Montag, 8. März 2010
Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem

Am 08.03.2010 um 19.05 h eröffnete unser 1. Vorsitzender Willi Schütt im Pfarrheim von „St. Margareta“, Vussem die JHV und begrüßte die 22 erschienenen Sänger sowie unseren Chorleiter Heinz Sistig. Die hl. Messe zu Ehren der Lebenden und Verstorbenen des Vereins war entgegen der sonstigen Gepflogenheit bereits vorab am 06.03.2010 mitgestaltet worden. Nach der Begrüßung wurde um eine Gedenkminute zu Ehren der Verstorbenen des Vereins gebeten, und nach dieser ging man schnell zur Tagesordnung über, wartete doch auf die Anwesenden nach der Sitzung ein deftiges Essen und reichlich zu trinken, gestiftet von unserem Aktiven Bernd Wenderdel anlässlich seines 60. Geburtstags.
Der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz verlas zunächst die Niederschrift der Jahreshauptversammlung vom 19.04.2009 und gab im Anschluss daran im Tätigkeitsbericht nochmals einen Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr.
Danach folgte seitens unseres 1. Kassierers Matthias Vogelsberg der Kassenbericht. Erfreulicherweise hat das vergangene Jahr mit einem wenn auch sehr kleinen Plus von EUR 28,81 abgeschlossen. Einnahmen von EUR 2.481,25 (davon Spenden EUR 1.173,95) standen Ausgaben von EUR 2.452,44 gegenüber. Matthias Vogelsberg wies ausdrücklich darauf hin, dass wir keine großen finanziellen Sprünge machen könnten, und er regte nochmals an, Auftritte grundsätzlich nicht kostenlos zu machen.
Klaus Bernitt und Günther Sonnenschein hatten im Vorfeld die Bücher geprüft, und ersterer bescheinigte in seinen Prüfbericht unserem Kassierer eine ordentliche Buchführung mit sauber dokumentierten Belegen. Der Kassenprüfer bat von daher um Entlastung des Vorstands, dem von der Vollversammlung einstimmig stattgegeben wurde.
Bei der anschließenden Neuwahl der Kassenprüfer wurden einstimmig gewählt: Philipp Fünfzig und Arnold Mies und als Vertreter Bernhard Hoffmann.
Derzeit sind folgende Veranstaltungen in 2010 geplant:
22.05.2010 | Herbstkonzert im „Haus“ in Vussem (Zeit wird noch festgelegt) anlässlich eines Festaktes des Feldenkraises ein ca. 30 minütiger Auftritt. Genaueres hierzu folgt noch, doch hat sich lt. Willi Schütt die Besitzerin des „Hauses“, Frau Schmidt-Paas, sehr über unser Angebot gefreut. |
19.06.2010 | Ständchen für Peter Kruse im Uffz-Heim zu seinem 70. Geburtstag (zwischen 12.00 und 14.00 h) |
04.07.2010 | Kurkonzert in Gemünd um 16.00 h |
10.07.2010 | Fritz Pütz feiert mit seiner Edith am 09.07.2010 Goldene Hochzeit und bat uns, die Messe am 10.07.2010 um 11.00 h zu singen. |
12.09.2010 | Der Einladung des Männergesangvereins 1860 Arloff-Kirspenich zum Freundschaftssingen anlässlich des 150-jährigen Bestehens wurde von den Sängern zugestimmt, so dass wir folglich dort zusagen werden. |
Das jährliche Maiansingen am 30.04. fällt in diesem Jahr aus, da unser Chorleiter Heinz Sistig an diesem Tag anderweitige Verpflichtungen hat.
Verschiedenes
Michael Wielspütz fragte nach dem Verbleib unserer Vereinsfahne, die derzeit noch in der „Schneidmühle“ hängt. Willi Schütt erwiderte, dass man nochmals einen Antrag machen würde, um die Fahne im Pfarrheim aufhängen zu dürfen. Nachdem jetzt ein neuer Kirchenvorstand (u.a. als neues Mitglied Hans Klinkhammer) im Amt ist, dürfte das kein Problem mehr sein. Bei der nächsten Sitzung des Kirchenvorstands werde ein neuer Vorstoß gemacht.
Willi Schütt bat unseren Chorleiter Heinz Sistig um einige Worte. In Anlehnung an die von Wolfgang Schulz aus der Niederschrift von 2009 vorgetragenen Worte wiederholte er seine Wünsche, nämlich bessere Disziplin bei der Proben, Pünktlichkeit, Zusagen einhalten und regelmäßiger Probenbesuch, dauere es doch immer länger, neue Stücke einzustudieren. Die Sänger müssten Schwerpunkte bei Ihren Aktivitäten setzen und dabei den MGV über andere Interessen stellen. Im Übrigen wies er nochmals darauf hin, dass er in absehbarer Zeit das Dirigat des Chores abgeben werde, um dann wieder nur als Sänger im Verein zu sein. Der Vorstand solle sich rechtzeitig Gedanken machen über einen Nachfolger. Als einen Grund für sein Vorhaben sagte er, im Gegensatz zu einem Sänger müsse ein Dirigent immer anwesend sein.
Alfred Brell plädierte dafür, unseren Chorleiter einmal hochleben zu lassen, worauf dieser in Anlehnung an das bereits Gesagte erwiderte, wichtiger als Lobhudelei seien ihm z.B. als 1. Schritt Unterstützung seitens der Sänger bei seiner Arbeit und Disziplin.
Klaus Bernitt fragte nach dem Verbleib unserer beiden Sänger aus Weyer. Willi Schütt konnte die Frage dahingehend beantworten, dass beide dem Verein als Inaktive Mitglieder erhalten geblieben sind.
Arnold Mies lobte den Vorstand für seine Arbeit, insbesondere aber unseren Chorleiter Heinz Sistig für seine Geduld mit uns Sängern, der seine bereits geäußerten Worte nochmals wiederholte – für ihn sei mehr oder weniger der einzige Entschuldigungsgrund, nicht zu den Chorproben zu erscheinen, krankheitsbedingte Ausfälle. In diesem Zusammenhang trug Wolfgang Schulz einen Bericht vor aus der Zeitschrift „Neue Chorzeit“ mit dem Titel „Einst und jetzt: Der Probenbesuch“. Hierin wird auf die Probleme der – mangelnden – Probenbesuche im Jahre 1909 und heute eingegangen mit dem Tenor, dass sich leider nichts geändert hat in all diesen Jahren. Der Bericht liegt der Niederschrift in Kopie bei.
Alfred Brell fragte nach, ob wir nicht wieder eine Tagesfahrt machen sollten (als ein mögliches Ziel nannte er Essen mit dem Zollverein). Willi Schütt erwiderte, dass man dies bei der nächsten Vorstandssitzung auf die Agenda setzen würde.
Alfred Brell fragte nach den Verbandszeitschriften – er hätte des längeren keine mehr gesehen, doch konnte Wolfgang Schulz ihm gleich zwei Ausgaben übergeben.
Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen mehr gab und damit das eingangs erwähnte Essen von Bernd Wenderdel nicht kalt wurde, beeilte sich der 1. Vorsitzende Willi Schütt, die Vollversammlung um 20.00 h für geschlossen zu erklären.
Vussem, 26.03.2010
Wolfgang Schulz
Schriftführer
Montag, 08. März 2010
Geburtstagsfeier von Sbr. Bernd Wenderdel (60)

Nach einer knappen Stunde war die JHV beendet. Man hatte sich beeilt, weil Sbr. Bernd Wenderdel (mit der obligatorischen Zigarre) seinen 60. Geburtstag mit uns nachträglich feiern wollte und das Essen schon im Foyer des Pfarrheims zum Verzehr bereitstand.
Zuerst aber wurde dem Jubilar mit den Liedern:
1. Deutscher Sängergruß,
2. Was der Tau den Fluren ist und
auf besonderen Wunsch von Berni
3. Oh wie schön ist Deine Welt – von Franz Schubert –
ein Ständchen lauthals vorgetragen.

Anschließend gratulierte der Vorsitzende Willi Schütt im Namen der Sänger und überreichte ein Geschenk. Der Jubilar bedankte sich für die ihm zuteil gewordene Ehrung und eröffnete das Büffet, das aus Eisbein, Sauerkraut und Kartoffelpüree, sowie Grünkohl mit Mettwürstchen bestand.
Als Nachspeise gab es leckeren Pudding. Zum Nachspülen wurde reichlich Bier vom Faß ausgeschenkt. Im Hintergrund sorgten Ehefrau Walli und Anita Sistig für einen reibungslosen Ablauf der Festivitäten.

Bernd Wenderdel wurde am 20.1.1950 geboren. Der eigentliche Geburtstag liegt also schon über sechs Wochen zurück. Doch erst jetzt hatte man einen Termin gefunden, um das runde Jubiläum gemeinsam zu feiern.
Es wurde ein gemütlicher Abend, auch weil Udo Greuel auf seinem Quetschböggel Lieder anstimmte, die zum Mitsingen animierten.

Liebes Geburtstagskind! 60 Jahre auf dieser schönen Erde zu sein, das ist schon Grund genug, den Ehrentag festlich zu begehen. Auf einen langen Rückblick will ich verzichten, denn ich bin der Meinung, wir sind alle genug mit der Gegenwart beschäftigt.
Außerdem fehlen mir viele wichtige Daten aus Deinem bisherigen Lebenslauf! Deshalb möchte ich mit einem Gedicht diesen Bericht beenden:
Lieber Bernd!
Bei jedem stellt sich mal die Frage:
Wie komm ich schon an all die Jahre?
Mit 60 denkt man so Allerlei,
die Zeit, die rennt im Flug vorbei.
Doch wer sich geistig fit hält *
Hat den rechten Weg gewählt.
Und hat mit Gottes Segen
Noch ein langes Leben.
Drum wünscht Dir der Chronist allezeit
Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
*= z. B. mit Singen
P.S.: Seit dem 1.1.1981 singt der Jubilar die zweite Tenorstimme in unserem MGV. Als Solist hat er großen Erfolg, z.B. mit den Liedern „Wenn ich ein Glöcklein wär“, „Slowenischer Weinstrauß“ oder „Herrlicher Baikal“.
Samstag, 15. Mai 2010
Goldhochzeit von Peter Schneider und Sofie, geb. Bertram

Am Wochenende feierte das Jubelpaar seine Goldhochzeit in Vussem. Die ganze Nachbarschaft („Kapelleköpp“) hatte ihm zu diesem Ehrentag Haus und Hof geschmückt, einen Triumphbogen aufgestellt und ein Stück vom „Hadewääch“ mit Girlanden geziert.
Zur Dankmesse, die um 14 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta begann, wurde das Goldpaar in einem nostalgischen Mercedes gefahren. Der Kirchenchor, dessen aktives Mitglied Sofie viele Jahre war, verschönerte die Messfeier mit Liedern und Chorälen, die nachstehend im Programmablauf aufgeführt sind:
1. Zum Einzug: „Klänge der Freude“.
2. Begrüßung durch Pfarrer Hardy Hawinkels.
3. Zum Beginn der Messe: „Segne, o Herr, diese Feier“.
4. Gloria: „Lobet den Herrn“.
5. Lesung:
Zwei Kugelhälften (Ausschnitt): Als das Leben am Anfang stand, fielen unzählige Kugeln auf die Erde. Beim Aufprall zersprangen sie in zwei Hälften. Uneben und frei auseinander geteilt symbolisieren sie die unterschiedlichen Charaktere zweier Menschen. Doch jede dieser auch noch so verschiedenen Halbkugeln ist für ein Gegenstück bestimmt, so, wie auch zwei Menschen füreinander bestimmt sind.
6. Zwischengesang: „Herr, Deine Güte reicht so weit“.
7. In seiner Predigt sagte der Pfarrer sinngemäß folgendes:
„Liebes Jubelpaar! Ein halbes Jahrhundert ist nun verstrichen, seit Ihr Euch die Hände gereicht habt, um einander Treue zu geloben. Es war der 14. Mai 1960 als dieses Treuegelöbnis vom Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk bescheinigt wurde. Zahlreiche junge Paare legen heute noch das gleiche Gelöbnis ab, doch längst nicht allen ist es beschieden, auch den fünfzigsten Jahrestag ihrer Hochzeit zufrieden und glücklich zu erleben. In schönster Zweisamkeit und im tiefen Vertrauen zueinander habt Ihr eine lange Wegstrecke zurückgelegt. Sie war sicherlich nicht immer glatt und eben, sondern auch manchmal rauh und steinig. Aber bestimmt hat auf ihr auch viel Sonnenschein gelegen. Freud und Leid wechseln nun einmal im menschlichen Leben so häufig wie strahlend blauer Himmel und graue, düstere Wolken. – Treue, echte Treue, liebes Jubelpaar, ist in unserer manchmal seelenlosen und gefühlsarmen Zeit etwas sehr Seltenes geworden. Herzenswärme ist in zahlreichen Ehen einer Oberflächlichkeit, ja, Gleichgültigkeit gewichen. Wie ein Lichtblick wirkt deshalb ein Tag wie der heutige auf alle, die erleben dürfen, daß Treue kein leeres Wort ist! Für Euren weiteren gemeinsamen Lebensweg wünsche ich Euch alles, was Ihr Euch vom Schicksal erhofft und dazu Gottes reichen Segen!“
8. Segnung der Eheleute.
9. Fürbitten (Ausschnitt), vorgetragen von den Enkelkindern:
„Wir bitten Dich für Oma und Opa: 50 Jahre sind sie gemeinsam durchs Leben gegangen. Sei Du weiterhin ihr Wanderstab, auf den sie sich stützen können. Begleite sie, wenn Sorgen und Krankeit über sie kommen sollten, mit Deiner schützenden Hand. Gib ihnen täglich neue Liebe, Geduld und Güte. Der Menschen, die an diesem Tag gern dabei gewesen wären, aber uns schon vorausgegangen sind, gedenken wir in dankbarer Erinnerung. Lenke alles zum Guten und leite unsere Wege zu Dir“.
10. Gabenbereitung (Gemeinde): „Wenn das Brot, was wir teilen“.
11. Sanctus (Kirchenchor): „Heilig“ aus der Schubert-Messe.
12. Zur Kommunion: „Sancta Maria“.
13. Nach der Kommunion: „Dankgebet“.
14. Schlußlied (Gemeinde): „Segne Du Maria“.

Nach dieser feierlichen Messe wurde das Goldpaar von den vielen Festgästen und Kirchenbesuchern mit Glück- und Segens-wünschen überschüttet. Die Sänger des MGV 1892 Vussem hatten vor dem Kirchenportal Position bezogen und sangen dem Jubelpaar ein Ständchen mit folgenden Liedern: 1. Geburtstagsständchen (angepasster Text), 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Was glänzet der Frühling, und 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen.


Unser Vorsitzender hatte zwischendurch gratuliert und ein Blumengeschenk überreicht. Anschließend fuhren die Goldhochzeiter im historischen Mercedes winkend zum neu gestalteten Probenraum des Musikvereins, um mit den vielen geladenen Gästen ausgiebig zu feiern. Der Jubilar Peter Schneider, der gebürtig aus Kallmuth stammt, ist seit 1972 inaktives Mitglied in unserem Verein.
Samstag, 22. Mai 2010
25jähriges Bestehen des Feldenkraishauses

Über die Pfingsttage feierte das Feldenkraishaus sein 25jähriges Bestehen, davon 19 Jahre in Vussem. Die Führungsriege hatte dazu die Räumlichkeiten der renovierten Mehrzweckhalle und den Musikproberaum gemietet, um die Festivitäten, Seminare und Vorführungen hier abzuhalten. Obwohl ich mehrfach über die Methode des Feldenkraises geschrieben habe, werde ich immer wieder gefragt: „Was ist das eigentlich?“
Hier nochmal die Antwort in wenigen Sätzen: Die Methode, Bewegungen bewusst zu verändern, um sie leichter auszuführen, ist nach ihrem Begründer Moshé Feldenkrais (1904 – 1984) benannt. Der Physiker entwickelte sein Konzept nach einer Knieverletzung. Statt sich operieren zu lassen, erforschte er den Zusammenhang von körperlichen Bewegungen und Vorgängen im Gehirn und lernte, sich schmerzfrei zu bewegen. Diese Methode wird u. a. im Vussemer Feldenkraishaus gelehrt und ausgebildeten Physiotherapeuten und anderen Heilberuflern vermittelt. Capito?

Zu den Festlichkeiten waren viele Gäste und Kursteilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik und dem europäischen Ausland angereist, was man auch an den Autokennzeichen ablesen konnte. Um der Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu verleihen, war auch der MGV 1892 Vussem um 13 Uhr erschienen, der zu der Chefin Schmidt-Paas ein gutes Verhältnis pflegt.
Sie stellt uns freundlicherweise zu unseren Konzerten ihren Saal und den Flügel kostenlos zur Verfügung. Da Frau Schmidt-Paas mit ihrer Partnerin gleichzeitig auch ihren 70. Geburtstag feierte, war es selbstverständlich, daß der Chor sein kleines Konzert mit dem 1. Geburtstagsständchen begann. Danach überreichte unser Vorsitzender Willi Schütt der völlig überraschten Jubilarin eine schöne, in voller Blüte stehende, blaue Hortensie und gratulierte auch im Namen der Sänger.
Unser Dirigent Heinz Sistig erläuterte nun den gespannten Zuhörern den Ablauf unseres Programms. Zuerst würden einige Stücke des gehobenen Gesangs vorgetragen, um dann mit Frühlings-, Volks- und Seemannsliedern fortzufahren. Mit den Worten: „Für jeden Geschmack ist bestimmt etwas dabei“ beendete Heinz seine kurze Ansprache und wünschte allen viel Vergnügen.

Nun ging es weiter im Programm mit 2. Weihe des Gesanges von Wolfgang Amadeus Mozart aus der Oper „Die Zauberflöte“, 3. Zeit ist ein Geschenk, 4. Was glänzet der Frühling, 5. Die Seen im Land der Berge, 6. Lieder, die von Herzen kommen, 7. An einem Sommermorgen, 8. Old Mauhie, 9. Gorch-Fock-Lied, und 10. Finster war die Nacht. Die Lieder 6 bis 10 wurden von unserem Akkordeonisten Udo Greuel begleitet und sorgten bei den vorwiegend weiblichen Zuhörern für Furore.

Einige Gäste waren aus dem norddeutschen und Hamburger Raum gekommen. Sie waren schier aus dem Häuschen als die Seemannslieder gesungen wurden und machten mächtig Alarm, indem sie pfiffen, kreischten und klatsch-ten. Am Schluss unserer Darbietung wurden wir mit „Standing Ovations“ verabschiedet. So viel Ehre haben wir selten erlebt.
Samstag, 22. Mai 2010
Genesungsständchen für unseren Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen

Peter Dreesen ( hier mit Willi Schütt) war sichtlich erfreut über unseren Besuch
Unser 82jähriger Ehrenvorsitzender musste sich im März in Bonn einer schweren Herzoperation unterziehen. Ihm wurde eine neue Herzklappe eingesetzt und zwei Bypässe gelegt.
Dieser Eingriff hatte ihn körperlich sehr stark mitgenommen. Der anschließende Aufenthalt in der Marmagener Reha-Klinik dauerte drei Wochen. Nun muß er wieder zu Kräften kommen und laufen lernen, damit der Kreislauf stabil wird. Das wird nicht einfach sein, da seine anderen Krankheiten wie u. a. sein Schlaganfall vor ein paar Jahren und sein Morbus Bechterew ihn sehr beeinträchtigen.
Um ihn etwas aufzumuntern, hatte unser Vorsitzender mit Peters Ehefrau Anni vereinbart, daß der Chor nach seinem Feldenkrais-Auftritt zu einem Ständchen erscheinen würde. Da Anni ihren Ehemann über dieses Vorhaben bewusst nicht in Kenntnis gesetzt hatte, war dieser „bass“ erstaunt, als plötzlich seine Sangesbrüder vor der Tür standen und ihm die etwas gedrückte Stimmung mit folgenden Liedern aufhellten: 1. Was glänzet der Frühling, 2. An einem Sommermorgen, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. Heija Safari, 5. Über uns der blaue Himmel, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen. Natürlich hatte Udo wieder ein paar Songs auf seiner Quetsch begleitet.


Haupsaach: Et schmaat ad wedde! (Peter hier mit Eddi Freitag)
Sichtlich erfreut war Peter über dieses Ständchen, und hatte versucht, einige Lieder mitzusingen. Doch das fiel ihm noch sehr schwer. Nun wurde er von den Sängern stürmisch begrüßt.
Der Vorsitzende überreichte ein Geschenk mit den besten Genesungswünschen. Peters Schwiegersohn Johannes Hein hatte ein paar Kästen Bier bereitgestellt, und dessen Frau Ulrike kredenzte uns einen Klaren, der auf das Wohl des Rekonvaleszenten getrunken wurde. Willi wunderte sich, daß seine Bierflasche immer so schnell leer getrunken war. Er hatte nicht gemerkt, daß ein Sbr. Ihm heimlich dabei „geholfen“ hatte. Wir hoffen nun alle, daß Peter bald wieder auf die Beine kommt, damit er seine Stimme wieder im MGV erschallen lassen kann.
Sonntag, 6. Juni 2010
Sängerfest in Ripsdorf

Anlässlich des 100jährigen Bestehens des MGV Ripsdorf stand das Wochenende am 5. Und 6. Juni ganz im Zeichen der Chor- und Blasmusik im prächtig geschmückten Festzelt. Der Programmablauf sah folgendermaßen aus:

Die Vussemer Sänger und deren Fans gaben sich vor dem Auftritt betont locker
Ab 20:30 Uhr unterhielten am Samstagabend die Ruutbach-Fanfaren Zülpich-Mülheim/ Wichterich die Gäste, bevor ab 22:30 Uhr „FDH und Bums“ für anhaltende Stimmung sorgten.
Die Jubiläumsmesse begann am Sonntagmorgen um 10:30 Uhr. Sie wurde mitgestaltet vom Kirchenchor Ripsdorf unter der Leitung des ehemaligen Dörries-Mitarbeiters Fritz Reifferscheidt. Anschließend war der Frühschoppen mit dem Musikverein aus dem Nachbarort Waldorf. Um 14 Uhr konnte der Vorsitzende Alfred Ehlen neun Gastchöre, die nacheinander dem Jubelverein ihre gesanglichen Glückwünsche überbrachten, zum Freundschaftssingen begrüßen. Es waren: Kammerchor Schleiden, MGV Gemünd, MGV Hellenthal, Gesangverein Metternich-Heimerzheim, MGV Satzvey-Firmenich, Liederkranz Sötenich, MGV 1892 Vussem, Gospelchor Blankenheim und die Singgemeinschaft Reetz.

Aber das Freundschaftssingen stand unter keinem guten Stern. Gegen 14:30 Uhr zog ein heftiges Gewitter über Ripsdorf hinweg. Orkanartige Böen ließen das Festzelt erzittern. Starke Regenfälle sorgten dafür, daß das Wasser in das Zelt eindrang und man befürchten musste, nasse Füße zu bekommen. Da das Prasseln des Regens auf das Zeltdach eine enorme Geräuschkulisse verursachte, mussten die Gesangsvorträge um ca. 20 Minuten unterbrochen werden.

Nach dem Auftritt des Kammer-chors Schleiden ergriff die Vorsitzende des Sängerkreises Euskirchen, Gabriele Heis (Mitte rechts), das Mikrofon und gratulierte auch im Namen der Sängergemeinschaft, sprach von einem „bedeutenden Anlaß“ und erklärte zugleich, was die Ripsdorfer Sänger ihrer Ansicht nach auszeichnet: „Sie sind im Durchschnitt nicht nur viel jünger als andere Chöre im Kreis, sondern sie haben auch ein sehr breit gefächertes Repertoire. Sie versuchen, alte Stücke zu bewahren, singen aber auch gerne moderne Lieder“. Gemeinsam mit Gabriele Heis war auch der stv. Kreis-Chorleiter Werner Harzheim nach Ripsdorf gekommen. Er überreichte Alfred Ehlen die offizielle Urkunde des Deutschen Chorverbandes zum 100jährigen Bestehen. Anschließend präsentierte Ehlen den staunenden Festgästen die Zelterplakette, die er bereits vor einer Woche während eines Festaktes in Werl im Kreis Soest neben weiteren 21 Chören Nordrhein-Westfalens aus der Hand des Musikreferenten Thomas Baerens in Empfang genommen hatte. 1956 wurde diese Plakette vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss in Erinnerung an den großen Musiker und Dirigenten Friedrich Zelter gestiftet. Chorgemeinschaften, die nachweislich mindestens 100 Jahre existieren und sich besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik erworben haben, erhalten diese hohe Auszeichnung.

An fünfter Stelle betrat nun der MGV 1892 Vussem diszipliniert die Bühne und setzte gesangliche Maßstäbe mit 1. Was glänzet der Frühling, einer Volksweise aus Hessen, 2. Zeit ist ein Geschenk (Die Ansingprobe vor der Abfahrt nach Ripsdorf hatte sich gelohnt), 3. Warum bist du gekommen, aus der italienischen Oper „Der Bajazzo“ (Akkordeonbegleitung: Udo Greuel). Die Männer aus Vussem und Umgebung gefielen ebenso mit ihrem ordentlichen Erscheinungsbild (oben). Der rege Applaus des aufmerksamen Fachpublikums zeigte, daß unser Chorleiter Heinz Sistig die richtige Liedauswahl getroffen hatte. Vizepräsident Udo Greuel vertrat den in Urlaub weilenden Willi Schütt, gratulierte herzlich und überreichte ein Geldgeschenk. Alfred Ehlen bedankte sich daraufhin nicht nur für das Geschenk, sondern auch für die wirklich hörenswerten Darbietungen des Chores. Als Erinnerung und Gegenleistung wurden wir dafür mit einer schön verzierten Holzkiste, in der sich ein köstlich gebrannter Eifeler Obstler befand, belohnt.



Wolfgang Schulz mit der Prämie
Den krönenden Abschluss des Jubelfestes bildeten um 17 Uhr die Üdelhovener Dorfmusikanten. Der Ripsdorfer Chor trat an beiden Festtagen weder durch einen Kommers oder ein Konzert selbst nicht in Erscheinung. Das ist mir unbegreiflich. Jedenfalls wird in der Presse nichts erwähnt.
Auszüge aus der Vereinschronik des MGV Ripsdorf:
Das Protokollbuch des MGV Ripsdorf ist seit Ende des Zeiten Weltkriegs nicht mehr auffindbar, und so ging ein Stück Vereinsgeschichte leider für immer verloren.

Seit der Verein im Jahre 1910 erstmals schriftlich erwähnt wurde, ist er aus dem aktiven Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Als Vereinslokal bestimmte man das Gasthaus Reetz, heute Huth-Hammes. Hier finden auch heute noch die Chorproben statt.
Der erste öffentliche Auftritt des MGV Ripsdorf erfolgte anläßlich der feierlichen Einweihung der Ahrtalbahn zwischen Blankenheim-Wald und Ahrdorf am 1. Mai 1912. In einem Gespräch sagte mir Alfred Ehlen, das der Verein nach dem Krieg eine Doppelfunktion gehabt hätte, in dem man auch Theater gespielt habe. Zur Gesangsprobe habe man sich in der Kneipe an der Theke getroffen, dabei Bier getrunken und Pfeife geraucht. „Muß wohl ganz urig zugegangen sein“, meinte Ehlen. Nahezu alle Männer des Ortes seien damals Mitglied des MGV gewesen. Mit dem Nachwuchs hatte man zu dieser Zeit keine Probleme.
Während des Ersten Weltkrieges fanden keine Chorproben statt, da immer mehr Mitglieder zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Nach dem verlorenen Krieg ging es langsam wieder bergauf.
Aus Erzählungen ist bekannt, daß man im Jahre 1923 schon vormittags mit einem Gespann und Leiterwagen nach Weyer zum Sängerfest fuhr. In einem Tannenwäldchen zwischen Engelgau und Zingsheim hielt man noch eine letzte Chorprobe vor dem Auftritt ab.
In den folgenden Jahren des 2. Weltkriegs reduzierte sich die Zahl der Aktiven, weil sie einberufen wurden, und 14 Sänger den Heldentod starben. Unter dem Druck des Nazi-Regimes war es verboten, die Vereinsfahne bei feierlichen Anlässen mit in die Kirche zu nehmen. Der MGV Ripsdorf hielt sich nicht daran und sang auch Lieder, die verboten waren.
Im Herbst 1945 fand die erste Versammlung nach dem Kriege statt. Einige interessierte Jugendliche wurden Mitglied und bildeten mit ein paar älteren Sangesbrüdern einen neuen Chor. Der MGV entwickelte sich bis heute zu einem nicht mehr wegzudenkenden Kulturträger in der Gemeinde Blankenheim und darüber hinaus. In den verflossenen Jahren dirigierten Peter Baales, Hermann Krebs und jetzt Chordirektor Heinz Ströder und dessen Ehefrau Gaby. Sie vermitteln dem Chor Ausdruck, Harmonie und Dynamik, so daß der Titel „Meisterchor“ erworben werden konnte. Auch das Repertoire des Vereins hat sich mit der Zeit modernisiert. Zwar beherrschen die Sänger weiterhin die alten Volkslieder, wie es die Satzung vorschreibt; inzwischen singt der Chor aber auch Stücke z. B. der Beatles oder von Udo Jürgens. 25 aktive Sänger im Alter von 40 bis Mitte 70 bilden heute den einzigen Männerchor in der Gemeinde Blankenheim.
Samstag, 19. Juni 2010
Geburtstagsständchen für Sbr. Peter Kruse (70)

Genau auf den Tag feierte heute unser Sbr. Peter Kruse seinen 70. Geburtstag im Casino in Mechernich. Dazu hatte er eine große Gästeschar eingeladen. Der MGV Vussem, dessen aktives Mitglied der Jubilar seit dem 05.11.2002 ist, war gerne nach Mechernich gekommen, um Peter mit einem Ständchen zu gratulieren.
Da er gebürtig aus Hamburg stammt, war es selbstverständlich, daß er sich vorwiegend Shantys und norddeutsche Lieder gewünscht hatte und – nach Aufforderung durch Heinz Sistig – mitsingen sollte. Zum Vortrag gelangten: 1. Geburtstagsständchen, 2. Lieder, so schön wie der Norden (mit Instrumental-Playback), 3. Herrlicher Baikal, 4. Rolling Home; Solist: Heinz Sistig, 5. Gorch-Fock-Lied, und 6. Dankeschön. Teilweise wurden die Lieder von Udo Greuel auf seinem Schifferklavier begleitet.
Udo war es auch, der stellvertretend die Gratulation vornahm und ein Geldgeschenk überreichte. Die Festgäste waren beeindruckt von unseren Darbietungen und brachten dies mit ihrem lautstarken Applaus zum Ausdruck. Spontan wurden wir von einer älteren Dame nach Bötersen, nördlich von Bremen gelegen, zum Backofenfest eingeladen. Vielleicht machen wir dorthin mal einen Ausflug?
Nachdem das Geburtstagskind seine Dankesrede beendet hatte und das Mittagessen schon bereit stand, nahmen wir an der Hausbar noch einen zur Brust, um dann die Heimfahrt anzutreten. Fortsetzung folgt am kommenden Montag (siehe nächsten Bericht).




P.S.: Kürzlich war Peter in Bötersen gewesen und hatte vom Backofenfest ein großes Backblech mit vortrefflich schmeckendem Butterkuchen in die Gesangprobe mitgebracht.
Montag, 21. Juni 2010
Abendessen mit Umtrunk zum Geburtstag von Sbr. Peter Kruse (70)

Der Jubilar hatte es sich nicht nehmen lassen, seine Sangesbrüder zu einem gut bürgerlichen und schmackhaften Essen einzuladen, das aus Kartoffelauflauf, Erbsen und Möhren, Schweinebraten, Blumenkohl, Bratkartoffeln und Kasseler bestand. Im Ausschank gab es gut gekühltes Bitburger Pils, welches von Sbr. Klaus Bernitt liebevoll serviert wurde.

Zuerst aber wurde – nach einer verkürzten Chorprobe – zum Auftakt der „Deutsche Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“ gesungen. Diese Lieder waren auch gleichzeitig ein Geburtstagsständchen für unseren Sbr. Fritz Pütz, der vor einer Woche, am 14.06., 76 Jahre alt geworden ist. Anschließend bedankte sich Peter Kruse nochmals für das schöne Ständchen am vergangenen Samstag und berichtete, daß seine Gäste hellauf begeistert von unserem Auftritt gewesen wären.
Ferner entschuldigte er sich dafür, daß er mit seinem Outfit sich nicht der Anzugsordnung des Chores angepasst hatte. Einige Gäste hatten ihn darauf angesprochen. Zur Erinnerung: Peter hatte ein T-Shirt getragen mit der Aufschrift: „Ich befinde mich im Ruhestand – keine Zeit – voll im Stress – Termine bitte vier Wochen im Voraus beantragen“. Ich persönlich finde aber, daß ihm dieser Gag besonders gut gelungen war und zusätzlich für Heiterkeit sorgte.

Nachdem der Jubilar nun das Büffet, das von der Metzgerei Hostel (vormals Hufschlag) aus Mechernich angeliefert und im Foyer des Pfarrheims aufgebaut worden war, freigegeben hatte, gab es kein Halten mehr. Unter Hauen und Stechen wurde das Büffet gestürmt.
Einige Sänger trugen blaue Flecken davon, und deutlich waren Schnitt- und Kratzspuren zu sehen, die vom heftigen Einsatz von Gabeln und Messern zeugten.


Da unser Chorleiter bekanntlich ein großer Puddingliebhaber ist, hatte ihm jemand als Ulk eine große Schüssel hingestellt. Den Inhalt konnte Heinz Sistig natürlich nicht alleine verspeisen, so dass ihm Werner Borker dabei helfen musste. Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über, und es gab viel zu erzählen, u. a. über die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Unsere Einruhrer Sangesbrüder Conny und Dieter hatten sich von ihren Ehefrauen nach Vussem chauffieren lassen, damit sie auch ein paar Bierchen genießen konnten. Schade, daß Udo verhindert war, denn man vermisste seine Musik und Witze sehr.
Kurze Autobiographie von Peter Kruse:
Ich wurde am 19.06.1940 in Hamburg geboren. 1947 fing der Ernst des Lebens für mich an. Ich wurde eingeschult. 1956 wurde ich aus der Volksschule entlassen und begann eine Lehre als Stahlbauschlosser. Nach bestandener Gesellenprüfung arbeitete ich noch zwei Jahre bei meiner Lehrfirma.
Am 1.4.1961 wurde ich zur Bundeswehr eingezogen. Nachdem ich meinen Wehrdienst beendet hatte, verlängerte ich die Dienstzeit freiwillig und wurde zum Raketen-Instandsetzungsmeister ausgebildet. Diese Ausbildung dauerte ein Jahr und fand in Huntsville/Alabama statt. 1964 heiratete ich, und es stellte sich nach und nach der Nachwuchs ein: zwei Töchter und ein Sohn. 1965 kehrte ich aus den USA zurück und wurde nach Mechernich in die Eifel versetzt, wo ich auch jetzt noch wohne.
Bei meiner Pensionierung im Jahre 1993 hatte ich den Dienstgrad eines Stabsfeldwebels erreicht. Mittlerweile umgeben mich auch fünf Enkel. Die halten den Opa ganz schön auf Trab. Im Jahre 2002 machte ich mit dem MGV Vussem einen Ausflug nach Bruck in Tirol. Hier fragte mich der Chorleiter, Herr Heinz Sistig, ob ich nicht Lust hätte, im Chor mitzusingen. Ich hatte, und das ist bis heute so geblieben.
Gez.: Peter Kruse
Sonntag, 4. Juli 2010
Kurkonzert um 16 Uhr in Gemünd
Vorwort:

Die Eifel in ihrer rauen Schönheit bietet abwechslungsreiche Landschaften, unberührte Natur und beschauliche kleine Orte. Hier, im nördlichen Teil des Mittelgebirges, nahe der belgischen Grenze, liegt eingebettet in ausgedehnte Laub- und Nadelwälder der Kurort Gemünd,
eine Perle der Eifel, am Kreuzungspunkt der Verkehrsverbindungen zwischen Köln/ Bonn und Aachen einerseits und zwischen Düren/ Jülich und Trier andererseits. Gemünd bietet als Luft- und Kneippkurort in einer Höhe von 330 m über NN vielen Erholungssuchenden beste Bedingungen. Der Ortsname geht zurück auf den Zusammenfluss zweier kleiner Flüsse. Urft und Olef münden hier ineinander (oben). Die Olef entspringt im Höhengebiet der Gemeinde Hellenthal, wo sie nach wenigen Kilometern zu einem Trinkwassersee, der Oleftalsperre, aufgestaut wird. Nach weiteren 18 km mündet die Olef in Gemünd in die Urft, die im Gebiet der Gemeinde Dahlem entspringt. Sie durchfließt anschließend in einem romantischen Talverlauf die Gemeinden Nettersheim und Kall, bevor sie in Gemünd das Flüsschen Olef aufnimmt und, nach dem sie die Urfttalsperre passiert hat, bei Rurberg in den Rursee fließt.

Der Zweite Weltkrieg war für Gemünd eine große Katastrophe und hinterließ kaum vorstellbare Verwüstungen. Die meisten Häuser waren zerstört, alle 18 Brücken gesprengt. Der Neuaufbau hat dem heutigen Gemünd sein Gesicht gegeben.
Es entstand ein neues Rathaus in der Bahnhofstraße (das jetzige Hotel „Zum Urfttal“), eine Stadthalle (heute Kurhaus mit großem Kursaal für 500 Personen), ein Kurpark mit Uferpromenade und ein Musikpavillon. Gegenüber dem Kurhaus finden wir das „Haus des Gastes“ mit der Kurverwaltung, dem Sitz des Fördervereins des Nationalparks Eifel und ein im Jahre 2005 angebautes Gebäudeteil, das sogenannte Nationalparktor. Dies ist eines der drei großen Informationsstellen der Nationalparkverwaltung. Hier ist auch der Ausganspunkt der beliebten, von Rangern geführten, Wanderungen.
Anfang der 60er Jahre wurde die Hauptgeschäftsstraße als Fußgängerzone ausgebaut. Für damalige Verhältnisse war das eine revolutionäre Idee. 1970 erhielt Gemünd die offizielle Anerkennung als Kneippkurort. Seit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1972 ist die ehemals selbständige Stadt ein Ortsteil der Stadt Schleiden, die sich seither aus 18 Ortschaften zusammensetzt und ins-gesamt ca. 15.000 Einwohner zählt. Heute leben in Gemünd ca. 4.300 Bürger. Im vergangenen Jahr wurde die Fußgängerzone neugestaltet.
Zum Konzert:

Der Wettergott hatte es an diesem Tag gut mit uns gemeint. Bei herrlichem, strahlenden Sonnenschein und annehmbaren Temperaturen betraten die Sänger gutgelaunt und diszipliniert die Bühne im schattigen Kurpark von Gemünd.
Viele Besucher und Musikfreunde hatten bereits auf den bereitgestellten Stühlen erwartungsvoll Platz genommen. Im Parkhotel-Café, das in unmittelbarer Nähe liegt, waren bereits alle Plätze besetzt. Jetzt lag es an uns, die zahlreichen Zuhörer mit unserem breitgefächerten Programm zu erfreuen. Wir begannen mit Sonntag ist’s. Dann führte mit nachstehender Moderation unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz in bewährter Manier durch das anspruchsvolle Konzert:

Guten Tag meine Damen und Herren,
mit dem soeben gehörten Lied „Sonntag ist’s“ von Simon Breu heißt Sie der MGV 1892 Vussem hier im wunderschönen Kurpark in Gemünd herzlich willkommen. Schön, dass Sie alle wieder da sind – allerdings – wenn ich so in die Runde blicke, sehe ich doch einige neue Gesichter gegenüber dem Vorjahr. Von daher sollte ich Ihnen doch einige gewichtige Herren unseres Chores vorab vorstellen. Da ist zunächst unser 1. Vorsitzender Willi Schütt – unser Chorleiter Heinz Sistig – und unsere musikalische Begleitung Udo Greuel. Mein Name ist Wolfgang Schulz und ich werde Sie in den kommenden etwa 1,5 Stunden durch die Welt der Musik begleiten. Viel Vergnügen!
Wir singen jetzt für Sie
Lieder, die von Herzen kommen
Musik Christian Bruhn, Text Erica Bruhn in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld und anschließend einen Titel, der bekannt geworden ist durch den Schlagersänger Jürgen Markus, vielen von Ihnen sicher noch bekannt – nämlich
Ein Lied zieht hinaus in die Welt (Playback)
Musik Jack White, Text Fred Jay – Bearbeitung Gus Anton
Wir wollen jetzt mit Ihnen gemeinsam eine kleine Reise durch die Welt der Musik machen. Zunächst geht es in den Norden unseres Landes mit dem Lied
Lieder, so schön wie der Norden (Playback)
von Jean Frankfurter in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld
Und einmal im Norden angekommen, heuern wir auf dem Segelschulschiff der Bundesmarine an, der Gorch-Fock, wie Sie wissen, auf den Lippen das
Gorch-Fock Lied
und schon geht es hinaus in die weite Welt, unter uns das weite Meer und
Über uns der blaue Himmel
ist der Titel des darauf folgenden Liedes.

Das klingt schwer nach Seemannsromantik – so idyllisch ist die Seefahrt natürlich bei weitem nicht. Hören wir in das folgende Lied hinein, mit dem Titel
Old Mauhie
ein alter Shanty – also ein Seemannslied – mit Text von Georg Fokuhl in einer Bearbeitung von Heinz Sistig
Wochen- ja monatelang auf Hoher See bis zum Nordkap bei Eis und Schnee – und wir fragen uns natürlich, was macht ein Seemann in den langen, einsamen Nächten auf den Weltmeeren? Das beantwortet der Shanty von Richmann/Davis
Finster war die Nacht
Soviel vorweg meine Damen: Natürlich sind seine Gedanken immer nur bei seinem Mädchen zu Hause – die Betonung liegt bei „seine Gedanken“!
Wir bleiben am Wasser, doch vom großen Teich, wie der Seemann sein Meer nennt, geht es ins Binnenland – zunächst zum „heiligen Meer“ der Russen, dem Baikalsee mit der alten russischen Volksweise
Herrlicher Baikal
Chorsatz Heinz Buchold
um dann einen großen Sprung westwärts zu machen in unsere unmittelbare Heimat. Wir befinden uns ja bekanntlich im Nationalpark Eifel, Nationalpark nicht zuletzt auch wegen seiner wunderschönen Seenplatte – und haben Sie sich diese Seen schon einmal von oben im Sonnenlicht betrachtet? Leuchten sie nicht wie Diamanten

Die Seen im Land der Berge?
Wie schon erwähnt, sind wir im hiesigen Nationalpark angekommen, und was macht man in einem Nationalpark? Richtig, wandern! Also Wandersachen an, Stock in die Hand und los geht’s mit dem Lied auf den Lippen
An einem Sommermorgen
Musik Robert Pappert und Text von keinem geringeren als Theodor Fontane und dann dem
Rennsteig-Lied
von Herbert Roth, Text Karl Müller und Satz Heinz Buchold
eine Reminiszenz an den, so sagt man, ältesten und schönsten Wanderweg in Deutschland.
Also meine Damen und Herren, so geht es aber nicht! Wir singen uns hier oben die Seele aus dem Leib, während Sie da unten auf Ihren Stühlen sitzen und sich ausruhen! Das wird jetzt anders – Sie laufen jetzt mit uns mit – natürlich nur musikalisch. Wir verteilen jetzt Textblätter der beiden Wanderlieder, die wir nun mit Ihnen gemeinsam singen wollen – ich weiß – kennen Sie doch alles auswendig oder doch nicht so ganz? Man kennt das ja aus eigener Erfahrung: 1. Strophe mitzusingen ist in der Regel kein Problem – 2. Strophe – Moment mal, wie war da noch der Text und dann die 3. Strophe – lalala lalala – oder wieder Text 1. Strophe! Ich bin von daher immer für eine kleine Gedächtnisstütze dankbar.
Pause

Meine Damen und Herren, ist jetzt jeder textlich versorgt? Dann kann es mit unserer gemeinsamen Wanderung los gehen, zunächst mit
Wir wollen zu Land ausfahren (mit Publikum)
Melodie Kurt von Burkersrode, Text Hjalmar Kurzleb in einer Bearbeitung von Walter Höfling – im Übrigen im Originalsatz von dem weltbekannten Montanara-Chor ebenso wie das nachfolgende
Heia Safari (mit Publikum)
eine Weise von Robert Götz, Text A. Schenborn, Satz ebenfalls Walter Höfling
Herr Chorleiter, müssen wir zu diesem Gesang noch etwas sagen? Von wegen Montanara-Chor? Ich würde sagen: Die vereinigten Gemünder Kurpark-Chöre! Danke meine Damen und Herren! Nach dieser anstrengenden Wanderung haben Sie sich eine kleine Verschnaufpause verdient. Es folgen jetzt zwei besinnlichere Lieder, und zwar
Warum bist du gekommen
aus der italienischen Oper „Der Bajazzo“ von Leoncavallo sowie
Zeit ist ein Geschenk
Melodie Alex Link mit Satz von Manfred Bühler
Wissen Sie was? Vom Singen und Wandern haben wir allmählich ganz trockener Kehlen. Erlauben Sie uns von daher, unsere Stimmen zu ölen – natürlich nur musikalisch – mit einem guten Tropfen Wein. Hören Sie zunächst den
Slowenischer Weinstrauß
ein Volkslied aus – richtig – Slowenien in einer Bearbeitung von Walter Pappert und danach
Aus der Traube in die Tonne
von Nomen est Omen Theobald Kerner sowie als drittes
Im Weinkeller
von Robert Pappert sowie Stefan Linndvor

Meine Damen und Herren, haben Sie den Solisten beim „Slowenischen Weinstrauß“ wieder erkannt? Richtig, es war unser Dirigent Heinz Sistig! – Auweia, Herr Chorleiter, Ich befürchte, jetzt haben wir ein Problem, wenn ich die beiden nächsten Stücke sehe! Erst schickst du uns stundenlang in den Weinkeller und jetzt sollen wir diese Zungenbrecher singen? Meine Damen und Herren, sagen Ihnen Lützows wilde, verwegene Reiter etwas, die offensichtlich immer in vollem Galopp in die Schlacht geritten sind, zumindest wenn man die Geschwindigkeit des Singens zugrunde legt – und dann: Können Sie mit der Aussage“ sans dessus dessous et sans devant derrière“ etwas anfangen? Also Herr Dirigent, auf deine Verantwortung! Hören Sie, meine Damen und Herren zunächst unseren Schnellsingversuch
Lützows wilde, verwegene Jagd
Musik von keinem geringeren als Carl Maria von Weber mit Text von dem ebenso bekannten Dichter Theodor Körner, der im Übrigen dem Freikorps um den Major von Lützow angehörte, und anschließend unser französischer Sprachversuch in dem Lied
Wir kamen einst von Piemont
eine alte Volksweise in einer Bearbeitung von Heinz Buchold
Haben Sie’s gerade verstanden: Sans dessus dessous et sans devant derrière? Wo sitzen die Frankophonen? Keine Meldungen? Dann werde ich Ihnen verraten, was das heißt: Also, der Kölsche würde sagen: Oven und unge, hinge und vüre nix! So was weiß man doch – oder! Da ist gerade schon das Stichwort für den nächsten Beitrag gefallen, nämlich „Kölsch“ – ich weiß, liebe Sangeskollegen, lyncht mich nicht bei diesem Wort! Euch hängt wie mir die Zunge bis auf die Knie vor Durst und jetzt quasselt der auch noch von Kölsch – ich meine doch Kölsch als Sprache! Bleiben wir also sprachlich noch etwas im Ausland – in Köln – und besinnen wir uns mit den Worten von Willi Ostermann zurück in die „gute, alte“ – oder vielleicht doch nicht so gute – Zeit – mit
Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia
Wie gesagt von Willi Ostermann in einer Bearbeitung von Werner Dies
und danach sind Sie, meine Damen und Herren, nochmals eingeladen mit uns gemeinsam zu singen, und zwar
Ruut sin de Ruuse
von den Boore – im Ursprung ein Schlager mit dem Titel „Toutes les femmes sont belles“ gesungen von dem Belgier Frank Michael
Bei dem Lied brauchen wir Ihnen ganz sicher keine textliche Unterstützung an Hand zu geben, haben Sie es doch schon x-mal gesungen.
Ich hätte fast gesagt „Fastelovend zesamme“ – es war einfach phantastisch!
Wie hieß es vorhin in dem Lied „Zeit ist ein Geschenk“: Jahre kommen und Jahre gehen, Tage, Stunden verrinnen…. Die etwa 1,5 Stunden mit Ihnen sind wie im Flug vergangen. Unser kleines Kurkonzert ist nahezu zu Ende, und verabschieden möchten wir uns bei Ihnen jetzt mit
Dankeschön und auf Wiederseh’n
Von Eric Hein, Text Rudi Büttner, Chorbearbeitung Gus Anton
Schönen Dank, meine Damen und Herren – wären wir jetzt bei einer großen Fernsehschau, würde ich sagen: Sie waren ein hervorragendes Publikum, so sage ich aber: Danke Ihnen fürs Kommen, Danke, daß Sie bis zum Schluß geblieben sind, Dank natürlich für Ihre großartige sangliche Unterstützung und hoffentlich sehen wir uns einmal wieder – Dank aber auch an die hiesige Stadtverwaltung, daß wir wieder ein Kurkonzert in Gemünd bestreiten durften – und last but not least – Dank unserem Chorleiter Heinz Sistig – und unserer musikalischen Begleitung Udo Greuel!
Zugabe – Schönen Dank, meine Damen und Herren. Doppelt gemoppelt hält bekanntlich besser – also singen wir Ihnen zum Abschied das Lied
Zum Abschied oder Amazing Grace
ein altes schottisches Volkslied
Nochmals schönen Dank, alles Gute und kommen Sie gut nach Hause!
Nach der Zugabe, die das Publikum stürmisch gefordert hatte, wurden wir mit viel Beifall, Lob und Anerkennung bedacht.


gratulierte zur guten Leistung
(Anm. d. Red.: Die Fotos in diesem Bericht wurden beim Kurkonzert 2009 geschossen)
Fazit:
Heinz Sistig erwies sich als hochkonzentrierter Chorleiter. Sein Dirigat wirkte erhaben und stand doch ganz im Dienste der Chormusik. Obwohl man ihn aus dem Auditorium größtenteils nur von hinten sah, faszinierte er durch seine freundliche und überaus sinnliche Ausstrahlung. Einfühlsam, detailverliebt und herzlich verwöhnte der Chor das begeisterte Publikum, das bei einigen Liedern mit eingebunden wurde, mit seinen Darbietungen. Udo Greuel muss man wieder ein großes Lob aussprechen. Viel Liebe steckte er in die auf seinem Akkordeon auswendig gespielten Stücke, begeisterte mit seiner Mimik, abenteuerlichen Läufen und einer atemberaubenden Virtuosität. Auch Wolfgang Schulz, der für die Moderation verantwortlich war, verdient besonderen Dank für seine verbindenden und geistreichen Worte, die sehr zum Verständnis der Chorwerke beitrugen und für Heiterkeit sorgten.
Samstag, 10. Juli 2010
Dankgottesdienst zur Goldhochzeit von Fritz Pütz und Edith, geb. Dederichs

Heute feierte das Jubelpaar Edith und Fritz Pütz seine Goldene Hochzeit. Die Nachbarschaft und Mitglieder des Bürgervereins hatten ihm Haus und Hof geschmückt. Zur Dankmesse, die um 11 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde es mit einer einspännigen, prächtigen Pferdekutsche gefahren.
Heute feierte das Jubelpaar seine Goldene Hochzeit. Die Nachbarschaft und Mitglieder des Bürgervereins hatten ihm Haus und Hof geschmückt. Zur Dankmesse, die um 11 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde es mit einer einspännigen, prächtigen Pferdekutsche gefahren. Am Kirchenportal erwartete Edith und Fritz Pfarrer Käfer aus Gemünd, der auch die Hl. Messe zelebrierte. Da der Jubilar schon 60 Jahre aktives Mitglied des MGV Vussem ist (Gründungsmitglied nach dem Kriege 1950), war es doch selbstverständlich, daß der Chor ihm und seiner Frau zur Ehre die Messfeier mit ein paar Liedvorträgen verschönern würde. Die Lieder hatte Fritz mit Chorleiter Heinz Sistig ausgesucht. Mit von der Partie war auch die Flöten- und Gesangsgruppe unter der Leitung von Resel Feyen, besser bekannt als „Die Feybachfinken“
Die Abwicklung der Feierlichkeiten sah folgendermaßen aus: 1. Zum Einzug sang der MGV: Lobt den Herrn der Welt. 2. Zur Begrüßung fand der Pfarrer herzliche und passende Worte. 3. Beginn der Messfeier mit den „Feybachfinken“ (FBF): Unser Leben ist ein Fest. 4. Zum Gloria (FBF): Ich lobe meinen Gott. 5. Lesung: Die Insel der Gefühle. 6.Zwischengesang (FBF): Kleines Senfkorn Hoffnung. 7. Predigt: Auszugsweise und sinngemäß sprach der Zelebrant folgende Worte: „Liebes Goldpaar! Wenn man eine Wegstrecke von 50 Jahren vor sich hat, erscheint einem das als eine lange Zeitspanne. Blickt man aber, wie Sie es heute gewiss tun werden, auf diese Jahre zurück, dann kommt man zu der Erkenntnis, daß die schöne Zeit wie im Fluge vergangen ist. Aber es wurde wohl auch von einem gütigen Geschick so eingerichtet, daß uns die Erinnerung an das Schöne lebhafter und wacher erhalten bleibt, als Kummer und Sorgen.

Von letzteren sind Sie, liebes Jubelpaar, ja nicht verschont geblieben. Doch wir wollen in dieser Dankmesse, die ja auch der Festesfreude geweiht sein soll, vor allem der Sonnentage gedenken, die Sie in Treue Hand in Hand durchwanderten. Geteilte Freude ist doppelte Freude, das hat Ihnen die Erfahrung in Ihrem Eheleben bestimmt wieder bestätigt. Mögen Sie, liebes Jubelpaar, sich noch einer großen Reihe von Jahren bester Gesundheit erfreuen und mit Ihren Kindern und Enkeln einen sorgenfreien Lebensabend verbringen!“
Es folgte nun: 8. Die Segnung der Eheleute. 9. Zwischengesang (FBF): Irische Segenswünsche. 10. Fürbitten; vorgetragen von den Kindern Christiane, Sigrid, Markus und Steffi mit ihren Lebensgefährten. 11. Gabenbereitung (FBF): Wenn das Brot, das wirteilen. 12 Sanctus (MGV): Heilig, heilig aus der Schubertmesse. 13. Hochgebet (MGV): Vater unser, von Gotthilf Fischer. 14. Kommunion (MGV): Liebe ist unendlich. 15. Nach der Kommunion (MGV): Zeit ist ein Geschenk. 16. Schlußlied (alle): Oh Maria, Gnadenvolle.

Alle Liedvorträge wurden auf professionellem Niveau von dem Organisten Rainer Pütz auf der Orgel begleitet. Dem MGV gelang eine mustergültige Aufführung. Mit einer bewundernswerten Akribie folgten Chor und Orgel dem Dirigat von Chorleiter Heinz Sistig. Dynamik, Tempi, Klangbalance, alles stimmte. Chorgesang von solcher Qualität, wann erlebt man das schon? Alle 26 Sänger trugen zu einem viel umjubelten Chorgenuss bei, was uns von vielen Festgästen bestätigt wurde.
Nach dem Gottesdienst wurde das Goldpaar draußen vor der Kirche von unzähligen Gratulanten umringt, die ihm, bei brütender Hitze, Glück- und Segenswünsche überbrachten. Auch unser Vorsitzender Willi Schütt war dabei, der ein Geschenk übergab. Dazu brachte der Chor den Goldhochzeitern mit dem Lied „An dem reinsten Frühlingsmorgen“ ein Ständchen. Da die Hitze mit ca. 37° C mittlerweile unerträglich geworden war, beließ man es mit dem Einverständnis von Edith und Fritz dabei. Kurz darauf setzte der Kutscher das Gefährt mit dem Goldhochzeitspaar in Richtung Musikproberaum in Bewegung. Hier wurde mit zahlreichen Festgästen noch zünftig gefeiert. Der Chronist wünscht Euch viel Glück, Gesundheit, Freude am Leben und Gottes reichen Segen!
Montag, 9. August 2010
Nachfeier anlässlich der Goldenen Hochzeit von Edith und Fritz Pütz

Das Goldhochzeitspaar hatte die Sänger des MGV Vussem in die alte Volksschule (Baujahr 1928) zu einem Umtrunk mit Imbiss eingeladen. Gleichzeitig sollte es ein „Dankeschön“ sein, für die festlichen Liedvorträge während der Messfeier am Goldhochzeitstag, die Edith und Fritz unvergesslich bleiben werden.
In den ehemaligen Klassenräumen, die jetzt vom Karnevalsverein genutzt werden, und in denen die in Vussem geborenen Sänger ihre Schulzeit verbrachten, fühlte man sich direkt pudelwohl. Manche schönen Erinnerungen und natürlich die Streiche kamen einem wieder in den Sinn. Man wusste noch genau, wo der Sitzplatz gewesen ist, und wer der Nebenmann war. Außerdem fanden in diesem Raum viele Jahre lang die Gesangsproben des MGV statt.
Wegen der Feier fiel heute die Chorprobe aus. Zum Auftakt wurde erstmals der neu einstudierte Hit der „Bläck Fööss“ vorgetragen: „He deht et wieh, un do deht et wieh“. Und siehe da, der Song konnte sich, auch zur Freude des Chorleiters Heinz Sistig, hören lassen.

Nun wurde in der Küche eine leckere Gulaschsuppe serviert. Jede Menge Brötchen, die man selber schmieren und mit Mett, Schinken, Wurst und Käse belegen konnte, lagen bereit. Einige Sangesbrüder nutzten die Gelegenheit aus, um sich einmal so richtig die Bäuche voll zu schlagen. Man befürchtete schon, daß sie aus allen Nähten platzen würden. Die Quintessenz war, daß sie keinen Ton mehr singen konnten und deshalb schon frühzeitig die Fete verlassen mussten.
Doch jetzt ging die Post so richtig ab. „So ein Tag, so wunderschön wie heute, der dürfte nie vergeh’n“ wurde nun angestimmt. Der Jubilar bekam dabei feuchte Augen, hatte er doch die Noten dieses Liedes 1960 dem MGV gestiftet. Im Beitragsbuch steht geschrieben, daß der komplette Notensatz 12 DM gekostet hat; für damalige Verhältnisse war das viel Geld. Chorleiter Josef Luxen hatte das Lied mit den Sängern einstudiert und bei der Grünen Hochzeit von Fritz und Edith in Eicherscheid erstmals aufgeführt. Schriftführer Helmut Fischer vermerkte in seinem Jahresbericht im Vereinsbuch u. a. folgendes: „Zwei fröhliche Auftritte hatte der MGV im verflossenen Jahr bei den Hochzeiten von Josef und Maria Luxen, sowie von Fritz und Edith Pütz zu verzeichnen“. Diese Aussage kann ich nur bestätigen, weil ich live dabei war.
Nachdem ich einige Trinklieder angestimmt hatte, kam der große Auftritt von Udo Greuel mit seinem Akkordeon. Er spielte querbeet Tanzmusik, Volkslieder, Schlagerhits und Lieder in Eifeler Platt, die teilweise mitgesungen wurden. Zwischendurch erzählte er seine neuesten Witze; dabei blieb kein Auge trocken. Die Stimmung war nun auf dem Höhepunkt. Am Zapfhahn sorgte Sbr. Klaus Bernitt dafür, daß keiner verdurstete. Weit nach Mitternacht verließen die letzten Klävbotze die kameradschaftlich verlaufene Nachfeier. Gut gelaunt und ganz happy sagte Fritz zum Abschied: „Meschel, ihr hat mir on menger Frau vell Freud jemaat. Dat wor noch ens su schön, wie in alten Zeiten!“ Dazu kann ich ihm nur beipflichten.





Samstag, 28. Oktober 2010
Ausflug des MGV 1892 Vussem nach Winningen zum Winzer- und Moselfest.

Um 9 Uhr startete der Reisebus der Fa. Schäfer aus Mechernich am Samstagmorgen über die A1 und A61 in Richtung Koblenz. Da anfänglich der Himmel grauverhangen war, trat plötzlich die Sonne hervor, und die Stimmung erhellte sich zusehends.

Nachdem unser Vorsitzender die 33 Ausflügler begrüßt und Matthias Vogelsberg als Reiseleiter vorgestellt hatte, erklärte der Busfahrer Michael die Bedienung des Sitzplatzes, der Belüftung und der Toilettenanlage.
Die hatte aber, wie sich später herausstellte, so ihre Tücken, als jemand nach Benutzung des WC’s in dem engen Raum in Panik geriet, weil sich die Tür weder von innen noch von außen öffnen ließ. Es dauerte eine geraume Zeit, bis die eingeschlossene Person aus ihrem „Gefängnis“ befreit werden konnte.

Matthias Vogelsberg, der auch Schatzmeister des MGV ist, gab nun bekannt, daß die Getränke im Bus auf Kosten des Vereins gehen würden. Die Freude darüber war sehr groß. Heinz Sistig sagte dazu augenzwinkernd in Anspielung auf den langjährigen Kassierer Fritz Pütz: „Endlich hamme ene Kassiere, der och ad ens ene usjett. Dorop hamme 40 Johr lang jewaat!“ Darauf konterte Fritz mit den Worten: „Ihr könnt et jo jetz möt volle Hänk usjövve, nohdämm ich et all die Johre zesammejehaale han“.
Diese Frotzeleien waren heute an der Tagesordnung und sorgten für Frohsinn. Willi Schütt verteilte nun Liederbücher der Bundeswehr mit dem Titel „Kameraden singt“ und stimmte daraus Lieder an, die alle mitsangen. Da die Sänger, aus welchen Gründen auch immer, nur zur Hälfte mitgefahren waren, konnte der Chor beschämenderweise nicht auftreten, weil die einzelnen Sätze zu dünn besetzt waren. Anwesend waren im 1. Tenor 5 Sänger (-3), 2. Tenor 1 S. (-5), 1. Baß 3 S. (-3), 2. Baß 5 S. (-3).
Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt erreichten wir gutgelaunt unser Ziel, den bekannten und bedeutenden Wein- und Fremdenverkehrsort Winningen mit seinen ausgedehnten Weinbergen und seinem sehenswerten Terrassenbau in Hang- und Steillagen rund um den Ort. Dieses Weinanbaugebiet nennt man auch den „Domgarten“. Schieferverwitterungsboden ist hier der geschmacksbestimmende Faktor für die leichten und bekömmlichen Moselweine. Lediglich die Tallagen werden durch fruchtbaren, tiefgründigen Schwemmlandboden geprägt. Die hier wachsenden Weine sind etwas breiter und erdiger im Geschmack, als die Steillagenweine. Sie finden hauptsächlich in dem Schoppenwein ihre Verwendung.

Bei der anschließenden Weinprobe im Weingut Richard Weyh konnte man sich von der Qualität des Moselweines selbst überzeugen. Zum Verkosten standen fünf Winninger Weine zur Auswahl: Die Qualitätsweine 1. Dornfelder, trocken, 2. Riesling, halbtrocken, 3. Weinhex, trocken, und die Riesling-Spätlesen 4. Domgarten, und 5. Uhlen-Auslese. Außerdem wurden andere Weine, Trester, Liköre, Weinhefe und Weingelee angepriesen. Von den Angeboten wurde reger Gebrauch gemacht.

Zum anschließenden Mittagessen kehrten wir in das altehrwürdige Restaurant „Brunnenklause“ ein. Die Grundmauern der Gaststätte stammen aus dem 14. Jhdt., was durch archäologische Funde belegt ist.

Bis 1963 wurde sie als Winzer- und Straußwirtschaft geführt und hat sich seitdem als Restaurant mit einer guten moselländischen Küche etabliert, worauf die Inhaber, Horst und Renate Pitsch, großen Wert legen. Die zentrale Lage im alten Ortskern verleiht dem Lokal in seinem alten Fachwerkbau ein besonderes Flair. Daß das Essen sehr gut war, können wir alle bestätigen. Nur, der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit, womit Familie Pitsch in einem Flyer wirbt, können wir nicht zustimmen.
Denn das Mittagessen, das laut Reiseleiter für 12:30 Uhr bestellt war, verzögerte sich um fast eine Stunde! Als Matthias den Wirt auf die Verspätung ansprach, meinte dieser sehr mürrisch, daß er auch noch andere Gäste bedienen müsste, und er und seine Mitarbeiter auch nur zwei Hände hätten. Außerdem sei in seinem Terminplaner unser Essen um 13 Uhr vorgesehen gewesen. Wegen dieses Zwischenfalles musste unsere Schiffstour ebenfalls um eine Stunde verschoben werden.
Da nun noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes zur Verfügung stand, erkundete man den schönen Ort, dessen Häuser vorwiegend aus Fachwerk und Schieferstein bestehen. Winningen wurde urkundlich erstmals im Jahre 865 erwähnt. Doch schon in fränkischer Zeit war der Marktflecken ein bedeutender Weinort. Im Mittelalter unterstand Winningen den Pfalzgrafen bei Rhein; diese belehnten damit den Grafen von Sayn. Durch Heirat kam der Ort um 1200 zum Grafen Sponheim, der 1220 starb. Über fünf Jahrhunderte gehörte Winningen zur Grafschaft Sponheim und kam 1776 zu Baden. Heute hat der bekannte Weinort für den Fremdenverkehr einiges zu bieten, z.B. beheiztes Freischwimmbad, Motorboothafen, Wasser-, Segel- und Motorflugsport u.v.m.

Um 14:45 Uhr zog nach alter Tradition ein „Winzerzug“ mit Winzerkapelle, Trommler- und Pfeifercorps, Jungwinzer- und Schröterzunft, Winzer-, Trachten- und Tanzgruppen, sowie Weinkönigin und Weinhex zum Weinhof, wo sie die Gäste herzlich begrüßten.

Rechtzeitig waren alle Fahrgäste an der Anlegestelle der „MS Windiga“ erschienen. Das Motorschiff ist 38,5 m lang und 9,1 m breit. Auf drei Decks können 392 Personen befördert werden. Zwei Stunden dauerte die Moselfahrt. Zuerst fuhren wir flußabwärts bis Moselweiß kurz vor Koblenz, wo das Schiff wendete.
Nach einem kurzen Stopp in Winningen fuhr das Schiff moselaufwärts, vorbei an den wohl schönsten Orten wie z.B. Güls, Kobern, Gondorf usw. Vorbei an den steilsten Weinbergen Europas unterfuhren wir die zweithöchste Autobahnbrücke Deutschlands, wo unser Fotograf auf dem Oberdeck mit einem heftigen Regenschauer und Windböen zu kämpfen hatte. Schade war nur, daß sich die Mitglieder des MGV auf dem ganzen Schiff verteilt hatten.






Der größte Teil aber war auf dem Mitteldeck platziert, um bei Wein, Bier und Gesang die herrliche Mosellandschaft zu genießen. Eine Gruppe Touristen aus Friesland und dem Emsland, der Heimat unseres Sbr. Werner Borker, hatte sich zu uns gesellt. Endlich konnte Werner wieder einmal in seiner Muttersprache „snaken“.

Als Außenstehender verstand man kein Wort. Es war ein lustiges Völkchen, das uns ein neues Lied beibrachte mit folgendem Text: „Wir haben Ziegen im Stall. Ziegen gibt’s überall. Wir haben drei. Eine verkaufen wir, eine versaufen wir, eine behalten wir für unseren Bock“.

Um 17 Uhr waren wir wieder an Land und konnten nun am Weinhexbrunnen der Stimmungs- und Unterhaltungsmusik des Musikvereins aus Pommern / Cochem lauschen. Einige suchten noch die Frohnhof- und Hexenstuben auf, um eine Kleinigkeit zu essen.








Alle waren pünktlich und frohgelaunt zur Abfahrt um 19 Uhr im Bus, und so konnte die Heimfahrt frohen Mutes angetreten werden. Wenn auch der Eine oder Andere etwas mit dem Gleichgewicht zu kämpfen hatte, war doch keiner aus der Rolle gefallen. Gegen 20:30 Uhr erreichten wir wohlbehalten die heimatlichen Gefilde.
Samstag, 04. September 2010
Versammlung des Kreis-Chor-Verbandes Euskirchen


Sonntag, 12. September 2010
Freundschaftssingen zum 150jährigen Gründungsfest des MGV 1860 Arloff-Kirspenich
Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten hatte der Jubelchor zum Freundschaftssingen in die altehrwürdige Konviktkapelle in Bad Münstereifel eingeladen. Das ehemalige Erzbischöfliche Konvikt wurde 1896 – 1899 als Internat für die Gymnasiasten erbaut. Heute ist dort u. a. die Realschule untergebracht.

Um 11 Uhr begann, nach einer kurzen Ansprache des 1. Vorsitzenden Kurt Betzner, das Freundschaftssingen, woran sich auch vier Chöre aus dem ehemaligen Sängerkreis Schleiden beteiligten, nachfolgend mit einem * gekennzeichnet. Unter den Festgästen weilte auch die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, Gabriele Heis, die nach der Pause die Jubilarehrung vornahm. Folgende Vereine traten auf: 1. MGV 1860 Arloff-Kirspenich, 2. Kirchenchor Kirch-heim, 3. Mutscheider Gesangverein „Eifelklang“, 4. Gesangverein „Eintracht“ Zingsheim*, 5. MGV Flamersheim-Palmersheim, 6. Kirchenchor „Cäcilia“ Iversheim-Arloff, 7. MGV 1892 Vussem*, 8. MGV „Liederkranz“ Ripsdorf*, 9. MGV „Eintracht“ Metternich, 10. MGV Gemünd*.
Vor unserem Auftritt hatte Chorleiter Heinz Sistig eine Ansingprobe angeordnet. Diese fand in einer der Katakomben des Konvikts statt. Als Heinz die Häupter seiner Lieben zählte, stellte er fest, daß neben den entschuldigt fehlenden 4 Sängern vier weitere Sbr. unentschuldigt abwesend waren, so dass wir sehr geschwächt mit nur 20 Aktiven auftreten mussten, worüber der Dirigent sehr erbost und verärgert war.

Da lt. Programm unsere Darbietung um 14:15 Uhr vorgesehen und bis dahin noch eine Viertelstunde Zeit war, eilte Sbr. Hans Höller noch schnell zum Parkplatz. Er hatte vergessen, die Parkuhr mit Kleingeld zu füttern. Doch als er zurückkam, war er bass erstaunt, daß die Kollegen mit den Liedern schon begonnen hatten. Was war geschehen? Unser Auftritt war um 10 Minuten vorgezogen worden! Hans hätte sich wohl am liebsten eine Tarnkappe aufgesetzt, um nicht erkannt zu werden, als er sich im 2. Baß einreihte.

Unsere Darbietungen sahen wie folgt aus: Als Erstaufführung sangen wir das „Vater unser“ von Hanne Haller und Bernd Meinung er im Arrangement von Eckard Hehrer. Der besinnliche Text lautet: (1. Strophe) „Vater unser“ usw. „Manchmal denk‘ ich, die Himmel schweigen, wenn wir uns vor dem Geld, dem König der Welt, verneigen. Doch die Himmel haben ihren eigenen Sound, nur in der Stille, in deinem Herzen werden sie laut. Und plötzlich seh‘ ich mit Kinderaugen; es fällt mir leicht, unendlich leicht, wieder zu glauben.“
(2. Strophe) „Vater unser“ usw. „Manchmal denk‘ ich, wir sind verloren und hab‘ Angst, ein Gebet stößt nur auf taube Ohren. Doch Gebete haben ihre eigene Kraft, komm’n sie von Herzen, komm’n sie von innen, haben sie Macht. Und plötzlich hör‘ ich mich leise reden; es fällt mir leicht, unendlich leicht, wieder zu beten: Vater unser“ usw.
Als zweites Lied kam „Zeit ist ein Geschenk“ zu Gehör. Text und Satz: Manfred Bühler; Melodie: Alex Link. In Abänderung unseres Programms sangen wir statt „Finster war die Nacht“ den Priesterchor „Weihe des Gesanges“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart. Der vierte Song „Lieder, die von Herzen kommen“ wurde von Udo Greuel auf dem Akkordeon begleitet. Text: Erica Bruhn; Musik: Christian Bruhn; Chorsatz Karl-Heinz Steinfeld.
Als der letzte Ton verklungen war, wurden wir für unsere hörenswerten Leistungen mit anerkennendem Beifall belohnt. Willi Schütt gratulierte und überreichte dem Moderator Bernhard Franz ein Geldgeschenk. Dieser bedankte sich nicht nur für das Geschenk, sondern auch für unser Kommen und die schönen Liedvorträge. Er übergab anschließend unserem Vorsitzenden als Erinnerung an den 150. Geburtstag des MGV Arloff-Kirspenich ein Souvenir. Mit stolzgeschwellter Brust verließen wir nun den Altarraum, um in der Garderobe zu verschwinden. Einige Sänger verfolgten noch die Vorträge der restlichen Gastchöre und traten dann bei trübem, regennassen Wetter die Heimfahrt an.
Auszüge aus der Vereinsgeschichte des MGV 1860 Arloff-Kirspenich:
Als der MGV vor 150 Jahren gegründet wurde, zählte das Singen schöner Heimatlieder noch zur bevorzugten Freizeitgestaltung. Großer Eifer bei den Proben ermöglichte es, daß sich die Sänger schon ein Jahr später beim Hubertusfest öffentlich vorstellen konnten. Durch Erfolge bei den ersten Auftritten ermutigt, folgten weitere Konzerte im März und November 1862. Der Verein wurde so groß, daß die gute Stube des Sängers Gau, der Dirigent und gleichzeitig Küster war, zu klein wurde. Darum richtete der Vorstand 1871 ein Schreiben an „Herrn Bürgermeister Kemp, wohlgeboren in Münstereifel“ mit der Bitte, den Schulsaal in Arloff nutzen zu dürfen. Schon bald hatte der MGV Arloff, verstärkt durch Kirspenicher Sänger, 44 Mitglieder. Eine Zahl, auf die die heutigen 13 Sbr. nur neidvoll zurückblicken können.
Mit dem großen Aufschwung kamen aber auch Sorgen: In den 1880er Jahren trennte man sich, weil die Einen in der Kirche, die Anderen nur weltliche Lieder singen wollten. Durch diese Meinungsverschiedenheiten kam es zu einem regelrechten „Dorfkrieg“, der erst durch weise Anordnungen des Bürgermeisters und des Landrates beendet wurde. Nachdem sich die Wogen geglättet hatten, wurde wieder in Eintracht „zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Dorfbewohner“ gesungen.
Eine schwere Zeit für den MGV war auch der Zweite Weltkrieg. Viele Sänger verloren ihr Leben. Nach dem Krieg wurde der Chor wiederbelebt, ein neuer Vorstand gebildet und im Jahr 1952 die Satzung den neuen Gegebenheiten angepaßt. Eine Namensänderung wurde vorgenommen, die auch den Ortsteil Kirspenich mit einbezog. 1955 schloß man sich dem Kreis-Sängerbund Euskirchen an. 1960 wurde das 100jährige Bestehen groß gefeiert. Höhepunkt des dreitägigen Jubelfestes war ein Gemeinschaftssingen mit ca. 500 Sängern. Stets wurden Sängerfeste befreundeter Vereine besucht und an Wertungssingen erfolgreich teilgenommen. 1985 feierte man das 125jährige Gründungsfest. 1996 übernahm Volker Prinz, der auch u. a. Kreischorleiter ist, die musikalische Leitung. Die 13 Sänger sind stolz darauf, „mit kleiner Truppe“ den Traditionsverein am Leben zu erhalten und sich nicht mit den erbrachten gesanglichen Leistungen vor Spitzenchören verstecken zu müssen. Letzteres bewiesen sie im Konvikt, als sie das Singen mit Karl-Heinz Steinfelds „Münstereiflerin“ und Schlagern von Drafi Deutscher und Freddy Quinn eröffneten.
Samstag, 25. September 2010
Festliches Chorkonzert des MGV 1892 Vussem

Anlässlich des Neuaufbaus nach dem Kriege vor 60 Jahren (1950) veranstaltete der MGV Vussem am Samstagabend ein Jubiläumskonzert mit zahlreichen Ehrungen von aktiven und inaktiven Mit-gliedern. Im Feldenkraishaus bot der schön geschmückte Saal einen würdigen Rahmen für die feierliche Veranstaltung.
Pünktlich, um 19 Uhr, marschierten die Chorsänger im Gänsemarsch unter dem aufmunternden Beifall des Publikums frisch gestylt auf die Bühne und legten unter der Leitung von Heinz Sistig gleich rasant los mit Lützows wilde, verwegene Jagd. Das Tempo war sehr schnell. Wenn man den Text verfolgte, meinte man, eine wilde Horde ritt über die Bühne. – Freiherr von Lützow war ein preußischer Offizier, der am 18.5.1782 in Berlin geboren wurde. Als Major gründete er 1813 das Lützowsche Freikorps, auch „Lützowsche Jäger“ oder „Schwarze Schar“ genannt, das aus nichtpreußischen Freiwilligen rekrutiert und als Avantgarde* eines national inspirierten Volksheeres wirken sollte. Ludwig Adolf Wilhelm Lützow wurde mehrfach für seine Kühnheit und seinen Mut ausgezeichnet, doch gab es keine größeren militärischen Erfolge. Dem Heer traten bekannte Helden bei, u. a. Jahn, Friesen und Körner. Letzterer feierte das Korps in einem Gedicht mit Namen „Lützows wilde, verwegene Jagd“, das von Carl-Maria von Weber vertont wurde. Mit nur 52 Jahren starb Lützow 1834 in Berlin.

*=Avantgarde (frz.): tritt kämpferisch für neue Ideen in Kunst, Wissenschaft und Politik ein.
Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt übernahm Sbr. Alfred Brell in Vertretung von Sbr. Wolfgang Schulz gekonnt und in humoristisch vorgetragener Weise die folgende Moderation:
„Guten Abend, meine Damen und Herren! Unser Dirigent Heinz Sistig hat sich für das heutige Chorkonzert die sicherlich passenden Lieder ausgesucht. Ich hoffe, es wird Ihnen gefallen. Bei einigen Liedern werden wir Sänger von Udo Greuel am Schifferklavier begleitet.
Frau Heis, die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, wird die Ehrung der aktiven Sänger, die teilweise schon 60 Jahre im MGV Vussem von 1892 nicht nur bei öffentlichen Auftritten, sondern auch bei den wöchentlichen Proben fleißig dabei waren, vornehmen.
Die folgenden drei getragenen, ruhigen Lieder sind den aktiven und inaktiven Jubilaren des MGV gewidmet. Dazu viel Vergnügen!
Weihe des Gesangs | von W. A. Mozart |
Vater unser | von Hanne Haller |
Die Nacht | von Franz Schubert |
Auch Matrosen haben eine Heimat | |
Über uns der blaue Himmel | |
Old Mauhie |
Nun kommen wir zur Ehrung unserer aktiven Sänger. Frau Heis, bitte walten Sie Ihres Amtes!“

Anm. d. Chronisten: Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sie begann mit einer kurzen Ansprache, die sinngemäß folgenden Inhalt hatte: „Liebe Jubilare! Ich will keine lange Rede halten, denn wir sind heute hierher gekommen, um Euch gemeinsam für die langjährige Treue zum Gesang und zu Eurem Verein zu danken und zu ehren. Wie ich sehe, sind noch fünf Sänger von der ersten Stunde dabei, als 1950 der Chor wieder aufgebaut wurde. Ich muß sagen, wenn ich so in die Runde schaue, dann seid Ihr noch alle sehr rüstig und seht dabei auch noch blendend aus! Alle Achtung!“ Nach diesen schmeichelnden Worten steckte sie jedem Jubilar eine Nadel an und überreichte eine Urkunde mit folgendem Text: „Wir ehren (Name) für (Mitgliedsjahre) Singen im Chor durch Verleihung dieser Urkunde. Wir danken für das Engagement und wünschen weiterhin viel Erfolg und Freude im Chor. Berlin, im September 2010. Dr. Henning Scherf. Präsident, Deutscher Chorverband.“ Der Vorsitzende überreichte jedem Jubilar einen bunten Blumenstrauß.
Langsam werden die Kehlen trocken. Last uns den nächsten Weinkeller besuchen. Wenn wir es dann wieder an die frische Luft geschafft haben, wandern wir auf dem Rennsteig und singen das „Schifferlied“, aber nicht im Marschtempo, denn so hat es Friedrich Silcher ja nicht geschrieben.
Im Weinkeller | |
Rennsteiglied | |
Schifferlied | |
Swanee Ribber | Ein altes amerikanisches Volkslied |
Die Gedanken sind frei | Eine deutsche Volksweise |
Lieder, die von Herzen kommen | von Erika und Christian Bruhn |

Jetzt kommen wir zur Ehrung der inaktiven Mitglieder durch den 1. Vorsitzenden Willi Schütt. Wir danken für die Vereinstreue von
25 Jahren Horst Rehbein (entschuldigt)
40 Jahren Richard Eversheim
50 Jahren Josef Reinartz; Heinrich Reinartz (entschuldigt)
60 Jahren Helmut Fischer, Fritz Klinkhammer, Matthias Schmidt; (alle drei nicht anwesend).“

Chorleiter Heinz Sistig erhielt für seine fast 20jährige Chorleitertätigkeit vom Publikum stehende Ovationen und von Schütt einen Blumenstrauß (Bild rechts), den Heinz an seine Frau Anita weiterreichte.
„Die Reise geht weiter ins Rheinland, genauer gesagt: nach Köln.
Hören Sie jetzt 3 schöne Lieder in Kölner Mundart. Bei mir deit nix wieh. Wenn es bei Ihnen also auch so ist, dann leben wir noch lange. Sie wundern sich sicher über mein Kölner Platt. Das tut meine Frau auch immer. Sie sagt: ‚Das lernst Du nie!‘ – Wenn die roten Rosen besungen werden, erwarten wir Ihre kräftige Unterstützung.
Und zum Abschluss unseres Chorkonzertes wird es dann wieder etwas feierlicher.
Och wat wor dat fröher schön doch in Colonia | von Willi Ostermann |
He deit et wieh un do deit et wieh | von den Bläck Fööss |
Rut sin de Ruse | von on De Boore |
Warum bist du gekommen | |
Zeit ist ein Geschenk | |
Dankeschön und Auf Wiederseh’n |

„Wir möchten uns verabschieden, aber noch nicht nach Hause. Lassen Sie uns noch eine Weile bei einem Umtrunk miteinander plaudern. Ich verabschiede mich jetzt und wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß und Vergnügen!“
Gorch-Fock-Lied
Finster war die Nacht

Anm. d. Chron.:
Nachdem der anerkennende Beifall für unsere guten Leistungen verklungen war, begab man sich mit den Freunden des Chorgesangs nach nebenan in die ehemalige Kneipe „Margaretenhof“, die nach dem Verkauf in einen Aufenthaltsraum umgebaut worden war. Hier konnte nun bei Wein, Bier und anderen Getränken gefachsimpelt werden, um das gelungene Konzert noch einmal Revue passieren zu lassen. Einziger Wermutstropfen war der Vortrag des „Vater unser“, wobei der 1. Tenor in der Stimmung um einen halben Ton abrutschte, so dass eine Disharmonie gegenüber dem Baß zu hören war. Das tat der guten Laune aber keinen Abbruch. Denn das ist live, und wir haben keine Möglichkeit – wie im Fernsehen – das zu kaschieren.

Udo Greuel, der im Konzert wieder einige Lieder begleitet hatte, packte nun sein Akkordeon aus und spielte meisterhaft Lieder, die zum Mitsingen animierten. Auch Frau Heis hatte gute Laune, sang mit und freute sich, daß hier so eine gesellige und frohe, ja, eine Bombenstimmung herrschte, die der guten Kamerad-schaft der Sangesbrüder sehr dienlich war und unsere Fans und Förderer begeisterte.
Trotz mangelnder junger Stimmen ist es der Vereinsführung immer wieder gelungen, den Chor leistungsfähig zu erhalten. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat auch Chorleiter Heinz Sistig, der durch sein persönliches Engagement maßgeblich die gesangliche Entwicklung des Chores stets positiv beeinflußt hat. Lieber Heinz! Wir Sänger und auch die Freunde des Chorgesangs wären alle froh, wenn Du uns auch weiterhin als Chorleiter in den nächsten Jahrzehnten begleiten würdest, denn wir sind allezeit in Freud und Leid zum Lied bereit!










Freitag, 5. November 2010
Geburtstagsfeier im Pfarrheim

Seit Neuestem hat der MGV auch ein jubilierendes Dreigestirn, das unbedingt mit den Sangesbrüdern seinen Geburtstag feiern wollte. Die Geburtstagskinder sind Heinz Sistig (60), geb. am 24.10.1950, Günter Sonnenschein (60), geb. am 19.10.1950 und unser Jüngster im Verein Udo Greuel (50), geb. am 10.10.1960. Sie hatten keine Kosten und Mühen gescheut, und die Sänger für 19 Uhr ins Vussemer Pfarrheim eingeladen, um Ihnen einen Umtrunk mit gutbürgerlichem Abendessen zu spendieren.
Zuerst aber eröffneten die Sänger mit dem Lied „Geburtstagsständchen“ die Feier. Danach nahm Willi Schütt die Gratulation vor und überreichte den Jubilaren ein Geschenk in Verbindung mit einer Glückwunschkarte. Sbr. Udo Greuel bedankte sich dafür, auch im Namen seiner Kollegen. Als 2. und 3. Lied kamen nun die Shanties „Gorch-Fock-Lied“ und „Finster war die Nacht“ zum Vortrag.
Jetzt wurde das Büffet eröffnet, das aus Dicke Bohnen mit Rippchen, Mettwurst und Kartoffeln bestand, von der Mechernicher Metzgerei Hostel geliefert wurde und vortrefflich mundete. Zur Freude vieler Sänger gab es zum Dessert drei Sorten leckeren Puddings.

Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Zu Ehren der Jubilare wurde nun eine Litanei gesungen. Der Vorbeter war Peter Kruse, der einen Talar übergezogen hatte und ein schwarzes Käppi trug. An seiner rechten und linken Seite fun-gierten als Messdiener Bernhard Hoffmann und Conny Kriescher, die ebenfalls verkleidet waren. Mehrmals gab Peter den Segen, indem er eine Toilettenbürste ins Wasser tauchte und alle, die in seiner Reichweite waren, ordentlich naß spritzte. Dabei sang er: „Oremus Möschebeen!“ Das „Volk“ antwortete: „Mir john noch lang net heem!“ Die Litanei endete mit viel Gelächter und dem Lied „Zum Geburtstag viel Glück!“


Am Zapfhahn stand, wie so oft, Klaus Bernitt, der dafür sorgte, daß alle genug zu Trinken hatten.
Als Solist trat er mit dem Lied „Der Schornsteinfeger“ in Erscheinung. Mit diesem lustigen Beitrag hatte er die Lacher auf seiner Seite. Anschließend machte Bernd Wenderdel auf sich aufmerksam, als er die Hans-Moser-Lieder 1. I geh mit meinem Dackel und 2. I riach den Wein schon kilometerweit, verblüffend nachahmte und für sein Genuschel viel Applaus erntete. Der vielseitigste Unterhaltungskünstler an diesem Abend war aber unser Virtuose am Akkordeon Udo Greuel. Unermüdlich spielte er Lieder zum Mitsingen. Zur fortgeschrittenen Stunde wechselte er zum Klavier und bewies, daß er auch auf diesem Instrument eine Koryphäe ist. Er spielte u. a. Lieder von Robert Schumann und Frédéric Chopin, die beide in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wären. Weit nach Mitternacht endete eine lustige und fröhliche Geburtstagsparty, die teilweise karnevalistische Züge hatte.
17. Sonntag, 14.11.2010
Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Pünktlich um 9:30 Uhr setzte sich der Trauerzug unter den Klängen des hiesigen Musikvereins in Vussem in Bewegung. Am Ehrenmal wehten die Flaggen auf Halbmast, ein Kranz wurde niedergelegt, und die FFW Löschzug Vussem stellte die Ehrenwache. Frau Annemie Linden, Mitglied des Bürgervereins, hielt eine Ansprache, die folgenden sinngemäßen Inhalt hatte:
„Liebe Trauergemeinde! Es ist eine würdige Veranstaltung, die uns am heutigen Sonntagvormittag zusammengeführt hat. Zwei Wochen vor dem 1. Advent wird seit 1952 alljährlich dieser nationale Gedenktag für die Opfer beider Weltkriege und Gewaltherrschaft begangen. Ich möchte aber auch die Gedenkstunde nutzen, um über das Andenken von Leid und Elend dieser Weltkriege hinaus auch an jene erinnern, die in unzähligen kriegerischen Auseinandersetzungen nach dem 2. Weltkrieg bis hinein in unsere Tage getötet wurden. Mit erschreckender Brutalität führen uns z. B. die Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien vor Augen, wie labil Friede sein kann, wenn Hass das Handeln bestimmt. ‚Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen!‘ In diesem Bekenntnis sind wir uns alle einig. Der heutige Tag ist nicht allein dazu da zurückzublicken. Er mahnt uns zu lernen. Wenn wir, das neue Deutschland, als gleichberechtigtes Mitglied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt dienen wollen, müssen wir auch den inneren Frieden stärken. Über die Gräber hinweg wollen wir die Versöhnung. Die heutige Feierstunde soll zu diesem Ziel einen wichtigen Beitrag leisten.“
Mit diesen besinnlichen Worten beendete Frau Linden ihre Rede. Der MGV 1892 Vussem gab nun mit dem Vortrag zweier Lieder der Veranstaltung einen feierlichen Rahmen: 1. Eine Motette; Text: Matthias Claudius, geb. als Pfarrerssohn 1740 in Reinfeld bei Lübeck, starb mit 75 Jahren 1815 in Hamburg. Seine Lyrik („Der Mond ist aufgegangen“) und Prosa sind von eindringlicher Wirkung. Die Musik zu der Motette schrieb Hans Georg Nägeli, geb. 1773 in Wetzikon (Schweiz), gest. 1836 in Zürich. Er war Komponist, Musikverleger und –pädagoge und trat für eine nationale und volkstümliche
Musik ein. Das 2. Lied hieß „Irgendwo“ und wurde ruhig und fließend im 4/4-Takt gesungen. Der Text stammt von Heinrich Heine, geb. 1797 in Düsseldorf, gest. 1856 in Paris. Die Musik dazu schrieb Wilhelm Heinrichs. Nach den Fürbitten beendete der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ die bewegende Gedenkstunde.

Im Anschluss fand die Trauerfeier in Breitenbenden statt, die ebenfalls von den Vussemer Vereinen FFW, MV und MGV gestaltet wurde. Der Musikverein eröffnete die Gedenkfeier mit „Da unten ist Frieden“. Dann sang der MGV die Motette „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit“. Die Ansprache hielt in Vertretung des Ortsvorstehers Udo Thielen der Oberstleutnant Oster mit folgenden sinngemäßen Worten:
„Sehr geehrte Damen und Herren! Deutschlandweit hängen heute die Fahnen auf Halbmast, und Kränze werden an den Kriegerdenkmälern niedergelegt. Es ist ein Tag des stillen Gedenkens: der Volkstrauertag. Wenigstens für einen Tag rücken die Opfer von Krieg und Terror aus allen Nationen der Erde in den Mittelpunkt. In einer Zeit, in der das Verdrängen und Vergessen immer schneller geht, ist der Volkstrauertag ein Teil der Tradition, die zum Innehalten und Gedenken auffordert. Dabei soll der Volkstrauertag nicht nur an Opfer von Gewalt und Verbrechen erinnern, sondern auch sensibilisieren. Jeder, der Frieden wünscht, muss Vorbild sein und in kleinen Schritten den Frieden in die Welt bringen.“
OTL Oster, ausgezeichnet mit vielen Orden und Ehrenzeichen, schlug aber auch kritische Töne an und wußte, wovon er sprach: Er selbst war schon fünf Mal im Auslandseinsatz gewesen. Er hatte gesehen, wie seine Kameraden in Afghanistan von einem Selbstmörder in die Luft gesprengt wurden. Dabei wurde einer getötet, viele verwundet, und sein bester Freund verlor beide Beine. U. a. bemängelte Oster auch die Ausrüstung. Sie reicht bei weitem nicht aus und ist teilweise unpraktisch. Er führte einige Beispiele an mit dem Appell an die Verantwortlichen, hier schnellstens Abhilfe zu schaffen. Seit 2003 haben in Afghanistan 44 Bundeswehrsoldaten ihr Leben gelassen! Der Berufssoldat vergaß aber auch nicht, an diejenigen zu denken, die ums Leben gekommen sind, weil sie Widerstand geleistet haben gegen die Diktatur der Nazis und an die Menschen, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder ihrem Glauben festgehalten haben. Seine beeindruckende Rede schloss Oberstleutnant Oster mit den Worten:
„Der Volkstrauertag schärft den Sinn dafür, daß Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Vielmehr müssen wir Recht, Frieden und Freiheit immer wieder auf’s Neue einfordern!“ Beim Schlußlied vom „Guten Kameraden“ salutierte der Stabsoffizier mit Blick auf die Gedenktafel.
Sonntag, 21. November 2010
Adventsmarkt und Vorstellung des Damen-Dreigestirns in Eiserfey
Um 11 Uhr am Wochenende des 20. + 21. November veranstaltete die KG „Feytaler Jecken“ ihren sechsten Adventsmarkt in Folge „Himmlisch gut“ im Saal der „Römerstube“. Im Angebot standen wieder über 100 Advents- und Türkränze, Weihnachtsdekorationen, handgefertigte Krippen, Vogelhäuser, Holzlaternen, Weihnachtsgebäck u.v.m. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt worden. Bei den Getränken war der Glühwein mit Amarelle-Geschmack der Renner. Der Erlös kommt wieder der KG Eiserfey zu Gute, die damit u. a. den Fastnachtsumzug finanziert.

Auf der festlich dekorierten Bühne sorgte am Sonntagnachmittag ein Riesenprogramm für vorweihnachtliche Stimmung. Dazu trug der MGV Vussem mit seinen folgenden, hörenswerten Liedvorträgen wesentlich bei: 1. Sonntag ist’s, 2. Das Elternhaus, 3. Die Seen im Land der Berge, 4. Amazing Grace, 5. Abend im Gebirge, 6. Trommellied, 7. Engel haben Himmelslieder, und 8. Herbergslied. Unsere Darbietungen wurden mit viel Beifall honoriert, obwohl die enorme Geräuschkulisse sehr störend wirkte. Sie wurde vorwiegend von den Kindern verursacht, die nervös und fieberhaft auf ihren Auftritt warteten. Auch der Appell von Sbr. Alfred Brell an die Eltern, sie sollten doch bitte für etwas mehr Ruhe bei ihren Sprößlingen sorgen, fruchtete nicht. Sie standen schon in den Startlöchern sodaß wir genervt unser Programm beendeten, zum Leidwesen unserer Fans.
Schlagartig fiel die Nervosität von den Kids ab, als sie die mit Playback gesungenen Lieder, die von Cäcilia Sonnenschein einstudiert wurden, bravourös vortrugen. Die Omas und Opas waren stolz auf ihre Enkelkinder und sparten nicht mit Applaus. Der Nikolaus überhäufte sie anschließend zum Dank mit Geschenken. Erwähnenswert ist, daß ein Mädchen eine Weihnachtsgeschichte erzählte, und dabei mit ihrer Mimik und Gestik die Zuhörer in ihren Bann zog. Sie hat sicher die Veranlagung, später mal eine gute Schauspielerin zu werden. Nun kam der mit großer Spannung erwartete Auftritt von Solotrompeter Peter Züll und dessen Kollegen Doris und Mike, die vorwiegend weihnachtliche Lieder aus den Bergen sangen und spielten. Dabei kam auch das Alphorn zum Einsatz.
Gegen 17 Uhr herrschte König Karneval im Saal. Nach dem Einzug der Narren eröffnete Präsident Björn Wassong den Feytaler Fastelovend. Zuerst aber verwöhnten die Tanzgarden die Narrenschar, bis es zum Höhepunkt des Abends kam: die Inthronisation des Damen-Dreigestirns für die neue Session. Man spannte das dicht gedrängte närrische Publikum auf die Folter, um dann das bis dahin gut gehütete Geheimnis um die neuen Tollitäten endlich zu lüften. In der neuen Kampagne regieren nun drei leckere Mädchen aus Eiserfey, die nun namentlich vorgestellt wurden: Prinz Tina I. (Bettina Groß), Bauer Sandra (Harperscheidt) und Jungfrau Andrea (Molitor). Ihr Slogan lautet: „Frauenpower wunderbar, in Eiserfey in diesem Jahr.“
Der nahende Advent und der Beginn der Karnevals-Session liegen bei den Feytaler Jecken eng beieinander. Zuerst wurden die Gäste mit schönen Liedern auf den Advent eingestimmt, und anschließend übernahm dann der Karneval die Regentschaft im Saal der „Römerstube“. So konnten die Verantwortlichen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Samstag, 27. November 2010
Jahresabschlussfeier (JAF) der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH), Kreis Euskirchen im Deutschen Bundeswehrverband
Zu der JAF, die im Casino Mechernich um 15:30 Uhr begann, konnte der Vorsitzende der o. g. Organisation, Peter Kruse, viele Mitglieder und folgende Ehrengäste herzlich begrüßen: Oberst Koltermann mit Gattin, Hauptfeldwebel Roman Reiter mit Gattin, und den Gründungsvater Oberstabsfeldwebel Hermann Borchert mit Gattin. Anschließend verlas Kruse den Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Geschäftsjahr 2010.
Danach hatte der MGV 1892 Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig mit folgenden Liedern, die die Festgäste auf die Vorweihnachtszeit einstimmten, einen erfolgreichen Auftritt: 1. Ist es noch weit nach Bethlehem?, 2. Auf haltet euer Herz bereit, 3. O Freude über Freude, 4. Aus einer schönen Rose, 5. Lasst uns lauschen, 6. Trommellied, und 7. O du fröhliche, welches gemeinsam gesungen wurde. Für diese schönen Darbietungen erhielt unser Chor, der nun schon zum siebten Mal die JAF der ERH mit Liedvorträgen verschönerte, viel Applaus. Nun verabschiedete uns Peter Kruse (nächste Seite im Bild rechts), der ja auch aktives Mitglied in unserer Chorgemeinschaft ist, mit herzlichen Dankesworten für unser Kommen, und er entschuldigte sich dafür, daß er uns in seiner Aufregung als MGV Mechernich vorgestellt hatte.

Im Anschluss fand der Spielenachmittag statt, wobei schöne Preise gewonnen werden konnten. Um 18:30 Uhr wurde die „Schlacht am Kalten Büffet“ eröffnet. Danach wurde noch lange über „Alte Zeiten“ gesprochen. Thema des Tages war aber die Sorge um die Erhaltung des Standortes Mechernich. Das Bieterverfahren zur Privatisierung der Bundeswehr-Logistik ist zwar vom Tisch, aber die Umstrukturierungsabsichten gehen weiter. Das bedeutet auch, daß einige Standorte wegfallen werden. Davon könnte auch das Mechernicher Materialdepot betroffen sein. Auf die Stadt Mechernich sieht man noch viel Arbeit zukommen, um in diesem Wettbewerb bestehen zu können. Denn wenn andere Standorte gleiche Aufgaben günstiger erledigen können, ist Mechernich in Gefahr. Man war sich einig, daß die Kommunalpolitik nun dazu aufgerufen ist, alles dafür zu tun, um Mechernich als Bundeswehrstandort und damit Hunderte von Arbeitsplätzen zu erhalten. Der Rat der Stadt Mechernich mit Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick an der Spitze muß umgehend die Vorteile des Standortes Mechernich hervorheben und entsprechende Signale nach Berlin senden. – Erst spät am Abend ging ein gemütlicher Tag im Casino zu Ende.
Samstag, 4. Dezember 2010
Seniorennachmittag in Vussem
Weil in absehbarer Zeit in Vussem keine Gastronomie mehr zur Verfügung steht, fand der traditionelle Seniorentag jetzt schon zum zweiten Mal in den Räumlichkeiten des Musikvereins statt. Dazu konnte der Bürgervereinsvorsitzende Hans-Hubert Schmidt um 15 Uhr ca. 50 Personen, die das 64. Lebensjahr vollendet haben, begrüßen. Krankheitsbedingt hatten sich einige ältere Herrschaften abgemeldet. Die fleißigen Helferinnen und Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um die Gäste an den festlich gedeckten Tischen zu verwöhnen. Serviert wurden Kaffee und Kuchen, Schnittchen und Getränke aller Art.

Vier Ortsvereine gestalteten das Programm wieder vorweihnachtlich und karnevalistisch, sodass die Senioren an den abwechslungsreichen Darbietungen ihren Spaß an der Freud‘ hatten. Zu den Mitwirkenden gehörte u. a. die Flötengruppe mit Kinderchor unter der Leitung von Resel Feyen. Sie bestach nicht nur mit ihrem Flöten- und Singspiel, sondern auch mit ihrem aus 24 Päckchen bestehenden Adventskalender, den sie in mühevoller Bastelarbeit hergestellt hatte. Beim Auspacken kamen allerlei schöne Sachen zum Vorschein, die man an den Weihnachtsbaum hängen kann: z.B. Engel, Sterne, Spekulatius und Süßigkeiten. Sie wurden anschließend von den Kindern an das ältere Semester mit dem Wunsch für ein frohes Weihnachtsfest verteilt.

Nun betrat das neu inthronisierte Dreigestirn mit Gefolge den Saal. Über das närrische Volk herrschen in dieser Session Prinz Michael I. (Mertes), Bauer Thomas (Hein) und Jungfrau Daniela (Daniel Jumpertz). Alle drei sind Fußballspieler beim TSV Feytal. Mit einem gemeinsam gesungenen Lied stellten sie sich vor und eroberten damit gleich die Herzen der Narrenschar. In Abwesenheit von Präsident Ralf Schumann richtete nun sein Stellvertreter Klaus Altendorf ein paar freundliche Worte an die betagten „Untertanen“.
Mit folgenden Advents- und Weihnachtsliedern sorgte nun der MGV Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig für vorweihnachtliche Stimmung: 1. Ist es noch weit nach Bethlehem? 2. Aus einer schönen Rose, 3. O Freude über Freude, 4. Laßt uns lauschen, und 5. Herbergslied. Obwohl wieder 8 Sänger fehlten, fand unser Auftritt viel Beachtung, und wir wurden mit großem Applaus verabschiedet.


Die Bambinis, die schon aufgeregt auf ihren Auftritt gewartet hatten, erfreuten nun mit einem Urwaldtanz mit Buschtrommeln und dazu passenden Kostümen nicht nur ihre stolzen Eltern und Großeltern. Auch die Jugendtanzgruppe konnte das Publikum von ihren Fähigkeiten überzeugen.
Nach dem Saalausmarsch spielte unter der Stabführung von Hans-Hubert Schmidt der Musikverein Vussem auf und wusste mit seiner gekonnten Spielweise zu gefallen. Annemie Linden, die durch das Programm geführt hatte, bedankte sich am Schluss nochmals bei den Akteuren und wünschte allen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest, sowie ein glückseliges und gesundes neues Jahr 2011.
21. Sonntag, 05.12.2010
Familiengottesdienst zum Barbarafest in Mechernich
Die St-Barbara-Bruderschaft und die Berg- und Hüttenleute feierten heute, am zweiten Adventssonntag, um 10:45 Uhr in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Verbindung mit dem Familiengottesdienst, ihr alljährliches St.-Barbara-Fest. Auch die Bergkapelle (siehe Anhang) war mit von der Partie und verschönerte die Meßfeier mit hörenswerter Blasmusik. An diesem Adventssonntag befaßte sich der Familienmessekreis mit dem Thema „Weihnachten in Rußland“. Ein Gitarrist hatte sich vor die Altarstufen postiert und sang zu seinem Spiel russische Weihnachtslieder. In ihrer Heimatsprache erzählte ein russisches Trachtenmädchen eine Weihnachtsgeschichte. Leider konnten wir kein Wort verstehen, da wir der russischen Sprache nicht mächtig sind.
Auch der MGV Vussem war auf Einladung des Organisten Rainer Pütz gekommen, um die Gläubigen mit zwei altrussischen Kirchengesängen, die aber in Deutsch vorgetragen wurden, zu erfreuen. Vor der Messe hatte Chorleiter Heinz Sistig noch eine Ansingprobe angeordnet. Das war gut so, denn am Anfang waren doch einige gravierende Unstimmigkeiten in den einzelnen Stimmsätzen zu hören gewesen, die nun ausgebügelt werden konnten. Außerdem fehlten wieder acht Sänger. Großes Lob muß man daher den Sangesbrüdern aus Einruhr aussprechen, die trotz starker Schneeverwehungen erschienen waren. – Als erstes Lied brachten wir feierlich und ausdrucksstark „Dir singen wir“ zum Vortrag. Zum Sanctus kam dann ruhig und fließend „Heilig“ zu Gehör. Beide Lieder wurden von Quirin Rische arrangiert. Heinz Sistig, der anfangs verständlicherweise sehr skeptisch war, und auch Rainer Pütz, der sich in den 1. Baß eingereiht hatte, waren dennoch mit unseren Leistungen sehr zufrieden.
Die Pastoralreferentin Helgard Hören, die unseren Pfarrer während seiner schweren Erkrankung bestens unterstützt hatte, brachte es auf den Punkt, indem sie sagte: „Der Adventskranz mit seinen vier leuchtenden Kerzen soll uns an jedem Adventssonntag immer wieder neu daran erinnern, daß mit der Geburt Jesu Licht in die Dunkelheit der Welt gebracht wurde.“ Am Schluß der Meßfeier bedankte sich Pfarrer Pühringer bei allen Akteuren, die zu der schönen Gestaltung des Gottesdienstes beigetragen haben. Die vielen Kirchenbesucher spendeten daraufhin langanhaltenden Applaus.
Anschließend pilgerten die Mitglieder der St. Barbara-Bruderschaft und der Berg- und Hüttenleute mit den Fahnenabordnungen zur St. Barbara-Kapelle, um dort ihrer verstorbenen Kameraden zu gedenken. Die heilige Barbara ist ja bekanntlich die Schutzpatronin der Bergleute und somit auch der beiden Vereine. Peter Kronenberg, Vorsitzender der Bruderschaft, appellierte an die jungen Leute, die Bergbautradition in Mechernich hochzuhalten. Befürchtungen, daß irgendwann die zwei Gemeinschaften, die sich dieses Ziel auf die Fahne geschrieben haben, ihre Aktivitäten wegen Nachwuchsmangel einstellen müßten, bereite ihm große Sorgen. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ beendete die Bergkapelle die Gedenkfeier. Im „Gardestüffje“ wurde danach weiter gefeiert und zahlreiche Jubilare geehrt.
Anhang: Historisches Foto der Bergkapelle Mechernich 1955

Sonntag, 19. Dezember 2010
Gemeinschaftskonzert im Kurhaus Gemünd

Unter dem Motto „Kommt, singt mit den Heimatchören zur Weihnachtszeit“ veranstaltete der Kreischorverband Euskirchen ein vorweihnachtliches Gemeinschaftskonzert um 17 Uhr im Kursaal Gemünd. Insgesamt waren etwa 150 Sängerinnen und Sänger aus 6 Mitgliedschören des KCV erschienen, um die Zuhörer auf die bevorstehenden Festtage einzustimmen. Wegen der widrigen Wetterverhältnisse – starker Schneefall, eisige Temperaturen und spiegelglatte Straßen – blieben viele Plätze leer.
Auch die Akteure mussten sich mühsam mit ihren Fahrzeugen durch nicht geräumte Straßen zum Veranstaltungsort vorkämpfen. Die Besucher, die trotz des Schneetreibens gekommen waren, wurden belohnt mit hochkarätigem Chorgesang. Gabriele Heis , die Vorsitzende des KCV, begrüßte die Anwesenden, entschuldigte die halbstündige Verspätung, und forderte mit launigen Worten und ihrer unkomplizierten Art auf, in den letzten Tagen vor Weihnachten Hektik und Stress zu vergessen, wozu das Konzert auch beitragen sollte. Sie wünschte allen „Viel Vergnügen“ und führte anschließend gekonnt durch das Programm.

Den Anfang machte nun der
1.) MGV Dahlem unter der Ltg. Von Paul F. Irmen, der die Sänger am Flügel begleitete. Die von Irmen selbst komponierten Lieder wurden in Eifeler Platt vorgetragen und sorgten für Belustigung. Altbekanntes brachte nun der
2.) Sängerkreis Euskirchen unter dem Dirigat von Eva-Maria Wery zur Aufführung.
Als 3.) im Bunde war der MGV 1892 Vussem angetreten. Mit nur 18 Sängern (10 fehlten) bewies er aber, dass man auch mit einer stark dezimierten Mannschaft einen guten, harmonischen Chorklang erzeugen kann. Es muss nur die richtige und ausgewogene Besetzung sein. Die Kölnische Rundschau schrieb dazu: „Mit sonoren*, kräftigen Stimmen überzeugten die Männer des MGV Vussem unter der Regie von Heinz Sistig.“ [*sonor, lat.= klangvoll, volltönend]. Unsererseits gelangten folgende Beiträge zu Gehör: 1. Aus einer schönen Rose; aus Oberbayern, Bearbtg: Schwanninger/Niederhauser, 2. ’s ist heil’ge Nacht, von Gerhard Wind (Erstaufführung), 3. Laßt uns lauschen, heilige Engel: eine alte Weise aus dem 19. Jhdt., 4. Weihnachtsglocken, von Hermann Sonnet, Text: Franz Mäding.


Gabriele Heis, die uns ja schon öfter bei Veranstaltungen begutachtet hat, sagte anschließend: „Schade, dass eure Vorträge schon zu Ende sind. Ich hätte euch gerne noch weiter zugehört, aber die 4.) Singgemeinschaft Schleidener Tal wartet unter der Leitung von Wolfgang Gerhards schon ungeduldig auf ihren Einsatz, um sich als gemischter Chor zu präsentieren.“ Die Sänger des 5.) MGV Gemünd erfreuten mit ihrem musikalischen Leiter Chordirektor Heinz Ströder nun das aufmerksame Publikum u. a. mit einem Gospel-Medley, das er am Flügel begleitete, während seine Ehefrau Gabi dirigierte. Einen wahren Ohrenschmaus bot nun der Auftritt des 6.) Kammerchores Schleiden, ebenfalls von Heinz Ströder geleitet, mit anspruchsvollen Interpretationen weihnachtlichen Chorgesangs. Es war ein Genuss zuzuhören.
Zwischen den Auftritten der Chöre waren die Konzertbesucher eingeladen, unter dem Dirigat von Kreischorleiter Volker Prinz, der auch die Gesamtleitung inne hatte, bekannte Weihnachtslieder mitzusingen. Am Schluß der schönen Veranstaltung bat die Vorsitzende alle Chorleiter auf die Bühne und überreichte jedem als Dankeschön einen bunten Blumenstrauß. Sie wies noch darauf hin, dass alle Mitgliedschöre mehr oder minder große Nachwuchssorgen plagen. Freuen würde es sie, wenn unser Konzert zum „Selbst-Singen“ angeregt hätte, denn sie wäre überzeugt, das Singen Freude macht und Singen im Chor am schönsten ist. Wenn jemand Lust am Singen gefunden hat, würde sie gerne behilflich sein, einen Chor in der Nähe zu finden. Allen Akteuren und Konzertbesuchern wünschte sie ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest, ein gesundes, glückliches neues Jahr, sowie einen unfallfreien Nachhauseweg.
Das erste Weihnachtskonzert des KCV in Gemünd fand viel Anklang und anerkennenden Beifall, obwohl von den 25 Mitgliedschören nur 6 mitgewirkt haben. Das muss sich in Zukunft ändern!
Mittwoch, 29. Dezember 2010
Jahresabschlussfeier (JAF) des MGV 1892 Vussem.

An der Schwelle des neuen Jahres konnte unser Vorsitzender Willi Schütt immerhin 23 von 28 aktiven Sängern und unseren „Hoffotografen“ Albert Wielspütz, der auch die Geschehnisse des heutigen Abends mit der Kamera festhielt, in unserem Proberaum im Pfarrheim zur JAF herzlich willkommen heißen. Nachdem er unserem Chorleiter Heinz Sistig, dessen Stellvertreter Udo Greuel und den Brüdern Michael und Albert Wielspütz für ihre vorbildlich geleistete Arbeit gedankt hatte, überreichte er ihnen als Anerkennung eine kleine Aufwandsentschädigung.

Willi Schütt vergaß aber auch nicht dem Vorstand zu danken und jene Sänger zu loben, die immer zur Stelle sind. Udo Greuel entschuldigte sich dafür, daß er in letzter Zeit die Proben und Veranstaltungen vernachlässigen musste, weil er viel um die Ohren hatte.

Das soll sich aber in Zukunft im positiven Sinne ändern. Ferner berichtete der Vorsitzende, dass unser Sbr. Dieter Falter die Bypass-Operation gut überstanden hat und sich zur Zeit in der Reha-Klinik in Marmagen aufhält. Er teilte auch mit, daß in diesem Jahr beim Verkauf von Getränken ein Überschuss von 615 € erwirtschaftet wurde. Organist Rainer Pütz hatte als Dankeschön für unsere Mitwirkung bei der Messfeier in Mechernich eine Flasche Obstler spendiert. Da Sbr. Bernhard Mießeler gestern, am Tag der „Unschuldigen Kinder“ seinen 77. Geburtstag gefeiert hatte, wurde ihm zur Ehre nachträglich mit dem Lied „Alles Schöne alles Gute für dein neues Lebensjahr“ gratuliert. Zur Zeit hat Bernhard sich eine Auszeit genommen, um seine kranke Frau zu pflegen.

Nun wurde erwartungsvoll das warme Büffet eröffnet, das aus Rosenkohl, Salzkartoffeln, Rippchen, Mettwurst und Pudding bestand. Es wurde wieder von der Mechernicher Metzgerei Hostel geliefert. Erfreulich gesittet ging es diesmal beim Essenfassen zu.
Außer ein paar kleinen Remplern und Schubsern, die lediglich zur Folge hatten, daß ein Sbr. seinem Vordermann den Inhalt seines völlig überladenen Tellers in den Rücken klatschte, und der daraufhin vor lauter Schreck seinen Teller fallen ließ, war nichts Ernsthaftes geschehen. Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Wolfgang Schulz hatte mit den Sangesbrüdern Alfred Brell und Hans Höller einige Sketche einstudiert, die für viel Gelächter und gute Laune sorgten. Zuerst aber verlas Wolfgang ein paar lustige Verhaltensregeln für die JAF. Mit der Überschrift „Die Wahrheit über die Entstehung der zehn Gebote“ begann der erste Sketch. Die Darsteller waren Alfred Brell (Gottvater) und Wolfgang Schulz (Moses). Die Geschichte erzählte Hans Höller folgendermaßen: In den Höhlen bei Jerusalem ist vor ein paar Jahren eine Geschichtsrolle mit der wahren Entstehung der 10 Gebote aufgetaucht. Man hat von allen Seiten versucht, die Veröffentlichung zu verhindern, doch vergeblich. Erinnern wir uns nochmal daran, wie es im Alten Testament heißt: . . . und Moses stieg auf den Berg Sinai, um Gottvater zu treffen, der ihm die 10 Gebote verkünden wollte. Aber Moses, der noch einen Brummschädel vom Fest der Beschneidung seines Sohnes Samuel hatte, wollte von alledem nichts wissen und hatte bei jedem Gebot etwas zu meckern. Das rief den Zorn des Herrn hervor indem er sagte: „Moses, noch ein Wort, und ich schicke dich und dein Volk 40 Jahre in die Wüste!“ Seitdem wurden die 10 Gebote bei vielen Regionen wortwörtlich genommen, teilweise aber auch in abgewandelter Form, wie z. B. bei den Kölnern: Et es wie et es, et küt wie et küt, et hät noch immer jot jejange. Wat fott es es fott, denn et bliev nix wie et wor. Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet. Wat wells de maache? Maach et jot, ävver nit zo off. Wat soll der Käu? Drinks de ene met? Do laachs de dich kapott!

Der zweite Sketch handelte von einem arbeitslosen Wohnungs-suchenden (Hans Höller), der bei einem Mann vom Wohnungsamt (Wolfgang Schulz) vorspricht, der nebenberuflich noch Möbelspediteur ist.
Dieser versuchte nun Hans weiszumachen, daß, wenn er mehrmals umzieht, eine Chance hat, eine feste Wohnung zu bekommen. Natürlich zum Vorteil des Spediteurs, versteht sich.

„Nichts geht über ein gutes Lokal“, so hieß der dritte Sketch. Die Hauptrolle als grantiger Oberkellner war Wolfgang Schulz wie auf den Leib geschnitten. In diesem Stück konnte man erleben, mit welcher Intensität er mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten zu Werke ging. Die Gäste hatten nichts zu lachen. Seine rüpelhafte Art veranlasste sie, immer wieder klein beizugeben. Auf Fragen hatte er stets eine Ausrede parat. Die Handlung beginnt folgendermaßen: Gast Alfred möchte etwas zu essen beim Kellner bestellen. Ober (Wolfgang): „Sie sehen doch, daß ich beschäftigt bin“, und er schlägt mit dem Serviertuch nach den Fliegen. Alfred: „Sind diese lästigen Fliegen immer in diesem Lokal?“ Wolfgang: „Nein, nicht immer, nur bei den Mahlzeiten. Die übrige Zeit sitzen sie brav auf der Toilette.“ Nach allem Hin und Her bestellt Alfred eine Suppe, die ihm vom Ober empfohlen wurde. – Der zweite Gast Hans beschwert sich, daß er nicht bedient wird. Auf Anraten des Obers bestellt er Fisch. – Mittlerweile bekommt Alfred sein Süppchen serviert, in dem Wolfgang seinen Daumen hat. „Nehmen Sie sofort ihren Finger aus meiner Suppe! Da schwimmt ja auch ein Käfer drin!“ ruft Alfred erzürnt. Aber Wolfgang ist ganz begeistert: „Wahrhaftig ein Glückskäferchen, und wie der strampelt, der kleine Racker! Wollen wir wetten, daß er den Tellerrand erreicht?“ Alfred: „Nehmen Sie sofort die Suppe wieder mit, die esse ich nicht!“ Wolfgang: „Warum denn nicht? Die ist doch schön kräftig! Nur wegen dem kleinen Käfer? Sie sind aber pingelig!“ und schnippt mit dem Finger den Käfer aus der Suppe. Alfred: „Ich kann die Suppe nicht essen, weil ich keinen Löffel habe. Wolfgang nimmt daraufhin aus seiner Rocktasche einen Löffel, haucht diesen an und putzt ihn am Rocksaum sauber. Alfred: „Jetzt schlägt’s aber 13!“ Wolfgang: „Bedaure, daß ich widerspreche; es ist erst halb!“ – Danach serviert der Ober dem zweiten Gast einen kleinen Fisch mit zwei Kartoffeln. Hans: „Der ist aber sehr klein! Pfui, wie kann ein kleiner Fisch so stinken?“ Wolfgang: „Ich will Ihnen mal etwas sagen: Wenn Sie als Leiche so lange in der Sonne gelegen hätten wie der Fisch, würden Sie auch nicht nach Rosen duften. Stellen Sie sich nicht so an!“ Hans: „Ich bin empört! Ihr Benehmen ist unmöglich. Bringen Sie mir bitte das Beschwerdebuch!“ Wolfgang: „Das geht nicht. Das ist voll.“ Hans: „Dann möchte ich den Wirt sprechen.“ Wolfgang: „Geht auch nicht, der ist auch voll.“ Hans: „Sagen Sie mal, sind Sie nur frech oder auch dumm?“ Wolfgang: „Beides, ich muß mich doch meinen Gästen anpassen!“ – Alfred ruft nun nach dem Ober und verlangt Salz und Pfeffer. Wolfgang: „Kein Problem!“ Er greift in seine linke Hosentasche und streut Salz in die Suppe. Aus der
rechten Rocktasche holt er Pfeffer und streut ihn zusätzlich in die Suppe. Da ruft Hans, der alles beobachtet hat, seinem Tischnachbarn zu: „Verlangen Sie um Gottes Willen keinen Senf!“




Das war nur ein kleiner Ausschnitt der schönen Vorträge. Nachdem sich die Lachmuskeln wieder entspannt hatten, wurde mit dem „Wichteln“ begonnen. Jeder, der eine Sechs gewürfelt hatte, durfte sich ein Geschenk aussuchen. So war sichergestellt, daß man nicht sein eigenes mit nach Hause nahm.
Bevor die harmonisch und kameradschaftlich verlaufene JAF zu Ende ging, wurde noch die mit großer Spannung erwartete Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ verteilt..
Sonntag, 9. Januar 2011
Geburtstagsständchen für Frau Klara Feyen (80), geb. Mießeler

Heute, genau auf den Tag, konnte Klara Feyen, die gebürtig aus Eiserfey stammt, ihren 80. Geburtstag in der Vollemer Gaststätte „Kronenberg“ mit ihrer Familie und vielen Gästen feiern. Auf Initiative von Sbr. Hans Klinkhammer, dessen Mutter Margarete eine Schwester von Klara ist, war der MGV 1892 Vussem gerne gekommen, um der Jubilarin mit folgenden Liedern zu gratulieren:
1. Alles Schöne, alles Gute für dein neues Lebensjahr, 2. Abendrot (Oh wie schön ist Deine Welt), 3. Sonntag ist’s, 4. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Heinz Sistig, 5. Schifferlied, 6. Wir kamen einst von Piemont, und 7. Amazing Grace (Abschiedslied).

Zwischendurch hatte der Vorsitzende mit einem Blumenstrauß gratuliert. Trotz der Unachtsamkeit einiger Sänger im Baß bei der Tonangabe vom „Schifferlied“ erhielten wir für diese Gesangsdarbietungen viel Applaus. Man sah es der Jubilarin an, daß die Freude über unseren Überraschungsauftritt sehr groß war. Nachdem sie sich für unser Kommen herzlich bedankt hatte, lud sie uns ein, an der Theke noch einen auf ihr Wohl zu trinken. Diese Einladung wurde von den Sängern gerne angenommen.
Rückblick:
In jener Zeit, als das Geburtstagskind 1931 geboren wurde, verschärfte Reichskanzler Brünning die Wirtschaftskrise durch seine Deflationspolitik (starke Einschränkung des Geldumlaufs ohne entsprechende Verringerung der Produktion). Die Zahl der Arbeitslosen stieg in Deutschland auf 5,5 Mio. In unserer Region machte sich das wie folgt bemerkbar: Die hiesige „Rheinische Bohrmaschinenfabrik Neuhütte“, Inh. Peter Girards sen., stellte vorläufig ihren Betrieb ein. Die „Gewerkschaft Mechernicher Werke“ (Bleibergwerk) entließ 250 Mitarbeiter. Betroffen waren viele Familien, die nun in Armut leben mußten. Zur damaligen Zeit gab es so gut wie keine Verhütungsmittel. Sie wurden von der Kirche auch nicht erlaubt. Und so war es üblich, viele Kinder in die Welt zu setzen, obwohl man nicht viel zum Leben hatte. Klara Mießeler hat das am eigenen Leib erfahren. Sie wuchs mit acht Geschwistern auf. Ein kleiner Bruder kam bei einem Autounfall ums Leben. Als der Vater auch noch bei einem Grubenunglück „Op Spandau“ plötzlich verstarb, wurde die Not noch größer. Aber trotz vieler Entbehrungen gelang es der Mutter, ihre Kinder großzuziehen. Klara Mießeler heiratete später Willi Feyen und gebar ihm drei Kinder. Willi, der allzu früh verstarb, war ein gefürchteter, aber fairer Verteidiger der damaligen TuS Eiserfey.
Montag, 17. Januar 2011
Überraschungsständchen für unseren Sbr. Dieter Falter aus Einruhr
Auf Veranlassung unseres Sbr. Conny Kriescher waren 20 Sänger des MGV 1892 Vussem nach Marmagen zur Reha-Klinik gekommen, um unserem Sbr. Dieter Falter ein Genesungsständchen mit allen Glückwünschen zu bringen. Im Aufenthaltsraum vor dem „Kleinen Saal“ hatten wir Aufstellung genommen. Inzwischen suchte Conny im 5. Stock Dieter auf, und bat ihn hinunterzugehen, denn es wäre Besuch da. Als er uns sah, brach Dieter in Freudentränen aus und war zunächst sprachlos. Diese Überraschung war uns sehr geglückt.

Nachdem alle Sänger den Rehabilitanden herzlich begrüßt und umarmt hatten, begannen wir unser Ständchen mit dem Lied:
1. Abend im Gebirge. Nach diesem Vortrag erschienen immer mehr neugierig gewordene Patienten teilweise auf Krücken oder in Rollstühlen und fragten nach, was denn der Anlaß für unser plötzliches Auftreten sei. In Abwesenheit der beiden Vorsitzenden antwortete unser Notenwart Alfred Brell: „Unser aktives Mitglied Dieter Falter verbringt hier einen vierwöchigen Reha-Aufenthalt, und wir wollen ihn mit unserem Gesang etwas aufmuntern, damit er schnellstens wieder gesund wird, weil wir ihn dringend brauchen. Der MGV Vussem ist etwa 15 km entfernt von hier im Mechernicher Stadtteil mit knapp 900 Einwohnern beheimatet.“

Unser Chorleiter Heinz Sistig forderte nun Dieter (2. v. l.) auf, die nächsten Lieder mitzusingen, was dieser auch sichtlich erfreut tat, obwohl es für ihn nach der Bypass-Operation noch sehr anstrengend war: 2. Wir wollen zu Land ausfahren, 3. Heia Safari, 4. Lieder, die von Herzen kommen,, 5. Wir kamen einst von Piemont, und 6. Amazing Grace. Nachdem der brausende Beifall der Zuhörer verhallt war, bedankte sich der Rekonvaleszent für diese tolle Überraschung. Unsere Marketenderin Ruth Bernitt hatte inzwischen eine Runde Pils organisiert, die nun auf die baldige Genesung von Dieter Falter getrunken wurde.
Dieter hatte sich in letzter Zeit nicht wohl gefühlt. Im Eschweiler Krankenhaus wurde bei der Untersuchung eine lebensbedrohliche Situation diagnostiziert, und man flog ihn per Hubschrauber zum Aachener Klinikum. Dort wurde durch die Operation ein Infarkt verhindert.
Er hatte einen guten Schutzengel, denn er hätte jederzeit tot umfallen können. Nun ist er, Gott sei Dank, wieder auf dem Wege der Besserung. Er selbst ist sehr zuversichtlich und meinte zum Abschied, daß er vielleicht in zwei, drei Wochen wieder zu den Gesangsproben erscheinen könne, worauf er sich jetzt schon sehr freue. Am liebsten wäre er wohl mit uns gefahren, denn anschließend gab es im Vussemer Pfarrheim etwas zu feiern (siehe nächsten Bericht).
Montag, 17. Januar 2011
Geburtstagsfeier mit unserem Sbr. Franz-Hubert Hamacher (70) aus Eiserfey

Am Neujahrstag, dem 1.1.2011 hatte der Jubilar ausgiebig mit den engsten Familienangehörigen seinen 70. Geburtstag gefeiert. Wegen einiger Krankheitsfälle im Bekannten- und Freundeskreis musste die geplante große Geburtstagsfete auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Aber heute wollte Hubert unbedingt separat mit den Sangesbrüdern seinen runden Geburtstag bei einem Umtrunk mit Imbiss feiern.
Zu diesem Zweck hatte der Chor nach der Rückkehr aus der Reha-Klinik Marmagen Position im Proberaum bezogen, um dem 70jährigen mit den Liedern 1. Zum Geburtstag viel Glück, 2. Das Schifferlied und 3. Das Bläck-Fööss-Lied „He deit et wieh, on do deit et wieh“ aufzuwarten.
Gleichzeitig wurde Sbr. Franz-Josef Sebastian einbezogen, der Silvester 73 Jahre alt geworden war. Auch Sbr. Klaus Bernitt hatte Silvester seinen 57. Geburtstag gefeiert, konnte hier aber nicht anwesend sein, weil er z. Zt. In Bad Mergentheim zur Kur ist.

Nach der Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren 1. Schriftführer bedankte sich Hubert Hamacher für die ihm zu teil gewordene Ehre. Im Foyer stand eine leckere Gulaschsuppe zum Verzehr bereit. Dazu wünschte der Jubilar „Guten Appetit“. Obwohl genug Suppe für jedermann vorhanden war, herrschte nun am Gulaschkessel Hochbetrieb. Jeder wollte der erste sein. Zum Glück gab es auch dieses Mal keine Verletzten zu beklagen. Für die Dessert-Liebhaber hatte Huberts Frau Irmgard extra köstlichen Karamell- und Schokopudding zubereitet. Zum Nachspülen gab es reichlich Kölsch vom Faß, das ja bekanntlich an der Theke am besten schmeckt. Es wurde noch lange „de Schnöss jeschwaat“, ehe ein gemütlicher Abend zur späten Stunde zu Ende ging.
Auszüge aus der Weltchronik und der Biographie von Sbr. Hubert Hamacher:
Als Sohn der christlichen Eheleute Johann Hamacher und Klara, geb. Gülden, erblickte Franz-Hubert (Rufname Hubert) am Neujahrstag, dem 1.1.1941 das Licht der Welt. Es ist eine schwere Zeit, in der er mit drei Geschwistern (Marianne, Michael und Willi) großgezogen wird, denn der Zweite Weltkrieg ist im vollen Gange und bringt Tod, Elend und Hungersnot über die Menschen.
Der deutsch-englische Luftkrieg verschärft sich zusehends. Die ersten Vernichtungslager für Juden werden errichtet, und man zwingt diese, den Judenstern zu tragen. Deutschland greift auf dem Balkan an. Jugoslawien und Griechenland werden besetzt. Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion beginnt am 22.6.1941 und bleibt im Dezember vor Moskau stecken. Der U-Boot-Krieg erreicht seinen Höhepunkt. In einem Überraschungsangriff vernichtet Japan in Pearl Harbour (Hawaii) Teile der Pazifik-Flotte der USA. Daraufhin erklären die USA und Großbritannien Japan den Krieg. Präsident Roosevelt befiehlt die Bekämpfung der deutschen U-Boote durch die US-Marine und löst dadurch die Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die USA am 11.12.1941 aus. – Am 7./8. Mai 1945 kapituliert Deutschland bedingungslos. Doch vorher hatte sich der Kriegsverbrecher Adolf Hitler das Leben genommen.

Trotz vieler Entbehrungen wächst Hubert Hamacher zu einem aufgeweckten Kerlchen heran und besucht von 1947-1955 die Katholische Volksschule in Eiserfey, Nun beginnt der Ernst des Lebens, indem er eine Lehre als Bohrwerksdreher bei der Werkzeugmaschinenfabrik O. Dörries in Vussem beginnt.
Die anschließende Gesellenprüfung besteht er 1958 mit gutem Erfolg. 1962 wird er zum Wehrdienst bei der Bundeswehr eingezogen. Im Standort Koblenz wird er zum Panzergrenadier ausgebildet. Nach 18 Monaten verläßt er die Bundeswehr als Stabsunteroffizier der Reserve. Inzwischen hatte er seine Braut Irmgard Stollenwerk aus Kallmuth am 27.4.1962 standesamtlich geheiratet. Die Kirchliche Trauung fand am 4.9.1963 statt. Nach und nach vergrößerten die beiden mit drei Kindern ihre Familie.
Nach der Bundeswehrzeit wurde er wieder als Bohrwerksdreher bei seiner Lehrfirma eingestellt. 1967 wählten ihn seine Arbeitskollegen in den gewerkschaftlich organisierten Betriebsrat. Dieses Amt bekleidete er bis zu seiner Beförderung zum Werkstattmeister in der mechanischen Abteilung im Jahre 1978. Diesen verantwortungsvollen und stressigen Beruf übte er bis zum wohlverdienten Ruhestand im Jahre 2001 aus.
Nun hat er Zeit, sich liebevoll um seine drei Enkelkinder zu kümmern, die ihn ganz schön auf Trab halten. Aber er hat auch noch andere Aufgaben zu erfüllen. Z. B. ist es ihm ein Herzensbedürfnis im Sinne seines christlichen Glaubens Verantwortung zu tragen. Darin ist er Vorbild, denn seit 17 Jahren ist er im Pfarrgemeinderat und seit 12 Jahren im Kirchenvorstand tätig. Seit dem 24.4.2001, also seit fast 10 Jahren ist er aktives Mitglied und „brummt“ seitdem die zweite Baßstimme.
Lieber Hubert!
Willkommen im Club der „Gruftis“! Vor allem,
soll es Dir in unserem Club gefallen.
Die guten Jahre sind zwar vorbei,
doch kommen jetzt die „fetten“ an die Reih‘.
Sei nicht traurig, reiß Dich zusammen, Mann,
denn mit 70 fängt das Leben doch erst an.
Auch mit der Liebe ist noch lange nicht Schluss,
es geht nicht mehr so schnell, doch mit viel mehr Genuss.
Drum lebe glücklich, lebe heiter,
lebe in Gesundheit fröhlich weiter.
Darauf will ich mein Glas erheben
Und wünsche Dir noch ein langes Leben!
Michelangelo
Montag, 14. Februar 2011
Chorleiterwechsel beim MGV 1892 Vussem.


Nicht nur in der Fußball-Bundesliga gab es in letzter Zeit fliegende Trainerwechsel. Auch beim MGV Vussem wurde einvernehmlich ein Trainer- bzw. Chorleiteraustausch vorgenommen. Das hatte der bisherige Dirigent Heinz Sistig aber schon vor über einem Jahr angekündigt. Nach 20jähriger Chorleitertätigkeit wollte er einmal etwas anderes machen und dem Chor die Chance geben, durch einen neuen Dirigenten neue Impulse zu setzen, um den Fortbestand des MGV zu wahren. Er selbst möchte wieder gern im 1. Tenor aktiv werden.
Gerhard Half, 2. Tenor im MGV Mechernich, hatte vom dortigen, aus Vussem stammenden 2. Vorsitzenden Walter Wolfgarten erfahren, daß der MGV Vussem einen neuen Dirigenten sucht. Bei einer „Schnupperprobe“ am 7.2.2011 stellte Gerhard fest, daß ihm die Chorliteratur zusagte und die Sänger ihm auf Anhieb sympathisch waren. Das beruhte natürlich auf Gegenseitigkeit. Heinz Sistig bestätigte ebenfalls, daß sein erster Eindruck von Gerhard Half gut war. Dieser müsse aber das Potential und das Alter der Sänger berücksichtigen. Er würde einen Versuch mit ihm befürworten.
Am 14.2.2011 fand dann die erste Chorprobe mit dem neuen Dirigenten Gerhard Half statt. Er legt großen Wert auf Stimmbildung, Aussprache und Atemtechnik. Zungenbrecher wie: „Meine Mume Neumann nahm in Memmingen eine Menge neuer Meinungen an“, sind an der Tagesordnung. Für uns Sänger ist das zum großen Teil Neuland, und wir müssen uns erst einmal an die neue Methode gewöhnen.
Nach der Chorprobe setzten sich die anwesenden Vorstandsmitglieder mit den beiden Dirigenten zusammen, um die künftige Kooperation zu erörtern. Auszüge aus dem Protokoll: 1. Gerhard Half möchte mit uns zusammenarbeiten. Der Vorstand erwiderte diesen Wunsch. 2. Ein schriftlicher Vertrag wird von ihm nicht gewünscht. 3. Das Honorar von €40 pro Probenabend, inklusive der Auftritte, gilt als vereinbart. Das Honorar soll vierteljährlich gezahlt werden. 4. Vorsitzender Willi Schütt hat Herrn Half bereits feststehende Termine mitgeteilt. 5. Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Chores sollen so sein, daß kein Sänger, der sich bemüht, überfordert wird. Allerdings wird die Einsatzbereitschaft jedes einzelnen erwartet.
Lieber Heinz!
Zu unserem Bedauern hast Du vor einiger Zeit den Entschluss gefasst, die Chorleitertätigkeit an den Nagel zu hängen. Wir haben diese Entscheidung wehmütig akzeptiert und respektiert, zumal Du uns ja als aktiver Sänger Gott sei Dank erhalten bleibst. Deine Arbeit als musikalischer Leiter war nicht nur erfolgreich, sondern auch ein Glücksfall für uns Sänger. Mit großer Begeisterung, Leidenschaft und Pflichterfüllung hast Du das Amt als Dirigent ausgeübt und mit großer Geduld uns Sängern den Chorgesang beispielhaft vermittelt. Wir schulden Dir Dank dafür. Bei Gutachtersingen und anderen offiziellen Veranstaltungen der Sängerkreise Schleiden und Euskirchen haben wir, dank Deiner Hilfe, stets gut abgeschnitten und uns so, auch durch unser diszipliniertes Auftreten einen guten Ruf erworben. Dein Bestreben war immer darauf ausgerichtet, den Sangesbrüdern in allen Situationen ein guter Ratgeber zu sein. Mit den besten Wünschen für die Zukunft und Deinen verdienten Vorruhestand danken wir nochmals für die vorbildlich geleistete Arbeit im MGV!
Lieber Gerhard!
Willkommen in unserer Chorgemeinschaft. Ich erlaube mir, Dir im Namen des MGV 1892 Vussem für Deine Tätigkeit als Chorleiter alles Gute, Ausdauer und viel Erfolg zu wünschen. Vor allem wünschen wir uns, daß es Dir gelingen möge, Dein musikalisches Wissen und Können zum Wohle und Nutzen des MGV einzusetzen, damit der Aufwärtstrend unseres Vereins nicht ins Stocken gerät.
Nachtrag:
Der MGV 1863 Mechernich warb kürzlich mit einer Postwurfsendung um neue Sänger unter dem Slogan: „Singen im Chor macht Freu(n)de und ist im Chor am schönsten. Sing mit, wenn Du ein Mann bist!“ Weiter stand dort zu lesen: „Sollte Ihnen der Chor in Mechernich, aus welchen Gründen auch immer, nicht zusagen, dann fragen Sie doch einmal in Vussem nach. Dort gibt es auch einen MGV.“ Ich fand es jedenfalls bemerkenswert, daß Walter Wolfgarten an uns gedacht hat. Durch Mundpropaganda der Einruhrer Sangesbrüder ist erfreulicherweise ein neuer Sänger zu uns gekommen. Es ist Ernst-Otto Offermann aus Simmerath, geb. am 7.9.1939. Eintritt: 21.2.2011. Einstand: 11.4.2011. Bewundernswert ist, daß er die Strapazen dieses weiten Weges auf sich nimmt, um die Proben pünktlich zu besuchen. Herzlich willkommen in unserer Singgemeinschaft!
Sonntag, 27. März 2011
Ständchen zum 100. Geburtstag von Barbara Gülden, geb. Esser.

Die ehemalige, langjährige Vussemer Bürgerin feierte heute genau auf den Tag im Kreise ihrer Lieben – man höre und staune – ihren 100. Geburtstag! Die Festivitäten fanden in dem italienischen „Ristorante La Sirena“ in Stadtkyll statt.
Die 5 Kinder von Barbara Gülden, 2 Mädchen und 3 Jungen, die alle in Vussem geboren sind, hatten ihr ein schönes Fest ausgerichtet und dafür keine Kosten und Mühen gescheut. Mit dem MGV 1892 Vussem wurde vereinbart, daß dieser zu dem außergewöhnlichen Fest der Jubilarin mit einem Überraschungsständchen aufwarten sollte.
Zu diesem Zweck war ein Bus des Regionalverkehrs Köln gechartert worden, der von Sbr. Klaus Bernitt gesteuert wurde. Die Abfahrt erfolgte um 12:30 Uhr vom ehemaligen Schulhof in Vussem. Nachdem die Sänger aus Eiserfey „aufgelesen“ wurden ging es weiter über die A1 bis Blankenheim und über die B51 nach Stadtkyll. Schon nach 45 Minuten waren wir am Ziel.
Viel zu früh, wie sich schnell herausstellte. Denn die Festgäste hatten gerade mit dem Mittagsmahl begonnen. Hans-Peter Gülden, der jüngste Sohn der Jubilarin, bat uns nach der herzlichen Begrüßung, im Schankraum Platz zu nehmen. Bei der Bestellung achtete unser neuer Chorleiter Gerhard Half, der heute sein Debüt gab, akribisch darauf, daß nicht zu viele alkoholische Getränke vor dem Auftritt zu sich genommen wurden.


Gegen 14 Uhr war es dann soweit. Begonnen wurde mit dem (1.) Geburtstagsständchen. Danach erfolgte die Gratulation durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt. Er überreichte der Jubilarin ein Körbchen mit Frühlingsblumen. Es folgten die Lieder 2. Das Elternhaus, 3. Zeit ist ein Geschenk, 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 5. Wir kamen einst von Piemont, und 6. Das schottische Abschiedslied Amazing Grace. Für diese Darbietungen gab es nicht nur viel Applaus, sondern jeder Sänger nebst Dirigent bekam je eine Flasche Rot – und Weißwein geschenkt. Der stammte aus Ungarn, wo Hans-Peter Gülden jetzt beheimatet ist und dort u. a. einen Weinberg bewirtschaftet. Das Etikett zierte das Konterfei von „Queen Mum“, wie Barbara Gülden zärtlich genannt wird.

Die 100jährige Jubilarin war über unser Erscheinen sehr überrascht und über unsere Vorträge sehr erfreut. Einige Sänger kannte sie noch und hielt mit ihnen ein Schwätzchen. Man war erstaunt über ihre geistige Beweglichkeit in diesem hohen Alter. Sie interessiert sich nicht nur für die Ereignisse im Dorfleben,
sondern führt auch täglich lebhafte Gespräche mit ihrer ältesten Tochter Marlene über das, was sie aus Zeitung, Radio und Fernsehen erfahren hat. Vieles, was andere Leute aus Büchern kennen, hat sie selbst in all den Jahren erlebt, z. B. zwei Weltkriege. Sie könnte ihren Enkeln und Urenkeln gewiss darüber Geschichtsunterricht geben.
Anschließend wurden wir zu einem Umtrunk in die Séparées des Lokals eingeladen. Die fleißigen Kellnerinnen servierten nicht nur reichlich Getränke, sondern sorgten auch immer wieder für Nachschub von frisch zubereiteten Pizzen, die den aufkommenden Hunger der Sänger stillten. Nachdem ich ein paar Trinklieder angestimmt hatte, wurde so gegen 15:30 Uhr zum Aufbruch „geblasen“. Zuvor hatten wir uns für die gute Bewirtung bedankt und von der illustren Gesellschaft verabschiedet. Um 16:30 Uhr erreichten wir wieder ohne ernsthafte Zwischenfälle wohlbehalten heimatliche Gefilde. Unser Debütant, Chorleiter Gerhard Half, war mit unseren Leistungen zufrieden, obwohl, wie er sagte, einiges noch verbessert werden muss.
Biographie des Geburtstagskindes:
Barbara Gülden, geb. Esser, wurde am 27.3.1911 in Linzenich bei Zülpich geboren. 1931 lernte sie den aus Vussem stammenden Hubert Gülden beim Junggesellenfest in ihrem Heimatort kennen. Damals arbeitete der „fesche Hubert“ in der Landwirtschaft von Burg Linzenich. Als die schönste Zeit in ihrem Leben bezeichnet Barbara die sieben Jahre, in denen sie gefreit haben. Sie kann sich noch genau daran erinnern, daß bei ihrer Hochzeit 1938 ein frühlingshaftes Wetter herrschte.
Bald wurde ihr Mann zu Kriegsdiensten eingezogen. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft fand der gelernte Schlosser Arbeit „op Spandau“. Nach der Schließung des Bleibergwerks am 31.12.1957 arbeitete er dann bis zu seinem Renteneintritt bei der hiesigen Werkzeugmaschinenfabrik O. Dörries GmbH als Reparaturschlosser in der Gießerei. Das rüstige Ehepaar wohnte in der damaligen Ackergasse, heute Nordstr, 5. „Tante Bärbchen“, wie Frau Gülden auch liebevoll genannt wurde, hatte alle Hände voll zu tun, um ihre fünf Kinder großzuziehen. Außerdem hielt sie Haus, Hof und Garten in Ordnung.
Im Jahre 1988 feierten Hubert und Barbara Gülden unter großer Beteiligung der Dorfbevölkerung ihre Goldene Hochzeit. Dieses Fest konnten sie am Samstag, dem 14.02.1998 noch toppen, indem sie nach der Dankmesse in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ die Diamantene Hochzeit feierten. Der MGV Vussem brachte dem Jubelpaar mit folgenden Liedern ein Ständchen: 1. Die Seen im Land der Berge, 2. Im Abendrot. 3. Über die Heide, 4. Im Weinkeller, 5. Das Elternhaus, und 6. Amazing Grace.
Kurz darauf verstarb am 1.4.1998 Hubert Gülden im Alter von 88 Jahren. Da Barbara Gülden das große Haus alleine nicht mehr unterhalten konnte, wurde es verkauft, und sie zog im Jahre 2003 zu ihrer ältesten Tochter Marlene, die in Stadtkyll mit ihrem Ehemann Theo Schramm zunächst ein Hotel mit Gastwirtschaft und später eine Pension betrieb. Hier fühlt sie sich wohl, weil sie von ihrer Tochter gut versorgt wird.
Nachtrag:
Sechs Tage nach ihrem 100. Geburtstag verstarb Barbara Gülden am 3.4.2011 plötzlich und unerwartet. Am Freitag, dem 8.4.2011 wurde sie unter großer Beteiligung der Vussemer und Stadtkyller Bevölkerung nach dem Sterbeamt, das um 14 Uhr in unserer Pfarrkirche begann, neben ihrem Mann auf dem Vussemer Friedhof beigesetzt. Möge sie ruhen in Frieden!
