehrung soll im kommenden Jahr „Im Haus“ abgehalten werden. Dazu las der Chronist die in Frage kommenden Jubilare vor. Beabsichtigt ist auch eine Fahrt nach Südfrankreich, da dort im nächsten Jahr 40 Jahre Städtepartnerschaft Nyons – Mechernich gefeiert wird. Für diese Fahrt müssen wir aber gesangsfähig sein, was z. Zt. noch sehr fraglich ist.

TOP 8: Verschiedenes
Willi Schütt teilte mit, daß wir z. Zt. nur noch 59 inaktive Mitglieder zu verzeichnen hätten. Es wäre dringend notwendig, neue Mitglieder nicht nur in Vussem sondern auch in den umliegenden Ortschaften zu werben. Auch die Sängerzahl müsste aufgefrischt werden.
Gegen 21:50 schloß der Vorsitzende die JHV, nachdem Klaus Bernitt im Namen aller Sänger vor allem unserem Chorleiter Heinz Sistig, unserem musikalischen Begleiter Udo Greuel, aber auch unserem 1. Vorsitzenden Willi Schütt für ihren unermüdlichen Einsatz gedankt hatte. Diesen Dank erweiterte Heinz Sistig auf den gesamten Vorstand.
Der offizielle Teil war nun beendet, doch wie in den vergangenen Jahren ließ der Chronist Michael Wielspütz es sich nicht nehmen, aus alten Berichten und Chroniken vorzutragen. Er berichtete diesmal aus dem Jahr 1971, wo der MGV und seine Bläsergruppe 60 Auftritte und ca. 70 Proben zu verzeichnen hatten, die von Josef Luxen chronologisiert worden waren. Solchen Stress, wenn man beiden Gruppen angehörte, hat man heutzutage nicht mehr, denn die Bläsergruppe wurde 1985 selbständig. In dieser Zeit waren die Sketche, die bei gemeinsamen, gemütlichen Kameradschaftsabenden aufgeführt wurden, besonders beliebt und erfreuten Jung und Alt. Über zwei solcher Sketche, die hauptsächlich von den Jungmännern inszeniert wurden und von der Reiterei handelten, erzählte der Chronist in Eifeler Platt. Die Sbr. amüsierten sich köstlich, zumal einige Akteure und Reiter, über die man damals hergezogen hatte, anwesend waren. Auf den Bildern, die reihum gingen, war ein Parcours zu sehen, den die Reiter auf Steckenpferden passieren mussten. Der Dialog dazu war umwerfend. Heute noch stehen die Holzpferde, trotz mehrmaliger Rechnung und Mahnungen, die auf Serviettenpapier geschrieben und an den damaligen Vorsitzenden Peter Dreesen adressiert waren, im Keller von Heinz Sistig, und fressen diesem, nach eigener Aussage, die Isolierung von den Heizungsrohren.

Die Erinnerung an diese schöne Zeit war nun geweckt, und man hatte jetzt genügend Gesprächsstoff, bevor der Heimweg angetreten wurde.

VUSSEM. Bevor sich die Mitglieder des Vussemer Männergesangvereins zur Jahreshauptversammlung in der „Schneidmühle“ trafen, wurden die Sänger in der Kirche aktiv und wirkten bei der heiligen Messe mit.
In der Gaststätte begrüßte Vorsitzender Willi Schütt die Schar der Aktiven. Schriftführer Wolfgang Schulz ließ das vergangene Sängerjahr Revue passieren. Zu den besonderen Highlights für die Vussemer Sänger zählten das Maiansingen, der Kreissängertag in Sötenich und die Einweihung des Sammelbeckens der römischen Wasserleitung in Eiserfey.

Zahlreichen „Geburtstagskindern“ brachten die Sänger ein Ständchen. Beim Volkstrauertag, dem: Seniorennachmittag, beim Vorweihnachtskonzert in der Pfarrkirche sowie bei der Eröffnung der Ausstellung Mechernicher Künstler im Foyer des Gymnasiums am Turmhof waren die Sänger mit von der Partie. Auch wurde Rückblick gehalten auf die Vereinsfahrt ins Emsland. Die Sänger diskutierten die in diesem Jahr anstehenden Veranstaltungen  –  unter anderem eine Tour in die Mechernicher Partnerstadt Nyons und die Jubilarenehrung, die 2007 geplant ist. (el).

Vollzählig erschienen waren die Sänger des Männergesangvereins Vussem zur Jahreshauptversammlung in der „Schneidmühle“. (Bericht und Foto: E. Hilgers, Kölnische Rundschau)

Sonntag, 2. April 2006

Konzert zum 50-jährigen Jubiläum des Sängerkreises Schleiden/Eifel in Gemünd

Die Jubiläumsfeier wäre eigentlich schon im vergangenen Jahr fällig gewesen, doch aus organisatorischen Gründen mußte sie verschoben werden. Der Sängerkreis Schleiden/Eifel wurde am 31.1.1955 in Kall neugegründet. Tatsächlich aber geht das Bestehen der Sängervereinigung aber auf das Jahr 1911 zurück. Doch durch die beiden Weltkriege erfolgte der Zusammenbruch. Den Menschen war nicht nach Singen zumute, denn viele Sangesbrüder verloren ihr Leben.
Ehrenvorsitzender Hans Pesch, der auch dem Organisationskomitee angehörte, hat seit 50 Jahren akribisch alle Schriftstücke und das Gründungsprotokoll gesammelt und aufbewahrt. Zum Teil sind sie schon ganz vergilbt. „Wenn ich darin herumblättere“, so sagte er mir, „kommt leise Wehmut bei der Erinnerung auf, denn Namen von längst verstorbenen Personen werden wieder ins Gedächtnis gerufen“. Im vorigen Jahr hat der 85-jährige nach 72 Jahren seine Singetätigkeit beendet. Viele Jahre war er Vorsitzender des Sängerkreises Schleiden und des MGV Gemünd.
Am Sonntag wurden nun die Feierlichkeiten nachgeholt. Vorsitzender Friedrich Hunsicker, der auch durch das Programm führte, konnte pünktlich um 17 Uhr zahlreiche Ehrengäste sowie 12 der 13 Chöre, die zugleich dem Deutschen Sängerbund NRW im DSB angehören, im voll besetzten Großen Kursaal in Gemünd begrüßen, die jeweils 2 Lieder aus ihrem Repertoire vortrugen:

1.MGV „Eintracht“ HellenthalLtg.: Paul Pützer (Vater)
2.Gesangverein Ramscheid e. V.Ltg.: Michael Pützer (Sohn)
3.MGV „Liederkranz“ SötenichLtg.: Bernhard Stoffels
4.Gesangverein „Eintracht“ Zingsheim e. V.Ltg.: Annelie König
5.MGV 1892 VussemLtg.: Heinz Sistig
6.Kammerchor Schleiden e. V.Ltg.: Chordirektor Heinz Ströder
7.MGV „Eintracht“ 1879 Hausen e. V.Ltg.: Wolfgang Gerhards *
8.Singgemeinschaft Schleidener TalLtg.: Wolfgang Gerhards *
9.MGV 1863 MechernichLtg.: Martin Mauel
10.Männerchor Dahlem e. V.Ltg.: Chordirektor Heinz Ströder **
11.MGV 1853 Gemünd/ EifelLtg.: Chordirektor Heinz Ströder **
12.MGV „Liederkranz“ Ripsdorf e. V.Ltg.: Chordirektor Heinz Ströder **

*      = Diese beiden Chöre sangen zusammen 4 Lieder.
**    = Diese drei Chöre sangen zusammen 6 Lieder.

Vor dem Konzert wollten wir noch eine Ansingprobe abhalten, auch damit Udo Greuel sich etwas mit dem Konzertflügel vertraut machen konnte. Aber mit der Begründung, das wäre nicht möglich, weil Kreischorleiter Heinz Ströder dieses Instrument selber für seine Chöre zwecks Proben benötigte, wurde unser berechtigtes Anliegen abgewiesen, und wir musten einen anderen Proberaum ohne Klavier aufsuchen. Anderen Chören erging es ebenso. Wir alle wissen, daß die Akustik im Kursaal von jeher zu wünschen übrig läst. Das ist auch unserem Kreischorleiter bestens bekannt. Deshalb hat das Schlitzohr auf Einzelvorträge seiner Vereine wohlweislich verzichtet (mit Ausnahme des Kammerchors, weil dieser ein anderes Programm singt). Es ist ein großer Unterschied, ob ich mit 25 oder mit 80 Sängern auf der Bühne stehe. Die kleinen Chöre sind auf jeden Fall benachteiligt. Ich frage mich, wo bleibt da die Gleichberechtigung? Es tut mir leid, für solches Verhalten fehlt mir das Verständnis!
Trotzdem ließen wir uns nicht entmutigen und konnten mit unseren Darbietungen 1. Zauber des Südens und 2. Andalusisches Abendlied, beide von Otto Groll komponiert, mithalten, zumal sich Udo Greuel nach den ersten Takten schnell mit dem Flügel angefreundet hatte. Mit der Begleitung beider Lieder hinterließ er eine eindrucksvolle Visitenkarte. Den Solopart hatte Sbr. Klaus Reddig übernommen, der überzeugend agierte, mit gleichmäßigem Timbre und sauberer Stimme die Höhe meisterte. Jedenfalls konnten wir hochmotivierten Sänger mit unserem gut aufgelegten Dirigenten Heinz Sistig den begeisterten Zuhörern mit unseren hörenswerten Vorträgen Beschwingtheit und Lebensfreude vermitteln. Das Publikum dankte es mit freundlichem und herzlichen Applaus. Außerdem bestätigte man uns, daß wir mit unseren Darbietungen etwas mehr „Pep“ in die Veranstaltung gebracht hätten.

VON BERNHARD ROMANOWSKI
Schleiden-Gemünd – Eine wahrhaft geballte Sangeskraft lockte am Sonntag zahlreiche Besucher in den Großen Kursaal nach Gemünd. An-lässlich seines 50-jährigen Bestehens präsentierten zwölf der 13 Chöre des Sängerkreises Schleiden jeweils zwei Lieder aus ihrem Repertoire in dem proppenvollen Saal.
Die Neugründung des Sängerkreises Schleiden fand bereits am 31. Januar 1955 in Kall statt. Tat-sächlich aber geht das Bestehen der Vereinigung bis auf das Jahr 1911 zurück, doch durch die Kriegswirren und die schwierigen Nachkriegsjahre war für Gesang keine Zeit. Aus organisatorischen Gründen konnte die Jubiläumsfeier nun erst in diesem Jahr stattfinden.
Die Organisation der großen Feier übernahmen der Geschäftsführer des Sängerkreises, Udo Meurer, so-wie der Vorsitzende Friedrich Hunsicker und Hans Pesch als Ehrenvorsitzender. Ebenso maßgeblich beteiligt war Chorleiter Heinz Ströder aus Olef.
Ströder stand am Sonntag gleich mit vier Chören auf der Bühne.

So brachten er und seine Sangesfreunde vom Kammerchor Schleiden im ersten Teil des Programms die Lieder „Wach auf, meins Herzens Schöne“ und „Bist du auch Meere weit“ zu Gehör. Mit den Mitgliedern der Männerchöre aus Dahlern, Gemünd und Ripsdorf intonierte der leidenschaftliche Musiker am Ende des Konzerts unter. anderem auch ein „Wanderliedchen“ sowie ein Gospel-Medley.

Die Vielfalt der Chormusik verdeutlichte .auch die Singgemeinschaft Schleidener Tal und die „Eintracht 1879“ aus Hausen unter der Leitung von Wolfgang Gerhards mit Liedern wie „Chor der Zigeuner“ aus der Feder des großen Giuseppe Verdi und ,,O Lord“ von Norbert Feibel. ,,O Täler weit“ erschallte es zudem aus den Kehlen der Mitglieder des Gesangvereins Ramscheid. ‚
„Das Bundeslied“ trugen die Sänger des MGV „Eintracht“ aus Hellenthal mit ihrem Leiter Paul Pützer vor. „Herrliche Berge“ besangen die Männer aus Sötenich, dirigiert von Bernhard Stoffels.

Anneliese König stimmte mit dem Gesangverein „Eintracht“ aus Sötenich das Lied „Ein jeder Tag“ an, und geleitet von Heinz Sistig versprühten die Sänger aus Vussem den „Zauber des Südens“. Die Herren vom MGV Mechernich überzeugten unter der Leitung von Martin Mauel nicht zuletzt mit dem „Rheinischen Fuhrmannslied“. Nicht teilnehmen an der Veranstaltung konnten die Mitglieder des Chors aus Heimbach. Sie brachten derweil ihrem Pfarrer ein Geburtstagsständchen.
Die gute Leistung der insgesamt fünf gemischten und der acht Männerchöre, die dem Schleidener Sängerkreis angehören, wusste Chorleiter Ströder auch am Sonntag wieder in seiner Ansprache zu würdigen. „Die große Resonanz solcher Darbietungen sind für die Chormitglieder, neben der Freude an der Musik, die stärkste Motiva-tion. Es ist schön, dass wir auch heute wieder so viele Besucher begrüßen durften“, erklärte Ströder den Gästen im Saal, unter denen unter anderen auch Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreissängerbundes Euskirchen, war.

Samstag, 22. April 2006

Kreissängertag des Sängerkreises Schleiden in Vussem

Der diesjährige Kreissängertag fand im Gasthaus „Zur Schneidmühle“ in Vussem um 14 Uhr statt. Ausrichter war der MGV 1892 Vussem. Zur Einstimmung intonierte der Chor die folgenden zwei Lieder:

1. Frühlingserwachen, von Chr. Siegler.

Schwungvoll gesungen im 6/8-Takt und Tempo 80 kam es zum Vortrag.

2. An dem reinsten Frühlingsmorgen (Die Spröde). Satz: Rudolf Desch.

Das Lied wurde fröhlich und lebhaft zu Gehör gebracht. Für diese Darbietungen gab es anerkennenden Beifall von den rund 25 erschienenen Delegierten von 13 Vereinen.

Zu den insgesamt 14 Chören des Sängerkreises Schleiden zählen 8 Männerchöre, 5 gemischte Chöre und 1 Kinderchor aus Hausen. Ein Chor war „dienstlich“ unterwegs. Neue Gesichter gab es bei den anstehenden Neuwahlen nicht. Wiedergewählt wurde der komplette Vorstand, bestehend aus: 1. Vorsitzender Friedrich Hunsicker, Stv. Vorsitzende Gabi Ströder, Geschäftsführer Udo Meurer und Jugendreferentin Alexandra von der Kall. Kreischorleiter ist nach wie vor Chordirektor Heinz Ströder.
Es wurde auch das Nachwuchsproblem angesprochen und ein Modell des Sängerbundes vorgestellt. Doch, so Hunsicker, dieses Problem können wir so schnell nicht lösen. Unser Chorleiter prangerte die mysteriösen Zustände beim letzten Chorkonzert in Gemünd am Sonntag, den 2.4.06 an (siehe Bericht) und forderte gleiches Recht für alle. Auch monierte er, daß zu Erstellung einer CD die Urheberrechte verletzt bzw. die Zustimmung der betroffenen Chöre nicht eingeholt worden wären. Veranstaltungen des Kreissängerbundes im laufenden Jahr lagen nicht vor.

Samstag, 29. April 2006

Volksschülertreffen in Vussem

Zum dritten Mal nach 1986 und 1994 fand ein Klassentreffen der Abschlussjahrgänge 1946 bis 1966 der Vussemer Volksschüler statt. Die Organisatoren vom Heimat- und Geschichtsverein, Albert Velser und Hans Klinkhammer, hatten im Vorfeld 140 Einladungen verschickt. Aber nur die Hälfte war der Einladung gefolgt und genoss einen gemütlichen Tag in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“. Einige Teilnehmer waren extra von Dortmund, Heidelberg, Frankfurt am Main und Freiburg angereist. Der Großteil der ehemaligen Volksschüler hatte sich etwa 50 km im Umkreis niedergelassen und eine Familie gegründet. Vor 20 Jahren hatte der Verein zum ersten Mal zu einem Treffen dieser Art geladen. Damals waren von 160 Ehemaligen 140 gekommen, so dass in der Turnhalle gefeiert werden musste. Die Räumlichkeiten in der „Schneidmühle“ wären zu klein gewesen. Mittlerweile sind aber einige Klassenkameraden zu alt geworden. Über 20 Männer und Frauen sind bereits verstorben.
In einer hl. Messe, die um 14:30 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde ihrer gedacht. Albert Velser hatte beim Verlesen der Namen die Erinnerung an die verstorbenen Mitschüler geweckt. Mitgestaltet wurde die Gedenkmesse von Anneliese Klinkhammer, Hedi Müller, geb. Gerhards und Gerhilde Gerhards, die dem Orden der Vinzentinerinnen als „Schwester Gisela“ angehört. Unter dem Grundgedanken „Verwehte Spuren“ war die Messfeier und Predigt von Pfarrer Pühringer zugeschnitten worden. Er befand, daß man die Schulzeit in guter Erinnerung behalten soll. Am Geräuschpegel vor der hl. Messe hatte er gemerkt, daß man sich viel zu erzählen hatte, denn die Wiedersehensfreude war sehr groß, so dass er sich gezwungen sah, sich kurz zu fassen. Bedauerlich war, daß die wenigen Lehrer, die noch leben, wegen ihres hohen Alters und ihrer Gebrechlichkeit nicht kommen konnten.
Auch der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Albert Velser, betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß man die gemeinsam erlebte Schul- und Jugendzeit nicht vergessen sollte. Schön wäre es, wenn sich alte Schulfreunde auch weiterhin treffen würden, was ja bei einigen der Fall ist. Zur Einstimmung hatte sich nun der MGV Vussem bereit gestellt, der für die nun folgenden Lieder, die von Udo Greuel am Akkordeon begleitet wurden, begeisterten Applaus erhielt, zumal sechs Ehemalige und der Dirigent Heinz Sistig in dem Chor ihre Stimme erschallen lassen: 1. Wir wollen zu Land ausfahren, 2. Heija Safari, 3. Gorch-Fock-Lied, und 4. Finster war die Nacht.
Bei Kaffee und Kuchen wurde anschließend die Unterhaltung lebhaft fortgesetzt. In humoriger Weise erzählten Peter Dreesen und Dieter Schulz alte Anekdötchen und erinnerten an gelungene Streiche, die viel Beifall erhielten. Nachdem die technische Panne mit dem Projektor von Heinz Urfey behoben worden war, zeigte Albert Velser in einer Diaschau zahlreiche historische Fotos von „Vussem, wie es einmal war“. Sie ließen die Kinder- und Jugendzeit wieder lebendig werden. Dabei kam leise Wehmut auf, denn heute ist in Vussem fast alles zugebaut und die alten Fachwerkhäuser zum Teil mit Kunststoffmaterialien verschandelt. Gegen 19 Uhr konnten sich die Teilnehmer nochmals bei einem köstlich zubereiteten kalten und warmen Büffet stärken.
Am Ende des gelungenen Abends wurden noch zahlreiche Adressen und Telefonnummern ausgetauscht, und die Vorfreude auf ein weiteres Treffen war groß. „Wir werden beim nächsten Mal nicht mehr so lange warten, denn dann wären wir 80 oder 90 Jahre alt“, meinte Hans Klinkhammer schmunzelnd und freute sich, daß es allen, ohne Ausnahme, gut gefallen hatte.

Sonntag, 30. April 2006

Maiansingen in Breitenbenden und Vussem

„Wer durch Abwesenheit glänzt erregt am meisten Aufsehen“, sagt ein alter, weiser Spruch. Das gilt auch in diesem Jahr für den Frühling, denn er lässt lange auf sich warten. Heute, am letzten Apriltag war es bitter kalt. Graupel- und Schneeschauern wechselten sich ab. Nun könnte man sagen, wenn der Frühling nicht kommt, so können wir uns trotzdem einen faulen Lenz machen. Doch diese Redensart hat überhaupt nichts mit der Jahreszeit zu tun. Hier ist „Lenz“ eine Abkürzung für Laurenz, der wohl ein fauler Lenz, ein Faulpelz war.
Traditionen werden in der Eifel großgeschrieben und sehr gepflegt, natürlich auch die Maibräuche. Deshalb hatten die Verantwortlichen des Bürgervereins aus Breitenbenden wieder den Musik- und den Gesangverein aus Vussem eingeladen, um gemeinsam den „Wonnemonat“ Mai musikalisch zu begrüßen, denn der Mai ist für viele Menschen der schönste Monat des Jahres. Aber vom Wortherkunft her hat der Wonnemonat allerdings gar nichts mit dem Wort „Wonne“ zu tun. Das altdeutsche Wort „Wunnichmond“ bedeutet Weidemonat, denn nach der Winterpause durfte das Vieh im Weidemonat erstmals wieder auf die Weide. Der Weidemonat wurde später umgedeutet zum Wonnemonat der Liebe und Lebenslust. An der Änderung der Wortbedeutung hatten vielleicht die Dichter einen großen Anteil, denn man kann einen Wonnemonat sicher lyrischer besingen als einen Weidemonat, was unsere folgende Liederauswahl beweist:

1. Frühlingserwachen
2. Schneeglöcklein, Frühlingsbote (Solist: Bernd Wenderdel).
3. Zur schönen Frühlingszeit.
4. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
5. Mägdlein hab’ acht!

Beide Vereine wechselten sich mit ihren Vorträgen ab und erhielten dafür von der spärlich erschienenen Bevölkerung Applaus. Mit dem gemeinsam gesungenen Mailied endete der offizielle Teil.
Gegen 19 Uhr fanden die Feierlichkeiten auf dem Junggesellenplatz in Vussem statt. Nur wenige Zuschauer waren erschienen und trotzten dem kalten Aprilwetter, um die Begrüßung des Maiens durch Musik- und Gesangverein und deren Frühlings- und Mailieder mitzuerleben. Nach jedem Vortrag munterten sich die Vereine gegenseitig auf, indem sie die Darbietungen beklatschten und nach „Zugabe“ riefen. Die Junggesellen kredenzten den frierenden Akteuren und Zuschauern alkoholische Getränke, wobei die Schnäpse reißenden Absatz fanden. Nachdem der buntgeschmückte Maibaum ohne Komplikationen aufgestellt und das gemeinsam gesungene Mailied verklungen war, besuchte man noch das traditionelle Grillfest des Karnevalsvereins, um sich in der beheizten Pausenhalle der ehemaligen Volksschule etwas aufzuwärmen und den aufkommenden Hunger mit Grillspezialitäten zu stillen. Dazu genoss man einige frisch gezapfte Biere vom Fass.

Samstag, 6. Mai 2005

Mitwirkung beim „Bunten Chorkonzert“ in Bouderath

Auszug aus unserer Vereinsgeschichte:
Aus der Vereinschronik geht hervor, daß wir am 19. Juni 1977 zum ersten Mal beim damaligen „Cäcilienchor“ Bouderath anlässlich des 125-jährigen Vereinsbestehens bei einem Freundschaftssingen gastierten. Der Chor gehörte in dieser Zeit dem Sängerkreis Schleiden an und war Mitglied im Deutschen Sängerbund (DSB). Den Chor leitete Karl Klinkhammer, Vorsitzender war Karl Nuß, der später beim „Eiffelland-Blasorchester“ als Xylophonist und Schlagzeuger fungierte.
Beim zweiten Besuch am 25.09.1982 gestalteten wir das Festkonzert zum 130-jährigen Bestehen mit. Unter der Leitung von Josef Luxen brachten wir folgende Lieder zu Gehör: 1. Wanderliedchen, von Ernst Fischer, 2. Ausfahrt, von Rudolf Desch, 3. Jetzt kommen die lustigen Tage, von Willy Sendt, und 4. Pferde zu vieren traben, von Paul Zoll.
Ferner wirkten mit: Akkordeongruppe der Musikschule Schleiden, Ltg.: Petra Zalfen; Gesangverein „Harmonie“ Holzmühlheim und der Jubiläumschor „Cäcilia“ Bouderath, beide Vereine unter der Leitung von Karl Klinkhammer, der kurze Zeit darauf verstarb. Die Veranstaltung fand im Saale Mondorf statt. Zum Tanz spielte anschließend die Kapelle „Eifelgold“ aus Holzheim unter der Leitung von Heinz Sampels auf.

Zum heutigen Konzert:
Der „Cäcilienchor“ nennt sich heute Vokalensemble Bouderath und wird von einer jungen, dynamischen Frau Viola Lier energisch geleitet. Vorsitzender ist Georg Pielen, der auch die Begrüßungsansprache hielt. Den Kontakt zwischen beiden Vereinen stellte der Bouderather Ortsvorsteher Josef Wirtz her, der ja bekanntlich gebürtiger Vussemer ist. Am vergangenen Donnerstag trafen sich die beiden Chöre im Dorfsaal zu einer Generalprobe, um dem Konzert den nötigen Feinschliff zu verpassen. Unser gemeinsames, niveauvolles Programm sah wie folgt aus:

Erwähnenswert ist noch, daß die Lieder 15, 17 und 19 mit Instrumental-Playback gesungen wurden. Die Solisten waren: bei Lied 5: Bernd Wenderdel; Lied 18: Willi Schütt, Klaus Reddig, Bernd Wen-derdel. Beim letzten Lied „Doswidanja“ unterlief uns ein folgenschwerer Fehler. Die Zeiten der hal-ben Noten waren nicht lange genug angehalten worden, sodaß Playback und Gesang aus dem Ruder liefen. Beim zweiten Mal klappte es besser und die Rufe nach einer Zugabe wurden immer lauter. Diesen Wunsch erfüllten wir mit dem Lied „Mägdlein hab’ acht!“. Alles Weitere kann man aus dem folgenden Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers vom Dienstag, den 09.05.06 entnehmen.

Nettersheim-Bouderath – Bis auf den letzten Platz war am Samstag der Dorfsaal gefüllt. Zu dem Chorkonzert des Vokalensembles Bouderath waren sogar Gäste aus Belgien angereist, und der Männergesangverein aus Vussem gab sich gemeinsam mit den Vokalisten aus dem Ort ein musikalisches Stelldichein auf der Bühne.

Die Gäste aus Zutendaal wurden denn auch herzlich von Georg Fielen, dem Vorsitzenden des Vokalensembles, begrüßt. Bereits seit 1988 besteht die Partnerschaft zwischen der Gemeinde Nettersheim und dem Städtchen in der belgischen Provinz Limburg Die stimmgewaltige Unterstützung durch die Sangesfreunde aus Vussem kam durch Josef Wirtz zustande. Der jetzige Bouderather Ortsvorsteher hat den Kontakt zu seinem früheren Heimatort nie abreißen lassen. Wirtz musste die Mitglieder des dortigen Männergesangvereins auch nicht lange bitten, mit ihm und den anderen 27 Mitgliedern des gemischten Chors aus Bouderath den Abend am Samstag zu gestalten.

Zum Auftakt des Konzerts gaben die Bouderather zwei Stücke zum Besten. Mit dem Titel des ersten Lieds lag man jahreszeitlich voll im Trend. „Nun will der Lenz uns grüßen“, schallte es den Besuchern entgegen und tatsächlich, draußen vor der Tür des Saals tauchte

die frühlingsfrische Abendsonne die hügelige Landschaft in ein fast schon goldenes Licht.

Visuell demonstriert:

Der Inhalt der Stücke und die emotionale Intensität wurden dem Publikum auch visuell demonstriert. Die Chorleiterin Viola Lier dirigierte die Sängerinnen und Sänger äußerst leidenschaftlich und man sah ihr den Spaß an ihrer Arbeit einfach an. Die Liederauswahl des Ensembles war recht ausgewogen. Von Liedern wie „Kein schöner Land“, über „Tango Max“ und dem Musicalsong „Hello Dolly“ bis hin zum „Abendlied“ von Smetana war für so ziemlich jede Alters- und Interessengruppe etwas dabei.
Der Männergesangverein unter der Leitung von Heinz Sistig intonierte als Zweiter im Bunde ebenfalls gleich zu Beginn das jahreszeitlich passende „Frühlingserwachen“. Neben weiteren Liedern lauschte auch die anwesende „Bierfraktion“ gerne dem Lied „Rot ist der Wein“, dem nach dem Stück „Herrlicher Baikal“ als Abschiedsgruß der Herren aus Vussem das „Doswidanja“ von Karl-Heinz Steinfeld folgte.
Mit dem Lied „Kölsch Levve“ ließen die Musikfreunde des Vokalensembles den Abend ausklingen und ernteten gemeinsam mit den Vussemern einen großen Beifall für das gelungene Konzert.                                                           (rom)

Samstag, 27. Mai 2006

Geburtstagsständchen für unser inaktives Mitglied Adolf Greuel (60)

Bereits am Montag, den 22. Mai 2006 wurde der Jubilar 60 Jahre alt (Baujahr 46). Zu diesem runden Geburtstag hatte er nicht nur seine Familie eingeladen, sondern auch seine vielen Freunde. Gefeiert wurde am Samstag ab 18 Uhr in der Gaststätte „Zur Post“ in seinem Geburtsort Satzvey. Etwas später war zu seiner Überraschung auch der MGV 1892 Vussem eingetroffen, um ihm musikalisch mit einem Ständchen zu gratulieren.

In die Wege geleitet hatte das in geheimer Mission seine Lebensgefährtin Ilse Heimbach, geb. Wolfgarten. Spontan hatten sich 23 Sänger und der Chorleiter dazu bereit erklärt, zumal Adolf dem MGV schon seit 10 Jahren angehört und unsere Veranstaltungen regelmäßig besucht. Aus unserem Repertoire kamen folgende Lieder zum Vortrag: 1. Geburtstagsständchen, 2. Aus der Traube in die Tonne, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. Heija Safari, 5. Rolling home, Solist: Heinz Sistig, 6. Gorch-Fock-Lied, und 7. Finster war die Nacht. Die Lieder 3, 4, 6 und 7 wurden von Udo Greuel am Akkordeon begleitet. Besonders die Seemannslieder hatten es dem Jubilar angetan, fährt er doch im nächsten Monat mit seinem geliebten Angelclub zum Hochseefischen nach Norwegen. Dazu „Petri Heil“.

Adolfs Tanz mit Ilse

Seine helle Freude an unserem Gesang hatte aber auch ein Gast, der als Matrose im Zweiten Weltkrieg der „Scharnhorstflotte“ angehörte und somit die Shanties mitsingen konnte. Das Kriegsschiff wurde später von den Alliierten versenkt. Zu seinem Glück befand er sich zu diesem Zeitpunkt auf Heimaturlaub. Unser Vorsitzender hatte es nicht versäumt zwischendurch zu gratulieren. Als Geschenk überreichte er dem Jubilar einen Dreierpack edlen Weins und eine Glückwunschkarte, die von allen Choristen und dem Dirigenten Heinz Sistig in gutem Glauben unterschrieben worden war. Doch später stellte sich heraus, daß der MGV Adolf zu seiner Hochzeit gratuliert hatte. Willi Schütt hatte aus Versehen die Glückwunschkarte vertauscht. Weil niemand auf die Vorderseite geschaut hatte, war der Irrtum auch keinem aufgefallen. Das Gelächter war groß, zumal die Betroffenen mit einstimmten und es mit Fassung trugen. Die einhellige Meinung war: „Was nicht ist, kann ja noch werden.“ Der Vorsitzende hat sich anderntags, als er die Verwechslung bemerkt hatte, telefonisch beim Jubilar entschuldigt.

Die Sänger wurden noch reichlich mit Getränken versorgt, und für den Verzehr standen genügend belegte Brötchen zur Verfügung, ehe sie die Heimreise antraten. Zum Tanz und zur Unterhaltung spielte eine Ein-Mann-Kapelle auf. Zur allgemeinen Belustigung gelangten viele amüsante Vorträge zu Gehör, die das Zwerchfell enorm strapazierten. Aber auch für das leibliche Wohl der Gäste war alles Mögliche getan worden. So konnte man den Hunger an einem üppigen Büffet mit allerlei Köstlichkeiten stillen. Alles in allem war es eine schöne Geburtstagsfeier, die erst in den frühen Morgenstunden zu Ende ging.
Lieber Adolf! Zum Schluss möchte Dir der Chronist von dieser Stelle aus mit einem weisen Spruch noch zusätzlich gratulieren: „60 Jahre sind es wert, daß man Dich besonders ehrt!“ Aber was sind schon 60 Jahre gemessen an der Ewigkeit? Ich wünsche Dir jedenfalls für die Zukunft Gesundheit, Glück und Zufriedenheit!

Freitag, 30. Juni 2006

Trauerfeier für unser verstorbenes, inaktives Mitglied Josef Hein,

den Gott, der Herr, im gesegneten Alter von 86 Jahren am Sonntag, den 25. Mai 2006 plötzlich und unerwartet, zu sich in die Ewigkeit abberufen hat. Die feierlichen Exequien fanden heute um 13 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche statt. Jugendseelsorger Hardy Hawinkels, der die Trauerfeierlichkeiten vornahm, lobte in seiner Ansprache den Verstorbenen nicht nur wegen seiner Größe als gestandenes Mannsbild, sondern auch als großes Vorbild für seine Kinder und Kindeskinder.

„Er war für euch ein ,Fels in der Brandung’, und seine Spuren des Lebens werden euch weiterhin Kraft geben“, sagte Hardy zu den trauernden Angehörigen. Anschließend fand die Beerdigung von der Friedhofshalle aus statt. Der Verstorbene wurde von sechs Sangesbrüdern zu Grabe getragen und neben seiner Frau, die bereits 1999 vorausgegangen war, bestattet. Ein großer Teil der Dorfbevölkerung begleitete ihn auf seinem letzten Weg. Der Leichenschmaus schloss sich danach in der Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ in Breitenbenden an.

Ausschnitte aus seinem Lebenslauf und der Vereinschronik:
Josef Hein wurde am 28. August 1919 als Sohn der christlichen Eheleute Heinrich Hein und Anna, geb. Lennartz, in Vussem geboren. Seine Jugendzeit war alles andere als rosig. Schon mit 19 Jahren wurde er zum Militärdienst eingezogen und nach einer kurzen Grundausbildung im Frankreichfeldzug eingesetzt. Von hier aus gelangte er nach Rußland an die Front. Durch Feindeinwirkung wurde er schwer verwundet und verlor seinen rechten Unterarm. Im Lazarett lernte er die hübsche Krankenschwester Else kennen, die er 1943 heiratete. Er wurde Vater von drei Töchtern. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand er eine Anstellung bei der hiesigen Maschinenfabrik Peter Girards. Ehrgeizig wie er war, bestand er die Meisterprüfung mit Bestnoten. 1954 übernahm die Fa. O. Dörries aus Düren die in Konkurs gegangene Fa. Girards. Josef Hein wurde Chef der Arbeitsvorbereitung (AV). Darüber hinaus erteilte er den Azubis Werksunterricht. Ich war einer seiner Schüler. In humoriger Weise vermittelte er uns den trockenen Unterrichtsstoff. Mitte der 50er Jahre baute er ein Haus am Friedhofsweg 5.
Beim Wiederaufbau des MGV nach dem Kriege war er einer der Aktivsten, die die Liebe zum deutschen Volkslied wieder bei den Männern und Jungmännern entfachte. Bei der Eröffnungsversammlung am 17. Juni 1950 wurde der gebürtige Essener Josef Luxen gebeten, den MGV 1892 Vussem musikalisch zu leiten. Dieser nahm das Angebot mit dem Hinweis an, dafür keine Vergütung zu erhalten. Am 13. August 1950 fand dann im Gasthof Schneider (heute: „Das Haus“) eine vorläufige Vorstandswahl statt. Es wurden gewählt: Johann Sistig (Gießereimeister), Vorsitzender; Josef Hein, Schriftführer; Alex Wielspütz, Kassierer. Der Vorstand sollte die Geschäfte vorerst bis zur nächsten Jahreshauptversammlung führen, die dann am 13. Januar 1951 stattfand. Johann Sistig wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Franz-Josef Linden wurde zum Schriftführer bestimmt. Kassierer blieb Alex Wielspütz. Mit großer Mehrheit wurde Josef Hein mit 32 Jahren zum Vorsitzenden gewählt. Nach fünfjähriger, erfolgreicher Amtszeit gab er den Vorsitz wegen Arbeitsüberlastung am 29.01.1956 an Peter Dreesen ab, stand aber dem Verein weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
Am 3.9.1993 feierten die Eheleute Josef und Else Hein (geb. Bach) das Fest der Goldenen Hochzeit in der „Schneidmühle“. Zu diesem Ehrentag brachte der MGV ihnen ein Ständchen. Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, einige Liedchen mitzusingen. Nachdem seine Frau, die er aufopfernd gepflegt hatte, verstorben war, zog er ein paar Jahre später nach Mechernich in ein betreutes Wohnheim.
Der Verstorbene war 56 Jahre Mitglied unseres Vereins. Wir haben ihm viel zu verdanken. Deshalb werden wir sein Andenken in Ehren halten. R.I.P.

Nachtrag: Aus dem Nachlass des Verstorbenen stellte uns seine Tochter Friederike dankenswerterweise eine angefangene, handschriftliche Chronik zur Verfügung, die einiges Wissenswerte über die Gründungsjahre unseres MGV beinhaltet. Ich werde darüber zu gegebener Zeit ausführlich berichten, zumal von den Anfangsjahren keine Unterlagen mehr auffindbar sind. Die mündlichen Überlieferungen hat Josef Hein von damals (1952) noch lebenden Zeitzeugen recherchiert.

P.S.: Das Sechswochenamt für unseren lieben Verstorbenen Josef Hein wird am Samstag, dem 5. August 06 in der Vussemer Pfarrkirche abgehalten. Da einige Sangesbrüder und der Dirigent zu diesem Zeitpunkt in Urlaub weilen, sind wir nicht gesangsfähig und können bedauerlicherweise die Messfeier nicht mitgestalten.

Samstag, 22. Juli 2006

Trauer um Hans Pesch

Nach einem erfüllten Leben nahm sein Schöpfer heute, plötzlich und unerwartet, den Ehrenvorsitzenden des Sängerkreises Schleiden und Träger des Bundesverdienstkreuzes, Hans Pesch, im Alter von 85 Jahren (*29.04.1921) zu sich in sein Reich. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Mittwoch, dem 26. Juli um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Gemünd. Im Anschluss findet die Beerdigung von der Friedhofskapelle aus statt.

Den älteren Sangesbrüdern ist Hans Pesch aus den 50er Jahren noch bestens bekannt, als er, mit dem Fahrrad von Gemünd kommend, die Konzerte und Sängerfeste der einzelnen Mitgliedsvereine aufsuchte und in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Kreissängerbundes nach seiner Ansprache die Jubilare mit Nadel und Urkunde auszeichnete. Zu diesem Zeitpunkt pflegte er mit dem MGV Vussem eine enge Freund- und Kameradschaft. Er war einer der letzten, der unsere Veranstaltungen verließ, sich auf seinen Drahtesel schwang und dann die beschwerliche Heimreise antrat. Alles Wissenswerte kann man im beigefügten Zeitungsartikel der „Kölnischen Rundschau“ nachlesen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. R. I. P.

10.   Donnerstag, 27.07.2006

Trauerfeierlichkeiten von unserem verstorbenen, inaktiven Mitglied Karola Eckstein,

die im Alter von 72 Jahren, nach langjährigem, in Geduld ertragenen Leiden, am Samstag, dem 22. Juli in Bad Kissingen verstarb. Gestern fand um 19 Uhr in der Kapelle im „Haus des Abschieds“ vom Beerdigungsinstitut Strang in Mechernich die Totenwache statt. Angehörige, Nachbarschaft, Dorfbewohner, sowie viele Freunde aus nah und fern nahmen in einer Andacht von ihr Abschied. Um 13 Uhr begannen heute die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche St. Margareta in Vussem.

Der Kirchenchor, dem die Verstorbene viele Jahre angehörte, verschönerte die Totenmesse mit einigen Liedvorträgen. Pfarrer Pühringer sagte in seiner Ansprache u. a.: „Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen hinterlassen hat.“ Karolas Kinder, Otti, Peter und Alexandra wissen das zu schätzen. Unter großer Beteiligung der Dorfbewohner und Auswärtigen ging die Beerdigung von der Friedhofshalle aus vonstatten. Eine Abordnung des Musikvereins Vussem spielte dazu einige Choräle. Die Verstorbene wurde zu ihrem Mann Clemens beigesetzt, der schon 1987 im Alter von 54 Jahren in die Ewigkeit vorausgegangen war. Zum Leichenschmaus traf man sich im Anschluss im Gasthof „Zur Schneidmühle“. Seit 1992 war Karola inaktives Mitglied in unserem MGV. Ihr freundliches Wesen und ihre liebenswürdige Art werden wir stets in guter Erinnerung behalten. Den Angehörigen aber gehört unser Mitgefühl. R. I. P.

11.   Samstag, 02.09.2006

Abendmesse in der Pfarrkirche Einruhr um 17:30 Uhr.

Vorschlag für die Mitwirkung des MGV 1892 an der Messfeier:

1.   Zum Eingang: Wohin soll ich mich wenden,
2.   Zum Gloria: Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe,
3.   Zum Credo: Noch lag die Schöpfung formlos da,
4.   Zum Offertorium: Du gabst, o Herr mir Sein und Leben,
5.   Zum Sanctus: Heilig, heilig, heilig ist der Herr,
6.   Zum Agnus Dei: Mein Heiland, Herr und Meister,

Die Chorwerke entsprechend der Pos. 1 bis 6 werden aus der Deutschen Messe von Franz Schubert vorgetragen.

7. Zur Kommunion: Sancta Maria von Johannes Schweizer
8. Abschluss-Lied: Amazing grace – Zum Abschied

Sbr. Klaus Reddig, der ja in Einruhr beheimatet ist, war es gelungen, einen Termin in Absprache mit Pfarrer Hahn, Chorleiter Heinz Sistig und den Sängern zu finden und festzulegen. Die obige Liedauswahl, die überwiegend aus der Schubertmesse stammt, wurde vom Pfarrer ohne Beanstandungen akzeptiert und für gut befunden.

Nachdem Fahrgemeinschaften gebildet worden waren, fuhr man über Gemünd an „Vogelsang“ vorbei nach Einruhr. Vor der Hl. Messe begann um 17 Uhr die Ansingprobe. Dabei mußten wir feststellen, daß zehn Sänger, aus welchen Gründen auch immer, fehlten. Zwei Sänger waren durch akute Krankheit entschuldigt. So kam es, daß im 1. Baß nur drei, im 2. Baß fünf, im 1. Tenor fünf und im 2. Tenor drei Choristen zur Verfügung standen. Aber trotz dieses Handicaps gelang uns eine optimale Vorstellung unseres Gesangs. Dazu trug aber auch die gute Akustik in der Kirche bei. Der Organist übernahm das Vorspiel der einzelnen Stücke und die Tonangabe.

In seiner beeindruckenden Predigt sagte der Priester sinngemäß u. a. folgendes: „Wenn man über die Situation von Kirche und Glaube spricht, hat man auch schnell den Schuldigen gefunden, der die heutigen Schwierigkeiten verursacht: den Zölibat! ‚Man solle die Priester heiraten lassen, dann wären die Probleme gelöst!’ Das stellen eifrige Diskussionsteilnehmer immer wieder fest. Ist der Zölibat denn wirklich daran schuld, daß Eltern ihren Kindern nichts mehr vom Glauben erzählen und in den Häusern und Familien nicht mehr gebetet wird? Ist der Zölibat daran schuld, daß so viele Menschen Gott vergessen haben und die Gotteshäuser bei den Sonntagsmessen halb leer sind? Wäre der Zölibat das schuld, dann müßte man ihn abschaffen. Ist die ständige Kritik an der Ehelosigkeit der Priester nicht vielmehr Ausdruck dafür, daß man diese Zeichen nicht mehr versteht? Zum Zölibat hat mich niemand gezwungen. Ich habe diese Lebensform gewählt, weil ich als Priester einen Hinweis geben will auf die Liebe Gottes, die mein ganzer Lebensinhalt ist. Der Zölibat ist ein sichtbares Zeichen der Gottverbundenheit. Aber dieses Zeichen wird in unserer Spaß- und Konsumgesellschaft nicht mehr verstanden. Was man nicht mehr versteht, gehört abgeschafft! In diesem Klima wird es unmöglich, junge Menschen für den Priesterberuf zu begeistern. Dann steht allerdings nicht nur der Zölibat auf der Abschußliste der modernen Gesellschaft. Ähnliches steht der christlichen Ehe und der Familie bevor. Treue ‚bis das der Tod uns scheidet’, sich um Kinder kümmern, alte und kranke Menschen pflegen, Hilfsbereitschaft und Solidarität gehören dann der Vergangenheit an. Denn der Zeitgeist verlangt, daß man zunächst einmal an sich selber denken muß!“

Am Schluss des Gottesdienstes, der sehr gut besucht war, bedankte sich der Pfarrer beim Chor für die schöne gesangliche Mitarbeit. Daraufhin setzte ein langanhaltender Beifall der Kirchenbesucher ein. Nachdem beigefügtes Gruppenfoto mit unseren treuen Fans (neun Frauen waren mitgereist) vor dem Kirchenportal gemacht worden war, kehrte man in das gemütliche Lokal „Em Stöffje“ ein, welches sich in der Nähe befand. Es ist die Stammkneipe von Klaus Reddig, den man hier öfter zum Skatspielen antrifft. Die Wirtin hatte schon von einigen Gästen erfahren, daß unser Gesang gut angekommen war und kredenzte uns spontan eine Runde auf ihre Kosten. Als Dankeschön stimmte ich ein Trinklied an, das für Heiterkeit sorgte. Auf der Herrentoilette konnte man den amüsanten Spruch lesen: „Die Schiffer werden gebeten, das Ruder so zu halten, daß das Schiff nicht aus der Fahrrinne fährt.“ Nachdem noch ein paar Runden spendiert worden waren, trat man frohgelaunt die Heimfahrt an.
Nachtrag: Beim Aufstieg zur Orgelbühne musste eine enge, schmale, linksdrehende Wendeltreppe erklommen werden, so dass einem schwindlig wurde. Besorgt fragte Heinrich Steffens Hans Klinkhammer: „Was machen wir denn, wenn du hier stecken bleibst?“ Darauf antwortete ihm Hans: „Dann singe ich das schöne Schubert-Lied: Wohin soll ich mich wende(l)n?“

Interessantes und Wissenswertes aus der Geschichte Einruhrs:
Einruhr war ursprünglich eine Filiale der Pfarre Wollseifen, hatte aber bereits sehr früh eine eigene Kapelle, die dem hl. Nikolaus geweiht war. Daher auch der mittelalterliche Name für Einruhr: „auff der Ruyen zu St. Nicklas-Brück“. Seit 1864 ist Einruhr selbständige Pfarrei. Der preußische Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm der IV. besuchte 1839, in dem Jahre, als die erste massive Steinbrücke über die Rur in Einruhr fertiggestellt wurde, den Ort und bezeichnete ihn und seine Landschaft als „einzig in ihrer Art“. In der näheren Umgebung Einruhrs waren einzelne Plätze wesentlich früher besiedelt. So haben Funde gezeigt, daß die Heilsteinquelle (Sauerbrunnen) schon von den alten Römern genutzt wurde und den Nymphen geweiht war.
Ein genaues Gründungsdatum für Einruhr lässt sich nicht nachweisen. Es ist jedoch mit Sicherheit anzunehmen, daß die Anfänge Einruhrs in jene Zeit reichen, als die Jülicher im Land Überruhr, dem späteren Amt Wollseifen, die ersten Eisenhämmer errichteten. Ein solches Eisenwerk entstand um 1470 auch in Pleushütte, das Einruhr genau gegenüber auf der anderen Seite der Rur liegt. (Anmerkung des Chronisten: An dieser Stelle hat man zur Erinnerung eine Hinweistafel angebracht). Ursprünglich lautete der Name Rurhütte, eine verständliche Bezeichnung, da es sich ja um eine Eisenhütte an der Rur handelte. Erst 1769 kam die Eisenverarbeitung hier zum Stillstand. Das Werk hat also drei Jahrhunderte bestanden und während dieser Zeit immer wieder Arbeiterfamilien angelockt, die sich überwiegend auf der anderen Rurseite niederließen und so das heutige Einruhr gründeten. Die stärkste Bevölkerungszunahme fällt in das 16. Jhdt., als allerorts vertriebene und verjagte Wiedertäufer sich ins Rurtal flüchteten, wo sie stillschweigend von der Obrigkeit geduldet wurden. Das Werk Pleushütte ist jahrhundertelang von Wiedertäufern betrieben worden, zeitweise sogar als „Hammer für rotes Kupfer“, was zur Folge hatte, daß viele von ihnen wohlhabende Bürger wurden. Wiedertäufer sind Anabaptisten, eine im Gegensatz zu den Kirchen stehende, von Zürich ausgehende Bewegung der Reformationszeit, die ersten Vorkämpfer der persönlichen Religionsfreiheit. Zum Teil waren sie revolutionär, kommunistisch gesinnt. In Europa wurden sie fast überall verfolgt und sehr viele fanden schließlich in Nordamerika eine neue Heimat, wo sie heute noch tätig sind. (Anm. d. Redaktion: Die Baptisten, denen viele prominente Politiker und Künstler angehören, zählen heute in den USA zu den großen christlichen Religionsgemeinschaften).

Freitag/ Montag, 15./ 18.09.2006

Kirmes in Vussem

Zur diesjährigen Kirmes im Festzelt hatte der verantwortliche Heimat- und Brauchtumspflegeverein wieder ein ansprechendes Programm ausgedacht, das folgendermaßen aussah:

Freitag: Ab 21 Uhr Tanzparty für Jung und Alt mit den „New Barbados“.

Samstag: 17:30 Uhr Hl. Messe in der Pfarrkirche mit dem Musikverein Vussem, der die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert spielte. Mit von der Partie waren sechs Sänger des MGV Vussem, die die Choräle einstimmig von der Orgelbühne aus mit ihrem Gesang unterstützten. Anschließend Festzug durch den Ort mit Kirmesherausholen. Ab 21 Uhr Tanz mit der Band „Cadillacs“.

Sonntag: 11 Uhr Frühschoppen. Ab 13 Uhr Tag der Blasmusik mit den „Üdelhovener Dorfmusikanten“, die mit ihrer bayerischen und Egerländer Blasmusik für Stimmung sorgten. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen.

Montag: 9:30 Uhr Hl. Messe im Festzelt mit Gang zum Friedhof und Ehrenmal. Sbr. Bernhard Hoffmann fungierte wieder als Messdiener und Sbr. Willi Schütt als Kommunionhelfer.

Auf dem Friedhof waren bei strömendem Regen Michael Schrötler und Konrad Hein als „Schirmherren“ angetreten (siehe Bild). Ab 11 Uhr spielte der Musikverein Vussem zum Frühschoppen auf. Um 14 Uhr sorgten „Die Spezis“ mit ihren Darbietungen für Furore. Bei ihren mitreißenden Vorträgen stand das Trio der Tanzband auf Tischen und Bänken und brachte die ohnehin schon gute Stimmung im Zelt zum Kochen. Der Klarinettist hatte einen „Schlonk wie en Keddelsmau“ (Schlund wie ein Kittelärmel). Die Getränke, die ihm gereicht wurden trank er in einem Zug ex. Nach Mitternacht endete eine an allen Kirmestagen harmonisch verlaufene und gut besuchte Veranstaltung. Für den reibungslosen Ablauf sei den Verantwortlichen und dem Kirmesteam im Namen aller Besucher von dieser Stelle aus herzlich gedankt.

Sonntag, 19. November 2006

Volkstrauertag

Der Volkstrauertag ist kein kirchlicher, sondern ein staatlicher Feiertag. An diesem Tag erinnert man bundesweit an die Schrecken der Kriege, Gewaltherrschaft und Terror mit Schweigemärschen, Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern. So auch in Vussem und Breitenbenden. In Vussem sollte sich der Trauerzug um 9:30 Uhr in Bewegung setzen. Doch die starken Regenfälle um diese Zeit machten das unmöglich. So beschloss man kurzfristig, die Teilnehmer mit PKw’s und Feuerwehrautos zum Veranstaltungsort zu befördern. Nach der Kranzniederlegung spielte der Musikverein einige Choräle. Die Feuerwehr stand mit brennenden Fackeln Spalier. In seiner Eigenschaft als Bürgervereinsvorsitzender sagte Matthias Vogelsberg in seiner Rede auszugsweise folgendes:
„Wir trauern um die Opfer von Krieg- und Gewaltherrschaft. Wir trauern um alle, die ihr Leben verloren haben. Wir trauern. Doch was bedeutet es zu trauern? Trauer ist die Erinnerung des Herzens. Trauer bedeutet Anteilnahme mit dem Mitmenschen, und Trauer schärft das Gewissen. Aber Trauer bedeutet auch Dank, und daraus entsteht die Verpflichtung, alles zu tun, damit Menschen nicht erneut trauern müssen. Trauer ist daher nicht auf ein Ende gerichtet, sondern immer auch auf einen neuen Anfang. Der Volkstrauertag mahnt uns dazu, nicht den Blick in die Vergangenheit zu richten, sondern zum Wachsein in der Gegenwart, um unserer Zukunft willen. Und darum ist dieser Tag unverzichtbar.“
Der MGV sang nun die zwei Lieder „Über den Sternen“ und „Da unten ist Frieden“. Hierbei hatten einige Sänger, trotz zweimaliger, präziser Tonangabe von Chorleiter Heinz Sistig, Probleme, die richtige Tonlage zu finden. Nach den von Winfried Kreuser vorgetragenen Fürbitten beendete der Musikverein die Veranstaltung mit dem Lied „Vom guten Kameraden“. Die anschließenden Trauerfeierlichkeiten in Breitenbenden verliefen ähnlich wie in Vussem bei strömendem Regen. Die Ansprache hielt Jörg Lodzinsky, der auszugsweise wörtlich sagte:
„Wir gedenken der weit über 60 Millionen Kriegstoten in aller Welt, Soldaten und Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder aller Nationen, und wir gedenken aller anderen Opfer von Gewalt, Konzentrationslagern und Verfolgungsstätten. Wir haben diese Toten nicht vergessen. Am heutigen Tage fühlen wir uns ihnen ganz besonders verbunden. Wir trauern um sie und wir empfinden Scham und Schrecken darüber, was Menschen anderen Menschen antun und wohin Vorurteile, Verachtung, Haß und Gewalt führen können. Wenn wir angesichts der unvorstellbaren Opferzahlen und des unermeßlichen Leides die Frage nach dem Sinn zu stellen wagen, kann es nur eine Antwort geben: So etwas darf nie wieder geschehen. Die Mahnung der Toten an die Lebenden zu Frieden und Verständigung ist ihr bleibendes Vermächtnis an uns, für den Frieden einzutreten und das Leben des anderen zu achten. Diese Mahnung ist nicht ohne Echo geblieben. Aus ehemaligen Gegnern sind Freunde und Verbündete geworden. Und nicht umsonst beginnt unser Grundgesetz mit dem Leitgedanken ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar’ “. (Anm. d. Red.: Gleiche Rede wie im Vorjahr).
Nun sang der MGV zwei Lieder mit dem Titel: 1. Über den Sternen und 2. Irgendwo; Musik von Wilhelm Heinrich, Text: Heinrich Heine. Auch hier waren Unstimmigkeiten zu hören. Wir haben echt ein zunehmendes Problem, draußen zu singen. Vielleicht lag es aber auch nur an dem Sauwetter. Die anschließenden Fürbitten wurden in diesem Jahr von Sbr. Hans Nellesen vorgelesen. Der Vussemer Musikverein beendete die Trauerfeier mit einem Choral.

Nachtrag: Die Notenblätter waren völlig durchnässt, so dass sie auf Anordnung von Notenwart Alfred Brell zum Trocknen und Bügeln mit nach Hause genommen werden mussten.

Dienstag, 21. November 2006

Trauer um Albin Wilke und Auszüge aus seinem Lebenslauf

Heute bekamen wir die traurige Nachricht vom Heimgang unseres langjährigen Mitglieds Albin Wilke, der im gesegneten Alter von 94 Jahren am Sonntag, dem 19.11.06 In Sömmerda / Thüringen verstorben ist.

Als Former- und Gießereimeister hat der Verstorbene zunächst bei der Rheinmetall Borsig in Thüringen gearbeitet. Nach dem Kriege führte sein Weg mit seiner Frau Lotte, geb. Simon, und den 2 Jungen und dem Mädchen nach Bergisch Gladbach über Troisdorf nach Vussem.

Fast 25 Jahre, von 1958 bis 1983, wohnten sie in Vussem. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete Albin Wilke rund 17 Jahre als Gießereimeister bei der hiesigen Fa. Dörries.  Am 1. August 1983 verzog die Familie Wilke nach Mechernich.

Da sie sich aber immer noch mit Vussem verbunden fühlten, feierten sie ihre Goldhochzeit am 12.11.1983 hier. Der MGV brachte ihnen zu ihrem Ehrentag ein Ständchen. Bereits im Jahre 1959 wurde Albin in unserem Verein inaktives Mitglied. 1962 wirkte er mit anderen Ehrenmitgliedern beim Kreissängerfest anlässlich des 70jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem im Festkomitee mit.

Vor einigen Jahren verstarb seine Frau an einer heimtückischen Krankheit. Während eines Konzertes am 10.06.2000 wurde Albin Wilke für 40-jährige Vereinstreue ausgezeichnet. Seinen 90. Geburtstag feierte er am 13.07.2002 im engsten Familien- und Freundeskreis in Mechernich „Zum alten Kumpel“. Dazu hatte er auch den MGV eingeladen, der ihm zu Ehren ein Ständchen sang. Bald darauf verstarb seine Lebensabschnittsgefährtin, Frau Elfriede Papenkurth. Er zog wieder nach Thüringen zu seiner Tochter, wo er seinen Lebensabend verbringen wollte. Aber anderen Meldungen zufolge soll er in einem Altenheim verstorben sein. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. R. I. P.

Sonntag, 26. November 2006

Adventsmarkt in Eiserfey

In der Chorprobe am 21.11.06 berichtete unser Chorleiter Heinz Sistig von einem Anruf am Vortag. Hierbei bat der Karnevalsverein um eine gesangliche Darbietung des MGV am Sonntag gegen 16 Uhr im Saale „Zur Römerstube“ in Eiserfey zur Belebung des Adventsmarktes. Von den 23 anwesenden Sängern waren zwei verhindert, nämlich Michael Wielspütz und Wolfgang Schulz. Die restlichen 21 Mann stimmten dafür und erklärten sich bereit, am Sonntag zum Singen anwesend zu sein. Hiernach erstellte unser Chorleiter im Eiltempo ein Programm und schon begann die Probe der ausgewählten Lieder. Somit war kurzfristig ein gesanglicher Auftritt zustande gekommen. Am besagten Sonntag hatten sich 22 Sänger eingefunden und betraten gegen 16 Uhr die weihnachtlich geschmückte Bühne. Der Saal war übervoll und somit eine gute Voraussetzung für unseren Auftritt. Nach kurzer Ansage durch ein Mitglied der KG „Feytaler Jecken“ begann der MGV mit seinen gesanglichen Vorträgen und zwar in der Reihenfolge: 0 Freude über Freude, Engel haben Himmelslieder, Auf haltet euer Herz bereit, Hirtenlied, Trommellied, Heilige Zeit in Verbindung mit dem Andachtsjodler (Begleitung von Udo Greuel mit dem Akkordeon), sowie dem Lied Weihnachtsglocken. Der starke Applaus ließ erkennen, dass die gesangliche Darbietung gut angekommen war. Der Sangesbruder Günther Sonnenschein bedankte sich im Namen der KG „Feytaler Jecken“ und bat zugleich die Eiserfeyer Bürger um Nachwuchs für den MGV Vussem. Mit ein paar Kästen Bier für die Sänger bedankte man sich für unseren Auftritt. Ende der gesanglichen Darbietung gegen 16:30 Uhr.

(Bericht: Bernhard Mießeler).

Samstag, 2. Dezember 2006

Weihnachtsfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen und Geburtstag von Sbr. Edmund Freitag (78)

Sbr. Peter Kruse, Vorsitzender der o. g. Kameradschaft, hatte den MGV 1892 Vussem nun schon zum vierten Mal eingeladen, um die Veranstaltung mit einigen Liedvorträgen aufzulockern. Dieser Einladung war man wieder gerne nachgekommen. Um 16 Uhr hatten sich die Sänger im „Casino“ in Mechernich eingefunden. Nach der Begrüßungsansprache durch Peter Kruse versetzten die Sangesbrüder die zahlreich erschienenen Festgäste mit folgendem Programm in vorweihnachtliche Stimmung: 1. O Freude über Freude, 2. Engel haben Himmelslieder, 3. Auf haltet euer Herz bereit, 4. Hirtenlied, 5. Trommellied, 6. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Beim Schlusslied 7. Es ist ein Ros’ entsprungen stimmten die Gäste nach Aufforderung von Chorleiter Heinz Sistig freudig mit ein. Vorsitzender Kruse bedankte sich nun beim Chor für die schönen Darbietungen, überreichte Heinz eine Plakette und sprach jetzt schon eine Einladung für nächstes Jahr am 1. Dezember 2007 an gleicher Stelle aus.  Wir nahmen die Einladung dankend an.

Unter tosendem Applaus der Festteilnehmer verließen wir den Saal, um im gegenüberliegenden Schankraum den Geburtstag von Sbr. Eddi Freitag zu feiern, der heute auf den Tag genau 78 Jahre alt geworden war. Ihm zur Ehre wurden einige Trinklieder angestimmt, worüber sich die nette Bedienung köstlich amüsierte. In einem Lied heißt es u. a.: „ . . . vor Mitternacht gehen wir nicht heim“. Eine der Damen meinte dazu ganz traurig: „Schade, so lange geht mein Dienst nicht“.
Lieber Eddi!



Zum Schluß möchte ich Dich noch mit einem Gedicht erfreuen:

Bleib’ im Herzen immer jung.
Leb’ Dein Leben voller Schwung.
Lass Dich niemals unterkriegen,
dann wird die Freude immer siegen.
Denn wer lachen kann und fröhlich sein,
schenkt sich und anderen Sonnenschein.
Deshalb soll es nur frohe Tage geben.
Ich wünsche Dir Gesundheit, Glück und ein langes Leben.

Anhang:
Seit 40 Jahren besteht die Unteroffiziersheimgesellschaft (UHG) Mechernich. Kürzlich, am Samstag, dem 18.11.2006 wurde dieses Jubiläum ausgiebig gefeiert. Die Bergkapelle eröffnete die Feierlichkeiten mit einem zünftigen Marsch. In seiner Begrüßungsansprache äußerte der Vorsitzende, Oberfeldwebel Markus Zinken, daß man auf dieses Jubiläum stolz sein könne.
Es war keine einfache Zeit damals im Gründungsjahr 1966 in Mechernich, einer kleinen aufstrebenden Garnisonsgemeinde (die Stadtrechte bekam Mechernich erst 1975 verliehen), denn mit der Gründung allein war es nicht getan. Jetzt galt es zu organisieren und Hand anzulegen, da es sich bei den Räumlichkeiten um Unterkunftsstuben handelte, die Abbruch- und Umbauarbeiten erforderlich machten.
Aus der umfangreichen Chronik kann man besondere Daten entnehmen. So tanzte man z. B. 1962 für 2 DM in den Mai – inklusive kaltem Büfett. 1971 wurde Kontakt aufgenommen mit dem belgischen Offizierscorps von „Camp Vogelsang“. Es folgten Besuche und die beliebten Bingo-Abende. 1972 begann die Zeit der großen Herbstbälle. 1981 wurde der erste Neujahrsempfang durchgeführt, und die Bundeswehr beteiligte sich an der Ferienmaßnahme der Stadt Mechernich. 2001 erfolgte die Zusammenlegung des Wirtschaftsbetriebs unter der neuen Namensgebung „Casino“. Hintergrund war die Einsparung von Personal.
In seinem Grußwort erläuterte Oberst Michael Konstanty, daß die UHG ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Integration der Soldaten in der Stadt Mechernich geleistet hat. Die UHG bot auch das Forum zur Pflege der Kultur und nicht zuletzt zur Einbindung der Angehörigen der Soldaten. Die UHG dient vor allen Dingen den Soldaten als „Rückzugsgebiet“. „Die Betreuungsfunktion der Heimgesellschaft ist hierbei von nicht zu unterschätzender Bedeutung“, sagte Oberst Konstanty. Er hoffe, daß die UHG noch lange erhalten bleibt.

Sonntag, 10. Dezember 2006

Seniorennachmittag in Vussem

Den traditionellen, bunten Seniorentag veranstaltete wieder der Bürgerverein ab 15 Uhr in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“. Die ca. 50 erschienenen Personen erlebten mit einem vorweihnachtlich und karnevalistisch gestalteten Programm, das von Matthias Vogelsberg wieder moderiert wurde, ein paar unterhaltsame Stunden. Bei Kaffee, Kuchen und belegten Schnittchen hatte man sich viel zu erzählen, ehe der Kirchenchor, verstärkt durch Strempter Sänger, unter der Stabführung von Rainer Pütz mit seinen gekonnten Vorträgen für vorweihnachtliche Atmosphäre sorgte. Es folgte unter der Leitung von Resel Feyen die Flötengruppe mit Gesangseinlagen. Beim Lied von der „Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowsky hatten die Kids alle Hände voll zu tun. Als Bäcker verkleidet, waren sie mit Eifer dabei, den Teig anzurühren, zu kneten und zu formen. Anschließend wurden die Plätzchen in den Ofen geschoben. Doch als man sie nach einiger Zeit herausnahm, waren sie verbrannt und nicht mehr genießbar.
Nun betrat Udo Greuel die „Bühne“ und wusste mit seiner unnachahmlichen Gestik und Mimik beim Erzählen seiner Witze zu gefallen. Da man aber unter Zeitdruck stand, konnte er sein volles Programm nicht durchziehen, denn unser Chorleiter Heinz Sistig saß schon auf heißen Kohlen, weil er Familienangehörige vom Flugplatz abholen musste. Um 15:30 Uhr sollte der MGV seinen Auftritt bestreiten, aber man hatte schon 20 Minuten Verspätung. So kam es, daß nur drei Lieder zu Gehör gebracht wurden: 1. O Freude über Freude, 2. Engel haben Himmelslieder, und 3. Auf haltet euer Herz bereit, die aber die Herzen der Senioren erfreute. Sie dankten es mit herzlichem Applaus.

Altentag Prinzenpaar Vussem Carsten und Ellen Vogel

Im Anschluss präsentierte Ralf Schumann das neu inthronisierte Prinzenpaar Ellen und Carsten Vogel (siehe Bild aus dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 13.11.06), die einen präzisen Stepptanz hinlegten. Aber auch die Bambinis und die Jugendtanzgarde gefielen mit ihren Darbietungen und Kostümen. Sie ernteten dafür Lob, Anerkennung und viel Beifall. Margarete Klinkhammer, die kürzlich ihren 85. Geburtstag gefeiert hatte, erhielt nachträglich einen Sessionsorden.
Den Abschluss bildete nun der Musikverein unter dem Dirigat von Hans-Hubert Schmidt, der mit seinen stimmungsvoll vorgetragenen Liedern zum Mitsingen animierte, denn der Freude stärkster Ausdruck ist bekanntlich das Singen. Das offizielle Programm war nun zu Ende. Matthias Vogelsberg bedankte sich nochmals bei allen Mitwirkenden und wünschte den Anwesenden ein friedliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage, sowie einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr 2007.

Samstag, 23. Dezember 2006

85. Geburtstag von Maria Jäcker

Heute feierte unser inaktives Mitglied Maria Jäcker im Kreise ihrer Lieben im „Dachsbau“ in Bad Münstereifel ihren 85. Geburtstag. Ihr Schwiegersohn, unser Sänger Wolfgang Schulz, hatte sich als Überraschungsgeschenk ein Geburtstagsständchen durch unseren Chor ausgedacht. Trotz des ungünstigen Termins, einen Tag vor Heiligabend, waren unsere Männer zahlreich erschienen, so daß mit einer guten Besetzung angetreten werden konnte. Um die Überraschung perfekt zu machen, schlichen wir Sänger uns über Umwege in einen Nebenraum, getrennt durch eine Glastür von dem Raum, in dem gefeiert wurde.

Erst nachdem wir Sänger Aufstellung genommen hatten, wurden die beiden Flügel der Tür geöffnet. Am Gesichtsausdruck des Geburtstagskinds, das man unmittelbar vor die Flügeltür platziert hatte, konnte man gut erkennen, daß die Überraschung mehr als gelungen war. Als dann später das Lied erklang „Heimweh nach Kölle“ – eine Art kölsche Nationalhymne – kämpfte nicht nur unser Geburtstagskind, sondern auch zahlreiche andere Gäste, viele aus Köln angereist, mit den Tränen.
Doch zunächst der Reihe nach:
Wir eröffneten unseren Auftritt mit „Geburtstagsständchen“, gefolgt von „Aus der Traube in die Tonne“ und „Slowenischer Weinstrauß“, bei dem unser Sänger Bernd Wenderdel wieder einmal mehr seine Stimme als Solist unter Beweis stellen konnte. Zwischendurch wurden kurz unsere Stimmen „geölt“ und weiter ging es mit „Das Elternhaus“ und „Abend im Gebirge“. Als dann besagtes „Heimweh nach Kölle“ erklang, stimmten viele der Anwesenden, wie schon erwähnt, in dieses Lied ein. Da man schließlich unmittelbar vor Weihnachten stand, beendeten wir unser kleines Konzert mit einigen weihnachtlichen Klängen: Zunächst erklang, begleitet von Udo Greuel am Akkordeon „Heilige Zeit“, mit Übergang in den „Andachtsjodler“, und zum Schluss sangen wir „Die Weihnachtsglocken“. Der Applaus der Gäste, unter denen sich im übrigen auch aktive Sänger aus anderen Chören befanden, sollte nicht die einzige Belohnung für unsere gelungene Darbietung sein, warteten doch zur Stärkung nach dem Ständchen Kaffee und Kuchen sowie belegte Brötchen im Nebenzimmer auf uns Sänger. So gestärkt traten wir dann unseren Heimweg an.

Maria Jäcker, mit Mädchenname Wilsberg, wurde am 23.12.1922 in einem urkölschen Viertel geboren, im übrigen in demselben Krankenhaus, in dem 49 Jahre später ihre Enkelin Elke das Licht der Welt erblickte. Ein bewegtes Leben liegt hinter ihr, nicht zuletzt durch den durchlebten Krieg, im Verlauf dessen man zweimal ausgebombt worden war, der Evakuierung nach Sachsen,

von wo sie mit ihrem 7 Jahre jüngeren Bruder mehr oder weniger wirklich „ze Foß no Kölle“ zurückgegangen ist, Rückkehr Ihres durch Ferntrauung geheirateten Ehemannes als Kriegsversehrter und der recht frühe Tod desselben. Mit 80 Jahren zog das Geburtstagskind von Köln zu Tochter und Schwiegersohn in die Eifel, quasi „back to the roots“, also zurück zu den Wurzeln, stammt doch die Familie von Maria Jäcker väterlicherseits aus der unmittelbaren Nachbarschaft von Vussem: aus Vollem.
Daß sie gerne in Vussem in der „Kaserne“ lebt, beweist u. a. der Ausspruch von ihr kurz nach dem Umzug von Köln-Longerich in die Eifel: „Komisch, ich vermisse Longerich überhaupt nicht“ (hatte sie dort immerhin mehr als fünf Jahrzehnte gelebt), und wann immer es die körperliche Verfassung erlaubt, leider muss Maria Jäcker seit einiger Zeit regelmäßig dreimal in der Woche an die Dialyse nach Mechernich, geht sie gerne zum Dienstagstreff ins Pfarrheim.
Wir wünsche ihr auf diesem Wege noch viele schöne Jahre in Vussem.
Bericht: Wolfgang Schulz

19.   Freitag, 29.12.2006

Jahresabschlussfeier (JAF)

Willi – Heinz

Zu der nun schon zur Tradition gewordenen JAF konnte Vorsitzender Willi Schütt immerhin 24 von 27 Sängern herzlich begrüßen. Sein Willkommensgruß galt aber auch unserem altgedienten Sänger Bertram Berners (81), sowie dem Redakteur der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“, Albert Wielspütz, die den Weg ins Pfarrheim auf Einladung gefunden hatten. In seiner kurzen Ansprache lobte Schütt vor allem Chorleiter Heinz Sistig für dessen unermüdlichen Einsatz und den geduldigen Umgang mit den Sängern bei den Chorproben. Als Dank dafür überreichte er ihm eine bescheidene Aufwandsentschädigung. Unser Instrumentalist und „Mann für alle Fälle“, Udo Greuel, bekam für seine vielseitige Beanspruchung nicht nur Lob und Dank, sondern auch einen Gutschein für ein Essen ausgehändigt. Im Anschluss sagte Heinz Sistig in seinen Anmerkungen u. a. sinngemäß das Folgende: „ In diesem Jahr hatten wir nicht so viele Veranstaltungen zu verzeichnen. Aber der Auftritt in der Einruhrer Pfarrkirche St. Nikolaus war nahezu perfekt, trotz einer dezimierten Sängerzahl. Auch die Darbietungen beim Eiserfeyer Adventsmarkt und die Weihnachtsfeier im Mechernicher „Casino“ sind sehr erfolgreich gewesen. Man soll aber auch nicht vergessen, daß das Gemeinschaftskonzert in Bouderath Anklang gefunden hat. Dagegen haben am Volkstrauertag einige Sänger Probleme bei der Tonaufnahme gehabt, so dass diese wiederholt werden musste. Ich hoffe nun, daß die kommenden Proben zum 115-jährigen Jubiläum besser besucht werden, damit Fehler abgestellt und neues Liedgut schneller einstudiert werden kann.“

Mit folgendem Gebet beendete Heinz Sistig seine Ausführungen:
Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen, aber auch das Geld keine falschen Leute
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung.
Herr, sorge dafür, daß wir alle in den Himmel kommen, aber nicht sofort!
Quelle: Gebet des kath. Stadtdechanten und Pfarrers von St. Lamberti (Münster) Hermann Kappen zu Neujahr 1883

Nachdem auch die Brüder Michael und Albert Wielspütz Ihren wohlverdienten Dank für die Erstellung der Sängerzeitung bekommen hatten, wurde Sbr. Bernhard Mießeler zu seinem 73. Geburtstag, den er am Vortag am Fest der „Unschuldigen Kindern“ mit seiner Familie ausgiebig gefeiert hatte, ein Ständchen gesungen. Sbr. Peter Kruse versäumte es nicht, den Dank seiner Kameraden an den Chor für dessen schöne Darbietungen bei der Weihnachtsfeier im „Casino“ weiterzugeben. Seit der MGV Vussem die jährliche Feier gesanglich unterstützte, sei durch Mundpropaganda die Teilnehmerzahl von anfangs 30 Personen verdoppelt worden. Auch Sbr. Wolfgang Schulz ließ es sich nicht nehmen, den Dank im Namen seiner Schwiegermutter für das schöne Ständchen zu ihrem 85. Geburtstag auszusprechen. Außerdem hatte die alte Dame 20 Liter Bier gestiftet. Nun ergriff Sbr. Klaus Reddig das Wort und übermittelte noch einmal den Dank der Einruhrer für den herrlichen Gesang in ihrer Kirche. Der Kirchenvorstand würde sich freuen, wenn unser Chor in absehbarer Zeit, diesen Hörgenuß wiederholen würde.
Der Vorsitzende verkündete nun, daß der Gewinn beim Verkauf von Getränken sich in diesem Jahr auf 305 € gesteigert hätte. Von diesem Geld werden teilweise die Unkosten, die bei der JAF entstehen, mitfinanziert. Er wünschte allen die richtige Motivation für das Jubiläumsjahr 2007, sowie Gesundheit, viel Glück und einen guten Appetit.

Der Chorleiter schloss sich diesen guten Wünschen an. Somit war das Büffet freigegeben, welches in diesem Jahr bei der Vereinswirtin aus der „Schneidmühle“ bestellt worden war. Auf dem Speiseplan standen Salzkartoffeln, Rindfleisch und Speckbohnen, Kroketten und Schweinefleisch mit schmackhafter Soße, sowie Herrencremepudding zum Dessert.

Nachdem alle ausgiebig gespeist hatten, ging man zum gemütlichen Teil über. Ein vielseitiges Programm wurde von verschiedenen Sangesbrüdern dargeboten:

1.Vortrag Michael Wielspütz: „Eine weihnachtliche Satire über den Eifeler“.
2.Vortrag Wolfgang Schulz und Alfred Brell: „Die Pizzabestellung“.
3.Musikvortrag Wolfgang Schulz (Gitarre) und Udo Greuel (Akkordeon): „Amazing Grace“.
4.Vortrag Udo Greuel: „Der Frührentner“.
5.Vortrag Wolfgang Schulz: „Die Eifelwanderer“.
6.Tombola: Bei der Verlosung bekamen alle, auch die    verhinderten Sbr., einen schönen Preis.
7.Vortrag Klaus Reddig und Heinz Sistig: „Die Besserwisser“.
8.Verteilung der neuen Ausgabe der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“. Albert erhielt für diese aufwendige Arbeit einen Essensgutschein „Zum Krebsbachtal“.
9.Zum Abschluss Unterhaltungsmusik von Udo Greuel mit Akkordeon.
Brell-Schulz
Greuel-Schulz
Greuel
Michel Wielspütz

Über jeden Vortrag ausführlich zu berichten oder jemanden besonders hervorzuheben, würde den Rahmen dieser Chronik sprengen. Alle Akteure haben ihre Sache gut gemacht, und deshalb gebührt ihnen unser herzlicher Dank. Erst in den frühen Morgenstunden ging wieder einmal eine sehr schöne und harmonische verlaufene JAF zu Ende.

P.S.: 55 Liter Bier wurden verkonsumiert. Umgerechnet zwei Liter oder 10 Gläser Bier pro Mann. Davon konnte man nun wirklich keinen Rausch bekommen. Oder?

Samstag, 3. Februar 2007

Altentag in Breitenbenden

Für Samstag, dem 03.Februar 2007 wurde vom Bürgerverein Breitenbenden der alljährliche Altentag angesagt. Die Veranstaltung fand statt in Form eines karnevalistischen Nachmittages im „Gasthof zum Krebsbachtal“, wozu alle Senioren ab 60 mit einer Begleitperson geladen waren.
Ab 14 Uhr war die Kaffeetafel gedeckt, wozu 33 Personen erschienen waren. Ein schönes karnevalistisches Programm erwartete die Anwesenden. Zur Einleitung trat Udo Greuel als Büttenredner auf, der seine Sache gut machte und viel Applaus erhielt. Nach einer kurzen Pause erschien der Männergesangverein 1892 Vussem, dessen Zeit befristet war, da um 16 Uhr in Vussem der Mundartgottesdienst stattfand.

Zum Vortrag kamen folgende Lieder:
1. Stimmungslieder vom Rhein
2. Heimweh nach Köln
3. Rut, rut, rut sin de Ruse und
4. der Trinkspruch als Zugabe.

Hierbei zeigte sich doch, daß die anwesenden Senioren gesanglich noch gut in Form waren, denn sie sangen kräftig mit und schunkelten, so daß eine gute Stimmung aufkam.
Es zeigte sich mal wieder, daß unser Chorleiter Heinz Sistig das richtige Repertoire zusammengestellt hatte.
Als nächste Gruppe erschien der Karnevalsverein Vussem. Die Jugend- und Bambini-Tanzgruppe zeigten ihr Können durch die vorgeführten tänzerischen Darbietungen.
Als Delikatesse führte das Prinzenpaar mit Bravour einen Stepptanz vor, der von den Anwesenden begeistert angenommen wurde.
Nach reichlichem Beifall verabschiedeten sich die Vussemer Karnevalisten, da, wie bereits vorab erwähnt wurde, die Mundartmesse angesagt war.
Doch das Programm ging weiter, denn ein Büttenredner aus dem Nachbarort Weyer, Sohn von Peter Wassong, trat auf und gab einen gekonnten Vortrag zum Besten. Auch er wurde mit viel Applaus verabschiedet.
Abschließend meldete sich Robert Ohlert als Vertreter der Stadt Mechernich zu Wort und begrüßte die Anwesenden. Er hatte den Verlauf dieser Veranstaltung verfolgt und ließ in seiner Ansprache anklingen, dass es in der heutigen Zeit nicht immer selbstverständlich sei, solchen Seniorennachmittag zu organisieren.
Er überreichte der Vorsitzenden des Bürgervereins einen Umschlag mit Inhalt, der mit zur Deckung der angefallenen Unkosten dienen soll.
Zum Abschluss, nachdem die Kaffeetafel ziemlich geplündert war, verabschiedete man sich und trat zufrieden den Heimweg an.

Bericht: Bernhard Mießeler

Auf ein Wort!

Jeder Mensch kann es, doch kaum einer tut es noch: singen, spontan aus dem Bauch heraus, um die Seele schwingen zu lassen. Zu meiner Schulzeit war das anders. Es wurde oft und viel gesungen. Viele Volkslieder wurden einstudiert. Dazu spielte der Lehrer auf seiner Geige.
Heute sind die Kinder verstummt. Singen in der Familie, im Kindergarten, in der Schule kommt nur noch selten vor. Singen ist „out“, denn im Zeitalter multimedialer Schallquellen „lässt man es tun“, so der amerikanische Soziologe Neil Postman (multimedial heißt, mehrere verschiedene Medien benutzend). Der Mensch wird zur Passivität verurteilt, das Kind wird um seine Zeit gebracht. Aggressivität, Verhaltensstörungen, mangelndes soziales Verhalten und Krankheiten sind die Folgen. Deshalb wird es immer schwieriger, Nachwuchs für Laienchöre zu gewinnen.

Es ist nicht zu übersehen, daß viele Männerchöre an Überalterung leiden. Das ist bei unserem Chor nicht anders. Das Durchschnittsalter beträgt mittlerweile 64,8 Jahre und setzt sich wie folgt zusammen:

Doch lassen wir uns nicht entmutigen. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, denn die menschliche Stimme ist nach wie vor das schönste Instrument.

GESICHTER DES VERGANGENEN JAHRES (gesehen von Albert Wielspütz):

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