11. Januar 1992 Auf der ersten Jahreshauptversammlung erschienen insgesamt 15 Mitglieder und begann nach der Begrüßung mit durch Peter Dreesen mit dem Geschäftsbericht 1991 und dem Kassenbericht. Als gesonderte Themen wurde folgendes diskutiert: Frau Koyzian regte an, das Geld aus dem Guthaben für Bänke an geeigneten Punkten aufzustellen und Blumenkästen an den Brückengeländern zu befestigen. Dieser Antrag wurde von Hans Klinkhammer und Arnold Mies unterstützt. Josef Wirtz schlug vor, kleine Hinweistafeln an historischen Punkten und am Ortseingang anzubringen. Anschließend wurde nochmals diskutiert, ob der Heimat- und Geschichtsverein sich im Gremium des Ortskartells engagieren sollte. Bei der darüber erfolgten Abstimmung wurde festgestellt, dass man sich in einem Jahr daran beteiligen will.
24. Mai Der Heimat- und Geschichtsverein führte eine Wanderung durch das ehemalige Bergwerksgelände durch, sowie eine Besichtigung der noch vorhandenen Sehenswürdigkeiten des ehemaligen Bleierz Tagebaus. Da die Wanderung durch den Sicherheitsbereich der Bundeswehr führte, war eine detaillierte Teilnehmerliste mit Staatsangehörigkeit erforderlich. Die Führung wurde durch Herrn Schoddel aus Strempt durchgeführt.
17. Juni Anlässlich der Feierlichkeiten des Männergesangvereins zum 100 jährigen Bestehen vom 19.06. bis 21.06. unterstützte der Heimat- und Geschichtsverein den MGV mit einer Spende von 100,- DM und wünschte weiterhin viel Erfolg und Freude am Chorgesang! (vgl. Chronik Vussem: https://hgv-vussem.de/historie/chronik/chronik-1991-2000/)
26. September Mit Schreiben vom 26. August 1992 hat der Heimat- und Geschichtsvereins seine erste Reiseaktivität am 26. September 1992 in eines der bedeutendsten Vulkangebiete Deutschlands, Laacher See/ Mendig bekanntgegeben.
Der Preis damals für Mitglieder 10,- DM, für nicht-Mitglieder 15,- DM und für Kinder natürlich kostenlos.
Ablaufplan
Ungefähre Route am Ziel
Zusätzlich hat der Verein einen Wandkalender für das Jahr 1993 mit Motiven von Vussem erstellen lassen.
21. November Die zweite Jahreshauptversammlung fand am 21. November 1992 in der Schneidmühle von 20:00 bis 21:36 Uhr statt. Es erschienen insgesamt 11 Mitglieder. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden Peter Dreesen der Geschäftsbericht 1992 vorgetragen und der Kassenbericht von Michael Wielspütz vorgestellt. Im Anschluss wurde der neue Vorstand gewählt:
Folgende Themen wurden zusätzlich diskutiert: Frau Koyzian stelle den Antrag, der H&G sollte sich für die verwahrloste Außenfassade der Fa. Dorries einsetzen -> Peter Dreesen nimmt mit der Fa. Dörries Kontakt auf Herr Linden regt an, der Verein solle sich für die Reinigung des nicht mehr schönen Bachlaufs einsetzen. -> Peter Dreesen erklärte dazu, dass die Stadt Mechernich das ein Mal im Jahr macht Die Entscheidung über eine Teilnahme des H&G am Ortskartell wurde auf die nächste Sitzung vertagt. Albert Velser schlug vor, dass der Verein sich bereits auf die 775 Jahr Feier Vussem vorbereiten solle und Kontakt mir dem Ortskartell aufgenommen wird. Als letzten Tagesordnungspunkt wurde das Programm für 1993 besprochen.
1993
20. März Der Heimat- und Geschichtsverein führte eine Wanderung durch das ehemalige Bergwerksgelände durch den Sachkundigen Führer Herrn Milz durch. „Für die Begehung des alten Bergwerkstollens ist unbedingt festes Schuhwerk und eine vernünftige Taschenlampe unbedingt mitzunehmen“. Kinder unter 10 Jahre konnten an der Besichtigung nicht teilnehmen, die auf eigene persönliche Verantwortung der Teilnehmer erfolgte. Eine Wiederholung erfolgt am 18. April.
6. Juni Der Heimat- und Geschichtsverein lud zu einer geführten Wanderung zu den Vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern der Umgebung ein. Unter dem Motto „200.000 Jahre Menschen im Feytal“ beginnt und endete die Wanderung an der Kakushöhle. Sie führt über verkehrsfreie Wege durch eine schöne und abwechslungsreiche Eifellandschaft zu zahlreichen Punkten, die Zeugnis ablegen von der Anwesenheit des Menschen in unserer Heimat seit 200.000 Jahren. An den Denkmälern der Römerzeit vorbei, geht es in den Sagen umwogenen Weyerer Wald mit Spuren keltischer Mythologie in Sagen und Flurnamen sowie keltischen Hügelgräberfeldern aus der Zeit um 600 v. Chr. Vorbei an der alten Dorfkirche von Weyer, einer über 200.000 Jahre alten Kulturstätte, führt der Weg zur keltischen Verteidigungsanlage auf dem Kartstein und zur Kakushöhle, einer der bedeutendsten prähistorischen Fundstätten Europas. Die Dauer der Wanderung betrug ca. 4 Std. Zu der von W. Brüll aus Dreimühlen geführten Wanderung traf man sich an der Kakushöhle. Für die Führung erhielt Herr Brüll eine Gebühr von 4,–DM für Erwachsene und 3,–DM für Kinder pro Person. Am Ende der Wanderung soll im Bereich der Kakushöhle bei Getränken und einen Eintopf noch gemeinsam verweilt werden.
10. Oktober Am Sonntag den 10. Oktober 1993 lud der Heimat- und Geschichtsverein zu einer Ausflugs- und Besichtigungsfahrt in die Domstadt Köln ein.
Ablaufplan
21. November Auf der Jahreshauptversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt:
Kalender 1994
Aus den wohl letzten existierenden Exemplaren die Kalender des HGV!
1994
23. Januar Die Vorstandssitzung stand ganz im Zeichen des Volksschülertreffens am 16. April. Nachdem die Zusage der Stadt für die Nutzung der Turnhalle und der entsprechenden Ausrüstung vorlagen, wurde der Ablauf und die Verantwortlichen festgelegt:
Eingeladen waren alle Schüler der Jahrgänge von 1932 bis 1967. Die Beteiligung war mit 68% recht gut. Programm:
28. August Seine jährliche Reise führt den Heimat- und Geschichtsverein nach Trier, die alte römische Kaiserstadt. Während einer zwei stündigen Stadtführung wurden u.a. die Porta Nigra und die Kaiserthermen besichtigt. Danach war noch ausreichend Zeit, um die Stadt eigenständig zu erkunden und auch eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Krönender Abschluss war die Besichtigung der Salvator Basilika in Prüm. Der Bus war bis auf wenige Plätze voll besetzt und auch der abschließende Vortrag von Josef Kündgen wurde gut aufgenommen.
Gegenüber dem Jahre 1993 gab es einen Mitgliederzuwachs im Heimat- und Geschichtsverein um 22% auf 46 Mitglieder in 1994.
1995
19. März Der Heimat- und Geschichtsverein lud seine Mitglieder. Freude und Gönner zu einer Besichtigungsfahrt der Bundeshauptstadt Bonn mit einem geführten Besuch des „Hauses der deutschen Geschichte“ am Vormittag und nach einer Mittagspause anschließender Stadtrundfahrt mit einem Stadtführer ein. Der Bus war bis auf den letzten Platz besetzt.
18. Juni Der Wandertag des HGV war diesmal als zweiteilige Wanderung geplant. Strecke 1 führte von Nettersheim zum Aquädukt und war 22 km lang und Strecke 2 von der Burg Dahlbenden ebenfalls zu Aquädukt mit 15 km. Auf der Strecke wurden natürlich Getränke angeboten. Ca. 30 Teilnehmer überstanden die Wanderung über 22 km und ca. 25 Teilnehmer die kürzere Strecke ohne größere Beschwerden und Blessuren. und am Zielort dem römischen Aquädukt in Vussem standen, wie gewohnt, Getränke und eine kräftige Suppe bereit. https://www.roemerkanal.de/wanderweg
18. Oktober Auf der Jahreshauptversammlung in der Schneidmühle wurde der Kalender 1996 vorgestellt und anschließend gab es einen Vortrag von Frau Ulrike Reinartz zur Siedlungsgeschichte des Altkreises Schleiden. Des Weiteren wurde von Albert Velser berichtet, dass zusätzliche Informationen zu Historie aus Kirchenbüchern von Weyer und Holzheim gesichtet wurden und auch ein Kontakt zum Staatsarchiv in Düsseldorf erneuert werden konnte (Dr. Albrecht Pünder) Letztlich wurde auch der Kalender des HGV für 1996 fertig:
Ergebnis der Vorstandswahlen
1996
28. April Der Heimat- und Geschichtsverein veranstaltete eine Besichtigungstour nach Aachen und Kornelimünster mit Stadtrundfahrt, sowie einer Dombesichtigung und Altstadtführung.
9. Juni Ein neues Stück Römerkanalwanderweg wurde „erobert“ von der Hardtburg bis zum Aquädukt mit 22km, von Maria Rast zum Aquädukt mit 15 km oder von LLechenich zum Aquädukt nach Vussem mit 8 km. Diese Wanderung wurde mit dem Pfarrgemeinderat Vussem durchgeführt. Etwa 60 Teilnehmer konnten sich nach der Rückkehr am Aquädukt durch Hans Klinkhammer in gewohnter Weise bewirten und verköstigen lassen. Der Erlös aus dieser Veranstaltung wurde dem Pfarrgemeinderat für den Bau des Pfarrheims zur Verfügung gestellt.
1. September Anlässlich des 25 jährigen Bestehens des Wohn- und Pflegeheims Sanden bestand der Wunsch von Heinz Sanden jun. auf dieser Veranstaltung einen Einblick in die Historie des Wohnhauses, der Villa Girards bzw. des Klosters und heutigen Pflegeheims zu geben. Dazu gab es eine Ausstellung und ein paar Dokumente, die in der Festschrift ihren Niederschlag fanden.
Kalender 1997:
1997
8. Februar Der Heimat- und Geschichtsverein beteiligte sich am Karnevalszug in Vussem in einer großen Fußgruppe mit einem Kostüm als „Vogelscheuchen“.
16. Februar Etwa 50 Personen beteiligten sich an einer Veranstaltung des Heimat- und Geschichtsvereins zum Besuch des Mechernicher Besucherbergwerks. Im Anschluss daran gab es ein von Hans Klinkhammer organisiertes Essen im nahe gelegenen Uffz Heim.
20. April Der Frühjahrsausflug des Heimat- und Geschichtsvereins führte nach Kyllburg und Umgebung. Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 10 und 86 Jahren. In Kyllburg wurde die Stadt besichtigt mit dem ehemaligen Kloster und dem Kirchenbezirk. Nach einer Mittagspause im Hotel Sonnenschein ging es zu Fuß zur Schlossbesichtigung nach Mahlberg und zum Kloster St. Thomas mit einer Kaffeepause im Gasthaus Erasmy. Den Abschluss bildete eine Rast in Gerolstein.
28.09. Auf der diesjährige Wanderung, zusammen mit dem Pfarrgemeinderat, wurden Wanderstrecken von der Wildenburg (ca. 23 km über Benenberg, Steinfelderheistert, Kloster Steinfeld), vom Kloster Steinfeld (ca. 15 km über Urft, Urfey, Kirche Weyer, Kakushöhle, Eiserfey) und von Keldenich (ca. 8 km, über Urfey, Kirche Weyer, Kakushöhle, Eiserfey) angeboten. Der Bus, der zu den Startpunkten fuhr, war mit ca. 50 Personen nicht voll besetzt. Die Wanderer ab dem Kloster Steinfeld hatten den Vorzug einer geführten 1,5 stündigen Klosterbesichtigung. Der Abschluss des Wandertags fand am noch nicht ganz fertigen neuen Pfarrheim mit Getränken und einer kräftigen Suppe statt.
Abschließen: Auf die Herausgabe eines Kalenders für das Jahr 1998 wurde dieses Mal verzichtet, auch wenn viele die Kalender leib gewonnen hatten.
Die Mitgliederzahl 1997 lag bei 56.
1998
Die Familienchronik des Dorfes Vussem von Albert Velser und seinen Unterstützern erstellt fand reißenden Absatz: – Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V. – Historisches Archiv des Erzbistums Köln – Nordrhein-Westfälisches Personenstandsarchiv Rheinland – Stadt. und Kreisarchiv des Kreises Düren/ Rhld. – Kreis Euskirchen – Historische Kreisbibliothek – Genealogischer Kreis Siemens – Sächsisches Staatsarchiv Leipzig Abt. Zentralstelle für Genealogie – Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
21. Februar Der Heimat- und Geschichtsverein beteiligte sich am Karnevalszug in Vussem in einer großen Fußgruppe mit einem Kostüm als „Piraten“.
Der Frühjahrsausflug nach Liedberg musste leider verschoben werden . Als Ersatzziel wurde ein Ausflug nach Koblenz und zur Festung Ehrenbreitstein durchgeführt.
27. September Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem und der Pfarrgemeinderat Vussem/ Breitenbenden veranstaltete am 27. September 1998 zwei geführte Wanderungen. Hierzu waren alle Pfarr- und Vereinsmitglieder, Freunde, Gönner und Interessierte eingeladen. Die Wanderung 1 fand mom Ausgangspunkt Wasserscheide bei Mahlberg, vorbei an der Siedlung Vollmert, durch Langscheid, Schönau, Bouderath, den Nöthener Wald, Gilsdorf, vorbei an Harzheim bis nach Vussem mit einer Länge vom 23 km statt. Die Wanderung 2 vom Ausgangspunkt Grillhütte Bouderath, durch den Nöthener Wald, durch Gilsdorf, vorbei an Harzheim bis nach Vussem entsprach einer Länge von ca. 10 km. Die Fahrt von Vussem bis zu den Ausgangspunkten erfolgte ab 8:30 Uhr, mit einem Bus ab der ehemaligen Schule. Wie gewohnt wurden Erfrischungen wie Obst und Getränke auf der Wanderstrecke gereicht. Die Wanderungen endete am Pfarrheim mit Kuchen, Getränken und einer Suppe. Leider war die Beteiligung wegen den Bundestagswahlen und einem Autorennen nicht so hoch.
26. November Die Jahreshauptversammlung fand wieder in der Schneidmühle statt. Aufgrund der Berichte der Kassenprüfer und des Schriftführers keine Einwände erhoben wurden, entlastete die Versammlung den Vorstand. Neue Kassenprüfer wurden Agnes und Michael Wielspütz.
Kalender 1999:
1999
13. Februar Die erste Aktivität im Jahr 1999 war wieder einmal die Beteiligung am Karnevalszug. Eine große Fußgruppe nahm als „Landstreicher oder Vagabunden“ an dem Umzug teil.
Nach Rücksprache mit dem Heimat – und Geschichtsverein in Liedberg wurde die geplante Besichtigungsfahrt dorthin fürs Erste aufgehoben. Eine Unterstützung seitens des dortigen Heimat-und Geschichtsvereins war nicht zu erwarten. Somit entschied der Vorstand eine alternative Besichtigungsfahrt nach Luxemburg und Echternach zu unternehmen. Die Fahrt wurde zunächst für den 12.06. geplant und ausgeschrieben. Die Tour konnte aber zu diesem Termin nicht durchgeführt werden, da die Beteiligung zu gering war. Da nun bekanntlich aufgeschoben nicht aufgehoben ist, wurde die Fahrt, am 03. Oktober durchgeführt. Der Bus war so gut wie voll besetzt. Alle Teilnehmer mit dem Besichtigungsprogramm in Luxemburg und Echternach voll zufrieden.
Leider wurde in diesem Jahr das Vorhaben Wanderung nicht umgesetzt. Mit Schuld hieran war ein wenig das Durcheinander wegen der am 12.06. geplanten aber nicht durchgeführten Fahrt nach Luxemburg. Nun soll diese Aktivität im kommenden Jahr aber wieder unbedingt durchgeführt werden.
Der Kalender des Heimat- und Geschichtsvereins, der für das Jahr 2000 geplant war, konnte ebenfalls nicht erscheinen. Hierfür trug Albert Velser, nach eigenem Bekunden, sicherlich die Hauptverantwortung. So gingen ihm die Motive aus, viele frühere Kalender wurden nicht verkauft und so richtig glücklich war ich mit der Gestaltung des Kalenders noch nie. Somit bin Albert froh, dass mit Friedhelm Breuer jemand gefunden wurde, der sich um den zukünftigen Kalender kümmert. So soll es wieder für das Jahr 2001 eine Neuauflage des Kalenders geben.
26. November Die Jahreshauptversammlung fand wieder in der Schneidmühle statt. Aufgrund der Berichte der Kassenprüfer und des Schriftführers keine Einwände erhoben wurden, entlastete die Versammlung den Vorstand. Neue Kassenprüfer wurden Agnes und Michael Wielspütz.
Ergebnis der Vorstandswahlen:
2020
4. März Die erste Aktivität im Jahr 2000 war wieder einmal die Beteiligung am Karnevalszug. Eine große Fußgruppe nahm als „Teufel“ an dem Umzug teil.
1. Juni Die Teilnahme an der Wanderung von Blankenheim Wald bzw. Nettersheim nach Vussem führte war gut. Die Teilnehmer, die ab Nettersheim wanderten, machten dort zuerst einen geführten Rundgang durch das Naturkundehaus. Hiernach gingen beide Gruppen gemeinsam von Nettersheim Vussem.
Der Heimat- und Geschichtsverein Vussem führte zwei geführte Wanderungen durch. Hierzu waren alle Vereinsmitglieder, Freunde, Gönner und Interessierte eingeladen. Die erste Wanderung mit ca. 20 km führte vom Ausgangspunkt Blankenheimerwald durch das Urfttal nach Nettersheim, vorbei am Waldfriedhof nach Zingsheim, dann entlang der Römerstraße in Richtung Harzheim und zurück nach Vussem. Wanderung 2 mit ca. 13 km startete vom Ausgangspunkt Nettersheim entsprechend der Wanderung 1 bis nach Vussem. Die Teilnehmer der Wanderung 1 und 2 wanderten gemeinsam ab Nettersheim den Weg bis Vussem. Daher konnte jeder, der ab Nettersheim startete, sich zuvor eine ca. 1 h dauernde Führung im Naturkundezentrum anhören und sehen. Wie gewohnt wurden an der Wanderstrecke werden Erfrischungen gereicht. Am Wanderziel in Vussem gab es die traditionellen Getränke und eine kräftige Suppe.
3. Oktober Die Besichtigungsfahrt ging diesmal nach Metz. Die Stadtrundfahrt sowie die Dombesichtigung war sehr eindrucksvoll. Besonders die Glasarbeiten im Dom waren beeindruckend.
15. September Das von Johannes Hein gefertigte Kreuz wurde am Holzheimer Weg errichtet und unter reger Teilnahme der Bevölkerung eingesegnet. In der Kölnischen Rundschau sowie im Amtlichen Mitteilungsblatt der Stadt Mechernich wurde hierüber berichtet.
24. November Auf der Vorstandssitzung gab es wie gewohnt den Bericht des Schriftführers und den Bericht der Kassenprüfer, die da ohne Beanstandung, zur Entlastung des Vorstands führten. Zu neuen Kassenprüfer für das Jahr 2001 wurden Ilse Heimbach und Wolfgang Schulz gewählt. Als nächstes erinnerte unser Kassenwart daran, dass der Heimat und Geschichtsverein vor 10 Jahren gegründet wurde. Mit einer oder zwei Runden Sekt wurde auf den Geburtstag angestoßen. Das Thema Klassentreffen wurde nochmal angesprochen. Peter Dreesen und Theo Linden haben bisher die Adressen der noch lebenden ehemaligen Vussemer Volksschüler nicht zusammengetragen. Es wurde über die Namensgebung einer neu anzulegenden Straße auf dem Bebauungsfläche unterhalb der Kirche gesprochen. Seitens des Heimat – und Geschichtsvereins wurde vorgeschlagen die Straße „Peter Girards Straße“ sen. zu benennen. Die im letzten Jahr angekündigte Erstellung eines Kalenders wird es auch für 2001 leider nicht geben. Ebenso fand auch ein geplantes Klassentreffen im kleineren Umfang nicht statt. Hintergrund ist der organisatorische Aufwand, der leider nicht geleistet werden konnte. Im ersten Pfarrbrief 2000 begannen die heimatkundlichen Beiträge des Vereins, mit zufriedenstellender Resonanz. So gab es zum Aufsatz über Auswanderer sogar Reaktionen aus den US Staaten Wisconsin und Oregon. Auch die Aufstellung des Kreuzes fand ein Echo in den USA.
Der eigentliche Beginn des Heimat- und Geschichtsvereins beginnt mit der Erstellung der 1. Chronik von Vussem durch Albert Velser – so zumindest die aktuelle Aktenlage.
In seiner Sitzung vom 09. September 1989 beschloss der Bürgerverein Vussem, das spätere Ortskartell, dass sich ein Ausschuss „Dorfchronik Vussem“ mit der Erstellung einer gebundenen Ausgabe der von Albert Velser zusammengetragenen 1. Dorfchronik befassen sollte. Wie man den Unterlagen entnehmen kann, hat dann das Ortkartell über die Zeit wohl gegenüber dem Ausschuss den Eindruck vermittelt hat, die Veröffentlichung der Chronik würde in Frage gestellt. Am 1. Februar 1990 hat man sich dann im Ortskartell darauf verständigt bis Ende August eine Finanzplanung vorzulegen. Um weitere Verzögerungen und Irritationen zu vermeiden hat dann der Ausschuss „Dorfchronik Vussem“ am 4. September gebeten, bis zum 15. September eine Sitzung des Ortskartells einzuberufen.
Ziel der Sitzung sollte die Klärung der folgenden Fragen sein: „1. Warum soll der Druckstock der Dorfchronik einem weiteren Gremium zur Vorlesung und Kontrolle vorgelegt werden. obwohl es einen protokollierten Beschluss des Ortskartells gibt, der dem Chronisten die Druckreifen seines Konzepts bereist bescheinigt hat? 2. Inwieweit steht das Ortskartell noch hinter den von ihm gefassten Beschlüssen bezüglich der Finanzierung über Einnahmen aus Spenden und den Einnahmen eines Dorf- und Kinderfestes sowie einer Theaterveranstaltung?“
Abschließend verweist der Autor des Briefs auf den §2 der Satzung des Bürgervereins zur Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde verbunden mit dem Satz: „Sollten sich einzelne Mitglieder des Ortskartells diesen Zielen weiterhin entgegenstellen, so ist von Seiten der Unterzeichneten mit Konsequenzen zu rechnen.“
Anmerkung des Webmaster: „Da war wohl Zoff in der Bude!“
Offensichtlich waren damit die Würfel gefallen und der Ausschuss „Dorfchronik Vussem“ firmiert sich um zum Heimat- und Geschichtsverein Vussem“. Auf Buß- und Bettag am Mittwoch, 21.11.1990 zwischen 10:30 und 12:30 trafen sich 8 Personen zur Gründung des Vereins. Arnold Mies, als Protokollführer, hatte zu diesem Zweck bereits eine Mustersatzung verfasst, mit der der Verein startete.
Die Gründerväter und ersten Mitglieder waren:
1.
Friedhelm Breuer
Schriftführer
2.
Albert Velser
2. Vorsitzender
3.
Wolfgang Dreesen
4.
Johannes Klinkhammer
Kassierer
5.
Peter Dreesen
1. Vorsitzende
6.
Helmut Mehren
Kassenprüfer
7.
Arnold Mies
8.
Johannes Hein
Kassenprüfer
Der Vereinsbeitrag wurde auf 1 DM pro Monat festgelegt.
Das nächste Kapitel folgte in der Sitzung des Ortkartells am 04.03.1991 mit der Ablehnung der finanziellen Beihilfen für die Herausgabe der „Chronik des Dorfes Vussem 1890 – 1990“ ab. Von den 16 anwesenden Mitgliedern stimmten 14 gegen eine Unterstützung und 2 enthielten sich der Stimme. Nur der Karnevalsverein als einziger Ortsverein lies dem Heimat- und Geschichtsverein eine Spende zukommen.
Da der Heimat- und Geschichtsverein Vussem mit dem Autor der vorliegenden Schrift schnell überein kam, sollte die Chronik zu Ostern 1991 veröffentlicht werden. Die Finanzierung wurde durch zahlreiche Spender aus Vussem und auch Mechernich sichergestellt.
Am 24. März 1991 als noch vor Ostern konnte anlässlich einer kleinen Feierstunde in der Schneidmühle die Chronik des Dorfes Vussem 1890 – 1990 vorgestellt unter Beteiligung zahlreicher Vussemer und geladener Gäste vorgestellt werden.
Vorstellung der Chronik
Und ob nun wahr oder nur Legende, Irmgard Mehren ist das erste in den Unterlagen neu registrierte Mitglied am 1. März 1991.
Am 15.März 1954 übernahm auf Grund des Konkurses der Firma Girards die Firma O. Dörries AG, Düren, das Werk Neuhütte einschließlich 35 Mitarbeiter. Zwei Gründe waren sicherlich für Otto Dörries, Vorstand der O.Dörries AG von Bedeutung: Das Werk in Düren verfügte nicht über eine Gießerei, denn Graugussbauteile waren die Basis für den Papiermaschinenbau und mussten von Unterlieferanten bezogen werden. Die Entwicklung und der Bau von Senkrechtdrehmaschinen hatte für Dörries seit 1933 Tradition und war eine zusätzliche Produktionsparte. Sein Werk in Neisse, Oberschlesien, gegründet 1872 von Hahn und Koplowitz, fertigte Senkrechtdrehmaschinen. 1945 waren Fachleute neben denen vom damaligen Hauptwerk –mit der Sparte Papiermaschinenbau- in Bad Warmbrunn, Unterschlesien, von Neisse an der Glatzer Neisse nach Düren geflüchtet, um hier eine neue Heimat und Arbeit bei ihrem früheren Arbeitgeber zu finden. 1953, also schon vor der Übernahme von Neuhütte entwickelten die ehemaligen Spezialisten unter Leitung von Erich Plaen eine hochmoderne Senkrechtdrehmaschine mit einem Lastschaltgetriebe und visionären Vorschubkasten. Der Ausbau der Gießerei war 1954 vorrangig. Danach erfolgte der Bau von Fabrikgebäuden zum Bau der Senkrechtdrehmaschinen. Die Kenntnisse für Bohrmaschinen der übernommenen Belegschaft reichten nicht die Senkrechtdreh-Technologie. Deshalb vollzog sich die Spartenteilung Papiermaschinen in Düren und Werkzeugmaschinen / Senkrechtdrehmaschinen in Neuhütte in gut überlegten Schritten. Für die Gießerei stand nur das ehemalige Girards-Personal zur Verfügung. Für dringend benötigte zusätzliche Fachkräfte wurden naheliegende Gießereien abgeworben, wie z.B. Simon Ulrich in Mechernich und Zimmermann und Jansen in Düren. Im Maschinenbau konnte der Austausch von Fertigungsplätzen und Personal flexibler gestaltet werden. Die Montageplätze der Girards-Bohrmaschinen reichten in den Flächen- und Krankapazitäten nicht. Die Schulungen für den Bau von Senkrechtdrehmaschinen erfolgten für eine Basisgruppe in Düren. In dieser Periode nutzte der Dürener Papiermaschinenbau die neuen Neuhüttener Montagehallen. Das Werk Düren lieferte im Zeitraum von 1953 bis zum 11.01.1958 36 Senkrechtdrehmaschinen, Typ: SD 100, SD 125 und SD 160 an Kunden. Die erste in Neuhütte gefertigte Maschine, Typ SD 160 erhielt am 23.12.1957 die Firma Hackforth & Co in Wanne-Eikel. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass das Produkt „Girards-Bohrmaschine“ 1954 unbeachtet blieb. Die Firma Varta in Hagen fertigte bis in die 1970’er Jahre die Maschinen, danach die Firma Cegielski in Posen, Polen. Die Fertigung von Bohrmaschinenkomponenten in Neuhütte, wie Innen- und Außensäulen für die Firma Varta endete erst in den 1970’er Jahren. Die Firma Dörries fertigte aus Girards-Restbeständen Bohrmaschinen bis 1955. Die letzte Einheit blieb in Neuhütte und ist heute ein Exponat Dokumentation des Verein zur Förderung und Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel E.V.. Die letzte in Neuhütte gefertigte Senkrechtdrehmaschine, Typ: VCE 2000/160, wurde im März 1998 an die Firma Hopkinson in Hudderfield, Großbritannien, geliefert. Die Firma DS-Technologie GmbH, Mönchengladbach, verzeichnete am 30.06.1998 ein Auftragsvolumen in der Höhe von 21 Neuhüttener-Produkte.
Abriss zur Endwicklung der Senkrechtdrehmaschine
Auszüge aus der englischen Patentschrift von 1839 zur Entwicklung der ersten Senkrechtdrehmaschine von Johann Georg Bodmer
Quelle: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik Maschinenbauer und Erfinder von Norbert Lang, Nussbaumen bei Baden 1987 Verein für wirtschaftliche Studien, 8002 Zürich
Johann Georg Böhmer
Wiege der Dörries Senkrechtdrehmaschine
Hahn & Koplowitz, gegründet 1872, Ab 1933 NEMA und NEMA Dörries in Neisse, Oberschlesien NEMA: Neisser Eisengießerei und Maschinenbau-Anstalt
Senkrechtdrehmaschine, Baujahr ca. 1925 Quelle: Deutsches Museum, München
Exponat auf dem Gebäudevorplatz:
Senkrechtdrehmaschine Modell NEMA EKS 1 Baujahr 1942 Planscheiben-Ø 1100 mm Drehdurchmesser 1250 mm Drehhöhe 1000 mm Antriebsleistung 18,4 kW
Der technische Fortschritt Quelle: Dokumentation Neuhütte
Erste Dörries Senkrechtdrehmaschine Modell SD 100 Baujahr 1953 Planscheiben-Ø 1000 mm Drehhöhe 1100 mm Antriebsleistung 37 kW
Teilansicht von Neuhütte nach Übernahme durch die Firma Dörries AG im Jahre 1954Montagehalle der Firma Girards (Anmerkung: Obere Fensterreihe aus Gusseisen, Exponat im Treppenhaus des Ausstellungsgebäudes)Neubau und Erweiterung der GießereiBau der Endmontagehalle für Senkrechtdrehmaschinen1956, Montage von Papiermaschinen-Baugruppen nach der Fertigstellung der Halle für die Senkrechtdrehmaschinen-Endmontage1970, Baugruppen- und Endmontage für SenkrechtdrehmaschinenNeuhütte zum Ende der 50’er JahreAnsicht von der Bundesstraße zum HaupteingangGießerei Formerei und Kupolofenanlage (unten) in den 1960’er JahrenKupolofenanlage für den Abstich von Gusseisen und SchlackeDreherei und Fräserei zum Ende der 60’er JahreLehrwerkstatt der Fa. Dörries Anfang der 1970’er JahreLehrlinge Anfang der 1970’er Jahre mit ihrem Ausbilder Richard Hoppe
Eine Senkrechtdrehmaschine bei der Bearbeitung eines Werkstücks
Senkrechtdrehmaschine Bauform Zweiständer mit 3 Meisselschieber Modell Bauzeit 1970 – 1985Ca. 1970 Arbeiten an einer Gussform für Senkrechtdrehmaschinen-StänderFormer beim Setzen der KerneArbeitspause in der Grossgussputzerei Gießereiarbeiter Franz Haas und Andreas Schmitz
Das Reinigen und Putzen der Gussteile war sicherlich aus heutiger Sicht Schwerstarbeit. Besonders schwierig erwies sich die Entfernung des Formsandes aus dem Innern der Gussteile. Die sogenannten Gusskerne hatten besonders bei Großteilen Eisenarmierungen. Auf Grund der Stabilität und äußeren Formgestaltung waren die Versteifungsrippen in den Hohlräumen platziert. Diese Gestaltung erschwerte zusätzlich die Arbeit der Gussputzer.
Die fertiggestellte Form vor dem Auflegen des OberkastensGießereimeister Albin Wilke und Wilhelm Schnichels beim Füllen der Form mit flüssigem Gusseisen von ca. 1.500°C
Graugussgießerei Dörries in den 1960’er Jahren
Unter Aufsicht von Meister Hubert Kuck wird die Gussform – Papiermaschinewalze – mit flüssigem Eisen mittels Krangießpfanne gefüllt.
Erste von der Fa. Dörries in Neuhütte gebaute Maschine Typ SD 160 geliefert am 23.12.1957 an die Fa. Hackforth in Wanne Eikel
Endmontage der Senkrechtdrehmaschinen in den 1960’er JahrenMitarbeiter der Modellschreinerei im Jahre 1959 und im Jahre 1965Tisch links: Otto Kohl und Horst Walter in der Werkskantine (1965)Maschinenschlosser Josef Mießeler, Franz Hilger und Walter Wolfgarten
Elektromonteure Arnold Wielspütz und Dieter Unger beim Aufbau und der Montage der Maschinensteuerung 1968
Ehemaliges Herrenhaus von Neuhütte 1968Neuhütte im Jahre 1973 nach der letzten baulichen ErweiterungDie beiden schwarzen Fahnen zeigen die Schließung der Gießerei im Jahr 1978 an
Das Dörries-Kantinenpersonal
Elisabeth Schneider, Christa Weiler, Ursula Kaschula, Gisela Dalbenden, Lydia HildebrandKücheneinrichtung Die „Pommespresse“
Firmensport, Fußball und Tennis
Fußballmannschaft der Fa. Dörries um ca. 1972 stehend von links: Fritz Richartz, Rainer Andreolli, Friedhelm Schmelzer, Heinz Steffens, Peter Hermes, Hans Höller hockend von links: Bernd Schmitz, Erich Offermann, Peter Jumpertz, Ludwig Glehn, Heinz Weiler, Leo Stolz, Peter Bertram
Links Laurenz Ludwigs Wanderpokal 1985 Nach dreimaligem Gewinn verblieb der Pokal bei Hannelore Harperscheidt
Der Dörries Tennisklub verfügte auf dem Parkplatzgelände über zwei Turnierplätze mit Klubhaus.
Drehspanquerschnitt: 50 x 4 mm, Werkstoff: Stahl C 45
1981: Endmontage der Senkrechtdrehmaschine Typ CT 800/V14 mit verfahrbarem Portal, Planscheibendurchmesser: 8 Meter, max. Werkstückdurchmesser 14 Meter, Werkstückhöhe 8 Meter, Maschinenhöhe: ca. 12 Meter, Gesamtgewicht: ca. 450 Tonnen, Lieferland: Südafrika
Zweiständer-Senkrechtdrehmaschine Typ SD 600 Planscheiben-Ø 6.000 mm Dreh-Ø max. 6.500 mmEinständer-Senkrechtdrehmaschine Typ SDE 500 V 10
Antrieb der Dörries-Senkrechtdrehmaschinen
Hauptantrieb Hohe Antriebsleistung bis 150kW für alle Maschinen Stufenlos regelbar Antrieb durch Thyristorgesteuerten Gleichstrommotor 3 Regelbereiche Am Hauptantrieb können durch Elektromagnetkupplungen 8 verschiedene Regelbereiche gewählt werden. Konstante Leistung Durch 3 Schaltstufen ergibt sich ein gesamter Regelbereich bei konstanter Leistung 1:24 Nach anschließendem Regelbereich bei konstantem Drehmoment 1:17,5. Gesamtregelbereich 1:420 Großes Drehmoment SDE 500 M=400.000 Nm SDE 600 M=400.000 Nm SDE 630 M=630.000 Nm SDE 700 M=630.000 Nm SDE 800 M=630.000 Nm SDE 1000 M=630.000 Nm
Größenvergleich zweier Maschinen
1979, Endmontage, Senkrechtdrehmaschine Typ SDE 800 V 12, Petrosawosk, UDSSR, mit hydraulischem Querbalken- und Meißelschieber-Gewichtsausgleich.
Größenvergleich Mensch und Maschine
Otto Dörries 1896 -1958 Aktionär u. VorstandsvorsitzenderAlbert Mentzenrath 1912-1993 Prokurist, kaufm. LeiterLaurenz Ludwig 1925-2006 Betriebsdirektor, technischer LeiterFranz Lothmann 1925-1979 Geschäftsführer (Konstruktion, Vertrieb)Alwin Kneisel 1921-2012 Geschäftsführer (kaufmännischer Bereich)Heinrich Karl Wilhelm Dörries 1897-1967 Architekt (Bau Neuhütte)
Väter der neuen Dörries Senkrechtdrehmaschine vom ehem. Werk Dörries Neisse in Oberschlesien. Die erste Maschine wurde 1953 im Werk Düren gebaut und in die eigene Fertigung übernommen.
Erich Plaen Direktor
Rudolf Staskiewiecz Chefkonstrukteur
Funktionen • Zentrale Bedienstation (nur wenige Schalthebel) • 24-Stufen Lastschaltgetriebe (Drehzahlwechsel bei laufender Planscheibe) • 16-Stufen Vorschubgetriebe • 2 m/ min Eilganggeschwindigkeit für die Meißelschieber • Anschlagdrehen • Kegeldrehen mit Wechselrädern • Längs- und Plan-Gewindeschneiden • Kopierdrehen • Konstante Schnittgeschwindigkeit beim Plandrehen
Fotos: Broschüre „100 Jahre Werk Düren“ Archiv Neuhütte, Familie Heinrich Dörries, Frau Staskiewiecz
Chronik des Industriestandortes Neuhütte von 1954 bis 1998
Jahr
Ereignis
1954
Konkurs der Firm Girards (Gießerei und Werkzeugmaschinenbau) Übernahme durch die Firma O. Dörries AG, Düren (Papier- und Werkzeugmaschinenbau)
1966
Die Firma J.M. Voith GmbH, Heidenheim an der Brenz übernimmt die 50 % Aktienanteile des Aktionärs Hans Kohn. Neue Firmierung: O.Dörries GmbH, Düren
1967
Die Firma J.M. Voith GmbH, Heidenheim an der Brenz übernimmt die Anteile von der Gesellschafterin Othilie Dörries
1986
Die Firma O. Dörries GmbH, Düren, übernimmt die Firma Scharmann GmbH & Co Mönchengladbach-Rheydt (Werkzeugmaschinenbau) Neuer Firmenname: Dörries Scharmann GmbH, Düren 1989 Spartenteilung der Dörries Scharmann GmbH, Düren Firmierungen: Dörries GmbH, Düren (Papiermaschinenbau) Dörries Scharmann GmbH, Mönchengladbach (Werkzeugmaschinenbau)
1992
Realteilung der Firma J.M. Voith, Heidenheim an der Brenz Quelle: Vertrag J.M Voith GmbH ./. Vulkan Industrie Holding GmbH
Realteilung des Konzern Unternehmens Voith und Verkauf der Firma Dörries Scharmann GmbH (alt), Mönchengladbach
Datum
Ereignis
30.09.1991
Ergebnisabführungsverträge zwischen Dörries Scharmann GmbH (alt) und Voith (Gesellschafter und Konzernleitunternehmen) werden beendet 1. Verschmelzung: der Dörries Scharmann GmbH (alt) mit der J. M. Voith GmbH, Heidenheim a. d. Brz. 2. Realteilung: Übertragung (der Geschäftsbetriebe Mönchengladbach, Mechernich und deren Geschäftsbeteiligungen) auf den Verkäufer die Firma Dörries Scharmann Werkzeugmaschinenbau GmbH, Amtsgericht Heidenheim an der Brenz, HRB 938 3. Ausgliederung: Übertragung auf die Scharmann Verwaltungsgesellschaft mbH, Amtsgericht Mönchengladbach Nr. 18 HRB 2035 4. Umbenennung: der Scharmann Verwaltungsgesellschaft mbH in Dörries Scharmann GmbH (neu)
Vertrag rückwirkend zum 01.10.1991, 00.05 Uhr zwischen J.M. Voith GmbH und Vulkan Industrie Holding GmbH
1993
Die Firma Bremer Vulkan übernimmt von der Metallgesellschaft, Frankfurt, die Firma Schiess AG, Düsseldorf, mit einer Vielzahl von der Treuhand erworbenen Standorten (Sparten: Werkzeugmaschinenbau)
1994
Verschmelzung der Schiess AG mit der Dörries Scharmann GmbH 1. Dörries Scharmann GmbH wird der Schiess AG eingliedert. 2. Die Schiess AG wird umbenannt in Dörries Scharmann AG
02.1996
Konkurs der Firma Vulkan Industrie Holding GmbH, Bremen
06.1996
Konkurs der Firma Dörries Scharmann AG, Mönchengladbach
02.-06.1998
Verlagerung des Produktbereiches nach Mönchengladbach
01.07.1998
IHZ Feytal übernimmt das Werk Mechernich Neuhütte
Das Ende der Neuhüttener Hochtechnologieepoche!
Beginn mit dem Streit der „Voith-Stämme“ (Hanns /J.M. Voith GmbH, Heidenheim an der Brenz und Hermann Voith / Firma Schuler, Göppingen)
Nach dem 30.06.1998 im IHZ (Industrie- und Handwerkszentrum Feytal) vormals Neuhütte aktive Firmen
DS Technologie Mönchengladbach, Materiallager von 1998 bis 2004
EDM-Technik Maschinenbau GmbH: Montage und Reparaturen von Werkzeugmaschinen Gesellschafter: Ehemalige Dörries Scharmann AG Mitarbeiter
Laaf Papiermaschinen-Walzenservice und Zubehör
MFT: Maschinenbau und Fertigungstechnologie Mechernich GmbH vom 08.05.1998 bis 2013, Teilefertigung/ mechanische Fertigung
Sonstige: Maschinenservice Frings, Reparatur und Montage von Werkzeugmaschinen Mekro, Metallverarbeitung Staplerhaus Kemper, Staplerreparaturen und Verkauf
MD: Fertigungstechnik und Maschinenbau
Schneider Werner, Dreh- und Frästechnik
Comtrans International, Internationale Spedition BCM, Büro Centrum Mießeler, Buchführung Witax, Steuerberatung Eifel Medical, Sanitätsartikel und Krankenhauseinrichtungen Empt, Verpackungsservice
HAMA-Holzhaus GmbH, Holzausbau
Gebr. Dederich, Hochbau Hobra, Verwertung von Havariegütern, Insolvenzware, Überproduktion und sonstigen Posten Holz Design Hamacher, Tischlereiwerkstätte
Holzbau Bruns, Holzbau, Zimmerei (Pächter des Parkplatzes)
H+L Bedachungen, Dachdeckerei H&P Verwertungs-GmbH, An- und Verkauf von Havariegütern, Restposten, Insolvenzware, Überproduktion und sonstigen Sonderposten Ingenieurbüro Mießeler/ Regh, Planungsbüro für Tiefbau JHK, Hydraulikschläuche Logic Control, Software im Maschinenbau Löbel, Dachdecker- und Maurerarbeiten/ Lager Lutz Lorenz, Sanitärtechnik Polovic, Schreinerei Pro Security, Sicherheitsdienst R.u.S., Elektrotechnik Andreas Reinartz, Elektrotechnik
Naschwerk, Schokolade- und Marzipanmodellierung
Prosenius, Versicherungsagentur
Vogelsberg, Innenausbau
Weiss-Display, Messebau
Die Holzmakler, Holzhandel & Holzvermittlung
Mangianiello, Weinimport
Lena Bruns, Logopädie
Sport Wheels, Pkw-Felgen, Auspuffanlagen
Secotec, Sicherheitskleidung
LEDWV GmbH &Co KG, LED-Leuchtkörper
ROADRUNNER, Musik-Künstleragentur
Vereine: TCD:Tennisclub Dörries Verein zur Förderung und Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel e.V.
Es ist zu vermuten, dass zusätzlich zu Frau Girards weitere Gesellschafter beteiligt waren und damit die Gesellschaft als GmbH gegründet wurde.
Perfekt: Technik, Design und Ergonomie:
Die Neuhütte gegen Ende der 30’er Jahre (links, Fachwerkanbau mit Glockenturm, die Vussemer Notkirche)
Peter Girards jun. 1912 – 1992
Um das Jahr 1936 trat Peter Girards in die Bohrmaschinenfabrik ein, die zwischenzeitlich in Fa. Girards umbenannt wurde. Er wurde neben seiner Mutter, sowie einem Herrn Josef Wilsberg Teilhaber des Unternehmens. Die technische Leitung lag in den Händen des Ingenieurs Ludwig Fuhrmann.
Werkhalle vor 1940 Dreherei nach 1940Fräserei nach 1945 Bohrmaschinen Endmontage ab 1945von links: Meister Josef Schmitz aus Eiserfey und Ingenieur Joe Wulschner aus Mechernich/ Vussem nach 1945Eine besonders große Ausleger-RadialbohrmaschineMaschinentransport zum KundenSelbstgefertigter gusseisener Fensterrahmen der Girards-Fabrikhallen (Exponat im Gebäude-Eingangsbereich)
Werksanlage Girards ca. 1950
Eine Säulenbohrmaschine Typ: SB 50 oder SB 60 der 1950-er Jahre.
Von der Firma Girards sind keine ausreichenden Produktionsdaten bekannt, um die dekorierte 1000. Bohrmaschine seit ca. 1922 oder einem Typ zuzuordnen.
Gemälde des Anstreichers und Hobbymalers Neuerburg zur regionalen Ausstellung Ende der 1940’er Jahre in Schleiden-Gemünd. Das Bild wurde nur kurzzeitig auf dem Stand der Firma Girards präsentiert. Gem. Zeitzeugen sollte es den Streit zwischen Peter Girards und dem Schleidener Kreisdirektor den Besuchern symbolisieren
1954 Ende der Girards- und Bohrmaschinen-Epoche. (Geschenk 2013, der Firma MFT an „Verein zur Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel e.V,)
Girards Säulen-Bohrmaschine
Typ: SB 60 Säulen-Bohrmaschine, Spindeldurchmesser = 60 mm
Baujahr: 1954/ 1955 Letzte in Neuhütte von der Firma O.Dörries AG gebaute Bohrmaschine aus Restbeständen der Firma Girards
Gewicht: 9750 N (975 kg)
Werkzeugaufnahme: MK 4 nach DIN 228 mit Spannschlossöffnung für Rückzugbearbeitung
Anmerkung: Die Graphik wirkt unrealistisch. Daher ist sie vermutlich ein Versuch der Firma Depiereux, Düren, eine Graphik ihres ehemaligen Werkes für die Jubiläumsbroschüre von 1969 zu herzustellen. In der Festschrift ist ein Ausschnitt des Briefkopfes der Firma Girards von 1899 wiedergegeben.Erste Erweiterungsbauten der Firma Girards (Rote Markierung) Peter Girards mit Familie und Beschäftigten vor 1900Obwohl die Fa. Gebr. Girards kein eigenes Produkt hatte, wurden bereits um 1900 mechanische Vorrichtungen gebautBriefkopf der Firma Gebrüder Girards aus dem Jahr 1899 (Älteste nachvollziehbare realistische Graphik von Neuhütte)Lageplan von 2010 mit markierten Gebäuden Anno 1899Briefkopf der Firma Girards Anno 1902Ansicht der Firma Girards, Gebäude und Freifläche mit Lokomobil, Villa-Girards im Hintergrund (Das später errichtet Gebäude hat eine deutlich abweichende Architektur)
Transportfahrzeuge der Firma Gebrüder Girards
Bis zur Verfügbarkeit des elektrischen Stroms hatte der Industriestandort Neuhütte durch die Wasserkraft des Veybaches beste Voraussetzungen zum Betrieb von Bearbeitungsmaschinen und Blasebälge der Eisengießerei. Engpass war der Transport von Materialien vom ca. vier Kilometer entfernten Bahnhof Mechernich nach Neuhütte. Der Bau von dampfgetriebenen Maschinen (Lokomobile) für Landwirtschaft und Verkehr ermöglichte der Firma Girards den Transport an seinen Bedarf anzupassen. Das „Girads-Lokomobil“ war gem. Zeitzeugen ein Erzeugnis der Firma Fouler, England. Das Fahrzeug wurde 1914 zu Wehrzwecken auf dem Bahnhof Mechernich verladen. (Quelle: Albert Velser, Chronik Vussem)
Die Dampf-Straßenzugmaschine diente vornehmlich dem Materialtransport vom und zum Bahnhof Mechernich. Die Firma Girards inserierte in der Lokalzeitung, dass sie auch für Straßen- und Wegebau geeignet war.
Peter Girards Bruder, Hubert Girards, verkaufte seine Transportausrüstung, die er sicherlich im Weiteren auch landwirtschaftlich nutzte.
Führerschein von Johann Wienand aus Vussem zum Führen des Dampflokomobils
1907 wird Neuhütte an die Stromerzeugung der Urfttalsperre angeschlossen (Quelle: WDR-Dokumentation „Wie der Strom in die Eifel kam“)
Mit dem Bau der Urfttalsperre und des Wasserkraftwerkes Heimbach wurde relativ spät die Nutzung elektrischer Energie in der Eifel möglich. Der Betrieb von Kohlekraftwerken war auf Grund der mangelhaften Transportmöglichkeiten zu aufwendig. Offensichtlich war das Mechernicher Bleibergwerk für die Stromversorgung vorrangig, da sie dem Untertagebau erhebliche Vorteile brachte. Die elektrische Beleuchtung entlastete vor allem die Luftversorgung. Die Nähe zum Bergwerk ermöglichte eine wenig aufwendige Stichleitung bis Neuhütte. Die Leistung ist unbekannt. Allein eine elektrische Beleuchtung war eine wesentliche Verbesserung für die Arbeit in der Winterzeit und die erforderliche Nachtarbeit zum Betrieb der Kupolöfen der Gießerei.
1922 wird der Ort Vussem an das elektrischem Stromnetz angeschlossen. Bestimmend war über Jahrhunderte die Wasserkraft; die Industrie 1.0. Dem Mechernicher Bleibergwerk ermöglichte der Eisenbahnbetrieb ab ca. 1870 eine Dampfmaschine zu betreiben, die Industrie 2.0. Die elektrische Energie ermöglichte Neuhütte ab 1907 den Anschluss an die Industrie 3.0.
Man kann vermuten, dass für Neuhütte der elektrische Strom zuerst zur Beleuchtung diente. Gem. Zeitzeugen waren die Wasserräder bis zur Mitte des 20-sten Jahrhunderts zur Fertigung von Maschinenkomponenten in Betrieb.
Girards-Werksanlage und Villa 1912 (ältestes Foto der Werksanlage)
Das Herrenhaus, teils erbaut 1722, Abriss ca. 1968
Das Herrenhaus, teils erbaut 1722, Abriss ca. 1968
Frau Magdalena Girards, geb. Distelrath 1876 – 1966
Peter Girards, sen, verstarb 1920
Seine zweite Ehefrau, Magdalena, geb. Distelrath begann unter der technischen Führung von Oberingenieur Paul Kneisel mit dem Bau von Bohrmaschinen. Paul Kneisel hatte sehr wahrscheinlich seine Werkzeugmaschinenkenntnisse bei der Firma Hettner in Bad Münstereifel erworben.
Technik: Durch Wasserkraft betriebene Anlage zum Schneiden von Metallblechen. Zwei gehärtete, sich gegenläufig drehende, runde Stahlscheiben waren durch gegenseitigen radialen u. axialen Versatz so angeordnet, dass die sich jeweils zugewandten Stirnflächen leicht überlappten. Zwischen beiden rotierenden Scheiben entstand somit eine kleinere Berührungsfläche, innerhalb derer die Scheiben unter axial aufgebrachtem Druck gegeneinander liefen. Während die Drehbewegung für einen Einzug u. Vorschub der zu schneidenden Bleche sorgte, ergab sich durch die radiale Überlappung der Stahlscheiben eine Scherung u. Trennung des Materials. Technologisch gilt die Schneidmühle als Vorläufer des Walzwerke.
Skizze: F. Holtz
Ansicht eines Eisenwalz- und Schneidewerks nach Swedenborg 1734 (Johannsen 1929, 259) Quelle: Christian Kleinen Das Zinkwalzwerk Hoesch und die Geschichte der frühen Walztechnik v. d. Linnepe Verlagsgesellschaft Hagen
Die Vussemer Schneidmühle
Das Hammergebäude mit einem unfertigen Umbau kurz vor dem Abriss gegen Mitte der 1950er Jahre (Repro: A. Velser)Betriebsamkeit in der HütteHammermeister Peter Rutt und Familie und zwei Beschäftigte ca. 1934 im HammerwerkBlick ins Hammerwerk
Diederich Rotscheidt und Nachfahren bis ca. 1785, Carl Henseler und Nachfahren bis ca. 1840, Heinrich Wilhelm Schruff u. Ernst Theodor Fingerhut aus Eiserfey und Franz Schmitz von der Burg Heistert
Die Bezeichnung „Neuhütte“ ergibt sich aus der Hüttengründung vom 26.Januar 1722 besagt aber im Weiteren, dass es sich um einen neuen Hüttenbetrieb handelt. Die Dokumente bezeugen, dass bereits 1593 eine Hütte existierte. (Quelle: Albert Velser)
Eindeutiger Hinweis auf eine ältere Vorgängerhütte der Neuhütte in Vussem
Aus dem Vussemer Schöffenweistum 1593 (Sammlung von Grimm)Weistumsabschrift 1629*) Manderscheid-Blankenheimer Akte im Hauptstaatsarchiv in DüsseldorfHinweis auf einen Hüttengarten im Vussemer Zehntprotokoll 1696 *)
Eisenhütte und Übertage-Eisenerzabbau in der Eifel
Holzkohle Hochofen Anfang des 17. Jahrhunders Gemälde von Jan Breughel d. Älteren
Am Anfang war der Eisenstein
Hier die Abbaugrube „Dachslöcher“ in der Weyerer Flur Wimmels bei den Aussiedlerhöfen Heinen und Breuer
Der Eiserfeyer Eisenerzstollen
Bild: Links: Transportweg Mitte: Stützmauer Rechts: Abbau des Eisenerzes
In den östlichen Hang des Veybachtales wurde der Stollen über eine Länge von ca. 80 Meter eingearbeitet. Das Abbauvolumen wird geschätzt in der Höhe von ca. 3000 m³. Am Kopfende waren Luftschächte, um einen natürliche Zustrom für Frischluft für die Arbeiter und Petroleumlampen zu sichern. Der Zeitraum des Erzabbaus ist nicht exakt bekannt. Sicherlich wurden die Eiserfeyer Hütten bevorzugt beliefert oder betrieben den Abbau selbst. Interessierte können nur mit Zustimmung und Begleitung der Parzelleneigentümer, Mechernich-Eiserfey, Hauserbachstraße 38, den Stollen besichtigen. An Festtagen der Eiserfeyer Dorfgemeinschaft sind Führungen ohne Voranmeldung.
Natürliche chemische Verbindungen mit 16,531 % Eisenoxyd (Fe2O3)
Der Eisenanteil einer Erzprobe aus dem Eiserfeyer Erzstollen beträgt 11,56 %. Heute stehen Erze mit einem Anteil bis zu ca. 70 % zur Verfügung.
Holzmeiler am Eisenwanderweg in GemündDarstellung der ungefähren Menge Holz bzw. der daraus gewonnenen Holzkohle, um die Eisenmenge der beigelegten Schraube produzieren zu können (Die letzten beiden Fotos: Rebekka Kehren Gemünd)
Erste Seite der 15 Punkte umfassenden Genehmigung zur Errichtung der Neuhütte in Vussem aus dem Jahre 1722
Transkription der Hüttenkonzession
Hüttenkonsession des Grafen Franz Georg von Manderscheid-Blankenheim für Johann Diederich Ratscheidt 1722 Januar 24
Graf Franz Georg zu Manderscheid-Blankenheim erteilt dem Reidt- und Hüttenmeister Johann Diederich Ratscheidt von Gemünd die Erlaubnis, zu Vussem auf des Grafen Hoheit unterhalb des Dorfes an der Bach und der nach Breitenbenden führenden öffentlichen Strass auf seine eigenen Kosten ein neues Reidt- und Hüttenwerk zu errichten.
Mannheim, 1722 Januar 24
Wir, Frantz Georg Graf zu Manderscheidt – Blankenheim und Gerolstein, Freyherr zu Jünkerath und Cronenburg, Herr zu Bettingen, Dhaun und Erp, des Ertzstifts Collen Erbhofmeister, Ihro Röm. Kayserl. Auch Königl. Majestät Wurcklicher geheimer Rath, Sr. Churfurst. Durchl. zu Pfalz geheimer Conferential und stats Minister, Grosshofmeister und Ritter des ordens S. Huberti ato. Thun hiermit kundt und zu wissen:
Nachdem unss der Ehrsame Johan Diederich ratscheidt, reidt- und Hüttenmeister von Gemündt, underthänig zu erkennengegeben, Huttenwerck zu errichten gesinnet, und deshalb unsere Landtsherche gnadige Bewilligung Ihm zu ertheilen gezimend gebeten hatt, dass wir dahero nach reiflicher zu sachen und allen dabey einschlagenden Umbständten Erwegung besagten Johann Diederchen Ratscheidt underthänges suchen gnädig bewilliget und demselben die erbawung solchen newen Huttenwercks in gnaden gestattet haben, allermaesen wir dan auch hiemit vor unss und unsere Nachkomblingen auf nachfolgende conditionen und vorwarten es gestatten und bewilligen.
1) Dass nemblich I mo vorgemalter Ratscheidt das Huttenwerck und der unseren Dorf Vussem bey der bach ah der gemeinen nach Breitenbenden gehenden strassen auf seine eigene spesen undt Kosten fordersamst auffahren und sobalt möglich in gebührenden standt und gang bringen und darin bestandig unterhalten solle. 2) Wobey wir Jedoch zum Zweyten demselben erlaubt haben undt hiemit erlauben , dass Er unsere underthanen der Dörfer Lorbach, Vossem undt Berchem gegen einige reichende erkentlichkeit an Kost und krank zu leistung ein- und anderer frohnen und fuhren auf gutliche weise willig machen könne und möge, wobey wir aber in geringesten nicht gestatten, dass darin einer von unseren Underthanen, durch wen es auch immer seye, sollte beschwertund gleicherfalss darzu wider seinen freyen Willen ahngehalten werden, widerigenfalss wir denselben mi schwarster straf ahnzusehen wissen werden. 3) Also viel aber pro 3tio den grund, darauf dass Huttenwerckerbawet werden solle, ahnbelangt, da erlauben wir hiermit, dass er dazu den vorhandenen gemeinen weg nehmen und gebrauchen, hingegen aber gleich dabey einen anderen genugsamen weg wider ahnschaffen, den ubrigen erfordertan grundt und Huttenplatz aber von denen in der nähe gelegenen Erben kauflich erhandelen solle undt möge, Woll verstanden Jedoch, dassihm nicht zugelassen sein solle, neben dem gemeinen weg mehr alss drey morgen in allem zu dem huttenwerck und dessen bezirck einzuziehen , gleich dan auch sothaner drey Morgiger bezirck vor ahnfandenden baw gemessen, abgesteiniget und darauf nach seiner gelegenheit beschrieben werden solle. 4) Wurde er aber zum Vierten ausserdem beschriebenen und abgesteinigten Huttenbezirck einige Erbguter ahn garten, Wiesen oder ackerfelder Erblich oder auch pfandweiss ahn sich bringen können, ein sölches soll Ihm zwar freystehen, sothane anderswertige und ausser dem Huttenbezirck gelegene stucker aber keineswegss darunter verstanden, noch in der sölchen bezirck zugeeigneter hiernach beschriebener freyheit mit begriffen, sonderen hingegen bey ihrer vorheriger natur und art, wie auch allen darauf haftenden real – und personallasten und beschwerden gelassen werden. 5) Alss viel nun aber den eigentlichen Huttenbezirck, die Wohnung und Hutte ahnbetrifft, dieselbe sollen von allen herschaftl. Und Landtsteuern frohn- und diensten frey und exempt sein und bleiben und völlige werckfreyheit haben, auch keiner anderer alss unserer eigener und unser Cantzeley Jurisdiction in real- und personal sachen unterwofen seyen. 6) Wan nun dass Huttenwerck wurcklich errichtet und im standt seyn wirt, alssdan und sölcherfalss sollen unsera underthanen dess gerichts Gaw, Wie such der Dörfer Vossem, Berchem und Lorbach – vermitz dass sich wie andere mit Lohn wergnugen- in fahren und sonstiger arbeit den Vorzug haben und von Ihme, Huttenmeisteren, darauf Jederzeit besondere Absicht getragen, mithin von ihm. 7) Zum siebten soviel thunlich befördert werden, damit der von benachbarten orten inzubringender Eisenstein auf unserer Hochheit gewaschen und uns also der halbe Zehend entrichtet werden möge. 8) Wan auch sonsten Achtens auf unserer Hochheit er, Huttenmeister, oder unsere underthanen hiernechst eisenstein graben und finden werden, davon wirt unss der völlige Zehend wie brauchlich abgstattet. 9) Gleichwie auch Neuntens in obgemelten dreyen Doferen Lorbach, Vossem und Berchen keine Zollstatt vorhandenist, also sollen auch sein, Huttenmeisters, in und aussfuhrende Wahran auf gemelter dreyer dörfer territorio zollfrey passieren, auf anderen unserer Zollstätten aber, darauf etwa ferner ahnkommen mögten, die gewöhnliche Zollgebuhr entrichetn. 10) Von solcher Zollgebuhr aber werden hiermit die in unserer Grafschaft Blankenheim gemacht Kohlen ausdrucklich aussgenohmen, und gestatten wir gnadig, dass diese Kohlen in besagter unserer grafschaft Blanckenheim alllein, nicht aber in ubrigen unseren Graf – und herschaften, Zollfrey gelassen werden sollen. 11) Damit auch dem Newen Huttenwerck besser geholfen und die dazu nöhtige kohlen desto besser ahngeschaft werden mögen, so versprechen wir ihm, huttenmeisteren, gnadig und wollen, dass er den vorzug in orhandlung der Kohlen auf den in unserer Grafschaft Blanckenheim und freyherschaft Junckerath diesseite der Kill ihm gelegenen bäschen vor anderen aussländischen Werkmeisteren haben und geniesen solle, vermitz dass wie andere zutun erpielig, die wehrschaft auch bezahle. 12) Weil auch fast durchgehents bey allen reiht – und huttenwercheren eine Schleif – und Mahlmulle vorhandenzu sen pflegt, so wirt zwar dieselbe auch hiermit in gnaden gastattet, ke soll Jedoch dadurch unserer Vossener Mahlmullen nicht der geringste schadt und abgang verursachet, sonderen nur allein darauf zu dess huttenmeisters, seiner haussgenossen und standig auf dem Werck sich aufhaltender hutten – und Hammerschmidten und dazu alleinig nothwendiger arbeiter nöthiger consumtion, keineswegs aber vor andere Ein- und Ausslandische gemahlen, vielweniger aber einen Inlandischen Vossemer Mahlgenossen, auch anderen, so Ihme etwas für lohn fahrenoder sonst ausswerts und nicht Huttenwerck arbeiten ohne besondere Noth dass geringste ahn meel oder brodt uberlassen werden. 13) Wurde aber widder Verhoffen und huttenmeisters verbindtlich gethane Zusage vorsetzlicher weise und ohne besonder noth gegen gleich gesetzten 12, art, und dessen einhalt mit mahlen, Meel oder brodt verkaufen uber Kurtz oder lang gehandelt werden, sölchen falss solle Er, Huttenmeister, unss in eine straf von 25 ggl. Unnachlasslich zu bezahlen erfallen seyn. 14) Nachdem auch in erwegung, dass ab dem Huttenwerck verholfen nutzen die gemeinde zu Vossen bey unserer Cantzley erklart hatt, den Huttenmeisteren vier Kuhe frey und unahngeschlagen bey der gemeiner Herde mit weiden zu lassen, also hat es auch hierbei vermitz abtrag des Hirtenlohns sen Bewenden. 15) Auf dass auch ein zeitlicher Huttenmeister, wie anderwerts brauchlich, zu dem werck einige Ergötzlichkeiten haben möge, als erlauben wir demselben dass auf unseres dorfs Vossem district alleinig und nicht weiter frey und ungehindert, jedoch unserenWalat- und fischordnungen gemass frey und fischen dorfe, unserer daselbst unss hiermit ausstrucklich vorbeltender Mitjagt und – Fischerey aber keinen vorgesetzlichen schaden unverhinder-muss zufugen solle. 16) Dahingegen dan nun unss und unseren Erben ein Zeitlicher Huttenmeister und seiner Erben wegen Landtsherlichen schutz und schirm, auch wasserlaufs Jährliche und alle Jahr in termino martini zwantzig funf Rthr.per 80 al. Collnisch, dearab die erste zahlung martini 1723 fällig, entrichten und unserer Rent Cammer zu Blanckenheim ohne einigen nachlass eintragen sollen. Wurde Jedoch schliesslich dass huttenwerck, so gott verhuten solle, ohno sein verschulden durch Krieg, brandt oder anderen unverschuldenen Unglucklichen Zufall in unstand oder abgang gerathen, solchen unverhofenden falss werden wir auch ahn vorgemeldeter pfacht Ihm und den seinigen den billigmassigen naclass gnadig ahngedeyen lassen.
Geben Manheim, den 24. Jan. 1722 F(rantz) Georg Graf zu Manderschaidt
Die wörtliche Übereinstimmung dieser Abschrift mit der im Staatsarchiv zu Kolblenz befindlichen Vorlage, nämlich dem nach der Ausfertigung coorigierten Entwürfe der Privilegs wird hiermit amtlich bescheinigt
Kolblenz den 5. August 1904 Königlicher Staatsarchiv. Unterschrift
Längsschnitt Durch einen Eifeler HochofenVerhüttungsschema Eifeler Reitwerke vom Eisenerz zum schmiedbaren Eisen von Nikolaus Kley, aus der Festschrift 100 Jahre Eifelverein Ortsgruppe Kall 1895 – 1995
Vom Eisenerz zum Stahl/ Arbeitsgänge in der Hüttenanlage
Erzaufbereitung
1. Pochwerk: Zerkleinern des Eisenerz
Hochofenbetrieb
2. Hochofenbeschickung: Eisenerz und Holzkohle 3. Schmelzprozess: Reduktion des Sauerstoffs und Anreicherung mit Kohlenstoff (ca. 1500 °C) (Luftzufuhr durch wasserbetriebene Blasbälge) 4. Hochofenabstich: Ablass des flüssigen Roheisen und Erkaltung
Stahlerzeugung durch Frischfeuer, Frühschmiede und Reckhammer
5. Frischen: Reduktion von Kohlenstoff auf 0,2 -1,5 %, Schwefel und Phosphormittels Schlaghammer des erhitzten, teigigen Roheisens 6. Stahl: Formgebung zu handelsüblichen Halbzeugen (z.B. Flachstahl, Rundstahl, Blech usw.)
Arbeiten in der Hütte
Lageplan von ca. 1905 Ortschaft Vussem
Schneidmühle Hammer- und Schneidwerke Vorratsteichteich (ehem. Dörries-Parkplatz)
Neuhütte Werksanlage Girards Fertigungs- und Bürogebäuden Wasserräder zum Betrieb der Bearbeitungsmaschinen. (Bohr-, Dreh- und Hobelmaschinen)
Dorf Vussem, Neuhütte und Schneidmühle im Kartenwerk: Tranchot-Müfflingsche Aufnahme rheinischer Gebiete 1803 – 1813 bzw. 1816 – 1820
Ältester Lageplan von Neuhütte Entstanden während der französischen Besatzungszeit Anfang des 19. Jahrhunderts.
Rotmarkierte Gebäudestandorte von Schneidmühle und Neuhütte. Hüttenbach und Hüttenteiche parallel verlaufend zum Veybach im östlichen Berghang.
Hüttenwerk zu Vussem. Letzteres mit 5220 Ztr. (1820) und 5000 Ztr. (1821) Eisenfabrikate, keine rohen Produkte, ungefähre Durchschnittspreise pro Ztr. 3 Rthlr. 3 Gr. 7 Pf. für 1820.
Weitere Produktionsgebiete auf dem Betriebsgelände Neuhütte
Der Standort Neuhütte mit dem Eisenhüttenwerk, einer Schleif und Mehlmühle, einer Bleischmelze, einer Lohmühle sowie einer Gerberei war zeitweise auch in früherer Zeit ein Industrie- und Handwerkszentrum.
Spezielle Zeichnung zur Bleischmelze aus dem Jahr 1828
Abschrift der Permissionsurkunde (Genehmigungsurkunde) zu einer Bleischmelze in Neuhütte Quelle: Amtsblatt der Regierung zu Aachen Permission für das den Erben Henseler zu Vussem vermissionirte Bleihüttenwerk b. Vussem
Die nachstehende von der Königl. Ober-Berghauptmannschaft im Ministerio des Innern unterm 14ten November c. ausgefertigt und vollzogene Permissions – Urkunde für die Bleischmelze der Erben Henseler zu Vussem, wird hierdurch zu allgemeinen Kenntniß gebracht.
Bonn, den 14. Dezember 1831
Königl. Pr. Ober-Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen
Die Ober-Berghauptmannschaft im Ministerio des Innern beschließt auf den Antrag des Königl. Ober-Bergamts für die Niederrheinischen Privinzen vom 14ten d. J. wie folgt:
Art. 1
Den Erben des zu Vussem, in der Bürgermeisterei Vussem, verstorbenen Karl Henseler, namentlich Julie Henseler, verehelichte Rothscheid, wohnhaft zu Gemünd, Carl, Alexander und Sophie Henseler, wohnhaft in Vussem, und Ferdinand Appolo Henseler, jetzt in Düren wohnhaft, wird hiermit die Erlaubnis erteilt, eine schon früher an der Stelle einer ihrem Eisenhütten – Werke Neue – Hütte zu Vussem, laut ursprünglicher Berechtigung anhängigen Schleif- und Mahlmühle, vorgerichtete Bleihütte betreiben zu dürfen.
Art. 2
Dieses Bleihüttenwerk soll nach dem der Urschrift des Gegenwärtigen beigefügten, von den Königl. Ober-Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen unter dem 21ten Juni 1831 beglaubigten Plan der Situation und der Anlage bestehen, in einem gewöhnlichen Krummofen mit einem Balg. Der Aufschlag für das fünf Fuß eilf Zoll hohe oberschlächtige Schaufelrad erfolgt aus einem Sammelteich, welcher das für die Räder des Eisenhüttenwerks Neuhütte überflüssige Aufschlagwasser aufnimmt, in einem Gefälle von eilf Fußacht acht Zoll Höhe von der Sohle des Aufschlaggerinnes bis auf die Sohle der Radstube gemessen.
Art. 3
Dieser Bestand der Anlage darf ohne anderweitige von der unterzeichneten Behörde zu ertheilende Berechtigung nicht erweitert, umgeändert oder einen anderen Ort versetzt werden; auch ist es nicht gestattet, den auf dem im vorigen Artikel bezogenen Plan bezeichneten Wasserfall oder das Gebläse zu verändern, in Ansehung welches der Betrieb dieser Bleihütte allezeit von dem Eisenhüttenwerk abhängig bleibt.
Art. 4
Die Permissionaires erhalten die gegenwärtige Permission zur Anlage der im Art. 2 bezeichneten Bleihütte unter der ausdrücklichen Bedingung; dass jene Anlage in sechs Monaten Frist, vom Tage der genehmigten Permissions-Urkunde an, in Betrieb darf sodann, oder Vermissen und Genehmigung der Behörde , nicht über die gewöhnliche Zeit unterbrochen werden. Sollte die Hütte über Jahr und Tag außer Betrieb bleiben, so kann solche ohne eine neue Berechtigung nicht wieder in Betrieb gesetzt werden.
Art. 5
Jede Werks-Veränderung sowohl des ganzen Werkes als einzelner Antheile an demselben, soll dem Cölner Bergamt durch Vorlegung der authentischen Übertragungs-Akten angezeigt werden.
Art. 6
Da die Permission einer Gesellschaft erteilt ist, so ist dieselbe verbunden, einem Repräsentanten zu ernennen, welcher dieselbe bei Verhandlungen mit der Bergwerk-Behörde zu vertreten hat,
Art. 7
Die Permissionaires haben sich übrigens in allen Stücken, sowohl nachden bestehenden, als in Zukunft erscheinenden Gesetzen und Instruktionen, die Berg- und Hütten-Werke betreffend, zu richten und zu verhalten; demzufolge
Art. 8
Dem Königl. Bergamte an jedem Jahresschluß, und außerdem so oft es verlangt wird, richtige Nachweisungen über die stattgehabte Production, über den Materialverbrauch und die Arbeiterzahl einzureichen, und
Art. 9
Für gegenwärtige Permission nach Vorschrift des Art. 75 im Gesetz vom 21 April 1810 einfür allemal eine Tare von fünfzehn Tahlern an die Bergzehnt-Kasse zu Düren zu bezahlen.
Art. 10
Sollten die Permissionaires oder deren Nachfolger im Eigenthum den allgemeinen und besonderen Verpflichtungen, welche mit gegenwär4tiger Berechtigung verbunden sind, nicht nachkommen, so findet Seitens der Staatsbehörde Klage auf den Verlust der Permission statt.
Art. 11
Das Königl. Oberbergamt für die Niederrheinischen Provinzen, istr mit der Ausführung dieses Beschlusses beauftragt, welcher durch das Amtsblatt der Königl. Regierung zu Aachen zur öffentlichen Kenntnis gebracht werden soll.
Berlin, den 14. November 1821
(L. S.) Köngl. Ober-Berghauptmannschaft im Ministerio des Innern, (gez.) Gerhard
Das einst in Neuhütte stehende Haus gehörte zur Gerberei. Vermutlich im Zusammenhang mit dem Ausbau der Prämienstraße (der späteren Bundestraße B477) Mechernich – Tondorf wurde das Haus 1841 auf Abbruch von der Vussemer Familie Kolvenbach gekauft und im Ort an der gleichen Straße wieder aufgebaut. Später hieß es dann hier „An Kollevebachs“.
Stammbäume der Hüttenbetreiber Rothscheidt und Henseler (Quelle: Gabriele Emrich)
Die Dokumentation zum Industriestandort Neuhütte ist ein Zeugnis der Eifeler Eisengeschichte. Der Wandel von der Eisenerzverhüttung bis zum heutigen Industrie- und Handwerkerzentrum wird sehr detailliert und anschaulich vermittelt. Die Vielzahl der Eifeler Eisenhütten bis ins 19. Jahrhundert ist kaum noch bekannt und wird auch nicht in den namhaften Museen abgehandelt. Über die Ursachen des Untergangs im 19. Jahrhundert berichten die betroffenen Hüttenmeister, Geschichtsschreiber und öffentlichen Verwaltungen. Der Mangel an Holzkohle steht im Mittelpunkt. Die Abhängigkeit von der witterungsbedingten Wasserkraft zum Betrieb der Hochöfen erlaubte keine kontinuierliche Stahlproduktion.
Die entstehenden großtechnischen Hüttenanlagen in den Kohlerevieren an Ruhr und Saar waren von der Holzkohle unabhängig, weil ihnen Steinkohle und Koks zur Verfügung standen. Außerdem war der Transport von hocheisenhaltigem Erz gegenüber dem Eifeler mit ca. 12 Prozent über die Wasserstraßen möglich. Das 1850 entwickelte Flussstahlverfahren – Einsatz von Kalk – ersetzte das energieaufwendige und langwierige Frischen. Für die erforderlichen Dampfmaschinen stand genügend Steinkohle zur Verfügung.
Neuhütte verfügte nur über die Energie des Veybachs; also Wasserräder. Der Transport von Steinkohle und weiteren Grundstoffen per Eisenbahn ab ca. 1870 war nur bis zum ca. 4 km entfernten Bahnhof Mechernich möglich. Der elektrische Strom war erst seit 1907 in Verbindung mit dem Bau der Urfttalsperre und des Heimbacher Turbinenwerks eine alternative Energie zur Wasserkraft.
Es ist wohl der Wasserkraft des Veybaches und den Visionären für zukünftige Produkte zu verdanken, dass der Industriestandort Neuhütte das 20. Jahrhundert überlebte. Peter Girards erkannte, dass der Standort auf Grund der Wasserkraft gute Voraussetzungen für mechanische Bearbeitungen, wie Drehen, Bohren und Hobeln, an Werkstücken aus Grauguss und Stahl hatte. Die Werkzeugmaschine, genannt „Mutter aller Maschinen“ war die Existenzbasis für das 21-te Jahrhundert. Die Firma Girards produzierte von 1922 bis 1954 Bohrmaschinen.
Den technologischen Höchstpunkt erreichte Neuhütte in den Jahren 1954 bis 1998 mit dem Produkt Senkrechtdrehmaschinen unter den Gesellschaftern Dörries und Voith. Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung stand die Herausforderung der beginnenden Industrieepoche 4.0, die Verknüpfung der bestehenden Produktions- und der sich entwickelnden Informationstechnologie.
In der Dokumentation kann der interessierte Besucher Aufschluss darüber gewinnen, warum diese Neuhüttener Epoche ein Ende gefunden hat.
Abriss der Technologieepochen in Neuhütte:
Metallerzeugende und verarbeitende Epochen
Hüttenbetrieb von 1722 bis 1850
Gründung: Hüttenkonzession 24. Januar 1722 des Grafen Franz Georg von Manderscheid-Blankenheim für Johann Diederich Rotscheidt aus Gemünd. Errichtung einer Eisenhütte und Eisenschneidmühle. Der Standort erfüllte die Voraussetzungen für den Hochofenbetrieb: • Holzkohle • Eisenerz • Wasserkraft Die Erwähnung einer älteren Vorgängerhütte ist dem Vussemer Weistum aus dem 1593 zu entnehmen
Hüttenbetreiber bis 1850: Diederich Rotscheidt und Nachfahren bis ca. 1785, Carl Henseler und Nachfahren bis ca. 1840, Heinrich Wilhelm Schruff u. Ernst Theodor Fingerhut aus Eiserfey und Franz Schmitz von der Burg Heistert.
Graugussgießerei von 1855 bis 1979, Firmen: Depiereux, Girards, Pokorny & Wittekind / Frankfurt, O. Dörries / Düren
Spanungstechnische Fertigung 1899, Firmen: Girards, Rheinische Bohrmaschinenfabrik von 1899 bis 1954 Dörries Düren und Dörries Scharmann, Mönchengladbach von 1954 bis 1998 MFT Maschinenbau und Fertigungstechnologie von 1998 bis 2013 Laaf seit 1998 DFS-Dreh- und Frästechnik Schneider seit 2008 MDM Mechernicher – Dürener – Maschinenbau seit 2013
Werkzeugmaschinenbau seit 1922, Firmen: 1. Bohrmaschinen 1922 bis 1954 Girards und Rheinische Bohrmaschinenfabrik 2. Senkrechtdrehmaschinen von 1955 bis 1998 O. Dörries, Düren und Dörries Scharmann, Mönchengladbach DS Technologie GmbH, Mönchengladbach 3. Zulieferer für den Maschinen- und Anlagenbau seit 1998 EDM-Technik Maschinenbau seit 1998 4. Werkzeugmaschinenservice Dirk Frings
Walzenservice für die Papiererzeugung seit 1998 Firma Laaf
Der Lageplan umfasst nur die Betriebsstätte in der Größe von 32 493 m² (1992)
Die Flächenbilanz beinhaltet alle Parzellen im Bereich der Ortschaft Mechernich-Vussem
Ausbaustufen
(V. l.) Wilhelm Mausbach, Hans Josef Schmitt, der Vereinsvorsitzende und der bereits verstorbene Lokalhistoriker Albert Velser vom „Verein zur Förderung und Erhaltung der Werkzeugmaschinenbautradition in der Eifel“ vor einer der letzten Dörries-Bohrmaschinen im örtlichen „Museum“. Archivbild: pp/Agentur ProfiPress
Januar Einen großen Erfolg errangen die zwölf Tänzerinnen der Vussemer Tanzgarde unter der Leitung von Tina Höller: Sie errangen zum ersten Mal den Titel im Gardetanz beim Tanzwettbewerb im Altkreis Schleiden. Disziplin und harte Arbeit sind die Hauptmerkmale, wenn man auf einem so hohen Niveau tanzen will. Und das ist offenbar gelungen! 148) Die erste Gelegenheit, ihr Können vor heimischem Publikum unter Beweis zu stellen, war dann die Karnevalssitzung am 15. Januar 2011.
29. Januar Auch in diesem Jahr wurde in der Pfarrkirche St. Margareta wieder die sog. Karnevalsmesse gefeiert. Pater Ralf Winterberg trug dazu bei, dass diese hl. Messe im rheinischen Dialekt ein High-light der Vussemer Karnevalssession war. Die Liedtexte wurden von Anneliese Klinkhammer in die rheinische Mundart umgedichtet. Der Musikverein Vussem mit seinem Dirigenten Hans-Hubert Schmidt und die Flötengruppe unter der Leitung von Resel Feyen sorgten für den musikalischen Rahmen. 149)
9. Februar Helga Hartinger, der gute Geist von Vussem, wurde heute 80 Jahre alt. Jeder im Dorf kennt sie, nicht zuletzt deshalb, weil sie die Kranken zu Hause und im Krankenhaus besucht. Sie gehört zu den Menschen, die niemals nein sagen können. Und das, was sie tut, macht sie gerne. Das beginnt beim Kaffeekochen, geht über die Betreuung von alten Menschen, deren Angehörige einmal ausspannen wollen, bis zu Vorbereitung und Mitarbeit bei sehr vielen Festen hier bei uns im Dorf. Nicht zuletzt ist sie zusammen mit Irmgard Mehren eine Begründerin des Dienstagstreffs, wo viele Leute aus unserem Dorf einmal im Monat die Möglichkeit haben, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen. Helga Hartinger bringt auch einen Flair der großen, weiten Welt nach Vussem: Denn ihre Leidenschaft ist das Reisen. Sie war unter anderem schon in China, Chile, Indien, Südafrika und Neuseeland. Von ihren Reisen bringt sie immer eine Menge schöner Dias mit, die sie dann mit großem Engagement im Pfarrsaal zeigt. So lässt sie uns die schöne Welt miterleben. Fit ist sie noch immer. Sie springt über eine kleine Mauer, um ihre Wohnung zu verlassen. „Ansonsten müsste ich ja einen Umweg in Kauf nehmen“, lautet ihr Kommentar dazu. Und Umwege sind nicht Helga Hart-ingers Art. 150) Als kleines Dankeschön wurden auf private Initiative hin Freunde, Nachbarn, Bekannte und Wegbegleiter zum Brunch in den Pfarrsaal eingeladen. Helga Hartinger hat es verdient!
5. März Pünktlich zum Start des Karnevalszuges um 14.15 Uhr lachte die Sonne an diesem bis dahin trübem Tag den Vussemer Narren zu. Das ist man so gewohnt und entsprechend zahlreich waren die Besucher. Dem Dreigestirn hat es so gut gefallen, dass es spontan für ein weiteres Jahr verlängern wollte. 151)
April In diesem Jahr ist es bisher sehr trocken geblieben. Es hat seit zwei bis drei Monaten nicht mehr richtig geregnet. Auch der Winter war sehr niederschlagsarm. An Karsamstag (23. April) sind es 23° C. Es konnte sich niemand daran erinnern, ein solches Wetter erlebt zu haben. Die Trockenheit machte der Landwirtschaft sehr zu schaffen. Man wartete dringend auf Regen. Der Graswuchs war so schlecht, dass man für das Jahr Schlimmes befürchten musste. 152)
2. April Im Anschluss an die Vorabendmesse, die der Männergesangverein mitgestaltete, fand im Pfarrheim die Mitgliederversammlung mit Neuwahl statt. Der Vorstand des MGV Vussem bestand aus: Willi Schütt (1. Vorsitzender), Udo Greuel (2. Vorsitzender), Matthias Vogelsberg (1. Kassierer), Hans Nellessen (2. Kassierer), Wolfgang Schulz (1. Schriftführer), Michael Wielspütz (2. Schriftführer) und Alfred Brell als Notenwart. Bis auf den 2. Schriftführer handelte es sich um Wiederwahlen. 153)
16. April Auch in diesem Jahr lud Ortsvorsteher Hans Klinkhammer wieder zu einem Umwelttag ein. Nachdem Wege, Wald und Flur von allem, was nicht dahin gehört, gereinigt war, traf man sich bei Kaffee und Erbsensuppe zur Manöverkritik. 154)
30. April Der Männergesangverein Vussem stellte beim Mai Singen seinen neuen Dirigenten vor: Gerhard Half wird in Zukunft den Taktstock schwingen. Der bisherige Chorleiter Heinz Sistig trat von seinem Amt zurück, bleibt dem Chor aber als Sänger erhalten. In diesem Jahr fand die Veranstaltung zum Maibeginn nicht draußen, sondern im Probenraum des Musikvereins statt. 155)
Mai Das Aquädukt am Vussemer Sportplatz wurde fein herausgeputzt. Die Fugen wurden ausgebessert, die Leitungsrinne hoch oben im Brückenkopf wurde gereinigt. Der Nachbau des römischen Denkmal soll am 3. Oktober in altem Glanz erstrahlen. Dann ist das Aquädukt eines der Highlights der diesjährigen Archäologietour Nordeifel. 156)
Mai Nach einer Pause im Jahr 2010 nahm die Familie Voigt auch in diesem Jahr wieder an dem Projekt der Offenen Gartenpforte teil und man beabsichtigte, in Zukunft in jedem Jahr teilzunehmen.
16. Juli In diesem Jahr wurde das Margaretenfest wieder um einen geselligen Teil bereichert. Das Ortskartell Vussem lud nach der hl. Messe an der Kapelle zu einem gemütlichen Beisammensein in den Probenraum des Musikvereins ein. 157)
27. August Olaf Henning war der Star der 15. Mallorca Fete, die der Karnevalsverein und der TSV Feytal auf dem Sportplatz in Vussem veranstalteten. Dabei stand die Veranstaltung leider wegen des starken Regens unter einem ungünstigen Stern: Noch am Samstagmorgen war der Festplatz ein See und man musste mit viel Sand begehbare Bedingungen herstellen. Ein Glück, dass 80 Helfer zur Verfügung standen. Am Abend und in der Nacht tat das aber der ausgelassenen Stimmung der wiederum 2000 Besucher keinen Abbruch. Wenn die Veranstaltung auch sehr friedlich verlief, so hatte sie doch einen bitteren Nachgeschmack: Unbekannte Besucher hatten ein Wegekreuz zerstört. „Wo rohe Kräfte sinnlos walten“, kommentierte Ortsvorsteher Hans Klinkhammer das Desaster mit einem Ausflug in Schillers „Glocke“. Die Beschädigung ist umso bedauerlicher, da das Wegekreuz an den alten Kirchweg nach Holzheim erinnern soll und in ehrenamtlicher Arbeit hergstellt worden ist. 158) 159) Die Ballermann-Fete 2011 sollte die letzte in Vussem sein. Der Aufwand lohnte sich nicht mehr.
September Zum 40-jährigen Bestehen konnte der Wohnverbund Sanden in Vussem mit einer Ergänzung überraschen: Man kann wieder ein Brot in Vussem kaufen, und nicht nur das. Der neue Hofladen im ehemaligen Missionshaus in Vussem bietet ein breites Angebot von Wurst- und Fleischwaren, Gebäck und Kuchen bis hin zu allem, was man in einem landwirtschaftlichen Betrieb erzeugt. Nachdem in der letzten Zeit in Vussem nur geschlossen wurde (z.B. Schule, Bäckerei Sistig, Margaretenhof, Schneidmühle) wurde jetzt etwas eröffnet. Eine Trendwende? 160)
28. Oktober Der Männergesangverein Vussem lud seine Mitglieder zu einem geselligen Abend ins Pfarrheim ein. Neben dem Gesang des MGV war die Eifeler Mundartgruppe aus Bad Münstereifel, die einige Sketche aufführte, der Höhepunkt des Abends. 161)
November Ein schöner Zimmermann aus Holz steht nun an der Triererstr. an der Zimmerei Bruns und grüßt alle vorbeifahrenden Autofahrer. Er macht unser Dorf sofort freundlicher. Eine gute Idee! 162)
12. November In ihrer Freizeit spielen sie Blöckflöte bei den Feybachfinken. Die Rede ist vom neuen Vussemer Damendreigestirn: Prinz Elisabeth I. (Schneider), Jungfrau Steffi (Quednau) und Bauer Wilma (Bertram). Sie werden den Vussemer Narren die Flötentöne beibringen! 163)
20. November Wie immer in einem ungeraden Jahr war in Vussem Basarjahr. Die Feybachfinken luden in die Turnhalle zu ihrem traditionellen Adventsbasar ein. Der Erlös kommt wie immer Pater Leo in Indien zugute.
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 791, davon 414 männlich und 377 weiblich. Davon waren 24 Ausländer.
2012
21. Januar Auf der Prunksitzung des Karnevalsvereins in der Turnhalle erwartete das Damendreigestirn dieser Session (vgl. November 2011) eine tolle Überraschung: Da alle drei Tollitäten Mitglieder in der Flötengruppe „Feybachfinken“ sind, traten die übrigen Feybachfinken als Zwerge auf. Eine schöne Idee! 164)
18. Februar Das Highlight des Vussemer Karnevals, de Zoch, zog auch in diesem Jahr bei schönem Wetter durch den Ort. Der Vussemer Karnevalszug ist längst kein Geheimtip mehr, sondern ein Muß für alle Karnevalsjecken. So stieg die Zahl der „Kamelle, Kamelle“ rufenden Besucher am Zugrand ein weiteres Mal. Das Sessionslied „Zwischen Himmel un Höll – Vussem Alaaf“ entwickelte sich dabei zum Ohrwurm. Das schmucke Damendreigestirn lachte dabei mit der Sonne um die Wette. 165)
30. März Es verstarb Peter Dreesen, ein Vussemer Urgestein und Vereinsmensch durch und durch. Er war jahrelang 1. Vorsitzender des Männergesangvereins Vussem, Mitgründer und 1. Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins, Jugendabteilungsleiter des SV Vussem und später des TSV Feytal. Wir werden sein Andenken in Ehren halten! 166)
2./ 3. Juni Der Männergesangverein Vussem lud anlässlich seines 120-jährigen Bestehens in die festlich geschmückte Turnhalle zu einem Festkomers ein. Der Abend stand unter dem Motto: „Lieder, die vom Herzen kommen“ und wurde musikalisch ausschließlich vom Männergesangverein gestaltet. Der 13. Juli 1892, der Tag des Festes der hl. Margareta, gilt als der Gründungstag des Männergesangvereins – also in einer Zeit als Vussem noch mit „h“ geschrieben wurde. Johann Disternich war damals der Initiator der Gründung. Näheres vergleiche das Jahr 1892 dieser Chronik. Im Jubiläumsjahr ist Gerhard Half Chorleiter, dem Vorstand gehören Willi Schütt (1. Vorsitzender), Udo Greuel (sein Stellvertreter), Wolgang Schulz (Schriftführer), Michael Wielspütz (sein Stellvertreter und Chronist), Matthias Vogelberg (Kassierer), Hans Nellessen (sein Stellvertreter) und Alfred Brell als Notenwart an. Am 3. Juni fand nachmittags in der Turnhalle ein Freundschaftssingen mit zahlreichen befreundeten Chören statt. Da auch der Wettergott mitspielte, war es ein durchaus gelungenes Fest und lässt für die Zukunft hoffen! 167) 168)
Die Spielgemeinschaft Feytal/ Weyer erreichte in der Kreisliga A nur den 14. Tabellenplatz und musste daher in der neuen Saison in der Kreisliga B antreten. Drei Jahre lang konnte man sich in der Kreisliga A halten. Drei Punkte fehlten letztendlich zum Klassenerhalt. Schade! 169)
14. Juli 50-jähriges Bestehen des Musikvereins Vussem! (Vergleiche hierzu die Jahre 1962 und 1985 dieser Chronik). Der Musikverein wurde damals als Abteilung des Männergesangvereins gegründet und beide Gruppen traten zunächst immer gemeinsam auf. Erst im Jahr 1985 kam es zu einer vollständigen Trennung von Männergesangverein und Musikverein. Das „Goldene“ Jubiläum wurde zusammen mit dem Margaretenfest bei einem Dämmerschoppen im Probenraum des Musikvereins gefeiert. Dort konnte man auch mit Matthias Schmidt und Alfons Bertram zwei Gründungsmitglieder für 50 Jahre Mitgliedschaft ehren. Da Matthias Schmidt außerdem auch noch bei der Gründung zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde und dieses Amt 40 Jahre inne hatte, ernannte der jetzige 1. Vorsitzende Franz-Josef Schmidt ihn zum Ehrenvorsitzenden. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Resel Schmidt und Josef Winter geehrt. Für 30 Jahre aktive Tätigkeit im Verein wurden Ralf Schneider, Franz-Josef Schmidt, Bruno Gülden, Marietta Schneider und Bernd Zervos geehrt. 25 Jahre ist Willfried Hellweg und 20 Jahre sind Frank Still, Daniela Holzem und Ingo Holzem aktive Musikanten. Walter Winter wurde für 10 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Der Verein umfasst zur Zeit 22 aktive Musiker, die es im Jahr unter der Leitung von Hans-Hubert Schmidt auf ca. 20 Auftritte bringen. Das ist schon allerhand! 170)
10. August Am 10. August startete Sheila Klinkhammer nach Rio de Janeiro. Von dort ging es mit dem Bus weiter bis San Ramón de la Nueva Orán im Norden von Argentinien. Was wollte sie dort, was will ein Vussemer Mädchen in Argentinien? Sheila Klinkhammer hat sich einen langgehegten Wunsch erfüllt, eine Zeit lang ehrenamtlich in einem fremden Land Dienst an den Menschen zu leisten. Indien, ihr Geburtsland, kennt Sheila, also geht es nach Argentinien, denn dort konnte sie im Rahmen des Projektes „Jesuit European Volunteers“ als ausgebildete Physiotherapeutin ihren Dienst in Centro San Jose beginnen. Dies ist ist ein ambulantes Zentrum, in dem Kinder aus den Armutsvierteln der Stadt physiotherapeutisch, logopädisch und psychologisch betreut und gefördert werden. Eine wichtige Aufgabe ist auch die Betreuung und Beratung der Eltern. All diesem wollte Sheila ein Jahr lang ihre ganze Kraft schenken. Ein wahrhaft guter Entschluss. 171)
11. August Bei strahlendem Sonnenschein wurde der neue Spielplatz in Vussem, unmittelbar neben der Kirche, eingeweiht. Die Pfarrgemeinde hatte das Grundstück zur Verfügung gestellt, die Stadt Mechernich durch ihren Bauhof die notwendigen Erdarbeiten durchgeführt. Zahlreiche Sponsoren und private Spenden von Bürgern aus Vussem hatten es ermöglicht, die sehr attraktiven Spielgeräte zu beschaffen. Initiiert hatte das Ganze eine Elterngemeinschaft aus Vussem. Zu Beginn sprach Pfarrer Pühringer seinen Segen über den neuen Spielplatz und Bürgermeister Dr. Hans Peter Schick sprach in seiner Eröffnungsrede von einer gelungenen Investition in die Zukunft. Wohl wahr! Der alte Spielplatz gegenüber der Kirche musste aufgegeben werden, da die zahlreichen notwendigen Renovierungsarbeiten sich nicht mehr lohnten. Dazu kam, dass das Grundstück verkauft werden sollte, um die Renovierung der Kirche zu finanzieren. 172)
21. – 24. September Traditionell wird in Vussem noch zum Fest des hl. Lambert (17. September) die Kirmes gefeiert. Das geht auf die Zeit zurück, als Vussem noch keine selbständige Pfarrgemeinde war, sondern zu Holzheim gehörte. Und dort ist der hl. Lambert Pfarrpatron. Das tut allerdings der fröhlichen Stimmung keinen Abbruch. Am Freitagabend wurde in erster Linie die Jugend mit der Gruppe Cadillacs und einem Double von Helene Fischer angesprochen. Sie sah ihr zum Verwechseln ähnlich. Zur Festmesse am Samstag hatte der Musikverein unter der Leitung von Hans-Hubert Schmidt die Deutsche Messe von Schubert einstudiert. Es folgte der Kirmestanzabend im Festzelt mit der Gruppe déjà vue. Der Sonntag war der Blasmusik vorbehalten. Bei Kaffee und Kuchen – und nicht nur das – sorgten die Uedelhover Dorfmusikanten für eine prächtige Stimmung. Am Montag nach der hl. Messe im Festzelt folgte der Gang auf den Friedhof, um bei aller Fröhlichkeit an die zu denken, die zu uns gehörten und jetzt nicht mehr mitfeiern. Nach dem Frühschoppen mit dem Musikverein Vussem sorgte die Gruppe Happy Heart nicht nur für ein fröhliches Herz sondern auch für einen schönen Ausklang der Kirmes 2012. 173)
1. November Nun wurde der Priestermangel auch in Vussem bemerkbar: Zu Allerheiligen war erstmals keine hl. Messe in Vussem. Nach der Pensionierung von Pfarrer Hoberg in Kallmuth umfasst die GdG St. Barbara Mechernich nun 15 Gemeinden von Berg bis Kallmuth und von Kalenberg bis Nöthen. Daher ist es für Pfarrer Pühringer und seinem Seelsorgeteam unmöglich, überall an Allerheiligen eine hl. Messe zu lesen. So traf man sich mit Subsidiar Pfr. Dörpinghaus an der Schule, um zum Friedhof zu gehen. Auf dem Friedhof war eine kurze Andacht mit anschließender Gräbersegnung. Der Musikverein trug zur musikalischen Gestaltung der Prozession bei. Leider war die Teilnahme an der Prozession nur mäßig. 174)
10. November Man kann es schon traditionell nennen: Im Anschluss an den St.-Martinszug wird die Karnevalssession in Vussem mit der Bekanntgabe des neuen Dreigestirns eröffnet. Und auch in diesem Jahr wurde wieder ein Damendreigestirn vorgestellt: Prinz Silke (Altendorf) aus Breitenbenden, Jungfrau Maritta (Franke) aus Vussem und Bauer Marika (Empt) aus Urfey waren das diesjährige Dreigestirn aus drei Dörfern. Offenbar haben die Vussemer mit einem Damendreigestirn gute Erfahrung gemacht. Sollten die Drei ihr Sessionslied „Drei Wiever, weld un jeck, han et Hätz am reechte Fleck“ wahr machen, dürfen sich die Vussemer auf einiges gefasst machen. Vussem Alaaf, dem 11. Dreigestirn des Karnevalsvereins! 175)
30. November „Die Kunst der letzten Stunde“ heißt der erste Krimi, den Thorsten Wirtz aus Vussem zusammen mit seiner Frau Rosa geschrieben hat. Der Krimi ist so gut, dass den beiden in ihrem jetzigen Wohnort Nettersheim im September der „Jacques Berndorf-Preis“ überreicht wurde. Nun luden die beiden zu einer Autorenlesung in den gut besuchten Probenraum des Musikvereins ein. Mit einem handsignierten Exemplar des neuen Krimis traten viele Besucher den Heimweg an. Da die Autoren auf ein Honorar verzichteten, gab es einen Erlös von 201€ zur Renovierung der Vussemer Pfarrkirche.
Dezember Seit 40 Jahren singen Resel Feyen aus Vussem und Dieter Krämer aus Breitenbenden im Kirchenchor von St. Margareta Vussem-Breitenbenden. Grund genug für den 1. Vorsitzenden Arnold Mies, die Jubilare zu ehren und ihre vielfältigen Verdienste herauszustellen. Beide bekamen die Ehrenurkunde des Bistums Aachen und die Ehrennadel des Kirchenchores. Herzlichen Glückwunsch! 176)
9. Dezember Mitten in der Adventszeit fand in der Pfarrkirche St. Margareta wiederum ein vorweihnachtliches Konzert statt. Lieder und Texte, die die Zeit vor Weihnachten besinnlich gestalten sollten, wech-selten sich harmonisch ab. Zum Schluss sangen der Chor und die Besucher in einem Vorgriff auf das nahe Fest „O Tannenbaum“ und „O du fröhliche“. 177)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 782, davon 412 männlich und 370 weiblich. Davon waren 24 Ausländer.
2013
Januar Dunkle Wolken zogen über Vussem auf: Das Vussemer Unternehmen MFT (Maschinenbau und Fertigungstechnologie GmbH) war zwar noch nicht zahlungsunfähig, aber der Geschäftsführer Dr. Alois Kreins leitete bereits im Dezember 2012 einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren beim Bonner Amtsgericht ein.178) Allgemeine Erläuterung: Das Schutzschirmverfahren wurde am 1. März 2012 in die Insolvenzordnung aufgenommen. Es ist eine Kombination aus dem Vollstreckungsstopp des vorläufigen Insolvenzverfahrens und der Eigenverwaltung. Letztere wird zunächst für höchstens drei Monate angeordnet, um einen Insolvenzplan für das insolvente Unternehmen auszuarbeiten. Am Ende des Schutzschirmverfahrens steht entweder die fristgerechte Vorlage eines Insolvenzplanes oder die Sanierung des Unternehmens, worauf wir in Vussem natürlich alle hofften. 179)
24. Januar Für seine vielfältigen Verdienste um den Taekwondo-Sport wurde Josef Wagner aus Vussem von Landrat Günter Rosenke mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Er wirkte damit stellvertretend für Bundespräsident Joachim Gauck. Mit dieser bei uns recht seltenen koreanischen Kampfsportart begann Josef Wagner 1968 beim ESV Euskirchen. Als Sportler war er zweimal nordrhein-westfälischer Meister und einmal Deutscher Meister. Als Trainer erreichte er das Amt des Bundestrainers der Damenmannschaft, mit der er zahlreiche Titel errang. Die Anzahl der Gurtprüfungen, die er abgenommen hat, geht in die Tausende. Als Funktionär zeichnet er sich als Gründer des Taekwondo Clubs Schleiden und für die Errichtung eines Bundesleistungszentrums verantwortlich. Viele Jahre war er Präsident der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo Union und zeitweise zusätzlich Vizepräsident der Deutschen Taekwondo Union (DTU). Der hochdekorierte Sportfunktionär war ebenso maßgeblich an der Errichtung der Landesstützpunkte in Bonn, Essen, Düsseldorf und Lüdenscheid beteiligt. 180) Taekwondo ist ein koreanischer Kampfsport. Der Name besteht aus drei Silben, die für Fußtechnik, Handtechnik und Weg stehen. Es ist eine Sportart, die sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt ist, wobei die Fußtechnik ausgeprägter ist als in anderen Kampfsportarten. 181)
7. Februar Auch in diesem Jahr feierten die Damen – und natürlich auch die Herren – den Wieverdach im Pfarrheim. Die Veranstaltung hat schon Tradition und einen festen Ablauf: Den Einstieg bildete die hl. Messe um 9.00 Uhr, anschließend wurde zum Frühstück ins karnevalistisch geschmückte Pfarrheim gebeten. Gegen 10.30 Uhr begann die karnevalistische Sitzung mit ausschließlich einheimischen Kräften. Den Abschluss bildete der Besuch des Vussemer Dreigestirns. Durch das Programm führte Pfarrer Pühringer. Die Seele und der Motor der Veranstaltung war wie in jedem Jahr Resel Feyen. 182)
9. Februar Blauer Himmel, viel Schnee – ein herrlicher Wintertag: Das war das richtige Wetter für den Vussemer Karnevalszug. Das Damendreigestirn mit Prinz Silke (Altendorf), Jungfrau Maritta (Franke) und Bauer Marika(Empt) zog durch das jecke Treiben entlang des Zugweges. Über 28 Gruppen im Vussemer „Winterzug“ freute sich Zugleiter Kalle Franke, zumal seine Frau als Jungfrau Maritta zum Dreigestirn gehörte. 183)
31. März Am 31. März beschloss der Kirchenvorstand der Kath. Pfarrgemeinde St. Margareta Vussem-Breitenbenden, den Chorraum unserer Pfarrkirche von außen zu sanieren. Durch die teilweise Einrüstung der Kirche wurde allen deutlich, dass die Bauarbeiten begannen. Erneuert wurden in diesem Teil das Dach und der Außenputz. Dazu wurde dieser Teil der Kirche trocken gelegt. Die Dachdeckerarbeiten wurden von der Firma Spilles aus Euskirchen durchgeführt, für den Verputz und die Trockenlegung zeichnete sich die Firma Hubert Poth aus Marmagen verantwortlich und das Gerüst baute die Firma Jochen Löbel aus Vussem auf. Die Gesamtkosten des Projektes beliefen sich auf knapp 50.000€, 10.000€ mehr als am Anfang geplant war. Dieser zusätzliche Betrag wurde durch Spenden, Aktionen und Kollekten aufgebracht. Das Bistum beteiligte sich mit ca. 23.000€ an der Sanierung. Der Rest wurde durch Eigenmittel der Pfarrgemeinde finanziert. Da sich in der Bauphase nicht vorhergesehene Mängel zeigten, zog sich die Sanierung bis im November hin, aber dann verschwanden die Gerüste. 184)
9. April Im Pfarrheim Vussem referierte Albert Velser in einem Dia-Vortrag über den Industriestandort Vussem. Das genaue Thema lautete: Von Neuhütte zum Industriezentrum IHZ. Sehr viele Besucher verfolgten den beeindruckenden und durch zahlreiche Bilder sehr anschaulichen Vortrag über diesen wichtigen Teil der Geschichte unseres Dorfes. 185)
29. Mai Der Heimat- und Geschichtsverein setzte seine Wanderungen entlang des „Eifelsteig Wanderweges“ fort. In diesem Jahr wurde die Strecke von Olef nach Steinfeld gegangen. Nach getaner Wanderung war eine Einkehr in Steinfeld geradezu Pflicht. Wanderführer war in diesem Jahr Heinrich Reinartz. 186)
29. Mai „Die Hoffnung auf ein Übernahmegespräch der Vussemer Maschinenbau und Fertigungstechnologie GmbH (MFT) haben sich nicht erfüllt. Der Plan, dass Mitarbeiter um den bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Alois Kreins das offenbar angeschlagene Expertenunter-nehmen übernehmen könnten, war gescheitert. Folge: „MFT schließt Mitte Juni“, so schrieb der Schleidener Wochenspiegel am 29. Mai 2013. Die MFT produzierte für den weltweiten Markt große Maschinenteile von unvorstellbarer Präzision. MFT garantierte eine Präzision von bis zu fünf tausendstel Millimeter. Konnte das Unternehmen lange Zeit erfolgreich am Weltmarkt operieren, so musste man doch im April den Insolvenzantrag stellen. Als Insolvenzverwalter wurde Dr. Rolf Bornemann bestellt. Sein letzter Akt wird der Verkauf der Maschinen der MFT sein. Gottlob konnten einige Mitarbeiter an andere Firmen vermittelt werden. Zur Zeit hielten 23 von ehemals 61 Mitarbeitern den Betrieb noch aufrecht. 187)
5. Juni Es wurde recht heiß in Vussem – nein nicht das Wetter. Mit zwei Bautrupps gleichzeitig wurde die Fahrbahndecke auf gefräst und neu asphaltiert. Das Ziel war, die Belästigung für die Anlieger möglichst gering zu halten, denn die Arbeiten waren mit einer Vollsperrung verbunden. Grund für diese Arbeiten war, dass die B 477 von der Bundesstraße zur Landstraße herabgestuft wird. Dies geschieht mit allen Bundesstraßen, die quasi parallel zu einer Autobahn verlaufen. Das Land übernimmt die Straßen aber nur in einem guten Zustand. Daher war die Sanierung notwendig. Die Abstufung ist geplant für das Jahr 2014.188)
Juli Der letzte Akt der Auflösung der MFT, die aus Dörries-Scharmann hervorgegangen war, stand an. Der Auktionator Michael Blum schwang seinen kleinen silbernen Hammer und alles kam unter denselben. Werkbänke, Schraubstöcke, Teleskopschubladenschränke, Fräsen, Plattenbohrwerke, Flachschleifmaschinen und alle nur erdenklichen Gerätschaften wurden versteigert. Die Stimmung war schon bedrückend. Der Gründer der MFT Johannes Mießeler war zu keinem Kommentar fähig. Ein ganz schwarzer Tag für Vussem! 189)
9. November In diesem Jahr wurde sogar zwei Tage vor dem 11. 11. das Dreigestirn in Vussem präsentiert: Prinz Ralf II. (Schneider), Jungfrau Franzi (Schmidt) und Bauer Arno (Groß) sollten nun nach zwei Sessionen, die von Damen angeführt wurden, endlich wieder die Männerwelt in den Vordergrund stellen. Das machten sie auch in ihrem Sessionslied deutlich, in dem es u.a. heißt: „Vussem Alaaf, et ös vollbracht, des Johr senn de Männer widder an d’r Macht“. Besonders erfreut war Präsident Ralf Schumann darüber, dass er mit der Jugendshowtanzgruppe und der Juniorengarde gleich zwei Vussemer Sieger des Gardewettstreites in Hellenthal begrüßen durfte. Für 22-jährige Vereinstreue wurden Petra Hein, Tina Höller, Ute Kreuser, Annemie Linden, Anita Löbel und Anke Wieder geehrt. 190)
29. November Nach ihrem sozialen Jahr in Argentinien (vgl. August 2012 dieser Chronik) berichtete Sheila Klinkhammer im Probenraum des Musikvereins über ihr aufregendes Jahr dort. Dieser Abend sollte ein Dankeschön für das Interesse und die Unterstützung sein, die Sheila aus der Heimat erfahren hat. Alle Besucher bekamen einen authentischen Einblick in das Leben der Menschen vor Ort und die Arbeit einer Physiotherapeutin in sehr gewöhnungsbedürftiger Umgebung. 191)
14. Dezember Wie in jedem Jahr lud das Ortskartell Vussem die Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahren zu einem gemütlichen Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und allerlei Vorträgen ein. Dabei schwankte das Programm zwischen Karneval und Weihnachten. Zum Schluss zauberte der Männergesangverein Vussem durch seine weihnachtlichen Liedvorträgen eine besinnliche Atmosphäre in den Proben-raum des Musikvereins. 192)
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 778, davon 366 männlich und 388 weiblich. Davon waren 28 Ausländer.
2014
2014 war ein Jahr, das uns zum Nachdenken anregen sollte: Es gab keinen Schnee. Seit der Aufzeichnung des Wetters im Jahre 1880 gab es das aber schon einmal, denn der diesjährige Winter erreichte in der „milde-Winter-Skala“ den Platz 4. Wegen der warmen Temperatur kehrten auch die Zugvögel früh zurück. Am 24. Februar waren es in Euskirchen 15,1° C. Die Autofahrer freuten sich, aber was bedeutet diese Klimaänderung für uns? 193)
4. Februar Vom 4. bis zum 25. Februar besuchten 10 Personen, die zum größten Teil aus unserer Pfarrgemeinde kamen, Dubai und Indien. In Indien besuchte man in erster Linie Pater Leo und das Kinderheim Aloysian Boys Home in Mangalore, das aus Vussem sehr tatkräftig unterstützt wird. Die Reise war natürlich voller Erlebnisse und Eindrücke. Besonders ergreifend waren die große Gastfreundschaft und die Dankbarkeit aller Bewohner des Kinderheimes. Überreicht wurde der Erlös des Basars, das Sammelergebnis der Junggesellen vom Allerheiligensingen und die Erlöse aus zahlreichen Reibekuchenverkäufen. 194)
1.März Karnevalsumzug in Vussem, das bedeutete: parkende Autos bis Breitenbenden, zahlreiche Teilnehmer aus Vussem und den umliegenden Orten, tolle Stimmung am Zugweg und ein völlig über-fülltes Festzelt nach dem Zug. Der Vussemer Zug hat endgültig den Ruf als Kultzug im Kreis Euskirchen erreicht. Ein herrlicher Tag für alle Karnevalisten, Schaulustige und nicht zuletzt für das Dreigestirn! 195)
24. März Was ist ein Gesangverein ohne Noten? Er ist hilflos. Und damit dieses nicht geschieht, dafür sorgte seit 25 Jahren Alfred Brell als Notenwart im Männergesangverein. Der 1. Vorsitzende Willi Schütt überreichte ihm eine Silbermedaille nebst Urkunde und Anstecknadel. Herzlichen Glückwunsch! 196)
April Bertram Berners aus Vussem hat zwölf Jahre lang seine schwerkranke Ehefrau mit viel Liebe und unermüdlicher Geduld gepflegt und ihr ein Leben in der gewohnten Umgebung bis zu ihrem Tod im August 2012 ermöglicht. Zwei Jahre später verlieh ihm Landrat Günter Rosenke in einer Feierstunde die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Herzlichen Glückwunsch! 197)
29. Mai Die Wanderung des Heimat- und Geschichtsvereins über den Eifelsteig geht weiter (vgl. 2013). Der Zielort Steinfeld des vergangenen Jahres war nun Startpunkt. Von dort wanderte man wiederum unter der Führung von Heinrich Reinartz nach Nettersheim, wo zum Abschluss eingekehrt wurde. 198)
August Vorbildliche Energienutzung in Vussem, so könnte man das Energiekonzept des Wohnverbundes Sanden in Vussem bezeichnen. Strom wird über die Photovoltaikanlage erzeugt und zu 100% selbst genutzt, warmes Wasser erzeugt die Solartherme und für warme Räume sorgt die eigene Holzschnitzelanlage. Nur in Spitzenzeiten muss durch eine moderne Ölheizung dazu geheizt werden. Dieses Energiekonzept gilt für die drei Häuser, die Bäckerei, die Wäscherei und den Hofladen. 199)
30. August Die Gruppe „Häzzblood“ aus Mutscheid gastierte im Probenraum des Musikvereins. Die Männer-vokalband mit Marietherese Görgen am Klavier und als Dirigentin begeisterte durch ihr breites Repertoire an Mundartliedern, Schlagerschnulzen, Pop- und Rocksongs, Klassik und Volksliedern. „So was Tolles haben wir noch nie gehört“, war die übereinstimmende Meinung der zahlreichen Besucher. Dem Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer und dem Musikverein Vussem konnte man zur Einladung dieser Gruppe nur gratulieren. Der Erlös von 520€ kam der Renovierung der Pfarrkirche zugute. 200)
19. – 22. September Kirmes und 50-jähriges Jubiläum des Musikvereins in Vussem! Hierzu hatte der Musikverein zu einem besonderen Leckerbissen eingeladen: Vlado Kumpan und seine Musikanten, ihres Zei-chens Europameister der Blasmusik. Jung und alt strömten ins Festzelt und sie sollten es nicht bereuen. Die Musikanten beherrschten Polka, Walzer und Landler bis ins Feinste und waren ein Garant für hochkarätige Blasmusik. Da hat der Musikverein Vussem eine gelungene Geburtstagstorte präsentiert! 201)
27.- 29. September Das „Feldenkrais-Zentrum Chava Shelhav Hilden“ feierte in seinem Vussemer Seminarhaus, der ehemaligen „Gaststätte Margaretenhof“, sein 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund gab der kanadische Feldenkraislehrer und Pianist Alan Fraser am 27.9. ein Konzert in Vussem. Am Wochenende fand ein Sonderkurs zur Einführung in die Feldenkrais-Methode statt. 202) Der israelische Physiker Moshe Feldenkrais hat diese Methode entwickelt. Verkürzt ausgedrückt besteht sie darin, dass man durch Bewegung lernt, was dem Körper gut tut. So wird ein Zusammenhang zwischen Körper, Denken und Sinnesempfindung hergestellt. 203)
30. September Seit dem 30. September ist Vussem von der Außenwelt abgeschnitten. Durch den Brückenbau in Eiserfey wurden die Telefonleitungen durchtrennt. Es dauerte eine Woche, bis man das Telefon wieder benutzen konnte. Arm dran, wer kein Handy hatte!
Oktober „Ich habe immer versucht, meine Träume zu verwirklichen“, sagte Hermann Klinkhammer aus Vussem. Und so hat er sein Haus in Vussem zu einer kompletten Ritterburg umgebaut. Nicht nur von außen fühlt man sich ins Mittelalter zurück versetzt, sondern auch innen ist die Burg mit Ritterrüstungen, Bärenfellen und römischen Masken ausgestattet. Als Mitglied der „Reiter der Legio Rapax“ und als mittelalterlicher Ritter war er schon in verschiedenen Fernsehsendungen zu sehen. Beneidenswert, wer sich eine solche Illusionswelt aufbauen kann! 204)
17. Oktober Die Indienfahrer (vgl. 4. Februar dieses Jahres) hatten natürlich viel erlebt und zu erzählen. Daher luden sie zu einem Bild- und Filmabend in den Probenraum des Musikvereins ein. 205)
November 200 Arbeitsstunden und 2.500€ Materialkosten haben die Vussemer Feuerwehrleute investiert, um aus einer ca. 150 qm großen Wiese einen schmucken Grillplatz zu zaubern. Dazu kamen noch Unterstützungen durch die Firma Arns aus Weyer, dem städtischen Bauhof und dem RWE-Sozialprojekt „Aktiv vor Ort“. „Ohne diese Hilfe wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen“, so Löschgruppenführer Achim Nießen. Alle zusammen haben einen befestigten Grillplatz gebaut, so dass die gesamt Feuerwehranlage durch ein weiteres Highlight bereichert wurde. Dies ist umso wichtiger, da neben dem Feuerwehreinsatz auch die Geselligkeit für den Zusammenhalt einer solchen Truppe außerordentlich wichtig ist. 206)
1. November Auch in diesem Jahr wurde die alte Tradition des „Arme-Seelen-Singens“ wiederum fortgesetzt. Die Junggesellen zogen von Haus zu Haus, um dafür zu sammeln, dass hl. Messen für die gelesen werden, an die keiner mehr denkt. Der größte Teil des Erlöses ist jedoch für das Kinderheim von Pater Leo in Indien bestimmt. 207)
2. November Drei Einakter brachte die Eifeler Mundartgruppe Bad Münstereifel im Probenraum des Musikvereins zur Aufführung. „Die Pfarrausschusssitzung“ strapazierte die Lachmuskeln der zahlreichen Besucher sehr stark, „Opa, enne grueße, enne leeve Lümmel“ versprach schon vom Titel her eine lustige Episode aus dem Alltag. Alle Eifeler Spitzfindigkeiten wurden vorgeführt, wenn es um die Erbschaft geht. Ein kurzweiliger und interessanter Abend! 208)
8. November In diesem Jahr präsentierte der Karnevalsverein drei Tage vor Beginn der närrischen Session sein Prinzenpaar: Prinz Mischa I. (Kreuser) und Prinzessin Monika I. (Gülden) wagten sich auf den närrischen Thron. Nach zwei Damendreigestirn, einem Männerdreigestirn nun ein Prinzenpaar! 209)
10. November Nach dem Aus für die Firma MFT im Industrie- und Handwerkszentrum Feytal (IHZ) kam es beim IHZ zu einer Neuerung: Von bislang drei (ehemals 6) Eigentümern der Immobilie sind zwei ausgetreten. Somit verblieben Heinrich Hamacher und seine Frau die alleinigen Besitzer des ehemaligen Industriestandortes Neuhütte. 210)
7. Dezember Der Männergesangverein Vussem lud unter dem Titel „Lieder und Texte zur Weihnachtszeit“ zu einem vorweihnachtlichen Konzert in die Pfarrkirche St. Margareta ein. Zu Gehör kamen klassisches Liedgut und Lieder aus der ganzen Welt. Unterstützt wurde der Männergesangverein durch den Musikverein Vussem. Es war also rundum Kultur aus Vussem. Der Erlös von 610€ kam der Renovierung der Kirche zugute. 211)
31.Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 796, davon 420 männlich und 376 weiblich. Davon waren 25 Ausländer.
2015
Februar Ein herausragendes Ereignis im Jahr 2015 war für Vussem Mitte Februar die Ankunft von vier Flüchtlingsfamilien aus dem Kosovo. Sie wurden in der alten Schule untergebracht und teilten sich dort zu Dritt ein Zimmer. Der Ortsvorsteher Hans Klinkhammer fand schnell einige Familien in Vussem, die sich dabei engagieren wollten, die Flüchtlinge willkommen zu heißen. Als erstes lud man die Flüchtlinge und alle interessierten Vussemer Bürger zu einem gemeinsamen Frühstück in den Probenraum des Musikvereins ein. Die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung verblüffte und erfreute die Organisatoren. Das war ein guter Einstieg für ein neues Leben in Vussem. 212) Der nächste Schritt bestand in der Schaffung eines Ausgaberaumes für Haushaltsdinge und Kleidung an die Flüchtlinge in Mechernich. Die Stadt stellt hierfür einen Raum in der Barbaraschule zur Verfügung. Eingerichtet und ausgestattet wurde er von Hans und Anneliese Klinkhammer mit einem Team von Vussemer Bürgern. Die Annahme der Spenden und die Ausgabe an Flüchtlinge wurde von ihnen mit Hilfe von Rita Schmitz, Rita Wieder und Leni Odenbrett organisiert. Am 24. Juli war es dann so weit: Die zentrale Anlaufstelle für Haushaltsdinge und Bekleidung wurde eröffnet. Als Christen muss man das tun, war die übereinstimmende Aussage aller Beteiligten. 213) Die Flüchtlinge wollten arbeiten, aber zunächst ging es nur ehrenamtlich. Gern waren sie bereit, bei Arbeiten auf dem Friedhof in Vussem den Trupp von Ehrenamtlern, die sich die Pflege des Friedhofes zur Aufgabe gemacht haben, zu unterstützen. So konnten sie etwas zurückgeben.214)
Februar Karneval in Vussem! 53 Aktive in fünf Garden des Vussemer Karnevalsvereins waren in der närrischen Saison unterwegs. Vier davon wurden von Marika Empt und ihren Töchtern Sabrina und Tamara trainiert. Lediglich die „Aktiven Garde“ und das erst sechs Jahre alte Solomariechen Nora Mertes werden von Manuela Wienecke bzw. von Denis und Ann-Katrin Böhnen trainiert. Dass sich in Vussem sehr um die Kinder und Jugendlichen gekümmert wird, hat sich bereits in den umliegenden Dörfern herumgesprochen, woher die Eltern ihre Kinder gerne nach Vussem zum Training brachten. Es bleibt dabei: In Vussem wird der Karneval ganz groß geschrieben! 215)
14. Februar Prinz Mischa I. (Kreuser) und Prinzessin Monika I. (Gülden) zogen mit 29 Zuggruppen bei schönem Wetter und wiederum sehr vielen Besuchern durch den Ort. Unter den Zuggruppen war auch Conni Luxen und ihre Freunde, für die es ein Jubiläumszug war. Zum 20. Mal zogen sie in ihren stets originellen Kostümen mit dem Zug. In diesem Jahr gingen sie als Cupcakes. Ausgetüftelt wurden diese in jedem Jahr tollen Kostüme von Manuela Voigt. Weiter so! 216)
11. April 50 Jahre als Musiker im Musikverein Vussem tätig, davon die letzten 30 Jahre als Dirigent, die Rede ist von Hans-Hubert Schmidt, zumindest in Vussem besser unter dem liebevollen Spitznamen Hubba bekannt. Begonnen hatte alles mit einer Blockflöte, die er im Alter von sieben Jahren von seinem Patenonkel Anno Hein geschenkt bekam. Seine Mutter Resel brachte ihm darauf die ersten Flötentöne bei. In einem Festakt im Probenraum des Musikvereins bekam Hans-Hubert Schmidt vom Kreisdirigenten Walter Link die Dirigentennadel mit Diamanten überreicht. Herzlichen Glückwunsch! 217)
24. April Im Verwaltungsgebäude vom IHZ (Industrie und Handwerkszentrum) Feytal wurde eine Dauerausstellung zur Geschichte des nahezu 300 Jahre alten Industriestandortes „Neuhütte“ eröffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 210)
Juni Eine weitere Ehrung erfuhr der Vussemer Taekwondoka Josef Wagner: Nach dem Bundesverdienstkreuz im Januar 2013 überreichte ihm nun Sportministerin Ute Schäfer in Düsseldorf die Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen. Seine Erfolge als aktiver Sportler, Bundestrainer und bei der Mitarbeit in den höchsten Gremien der Deutschen Taekwondo-Union wurden so ein weiters Mal gebührend geehrt. Herzlichen Glückwunsch! 218)
18. Juli Margaretenfest in Vussem! In diesem Jahr richtete die Feuerwehr das Margaretenfest zusammen mit der Einweihung des neuen Vorplatzes am Feuerwehrhaus durch Pfarrer Pühringer aus. Nach dem kirchlichen Segen folgte dann der gemütliche Teil rund um das Feuerwehrhaus. 219)
27. Juli „Aufgrund vermehrter Anfragen aus der Bevölkerung und dem Interesse, sich am Dienst der Feuerwehr zu beteiligen, hat sich die Löschgruppe Vussem entschlossen, wieder eine Jugendfeuer-wehr einzurichten“, so Löschgruppenführer Achim Nießen. Und Georg Leyendecker, der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Mechernich, ergänzte: „Jugendfeuerwehren zählen heute zu den größten Anbietern sinnvoller Freizeitbeschäftigungen im geschützten Rahmen für junge Menschen.“ 16 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren bilden die neue Jungfeuerwehr. Ute Kreuser, Thomas Milz, Uwe Müller, Sebastian Wolff und Andreas Müller ließen sich neben ihrem regulären Übungsdienst und den anfallenden Einsätzen zu Jugendgruppenleitern ausbilden und stehen jetzt für die neue Jugendabteilung bereit. 220)
15. August Der Junggesellenverein „Alte Heimat“ 1980 Vussem wurde 35 Jahre alt, und damit ist er wahrscheinlich älter als seine Mitglieder. Anlässlich dieses Festes lud man zu einer ca. 3 km langen Rallye ein. An verschiedenen Stationen konnte man Spiele durchführen, die für jung und alt gleichermaßen geeignet waren. Als Sieger zeichnete sich die Feuerwehr Vussem vor der Gruppe „Die Gothemänn“ aus. Ab 19 Uhr sorgten dann Roland Kill und Uwe Reetz mit Live-Musik ordentlich für Stimmung rund um den Junggesellentreff. 221)
10. September Da, wo früher die Gaststätte „Zur Schneidmühle“ war, ist jetzt die von Christian Salewski geleitet Firma beheimatet, die sich mit der Installation von Solaranlagen beschäftigt. Unterstützt wurde die Firma dabei von „AC2“, der Wachstumsinitiative der Region Aachen. Hierbei ging es weniger um das Preisgeld, vielmehr sollten die Bemühungen kleiner und mittelständischer Unternehmen honoriert werden, Wachstumsmöglichkeiten zu entdecken und zu realisieren. Den Preis überbrachte Landrat Rosenke in den Räumen der Firma in Vussem. 222)
17. Oktober Der Männergesangverein Vussem lud in diesem Jahr zu einem Herbstkonzert in den Probenraum des Musikvereins ein. Das Thema Herbst sollte an goldenen Oktober, Wandern, Weinlese und Jagd erinnern. Unter der Leitung von Gerhard Half gelang eine Mischung aus Bewährtem und Neuem. 223)
1. November Seit 2012 gibt es in Vussem an Allerheiligen keine hl. Messe mehr. Auch in diesem Jahr wurde in einer Statio auf dem Friedhof der Verstorbenen auf unserem Friedhof gedacht und anschließend die Gräber gesegnet.
Wie in den vergangenen Jahren gingen auch in diesem Jahr die Junggesellen durch den Ort und sangen für einen wohltätigen Zweck. Ursprünglich entstand dieser Brauch, um mit dem Geld Hl. Messen für die Verstorbenen lesen zu lassen, an die keiner mehr denkt. In den letzten Jahren ist dieser Gesichtspunkt aber immer mehr in den Hintergrund getreten. Stattdessen sammelte man für das Kinderheim von Pater Leo in Indien und für die Renovierung unserer Pfarrkirche. Auch das wird die armen Seelen erfreuen! 224)
7. November Auch in diesem Jahr zog der St.-Martins-Zug wie in allen Jahren vorher nach einer kurzen Andacht in der Kirche durch den Ort. Nach der Verteilung der Martinswecken und der Verlosung der Puten stieg wiederum die karnevalistische Saisoneröffnung in der Turnhalle. Bekannt gegeben wurde auch das Prinzenpaar für die Session 2015/16: Prinz Peter I. (Empt) und seine Ehefrau als Prinzessin Marika I. Dabei hatte Marika I. schon Tollitätenerfahrung, war sie doch im Damendreigestirn 2012/13 der Bauer. Wenn das keine Karriere ist: vom Bauer zur Prinzessin aufgestiegen. Vussem, Alaaf! 225)
13. November Der Vussemer Manfred Kaulisch beschäftigt sich ungefähr zwei Stunden täglich mit seinem Hobby, der Kaninchenzucht. Seit 1966 macht er das schon. Und seine Mühe wurde belohnt: In diesem Jahr wurde er von Landrat Rosenke als Kreismeister ausgezeichnet. Im Jahr 2013 wurde er sogar Bundessieger. 226)
14. November „Maat Üch ens ene schöne Ovend“ unter diesem Motto stand der Theaterabend der Heimatbühne Eifeler Mundartfreunde Bad Münstereifel. Und es war im ausverkauften Proberaum des Musikvereins tatsächlich ein schöner Abend. Aufgeführt wurde die Premiere des Mundartstückes „De Anton im Ruhestand“. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Heimat- und Geschichtsvereins hatten alle Mitglieder freien Eintritt. 227)
14./ 15. November Turnusgemäß wurden drei Mitglieder des Kirchenvorstandes, der aus sechs gewählten Mitgliedern besteht, neu gewählt. Wiedergewählt wurden Christoph Dasburg und Hans Klinkhammer, neu in den Kirchenvorstand wurde Otti Sanden gewählt. Nach meiner Erinnerung ist das die erste Frau in unserem Kirchenvorstand. Na endlich! 228)
22. November In diesem Jahr war wieder ein „Basarjahr“. Viel Selbstgebasteltes, Adventskränze und natürlich satt zu Essen und zu Trinken war wie jedes Mal das Markenzeichen des Basars der Feybachfinken, dessen Erlös dem Kinderheim von Pater Leo in Indien zugute kam. 229)
10. Dezember Es verstarb Bertram Berners aus Vussem. Ihm wurde im April 2014 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
31. Dezember Die Einwohnerzahl von Vussem betrug an diesem Stichtag 823, davon 435 männlich und 388 weiblich. Davon waren 57 Ausländer. 230) Auch hier macht sich die Ankunft der Flüchtlinge bemerkbar.
2018
8. Dezember Impressionen vom Altentag im Probenraum des Musikvereins