Chronik 1981 – 1990

1981

24. Februar
Hubert Breuer hat sein Amt aus Alters- und Gesundheitsgründen zur Verfügung gestellt. Er war der bisherige Ortsvorsteher. Der Rat der Stadt Mechernich bestellte zu seinem Nachfolger Matthias Vogelsberg, Harterweg 2. 139)

Juni
Das Eifelland-Blasorchester stellte sich mit einem Konzert in der vollbesetzten Vussemer Turnhalle zum ersten Male der Öffentlichkeit vor. Das Orchester wurde im Herbst 1980 gegründet und besteht aus Musikern der Musikvereine Vussem und Frohngau. Die Leitung lag in den Händen des Berufsmusikers Wolfgang Kompalka aus Vussem. 140)

21. Dezember
Die lang ersehnte Fertigstellung des Autobahnteilstückes Euskirchen/ Wißkirchen bis Mechernich/ Holzheim erfreute die hiesigen Autofahrer. Zur Freigabe des Teilstückes hatten sich viele Gäste, unter ihnen Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff und Minister Professor Dr. Jochimsen, eingefunden. Der Wirtschaftsminister gedachte in seiner Ansprache besonders der Personen, die beim Bau der 472 Meter langen und 35 Meter hohen Krebsbachtalbrücke tödlich verunglückten.
Durch diesen Autobahnanschluss wurde der Zugang zu den Wirtschaftszentren an Rhein und Ruhr und der Fremdenverkehr in das Erholungsgebiet „Naturpark Nordeifel“ nachhaltig verbessert. Die Baukosten des Autobahnteilstückes betrugen pro Kilometer circa 7,5 Mio. DM.

Grunderwerb 5,755 Mio DM,
Brückenbauwerke 25,000 Mio DM,
Unterbau 18,000 Mio DM,
Oberbau 13,300 Mio DM,
Ausstattung 1,900 Mio DM,
Bepflanzung 1,490 Mio DM,

Die Krebsbachtalbrücke kostete allein 13,2 Mio DM. 141)

1982

Januar
Clemens Schröder, ehemals in Vussem-Karlsburg wohnend und jetzt wohnhaft in Mechernich, wurde als verdienter Bürger das Verdienstkreuz am Band der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Nach dem Verlust des linken Unterarms und erheblicher Beeinträchtigung des Seh- und Hörvermögens im letzten Kriege trat Clemens Schröder 1949 dem Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands, abgekürzt Vdk, bei. In der Ortsgruppe Mechernich war er zunächst stellvertretender Vorsitzender und von 1951 bis 1980 als Vorsitzender tätig. Auch überregional stand er seit 1949 dem Kreisverband Euskirchen als Vorstandsmitglied und Kreisbetreuer der Sonderbetreuten zur Verfügung.
Im April 1966 gründete Clemens Schröder die Behindertensportgemeinschaft Mechernich. Hier stand er als erster Vorsitzende fünfzehn Jahre an der Spitze. Der Oberkreisdirektor nannte Clemens Schröder „einen Mann, der nicht nur Verantwortung übernommen habe, sondern auch mit-geholfen habe, dass viele Menschen ihr schweres Schicksal meistern konnten“. 142)

Die im letzten Jahr gegründete Tanzgarde Blau-Weiß Vussem hatte in der örtlichen Karnevalssitzung ihren ersten Auftritt. Die Kölnische Rundschau berichtete hierüber:

„Ganz aus dem Häuschen gerieten die Zuschauer in der vollbesetzten Turnhalle, als die neugegründete Tanzgarde Blau-Weiß Vussem unter der Leitung von Josef Schmitz aufmarschierte. Artistisch – in schnellem Rhythmus legten die Mädchen mit ihren beiden Tanzoffizieren Ottmar Gülden und Frank Still ein Tanzprogramm vor, das die Zuschauer von den Stühlen riß. Als Solistin erhielt das kleinste Mädchen der Truppe, die 12 jährige Anja Bertram, einen besonderen Applaus. Die Truppe mußte nicht weniger als vier Zugaben geben. Völlig erschöpft aber glücklich über die gelungene Uraufführung durften die Mädchen schließlich die Bühne verlassen.“

Folgende Mädchen und zwei Jungen zählten zur ersten Tanzgarde: Conny Luxen, Astrid Gülden, Mirjam Erbarth, Sigrid Pütz, Andrea Mießeler, Fia Mießeler, Petra Bertram, Anja Bertram, Christiane Pütz, Otmar Gülden und Frank Still. Als weitere Tänzerin gehörte Susanne Bertram, die wegen Krankheit nicht auftreten konnte, ebenfalls zur Tanzgarde. 75)

24. Januar
Im Alter von achtundsechzig Jahren verstarb Ludwig Kaltwasser. Er war der letzte männliche Namensträger der seit über einhundert Jahren im Ort ansässigen Familie und wohnte am Höhenweg, Hausnummer 1.
Der Großvater des Verstorbenen, Michael Kaltwasser gebürtig aus Krekel, heiratete 1877 in zweiter Ehe Anna Sibilla Golbach. Schon im Jahr 1867 kam sein Bruder Matthias Wilhelm nach Vussem, wo er Catherina Bauer heiratete. Mit dem Schneider Ludwig Kaltwasser, der 1875 Katharina Disternich heiratete, folgte ein weiterer Bruder. Der Dritte wohnte mit seiner Familie, zwei Söhnen, die unverheiratet blieben und acht Töchtern, in der heutigen Nordstraße 1, wo es fortan „a Schnegges“ hieß. 3)

Februar
Anstelle des Harmoniums baute der Orgelbaumeister Weimbs aus Hellenthal eine generalüberholte Orgel in der Pfarrkirche auf. Die Orgel mit zwei Manualen stammte aus dem Kloster Steinfeld und wurde der Gemeinde geschenkt. Stefan Foremny, Dozent der Musikhochschule Münster, ließ die Orgel nun zum erstenmal erklingen. 143)

Durch die Fertigstellung des 13,4 Kilometer langen Autobahnteilstücks von Mechernich/ Holzheim bis Blankenheim/ Tondorf wurde die parallelverlaufende Bundesstraße 477 entlastet.
Der größte Teil des Kraftverkehrs wurde nunmehr ab Herbst auch an Vussem vorbeigeführt. 75)

24. April
Die Eheleute Heinrich Wolfgarten und Elisabeth, geborene Dalboth, feierten im Kreis ihrer Familie und Bekannten das Fest der Goldenen Hochzeit. 75)

22. Mai
Der Männergesangverein feierte sein 90-jähriges Bestehen. Mit einem Festkommers begann das Jubiläum in der festlich geschmückten Turnhalle. Der Vorsitzende, Peter Dreesen, wünschte den etwa dreihundert Gästen in seiner Begrüßungsansprache einen festlichen und harmonischen Verlauf des Abends. Die Darbietungen waren dann auch so vorzüglich, dass es für den MGV 1892 Vussem, der Camerata da Ciesa aus Steinfeld und der Solistin Marielotte Fischer, Sopran, mit ihrer Begleitung am Klavier, Liselotte Baumann , stets lang anhaltenden Beifall gab.
Zahlreiche Ehrengäste waren nach Vussem gekommen. Für den verhinderten Landrat Josef Linden, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, gratulierte sein Stellvertreter Dr. Haas und übermittelte dem MGV die persönlichen Grüße des Landrates. Der Vorsitzende des Kreissängerbundes Schleiden überbrachte mit seinen Worten von allen Sängerinnen und Sängern des Kreissängerbundes herzliche Grüße und Glückwünsche. Anschließend zeichnete er drei Jubilare durch Verleihung von Verdienstnadeln und Ehrenurkunden aus. Es waren dies Josef Luxen für seine fünfundzwanzigjährige Dirigenten- und Chorleitertätigkeit, Peter Dreesen für den fünfundzwanzigjährigen Vereinsvorsitz und Fritz Gerhards für die fünfzigjährige Zugehörigkeit zum Sängerbund. Am nächsten Tag wurden die zahlreichen Gastvereine vom Eifelland-Blasorchester unter Leitung von Wolfgang Kompalka unterhalten. Mit einem großen Festzug und dem gemeinsamen Freund-schaftsingen der Chöre klang der zweite Festtag aus. 147)

20. Juni
Unter reger Beteiligung der Bevölkerung feierte Pastor Stanislaw Sobieszczyk sein 25-jähriges Ortsjubiläum. Die Feierlichkeiten gestaltete der Kirchenchor, der Männergesangverein, die Flöten-ruppe und die Tanzgruppe. Unter den Ehrengästen befanden sich der Dechant Günther Salentin, Landrat Josef Linden und Stadtdirektor Helmut Rosen. 75)

August
Während der Sportwerbewoche in Vussem fand erstmals ein Fußballturnier unter dem Motto „Unser Dorf spielt Fußball“ statt. Alle Vereine und einige Straßenmannschaften nahmen an diesen Turnier Teil. Die Mannschaft vom Neubaugebiet „Südhang“ wurde Turniersieger. 75)

26. November
Die Renovierungsarbeiten an der Margarethenkapelle konnten abgeschlossen werden. Pastor Stanislaw Sobieszczyk nahm die Einsegnung während einer hl. Messe vor. Die Bürger der Nachbarschaft hatten ein Kapellenfest organisiert. 75)

Im Vussemer Neubaugebiet „Am Hang“ wurde nach etwa neunjähriger Bautätigkeit die Bebauung der circa fünfundvierzig Grundstücke weitestgehend abgeschlossen. Die örtliche Einwohnerzahl erhöhte sich durch den Zuzug der vielen Familien, bezogen auf das Jahr 1973, von etwa 390 auf etwa 640. 75)

1983

3. Juni
Die seit zwei Jahren in Vussem lebenden Eheleute Toni Kuck und Anna, geborene Frings, feierten mit der Familie und ihren Bekannten das Fest der Goldenen Hochzeit.
Der Jubilar ist in Vussem geboren und die Jubilarin in Neukirchen bei Rheinbach, wo die Eheleute bis 1981 wohnten. 75)

August
Das vom TSV Feytal geplante Fußballturnier „Unser Dorf spielt Fußball“ konnte nicht auf dem Sportplatz durchgeführt werden. Wolkenbruchartige Regenfälle hatten das Spielfeld zerstört. Der Verein richtete als Ausweichplatz die kleine Wiese oberhalb des Missionshauses her. Hier spielten ehemals in ihrer Freizeit die Novizen des Ordens ein wenig Hand- und Fußball. Der diesjährige Turniersieger wurde eine Jugendmannschaft vom Mechernicher Waisenhaus. 75)

4. November
Josef Luxen wurde vom Landrat Josef Linden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er erhielt die hohe Ehrung für seinen jahrzehntelangen beispiellosen Einsatz für das Kultur- und Gemeindeleben. Nahezu 35 Jahre ist Josef Luxen Dirigent des Männergesangvereines. Unter seiner Leitung nahm der Chor an vielen Wertungssingen teil, wobei die Gutachter des Deutschen Sängerbundes stets hervorragende Leistungen bescheinigten.
Im Jahr 1962 übernahm er die Leitung des gegründeten Musikvereines. Weiterhin ist Josef Luxen seit vielen Jahren in der Mechernicher Bergwerkskapelle, dem Euskirchner Harmonieverein und als stellvertretender Dirigent im Eifelland-Blasorchester aktiv. Darüber hinaus ist er seit 1972 Vorsitzender des Ortskartells. 144)

8. November
Ein Unbekannter zündete gegen 20:00 Uhr das gesammelte Holz für das Martinsfeuer an. Die herbeieilende Feuerwehr konnte nur noch wenig des zusammengetragenen Holzes vor den Flammen retten. Die Jugend hatte sich in diesem Jahr besonders fleißig bemüht, um auf dem Settert oberhalb des Harterwegs ein schönes großes Feuer abzubrennen. 75)

11. November
Dank der Bemühungen der Jugend, der Junggesellen und des Ortsvorstehers konnte auch in diesem Jahr ein großes Martinsfeuer abgebrannt werden. Trotz der kurzen Zeit von nur zwei Tagen wurde ein großer Holz- und Reisighaufen aufgeschichtet. Pünktlich um 18:00 Uhr versammelten sich die Vussemer Kinder an der Kirche. Der Musikverein und die Feuerwehr begleitete den Zug durch das Dorf bis zum Martinsfeuer auf dem „Settert“. Der St. Martin wurde von Frank Still verkörpert und das Pferd von Josef Wagner zur Verfügung gestellt. Anschließend ging es zur Gaststätte „Margarethenhof“, wo der St. Martin die Wecken verteilte. Das Ortskartell verloste, wie schon in den letzten Jahren vorher, wieder einige Puten. Die Kinder wurden mit kostenlosen Getränken vom Gastwirt Werner Anklam erfreut. 75)

12. November
Die Eheleute Albin Wilke und Lotte, geborene Simon, feierten mit der Familie und Bekannten das Fest der Goldenen Hochzeit. Das aus Thüringen stammende Jubelpaar wohnte fünfundzwanzig Jahre in Vussem und verzog vor kurzem nach Mechernich. Etwa achtzehn Jahre war der Jubilar als Former- und Gießereimeister bei der Firma Dörries beschäftigt. 75)

1984

12. Januar
Der Junggesellenverein „Alte Heimat Vussem“ hatte im vergangenen Jahr erstmals zu einem Krippenbauwettbewerb angeregt. Diese Initiative fand bei vielen Bürgern Unterstützung und Anklang. Eine vierköpfige Jury, bestehend aus Franz Josef Schmidt, Ralf Schneider, Manfred Schulz und Manfred Müller, bewerteten die zweiundzwanzig Arbeiten. Die schönsten Krippen wurden ausgezeichnet:
1. Sieger Heinz Sistig,
2. Sieger Michael Wielspütz,
3. Sieger Johannes Hein. 75)

17. Januar
Im Alter von vierundsiebzig Jahren verstarb Hubert Breuer. Der Verstorbene war in Dreimühlen geboren und ließ sich nach der Heirat mit Sophie, geborene Schneider, in Vussem nieder. Hier baute Hubert Breuer das Transportunternehmen Gebrüder Breuer auf und war nahezu dreißig Jahre in der Kommunalpolitik, im Kirchenvorstand sowie im örtlichen Vereins- und Gemeinschaftsleben tätig. Im Jahre 1980 wurde Hubert Breuer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 75)

24. Januar
Im Alter von 62 Jahren verstarb unerwartet Josef Luxen, der mit Maria, geborene Falterbaum, verheiratet war. Der Verstorbene hielt noch drei Tage zuvor bei der Beerdigung von Hubert Breuer eine Grabrede. Im November vorigen Jahres wurde Josef Luxen für seinen Jahrzehnte langen beispiellosen Einsatz für das Kultur- und Gemeindeleben mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Mit Josef Luxen verstarb der letzte in Vussem lebende Namensträger, der auf Jakob Luxen zurückgeht. Jakob Luxen wurde 1807 in Ahrenberg geboren und heiratete 1841 Elisabeth Theisgen aus Vussem. Später verzog ein Großteil der Nachkommen ins Ruhrgebiet nach Essen, wo auch Josef Luxen geboren wurde. Nach dem II. Weltkrieg führte ihn sein Weg nach Vussem zurück, wo er sich niederließ. 3) 75)

26. Januar
Im Alter von neunundachtzig Jahren verstarb der älteste Vussemer Bürger Heinrich Hein. Der Verstorbene war verheiratet mit Anna, geborene Lennartz, aus Bleibuir. Mit Heinrich Hein verstarb der letzte in Vussem lebende Kriegsteilnehmer des I. Weltkrieges. 75)

13. März
Mit Annahme der Satzung erfolgte die Umwandlung des Vereinskartells in einen Bürgerverein.

Der Paragraph 1 lautet:
„Der Bürgerverein dient der Förderung der Heimatpflege und der Heimatkunde, insbesondere durch die Gestaltung von Heimatabenden, der Veranstaltung von Ausstellungen zur Dorfgeschichte, der Pflege der Mundart und des örtlichen Brauchtums.“
Weiterhin heißt es in Paragraph 3:
„Jede natürliche Person, die im unbescholtenen Ruf steht, kann Mitglied des Bürgervereins werden.“ 145)

30. April
Der Karnevalsverein hatte zum Grillabend an der Turnhalle eingeladen. Die Veranstaltung war trotz der kalten Witterung gut besucht. Ebenfalls an der Turnhalle hatten die Junggesellen ein Zelt aufgebaut, wo sie den Abend und die Nacht verbrachten. Gegen 21:00 Uhr stellten die Junggesellen den Dorf-Maibaum auf. Vom Gesangverein, unter der Leitung von Wolfgang Kompalka, und dem Musikverein, unter dem Dirigenten Heinz Sistig, wurde der herannahende Monat Mai musikalisch begrüßt. 75)

1. Mai
Viele Vussemer Mädchen erhielten auch in diesen Jahren, wie von alters her, einen Maibaum. 75)

20. Mai
Wie bereits seit 1981 veranstaltete der Junggesellenverein „Alte Heimat“ auch in diesem Jahr eine Volkswanderung. Bei der Wanderung kam es wiederum darauf an, möglichst viele der gestellten Fragen auf der etwa 10 Kilometer langen Strecke zu beantworten. Da die Wanderzeit nicht bewertet wurde, konnten auch ältere und weniger sportliche Mitbürger teilnehmen. Die Sieger erhielten einen Wanderpokal und jeder Teilnehmer eine Urkunde. 75)

15. Juli
Der Lehrer Hubert Thomae verstarb im Alter von 83 Jahren. Hubert Thomae war von 1946 bis 1968 an der Vussemer Volksschule tätig gewesen. In seiner Freizeit widmete er sich besonders dem Jugendsport. Beim SV Vussem war Hubert Thomae über viele Jahre Geschäftsführer, Kassenwart und Betreuer der Schüler- und Jugendmannschaft. Vom Kreistag wurde er 1961 für besondere Verdienste im Schul- und Jugendsport ausgezeichnet. Hubert Thomae lebte zuletzt in Aachen und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Vussemer Friedhof neben seiner bereits 1980 verstorbenen Ehefrau beigesetzt. 75)

Juli
Das „Eifelland-Blasorchester“ besuchte die Partnerstadt Nyons. Während des dortigen Aufenthaltes wurde der Dirigent Wolfgang Kompalka aus Vussem spontan zum Olivenritter geschlagen. Wolfgang Kompalka ist der vierte Bürger der Stadt Mechernich, der in den ehrenwerten Kreis der Olivenritter aufgenommen wurde. 75)

10. September
In der Nacht standen in dem alleinstehenden Haus Dreesen zwischen Eiserfey und Vussem plötzlich zwei Männer am Bett der 84 jährigen Lina Gülden. „Wir brauchen Geld für Sprit“, schrien sie und fuchtelten der alleinstehenden Frau mit einem Messer vor dem Gesicht herum. Nachdem die Einbrecher Bargeld und zwei Sparbücher weggenommen hatten, fesselten sie die alte Frau und sperrten sie im Schlafzimmer ein. Sehr bald konnte sich Lina Gülden befreien und alarmierte die Polizei. Die folgende Fahndung blieb erfolglos. 146)

25. September
Das diesjährige Hahnenkönigspaar wurde Peter Hein mit seiner Freundin. 75)

6. Oktober
In der Annahme, dass die Kapelle vor 180 Jahren erbaut wurde, hatte die Kapellennachbarschaft „Kapelleköpp“ nach 1982 zum zweiten Kapellenfest eingeladen. Um 16:00 Uhr war zunächst eine heilige Messe, die Pastor Stanislaw Sobieszczyk unter Mitwirkung des Diakon B. Jackels aus Mechernich und des Kirchenchores zelebrierte. Zum Schutz gegen den Regen hatten die Veranstalter vor der Kapelle einen Lastenfallschirm aufgespannt. Nach der heiligen Messe, der auch Landrat Josef Linden beiwohnte, brachte die Flötengruppe unter der Leitung von Resel Feyen und der Musikverein unter dem Dirigenten Hans Hubert Schmidt einige musikalische Stücke dar. Im Anschluss daran berichtete Albert Velser aus der Kapellengeschichte. Der Vortrag wurde 1984 in den Pfarrbriefausgaben 4 und 5 veröffentlicht.
In Verlängerung der Garage von Peter Schneider war ein Zelt aufgebaut, wo die Kapellennachbarn die Besucher mit Getränken und Essen versorgten. Die Veranstalter hatten keine Mühen und Arbeit gescheut, um ein gemütliches Beisammensein zu ermöglichen, dessen Gewinn der Kapelle zu Gute kommen sollte.
Auszugsweise soll aus dem genannten Vortrag zur Kapellengeschichte folgendes wiedergegeben werden:
„Will man all den Angaben zum Alter der Kapelle Glauben schenken, so wurde sie irgendwann zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert erbaut. Genauere Hinweise erhält man jedoch schon von der einschlägigen Heimatliteratur. Sie verlegt den Baubeginn in die Anfangsjahre des 19. Jahrhunderts. Eine genauere Jahreszahl ist einem Briefwechsel, der 1852/1853 zwischen dem Generalvikariat in Köln und der kirchlichen Vertreterschaft Vussem geführt wurde, zu entnehmen. Demnach ist die Kapelle im Jahr 1804 von der Einwohnerschaft erbaut worden. Obwohl mich diese Angabe nicht zufrieden stellte, konnten bislang keine Anhaltspunkte für eine ältere Kapelle gefunden werden. Neben der politischen Neuaufteilung unseres Landes erfolgte im Jahr 1802 auch eine kirchliche. Vussem, das bis dahin zur Pfarrei Weyer gehörte, wurde nach Holzheim eingepfarrt. Somit änderte sich aber weiterhin nichts an der Tatsache, dass die Vussemer Kirchenbesucher wie bisher einen beschwerlichen Fußweg zur Kirche zurücklegen mußten. Hierdurch war man bestrebt, die kirchlichen Verhältnisse zu verbessern. Die Genehmigung zum Bau der Kapelle soll vom damaligen Bischof Marius Antonius Berdolet aus Aachen erteilt worden sein. Als Standort wählten die Verantwortlichen den damaligen Dorfmittelpunkt. Um das Gebäude der Umgebung anzupassen, kam nur ein Fachwerkbau in Frage. Somit ist die Vussemer Kapelle heute im Rheinland eine der wenigen in Fachwerkausführung. Wie aus dem eingangs erwähnten Briefwechsel zu entnehmen ist, wurde die Kapelle unter großen Anstrengungen und Opfern von der Einwohnerschaft erbaut. All die Mühen zahlten sich jedoch in den ersten neunundvierzig Jahren nicht voll aus. Im Jahr 1852 bittet der Landdechant aus Gemünd das Generalvikariat in Köln, die 1804 erbaute Kapelle benedizieren zu dürfen. Bis dahin wurde wohl noch keine heilige Messe in der Kapelle gefeiert. Aus welchen Gründen die Kapelle bisher noch nicht eingesegnet war, muss vorerst unbeantwortet bleiben. Ein Grund lag sicherlich an den fehlenden finanziellen Mitteln, die für die Einrichtung und den Unterhalt der Kapelle aufzubringen waren. Es liegt also sehr nahe, dass die Kapelle in den ersten neunundvierzig Jahren nur zu Andachten und Totenwachen aufgesucht wurde. Das Generalvikariat machte die Einsegnungserlaubnis letztlich von einer Unterhaltssicherung in Höhe von fünfzig Taler abhängig. Hier erklärten sich zwei Vussemer Bürger bereit, der Kapelle eine Schenkung zu machen. Nachdem die letzten Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt waren, erfolgte die Einsegnung wohl im Jahr 1853. Ein genaues Datum konnte bislang nicht in Erfahrung gebracht werden. Den alten Kapellenbilanzen ist zu entnehmen, dass ab dem Jahr 1853 zumindest am Margaretentag eine heilige Messe gefeiert wurde.“ 6) 75)

1985

19. Januar
Die diesjährige Karnevalssitzung fand wieder in der ausverkauften Turnhalle statt. „Der menschliche Körper“ hieß die „anatomische“ Rede von Manuela Vogelsberg. Hiernach zog das Fanfarenkorps aus Ripsdorf mit Trommelwirbel und Fanfarenklängen ein. Es folgte eine weitere Vussemer Stimmungskanone – Walli Wenderdel – deren „Bütt“ sehr gut ankam sowie die einheimische Tanzgarde, die mit ihren Darbietungen begeisterte. Weiterhin hatte die Karnevalsgesellschaft Karnevalskräfte aus Hellenthal, Köln, Düsseldorf, die Tanzgarde aus Oberkassel und die Musikalclowns aus Brühl verpflichtet. Einen besonders guten Anklang fanden die erstmals auftretenden „Alkis“. Es waren dies die Vussemer „Jonge“ Christian Reichert, Richard Eversheim, Werner Schneider, Ralph Schneider, Reiner Müller und Franz Josef Schmidt, die von der Kapelle, dem Kanal- und Straßenbau und einer Schlägerei zu berichten wussten. 148)

22. März
Bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung kam es nun zur vollständigen Trennung des Musikvereins vom Männergesangverein. Für die Eigenständigkeit stimmten sechzehn Mitglieder mit ja, zwölf mit nein und drei enthielten sich der Stimme. 149)

26.April
Die CDU Mitglieder der Orte Vussem, Bergheim und Breitenbenden gründeten in der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ einen Ortsverband, um besser auf die Wünsche der Bürger eingehen zu können. Die Anwesenden wählten Heinz Sanden aus Breitenbenden zum Vorsitzenden und zu dessen Stellvertreter Fritz Vogelsberg aus Bergheim. 150)

20. August
Die Baseler Versicherungsgesellschaft eröffnete vor wenigen Tagen unter der Leitung des Hauptvertreters Hans-Hubert Schmidt in der Nordstraße 2 ein Service-Büro. 75)

25. August
Das Eifellandblasorchester nahm mit einem kleinen Konzert den neuen Probenraum in Betrieb und stellte ihn der Öffentlichkeit vor. In sechstausend Arbeitsstunden Eigenleistung bauten sie das ehemalige Lehrschwimmbecken zu einem modernen Studio um. 75)

August
Der Schreinermeister Josef Wagner verpachtete seinen Betrieb an seine Mitarbeiter Herbert Barth aus Tondorf und Helmut Vogelsberg aus Bergheim.
Die Schreinerei geht zurück auf den Vater Johann Wagner, der sich 1926 selbständig machte und mit Peter Klein eine „Mechanische Bau-, Modell- und Möbelschreinerei“ betrieb. Um das Jahr 1936 erwarb Johann Wagner ein größeres Gebäude der Schneidmühle und gründete die Firma Wagner. Ab den fünfziger Jahren spezialisierte sich der Sohn Josef Wagner auf Innenausbauten.
Die neuen Pächter wollen mit zwölf Beschäftigten wie bisher den Betrieb weiter führen und besonders individuellen Kundenwünschen weiterhin zur Verfügung stehen. 108)

21. September
Am Kirmessamstag verstarb der Zimmermeister Josef Bruns im Alter von fünfundfünfzig Jahren. Josef Bruns und seine Ehefrau kamen aus dem Emsland und ließen sich 1960 in Vussem nieder, wo Josef Bruns einen Zimmereibetrieb aufbaute. Neben seiner mehrjährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Sportvereins gehörte er dem Kirchenvorstand an. Vom Mai 1975 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Stadtrates. Die Nachfolge im Zimmereibetrieb trat der Sohn Hubert an. 75)

24. September
Hans-Hubert Schmidt wurde Hahnenkönig und nahm sich die Gastwirtin Gertrud Gumeny zur Hahnenkönigin. 75)

September
An die Stelle des verstorbenen Stadtverordneten Josef Bruns, CDU, trat Matthias Vogelsberg, Hartweg 2. 75)

30. September
In der Pfarrkirche fand bis auf weiteres keine Sonntagsmesse mehr statt. Der Pastor sowie der Pfarrgemeinderat entschieden, die Vorabendmesse in der Pfarrkirche und das sonntägliche Hochamt in der Kapelle in Breitenbenden zu halten. 75)

Das ehemalige Missionshaus, in dem ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet worden war, verkaufte der Orden der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu an eine Personengruppe aus dem Kreis Euskirchen. 75)

1986

11. Januar
Der Höhepunkt der Vussemer Prunksitzung war auf dem Programmzettel mit mehrern Fragezeichen versehen:
Hinter dieser geheimnisvollen Ankündigung stand das Vussemer Männerquartett. Arnold Rau, Matthias Vogelsberg, Hans Klinkhammer und Helmut Schmitz marschierten alle als Goldkehlchen Mireille Matthieu auf die Bühne und erhielten für ihren Vortrag begeisterten Applaus. Dieser absolute Höhepunkt wurde gegen Mitternacht geboten. Bis dahin hatte Sitzungspräsident Klaus Reddig ein flottes und abwechslungsreiches Programm präsentiert. Als erstes kam die Volkstanzgruppe „Quak“ mit einem Ententanz, der von Evelyn Hackhausen und Bettina Erbarth einstudiert worden war, auf die Bühne. Zum Lacherfolg wurden die Vorträge von Manuela Vogelsberg und die der „Alkis“, die das Dorfgeschehen auf die Schippe nahmen. Ein großer Erfolg war auch der Auftritt der Tanzgarde Blau Weiß, die unter der Leitung von Iris Schmitz brillierte. 151)

8. Februar
Klirrende Kälte und Schneeschauer schafften es nicht, die Vussemer und auswärtigen Zuschauer vom Karnevalszug fernzuhalten. Als der Zug bei minus zehn Grad Celsius durch den Ort startete, drängten sich dick vermummte Karnevalsbegeisterte an den Straßenrand. Für die Zuschauer, die immer noch kalte Füße hatten, hielten die Wagenbesatzungen „Hochprozentiges“ zum Wärmen parat. Neben den Themenwagen machten vor allem die Fußgruppen das Bild des Zuges farbenprächtig. Mit dabei waren auch die Frauen der neuen Vereinigung „Schluckspechte“ in bunten Clown-Kostümen sowie die Familie Schiffer (Keilbergweg 3) mit ihren Freunden, die einen langen grünen Wurm genäht hatten, aus dem nur Köpfe und Beine herausschauten. 75) 152)

21. März
Das Hausanwesen Keilbergweg 3 (ehemals Scheffes) ist in die Denkmalliste der Stadt Mechernich aufgenommen worden. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein charakteristisches Fachwerkwinkelgehöft aus dem siebzehnten Jahrhundert. Die Hofanlage besteht aus einem giebelständigen Wohnhaus in sogenannter Stockwerkbauweise und einer Scheune mit einer Tordurchfahrt. Die Giebelseite des Wohnhauses ist im Obergeschoß vorgekragt und verschiefert.
Nach Auskunft des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege liegt die Erhaltung des gesamten Gebäudes aus volkskundlichen und baugeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Instandhaltung der Fachwerkhofanlage konnte durch Zuschüsse der Stadt Mechernich und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert werden. 153)

19. April
Das große Volksschüler-Treffen wurde zu einem großen Erfolg. Die Kölnische Rundschau berichtete am 21. April wie folgt:
„Für die meisten war es ein Wiedersehen nach Jahren. Das Treffen der ehemaligen Vussemer Volksschüler am Samstag in der Turnhalle war ein Bombenerfolg. Von 163 Eingeladenen erschienen 130 aus den Entlaßjahrgängen von 1946 bis 1966.

Die meisten der heute 35- bis 55jährigen erkannten sich auf Anhieb wieder. Die Idee zum Treffen kam von dem engagierten Vussemer Dorfgeschichte-Forscher Albert Velser. Er trug auch eine Ausstellung in der Turnhalle zusammen. Alte Schulbänke, Landkarten, Lese- und Rechenbücher und 50 Klassenfotos von 1900 bis 1968 wurden bestaunt.
Fast ein Jahr unterstützten Fritz Pütz, Michael Wielspütz, Helmi Kreuser, Elfriede Reddig, Dieter Schulz, Matthias Vogelsberg, Hans Klinkhammer und Hans-Theo Linden Initiator Velser bei den Vorbereitungen.
Knapp die Hälfte der Eingeladenen lebt noch in der näheren Umgebung von Vussem. Der überwiegende Teil der anderen wohnt in Köln, Aachen, Dortmund und Stuttgart.
Das Treffen der 20 Schuljahrgänge wurde um 14:30 Uhr mit einer Messe eröffnet, die vom Kirchenchor mitgestaltet wurde. Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk freute sich darüber, daß so viele seiner Religionsschüler nach Vussem gekommen waren. Anschließend zog man zur Turnhalle, wo Mädchen aus dem Ort schon Kaffee und Kuchen bereitgestellt hatten. Der Junggesellenverein servierte Getränke. Unter den Gästen konnte Albert Velser auch den ersten Vussemer Nachkriegslehrer Heinrich Hoffmann aus Tondorf, die Lehrerinnen Marita Lambertz, „besser bekannt als Fräulein Tamblé“, Gisela Adams, Margarethe Guthausen und Pfarrer Sobieszczyk begrüßen, der seit 1957 Vussem und Breitenbenden betreut. Eröffnet wurde der gemeinsame Nachmittag in der Turnhalle mit Liedvorträgen des MGV unter Anno Hein, der meinte: „Es wird noch geschwätzt wie früher.“ „Die gemeinsame Schul- und Jugendzeit kann und darf man nicht einfach vergessen“, betonte Albert Velser in seiner Begrüßungsrede. „Oft hat man nicht den Mut, alte Schulkameraden auf der Straße anzusprechen. Es wäre schön, wenn sich alte Schulfreunde auch weiterhin treffen würden. Die Idee zu dem Treffen kam leider zwei Jahre zu spät.“

1984 verstarb nämlich Lehrer Hubert Thomae, der bei allen sehr beliebt war.
Albert Velser hielt einen interessanten Rückblick auf die Vussemer Dorfgeschichte von 1946 bis heute. Dann folgte ein weiterer Höhepunkt. Albert Hein als Lehrer und Dieter Schulz als Schüler ließen Anekdoten aus der Vussemer Schulgeschichte lebendig werden.
Zum Abschluß zeigte Albert Velser Dias von „Vussem wie es war“. Bei einem kalten Buffet konnten sich die Ehemaligen am Abend stärken. Gestern war die Ausstellung ab 10 Uhr geöffnet und um 17 Uhr wurde der Dia-Vortrag zum Abschluß wiederholt.“ 154)


13., 14. und 15. Juni
Die Löschgruppe Vussem feierte ihr 50-jähriges Bestehen in Verbindung mit der Standartenweihe. Mit einem Kommers in der Turnhalle begannen die Festlichkeiten. Nach der musikalischen Begrüßung durch den Musikverein konnte Oberbrandmeister Peter Schneider, trotz Fußballweltmeisterschaft, viele Gäste und Ehrengäste begrüßen. Hiernach folgte die Ansprache des Schirmherren Wachter, Erster Beigeordneten der Stadt Mechernich.
Nach weiteren musikalischen Darbietungen des Musik- und Gesangvereins und des Kirchenchors sprachen der Bürgermeister, der Kreis- und der Stadtbrandmeister ihre Grußworte. Die Vertreter der Vussemer Vereine und der städtischen Organisationen ließen es sich nicht nehmen, ein Ge-schenk zu überreichen. Zum Abschluss stellte der Löschgruppenführer Peter Schneider die neue Standarte vor.

Vorderseite auf blauen Grund:
Die Vorderseite ist dem hl. Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehren gewidmet. Weiterhin ist das Wappen der Stadt Mechernich eingearbeitet. Im Stadtwappen hat die Zugehörigkeit zur Grafschaft Blankenheim sowie der Bergbau seinen Ausdruck gefunden.

Rückseite auf gelben Grund:
Stellvertretend für den gesamten Ort zeigt die Rückseite die um 1800 erbaute St. Margarethen Kapelle. Ferner ist das Gründungsjahr 1936 sowie das Jubiläumsjahr 1986 verzeichnet.
Die Frauen der Feuerwehrmänner überreichten ein zur Standarte gehörendes Fahnenband.
Gegen 22:00 Uhr ging unter Abbrennen eines Feuerwerkes ein von den Feuerwehrleuten gestalteter Fackelzug durch den Ort. Musikalisch wurde der Umzug vom Musikverein und dem Tambourcorps Eiserfey begleitet. Abschließend spielten beide Vereine auf dem ehemaligen Schulhof den großen Zapfenstreich.
Am Samstag war auf dem Schulhof eine Fahrzeug- und Geräteschau mit Demonstrationen zur Rettung von Verletzten. Im Festgottesdienst wurde die neue Standarte geweiht. Standartenträger war Albert Velser in Begleitung von Rolf Sistig und Manfred Schulz. Hierbei waren auch Standartenabordnungen der Löschgruppen aus Eiserfey, Kommern, Satzvey und Strempt zugegen. Am Abend konnte in der festlich geschmückten Turnhalle getanzt werden. Am Sonntag folgte die Toten- und Gefallenenehrung mit Kranzniederlegung am Ehrenmal.
Ab 13:00 Uhr empfing das Festkomitee in der Turnhalle die Gastwehren aus Kommern, Harzheim, Breitenbenden, Mechernich, Glehn, Satzvey, Weiler a. Berge, Firmenich-Obergartzem, Lorbach, Weyer und Eiserfey. Am anschließenden Festzug nahmen alle Löschgruppen und Ortsvereine teil. Die musikalische Begleitung besorgten die Musikvereine aus Pesch und Vussem sowie das Tam-bourcorps aus Eiserfey. Nach dem Festzug klangen die dreitägigen Festlichkeiten mit Musik in der Turnhalle aus. 75)

5. Juli
Nach knapp einjähriger Bauzeit konnten die Vussemer Kinder ihren Spielplatz am Rosenweg in Benutzung nehmen. Unter der Regie des Hauptbaumeisters Norbert Wieder und des Ortsvorstehers Matthias Vogelsberg beschäftigte sich zunächst ein gewähltes Gremium der „Bürgerinitiative Spielplatz“ mit den Vorplanungen. Die Stadt pachtete das Grundstück von der Kirche und stellte es zur Verfügung. Zahlreiche Väter opferten viele Stunden ihrer Freizeit, so dass der Spielplatz in Eigenregie sowie durch Materialspenden und unter Mitwirkung der Stadt Mechernich fertiggestellt wurde. An der Einweihung, die Pastor Sobieszczyk vornahm, beteiligten sich auch der Musikverein, der Männergesangverein und der Kirchenchor. 75) 155)

22. Juli
Im Alter von 61 Jahren verstarb Mattias Kuck, verheiratet mit Josefa, geborene Schmitz, aus Strempt.
Der Verstorbene hinterließ als Aktiver im Männergesangverein, dem Musikverein, dem Eifelland-Blasorchester und dem Kirchenchor eine schwer zu schließende Lücke. 75)

Juli
Nach etwa zweijähriger Bauzeit konnte der Neubau der Trierer Straße mit Wasserleitung, Kanalisation und der Feybachbrücke abgeschlossen werden. Die vor dem in Naturpflaster ausgeführten Straßenstücke vom Haus Hein/ Mießeler bis zum Ortsausgang nach Eiserfey und ein Teil des Harter- und Keilbergweges tragen nun auch eine Teerschicht. Die Beendigung der gesamten Bauarbeiten verzögerte sich durch die lange Bauzeit an der Feybachbrücke unterhalb des Geschäftes Sistig. 75)

21. September
Entsprechend der neuen Messordnung, die am 30. September 1985 in Kraft trat, war erstmals am Kirmessonntag keine heilige Messe in Vussem. 75)

23. September
Der diesjährige Hahnenkönig wurde Werner Schneider, gebürtig aus Kall. Er nahm seine Freundin Marita Müller zur Königin. 75)

17. Oktober
Seit nunmehr sechzig Jahren liegt die Seelsorge der Pfarrgemeinde in den Händen der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu. Mit der 1926 erfolgten Klostergründung (Missionshaus) in Vussem erhielt der Orden vom Kölner Erzbischof den Auftrag, auch die Seelsorge zu übernehmen. Selbst nach Schließung des Klosters im Jahre 1969 fühlte sich der Orden weiterhin zur Seelsorge in der Gemeinde verpflichtet. Somit übten bislang sieben Patres namentlich Theodor Lotter von 1926 bis 1932, Heinrich Thoma von 1932 bis 1935, Alfons Schmitz von 1935 bis 1945, Wilhelm Finke von 1946 bis 1950, Friedrich Ratte von 1950 bis 1955, Franz Wesselmann von 1955 bis 1957 und Stanislaw Sobieszczyk ab 1957 diese Tätigkeit aus.
Anläßlich des Jubiläums waren neben Pater Provinzial Dr. Alfred Möller noch mehrere Ordensmitglieder aus dem Mutterhaus Hiltrup nach Vussem gekommen, um mit Pater Stanislaw Sobieszczyk einen Festgottesdienst zu zelebrieren. Anschließend traf sich die Gemeinde mit ihren Gästen in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“, wo unter Mitwirkung des Kirchenchores und der Flötengruppe „Feybachfinken“ eine kleine Feier stattfand. Abschließend gab Albert Velser einen Rückblick über die Anwesenheit der Herz-Jesu-Missionare in Vussem. Die Missionare berichteten mit einer DIA-Reihe von ihrer Missionstätigkeit in Südamerika. 14) 75)

31. Dezember
Von den vierundvierzig Stadtteilen hatte Vussem mit 635 die achthöchste Einwohnerzahl. Die Anzahl der ausländischen Einwohner lag bei fünfzehn. Die Stadt Mechernich hatte insgesamt 23.269 Einwohner. 163)

Vussemer Ansichten 1986

1987

20. Februar
Unter der Überschrift „Vussemer im Bundestag“ berichtete die Kölnische Rundschau:

„Dr. Dieter Thomae verstärkt neben Bauer und Graf Lambsdorf „Eifel-Fraktion“.

Um einen Einheimischen verstärkt wurde die „Eifel-Fraktion“ im neuen Bundestag. Wolf Bauer aus Euskirchen, Dr. Otto Graf Lambsdorff aus Bad Münstereifel und Dr. Dieter Thomae aus Sinzig-Bad Bodendorf werden künftig an einem Strang ziehen, wenn es um die Eifel geht.
Dr. Dieter Thomae, (sein Bruder Rolf ist neuer Vors. des TC Grün-Weiß Gemünd), wurde 1940 in Dahlem geboren. 1946 zog Volksschullehrer Hubert Thomae mit seiner Familie nach Vussem, wo er 25 Jahre als Lehrer tätig war. Dieter Thomae studierte Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Wirtschaftspädagogik, war sieben Jahre Fachleiter eines Berufsschullehrer-Seminars (Promotion 1973 im Steuerrecht), ehe er 1983 als 42jähriger Oberstudiendirektor der Berufsbildenden Schulen (Wirtschaft) mit 2300 Schülern und 120 Lehrern in Neuwied wurde.
Stadtrat, Kreistag, FDP-Bezirksvorsitzender Koblenz und bildungspolitischer Sprecher der FDP in Rheinland-Pfalz waren die Parteisprossen, die Dr. Thomae erklomm, ehe er am 25. Januar über den 3. Listenplatz der Landes-FDP in den Bundestag gewählt wurde. „Da wird man gefragt, wo man sich engagieren will.“ Thomae entschied sich mit Blick auf die anstehende Renten- und Strukturreform im Gesundheitswesen für den Arbeits- und Sozialausschuss. „Da vertrete ich mit Dr. Irmgard Adam-Schwaetzer und Julius Kronenberg, dem neugewählten Bundestags-Vizepräsidenten, die FDP.“ Mittun will Dr. Thomae außerdem in seinem Fachgebiet Bildung und Wissenschaft.
Als Schulleiter erkannte Dr. Thomae schnell, daß neben dem Pädagogen der Manager gefragt ist, der Schüler und Lehrer mit zeitgemäßen Aufgaben zu motivieren versteht. In Neuwied rief Thomae einen für Berufsschulen bisher einmaligen Förderverein (mit Arbeitgebern und Kammern als Mitglieder) ins Leben, um für 70 Abiturienten eine dreijährige Ausbildung zu EDV-Kaufleuten mit 1 Million DM Jahresaufwand zu ermöglichen. Die Schulflure und Treppenhäuser sind dekoriert mit den Er-gebnissen des Schüler-Fotowettbewerbs „Unsere Schule“. Jede Klasse unternimmt zum Schuljahresbeginn eine Fahrt, um Probleme herauszukehren und alle Lehrer, die befördert werden wollen, müssen alle drei Jahre ein Berufspraktikum in der Ferienzeit absolvieren.
Der jetzt beurlaubte Schulleiter befürwortet den Wettbewerb unter öffentlichen und privaten Schulen. In aller Kürze wird es durch seine Initiative zu Einrichtung einer privaten Hotelfachschule in Zusammenarbeit mit der Dorint-Hotelgruppe im Raum Ahrweiler kommen: „Mein Wahlkreis gibt mir die Aufgabe auf, mich um Fremdenverkehr, um Kur-Urlaub und um die Zukunft von Bädern und Kurorten zu kümmern.“ 156)
1987

23. Februar
Die Kölnische Rundschau berichtete:

„120 Stunden Schneefall

Vergangene Woche erlebte der Kreis Euskirchen eine der intensivsten Schneefallperioden der Nachkriegszeit. Fast ununterbrochene Schneefälle vom Morgen des Sonntags, 15. Februar, bis Samstagabend, 21. Februar, brachten die höchsten Schneemengen seit Jahrzehnten.
Die anfänglich sehr nasse weiße Pracht bereitete den nachkommenden Schneemassen eine gute Auflagefläche, so daß es verbreitet zu Schneebruch kam. Zusätzlich bereitete am Freitagabend Nordwind der Stärke 5 Sorgen durch meterhohe Schneeverwehungen.
Gestern lagen in der Voreifel im Schnitt zwischen 25 und 37 cm Schnee. Ausgelöst wurden die Dauerschneefälle durch eine Nordwetterlage und damit bedingte Staueffekte vor der Eifel. Rechnet man den täglichen Neuschnee zusammen, so fielen bei der Meßstation Sinzenich in dieser Woche 44 cm vom Himmel.
Sie entsprachen einer Wassermenge von 61 l/qm (Durchschnittswert für den ganzen Februar 40 l). Schneehöhen von 30 cm und mehr gab es seit dem 2. Weltkrieg im Voreifelbereich nur recht selten: Februar 1963 29 cm, Januar 1961 50 cm (alle Werte beziehen sich auf die Stadt Euskirchen).
Die höchste bekannte Eifelschneehöhe wurde im Winter 1952/53 in Kalterherberg mit 1,43 m ge-messen. Sehr schneereich waren auch die Winter 1939/40 (Münstereifel 47 cm) und 1941/42 (Hollerath 1,13 m und Erp 30 cm). Der Schnee lag damals mehr als sechs Wochen.“

16. und 17. Mai
Der Musikverein, der 1962 als Bläsergruppe aus dem Männergesangverein hervorging, feierte sein 25-jähriges Bestehen. Seit seinem Bestehen übernahm er die musikalische Begleitung der Feiern und Feste in der Gemeinde. Dank des Dirigenten Josef Luxen machte sich die Musikkapelle mit ihren Konzerten und Auftritten auch über die Kreisgrenze hinaus einen Namen. Nach dem Tode von Josef Luxen übernahm Hans Hubert Schmidt die musikalische Leitung. Bei dem Jubiläumskonzert, das der Männergesangverein und der Kirchenchor mitgestalteten, ehrte der Vorsitzende des Volksmusikbundes, Peter Kiel, einige Musiker für ihre 10- und 20-jährige Vereinstreue. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden Matthias Schmidt, Anno Hein, Albert Hein und Konrad Hein geehrt.
Es darf hier nicht übersehen werden, dass schon früher bei den dörflichen Festen ein Vussemer Musikverein oder eine Kapelle Erwähnung fand. Bereits 1893 wurde anlässlich einer kirchlichen Feier in Holzheim ein Musikverein aus Vussem erwähnt. Frühe namentlich bekannte Musiker waren Peter Luxen, Großvater von Josef Luxen, sowie Heinrich Wielspütz, Vater von Alexander Wielspütz. In den zwanziger und dreißiger Jahren fand ebenfalls des öfteren eine Vussemer Musikkapelle Erwähnung. Eine Fotografie, die anlässlich einer Kirmes Mitte der zwanziger Jahre aufgenommen wurde, zeigt die Musiker Johann Gülden, Wilhelm Berners, Jean Schneider sowie die Gebrüder Wilhelm, Peter, Franz, und Josef Velser. 75) 157)

9. Juni
In Alendorf verstarb der Pfarrer Johannes Bertram im Alter von 75 Jahren. Der Verstorbene wurde in Vussem als Sohn der Eheleute Matthias Bertram und Marianne, geborene Kolvenbach, geboren. Er empfing als Herz-Jesu-Missionar am 25. Februar 1940 in Hiltrup die Priesterweihe. Johannes Bertram feierte am 8. Februar 1987 in Alendorf noch sein fünfundzwanzigjähriges Ortsjubiläum. 158)

13. und 14. Juni
Pater Stanislaw Sobieszczyk feierte mit der Bevölkerung sein dreißigjähriges Ortsjubiläum. Der Musikverein und die Feuerwehr geleiteten den Jubilar nach der heiligen Messe, die der Männergesangverein und die Flötengruppe mitgestalteten, zur Gaststätte „Margaretenhof“.

„Pfarrgemeinderatsvorsitzender Arnold Mies ging in seiner Laudatio auf die 30 vergangenen Jahre des Pfarrers in Vussem ein. So beleuchtete Mies die Anfangsjahre des Jubelpfarrers, der sowohl Friedens- wie auch Kriegszeiten erlebt hat. Von seiner Geburtsstadt Hamburg führte sein Weg Anfang der 30er Jahre ins Missionshaus nach Vussem, wo er sein Noviziat absolvierte. Doch zu Beginn des zweiten Weltkrieges vertrieben die Nazis die Ordensleute aus Vussem und Pfarrer Sobiesczcyk wurde als Kaplan in jenen Teil Ostpreußens gesandt, der zunächst unter russischer und dann unter polnischer Verwaltung stand.
Erst nach 17jähriger, aufopferungsvoller Tätigkeit in Ostpreußen kam er nach Vussem zurück, wo er ein neues Zuhause fand. In den 30 Jahren empfingen in der Pfarrei Vussem/ Breitenbenden 334 Kinder das Sakrament der Taufe. 163 Brautpaaren spendeten sich das Sakrament der Ehe. 339 Kinder wurden gefirmt und 317 Kinder gingen zur 1. hl. Kommunion. 316 Einwohner wurden in 30 Jahren zu Grabe getragen. Der Jubelpfarrer erlebte außerdem in dieser Zeit fünf Päpste, zwei Bischöfe und vier Dechanten.“

Als Dankeschön überreichte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende dem Jubilar ein Meßgewand. Eine herzliche Ansprache richtete auch Dechant Paul Scholl an den Jubelpfarrer. Der Breitenbendener Ortsvorsteher Josef Kaltwasser schloss sich der Gratulation an. Der Kirchenchor Vussem / Breitenbenden, die Tanzgarde Blau/Weiß, der MGV und der Junggesellenverein gestalteten das Festprogramm.
Von der Herzlichkeit überwältigt, die ihm der Ort und die Pfarre entgegenbrachten, bedankte sich Pfarrer Sobiesczcyk mit rührenden Worten bei seinen „Schäfchen.“ 75)

7. Juli
Die Interessengemeinschaft „Margarethenkapelle“ forderte in einem Brief an den Pastor, den Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat, das im Margarethenhäuschen befindliche Relief gegen eine gestiftete Margarethenstatue auszutauschen. Die Gremien haben sich mit der nachhaltigen, mit 77 Unterschriften versehenen Forderung beschäftigt. Im Antwortschreiben wurde eine Zustimmung von zwei Bedingungen abhängig gemacht:

1. Der Stifter des Reliefs (Josef Wagner) muss mit dem Tausch einverstanden
sein.
2. Die neue Figur ist Besitz der katholischen Pfarrgemeinde.
Dies muß von den Vertretern der Interessengemeinschaft schriftlich
bestätigt werden. 75)

Juli
Die diesjährige Margarethen-Prozession ging nicht wie gewohnt sonntags nach dem Hochamt, sondern erstmals am Samstag nach der Vorabendmesse aus. 75)

19. September
Auf Anregung einiger Mitglieder des Bürgervereins wurden Gemeinschaftsfahnen angeschafft und zur diesjährigen Kirmes erstmals aufgehängt. Auf beiden Seiten der Fahne ist die Margarethenkapelle auf blauen Grund abgebildet. Bei ein wenig Überlegung hätte man sicherlich eine Symbolik wählen können, die über das Weltliche und Kirchliche unseres Ortes mehr ausgesagt hätte. Leider war nicht allen Bürgern eine Möglichkeit gegeben, entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. Das nicht alle Bürger mit der Gestaltung einverstanden waren, zeigte sich an ihrer Reaktion, denn die angebotene Wappenfahne kauften viele nicht. 75)

September
Nachdem in den letzten Jahren die Kirmesveranstaltungen in den Händen des Ortskartells beziehungsweise Bürgervereins lag, richtete der Junggesellenverein die diesjährige Kirmes aus. Mit Ausnahme eines neu eingerichteten Discoabends unterschied sich das Kirmesprogramm nicht weiter von den früheren. Auch in diesem Jahr war am Kirmessonntag keine heilige Messe in der Pfarrkirche.

So lud der Junggesellenverein wie folgt ein:

„Freitag, den 18. 9.,
20 Uhr Discoabend im Margaretenhof

Samstag, den 19. 9.,
18 Uhr Heilige Messe, anschließend Festzug mit Herausholen der Kirmes
20 Uhr Tanz im neu renovierten Saale des Margaretenhofes mit der
Tanzkapelle „Erftcombo“

Sonntag, den 20. 9.,
Frühschoppen in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ und im Margaretenhof

Montag, den 21. 9.,
9:30 Uhr Heilige Messe mit anschließendem Friedhofsgang, anschließend
traditioneller, durchgehender Frühschoppen im Margaretenhof mit
der Tanzkapelle „Erftcombo“

Dienstag, den 22. 9.,
14 Uhr Hahnenköppen
20 Uhr Hahnenkönigsball im Margaretenhof mit der
Tanzkapelle „Erftcombo“

Auf Ihren Besuch freuen sich die Wirte und der Junggesellenverein „Alte Heimat“ Vussem.“ 75)

22. September
Im ersten Jahr, als die Junggesellen Ausrichter der Kirmes waren, kam der Hahnenkönig kurioser Weise nicht aus ihren Reihen. Es hatte, wie wohl selten zuvor, eine Frau den Hahn geköpft. Margarethe Sistig nahm sich ihren Mann Johann zum König. 75)

2. Oktober
Mit einem Konzert in der Turnhalle beging der Männergesangverein sein 95-jähriges Bestehen. Der Vorsitzende Peter Dreesen konnte viele Gäste begrüßen. „Lasst uns singen und Freude bringen“, hieß der Leitspruch bei diesem Jubiläum.
„Kommt singt mit“, diese drei Worte schlagen schon Brücken zueinander, meinte der Schirmherr, Bürgermeister Karl Heinz Gehrke, in seiner Festansprache. Hans Pesch, der Vorsitzende des Kreissängerbundes, beleuchtete in treffenden Worten das Leben eines Chores. Anschließend zeichnete er Arnold Mies, Heinrich Reinartz und Josef Reinartz für ihre 25-jährige Sängerzeit aus.
Das Konzert gestaltete der Jubiläumschor mit einem Ausschnitt seines Repertoirs unter der Leitung von Kurt Carstens sowie der Klaviersolistin Brigitta Wollenweber aus Schwerfen. Am Samstag war gemeinsamer Gang zum Friedhof mit einer Kranzniederlegung am Friedhofskreuz und anschließendem Gottesdienst. Mit einem Freundschaftssingen der Chöre des Sängerkreises Schleiden, das am Sonntag stattfand, hatte das Jubiläum einen würdigen Abschluß. 159)

6. Dezember
Die Flötengruppe „Feybachfinken“ mit ihrer Leiterin Resel Feyen veranstaltete nach 1984 und 1985 einen weiteren Basar in der Gaststätte „Margaretenhof“. Es wurden angeboten:
Handarbeiten aller Art,
Weihnachtsgestecke,
Basteleien (Mobilé etc.) und Weihnachtsgebäck.
Zudem war noch ein Trödelmarkt aufgebaut, und es gab Kaffee und Kuchen. Dank der Unterstützung durch die Bevölkerung und die Eltern der Kinder wurde der Basar ein voller Erfolg. Der Erlös kam einem Kinderheim in Indien zugute, mit dem die Flötengruppe in Verbindung steht. 75)

21. Dezember
Nach den Angaben des amtlichen Mitteilungsblattes der Stadt Mechernich hatte Vussem 665 Einwohner.

1988

10. Januar
Im Fernsehen des ZDF hatten ein paar Vussemer in der Sendung „Dankeschön der Aktion Sorgenkind“ ihren Auftritt. Die Wolfgang Kompalka Showband (ehemals Eifellandblasorchester) war nach Mainz eingeladen worden, weil sie der „Aktion Sorgenkind“ eine Geldspende von 16.000 DM zukommen gelassen hatte. Bei der Vorstellung des Orchesters betonte Wolgang Kompalka nochmals, dass alle Mitglieder, ob Musiker oder Ton- und Lichttechniker, an dieser guten Tat beteiligt waren.
Seit drei Jahren wurden bei Konzertpausen unter Hinweis für die „Aktion Sorgenkind“ Sammlungen durchgeführt. Weiterhin gingen Gelder aus dem Verkauf der Musikplatten und -kassetten auf das Konto der „Aktion Sorgenkind“. Aus Vussem waren in Mainz dabei: Wolfgang Kompalka, Rüdiger Kompalka, Konrad Hein, Michael Wielspütz, Albert Wielspütz und Hans Hubert Schmidt. 75)

16. Januar
Die diesjährige Karnevalssitzung unterschied sich in einem wesentlichen Punkt von allen vorangegangenen; den Elferrat bildeten erstmals zehn Frauen und ein Mann. Es waren:

Anita Löbel, Margret Löbel, Margarethe Sistig, Annemie Linden, Rita Schmitz, Irmgard Höller, Rita Wieder, Irmgard Schwager, Bettina Breddermann, Marita Franke und Sitzungspräsident Klaus Reddig. 75)

3. Februar
Der teilweise Abzug des stärksten Gewerbesteuerzahlers und größten privaten Arbeitgebers in der Stadt Mechernich wird mit bangen Gerüchten seit Dezember vorigen Jahres über Vussem hinaus gehandelt. Die in Erwägung gezogene Umstrukturierung der Firma Dörries erzeugte Skepsis und Unsicherheit unter der Belegschaft und der Bevölkerung. Die Geschäftsleitung der Werkzeugmaschinenfabriken in Vussem und Rheydt, die der Voith-Gruppe in Heidenheim angehören, planen eine Modernisierung des Unternehmens. Dieses Vorhaben soll an einem neuen Standort realisiert werden. 75)

„In Kürze endgültiges Konzept für Dörries
Wachter informiert die Mechernicher Fraktionen

Rund 100 Arbeitsplätze werden ab 1990 im Mechernicher Raum verlorengehen durch die Verlagerung des Montagebereichs des Vussemer Dörries-Werkes nach Kerpen oder Bergheim. Zwischenzeitlich wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Vussemer Werk die Belegschaft über den aktuellen Stand informiert. Nach einem Telefonat mit dem Vorsitzenden des Betriebsrates unterrichtete Beigeordneter Bernhard Wachter jetzt die Fraktionen.  
Wie Wachter gestern mitteilte, werden sich die Gesellschafter der VOITH-Gruppe noch in diesem Monat mit einem endgültigen Konzept befassen. Man geht allerdings davon aus, daß die bisherigen Überlegungen in die Tat umgesetzt werden.
Nach Fusion der Firmen Dörries und Scharmann Werkzeugmaschinen sieht der Zeitplan folgendermaßen aus:
Im Herbst 1989 soll der Neubau am neuen Standort Kerpen oder Bergheim in Betrieb genommen werden. Ab 1990/ 91 sollen dann die rund 100 Arbeitsplätze von Vussem stufenweise an den neuen Standort verlegt werden. Von den beiden Standorten der Firma Scharmann in Mönchengladbach-Rheydt und in der Nähe von Mönchengladbach, die aufgelöst werden sollen, wandern gleichzeitig rund 120 Belegschaftsmitglieder aus dem Fertigungsbereich nach Vussem. Die Geschäftsleitung der Firma Dörries gibt die Umsatzstärke der Firma Scharmann, wo zur Zeit rund 730 Menschen Arbeit finden, mit 140 Millionen Mark an, die des Vussemer Werkes (zur Zeit 330 Arbeitsplätze) mit 60 bis 70 Millionen.
In Vussem soll eine High-Tech-Abteilung eingerichtet werden, die sich mit Laser-Systemtechnik und Anwendungskonzeptionen für verschiedene Bereiche befassen soll. Bernhard Wachter schränkte aber ein:
„Ob dieses Standbein langfristig den Standort Vussem und damit teilweise hochqualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze für unsere Bevölkerung sicherstellen kann, ist nicht absehbar.“
Rein rechnerisch sind nach Angaben der Geschäftsleitung weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze zu erwarten. Die Geschäftsleitung geht nämlich davon aus, daß höchstens 50 oder 120 Arbeitskräfte der Firma Scharmann den Umzug vom Niederrhein nach Vussem mitmachen.
Die Firma Dörries erwartet von der Stadt Mechernich, dass sie sich an den notwendigen Fahrten zwischen Wohnort und neuem Standort Kerpen oder Bergheim beteiligt. Bernhard Wachter:
„Dieses Thema soll im Herbst 1989 vertieft werden.“
Der Vorstand des Vussemer Betriebsrates wird, wie Bürgermeister Karl-Heinz Gehrke zugesichert hat, in Kürze zu einem weiteren Gespräch eingeladen. 160)

19. Februar
Die Eheleute Hubert Gülden und Barbara, geborene Esser, gebürtig aus Linzenich, feierten mit fünf Kindern, sieben Enkeln und zwei Urenkeln, der Verwandtschaft und der Ortsbevölkerung das Fest der Goldenen Hochzeit. 75)

3. März
Nach dem bislang sehr milden Winter, wo im Januar die Schneeglöckchen und Krokusse blühten, Tulpen und Sträucher austrieben, kam erst jetzt der Schnee. In den Höhengebieten lag der Schnee so hoch wie lange nicht mehr.
Noch extremer waren die Witterungsverhältnisse vor 154 Jahren. In der Vussemer Bürgermeisterei-Chronik wurde folgendes niedergeschrieben:
„Das Jahr 1834 ist übrigens auch noch durch Naturereignisse merkwürdig, wohin unter anderem gehören, daß im Monat Januar in den Wäldern Ginsterblüten und auf den Feldern Rapssamen in Blüte anzutreffen waren. Aprikosen-, Pflaumen- und Kirschbäume blühten im März, Stachel- und Johannisbeeren waren vollständig grün und die Apfel- und Birnbäume trieben Knospen. Diese herrliche Aussicht wurde am 11. April durch plötzlich eintretendes Schnee- und Frostwetter total zerstört, so daß fast nirgends Obst geriet.“ 75) 126)

9. Mai
Die Interessengemeinschaft „Margarethenkapelle“ wählte bei einer Versammlung, die in der Gaststätte „Margarethenhof“ stattfand, mit Mathias Schmidt, Peter Schneider, Matthias Vogelsberg und Hans Klinkhammer ein Vorstandsgremium.
Das Vorhaben der Interessengemeinschaft, die gestiftete Margarethenfigur gegen das im Margarethenhäuschen befindliche Holzrelief auszutauschen, erfolgte bislang nicht. Auf die von Pastor, Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand geknüpften Bedingungen wurde bisher noch nicht schriftlich reagiert. 75)

11. Juni
Gut ein Jahr nach dem Erhalt des neuen Tanklöschfahrzeuges vom Typ TLF8/18 wurde es der Löschgruppe offiziell übergeben und vom Pastor Stanislaw Sobieszczyk eingesegnet. Für die Stationierung des neuen Fahrzeuges in Vussem war das vorhandene, heizbare Gerätehaus mit ausschlaggebend. 75)

16. Juli
Als Ausrichter des Margarethenfestes verlegte der Musikverein die Tanzveranstaltung erstmals von der Gaststätte „Margaretenhof“ in die Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“. 75)

30. August
Der Polizeihauptmeister im Ruhestand Adolf Wolter starb plötzlich und unerwartet im Alter von achtundsechzig Jahren. Er war gebürtig aus Dreiborn und leitete von 1947 bis zur kommunalen Neugliederung den Polizeiposten Vussem. Adolf Wolter war auch Mitglied des Kirchenvorstandes. 75)

20. September
Der diesjährige Hahnenkönig wurde Frank Küpper. Er nahm sich Manuela Vogelsberg zur Königin. 75)

5. Oktober
Die Fusion der Firmen Dörries und Scharmann zeigte sich auch im neuen Firmenschild. Das bisherige Schild „Dörries ein Unternehmen der Voithgruppe“ wurde gegen eine Leuchtanzeige „Dörries – Scharmann“ ersetzt. 75)

15. Oktober
Der Kirchenchor Sankt Margareta Vussem-Breitenbenden feierte sein 55-jähriges Bestehen. Die Chormitglieder trafen sich zuerst zur heiligen Messe und anschließend zur Feierstunde in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“. Der Vorsitzende Bernhard Fuchs begrüßte alle auf das Herzlichste, besonders aber den Chorpräses und Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk sowie den Regionalkantor Bernhard Stoffels. Im Anschluß daran dankte der Präses dem Chor und seinem Dirigenten Anno Hein für die langjährige Treue und gute Arbeit. Zur Unterhaltung spielte das Flötenorchester unter seiner Leiterin Resel Feyen sowie der Musikverein unter der Leitung des Dirigenten Hans Hubert Schmidt. Im Laufe der Feierstunde nahm der Regionalkantor Stoffels die Ehrung der langjährigen Chormitglieder vor. Eine besondere Auszeichnung erfuhren die beiden Gründungsmitglieder Maria Hein und Gertrud Vogelsberg. Die Anfänge der Singgemeinschaft gehen auf das Jahr 1933 zurück, wo ein Kirchenchor erstmals unter dem Dirigenten Karl Schiffer am Margarethentag in der heiligen Messe sang. Bereits im Jahr 1934 wurden die Chorproben wegen schlechter Beteiligung eingestellt. Aber schon zu Ostern 1935 sang der Chor wieder in der heiligen Messe und gehörte von nun an mit seinen Vorträgen zum festen Bestandteil bei kirchlichen und weltlichen Festlichkeiten in der Gemeinde. Eine besondere Prägung erhielt der gemischte Chor etwa ab dem Jahr 1935 von dem Herz-Jesu-Missionar Pater Wilhelm Finke. Er verstand es, sein hervorragendes Musikverständnis auf die Chormitglieder zu übertragen. Es darf nicht vergessen werden, dass der damalige Rektor Pater Schmitz die Noten handschriftlich vervielfältigte. Mehrstimmige Chormessen gehörten sehr schnell zum Repertoire des Chores. Im Jahr 1950 übernahm Josef Luxen die Chorleitung für drei Jahre. Von 1953 bis 1961 führte Lehrer Bleffert aus Breitenbenden den Chor mit Erfolg. Letztlich ist Anno Hein seit nun mehr als fünfundzwanzig Jahren Dirigent des Kirchenchores. Mit seinen etwa fünfundzwanzig Sängerinnen und Sängern – in früheren Jahren waren es bis zu fünfundvierzig – stellt sich der Chor heute als moderner Klangkörper dar, der sein Liedgut den Anforderungen der heutigen Zeit anpasst, aber auch Altes und Bewährtes vor dem Vergessen bewahrt. 14) 75)

Als Bundestrainer der Taekwondo-Nationalmannschaft nahm Josef Wagner Junior an den Olympischen Spielen in Seoul teil. Neben der Trainertätigkeit beim TC Schleiden bekleidet Josef Wagner seit 1987 das Amt des Bundestrainers. 131)

1989

Der TSV Feytal errang in der Spielsaison 1988/1989 unter dem Trainer Peter Kurth die Fußball-kreismeisterschaft und stieg somit in die Bezirksklasse auf. 75)

6. August
Der Fußballkreismeister TSV Feytal hatte in einem Freundschaftsspiel den Oberligist SV Wuppertal zu Gast und verlor mit 0:9 Toren. 75)

19. August
Unter der Überschrift
„Gerüchteküche kocht – Platzt Bergheimer Dörries-Projekt? – Erweiterung in Vussem im Gespräch“
berichtete die Kölnische Rundschau:

„Unsicherheit und Spekulationen beherrschen zur Zeit die Situation im Vussemer Werk der Werkzeugmaschinenfabrik Dörries. Es ist denkbar, dass in Vussem bald 50 neue Arbeitsplätze entstehen“, überraschte Heinz Olligschläger, kaufmännischer Leiter des Werks, gestern Nachmittag. In den Dürener und Mönchengladbacher Vorstandsetagen der zur Heidenheimer Voith-Gruppe zählenden Dörries Scharmann GmbH scheint man zur Zeit dabei zu sein, das Unternehmenskonzept zu kippen.
„Der Bau des in Bergheim geplanten neuen Werks wurde auf unbestimmte Zeit verschoben“, deutete Heinz Olligschläger gestern Vorstandsgedanken. Falls der Bergheimer Plan platzt, redet man in Vussem bereits über eine mögliche Verlagerung der ursprünglich einmal für Bergheim vorgesehenen Planungs- und Konstruktionsabteilung von Düren nach Vussem.
„Man muss dann abwarten, ob die Dürener Angestellten mit hierher kommen“, schließt Heinz Olligschläger zusätzlichen Arbeitskräftebedarf in Vussem nicht aus. Zur Zeit arbeiten in Vussem 80 Arbeitnehmer an der Montage und Fertigung von bis zu 400 Tonnen schweren Karusselldrehbänken, die etwa in der Automobilindustrie oder der Kraftwerkstechnik Verwendung finden. Auch hochmoderne Laser-Technologie gehört hier in den Produktionsalltag.
Das große Zittern brach zuletzt im Dezember 1987 bei den Beschäftigten und bei der Stadt Mechernich aus, als der Wegfall des stärksten Gewerbesteuerzahlers und größten privaten Arbeitgebers drohte. Die damals entstandene und bis in die Gegenwart fortbestehende Unternehmensstrategie sah bislang vor, die Bohrwerkefertigung der Rheydter Scharmann-Werke, Konstruktion und Vertrieb der Werkzeugmaschinen von Dörries-Düren und die Montage der Vussemer Karusselldrehbänke im neuen Bergheimer Projekt unter ein Werksdach zu bringen.
Der Mönchengladbacher Dörries-Zweig sollte ebenso wie die Fabrikation von Papiermaschinen bei Dörries-Düren und der Vussemer Fertigungsabteilung der Karusselldrehbänke nicht angetastet werden.
„Dann könnte man ja die mechanische Fertigung in Vussem auch an eine andere Firma vergeben und wir stehen auf der Straße“, hatte Norbert Feder und sein Betriebsrat 1987 gefürchtet.“ 161)

27. August
Im ersten Spiel in der Bezirksklasse, Staffel 4, erreichte der TSV Feytal im Heimspiel gegen den FC Blau-Weiß Niederembt ein 2:2. 75)

19. September
Der diesjährige Hahnenkönig wurde Christian Reichert. Er nahm sich seine Freundin Claudia Mießeler aus Eiserfey zur Königin. 75)

14. Oktober
Die Augustinerschwester Maria Wibalda, geborene Agnes Schneider, feierte ihr fünfundsechzigjähriges Ordensjubiläum. Die Jubilarin wurde 1902 in Vussem geboren und war im Krankendienst tätig. Das seltene Jubiläum konnte Schwester Maria Wibalda, die in Meschenich bei Köln im Ruhestand lebt, noch mit all ihren Geschwistern feiern.
Ihre Geschwister sind: Ursula Lungerich, 88 Jahre alt, Elisabeth Schneider, 85 Jahre alt und Maria Wirtz, 84 Jahre alt. 27)

1. November
Das diesjährige Allerseelensingen erbrachte den Geldbetrag von 720 DM. Ein Kinderheim in Indien erhielt hiervon 600 DM und 120 DM wurden zur Lesung von heiligen Messen für die Verstorbenen zur Verfügung gestellt. 75)

Dezember
Basar in Vussem war ein voller Erfolg

Beim diesjährigen Basar der Blockflötengruppe „Feybachfinken“ konnten diese sich über regen Besuch freuen. Von nah und fern war man gekommen, um Schnäppchen für Weihnachten zu machen.
Der Wirt der Gaststätte „Margaretenhof“ hatte den Saal zur Verfügung gestellt. In mühevoller Kleinarbeit wurde von vielen Helferinnen und Helfern allerlei Ware liebevoll zum Verkauf zurecht gelegt. Sogar eine große Verlosung konnte auf die Beine gestellt werden. Eine alte Stroewer Nähmaschine wurde für 320,- DM versteigert. Zum Schluss konnte man sich über den stolzen Reinerlös von 9.300,- DM freuen.
Resel Feyen, die Leiterin der Flötengruppe, bedankt sich hiermit bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben und mit tatkräftiger Unterstützung dies alles erst ermöglichten.
Die Freude über diese hohe Spende wird im Kinderheim in Indien überschwänglich sein. Schon seit einigen Jahren erhält dieses Unterstützung vom Flötenchor. Von den 3.000,- DM, die vor zwei Jahren dorthin flossen, konnte das Heim weiter ausgebaut und damit für weitere dreißig ärmste Kinder eine Unterkunft geschaffen werden. Da im Verlauf des Jahres öfter auch kleinere Geldbeträge zu dem Heim geschickt werden, freut sich der Chor über jede weitere Spende, sei sie auch noch so klein.

Besten Dank. 162)

1990

22. Januar
Unter der Überschrift, „Alkis“ nahmen das Dorfgeschehen aufs Korn, berichtete die Kölnische Rundschau von der diesjährigen Karnevalssitzung:

„Ihr fünfjähriges Jubiläum in der Bütt feierten Samstag bei der traditionellen Prunksitzung des KV Vussem von 1977 die „Alkis“, sechs Vussemer „Jonge“, die das Dorfgeschehen singend interpretieren und in jedem Jahr einen durchschlagenden Erfolg erzielen (Foto). Seit Anfang Oktober probt das Sextett seine Vorträge über die Dorfneuigkeiten und vervollständigte sie. Als „Alkis“ beim Seniorentag im Jahre 2033 berichteten sie von der Kapelle, die nach der Renovierung schlechter ist als zuvor, über zwei Ortswirte, von denen der eine verkaufen und der andere erwerben möchte, die „Wirtin“ mit Strapsen wurde nicht ausgelassen, die Ehefrauen wurden ermahnt, es mit der Emanzipation nicht auf die Spitze zu treiben und auch der „Trabbi“, von dem alle Welt in letzter Zeit spricht, bekam seine Abreibung, für ihn ließen die „Alkis“ in Vussem eigens einen „Trabbiparkplatz“ reservieren. Christian Reichert, der die Strapsedame mimte und für seinen Auftritt von Kurt Carstens die Musik geschrieben bekam, ließ sich noch zu einem „Lambada“ auf der Bühne hinreißen. Klaus Reddig als Hahn im Korb des Damenelferrates konnte in der Turnhalle eine bombige Sitzung mit vielen Höhepunkten präsentieren. Spitzenkräfte aus dem Bergisch-Gladbacher Raum, Erftstadt, Troisdorf und dem Hürtgenwald lieferten eine tolle Show mit Musik, Gesang, Reden und Tanz. Verpflichtet wurde auch die Tanzgarde Vlatten und Erika Kirchner aus Hellenthal, die als „Ne frustrierte Ehefrau“ die Bütt bestieg. Anmutig tanzte der Nachwuchs der Tanzgarde Blau-Weiß drei einstudierte Tänze. Detlef Rielke trainierte die Kleinen, die mit viel Beifall bedacht wurden. „An die Gewehre“ forderte Reddig eine Rakete für den Nachwuchs, die gerne dem Wunsch nach einer Zugabe nachkamen und einen Lambada tanzten.“

24./25. Februar
In der dreizehnjährigen Karnevalszuggeschichte ging in diesem Jahr der wohl schönste und größte Karnevalsumzug. Bei strahlendem Sonnenschein mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius setzte sich der über zwanzig Positionen lange Zug ab der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ in Bewegung. Für die musikalische Begleitung sorgte der Musikverein, das Tambourcorps Eiserfey und der Musikverein aus Pesch. Angeführt wurde das Ganze von einem Original-Trabbi, den der Bruder des Gastwirtes Werner Anklam steuerte. Neben sechs Großwagen, wovon drei aus Breitenbenden kamen, rundeteten die vielen Fußgruppen das bunte Zugbild ab. Von einer Zugmüdigkeit war auch seitens der Zuschauer nichts zu spüren, denn so viele Besucher hatte Vussem wohl noch nie gesehen. Einen guten Ausklang fand der Zug mit der erstmalig anschließenden Tanzveranstaltung in der Turnhalle, wo der Verein noch etwa 255 Eintrittskarten verkaufte.
Auch der am Sonntag durchgeführte Preismaskenball, der ebenfalls erstmals in der Turnhalle stattfand, war gegenüber dem Vorjahr ein großer Erfolg. Zusammenfassend konnte der Karnevalsverein unter seinem Vorsitzenden Klaus Reddig auf eine erfolgreiche Session zurückblicken. 75)

2. März
In der Nacht vom Aschermittwoch zum Donnerstag erlebte unser Land den fünften Orkan in diesem Jahr. Der Orkan mit dem Namen „Wiebke“ erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von zweihundert Kilometer pro Stunde und war der Verheerendste, der große Zerstörungen und Verwüstungen zur Folge hatte. Laut den Nachrichten gab es Todesopfer und Schäden in Milliardenhöhe. Sehr schlimm traf es auch den Wald, wo der Orkan die Bäume abknickte oder entwurzelte. Viele Hektar Wald wurden verwüstet, so auch ein Großteil des älteren Nadelholzbestandes vom Holzheimer Wald und des Vussemer Erbwaldes (Kultur). In Vussem hinterließ der Orkan abgeknickte Fernsehantennen, beschädigte Dächer, eine zerstörte Klinker-Giebelwand sowie Schäden an einem im Rohbau befindlichen Haus. 75)

8. März
Noch gerade rechtzeitig zum anstehenden Goldenen Priesterjubiläum konnte die gründliche Innenrenovierung der Pfarrkirche abgeschlossen werden. Die Kosten beliefen sich auf nahezu 60.000 DM. 75)

9./11. März
Pastor Stanislaw Sobieszczyk feierte sein Goldenes Priesterjubiläum. Am Freitag, dem eigentlichen Jubiläumstag, zelebrierte der Jubilar unter Mitwirkung seines Ordensbruders Pater Biermann aus Oberhausen, mit Pastor Frohn aus Mechernich und dem Kirchenchor einen Dankgottesdienst in der Kapelle in Breitenbenden. Den Festgottesdienst feierte der Jubilar am Sonntag um 15:00 Uhr in der Pfarrkirche. Nachdem der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Heinz Sanden die Gäste begrüßte und Worte des Dankes an Pastor Stanislaw Sobieszczyk gerichtet hatte, begann der Festgottesdienst unter Mitwirkung von vierzehn weiteren Priestern, einem Diakon, dem Kirchenchor und der Flötengruppe. Es war wohl bisher einmalig, dass soviel Geistlichkeit zusammen das Heilige Messopfer in der Pfarrkirche darbrachte. Es waren nämlich der Eifeldekan Seeger aus Monschau, Dechant Scholl aus Bleibuir – er überbrachte die Grußworte des Bischofs -, Prälat Woelki aus Bad Godesberg – ihn kannte der Pastor aus der Zeit in Ostpreußen -, Pastor Jumpertz aus Floisdorf, Pastor Böhm aus Glehn, Pastor Salentin aus Kallmuth, Pastor Maessen aus Holzheim, Pater Wolfgang und Pater Reinhard aus Steinfeld, Pater Biermann – Superior des Missionshauses der Herz-Jesu Missionare in Oberhausen -, Pater Dr. Marks aus Hiltrup, die Kapläne Müller und Müller-Verbrüggen aus Mechernich und Diakon Jackels aus Mechernich. Anschließend hatte der Jubilar die Gäste in die Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ eingeladen, wo ihm auch die „Fey-bachfinken“ ihre Aufwartung machten. 75)

29. März
Die Wirtsleute Werner und Christa Anklam verabschiedeten sich von ihren Gästen. Nach siebzehn Jahren Tätigkeit im Margarethenhof verkauften sie die Gaststätte an den Bauunternehmer Peter Dederich aus Mechernich, der auch schon Eigentümer der Gastwirtschaft „Zur Schneidmühle“ ist. Da beabsichtigt ist, den Margarethenhof zu schließen, wird auch der Saal nicht mehr zur Verfügung stehen. 75)

7. April
Die Eheleute Franz Weiler und Maria, geborene Wilden, wohnhaft Keilbergweg 18 (Mühle), feierten mit ihren Kindern, der Verwandtschaft, den Vereinen und der Ortsbevölkerung das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar stammt aus Glehn und die Jubilarin aus Lückerath. Das im Ruhestand lebende Jubelpaar führte als letzte die Vussemer Mühle bis zu ihrer Schließung sowie über mehrere Jahrzehnte die zugehörige Landwirtschaft. 75)

10. April
In der Pfarrkirche fand erstmals ein Bußgottesdienst statt, den Diakon Bernhard Jackels aus Mechernich hielt. Der Besuch war mäßig. 75)

27. Mai
Die I. Fußballmannschaft vom TSV Feytal stieg als Tabellenletzter nach einem Jahr Zugehörigkeit zur Bezirksklasse, Staffel 4, wieder in die Kreisliga A ab. 75)

21. November
Die Herausgabe der „Chronik des Dorfes Vussem 1890 – 1990“ war zwischen dem Bürgerverein (Ortskartell) und Albert Velser gescheitert. Hierauf gründeten acht Bürger einen Heimat- und Geschichtsverein. Da der Verein mit dem Autor der vorliegenden Schrift schnell überein kam, soll die Chronik zu Ostern 1991 veröffentlicht werden. Darüber hinaus möchte der Verein, dessen Mitgliederzahl stetig zunimmt, in Zukunft fördernd in der Heimatpflege und Heimatgeschichte tätig sein.


Vussem im Jahr 1990

Kommunale Zugehörigkeit Stadt Mechernich, Kreis Euskirchen, Reg. Bez. Köln

Amtsgericht Schleiden – Gemünd

polizeiliche Zugehörigkeit
Zuständigkeitsbereich der Polizeistation Schleiden,
Polizeiwache Mechernich, Bergstraße 2

Finanzamt Schleiden – Gemünd

kommunaler Wahlbezirk mit Bergheim und Breitenbenden

Einwohnerzahl 666
mit Hauptwohnsitz 650
mit Nebenwohnsitz 16
männlich 354
weiblich 312
ausländisch 16, Stand 01.01.1990

Grundfläche der ehemaligen
Gemeinde Vussem/Bergheim 341 Hektar

Ortsvorsteher Matthias Vogelsberg
im Stadtrat vertreten durch Matthias Vogelsberg, CDU,
Vussem
und Johannes Dederich,
SPD, Breitenbenden

Bistum Aachen
Dekanat Mechernich
Pfarrei St. Margareta Vussem/ Breitenbenden
Pfarrer Stanislaus Sobieszczyk
Küsterin Gertrud Vogelsberg

stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender Karl Still
Rendant Hermann Josef Breuer
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Heinz Sanden junior
Organist Anno Hein

Schulen Grundschule, Hauptschule und Gymnasium in Mechernich
Kindergärten Bergheim und Harzheim

Verkehrsanbindung:
Bundesstraße B 477 Neuss – Tondorf
Bundesautobahn A 1, Anschlussstelle Mechernich / Holzheim
Bundesbahn Bahnstrecke Köln – Trier, Bahnhof Mechernich
Buslinie Mechernich – Blankenheim

postalische Zugehörigkeit:
5353 Mechernich 14
Poststelle II Vussem

Straßennamen:
Dörriesstraße
Fliederweg
Franz-Schneider-Straße
Friedhofsweg
Harterweg
Höhenweg
Holzheimer Weg
Im Feytal
Keilbergweg
Nordstraße
Rosenweg
St.-Margaretha Straße
Sonnenweg
Titusstraße
Trierer Straße

Vereine Männergesangverein 1892 Vussem
1. Vorsitzender Willi Schütt
Chorleiter Kurt Carstens
Mitgliederzahl aktiv: 30
inaktiv: 50
Stand 14.6.90

Kirchenchor St. Margareta Vussem/ Breitenbenden
Präses Pastor Stanislaus Sobieszcyk
1. Vorsitzender Bernhard Fuchs
Chorleiter Anno Hein
Mitgliederzahl aktiv: 21
inaktiv: 19
Stand: 20.06.1990

Turn- und Sportvereinigung Feytal 1912 – 20 e.V.
1. Vorsitzender Peter Schmidt
Abteilungen Mitgliederzahl
aktiv inaktiv
Fußball 161 72
Gymnastik 30
Handball 54 10
Judo 37 7
Tennis 156
Stand 01.07.1990

Vereine Musikverein Vussem
1. Vorsitzender Matthias Schmidt
Dirigent: Hans Hubert Schmidt
Mitgliederzahl
aktiv: 26
inaktiv: 28
Stand 25.06.1990

Junggesellenverein „Alte Heimat“
1980Vussem
1. Vorsitzender Frank Still
Mitgliederzahl Junggesellen 28
sonstige: 39
Stand 15.07.1990

Freiwillige Feuerwehr,
Löschgruppe Vussem
Löschgruppenführer OBM Peter Schneider
Mitgliederzahl aktiv: 17
inaktiv: 28
Stand 01.01.1990

Bürgerverein Vussem
1. Vorsitzender Matthias Vogelsberg
Mitgliederzahl 18

Heimat- und Geschichtsverein Vussem
1. Vorsitzender Peter Dreesen
Mitgliederzahl 19
Stand: 25.01.1991

Landwirtschaftsbetrieb Richard Eversheim, Siedlung
Keilbergweg 16

Unternehmen & Firmen Barth/Vogelsberg
Schreinerei und Innenausbau
Trierer Straße 50 – 52

Gebrüder Breuer
Güternah- und Fernverkehr
Trierer Straße 47

Hubert Bruns
Zimmerei und Fachwerkrestaurierung
Dörriesstraße 1

Dörries & Scharmann
Werkzeugmaschinenfabrik
Dörriesstraße 2

Alten- und Pflegeheime
Heinz Sanden senior
Dörriesstraße 4

Rolf Sistig
Bäckerei und Lebensmittel
Trierer Straße 26

Ralph Hahn
Unternehmen & Firmen Mikroshop, Computerzubehör
Franz-Schneider-Straße 15

Iris Schmitz
Friseursalon
Fliederweg 10

Schmitz & Becker
Bauwerksabdichtungen
Fliederweg 14

Michael Virnich
Kurierdienste und Eiltransporte
Rosenweg 3

Norbert Klein
Dachdeckerbetrieb
Rosenweg 2a

Hans Hubert Schmidt
Baseler Versicherungen
Nordstraße 2

Mattias Schmidt
Schuhmacherei
Trierer Straße 9

Gertrud Mies
Groß- und Einzelhandel
Friedhofsweg 2

R. Rodriges
Ausbau- Umbau- Sanierungsbetrieb
Friedhofsweg 3

Gaststätte „Zur Schneidmühle“
Inhaber Wolfgang Gumeny
Trierer Straße 53


Familien, die im vorigen Jahrhundert und früher in Vussem ihren Ursprung nahmen und deren Namensträger noch im Ort ansässig sind.

Bertram
Im Jahr 1785 heiratete der aus Bouderath kommende Johann Bertram Anna Catharina Wielspütz aus Vussem. Mit dem letzten im Ort männlichen Namensträger Wilhelm Bertram, Hartweg 6, ist die Familie in der fünften Generation ansässig. 3) 75)

Berners
Der Name gelangte durch Wilhelm Berners aus Schaven nach Vussem. Er heiratete um 1880 Anna Maria Wielspütz. 61)

Esser
Nach der Ansiedlung der Firma Girards kam gegen Ende des vorigen Jahrhunderts die Familie Heinrich Esser von Waldorf und Ripsdorf nach Vussem. Die letzten im Ort lebenden Namensträger sind die Eheleute Josef Esser, Im Feytal 2. 59)

Gülden
Alle in Vussem lebenden Familien Gülden gehen auf den in Golbach geborenen Maurer Johann Hubert Gülden zurück. Er heiratete 1823 Elisabeth Hoffmann aus Bergheim und ließ sich in Vussem nieder. Gegenwärtig sind Gülden und Hein die häufigsten Familiennamen im Ort. 3)

Hermanns
Josef Hermanns, Rosenweg 35, ist der letzte Namensträger in Vussem. Der Name wurde von Adolf Hermanns aus Vlatten in den Ort hineingetragen. Er heiratete 1852 Maria Johanna Müller (Scheffes) aus Vussem. Die Familie Hermanns wohnte in der ehemaligen Mühlengasse und trug den Beinamen „Dollefese“. 3)

Hein
Die Familien Hein gehen auf dem aus Nettersheim kommenden Peter Hein zurück. Er heiratete am Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Anna Maria Kolvenbach. Das Stammhaus ist das sogenannte „Kolvenbachhaus,“ Trierer Straße 8 und 10. In dem wohl größten Vussemer Fachwerkhaus befand sich damals eine Gastwirtschaft und für kurze Zeit die erste Vussemer Schule. 3) 75) 85)

Klinkhammer
Alle gegenwärtigen Namensträger gehen auf Clemens Klinkhammer aus Dreimühlen zurück. Er heiratete um 1800 Agnes Caffertz aus Vussem. 3)

Linden
Der Name wurde 1885 von dem aus Bergheim kommenden Johann Linden in den Ort hineingetragen. Er heiratete Katharina Bertram. 66)

Lux
Die Witwe Gertrud Lux, Trierer Straße 17, ist die letzte Namensträgerin der schon um 1800 in Vussem ansässigen Familie. 3)

Luxen
Siehe Erwähnungen 24. Januar 1984.

Müller
Die letzten Namensträger der ältesten Vussemer Familie sind die Eheleute Wilhelm Müller, Im Feytal 10 und Gertrud Müller, Keilbergweg 16. (Siehe auch Erwähnung März 1967).

Schmidt
Der Name wurde von dem aus Marmagen kommenden Josef Schmidt in den Ort hineingetragen. Er heiratete um 1860 Anna Vouth aus Vussem. Heute gibt es im Ort vier Familien mit dem Namen Schmidt. 3)

Schneider
Die letzte Namensträgerin der über 200 Jahre alten Vussemer Familie ist Elisabeth Schneider, Nordstraße 6. (Siehe auch Erwähnung 17. Juli 1960).

Velser
Die in der Dörriesstaße 5 lebende Familie Velser geht auf Wilhelm Velser, gebürtig aus Kallmuth, zurück. Er heiratete 1882 Agnes Bertram aus Vussem. 75)

Vogelsberg
Die letzte Namensträgerin des aus Waldorf stammenden Namensgebers ist Gertrud Vogelsberg, Rosenweg 15. (Siehe auch Erwähnung 11. Oktober 1948).

Wielspütz
Der Name wurde von Johann Wilhelm Wielspütz aus Eiserfey in den Ort hineingetragen. Er heiratete am 27. November 1760 Gertrud Lipertz (Lepertz) aus Vussem. Im Laufe der Jahre entwickelten sich die Wielspützes zur verbreitesten Vussemer Familie. Zur besseren Unterscheidung führten sie die Beinamen „Flosse,“ „Schmale“ und „Jübse“. Soweit es sich zurückverfolgen ließ, stand das Stammhaus in der Mühlengasse im Bereich des heutigen Anwesens Peter Schmitz. Die gegenwärtigen Namensträger gehören alle dem Zweig der „Flosses“ an. 75) 95)