Vermutlich die älteste Ansicht der Neuhütte




wurden bereits um 1900 mechanische Vorrichtungen gebaut

(Älteste nachvollziehbare realistische Graphik von Neuhütte)



(Das später errichtet Gebäude hat eine deutlich abweichende Architektur)
Transportfahrzeuge der Firma Gebrüder Girards
Bis zur Verfügbarkeit des elektrischen Stroms hatte der Industriestandort Neuhütte durch die Wasserkraft des Veybaches beste Voraussetzungen zum Betrieb von Bearbeitungsmaschinen und Blasebälge der Eisengießerei. Engpass war der Transport von Materialien vom ca. vier Kilometer entfernten Bahnhof Mechernich nach Neuhütte. Der Bau von dampfgetriebenen Maschinen (Lokomobile) für Landwirtschaft und Verkehr ermöglichte der Firma Girards den Transport an seinen Bedarf anzupassen. Das „Girads-Lokomobil“ war gem. Zeitzeugen ein Erzeugnis der Firma Fouler, England. Das Fahrzeug wurde 1914 zu Wehrzwecken auf dem Bahnhof Mechernich verladen.
(Quelle: Albert Velser, Chronik Vussem)
Die Dampf-Straßenzugmaschine
diente vornehmlich dem Materialtransport vom und zum Bahnhof Mechernich. Die Firma Girards inserierte in der Lokalzeitung, dass sie auch für Straßen- und Wegebau geeignet war.


Peter Girards Bruder,
Hubert Girards, verkaufte seine
Transportausrüstung, die er sicherlich im Weiteren auch landwirtschaftlich nutzte.

1907 wird Neuhütte an die Stromerzeugung der Urfttalsperre angeschlossen
(Quelle: WDR-Dokumentation „Wie der Strom in die Eifel kam“)

Mit dem Bau der Urfttalsperre und des Wasserkraftwerkes Heimbach wurde relativ spät die Nutzung elektrischer Energie in der Eifel möglich. Der Betrieb von Kohlekraftwerken war auf Grund der mangelhaften Transportmöglichkeiten zu aufwendig. Offensichtlich war das Mechernicher Bleibergwerk für die Stromversorgung vorrangig, da sie dem Untertagebau erhebliche Vorteile brachte. Die elektrische Beleuchtung entlastete vor allem die Luftversorgung. Die Nähe zum Bergwerk ermöglichte eine wenig aufwendige Stichleitung bis Neuhütte.
Die Leistung ist unbekannt. Allein eine elektrische Beleuchtung war eine wesentliche Verbesserung für die Arbeit in der Winterzeit und die erforderliche Nachtarbeit zum Betrieb der Kupolöfen der Gießerei.
1922 wird der Ort Vussem an das elektrischem Stromnetz angeschlossen.
Bestimmend war über Jahrhunderte die Wasserkraft; die Industrie 1.0.
Dem Mechernicher Bleibergwerk ermöglichte der Eisenbahnbetrieb ab ca. 1870 eine Dampfmaschine zu betreiben, die Industrie 2.0.
Die elektrische Energie ermöglichte Neuhütte ab 1907 den Anschluss an die Industrie 3.0.
Man kann vermuten, dass für Neuhütte der elektrische Strom zuerst zur Beleuchtung diente. Gem. Zeitzeugen waren die Wasserräder bis zur Mitte des 20-sten Jahrhunderts zur Fertigung von Maschinenkomponenten in Betrieb.

Das Herrenhaus, teils erbaut 1722, Abriss ca. 1968



Frau Magdalena Girards, geb. Distelrath 1876 – 1966
Peter Girards, sen, verstarb 1920
Seine zweite Ehefrau, Magdalena, geb. Distelrath begann unter der technischen Führung von Oberingenieur Paul Kneisel mit dem Bau von Bohrmaschinen.
Paul Kneisel hatte sehr wahrscheinlich seine Werkzeugmaschinenkenntnisse
bei der Firma Hettner in Bad Münstereifel erworben.