Samstag, 3. März 2012
Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem
Aufgrund des vom musikalischen Leiter Gerhard Half sorgfältig ausgewählten Liedgutes glänzte der gewissenhaft vorbereitete Chor mit beeindruckender Tonsicherheit und guter Artikulation. Dazu hatte aber auch die Ansingprobe vor dem Gottesdienst wesentlich beigetragen.
Volle Konzentration verlangte der Dirigent, der den Chor nun schon seit einem Jahr leitet, von seinen Sängern beim Auftritt um 19 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche. Sie setzten sein Ansinnen zu seiner Zufriedenheit ausdrucksstark zwischen leisen, besinnlichen Tönen und voluminösem, raumfüllenden Chorklang in die Tat um.
Zum Vortrag gelangten folgende kirchliche Werke: 1. Veni Jesu, von Luigi Cherubini (1760-1842); 2. Zum Sanctus: Heilig, aus der Deutschen Messe von Franz Schubert (1797-1828); 3. Eine Neueinstudierung: Stille, o sei stille; Männerchorsatz von Franz Dies (Texter und Komponist unbekannt); und 4. Sancta Maria, von Johann Schweitzer (1831-1882).
Am Schluss der schön gestalteten Messfeier bedankte sich Pfarrer Dörpinghaus aus Wachendorf für die gesangliche Bereicherung, die die Liturgie durch die lateinischen und deutschen Messgesänge erfahren hatte. Er brachte zum Ausdruck, dass die Harmonie des Gesangs einen Hinweis auf die Allgegenwärtigkeit Gottes sei. Daraufhin spendeten, angeführt vom Zelebranten, die Gläubigen dankbaren Beifall. Anschließend fand im Pfarrheim die alljährliche JHV statt (siehe nächsten Bericht).
Samstag, 3. März 2012
Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem

Nach der hl. Messe, die der MGV in alter Tradition zu Ehren seiner Lebenden und Verstorbenen musikalisch mitgestaltete, eröffnete der 1. Vorsitzende Willi Schütt pünktlich um 20.00 h im Pfarrheim „St. Margareta“ die Jahreshauptversammlung vor nahezu vollem Haus, waren neben 22 Sängern plus Chorleiter in diesem Jahr auch 4 Inaktive unserer Einladung gefolgt; mithin bestand die Vollversammlung aus 27 Mitgliedern. Nach der
(TOP 1) Begrüßung bat Willi Schütt zunächst um eine Gedenkminute für die Verstorbenen des Vereins, hatten wir doch im abgelaufenen Geschäftsjahr den Tod von 3 inaktiven Mitgliedern zu beklagen, und zwar Helmut Fischer, Margarete Klinkhammer und Marianne Wenderdel.
Nachdem keine Einwände gegen die Agenda erhoben worden waren, beeilte sich der 1. Vorsitzende Willi Schütt, die Tagesordnungspunkte abzuarbeiten, wartete doch nach der Versammlung eine deftige Gulaschsuppe und belegte Brötchen auf die Anwesenden, gestiftet von unserem Sänger Dieter Falter zu seinem 70. Geburtstag im Dezember des Vorjahres.

Zunächst las der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die
(TOP 2) Niederschrift vom 02.04.2011 vor und ließ dann im
(TOP 3) Tätigkeitsbericht das vergangenen Geschäftsjahr Revue passieren.
Es folgte der
(TOP 4 + 5) Kassenbericht, wobei unser 1. Kassierer Matthias Vogelsberg das Wort sofort weitergab an die Kassenprüfer Heinz Sistig und Peter Kruse.

Diese bestätigten in ihrem Prüfbericht, dass man am 27.02.2012 nach der Chorprobe im Pfarrheim die Bücher eingesehen, alle Belege sorgfältig geprüft und eine sehr ordentliche Buchführung vorgefunden habe. Ein Posten sei unser Abend mit Damen gewesen, habe er mit ca. € 1.000 zu Buche geschlagen, doch dank der Tatsache, dass ein edler Spender namens „Unbenannt“ dem Verein eine Spende in gleicher Höhe habe zukommen lassen, konnte der Abend mit Plus/Minus abgeschlossen werden.

Von daher konnte Heinz Sistig vermelden, dass das Jahr mit einem Plus von ca. € 900 abgeschlossen hat, sich ergebend aus Einnahmen von ca. € 4.500 abzüglich Ausgaben von ca. € 3.626. Die Kassenprüfer baten von daher um Entlastung des Kassierers und Vorstands, was vom Plenum einstimmig gewährt wurde.
Bei der
(TOP 6) Neuwahl der Kassenprüfer wurden als diese vorgeschlagen: Günther Sonnenschein und Heinz Steffens sowie als Vertreter Arnold Mies. Dieser Vorschlag wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Im Zusammenhang mit dem
(TOP 9) Beabsichtigte Veranstaltungen in 2012 rief unser 1. Vorsitzender Willi Schütt nochmals bei allen Sängern unsere Feierlichkeiten am 02. und 03. Juni 2012 anlässlich unseres 120-jährigen Bestehens in Erinnerung und bat eindringlich um regelmäßigen Besuch der Chorproben.

Danach richtete er das Wort zum Thema Festkonzert an unseren Dirigenten Gerhard Half. Dieser dankte zunächst den Sängern für das 1. gemeinsame Jahr; es habe viel Arbeit gebracht, doch fühle er sich bei uns sehr wohl. Unser Konzert werde sowohl einige deutsche als auch ukrainische Volkslieder umfassen neben den 3 amerikanischen (englischen) Liedern, die wir schon proben. Er stelle sich vor, dass wir teilweise auswendig singen und es würden einige Soli eingebaut.
Sollte seine Schwiegermutter die Aus-/ Ein-Reisegenehmigung bekommen, werde diese einige Stück auf der Domra vortragen. Seine Frau wird uns auf dem Klavier begleiten.
Bernhard Mießeler fragte, ob am Sonntag, dem 03.06.2012 nicht wieder ein Freundschaftssingen stattfinden würde und wann dieses anfange. Willi Schütt bestätigte, dass wir ein Freundschaftssingen durchführen würden, könnten aber noch nicht sagen, wann es anfinge, wüssten wir noch nicht, wie viele Chöre kämen. Wolfgang Schulz sagte hierzu ergänzend, er habe 24 Chöre eingeladen. Bisher hätten wir von 6 Vereinen die schriftliche, von 2 Chören die mündliche Zusage, 8 hätten leider bereits abgesagt, mithin stünden noch einige Antworten aus.
Norbert Wieder fragte an, ob wir am 11.08.2012 bei der offiziellen Einweihung des neuen Kinderspielplatzes an der Kirche einige Lieder vortragen könnten. Eine Zusage wurde noch nicht gemacht, fällt dieser Termin doch in die Sommerferien, d.h. unser Chorleiter ist dann in der Ukraine.
Wolfgang Schulz wies nochmals darauf hin, dass uns noch die Einladung des Männergesangvereins Satzvey-Firmenich 1877/1921 e.V. zu deren Freundschaftssingen am 01.07.2012 auf Burg Satzvey vorläge. Nachdem dieser Termin noch vor den Sommerferien liegt, wurde beschlossen, zuzusagen. Unter (TOP 8) Verschiedenes sagte unser Chronist und 2. Schriftführer, dass die Sängerlinde am 03.06.2012 50 Jahre alt würde und fragte, ob man das nicht in irgendeiner Form feiern solle. Heinz Sistig antwortete, dass man sich hierzu auf Vorstandsebene Gedanken machen solle; je nach Ausgang unserer 120-Jahr-Feier könnten wir das für ein späteres Fest zum Anlass nehmen.
Als Fixtermin steht auf jeden Fall wie immer das Maiansingen am 30.04.2012.
Gerhard Half regte eine zusätzliche Probe vor dem Konzert an, ggfs. auch Satzproben. Dieter Falter warf ein, er wäre in unseren Chor gekommen zum Singen und Feiern; er wolle sich aber keinem Stress mehr aussetzen, dann hätte er auch im Aachener Opernchor bleiben können. Gerhard Half erwiderte, dass das auch nur für das Konzert gelten solle. Heinz Steffens sagte, dass der MGV Kommern (wo er auch singt) z.B. vor Konzerten 1-2 Tage in Klausur ginge.

Willi Schütt und Dieter Falter
Willi Schütt beendete das Thema mit den Worten, dass man hierüber auf einer in aller Kürze stattfindenden Vorstandssitzung sprechen werde. Bevor es dann zum gemütlichen Teil des Abends ging,
überreichte Willi Schütt unserem Geburtstagskind Dieter Falter den obligatorischen Umschlag des Vereins – und nachdem als Ständchen „Rock My Soul“ verklungen war, erklärte der 1. Vorsitzende Willi Schütt die Versammlung um 21.20 h für geschlossen, so dass man zum „Esse fasse“ gehen konnte (siehe nächsten Bericht von Michael Wielspütz).
Wolfgang. Schulz, 1.Schriftführer
Samstag, 3. März2012
Nachträgliche Geburtstagsfeier von Sbr. Dieter Falter (70)

Zur späten Stunde, nach der JHV um 21:30 Uhr, wurde die Geburtstagsfeier von unserem Sbr. Dieter Falter, der am 19.12.2011 70 Jahre alt geworden war, nachgeholt. Erst jetzt hatte man einen Termin gefunden, um gemeinsam mit dem Jubilar zu feiern. Mit dem Lied „Rock My Soul“ brachten die Sänger ihm ein Ständchen, wobei er kräftig mit einstimmte.
Willi Schütt hatte ihm im Namen des MGV nachträglich gratuliert und ein Geschenk überreicht (Fotos siehe Niederschrift JHV). Dieter revanchierte sich daraufhin mit einer deftigen Gulaschsuppe, die von den drei Damen „us de Öcher Kant“ serviert wurde (unten rechts).

Dem Anlass angemessen präsentierten Edith Kriescher und Heinz Steffens die neue Kollektion von Karl Lagerfeld



Dazu gab es frisch belegte Brötchen und reichlich kühles Bier vom Fass. Natürlich durfte zum Dessert der obligatorische Pudding nicht fehlen, wobei die Schüsseln von Heinz Sistig bis auf den letzten Löffel leergeputzt wurden.
Kurze Information zum beruflichen und sängerischen Werdegang von Dieter Falter:
Dieter wurde am 19.12.1941 in Zweifall bei Stolberg geboren. Von 1955 bis 1962 arbeitete er im elterlichen Sägewerk. Danach begann er eine Schweißerlehre die er mit der Ausbildung zum Lehrschweißer und Schweißfachmann erfolgreich abschloss. Bis 1996 ist er danach als Vertreter für Schweißartikel durch die Lande gezogen.
Seine Lust am Singen entdeckte Dieter bereits 1951 beim Kirchenchor Zweifall, wo er bis 1960 sang. 1965 trat er dem sechsfachen Meisterchor „Rheintreue“ in Stolberg bei, bei dem er 20 Jahre lang Mitglied war. Als 1985 die „Rheintreue“ nicht mehr zur Meisterchorprüfung antreten wollte, ist er zum Städtischen Chor Aachen gegangen. Dort hat er 10 Jahre bei Aushilfseinsätzen am Stadttheater Aachen gesungen. 1996, mit 55 Jahren, zog er für zehn Jahre nach Spanien, wobei er sechs Jahre in einem spanischen Gemischten Chor gesungen hat. Seit 2010 lässt er seine Stimme in unserem Chor erschallen.
Lieber Dieter!
Der Volksmund hat das bekannte Bibelwort von der Zahl der Jahre, die unser Leben währt, in recht treffender Weise wie folgt abgewandelt: 10 Jahre: ein Kind; 20 Jahre: ein Jüngling; 30 Jahre: ein Mann; 40 Jahre: gar vieles kann; 50 Jahre: geht auch noch an; 60 Jahre: fängt’s Alter an; 70 Jahre: ein Greis; 80 Jahre: wer weiß? Das ist gewiss eine naive Spruchweisheit.
Du, lieber Dieter, hast aber diese Altersstufen fast alle durchwandert. Nicht immer war es ein gerader und bequemer Weg. Hindernisse waren zu überwinden. Freude und Sorgen wechselten sich ab. Doch wenn Du heute zurückblickst, dann wirst Du mit mir einer Meinung sein und freudig bewegt bekennen müssen:
Wie wunderschön ist Gottes Erde
Und wert darauf vergnügt zu sein.
Drum will ich, bis ich Asche werde
Mich dieser schönen Erde freu’n!
Lieber Jubilar!
Der eben von mir zitierte alte Volksmundspruch schließt mit der Frage: 80 Jahre: wer weiß? Ich möchte das Fragezeichen durch ein zuversichtliches Ausrufezeichen ersetzen und Dir von Herzen wünschen, dass Du noch lange bei guter Gesundheit unter uns weilen und Deine Stimme erschallen lassen kannst. Das walte Gott!
Michelangelo
Freitag, 30. April 2012
Exequien und Begräbnis von unserem Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen

Am Montag, dem 26. März 2012 erlöste Gott, der Herr, unseren Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen von seinen in großer Geduld ertragenen Beschwerden im gesegneten Alter von 84 Jahren. Die feierlichen Exequien fanden am Freitag, dem 30. März um 13 Uhr in der katholischen Pfarrkirche in Vussem statt. Pfarrer Eric Pühringer hob in seiner Ansprache die Verdienste des Verstorbenen besonders hervor.
So sei es ihm ein Herzensbedürfnis gewesen, seiner Familie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und den Zusammenhalt zu fördern. In jüngeren Jahren hätte Peter sich als Betriebsratsvorsitzender für die Belange seiner Arbeitskollegen eingesetzt, besonders im sozialen Bereich. Auch als Jugendabteilungsleiter des damaligen Fußballvereins SV Vussem, später TSV Feytal, hätte er die Jugendlichen betreut und manch einem einen Arbeitsplatz verschafft (z. B. unserem Sbr. Heinrich Steffens). Aber auch in anderen Vereinen sei er sehr aktiv gewesen. Dazu mehr im nachfolgenden Lebenslauf.
Nach dem Trauergottesdienst fand die Beisetzung unter großer Beteiligung der Bevölkerung aus Nah und Fern auf dem Vussemer Friedhof statt. Sechs Sangesbrüder trugen Peter Dreesen zu Grabe, und eine Abordnung des MGV 1892 Vussem begleitete ihn auf seinem letzten Weg. Den Leichenschmaus gab es anschließend im Musikproberaum.
Beim Verlust eines solchen Menschen sucht man nach Trost. 1. Der Tod hat unseren Peter von seinen schweren Leiden erlöst. 2. Er hat etwas bewirkt und geschaffen. Hierdurch lebt er in unseren Erinnerungen weiter. „Pitter, maach et jot und ruhe in Frieden!“ Den Angehörigen gehört unser Mitgefühl.
Biographie von Peter Dreesen:
Auszüge aus dem Lebenslauf von Peter Dreesen habe ich bereits 1994 anlässlich seines 66. Geburtstages niedergeschrieben. Seitdem sind 18 Jahre vergangen. Deshalb möchte ich für die Neuzugänge nochmals über einige wahre Begebenheiten berichten:
Der Verstorbene wurde als Sohn der christlichen Eheleute Fritz Dreesen und Odilia, geb. Theisgen am 3. März 1928 in Vussem geboren. Mit drei Geschwistern, Anna, Karola und Willibert, wurde er großgezogen.
Peters Jugendzeit kann man alles andere als rosig bezeichnen. Sie war geprägt von Krieg, Arbeitslosigkeit und Hungersnot. So musste er vor und nach der Schule in der Landwirtschaft seiner Eltern mit anpacken. Da war es nicht verwunderlich, dass er manchmal vor Ermüdung in der Schule einschlief. 1943 wurde er mit 15 Jahren zum Notdienst bei der Wehrmacht verpflichtet. Zunächst wurde er zum Schanzen an den Westwall nach Hollerath und Udenbreth beordert. Von dort gelangte er in den Hürtgenwald. Fern der Heimat, von Heimweh geplagt, riss er mehrmals aus und versteckte sich. Er wurde aber immer wieder von den „Kettenhunden“ aufgegriffen und zu seiner Einheit zurückgebracht.
Am 2. Februar 1945 warfen feindliche Militärflugzeuge etwa 20 Bomben über Vussem ab, die Schäden an den Häusern, der Kirche und dem Missionshaus (heute Pflegeheim Sanden) anrichteten. Ferner gab es Beschuss aus den Bordwaffen der Tiefflieger, wodurch eine Tote zu beklagen war. Peter Dreesen, der mit seinem Kumpel Matthias Klein vor seinem Elternhaus stand, erwischte ein Streifschuss am rechten Bein. Der Nachbarsjunge aber musste mit einem lebensgefährlichen Lungensteckschuss in das Lazarett, welches im Missionshaus notdürftig eingerichtet worden war, eingeliefert werden. Zum Glück im Unglück hatte Peter Dreesen dieselbe Blutgruppe wie sein schwerverletzter Kamerad. So rettete er ihm mit seiner Blutspende das Leben.
Bei der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards erhielt er eine Lehrstelle als Dreher. Nach bestandener Gesellenprüfung übte er diesen Beruf auch bei der Nachfolgefirma Dörries bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1991 aus. Er war lange Jahre im Betriebsrat, u. a. als Vorsitzender.
Bei der Wiedereröffnung des MGV 1892 Vussem nach dem Kriege im Jahre 1950 trat er dem Chor bei und sang die zweite Tenorstimme.
1954 heiratete Peter seine Braut Anni, geb. Hensch aus Mechernich. Der MGV, der von einer Goldhochzeit aus Breitenbenden kam, sang ihnen ein Ständchen. Anni brachte mit der Zeit einen Sohn und zwei Töchter zur Welt. Mittlerweile war Peter mehrfacher Großvater und einmal Urgroßvater.
Bei der JHV am 29.1.1956 wählten die Mitglieder des MGV Peter Dreesen zum 1. Vorsitzenden. Da war er erst 28 Jahre alt. Aber mit Fleiß und Sachverstand brachte er den Verein wieder auf Vordermann, soll heißen: der „eingeschlafene“ Verein erwachte wieder zu neuer Blüte. Dieses Amt bekleidete er 33 Jahre lang erfolgreich. Während der JHV am 06.02.1993 erhielt er in Anerkennung seiner Verdienste den Titel „Ehrenvorsitzender“.
1989 wurde der Heimat- und Geschichtsverein gegründet. Peter Dreesen übernahm den Vorsitz und sorgte u. a. dafür, dass die Finanzierung der „Vussemer Dorfchronik“ zustande kam.
Viele Feste haben wir gemeinsam mit Peter gefeiert, zuletzt seinen 80. Geburtstag am 4.3.2008 im Pfarrheim. Beim Jubiläumskonzert „60 Jahre Wiederaufbau des MGV nach dem Kriege“ am 25.9.2010 wurde er mit anderen Sangesbrüdern für 60jährige Mitgliedschaft und Treue zum Chorgesang geehrt und mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Leider konnte er nun nicht mehr an den Chorproben teilnehmen, weil das nachlassende Augenlicht und die fortschreitende Krankheit Morbus Bechterew ihn zu sehr beeinträchtigten. Das hat auch dazu geführt, dass er sein zweitgrößtes Hobby nach dem Singen, das Reiten, schon viel früher aufgeben musste.
Der MGV Vussem hat Peter Dreesen viel zu verdanken. Wir werden ihn nicht vergessen!
Es folgen ein paar Bilder aus dem Leben von Peter Dreesen:







Freitag, 27. April 2012
Ständchen zur Goldhochzeit von Sbr. Hubert Hamacher und Irmgard, geb. Stollenwerk
Mit der ganzen Familie, dem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis feierte das Jubelpaar genau auf den Tag in den Räumlichkeiten der „Römerstube“ in Eiserfey ihre standesamtliche, Goldene Hochzeit. Da durfte der MGV 1892 Vussem, dessen aktives Mitglied der Jubilar seit dem 24.4.2001 ist, natürlich nicht fehlen.

Zuvor hatten wir aber noch ein Fotoshooting an der Vussemer Margarethenkapelle, um für unser 120jähriges Gründungsfest am 2. und 3.6.2012 ein geeignetes Beweisfoto für die Nachwelt in unserer Sängerzeitschrift „Haste Töne“ präsentieren zu können. Zu diesem Zweck hatten wir extra die Anzugsordnung rote Weste, weißes Hemd und schwarze Hose bevorzugt, um auch beim Ständchen ein einheitliches Bild abgeben zu können.
Die Kapelle ist die eigentliche Ursache unserer Vereinsgründung im Jahre 1892, denn im §1 in unseren Statuten heißt es: „Der Verein hat sich hauptsächlich gebildet, um an einem Neubau der Vussemer Kapelle mitzuwirken und kirchlichen Gesang herbeizuführen, sowie auch die fröhlichen, gemeinschaftlichen Unterhaltungen durch Gesellschaftslieder emporzuheben und dadurch unanständige Lieder zu verbannen.“
Anm. d. Chronisten: Die Margarethenkapelle, die ja zum größten Teil aus Fachwerk besteht, wurde wahrscheinlich 1804 (das genaue Datum ist nicht bekannt) von den Dorfbewohnern erbaut. 1892 war sie aber in so einem erbärmlichen Zustand, dass sie runderneuert werden musste.
Kurz vor 18:30 Uhr wurden wir vom Jubelpaar schon sehnlichst erwartet und freudig begrüßt. Nachdem wir einen Begrüßungstrunk zu uns genommen hatten, nahmen wir Aufstellung und begannen unser Ständchen mit dem ersten Vortrag: Lieder, die von Herzen kommen (Dieses Lied ist auch das Motto unserer Jubiläumsveranstaltung).

Nach der Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt wurde das Programm fortgesetzt: 2. Was glänzet der Frühling, 3. Sonntag ist’s, 4. Das Elternhaus, 5. Zeit ist ein Geschenk, 6. Frisch gesungen (Neueinstudierung), 7. Aus der Traube in die Tonne und 8. Abendfrieden.
Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, bei einigen Liedern mit einzustimmen. Für unsere Darbietungen gab es zum Schluss nicht nur viel Applaus, sondern auch anerkennende Dankesworte des Goldhochzeitspaares.
Anschließend wurden die stark strapazierten Kehlen im Schankraum noch kräftig geölt, um dann frohgelaunt den Heimweg anzutreten. Fazit: Es war ein schöner, gemütlicher und fröhlicher Auftritt, an den sich alle noch gerne lange erinnern werden.

Liebes Jubelpaar!
Auch mir ist es eine ganz besondere Ehre, Euch heute zu Eurer Goldenen Hochzeit gratulieren zu dürfen. Ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit Ihr Euch entschieden habt, Euren Lebensweg gemeinsam zu gehen. In schönster Zweisamkeit und tiefem Vertrauen zueinander habt Ihr eine lange Wegstrecke zurückgelegt. Es war gewiss nicht immer ein glatter und ebener Weg. Oft genug haben Euch Kummer und Sorgen des Alltags zu schaffen gemacht. Doch hat bestimmt auch viel Freude und Sonnenschein darauf gelegen. Freude und Leid wechseln nun mal im menschlichen Leben, so häufig, wie strahlende Sonne und düstere Regenwolken. Aber trotz aller Widerwärtigkeiten wart Ihr immer darauf bedacht, arbeitsam und zuversichtlich Eure Pflicht zu tun. Die schönen Stunden Eures gemeinsamen Lebens werden bestimmt der Lohn für Eure Schaffensfreude und Eure Liebe zueinander gewesen sein, und Ihr werdet hoffentlich noch viele davon erleben dürfen.

50 Jahre, das ist eine beachtliche Zeitspanne! Man möchte nicht glauben, dass Ihr sie schon als Ehepaar zurückgelegt habt, wenn man Euch so unbeschwert und rüstig vor sich sieht. Deshalb sind meine folgenden Wünsche für Eure Zukunft:
Bewahrt Euch Eure körperliche und geistige Frische, bleibt gesund und behaltet Euren Frohsinn, dann werdet Ihr jung bleiben, wenn auch die Jahre dahingehen. Ich hoffe und wünsche Euch, liebes Goldpaar, dass Ihr die „Diamantene“ auch noch glücklich und fröhlich feiern könnt!
Montag, 30. April 2012
Maiansingen in Breitenbenden und Vussem.

Der Germanist und Lyriker August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete 1847 dieses Lied. Von 1830-1842 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur in Breslau. Er schrieb vorwiegend volkstümliche Lieder. Bekannt geworden ist er aber mit dem „Deutschlandlied“, das er 1841 auf Helgoland zu Papier brachte.
Der Mai wird als der schönste Monat des Jahres gepriesen. Die Natur erwacht zur vollen Blüte. Die Sonne wirft ihre wärmenden Strahlen auf die Erde. Der Wind tanzt leicht und unbeschwert durch die Lüfte. Die Blumen blühen um die Wette und die Vögel zwitschern ihre Lebenslust in den frühen Tag hinein. Die Menschen sind fröhlich und optimistisch. Sie sollten es zumindest sein.
Die Sänger des MGV 1892 Vussem mit ihrem Chorleiter Gerhard Half waren jedenfalls gut gelaunt, als sie gegen 18 Uhr auf dem Breitenbendener Dorfplatz, dem ehemaligen Schulhof, die folgenden Frühlings- und Mailieder anstimmten: 1. Süß‘ liebe liebt den Mai, 2. Zur schönen Frühlingszeit, 3. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 4. Grüß Gott, du schöner Maien, 5. Nun bricht aus allen Zweigen, und 6. Was glänzet der Frühling.


Zuvor aber hatte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft „Alte Spritze“ und Mitglied des Bürgervereins, Diethard Kläs, die Anwesenden herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Der prächtige, mit bunten Fendeln geschmückte, Maibaum war im Vorfeld – quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit – schon aufgerichtet worden. Diese Vorsichtsmaßnahme war sicherlich sinnvoll, weil in der Vergangenheit beim Aufstellen des Maibaums einige Unfälle passiert sind.
Die Kinder hatten ihre Fahrräder mit bunten Papierrosetten geschmückt und kreisten damit über den Spielplatz. Durch die Unachtsamkeit eines kleinen Jungen wäre Sbr. Wolfgang Schulz beinahe unter die Räder gekommen. Aber der Sturz des Kindes, das zum Glück einen Helm trug, blieb ohne ernste Folgen.
Getränke- und Imbissbuden sorgten dafür, dass niemand verdursten oder verhungern konnte. Abwechselnd wurden nun vom Musik- und Gesangverein Märsche, Walzer, Polkas und Frühlingslieder vorgetragen, die für Stimmung sorgten. Am Schluss der offiziellen Veranstaltung intonierte nun der Musikverein: „Der Mai ist gekommen“. Der MGV und alle Anwesenden stimmten mit ein. Zu diesem Zweck hatten wir Handzettel mit dem Text dieses Mailiedes verteilt. Außerdem war noch eine Werbung in eigener Sache mit folgendem Inhalt darauf zu sehen: „Freude an der Musik, am Singen in der Gemeinschaft? Zur Verstärkung unseres Chores suchen wir Männer jeden Alters, die Spaß an der Musik haben, sich insbesondere für den Chorgesang interessieren und im netten Kollegenkreis die Tradition des gemeinsamen Singens pflegen und erhalten wollen. Fast jeder kann singen, man muss sich nur trauen.“ usw.

Nachdem wir uns vorschriftsmäßig verabschiedet hatten, fuhren wir nach Vussem, wo schon einige Bewohner auf uns warteten. Traditionell wurden wir von den Junggesellen mit einem Willkommenstrunk begrüßt. Dann starteten wir unser Programm mit gleichem Inhalt wie in Breitenbenden abwechselnd mit dem Musikverein, der ja 1962 als Bläsergruppe aus dem MGV hervorgegangen ist und 1985 selbständig wurde. Nachdem der buntgeschmückte Maibaum ohne Komplikationen aufgestellt worden war, stimmten auch hier alle in das „Mailied“ mit ein.
Von den vielen Volksliedern, die den Wonnemonat Mai besingen, ist bezeichnenderweise keines so bekannt geworden, wie dieses 1841 entstandene Kunstlied aus dem heute weitgehend vergessenen, umfangreichen Werk von Emanuel Geibel, der 1815 in Lübeck geboren ist und dort 1884 verstarb. Er gehörte dem Münchner Dichterkreis an und verfasste hauptsächlich volksliedhafte Lyrik, patriotische Lieder und Dramen. 1843 vertonte Justus Wilhelm Lyra nach einer alten Volksweise dieses Mailied. J. W. Lyra war evangelischer Pastor und Komponist. 1822 wurde er in Osnabrück geboren und starb 1882 in Hannover.

Beim Vortrag unserer Lieder erwachten bei einigen unserer Sänger die Frühlingsgefühle, und sie scheuten sich nicht, ihre Sympathie zueinander in der „Kuschelecke“ öffentlich zu zeigen. Manche Sänger zog es anschließend noch zum Karnevalsverein Vussem, der in diesem Jahr im Musikproberaum einen „Dämmerschoppen in den Mai“ statt des traditionellen Grillfestes veranstaltete.
Nachtrag:
Ein Sangesbruder, der nicht genannt werden will, ist u. a. Mitglied des Kreistages und des Stadtrates. Er war mit seinem Elektro-Fahrrad dick vermummt und schweißgebadet nach Breitenbenden gekommen. Die zwei Kilometer lange Strecke war er im 1. Gang gestrampelt, weil er vergessen hatte, den Hilfsmotor einzuschalten. Keiner konnte aber verstehen, dass er sich bei den hohen Temperaturen (ca. 24°C) zusätzlich mit Schal, Handschuhen und Winterjacke eingepackt hatte. Darauf angesprochen antwortete er: „Jemand hat zu mir gesagt, ich sollte mich warm anziehen, denn in Breitenbenden würde mir ein kalter und rauer Wind entgegen blasen!“
Samstag, 2. Juni 2012
120 Jahre MGV 1892 Vussem – Festkonzert
Vorwort:
„Es schwinden des Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten.“ Ob die Bürger, die vor 120 Jahren in Vussem einen Männergesangverein gegründet haben, dabei Friedrich Schiller im Sinn hatten, weiß ich natürlich nicht. Aber man weiß, dass der MGV Vussem hauptsächlich gegründet wurde, um an einer Grunderneuerung der Dorfkapelle, die der Hl. Margaretha geweiht ist, mitzuwirken und kirchlichen Gesang herbeizuführen. So steht es jedenfalls wörtlich in unseren Statuten vom 1. Oktober 1892 geschrieben.

Der MGV 1892 Vussem kann auf einen ereignisreichen Weg mit Höhen und Tiefen zurückblicken. Selbst die beiden Weltkriege und andere Schicksalsschläge, von denen die Vereinschronik berichtet, haben den MGV zwar schwer getroffen, aber nicht zur Aufgabe gezwungen. Wie Proben und Harmonie den Erfolg eines Konzertes ausmachen, sind es Gemeinsinn und Zusammengehörigkeitsgefühl, die ein Verein unbedingt braucht. Darum wünsche ich dem Chor auch weiterhin eine sang- und klangvolle Zukunft, denn „Singen ist Sauna für die Seele“, und Singen im Chor ist am schönsten!“

Einleitung:
Unter dem Motto „Lieder, die von Herzen kommen“, feierte der MGV sein 120jähriges Gründungsfest. Die Vorbereitungen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten begannen bereits im November vorigen Jahres. Dazu waren zahlreiche Vorstandssitzungen nötig, um einen reibungslosen Ablauf der Festivitäten gewährleisten zu können. Da die Fußball-Europameisterschaften anstehen, musste ein Termin vor diesem Event gefunden werden, denn bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 waren wir in die Bredouille geraten, weil Deutschland ins Endspiel gekommen war, und dass am Tag unseres Freundschaftssingens im Fernsehen übertragen wurde. Einige Chöre waren deshalb nicht zu unserem 110jährigen Bestehen erschienen oder hatten kurzfristig abgesagt. So wurde der Termin für unser 120jähriges Jubiläum auf den 2. und 3. Juni 2012 festgelegt.

Neue Stücke wie Spirituals und Gospels wurden u. a. eingeübt, die in englischer Sprache gesungen wurden und manch einem Sänger Kopfzerbrechen machten. Handzettel, Plakate und Zeitungsberichte wiesen rechtzeitig auf das große Ereignis hin.
Nun war es endlich soweit! Die renovierte Mehrzweckhalle war in einen Festsaal bzw. eine Konzerthalle verwandelt worden.
Viele Sangesbrüder hatten mit angepackt, wobei die noch rüstigen Rentner den größten Teil der anfallenden Arbeiten verrichtet hatten (Bühne, Tische und Stühle). Die Voraussetzungen für ein optimales Jubelfest waren nun geschaffen worden.

Konzert:
Unter dem herzlichen Applaus der Gäste betraten die Sänger pünktlich um 20 Uhr konzentriert und bis in die Haarspitzen motiviert unter der Gesamtleitung von Gerhard Half die mit Blumen und Fahnen dekorierte Bühne. Der Vorsitzende des MGV, Willi Schütt, konnte neben den schätzungsweise 120 erschienenen Musikfreunden auch einige geladene Ehrengäste begrüßen und willkommen heißen. Gekommen waren der Schirmherr über unser Fest: Bürgermeister der Stadt Mechernich Dr. Hans-Peter Schick mit Gattin, der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales: Ratsherr und stv. Bürgermeister Robert Ohlert, die Vorsitzende des Kreischorverbandes Euskirchen (KCV) Gabriele Heis, Ortsvorsteher von Eiserfey und Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Rudi Mießeler, Abordnungen von Parteien und befreundeten Chören, sowie die Vorstände der örtlichen Vereine und Vertreter der Presse.
Unser routinierter Moderator Wolfgang Schulz führte nun humorvoll und redegewandt durch das folgende Programm:

Lieder die von Herzen kommen!
Einen schönen, guten Abend auch von mir, meine Damen und Herren, schön, dass Sie alle da sind. – „Lieder, die von Herzen kommen“ mit der Musik von Christian Bruhn, Text: Erica Bruhn, in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld, unter dieses Motto haben wir unser heutiges Konzert gestellt anlässlich des 120-jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem;
wir werden unter Leitung unseres Chorleiters Gerhard Half – in den nächsten 1,5 bis 2 Stunden einen Streifzug machen durch das große Feld der Chormusik, Nachdenkliches und Beschwingtes, Lieder aus dem englischen sowie aus dem russischen oder in dem Fall besser gesagt ukrainischen, Trinklieder und Seemannslieder – also, es sollte, wie wir glauben, für jeden etwas passendes dabei sein. Kurz zum Ablauf des Abends: Wir singen, Sie klatschen, wir singen, Sie klatschen, so machen wir das eine Weile, bis wir dann irgend wann eine kleine Pause machen, um Ihnen und uns die Möglichkeit zu geben, sich etwas zu erfrischen. Im Probenraum des Musikvereins werden wir Ihnen Erfrischungen anbieten.

Ansprache Bürgermeister Dr. Schick
Bevor wir mit unserem Gesang fortfahren, darf ich Herrn Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der freundlicherweise die Schirmherrschaft über unsere Veranstaltung übernommen hat, auf die Bühne bitten, um über den Chorgesang im Allgemeinen und den Männergesangverein Vussem im besonderen nur Gutes zu erzählen.
Herr Bürgermeister, schönen Dank für Ihre netten Worte. Unser 1. Vorsitzender Willi Schütt wird Ihnen jetzt ein Blümchen in Flaschenform überreichen. Meine Damen und Herren, wir singen jetzt für Sie:
1. | Was glänzet der Frühling |
in einer Bearbeitung von Hans Weiß-Steinberg und danach | |
2. | Frisch gesungen (oder: Hab oft im Kreise der Lieben) |
von Adalbert von Chamisso (1829) in einer Bearbeitung von Friedrich Silcher und danach singen wir von oder über etwas, von dem gesagt wird: | |
3. | „Gott hat sie uns gegeben, doch der Mensch vergeudet sie sinnlos“ |
– nämlich – der Zeit – mit dem Lied von Alex Link, Text und Satz Manfred Bühler | |
4. | Zeit ist ein Geschenk |
Jetzt, meine Damen und Herren, folgt ein Reigen von Melodien, die bekannt sind unter dem Begriff „Gospels oder Spirituals“, also Lieder, wie sie in den amerikanischen Kirchen gesungen werden – oft recht rhythmisch, also weit entfernt von dem, was man in unseren Breiten in den Messen und Gottesdiensten hört – aber alle das Ziel haben, Gott zu lobpreisen. Aber zunächst lassen wir erst einmal den Löwen schlafen in dem Lied | |
5. | The lion sleeps tonight |
von G. Weiss/H. Peretti/L. Creatore und dann – als Kanon – gesungen das Spiritual | |
6. | Rock my soul |
und anschließend | |
7. | He’s got the whole world |
letzteres in einer Bearbeitung von Lilly C. Olsen | |
und, liebe Gäste, alle drei Lieder in Englisch gesungen – was das hieß, uns diese 3 Lieder einzuhämmern, können Sie an unserem plötzlich um Jahre gealterten Dirigenten sehen – und noch etwas: Bei Liedern dieser Art ist es durchaus üblich, rhythmisch mit zu klatschen oder auch mit zu singen. | |
8. | Georgia |
von Hoaghy Charmichael, das Lied – bekannt geworden vor allem durch den blinden, amerikanischen Sänger Ray Charles danach einen | |
9. | Russischen Tango |
und dann hören Sie die deutsche Version eines ukrainischen Volkslieds, die Weise vom Hansi. Also | |
10. | Hansi, Hansi |
Hierbei werden wir ebenfalls begleitet von Ludmilla Half am Klavier. | |
Wie schon eingangs erwähnt, wollen wir eine kleine Pause machen. Ich würde vorschlagen, wie sehen uns in etwa 20 Minuten hier im Saal wieder. Folgen Sie einfach den Schildern „Cafeteria“ – aber wer sitzen bleiben möchte – wir servieren Ihnen auch gerne im Saal Erfrischungen. Bis gleich in der 2. Abteilung. | |
Pause | |
Sind alle wieder da? Dann kann es ja gleich weitergehen. Dank allen Gratulanten – jetzt soll es aber mit Musik weitergehen. In der zweiten Abteilung fahren wir zunächst mit Ihnen zur See, besingen dann – nein, nicht Wein, Weib – aber Wein und Bier – und erzählen dann, was passiert, wenn einer zu tief ins Glas geschaut hat – und gegen Ende des Konzertes wollen wir es etwas besinnlicher angehen lassen. Doch noch sind wir aber nicht soweit – also zunächst die Seemannslieder | |
11. | Über uns der blaue Himmel |
von Edmund Hermann | |
12. | Finster war die Nacht |
ein Shanty von Richman/ Davis und das Lied unseres im Moment nicht so stolzen Segelschulschiffs der Bundesmarine, der | |
13. | Gorch Fock |
von Terry Gilkysan, Frank Müller | |
Kann ein Mensch, der mit Nachnamen „Kerner“ heißt – Kerner, eine bekannte Weinsorte – etwas anderes besingen, als den Wein? Hören Sie es selbst in | |
14. | Aus der Traube in die Tonne wie gesagt, |
von Theobald Kerner und damit sich die deutschen Bierbrauer nicht benachteiligt sehen, soll der Gerstensaft auch nicht zu kurz kommen mit | |
15. | Ein Bier, das macht den Durst erst schön |
von Wolfgang Lüderitz doch, wie erwähnt, zu viel das letzteren getrunken, kann böse Folgen haben – oder auch nicht – doch hören Sie es selbst im | |
16. | Ein kleines Malheur |
von Franz Wildt | |
Wir kommen so langsam zum Ende unseres Konzerts und lassen es jetzt, wie erwähnt, etwas besinnlicher angehen. Zunächst singen wir über etwas, was leider nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich | |
17. | Das Elternhaus |
von A. Büchse. Danach machen wir eine Anleihe beim Altmeister des deutschen Liedes, bei Franz Schubert mit | |
18. | Im Abendrot |
In der Bearbeitung von Jakob Christ sowie | |
19. | Ade zur guten Nacht |
ein altes, deutsches Volkslied in der Bearbeitung von L. Capitain | |
Begleiten wird uns bei diesem Lied wiederum Ludmilla Half am Klavier. | |
20. | Die Abendglocken rufen |
von Franz Abt | |
Nochmals schönen Dank, laufen Sie aber bitte nicht gleich weg, bleiben Sie noch etwas bei uns, um z.B. über alte Zeiten zu plaudern – und denken Sie daran: Morgen ab 13.30 h haben wir hier in der Halle zu einem sogenannten Freundschaftssingen 10 befreundete Chöre zu Gast, die Sie mit einem umfangreichen Strauß von Melodien verwöhnen und unterhalten wollen. Ansonsten tschüss zusammen und kommen Sie gut nach Hause! | |
21. | Wir wollen zu Land ausfahren |
22. | Rock my soul |
23. | An einem Sommermorgen |
Musik: Robert Pappert, Text: Theodor Fontane |

Gabi Heis
Schönen Dank, liebe Gäste. Begrüßen Sie jetzt mit mir Frau Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreischorverbandes, selbst aktive Sängerin und von daher bestens vertraut mit den Schwierigkeiten und Problemen, wie sie heute fast alle Chöre haben. Frau Heis, bitte!
Schönen Dank, liebe Frau Heis. Da Sie ja morgen früh in Urlaub fahren, stellt sich mir die Frage, ob wir Ihnen statt der richtigen Blumen nicht auch solche in Flaschenform wie unserem Herrn Bürgermeister übergeben hätten – aber sei’s drum – auch das kommt von Herzen – und einen schönen Urlaub!

An dieser Stelle muss ich Ihnen etwas erzählen, was uns allen hat graue Haaren wachsen lassen, soweit wir noch welche haben: Als einen der Höhepunkte unseres Konzertes hatten wir die Schwiegermutter unseres Chorleiters aus der Ukraine eingeladen, um zusammen mit ihrer Tochter Ludmilla einige Stücke vorzutragen für Klavier und Domra, Domra, ein der Balalaika verwandtes Instrument.
Den Antrag für das Einreisevisum hatten wir rechtzeitig gestellt, doch mussten wir praktisch im letzten Moment erfahren, dass das deutsche Konsulat in Kiew den Einreiseantrag ohne Angaben von Gründen abgelehnt hat. Jetzt standen wir da mit einem bei allen Veranstaltern gefürchteten Loch im Programm, ein Loch, das mit eigenen Stücken so kurzfristig nicht zu stopfen war. Unser Dirigent hat daraufhin seine Gattin Ludmilla (rechts), Konzertpianistin, die ich hiermit ebenfalls herzlich willkommen heiße, gebeten, uns aus der Patsche zu helfen. Er mit der Posaune und seine Frau Ludmilla am Klavier spielen für Sie!

Bernd Wenderdel filmte das Konzert
Mir ist aber zu Ohren gekommen, dass einige Gratulanten hier im Saal sind, um uns Ihre Glückwünsche zu überbringen. Ich darf zunächst noch begrüßen den Ortsvorsteher von Eiserfey, Rudi Mießeler mit seiner Gattin.

Udo Greuel mit seinem Akkordeon

Dieses Lied „An einem Sommermorgen“ bildete den fulminanten Abschluss des gelungenen Jubiläumskonzertes.
Die Damen der Ehrengäste und unsere Pianistin erhielten aus der Hand unseres Vorsitzenden einen Blumenstrauß, Frau Heis eine Flasche Eifelgeist. Danach wurde mit Freunden und Bekannten gefeiert und auf den schönen Erfolg angestoßen, denn das soeben Gehörte war 1. Bundesliga.
Resümee:

Eindrucksvoll gestaltete der Chor in abwechslungsreicher Folge Liedsätze und Chorwerke von Altmeistern und modernen Komponisten der Neuzeit. Dabei wurden wir bei einigen Werken von der aus der Ukraine stammenden Konzertpianistin Ludmilla Half auf dem Klavier professionell begleitet.
Auch die Posaunen-Soli von ihrem Mann Gerhard untermalte sie bravourös. Sie versah die Vorträge mit Verzierungen und ließ sie mit gleichmäßiger Motorik fließen. Bei den Shantis und Seemannsliedern glänzte Udo Greuel auf seinem Akkordeon. Der Garant für den schönen Erfolg bei diesem Festkonzert war aber unser Dirigent Gerhard Half. Seine fachliche Kompetenz machen die Chorproben zu einem Erlebnis und ist Gewähr für Erfolge beim Auftreten unseres Chores. Nur auf der Posaune kann er nicht lauter piano spielen als Schmidte Matthes. Das kann man aber auch nicht lernen. Weitere Informationen könnt Ihr dem Zeitungsbericht entnehmen.
Sonntag, 3. Juni 2012
Freundschaftssingen
Alle Chöre des Kreischorverbandes (KCV) Euskirchen hatte unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz rechtzeitig zu unserem Fest angeschrieben und sie zu unserem Freundschaftssingen in die Mehrzweckhalle Vussem eingeladen. Daraufhin gaben 9 Chöre ihre verbindliche Zusage. Einige Chöre hatten unverschämterweise gar nicht geantwortet.
Um einen reibungslosen Ablauf des Festes zu gewährleisten, waren die Sangesbrüder in Gruppen eingeteilt worden. Udo Greuel war z. B. mit seinen Mannen verantwortlich für den Ausschank im Musikproberaum. Heinz Sistig sorgte mit seinem Team für den Getränkeverkauf in der Festhalle. Hans Klinkhammer hatte u. a. die Junggesellen animiert, ihm beim Reibekuchenbacken zu helfen. Außerdem wurden in der Bude auch Bockwürste und Frikadellen von Sängern an den Mann gebracht. Beim Verkauf von Verzehrbons wechselte man sich ab. Verantwortlich dafür war unser Kassierer Matthias Vogelsberg, der auch für den Getränke-Nachschub sorgte. In der Cafeteria, die im Musikproberaum eingerichtet worden war, herrschte Hochbetrieb. Nach dem Aufruf zur Kuchenspende waren zahlreiche Torten- und Kuchensorten von Freunden und Gönnern angeliefert worden. Eine schöner als die andere warteten sie darauf, verzehrt zu werden. In der ehemaligen Volksschule hatten wir einen Raum mit Klavier eingerichtet, wo die Chöre vor ihrem Auftritt ihre Vorträge nochmals „ansingen“ konnten.
Um 13.30 Uhr begann das „Singen unter Freunden“, wobei die Chöre mit ihren Vorträgen uns zu unserem Jubelfest gratulierten. Wolfgang Schulz hatte wieder die Moderation übernommen, um die Besucher mit charmanter Art durch das folgende Programm zu führen:
1. | Chorgemeinschaft Stotzheim e.V. des MGV 1879 |
Vorsitzende: Michaela Kurth-Walbrüll | |
Chorleiter: Julia Wunsch | |
Can’t help falling in love with you (L.Creatore, H. Peretti, G. Weiss) | |
Himbeereis zum Frühstück (Hoffmann + Hoffmann) | |
Aber dich gibt’s nur einmal für mich (Pepe Ederer – Nilson Brothers) | |
2. | Kleiner Chor Euskirchen |
Vorsitzender: Kurt Lingscheid | |
Chorleiter: Helmut Bleeker | |
Wo Musik sich frei entfaltet (Wolfgang-Amadeus Mozart) | |
Wenn alle Brünnlein fliessen (Hermann Schröder) | |
Mensch ärgere dich nicht (Robert Pappert) | |
3. | MGV Satzvey-Firmenich 1871/1921 e.V. |
Vorsitzender: Paul Bodenhausen | |
Chorleiter: Werner Harzheim | |
Lebe – liebe – lache! (Robert Pappert) | |
Lob des Bieres (Robert Pappert) | |
American Folksongs (Otto Groll) | |
Heij, was soll’s aus Balalaika-Klänge (Otto Groll) | |
4. | MGV 1858 Kommern |
Vorsitzender: Wolfgang Stratmann | |
Chorleiter: Helmut Bleeker | |
Wanderlied (Lutz Kössner) | |
Es war einmal ein Jäger (Katja Epstein) | |
Marmor, Stein und Eisen bricht (Drafi Deutscher) | |
5. | MGV „Eintracht“ Metternich |
Vorsitzender: Reinhold Brüggenkamp | |
Chorleiter: Alexander Wals | |
In uns’rem Veedel (Black Fööss) | |
Der kölsche Stammbaum (Black Fööss) | |
Kölsch kann mer nit noor schwaade (Wolfgang Lüderitz) | |
6. | MGV 1853 Gemünd |
Vorsitzender: Hans Ransbach | |
Chorleiter: Heinz Stroeter | |
Ein Wirtshaus steht im Odenwald (Arnold Kempskens, Text Heinz Haubrich) | |
Weinlied (Robert Pappert, Text Georg Seimes) | |
Herr Wirt – Vaganten-Trinklied (Fritz Ihlau, text Erich Behrens) | |
7. | Männerchor Dahlem e.V. |
Vorsitzender: Heinz Dederichs | |
Chorleiter: Paul F. Irmen | |
Wir machen Musik (Peter Igelhoff + Adolf Steimel, Text Helmut Käutner) | |
Wochenend und Sonnenschein (Milton Ager) | |
Musik im Blut (Milton Ager) | |
8. | MGV Eintracht 1886 Hellenthal |
Vorsitzender: Karl Weimbs | |
Chorleiter: | |
Ein Musikant wollt fröhlich sein (Karl-Friedrich Zelter) | |
Trotz um Trotz (Böhmisches Volkslied – Erwin Lendra) | |
Die Gedanken sind frei (Satz Viktor Keldorfer) | |
9. | MGV 1863 Mechernich |
Vorsitzender: Fritz Hunsicker | |
Chorleiter: Michael Ferges | |
Zigeunerhochzeit (Wenn Zigeuner Hochzeit machen) Text + Melodie: Hans Blum, Satz: Gus Anton | |
Die Rose (Text + Melodie: Amanda Mc. Broom – deutsch Michael Kunze Satz: Wolfgang Tropf) | |
Hey, Käpt’n, hey (Text + Melodie: Hansjochen Kunze, Satz Eddy Pütz) | |
Klinge, Lied, lange nach (Text, Melodie + Satz Klaus Ochs) |
Vorsitzender Willi Schütt hatte die ehrenvolle Aufgabe, sich bei jedem Chor mit einer Flasche mit hochprozentigem „Eifelwasser“ für das Erscheinen und die Darbietungen zu bedanken.
Fazit:
Allen mitwirkenden Chören konnte man Flexibilität und Vielseitigkeit bei ihren unterschiedlichsten Darbietungen bescheinigen. Abschließend kann man sagen, dass der MGV 1892 Vussem mit den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 120jährigen Bestehen seinem Namen alle Ehre machte.
Montag, 4. Juni 2012
Kollektives Aufräumen und verkürzte Chorprobe
Am Montagmorgen trafen sich die Sangesbrüder schon frühzeitig, um den Konzertsaal wieder in eine Sporthalle zu verwandeln. Dazu musste die Dekoration und die Bühne wieder abgebaut werden. Tische und Stühle kamen ins Depot zurück. Auch der Musikproberaum wurde wieder auf Vordermann gebracht. Zum Abtransport der beiden Klaviere wurden starke Männer gebraucht. Alles klappte wie am Schnürchen.
Bei der Bestandsaufnahme im Getränkewagen stellte man fest, dass zwei 10 Liter Fässchen Kölsch übriggeblieben waren. Sie wurden direkt beschlagnahmt, um damit als Belohnung auf das gutgelaufene Fest nach der Chorprobe anzustoßen.
Am Abend fand eine verkürzte Probe statt. Dort wurden die Lieder geprobt, die am 1. Juli beim Sängerfest auf der Burg Satzvey eventuell zum Einsatz kommen werden. Unser Chorleiter Gerhard Half war mit den Leistungen des Chores beim Konzert mehr als zufrieden.
Sbr. Hans Klinkhammer hatte sich bereit erklärt, mit Sbr. Rainer Gottschlich Reibekuchen zu backen. Helferinnen und Helfer unseres Festes waren dazu auch eingeladen worden, die aber, wie auch die Sänger, spärlich erschienen. Deshalb gab es wunderbar schmeckende Reibekuchen „en mass“, sodass einige sich noch welche mit nach Hause nahmen, um damit die Gattin zu überraschen. Es wurde noch ein gemütlicher Abend
Sonntag, 1. Juli 2012
135 Jahre MGV 1877 Satzvey
Freundschaftssingen auf der Burg
Vorwort:

Die Wasserburg wurde erstmals 1396 urkundlich erwähnt und im Jahre 1880 von Graf Wolff Metternich umgebaut. Die idyllisch in einem schönen Park liegende Burg Satzvey ist ein Prachtstück romantischer Wasserburgen. Vor- und Hauptburg lagen ursprünglich aus wehrtechnischen Gründen auf zwei getrennten Inseln. Der heutige Anblick wird bestimmt durch das reich gegliederte Herrenhaus mit Turm und die Torburg aus dem 15. Jhdt. Die hervorragen renovierte Anlage befindet sich im Privatbesitz des Grafen Franz-Josef Beissel von Gymnich.
Freundschaftssingen:
In diesem schönen Ambiente feierte der MGV 1877 Satzvey, der ja 1975 mit dem MGV 1921 Firmenich fusionierte, sein 135jähriges Gründungsfest. Er trat auch an diesem Festtag auf. 13 Chöre, die der Einladung zum Freundschaftssingen gefolgt waren, gratulierten mit ihren Darbietungen dem Jubelchor: Gesangverein „Liederkranz“ Antweiler + Kirchenchor Kommern, Gemischter Chor „Euterpe“ Firmenich/Obergartzem, MGV 1863 Mechernich, MGV Elsdorf, Kirchenchor „Cäcilia“ Satzvey, MGV Düren-Niederau 1913 e.V., MGV 1892 Vussem, Projektchor Safir, Singgemeinschaft Reetz, MGV „Liederkranz“ Sötenich, MGV „Eintracht“ Hellenthal, Mutscheider Gesangverein und der Projektchor der Eifelregion.

Der MGV 1892 Vussem war an achter Stelle für 15:45 Uhr eingeplant worden. Doch durch den zügigen Ablauf der Veranstaltung waren wir schon um 15:25 Uhr an der Reihe. Das Hatte zur Folge, dass einige Sangesbrüder „zu spät“ kamen. Außerdem fehlten 8 Sänger, sodass besonders die Tenorstimmen sehr dünn besetzt waren. Trotzdem wurden unsere Vorträge unter der Leitung von Gerhard Half mit viel Applaus honoriert: 1. An einem Sommermorgen, 2. Frisch gesungen, 3. Aus der Traube in die Tonne. Als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, sangen wir das Spiritual: Rock my soul. Vorsitzender Paul Bodenhausen, der das Programm moderierte, überreichte unserem Vorsteher Willi Schütt als Dank für die hörenswerten Vorträge und für unser Kommen eine Urkunde in Form eines Bildes von der historischen Burg. Als Hausherr legte der Graf eine Broschüre und ein Buch zur Historie seiner Burg noch als Präsent oben drauf.

Es ist noch nachzutragen, dass der neugegründete Projektchor aus der Mutscheid mit ca. 80 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Dominik Bützler mit seinen gekonnten Darbietungen auf sich aufmerksam machte. Zum Abschluss des gelungenen Festes sei noch erwähnt, dass der Projektchor der Eifelregion unter der Stabführung von Kreischorleiter Volker Prinz u. a. die „Eifel-Hymne“, womit er unlängst bei der „Grünen Woche“ in Berlin für Furore gesorgt hatte, zum Besten gab (120 Sänger).
Auszüge aus der Vereinschronik:
1877 | Der Verein wird formell als „MGV Sängerkreis Satzvey“ gegründet. An der Gründungsversammlung nahmen 12 Männer teil. Dirigent und gleichzeitig Vorsitzender wurde der Lehrer Wilhelm Kreuder. Der erste öffentliche Auftritt war am „Billig“ unter hohen Buchen und Eichen, so berichtete der Chronist. |
08.06.2002 | Zum Freundschaftssingen anlässlich des 125jährigen Bestehens waren 11 Gastchöre erschienen. Unser Chor sang unter der Leitung von Heinz Sistig folgende Lieder: 1. An einem Sommermorgen (Fontane/ Pappert), 2. Rennsteiglied (Müller/Roth), 3. Das Gorch-Fock-Lied (Gilkysan/ Miller/ Dehr) und als Zugabe: 4. Finster war die Nacht. Alle Lieder wurden von Udo Greuel am Akkordeon begleitet. |
1907 | Das erste nachweisbare Sängerfest anlässlich des 30jährigen Bestehens wurde u.a. mit dem MGV Mechernich gefeiert. |
1919 | Nach dem 1. Weltkrieg nahmen die verbliebenen Sänger ihre Tätigkeit wieder auf. Unter dem Präses Pfarrer Desolmes wurde der Verein in MGV „Cäcilia“ Satzvey umbenannt. Das Dirigentenamt übernahm der Küster und Organist Heinrich Adams. Herr Adams hat den Verein über 50 Jahre (bis 1970) dirigiert und geprägt. Anm. d. Chron.: Ich kann mich noch gut an ihn erinnern. |
1923 | Der Verein geriet durch Mitgliederschwund in eine Krise. Aus dieser Notsituation heraus wurde beschlossen, dass Frauen und Mädchen mitsingen durften. |
1927 | Der Chor war mittlereile so stark geworden, dass auf die Mitwirkung des weiblichen Geschlechts verzichtet werden konnte. |
1928 | Mit einjähriger Verspätung feierte man das 50jährige Stiftungsfest. 23 Gesangvereine nahmen an dem Sängerfest teil. Die Festlichkeiten fanden auf dem Marktplatz im Burghof und in den Sälen Hilger und Graf statt. Nach Meinung der Zeitzeugen war dies das größte Fest, das in Satzvey je gefeiert wurde. Über 1000 Menschen waren zu Fuß, zu Pferd und mit Fahrrädern gekommen, um dem Fest beizuwohnen. Es muss auch ziemlich turbulent zugegangen sein. Denn nach einer vorliegenden Rechnung gingen sieben Bänke zu Bruch, die repariert werden mussten. Protektor des Festes war Graf Wolff von Metternich. |
1930 | Im Februar 1930 wurde ein Konzert mit der Aufführung der Operette „Waldvögelein“ mit eiheimischen Solisten veranstaltet. Der Andrang war so groß, dass das Konzert wiederholt werden musste. |
1948 | Die Sänger, die den 2. Weltkrieg überstanden hatten, versammelten sich zur ersten Probe. |
1952 | Jubiläumsfeier zum 75jährigen Bestehen im Burghof. 20 Vereine nahmen daran teil, auch der MGV 1892 Vussem. Wir sangen unter der Leitung von Josef Luxen zwei Lieder: 1. Der Schwur am Rhein, von Fleischer und 2. Auf, auf zum fröhlichen Jagen, von Rabe (siehe historisches Foto). |
1957 | Zum 80jährigen Bestehen waren 500 Sänger aus 17 Vereinen in den Burghof gekommen. |
1975 | Dem Verein fehlen Sänger. Der MGV Firmenich hatte dasselbe Problem. Deshalb beschlossen die Vorstände beider Vereine, eine Chorgemeinschaft zu bilden. Die Chöre blieben formell selb-ständig. |
1977 | Drei Tage lang wurde das Hundertjährige Gründungsfest gefeiert. Zu diesem Anlass erhielt der Verein die Zelter-Plakette. |
1982 | Ausflug nach Nyons, der Partnerstadt Mechernichs. |
1996 | Im März wurde die langfristig geplante Reise nach Rom angetreten, mit Audienz beim Hl. Vater auf dem Petersplatz. |
Am 1.9.1878 | war der Chor in Billig zu Gast. Aber die Sänger mussten vorzeitig die Heimreise antreten, weil die Veranstaltung wegen einer Schlägerei auf dem Festplatz abgebrochen werden musste. Eine Gruppe Jugendlicher hatte die Darbietungen durch lautes Grölen gestört. |

Der MGV 1877 „Cäcilia“ Satzvey hat im Interesse der Erhaltung des Chorgesangs im Jahre 1975 den richtigen Weg beschritten, indem er eine Chorgemeinschaft mit dem MGV 1921 Firmenich eingegangen ist. Denn so sind beide Vereine existenzfähig.
Samstag, 4. August 2012
Goldhochzeitsfeier von Karl Klinkhammer und Luzie, geb. Gülden.


Luzie und Karl vor 50 Jahren und heute
Am Samstagmorgen um 11 Uhr fand in der Katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus in Kall der Dankgottesdienst für das Goldhochzeitspaar statt. Gleichzeitig feierte die Tochter Bärbel mit ihrem Ehemann Hermann Erler silberne Hochzeit. Unter der Leitung der Regionalkantorin Holle Görtz sang der Kirchenchor St. Cäcilia 1898 Kall folgende Lieder: 1. Zum Einzug mit Orgelbegleitung: Wenn der Glaube bei uns einzieht, 2. Zum Gloria, Chor und Gemeinde: Lobet und preiset ihr Völker den Herrn, 3. Nach der Lesung: Halleluja (Kanon), 4. Zur Gabenbereitung, Chor und Gemeinde: Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht, 5. Zum Sanktus: Heilig, von Franz Schubert, 6. Zum Hochgebet: Vater unser, von Wolfgang Klöckewitz, 7. Zur Kommunion, Orgel: Panis angelicus, 8. Nach dem Segen, Chor und Gemeinde: Ein Danklied sei dem Herrn, 9. Schlussgesang, Chor: Schau auf die Welt. Ein Besonderes Highlight war das Solo der Großnichte Isabella Knie mit dem Lied: Ave Maria, nach der Segnung des Jubelpaares.
Der Zelebrant der Messe, Herr Domkapitular Pfarrer Hans-Joachim Hellweg, ließ in seiner Predigt den Lebenslauf der Goldhochzeiter mit einfließen. Dabei erwähnte er u. a. auch, dass der Jubilar gebürtig aus Holzheim stammt und 55 Jahre (davon 11 Jahre in Vussem) aktives Mitglied im Kirchenchor ist. Die Jubilarin, ein Vussemer Mädchen, war 34 Jahre aktiv im Kirchenchor. Auch der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Matthias Poth ließ es sich nicht nehmen, Luzie und Karl vor dem Segen zu gratulieren und als Geschenk eine geweihte Kerze zu überreichen.
Nach dem Gottesdienst wurden das Gold- und das Silberpaar vor dem Portal der Kirche stürmisch in Empfang genommen und mit Glück- und Segenswünschen überhäuft. Im Anschluss fuhren die geladenen Gäste mit den Jubilaren zum Restaurant „Kronenberg“ in Vollem, um nach einem Willkommenstrunk das köstlich zubereitete Mittagsmahl einzunehmen.
Für 15 Uhr hatte sich der MGV 1892 Vussem angesagt. Heinz Sistig, der freundlicherweise den in Urlaub weilenden Chorleiter Gerhard Half vertrat, dirigierte unseren Chor am Eingang zur Gaststätte beim Geburtstagsständchen für die Regionalkantorin Holle Görtz. Sie war sehr überrascht und erfreut und bedankte sich herzlich dafür.
Unter dem freundlichen Applaus der Festgäste betraten die Sänger den Festsaal und stellten sich in Positur. Zum Vortrag gelangten nachstehende Lieder: 1. Lieder, die von Herzen kommen. Es folgte die Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt. 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Abendrot, 4. Frisch gesungen, 5. Aus der Traube in die Tonne, 6. Ein kleines Malheur, 7. An einem Sommermorgen, und 8. Herrlicher Baikal. Als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, kam 9. Das Elternhaus zu Gehör.

Nachdem der überwältigende Applaus verklungen war, gab es in der Gaststätte für die hungrigen und durstigen Sänger einen kleinen Imbiss mit Umtrunk in Form von frisch belegten Brötchen und Getränken nach Wahl. Währenddessen wurde im Festsaal bei Kaffee und Kuchen weiter gefeiert.
Es ist noch zu erwähnen, dass wir z. Zt. In der Sommerpause sind, und deshalb vor dem Auftritt eine Ansingprobe im Vussemer Pfarrheim benötigten.
Auszug aus der Vereinsgeschichte:
Der Jubilar Karl Klinkhammer wurde 1969 aktives Mitglied in unseren Verein und sang bis 1977 die 1. Bassstimme. Von 1978 – 1981 erfolgte kein Eintrag im Kassenbuch. Wahrscheinlich war dem Kassierer der Weg bis Kall zu weit geworden, denn dahin hatte es die Familie Klinkhammer verschlagen. Ab 1982 wird Karl wieder als inaktives Mitglied geführt.
Am Samstag, dem 3.8.2002 feierten die Eheleute Karl und Luzie ihre Rubinhochzeit (40 Jahre). Dazu hatten sie auch den MGV Vussem eingeladen, der mit 16 Liedern ein kleines Konzert gab.
Bei einem Festkonzert am 22.4.2007, anlässlich des 115jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem, wurde Karl für 40jährige Mitgliedschaft geehrt und erhielt aus der Hand unseres Vorsitzenden eine Urkunde.
Unvergesslich sind aber auch die Hauskonzerte bei Familie Klinkhammer. Einige Studenten der Vokal- und Solistenklasse der Musikhochschule St. Petersburg, die hier mehrmals zu Gast waren, überzeugten dort mit ihren hervorragenden Stimmen.
Liebes Jubelpaar! Ich möchte mich auch im Namen der Sänger für die Einladung und gute Bewirtung bedanken. Wir hoffen und wünschen Euch, dass ihr die „Diamantene“ auch noch gesund und fröhlich feiern könnt. Das walte Gott!
Samstag, 5. August 2012
Sängerlindenfest
In der letzten JHV wurde beschlossen, das zur Ehre der Sängerlinde, die im Mai 2012 50 Jahre alt geworden ist, ein Fest zu veranstalten. Was es mit dem Lindenbaum für eine Bewandtnis hat, kann man im Anhang nachlesen. Alle Mitglieder, Sänger sowie Freunde und Gönner waren mit Partnern schriftlich oder mündlich zu diesem Event eingeladen worden. Dieses Fest sollte auch ein Dankeschön sein für alle, die durch Tat und Spenden dazu beigetragen haben, dass unser 120jähriges Jubiläum im Juni so erfolgreich war.




Schnell waren einige Sponsoren gefunden worden, die sich bereit erklärten, das Sängerlindenfest – dat Könk moss jo ene Name han – , mitzufinanzieren. Es waren 1. Richard Eversheim, der am 15.04. 2012 80 Jahre alt geworden ist und über 40 Jahre unseren Verein nicht nur finanziell unterstützt. Jetzt hatte er ein großes Wurst-Sortiment aus eigener Schlachtung gestiftet. 2. Das Goldhochzeitspaar Irmgard und Hubert Hamacher, das am 27.04.2012 dieses Ereignis gefeiert hatte, beteiligte sich an den anfallenden Kosten. 3. Matthias Vogelsberg feierte am 06.05.2012 seinen 65. Geburtstag. Auch er gab sein Scherflein dazu. Der 4. Im Bunde war Hans Klinkhammer, der am 14.03.2012 sein 64. Wiegenfest begangen hat. Er spendierte leckeren Reibekuchen, die von ihm und seinen „Spannmännern“ Rainer Gottschlich und Hubert Hamacher vor Ort gebacken wurden. Der Spießbraten, einige Salate und Zutaten wurden von der Metzgerei Hostel aus Mechernich angeliefert. Die Kosten dafür übernahm u. a. der MGV.


Die Veranstaltung begann am Samstagnachmittag um 16 Uhr. Da das Wetter sehr stürmisch war und es nach Regenschauern aussah, musste man Tische und Bänke, die schon vormittags von einigen Vorstandsmitgliedern draußen aufgestellt worden waren, vorsorglich in das Feuerwehrgerätehaus verfrachten. Dazu mussten aber zuerst die Löschfahrzeuge hinausgeschafft werden.
Willi Schütt, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Festkomitees, hieß nun alle Gäste, Sänger mit Frauen sowie die Helfer beim Sängerfest auf das Herzlichste willkommen. Nachdem er die edlen Spender vorgestellt hatte, wünschte er allen einen guten Hunger, viel Durst und ein paar vergnügliche Stunden unter Freunden.
Gegen 17:30 Uhr nahm der Chor Aufstellung, um das Fest mit ein paar Liedvorträgen zu bereichern. Aber, als man die Noten verteilen wollte, stellte man mit Erstaunen fest, dass keine Noten in den Mappen waren. Unser Notenwart Alfred Brell hatte sie nach dem letzten Auftritt in Vollem wieder fein säuberlich in den Notenschrank eingeräumt. Es war jedoch kein großes Problem andere Noten zu beschaffen, denn im Pfarrheim sind auch Noten in den „dicken Mappen“ gelagert, die ein großes Notensortiment bzw. Repertoire beinhalten. Währenddessen stimmten Sbr. Arnold Mies und ich die Lieder an:1. Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum, und 2. Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde, und alle stimmten freudig mit ein. Mittlerweile waren die Noten eingetroffen. Schnell wurden sie verteilt und unter der Leitung von Gerhard Half sang der Chor zur Erbauung der Gäste folgende Lieder: 1. Wir kamen einst von Piemont, 2. An einem Sommermorgen, 3. Finster war die Nacht, 4. Das Gorch-Fock-Lied, 5. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 6. Zeit ist ein Geschenk, 7. He deit et wieh, on do deit et wieh, und 8. Rennsteiglied. Für diese Vorträge gab es herzlichen Applaus.
Unser Chorleiter, der wieder mit seiner Familie den Urlaub in der Ukraine verbracht hatte, erzählte uns, welchen unglaublichen Stress er dort mit den Angestellten des deutschen Konsulats in Kiew hatte, um die Erlaubnis für die Einreise seiner Schwiegermutter zu bekommen, die beim diesjährigen Weihnachtskonzert am 09.12.2012 auf der Domra (Balalaika) mitwirken soll. Bis jetzt steht noch nicht fest, ob der Einreiseantrag in die BRD genehmigt wird.
Es wurde noch gefeiert bis spät in die Nacht. Im Nachhinein kann man sagen, dass es ein gemütliches und fröhliches Fest war, an das man sich gerne erinnern wird und unserer Chorgemeinschaft wieder neuen Auftrieb gibt.
Anhang Mai 1962:
Der MGV 1892 Vussem huldigte einem schönen, jungen Brauch.
Es hätte eigentlich zum „Tag des Liedes“ geschehen sollen, nämlich das Pflanzen der Sängerlinde. Aus organisatorischen Gründen musste aber die Angelegenheit um eine Woche verschoben werden, weil Chorleiter Josef Luxen verhindert war, was der Bedeutung und dem Sinn des Zeremoniells aber keineswegs Abbruch tat. Der MGV 1892 Vussem pflanzte die Sängerlinde mit der gleichen Begeisterung und maß dem Akt auch die gleiche Bedeutung zu, als wenn er genau zum „Tag des Liedes“ vollzogen worden wäre.

Man hatte natürlich eine besonders gut gewachsene Linde ausgesucht. Diese Auswahl hatte der Gärtner Schumacher aus Arloff aber selber gemacht, als er den Sängern die Linde großherzig stiftete. Zwei Sänger, Alfons Bertram und Bertram Berners, hatten sich mit einem Spaten bewappnet. Josef Luxen und Matthias Schmidt zogen mit dem Handwagen voraus, auf dem das Lindenbäumchen zu seinem Bestimmungsort gebracht werden sollte.
Dabei kam es zu einem Zwischenfall: beim Transport platzte ein Reifen des Bollerwagens. Die Sangesbrüder ließen sich jedoch dadurch nicht entmutigen, sondern nutzten die Zeit der Reparatur um ihre Kehlen vorsorglich zu schmieren, denn die Gaststätte Schneider, heute Feldenkrais-Zentrum, war direkt in der Nähe. Nach dem die Reparatur des Reifens erfolgreich beendet war, schritt der MGV geschlossen zum Vorplatz der Mehrzweckhalle, wo die Linde zunächst ihren Standort fand. Für später ist für die Linde ein repräsentativer Platz im Dorf vorgesehen.
Anm. d. Chron.: Dieser Ort wurde nie gefunden. Es wäre jedoch sinnvoller gewesen die Linde recht-zeitig umzusetzen, denn hier, an der Rückseite der Turnhalle, fristet sie ein eingeengtes Dasein. Vor ein paar Jahren wurde sie so gestutzt, dass sie unansehnlich wurde. Jetzt hat sie aber einigermaßen wieder Fasson bekommen.

Von kräftigen Sängerhänden wurde mit den Spaten das Erdreich ausgehoben und in das Loch der Baum gepflanzt. Chorleiter Josef Luxen hielt nun eine kurze Ansprache und wies auf die Bedeutung des Aktes hin, der besagen soll, dass der Gesang und das deutsche Lied so wachsen und immer wieder grünen und blühen sollen, wie der Lindenbaum. Natürlich wurden dann ein paar Lieder gesungen. Der feierliche Akt wurde geschlossen mit dem „Deutschen Sängergruß“. Nun ging man zum gemütlichen Teil über. Die Baumpaten, Ortsvorsteher Breuer und Schreinermeister Josef Wagner, spendierten ein paar Runden Bier und Schnaps, denn das Bäumchen musste ja begossen werden, damit es schneller wachsen und gedeihen möge. Auch unser Kassierer schmiss ein paar Runden, sodass es noch eine feucht-fröhliche Angelegenheit wurde. Sbr. Fritz Pütz und ich sind heute die einzigen Zeitzeugen und aktiven Sänger, die damals das Spektakel hautnah miterlebt haben.
Sonntag, 18. November 2012
Feierstunde zum Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden
Seit 1952 ist der Volkstrauertag wieder ein staatlicher Gedenktag. Als solcher war er vorher bereits einmal während der Weimarer Republik etabliert worden. Heutzutage ist dieser stille Feiertag zuweilen eher als ein „Relikt aus dem letzten Jahrhundert“ anzusehen. Vielleicht deshalb wissen viele Leute nichts mehr damit anzufangen, weil die Kriegszeiten in Deutschland schon lange zurückliegen. Man sieht es auch an der beschämenden Beteiligung der Bevölkerung.
In Vussem setzte sich der Trauerzug um 9:30 Uhr in Richtung Ehrenmal in Bewegung. Der Himmel hatte sich, dem Anlass entsprechend, in ein trüb-graues Gewand gehüllt, aus dem es leicht aber unablässig nieselte. Nachdem der Kranz von der FFW niedergelegt worden war, hielt Annemie Linden, Mitglied des Bürgervereins, die Ansprache, in der sie u. a. sinngemäß folgendes sagte:
„Der Volkstrauertag ist ein bedeutsamer Tag, denn die beiden Weltkriege hätten so viel Leid und Zerstörung über die Menschen gebracht, dass man dieses Unrecht bzw. Verbrechen nicht so schnell vergessen kann. Deshalb sei es besonders wichtig, gegen das Vergessen einen Gedenktag zu behalten, einen Tag für die Erinnerung. So soll er auch in Zukunft Mahnung zum Frieden und zur Versöhnung sein, denn Friede ist nicht selbstverständlich.„
Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Musik- und Männergesangverein untermalt. Der MGV sang unter der Leitung von Gerhard Half zwei Lieder. 1. Heilig sei Dir jede Stelle, Komponist unbekannt. Sanft zu- und abnehmend gesungen gelangte dieses Lied zur Aufführung, wobei der 1. Bass im zweiten Teil das Solo übernahm. 2. Wie sie so sanft ruhn. Text: Heinrich Grunholzer, Musik: Friedrich Burkhard Beneken. Langsam an- und abschwellend, vorwiegend pp gesungen, letzte Zeile mf, kam dieses Lied zur Erstaufführung. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ beendete der Musikverein nach den Fürbitten die Gedenkfeierlichkeiten.
Anm. d. Chron.: Es war sehr gut, dass wir vor der Veranstaltung noch eine Ansingprobe veranlasst hatten, die in der Mehrzweckhalle stattfand. So hatten wir mehr Text- und Tonsicherheit für die neuen Lieder bekommen.
Anschließend wurde in Breitenbenden die Trauerkundgebung mit den gleichen Akteuren abgehalten wie in Vussem. Da kein einheimischer Redner weit und breit zu sehen war, sprang Annemie Linden in die Bresche:
„Sie erinnerte auch hier an die Bedeutung des Volkstrauertages und die über 60 Mio. Kriegstoten, die alleine der 2. Weltkrieg gefordert hatte. Sie mahnte gleichzeitig zur Wachsamkeit in unseren Tagen. Krieg sei nicht nur was in der Vergangenheit passiert sei. Krieg sei fast überall auf der Welt. Zum Beispiel z. Zt. die Auseinandersetzungen zwischen Israel und den „Hamas“ im Palästinensergebiert und der Bürgerkrieg in Syrien.“
Seinen gesanglichen Beitrag leistete der MGV 1892 Vussem mit den Liedern: 1. Er kommt, er kommt, der starke Held, Text: Daniel Schiebeler, Musik: Johann Adam Hiller, 2. Wie sie so sanft ruhn, die vorzüglich zur Geltung gebracht wurden. Nach dem Gebet zur Erhaltung des Friedens beendete der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ die Trauerfeier.
Anhang. Einweihung des Ehrenmals in Vussem:

Unter großen Opfern, Mühen und Spanndiensten baute die Ortsbevölkerung von Vussem den gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege ein würdiges Ehrenmal. Maßgeblichen Anteil an der Realisierung des Vorhabens hatte der Ortsvorsteher Franz Schneider. Schon während des Krieges war ein ansehnlicher Betrag angespart worden. Doch als 1948 die Währungsreform kam, schmolz diese Summe zu einem geringfügigen Betrag zusammen. Am 28. August 1951 erfolgte die Grundsteinlegung und am 5. Oktober 1952 die Einweihung. Mit der Bergkapelle Mechernich an der Spitze zog man durch den festlich geschmückten Ort zum Ehrenmal. Pfarrrektor Pater Ratte sprach die Weihe- und Segensgebete. Nachdem das blaue Tuch, dass das Denkmal verhüllte gefallen war, umrahmten der Kirchenchor und der MGV mit ihren Darbietungen die Feierstunde. Die Planung des Kriegerdenkmals hatte der Mechernicher Architekt Geyer übernommen. Die Bauausführung übernahmen die Gebr. Philipp und Peter Dederich aus Breitenbenden. Das „Eiserne Kreuz“ wurde in der Vussemer Firma Peter Girards gegossen und fertiggestellt.
2. Adventssonntag, 9. Dezember 2012
Vorweihnachtliches Chorkonzert in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta
Vorwort:
Mit dem ersten Advent beginnt das Kirchenjahr. Es ist die Zeit der christlichen Erwartung auf die Ankunft des Erlösers. Während die Natur die Winterruhe begonnen hat, bietet der Advent uns Menschen an langen Abenden im Schein der Adventskerzen Gelegenheit, über die Dinge nachzudenken, die sonst im Alltagsstress untergehen. Eine beschauliche Zeit, die man dazu nutzen sollte, von der Hektik des täglichen Lebens abzuschalten und sich auf das Weihnachtsfest zu freuen. Dazu soll auch unser vorweihnachtliches Konzert mit dem Motto „Texte und Lieder zur Weihnachtszeit“ beitragen.
Einleitung:
Der Schwiegermutter unseres Chorleiters Gerhard Half, die in der Ukraine beheimatet ist, wurde die Einreise in die Bundesrepublik Deutschland, aus welchen Gründen auch immer, zum zweiten Mal von der Deutschen Botschaft in Kiew verweigert. Sie sollte als Solistin auf der Domra auftreten (ein altrussisches, dreisaitiges, Balalaika-ähnliches Musikinstrument aus dem 13. Jhdt.). Nun musste der Dirigent das Programm umstellen bzw. zusätzliche Lieder einstudieren. Die Zeit wurde sehr knapp, zumal auch der vorgesehene Aufführungstermin wegen des Altentages eine Woche vorverlegt werden musste. Deshalb fügte man noch zwei Zusatzproben ein, die sehr nützlich waren. Zum Glück erklärte sich Ludmilla Half bereit, uns auf dem Klavier zu begleiten und zwei hörenswerte Solostücke vorzutragen.

Zum Konzert:
Nun war es soweit! Pünktlich um 17 Uhr betraten die festlich gekleideten Sänger mit ihrem Chorleiter Gerhard Half den weihnachtlich geschmückten Altarraum. Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt übernahm Sbr. Wolfgang Schulz gut gelaunt und redegewandt die Moderation mit folgenden Worten:
Auch von mir, meine Damen und Herren, liebe Gäste, einen schönen, guten Tag oder besser schon guten Abend. Seien Sie herzlich willkommen. Wie in unser Einladung erwähnt, wollen wir Sie mit Liedern und Texten, passend zur Advents- und Weihnachtszeit auf das bevorstehende Christfest einstimmen, und was wäre zum Anfang nicht besser geeignet, als zwei – ja – Klassiker zu singen, nämlich
Maria durch ein‘ Dornwald ging
Satz Gregor Lehr
Es kommt ein Schiff geladen
(Weise aus Köln 1608) – Satz Hugo Herrmann

Begleitet werden wir hierbei am Klavier von Ludmilla Half, die ich hiermit ganz herzlich willkommen heiße und wenn wir schon einmal beim Begrüßen sind: Ich darf Ihnen unseren Chorleiter Gerhard Half vorstellen! Wer ihn noch in Erinnerung hat mit blonder Haarpracht: Das war, bevor er den Mut hatte, uns zu dirigieren! Gerhard Half!
Advent, Weihnachten, Heiliger Abend: Was heißt das eigentlich, woher kommt das, überhaupt, wie lange gibt’s das schon?
Über Weihnachten und den Heiligen Abend:
Heilig sei dir jede Stelle
(Otto Neubert)
danach eine Weise aus Schlesien
O Freude über Freude
Satz Ronald J. Autenrieth
sowie
Engel haben Himmelslieder
Satz Heinz Lemmermann
Weihnachtsnacht
(Hilde Fürstenberg)
Leise rieselt der Schnee
Musik + Text Eduard Ebel – Satz Rudolf Desch
Es ist für uns eine Zeit angekommen
Schweizer Sterndrehermarsch –
Text Paul Hermann, Satz Wolfgang Lüderitz
Das soeben gehörte erste Lied brauche ich Ihnen eigentlich nicht mehr vorstellen, kennen wir es doch alle seit unseren Kindertagen, nämlich „Leise rieselt der Schnee“ von Eduard Ebel in einer Bearbeitung von Rudolf Desch – bei dem weiteren Lied „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ handelte es sich um einen sogenannten Schweizer Sterndrehermarsch in einer Bearbeitung von Wolfgang Lüderitz.

Im Weihnachtswald
(Peter Schröder)
Lassen wir jetzt gemeinsam die Weihnachtsglocken läuten, zunächst im Lied
Weihnachtsglocken
Franz Mäding – Satz Hermann Sonnet
und anschließend
Die Abendglocken rufen
W. Floto – Satz Franz Abt
Wisst ihr noch, wie es geschah?
(Hermann Claudius)
O Heiland reiß die Himmel auf
(Weise von 1666) – Satz Walter Rein
Wir kennen ja alle die Weihnachtsgeschichte mit dem Edikt von Kaiser Augustus, auf das sich ein jeder schätzen ließe in der Stadt, in der er geboren war. Man muss sich mal vorstellen, dass so etwas hier durchgeführt würde, alle ehemaligen Vussemer hierher zurück. Können Sie sich den Trubel vorstellen – und wo sollten die alle unterkommen? Und die Frage hat sich seinerzeit vor etwa 2.000 Jahren in Bethlehem auch gestellt: Wo bringen wir die vielen Leute unter. Fragen wir doch den damaligen Herbergswirt persönlich.
Der Herbergswirt
(Ein Bericht von Piero Bargellini)
Herbergslied oder Wer klopfet an?
(Singspiel/Krippenspiel aus der Steiermark – im Ursprung benannt der „Hauswirt“
Weihnacht
(Ernst von Wildenbruch)
Zunächst machen wir einen Abstecher nach Schlesien mit dem Lied – wie kann es anders sein
Weihnacht
(aus Schlesien) – Bearbeitung; J. Menskes
und dann singen wir ein Hohelied auf den Schutzpatron der Seeleute – richtig – dem St. Niklaus, denn
Sankt Niklas war ein Seemann
Musik: Freddy Quinn,
Text: Georg Buschor – Chorsatz A. Frey-Völlen
Die lustige Weihnacht
(James Krüss)
Sie hören jetzt aus dem Oratorium „Judas Makkabäus“ von Georg Friedrich Händel
Tochter Zion, freue dich
und anschließend
Er kommt, er kommt, der starke Held
(nach Daniel Schiebeier – Bearbeitung Johann Adam Hiller)
Wann fängt Weihnachten an? (Rolf Kreuser)
Mit diesem Gedicht von Rolf Kreuser sind wir nahezu am Ende unseres vorweihnachtlichen Konzerts, doch zum Abschluss wollen wir mit Ihnen gemeinsam das Weihnachtslied aller Weihnachtslieder singen, nämlich
Stille Nacht
Musik Franz Gruber, Text Josef Mohr –
Satz: Karl-Werner Joerg (mit Publikum)
Der Text ist sicher allen geläufig, dennoch haben wir ihn für Sie nochmals auf der Rückseite der Programmzettel ausgedruckt.
Hiermit ist der musikalische Teil des heutigen Abends beendet. Wir bedanken uns recht herzlich für Ihr Kommen und Ihre Aufmerksamkeit. Danken möchten wir aber auch unserem Chorleiter Gerhard Half- und seiner reizenden Gattin Ludmilla, die uns so hervorragend auf dem Klavier begleitet hat. Danke!
Wie Sie in unserer Einladung zum heutigen Abend entnehmen konnten, haben wir für Sie kostenlos – und das gerne und von Herzen – gesungen, aber wenn Sie jetzt zur Türe rausgehen und es stehen dort rechts und links zwei freundliche Sänger mit Hüten oder was auch immer, gehen Sie nicht vorbei, öffnen Sie Ihre Herzen und Geldbörsen und spenden Sie für unsere hiesige Pfarrcaritas. Das Geld wird immer knapper, die Aufgaben der Helfer immer größer, gibt es doch auch bei uns vor der eigenen Türe genügend Menschen, die unverschuldet in Not geraten und für jede kleine finanzielle Hilfe dankbar sind. Schon jetzt herzlichen Dank für Ihre Großzügigkeit. Und Sie können noch mehr tun: Im Pfarrheim haben wir für Sie einen Umtrunk vorbereitet, und auch der Reinerlös daraus geht in die große Spendenkasse! Also nicht nach Hause, sondern hier bleiben, doch wer unbedingt schon gehen muss: Ihnen wünschen wir von Herzen weiterhin eine besinnliche Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und schon jetzt alles Gute für das nächste Jahr. Auf Wiedersehen bis hoffentlich zum nächsten Mal und kommen Sie gut nach Hause.
Resümee:
Das Publikum genoss am späten Sonntagnachmittag ein bemerkenswertes vorweihnachtliches Chorkonzert in der Vussemer Pfarrkirche. Schon der Blick ins Programm verriet, dass das Konzert nicht alltäglich würde.
Über eineinhalb Stunden lang ertönten klare, weiche Chorgesänge unter der Leitung von Gerhard Half. Er zog mit seiner aussagekräftigen Körpersprache und seinem präzisen Dirigat nicht nur die Aufmerksamkeit seiner 22 Sänger (5 fehlten) auf sich, sondern auch die andächtig lauschenden Zuhörer in den Kirchenbänken. Hohe Lagen forderten die Tenöre heraus. Die Bassstimmen verliehen dem Gesang Wurzeln und Tiefe, wenn auch hin und wieder etwas unpräzise, aber durchweg wirkungsvoll und klanglich einfach wunderbar.
Auch unserer Pianistin Ludmilla Half sei von dieser Stelle aus herzlich gedankt. Sie gab dem Chorgesang mit ihrer coolen Spielfreude ein unglaublich stimmungsvolles und sicheres Geleit. Ihre Virtuosität und Fingerfertigkeit bei ihren Soli beeindruckten das Publikum sehr.
Die von Wolfgang Schulz und Alfred Brell vorgetragenen Weihnachtsgeschichten und –gedichte versetzten die Besucher und Mitwirkenden zusätzlich in vorweihnachtliche Stimmung. Nach dem Konzert setzte man sich noch gemütlich im Pfarrsaal zusammen, um auf den schönen Erfolg anzustoßen.

Freitag, 4. Januar 2013
Jahresabschlussfeier
Zur diesjährigen JAF konnte unser Vorsitzender Willi Schütt um 19:30 Uhr immerhin 24 Sänger, unseren Chorleiter Gerhard Half, sowie den Heimatforscher und Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Vussem Albert Velser herzlich begrüßen. Er wünschte allen ein frohes, gesegnetes neues Jahr und einen vergnüglichen Abend. In seiner kurzen Ansprache sagte er sinngemäß: „Wir können das 120. Jahr seit der Gründung unseres Vereins erfolgreich abschließen, denn das Jubiläums- und das Vorweihnachtliche Chorkonzert waren wieder ein voller Erfolg“.
Er gab noch bekannt, dass der Erlös nach Abzug der Unkosten bei der Türkollekte und der Überschuss von den Einnahmen der Speisen und Getränke 450 € betragen hat, den er Herrn Mehren vom Kirchenvorstand überreicht hat. Dieser wird den Betrag der Pfarrcaritas Vussem/ Breitenbenden zugute kommen lassen. Der erwirtschaftete Gewinn vom Verkauf der Getränke im Laufe des Jahres betrug 485 €. Nun wurde das Büffet eröffnet, welches aus Spießbraten, Speckböhnchen, Bratkartoffeln und Pudding bestand und hervorragend schmeckte (Lieferant: Metzgerei Hostel aus Mechernich).
Gegen 20:30 Uhr begann der gemütliche Teil. Albert Velser zeigte in seiner Dia-Schau Bilder aus vergangenen Zeiten, u. a. mit der Bläsergruppe, die ja bekanntlich aus dem MGV im Jahre 1962 entstanden ist. Darunter waren Fotos aus den wilden 60er und 70er Jahren, wo die Jugendlichen lange Haare trugen und für Gesprächsstoff sorgten.
Aber auch schöne Bilder zeigte er von unserem 110jährigen Jubelfest 2002. Dabei waren Sänger und Frauen zu sehen, die nicht mehr unter den Lebenden weilen, und schöne Erinnerungen wurden wieder wach.
Mit den Liedern 1. Am kühlenden Morgen, 2. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 3. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? Und 4. Rock my soul, die nun angestimmt wurden, bekamen die Geburtstagskinder Arnold Mies (71), Bernhard Mießeler (79), Franz-Josef Sebastian (75), Hubert Hamacher (72) und Klaus Bernitt (59) ein Ständchen gesungen, und das alles ohne Noten. Der Dirigent war baff und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Die drei Hauptgewinner:



Um 21 Uhr begann man mit dem Wichteln. Jeder, der eine sechs gewürfelt hatte, durfte sich ein Geschenk aussuchen und mitnehmen. Danach standen lustige, aber auch ernstgemeinte Ratschläge für das Jahr 2013 auf dem Programm.
Bernhard Mießeler begann mit: Was denkt man in der Neujahrsnacht? Erster Vortrag von Wolfgang Schulz: Der gute Rat für 2013 an alle Männer bezüglich Euro. Es folgten zwei Beiträge von Chorleiter Gerhard Half: 1. Zehn Gebote des Chorsängers, 2. Der Dirigent. Als zweiten Vortrag verlas Wolfgang Schulz eine Satire von Hubert vom Venn: Auf das Vereinsleben.
Zur späten Stunde ging wieder ein schöner, harmonischer und unterhaltsamer Tag zu Ende, der hoffentlich unserem Chorgesang und dem Zusammengehörigkeitsgefühl wieder neuen Auftrieb gibt.

Wiederaufbau nach dem Kriege.
Von oben und von links: Johannes Hein, Arnold Wielspütz (ţ), Albert Hein, Drago, Rolf Sistig, Heinz Sistig, Arno Gaul, Anno Hein (ţ), Peter Hein, Hans-Hubert Schmidt, Peter Schmidt, Alfons Bertram, Konrad Hein, Michael Wielspütz, Albert Wielspütz, Robert Fischer, Matthias Kuck (ţ), Philipp Fünfzig, Matthias Schmidt, Dirigent Josef Luxen (ţ), Jakob Wüllenweber (ţ).

Von oben und von links: Anno Hein (ţ), Karl Klinkhammer, Jakob Dreesen (ţ), Arnold Wielspütz (ţ), Bertram Berners, Heinz Sistig, Albert Hein, Fritz Pütz, Matthias Schmidt, Franz Wielspütz (ţ), Heinrich Reinartz, Matthias Vogelsberg, Peter Dreesen (ţ), Albert Wielspütz, Josef Reinartz, Fritz Gerhards (ţ), Michael Wielspütz, Matthias Kuck (ţ), Arnold Mies, Peter Gülden (ţ), Vorne: Dirigent Josef Luxen (ţ).
Nachtrag:


Große Freude herrschte unter den Sängern vor der JAF, als unverhofft Sbr. Klaus Bernitt erschien. Nach einem schweren, unverschuldeten Auffahrunfall auf der Wallenthaler Höhe wurde Klaus schwerverletzt mit dem Hubschrauber ins Aachener Klinikum geflogen, wo er sich einer Rückenoperation unterziehen musste.
Zur Rehabilitation muss er in Kürze die Eifelhöhenklinik aufsuchen. Gute Besserung Klaus, auch von dieser Stelle aus!
Samstag, 12. Januar 2013
Geburtstagsfeier mit Sbr. Conni Kriescher (70) aus Einruhr
Auszüge aus seinem Lebenslauf:
Heute, genau auf den Tag vor 70 Jahren wurde unser Sbr. Konrad Eugen Wilhelm Hubert Kriescher, Rufname Conni, am 12.01.1943 in einem Aachener Kreißsaal geboren, während nebenan im Mutterhaus 26 Nonnen durch einen Volltreffer einer amerikanischen Fliegerbombe ums Leben kamen. Er war das achte Kind, das der Vater gezeugt hatte, aus einer alten Kaufmannsfamilie stammte und stolzer Besitzer einer Spedition und eines Großhandels in Papier- und Seilerwaren war.
Nach der Volksschule legte Conni nach 3 ½ Lehrjahren mit Bravour eine Elektromaschinenbauer-Gesellenprüfung ab. Tja, die aufkommende Verantwortung verhalf Conni zu einer frühen Heirat. Er wurde Vater von zwei Töchtern und einem Sohn. Nach 36 Ehejahren verstarb seine geliebte Frau Renate an einem Krebsleiden.
17 aufreibende Jahre war er am Aachener Stadttheater angestellt, als er mit seinem neuen Generalintendant eine Auseinandersetzung hatte. Seine Aufsässigkeit hatte sich aber gelohnt, und brachte ihn in die prekäre Lage, sein Berufsleben zu verändern und – zu seinem Glück – in einen höher bezahlten Job in der Verwaltung aufzusteigen.
Danach ging alles sehr schnell. Wegen eines Gehirnschlags halbseitig gelähmt landete er in der Intensivstation im Klinikum Aachen und wurde danach Rentner. Die Frage aller Fragen: War das alles? Du hast deine Frau gepflegt und doch verloren, und jetzt bist du gelähmt. Aber Kämpfen ist seine Natur.
Der Tipp: Gehe Singen, damit das Gehirn wieder so funktioniert, wie du das Sprechen und Schreiben gelernt hast. So kam es, dass Sbr. Klaus Reddig, Gott hab ihn selig, Conni im Jahre 2007 zur ersten Chorprobe mitbrachte. Seitdem singt er in unserem Verein die erste Tenorstimme, und die Strapazen zu den Proben und Auftritten nimmt er gerne in Kauf.
Nachdem er Edith kennen und lieben gelernt hatte, wurde im Jahre 1999 die standesamtliche Trauung vollzogen. 10 Jahre später, am 27.6.2009, fand die kirchliche Hochzeit statt, zu der auch der MGV Vussem eingeladen wurde.
Geburtstagsfeier:

Der Einladung des Jubilars waren die Sänger mit einigen Frauen gerne gefolgt. Der MGV hatte extra für die Fahrt einen Bus von der Fa. Schäfer aus Mechernich gechartert, der gegen 14:20 Uhr am Heilsteinhaus in Einruhr eintraf. Herzlich wurden wir von Conni und Edith in Empfang genommen.
Die Geburtstagsfete wurde anschließend vom Kirchenchor Einruhr, unter der Leitung von Bernhard Stoffels, mit fünf Liedvorträgen eröffnet. Da Conni auch Mitglied dieses Chores ist, ließ er es sich nicht nehmen, einige Stücke mitzusingen.
Gespannt wartete man nun auf den Auftritt des MGV Vussem, der als erstes Lied den „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“ zum Besten gab. Es folgte die Gratulationsrede und Geschenkübergabe von unserem Vorsitzenden Willi Schütt. Danach wurde im Programm mit folgenden Liedern fortgefahren: 2. Geburtstagsständchen, 3. Lieder, die von Herzen kommen, 4. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Heinz Sistig, 5. Das Gorch-Fock-Lied, 6. Finster war die Nacht, 7. Warum bist du gekommen, 8. Aus der Traube in die Tonne, 9. Ein kleines Malheur, 10.He deit et wieh on do deit et wieh, 11. Im Abendrot, 12. Ein Bier, das macht den Durst erst schön. Einige Lieder wurden von Udo Greuel auf der Quetsch begleitet. Nachdem der anerkennende Beifall verebbt war, konnte das herrliche Büffet eröffnet werden, das von der Fa. Lennartz aus Strauch angeliefert worden war.

Anschließend musste sich der Jubilar vom „TÜV“ über seine Tauglichkeit überprüfen lassen. Die TÜV-Angestellte mit ihrem Azubi stellte dabei kleine Mängel aber auch positive Merkmale fest. Da das Nummernschild fehlte, wurde ein neues mit der Aufschrift „Conni Baujahr 1943“ angebracht. Weiter stellte der „TÜV“ fest, dass das Gefährt ein lupenreines Kriegsmodell sei, bei dem die schlechten Zeiten Spuren hinterlassen haben.
Der optische Eindruck war: Ein flottes, zuverlässiges Modell, der Rahmen nicht verzogen, die Stoßstange aber stark zerbeult. Es machen sich auch leichte Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Der Allesschlucker verbraucht mehr Sprit im Ruhestand als beim Verkehr. Dabei hat der Motor einige Aussetzer und die Einspritzdüse lässt zu wünschen übrig. Dafür arbeitet der Auspuff einwandfrei. Die Reifen haben zu wenig Profil. Da die Scheiben sehr beschlagen waren, verpasste man ihm eine Brille, damit er besser sehen kann. Weil der Oldtimer aber noch einen sehr gepflegten Eindruck macht, kann er wieder am Verkehr teilnehmen und muss erst in fünf Jahren wieder vorstellig werden.
Nun hatte der MGV seinen zweiten Auftritt. Vorgesehen war als erstes Lied My Way (so war mein Leben). Aber man stellte fest, dass nicht alle Sänger Noten von diesem Lied dabei in den Mappen hatten, sodass Ludmilla Half mit diesem Lied als Solistin am Keyboard auftrat. Es folgten unsererseits die Lieder: 1. Wir kamen einst von Piemont, 2. Abend im Gebirge, und 3. Zeit ist ein Geschenk.
Für 18 Uhr war die Heimfahrt angesagt worden und ein paar Sänger drängten zum Aufbruch, weil sie die Veranstaltung des Karnevalsvereins noch aufsuchen wollten, die nach der Mundartmesse im Vussemer Pfarrheim stattfand. Deshalb bedankte man sich beim Ehepaar Kriescher für die Einladung und gute Bewirtung und nahm etwas wehmütig Abschied von der schönen und lustigen Geburtstagsfeier, die allen viel Spaß und Freude bereitet hat.
Montag, 21. Januar 2013
Genesungsständchen für unseren Sbr. Klaus Bernitt

Große Aufregung herrschte bei den Sängern, als die Kunde von einem schweren, unverschuldeten Auffahrunfall am Donnerstag, den 6.12.2012 gegen 12:20 Uhr auf der B266 (Wallenthaler Höhe) hinter dem Abzweig Scheven die Runde machte, an dem unser Sbr, Klaus Bernitt mit seiner Ehefrau Ruth beteiligt waren.
Beide Fahrzeuge fuhren von Kall kommend in Richtung Mechernich hintereinander. Im ersten Auto saßen Klaus und Ruth. Das ihnen folgende Auto fuhr, aus noch ungeklärten Gründen, hinten auf. Durch den heftigen Aufprall schleuderte das erste Fahrzeug in den rechten Straßengraben. Klaus und Ruth mussten von der FFW befreit und geborgen werden. Dazu wurde das Dach des roten Kleinwagens mit der Hydraulikschere entfernt. Sbr. Klaus, der den Pkw gesteuert hatte, wurde mit seinen schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik in Aachen geflogen, wo er sich einer schwierigen Rückenoperation unterziehen musste. Ruth kam mit dem Rettungswagen in das Kreiskrankenhaus Mechernich, wo ihr Trauma, Kopfverletzungen und Prellungen behandelt wurden. Der Fahrer, der den Unfall verschuldete, erlitt nur leichte Verletzungen, wurde aber vorsorglich in das Schleidener Krankenhaus eingeliefert. Die B266 musste für die Bergung der Verletzten und für die Aufräumarbeiten gut eine Stunde komplett gesperrt werden.

Seit 14 Tagen ist Klaus nun in der Eifelhöhenklinik Marmagen stationiert. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um ein Kompetenzzentrum für Rehabilitation (Wiedereingliederung) und Prävention (Vorbeugung).
Um ihm etwas Abwechslung zu verschaffen und ihn aufzumuntern hatten die Sänger nach Rücksprache mit seiner Frau Ruth beschlossen, ihm ein Ständchen zu bringen. Nachdem man Fahrgemeinschaften gebildet hatte, fuhren die Sangesbrüder gegen 18:15 Uhr zur Reha-Klinik in Marmagen. Als der Rehabilitand unser ansichtig wurde, strahlten seine Augen vor lauter Freude (oben). Bei der Umarmung musste man vorsichtig sein, denn er hat noch starke Schmerzen.
Mit den besten Wünschen für die Zukunft und baldige Genesung betonte Willi Schütt in seiner Ansprache u. a., dass die Lieder, die zum Vortrag kommen werden, ihm wieder Auftrieb und Lust am Singen geben sollen, damit er schnell wieder in unseren Reihen stehen kann. Folgende Lieder kamen nun im Aufenthaltsraum der Klinik zum Einsatz, wobei Klaus sich im 2. Tenor einreihte und kräftig mitsang (unten): 1. Frisch gesungen, 2. Finster war die Nacht, 3. Heh deit et wieh on do deit et wieh, 4. Rennsteiglied, 5. Wir kamen einst von Piemont, 6. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 7. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? 8. Gorch-Fock-Lied, und 9. Rock my soul. Die Lieder 1 bis 4 und das achte wurden von Udo Greuel auf der Quetsch begleitet. Von den Zuhörern erhielten wir für die schönen Darbietungen viel Applaus.

Sbr. Alfred Brell hatte am Anfang unseres kleinen Konzertes die neugierig gewordenen Patienten aufgeklärt, die wissen wollten, was denn der Anlass für unser plötzliches Auftreten wäre. Er sagte Ihnen: „Unser aktives Mitglied Klaus Bernitt verbringt nach einem schweren Verkehrsunfall und einer schwierigen Rückenoperation hier seinen Reha-Aufenthalt. Wir wollen ihm mit unserem Erscheinen wissen lassen, dass er zu uns gehört und hoffen, dass er schnellstens wieder gesund wird, denn wir brauchen ihn sehr.“ Er teilte ihnen noch mit, dass der MGV 1892 Vussem im vergangenen Jahr sein 120jähriges Bestehen gefeiert hat und ca. 15 km von hier entfernt im Mechernicher Stadtteil Vussem mit ungefähr 900 Einwohnern beheimatet ist.
Zwischendurch hatte Ruth, die fast wieder beschwerdefrei ist, eine Runde Getränke besorgt, die nun auf die baldige Gesundung des sympathischen Ehepaares getrunken wurde. Alsbald drängte man zum Aufbruch, denn wenn Klaus es auch nicht wahrhaben will, bedarf er noch der Ruhe und Schonung.
18. Dienstag, 26.02.2013
Feierliche Exequien und Beisetzung unseres inaktiven Mitgliedes Franz Nießen

Am Samstag, den 16. Februar 2013 ereilte uns die Nachricht vom Tode unseres inaktiven Mitgliedes Franz Nießen aus Vussem. Trotz schwerer Krankheit, die er in großer Geduld ertragen hat, kam sein plötzlicher Tod für viele unerwartet.
Heute, um 14 Uhr, fanden die feierlichen Exequien in der Vussemer Pfarrkirche statt, die von Pfarrer Tillmann aus Kallmuth zelebriert wurden.
In seiner Ansprache ließ er den Lebenslauf des Verstorbenen mit einfließen, indem er u. a. sinngemäß folgendes sagte:
„Franz Nießen wurde am 14. April 1934 in Pesch geboren. Weil er die Natur so liebte, fand er nach dem Volksschulabschluss Arbeit in der Landwirtschaft, dann im Straßenbau. Später wurde er in der hiesigen Gießerei der Fa. Dörries angestellt. Nach der Schließung des Werkes im Jahre 1978 fand er Arbeit in der Gießerei Simon-Ullrich in Mechernich. Die schwere Arbeit an den Hochöfen hatten Spuren hinterlassen und seine Atemwege in Mitleidenschaft gezogen, sodass er seinen Job einstellen musste. Alsbald fand er im Mechernicher Bauhof eine neue Anstellung, wo er bis zu seinem Renteneintritt arbeitete.
1957 vermählte er sich mit Hedwig Dreesen aus Vussem. Sie wohnten in der ehemaligen Volksschule in der Mühlengasse, heute Keilbergweg. Er wurde Vater von vier Töchtern. Mittlerweile war er achtfacher Großvater und einmal Urgroßvater geworden. Im Jahre 2006, kurz vor der Goldenen Hochzeit, verstarb seine Frau Hedwig.“

Nach dem Gottesdienst fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Beisetzung auf dem Vussemer Friedhof statt. Es waren auch viele aus Pesch gekommen. Als langjähriges Mitglied der FFW Vussem wurde er von seinen Kameraden zu Grabe getragen. Möge er nun ruhen in Frieden.
Auszug aus der Vereinschronik:
Franz Nießen war ein großer Fan des Chorgesangs und der Volksmusik. Deshalb wurde er 1997 Mitglied unseres Vereins. Fortan besuchte er die Veranstaltungen des MGV und unterstützte ihn mit seinen Beiträgen. Am Freitag, dem 16. April 2004 feierte er seinen 70. Geburtstag in der Gaststätte Kronenberg in Vollem. Dazu hatte er auch den MGV eingeladen, der ihm zur Freude ein Ständchen brachte. Anschließend wurde auf sein Wohl so manches Glas geleert.