
Auf ein Wort!
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn Sie diese Seite aufschlagen, geht das Jahr 2011 und damit das 119. Jahr der Vereinsgeschichte des MGV 1892 Vussem zu Ende. Mehr als ein Drittel dieser langen Zeit war es mir vergönnt, Teil der aktiven Mannschaft des Chores zu sein. Darauf bin ich stolz.
Besonders ehrt es mich, dass zwanzig Jahre lang die Sänger mir das Vertrauen als Chorleiter geschenkt haben. Es ist uns in dieser Ära gelungen, entgegen dem allgemeinen Trend in der Männerchorszene, die Chorstärke, d. h. die Zahl der aktiven Mitglieder, mit etwa dreißig Sängern konstant hoch zu halten. Das ist auch ein Verdienst unseres Vorstandes.
Was sich geändert hat, ist die Zusammensetzung des Chores nach geografischen Gesichtspunkten. Kamen früher die Sänger überwiegend aus Vussem und aus Breitenbenden, so ist der „Einzugsbereich“ inzwischen deutlich größer geworden. Neben den genannten Orten sind hinzugekommen Eiserfey, Lorbach, Mechernich sowie – besonders erfreulich, da ziemlich weit weg gelegen – Einruhr und Simmerath! Meine Hoffnung ist es, dass der Chor so auch in der Zukunft weiterbestehen und gute musikalische Leistungen bringen kann.
Ein Grundstein hierfür wurde in diesem Jahr gelegt: Die Stabführung ist in andere, jüngere und musikalisch kompetentere Hände übergegangen. Seit dem Frühjahr 2011 leitet Gerhard Half aus Mechernich den MGV Vussem. Ich bin damit – so, wie es mein schon länger formulierter Wunsch war – pünktlich zum Übergang in den beruflichen Ruhestand von der musikalischen Verantwortung befreit. Als Sänger im 1. Tenor habe ich meinen (alten) neuen Platz im Chor, und den möchte ich, so gut wie möglich, besetzen. Hier fühle ich mich wohl!
Der Wechsel des Chorleiters kam genau zum richtigen Zeitpunkt, um für das bald beginnende 120jährige Bestehen in 2012 neue Akzente zu setzen. Es wäre gut, wenn wir im Jubiläumsjahr einen Männergesangverein der Öffentlichkeit präsentieren könnten, der musikalisch beim Publikum gut ankommt und – idealer Weise – Männer in den besten Jahren zu der Überzeugung gelangen lässt, bei uns unbedingt und mit ganzem Einsatz mitmachen zu müssen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es allerdings erforderlich, eine solche Einstellung zum Chorgesang auch bei den aktiven Sängern zu festigen, die bisher eher so nebenbei mitmachen und zum Singen kommen, wenn sie gerade Lust darauf und nichts Besseres zu tun haben.

Dass zum richtigen Singen mehr gehört, als nur Töne zu erzeugen und raus zu lassen (z. B. Stimmbildung, Atemtechnik, Hören, Aussprache), lernen wir vom neuen Chorleiter, und das ist gut so.
Ich appelliere an alle Sänger, am Ziel, den Chor leistungsfähiger, und damit auch konkurrenzfähiger im Vergleich mit anderen Laienchören, zu machen, mit viel Einsatzbereitschaft mitzuwirken. Es wäre schade, wenn wir uns auf dem neu eingeschlagenen Weg festfahren und scheitern würden, weil nicht alle Sänger so mitziehen, wie es erforderlich ist.
In diesem Sinne wünsche ich dem MGV 1892 Vussem ein erfolgreiches Jubiläumsjahr 2012.
Heinz Sistig
Samstag, 2. April 2011
Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem
Es ist schon lange zur Tradition geworden, dass der MGV alljährlich vor der Jahreshauptversammlung (JHV) der lebenden und verstorbenen Mitglieder in einer Abendmesse gedenkt, und den Gottesdienst mit einigen Liedvorträgen bereichert. Zuvor hatte unser neuer Chorleiter Gerhard Half um 18:30 Uhr eine Ansingprobe angeordnet, um eventuelle Unstimmigkeiten abstellen zu können.
Die Messfeier begann um 19 Uhr und wurde von Pfarrer Eric Pühringer zelebriert. Zum Eingang sang der Chor aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert (1797-1826) den Choral: „Wohin soll ich mich wenden?“, in dem sich piano und forte abwechseln. Als zweites Lied gelangte eine Neueinstudierung eines geistlichen Liedes von Luigi Cherubini in der Bearbeitung von Alfons Burckardt gefühlvoll zum Vortrag: lat. Titel= „Veni Jesu“, dt. Titel= „Komm Jesu, Du meine Liebe“. Der italienische Komponist Cherubini wurde am 14.9.1760 in Florenz geboren und starb am 13.3.1842 in Paris. Er war Schüler von Giuseppe Sarti, der in Venedig lebte. 1788 siedelte Luigi nach Paris und wurde dort einer der bedeutendsten Repräsentanten der französischen Oper. 1797 schrieb er die Oper „Medea“, 1800 „Der Wasserträger“, 1803 die Ballettoper „Anakreon“. Zugleich war er ein wichtiger Vertreter der Kirchenmusik. – Zum Sanctus ließ nun der Chor ebenfalls aus der Schubertmesse „Heilig, heilig“ erklingen, das am Anfang und Ende pp und im Mittelteil ff gesungen wurde. Vorwiegend piano vorgetragen wurde nun ein Werk von Johann Schweitzer (1831-1882): „Sancta Maria“. Beim letzten Lied „Dank am Abend“ von Ludwig Mohrbacher, Melodie: Robert Pracht, passierte ein Missgeschick bei der Tonangabe, sodass diese wiederholt werden musste, dann aber wurde das Werk einwandfrei aufgeführt. Am Schluss bedankte sich der Zelebrant beim Chor für die schöne Mitgestaltung der Messe. Daraufhin spendeten die Kirchenbesucher langanhaltenden Applaus.
Fazit:
Der Chor präsentierte sich unter der Leitung von Gerhard Half sehr motiviert, mit ausgefeilter Dynamik, homogenem Chorklang und präziser Artikulation. Dazu trug aber auch wesentlich die gute Akustik in unserer Pfarrkirche bei. Dankbar, glücklich und sehr zufrieden begaben sich die von dem soeben erlebten schönen Chorgesang begeisterten und tief berührten Gottesdienstbesucher auf den Heimweg, derweil die Sänger zum Pfarrheim gingen, wo anschließend die JHV stattfand.

In der Pfarrkirche wurde der Chorraum neugestaltet. Der einst aus der Liedberger Schlosskapelle erworbene schöne, barocke Hochaltar, ging mitsamt der Kommunionbank wieder dorthin zurück.
Jahreshauptversammlung (JHV) des MGV 1892 Vussem
mit anschließender Jubilarfeier

Bevor der 1. Vorsitzende Willi Schütt die Sitzung offiziell eröffnen konnte, wurde der noch alte Vorstand zum Fotoshooting gerufen, hatten sich die Vertreter der Presse in Person von Frau und Herrn Hoffmann vom Kölner Stadt-Anzeiger bereits eingefunden. (Das erklärt auch, dass das Bild im Kölner Stadt-Anzeiger vom 06.04.2011 noch den Vorstand in alter Besetzung zeigt). Schließlich, um 20:15 Uhr, konnte die diesjährige Vollversammlung beginnen werden.
Zunächst wurde zum Eingang das Lied „Wir kamen einst von Piemont“ angestimmt, und danach erfolgte die (1) Begrüßung der 17 erschienenen Sänger, unseres Dirigenten Gerhard Half sowie der beiden Inaktiven Richard Eversheim und Albert Wielspütz durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt.
Danach wurde eine Gedenkminute zu Ehren unserer verstorbenen Mitglieder eingelegt.
Nachdem seitens der Anwesenden keine Einwände gegen die Agenda vorgetragen wurden, ging man schnell zur Tagesordnung über. Zunächst verlas der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die (2) Niederschrift der Jahreshauptversammlung vom 26.03.2010.

Heinz und Willi
Unter Applaus hieß nun der 1. Vorsitzende Willi Schütt danach nochmals offiziell unseren neuen Dirigenten Gerhard Half in unseren Reihen herzlich willkommen. Dieser hat bereits seit dem 14.2.2011 die musikalische Leitung des Chors inne.
Nun wurde unser langjähriger und allseits beliebter Chorleiter Heinz Sistig, der aber als Sänger im 1. Tenor dem Chor erhalten bleibt, öffentlich verabschiedet. Schütt überreichte ihm unter großem Beifall ein Abschiedsgeschenk in Form eines Kuverts mit Inhalt.
Im (3) Tätigkeitsbericht
ließ Wolfgang Schulz das abgelaufene Geschäftsjahr nochmals Revue passieren, bevor unser 1. Kassierer Matthias Vogelsberg in seinem
(4) Kassenbericht vermeldete, dass im vergangenen Jahr trotz hoher Ausgaben ein sattes Plus von € 1147,07 erwirtschaftet wurde.
Die Zahlen unseres Schatzmeisters waren im Vorfeld von den (
5) Kassenprüfern Philipp Fünfzig und Bernhard Hoffmann am 23.03.2011 geprüft worden, Sie bescheinigten dem Kassenwart eine einwandfreie und überschaubare Buchführung. Philipp bat mithin um Entlastung des Kassierers und des Vorstands. Nachdem keine Einwände vorgetragen worden waren, wurde dieser Bitte einstimmig stattgegeben. Es galt nun, einen
(6) Versammlungsleiter für die bevorstehenden Neuwahlen des Vorstands zu benennen. Unser Notenwart Alfred Brell schlug Peter Kruse vor, der von den Anwesenden einstimmig benannt wurde. Peter Kruse dankte zunächst dem Vorstand für die gute Arbeit, um dann an die Neuwahl des Vorstands zu gehen.
Der Vorschlag einer
(7) Wiederwahl des Vorstands „en bloc“ war leider nicht möglich, da unser langjähriger stellvertretender Schriftführer Bernhard Mießeler sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste. Auf die Frage an die Vollversammlung nach einem Nachfolger nannte Werner Borker unser Chronist Michael Wielspütz, der aber mit Hinweis auf mangelnde PC-Erfahrung ablehnte. Die Frage des 2. Schriftführers wurde zunächst zurückgestellt und der Restvorstand (einschl. des abwesenden 2. Vorsitzenden Udo Greuel) „en bloc“ einstimmig wiedergewählt. Willi Schütt dankte dem Versammlungsleiter daraufhin für seine Arbeit. Albert Wielspütz schlug nochmals Michael Wielspütz als stellvertretenden Schriftführer vor, mit dem Hinweis, dass er als „der Computer“ seines Bruders fungieren würde. Daraufhin wurde der Chronist von der Vollversammlung einstimmig zum 2. Schriftführer ernannt. Somit war der Vorstand komplett und setzt sich wie folgt zusammen:

(8) Als neue Kassenprüfer wurden einstimmig gewählt: Peter Kruse und Heinz Sistig sowie als Stellvertreter Bernd Wenderdel. Beim Tagesordnungspunkt
(9) beabsichtigte Veranstaltungen in 2011 wies Willi Schütt darauf hin, dass alle bekannten Termine auf dem Kalender im Pfarrheim stünden. Mit diesem Hinweis fanden sich nicht alle Sänger einverstanden; so bat Franz-Josef Sebastian, doch die Termine nochmals zu nennen, was aber abgelehnt wurde. Der Tagesordnungspunkt
(10) Verschiedenes zog sich unerwartet in die Länge. Folgende Punkte wurden erörtert:
Unser Sänger Rainer Gottschlich geht am 05.04.2011 nach Marmagen in die Reha (mehr dazu siehe weiter unten).
Eddi Freitag sagte, er könne derzeit nicht zu den Proben kommen, hätte er doch erhebliche Sehprobleme nach einer Augenoperation.
Matthias Vogelsberg, unserer 1. Kassierer, schlug wegen erheblicher Kostensteigerungen vor, den Beitrag für die Aktiven auf € 3,00/Monat (Jahresbeitrag von bisher 20€ auf zukünftig 36€) anzuheben; ein Vorschlag, der nicht unbedingt auf ungeteiltes Echo seitens der Sänger stieß.
Willi Schütt meinte dazu, dass einem sein Hobby diesen Betrag wert sein sollte. Zustimmung kam auch von Klaus Bernitt. Hans Klinkhammer schlug vor, eine Beitragserhöhung stufenweise vorzunehmen. Unser neuer Dirigent Gerhard Half sagte aus seiner Erfahrung als Sänger beim MGV Mechernich, dass er einen Beitrag von € 3,00 p. M. für nicht zu hoch halte. Klaus Bernitt bat nochmals um Unterstützung des Antrags, anderenfalls man einen Gegenantrag stellen solle. Michael Wielspütz fragte, ob auch für Inaktive eine Beitragserhöhung geplant sei. Matthias Vogelsberg verneinte diese Frage und wies darauf hin, dass viele Inaktive sowieso immer mehr als die € 13,00 bezahlen würden.
Nach weiteren Meinungsäußerungen vieler Mitglieder ergab die offene Abstimmung zum Thema „Beitragserhöhung“ eine Nein-Stimme, bei zwei Enthaltungen, mithin wurde der Vorschlag mehrheitlich angenommen.
Es liegt eine Anfrage von Dieter Krämer aus Breitenbenden vor, ob wir am 30.04.2011 um 17.00 h beim dortigen Maiansingen auftreten könnten. Einige Jahre fand dort keine derartige Veranstaltung mehr statt, doch wolle man im Nachbarort alte Traditionen wieder aufleben lassen. Im Hinblick auf das später in Vussem stattfindende Maiansingen sollte allerdings eine andere Uhrzeit festgelegt werden. Willi Schütt sagte, Vussem und Breitenbenden sollten bezüglich der Anfangszeiten einen Konsens finden.
Alfred Brell fragte, ob wir unserem Sänger Rainer Gottschlich in Marmagen nicht auch ein Ständchen bringen sollten. Peter Kruse wies darauf hin, dass es Rainer Gottschlich im Moment noch sehr schlecht gehe, ein derartiges Ständchen folglich eher am Schluss der Reha stattfinden sollte. Grundsätzlich begrüße er aber diesen Vorschlag. Heinz Sistig regte an, sich mit Rainers Frau Anne kurzzuschließen, was Willi Schütt machen will. Gerhard Half bat aber darum, nicht an einem Montag nach Marmagen zu fahren, da er und wir jede Probe brauchten.
Klaus Bernitt fragte Heinz Sistig, wie es mit der Anfrage aus Kallmuth sei, beim St. Georgs-Ritt zu singen. Heinz Sistig erwiderte, es habe zwar immer wieder Anfragen von dort gegeben, doch seien diese dann immer im Sande verlaufen.
Alfred Brell regte an, unseren Jahresabschluss mit Damen zu machen – ein einvernehmliches „Nein“ schallte ihm entgegen.
Alfred Brell regte in seiner Eigenschaft als Notenwart an, unsere „dicke“ Mappe wieder zu „personifizieren“, d.h. mit Namen zu versehen, und jeder Sänger solle seine Mappe immer mit nach Hause nehmen. Hatte der Vorschlag der Beitragserhöhung schon für viel Unruhe im Plenum gesorgt, schlugen wegen dieses Ansinnens die Emotionen jetzt noch höher bis zu Äußerungen eines Sängers, unter diesen Voraussetzungen aus dem Verein auszutreten. Schlussendlich beruhigte Willi Schütt die Sänger und den Notenwart, dass er in Zukunft sich eben auch noch um die Mappen kümmern würde. Franz-Josef Sebastian sagte, er verstünde Alfred Brell, und man müsse ja nicht immer die „dicke“ Mappe mitschleppen, bei vielen Auftritten reiche ja eine kleine Mappe.
Klaus Bernitt dankte zum Schluss dem Vorstand, unserem Notenwart Alfred Brell und dem 1. Vorsitzenden Willi Schütt für ihre geleistete Arbeit. Letzterer erwiderte: „Ich tue das sehr gerne!“ und beendete gegen 21:30 Uhr die JHV.
Anm. d. Red.: Diese Niederschrift von Wolfgang Schulz wurde für die Chronik von Michael Wielspütz überarbeitet und leicht gekürzt. Das Original wird – wie immer – in der nächsten JHV vorgelesen.
Jubilarfeier:
Im Anschluss an die JHV wartete zur späten Stunde ein rustikales Abendessen auf die hungrigen Versammlungsteilnehmer. Unser Vereinskoch Hans Klinkhammer hatte Bratkartoffeln mit Sülze köstlich zubereitet und zur Feier des Tages spendiert. Zum Dessert gab es reichlich Pudding. Die Getränke des Abends wurden von den restlichen Jubilaren gestiftet. Zur Erinnerung: Die Jubilare, die im vorigen Jahr während des Festkonzerts ausgezeichnet wurden sind die Sänger Fritz Pütz (60 Jahre aktiv), Eddi Freitag (60), Michael Wielspütz (60), Arnold Mies (50), Hans Nellesen (40) und Hans Klinkhammer (25). Heinz Sistig war 20 Jahre lang Chorleiter. Sbr. Arnold Mies war nicht anwesend, weil er seine schwerkranke Frau pflegen muss, beteiligte sich aber ebenfalls an den Kosten. Ehrenvorsitzender Peter Dreesen und Sbr. Bertram Berners waren krankheitsbedingt nicht erschienen.

Es wurde noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, und manches Anekdötchen aus den 50er und 60er Jahren machte die Runde.
Mittwoch, 27. April 2011
Genesungsständchen für Sbr. Rainer Gottschlich
Unser Sbr. Rainer Gottschlich hatte eine schwere Bypass-Operation überstanden. Schon seit über drei Wochen wird er in der Reha-Klinik in Marmagen stationär wieder „auf Vordermann“ gebracht. Zusätzlich bekam er noch eine Woche „Nachschlag“. Rainer freute sich riesig, als er seine Sangesbrüder in „Habachtstellung“ im großen Kursaal erblickte.

Mit den Frühlingsliedern 1. Grüß Gott, du schöner Maien, 2. Süß Liebe liebt den Mai, 3. Zur schönen Frühlingszeit, 4. Was glänzet der Frühling, 5. Nun bricht aus allen Zweigen, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen brachte der MGV ihm ein Genesungsständchen, worüber er sichtbar hocherfreut war. Mit den besten Wünschen für die Zukunft und die weitere gute Genesung betonte Willi Schütt in seiner Ansprache u. a., dass die Lieder in ihm die Frühlingsgefühle und die Lust am Singen wieder wecken sollten, damit er bald wieder in unseren Reihen stehen kann. Aber man sah Rainer an, dass die OP ihn sehr mitgenommen hat.


Nach einer kurzen Dankesrede wollte er die Sänger nicht gehen lassen, ohne mit ihnen auf seine baldige Genesung angestoßen zu haben. Zu diesem Zweck wurden wir in das Restaurant der Eifelhöhenklinik eingeladen. Gemütlich saß man hier beisammen. Bei einem Plausch mit dem Rehabilitanden strahlten seine Augen vor Freude über das unverhoffte Wiedersehen. Bald jedoch drängte man zum Aufbruch, denn – wenn er es auch noch nicht wahrhaben will – bedarf Rainer noch der Ruhe und Schonung.
Anhang:

Die Eifelhöhenklinik Marmagen liegt in einem Teil des deutsch-belgischen Naturparks Hohes Venn. Ein Standort in hervorragender klimatischer Lage und landschaftlich reizvoller Umgebung. Die nahegelegenen Wälder und Wiesen sorgen dafür, dass man sich zu jeder Jahreszeit hier wohlfühlt.
Ich kann das nur bestätigen, weil ich 2002 hier nach einem Schlaganfall bestens und erfolgreich behandelt wurde.
Samstag, 30. April 2011
Drei Veranstaltungen zum Maiansingen
Es ist wie ein tiefes Aufatmen. Endlich ist der Winter vorbei und der Frühling hat Einzug gehalten. Die Vögel begrüßen zwitschernd schon sehr früh am Morgen den neuen Tag und da möchte man gleich mit einstimmen ins Frühlingskonzert, eine Melodie summen oder ein Liedchen singen, wie z.B.: „Der Winter ist vergangen, ich seh‘ des Maien Schein. Ich seh‘ die Blümlein prangen, da ist mein Herz erfreut! So fern im jenem Tale, da ist gar lustig sein, da singt Frau Nachtigalle und manch Waldvögelein.“ (Worte: nach einer niederländischen Handschrift von 1537; Weise: nach dem Lautenbuch von Johann F. Thysius, um 1600). – Die Sonne erwacht und sendet ihr strahlendes Licht bis in die dunkelsten Ecken. Jetzt heißt es, raus aus dem Haus und hinein in die sprießende Natur, jede Minute nutzen, in der uns der Lenz verwöhnen will. Es kann aber immer noch einen winterlichen Einbruch geben, denn die Eisheiligen liegen auf der Lauer und könnten uns die gute Laune mit Nachtfrösten vermiesen.

Die Maifeier in Breitenbenden fand in diesem Jahr in Verbindung mit der Einsegnung des neugestalteten Kinderspielplatzes statt, die von Pfarrer Pühringer vorgenommen wurde. Auf Initiative von Ortsvorsteher Udo Thielen wurde die Neugestaltung in Angriff genommen. Thielen freute sich über die Unterstützung, die er bei der Umsetzung des Vorhabens erhalten hatte. Beim Bürgermeister und bei den Sponsoren sei er „in offene Türen gelaufen“. Vom Ergebnis ist er ziemlich begeistert: „Der Spielplatz ist so schön geworden, da möchte man glatt nochmal Kind sein“. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick erklärte, dass ein Spielplatz in der Dorfmitte eine besondere Funktion habe. Er sei Ort der Kommunikation: für die Jugend und für Ältere. Schick lobte das Engagement des Ortsvorstehers und betonte, dass man auch in der heutigen Zeit mit entsprechendem Einsatz etwas für die Gemeinschaft bewegen könne. Der Bürgerverein hatte für den Nachmittag Kinderliedermacher Uwe Reetz, der mit großem Applaus empfangen wurde, verpflichten können. Im Anschluss spielte der Musikverein Vussem auf.
1. Station: Breitenbenden
Zum Maiansingen war der MGV 1892 Vussem um 18 Uhr erschienen und erntete für die Aufführung folgender Mai- und Frühlingslieder unter dem Dirigat von Gerhard Half reichlich Beifall: 1. Nun bricht aus allen Zweigen das maienfrische Grün, Süß Liebe liebt den Mai, 3. Zur schönen Maienzeit, 4. Grüß Gott du schöner Maien, 5. Was glänzet der Frühling und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
Diesen schönen Brauch hatte man wieder aufleben lassen, nachdem er einige Zeit geruht hatte. Da man in Breitenbenden in der Vergangenheit mit dem Aufstellen des Maibaums schlechte Erfahrungen gemacht hatte, ersetzte man ihn dieses Mal mit einem bunten Maienkranz. Nach dem sich der MGV mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Der Mai ist gekommen“ verabschiedet hatte, wurde noch weiter gefeiert bis in die frühen Morgenstunden.
2. Station: Vussem

Gegen 19 Uhr trafen sich die Sänger des MGV am Festplatz des Junggesellenvereins (JGV). Hier wurden wir mit einem Willkommenstrunk begrüßt. Der Musikverein hatte schon einige Stücke gespielt, sodass wir ihn mit unserem Programm ablösen konnten, das übrigens in anderer Reihenfolge vorgetragen wurde als in Breitenbenden. Der JGV hatte eine neue Vorrichtung bzw. Halterung für den Maibaum installiert, sodass er nach dem problemlosen Hochziehen fest verankert und gesichert werden konnte. Nachdem der Musikverein das traditionelle Mailied intoniert hatte, sang man gemeinsam einige Strophen dieses Liedes. Danach fuhr der MGV zum nächsten Einsatzort.
3. Station: Eiserfey

Der Einladung des JGV aus Eiserfey waren wir gerne gefolgt und wurden bei unserem Eintreffen herzlich begrüßt. Hier hatten sich zur späten Stunde viele Gäste eingefunden, um mit uns den Wonnemonat Mai musikalisch willkommen zu heißen. Für unsere Vorträge ernteten wir viel Applaus. Auch unser Chorleiter war sehr zufrieden mit unserem Gesang und dem disziplinierten Auftreten. Der Vorsitzende des JGV, Markus Müller, bedankte sich für unser Kommen mit einer Runde Bier und „Schabau“. Die Eiserfeyer Sangesbrüder Werner, Hubert, Klaus und Günter hatten hier ein Heimspiel. Anerkennend klopfte man ihnen auf die Schulter und lobte die reife Leistung des gesamten Chores. Nun war die Zeit von Udo Greuel gekommen. Er sorgte mit der einheimischen Band „De Vänte“ und deren vorwiegend in Eifeler Platt gesungenen Lieder weiter für Stimmung und gute Laune. Einige Sänger besuchten danach in Vussem das traditionelle Grillfest des Karnevalsvereins, um den schönen Tag mit Freunden bei „einem“ Glas Bier ausklingen zu lassen.
Sonntag, 5. Juni 2011
„Tag der Chöre“ in Metternich
Zum „Tag der Chöre“ veranstaltete der MGV „Eintracht“ Metternich e. V. im Festzelt an der idyllisch gelegenen Wasserburg ein Freundschaftssingen. Seit 1983 findet hier alle zwei Jahre das sog. Burgfest statt. Auch in diesem Jahr bot der Burgherr Leo Freiherr Spies von Büllesheim dem hiesigen MGV die Möglichkeit, das Festzelt im Burghof aufzuschlagen. Metternich liegt ein paar km südlich von Weilerswist im schönen Swisttal. – Nachdem wir Fahrgemeinschaften gebildet hatten, benutzten einige Sangesbrüder die Autobahnen A1 und A61, um schneller den Zielort zu erreichen. Andere bevorzugten die gemütlichere Variante über die Landstraßen.

Zehn Gastchöre waren der Einladung des MGV Metternich gefolgt, der 2010 eine Singgemeinschaft mit dem MGV „Liederkranz“ Heimerzheim eingegangen ist. Sie eröffnete das Freundschaftssingen pünktlich um 11 Uhr unter der Leitung von Alexander Beils. Es folgten die Chöre: 1. Mutscheider Gesangverein „Eifelklang“, 2. MGV 1863 Mechernich, 3. MGV Satzvey-Firmenich 1877/1921, 4. Frauenchor „Femmes Vokales“ des MGV Metternich, 5. MGV 1872 Sechtem, 6. Kleiner Chor Euskirchen, 7. MGV 1892 Vussem, 8. Quartettverein „Museion“ Hemmerich, 9. MGV 1844 Wesseling, und 10. Chorgemeinschaft Flamersheim-Palmersheim, verstärkt durch Arloff-Kirspenich.

20 Sänger unseres Chores waren rechtzeitig am Veranstaltungsort eingetroffen, sodass wir um 15 Uhr mit unserem Programm starten konnten. Zuvor wurden wir aber vom Vorsitzenden des Gastgebers, Reinhold Brüggenkamp, herzlich begrüßt und vorgestellt, indem er u. a. sagte, dass er bis vor ein paar Tagen von der Existenz unseres Chores noch nie etwas gehört hätte, nur so viel, dass wir bei Mechernich beheimatet wären. Heinz Sistig antwortete ihm daraufhin, dass dies eine Bildungslücke sei, denn Mechernich wäre ein Vorort von Vussem. Es ist verständlich, dass die Chöre uns noch nicht alle kennen, da wir erst kurze Zeit dem Sängerkreis Euskirchen angehören und erstmalig hier aufgetreten sind. Fälschlicherweise wurde Heinz Sistig als Vorsitzender unseres Vereins vorgestellt, der aber von der plötzlichen Beförderung absolut nichts wissen wollte.
Zum Vortrag gelangten nun folgende Lieder, die teilweise von Udo Greuel an der „Quetsch“ begleitet wurden: 1. An einem Sommermorgen, Musik: Robert Pappert, Text: Theodor Fontane, 2. Aus der Traube in die Tonne, von Kurt Lissmann, 3. He deit et wieh, on do deit et wieh. Mit diesem Bläck-Fööss-Hit hatten wir die Herzen der Zuhörer schnell erobert. Schunkelnd sangen sie mit und sparten nicht mit Applaus. Als dann die Zugaberufe immer lauter wurden, erfüllten wir den Wunsch mit 4. Das Bier, das macht den Durst erst schön. Brüggenkamp, der von unseren Vorträgen begeistert war, sagte zum Abschied: „Jetzt weiß ich, wer der MGV Vussem ist, und was er im Stande ist, musikalisch zu leisten!“

Unser junger Freund Alexander Half, 5 Jahre (oben), den wir alle schon längst ins Herz geschlossen haben, brachte es auf den Punkt: „Ihr wart die Besten, bei den anderen war viel Schrott dabei!“ Ich weiß nicht, wo er das aufgeschnappt hat. Oder hat er schon so viel Sachverstand, dass er vielleicht später einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten kann? Dieser war mit unserem Auftritt und den Darbietungen mehr als zufrieden. Heinz Sistig erhielt von ihm Lob und Dank für die Auswahl der aufgeführten Lieder.
Schade war nur, dass das Wetter verrückt spielte. Heftige Gewitterschauer wechselten sich mit Sonnenschein ab. Die schwüle Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit machte manch einem zu schaffen. Deshalb genehmigte man sich am Getränkewagen ein paar Bierchen und die Fahrer alkoholfreie Getränke, um erstens den Durst zu löschen und zweitens auf den Erfolg anzustoßen. Da mit Blick in Richtung Heimat bedrohliche Gewitterwolken aufzogen, beeilte man sich die Heimfahrt anzutreten, die aber reibungslos vonstatten ging.
Samstag und Sonntag, 18. + 19. Juni 2011
Sängerfest zum 125jährigen Bestehen des MGV „Eintracht“ 1886 Hellenthal
Vorwort:
Hellenthal liegt reizvoll in einem von hohen bewaldeten Bergen umgebenen hellen Tal (420 m über NN), in das die Täler der Olef und des Prethbaches münden. Zwischen beiden Tälern liegt das große Waldgebiet des Herzogs von Arenberg. Hellenthal mit der Oleftalsperre, dem Wildfreigehege und dem Wintersportgebiet ist durch seine ruhige Lage und sein gesundes Klima ein beliebter Luftkurort. Am Oberlauf der Olef bei Hellenthal wurde eine Zellenstaumauer gebaut, die über 20 Mio. cbm Wasser fasst. Diese Talsperre dient neben dem Hochwasserschutz in erster Linie der Trinkwasserversorgung. Bekannt geworden ist Hellenthal aber auch durch seine Industrie mit den Betrieben Mannesmann, Schöller, Stocko usw., die nahtlose Rohre für Pipelines, Reaktorbau, Metallwaren, Spritzguss, Autoteile und Kunststoffe herstellen. Weltbekannt ist auch die Orgelbaufirma Weimbs.
Festkommers:
Am Samstagabend, beim Festkommers in der Grenzlandhalle, konnte der Vorsitzende des Jubelvereins, Karl Weimbs, u. a. keinen geringeren als seine Hoheit Sigismund Erzherzog von Habsburg-Lothringen und Großherzog der Toskana mit seiner Gattin Elyssa und ihrem ältesten Sohn Leopold Amadeus herzlich begrüßen. Seine königlich-kaiserliche Hoheit ist der Protektor der „Eintracht“ und hatte die Schirmherrschaft für dieses Jubelfest übernommen. Weimbs dankte auch dem Erzherzog für dessen großzügige Spende für den MGV. „Das erzherzogliche Haus fühlt sich mit der Eifel sehr verbunden“, betonte der Schirmherr. Seine Hoheit stammt aus dem Geschlecht der Arenberger. Weiter wusste der Erzherzog zu berichten, dass bereits im Jahre 1906 auf Vermittlung seine Durchlaucht Engelbert Maria Herzog von Arenberg die Schutzherrschaft über die „Eintracht“ mit der Auflage übernahm, „dass der Verein seinen Idealen treu bleibe, und, so lange sie sich als wirksames Bollwerk gegen die sozialdemokratischen Umsturzbestrebungen erweist, zahle der Herzog dem Verein eine jährliche Apanage von 50 Mark.“ – (Anm. d. Chron.: Hier kommt das Sprichwort im wahrsten Sinne des Wortes zur Geltung: Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe, denn das war in meinen Augen eine glatte Erpressung!). (Anm. d. Red.: Beim Tippen dieses Absatzes wurde mir speiübel). – Auch Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, war gekommen, um zahlreiche Jubilare mit Nadel und Urkunde auszuzeichnen. In ihrer Ansprache erklärte sie u. a., dass der jubilierende Verein ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens von Hellenthal sei und bei der Bevölkerung sehr beliebt ist. Anschließend überreichte sie dem Vorsitzenden eine Urkunde vom Deutschen Chorverband. Als Dank für die Erhaltung des deutschen Liedguts gab es einen Gutschein zum Erwerb neuer Noten. Der 84jährige Paul Pützer wurde nach 40jähriger Dirigententätigkeit zum Ehrenchorleiter ernannt. Ferner konnten sich die vielen Gäste die hervorragend geführten, in Antilopenleder gebundenen Vereinschroniken zu Gemüte führen. Sie waren mit goldenen Buchstaben verziert und dokumentierten handschriftlich die 125jährige Vereinsgeschichte.
Freundschaftssingen:
Zum Freundschaftssingen in der Grenzlandhalle hatten sich am Sonntag um 14 Uhr neun Chöre angemeldet, um dem Jubelchor mit jeweils drei Liedvorträgen zu gratulieren. Zur Begrüßung sang der MGV 1886 „Eintracht“ Hellenthal unter der Leitung von Ehrenchorleiter Paul Pützer a) Lebe dein Leben, b) Überall auf der Welt, und c) Sonnenwalzer. Es folgten die Chöre: 1. Kirchenchor St. Anna Hellenthal, 2. MGV 1853 Gemünd, 3. MGV 1863 Mechernich, 4. MGV Satzvey-Firmenich, 5. Gospelchor der Trinitas-Gemeinden, 6. MGV Flamersheim-Palmersheim, 7. MGV 1858 Kommern, 8. MGV Arloff-Kirspenich, und 9. MGV 1892 Vussem.
Ursprünglich war unsererseits eine Ansingprobe vorgesehen. Da aber vor dem geplanten Auftritt um 16 Uhr erst 10 Sänger eingetroffen waren, war die Zeit für dieses Vorhaben etwas zu kurz bemessen, denn man stand schon auf heißen Kohlen. Zum Glück wurde vom Veranstalter eine Pau-se eingelegt, damit die Besucher mit Getränken versorgt werden konnten.



Als letzter Chor betrat der MGV Vussem mit nur 19 Sängern die Bühne. Unter dem Dirigat von Heinz Sistig, der freundlicherweise den in Urlaub weilenden Gerhard Half vertrat, sangen wir folgende Lieder, die teilweise von Udo Greuel am Akkordeon begleitet wurden: 1. An einem Sommermorgen, 2. Aus der Traube in die Tonne, und 3. He deit et wieh, on do deit et wieh. Mit diesem Bläck-Fööss-Hit, der in Metternich schon für Furore gesorgt hatte, riss es auch hier die Gäste von den Stühlen, indem sie mitsangen, klatschten und schunkelten.
Den lauten „Zugabe“-Rufen kamen wir mit dem Gorch-Fock-Lied nach.

Anschließend gratulierte Willi Schütt dem Verein zum 125jährigen Jubiläum und überreichte dem Vorsitzenden Karl Weimbs ein Geldgeschenk. Willi Schütt gab bekannt, dass unser Verein im nächsten Jahr am 2./ 3. Juni das 120jährige Gründungsfest groß feiern würde
und er jetzt schon alle Anwesenden dazu herzlich einladen wolle. Als Dankeschön für unsere hörenswerten Vorträge bekamen wir eine Flasche „40 Takte Obstbrand“ geschenkt. Zur weiteren Unterhaltung spielte nun der Musikverein Ramscheid-Hollerath auf. Wir traten aber frohgelaunt die Heimfahrt an.
P.S.: Ich habe Auszüge aus der Festschrift der „Eintracht“ gelesen und bin beeindruckt von der lückenlosen Berichterstattung und der schönen Schreibweise des damaligen Chronisten Josef Heinen, der handschriftlich alle Ereignisse in um den Verein von Anfang an schonungslos und wahrheitsgemäß niedergeschrieben hat. Ich werde mich bemühen, seinem Beispiel zu folgen. Mit dem Leitspruch, den die Hellenthaler sich auf ihre Fahne geschrieben haben, möchte ich diesen Bericht beenden: „Rein im Sang, treu im Wort, fest in Eintracht immerfort.“
Dienstag, 5. Juli 2011
Exequien und Beerdigung unseres inaktiven Mitgliedes Helmut Fischer

Gut zwei Monate nachdem seine Frau Klara, geb. Hermanns, das Zeitliche gesegnet hatte, folgte Helmut ihr am 29. Juni 2011 mit 87 Jahren in die Ewigkeit. Heute wurden die feierlichen Exequien um 14 Uhr von Pfarrer Eric Pühringer in unserer Pfarrkirche St. Margareta abgehalten. Anschließend fand die Beerdigung von der Friedhofshalle aus statt. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung, Abordnungen der FFW, dem MGV und dem Musikverein, der einige Choräle spielte, wurde Helmut zu Grabe getragen. Diese Vereine waren ihm besonders ans Herz gewachsen. Er unterstützte sie mit großzügigen Spenden und Beiträgen. Den Lebenslauf des Verstorbenen habe ich bereits 1994 niedergeschrieben, als es unsere Sängerzeitschrift „Haste Töne“ noch nicht gab. Ich möchte ihn an dieser Stelle gerne für unsere Leser etwas verkürzt veröffentlichen:
Am 20.01.1924 erblickte Helmut Fischer in Siegburg das Licht der Welt. Mit 18 Jahren wurde er 1942 zum Militärdienst eingezogen und erhielt eine kurze Ausbildung zum Fallschirmjäger. Im Dezember 1944 kam er in der Ardennenschlacht zum Einsatz, die vom Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Rundstedt, deshalb auch Rundstedt-Offensive genannt, geführt wurde. Es war ein verzweifelter und aussichtsloser Kampf, in dem viele seiner Kameraden sinnlos ihr junges Leben ließen. Vor der Übermacht der alliierten Truppen musste seine Einheit, die in St. Vith stationiert war, die Flucht ergreifen.
Nach tagelangen Märschen kamen die Fallschirmjäger nach Vussem und suchten eine Unterkunft. Darunter war auch Helmut Fischer, der mit anderen Soldaten bei der Familie Theodor Herrmanns in der Mühlengasse (jetzt Keilbergweg) Quartier bezog. Hier lernte er die ältere Tochter des Hauses, kennen, die aber zuerst nichts von ihm wissen wollte. Aber Helmut blieb hartnäckig, denn die schwarzhaarige Klara hatte es ihm angetan. Weil aber die Westfront immer näher rückte, musste Helmut mit seiner Einheit weiterziehen, Beim Abschied sagte er: „Mädchen, ich komme wieder!“ Das war 3 Monate vor der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht.
Wenige Wochen später geriet Helmut in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam in eines der berüchtigtsten Gefangenenlager bei Andernach. Von der sogenannten „Hungerwiese“ gelangte er in französische Gefangenschaft. Auch lernte er mehrere Lager in der Bretagne kennen. Schließlich wurde er in Brest einer Bauernfamilie zugeteilt, die ihn in der Landwirtschaft beschäftigte. 1945, nach dem Zusammenbruch der Deutschen Wehrmacht, war für Helmut der Krieg noch lange nicht zu Ende. Gut drei Jahre dauerte es noch, bis er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde.
Am 2. Oktober 1948 stand der ehemalige Quartiernehmer plötzlich wieder vor der Tür der Familie Hermanns und die Wiedersehensfreude war groß, besonders bei seiner Angebeteten, denn er hatte Wort gehalten. 1949 heiratete er seine Klara, die nach und nach vier Kinder zur Welt brachte. Die Kenntnisse, die er sich in der Gefangenschaft beim Bauer erworben hatte, konnte er nun in der Landwirtschaft seiner Schwiegereltern umsetzen.
Ab 1950 baute er in Vussem als Versicherungskaufmann eine Vertretung der „Allianz“ auf, die bald in eine „General-Agentur“ überging und später in Mechernich von ihm weitergeführt wurde.

Im Januar 1952 wurde Helmut aktives Mitglied des MGV Vussem und sang dort die 2. Tenorstimme. 1956 wurde er zum Schriftführer gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis Ende des Jahres 1961. Dann zwang ihn sein Beruf, den er vorwiegend abends ausführen musste, die Gesangstätigkeit einzustellen.
Er blieb aber dem MGV als inaktives und förderndes Mitglied bis zuletzt aufs engste verbunden. Manches Fest haben wir mit Helmut gefeiert. Für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit sollte er 2010 während des Festkonzertes geehrt werden. Er konnte die Urkunde selber nicht mehr in Empfang nehmen, weil er von seiner schweren Krankheit schon sehr geschwächt war. Immerhin konnten Helmut und Klara 2009 noch ihre Diamantene Hochzeit feiern (rechts). Mögen sie ruhen in Frieden!
Freitag, 12. August 2011
Exequien und Beisetzung von Frau Margarethe Klinkhammer, geb. Mießeler

Am Dienstag, dem 9. August 2011 verstarb nach längerer Krankheit unser inaktives Mitglied und Mutter unseres Sbr. Hans Klinkhammer Margarethe Klinkhammer im Alter von nahezu 90 Jahren. Heute fand um 14 Uhr das feierliche Sterbeamt in unserer Pfarrkirche statt, die ja bekanntlich ihrer Namenspatronin geweiht ist. Pfarrer Kraus aus Floisdorf und der befreundete Pater Leo D’Souza aus Indien zelebrierten gemeinsam die Trauermesse. Im Anschluss wurde die Verstorbene unter sehr großer Beteiligung der Bevölkerung aus nah und fern von der Friedhofshalle aus zu Grabe getragen. Anstatt Blumen und Kränze wurde von der Familie Klinkhammer um eine Spende für das Waisenhaus Aloysian Boy’s Home in Indien, das von Pater Leo betreut und unterhalten wird, gebeten (Anm. d. Red.: Lt. Hans Klinkhammer kamen hierbei über € 3500 zusammen). Einen ausführlichen Bericht über dieses Projekt finden sie in unserer „Haste Töne“-Ausgabe von 2009.
Rückblick:
Frau Klinkhammer wurde am 6.9.1921 als Margarethe Mießeler in Eiserfey geboren. Es war eine Zeit, in der die Nachkriegswirren des 1. Weltkrieges (1914-1918) und Wirtschaftsprobleme in Folge von Unruhen die Inflation beschleunigten. Deutschland musste 132 Milliarden Goldmark an Reparationsleistungen für den verlorenen Krieg aufbringen. Kommunistenaufstände in Hamburg und Sachsen wurden von der Reichswehr niedergeschlagen. Alliierte Truppen besetzen Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen. In Oberschlesien leisteten Freicorps heftigen Widerstand gegen polnische Gebietsansprüche. Der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer wurde Präsident des preußischen Staatsrats.
In Vussem leuchtete zum ersten Mal – nach Inbetriebnahme eines Leitungsnetzes – in der Schule und in den Wohnhäusern elektrisches Licht. Der MGV 1892 veranstaltete am 23. Und 24. Juli ein Sängerfest aus heute unbekanntem Anlass. Laut des Anzeigen- und Unterhaltungsblattes des Kreises Schleiden, das voll des Lobes darüber berichtete, war es ein wohlgelungenes Fest, das dem Veranstalter alle Ehre machte.
Weil der Vater bei den Mechernicher Bleibergwerken bei einem Grubenunglück ums Leben kommt, wird die Not der Familie Mießeler immer größer. Aber trotz vieler Entbehrungen wird Margarethe mit 8 Geschwistern von der Mutter liebevoll großgezogen und muss schon frühzeitig ihren Mann bzw. ihre Frau stehen. Im 2. Weltkrieg wird sie mangels männlicher Kräfte bei der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards in der Dreherei eingesetzt, um u. a. Teile für die Rüstungsindustrie anzufertigen. Außerdem bekocht sie russische Arbeiter, die von den Nazis zwangsrekrutiert wurden. 1946 heiratete sie Anton Klinkhammer aus Vussem. Am 14.3.1948 wird sie Mutter eines strammen Kerlchens, nämlich Sbr. Hans. Ein richtiger Wonneproppen, der seinen Eltern viel Freude macht. Anton Klinkhammer sang in unserem Chor in den 50er Jahren im 2. Bass. Als er 1981 verstarb, übernahm Margarethe spontan die Beitragszahlung und wurde Mitglied in unserem Verein. Am 22.4. 2007 wurde sie mit anderen während des Festkonzertes zum 115jährigen Bestehen des MGV mit einer Urkunde für 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Wir haben Grete Klinkhammer als großzügige, liebenswerte und lebenslustige Frau kennengelernt und werden ihr Andenken stets in Ehren halten. Unser Mitgefühl aber gilt den Angehörigen. Möge sie ruhen in Frieden!
Das historische Foto:

Samstag, 13. August 2011
Sechswochenamt für Helmut Fischer
Gerne waren wir der Bitte der beiden Töchter des Verstorbenen, Hildegard und Beatrix, nachgekommen, die Messfeier mit ein paar Liedvorträgen zu bereichern. Diese Gefälligkeit waren wir Helmut Fischer und den Angehörigen für die langjährige Treue zum Verein schuldig.

Obwohl, wie sich bald herausstellte, das nicht so einfach war, denn unser Chorleiter Gerhard Half weilte mit seiner Familie im Urlaub in der Ukraine, und die Sänger hatten Sommerpause. Dankenswerterweise sprang Heinz Sistig in die Bresche. Jetzt fehlte nur noch ein Organist, der ein paar Lieder begleiten sollte. Michael Ferges aus Kommern übernahm diese Aufgabe bereitwillig.
Ferges ist Dirigent des Gospelchores „brothers and sisters“ und neuerdings Chorleiter des MGV Mechernich. Unser Vorsitzender Willi Schütt hatte inzwischen alle Sänger mobilisiert, die ihren Urlaub noch nicht angetreten hatten. 20 Sänger gaben ihre verbindliche Zusage, sodass wir gesangsfähig waren. Vor der Abendmesse, die um 19 Uhr begann, fand noch eine Verständigungsprobe mit dem Organisten statt.
Unser Pfarrer und Eifeldekan Eric Pühringer war derweil in Spanien mit einer Jugendgruppe unserer Pfarrgemeinde auf dem Weltjugendtag, wo sie Papst Benedikt XVI. zujubeln konnten. So zelebrierte Pfarrer Kraus das Sechswochenamt. In Absprache mit ihm sangen wir folgende Lieder: 1. Zum Eingang: Wohin soll ich mich wenden? 2. Zum Gloria: Ehre sei Gott in der Höhe, 3. Zum Sanctus: Heilig, Heilig. Die drei Choräle stammen aus der Deutschen Messe von Franz Schubert. 4. Zum Hochgebet: Vater unser, 5. Zur Kommunion: Friede. Beide Lieder wurden von Gotthilf Fischer komponiert und von Michael Ferges an der Orgel begleitet. 6. Schlusslied: Dank am Abend, Melodie von Robert Pracht.
Fazit: Sehr motiviert und mit ausgewogenen Stimmen füllte der MGV Vussem den Kirchenraum und begeisterte unter dem Dirigat von Heinz Sistig die andächtig lauschenden Gottesdienstbesucher, die uns nach der Messe zu diesen schönen Darbietungen beglückwünschten. Aber auch der Organist, Herr Ferges, verdient es, lobend erwähnt zu werden; denn sein präzises Orgelspiel gab uns den sicheren Halt.
Das historische Foto von Josef Hein:

Helmut Fischer, 2. Tenor: Schriftführer 1956-1961. Johann Sistig, 1. Tenor: Vorsitzender 1931-1950, danach Ehrenvorsitzender, Else Hein und Sophie Wagner. Alex Wielspütz, 1. Bass, Kassierer 1950-1960.
Franz-Josef Linden, 2. Bass, Schriftführer 1950-1956, lebt heute in Köln.
Aus welchem Anlass dieses Foto von Josef Hein in dessen Haus entstand, und was es da zu feiern gab, ist dem noch lebenden Zeitzeugen Bertram Berners entfallen. Es muss aber Mitte – Ende der 50er Jahre gewesen sein, denn mein Vater verstarb 1961 mit nur 50 Jahren.
Sonntag, 4. September 2011
Kurkonzert in Gemünd
Einleitung:
Am Zusammenfluss von Olef und Urft bettet sich der Kneippkurort Gemünd in den Talsenken am Rande des Nationalparks Eifel. In den reizvollen Stadtteil von Schleiden reisen Ferien- und Kneippkurgäste, Tagestouristen sowie Naturliebhaber, Wander- und Musikfreunde gerne hin. Immer wieder sonntags kann man in Gemünd den traditionellen Kurkonzerten lauschen. Zu hören sind regionale Blasmusik-, Mundharmonika-, Mandolinen- und Akkordeonorchester, kleinere Musikensembles sowie Gesangvereine. Die diesjährige Saison wurde am 1. Mai eröffnet; sie endet am 25. September. Bei schönem Wetter wird die musikalische Unterhaltung ab 16 Uhr open air im Kurpark in der Konzertmuschel geboten, bei schlechteren Verhältnissen wird ins Kurhaus ausgewichen. So ein Tag war heute, und so wurden wir vom Gastgeber gebeten, im Kurhaus zu konzertieren.

Zum Konzert:
Mit gemischten Gefühlen betraten wir dieses Mal mit 24 Sängern und Chorleiter Gerhard Half die Bühne. Denn aus Erfahrung wissen wir, zumindest die älteren Sangesbrüder, dass hier in dem großen Saal mit 500 Sitzplätzen eine schlechte Akustik ist. Hier müsste dringend seitens der Kurverwaltung Abhilfe geschafft werden, denn das Problem ist seit Jahren bekannt. Kleine Chöre haben es sehr schwer hier aufzutreten. Eine Schiebetür oder Trennwand würde schon von großem Nutzen sein. In früheren Jahren konnte unser damaliger Dirigent Anno Hein (ţ1998) fuchsteufelswild werden, wenn wir seinen Anordnungen nicht nachkamen. Wir mussten ganz nach vorne bis zum Bühnenrand im engen Halbkreis um den Dirigenten Aufstellung nehmen, damit der Schall bzw. der Klang der Töne nicht im Hintergrund verschwand. Diesen Ratschlag habe ich weitergegeben. Er wurde aber in der 1. Halbzeit nur halbherzig angenommen. Das hatte zur Folge, dass wir bei einigen Liedvorträgen aus dem Takt gerieten und der Chorklang litt, weil man besonders bei den Piano-Stellen die einzelnen Stimmsätze nicht mehr richtig wahrnehmen konnte. Es gibt aber sicherlich noch andere Gründe für die teilweise schwache Vorstellung im ersten Teil, die der Dirigent noch ansprechen wird. Die Generalprobe heute morgen war jedenfalls zufriedenstellend verlaufen.

Sbr. Wolfgang Schulz übernahm mit viel Humor und Charme der alten Schule die nachfolgende Moderation und sorgte damit beim Publikum für gute Laune. Das breitgefächerte Programm bewies einmal mehr die große Bandbreite, die der MGV 1892 Vussem z. Zt. zu bieten hat.
Guten Tag meine Damen und Herren!
Mit dem Lied 1. „Sonntag ist’s“ von Simon Breu heißen wir, der MGV 1892 Vussem, Sie hier im Kurhaus zu Gemünd herzlich willkommen. Wie, wer weiß nicht, wo Vussem liegt?
Also für die Ortsfremden: Vussem ist ein Ortsteil der Stadt Mechernich oder war es umgekehrt? Na egal, schön, dass Sie alle gekommen sind. Wir haben ein recht großes Paket von Liedern für Sie geschnürt, um Sie in den kommenden etwa 1,5 h musikalisch zu unterhalten, also wollen wir auch gleich anfangen – doch Etikette muss sein: Ich darf Ihnen zunächst vorstellen, man kann sagen, die Mutter oder besser den Vater der Kompanie – unseren 1. Vorsitzenden – Willi Schütt – am Akkordeon, der Quetsch unsere musikalische Begleitung Udo Greuel – sowie vor allem unseren Dirigenten Gerhard Half. Geht es Ihnen auch so wie mir, meine Damen und Herren, dass man das Gefühl hat, alles wird immer hektischer, immer schneller – überall und immer hört man: keine Zeit, keine Zeit! Dabei sollten wir gerade mit dieser sparsam umgehen, denn – so heißt es im folgenden Lied
Zeit ist ein Geschenk
(Melodie Alex Link, Satz Manfred Bühler)
und wenn Sie dann bei diesem Lied zur Ruhe gekommen sind, genießen Sie einen Abend in der Provence in Südfrankreich bei dem Liebeslied
Das Schifferlied
(Satz Friedrich Silcher)
Beim soeben gehörten Lied klang bereits etwas vom Meer herüber – und damit sind wir auch schon bei der Thematik des nun folgenden Liedblocks – wir gehen mit Ihnen auf große Fahrt, zunächst mit der Weise „Über uns der blaue Himmel“, dann heuern wir auf dem in letzter Zeit etwas ins Gerede gekommene Segelschulschiff der Bundesmarine, der Gorch-Fock an, um uns dann im Lied „Finster war die Nacht“ zu fragen , was ein Seemann auf seinen langen Fahrten und damit einsamen Nächten auf hoher See macht. Bei allen diesen Liedern begleitet uns Udo Greuel an der Quetsch.
Über uns der blaue Himmel (Akkordeon)
Das Gorch-Fock Lied (A)
Finster war die Nacht (A)

Heinz Sistig und Udo Greuel mit „Rolling Home“.
Wir bleiben noch etwas auf See und begleiten einen Fischtrawler auf seiner meist Wochen dauernden Fahrt ins Eismeer mit dem Shanty „Old Mauhie“– und dann hoffe ich, dass Sie etwas Plattdütsch verstehen, wird für Sie doch unser Solist Heinz Sistig das Lied „Rolling Home“ singen, eine aus der Schifffahrt überlieferte Weise in einer Bearbeitung von Heinrich Paulsen, also zunächst
Old Mauhie (A)
(Text Georg Fokul, Bearbeitung Heinz Sistig)
Rolling Home (Solo Heinz Sistig)
Wir haben jetzt wieder festen Boden unter den Füßen – doch offensichtlich nicht alle, zumindest nicht der Akteur des folgenden Liedes – ein Müllersbursch – der etwa zu tief ins Glas geschaut hat: Doch hören Sie’s selbst in „Ein kleines Malheur“ – und wenn wir dann schon beim Trinken sind, wollen wir die Becher erheben mit einem Strauß von Weinliedern: Zunächst „Aus der Traube in die Tonne“ – dann stellt sich die Frage „Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein“ – und wir präsentieren Ihnen den „slowenischen Weinstrauß“ – doch keine Angst – wir denken auch an unsere Biertrinker mit „Ein Bier“!
Ein kleines Malheur
(Musik und Text von Franz Wildt)
Aus der Traube in die Tonne
(nomen est omen: von Theobald Kerner)
Herr Wirt
(Fritz Ihlau)
Slowenischer Weinstrauß (Solist Heinz Sistig)
Aus dem Slowenischen mit Übersetzung und Satz Walter Pappert
Ein Bier
(Wolfgang Lüderitz)
Wie eingangs erwähnt, wollen wir mit Ihnen gemeinsam auf Wanderschaft gehen, befinden wir uns doch in einem der schönsten Gegenden Deutschlands und mit dem Kurort Gemünd am Eingang des Nationalparks Eifel mit seinem Eifelsteig. Ich mag mich irren, aber meines Wissens gibt es noch kein Eifelsteig-Lied – also Musikschreiber, Komponisten – Sie sind aufgerufen, eine Weise über den Eifelsteig zu schreiben. Solange es diese noch nicht gibt, werden wir jetzt einen der wohl ältesten Wanderwege besingen, den Rennsteig im Thüringer Wald – dann sind Sie gefordert uns auf unserer Wanderschaft – gesanglich – zu begleiten beim Lied „Wir wollen zu Land ausfahren“. Für diejenigen, die den Text nicht mehr präsent haben: Wir gehen jetzt rund und verteilen Textblätter, so dass sich dann keiner rausreden kann, er kenne den Text nicht mehr.

Pause
Hat jetzt jeder Sangeswillige ein Textblatt? Ja? Dann kann es ja gleich los gehen, aber lassen Sie sich ruhig Zeit, die Damen noch etwas Rouge nachlegen, Mann – oder besser Frau – wollen ja auch im Wald schick aussehen und die Herren noch Flüssigproviant bunkern. Vor dem Beginn unserer Wanderung auf dem Rennsteig machen wir zunächst noch einen Abstecher ins Piemont in Italien mit dem Lied
Wir kamen einst von Piemont
Und, meine Herren, wenn Sie hierbei so etwas hören wie „sans dessus dessous“ hier geht es nicht um ein gleichnamiges Bekleidungsstück der Damen, sondern, wenn hier gesungen wird „sans dessus dessous et sans devant derrière“, heißt das auf gut Kölsch nichts anderes als „bovve un unge, füüre un hinge nix“ oder „nix an de Fööss“.
Rennsteig-Lied
So jetzt geht’s aber los, meine Damen und Herren, Vereinigte Kurparkchöre von Gemünd:
Wir wollen zu Land ausfahren (A) (mit Publikum)
Nach der anstrengenden Wanderung lassen wir Ihnen jetzt eine kleine Verschnaufpause mit einigen besinnlicheren Stücken, geht der heutige Tag ja allmählich zur Neige. Es folgen jetzt
Abend im Gebirge (Le soir à la Montagne)
(Volkslied aus dem Aostatal in Italien)
Im Abendrot
(Franz Schubert – Satz Jakob Christ)
Abendfrieden
(Text und Melodie Hildegard Eckhardt, Satz Rudolf Desch)
Meine Damen und Herren – und ich spreche hier vornehmlich die reiferen Jahrgänge an – kommen Sie sich morgens beim Aufstehen auch vor wie ein gerade geschlüpfter Schmetterling? Erst mal die steifen Glieder entfalten, denn „hei deit et wieh und do deit et wieh“ – kennen Sie auch? Mit dem gleichnamigen Lied von den Bläck Fööss wollen wir ein Hohelied auf das Alter singen – und wenn wir dann schon einmal in Köln sind, geht es weiter mit dem Lied des unvergessenen Willi Ostermann „Och wat wor dat fröher schön doch in Colonia“ – Auch hierbei sind alle herzlich eingeladen, kräftig mitzusingen -ebenso beim letzten Stück für den heutigen Nachmittag „Ruut sin de Ruuse“ von den Boore.
Hei deit et wie un do deit et wie (A)
Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia (A) (mit Publikum)
Ruut sin de Ruuse (A) mit Publikum
Liebe Gäste, das war’s für heute. Ich hoffe, unser kleines Konzert hat Ihnen gefallen. Danke Ihnen fürs Kommen, für Ihre tatkräftige, stimmliche Unterstützung, Dank an die hiesige Stadtverwaltung, dass wir wieder hier für Sie singen durften – Dank aber vor allem unser musikalischen Begleitung Udo Greuel – unserem Solisten Heinz Sistig – und zu guter Letzt unserem Dirigenten Gerhard Half! Kommen Sie gut nach Haus, hoffentlich bis zu einem nächsten Mal.
Das Elternhaus (Zugabe)
Samstag, 10. September 2011
Goldhochzeit Werner Lammert und Brigitte, geb. Fickert aus Schleiden-Bronsfeld.

Brigitte und Werner Lammert 1961 …

… und 2011
Messfeier:
Mit einem Dankgottesdienst begannen heute morgen um 11 Uhr die Feierlichkeiten der Goldenen Hochzeit in der evangelischen Kirche in Schleiden. Nach dem festlichen Orgelspiel zum Einzug des Jubelpaares und der zahlreichen Festgäste nahm Pfarrer Schumacher die Begrüßung vor. Statt einer Predigt sprach er über den bisherigen Lebenslauf der Goldhochzeiter, den ich sinngemäß wiedergeben und ergänzen möchte:
Brigitte wurde am 17.8.1939 als jüngstes von vier Kindern (zwei Jungen und zwei Mädchen) der protestantischen Eltern Fritz Fickert und Berta, geb. Malitzky in Wendelborn, Kreis Tretnitz in Schlesien geboren. 1944 wurde die Familie wegen der näher rückenden Ostfront nach Bayern in einen kleinen Ort mit Namen Würding am Inn evakuiert. Mit 6 Jahren wurde Brigitte im Nachbarort Kirchheim eingeschult. Die Flucht war aber noch lange nicht zu Ende. Auf Umwegen gelangten sie schließlich und endlich 1945 nach Vussem. Nach mehrmaligem Umziehen wurden sie hier in einem Haus, das sie später kauften, in der Ackergasse, heute Nordstraße, sesshaft. Brigitte besuchte die Katholische Volksschule, aus der sie 1954 mit acht weiteren Mitschülern entlassen wurde. Alsbald fand sie eine Beschäftigung als Haushälterin in der Drogerie Berbuir in Mechernich. Dann aber – welch ein Glücksfall – lernte sie bei Renovierungsarbeiten an ihrem Elternhaus den aus Bronsfeld stammenden Stukkateur Werner Lammert kennen und lieben, der sie dann 1961 ehelichte. Seitdem wohnen sie in Bronsfeld. Brigitte arbeitete dort viele Jahre als Köchin in einem Jugendheim. Die Lammerts bekamen eine Tochter, der sie den Namen Sigrid gaben. Diese ist heute schon etliche Jahre verheiratet und wohnt in einem Haus, das größtenteils von Werner Lammert errichtet worden ist, in Holzweiler, oberhalb von Dernau an der Ahr gelegen. Bis vor ein paar Jahren war die Jubilarin den ganzen Tag damit beschäftigt, ihr großes Haus, Hof und Garten in Ordnung zu halten, was ihr heute aber sehr schwer fällt.
Es folgte nun ein Posaunensolo mit Orgelbegleitung. Nach der Segnung des Jubelpaares erfreute eine Sopranistin mit ihrer schönen Stimme die andächtig lauschenden Zuhörer. Als Zwischengesang wurden die Lieder: 1. Lobet den Herrn, 2. Stern, auf den ich schaue, 3. Nun danket alle Gott, und 4. Großer Gott wir loben Dich, gemeinsam gesungen. Zum feierlichen Auszug spielte die Organistin ein Präludium von Michael Prätorius. Vor der Kirche wurde das Goldpaar von der großen Gästeschar mit Glück- und Segenswünschen in Empfang genommen.
Auszüge aus der Geschichte Schleidens und der evangelischen Kirche:
Im Schnittpunkt zweier Bundesstraßen, aber malerisch inmitten hoher Bäume und alter Gräber, liegt in Schleiden „Auf dem Driesch“ (alter Flurname) dicht an der Olef die evangelische Pfarrkirche. Über das Gotteshaus gibt es Interessantes zu berichten. Dazu muss man aber Folgendes wissen: Weil in der Herrschaft Schleiden das ganze 17. Und die ersten Jahrzehnte des 18. Jhdts. Des Öfteren die Besitzer wechselten, hatte die Bevölkerung besonders unter der Einquartierung ausländischer Truppen, z. B. aus Luxemburg, Spanien, Frankreich, Russland, Preußen und Österreich zu leiden. Als Kaiser Josef II. 1781 für seine österreichischen Lande, zu denen damals auch Schleiden gehörte, religiöse Toleranz verkündete, bauten die Schleidener Protestanten 1786 vor den Toren der Stadt ein einfaches, einschiffiges Bethaus. Der Besitz von Turm und Glocken war ihnen zunächst noch nicht gestattet. 1839 bezog dann der Baumeister W. C. Ulich den Betsaal harmonisch in einen größeren Kirchenbau ein, indem er einen Glockenturm mit achtseitigem Schieferhelm angliederte. Im Innern der Kirche sind an der Chorwandmitte Altar, Kanzel und Baldachin senkrecht übereinander angeordnet: ein ungewöhnliches Bild. Um auf den Predigtstuhl zu gelangen, muss man über eine Treppe in der Sakristei durch eine Wandtür gehen. Bei der jüngsten Restauration erhielt der Kirchenraum ein schlichtes, aber farblich eindrucksvolles Rokokodekor, wobei die ursprüngliche Ausschmückung im Geiste der Erbauerzeit einfühlsam ergänzt und vervollkommnet wurde. An diesen Renovierungsarbeiten war auch Werner Lammert, der vom Pastor großes Lob erhielt, maßgeblich beteiligt.
Goldhochzeitsfeier:

Nun beeilte man sich, das nahegelegene Restaurant-Bistro-Café Mayer aufzusuchen, um das Mittagessen vom Büffet einzunehmen. Mayers Restaurant ist seit 1957 in der dritten Generation im Familienbesitz und für gute Qualität und Zufriedenheit der Gäste bekannt. Die Räumlichkeiten sind für 15 – 150 Personen ausgelegt. In gemütlicher Atmosphäre und noblem Ambiente kann man hier speisen. Das Essen wird geschmackvoll und dekorativ angerichtet und serviert. Davon konnte ich mich selbst überzeugen.

Mit großer Spannung erwarteten nun das Jubelpaar und die Festgäste den MGV 1892 Vussem. Die Goldhochzeiter hatten extra ihren Festtag eine Woche vorverlegt, weil vom 16. – 19.9. in Vussem die Kirmes gefeiert wird, und wir nicht gesangsfähig gewesen wären. Um 15:15 Uhr betraten wir gutgelaunt mit 22 Sängern und dem musikalischen Leiter Gerhard Half den Saal, um mit folgenden Liedern (4. – 7. mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel) aufzuwarten: 1. Abendrot, 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Liebe ist unendlich, 4. Finster war die Nacht, 5. Old Mauhie, 6. He deit et wieh, 7. Ruut sin de Ruuse, und als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, 8. Das Elternhaus.


Zwischendurch hatte unser Vorsitzender Willi Schütt im Namen aller Sänger die Gratulation vorgenommen und als Geschenk eine Orchidee überreicht. Die Anwesenden waren von unseren Darbietungen sehr angetan. Sie hätten gerne noch ein paar Lieder von uns gehört; doch bei der schwülwarmen Witterung ging einigen Sängern die Puste aus. Wir wurden mit reichlich Beifall bedacht und fürstlich entlohnt. Anschließend gab es für uns im Schankraum Getränke nach Wahl und frische, belegte Brötchen.

Während sich einige Sänger labten (oben), Willi Schütt Autogramme schrieb (rechts), warteten andere schon auf das nächste Bier




Im Programm ging es derweil weiter mit dem Sing- und Tanzkreis Olef, der einige sehenswerte, graziöse Tänze vorführte. Danach gab es Kaffee und Kuchen vom Büffet. So allmählich ging am späten Nachmittag ein schönes Fest zu Ende, an das sich sicherlich alle Beteiligten noch gerne erinnern werden.
P.S.: Vor 12 Jahren brachten wir Brigitte Lammert zu ihrem 60. Geburtstag in der Gaststätte „Zum Eifelblick“ in Bronsfeld ein Ständchen und wurden dafür ebenfalls gut bewirtet. Seitdem sind Brigitte und Werner begeisterte Fans des MGV Vussem und besuchen, wenn es denn die Gesundheit zulässt, unsere Kurkonzerte.
Freitag, 28. Oktober 2011
Bunter, gemütlicher Abend des MGV 1892 Vussem
Vorwort:
„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. Diese Worte scheinen sich schnell herumgesprochen zu haben, denn heute hatte der Männergesangverein zum Gemütlichen Abend im Pfarrsaal eingeladen, und alle 80 Stühle waren bis auf den letzten Platz besetzt.
Ja, wo man singt, da ist die Fröhlichkeit zu Hause. Griesgrämige Menschen bringen keinen Ton aus der Kehle. Darum sollte noch mehr gesungen werden, weil Gesang Harmonie und Frohsinn verbreitet. Heute Abend wollen wir durch schöne Stimmen zu schöner Stimmung finden. Ich bin sicher, dass alle Anwesenden uns gerne dabei helfen werden. Wir Sänger wollen ja nicht die Welt bewegen. Wir wollen die Harmonie lebendig halten bei denen, die singen und bei denen, die zuhören. Hören und Singen sind köstliche Gaben, die auch künftig stark genug sein werden, um sich gegen lärmende Musik durchzusetzen. Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann, und worüber es unmöglich ist zu schweigen.
Einen besonderen Beitrag zu unserer Unterhaltung wird die Eifeler Mundartgruppe aus Bad Münstereifel leisten, die ja schon mehrmals in Vussem gastierte.


Zum Programmablauf:
Gegen 19 Uhr konnte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt zahlreiche aktive und inaktive Mitglieder mit ihren Lebensgefährten begrüßen und willkommen heißen. Danach stellte er den Gästen unseren neuen Chorleiter Gerhard Half vor und wünschte allen viel Vergnügen.
Mit dem (1.) „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist, sind der Seele Lieder“ eröffnete der MGV den Gemütlichen Abend. Es folgten die Lieder 2. Wir kamen einst von Piemont, 3. Aus der Traube in die Tonne, 4. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, und 5. Weiß ist das Schiff, das wir lieben, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Nachdem der brausende Applaus verklungen war, wurde das Büffet gestürmt, das im Foyer von der Metzgerei Hostel aus Mechernich aufgebaut worden war. Es bestand aus Spießbraten, Schweinefleisch, Bratkartoffeln, Sauerkraut und Pudding und schmeckte großartig. Dazu wurden reichlich Getränke serviert.

Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Die Eifeler Mundartfreunde aus Bad Münstereifel standen nun im Fokus, die mit ihren Sketchen und witzigen Pointen die Lachmuskeln der Zuhörer stark strapazierten. Der erste Sketch war eine Paraderolle für den Vorsitzenden der Theatergruppe Karl „Charly“ Roberz als Bürgermeister bei der Aufstellung der Musikkapelle zum Festzug des Schützenvereins.

Dabei ließ er das „R“ rollen, z. B.: „Drrrei Schrrrett fürrr derrr Sod widd aanjetrrrodde“. Es folgte 2. Die Hochzeit auf dem Standesamt, wobei der Bräutigam anfangs nichts zu sagen hatte, dann den Spieß aber umdrehte. 3. Der Fotograf mit seinem Dreibein. 4. Bauer im Kleiderschrank, eine Verwechslungsko-mödie. 5. Der Schiedsmann. Nun war eine längere Pause angesagt, die man nutzte, um sich die Beine zu vertreten, die Toiletten aufzusuchen oder für Getränkenachschub sorgte. Dann wurde das Programm der Mundartfreunde fortgesetzt:




1. Dialog zwischen Ober und Gast um Tasse oder Kännchen Kaffee. Beim 2. Sketch wird um ein Glas Bier oder Flaschenbier gestritten. 3. Die Erfindung einer ökologischen Mausefalle funktioniert nicht. Wogegen die 4. fiese Flejefangmaschin dem Erfinder alle Ehre macht und ein voller Erfolg wird. 5. Im Uhrengeschäft. 6. Eine Frau kommt mit ihrem Mann zur Frau Doktor in die Sprechstunde und weiß alles besser. Der Patient kommt nicht zu Wort. Nach 56 Kniebeugen wird der Puls gemessen, der aber ganz normal ist. Diagnose: Er leidet an Terrormitis und erhält ein Rezept. Darauf steht: „Setzen Sie sich endlich gegen Ihre Frau durch oder suchen Sie sich eine andere!“ 7. Für den Knengsrammelsball in Vussem hatte Charly sich eine neue Hose gekauft, die aber 5 cm gekürzt werden musste. Das hatte sich bald herumgesprochen und drei hilfsbereite Personen schnitten – ohne voneinander zu wissen – jeweils 5 cm von den Hosenbeinen ab, sodass die Hose nur noch als Shorts getragen werden konnte, was unter großem Gelächter bei der Anprobe zu sehen war. Das 8. Abschlussplädoyer von Charly als Bürgermeister lautete: „Isch werrrde kene Festzoch mie orrrganisierrre, sonderrrn em nächste Johrrr e Sporrrtfess ussrrrichte. Dofürrr ben isch met denne Buurrre Frrrengele met enem rrrude Kappeskopp am trrrainiere. Ihrrr könnt jo ens luurrre komme, ävvver ihrrr möt en den Krrrankekass senn, denn weil die kenn Disziplin em Liev han, jit et och ad ens en Klopperrrei. Deshalb möt ihrrr en de suurrre Appel biesse on üsch verrrsicherrre losse.“


Nach dem tosenden Applaus für die Mundartgruppe ergriff unser Vorsitzender das Wort und bedankte sich bei den Akteuren für die großartigen Aufführungen. Bis weit nach Mitternacht wurde noch die Muul jeschwaat, um dann frohgelaunt den Heimweg anzutreten.
Dieser bunte Kameradschaftsabend wird uns sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben und den Zusammenhalt im Verein stärken. Bleibt nur zu hoffen, dass die kommenden Proben von den Sängern ebenso gut besucht werden wie der heutige Abend.
Sonntag, 13. November 2011
Teilnahme des MGV am Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Wie vielerorts in Deutschland wurde auch in Vussem und Breitenbenden der Volkstrauertag feierlich begangen. Gegen 9:30 Uhr stellte sich der Trauerzug am ehemaligen Schulhof wie folgt auf: Freiwillige Feuerwehr (FFW), Musikverein (MV), Männergesangverein (MGV) und einige Vussemer Bürgerinnen und Bürger. Unter den Klängen eines vom MV gespielten Chorals gingen wir zum Ehrenmal, wo die FFW einen Kranz niederlegte und die Ehrenwache stellte.

Dort spielte der MV ein Lied zum Gedenken, während die Fahnen zum Zeichen der Trauer auf Halbmast hingen.
In die Gedenktafel des Ehrenmals sind die Namen von gefallenen und vermissten Männern in goldenen Lettern eingraviert. Das kann nur ein ganz geringes Zeichen des Dankes für jene Männer sein, die ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode bezahlten. Der MGV gab der Veranstaltung mit zwei Vorträgen einen würdigen Rahmen:
1. Harre meine Seele; in der Bearbeitung von Heinz Sistig, 2. Sancta Maria; von Johann Schweitzer (1831-1882). Als Novum ist zu vermelden, dass die Bässe auf Anordnung unseres Chorleiters Gerhard Half hinter den Tenören Aufstellung nahmen. Annemie Linden hielt die Ansprache, die ich hier verkürzt und sinngemäß widergeben möchte; „Liebe Trauergemeinde! Der Volkstrauertag ist nicht nur ein Tag der Toten, sondern auch ein Tag der Lebenden. Er bringt uns zum Nachdenken: Warum gibt es immer noch Kriege? In den beiden Weltkriegen hat es über 65 Mio. Tote und 56 Mio. Versehrte gegeben, also über 120 Mio. Kriegsopfer, eine Zahl, vor der unsere Vorstellungskraft versagt. Auch wenn die Erinnerungen der Überlebenden und Hinterbliebenen im Laufe der Jahrzehnte immer mehr verblassen, verliert der Volkstrauertag nicht an Bedeutung. Kriege und Gewaltherrschaft der Vergangenheit haben ihre Spuren in der Gesellschaft hinterlassen, an die wir besonders an Tagen wie diesem erinnert werden. Die Devise nicht nur für heute lautet: Innehalten als Zeichen der Trauer und des Respekts für die Toten, aber vor allen Dingen müssen wir aus der Vergangenheit die richtigen Schlüsse ziehen. Der Volkstrauertag darf nicht zur Nebensächlichkeit werden, sondern vielleicht eines Tages zum Volksfriedenstag!“ Nach den Fürbitten wurde die Gedenkfeier vom MV mit dem „Lied vom guten Kameraden“ beendet. Im Anschluss fanden die Trauerfeierlichkeiten in Breitenbenden statt. Sie hatten einen ähnlichen Ablauf wie in Vussem. MV und MGV spielten und sangen dieselben Lieder.

Die beeindruckende Rede hielt wieder in Vertretung des beruflich verhinderten Ortsvorstehers Udo Thielen der Berufssoldat Oberstleutnant Oster, hier auszugsweise aufgeschrieben: „Sehr geehrte Damen und Herren!

Im letzten Jahr hatte ich bereits ausgeführt, dass der Volkstrauertag in der Bundesrepublik Deutschland kein Tag ist, der einzig den gefallenen Soldaten gewidmet ist. Wir gedenken heute auch der Zivilisten, die bei den aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen den Soldaten helfend und unterstützend Beistand leisten.

Es sind ständig zivile Bundesbürger dort zu finden, wo Elend und Leid herrschen. Sie kommen bei ihren Hilfeleistungen oft schuldlos zu Schaden oder verlieren dabei sogar ihr Leben. So beklagen wir in diesem Jahr den Tod eines Technikers des THW, der in Afghanistan bei einem heimtückischen Hinterhalt umkam, als er auf dem Weg zu einem Dorf war, um dort die Wasserversorgung der Zivilbevölkerung sicherzustellen. Ebenso gedenken wir heute meiner Kameraden, die in Afghanistan bei der Ausübung ihres Berufes gefallen sind. Mittlerweile hat die Bundeswehr, die seit 1991 friedenserhaltende und –sichernde Aufgaben außerhalb Deutschlands übernimmt und momentan am Horn von Afrika und in Afghanistan präsent ist, bei ihren Einsätzen bisher 99 Tote zu beklagen. – Meinen Respekt möchte ich aber auch den Feuerwehrkameraden für deren selbstlosen Einsatz zollen. Der Feuerwehrmann hat sich bewusst und freiwillig dafür entschieden, sein Leben zum Wohle der Bevölkerung einzusetzen. Dabei kommt es oft zu bedrohlichen Situationen, die auch manchmal zum Tod führen. – Zum Schluss möchte ich Sie bitten, beim Lied ‚Ich hatt‘ einen Kameraden‘ an die Opfer der Gewaltherrschaft und Kriege zu denken und auch an jene Menschen, die ihr Leben für andere riskieren und an unsere Soldaten im Einsatz, die dort den Willen des deutschen Volkes vertreten.“ Aber ehe das „Lied vom guten Kameraden“ intoniert wurde, beteten wir gemeinsam unter der Regie von Sbr. Hans Nellesen das „Vater unser“.
Sonntag, 20. November 2011
Advents- und Weihnachtsmarkt in Vussem
Alle zwei Jahre wird in Vussem ein Basar für einen guten Zweck durchgeführt. Die Ansprechpartner und federführende Personen für diese soziale Sache sind Resel Feyen von der Flötengruppe und Johannes Klinkhammer für die Dorfgemeinschaft. Der Erlös wird einem Kinderheim in Südindien gespendet, welches von Pater Leo d’Souza geführt wird. Das Aloysian Boys Home besteht seit 1980 und wird seit 1983 von der Katholischen Pfarrgemeinde Vussem-Breitenbenden in vielfältiger Weise unterstützt. In der 9. Ausgabe von „Haste Töne“ habe ich ausführlich darüber berichtet.

Am Sonntagmorgen, pünktlich um 11 Uhr, wurde die Tür zur Mehrzweckhalle geöffnet, um den schon ungeduldig wartenden Besuchern Einlass zu gewähren. Im Angebot standen hochwertige Holz-, Hand- und Bastelarbeiten u.v.m. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt worden.


Wie auch in den vergangenen Jahren zeugte auch dieses Mal wieder der Basar vom eifrigen Wirken, großen Bemühungen und die Bereitschaft der Mitwirkenden, sich für die hilfsbedürftigen Waisenkinder einzusetzen. Ein Rundgang durch die festlich geschmückte Halle zeigte, wie sehr sich alle angestrengt haben. Für jeden Besucher war bestimmt etwas Nützliches dabei.

Um 14:30 Uhr hatte der MGV 1892 Vussem unter der Leitung von Gerhard Half, der von den Sängern volle Konzentration und präzises Singen verlangt hatte, seinen mit Spannung erwarteten Auftritt. Folgende weihnachtliche und stimmungsvolle Lieder wurden präsentiert: 1. Fröhliche Weihnacht überall, 2. O Freude über Freude, 3. St. Niklas war ein Seemann (Keyboard: Ludmilla Half), 4. Herbergslied, 5. Trommellied, 6. O du fröhliche, 7. . . . denn es ist Weihnachtszeit (Keyboard: Ludmilla Half), und 8. Weihnachtsglocken.
Schade war nur, dass die enorme Geräuschkulisse, die in der Turnhalle herrschte, bei unseren hörenswerten Vorträgen sehr störend wirkte. Lobenswert zu erwähnen ist aber, dass die Ehefrau unseres Chorleiters, Ludmilla Half, uns zum ersten Mal musikalisch begleitet hat. Es war beeindruckend, mit welcher Unbeschwertheit sie die anspruchsvollen Partituren auf dem Keyboard mit viel Gefühl und auf professionell hohem Niveau meisterte. Sie gab uns Sängern mit ihrem Spiel ein sicheres Geleit.
Am späten Nachmittag sorgte auch die Bläsergemeinschaft Vussem-Strempt für weitere vorweihnachtliche Stimmung, bevor zum Schluss die große Tombola stattfand, bei der schöne Preise zu gewinnen waren. Es bleibt nun noch zu hoffen, dass sich die aufwendige Arbeit auch gelohnt hat.
Freitag, 25. November 2011
Jahresabschlussfeier der ehemaligen Soldaten im Casino Mechernich

Am Freitag, 25.11.2011, fand die alljährliche Jahresabschlussfeier der ehem. Soldaten, Kreis Euskirchen, im Deutschen Bundeswehr Verband (DbwV) statt. Zu dieser weihnachtlich dekorierten Feier, erschienen 60 ehemalige Soldaten mit Frauen. Der Vorsitzende Peter Kruse begrüßte die anwesenden Gäste und den Hausherrn, Herrn Oberst Johann Peter Schmitz, als Standortältesten vom Führungs-Unterstützungs-Regiment 28 (FüUstRgt 28) Mechernich.
Die einführenden Worte sprach der Vorsitzende und wies noch einmal auf die zurückliegenden Ereignisse hin. Da waren: der Wechsel der Verteidigungsminister, Aussetzung der Wehrpflicht zum 01.07.2011, Standortauflösungen. Nach dem Vorsitzenden sprach der Oberst Schmitz. Seine einleitenden Worte waren, dass der Standort Mechernich nicht aufgelöst wird gemäß der ersten Grobstrukturierung. Zwar speckt der Standort Mechernich ab, aber der Standort bleibt erhalten. Der Regimentsstab wird Mechernich voraussichtlich zwischen 2013 und 2016 verlassen. Das Luftwaffenmaterialdepot wird bis mindestens 2018 vor Ort bleiben.

Nach den Worten des Herrn Oberst kam der Männergesangverein Vussem zum Zuge. Bei adventlich, weihnachtlichen Liedern wurden die Anwesenden auf die bevorstehende Weihnachtszeit eingestimmt. Es gab viel Beifall und man merkte, dass die Gäste diese Lieder genossen, wie man mir auch hinterher bestätigte.

Eine ganz große Überraschung gab es noch für seine Frau. Der Männergesangverein sang ihr zu Ehren das Geburtstagsständchen. Der Vorsitzende, Herr Willi Schütt, überreichte ihr auch noch einen Blumenstrauß. Sie war sichtlich gerührt. Es sollte doch keiner wissen, dass sie heute Geburtstag hatte.
Bei uns weilte auch ein Fregattenkapitän zum ersten Mal. Zur etwas vorgerückten Stunde, sagte ich ihm: „Herr Fregattenkapitän, ihnen zur Ehre hat der MGV extra gesungen: Sankt Niklas war ein Seemann“. Er schmunzelte, als ich ihm dies sagte. Ob er es wohl auch geglaubt hat???
Noch etwas Persönliches. Es war dies das 8. Mal, dass Ihr mit Eurem Gesang die Feier verschönt habt. Gleichzeitig war dies mein letzter Auftritt als Vorsitzender. Ich werde mich nächstes Jahr nicht wieder zur Wahl stellen. In diesem Sinne möchte ich mich noch vielmals für Eure Unterstützung bedanken. Sänger bleibe ich auch weiterhin.
Nochmals vielen Dank Euch Allen
Peter und Renate Kruse

Ergänzung durch den Chronisten:
Lieber Peter!
Herzlichen Dank für Deine aufschlussreiche Berichterstattung. Ich möchte nur hinzufügen, dass vorwiegend klassische aber auch zeitgenössische Kompositionen für Gesang und Instrumentalbegleitung zum Vortrag gelangten, die das Programm sehr abwechslungsreich werden ließen: 1. Weihnachtsglocken, 2. Trommellied, 3. . . . denn es ist Weihnachtszeit*, 4. Fröhliche Weihnacht überall, 5. Herbergslied, 6. St. Niklas war ein Seemann*, 7. O du fröhliche, und 8. zu Renate Kruses Geburtstag: Geburtstagsständchen.
*= am Keyboard: Ludmilla Half.
Fazit:
Die Vorstellung von lebendigem Chorgesang, die unser Dirigent Gerhard Half hat, ist unbestritten. Erfreulich war, dass die Sänger dies zu seiner Zufriedenheit umsetzen konnten. Gleichfalls trug Frau Halfs präziser, lockerer und perlender Anschlag am Keyboard dazu bei, sich angenehm unterhalten zu fühlen.
Samstag, 26. November 2011
Seniorennachmittag in Breitenbenden
Der Bürgerverein Breitenbenden hatte für heute alle Bürger des Ortes ab 60 Jahren nebst Gatte/Gattin in den Gasthof „Zum Krebsbachtal“ eingeladen. Die Resonanz war erfreulich, waren doch ca. 50 Senioren erschienen, die von jungen Damen des Ortes betreut und verwöhnt wurden. Um 14:30 Uhr war die Kaffeetafel gedeckt, und die Vorsitzende des Bürgervereins, Dagmar Fischer, begrüßte die Anwesenden und wünschte einen guten Verlauf.
Hiernach hielt Ortsvorsteher Udo Thielen eine kurze Ansprache und verteilte an jeden Gast einen Gutschein, der folgendes beinhaltet: Wanderung zum Bergwerkmuseum im Juni/Juli 2012; Führung durch das Museum und das Besucherbergwerk; Reibekuchenessen vor dem Museum, gestiftet von Johannes Klinkhammer; Rückfahrt mit einem Bus, den die Fa. Schneider-Bank zur Verfügung stellt. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick begrüßte ebenfalls die Senioren und überreichte den obligatorischen Umschlag an die Bürgervereinsvorsitzende.
Danach kam der MGV 1892 Vussem zu seinem Auftritt mit 8 Weihnachtsliedern, die bei den Anwesenden sehr gut ankamen, gaben diese doch der Veranstaltung in der vorweihnachtlichen Zeit den festlichen Rahmen. Bei den gesanglichen Vorträgen gab auch ein versteckter Solist aus dem Hintergrund zur Freude der Senioren seinen Einstand, nämlich unser Freund Alex, sechsjähriger Sohn unseres Chorleiters Gerhard Half. Das wurde von den Gästen mit Applaus honoriert.
Des Weiteren erschien der Nikolaus, las ein Gedicht vor und verteilte Weihnachtstüten. Gegen 17 Uhr ging der gelungene Seniorennachmittag zu Ende. Die Gäste waren zufrieden und traten den Heimweg an.
Bernhard Mießeler
Ergänzung durch den Chronisten:
Lieber Bernhard!
Vielen Dank für Deinen vorzüglichen Beitrag. Hier die Lieder unseres Auftritts: 1. O Freude über Freude, 2. O du fröhliche, 3. Herbergslied, 4. . . denn es ist Weihnachtszeit*, 5. Fröhliche Weihnacht überall, 6. Weihnachtsglocken, 7. St. Niklas war ein Seemann*, und 8. Trommellied.
*= am Keyboard: Ludmilla Half.
Resümee:
Mit diesen Weihnachtsliedern stimmten die Sänger die aufmerksamen Zuhörer auf das bevorstehende Fest ein. Sie zeigten sich tief beeindruckt von unseren hörenswerten Darbietungen; denn unter der Leitung von Gerhard Half entfalteten die Akteure einen in sich ausgewogenen Chorklang, der von der Pianistin Ludmilla Half mit cooler Spielfreude und beeindruckender Fingerfertigkeit unterstützt wurde.
Das Wort zum Jahreswechsel
Liebe Sangesbrüder!
Wir stehen wieder am Anfang eines neuen Jahres, das noch völlig unberührt vor uns liegt. Was mag es uns bringen? Welche Erfahrungen werden wir machen? Können wir an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen? Noch vermag niemand darauf eine Antwort zu geben. In knapp einem halben Jahr feiern wir unser 120jähriges Bestehen. Mit einem Festkonzert wollen wir die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen. Für das Programm werden u. a. neue Lieder einstudiert. Soll es aber ein Erfolg werden, so sind wir auf jede Probe und auf jede Stimme bzw. jeden Sänger angewiesen.
Dazu weise ich ausdrücklich nochmals auf den auf Seite 1 dieser Zeitung abgedruckten Leserbrief von Heinz Sistig hin, der u. a. zu Recht die Laumänner unter uns Sängern kritisiert hat. Ich bin da ganz seiner Meinung und appelliere ebenfalls an sie, ihre negative Einstellung zu den Chorproben und zum MGV zu überdenken. Denn wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wenn dieser Weg beschritten wird – da bin ich mir ganz sicher – können wir uns alle auf ein schönes Fest freuen.
Zum Schluss, liebe Sangesbrüder, möchten mein Bruder Albert und ich es nicht versäumen, allen Wohltätern und Freunden des Chorgesangs für ihre Unterstützung, und allen, die bei der Erstellung dieser Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ mitgewirkt haben „Danke!“ zu sagen.
Euch und Euren Familien und allen, die diese Zeitung lesen, wünschen wir ein gesegnetes, friedvolles und glückliches Neues Jahr, damit wir gemeinsam mit Zuversicht und der richtigen Motivation das Jahr 2012 angehen können. Packen wir’s an!
Michael Wielspütz Albert Wielspütz
Chronist und Sbr. Redakteur
Montag, 19. Dezember 2011
Geburtstagsfeier mit unserem Sbr. Arnold Mies (70).
Vorwort:

Einen Tag nach seinem 70. Geburtstag am 11. Dezember erschien Arnold Mies wieder zur Gesangsprobe. Die Wiedersehensfreude war sehr groß, besonders im 2. Bass. Schließlich hatten wir lange auf seine Stimme verzichten müssen.
Das hatte mehrere Gründe:
1. der Tod seiner Ehefrau Trude und
2. ein längerer Krankenhausaufenthalt nach einer schwierigen Operation mit anschließender Rehabilitation in Bad Kreuznach.
Als Geburtstagsständchen hatte sich Arnold das Lied „Ein Bier, das macht den Durst erst schön“ gewünscht. Die Glückwünsche von seinen Sangeskollegen nahm er ebenso dankend entgegen wie das Geldgeschenk, das ihm unser Vorsitzender überreichte. Er revanchierte sich mit einer Einladung zum Umtrunk mit Imbiss nach der nächsten Chorprobe am 19.12.2011.
Geburtstagsfeier:
Die verkürzte Probe, die zunächst von Gerhard Half gestaltet wurde, übernahm dann Heinz Sistig, weil wir am nächsten Freitag einen Auftritt in Mechernich haben werden, bei dem unser Dirigent wegen Urlaubs nicht da sein wird.

Langjährige Weggefährten im MGV: Arnold Mies und Michael Wielspütz
Im Foyer des Pfarrheims hatte der Jubilar Arnold Mies ein rustikales Büffet aufgebaut, das aus leckerem Kartoffelsalat mit Bockwürstchen, frischgebackenem Brot („Peng“), welches man mit Kräuterbutter, Schmalz oder Mett mit Zwiebeln bestreichen konnte, bestand.
Dazu wurde ein frischgezapftes Bier vom Fass serviert. Schade war nur, dass an diesem Abend einiges an Essen und Gerstensaft übrig blieb, weil wieder etliche Sänger fehlten. Man ließ sich aber deshalb die gute Laune nicht verderben, sondern sang dem Jubilar zur Freude noch ein paar Trinklieder.

Mein Lebenslauf in bunten Bildern:
Am 11.12.1941 wurde ich als erster Sohn der Eheleute Peter Mies (Former) und Anna geb. Hansen (Hausfrau) in Waldorf bei Blankenheim geboren. An diesem Tag war mein Vater als Soldat der Wehrnacht am Moskwa-Wolga-Kanal bei Klin in der Nähe von Moskau als Geschützführer 8,8 cm, einer Panzerjägereinheit eingesetzt. Während meine Oma verzweifelt die Hebamme in Ripsdorf und Alendorf suchte, hat mein Opa und Pate Arnold Hansen alleine und seelenruhig ohne fremde Hilfe meine in den Wehen liegende Mutter bei ihrer ersten Geburt betreut und mir geholfen, das Licht der Welt zu erblicken. Der Knabe hatte das stattliche Gewicht von sage und schreibe 12 Pfund nach Angabe der nach der Geburt eintreffenden Hebamme. Während des Rückmarsches der Wehrmacht Richtung Westen geriet mein Vater 1943 in russische Gefangenschaft und blieb dort bis Februar 1947.
Ostern 1948 wurde ich in Waldorf eingeschult. Im September 1948 zog die Familie mit der im August 1948 geborenen Schwester Regina in ein kleines von Vater und Opa selbstgebautes Häuschen am Waldesrand bei Esch Kreis Daun. In Esch ging ich dann bis Ostern 1953 zur Schule. 1952 kauften meine Eltern von der Erbengemeinschaft Josef Wielspütz (Jüppse) das Haus am Holzheimer Weg in Vussem. Ostern 1953 zogen wir mit der Familie nach Vussem. Ich besuchte hier die 8-klassige Volksschule bei Lehrer Thomae. Am 3.4.56 begann ich eine 3-jährige Lehre bei der Deutschen Bundespost in Mechernich und Euskirchen. Am 01.01.1960 wurde ich Mitglied im MGV 1892 Vussem.
Mein postalisches Wirken endete mit dem 31.12.1961. Vom 02.01.1962 bis 31.12.1963 war ich Soldat bei der Bundeswehr; meine Stammeinheit war eine Fernmeldeeinheit in Rheinbach. Am 04.05.1964 nahm ich eine Tätigkeit als Fernschreiber beim Bundesministerium der Verteidigung auf. Den 1973 erfolgten Laufbahnwechsel in den Verwaltungsdienst beendete ich am 31.12. 2006 nach 50½ Dienstjahren als Regierungsamtmann. 1971 zog ich frisch verheiratet mit Gertrud geb. Nießen nach Meckenheim-Merl. 1972 kam unser Sohn Volker in der Uniklinik Bonn zur Welt. 1973 zogen wir zwecks Vorbereitung eines Hausbaues nach Lorbach. 1976, rechtzeitig zur Vussemer Kirmes im September konnten wir dann einziehen. 1977 wurde Markus, 1979 Sohn Thomas geboren.
1986 wurde mir durch den Herrn Bundespräsidenten die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Wir verkauften das Haus nach der Jahrtausendwende und zogen 2002 nach Merzbach bei Rheinbach. 2005 kauften wir eine Doppelhaushälfte in Mechernich. In diesem unserem Altersruhesitz fühlten wir uns sehr wohl. Leider ist mein Trudchen am 05. September 2011 in Mechernich verstorben.
Arnold Mies


Ergänzungen durch den Chronisten:
Es ist noch nachzutragen, dass Arnold Mies noch 2 weitere, jüngere Geschwister hat: Eva und Richard. Vor 25 Jahren, am 3.12.1986, verlieh der Bundespräsident Herrn Arnold Mies in Anerkennung für seine Bemühungen im sozialen Bereich (u. a. Vormundschaft), der Tätigkeit als 1. Vorsitzender des TSV Feytal, im Bürgerverein, als Gründungsmitglied des Karnevalsvereins 1977 Vussem, des Heimat- und Geschichtsvereins Vussem, für den er die Satzungen ausarbeitete, die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.
Ferner war er viele Jahre im Pfarrgemeinderat tätig. Von 1992-2002 zeichnete er als Rendant im Kirchenvorstand verantwortlich. Im Mai 2011 wurde er für 25 Jahre Singen im Kirchenchor ausgezeichnet und ist dort seit einigen Jahren Teamleiter. Für 50jährige aktive Mitgliedschaft im MGV 1892 Vussem bzw. DSB erhielt er im September 2010 während einer Konzertveranstaltung Nadel und Urkunde von der Vorsitzenden des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, Gabriele Heis, ausgehändigt. Vier Jahre sang er im MGV Wormersdorf.
Von dieser Stelle aus wünsche ich dem Jubilar auf seinem weiteren Lebensweg Kraft und viel Freude an seinen Hobbies.
Michael Wielspütz
Freitag, 23. Dezember 2011
Eröffnungsfeier der Kunstausstellung „Einheimischer Künstler“ in Mechernich


Im Foyer des Gymnasiums „Am Turmhof“ wurde zum 32. Mal in Folge die Kunstausstellung feierlich eröffnet. Auch in diesem Jahr werden von 33 Ausstellern vielfältige Kunstwerke verschiedener Schaffens- und Stilrichtungen präsentiert. Der „Motor“ dieser Initiative ist Paul Weiermann, der seit vielen Jahren als Vertreter der Künstlergemeinschaft gemeinsam mit der Stadt Mechernich und vielen Helfern diese Ausstellung organisiert und das Foyer des Gymnasiums in eine große Galerie verwandelt.

Zusammen mit dem stv. Landrat Hans Schmitz und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales, Ratsherr Robert Ohlert, eröffnete der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Vernissage. In seiner Rede sagte er u. a.: „ Ich bin heute ein schwarzer Punkt, umgeben von zwei Roten“, womit er humorvoll auf seine beiden Begleiter Schmitz und Ohlert anspielte, die der SPD angehören. Weiter sagte er, dass er nun schon zum 13. Mal gerne hierher gekommen sei, denn über die Jahre hinweg sei die Ausstellung zu einer festen Planung in seinem Terminkalender geworden. „Die Vielfalt, die diese Präsentation charakterisiert, wird von Jahr zu Jahr besser und sehenswerter“. Hans Schmitz pflichtete ihm bei: „Was in den 32 Jahren hier aufgebaut worden ist, ist wohl einmalig im Kreis Euskirchen. Als Mechernicher Bürger bin ich sehr stolz auf diese Ausstellung“. Auch Robert Ohlert hob in seiner Ansprache das breite Spektrum und die wachsende Qualität der Arbeiten hervor, die die Künstler hier zeigen, wobei er auf die mannigfaltigen Ausdrucksmöglichkeiten mit Formen und Farben bei den Bildern verwies. Angefangen von reinen Abstraktionen bis hin zur Spiegelung der Wirklichkeit sei alles vertreten. Neben der großen Anzahl bildlicher Darstellungen, Druckgrafiken und Fotografien seien auch Skulpturen, darunter filigrane Keramiken zu betrachten. Auch witzige und moderne Illustrationen könnten sich sehen lassen. Es kommt nicht darauf an, was man macht, sondern wie man es macht“, so Ohlert. Dass jedes der Exponate „gut gemacht“ ist, davon konnten sich die zahlreichen Besucher selbst überzeugen. Paul Weiermann begrüßte ebenfalls die geladenen Gäste und erzählte u. a., dass beim Aufhängen der Bilder einige Rahmengläser zu Bruch gegangen seien. „Doch Scherben sollen bekanntlich ja Glück bringen“, meinte er.
Für die musikalische Untermalung der Eröffnungsfeier sorgte zwischendurch nun schon zum achten Mal im zweijährigen Turnus der MGV 1892 Vussem. Eigentlich war vorgesehen, dass Heinz Sistig das Dirigat übernehmen sollte, denn Gerhard Half wäre zu diesem Zeitpunkt mit seiner Familie in Urlaub gefahren. Doch verhinderte dieses Vorhaben die plötzliche Erkrankung seiner Frau. So sang also unser Chor unter der Leitung von Gerhard Half folgende Lieder: 1. Zeit ist ein Geschenk, 2. Das Elternhaus, 2. Weihnachtsglocken, und 4. O Freude über Freude. Der begeisterte und z. T. stürmische Applaus zeigte, dass die Zuhörer von der musikalischen und optischen Vorstellung mitgerissen wurden.



Zum Schluss wünschte der Bürgermeister allen Anwesenden für das neue Jahr „Gesundheit, eine große Portion Gelassenheit und etwas mehr Zufriedenheit“. Während die Gäste zum Umtrunk geladen wurden, spielte Sbr. Udo Greuel Lieder auf seinem Keyboard.
19. Freitag, 27.01.2012
Jahresabschlussfeier (JAF).


Michael Wielspütz (Mitte) die Ereignisse der JAF.

Die JAF, die normalerweise zwischen den Jahren stattfindet, musste verschoben werden, weil 1. unser Chorleiter in Urlaub weilte und 2. Die Räumlichkeiten des Pfarrheims für andere Festivitäten genutzt wurden. Trotzdem fehlten vier Sänger, die entweder erkrankt, in Urlaub oder durch einen Todesfall verhindert waren. Immerhin konnte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt 24 Sänger, Chorleiter Gerhard Half und unser inaktives Mitglied Albert Wielspütz in seiner Eigenschaft als Redakteur unserer Sängerzeitschrift herzlich willkommen heißen. In seiner Ansprache sagte Schütt u. a., dass das verflossene Jahr in gesanglicher und finanzieller Hinsicht ein gutes Jahr gewesen sei. Viele schöne Veranstaltungen, die wir mit unserem Gesang bereichert haben, bestätigten dies. Beim Verkauf von Getränken konnte ein Überschuss von 667 € erwirtschaftet werden, ein Plus von 52 € gegenüber 2010. Bei seiner Danksagung für die geleistete Arbeit von Chorleiter, Vorstand und Sängern, vergaß er auch nicht die Brüder Albert und Michael Wielspütz zu erwähnen, die viel Herzblut in die aufwändige und zeitraubende Erstellung der Zeitschrift „Haste Töne?“ investierten. Schütt appellierte anschließend nochmals eindringlich an alle Sänger, die kommenden Proben zu besuchen, damit das Jubiläumskonzert am 2. Juni 2012 kein Reinfall wird.
Für unsere Mitwirkung beim Basar am 20.11.11 in Vussem erhielten wir von Pater Leo aus Indien eine E-Mail mit folgendem Inhalt: „Liebe Freunde des Musik- und Männergesangvereins! Sie haben freundlicherweise dem Basar geholfen durch ihre Gesang- und Instrumental-Beiträge. Ich danke Ihnen allen ganz herzlich für Ihren Einsatz für die Kinder. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen für das Neue Jahr!“ gez. Pater Leo.
Kassierer und Kreistagsabgeordneter Matthias Vogelsberg berichtete, dass der Einreiseantrag der Schwiegermutter von Gerhard Half, die in der Ukraine beheimatet ist, vom Ausländeramt positiv beschieden wurde, sodass sie uns auf ihrem russischen Zupfinstrument „Domra“ beim Jubiläumskonzert begleiten kann.
Nun nahm der Chor Aufstellung und sang einen neu einstudierten Gospel mit dem Titel „Rock My Soul“, wobei es bei vielen Sängern noch mit der englischen Aussprache haperte. Im Anschluss sagte der Chorleiter Gerhard Half u. a.: „Ich bin im Großen und Ganzen mit dem Fortschritt des Chores zufrieden. Aber es ist noch ein weiter Weg, um meine Vorstellungen realisieren zu können.“




Als nun das Büffet freigegeben wurde, ertappte man Sbr. Werner Borker als Topfgucker. Er hatte großen Hunger und war als erster an der Futterkrippe. Die Fa. Hostel aus Mechernich hatte auf Bestellung Haxen, Kasseler, Sauerkraut und Kartoffelpüree geliefert, das vorzüglich schmeckte. Auch die Puddingliebhaber kamen auf ihre Kosten, denn dreierlei Sorten standen zum Verzehr bereit.




Nun folgte der gemütliche Teil des Abends. Unser Routinier Wolfgang Schulz begab sich ans Rednerpult und verstand es, seine zum Teil wissenschaftlichen Ideensammlungen in witziger Form vorzutragen, sodass bei den aufmerksam lauschenden Zuhörern keine Langeweile aufkam und kassierte dafür wohlverdienten Applaus. Die Themen waren: 1. Jahresrückblick, 2. Neujahrswünsche, 3. Gute Vorsätze, z.B. Kalorienabbau.

Die Witze unterteilte er in folgende Kategorien:
Blondinen-, Kneipen-, Eheleben- und Ostfriesenwitze. Bei diesen fühlte sich Werner Borker angesprochen, der ja aus der Gegend stammt und drohte mit der Faust. Udo Greuel löste nun seinen Vorredner ab und begeisterte die Sänger mit seinen Stotterwitzen, womit er das Stimmungsbarometer noch einmal so richtig auf Hochtouren brachte.
Mit großer Spannung erwartete man nun die Verteilung der „Haste Töne?“-Zeitschrift (unten). Mein Bruder Albert und ich hoffen nun, dass uns das Werk wieder gelungen ist. Dazu teilte der Vorstand mit, dass in diesem Jahr der Eigenanteil von 3 € wegfallen würde.




Anschließend spielte Udo Greuel noch Lieder querbeet auf seiner „Quetsch“, die gerne mitgesungen wurden. Weit nach Mitternacht endete eine harmonisch verlaufene JAF, und ohne nennenswerte Zwischenfälle trat man den Heimweg an.
Nachdem sich die Lachfalten wieder etwas geglättet hatten, begann man mit dem Wichteln. Jeder, der eine Sechs gewürfelt hatte, konnte sich ein Geschenk aussuchen. Werner Borker erwichtelte sich dabei den Trostpreis.
März 2012
Nachruf!

Am Mittwoch, dem 22.01.2012 verstarb unser inaktives Mitglied Marianne Wenderdel, geb. Moser, im Alter von 87 Jahren.
Nach dem Wortgottesdienst am 27.01.2012 im Bestattungshaus Ernst wurde sie auf dem Friedhof in Kommern beigesetzt. Seit 20 Jahren war sie förderndes Mitglied des MGV 1892 Vussem und hat mit ihren Beiträgen und Spenden uns stets finanziell unterstützt. Dafür sind wir ihr sehr dankbar, und wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Möge sie nun ruhen in Frieden!
Unser Mitgefühl gehört aber im besonderen Maße unserem Sbr. Bernd Wenderdel und seinen Angehörigen.