Die Jahre 2012 – 2013

Samstag, 3. März 2012

Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem

Aufgrund des vom musikalischen Leiter Gerhard Half sorgfältig ausgewählten Liedgutes glänzte der gewissenhaft vorbereitete Chor mit beeindruckender Tonsicherheit und guter Artikulation. Dazu hatte aber auch die Ansingprobe vor dem Gottesdienst wesentlich beigetragen.
Volle Konzentration verlangte der Dirigent, der den Chor nun schon seit einem Jahr leitet, von seinen Sängern beim Auftritt um 19 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche. Sie setzten sein Ansinnen zu seiner Zufriedenheit ausdrucksstark zwischen leisen, besinnlichen Tönen und voluminösem, raumfüllenden Chorklang in die Tat um.
Zum Vortrag gelangten folgende kirchliche Werke: 1. Veni Jesu, von Luigi Cherubini (1760-1842); 2. Zum Sanctus: Heilig, aus der Deutschen Messe von Franz Schubert (1797-1828); 3. Eine Neueinstudierung: Stille, o sei stille; Männerchorsatz von Franz Dies (Texter und Komponist unbekannt); und 4. Sancta Maria, von Johann Schweitzer (1831-1882).
Am Schluss der schön gestalteten Messfeier bedankte sich Pfarrer Dörpinghaus aus Wachendorf für die gesangliche Bereicherung, die die Liturgie durch die lateinischen und deutschen Messgesänge erfahren hatte. Er brachte zum Ausdruck, dass die Harmonie des Gesangs einen Hinweis auf die Allgegenwärtigkeit Gottes sei. Daraufhin spendeten, angeführt vom Zelebranten, die Gläubigen dankbaren Beifall. Anschließend fand im Pfarrheim die alljährliche JHV statt (siehe nächsten Bericht).

Samstag, 3. März 2012

Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem

Nach der hl. Messe, die der MGV in alter Tradition zu Ehren seiner Lebenden und Verstorbenen musikalisch mitgestaltete, eröffnete der 1. Vorsitzende Willi Schütt pünktlich um 20.00 h im Pfarrheim „St. Margareta“ die Jahreshauptversammlung vor nahezu vollem Haus, waren neben 22 Sängern plus Chorleiter in diesem Jahr auch 4 Inaktive unserer Einladung gefolgt; mithin bestand die Vollversammlung aus 27 Mitgliedern. Nach der
(TOP 1) Begrüßung bat Willi Schütt zunächst um eine Gedenkminute für die Verstorbenen des Vereins, hatten wir doch im abgelaufenen Geschäftsjahr den Tod von 3 inaktiven Mitgliedern zu beklagen, und zwar Helmut Fischer, Margarete Klinkhammer und Marianne Wenderdel.
Nachdem keine Einwände gegen die Agenda erhoben worden waren, beeilte sich der 1. Vorsitzende Willi Schütt, die Tagesordnungspunkte abzuarbeiten, wartete doch nach der Versammlung eine deftige Gulaschsuppe und belegte Brötchen auf die Anwesenden, gestiftet  von unserem Sänger Dieter Falter zu seinem 70. Geburtstag im Dezember des Vorjahres.

Zunächst las der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die
(TOP 2) Niederschrift vom 02.04.2011 vor und ließ dann im
(TOP 3) Tätigkeitsbericht das vergangenen Geschäftsjahr Revue passieren.

Es folgte der
(TOP 4 + 5) Kassenbericht, wobei unser 1. Kassierer Matthias Vogelsberg das Wort sofort weitergab an die Kassenprüfer Heinz Sistig und Peter Kruse.

Diese bestätigten in ihrem Prüfbericht, dass man am 27.02.2012 nach der Chorprobe im Pfarrheim die Bücher eingesehen, alle Belege sorgfältig geprüft und eine sehr ordentliche Buchführung vorgefunden habe. Ein Posten sei unser Abend mit Damen gewesen, habe er mit ca. € 1.000 zu Buche geschlagen, doch dank der Tatsache, dass ein edler Spender namens „Unbenannt“ dem Verein eine Spende in gleicher Höhe habe zukommen lassen, konnte der Abend mit Plus/Minus abgeschlossen werden.

Von daher konnte Heinz Sistig vermelden, dass das Jahr mit einem Plus von ca. € 900 abgeschlossen hat, sich ergebend aus Einnahmen von ca. € 4.500 abzüglich Ausgaben von ca. € 3.626. Die Kassenprüfer baten von daher um Entlastung des Kassierers und Vorstands, was vom Plenum einstimmig gewährt wurde.

Bei der
(TOP 6) Neuwahl der Kassenprüfer wurden als diese vorgeschlagen: Günther Sonnenschein und Heinz Steffens sowie als Vertreter Arnold Mies. Dieser Vorschlag wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Im Zusammenhang mit dem
(TOP 9) Beabsichtigte Veranstaltungen in 2012  rief unser 1. Vorsitzender Willi Schütt nochmals bei allen Sängern unsere Feierlichkeiten am 02. und 03. Juni 2012 anlässlich unseres 120-jährigen Bestehens in Erinnerung und bat eindringlich um regelmäßigen Besuch der Chorproben.

Danach richtete er das Wort zum Thema Festkonzert an unseren Dirigenten Gerhard Half. Dieser dankte zunächst den Sängern für das 1. gemeinsame Jahr; es habe viel Arbeit gebracht, doch fühle er sich bei uns sehr wohl. Unser Konzert werde sowohl einige deutsche als auch ukrainische Volkslieder umfassen neben den 3 amerikanischen (englischen) Liedern, die wir schon proben. Er stelle sich vor, dass wir teilweise auswendig singen und es würden einige Soli eingebaut.

Sollte seine Schwiegermutter die Aus-/ Ein-Reisegenehmigung bekommen, werde diese einige Stück auf der Domra vortragen. Seine Frau wird uns auf dem Klavier begleiten.
Bernhard Mießeler fragte, ob am Sonntag, dem 03.06.2012 nicht wieder ein Freundschaftssingen stattfinden würde und wann dieses anfange. Willi Schütt bestätigte, dass wir ein Freundschaftssingen durchführen würden, könnten aber noch nicht sagen, wann es anfinge, wüssten wir noch nicht, wie viele Chöre kämen. Wolfgang Schulz sagte hierzu ergänzend, er habe 24 Chöre eingeladen. Bisher hätten wir von 6 Vereinen die schriftliche, von 2 Chören die mündliche Zusage, 8 hätten leider bereits abgesagt, mithin stünden noch einige Antworten aus.
Norbert Wieder fragte an, ob wir am 11.08.2012 bei der offiziellen Einweihung des neuen Kinderspielplatzes an der Kirche einige Lieder vortragen könnten. Eine Zusage wurde noch nicht gemacht, fällt dieser Termin doch in die Sommerferien, d.h. unser Chorleiter ist dann in der Ukraine.
Wolfgang Schulz wies nochmals darauf hin, dass uns noch die Einladung des Männergesangvereins Satzvey-Firmenich 1877/1921 e.V. zu deren Freundschaftssingen am 01.07.2012 auf Burg Satzvey vorläge. Nachdem dieser Termin noch vor den Sommerferien liegt, wurde beschlossen, zuzusagen. Unter (TOP 8) Verschiedenes sagte unser Chronist und 2. Schriftführer, dass die Sängerlinde am 03.06.2012  50 Jahre alt würde und fragte, ob man das nicht in irgendeiner Form feiern solle. Heinz Sistig antwortete, dass man sich hierzu auf Vorstandsebene Gedanken machen solle; je nach Ausgang unserer 120-Jahr-Feier könnten wir das für ein späteres Fest zum Anlass nehmen.
Als Fixtermin steht auf jeden Fall wie immer das Maiansingen am 30.04.2012.
Gerhard Half regte eine zusätzliche Probe vor dem Konzert an, ggfs. auch Satzproben. Dieter Falter warf ein, er wäre in unseren Chor gekommen zum Singen und Feiern; er wolle sich aber keinem Stress mehr aussetzen, dann hätte er auch im Aachener Opernchor bleiben können. Gerhard Half erwiderte, dass das auch nur für das Konzert gelten solle. Heinz Steffens sagte, dass der MGV Kommern (wo er auch singt) z.B. vor Konzerten 1-2 Tage in Klausur ginge.

Willi Schütt und Dieter Falter

Willi Schütt beendete das Thema mit den Worten, dass man hierüber auf einer in aller Kürze stattfindenden Vorstandssitzung sprechen werde. Bevor es dann zum gemütlichen Teil des Abends ging,

überreichte Willi Schütt unserem Geburtstagskind Dieter Falter den obligatorischen Umschlag des Vereins – und nachdem als Ständchen „Rock My Soul“ verklungen war, erklärte der 1. Vorsitzende Willi Schütt die Versammlung um 21.20 h für geschlossen, so dass man zum „Esse fasse“ gehen konnte (siehe nächsten Bericht von Michael Wielspütz).

Wolfgang. Schulz, 1.Schriftführer

Samstag, 3. März2012

Nachträgliche Geburtstagsfeier von Sbr. Dieter Falter (70)

Zur späten Stunde, nach der JHV um 21:30 Uhr, wurde die Geburtstagsfeier von unserem Sbr. Dieter Falter, der am 19.12.2011   70 Jahre alt geworden war, nachgeholt. Erst jetzt hatte man einen Termin gefunden, um gemeinsam mit dem Jubilar zu feiern. Mit dem Lied „Rock My Soul“ brachten die Sänger ihm ein Ständchen, wobei er kräftig mit einstimmte.

Willi Schütt hatte ihm im Namen des MGV nachträglich gratuliert und ein Geschenk überreicht (Fotos siehe Niederschrift JHV). Dieter revanchierte sich daraufhin mit einer deftigen Gulaschsuppe, die von den drei Damen „us de Öcher Kant“ serviert wurde (unten rechts).

Dem Anlass angemessen präsentierten Edith Kriescher und Heinz Steffens die neue Kollektion von Karl Lagerfeld

Dazu gab es frisch belegte Brötchen und reichlich kühles Bier vom Fass. Natürlich durfte zum Dessert der obligatorische Pudding nicht fehlen, wobei die Schüsseln von Heinz Sistig bis auf den letzten Löffel leergeputzt wurden.

Kurze Information zum beruflichen und sängerischen Werdegang von Dieter Falter:
Dieter wurde am 19.12.1941 in Zweifall bei Stolberg geboren. Von 1955 bis 1962 arbeitete er im elterlichen Sägewerk. Danach begann er eine Schweißerlehre die er mit der Ausbildung zum Lehrschweißer und Schweißfachmann erfolgreich abschloss. Bis 1996 ist er danach als Vertreter für Schweißartikel durch die Lande gezogen.
Seine Lust am Singen entdeckte Dieter bereits 1951 beim Kirchenchor Zweifall, wo er bis 1960 sang. 1965 trat er dem sechsfachen Meisterchor „Rheintreue“ in Stolberg bei, bei dem er 20 Jahre lang Mitglied war. Als 1985 die „Rheintreue“ nicht mehr zur Meisterchorprüfung antreten wollte, ist er zum Städtischen Chor Aachen gegangen. Dort hat er 10 Jahre bei Aushilfseinsätzen am Stadttheater Aachen gesungen. 1996, mit 55 Jahren, zog er für zehn Jahre nach Spanien, wobei er sechs Jahre in einem spanischen Gemischten Chor gesungen hat. Seit 2010 lässt er seine Stimme in unserem Chor erschallen.


Lieber Dieter!
Der Volksmund hat das bekannte Bibelwort von der Zahl der Jahre, die unser Leben währt, in recht treffender Weise wie folgt abgewandelt: 10 Jahre: ein Kind; 20 Jahre: ein Jüngling; 30 Jahre: ein Mann; 40 Jahre: gar vieles kann; 50 Jahre: geht auch noch an; 60 Jahre: fängt’s Alter an; 70 Jahre: ein Greis; 80 Jahre: wer weiß? Das ist gewiss eine naive Spruchweisheit.
Du, lieber Dieter, hast aber diese Altersstufen fast alle durchwandert. Nicht immer war es ein gerader und bequemer Weg. Hindernisse waren zu überwinden. Freude und Sorgen wechselten sich ab. Doch wenn Du heute zurückblickst, dann wirst Du mit mir einer Meinung sein und freudig bewegt bekennen müssen:

Wie wunderschön ist Gottes Erde
Und wert darauf vergnügt zu sein.
Drum will ich, bis ich Asche werde
Mich dieser schönen Erde freu’n!

Lieber Jubilar!
Der eben von mir zitierte alte Volksmundspruch schließt mit der Frage: 80 Jahre: wer weiß? Ich möchte das Fragezeichen durch ein zuversichtliches Ausrufezeichen ersetzen und Dir von Herzen wünschen, dass Du noch lange bei guter Gesundheit unter uns weilen und Deine Stimme erschallen lassen kannst. Das walte Gott!

Michelangelo

Freitag, 30. April 2012

Exequien und Begräbnis von unserem Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen

Am Montag, dem 26. März 2012 erlöste Gott, der Herr, unseren Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen von seinen in großer Geduld ertragenen Beschwerden im gesegneten Alter von 84 Jahren. Die feierlichen Exequien fanden am Freitag, dem 30. März um 13 Uhr in der katholischen Pfarrkirche in Vussem statt. Pfarrer Eric Pühringer hob in seiner Ansprache die Verdienste des Verstorbenen besonders hervor.
So sei es ihm ein Herzensbedürfnis gewesen, seiner Familie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und den Zusammenhalt zu fördern. In jüngeren Jahren hätte Peter sich als Betriebsratsvorsitzender für die Belange seiner Arbeitskollegen eingesetzt, besonders im sozialen Bereich. Auch als Jugendabteilungsleiter des damaligen Fußballvereins SV Vussem, später TSV Feytal, hätte er die Jugendlichen betreut und manch einem einen Arbeitsplatz verschafft (z. B. unserem Sbr. Heinrich Steffens). Aber auch in anderen Vereinen sei er sehr aktiv gewesen. Dazu mehr im nachfolgenden Lebenslauf.
Nach dem Trauergottesdienst fand die Beisetzung unter großer Beteiligung der Bevölkerung aus Nah und Fern auf dem Vussemer Friedhof statt. Sechs Sangesbrüder trugen Peter Dreesen zu Grabe, und eine Abordnung des MGV 1892 Vussem begleitete ihn auf seinem letzten Weg. Den Leichenschmaus gab es anschließend im Musikproberaum.
Beim Verlust eines solchen Menschen sucht man nach Trost. 1. Der Tod hat unseren Peter von seinen schweren Leiden erlöst. 2. Er hat etwas bewirkt und geschaffen. Hierdurch lebt er in unseren Erinnerungen weiter. „Pitter, maach et jot und ruhe in Frieden!“ Den Angehörigen gehört unser Mitgefühl.

Biographie von Peter Dreesen:
Auszüge aus dem Lebenslauf von Peter Dreesen habe ich bereits 1994 anlässlich seines 66. Geburtstages niedergeschrieben. Seitdem sind 18 Jahre vergangen. Deshalb möchte ich für die Neuzugänge nochmals über einige wahre Begebenheiten berichten:
Der Verstorbene wurde als Sohn der christlichen Eheleute Fritz Dreesen und Odilia, geb. Theisgen am 3. März 1928 in Vussem geboren. Mit drei Geschwistern, Anna, Karola und Willibert, wurde er großgezogen.
Peters Jugendzeit kann man alles andere als rosig bezeichnen. Sie war geprägt von Krieg, Arbeitslosigkeit und Hungersnot. So musste er vor und nach der Schule in der Landwirtschaft seiner Eltern mit anpacken. Da war es nicht verwunderlich, dass er manchmal vor Ermüdung in der Schule einschlief. 1943 wurde er mit 15 Jahren zum Notdienst bei der Wehrmacht verpflichtet. Zunächst wurde er zum Schanzen an den Westwall nach Hollerath und Udenbreth beordert. Von dort gelangte er in den Hürtgenwald. Fern der Heimat, von Heimweh geplagt, riss er mehrmals aus und versteckte sich. Er wurde aber immer wieder von den „Kettenhunden“ aufgegriffen und zu seiner Einheit zurückgebracht.
Am 2. Februar 1945 warfen feindliche Militärflugzeuge etwa 20 Bomben über Vussem ab, die Schäden an den Häusern, der Kirche und dem Missionshaus (heute Pflegeheim Sanden) anrichteten. Ferner gab es Beschuss aus den Bordwaffen der Tiefflieger, wodurch eine Tote zu beklagen war. Peter Dreesen, der mit seinem Kumpel Matthias Klein vor seinem Elternhaus stand, erwischte ein Streifschuss am rechten Bein. Der Nachbarsjunge aber musste mit einem lebensgefährlichen Lungensteckschuss in das Lazarett, welches im Missionshaus notdürftig eingerichtet worden war, eingeliefert werden. Zum Glück im Unglück hatte Peter Dreesen dieselbe Blutgruppe wie sein schwerverletzter Kamerad. So rettete er ihm mit seiner Blutspende das Leben.
Bei der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards erhielt er eine Lehrstelle als Dreher. Nach bestandener Gesellenprüfung übte er diesen Beruf auch bei der Nachfolgefirma Dörries bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1991 aus. Er war lange Jahre im Betriebsrat, u. a. als Vorsitzender.
Bei der Wiedereröffnung des MGV 1892 Vussem nach dem Kriege im Jahre 1950 trat er dem Chor bei und sang die zweite Tenorstimme.
1954 heiratete Peter seine Braut Anni, geb. Hensch aus Mechernich. Der MGV, der von einer Goldhochzeit aus Breitenbenden kam, sang ihnen ein Ständchen. Anni brachte mit der Zeit einen Sohn und zwei Töchter zur Welt. Mittlerweile war Peter mehrfacher Großvater und einmal Urgroßvater.
Bei der JHV am 29.1.1956 wählten die Mitglieder des MGV Peter Dreesen zum 1. Vorsitzenden. Da war er erst 28 Jahre alt. Aber mit Fleiß und Sachverstand brachte er den Verein wieder auf Vordermann, soll heißen: der „eingeschlafene“ Verein erwachte wieder zu neuer Blüte. Dieses Amt bekleidete er 33 Jahre lang erfolgreich. Während der JHV am 06.02.1993 erhielt er in Anerkennung seiner Verdienste den Titel „Ehrenvorsitzender“.
1989 wurde der Heimat- und Geschichtsverein gegründet. Peter Dreesen übernahm den Vorsitz und sorgte u. a. dafür, dass die Finanzierung der „Vussemer Dorfchronik“ zustande kam.
Viele Feste haben wir gemeinsam mit Peter gefeiert, zuletzt seinen 80. Geburtstag am 4.3.2008 im Pfarrheim. Beim Jubiläumskonzert „60 Jahre Wiederaufbau des MGV nach dem Kriege“ am 25.9.2010 wurde er mit anderen Sangesbrüdern für 60jährige Mitgliedschaft und Treue zum Chorgesang geehrt und mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Leider konnte er nun nicht mehr an den Chorproben teilnehmen, weil das nachlassende Augenlicht und die fortschreitende Krankheit Morbus Bechterew ihn zu sehr beeinträchtigten. Das hat auch dazu geführt, dass er sein zweitgrößtes Hobby nach dem Singen, das Reiten, schon viel früher aufgeben musste.

Der MGV Vussem hat Peter Dreesen viel zu verdanken. Wir werden ihn nicht vergessen!

Es  folgen ein paar Bilder aus dem Leben von Peter Dreesen:

Peter Dreesen (oben 3. v. l.) Sportplatzeinweihung 1958
Peter Dreesen auf 90 Jahre Männergesangverein
Mit Bertram Berners 2004
JHV 1986: Vorstand MGV mit Peter Dreesen (stehend)
Ehrung 60 Jahre im MGV mit KCV Vorsitzender Gabriele Heis
Peter im 2. Tenor 2004 beim Empfang der Gäste aus Nyons

Freitag, 27. April 2012

Ständchen zur Goldhochzeit von Sbr. Hubert Hamacher und Irmgard, geb. Stollenwerk

Mit der ganzen Familie, dem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis feierte das Jubelpaar genau auf den Tag in den Räumlichkeiten der „Römerstube“ in Eiserfey ihre standesamtliche, Goldene Hochzeit. Da durfte der MGV 1892 Vussem, dessen aktives Mitglied der Jubilar seit dem 24.4.2001 ist, natürlich nicht fehlen.

Zuvor hatten wir aber noch ein Fotoshooting an der Vussemer Margarethenkapelle, um für unser 120jähriges Gründungsfest am 2. und 3.6.2012 ein geeignetes Beweisfoto für die Nachwelt in unserer Sängerzeitschrift „Haste Töne“ präsentieren zu können. Zu diesem Zweck hatten wir extra die Anzugsordnung rote Weste, weißes Hemd und schwarze Hose bevorzugt, um auch beim Ständchen ein einheitliches Bild abgeben zu können.
Die Kapelle ist die eigentliche Ursache unserer Vereinsgründung im Jahre 1892, denn im §1 in unseren Statuten heißt es: „Der Verein hat sich hauptsächlich gebildet, um an einem Neubau der Vussemer Kapelle mitzuwirken und kirchlichen Gesang herbeizuführen, sowie auch die fröhlichen, gemeinschaftlichen Unterhaltungen durch Gesellschaftslieder emporzuheben und dadurch unanständige Lieder zu verbannen.“

Anm. d. Chronisten: Die Margarethenkapelle, die ja zum größten Teil aus Fachwerk besteht, wurde wahrscheinlich 1804 (das genaue Datum ist nicht bekannt) von den Dorfbewohnern erbaut. 1892 war sie aber in so einem erbärmlichen Zustand, dass sie runderneuert werden musste.

Kurz vor 18:30 Uhr wurden wir vom Jubelpaar schon sehnlichst erwartet und freudig begrüßt. Nachdem wir einen Begrüßungstrunk zu uns genommen hatten, nahmen wir Aufstellung und begannen unser Ständchen mit dem ersten Vortrag: Lieder, die von Herzen kommen (Dieses Lied ist auch das Motto unserer Jubiläumsveranstaltung).

Nach der Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt wurde das Programm fortgesetzt: 2. Was glänzet der Frühling, 3. Sonntag ist’s, 4. Das Elternhaus, 5. Zeit ist ein Geschenk, 6. Frisch gesungen (Neueinstudierung), 7. Aus der Traube in die Tonne und 8. Abendfrieden.

Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, bei einigen Liedern mit einzustimmen. Für unsere Darbietungen gab es zum Schluss nicht nur viel Applaus, sondern auch anerkennende Dankesworte des Goldhochzeitspaares.
Anschließend wurden die stark strapazierten Kehlen im Schankraum noch kräftig geölt, um dann frohgelaunt den Heimweg anzutreten. Fazit: Es war ein schöner, gemütlicher und fröhlicher Auftritt, an den sich alle noch gerne lange erinnern werden.

Liebes Jubelpaar!
Auch mir ist es eine ganz besondere Ehre, Euch heute zu Eurer Goldenen Hochzeit gratulieren zu dürfen. Ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit Ihr Euch entschieden habt, Euren Lebensweg gemeinsam zu gehen. In schönster Zweisamkeit und tiefem Vertrauen zueinander habt Ihr eine lange Wegstrecke zurückgelegt. Es war gewiss nicht immer ein glatter und ebener Weg. Oft genug haben Euch Kummer und Sorgen des Alltags zu schaffen gemacht. Doch hat bestimmt auch viel Freude und Sonnenschein darauf gelegen. Freude und Leid wechseln nun mal im menschlichen Leben, so häufig, wie strahlende Sonne und düstere Regenwolken. Aber trotz aller Widerwärtigkeiten wart Ihr immer darauf bedacht, arbeitsam und zuversichtlich Eure Pflicht zu tun. Die schönen Stunden Eures gemeinsamen Lebens werden bestimmt der Lohn für Eure Schaffensfreude und Eure Liebe zueinander gewesen sein, und Ihr werdet hoffentlich noch viele davon erleben dürfen.

50 Jahre, das ist eine beachtliche Zeitspanne! Man möchte nicht glauben, dass Ihr sie schon als Ehepaar zurückgelegt habt, wenn man Euch so unbeschwert und rüstig vor sich sieht. Deshalb sind meine folgenden Wünsche für Eure Zukunft:

Bewahrt Euch Eure körperliche und geistige Frische, bleibt gesund und behaltet Euren Frohsinn, dann werdet Ihr jung bleiben, wenn auch die Jahre dahingehen. Ich hoffe und wünsche Euch, liebes Goldpaar, dass Ihr die „Diamantene“ auch noch glücklich und fröhlich feiern könnt!

Montag, 30. April 2012

Maiansingen in Breitenbenden und Vussem.

„Alle Vögel sind schon da!“

Der Germanist und Lyriker August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete 1847 dieses Lied. Von 1830-1842 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur in Breslau. Er schrieb vorwiegend volkstümliche Lieder. Bekannt geworden ist er aber mit dem „Deutschlandlied“, das er 1841 auf Helgoland zu Papier brachte.
Der Mai wird als der schönste Monat des Jahres gepriesen. Die Natur erwacht zur vollen Blüte. Die Sonne wirft ihre wärmenden Strahlen auf die Erde. Der Wind tanzt leicht und unbeschwert durch die Lüfte. Die Blumen blühen um die Wette und die Vögel zwitschern ihre Lebenslust in den frühen Tag hinein. Die Menschen sind fröhlich und optimistisch. Sie sollten es zumindest sein.
Die Sänger des MGV 1892 Vussem mit ihrem Chorleiter Gerhard Half waren jedenfalls gut gelaunt, als sie gegen 18 Uhr auf dem Breitenbendener Dorfplatz, dem ehemaligen Schulhof, die folgenden Frühlings- und Mailieder anstimmten: 1. Süß‘ liebe liebt den Mai, 2. Zur schönen Frühlingszeit, 3. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 4. Grüß Gott, du schöner Maien, 5. Nun bricht aus allen Zweigen, und 6. Was glänzet der Frühling.

Zuvor aber hatte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft „Alte Spritze“ und Mitglied des Bürgervereins, Diethard Kläs, die Anwesenden herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Der prächtige, mit bunten Fendeln geschmückte, Maibaum war im Vorfeld – quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit – schon aufgerichtet worden. Diese Vorsichtsmaßnahme war sicherlich sinnvoll, weil in der Vergangenheit beim Aufstellen des Maibaums einige Unfälle passiert sind.
Die Kinder hatten ihre Fahrräder mit bunten Papierrosetten geschmückt und kreisten damit über den Spielplatz. Durch die Unachtsamkeit eines kleinen Jungen wäre Sbr. Wolfgang Schulz beinahe unter die Räder gekommen. Aber der Sturz des Kindes, das zum Glück einen Helm trug, blieb ohne ernste Folgen.
Getränke- und Imbissbuden sorgten dafür, dass niemand verdursten oder verhungern konnte. Abwechselnd wurden nun vom Musik- und Gesangverein Märsche, Walzer, Polkas und Frühlingslieder vorgetragen, die für Stimmung sorgten. Am Schluss der offiziellen Veranstaltung intonierte nun der Musikverein: „Der Mai ist gekommen“. Der MGV und alle Anwesenden stimmten mit ein. Zu diesem Zweck hatten wir Handzettel mit dem Text dieses Mailiedes verteilt. Außerdem war noch eine Werbung in eigener Sache mit folgendem Inhalt darauf zu sehen: „Freude an der Musik, am Singen in der Gemeinschaft? Zur Verstärkung unseres Chores suchen wir Männer jeden Alters, die Spaß an der Musik haben, sich insbesondere für den Chorgesang interessieren und im netten Kollegenkreis die Tradition des gemeinsamen Singens pflegen und erhalten wollen. Fast jeder kann singen, man muss sich nur trauen.“ usw.

Nachdem wir uns vorschriftsmäßig verabschiedet hatten, fuhren wir nach Vussem, wo schon einige Bewohner auf uns warteten. Traditionell wurden wir von den Junggesellen mit einem Willkommenstrunk begrüßt. Dann starteten wir unser Programm mit gleichem Inhalt wie in Breitenbenden abwechselnd mit dem Musikverein, der ja 1962 als Bläsergruppe aus dem MGV hervorgegangen ist und 1985 selbständig wurde. Nachdem der buntgeschmückte Maibaum ohne Komplikationen aufgestellt worden war, stimmten auch hier alle in das „Mailied“ mit ein.
Von den vielen Volksliedern, die den Wonnemonat Mai besingen, ist bezeichnenderweise keines so bekannt geworden, wie dieses 1841 entstandene Kunstlied aus dem heute weitgehend vergessenen, umfangreichen Werk von Emanuel Geibel, der 1815 in Lübeck geboren ist und dort 1884 verstarb. Er gehörte dem Münchner Dichterkreis an und verfasste hauptsächlich volksliedhafte Lyrik, patriotische Lieder und Dramen. 1843 vertonte Justus Wilhelm Lyra nach einer alten Volksweise dieses Mailied. J. W. Lyra war evangelischer Pastor und Komponist. 1822 wurde er in Osnabrück geboren und starb 1882 in Hannover.

Beim Vortrag unserer Lieder erwachten bei einigen unserer Sänger die Frühlingsgefühle, und sie scheuten sich nicht, ihre Sympathie zueinander in der „Kuschelecke“ öffentlich zu zeigen. Manche Sänger zog es anschließend noch zum Karnevalsverein Vussem, der in diesem Jahr im Musikproberaum einen „Dämmerschoppen in den Mai“ statt des traditionellen Grillfestes veranstaltete.

Nachtrag:
Ein Sangesbruder, der nicht genannt werden will, ist u. a. Mitglied des Kreistages und des Stadtrates. Er war mit seinem Elektro-Fahrrad dick vermummt und schweißgebadet nach Breitenbenden gekommen. Die zwei Kilometer lange Strecke war er im 1. Gang gestrampelt, weil er vergessen hatte, den Hilfsmotor einzuschalten. Keiner konnte aber verstehen, dass er sich bei den hohen Temperaturen (ca. 24°C) zusätzlich mit Schal, Handschuhen und Winterjacke eingepackt hatte. Darauf angesprochen antwortete er: „Jemand hat zu mir gesagt, ich sollte mich warm anziehen, denn in Breitenbenden würde mir ein kalter und rauer Wind entgegen blasen!“

Samstag, 2. Juni 2012

120 Jahre MGV 1892 VussemFestkonzert

Vorwort:
„Es schwinden des Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten.“ Ob die Bürger, die vor 120 Jahren in Vussem einen Männergesangverein gegründet haben, dabei Friedrich Schiller im Sinn hatten, weiß ich natürlich nicht. Aber man weiß, dass der MGV Vussem hauptsächlich gegründet wurde, um an einer Grunderneuerung der Dorfkapelle, die der Hl. Margaretha geweiht ist, mitzuwirken und kirchlichen Gesang herbeizuführen. So steht es jedenfalls wörtlich in unseren Statuten vom 1. Oktober 1892 geschrieben.

MGV Ende 20er Jahre

Der MGV 1892 Vussem kann auf einen ereignisreichen Weg mit Höhen und Tiefen zurückblicken. Selbst die beiden Weltkriege und andere Schicksalsschläge, von denen die Vereinschronik berichtet, haben den MGV zwar schwer getroffen, aber nicht zur Aufgabe gezwungen. Wie Proben und Harmonie den Erfolg eines Konzertes ausmachen, sind es Gemeinsinn und Zusammengehörigkeitsgefühl, die ein Verein unbedingt braucht. Darum wünsche ich dem Chor auch weiterhin eine sang- und klangvolle Zukunft, denn „Singen ist Sauna für die Seele“, und Singen im Chor ist am schönsten!“

Einleitung:
Unter dem Motto „Lieder, die von Herzen kommen“, feierte der MGV sein 120jähriges Gründungsfest. Die Vorbereitungen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten begannen bereits im November vorigen Jahres. Dazu waren zahlreiche Vorstandssitzungen nötig, um einen reibungslosen Ablauf der Festivitäten gewährleisten zu können. Da die Fußball-Europameisterschaften anstehen, musste ein Termin vor diesem Event gefunden werden, denn bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 waren wir in die Bredouille geraten, weil Deutschland ins Endspiel gekommen war, und dass am Tag unseres Freundschaftssingens im Fernsehen übertragen wurde. Einige Chöre waren deshalb nicht zu unserem 110jährigen Bestehen erschienen oder hatten kurzfristig abgesagt. So wurde der Termin für unser 120jähriges Jubiläum auf den 2. und 3. Juni 2012 festgelegt.

Neue Stücke wie Spirituals und Gospels wurden u. a. eingeübt, die in englischer Sprache gesungen wurden und manch einem Sänger Kopfzerbrechen machten. Handzettel, Plakate und Zeitungsberichte wiesen rechtzeitig auf das große Ereignis hin.
Nun war es endlich soweit! Die renovierte Mehrzweckhalle war in einen Festsaal bzw. eine Konzerthalle verwandelt worden.

Viele Sangesbrüder hatten mit angepackt, wobei die noch rüstigen Rentner den größten Teil der anfallenden Arbeiten verrichtet hatten (Bühne, Tische und Stühle). Die Voraussetzungen für ein optimales Jubelfest waren nun geschaffen worden.

Konzert:
Unter dem herzlichen Applaus der Gäste betraten die Sänger pünktlich um 20 Uhr konzentriert und bis in die Haarspitzen motiviert unter der Gesamtleitung von Gerhard Half die mit Blumen und Fahnen dekorierte Bühne. Der Vorsitzende des MGV, Willi Schütt, konnte neben den schätzungsweise 120 erschienenen Musikfreunden auch einige geladene Ehrengäste begrüßen und willkommen heißen. Gekommen waren der Schirmherr über unser Fest: Bürgermeister der Stadt Mechernich Dr. Hans-Peter Schick mit Gattin, der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales: Ratsherr und stv.  Bürgermeister Robert Ohlert, die Vorsitzende des Kreischorverbandes Euskirchen (KCV) Gabriele Heis, Ortsvorsteher von Eiserfey und Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Rudi Mießeler, Abordnungen von Parteien und befreundeten Chören, sowie die Vorstände der örtlichen Vereine und Vertreter der Presse.
Unser routinierter Moderator Wolfgang Schulz führte nun humorvoll und redegewandt durch das folgende Programm:

Lieder die von Herzen kommen!
Einen schönen, guten Abend auch von mir, meine Damen und Herren, schön, dass Sie alle da sind. – „Lieder, die von Herzen kommen“ mit der Musik von Christian Bruhn, Text: Erica Bruhn, in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld, unter dieses Motto haben wir unser heutiges Konzert gestellt anlässlich des 120-jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem;

wir werden unter Leitung unseres Chorleiters Gerhard Half – in den nächsten 1,5 bis 2 Stunden einen Streifzug machen durch das große Feld der Chormusik, Nachdenkliches und Beschwingtes, Lieder aus dem englischen sowie aus dem russischen oder in dem Fall besser gesagt ukrainischen, Trinklieder und Seemannslieder – also, es sollte, wie wir glauben, für jeden etwas passendes dabei sein. Kurz zum Ablauf des Abends: Wir singen, Sie klatschen, wir singen, Sie klatschen, so machen wir das eine Weile, bis wir dann irgend wann eine kleine Pause machen, um Ihnen und uns die Möglichkeit zu geben, sich etwas zu erfrischen. Im Probenraum des Musikvereins werden wir Ihnen Erfrischungen anbieten.

Ansprache Bürgermeister Dr. Schick

Bevor wir mit unserem Gesang fortfahren, darf ich Herrn Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der freundlicherweise die Schirmherrschaft über unsere Veranstaltung übernommen hat,  auf die Bühne bitten, um über den Chorgesang im Allgemeinen und den Männergesangverein Vussem im besonderen nur Gutes zu erzählen.

Herr Bürgermeister, schönen Dank für Ihre netten Worte. Unser 1. Vorsitzender Willi Schütt wird Ihnen jetzt ein Blümchen in Flaschenform überreichen. Meine Damen und Herren, wir singen jetzt für Sie:

1.Was glänzet der Frühling
in einer Bearbeitung von Hans Weiß-Steinberg und danach
2.Frisch gesungen (oder: Hab oft im Kreise der Lieben)
von Adalbert von Chamisso (1829) in einer Bearbeitung von Friedrich Silcher und danach singen wir von oder über etwas, von dem gesagt wird:
3.„Gott hat sie uns gegeben, doch der Mensch vergeudet sie sinnlos“
– nämlich – der Zeit – mit dem Lied von Alex Link, Text und Satz Manfred Bühler
4.Zeit ist ein Geschenk
Jetzt, meine Damen und Herren, folgt ein Reigen von Melodien, die bekannt sind unter dem Begriff „Gospels oder Spirituals“, also Lieder, wie sie in den  amerikanischen Kirchen gesungen werden – oft recht rhythmisch, also weit entfernt von dem, was man in unseren Breiten in den Messen und Gottesdiensten hört – aber alle das Ziel haben, Gott zu lobpreisen. Aber zunächst lassen wir erst einmal den Löwen schlafen in dem Lied
5.The lion sleeps tonight
von G. Weiss/H. Peretti/L. Creatore und dann – als Kanon – gesungen das Spiritual
6.Rock my soul
und anschließend
7.He’s got the whole world
letzteres in einer Bearbeitung von Lilly C. Olsen
und, liebe Gäste, alle drei Lieder in Englisch gesungen – was das hieß, uns diese 3 Lieder einzuhämmern, können Sie an unserem plötzlich um Jahre gealterten Dirigenten sehen – und noch etwas: Bei Liedern dieser Art ist es durchaus üblich, rhythmisch mit zu klatschen oder auch mit zu singen.
8.Georgia
von Hoaghy Charmichael, das Lied – bekannt geworden vor allem durch den blinden, amerikanischen Sänger Ray Charles danach einen
9.Russischen Tango
und dann hören Sie die deutsche Version eines ukrainischen Volkslieds, die Weise vom Hansi. Also
10.Hansi, Hansi
Hierbei werden wir ebenfalls begleitet von Ludmilla Half am Klavier.
Wie schon eingangs erwähnt, wollen wir eine kleine Pause machen. Ich würde vorschlagen, wie sehen uns in etwa 20 Minuten hier im Saal wieder. Folgen Sie einfach den Schildern „Cafeteria“ – aber wer sitzen bleiben möchte – wir servieren Ihnen auch gerne im Saal Erfrischungen. Bis gleich in der 2. Abteilung.
Pause
Sind alle wieder da? Dann kann es ja gleich weitergehen. Dank allen Gratulanten – jetzt soll es aber mit Musik weitergehen. In der zweiten Abteilung fahren wir zunächst mit Ihnen zur See, besingen dann – nein, nicht Wein, Weib – aber Wein und Bier – und erzählen dann, was passiert, wenn einer zu tief ins Glas geschaut hat – und gegen Ende des Konzertes wollen wir es etwas besinnlicher angehen lassen. Doch noch sind wir aber nicht soweit – also zunächst die Seemannslieder
11.Über uns der blaue Himmel
von Edmund Hermann
12.Finster war die Nacht
ein Shanty von Richman/ Davis und das Lied unseres im Moment nicht so stolzen Segelschulschiffs der Bundesmarine, der
13.Gorch Fock
von Terry Gilkysan, Frank Müller
Kann ein Mensch, der mit Nachnamen „Kerner“ heißt – Kerner, eine bekannte Weinsorte – etwas anderes besingen, als den Wein? Hören Sie es selbst in
14.Aus der Traube in die Tonne wie gesagt,
von Theobald Kerner und damit sich die deutschen Bierbrauer nicht benachteiligt sehen, soll der Gerstensaft auch nicht zu kurz kommen mit
15.Ein Bier, das macht den Durst erst schön
von Wolfgang Lüderitz doch, wie erwähnt, zu viel das letzteren getrunken, kann böse Folgen haben – oder auch nicht – doch hören Sie es selbst im
16.Ein kleines Malheur
von Franz Wildt
Wir kommen so langsam zum Ende unseres Konzerts und lassen es jetzt, wie erwähnt, etwas besinnlicher angehen. Zunächst singen wir über etwas, was leider nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich
17.Das Elternhaus
von A. Büchse. Danach machen wir eine Anleihe beim Altmeister des deutschen Liedes, bei Franz Schubert mit
18.Im Abendrot
In der Bearbeitung von Jakob Christ sowie
19.Ade zur guten Nacht
ein altes, deutsches Volkslied in der Bearbeitung von L. Capitain
Begleiten wird uns bei diesem Lied wiederum Ludmilla Half am Klavier.
20.Die Abendglocken rufen
von Franz Abt
Nochmals schönen Dank, laufen Sie aber bitte nicht gleich weg, bleiben Sie noch etwas bei uns, um z.B. über alte Zeiten zu plaudern – und denken Sie daran: Morgen ab 13.30 h haben wir hier in der Halle zu einem sogenannten Freundschaftssingen 10 befreundete Chöre zu Gast, die Sie mit einem umfangreichen Strauß von Melodien verwöhnen und unterhalten wollen. Ansonsten tschüss zusammen und kommen Sie gut nach Hause!
21.Wir wollen zu Land ausfahren
22.Rock my soul
23.An einem Sommermorgen
Musik: Robert Pappert, Text: Theodor Fontane

Gabi Heis

Schönen Dank, liebe Gäste. Begrüßen Sie jetzt mit mir Frau Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreischorverbandes, selbst aktive Sängerin und von daher bestens vertraut mit den Schwierigkeiten und Problemen, wie sie heute fast alle Chöre haben. Frau Heis, bitte!

Schönen Dank, liebe Frau Heis. Da Sie ja morgen früh in Urlaub fahren, stellt sich mir die Frage, ob wir Ihnen statt der richtigen Blumen nicht auch solche in Flaschenform wie unserem Herrn Bürgermeister übergeben hätten – aber sei’s drum – auch das kommt von Herzen – und einen schönen Urlaub!

An dieser Stelle muss ich Ihnen etwas erzählen, was uns allen hat graue Haaren wachsen lassen, soweit wir noch welche haben: Als einen der Höhepunkte unseres Konzertes hatten wir die Schwiegermutter unseres Chorleiters aus der Ukraine eingeladen, um zusammen mit ihrer Tochter Ludmilla einige Stücke vorzutragen für Klavier und Domra, Domra, ein der Balalaika verwandtes Instrument.

Den Antrag für das Einreisevisum hatten wir rechtzeitig gestellt, doch mussten wir praktisch im letzten Moment erfahren, dass das deutsche Konsulat in Kiew den Einreiseantrag ohne Angaben von Gründen abgelehnt hat. Jetzt standen wir da mit einem bei allen Veranstaltern gefürchteten Loch im Programm, ein Loch, das mit eigenen Stücken so kurzfristig nicht zu stopfen war.  Unser Dirigent hat daraufhin seine Gattin Ludmilla (rechts), Konzertpianistin, die ich hiermit ebenfalls herzlich willkommen heiße, gebeten, uns aus der Patsche zu helfen. Er mit der Posaune und seine Frau Ludmilla am Klavier spielen für Sie!

Bernd Wenderdel filmte das Konzert

Mir ist aber zu Ohren gekommen, dass einige Gratulanten hier im Saal sind, um uns Ihre Glückwünsche zu überbringen. Ich darf zunächst noch begrüßen den Ortsvorsteher von Eiserfey, Rudi Mießeler mit seiner Gattin.

Udo Greuel mit seinem Akkordeon

Dieses Lied „An einem Sommermorgen“ bildete den fulminanten Abschluss des gelungenen Jubiläumskonzertes.
Die Damen der Ehrengäste und unsere Pianistin erhielten aus der Hand unseres Vorsitzenden einen Blumenstrauß, Frau Heis eine Flasche Eifelgeist. Danach wurde mit Freunden und Bekannten gefeiert und auf den schönen Erfolg angestoßen, denn das soeben Gehörte war 1. Bundesliga.

Resümee:

Eindrucksvoll gestaltete der Chor in abwechslungsreicher Folge Liedsätze und Chorwerke von Altmeistern und modernen Komponisten der Neuzeit. Dabei wurden wir bei einigen Werken von der aus der Ukraine stammenden Konzertpianistin Ludmilla Half auf dem Klavier professionell begleitet.
Auch die Posaunen-Soli von ihrem Mann Gerhard untermalte sie bravourös. Sie versah die Vorträge mit Verzierungen und ließ sie mit gleichmäßiger Motorik fließen. Bei den Shantis und Seemannsliedern glänzte Udo Greuel auf seinem Akkordeon. Der Garant für den schönen Erfolg bei diesem Festkonzert war aber unser Dirigent Gerhard Half. Seine fachliche Kompetenz machen die Chorproben zu einem Erlebnis und ist Gewähr für Erfolge beim Auftreten unseres Chores. Nur auf der Posaune kann er nicht lauter piano spielen als Schmidte Matthes. Das kann man aber auch nicht lernen. Weitere Informationen könnt Ihr dem Zeitungsbericht entnehmen.

Sonntag, 3. Juni 2012

Freundschaftssingen

Alle Chöre des Kreischorverbandes (KCV) Euskirchen hatte unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz rechtzeitig zu unserem Fest angeschrieben und sie zu unserem Freundschaftssingen in die Mehrzweckhalle Vussem eingeladen. Daraufhin gaben 9 Chöre ihre verbindliche Zusage. Einige Chöre hatten unverschämterweise gar nicht geantwortet.
Um einen reibungslosen Ablauf des Festes zu gewährleisten, waren die Sangesbrüder in Gruppen eingeteilt worden. Udo Greuel war z. B. mit seinen Mannen verantwortlich für den Ausschank im Musikproberaum. Heinz Sistig sorgte mit seinem Team für den Getränkeverkauf in der Festhalle. Hans Klinkhammer hatte u. a. die Junggesellen animiert, ihm beim Reibekuchenbacken zu helfen. Außerdem wurden in der Bude auch Bockwürste und Frikadellen von Sängern an den Mann gebracht. Beim Verkauf von Verzehrbons wechselte man sich ab. Verantwortlich dafür war unser Kassierer Matthias Vogelsberg, der auch für den Getränke-Nachschub sorgte. In der Cafeteria, die im Musikproberaum eingerichtet worden war, herrschte Hochbetrieb. Nach dem Aufruf zur Kuchenspende waren zahlreiche Torten- und Kuchensorten von Freunden und Gönnern angeliefert worden. Eine schöner als die andere warteten sie darauf, verzehrt zu werden. In der ehemaligen Volksschule hatten wir einen Raum mit Klavier eingerichtet, wo die Chöre vor ihrem Auftritt ihre Vorträge nochmals „ansingen“ konnten.
Um 13.30 Uhr begann das „Singen unter Freunden“, wobei die Chöre mit ihren Vorträgen uns zu unserem Jubelfest gratulierten. Wolfgang Schulz hatte wieder die Moderation übernommen, um die Besucher mit charmanter Art durch das folgende Programm zu führen:

1.Chorgemeinschaft Stotzheim e.V. des MGV 1879
Vorsitzende: Michaela Kurth-Walbrüll
Chorleiter: Julia Wunsch
Can’t help falling in love with you (L.Creatore, H. Peretti, G. Weiss)
Himbeereis zum Frühstück (Hoffmann + Hoffmann)
Aber dich gibt’s nur einmal für mich (Pepe Ederer – Nilson Brothers)
2.Kleiner Chor Euskirchen
Vorsitzender: Kurt Lingscheid
Chorleiter: Helmut Bleeker
Wo Musik sich frei entfaltet (Wolfgang-Amadeus Mozart)
Wenn alle Brünnlein fliessen (Hermann Schröder)
Mensch ärgere dich nicht (Robert Pappert)
3.MGV Satzvey-Firmenich 1871/1921 e.V.
Vorsitzender: Paul Bodenhausen
Chorleiter: Werner Harzheim
Lebe – liebe – lache! (Robert Pappert)
Lob des Bieres (Robert Pappert)
American Folksongs (Otto Groll)
Heij, was soll’s aus Balalaika-Klänge (Otto Groll)
4.MGV 1858 Kommern
Vorsitzender: Wolfgang Stratmann
Chorleiter: Helmut Bleeker
Wanderlied (Lutz Kössner)
Es war einmal ein Jäger (Katja Epstein)
Marmor, Stein und Eisen bricht (Drafi Deutscher)
5.MGV „Eintracht“ Metternich
Vorsitzender: Reinhold Brüggenkamp
Chorleiter: Alexander Wals
In uns’rem Veedel (Black Fööss)
Der kölsche Stammbaum (Black Fööss)
Kölsch kann mer nit noor schwaade (Wolfgang Lüderitz)
6.MGV 1853 Gemünd
Vorsitzender: Hans Ransbach
Chorleiter: Heinz Stroeter
Ein Wirtshaus steht im Odenwald (Arnold Kempskens, Text Heinz Haubrich)
Weinlied (Robert Pappert, Text Georg Seimes)
Herr Wirt – Vaganten-Trinklied (Fritz Ihlau, text Erich Behrens)
7.Männerchor Dahlem e.V.
Vorsitzender: Heinz Dederichs
Chorleiter: Paul F. Irmen
Wir machen Musik (Peter Igelhoff + Adolf Steimel, Text Helmut Käutner)
Wochenend und Sonnenschein (Milton Ager)
Musik im Blut (Milton Ager)
8.MGV Eintracht 1886 Hellenthal
Vorsitzender: Karl Weimbs
Chorleiter:
Ein Musikant wollt fröhlich sein (Karl-Friedrich Zelter)
Trotz um Trotz (Böhmisches Volkslied – Erwin Lendra)
Die Gedanken sind frei (Satz Viktor Keldorfer)
9.MGV 1863 Mechernich
Vorsitzender: Fritz Hunsicker
Chorleiter: Michael Ferges
Zigeunerhochzeit (Wenn Zigeuner Hochzeit machen) Text + Melodie: Hans Blum, Satz: Gus Anton
Die Rose (Text + Melodie: Amanda Mc. Broom – deutsch Michael Kunze Satz: Wolfgang Tropf)
Hey, Käpt’n, hey (Text + Melodie: Hansjochen Kunze, Satz Eddy Pütz)
Klinge, Lied, lange nach (Text, Melodie + Satz Klaus Ochs)

Vorsitzender Willi Schütt hatte die ehrenvolle Aufgabe, sich bei jedem Chor mit einer Flasche mit hochprozentigem „Eifelwasser“ für das Erscheinen und die Darbietungen zu bedanken.

Fazit:
Allen mitwirkenden Chören konnte man Flexibilität und Vielseitigkeit bei ihren unterschiedlichsten Darbietungen bescheinigen. Abschließend kann man sagen, dass der MGV 1892 Vussem mit den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 120jährigen Bestehen seinem Namen alle Ehre machte.

Montag, 4. Juni 2012

Kollektives Aufräumen und verkürzte Chorprobe

Am Montagmorgen trafen sich die Sangesbrüder schon frühzeitig, um den Konzertsaal wieder in eine Sporthalle zu verwandeln. Dazu musste die Dekoration und die Bühne wieder abgebaut werden. Tische und Stühle kamen ins Depot zurück. Auch der Musikproberaum wurde wieder auf Vordermann gebracht. Zum Abtransport der beiden Klaviere wurden starke Männer gebraucht. Alles klappte wie am Schnürchen.
Bei der Bestandsaufnahme im Getränkewagen stellte man fest, dass zwei 10 Liter Fässchen Kölsch übriggeblieben waren. Sie wurden direkt beschlagnahmt, um damit als Belohnung auf das gutgelaufene Fest nach der Chorprobe anzustoßen.
Am Abend fand eine verkürzte Probe statt. Dort wurden die Lieder geprobt, die am 1. Juli beim Sängerfest auf der Burg Satzvey eventuell zum Einsatz kommen werden. Unser Chorleiter Gerhard Half war mit den Leistungen des Chores beim Konzert mehr als zufrieden.
Sbr. Hans Klinkhammer hatte sich bereit erklärt, mit Sbr. Rainer Gottschlich Reibekuchen zu backen. Helferinnen und Helfer unseres Festes waren dazu auch eingeladen worden, die aber, wie auch die Sänger, spärlich erschienen. Deshalb gab es wunderbar schmeckende Reibekuchen „en mass“, sodass einige sich noch welche mit nach Hause nahmen, um damit die Gattin zu überraschen. Es wurde noch ein gemütlicher Abend

Sonntag, 1. Juli 2012

135 Jahre MGV 1877 Satzvey

Freundschaftssingen auf der Burg

Vorwort:

Die Wasserburg wurde erstmals 1396 urkundlich erwähnt und im Jahre 1880 von Graf Wolff Metternich umgebaut. Die idyllisch in einem schönen Park liegende Burg Satzvey ist ein Prachtstück romantischer Wasserburgen. Vor- und Hauptburg lagen ursprünglich aus wehrtechnischen Gründen auf zwei getrennten Inseln. Der heutige Anblick wird bestimmt durch das reich gegliederte Herrenhaus mit Turm und die Torburg aus dem 15. Jhdt. Die hervorragen renovierte Anlage befindet sich im Privatbesitz des Grafen Franz-Josef Beissel von Gymnich.

Freundschaftssingen:
In diesem schönen Ambiente feierte der MGV 1877 Satzvey, der ja 1975 mit dem MGV 1921 Firmenich fusionierte, sein 135jähriges Gründungsfest. Er trat auch an diesem Festtag auf. 13 Chöre, die der Einladung zum Freundschaftssingen gefolgt waren, gratulierten mit ihren Darbietungen dem Jubelchor: Gesangverein „Liederkranz“ Antweiler + Kirchenchor Kommern, Gemischter Chor „Euterpe“ Firmenich/Obergartzem, MGV 1863 Mechernich, MGV Elsdorf, Kirchenchor „Cäcilia“ Satzvey, MGV Düren-Niederau 1913 e.V., MGV 1892 Vussem, Projektchor Safir, Singgemeinschaft Reetz, MGV „Liederkranz“ Sötenich, MGV „Eintracht“ Hellenthal, Mutscheider Gesangverein und der Projektchor der Eifelregion.

Der MGV 1892 Vussem war an achter Stelle für 15:45 Uhr eingeplant worden. Doch durch den zügigen Ablauf der Veranstaltung waren wir schon um 15:25 Uhr an der Reihe. Das Hatte zur Folge, dass einige Sangesbrüder „zu spät“ kamen. Außerdem fehlten 8 Sänger, sodass besonders die Tenorstimmen sehr dünn besetzt waren. Trotzdem wurden unsere Vorträge unter der Leitung von Gerhard Half mit viel Applaus honoriert: 1. An einem Sommermorgen, 2. Frisch gesungen, 3. Aus der Traube in die Tonne. Als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, sangen wir das Spiritual: Rock my soul. Vorsitzender Paul Bodenhausen, der das Programm moderierte, überreichte unserem Vorsteher Willi Schütt als Dank für die hörenswerten Vorträge und für unser Kommen eine Urkunde in Form eines Bildes von der historischen Burg. Als Hausherr legte der Graf eine Broschüre und ein Buch zur Historie seiner Burg noch als Präsent oben drauf.

Es ist noch nachzutragen, dass der neugegründete Projektchor aus der Mutscheid mit ca. 80 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Dominik Bützler mit seinen gekonnten Darbietungen auf sich aufmerksam machte. Zum Abschluss des gelungenen Festes sei noch erwähnt, dass der Projektchor der Eifelregion unter der Stabführung von Kreischorleiter Volker Prinz u. a. die „Eifel-Hymne“, womit er unlängst bei der „Grünen Woche“ in Berlin für Furore gesorgt hatte, zum Besten gab (120 Sänger).

Auszüge aus der Vereinschronik:

1877Der Verein wird formell als „MGV Sängerkreis Satzvey“ gegründet. An der Gründungsversammlung nahmen 12 Männer teil. Dirigent und gleichzeitig Vorsitzender wurde der Lehrer Wilhelm Kreuder. Der erste öffentliche Auftritt war am „Billig“ unter hohen Buchen und Eichen, so berichtete der Chronist.
08.06.2002Zum Freundschaftssingen anlässlich des 125jährigen Bestehens waren 11 Gastchöre erschienen. Unser Chor sang unter der Leitung von Heinz Sistig folgende Lieder: 1. An einem Sommermorgen (Fontane/ Pappert), 2. Rennsteiglied (Müller/Roth), 3. Das Gorch-Fock-Lied (Gilkysan/ Miller/ Dehr) und als Zugabe: 4. Finster war die Nacht. Alle Lieder wurden von Udo Greuel am Akkordeon begleitet.
1907Das erste nachweisbare Sängerfest anlässlich des 30jährigen Bestehens wurde u.a. mit dem MGV Mechernich gefeiert.
1919Nach dem 1. Weltkrieg nahmen die verbliebenen Sänger ihre Tätigkeit wieder auf. Unter dem Präses Pfarrer Desolmes wurde der Verein in MGV „Cäcilia“ Satzvey umbenannt. Das Dirigentenamt übernahm der Küster und Organist Heinrich Adams. Herr Adams hat den Verein über 50 Jahre (bis 1970) dirigiert und geprägt. Anm. d. Chron.: Ich kann mich noch gut an ihn erinnern.
1923Der Verein geriet durch Mitgliederschwund in eine Krise. Aus dieser Notsituation heraus wurde beschlossen, dass Frauen und Mädchen mitsingen durften.
1927Der Chor war mittlereile so stark geworden, dass auf die Mitwirkung des weiblichen Geschlechts verzichtet werden konnte.
1928Mit einjähriger Verspätung feierte man das 50jährige Stiftungsfest. 23 Gesangvereine nahmen an dem Sängerfest teil. Die Festlichkeiten fanden auf dem Marktplatz im Burghof und in den Sälen Hilger und Graf statt. Nach Meinung der Zeitzeugen war dies das größte Fest, das in Satzvey je gefeiert wurde. Über 1000 Menschen waren zu Fuß, zu Pferd und mit Fahrrädern gekommen, um dem Fest beizuwohnen. Es muss auch ziemlich turbulent zugegangen sein. Denn nach einer vorliegenden Rechnung gingen sieben Bänke zu Bruch, die repariert werden mussten. Protektor des Festes war Graf Wolff von Metternich.
1930Im Februar 1930 wurde ein Konzert mit der Aufführung der Operette „Waldvögelein“ mit eiheimischen Solisten veranstaltet. Der Andrang war so groß, dass das Konzert wiederholt werden musste.
1948Die Sänger, die den 2. Weltkrieg überstanden hatten, versammelten sich zur ersten Probe.
1952Jubiläumsfeier zum 75jährigen Bestehen im Burghof. 20 Vereine nahmen daran teil, auch der MGV 1892 Vussem. Wir sangen unter der Leitung von Josef Luxen zwei Lieder: 1. Der Schwur am Rhein, von Fleischer und 2. Auf, auf zum fröhlichen Jagen, von Rabe (siehe historisches Foto).
1957Zum 80jährigen Bestehen waren 500 Sänger aus 17 Vereinen in den Burghof gekommen.
1975Dem Verein fehlen Sänger. Der MGV Firmenich hatte dasselbe Problem. Deshalb beschlossen die Vorstände beider Vereine, eine Chorgemeinschaft zu bilden. Die Chöre blieben formell selb-ständig.
1977Drei Tage lang wurde das Hundertjährige Gründungsfest gefeiert. Zu diesem Anlass erhielt der Verein die Zelter-Plakette.
1982Ausflug nach Nyons, der Partnerstadt Mechernichs.
1996Im März wurde die langfristig geplante Reise nach Rom angetreten, mit Audienz beim Hl. Vater auf dem Petersplatz.
Am 1.9.1878war der Chor in Billig zu Gast. Aber die Sänger mussten vorzeitig die Heimreise antreten, weil die Veranstaltung wegen einer Schlägerei auf dem Festplatz abgebrochen werden musste. Eine Gruppe Jugendlicher hatte die Darbietungen durch lautes Grölen gestört.
V. links: Johann Sistig (Gießereimeister), Arnold Wielspütz, Anno Hein, Matthias Hermanns, Heinrich Wolfgarten, Ludwig Kaltwasser, Dirigent Josef Luxen, Matthias Kuck ???, Franz-Josef Linden, Fritz Gerhards.

Der MGV 1877 „Cäcilia“ Satzvey hat im Interesse der Erhaltung des Chorgesangs im Jahre 1975 den richtigen Weg beschritten, indem er eine Chorgemeinschaft mit dem MGV 1921 Firmenich eingegangen ist. Denn so sind beide Vereine existenzfähig.

Samstag, 4. August 2012

Goldhochzeitsfeier von Karl Klinkhammer und Luzie, geb. Gülden.


Luzie und Karl vor 50 Jahren und heute

Am Samstagmorgen um 11 Uhr fand in der Katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus in Kall der Dankgottesdienst für das Goldhochzeitspaar statt. Gleichzeitig feierte die Tochter Bärbel mit ihrem Ehemann Hermann Erler silberne Hochzeit. Unter der Leitung der Regionalkantorin Holle Görtz sang der Kirchenchor St. Cäcilia 1898 Kall folgende Lieder: 1. Zum Einzug mit Orgelbegleitung: Wenn der Glaube bei uns einzieht, 2. Zum Gloria, Chor und Gemeinde: Lobet und preiset ihr Völker den Herrn, 3. Nach der Lesung: Halleluja (Kanon), 4. Zur Gabenbereitung, Chor und Gemeinde: Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht, 5. Zum Sanktus: Heilig, von Franz Schubert, 6. Zum Hochgebet: Vater unser, von Wolfgang Klöckewitz, 7. Zur Kommunion, Orgel: Panis angelicus, 8. Nach dem Segen, Chor und Gemeinde: Ein Danklied sei dem Herrn, 9. Schlussgesang, Chor: Schau auf die Welt. Ein Besonderes Highlight war das Solo der Großnichte Isabella Knie mit dem Lied: Ave Maria, nach der Segnung des Jubelpaares.
Der Zelebrant der Messe, Herr Domkapitular Pfarrer Hans-Joachim Hellweg, ließ in seiner Predigt den Lebenslauf der Goldhochzeiter mit einfließen. Dabei erwähnte er u. a. auch, dass der Jubilar gebürtig aus Holzheim stammt und 55 Jahre (davon 11 Jahre in Vussem) aktives Mitglied im Kirchenchor ist. Die Jubilarin, ein Vussemer Mädchen, war 34 Jahre aktiv im Kirchenchor. Auch der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Matthias Poth ließ es sich nicht nehmen, Luzie und Karl vor dem Segen zu gratulieren und als Geschenk eine geweihte Kerze zu überreichen.
Nach dem Gottesdienst wurden das Gold- und das Silberpaar vor dem Portal der Kirche stürmisch in Empfang genommen und mit Glück- und Segenswünschen überhäuft. Im Anschluss fuhren die geladenen Gäste mit den Jubilaren zum Restaurant „Kronenberg“ in Vollem, um nach einem Willkommenstrunk das köstlich zubereitete Mittagsmahl einzunehmen.
Für 15 Uhr hatte sich der MGV 1892 Vussem angesagt. Heinz Sistig, der freundlicherweise den in Urlaub weilenden Chorleiter Gerhard Half vertrat, dirigierte unseren Chor am Eingang zur Gaststätte beim Geburtstagsständchen für die Regionalkantorin Holle Görtz. Sie war sehr überrascht und erfreut und bedankte sich herzlich dafür.
Unter dem freundlichen Applaus der Festgäste betraten die Sänger den Festsaal und stellten sich in Positur. Zum Vortrag gelangten nachstehende Lieder: 1. Lieder, die von Herzen kommen. Es folgte die Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt. 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Abendrot, 4. Frisch gesungen, 5. Aus der Traube in die Tonne, 6. Ein kleines Malheur, 7. An einem Sommermorgen, und 8. Herrlicher Baikal. Als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, kam 9. Das Elternhaus zu Gehör.

Nachdem der überwältigende Applaus verklungen war, gab es in der Gaststätte für die hungrigen und durstigen Sänger einen kleinen Imbiss mit Umtrunk in Form von frisch belegten Brötchen und Getränken nach Wahl. Währenddessen wurde im Festsaal bei Kaffee und Kuchen weiter gefeiert.
Es ist noch zu erwähnen, dass wir z. Zt. In der Sommerpause sind, und deshalb vor dem Auftritt eine Ansingprobe im Vussemer Pfarrheim benötigten.

Auszug aus der Vereinsgeschichte:
Der Jubilar Karl Klinkhammer wurde 1969 aktives Mitglied in unseren Verein und sang bis 1977 die 1. Bassstimme. Von 1978 – 1981 erfolgte kein Eintrag im Kassenbuch. Wahrscheinlich war dem Kassierer der Weg bis Kall zu weit geworden, denn dahin hatte es die Familie Klinkhammer verschlagen. Ab 1982 wird Karl wieder als inaktives Mitglied geführt.
Am Samstag, dem 3.8.2002 feierten die Eheleute Karl und Luzie ihre Rubinhochzeit (40 Jahre). Dazu hatten sie auch den MGV Vussem eingeladen, der mit 16 Liedern ein kleines Konzert gab.
Bei einem Festkonzert am 22.4.2007, anlässlich des 115jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem, wurde Karl für 40jährige Mitgliedschaft geehrt und erhielt aus der Hand unseres Vorsitzenden eine Urkunde.
Unvergesslich sind aber auch die Hauskonzerte bei Familie Klinkhammer. Einige Studenten der Vokal- und Solistenklasse der Musikhochschule St. Petersburg, die hier mehrmals zu Gast waren, überzeugten dort mit ihren hervorragenden Stimmen.
Liebes Jubelpaar! Ich möchte mich auch im Namen der Sänger für die Einladung und gute Bewirtung bedanken. Wir hoffen und wünschen Euch, dass ihr die „Diamantene“ auch noch gesund und fröhlich feiern könnt. Das walte Gott!

Samstag, 5. August 2012

Sängerlindenfest

In der letzten JHV wurde beschlossen, das zur Ehre der Sängerlinde, die im Mai 2012 50 Jahre alt geworden ist, ein Fest zu veranstalten. Was es mit dem Lindenbaum für eine Bewandtnis hat, kann man im Anhang nachlesen. Alle Mitglieder, Sänger sowie Freunde und Gönner waren mit Partnern schriftlich oder mündlich zu diesem Event eingeladen worden. Dieses Fest sollte auch ein Dankeschön sein für alle, die durch Tat und Spenden dazu beigetragen haben, dass unser 120jähriges Jubiläum im Juni so erfolgreich war.

Eversheim
Hamacher
Vogelsberg
Klinkhammer

Schnell waren einige Sponsoren gefunden worden, die sich bereit erklärten, das Sängerlindenfest – dat Könk moss jo ene Name han – , mitzufinanzieren. Es waren 1. Richard Eversheim, der am 15.04. 2012  80 Jahre alt geworden ist und über 40 Jahre unseren Verein nicht nur finanziell unterstützt. Jetzt hatte er ein großes Wurst-Sortiment aus eigener Schlachtung gestiftet. 2. Das Goldhochzeitspaar Irmgard und Hubert Hamacher, das am 27.04.2012 dieses Ereignis gefeiert hatte, beteiligte sich an den anfallenden Kosten. 3. Matthias Vogelsberg feierte am 06.05.2012 seinen 65. Geburtstag. Auch er gab sein Scherflein dazu. Der 4. Im Bunde war Hans Klinkhammer, der am 14.03.2012 sein 64. Wiegenfest begangen hat. Er spendierte leckeren Reibekuchen, die von ihm und seinen „Spannmännern“ Rainer Gottschlich und Hubert Hamacher vor Ort gebacken wurden. Der Spießbraten, einige Salate und Zutaten wurden von der Metzgerei Hostel aus Mechernich angeliefert. Die Kosten dafür übernahm u. a. der MGV.

Die Veranstaltung begann am Samstagnachmittag um 16 Uhr. Da das Wetter sehr stürmisch war und es nach Regenschauern aussah, musste man Tische und Bänke, die schon vormittags von einigen Vorstandsmitgliedern draußen aufgestellt worden waren, vorsorglich in das Feuerwehrgerätehaus verfrachten. Dazu mussten aber zuerst die Löschfahrzeuge hinausgeschafft werden.
Willi Schütt, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Festkomitees, hieß nun alle Gäste, Sänger mit Frauen sowie die Helfer beim Sängerfest auf das Herzlichste willkommen. Nachdem er die edlen Spender vorgestellt hatte, wünschte er allen einen guten Hunger, viel Durst und ein paar vergnügliche Stunden unter Freunden.
Gegen 17:30 Uhr nahm der Chor Aufstellung, um das Fest mit ein paar Liedvorträgen zu bereichern. Aber, als man die Noten verteilen wollte, stellte man mit Erstaunen fest, dass keine Noten in den Mappen waren. Unser Notenwart Alfred Brell hatte sie nach dem letzten Auftritt in Vollem wieder fein säuberlich in den Notenschrank eingeräumt. Es war jedoch kein großes Problem andere Noten zu beschaffen, denn im Pfarrheim sind auch Noten in den „dicken Mappen“ gelagert, die ein großes Notensortiment bzw. Repertoire beinhalten. Währenddessen stimmten Sbr. Arnold Mies und ich die Lieder an:1. Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum, und 2. Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde, und alle stimmten freudig mit ein. Mittlerweile waren die Noten eingetroffen. Schnell wurden sie verteilt und unter der Leitung von Gerhard Half sang der Chor zur Erbauung der Gäste folgende Lieder: 1. Wir kamen einst von Piemont, 2. An einem Sommermorgen, 3. Finster war die Nacht, 4. Das Gorch-Fock-Lied, 5. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 6. Zeit ist ein Geschenk, 7. He deit et wieh, on do deit et wieh, und 8. Rennsteiglied. Für diese Vorträge gab es herzlichen Applaus.
Unser Chorleiter, der wieder mit seiner Familie den Urlaub in der Ukraine verbracht hatte, erzählte uns, welchen unglaublichen Stress er dort mit den Angestellten des deutschen Konsulats in Kiew hatte, um die Erlaubnis für die Einreise seiner Schwiegermutter zu bekommen, die beim diesjährigen Weihnachtskonzert am 09.12.2012 auf der Domra (Balalaika) mitwirken soll. Bis jetzt steht noch nicht fest, ob der Einreiseantrag in die BRD genehmigt wird.
Es wurde noch gefeiert bis spät in die Nacht. Im Nachhinein kann man sagen, dass es ein gemütliches und fröhliches Fest war, an das man sich gerne erinnern wird und unserer Chorgemeinschaft wieder neuen Auftrieb gibt.

Anhang Mai 1962:
Der MGV 1892 Vussem huldigte einem schönen, jungen Brauch.
Es hätte eigentlich zum „Tag des Liedes“ geschehen sollen, nämlich das Pflanzen der Sängerlinde. Aus organisatorischen Gründen musste aber die Angelegenheit um eine Woche verschoben werden, weil Chorleiter Josef Luxen verhindert war, was der Bedeutung und dem Sinn des Zeremoniells aber keineswegs Abbruch tat. Der MGV 1892 Vussem pflanzte die Sängerlinde mit der gleichen Begeisterung und maß dem Akt auch die gleiche Bedeutung zu, als wenn er genau zum „Tag des Liedes“ vollzogen worden wäre.

v.l.: Alfons Bertram, Fritz Gerhards, Josef Luxen, Willibert Dreesen, Matthias Schmidt, Arnold Wielspütz, Albert Hein, Bertram Berners, Hubert Breuer, Jakob Dreesen.

Man hatte natürlich eine besonders gut gewachsene Linde ausgesucht. Diese Auswahl hatte der Gärtner Schumacher aus Arloff aber selber gemacht, als er den Sängern die Linde großherzig stiftete. Zwei Sänger, Alfons Bertram und Bertram Berners, hatten sich mit einem Spaten bewappnet. Josef Luxen und Matthias Schmidt zogen mit dem Handwagen voraus, auf dem das Lindenbäumchen zu seinem Bestimmungsort gebracht werden sollte.

Dabei kam es zu einem Zwischenfall: beim Transport platzte ein Reifen des Bollerwagens. Die Sangesbrüder ließen sich jedoch dadurch nicht entmutigen, sondern nutzten die Zeit der Reparatur um ihre Kehlen vorsorglich zu schmieren, denn die Gaststätte Schneider, heute Feldenkrais-Zentrum, war direkt in der Nähe. Nach dem die Reparatur des Reifens erfolgreich beendet war, schritt der MGV geschlossen zum Vorplatz der Mehrzweckhalle, wo die Linde zunächst ihren Standort fand. Für später ist für die Linde ein repräsentativer Platz im Dorf vorgesehen.

Anm. d. Chron.: Dieser Ort wurde nie gefunden. Es wäre jedoch sinnvoller gewesen die Linde recht-zeitig umzusetzen, denn hier, an der Rückseite der Turnhalle, fristet sie ein eingeengtes Dasein. Vor ein paar Jahren wurde sie so gestutzt, dass sie unansehnlich wurde. Jetzt hat sie aber einigermaßen wieder Fasson bekommen.

v.l.: Fritz Gerhards, Matthias Kuck (halb verdeckt), Fritz Pütz, Gärtner Schumacher, Michael Wielspütz, Elsbeth Gerhards, Matthias Hermanns, dahinter Karl-Heinz Gülden, Bertram Berners, Willibert Dreesen, dahinter Albert Hein mit Hut.

Von kräftigen Sängerhänden wurde mit den Spaten das Erdreich ausgehoben und in das Loch der Baum gepflanzt. Chorleiter Josef Luxen hielt nun eine kurze Ansprache und wies auf die Bedeutung des Aktes hin, der besagen soll, dass der Gesang und das deutsche Lied so wachsen und immer wieder grünen und blühen sollen, wie der Lindenbaum. Natürlich wurden dann ein paar Lieder gesungen. Der feierliche Akt wurde geschlossen mit dem „Deutschen Sängergruß“. Nun ging man zum gemütlichen Teil über. Die Baumpaten, Ortsvorsteher Breuer und Schreinermeister Josef Wagner, spendierten ein paar Runden Bier und Schnaps, denn das Bäumchen musste ja begossen werden, damit es schneller wachsen und gedeihen möge. Auch unser Kassierer schmiss ein paar Runden, sodass es noch eine feucht-fröhliche Angelegenheit wurde. Sbr. Fritz Pütz und ich sind heute die einzigen Zeitzeugen und aktiven Sänger, die damals das Spektakel hautnah miterlebt haben.

Sonntag, 18. November 2012

Feierstunde zum Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden

Seit 1952 ist der Volkstrauertag wieder ein staatlicher Gedenktag. Als solcher war er vorher bereits einmal während der Weimarer Republik etabliert worden. Heutzutage ist dieser stille Feiertag zuweilen eher als ein „Relikt aus dem letzten Jahrhundert“ anzusehen. Vielleicht deshalb wissen viele Leute nichts mehr damit anzufangen, weil die Kriegszeiten in Deutschland schon lange zurückliegen. Man sieht es auch an der beschämenden Beteiligung der Bevölkerung.
In Vussem setzte sich der Trauerzug um 9:30 Uhr in Richtung Ehrenmal in Bewegung. Der Himmel hatte sich, dem Anlass entsprechend, in ein trüb-graues Gewand gehüllt, aus dem es leicht aber unablässig nieselte. Nachdem der Kranz von der FFW niedergelegt worden war, hielt Annemie Linden, Mitglied des Bürgervereins, die Ansprache, in der sie u. a. sinngemäß folgendes sagte:
Der Volkstrauertag ist ein bedeutsamer Tag, denn die beiden Weltkriege hätten so viel Leid und Zerstörung über die Menschen gebracht, dass man dieses Unrecht bzw. Verbrechen nicht so schnell vergessen kann. Deshalb sei es besonders wichtig, gegen das Vergessen einen Gedenktag zu behalten, einen Tag für die Erinnerung. So soll er auch in Zukunft Mahnung zum Frieden und zur Versöhnung sein, denn Friede ist nicht selbstverständlich.
Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Musik- und Männergesangverein untermalt. Der MGV sang unter der Leitung von Gerhard Half zwei Lieder. 1. Heilig sei Dir jede Stelle, Komponist unbekannt. Sanft zu- und abnehmend gesungen gelangte dieses Lied zur Aufführung, wobei der 1. Bass im zweiten Teil das Solo übernahm. 2. Wie sie so sanft ruhn. Text: Heinrich Grunholzer, Musik: Friedrich Burkhard Beneken. Langsam an- und abschwellend, vorwiegend pp gesungen, letzte Zeile mf, kam dieses Lied zur Erstaufführung. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ beendete der Musikverein nach den Fürbitten die Gedenkfeierlichkeiten.
Anm. d. Chron.: Es war sehr gut, dass wir vor der Veranstaltung noch eine Ansingprobe veranlasst hatten, die in der Mehrzweckhalle stattfand. So hatten wir mehr Text- und Tonsicherheit für die neuen Lieder bekommen.
Anschließend wurde in Breitenbenden die Trauerkundgebung mit den gleichen Akteuren abgehalten wie in Vussem. Da kein einheimischer Redner weit und breit zu sehen war, sprang Annemie Linden in die Bresche:
Sie erinnerte auch hier an die Bedeutung des Volkstrauertages und die über 60 Mio. Kriegstoten, die alleine der 2. Weltkrieg gefordert hatte. Sie mahnte gleichzeitig zur Wachsamkeit in unseren Tagen. Krieg sei nicht nur was in der Vergangenheit passiert sei. Krieg sei fast überall auf der Welt. Zum Beispiel z. Zt. die Auseinandersetzungen zwischen Israel und den „Hamas“ im Palästinensergebiert und der Bürgerkrieg in Syrien.
Seinen gesanglichen Beitrag leistete der MGV 1892 Vussem mit den Liedern: 1. Er kommt, er kommt, der starke Held, Text: Daniel Schiebeler, Musik: Johann Adam Hiller, 2. Wie sie so sanft ruhn, die vorzüglich zur Geltung gebracht wurden. Nach dem Gebet zur Erhaltung des Friedens beendete der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ die Trauerfeier.

Anhang. Einweihung des Ehrenmals in Vussem:

Mai 1952: Ehrenmal im Bau

Unter großen Opfern, Mühen und Spanndiensten baute die Ortsbevölkerung von Vussem den gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege ein würdiges Ehrenmal. Maßgeblichen Anteil an der Realisierung des Vorhabens hatte der Ortsvorsteher Franz Schneider. Schon während des Krieges war ein ansehnlicher Betrag angespart worden. Doch als 1948 die Währungsreform kam, schmolz diese Summe zu einem geringfügigen Betrag zusammen. Am 28. August 1951 erfolgte die Grundsteinlegung und am 5. Oktober 1952 die Einweihung. Mit der Bergkapelle Mechernich an der Spitze zog man durch den festlich geschmückten Ort zum Ehrenmal. Pfarrrektor Pater Ratte sprach die Weihe- und Segensgebete. Nachdem das blaue Tuch, dass das Denkmal verhüllte gefallen war, umrahmten der Kirchenchor und der MGV mit ihren Darbietungen die Feierstunde. Die Planung des Kriegerdenkmals hatte der Mechernicher Architekt Geyer übernommen. Die Bauausführung übernahmen die Gebr. Philipp und Peter Dederich aus Breitenbenden. Das „Eiserne Kreuz“ wurde in der Vussemer Firma Peter Girards gegossen und fertiggestellt.

2. Adventssonntag, 9. Dezember 2012

Vorweihnachtliches Chorkonzert in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta

Vorwort:
Mit dem ersten Advent beginnt das Kirchenjahr. Es ist die Zeit der christlichen Erwartung auf die Ankunft des Erlösers. Während die Natur die Winterruhe begonnen hat, bietet der Advent uns Menschen an langen Abenden im Schein der Adventskerzen Gelegenheit, über die Dinge nachzudenken, die sonst im Alltagsstress untergehen. Eine beschauliche Zeit, die man dazu nutzen sollte, von der Hektik des täglichen Lebens abzuschalten und sich auf das Weihnachtsfest zu freuen. Dazu soll auch unser vorweihnachtliches Konzert mit dem Motto „Texte und Lieder zur Weihnachtszeit“ beitragen.

Einleitung:
Der Schwiegermutter unseres Chorleiters Gerhard Half, die in der Ukraine beheimatet ist, wurde die Einreise in die Bundesrepublik Deutschland, aus welchen Gründen auch immer, zum zweiten Mal von der Deutschen Botschaft in Kiew verweigert. Sie sollte als Solistin auf der Domra auftreten (ein altrussisches, dreisaitiges, Balalaika-ähnliches Musikinstrument aus dem 13. Jhdt.). Nun musste der Dirigent das Programm umstellen bzw. zusätzliche Lieder einstudieren. Die Zeit wurde sehr knapp, zumal auch der vorgesehene Aufführungstermin wegen des Altentages eine Woche vorverlegt werden musste. Deshalb fügte man noch zwei Zusatzproben ein, die sehr nützlich waren. Zum Glück erklärte sich Ludmilla Half bereit, uns auf dem Klavier zu begleiten und zwei hörenswerte Solostücke vorzutragen.

Zum Konzert:
Nun war es soweit! Pünktlich um 17 Uhr betraten die festlich gekleideten Sänger mit ihrem Chorleiter Gerhard Half den weihnachtlich geschmückten Altarraum. Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt übernahm Sbr. Wolfgang Schulz gut gelaunt und redegewandt die Moderation mit folgenden Worten:

Auch von mir, meine Damen und Herren, liebe Gäste, einen schönen, guten Tag oder besser schon guten Abend. Seien Sie herzlich willkommen. Wie in unser Einladung erwähnt, wollen wir Sie mit Liedern und Texten, passend zur Advents- und Weihnachtszeit auf das bevorstehende Christfest einstimmen, und was wäre zum Anfang nicht besser geeignet, als zwei – ja – Klassiker zu singen, nämlich

Maria durch ein‘ Dornwald ging
Satz Gregor Lehr

Es kommt ein Schiff geladen
(Weise aus Köln 1608) – Satz Hugo Herrmann

Begleitet werden wir hierbei am Klavier von Ludmilla Half, die ich hiermit ganz herzlich willkommen heiße und wenn wir schon einmal beim Begrüßen sind: Ich darf Ihnen unseren Chorleiter Gerhard Half vorstellen! Wer ihn noch in Erinnerung hat mit blonder Haarpracht: Das war, bevor er den Mut hatte, uns zu dirigieren! Gerhard Half!

Advent, Weihnachten, Heiliger Abend: Was heißt das eigentlich, woher kommt das, überhaupt, wie lange gibt’s das schon?

Über Weihnachten und den Heiligen Abend:

Heilig sei dir jede Stelle
(Otto Neubert)
danach eine Weise aus Schlesien
O Freude über Freude
Satz Ronald J. Autenrieth
sowie
Engel haben Himmelslieder
Satz Heinz Lemmermann
Weihnachtsnacht
(Hilde Fürstenberg)
Leise rieselt der Schnee
Musik + Text Eduard Ebel – Satz Rudolf Desch
Es ist für uns eine Zeit angekommen
Schweizer Sterndrehermarsch –
Text Paul Hermann, Satz Wolfgang Lüderitz

Das soeben gehörte erste Lied brauche ich Ihnen eigentlich nicht mehr vorstellen, kennen wir es doch alle seit unseren Kindertagen, nämlich „Leise rieselt der Schnee“ von Eduard Ebel in einer Bearbeitung von Rudolf Desch – bei dem weiteren Lied „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ handelte es sich um einen sogenannten Schweizer Sterndrehermarsch in einer Bearbeitung von Wolfgang Lüderitz.

Im Weihnachtswald
(Peter Schröder)
Lassen wir jetzt gemeinsam die Weihnachtsglocken läuten, zunächst im Lied
Weihnachtsglocken
Franz Mäding – Satz Hermann Sonnet
und anschließend
Die Abendglocken rufen
W. Floto – Satz Franz Abt
Wisst ihr noch, wie es geschah?
(Hermann Claudius)
O Heiland reiß die Himmel auf
(Weise von 1666) – Satz Walter Rein

Wir kennen ja alle die Weihnachtsgeschichte mit dem Edikt von Kaiser Augustus, auf das sich ein jeder schätzen ließe in der Stadt, in der er geboren war. Man muss sich mal vorstellen, dass so etwas hier durchgeführt würde, alle ehemaligen Vussemer hierher zurück. Können Sie sich den Trubel vorstellen – und wo sollten die alle unterkommen? Und die Frage hat sich seinerzeit vor etwa 2.000 Jahren in Bethlehem auch gestellt: Wo bringen wir die vielen Leute unter. Fragen wir doch den damaligen Herbergswirt persönlich.

Der Herbergswirt
(Ein Bericht von Piero Bargellini)
Herbergslied oder Wer klopfet an?
(Singspiel/Krippenspiel aus der Steiermark – im Ursprung benannt der „Hauswirt“
Weihnacht
(Ernst von Wildenbruch)
Zunächst machen wir einen Abstecher nach Schlesien mit dem Lied – wie kann es anders sein
Weihnacht
(aus Schlesien) – Bearbeitung; J. Menskes
und dann singen wir ein Hohelied auf den Schutzpatron der Seeleute – richtig – dem St. Niklaus, denn
Sankt Niklas war ein Seemann
Musik: Freddy Quinn,
Text: Georg Buschor – Chorsatz A. Frey-Völlen
Die lustige Weihnacht
(James Krüss)
Sie hören jetzt aus dem Oratorium „Judas Makkabäus“ von Georg Friedrich Händel
Tochter Zion, freue dich
und anschließend
Er kommt, er kommt, der starke Held
(nach Daniel Schiebeier – Bearbeitung Johann Adam Hiller)
Wann fängt Weihnachten an? (Rolf Kreuser)

Mit diesem Gedicht von Rolf Kreuser sind wir nahezu am Ende unseres vorweihnachtlichen Konzerts, doch zum Abschluss wollen wir mit Ihnen gemeinsam das Weihnachtslied aller Weihnachtslieder singen, nämlich

Stille Nacht
Musik Franz Gruber, Text Josef Mohr –
Satz: Karl-Werner Joerg (mit Publikum)

Der Text ist sicher allen geläufig, dennoch haben wir ihn für Sie nochmals auf der Rückseite der Programmzettel ausgedruckt.

Hiermit ist der musikalische Teil des heutigen Abends beendet. Wir bedanken uns recht herzlich für Ihr Kommen und Ihre Aufmerksamkeit. Danken möchten wir aber auch unserem Chorleiter Gerhard Half- und seiner reizenden Gattin Ludmilla, die uns so hervorragend auf dem Klavier begleitet hat. Danke!
Wie Sie in unserer Einladung zum heutigen Abend entnehmen konnten, haben wir für Sie kostenlos – und das gerne und von Herzen – gesungen, aber wenn Sie jetzt zur Türe rausgehen und es stehen dort rechts und links zwei freundliche Sänger mit Hüten oder was auch immer, gehen Sie nicht vorbei, öffnen Sie Ihre Herzen und Geldbörsen und spenden Sie für unsere hiesige Pfarrcaritas. Das Geld wird immer knapper, die Aufgaben der Helfer immer größer, gibt es doch auch bei uns vor der eigenen Türe genügend Menschen, die unverschuldet in Not geraten und für jede kleine finanzielle Hilfe dankbar sind. Schon jetzt herzlichen Dank für Ihre Großzügigkeit. Und Sie können noch mehr tun: Im Pfarrheim haben wir für Sie einen Umtrunk vorbereitet, und auch der Reinerlös daraus geht in die große Spendenkasse! Also nicht nach Hause, sondern hier bleiben, doch wer unbedingt schon gehen muss: Ihnen wünschen wir von Herzen weiterhin eine besinnliche Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und schon jetzt alles Gute für das nächste Jahr. Auf Wiedersehen bis hoffentlich zum nächsten Mal und kommen Sie gut nach Hause.

Resümee:

Das Publikum genoss am späten Sonntagnachmittag ein bemerkenswertes vorweihnachtliches Chorkonzert in der Vussemer Pfarrkirche. Schon der Blick ins Programm verriet, dass das Konzert nicht alltäglich würde.
Über eineinhalb Stunden lang ertönten klare, weiche Chorgesänge unter der Leitung von Gerhard Half. Er zog mit seiner aussagekräftigen Körpersprache und seinem präzisen Dirigat nicht nur die Aufmerksamkeit seiner 22 Sänger (5 fehlten) auf sich, sondern auch die andächtig lauschenden Zuhörer in den Kirchenbänken. Hohe Lagen forderten die Tenöre heraus. Die Bassstimmen verliehen dem Gesang Wurzeln und Tiefe, wenn auch hin und wieder etwas unpräzise, aber durchweg wirkungsvoll und klanglich einfach wunderbar.
Auch unserer Pianistin Ludmilla Half sei von dieser Stelle aus herzlich gedankt. Sie gab dem Chorgesang mit ihrer coolen Spielfreude ein unglaublich stimmungsvolles und sicheres Geleit. Ihre Virtuosität und Fingerfertigkeit bei ihren Soli beeindruckten das Publikum sehr.
Die von Wolfgang Schulz und Alfred Brell vorgetragenen Weihnachtsgeschichten und –gedichte versetzten die Besucher und Mitwirkenden zusätzlich in vorweihnachtliche Stimmung. Nach dem Konzert setzte man sich noch gemütlich im Pfarrsaal zusammen, um auf den schönen Erfolg anzustoßen.

Freitag, 4. Januar 2013

Jahresabschlussfeier

Zur diesjährigen JAF konnte unser Vorsitzender Willi Schütt um 19:30 Uhr immerhin 24 Sänger, unseren Chorleiter Gerhard Half, sowie den Heimatforscher und Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Vussem Albert Velser herzlich begrüßen. Er wünschte allen ein frohes, gesegnetes neues Jahr und einen vergnüglichen Abend. In seiner kurzen Ansprache sagte er sinngemäß: „Wir können das 120. Jahr seit der Gründung unseres Vereins erfolgreich abschließen, denn das Jubiläums- und das Vorweihnachtliche Chorkonzert waren wieder ein voller Erfolg“.
Er gab noch bekannt, dass der Erlös nach Abzug der Unkosten bei der Türkollekte und der Überschuss von den Einnahmen der Speisen und Getränke 450 € betragen hat, den er Herrn Mehren vom Kirchenvorstand überreicht hat. Dieser wird den Betrag der Pfarrcaritas Vussem/ Breitenbenden zugute kommen lassen. Der erwirtschaftete Gewinn vom Verkauf der Getränke im Laufe des Jahres betrug 485 €. Nun wurde das Büffet eröffnet, welches aus Spießbraten, Speckböhnchen, Bratkartoffeln und Pudding bestand und hervorragend schmeckte (Lieferant: Metzgerei Hostel aus Mechernich).
Gegen 20:30 Uhr begann der gemütliche Teil. Albert Velser zeigte in seiner Dia-Schau Bilder aus vergangenen Zeiten, u. a. mit der Bläsergruppe, die ja bekanntlich aus dem MGV im Jahre 1962 entstanden ist. Darunter waren Fotos aus den wilden 60er und 70er Jahren, wo die Jugendlichen lange Haare trugen und für Gesprächsstoff sorgten.
Aber auch schöne Bilder zeigte er von unserem 110jährigen Jubelfest 2002. Dabei waren Sänger und Frauen zu sehen, die nicht mehr unter den Lebenden weilen, und schöne Erinnerungen wurden wieder wach.
Mit den Liedern 1. Am kühlenden Morgen, 2. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 3. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? Und 4. Rock my soul, die nun angestimmt wurden, bekamen die Geburtstagskinder Arnold Mies (71), Bernhard Mießeler (79), Franz-Josef Sebastian (75), Hubert Hamacher (72) und Klaus Bernitt (59) ein Ständchen gesungen, und das alles ohne Noten. Der Dirigent war baff und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Die drei Hauptgewinner:

Werner Borker
Bernhard Hoffmann
Matthias Vogelsberg

Um 21 Uhr begann man mit dem Wichteln. Jeder, der eine sechs gewürfelt hatte, durfte sich ein Geschenk aussuchen und mitnehmen. Danach standen lustige, aber auch ernstgemeinte Ratschläge für das Jahr 2013 auf dem Programm.

Bernhard Mießeler begann mit: Was denkt man in der Neujahrsnacht? Erster Vortrag von Wolfgang Schulz: Der gute Rat für 2013 an alle Männer bezüglich Euro. Es folgten zwei Beiträge von Chorleiter Gerhard Half: 1. Zehn Gebote des Chorsängers, 2. Der Dirigent. Als zweiten Vortrag verlas Wolfgang Schulz eine Satire von Hubert vom Venn: Auf das Vereinsleben.
Zur späten Stunde ging wieder ein schöner, harmonischer und unterhaltsamer Tag zu Ende, der hoffentlich unserem Chorgesang und dem Zusammengehörigkeitsgefühl wieder neuen Auftrieb gibt.

Bläsergruppe des MGV 1892 Vussem 19.04.1975 vor dem Konzert 25 Jahre
Wiederaufbau nach dem Kriege.
Von oben und von links: Johannes Hein, Arnold Wielspütz (ţ), Albert Hein, Drago, Rolf Sistig, Heinz Sistig, Arno Gaul, Anno Hein (ţ), Peter Hein, Hans-Hubert Schmidt, Peter Schmidt, Alfons Bertram, Konrad Hein, Michael Wielspütz, Albert Wielspütz, Robert Fischer, Matthias Kuck (ţ), Philipp Fünfzig, Matthias Schmidt, Dirigent Josef Luxen (ţ), Jakob Wüllenweber (ţ).
MGV 1892 Vussem 19.04.1975 vor dem Konzert 25 Jahre Wiederaufbau nach dem Kriege.
Von oben und von links: Anno Hein (ţ), Karl Klinkhammer, Jakob Dreesen (ţ), Arnold Wielspütz (ţ), Bertram Berners, Heinz Sistig, Albert Hein, Fritz Pütz, Matthias Schmidt, Franz Wielspütz (ţ), Heinrich Reinartz, Matthias Vogelsberg, Peter Dreesen (ţ), Albert Wielspütz, Josef Reinartz, Fritz Gerhards (ţ), Michael Wielspütz, Matthias Kuck (ţ), Arnold Mies, Peter Gülden (ţ), Vorne: Dirigent Josef Luxen (ţ).

Nachtrag:

Sbr. Klaus Bernitt mit Philipp Fünfzig

Große Freude herrschte unter den Sängern vor der JAF, als unverhofft Sbr. Klaus Bernitt erschien. Nach einem schweren, unverschuldeten Auffahrunfall auf der Wallenthaler Höhe wurde Klaus schwerverletzt mit dem Hubschrauber ins Aachener Klinikum geflogen, wo er sich einer Rückenoperation unterziehen musste.

Zur Rehabilitation muss er in Kürze die Eifelhöhenklinik aufsuchen. Gute Besserung Klaus, auch von dieser Stelle aus!

Samstag, 12. Januar 2013

Geburtstagsfeier mit Sbr. Conni Kriescher (70) aus Einruhr

Auszüge aus seinem Lebenslauf:
Heute, genau auf den Tag vor 70 Jahren wurde unser Sbr. Konrad Eugen Wilhelm Hubert Kriescher, Rufname Conni, am 12.01.1943 in einem Aachener Kreißsaal geboren, während nebenan im Mutterhaus 26 Nonnen durch einen Volltreffer einer amerikanischen Fliegerbombe ums Leben kamen. Er war das achte Kind, das der Vater gezeugt hatte, aus einer alten Kaufmannsfamilie stammte und stolzer Besitzer einer Spedition und eines Großhandels in Papier- und Seilerwaren war.
Nach der Volksschule legte Conni nach 3 ½ Lehrjahren mit Bravour eine Elektromaschinenbauer-Gesellenprüfung ab. Tja, die aufkommende Verantwortung verhalf Conni zu einer frühen Heirat. Er wurde Vater von zwei Töchtern und einem Sohn. Nach 36 Ehejahren verstarb seine geliebte Frau Renate an einem Krebsleiden.
17 aufreibende Jahre war er am Aachener Stadttheater angestellt, als er mit seinem neuen Generalintendant eine Auseinandersetzung hatte. Seine Aufsässigkeit hatte sich aber gelohnt, und brachte ihn in die prekäre Lage, sein Berufsleben zu verändern und – zu seinem Glück – in einen höher bezahlten Job in der Verwaltung aufzusteigen.
Danach ging alles sehr schnell. Wegen eines Gehirnschlags halbseitig gelähmt landete er in der Intensivstation im Klinikum Aachen und wurde danach Rentner. Die Frage aller Fragen: War das alles? Du hast deine Frau gepflegt und doch verloren, und jetzt bist du gelähmt. Aber Kämpfen ist seine Natur.
Der Tipp: Gehe Singen, damit das Gehirn wieder so funktioniert, wie du das Sprechen und Schreiben gelernt hast. So kam es, dass Sbr. Klaus Reddig, Gott hab ihn selig, Conni im Jahre 2007 zur ersten Chorprobe mitbrachte. Seitdem singt er in unserem Verein die erste Tenorstimme, und die Strapazen zu den Proben und Auftritten nimmt er gerne in Kauf.
Nachdem er Edith kennen und lieben gelernt hatte, wurde im Jahre 1999 die standesamtliche Trauung vollzogen. 10 Jahre später, am 27.6.2009, fand die kirchliche Hochzeit statt, zu der auch der MGV Vussem eingeladen wurde.

Geburtstagsfeier:

Der Einladung des Jubilars waren die Sänger mit einigen Frauen gerne gefolgt. Der MGV hatte extra für die Fahrt einen Bus von der Fa. Schäfer aus Mechernich gechartert, der gegen 14:20 Uhr am Heilsteinhaus in Einruhr eintraf. Herzlich wurden wir von Conni und Edith in Empfang genommen.
Die Geburtstagsfete wurde anschließend vom Kirchenchor Einruhr, unter der Leitung von Bernhard Stoffels, mit fünf Liedvorträgen eröffnet. Da Conni auch Mitglied dieses Chores ist, ließ er es sich nicht nehmen, einige Stücke mitzusingen.


Gespannt wartete man nun auf den Auftritt des MGV Vussem, der als erstes Lied den „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“ zum Besten gab. Es folgte die Gratulationsrede und Geschenkübergabe von unserem Vorsitzenden Willi Schütt. Danach wurde im Programm mit folgenden Liedern fortgefahren: 2. Geburtstagsständchen, 3. Lieder, die von Herzen kommen, 4. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Heinz Sistig, 5. Das Gorch-Fock-Lied, 6. Finster war die Nacht, 7. Warum bist du gekommen, 8. Aus der Traube in die Tonne, 9. Ein kleines Malheur, 10.He deit et wieh on do deit et wieh, 11. Im Abendrot, 12. Ein Bier, das macht den Durst erst schön. Einige Lieder wurden von Udo Greuel auf der Quetsch begleitet. Nachdem der anerkennende Beifall verebbt war, konnte das herrliche Büffet eröffnet werden, das von der Fa. Lennartz aus Strauch angeliefert worden war.

Anschließend musste sich der Jubilar vom „TÜV“ über seine Tauglichkeit überprüfen lassen. Die TÜV-Angestellte mit ihrem Azubi stellte dabei kleine Mängel aber auch positive Merkmale fest. Da das Nummernschild fehlte, wurde ein neues mit der Aufschrift „Conni Baujahr 1943“ angebracht. Weiter stellte der „TÜV“ fest, dass das Gefährt ein lupenreines Kriegsmodell sei, bei dem die schlechten Zeiten Spuren hinterlassen haben.

Der optische Eindruck war: Ein flottes, zuverlässiges Modell, der Rahmen nicht verzogen, die Stoßstange aber stark zerbeult. Es machen sich auch leichte Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Der Allesschlucker verbraucht mehr Sprit im Ruhestand als beim Verkehr. Dabei hat der Motor einige Aussetzer und die Einspritzdüse lässt zu wünschen übrig. Dafür arbeitet der Auspuff einwandfrei. Die Reifen haben zu wenig Profil. Da die Scheiben sehr beschlagen waren, verpasste man ihm eine Brille, damit er besser sehen kann. Weil der Oldtimer aber noch einen sehr gepflegten Eindruck macht, kann er wieder am Verkehr teilnehmen und muss erst in fünf Jahren wieder vorstellig werden.
Nun hatte der MGV seinen zweiten Auftritt. Vorgesehen war als erstes Lied My Way (so war mein Leben). Aber man stellte fest, dass nicht alle Sänger Noten von diesem Lied dabei in den Mappen hatten, sodass Ludmilla Half mit diesem Lied als Solistin am Keyboard auftrat. Es folgten unsererseits die Lieder: 1. Wir kamen einst von Piemont, 2. Abend im Gebirge, und 3. Zeit ist ein Geschenk.
Für 18 Uhr war die Heimfahrt angesagt worden und ein paar Sänger drängten zum Aufbruch, weil sie die Veranstaltung des Karnevalsvereins noch aufsuchen wollten, die nach der Mundartmesse im Vussemer Pfarrheim stattfand. Deshalb bedankte man sich beim Ehepaar Kriescher für die Einladung und gute Bewirtung und nahm etwas wehmütig Abschied von der schönen und lustigen Geburtstagsfeier, die allen viel Spaß und Freude bereitet hat.

Montag, 21. Januar 2013

Genesungsständchen für unseren Sbr. Klaus Bernitt

Große Aufregung herrschte bei den Sängern, als die Kunde von einem schweren, unverschuldeten Auffahrunfall am Donnerstag, den 6.12.2012 gegen 12:20 Uhr auf der B266 (Wallenthaler Höhe) hinter dem Abzweig Scheven die Runde machte, an dem unser Sbr, Klaus Bernitt mit seiner Ehefrau Ruth beteiligt waren.

Beide Fahrzeuge fuhren von Kall kommend in Richtung Mechernich hintereinander. Im ersten Auto saßen Klaus und Ruth. Das ihnen folgende Auto fuhr, aus noch ungeklärten Gründen, hinten auf. Durch den heftigen Aufprall schleuderte das erste Fahrzeug in den rechten Straßengraben. Klaus und Ruth mussten von der FFW befreit und geborgen werden. Dazu wurde das Dach des roten Kleinwagens mit der Hydraulikschere entfernt. Sbr. Klaus, der den Pkw gesteuert hatte, wurde mit seinen schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik in Aachen geflogen, wo er sich einer schwierigen Rückenoperation unterziehen musste. Ruth kam mit dem Rettungswagen in das Kreiskrankenhaus Mechernich, wo ihr Trauma, Kopfverletzungen und Prellungen behandelt wurden. Der Fahrer, der den Unfall verschuldete, erlitt nur leichte Verletzungen, wurde aber vorsorglich in das Schleidener Krankenhaus eingeliefert. Die B266 musste für die Bergung der Verletzten und für die Aufräumarbeiten gut eine Stunde komplett gesperrt werden.

Seit 14 Tagen ist Klaus nun in der Eifelhöhenklinik Marmagen stationiert. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um ein Kompetenzzentrum für Rehabilitation (Wiedereingliederung) und Prävention (Vorbeugung).

Um ihm etwas Abwechslung zu verschaffen und ihn aufzumuntern hatten die Sänger nach Rücksprache mit seiner Frau Ruth beschlossen, ihm ein Ständchen zu bringen. Nachdem man Fahrgemeinschaften gebildet hatte, fuhren die Sangesbrüder gegen 18:15 Uhr zur Reha-Klinik in Marmagen. Als der Rehabilitand unser ansichtig wurde, strahlten seine Augen vor lauter Freude (oben). Bei der Umarmung musste man vorsichtig sein, denn er hat noch starke Schmerzen.

Mit den besten Wünschen für die Zukunft und baldige Genesung betonte Willi Schütt in seiner Ansprache u. a., dass die Lieder, die zum Vortrag kommen werden, ihm wieder Auftrieb und Lust am Singen geben sollen, damit er schnell wieder in unseren Reihen stehen kann. Folgende Lieder kamen nun im Aufenthaltsraum der Klinik zum Einsatz, wobei Klaus sich im 2. Tenor einreihte und kräftig mitsang (unten): 1. Frisch gesungen, 2. Finster war die Nacht, 3. Heh deit et wieh on do deit et wieh, 4. Rennsteiglied, 5. Wir kamen einst von Piemont, 6. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 7. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? 8. Gorch-Fock-Lied, und 9. Rock my soul. Die Lieder 1 bis 4 und das achte wurden von Udo Greuel auf der Quetsch begleitet. Von den Zuhörern erhielten wir für die schönen Darbietungen viel Applaus.

Sbr. Alfred Brell hatte am Anfang unseres kleinen Konzertes die neugierig gewordenen Patienten aufgeklärt, die wissen wollten, was denn der Anlass für unser plötzliches Auftreten wäre. Er sagte Ihnen: „Unser aktives Mitglied Klaus Bernitt verbringt nach einem schweren Verkehrsunfall und einer schwierigen Rückenoperation hier seinen Reha-Aufenthalt. Wir wollen ihm mit unserem Erscheinen wissen lassen, dass er zu uns gehört und hoffen, dass er schnellstens wieder gesund wird, denn wir brauchen ihn sehr.“ Er teilte ihnen noch mit, dass der MGV 1892 Vussem im vergangenen Jahr sein 120jähriges Bestehen gefeiert hat und ca. 15 km von hier entfernt im Mechernicher Stadtteil Vussem mit ungefähr 900 Einwohnern beheimatet ist.
Zwischendurch hatte Ruth, die fast wieder beschwerdefrei ist, eine Runde Getränke besorgt, die nun auf die baldige Gesundung des sympathischen Ehepaares getrunken wurde. Alsbald drängte man zum Aufbruch, denn wenn Klaus es auch nicht wahrhaben will, bedarf er noch der Ruhe und Schonung.

18.       Dienstag, 26.02.2013

Feierliche Exequien und Beisetzung unseres inaktiven Mitgliedes Franz Nießen

Am Samstag, den 16. Februar 2013 ereilte uns die Nachricht vom Tode unseres inaktiven Mitgliedes Franz Nießen aus Vussem. Trotz schwerer Krankheit, die er in großer Geduld ertragen hat, kam sein plötzlicher Tod für viele unerwartet.
Heute, um 14 Uhr, fanden die feierlichen Exequien in der Vussemer Pfarrkirche statt, die von Pfarrer Tillmann aus Kallmuth zelebriert wurden.

In seiner Ansprache ließ er den Lebenslauf des Verstorbenen mit einfließen, indem er u. a. sinngemäß folgendes sagte:
„Franz Nießen wurde am 14. April 1934 in Pesch geboren. Weil er die Natur so liebte, fand er nach dem Volksschulabschluss Arbeit in der Landwirtschaft, dann im Straßenbau. Später wurde er in der hiesigen Gießerei der Fa. Dörries angestellt. Nach der Schließung des Werkes im Jahre 1978 fand er Arbeit in der Gießerei Simon-Ullrich in Mechernich. Die schwere Arbeit an den Hochöfen hatten Spuren hinterlassen und seine Atemwege in Mitleidenschaft gezogen, sodass er seinen Job einstellen musste. Alsbald fand er im Mechernicher Bauhof eine neue Anstellung, wo er bis zu seinem Renteneintritt arbeitete.
1957 vermählte er sich mit Hedwig Dreesen aus Vussem. Sie wohnten in der ehemaligen Volksschule in der Mühlengasse, heute Keilbergweg. Er wurde Vater von vier Töchtern. Mittlerweile war er achtfacher Großvater und einmal Urgroßvater geworden. Im Jahre 2006, kurz vor der Goldenen Hochzeit, verstarb seine Frau Hedwig.“

Nach dem Gottesdienst fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Beisetzung auf dem Vussemer Friedhof statt. Es waren auch viele aus Pesch gekommen. Als langjähriges Mitglied der FFW Vussem wurde er von seinen Kameraden zu Grabe getragen. Möge er nun ruhen in Frieden.

Auszug aus der Vereinschronik:
Franz Nießen war ein großer Fan des Chorgesangs und der Volksmusik. Deshalb wurde er 1997 Mitglied unseres Vereins. Fortan besuchte er die Veranstaltungen des MGV und unterstützte ihn mit seinen Beiträgen. Am Freitag, dem 16. April 2004 feierte er seinen 70. Geburtstag in der Gaststätte Kronenberg in Vollem. Dazu hatte er auch den MGV eingeladen, der ihm zur Freude ein Ständchen brachte. Anschließend wurde auf sein Wohl so manches Glas geleert.

Die Jahre 2011 – 2012


Auf ein Wort!

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Sie diese Seite aufschlagen, geht das Jahr 2011 und damit das 119. Jahr der Vereinsgeschichte des MGV 1892 Vussem zu Ende. Mehr als ein Drittel dieser langen Zeit war es mir vergönnt, Teil der aktiven Mannschaft des Chores zu sein. Darauf bin ich stolz.
Besonders ehrt es mich, dass zwanzig Jahre lang die Sänger mir das Vertrauen als Chorleiter geschenkt haben. Es ist uns in dieser Ära gelungen, entgegen dem allgemeinen Trend in der Männerchorszene, die Chorstärke, d. h. die Zahl der aktiven Mitglieder, mit etwa dreißig Sängern konstant hoch zu halten. Das ist auch ein Verdienst unseres Vorstandes.
Was sich geändert hat, ist die Zusammensetzung des Chores nach geografischen Gesichtspunkten. Kamen früher die Sänger überwiegend aus Vussem und aus Breitenbenden, so ist der „Einzugsbereich“ inzwischen deutlich größer geworden. Neben den genannten Orten sind hinzugekommen Eiserfey, Lorbach, Mechernich sowie – besonders erfreulich, da ziemlich weit weg gelegen – Einruhr und Simmerath! Meine Hoffnung ist es, dass der Chor so auch in der Zukunft weiterbestehen und gute musikalische Leistungen bringen kann.
Ein Grundstein hierfür wurde in diesem Jahr gelegt: Die Stabführung ist in andere, jüngere und musikalisch kompetentere Hände übergegangen. Seit dem Frühjahr 2011 leitet Gerhard Half aus Mechernich den MGV Vussem. Ich bin damit – so, wie es mein schon länger formulierter Wunsch war – pünktlich zum Übergang in den beruflichen Ruhestand von der musikalischen Verantwortung befreit. Als Sänger im 1. Tenor habe ich meinen (alten) neuen Platz im Chor, und den möchte ich, so gut wie möglich, besetzen. Hier fühle ich mich wohl!
Der Wechsel des Chorleiters kam genau zum richtigen Zeitpunkt, um für das bald beginnende 120jährige Bestehen in 2012 neue Akzente zu setzen. Es wäre gut, wenn wir im Jubiläumsjahr einen Männergesangverein der Öffentlichkeit präsentieren könnten, der musikalisch beim Publikum gut ankommt und – idealer Weise – Männer in den besten Jahren zu der Überzeugung gelangen lässt, bei uns unbedingt und mit ganzem Einsatz mitmachen zu müssen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es allerdings erforderlich, eine solche Einstellung zum Chorgesang auch bei den aktiven Sängern zu festigen, die bisher eher so nebenbei mitmachen und zum Singen kommen, wenn sie gerade Lust darauf und nichts Besseres zu tun haben.

Dass zum richtigen Singen mehr gehört, als nur Töne zu erzeugen und raus zu lassen (z. B. Stimmbildung, Atemtechnik, Hören, Aussprache), lernen wir vom neuen Chorleiter, und das ist gut so.
Ich appelliere an alle Sänger, am Ziel, den Chor leistungsfähiger, und damit auch konkurrenzfähiger im Vergleich mit anderen Laienchören, zu machen, mit viel Einsatzbereitschaft mitzuwirken. Es wäre schade, wenn wir uns auf dem neu eingeschlagenen Weg festfahren und scheitern würden, weil nicht alle Sänger so mitziehen, wie es erforderlich ist.

In diesem Sinne wünsche ich dem MGV 1892 Vussem ein erfolgreiches Jubiläumsjahr 2012.

Heinz Sistig

Samstag, 2. April 2011

Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem

Es ist schon lange zur Tradition geworden, dass der MGV alljährlich vor der Jahreshauptversammlung (JHV) der lebenden und verstorbenen Mitglieder in einer Abendmesse gedenkt, und den Gottesdienst mit einigen Liedvorträgen bereichert. Zuvor hatte unser neuer Chorleiter Gerhard Half um 18:30 Uhr eine Ansingprobe angeordnet, um eventuelle Unstimmigkeiten abstellen zu können.

Die Messfeier begann um 19 Uhr und wurde von Pfarrer Eric Pühringer zelebriert. Zum Eingang sang der Chor aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert (1797-1826) den Choral: „Wohin soll ich mich wenden?“, in dem sich piano und forte abwechseln. Als zweites Lied gelangte eine Neueinstudierung eines geistlichen Liedes von Luigi Cherubini in der Bearbeitung von Alfons Burckardt gefühlvoll zum Vortrag: lat. Titel= „Veni Jesu“, dt. Titel= „Komm Jesu, Du meine Liebe“. Der italienische Komponist Cherubini wurde am 14.9.1760 in Florenz geboren und starb am 13.3.1842 in Paris. Er war Schüler von Giuseppe Sarti, der in Venedig lebte. 1788 siedelte Luigi nach Paris und wurde dort einer der bedeutendsten Repräsentanten der französischen Oper. 1797 schrieb er die Oper „Medea“, 1800 „Der Wasserträger“, 1803 die Ballettoper „Anakreon“. Zugleich war er ein wichtiger Vertreter der Kirchenmusik. – Zum Sanctus ließ nun der Chor ebenfalls aus der Schubertmesse „Heilig, heilig“ erklingen, das am Anfang und Ende pp und im Mittelteil ff gesungen wurde. Vorwiegend piano vorgetragen wurde nun ein Werk von Johann Schweitzer (1831-1882): „Sancta Maria“. Beim letzten Lied „Dank am Abend“ von Ludwig Mohrbacher, Melodie: Robert Pracht, passierte ein Missgeschick bei der Tonangabe, sodass diese wiederholt werden musste, dann aber wurde das Werk einwandfrei aufgeführt. Am Schluss bedankte sich der Zelebrant beim Chor für die schöne Mitgestaltung der Messe. Daraufhin spendeten die Kirchenbesucher langanhaltenden Applaus.

Fazit:
Der Chor präsentierte sich unter der Leitung von Gerhard Half sehr motiviert, mit ausgefeilter Dynamik, homogenem Chorklang und präziser Artikulation. Dazu trug aber auch wesentlich die gute Akustik in unserer Pfarrkirche bei. Dankbar, glücklich und sehr zufrieden begaben sich die von dem soeben erlebten schönen Chorgesang begeisterten und tief berührten Gottesdienstbesucher auf den Heimweg, derweil die Sänger zum Pfarrheim gingen, wo anschließend die JHV stattfand.

Das historische Foto, entstanden vor dem 6. Juli 1967:
In der Pfarrkirche wurde der Chorraum neugestaltet. Der einst aus der Liedberger Schlosskapelle erworbene schöne, barocke Hochaltar, ging mitsamt der Kommunionbank wieder dorthin zurück.

Jahreshauptversammlung (JHV) des MGV 1892 Vussem
mit anschließender Jubilarfeier

Nach dem erfolgreichen Auftritt in der Kirche stellten sich die Sänger vor der JHV zu einem Mannschaftsfoto

Bevor der 1. Vorsitzende Willi Schütt die Sitzung offiziell eröffnen konnte, wurde der noch alte Vorstand zum Fotoshooting gerufen, hatten sich die Vertreter der Presse in Person von Frau und Herrn Hoffmann vom Kölner Stadt-Anzeiger bereits eingefunden. (Das erklärt auch, dass das Bild im Kölner Stadt-Anzeiger vom 06.04.2011 noch den Vorstand in alter Besetzung zeigt). Schließlich, um 20:15 Uhr, konnte die diesjährige Vollversammlung beginnen werden.

Zunächst wurde zum Eingang das Lied „Wir kamen einst von Piemont“ angestimmt, und danach erfolgte die (1) Begrüßung der 17 erschienenen Sänger, unseres Dirigenten Gerhard Half sowie der beiden Inaktiven Richard Eversheim und Albert Wielspütz durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt.

Danach wurde eine Gedenkminute zu Ehren unserer verstorbenen Mitglieder eingelegt.

Nachdem seitens der Anwesenden keine Einwände gegen die Agenda vorgetragen wurden, ging man schnell zur Tagesordnung über. Zunächst verlas der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die (2) Niederschrift der Jahreshauptversammlung vom 26.03.2010.

Heinz und Willi

Unter Applaus hieß nun der 1. Vorsitzende Willi Schütt danach nochmals offiziell unseren neuen Dirigenten Gerhard Half in unseren Reihen herzlich willkommen. Dieser hat bereits seit dem 14.2.2011 die musikalische Leitung des Chors inne.

Nun wurde unser langjähriger und allseits beliebter Chorleiter Heinz Sistig, der aber als Sänger im 1. Tenor dem Chor erhalten bleibt, öffentlich verabschiedet. Schütt überreichte ihm unter großem Beifall ein Abschiedsgeschenk in Form eines Kuverts mit Inhalt.

Im (3) Tätigkeitsbericht
ließ Wolfgang Schulz das abgelaufene Geschäftsjahr nochmals Revue passieren, bevor unser 1. Kassierer Matthias Vogelsberg in seinem
(4) Kassenbericht vermeldete, dass im vergangenen Jahr trotz hoher Ausgaben ein sattes Plus von € 1147,07 erwirtschaftet wurde.
Die Zahlen unseres Schatzmeisters waren im Vorfeld von den (
5) Kassenprüfern Philipp Fünfzig und Bernhard Hoffmann am 23.03.2011 geprüft worden, Sie bescheinigten dem Kassenwart eine einwandfreie und überschaubare Buchführung. Philipp bat mithin um Entlastung des Kassierers und des Vorstands. Nachdem keine Einwände vorgetragen worden waren, wurde dieser Bitte einstimmig stattgegeben. Es galt nun, einen
(6) Versammlungsleiter für die bevorstehenden Neuwahlen des Vorstands zu benennen. Unser Notenwart Alfred Brell schlug Peter Kruse vor, der von den Anwesenden einstimmig benannt wurde. Peter Kruse dankte zunächst dem Vorstand für die gute Arbeit, um dann an die Neuwahl des Vorstands zu gehen.
Der Vorschlag einer
(7) Wiederwahl des Vorstands „en bloc“ war leider nicht möglich, da unser langjähriger stellvertretender Schriftführer Bernhard Mießeler sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste. Auf die Frage an die Vollversammlung nach einem Nachfolger nannte Werner Borker unser Chronist Michael Wielspütz, der aber mit Hinweis auf mangelnde PC-Erfahrung ablehnte. Die Frage des 2. Schriftführers wurde zunächst zurückgestellt und der Restvorstand (einschl. des abwesenden 2. Vorsitzenden Udo Greuel) „en bloc“ einstimmig wiedergewählt. Willi Schütt dankte dem Versammlungsleiter daraufhin für seine Arbeit. Albert Wielspütz schlug nochmals Michael Wielspütz als stellvertretenden Schriftführer vor, mit dem Hinweis, dass er als „der Computer“ seines Bruders fungieren würde. Daraufhin wurde der Chronist von der Vollversammlung einstimmig zum 2. Schriftführer ernannt. Somit war der Vorstand komplett und setzt sich wie folgt zusammen:

Der neue Vorstand mit neuem Dirigenten (v. l.): 2. Kassierer: Hans Nellesen, 1. Schriftführer: Wolfgang Schulz, 1. Kassierer: Matthias Vogelsberg, 1. Vorsitzender: Willi Schütt, Notenwart: Alfred Brell, Gerhard Half, 2. Schriftführer: Michael Wielspütz – fehlt: 1. Vorsitzender: Udo Greuel

(8) Als neue Kassenprüfer wurden einstimmig gewählt: Peter Kruse und Heinz Sistig sowie als Stellvertreter Bernd Wenderdel. Beim Tagesordnungspunkt
(9) beabsichtigte Veranstaltungen in 2011 wies Willi Schütt darauf hin, dass alle bekannten Termine auf dem Kalender im Pfarrheim stünden. Mit diesem Hinweis fanden sich nicht alle Sänger einverstanden; so bat Franz-Josef Sebastian, doch die Termine nochmals zu nennen, was aber abgelehnt wurde. Der Tagesordnungspunkt
(10) Verschiedenes zog sich unerwartet in die Länge. Folgende Punkte wurden erörtert:
Unser Sänger Rainer Gottschlich geht am 05.04.2011 nach Marmagen in die Reha (mehr dazu siehe weiter unten).
Eddi Freitag sagte, er könne derzeit nicht zu den Proben kommen, hätte er doch erhebliche Sehprobleme nach einer Augenoperation.
Matthias Vogelsberg, unserer 1. Kassierer, schlug wegen erheblicher Kostensteigerungen vor, den Beitrag für die Aktiven auf € 3,00/Monat (Jahresbeitrag von bisher 20€ auf zukünftig 36€) anzuheben; ein Vorschlag, der nicht unbedingt auf ungeteiltes Echo seitens der Sänger stieß.
Willi Schütt meinte dazu, dass einem sein Hobby diesen Betrag wert sein sollte. Zustimmung kam auch von Klaus Bernitt. Hans Klinkhammer schlug vor, eine Beitragserhöhung stufenweise vorzunehmen. Unser neuer Dirigent Gerhard Half sagte aus seiner Erfahrung als Sänger beim MGV Mechernich, dass er einen Beitrag von € 3,00 p. M. für nicht zu hoch halte. Klaus Bernitt bat nochmals um Unterstützung des Antrags, anderenfalls man einen Gegenantrag stellen solle. Michael Wielspütz fragte, ob auch für Inaktive eine Beitragserhöhung geplant sei. Matthias Vogelsberg verneinte diese Frage und wies darauf hin, dass viele Inaktive sowieso immer mehr als die € 13,00 bezahlen würden.
Nach weiteren Meinungsäußerungen vieler Mitglieder ergab die offene Abstimmung zum Thema „Beitragserhöhung“ eine Nein-Stimme, bei zwei Enthaltungen, mithin wurde der Vorschlag mehrheitlich angenommen.
Es liegt eine Anfrage von Dieter Krämer aus Breitenbenden vor, ob wir am 30.04.2011 um 17.00 h beim dortigen Maiansingen auftreten könnten. Einige Jahre fand dort keine derartige Veranstaltung mehr statt, doch wolle man im Nachbarort alte Traditionen wieder aufleben lassen. Im Hinblick auf das später in Vussem stattfindende Maiansingen sollte allerdings eine andere Uhrzeit festgelegt werden. Willi Schütt sagte, Vussem und Breitenbenden sollten bezüglich der Anfangszeiten einen Konsens finden.
Alfred Brell fragte, ob wir unserem Sänger Rainer Gottschlich in Marmagen nicht auch ein Ständchen bringen sollten. Peter Kruse wies darauf hin, dass es Rainer Gottschlich im Moment noch sehr schlecht gehe, ein derartiges Ständchen folglich eher am Schluss der Reha stattfinden sollte. Grundsätzlich begrüße er aber diesen Vorschlag. Heinz Sistig regte an, sich mit Rainers Frau Anne kurzzuschließen, was Willi Schütt machen will. Gerhard Half bat aber darum, nicht an einem Montag nach Marmagen zu fahren, da er und wir jede Probe brauchten.
Klaus Bernitt fragte Heinz Sistig, wie es mit der Anfrage aus Kallmuth sei, beim St. Georgs-Ritt zu singen. Heinz Sistig erwiderte, es habe zwar immer wieder Anfragen von dort gegeben, doch seien diese dann immer im Sande verlaufen.
Alfred Brell regte an, unseren Jahresabschluss mit Damen zu machen – ein einvernehmliches „Nein“ schallte ihm entgegen.
Alfred Brell regte in seiner Eigenschaft als Notenwart an, unsere „dicke“ Mappe wieder zu „personifizieren“, d.h. mit Namen zu versehen, und jeder Sänger solle seine Mappe immer mit nach Hause nehmen. Hatte der Vorschlag der Beitragserhöhung schon für viel Unruhe im Plenum gesorgt, schlugen wegen dieses Ansinnens die Emotionen jetzt noch höher bis zu Äußerungen eines Sängers, unter diesen Voraussetzungen aus dem Verein auszutreten. Schlussendlich beruhigte Willi Schütt die Sänger und den Notenwart, dass er in Zukunft sich eben auch noch um die Mappen kümmern würde. Franz-Josef Sebastian sagte, er verstünde Alfred Brell, und man müsse ja nicht immer die „dicke“ Mappe mitschleppen, bei vielen Auftritten reiche ja eine kleine Mappe.
Klaus Bernitt dankte zum Schluss dem Vorstand, unserem Notenwart Alfred Brell und dem 1. Vorsitzenden Willi Schütt für ihre geleistete Arbeit. Letzterer erwiderte: „Ich tue das sehr gerne!“ und beendete gegen 21:30 Uhr die JHV.

Anm. d. Red.: Diese Niederschrift von Wolfgang Schulz wurde für die Chronik von Michael Wielspütz überarbeitet und leicht gekürzt. Das Original wird – wie immer – in der nächsten JHV vorgelesen.

Jubilarfeier:
Im Anschluss an die JHV wartete zur späten Stunde ein rustikales Abendessen auf die hungrigen Versammlungsteilnehmer. Unser Vereinskoch Hans Klinkhammer hatte Bratkartoffeln mit Sülze köstlich zubereitet und zur Feier des Tages spendiert. Zum Dessert gab es reichlich Pudding. Die Getränke des Abends wurden von den restlichen Jubilaren gestiftet. Zur Erinnerung: Die Jubilare, die im vorigen Jahr während des Festkonzerts ausgezeichnet wurden sind die Sänger Fritz Pütz (60 Jahre aktiv), Eddi Freitag (60), Michael Wielspütz (60), Arnold Mies (50), Hans Nellesen (40) und Hans Klinkhammer (25). Heinz Sistig war 20 Jahre lang Chorleiter. Sbr. Arnold Mies war nicht anwesend, weil er seine schwerkranke Frau pflegen muss, beteiligte sich aber ebenfalls an den Kosten. Ehrenvorsitzender Peter Dreesen und Sbr. Bertram Berners waren krankheitsbedingt nicht erschienen.

Die edlen Spender (v. l.): Michael Wielspütz, Hans Klinkhammer, Hans Nellesen, Eddi Freitag, Fritz Pütz, Heinz Sistig

Es wurde noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, und manches Anekdötchen aus den 50er und 60er Jahren machte die Runde.

Mittwoch, 27. April 2011

Genesungsständchen für Sbr. Rainer Gottschlich

Unser Sbr. Rainer Gottschlich hatte eine schwere Bypass-Operation überstanden. Schon seit über drei Wochen wird er in der Reha-Klinik in Marmagen stationär wieder „auf Vordermann“ gebracht. Zusätzlich bekam er noch eine Woche „Nachschlag“. Rainer freute sich riesig, als er seine Sangesbrüder in „Habachtstellung“ im großen Kursaal erblickte.

Mit den Frühlingsliedern 1. Grüß Gott, du schöner Maien, 2. Süß Liebe liebt den Mai, 3. Zur schönen Frühlingszeit, 4. Was glänzet der Frühling, 5. Nun bricht aus allen Zweigen, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen brachte der MGV ihm ein Genesungsständchen, worüber er sichtbar hocherfreut war. Mit den besten Wünschen für die Zukunft und die weitere gute Genesung betonte Willi Schütt in seiner Ansprache u. a., dass die Lieder in ihm die Frühlingsgefühle und die Lust am Singen wieder wecken sollten, damit er bald wieder in unseren Reihen stehen kann. Aber man sah Rainer an, dass die OP ihn sehr mitgenommen hat.

Nach einer kurzen Dankesrede wollte er die Sänger nicht gehen lassen, ohne mit ihnen auf seine baldige Genesung angestoßen zu haben. Zu diesem Zweck wurden wir in das Restaurant der Eifelhöhenklinik eingeladen. Gemütlich saß man hier beisammen. Bei einem Plausch mit dem Rehabilitanden strahlten seine Augen vor Freude über das unverhoffte Wiedersehen. Bald jedoch drängte man zum Aufbruch, denn – wenn er es auch noch nicht wahrhaben will – bedarf Rainer noch der Ruhe und Schonung.

Anhang:

Die Eifelhöhenklinik Marmagen liegt in einem Teil des deutsch-belgischen Naturparks Hohes Venn. Ein Standort in hervorragender klimatischer Lage und landschaftlich reizvoller Umgebung. Die nahegelegenen Wälder und Wiesen sorgen dafür, dass man sich zu jeder Jahreszeit hier wohlfühlt.

Ich kann das nur bestätigen, weil ich 2002 hier nach einem Schlaganfall bestens und erfolgreich behandelt wurde.

Samstag, 30. April 2011

Drei Veranstaltungen zum Maiansingen

Es ist wie ein tiefes Aufatmen. Endlich ist der Winter vorbei und der Frühling hat Einzug gehalten. Die Vögel begrüßen zwitschernd schon sehr früh am Morgen den neuen Tag und da möchte man gleich mit einstimmen ins Frühlingskonzert, eine Melodie summen oder ein Liedchen singen, wie z.B.: „Der Winter ist vergangen, ich seh‘ des Maien Schein. Ich seh‘ die Blümlein prangen, da ist mein Herz erfreut! So fern im jenem Tale, da ist gar lustig sein, da singt Frau Nachtigalle und manch Waldvögelein.“ (Worte: nach einer niederländischen Handschrift von 1537; Weise: nach dem Lautenbuch von Johann F. Thysius, um 1600). – Die Sonne erwacht und sendet ihr strahlendes Licht bis in die dunkelsten Ecken. Jetzt heißt es, raus aus dem Haus und hinein in die sprießende Natur, jede Minute nutzen, in der uns der Lenz verwöhnen will. Es kann aber immer noch einen winterlichen Einbruch geben, denn die Eisheiligen liegen auf der Lauer und könnten uns die gute Laune mit Nachtfrösten vermiesen.

Die Maifeier in Breitenbenden fand in diesem Jahr in Verbindung mit der Einsegnung des neugestalteten Kinderspielplatzes statt, die von Pfarrer Pühringer vorgenommen wurde. Auf Initiative von Ortsvorsteher Udo Thielen wurde die Neugestaltung in Angriff genommen. Thielen freute sich über die Unterstützung, die er bei der Umsetzung des Vorhabens erhalten hatte. Beim Bürgermeister und bei den Sponsoren sei er „in offene Türen gelaufen“. Vom Ergebnis ist er ziemlich begeistert: „Der Spielplatz ist so schön geworden, da möchte man glatt nochmal Kind sein“. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick erklärte, dass ein Spielplatz in der Dorfmitte eine besondere Funktion habe. Er sei Ort der Kommunikation: für die Jugend und für Ältere. Schick lobte das Engagement des Ortsvorstehers und betonte, dass man auch in der heutigen Zeit mit entsprechendem Einsatz etwas für die Gemeinschaft bewegen könne. Der Bürgerverein hatte für den Nachmittag Kinderliedermacher Uwe Reetz, der mit großem Applaus empfangen wurde, verpflichten können. Im Anschluss spielte der Musikverein Vussem auf.

1. Station: Breitenbenden

Zum Maiansingen war der MGV 1892 Vussem um 18 Uhr erschienen und erntete für die Aufführung folgender Mai- und Frühlingslieder unter dem Dirigat von Gerhard Half reichlich Beifall: 1. Nun bricht aus allen Zweigen das maienfrische Grün, Süß Liebe liebt den Mai, 3. Zur schönen Maienzeit, 4. Grüß Gott du schöner Maien, 5. Was glänzet der Frühling und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
Diesen schönen Brauch hatte man wieder aufleben lassen, nachdem er einige Zeit geruht hatte. Da man in Breitenbenden in der Vergangenheit mit dem Aufstellen des Maibaums schlechte Erfahrungen gemacht hatte, ersetzte man ihn dieses Mal mit einem bunten Maienkranz. Nach dem sich der MGV mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Der Mai ist gekommen“ verabschiedet hatte, wurde noch weiter gefeiert bis in die frühen Morgenstunden.

2. Station: Vussem

Gegen 19 Uhr trafen sich die Sänger des MGV am Festplatz des Junggesellenvereins (JGV). Hier wurden wir mit einem Willkommenstrunk begrüßt. Der Musikverein hatte schon einige Stücke gespielt, sodass wir ihn mit unserem Programm ablösen konnten, das übrigens in anderer Reihenfolge vorgetragen wurde als in Breitenbenden. Der JGV hatte eine neue Vorrichtung bzw. Halterung für den Maibaum installiert, sodass er nach dem problemlosen Hochziehen fest verankert und gesichert werden konnte. Nachdem der Musikverein das traditionelle Mailied intoniert hatte, sang man gemeinsam einige Strophen dieses Liedes. Danach fuhr der MGV zum nächsten Einsatzort.

3. Station: Eiserfey

Der Einladung des JGV aus Eiserfey waren wir gerne gefolgt und wurden bei unserem Eintreffen herzlich begrüßt. Hier hatten sich zur späten Stunde viele Gäste eingefunden, um mit uns den Wonnemonat Mai musikalisch willkommen zu heißen. Für unsere Vorträge ernteten wir viel Applaus. Auch unser Chorleiter war sehr zufrieden mit unserem Gesang und dem disziplinierten Auftreten. Der Vorsitzende des JGV, Markus Müller, bedankte sich für unser Kommen mit einer Runde Bier und „Schabau“. Die Eiserfeyer Sangesbrüder Werner, Hubert, Klaus und Günter hatten hier ein Heimspiel. Anerkennend klopfte man ihnen auf die Schulter und lobte die reife Leistung des gesamten Chores. Nun war die Zeit von Udo Greuel gekommen. Er sorgte mit der einheimischen Band „De Vänte“ und deren vorwiegend in Eifeler Platt gesungenen Lieder weiter für Stimmung und gute Laune. Einige Sänger besuchten danach in Vussem das traditionelle Grillfest des Karnevalsvereins, um den schönen Tag mit Freunden bei „einem“ Glas Bier ausklingen zu lassen.

Sonntag, 5. Juni 2011

„Tag der Chöre“ in Metternich

Zum „Tag der Chöre“ veranstaltete der MGV „Eintracht“ Metternich e. V. im Festzelt an der idyllisch gelegenen Wasserburg ein Freundschaftssingen. Seit 1983 findet hier alle zwei Jahre das sog. Burgfest statt. Auch in diesem Jahr bot der Burgherr Leo Freiherr Spies von Büllesheim dem hiesigen MGV die Möglichkeit, das Festzelt im Burghof aufzuschlagen. Metternich liegt ein paar km südlich von Weilerswist im schönen Swisttal. – Nachdem wir Fahrgemeinschaften gebildet hatten, benutzten einige Sangesbrüder die Autobahnen A1 und A61, um schneller den Zielort zu erreichen. Andere bevorzugten die gemütlichere Variante über die Landstraßen.

Zehn Gastchöre waren der Einladung des MGV Metternich gefolgt, der 2010 eine Singgemeinschaft mit dem MGV „Liederkranz“ Heimerzheim eingegangen ist. Sie eröffnete das Freundschaftssingen pünktlich um 11 Uhr unter der Leitung von Alexander Beils. Es folgten die Chöre: 1. Mutscheider Gesangverein „Eifelklang“, 2. MGV 1863 Mechernich, 3. MGV Satzvey-Firmenich 1877/1921, 4. Frauenchor „Femmes Vokales“ des MGV Metternich, 5. MGV 1872 Sechtem, 6. Kleiner Chor Euskirchen, 7. MGV 1892 Vussem, 8. Quartettverein „Museion“ Hemmerich, 9. MGV 1844 Wesseling, und 10. Chorgemeinschaft Flamersheim-Palmersheim, verstärkt durch Arloff-Kirspenich.

20 Sänger unseres Chores waren rechtzeitig am Veranstaltungsort eingetroffen, sodass wir um 15 Uhr mit unserem Programm starten konnten. Zuvor wurden wir aber vom Vorsitzenden des Gastgebers, Reinhold Brüggenkamp, herzlich begrüßt und vorgestellt, indem er u. a. sagte, dass er bis vor ein paar Tagen von der Existenz unseres Chores noch nie etwas gehört hätte, nur so viel, dass wir bei Mechernich beheimatet wären. Heinz Sistig antwortete ihm daraufhin, dass dies eine Bildungslücke sei, denn Mechernich wäre ein Vorort von Vussem. Es ist verständlich, dass die Chöre uns noch nicht alle kennen, da wir erst kurze Zeit dem Sängerkreis Euskirchen angehören und erstmalig hier aufgetreten sind. Fälschlicherweise wurde Heinz Sistig als Vorsitzender unseres Vereins vorgestellt, der aber von der plötzlichen Beförderung absolut nichts wissen wollte.
Zum Vortrag gelangten nun folgende Lieder, die teilweise von Udo Greuel an der „Quetsch“ begleitet wurden: 1. An einem Sommermorgen, Musik: Robert Pappert, Text: Theodor Fontane, 2. Aus der Traube in die Tonne, von Kurt Lissmann, 3. He deit et wieh, on do deit et wieh. Mit diesem Bläck-Fööss-Hit hatten wir die Herzen der Zuhörer schnell erobert. Schunkelnd sangen sie mit und sparten nicht mit Applaus. Als dann die Zugaberufe immer lauter wurden, erfüllten wir den Wunsch mit 4. Das Bier, das macht den Durst erst schön. Brüggenkamp, der von unseren Vorträgen begeistert war, sagte zum Abschied: „Jetzt weiß ich, wer der MGV Vussem ist, und was er im Stande ist, musikalisch zu leisten!“

Unser junger Freund Alexander Half, 5 Jahre (oben), den wir alle schon längst ins Herz geschlossen haben, brachte es auf den Punkt: „Ihr wart die Besten, bei den anderen war viel Schrott dabei!“ Ich weiß nicht, wo er das aufgeschnappt hat. Oder hat er schon so viel Sachverstand, dass er vielleicht später einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten kann? Dieser war mit unserem Auftritt und den Darbietungen mehr als zufrieden. Heinz Sistig erhielt von ihm Lob und Dank für die Auswahl der aufgeführten Lieder.

Schade war nur, dass das Wetter verrückt spielte. Heftige Gewitterschauer wechselten sich mit Sonnenschein ab. Die schwüle Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit machte manch einem zu schaffen. Deshalb genehmigte man sich am Getränkewagen ein paar Bierchen und die Fahrer alkoholfreie Getränke, um erstens den Durst zu löschen und zweitens auf den Erfolg anzustoßen. Da mit Blick in Richtung Heimat bedrohliche Gewitterwolken aufzogen, beeilte man sich die Heimfahrt anzutreten, die aber reibungslos vonstatten ging.

Samstag und Sonntag, 18. + 19. Juni 2011

Sängerfest zum 125jährigen Bestehen des MGV „Eintracht“ 1886 Hellenthal

Vorwort:
Hellenthal liegt reizvoll in einem von hohen bewaldeten Bergen umgebenen hellen Tal (420 m über NN), in das die Täler der Olef und des Prethbaches münden. Zwischen beiden Tälern liegt das große Waldgebiet des Herzogs von Arenberg. Hellenthal mit der Oleftalsperre, dem Wildfreigehege und dem Wintersportgebiet ist durch seine ruhige Lage und sein gesundes Klima ein beliebter Luftkurort. Am Oberlauf der Olef bei Hellenthal wurde eine Zellenstaumauer gebaut, die über 20 Mio. cbm Wasser fasst. Diese Talsperre dient neben dem Hochwasserschutz in erster Linie der Trinkwasserversorgung. Bekannt geworden ist Hellenthal aber auch durch seine Industrie mit den Betrieben Mannesmann, Schöller, Stocko usw., die nahtlose Rohre für Pipelines, Reaktorbau, Metallwaren, Spritzguss, Autoteile und Kunststoffe herstellen. Weltbekannt ist auch die Orgelbaufirma Weimbs.

Festkommers:
Am Samstagabend, beim Festkommers in der Grenzlandhalle, konnte der Vorsitzende des Jubelvereins, Karl Weimbs, u. a. keinen geringeren als seine Hoheit Sigismund Erzherzog von Habsburg-Lothringen und Großherzog der Toskana mit seiner Gattin Elyssa und ihrem ältesten Sohn Leopold Amadeus herzlich begrüßen. Seine königlich-kaiserliche Hoheit ist der Protektor der „Eintracht“ und hatte die Schirmherrschaft für dieses Jubelfest übernommen. Weimbs dankte auch dem Erzherzog für dessen großzügige Spende für den MGV. „Das erzherzogliche Haus fühlt sich mit der Eifel sehr verbunden“, betonte der Schirmherr. Seine Hoheit stammt aus dem Geschlecht der Arenberger. Weiter wusste der Erzherzog zu berichten, dass bereits im Jahre 1906 auf Vermittlung seine Durchlaucht Engelbert Maria Herzog von Arenberg die Schutzherrschaft über die „Eintracht“ mit der Auflage übernahm, „dass der Verein seinen Idealen treu bleibe, und, so lange sie sich als wirksames Bollwerk gegen die sozialdemokratischen Umsturzbestrebungen erweist, zahle der Herzog dem Verein eine jährliche Apanage von 50 Mark.“ – (Anm. d. Chron.: Hier kommt das Sprichwort im wahrsten Sinne des Wortes zur Geltung: Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe, denn das war in meinen Augen eine glatte Erpressung!). (Anm. d. Red.: Beim Tippen dieses Absatzes wurde mir speiübel). – Auch Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, war gekommen, um zahlreiche Jubilare mit Nadel und Urkunde auszuzeichnen. In ihrer Ansprache erklärte sie u. a., dass der jubilierende Verein ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens von Hellenthal sei und bei der Bevölkerung sehr beliebt ist. Anschließend überreichte sie dem Vorsitzenden eine Urkunde vom Deutschen Chorverband. Als Dank für die Erhaltung des deutschen Liedguts gab es einen Gutschein zum Erwerb neuer Noten. Der 84jährige Paul Pützer wurde nach 40jähriger Dirigententätigkeit zum Ehrenchorleiter ernannt. Ferner konnten sich die vielen Gäste die hervorragend geführten, in Antilopenleder gebundenen Vereinschroniken zu Gemüte führen. Sie waren mit goldenen Buchstaben verziert und dokumentierten handschriftlich die 125jährige Vereinsgeschichte.

Freundschaftssingen:
Zum Freundschaftssingen in der Grenzlandhalle hatten sich am Sonntag um 14 Uhr neun Chöre angemeldet, um dem Jubelchor mit jeweils drei Liedvorträgen zu gratulieren. Zur Begrüßung sang der MGV 1886 „Eintracht“ Hellenthal unter der Leitung von Ehrenchorleiter Paul Pützer a) Lebe dein Leben, b) Überall auf der Welt, und c) Sonnenwalzer. Es folgten die Chöre: 1. Kirchenchor St. Anna Hellenthal, 2. MGV 1853 Gemünd, 3. MGV 1863 Mechernich, 4. MGV Satzvey-Firmenich, 5. Gospelchor der Trinitas-Gemeinden, 6. MGV Flamersheim-Palmersheim, 7. MGV 1858 Kommern, 8. MGV Arloff-Kirspenich, und 9. MGV 1892 Vussem.

Ursprünglich war unsererseits eine Ansingprobe vorgesehen. Da aber vor dem geplanten Auftritt um 16 Uhr erst 10 Sänger eingetroffen waren, war die Zeit für dieses Vorhaben etwas zu kurz bemessen, denn man stand schon auf heißen Kohlen. Zum Glück wurde vom Veranstalter eine Pau-se eingelegt, damit die Besucher mit Getränken versorgt werden konnten.

Interessiert  lauschten unsere Sänger mit Anhang den anderen Chören

Als letzter Chor betrat der MGV Vussem mit nur 19 Sängern die Bühne. Unter dem Dirigat von Heinz Sistig, der freundlicherweise den in Urlaub weilenden Gerhard Half vertrat, sangen wir folgende Lieder, die teilweise von Udo Greuel am Akkordeon begleitet wurden: 1. An einem Sommermorgen, 2. Aus der Traube in die Tonne, und 3. He deit et wieh, on do deit et wieh. Mit diesem Bläck-Fööss-Hit, der in Metternich schon für Furore gesorgt hatte, riss es auch hier die Gäste von den Stühlen, indem sie mitsangen, klatschten und schunkelten.

Den lauten „Zugabe“-Rufen kamen wir mit dem Gorch-Fock-Lied nach.

Anschließend gratulierte Willi Schütt dem Verein zum 125jährigen Jubiläum und überreichte dem Vorsitzenden Karl Weimbs ein Geldgeschenk. Willi Schütt gab bekannt, dass unser Verein im nächsten Jahr am 2./ 3. Juni das 120jährige Gründungsfest groß feiern würde

und er jetzt schon alle Anwesenden dazu herzlich einladen wolle. Als Dankeschön für unsere hörenswerten Vorträge bekamen wir eine Flasche „40 Takte Obstbrand“ geschenkt. Zur weiteren Unterhaltung spielte nun der Musikverein Ramscheid-Hollerath auf. Wir traten aber frohgelaunt die Heimfahrt an.

P.S.: Ich habe Auszüge aus der Festschrift der „Eintracht“ gelesen und bin beeindruckt von der lückenlosen Berichterstattung und der schönen Schreibweise des damaligen Chronisten Josef Heinen, der handschriftlich alle Ereignisse in um den Verein von Anfang an schonungslos und wahrheitsgemäß niedergeschrieben hat. Ich werde mich bemühen, seinem Beispiel zu folgen. Mit dem Leitspruch, den die Hellenthaler sich auf ihre Fahne geschrieben haben, möchte ich diesen Bericht beenden: „Rein im Sang, treu im Wort, fest in Eintracht immerfort.“

Dienstag, 5. Juli 2011

Exequien und Beerdigung unseres inaktiven Mitgliedes Helmut Fischer

Gut zwei Monate nachdem seine Frau Klara, geb. Hermanns, das Zeitliche gesegnet hatte, folgte Helmut ihr am 29. Juni 2011 mit 87 Jahren in die Ewigkeit. Heute wurden die feierlichen Exequien um 14 Uhr von Pfarrer Eric Pühringer in unserer Pfarrkirche St. Margareta abgehalten. Anschließend fand die Beerdigung von der Friedhofshalle aus statt. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung, Abordnungen der FFW, dem MGV und dem Musikverein, der einige Choräle spielte, wurde Helmut zu Grabe getragen. Diese Vereine waren ihm besonders ans Herz gewachsen. Er unterstützte sie mit großzügigen Spenden und Beiträgen. Den Lebenslauf des Verstorbenen habe ich bereits 1994 niedergeschrieben, als es unsere Sängerzeitschrift „Haste Töne“ noch nicht gab. Ich möchte ihn an dieser Stelle gerne für unsere Leser etwas verkürzt veröffentlichen:

Am 20.01.1924 erblickte Helmut Fischer in Siegburg das Licht der Welt. Mit 18 Jahren wurde er 1942 zum Militärdienst eingezogen und erhielt eine kurze Ausbildung zum Fallschirmjäger. Im Dezember 1944 kam er in der Ardennenschlacht zum Einsatz, die vom Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Rundstedt, deshalb auch Rundstedt-Offensive genannt, geführt wurde. Es war ein verzweifelter und aussichtsloser Kampf, in dem viele seiner Kameraden sinnlos ihr junges Leben ließen. Vor der Übermacht der alliierten Truppen musste seine Einheit, die in St. Vith stationiert war, die Flucht ergreifen.
Nach tagelangen Märschen kamen die Fallschirmjäger nach Vussem und suchten eine Unterkunft. Darunter war auch Helmut Fischer, der mit anderen Soldaten bei der Familie Theodor Herrmanns in der Mühlengasse (jetzt Keilbergweg) Quartier bezog. Hier lernte er die ältere Tochter des Hauses, kennen, die aber zuerst nichts von ihm wissen wollte. Aber Helmut blieb hartnäckig, denn die schwarzhaarige Klara hatte es ihm angetan. Weil aber die Westfront immer näher rückte, musste Helmut mit seiner Einheit weiterziehen, Beim Abschied sagte er: „Mädchen, ich komme wieder!“ Das war 3 Monate vor der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht.
Wenige Wochen später geriet Helmut in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam in eines der berüchtigtsten Gefangenenlager bei Andernach. Von der sogenannten „Hungerwiese“ gelangte er in französische Gefangenschaft. Auch lernte er mehrere Lager in der Bretagne kennen. Schließlich wurde er in Brest einer Bauernfamilie zugeteilt, die ihn in der Landwirtschaft beschäftigte. 1945, nach dem Zusammenbruch der Deutschen Wehrmacht, war für Helmut der Krieg noch lange nicht zu Ende. Gut drei Jahre dauerte es noch, bis er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde.
Am 2. Oktober 1948 stand der ehemalige Quartiernehmer plötzlich wieder vor der Tür der Familie Hermanns und die Wiedersehensfreude war groß, besonders bei seiner Angebeteten, denn er hatte Wort gehalten. 1949 heiratete er seine Klara, die nach und nach vier Kinder zur Welt brachte. Die Kenntnisse, die er sich in der Gefangenschaft beim Bauer erworben hatte, konnte er nun in der Landwirtschaft seiner Schwiegereltern umsetzen.
Ab 1950 baute er in Vussem als Versicherungskaufmann eine Vertretung der „Allianz“ auf, die bald in eine „General-Agentur“ überging und später in Mechernich von ihm weitergeführt wurde.

Im Januar 1952 wurde Helmut aktives Mitglied des MGV Vussem und sang dort die 2. Tenorstimme. 1956 wurde er zum Schriftführer gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis Ende des Jahres 1961. Dann zwang ihn sein Beruf, den er vorwiegend abends ausführen musste, die Gesangstätigkeit einzustellen.

Er blieb aber dem MGV als inaktives und förderndes Mitglied bis zuletzt aufs engste verbunden. Manches Fest haben wir mit Helmut gefeiert. Für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit sollte er 2010 während des Festkonzertes geehrt werden. Er konnte die Urkunde selber nicht mehr in Empfang nehmen, weil er von seiner schweren Krankheit schon sehr geschwächt war. Immerhin konnten Helmut und Klara 2009 noch ihre Diamantene Hochzeit feiern (rechts). Mögen sie ruhen in Frieden!

Freitag, 12. August 2011

Exequien und Beisetzung von Frau Margarethe Klinkhammer, geb. Mießeler

Am Dienstag, dem 9. August 2011 verstarb nach längerer Krankheit unser inaktives Mitglied und Mutter unseres Sbr. Hans Klinkhammer Margarethe Klinkhammer im Alter von nahezu 90 Jahren. Heute fand um 14 Uhr das feierliche Sterbeamt in unserer Pfarrkirche statt, die ja bekanntlich ihrer Namenspatronin geweiht ist. Pfarrer Kraus aus Floisdorf und der befreundete Pater Leo D’Souza aus Indien zelebrierten gemeinsam die Trauermesse. Im Anschluss wurde die Verstorbene unter sehr großer Beteiligung der Bevölkerung aus nah und fern von der Friedhofshalle aus zu Grabe getragen. Anstatt Blumen und Kränze wurde von der Familie Klinkhammer um eine Spende für das Waisenhaus Aloysian Boy’s Home in Indien, das von Pater Leo betreut und unterhalten wird, gebeten (Anm. d. Red.: Lt. Hans Klinkhammer kamen hierbei über € 3500 zusammen). Einen ausführlichen Bericht über dieses Projekt finden sie in unserer „Haste Töne“-Ausgabe von 2009.

Rückblick:
Frau Klinkhammer wurde am 6.9.1921 als Margarethe Mießeler in Eiserfey geboren. Es war eine Zeit, in der die Nachkriegswirren des 1. Weltkrieges (1914-1918) und Wirtschaftsprobleme in Folge von Unruhen die Inflation beschleunigten. Deutschland musste 132 Milliarden Goldmark an Reparationsleistungen für den verlorenen Krieg aufbringen. Kommunistenaufstände in Hamburg und Sachsen wurden von der Reichswehr niedergeschlagen. Alliierte Truppen besetzen Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen. In Oberschlesien leisteten Freicorps heftigen Widerstand gegen polnische Gebietsansprüche. Der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer wurde Präsident des preußischen Staatsrats.
In Vussem leuchtete zum ersten Mal – nach Inbetriebnahme eines Leitungsnetzes – in der Schule und in den Wohnhäusern elektrisches Licht. Der MGV 1892 veranstaltete am 23. Und 24. Juli ein Sängerfest aus heute unbekanntem Anlass. Laut des Anzeigen- und Unterhaltungsblattes des Kreises Schleiden, das voll des Lobes darüber berichtete, war es ein wohlgelungenes Fest, das dem Veranstalter alle Ehre machte.
Weil der Vater bei den Mechernicher Bleibergwerken bei einem Grubenunglück ums Leben kommt, wird die Not der Familie Mießeler immer größer. Aber trotz vieler Entbehrungen wird Margarethe mit 8 Geschwistern von der Mutter liebevoll großgezogen und muss schon frühzeitig ihren Mann bzw. ihre Frau stehen. Im 2. Weltkrieg wird sie mangels männlicher Kräfte bei der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards in der Dreherei eingesetzt, um u. a. Teile für die Rüstungsindustrie anzufertigen. Außerdem bekocht sie russische Arbeiter, die von den Nazis zwangsrekrutiert wurden. 1946 heiratete sie Anton Klinkhammer aus Vussem. Am 14.3.1948 wird sie Mutter eines strammen Kerlchens, nämlich Sbr. Hans. Ein richtiger Wonneproppen, der seinen Eltern viel Freude macht. Anton Klinkhammer sang in unserem Chor in den 50er Jahren im 2. Bass. Als er 1981 verstarb, übernahm Margarethe spontan die Beitragszahlung und wurde Mitglied in unserem Verein. Am 22.4. 2007 wurde sie mit anderen während des Festkonzertes zum 115jährigen Bestehen des MGV mit einer Urkunde für 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Wir haben Grete Klinkhammer als großzügige, liebenswerte und lebenslustige Frau kennengelernt und werden ihr Andenken stets in Ehren halten. Unser Mitgefühl aber gilt den Angehörigen. Möge sie ruhen in Frieden!

Das historische Foto:

v. l.: Karolina Gülden, Margarethe Thielen, Margarethe Klinkhammer, Maria Berners während einer MGV-Tour zur Mosel 1955. Foto: Josef Hein

Samstag, 13. August 2011

Sechswochenamt für Helmut Fischer

Gerne waren wir der Bitte der beiden Töchter des Verstorbenen, Hildegard und Beatrix, nachgekommen, die Messfeier mit ein paar Liedvorträgen zu bereichern. Diese Gefälligkeit waren wir Helmut Fischer und den Angehörigen für die langjährige Treue zum Verein schuldig.

Obwohl, wie sich bald herausstellte, das nicht so einfach war, denn unser Chorleiter Gerhard Half weilte mit seiner Familie im Urlaub in der Ukraine, und die Sänger hatten Sommerpause. Dankenswerterweise sprang Heinz Sistig in die Bresche. Jetzt fehlte nur noch ein Organist, der ein paar Lieder begleiten sollte. Michael Ferges aus Kommern übernahm diese Aufgabe bereitwillig.

Ferges ist Dirigent des Gospelchores „brothers and sisters“ und neuerdings Chorleiter des MGV Mechernich. Unser Vorsitzender Willi Schütt hatte inzwischen alle Sänger mobilisiert, die ihren Urlaub noch nicht angetreten hatten. 20 Sänger gaben ihre verbindliche Zusage, sodass wir gesangsfähig waren. Vor der Abendmesse, die um 19 Uhr begann, fand noch eine Verständigungsprobe mit dem Organisten statt.
Unser Pfarrer und Eifeldekan Eric Pühringer war derweil in Spanien mit einer Jugendgruppe unserer Pfarrgemeinde auf dem Weltjugendtag, wo sie Papst Benedikt XVI. zujubeln konnten. So zelebrierte Pfarrer Kraus das Sechswochenamt. In Absprache mit ihm sangen wir folgende Lieder: 1. Zum Eingang: Wohin soll ich mich wenden? 2. Zum Gloria: Ehre sei Gott in der Höhe, 3. Zum Sanctus: Heilig, Heilig. Die drei Choräle stammen aus der Deutschen Messe von Franz Schubert. 4. Zum Hochgebet: Vater unser, 5. Zur Kommunion: Friede. Beide Lieder wurden von Gotthilf Fischer komponiert und von Michael Ferges an der Orgel begleitet. 6. Schlusslied: Dank am Abend, Melodie von Robert Pracht.
Fazit: Sehr motiviert und mit ausgewogenen Stimmen füllte der MGV Vussem den Kirchenraum und begeisterte unter dem Dirigat von Heinz Sistig die andächtig lauschenden Gottesdienstbesucher, die uns nach der Messe zu diesen schönen Darbietungen beglückwünschten. Aber auch der Organist, Herr Ferges, verdient es, lobend erwähnt zu werden; denn sein präzises Orgelspiel gab uns den sicheren Halt.

Das historische Foto von Josef Hein:

v. l: Bertram Berners, 1. Tenor: Schwager von Josef Hein, 2. Tenor: Vorsitzender 1950-1956,
Helmut Fischer, 2. Tenor: Schriftführer 1956-1961. Johann Sistig, 1. Tenor: Vorsitzender 1931-1950, danach Ehrenvorsitzender, Else Hein und Sophie Wagner. Alex Wielspütz, 1. Bass, Kassierer 1950-1960.
Franz-Josef Linden, 2. Bass, Schriftführer 1950-1956, lebt heute in Köln.

Aus welchem Anlass dieses Foto von Josef Hein in dessen Haus entstand, und was es da zu feiern gab, ist dem noch lebenden Zeitzeugen Bertram Berners entfallen. Es muss aber Mitte – Ende der 50er Jahre gewesen sein, denn mein Vater verstarb 1961 mit nur 50 Jahren.

Sonntag, 4. September 2011

Kurkonzert in Gemünd

Einleitung:
Am Zusammenfluss von Olef und Urft bettet sich der Kneippkurort Gemünd in den Talsenken am Rande des Nationalparks Eifel. In den reizvollen Stadtteil von Schleiden reisen Ferien- und Kneippkurgäste, Tagestouristen sowie Naturliebhaber, Wander- und Musikfreunde gerne hin. Immer wieder sonntags kann man in Gemünd den traditionellen Kurkonzerten lauschen. Zu hören sind regionale Blasmusik-, Mundharmonika-, Mandolinen- und Akkordeonorchester, kleinere Musikensembles sowie Gesangvereine. Die diesjährige Saison wurde am 1. Mai eröffnet; sie endet am 25. September. Bei schönem Wetter wird die musikalische Unterhaltung ab 16 Uhr open air im Kurpark in der Konzertmuschel geboten, bei schlechteren Verhältnissen wird ins Kurhaus ausgewichen. So ein Tag war heute, und so wurden wir vom Gastgeber gebeten, im Kurhaus zu konzertieren.

Zum Konzert:
Mit gemischten Gefühlen betraten wir dieses Mal mit 24 Sängern und Chorleiter Gerhard Half die Bühne. Denn aus Erfahrung wissen wir, zumindest die älteren Sangesbrüder, dass hier in dem großen Saal mit 500 Sitzplätzen eine schlechte Akustik ist. Hier müsste dringend seitens der Kurverwaltung Abhilfe geschafft werden, denn das Problem ist seit Jahren bekannt. Kleine Chöre haben es sehr schwer hier aufzutreten. Eine Schiebetür oder Trennwand würde schon von großem Nutzen sein. In früheren Jahren konnte unser damaliger Dirigent Anno Hein (ţ1998) fuchsteufelswild werden, wenn wir seinen Anordnungen nicht nachkamen. Wir mussten ganz nach vorne bis zum Bühnenrand im engen Halbkreis um den Dirigenten Aufstellung nehmen, damit der Schall bzw. der Klang der Töne nicht im Hintergrund verschwand. Diesen Ratschlag habe ich weitergegeben. Er wurde aber in der 1. Halbzeit nur halbherzig angenommen. Das hatte zur Folge, dass wir bei einigen Liedvorträgen aus dem Takt gerieten und der Chorklang litt, weil man besonders bei den Piano-Stellen die einzelnen Stimmsätze nicht mehr richtig wahrnehmen konnte. Es gibt aber sicherlich noch andere Gründe für die teilweise schwache Vorstellung im ersten Teil, die der Dirigent noch ansprechen wird. Die Generalprobe heute morgen war jedenfalls zufriedenstellend verlaufen.

Sbr. Wolfgang Schulz übernahm mit viel Humor und Charme der alten Schule die nachfolgende Moderation und sorgte damit beim Publikum für gute Laune. Das breitgefächerte Programm bewies einmal mehr die große Bandbreite, die der MGV 1892 Vussem z. Zt. zu bieten hat.
Guten Tag meine Damen und Herren!
Mit dem Lied 1.
„Sonntag ist’s“ von Simon Breu heißen wir, der MGV 1892 Vussem, Sie hier im Kurhaus zu Gemünd herzlich willkommen. Wie, wer weiß nicht, wo Vussem liegt?

Also für die Ortsfremden: Vussem ist ein Ortsteil der Stadt Mechernich oder war es umgekehrt? Na egal, schön, dass Sie alle gekommen sind. Wir haben ein recht großes Paket von Liedern für Sie geschnürt, um Sie in den kommenden etwa 1,5 h musikalisch zu unterhalten, also wollen wir auch  gleich anfangen – doch Etikette muss sein: Ich darf Ihnen zunächst vorstellen, man kann sagen, die Mutter oder besser den Vater der Kompanie – unseren 1. Vorsitzenden – Willi Schütt – am Akkordeon, der Quetsch unsere musikalische Begleitung Udo Greuel – sowie vor allem unseren Dirigenten Gerhard Half. Geht es Ihnen auch so wie mir, meine Damen und Herren, dass man das Gefühl hat, alles wird immer hektischer, immer schneller – überall und immer hört man: keine Zeit, keine Zeit! Dabei sollten wir gerade mit dieser sparsam umgehen, denn – so heißt es im folgenden Lied

Zeit ist ein Geschenk
(Melodie Alex Link, Satz Manfred Bühler)
und wenn Sie dann bei diesem Lied zur Ruhe gekommen sind, genießen Sie einen Abend in der Provence in Südfrankreich bei dem Liebeslied

Das Schifferlied
(Satz Friedrich Silcher)
Beim soeben gehörten Lied klang bereits etwas vom Meer herüber – und damit sind wir auch schon bei der Thematik des nun folgenden Liedblocks – wir gehen mit Ihnen auf große Fahrt, zunächst mit der Weise „Über uns der blaue Himmel“, dann heuern wir auf dem in letzter Zeit etwas ins Gerede gekommene Segelschulschiff der Bundesmarine, der Gorch-Fock an, um uns dann im Lied „Finster war die Nacht“ zu fragen , was ein Seemann auf seinen langen Fahrten und damit einsamen Nächten auf hoher See macht. Bei allen diesen Liedern begleitet uns Udo Greuel an der Quetsch.

Über uns der blaue Himmel (Akkordeon)
Das Gorch-Fock Lied (A)
Finster war die Nacht (A)

Heinz Sistig und Udo Greuel mit „Rolling Home“.

Wir bleiben noch etwas auf See und begleiten einen Fischtrawler auf seiner meist Wochen dauernden Fahrt ins Eismeer mit dem Shanty „Old Mauhie“– und dann hoffe ich, dass Sie etwas Plattdütsch verstehen, wird für Sie doch unser Solist Heinz Sistig das Lied „Rolling Home“ singen, eine aus der Schifffahrt überlieferte Weise in einer Bearbeitung von Heinrich Paulsen, also zunächst

Old Mauhie (A)
(Text Georg Fokul, Bearbeitung Heinz Sistig)
Rolling Home (Solo Heinz Sistig)

Wir haben jetzt wieder festen Boden unter den Füßen – doch offensichtlich nicht alle, zumindest nicht der Akteur des folgenden Liedes – ein Müllersbursch – der etwa zu tief ins Glas geschaut hat: Doch hören Sie’s selbst in „Ein kleines Malheur“ – und wenn wir dann schon beim Trinken sind, wollen wir die Becher erheben mit einem Strauß von Weinliedern:  Zunächst „Aus der Traube in die Tonne“ – dann stellt sich die Frage „Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein“ – und wir präsentieren Ihnen den „slowenischen Weinstrauß“ – doch keine Angst – wir denken auch an unsere Biertrinker mit „Ein Bier“!

Ein kleines Malheur
(Musik und Text von Franz Wildt)

Aus der Traube in die Tonne
(nomen est omen: von Theobald Kerner)

Herr Wirt
(Fritz Ihlau)

Slowenischer Weinstrauß (Solist Heinz Sistig)
Aus dem Slowenischen mit Übersetzung und Satz Walter Pappert

Ein Bier
(Wolfgang Lüderitz)

Wie eingangs erwähnt, wollen wir mit Ihnen gemeinsam auf Wanderschaft gehen, befinden wir uns doch in einem der schönsten Gegenden Deutschlands und mit dem Kurort Gemünd am Eingang des Nationalparks Eifel mit seinem Eifelsteig. Ich mag mich irren, aber meines Wissens gibt es noch kein Eifelsteig-Lied – also Musikschreiber, Komponisten – Sie sind aufgerufen, eine Weise über den Eifelsteig zu schreiben. Solange es diese noch nicht gibt, werden wir jetzt einen der wohl ältesten Wanderwege besingen, den Rennsteig im Thüringer Wald – dann sind Sie gefordert uns auf unserer Wanderschaft – gesanglich – zu begleiten beim Lied „Wir wollen zu Land ausfahren“. Für diejenigen, die den Text nicht mehr präsent haben: Wir gehen jetzt rund und verteilen Textblätter, so dass sich dann keiner rausreden kann, er kenne den Text nicht mehr.

Pause

Hat jetzt jeder Sangeswillige ein Textblatt? Ja? Dann kann es ja gleich los gehen, aber lassen Sie sich ruhig Zeit, die Damen noch etwas Rouge nachlegen, Mann – oder besser Frau – wollen ja auch im Wald schick aussehen und die Herren noch Flüssigproviant bunkern. Vor dem Beginn unserer Wanderung auf dem Rennsteig machen wir zunächst noch einen Abstecher ins Piemont in Italien mit dem Lied

Wir kamen einst von Piemont
Und, meine Herren, wenn Sie hierbei so etwas hören wie „sans dessus dessous“ hier geht es nicht um ein gleichnamiges Bekleidungsstück der Damen, sondern, wenn hier gesungen wird „sans dessus dessous et sans devant derrière“, heißt das auf gut Kölsch nichts anderes als „bovve un unge, füüre un hinge nix“ oder „nix an de Fööss“.

Rennsteig-Lied
So jetzt geht’s aber los, meine Damen und Herren, Vereinigte Kurparkchöre von Gemünd:

Wir wollen zu Land ausfahren (A) (mit Publikum)
Nach der anstrengenden Wanderung lassen wir Ihnen jetzt eine kleine Verschnaufpause mit einigen besinnlicheren Stücken, geht der heutige Tag ja allmählich zur Neige. Es folgen jetzt

Abend im Gebirge (Le soir à la Montagne)
(Volkslied aus dem Aostatal in Italien)

Im Abendrot
(Franz Schubert – Satz Jakob Christ)

Abendfrieden
(Text und Melodie Hildegard Eckhardt, Satz Rudolf Desch)

Meine Damen und Herren – und ich spreche hier vornehmlich die reiferen Jahrgänge an – kommen Sie sich morgens beim Aufstehen auch vor wie ein gerade geschlüpfter Schmetterling? Erst mal die steifen Glieder entfalten, denn „hei deit et wieh und do deit et wieh“ – kennen Sie auch? Mit dem gleichnamigen Lied von den Bläck Fööss wollen wir ein Hohelied auf das Alter singen – und wenn wir dann schon einmal in Köln sind, geht es weiter mit dem Lied des unvergessenen Willi Ostermann „Och wat wor dat fröher schön doch in Colonia“ – Auch hierbei sind alle herzlich eingeladen, kräftig mitzusingen -ebenso beim letzten Stück für den heutigen Nachmittag „Ruut sin de Ruuse“ von den Boore.

Hei deit et wie un do deit et wie (A)
Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia (A) (mit Publikum)
Ruut sin de Ruuse (A) mit Publikum

Liebe Gäste, das war’s für heute. Ich hoffe, unser kleines Konzert hat Ihnen gefallen. Danke Ihnen fürs Kommen, für Ihre tatkräftige, stimmliche Unterstützung, Dank an die hiesige Stadtverwaltung, dass wir wieder hier für Sie singen durften – Dank aber vor allem unser musikalischen Begleitung Udo Greuel – unserem Solisten Heinz Sistig – und zu guter Letzt unserem Dirigenten Gerhard Half! Kommen Sie gut nach Haus, hoffentlich bis zu einem nächsten Mal.

Das Elternhaus (Zugabe)

Samstag, 10. September 2011

Goldhochzeit Werner Lammert und Brigitte, geb. Fickert aus Schleiden-Bronsfeld.

Brigitte und Werner Lammert 1961


… und 2011

Messfeier:
Mit einem Dankgottesdienst begannen heute morgen um 11 Uhr die Feierlichkeiten der Goldenen Hochzeit in der evangelischen Kirche in Schleiden. Nach dem festlichen Orgelspiel zum Einzug des Jubelpaares und der zahlreichen Festgäste nahm Pfarrer Schumacher die Begrüßung vor. Statt einer Predigt sprach er über den bisherigen Lebenslauf der Goldhochzeiter, den ich sinngemäß wiedergeben und ergänzen möchte:
Brigitte wurde am 17.8.1939 als jüngstes von vier Kindern (zwei Jungen und zwei Mädchen) der protestantischen Eltern Fritz Fickert und Berta, geb. Malitzky in Wendelborn, Kreis Tretnitz in Schlesien geboren. 1944 wurde die Familie wegen der näher rückenden Ostfront nach Bayern in einen kleinen Ort mit Namen Würding am Inn evakuiert. Mit 6 Jahren wurde Brigitte im Nachbarort Kirchheim eingeschult. Die Flucht war aber noch lange nicht zu Ende. Auf Umwegen gelangten sie schließlich und endlich 1945 nach Vussem. Nach mehrmaligem Umziehen wurden sie hier in einem Haus, das sie später kauften, in der Ackergasse, heute Nordstraße, sesshaft. Brigitte besuchte die Katholische Volksschule, aus der sie 1954 mit acht weiteren Mitschülern entlassen wurde. Alsbald fand sie eine Beschäftigung als Haushälterin in der Drogerie Berbuir in Mechernich. Dann aber – welch ein Glücksfall – lernte sie bei Renovierungsarbeiten an ihrem Elternhaus den aus Bronsfeld stammenden Stukkateur Werner Lammert kennen und lieben, der sie dann 1961 ehelichte. Seitdem wohnen sie in Bronsfeld. Brigitte arbeitete dort viele Jahre als Köchin in einem Jugendheim. Die Lammerts bekamen eine Tochter, der sie den Namen Sigrid gaben. Diese ist heute schon etliche Jahre verheiratet und wohnt in einem Haus, das größtenteils von Werner Lammert errichtet worden ist, in Holzweiler, oberhalb von Dernau an der Ahr gelegen. Bis vor ein paar Jahren war die Jubilarin den ganzen Tag damit beschäftigt, ihr großes Haus, Hof und Garten in Ordnung zu halten, was ihr heute aber sehr schwer fällt.

Es folgte nun ein Posaunensolo mit Orgelbegleitung. Nach der Segnung des Jubelpaares erfreute eine Sopranistin mit ihrer schönen Stimme die andächtig lauschenden Zuhörer. Als Zwischengesang wurden die Lieder: 1. Lobet den Herrn, 2. Stern, auf den ich schaue, 3. Nun danket alle Gott, und 4. Großer Gott wir loben Dich, gemeinsam gesungen. Zum feierlichen Auszug spielte die Organistin ein Präludium von Michael Prätorius. Vor der Kirche wurde das Goldpaar von der großen Gästeschar mit Glück- und Segenswünschen in Empfang genommen.

Auszüge aus der Geschichte Schleidens und der evangelischen Kirche:
Im Schnittpunkt zweier Bundesstraßen, aber malerisch inmitten hoher Bäume und alter Gräber, liegt in Schleiden „Auf dem Driesch“ (alter Flurname) dicht an der Olef die evangelische Pfarrkirche. Über das Gotteshaus gibt es Interessantes zu berichten. Dazu muss man aber Folgendes wissen: Weil in der Herrschaft Schleiden das ganze 17. Und die ersten Jahrzehnte des 18. Jhdts. Des Öfteren die Besitzer wechselten, hatte die Bevölkerung besonders unter der Einquartierung ausländischer Truppen, z. B. aus Luxemburg, Spanien, Frankreich, Russland, Preußen und Österreich zu leiden. Als Kaiser Josef II. 1781 für seine österreichischen Lande, zu denen damals auch Schleiden gehörte, religiöse Toleranz verkündete, bauten die Schleidener Protestanten 1786 vor den Toren der Stadt ein einfaches, einschiffiges Bethaus. Der Besitz von Turm und Glocken war ihnen zunächst noch nicht gestattet. 1839 bezog dann der Baumeister W. C. Ulich den Betsaal harmonisch in einen größeren Kirchenbau ein, indem er einen Glockenturm mit achtseitigem Schieferhelm angliederte. Im Innern der Kirche sind an der Chorwandmitte Altar, Kanzel und Baldachin senkrecht übereinander angeordnet: ein ungewöhnliches Bild. Um auf den Predigtstuhl zu gelangen, muss man über eine Treppe in der Sakristei durch eine Wandtür gehen. Bei der jüngsten Restauration erhielt der Kirchenraum ein schlichtes, aber farblich eindrucksvolles Rokokodekor, wobei die ursprüngliche Ausschmückung im Geiste der Erbauerzeit einfühlsam ergänzt und vervollkommnet wurde. An diesen Renovierungsarbeiten war auch Werner Lammert, der vom Pastor großes Lob erhielt, maßgeblich beteiligt.

Goldhochzeitsfeier:

Nun beeilte man sich, das nahegelegene Restaurant-Bistro-Café Mayer aufzusuchen, um das Mittagessen vom Büffet einzunehmen. Mayers Restaurant ist seit 1957 in der dritten Generation im Familienbesitz und für gute Qualität und Zufriedenheit der Gäste bekannt. Die Räumlichkeiten sind für 15 – 150 Personen ausgelegt. In gemütlicher Atmosphäre und noblem Ambiente kann man hier speisen. Das Essen wird geschmackvoll und dekorativ angerichtet und serviert. Davon konnte ich mich selbst überzeugen.

Mit großer Spannung erwarteten nun das Jubelpaar und die Festgäste den MGV 1892 Vussem. Die Goldhochzeiter hatten extra ihren Festtag eine Woche vorverlegt, weil vom 16. – 19.9. in Vussem die Kirmes gefeiert wird, und wir nicht gesangsfähig gewesen wären. Um 15:15 Uhr betraten wir gutgelaunt mit 22 Sängern und dem musikalischen Leiter Gerhard Half den Saal, um mit folgenden Liedern (4. – 7. mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel) aufzuwarten: 1. Abendrot, 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Liebe ist unendlich, 4. Finster war die Nacht, 5. Old Mauhie, 6. He deit et wieh, 7. Ruut sin de Ruuse, und als Zugabe, die stürmisch gefordert wurde, 8. Das Elternhaus.

Zwischendurch hatte unser Vorsitzender Willi Schütt im Namen aller Sänger die Gratulation vorgenommen und als Geschenk eine Orchidee überreicht. Die Anwesenden waren von unseren Darbietungen sehr angetan. Sie hätten gerne noch ein paar Lieder von uns gehört; doch bei der schwülwarmen Witterung ging einigen Sängern die Puste aus. Wir wurden mit reichlich Beifall bedacht und fürstlich entlohnt. Anschließend gab es für uns im Schankraum Getränke nach Wahl und frische, belegte Brötchen.

Während sich einige Sänger labten (oben), Willi Schütt Autogramme schrieb (rechts), warteten andere schon auf das nächste Bier

Im Programm ging es derweil weiter mit dem Sing- und Tanzkreis Olef, der einige sehenswerte, graziöse Tänze vorführte. Danach gab es Kaffee und Kuchen vom Büffet. So allmählich ging am späten Nachmittag ein schönes Fest zu Ende, an das sich sicherlich alle Beteiligten noch gerne erinnern werden.

P.S.: Vor 12 Jahren brachten wir Brigitte Lammert zu ihrem 60. Geburtstag in der Gaststätte „Zum Eifelblick“ in Bronsfeld ein Ständchen und wurden dafür ebenfalls gut bewirtet. Seitdem sind Brigitte und Werner begeisterte Fans des MGV Vussem und besuchen, wenn es denn die Gesundheit zulässt, unsere Kurkonzerte.

Freitag, 28. Oktober 2011

Bunter, gemütlicher Abend des MGV 1892 Vussem

Vorwort:
„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. Diese Worte scheinen sich schnell herumgesprochen zu haben, denn heute hatte der Männergesangverein zum Gemütlichen Abend im Pfarrsaal eingeladen, und alle 80 Stühle waren bis auf den letzten Platz besetzt.
Ja, wo man singt, da ist die Fröhlichkeit zu Hause. Griesgrämige Menschen bringen keinen Ton aus der Kehle. Darum sollte noch mehr gesungen werden, weil Gesang Harmonie und Frohsinn verbreitet. Heute Abend wollen wir durch schöne Stimmen zu schöner Stimmung finden. Ich bin sicher, dass alle Anwesenden uns gerne dabei helfen werden. Wir Sänger wollen ja nicht die Welt bewegen. Wir wollen die Harmonie lebendig halten bei denen, die singen und bei denen, die zuhören. Hören und Singen sind köstliche Gaben, die auch künftig stark genug sein werden, um sich gegen lärmende Musik durchzusetzen. Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann, und worüber es unmöglich ist zu schweigen.
Einen besonderen Beitrag zu unserer Unterhaltung wird die Eifeler Mundartgruppe aus Bad Münstereifel leisten, die ja schon mehrmals in Vussem gastierte.

Zum Programmablauf:
Gegen 19 Uhr konnte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt zahlreiche aktive und inaktive Mitglieder mit ihren Lebensgefährten begrüßen und willkommen heißen. Danach stellte er den Gästen unseren neuen Chorleiter Gerhard Half vor und wünschte allen viel Vergnügen.
Mit dem (1.) „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist, sind der Seele Lieder“ eröffnete der MGV den Gemütlichen Abend. Es folgten die Lieder 2. Wir kamen einst von Piemont, 3. Aus der Traube in die Tonne, 4. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, und 5. Weiß ist das Schiff, das wir lieben, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Nachdem der brausende Applaus verklungen war, wurde das Büffet gestürmt, das im Foyer von der Metzgerei Hostel aus Mechernich aufgebaut worden war. Es bestand aus Spießbraten, Schweinefleisch, Bratkartoffeln, Sauerkraut und Pudding und schmeckte großartig. Dazu wurden reichlich Getränke serviert.

Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Die Eifeler Mundartfreunde aus Bad Münstereifel standen nun im Fokus, die mit ihren Sketchen und witzigen Pointen die Lachmuskeln der Zuhörer stark strapazierten. Der erste Sketch war eine Paraderolle für den Vorsitzenden der Theatergruppe Karl „Charly“ Roberz als Bürgermeister bei der Aufstellung der Musikkapelle zum Festzug des Schützenvereins.

Dabei ließ er das „R“ rollen, z. B.: „Drrrei Schrrrett fürrr derrr Sod widd aanjetrrrodde“. Es folgte 2. Die Hochzeit auf dem Standesamt, wobei der Bräutigam anfangs nichts zu sagen hatte, dann den Spieß aber umdrehte. 3. Der Fotograf mit seinem Dreibein. 4. Bauer im Kleiderschrank, eine Verwechslungsko-mödie. 5. Der Schiedsmann. Nun war eine längere Pause angesagt, die man nutzte, um sich die Beine zu vertreten, die Toiletten aufzusuchen oder für Getränkenachschub sorgte. Dann wurde das Programm der Mundartfreunde fortgesetzt:

1. Dialog zwischen Ober und Gast um Tasse oder Kännchen Kaffee. Beim 2. Sketch wird um ein Glas Bier oder Flaschenbier gestritten. 3. Die Erfindung einer ökologischen Mausefalle funktioniert nicht. Wogegen die 4. fiese Flejefangmaschin dem Erfinder alle Ehre macht und ein voller Erfolg wird. 5. Im Uhrengeschäft. 6. Eine Frau kommt mit ihrem Mann zur Frau Doktor in die Sprechstunde und weiß alles besser. Der Patient kommt nicht zu Wort. Nach 56 Kniebeugen wird der Puls gemessen, der aber ganz normal ist. Diagnose: Er leidet an Terrormitis und erhält ein Rezept. Darauf steht: „Setzen Sie sich endlich gegen Ihre Frau durch oder suchen Sie sich eine andere!“ 7. Für den Knengsrammelsball in Vussem hatte Charly sich eine neue Hose gekauft, die aber 5 cm gekürzt werden musste. Das hatte sich bald herumgesprochen und drei hilfsbereite Personen schnitten – ohne voneinander zu wissen – jeweils 5 cm von den Hosenbeinen ab, sodass die Hose nur noch als Shorts getragen werden konnte, was unter großem Gelächter bei der Anprobe zu sehen war. Das 8. Abschlussplädoyer von Charly als Bürgermeister lautete: „Isch werrrde kene Festzoch mie orrrganisierrre, sonderrrn em nächste Johrrr e Sporrrtfess ussrrrichte. Dofürrr ben isch met denne Buurrre Frrrengele met enem rrrude Kappeskopp am trrrainiere. Ihrrr könnt jo ens luurrre komme, ävvver ihrrr möt en den Krrrankekass senn, denn weil die kenn Disziplin em Liev han, jit et och ad ens en Klopperrrei. Deshalb möt ihrrr en de suurrre Appel biesse on üsch verrrsicherrre losse.“

Nach dem tosenden Applaus für die Mundartgruppe ergriff unser Vorsitzender das Wort und bedankte sich bei den Akteuren für die großartigen Aufführungen. Bis weit nach Mitternacht wurde noch die Muul jeschwaat, um dann frohgelaunt den Heimweg anzutreten.

Dieser bunte Kameradschaftsabend wird uns sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben und den Zusammenhalt im Verein stärken. Bleibt nur zu hoffen, dass die kommenden Proben von den Sängern ebenso gut besucht werden wie der heutige Abend.

Sonntag, 13. November 2011

Teilnahme des MGV am Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden

Wie vielerorts in Deutschland wurde auch in Vussem und Breitenbenden der Volkstrauertag feierlich begangen. Gegen 9:30 Uhr stellte sich der Trauerzug am ehemaligen Schulhof wie folgt auf: Freiwillige Feuerwehr (FFW), Musikverein (MV), Männergesangverein (MGV) und einige Vussemer Bürgerinnen und Bürger. Unter den Klängen eines vom MV gespielten Chorals gingen wir zum Ehrenmal, wo die FFW einen Kranz niederlegte und die Ehrenwache stellte.

Dort spielte der MV ein Lied zum Gedenken, während die Fahnen zum Zeichen der Trauer auf Halbmast hingen.
In die Gedenktafel des Ehrenmals sind die Namen von gefallenen und vermissten Männern in goldenen Lettern eingraviert. Das kann nur ein ganz geringes Zeichen des Dankes für jene Männer sein, die ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode bezahlten. Der MGV gab der Veranstaltung mit zwei Vorträgen einen würdigen Rahmen:

1. Harre meine Seele; in der Bearbeitung von Heinz Sistig, 2. Sancta Maria; von Johann Schweitzer (1831-1882). Als Novum ist zu vermelden, dass die Bässe auf Anordnung unseres Chorleiters Gerhard Half hinter den Tenören Aufstellung nahmen. Annemie Linden hielt die Ansprache, die ich hier verkürzt und sinngemäß widergeben möchte; „Liebe Trauergemeinde! Der Volkstrauertag ist nicht nur ein Tag der Toten, sondern auch ein Tag der Lebenden. Er bringt uns zum Nachdenken: Warum gibt es immer noch Kriege? In den beiden Weltkriegen hat es über 65 Mio. Tote und 56 Mio. Versehrte gegeben, also über 120 Mio. Kriegsopfer, eine Zahl, vor der unsere Vorstellungskraft versagt. Auch wenn die Erinnerungen der Überlebenden und Hinterbliebenen im Laufe der Jahrzehnte immer mehr verblassen, verliert der Volkstrauertag nicht an Bedeutung. Kriege und Gewaltherrschaft der Vergangenheit haben ihre Spuren in der Gesellschaft hinterlassen, an die wir besonders an Tagen wie diesem erinnert werden. Die Devise nicht nur für heute lautet: Innehalten als Zeichen der Trauer und des Respekts für die Toten, aber vor allen Dingen müssen wir aus der Vergangenheit die richtigen Schlüsse ziehen. Der Volkstrauertag darf nicht zur Nebensächlichkeit werden, sondern vielleicht eines Tages zum Volksfriedenstag!“ Nach den Fürbitten wurde die Gedenkfeier vom MV mit dem „Lied vom guten Kameraden“ beendet. Im Anschluss fanden die Trauerfeierlichkeiten in Breitenbenden statt. Sie hatten einen ähnlichen Ablauf wie in Vussem. MV und MGV spielten und sangen dieselben Lieder.

Die beeindruckende Rede hielt wieder in Vertretung des beruflich verhinderten Ortsvorstehers Udo Thielen der Berufssoldat Oberstleutnant Oster, hier auszugsweise aufgeschrieben: „Sehr geehrte Damen und Herren!

Im letzten Jahr hatte ich bereits ausgeführt, dass der Volkstrauertag in der Bundesrepublik Deutschland kein Tag ist, der einzig den gefallenen Soldaten gewidmet ist. Wir gedenken heute auch der Zivilisten, die bei den aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen den Soldaten helfend und unterstützend Beistand leisten.

Es sind ständig zivile Bundesbürger dort zu finden, wo Elend und Leid herrschen. Sie kommen bei ihren Hilfeleistungen oft schuldlos zu Schaden oder verlieren dabei sogar ihr Leben. So beklagen wir in diesem Jahr den Tod eines Technikers des THW, der in Afghanistan bei einem heimtückischen Hinterhalt umkam, als er auf dem Weg zu einem Dorf war, um dort die Wasserversorgung der Zivilbevölkerung sicherzustellen. Ebenso gedenken wir heute meiner Kameraden, die in Afghanistan bei der Ausübung ihres Berufes gefallen sind. Mittlerweile hat die Bundeswehr, die seit 1991 friedenserhaltende und –sichernde Aufgaben außerhalb Deutschlands übernimmt und momentan am Horn von Afrika und in Afghanistan präsent ist, bei ihren Einsätzen bisher 99 Tote zu beklagen. – Meinen Respekt möchte ich aber auch den Feuerwehrkameraden für deren selbstlosen Einsatz zollen. Der Feuerwehrmann hat sich bewusst und freiwillig dafür entschieden, sein Leben zum Wohle der Bevölkerung einzusetzen. Dabei kommt es oft zu bedrohlichen Situationen, die auch manchmal zum Tod führen. – Zum Schluss möchte ich Sie bitten, beim Lied ‚Ich hatt‘ einen Kameraden‘ an die Opfer der Gewaltherrschaft und Kriege zu denken und auch an jene Menschen, die ihr Leben für andere riskieren und an unsere Soldaten im Einsatz, die dort den Willen des deutschen Volkes vertreten.“ Aber ehe das „Lied vom guten Kameraden“ intoniert wurde, beteten wir gemeinsam unter der Regie von Sbr. Hans Nellesen das „Vater unser“.

Sonntag, 20. November 2011

Advents- und Weihnachtsmarkt in Vussem

Alle zwei Jahre wird in Vussem ein Basar für einen guten Zweck durchgeführt. Die Ansprechpartner und federführende Personen für diese soziale Sache sind Resel Feyen von der Flötengruppe und Johannes Klinkhammer für die Dorfgemeinschaft. Der Erlös wird einem Kinderheim in Südindien gespendet, welches von Pater Leo d’Souza geführt wird. Das Aloysian Boys Home besteht seit 1980 und wird seit 1983 von der Katholischen Pfarrgemeinde Vussem-Breitenbenden in vielfältiger Weise unterstützt. In der 9. Ausgabe von „Haste Töne“ habe ich ausführlich darüber berichtet.

Mittagessen im Aloysian Boys Home

Am Sonntagmorgen, pünktlich um 11 Uhr, wurde die Tür zur Mehrzweckhalle geöffnet, um den schon ungeduldig wartenden Besuchern Einlass zu gewähren. Im Angebot standen hochwertige Holz-, Hand- und Bastelarbeiten u.v.m. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt worden.

Wie auch in den vergangenen Jahren zeugte auch dieses Mal wieder der Basar vom eifrigen Wirken, großen Bemühungen und die Bereitschaft der Mitwirkenden, sich für die hilfsbedürftigen Waisenkinder einzusetzen. Ein Rundgang durch die festlich geschmückte Halle zeigte, wie sehr sich alle angestrengt haben. Für jeden Besucher war bestimmt etwas Nützliches dabei.

Um 14:30 Uhr hatte der MGV 1892 Vussem unter der Leitung von Gerhard Half, der von den Sängern volle Konzentration und präzises Singen verlangt hatte, seinen mit Spannung erwarteten Auftritt. Folgende weihnachtliche und stimmungsvolle Lieder wurden präsentiert: 1. Fröhliche Weihnacht überall, 2. O Freude über Freude, 3. St. Niklas war ein Seemann (Keyboard: Ludmilla Half), 4. Herbergslied, 5. Trommellied, 6. O du fröhliche, 7.  . . . denn es ist Weihnachtszeit (Keyboard: Ludmilla Half), und 8. Weihnachtsglocken.
Schade war nur, dass die enorme Geräuschkulisse, die in der Turnhalle herrschte, bei unseren hörenswerten Vorträgen sehr störend wirkte. Lobenswert zu erwähnen ist aber, dass die Ehefrau unseres Chorleiters, Ludmilla Half, uns zum ersten Mal musikalisch begleitet hat. Es war beeindruckend, mit welcher Unbeschwertheit sie die anspruchsvollen Partituren auf dem Keyboard mit viel Gefühl und auf professionell hohem Niveau meisterte. Sie gab uns Sängern mit ihrem Spiel ein sicheres Geleit.
Am späten Nachmittag sorgte auch die Bläsergemeinschaft Vussem-Strempt für weitere vorweihnachtliche Stimmung, bevor zum Schluss die große Tombola stattfand, bei der schöne Preise zu gewinnen waren. Es bleibt nun noch zu hoffen, dass sich die aufwendige Arbeit auch gelohnt hat.

Freitag, 25. November 2011

Jahresabschlussfeier der ehemaligen Soldaten im Casino Mechernich

Am Freitag, 25.11.2011, fand die alljährliche Jahresabschlussfeier der ehem. Soldaten, Kreis Euskirchen, im Deutschen Bundeswehr Verband (DbwV) statt. Zu dieser weihnachtlich dekorierten Feier, erschienen 60 ehemalige Soldaten mit Frauen. Der Vorsitzende Peter Kruse begrüßte die anwesenden Gäste und den Hausherrn, Herrn Oberst Johann Peter Schmitz, als Standortältesten vom Führungs-Unterstützungs-Regiment 28 (FüUstRgt 28) Mechernich.

Die einführenden Worte sprach der Vorsitzende und wies noch einmal auf die zurückliegenden Ereignisse hin. Da waren: der Wechsel der Verteidigungsminister, Aussetzung der Wehrpflicht zum 01.07.2011, Standortauflösungen. Nach dem Vorsitzenden sprach der Oberst Schmitz. Seine einleitenden Worte waren, dass der Standort Mechernich nicht aufgelöst wird gemäß der ersten Grobstrukturierung. Zwar speckt der Standort Mechernich ab, aber der Standort bleibt erhalten. Der Regimentsstab wird Mechernich voraussichtlich zwischen 2013 und 2016 verlassen. Das Luftwaffenmaterialdepot wird bis mindestens 2018 vor Ort bleiben.

Nach den Worten des Herrn Oberst kam der Männergesangverein Vussem zum Zuge. Bei adventlich, weihnachtlichen Liedern wurden die Anwesenden auf die bevorstehende Weihnachtszeit eingestimmt. Es gab viel Beifall und man merkte, dass die Gäste diese Lieder genossen, wie man mir auch hinterher bestätigte.

Eine ganz große Überraschung gab es noch für seine Frau. Der Männergesangverein sang ihr zu Ehren das Geburtstagsständchen. Der Vorsitzende, Herr Willi Schütt, überreichte ihr auch noch einen Blumenstrauß. Sie war sichtlich gerührt. Es sollte doch keiner wissen, dass sie heute Geburtstag hatte.

Bei uns weilte auch ein Fregattenkapitän zum ersten Mal. Zur etwas vorgerückten Stunde, sagte ich ihm: „Herr Fregattenkapitän, ihnen zur Ehre hat der MGV extra gesungen: Sankt Niklas war ein Seemann“. Er schmunzelte, als ich ihm dies sagte. Ob er es wohl auch geglaubt hat???
Noch etwas Persönliches. Es war dies das 8. Mal, dass Ihr mit Eurem Gesang die Feier verschönt habt. Gleichzeitig war dies mein letzter Auftritt als Vorsitzender. Ich werde mich nächstes Jahr nicht wieder zur Wahl stellen. In diesem Sinne möchte ich mich noch vielmals für Eure Unterstützung bedanken. Sänger bleibe ich auch weiterhin.

Nochmals vielen Dank Euch Allen

Peter und Renate Kruse

Ergänzung durch den Chronisten:
Lieber Peter!
Herzlichen Dank für Deine aufschlussreiche Berichterstattung. Ich möchte nur hinzufügen, dass vorwiegend klassische aber auch zeitgenössische Kompositionen für Gesang und Instrumentalbegleitung zum Vortrag gelangten, die das Programm sehr abwechslungsreich werden ließen: 1. Weihnachtsglocken, 2. Trommellied, 3. . . . denn es ist Weihnachtszeit*, 4. Fröhliche Weihnacht überall, 5. Herbergslied, 6. St. Niklas war ein Seemann*, 7. O du fröhliche, und 8. zu Renate Kruses Geburtstag: Geburtstagsständchen.

*= am Keyboard: Ludmilla Half.

Fazit:
Die Vorstellung von lebendigem Chorgesang, die unser Dirigent Gerhard Half hat, ist unbestritten. Erfreulich war, dass die Sänger dies zu seiner Zufriedenheit umsetzen konnten. Gleichfalls trug Frau Halfs präziser, lockerer und perlender Anschlag am Keyboard dazu bei, sich angenehm unterhalten zu fühlen.

Samstag, 26. November 2011

Seniorennachmittag in Breitenbenden

Der Bürgerverein Breitenbenden hatte für heute alle Bürger des Ortes ab 60 Jahren nebst Gatte/Gattin in den Gasthof „Zum Krebsbachtal“ eingeladen. Die Resonanz war erfreulich, waren doch ca. 50 Senioren erschienen, die von jungen Damen des Ortes betreut und verwöhnt wurden. Um 14:30 Uhr war die Kaffeetafel gedeckt, und die Vorsitzende des Bürgervereins, Dagmar Fischer, begrüßte die Anwesenden und wünschte einen guten Verlauf.
Hiernach hielt Ortsvorsteher Udo Thielen eine kurze Ansprache und verteilte an jeden Gast einen Gutschein, der folgendes beinhaltet: Wanderung zum Bergwerkmuseum im Juni/Juli 2012; Führung durch das Museum und das Besucherbergwerk; Reibekuchenessen vor dem Museum, gestiftet von Johannes Klinkhammer; Rückfahrt mit einem Bus, den die Fa. Schneider-Bank zur Verfügung stellt. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick begrüßte ebenfalls die Senioren und überreichte den obligatorischen Umschlag an die Bürgervereinsvorsitzende.
Danach kam der MGV 1892 Vussem zu seinem Auftritt mit 8 Weihnachtsliedern, die bei den Anwesenden sehr gut ankamen, gaben diese doch der Veranstaltung in der vorweihnachtlichen Zeit den festlichen Rahmen. Bei den gesanglichen Vorträgen gab auch ein versteckter Solist aus dem Hintergrund zur Freude der Senioren seinen Einstand, nämlich unser Freund Alex, sechsjähriger Sohn unseres Chorleiters Gerhard Half. Das wurde von den Gästen mit Applaus honoriert.
Des Weiteren erschien der Nikolaus, las ein Gedicht vor und verteilte Weihnachtstüten. Gegen 17 Uhr ging der gelungene Seniorennachmittag zu Ende. Die Gäste waren zufrieden und traten den Heimweg an.

Bernhard Mießeler

Ergänzung durch den Chronisten:

Lieber Bernhard!
Vielen Dank für Deinen vorzüglichen Beitrag. Hier die Lieder unseres Auftritts: 1. O Freude über Freude, 2. O du fröhliche, 3. Herbergslied, 4. . . denn es ist Weihnachtszeit*, 5. Fröhliche Weihnacht überall, 6. Weihnachtsglocken, 7. St. Niklas war ein Seemann*, und 8. Trommellied.

*= am Keyboard: Ludmilla Half.

Resümee:
Mit diesen Weihnachtsliedern stimmten die Sänger die aufmerksamen Zuhörer auf das bevorstehende Fest ein. Sie zeigten sich tief beeindruckt von unseren hörenswerten Darbietungen; denn unter der Leitung von Gerhard Half entfalteten die Akteure einen in sich ausgewogenen Chorklang, der von der Pianistin Ludmilla Half mit cooler Spielfreude und beeindruckender Fingerfertigkeit unterstützt wurde.

Das Wort zum Jahreswechsel

Liebe Sangesbrüder!

Wir stehen wieder am Anfang eines neuen Jahres, das noch völlig unberührt vor uns liegt. Was mag es uns bringen? Welche Erfahrungen werden wir machen? Können wir an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen? Noch vermag niemand darauf eine Antwort zu geben. In knapp einem halben Jahr feiern wir unser 120jähriges Bestehen. Mit einem Festkonzert wollen wir die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen. Für das Programm werden u. a. neue Lieder einstudiert. Soll es aber ein Erfolg werden, so sind wir auf jede Probe und auf jede Stimme bzw. jeden Sänger angewiesen.
Dazu weise ich ausdrücklich nochmals auf den auf Seite 1 dieser Zeitung abgedruckten Leserbrief von Heinz Sistig hin, der u. a. zu Recht die Laumänner unter uns Sängern kritisiert hat. Ich bin da ganz seiner Meinung und appelliere ebenfalls an sie, ihre negative Einstellung zu den Chorproben und zum MGV zu überdenken. Denn wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wenn dieser Weg beschritten wird – da bin ich mir ganz sicher – können wir uns alle auf ein schönes Fest freuen.
Zum Schluss, liebe Sangesbrüder, möchten mein Bruder Albert und ich es nicht versäumen, allen Wohltätern und Freunden des Chorgesangs für ihre Unterstützung, und allen, die bei der Erstellung dieser Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ mitgewirkt haben „Danke!“ zu sagen.
Euch und Euren Familien und allen, die diese Zeitung lesen, wünschen wir ein gesegnetes, friedvolles und glückliches Neues Jahr, damit wir gemeinsam mit Zuversicht und der richtigen Motivation das Jahr 2012 angehen können. Packen wir’s an!

Michael Wielspütz                                                          Albert Wielspütz

Chronist und Sbr.                                                            Redakteur

Montag, 19. Dezember 2011

Geburtstagsfeier mit unserem Sbr. Arnold Mies (70).

Vorwort:

Einen Tag nach seinem 70. Geburtstag am 11. Dezember erschien Arnold Mies wieder zur Gesangsprobe. Die Wiedersehensfreude war sehr groß, besonders im 2. Bass. Schließlich hatten wir lange auf seine Stimme verzichten müssen.

Das hatte mehrere Gründe:
1. der Tod seiner Ehefrau Trude und
2. ein längerer Krankenhausaufenthalt nach einer schwierigen Operation mit anschließender Rehabilitation in Bad Kreuznach.
Als Geburtstagsständchen hatte sich Arnold das Lied „Ein Bier, das macht den Durst erst schön“ gewünscht. Die Glückwünsche von seinen Sangeskollegen nahm er ebenso dankend entgegen wie das Geldgeschenk, das ihm unser Vorsitzender überreichte. Er revanchierte sich mit einer Einladung zum Umtrunk mit Imbiss nach der nächsten Chorprobe am 19.12.2011.

Geburtstagsfeier:
Die verkürzte Probe, die zunächst von Gerhard Half gestaltet wurde, übernahm dann Heinz Sistig, weil wir am nächsten Freitag einen Auftritt in Mechernich haben werden, bei dem unser Dirigent wegen Urlaubs nicht da sein wird.

Langjährige Weggefährten im MGV: Arnold Mies und Michael Wielspütz

Im Foyer des Pfarrheims hatte der Jubilar Arnold Mies ein rustikales Büffet aufgebaut, das aus leckerem Kartoffelsalat mit Bockwürstchen, frischgebackenem Brot („Peng“), welches man mit Kräuterbutter, Schmalz oder Mett mit Zwiebeln bestreichen konnte, bestand.

Dazu wurde ein frischgezapftes Bier vom Fass serviert. Schade war nur, dass an diesem Abend einiges an Essen und Gerstensaft übrig blieb, weil wieder etliche Sänger fehlten. Man ließ sich aber deshalb die gute Laune nicht verderben, sondern sang dem Jubilar zur Freude noch ein paar Trinklieder.

Mein Lebenslauf in bunten Bildern:
Am 11.12.1941 wurde ich als erster Sohn der Eheleute Peter Mies (Former) und Anna geb. Hansen (Hausfrau) in Waldorf bei Blankenheim geboren. An diesem Tag war mein Vater als Soldat der Wehrnacht am Moskwa-Wolga-Kanal bei Klin in der Nähe von Moskau als Geschützführer 8,8 cm, einer Panzerjägereinheit eingesetzt. Während meine Oma verzweifelt die Hebamme in Ripsdorf und Alendorf suchte, hat mein Opa und Pate Arnold Hansen alleine und seelenruhig ohne fremde Hilfe meine in den Wehen liegende Mutter bei ihrer ersten Geburt betreut und mir geholfen, das Licht der Welt zu erblicken. Der Knabe hatte das stattliche Gewicht von sage und schreibe 12 Pfund nach Angabe der nach der Geburt eintreffenden Hebamme. Während des Rückmarsches der Wehrmacht Richtung Westen geriet mein Vater 1943 in russische Gefangenschaft und blieb dort bis Februar 1947.
Ostern 1948 wurde ich in Waldorf eingeschult. Im September 1948 zog die Familie mit der im August 1948 geborenen Schwester Regina in ein kleines von Vater und Opa selbstgebautes Häuschen am Waldesrand bei Esch Kreis Daun. In Esch ging ich dann bis Ostern 1953 zur Schule. 1952 kauften meine Eltern von der Erbengemeinschaft Josef Wielspütz (Jüppse) das Haus am Holzheimer Weg in Vussem. Ostern 1953 zogen wir mit der Familie nach Vussem. Ich besuchte hier die 8-klassige Volksschule bei Lehrer Thomae. Am 3.4.56 begann ich eine 3-jährige Lehre bei der Deutschen Bundespost in Mechernich und Euskirchen. Am 01.01.1960 wurde ich Mitglied im MGV 1892 Vussem.
Mein postalisches Wirken endete mit dem 31.12.1961. Vom 02.01.1962 bis 31.12.1963 war ich Soldat bei der Bundeswehr; meine Stammeinheit war eine Fernmeldeeinheit in Rheinbach. Am 04.05.1964 nahm ich eine Tätigkeit als Fernschreiber beim Bundesministerium der Verteidigung auf. Den 1973 erfolgten Laufbahnwechsel in den Verwaltungsdienst beendete ich am 31.12. 2006 nach 50½ Dienstjahren als Regierungsamtmann. 1971 zog ich frisch verheiratet mit Gertrud geb. Nießen nach Meckenheim-Merl. 1972 kam unser Sohn Volker in der Uniklinik Bonn zur Welt. 1973 zogen wir zwecks Vorbereitung eines Hausbaues nach Lorbach. 1976, rechtzeitig zur Vussemer Kirmes im September konnten wir dann einziehen. 1977 wurde Markus, 1979 Sohn Thomas geboren.
1986 wurde mir durch den Herrn Bundespräsidenten die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Wir verkauften das Haus nach der Jahrtausendwende und zogen 2002 nach Merzbach bei Rheinbach. 2005 kauften wir eine Doppelhaushälfte in Mechernich. In diesem unserem Altersruhesitz fühlten wir uns sehr wohl. Leider ist mein Trudchen am 05. September 2011 in Mechernich verstorben.

Arnold Mies

September 2010: Arnold Mies: 50 Jahre im MGV
Mai 2011: Arnold Mies (rechts): 25 Jahre im Kirchenchor

Ergänzungen durch den Chronisten:
Es ist noch nachzutragen, dass Arnold Mies noch 2 weitere, jüngere Geschwister hat: Eva und Richard. Vor 25 Jahren, am 3.12.1986, verlieh der Bundespräsident Herrn Arnold Mies in Anerkennung für seine Bemühungen im sozialen Bereich (u. a. Vormundschaft), der Tätigkeit als 1. Vorsitzender des TSV Feytal, im Bürgerverein, als Gründungsmitglied des Karnevalsvereins 1977 Vussem, des Heimat- und Geschichtsvereins Vussem, für den er die Satzungen ausarbeitete, die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.
Ferner war er viele Jahre im Pfarrgemeinderat tätig. Von 1992-2002 zeichnete er als Rendant im Kirchenvorstand verantwortlich. Im Mai 2011 wurde er für 25 Jahre Singen im Kirchenchor ausgezeichnet und ist dort seit einigen Jahren Teamleiter. Für 50jährige aktive Mitgliedschaft im MGV 1892 Vussem bzw. DSB erhielt er im September 2010 während einer Konzertveranstaltung Nadel und Urkunde von der Vorsitzenden des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, Gabriele Heis, ausgehändigt. Vier Jahre sang er im MGV Wormersdorf.
Von dieser Stelle aus wünsche ich dem Jubilar auf seinem weiteren Lebensweg Kraft und viel Freude an seinen Hobbies.

Michael Wielspütz

Freitag, 23. Dezember 2011

Eröffnungsfeier der Kunstausstellung „Einheimischer Künstler“ in Mechernich

Kunst Dasburg
Kunst Kulbrock

Im Foyer des Gymnasiums „Am Turmhof“ wurde zum 32. Mal in Folge die Kunstausstellung feierlich eröffnet. Auch in diesem Jahr werden von 33 Ausstellern vielfältige Kunstwerke verschiedener Schaffens- und Stilrichtungen präsentiert. Der „Motor“ dieser Initiative ist Paul Weiermann, der seit vielen Jahren als Vertreter der Künstlergemeinschaft gemeinsam mit der Stadt Mechernich und vielen Helfern diese Ausstellung organisiert und das Foyer des Gymnasiums in eine große Galerie verwandelt.

v. l.: Hans Schmitz, Dr. Hans-Peter Schick, Robert Ohlert, Paul Weiermann

Zusammen mit dem stv. Landrat Hans Schmitz und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales, Ratsherr Robert Ohlert, eröffnete der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Vernissage. In seiner Rede sagte er u. a.: „ Ich bin heute ein schwarzer Punkt, umgeben von zwei Roten“, womit er humorvoll auf seine beiden Begleiter Schmitz und Ohlert anspielte, die der SPD angehören. Weiter sagte er, dass er nun schon zum 13. Mal gerne hierher gekommen sei, denn über die Jahre hinweg sei die Ausstellung zu einer festen Planung in seinem Terminkalender geworden. „Die Vielfalt, die diese Präsentation charakterisiert, wird von Jahr zu Jahr besser und sehenswerter“. Hans Schmitz pflichtete ihm bei: „Was in den 32 Jahren hier aufgebaut worden ist, ist wohl einmalig im Kreis Euskirchen. Als Mechernicher Bürger bin ich sehr stolz auf diese Ausstellung“. Auch Robert Ohlert hob in seiner Ansprache das breite Spektrum und die wachsende Qualität der Arbeiten hervor, die die Künstler hier zeigen, wobei er auf die mannigfaltigen Ausdrucksmöglichkeiten mit Formen und Farben bei den Bildern verwies. Angefangen von reinen Abstraktionen bis hin zur Spiegelung der Wirklichkeit sei alles vertreten. Neben der großen Anzahl bildlicher Darstellungen, Druckgrafiken und Fotografien seien auch Skulpturen, darunter filigrane Keramiken zu betrachten. Auch witzige und moderne Illustrationen könnten sich sehen lassen. Es kommt nicht darauf an, was man macht, sondern wie man es macht“, so Ohlert. Dass jedes der Exponate „gut gemacht“ ist, davon konnten sich die zahlreichen Besucher selbst überzeugen. Paul Weiermann begrüßte ebenfalls die geladenen Gäste und erzählte u. a., dass beim Aufhängen der Bilder einige Rahmengläser zu Bruch gegangen seien. „Doch Scherben sollen bekanntlich ja Glück bringen“, meinte er.
Für die musikalische Untermalung der Eröffnungsfeier sorgte zwischendurch nun schon zum achten Mal im zweijährigen Turnus der MGV 1892 Vussem. Eigentlich war vorgesehen, dass Heinz Sistig das Dirigat übernehmen sollte, denn Gerhard Half wäre zu diesem Zeitpunkt mit seiner Familie in Urlaub gefahren. Doch verhinderte dieses Vorhaben die plötzliche Erkrankung seiner Frau. So sang also unser Chor unter der Leitung von Gerhard Half folgende Lieder: 1. Zeit ist ein Geschenk, 2. Das Elternhaus, 2. Weihnachtsglocken, und 4. O Freude über Freude. Der begeisterte und z. T. stürmische Applaus zeigte, dass die Zuhörer von der musikalischen und optischen Vorstellung mitgerissen wurden.

Zum Schluss wünschte der Bürgermeister allen Anwesenden für das neue Jahr „Gesundheit, eine große Portion Gelassenheit und etwas mehr Zufriedenheit“. Während die Gäste zum Umtrunk geladen wurden, spielte Sbr. Udo Greuel Lieder auf seinem Keyboard.

19.       Freitag, 27.01.2012

Jahresabschlussfeier (JAF).

Der Mann, der aus der Kälte kam: Albert Wielspütz: „Wenn  ich Üch seh, beschlät mir de Brell!“
Akribisch wie immer dokumentierte  Chronist
Michael Wielspütz (Mitte) die Ereignisse der JAF.
Conny Kriescher und Bernhard Hoffmann glühten“ schon mal vor.

Die JAF, die normalerweise zwischen den Jahren stattfindet, musste verschoben werden, weil 1. unser Chorleiter in Urlaub weilte und 2. Die Räumlichkeiten des Pfarrheims für andere Festivitäten genutzt wurden. Trotzdem fehlten vier Sänger, die entweder erkrankt, in Urlaub oder durch einen Todesfall verhindert waren. Immerhin konnte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt 24 Sänger, Chorleiter Gerhard Half und unser inaktives Mitglied Albert Wielspütz in seiner Eigenschaft als Redakteur unserer Sängerzeitschrift herzlich willkommen heißen. In seiner Ansprache sagte Schütt u. a., dass das verflossene Jahr in gesanglicher und finanzieller Hinsicht ein gutes Jahr gewesen sei. Viele schöne Veranstaltungen, die wir mit unserem Gesang bereichert haben, bestätigten dies. Beim Verkauf von Getränken konnte ein Überschuss von 667 € erwirtschaftet werden, ein Plus von 52 € gegenüber 2010. Bei seiner Danksagung für die geleistete Arbeit von Chorleiter, Vorstand und Sängern, vergaß er auch nicht die Brüder Albert und Michael Wielspütz zu erwähnen, die viel Herzblut in die aufwändige und zeitraubende Erstellung der Zeitschrift „Haste Töne?“ investierten. Schütt appellierte anschließend nochmals eindringlich an alle Sänger, die kommenden Proben zu besuchen, damit das Jubiläumskonzert am 2. Juni 2012 kein Reinfall wird.
Für unsere Mitwirkung beim Basar am 20.11.11 in Vussem erhielten wir von Pater Leo aus Indien eine E-Mail mit folgendem Inhalt: „Liebe Freunde des Musik- und Männergesangvereins! Sie haben freundlicherweise dem Basar geholfen durch ihre Gesang- und Instrumental-Beiträge. Ich danke Ihnen allen ganz herzlich für Ihren Einsatz für die Kinder. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen für das Neue Jahr!“ gez. Pater Leo.
Kassierer und Kreistagsabgeordneter Matthias Vogelsberg berichtete, dass der Einreiseantrag der Schwiegermutter von Gerhard Half, die in der Ukraine beheimatet ist, vom Ausländeramt positiv beschieden wurde, sodass sie uns auf ihrem russischen Zupfinstrument „Domra“ beim Jubiläumskonzert begleiten kann.
Nun nahm der Chor Aufstellung und sang einen neu einstudierten Gospel mit dem Titel „Rock My Soul“, wobei es bei vielen Sängern noch mit der englischen Aussprache haperte. Im Anschluss sagte der Chorleiter Gerhard Half u. a.: „Ich bin im Großen und Ganzen mit dem Fortschritt des Chores zufrieden. Aber es ist noch ein weiter Weg, um meine Vorstellungen realisieren zu können.“

Als nun das Büffet freigegeben wurde, ertappte man Sbr. Werner Borker als Topfgucker. Er hatte großen Hunger und war als erster an der Futterkrippe. Die Fa. Hostel aus Mechernich hatte auf Bestellung Haxen, Kasseler, Sauerkraut und Kartoffelpüree geliefert, das vorzüglich schmeckte. Auch die Puddingliebhaber kamen auf ihre Kosten, denn dreierlei Sorten standen zum Verzehr bereit.

Et schmaat wie ze Kölle: Bernhard Hoffmann
und Heinz Sistig

Nun folgte der gemütliche Teil des Abends. Unser Routinier Wolfgang Schulz begab sich ans Rednerpult und verstand es, seine zum Teil wissenschaftlichen Ideensammlungen in witziger Form vorzutragen, sodass bei den aufmerksam lauschenden Zuhörern keine Langeweile aufkam und kassierte dafür wohlverdienten Applaus. Die Themen waren: 1. Jahresrückblick, 2. Neujahrswünsche, 3. Gute Vorsätze, z.B. Kalorienabbau.

Die Witze unterteilte er in folgende Kategorien:

Blondinen-, Kneipen-, Eheleben- und Ostfriesenwitze. Bei diesen fühlte sich Werner Borker angesprochen, der ja aus der Gegend stammt und drohte mit der Faust. Udo Greuel löste nun seinen Vorredner ab und begeisterte die Sänger mit seinen Stotterwitzen, womit er das Stimmungsbarometer noch einmal so richtig auf Hochtouren brachte.

Mit großer Spannung erwartete man nun die Verteilung der „Haste Töne?“-Zeitschrift (unten). Mein Bruder Albert und ich hoffen nun, dass uns das Werk wieder gelungen ist. Dazu teilte der Vorstand mit, dass in diesem Jahr der Eigenanteil von 3 € wegfallen würde.

Präsentation der Zeitung
Borker Wichteln
Willi Schütt, Matthias Vogelsberg, Gerhard Half und Fritz Pütz amüsierten sich bei der Lektüre der neuen Sängerzeitschrift.

Anschließend spielte Udo Greuel noch Lieder querbeet auf seiner „Quetsch“, die gerne mitgesungen wurden. Weit nach Mitternacht endete eine harmonisch verlaufene JAF, und ohne nennenswerte Zwischenfälle trat man den Heimweg an.

Nachdem sich die Lachfalten wieder etwas geglättet hatten, begann man mit dem Wichteln. Jeder, der eine Sechs gewürfelt hatte, konnte sich ein Geschenk aussuchen. Werner Borker erwichtelte sich dabei den Trostpreis.

März 2012

Nachruf!

Am Mittwoch, dem 22.01.2012 verstarb unser inaktives Mitglied Marianne Wenderdel, geb. Moser, im Alter von 87 Jahren.
Nach dem Wortgottesdienst am 27.01.2012 im Bestattungshaus Ernst wurde sie auf dem Friedhof in Kommern beigesetzt. Seit 20 Jahren war sie förderndes Mitglied des MGV 1892 Vussem und hat mit ihren Beiträgen und Spenden uns stets finanziell unterstützt. Dafür sind wir ihr sehr dankbar, und wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Möge sie nun ruhen in Frieden!
Unser Mitgefühl gehört aber im besonderen Maße unserem Sbr. Bernd Wenderdel und seinen Angehörigen.

Die Jahre 2010 – 2011

Montag, 8. März 2010

Jahreshauptversammlung des MGV 1892 Vussem

Am 08.03.2010 um 19.05 h eröffnete unser 1. Vorsitzender Willi Schütt im Pfarrheim von „St. Margareta“, Vussem die JHV und begrüßte die 22 erschienenen Sänger sowie unseren Chorleiter Heinz Sistig. Die hl. Messe zu Ehren der Lebenden und Verstorbenen des Vereins war entgegen der sonstigen Gepflogenheit bereits vorab am 06.03.2010 mitgestaltet worden. Nach der Begrüßung wurde um eine Gedenkminute zu Ehren der Verstorbenen des Vereins gebeten, und nach dieser ging man schnell zur Tagesordnung über, wartete doch auf die Anwesenden nach der Sitzung ein deftiges Essen und reichlich zu trinken, gestiftet von unserem Aktiven Bernd Wenderdel anlässlich seines 60. Geburtstags.
Der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz verlas zunächst die Niederschrift der Jahreshauptversammlung vom 19.04.2009 und gab im Anschluss daran im Tätigkeitsbericht nochmals einen Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr.
Danach folgte seitens unseres 1. Kassierers Matthias Vogelsberg der Kassenbericht. Erfreulicherweise hat das vergangene Jahr mit einem wenn auch sehr kleinen Plus von EUR 28,81 abgeschlossen. Einnahmen von EUR 2.481,25 (davon Spenden EUR 1.173,95) standen Ausgaben von EUR 2.452,44 gegenüber. Matthias Vogelsberg wies ausdrücklich darauf hin, dass wir keine großen finanziellen Sprünge machen könnten, und er regte nochmals an, Auftritte grundsätzlich nicht kostenlos zu machen.
Klaus Bernitt und Günther Sonnenschein hatten im Vorfeld die Bücher geprüft, und ersterer bescheinigte in seinen Prüfbericht unserem Kassierer eine ordentliche Buchführung mit sauber dokumentierten Belegen. Der Kassenprüfer bat von daher um Entlastung des Vorstands, dem von der Vollversammlung einstimmig stattgegeben wurde.
Bei der anschließenden Neuwahl der Kassenprüfer wurden einstimmig gewählt: Philipp Fünfzig und Arnold Mies und als Vertreter Bernhard Hoffmann.

Derzeit sind folgende Veranstaltungen in 2010 geplant:

22.05.2010Herbstkonzert im „Haus“ in Vussem (Zeit wird noch festgelegt) anlässlich eines Festaktes des Feldenkraises ein ca. 30 minütiger Auftritt. Genaueres hierzu folgt noch, doch hat sich lt. Willi Schütt die Besitzerin des „Hauses“, Frau Schmidt-Paas, sehr über unser Angebot gefreut.
19.06.2010Ständchen für Peter Kruse im Uffz-Heim zu seinem 70. Geburtstag  (zwischen 12.00 und 14.00 h)
04.07.2010Kurkonzert in Gemünd um 16.00 h
10.07.2010Fritz Pütz feiert mit seiner Edith am 09.07.2010 Goldene Hochzeit und bat uns, die Messe am 10.07.2010 um 11.00 h zu singen.
12.09.2010Der Einladung des Männergesangvereins 1860 Arloff-Kirspenich zum Freundschaftssingen anlässlich des 150-jährigen Bestehens wurde von den Sängern zugestimmt, so dass wir folglich dort zusagen werden.

Das jährliche Maiansingen am 30.04. fällt in diesem Jahr aus, da unser Chorleiter Heinz Sistig an diesem Tag anderweitige Verpflichtungen hat.

Verschiedenes

Michael Wielspütz fragte nach dem Verbleib unserer Vereinsfahne, die derzeit noch in der „Schneidmühle“ hängt. Willi Schütt erwiderte, dass man nochmals einen Antrag machen würde, um die Fahne im Pfarrheim aufhängen zu dürfen. Nachdem jetzt ein neuer Kirchenvorstand (u.a. als neues Mitglied Hans Klinkhammer) im Amt ist, dürfte das kein Problem mehr sein. Bei der nächsten Sitzung des Kirchenvorstands werde ein neuer Vorstoß gemacht.
Willi Schütt bat unseren Chorleiter Heinz Sistig um einige Worte. In Anlehnung an die von Wolfgang Schulz aus der Niederschrift von 2009 vorgetragenen Worte wiederholte er seine Wünsche, nämlich bessere Disziplin bei der Proben, Pünktlichkeit, Zusagen einhalten und regelmäßiger Probenbesuch, dauere es doch immer länger, neue Stücke einzustudieren. Die Sänger müssten Schwerpunkte bei Ihren Aktivitäten setzen und dabei den MGV über andere Interessen stellen. Im Übrigen wies er nochmals darauf hin, dass er in absehbarer Zeit das Dirigat des Chores abgeben werde, um dann wieder nur als Sänger im Verein zu sein. Der Vorstand solle sich rechtzeitig Gedanken machen über einen Nachfolger. Als einen Grund für sein Vorhaben sagte er, im Gegensatz zu einem Sänger müsse ein Dirigent immer anwesend sein.
Alfred Brell plädierte dafür, unseren Chorleiter einmal hochleben zu lassen, worauf dieser in Anlehnung an das bereits Gesagte erwiderte, wichtiger als Lobhudelei seien ihm z.B. als 1. Schritt Unterstützung seitens der Sänger bei seiner Arbeit und Disziplin.
Klaus Bernitt fragte nach dem Verbleib unserer beiden Sänger aus Weyer. Willi Schütt konnte die Frage dahingehend beantworten, dass beide dem Verein als Inaktive Mitglieder erhalten geblieben sind.
Arnold Mies lobte den Vorstand für seine Arbeit, insbesondere aber unseren Chorleiter Heinz Sistig für seine Geduld mit uns Sängern, der seine bereits geäußerten Worte nochmals wiederholte – für ihn sei mehr oder weniger der einzige Entschuldigungsgrund, nicht zu den Chorproben zu erscheinen, krankheitsbedingte Ausfälle. In diesem Zusammenhang trug Wolfgang Schulz einen Bericht vor aus der Zeitschrift „Neue Chorzeit“ mit dem Titel „Einst und jetzt: Der Probenbesuch“. Hierin wird auf die Probleme der – mangelnden – Probenbesuche im Jahre 1909 und heute eingegangen mit dem Tenor, dass sich leider nichts geändert hat in all diesen Jahren. Der Bericht liegt der Niederschrift in Kopie bei.
Alfred Brell fragte nach, ob wir nicht wieder eine Tagesfahrt machen sollten (als ein mögliches Ziel nannte er Essen mit dem Zollverein). Willi Schütt erwiderte, dass man dies bei der nächsten Vorstandssitzung auf die Agenda setzen würde.
Alfred Brell fragte nach den Verbandszeitschriften – er hätte des längeren keine mehr gesehen, doch konnte Wolfgang Schulz ihm gleich zwei Ausgaben übergeben.

Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen mehr gab und damit das eingangs erwähnte Essen von Bernd Wenderdel nicht kalt wurde, beeilte sich der 1. Vorsitzende Willi Schütt, die Vollversammlung um 20.00 h für geschlossen zu erklären.

Vussem, 26.03.2010

Wolfgang Schulz
  Schriftführer

Montag, 08. März 2010

Geburtstagsfeier von Sbr. Bernd Wenderdel (60)

Nach einer knappen Stunde war die JHV beendet. Man hatte sich beeilt, weil Sbr. Bernd Wenderdel (mit der obligatorischen Zigarre) seinen 60. Geburtstag mit uns nachträglich feiern wollte und das Essen schon im Foyer des Pfarrheims zum Verzehr bereitstand.

Zuerst aber wurde dem Jubilar mit den Liedern:
1. Deutscher Sängergruß,
2. Was der Tau den Fluren ist und
auf besonderen Wunsch von Berni
3. Oh wie schön ist Deine Welt – von Franz Schubert –
ein Ständchen lauthals vorgetragen.

Anschließend gratulierte der Vorsitzende Willi Schütt im Namen der Sänger und überreichte ein Geschenk. Der Jubilar bedankte sich für die ihm zuteil gewordene Ehrung und eröffnete das Büffet, das aus Eisbein, Sauerkraut und Kartoffelpüree, sowie Grünkohl mit Mettwürstchen bestand.

Als Nachspeise gab es leckeren Pudding. Zum Nachspülen wurde reichlich Bier vom Faß ausgeschenkt. Im Hintergrund sorgten Ehefrau Walli und Anita Sistig für einen reibungslosen Ablauf der Festivitäten.

Bernd Wenderdel wurde am 20.1.1950 geboren. Der eigentliche Geburtstag liegt also schon über sechs Wochen zurück. Doch erst jetzt hatte man einen Termin gefunden, um das runde Jubiläum gemeinsam zu feiern.

Es wurde ein gemütlicher Abend, auch weil Udo Greuel auf seinem Quetschböggel Lieder anstimmte, die zum Mitsingen animierten.

Liebes Geburtstagskind! 60 Jahre auf dieser schönen Erde zu sein, das ist schon Grund genug, den Ehrentag festlich zu begehen. Auf einen langen Rückblick will ich verzichten, denn ich bin der Meinung, wir sind alle genug mit der Gegenwart beschäftigt.

Außerdem fehlen mir viele wichtige Daten aus Deinem bisherigen Lebenslauf! Deshalb möchte ich mit einem Gedicht diesen Bericht beenden:

Lieber Bernd!
Bei jedem stellt sich mal die Frage:
Wie komm ich schon an all die Jahre?
Mit 60 denkt man so Allerlei,
die Zeit, die rennt im Flug vorbei.
Doch wer sich geistig fit hält *
Hat den rechten Weg gewählt.
Und hat mit Gottes Segen
Noch ein langes Leben.
Drum wünscht Dir der Chronist allezeit
Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.

*= z. B. mit Singen

P.S.: Seit dem 1.1.1981 singt der Jubilar die zweite Tenorstimme in unserem MGV. Als Solist hat er großen Erfolg, z.B. mit den Liedern „Wenn ich ein Glöcklein wär“, „Slowenischer Weinstrauß“ oder „Herrlicher Baikal“.

Samstag, 15. Mai 2010

Goldhochzeit von Peter Schneider und Sofie, geb. Bertram

Am Wochenende feierte das Jubelpaar seine Goldhochzeit in Vussem. Die ganze Nachbarschaft („Kapelleköpp“) hatte ihm zu diesem Ehrentag Haus und Hof geschmückt, einen Triumphbogen aufgestellt und ein Stück vom „Hadewääch“ mit Girlanden geziert.
Zur Dankmesse, die um 14 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta begann, wurde das Goldpaar in einem nostalgischen Mercedes gefahren. Der Kirchenchor, dessen aktives Mitglied Sofie viele Jahre war, verschönerte die Messfeier mit Liedern und Chorälen, die nachstehend im Programmablauf aufgeführt sind:

1. Zum Einzug: „Klänge der Freude“.
2. Begrüßung durch Pfarrer Hardy Hawinkels.
3. Zum Beginn der Messe: „Segne, o Herr, diese Feier“.
4. Gloria: „Lobet den Herrn“.
5. Lesung:
Zwei Kugelhälften (Ausschnitt): Als das Leben am Anfang stand, fielen unzählige Kugeln auf die Erde. Beim Aufprall zersprangen sie in zwei Hälften. Uneben und frei auseinander geteilt symbolisieren sie die unterschiedlichen Charaktere zweier Menschen. Doch jede dieser auch noch so verschiedenen Halbkugeln ist für ein Gegenstück bestimmt, so, wie auch zwei Menschen füreinander bestimmt sind.
6. Zwischengesang: „Herr, Deine Güte reicht so weit“.
7. In seiner Predigt sagte der Pfarrer sinngemäß folgendes:
„Liebes Jubelpaar! Ein halbes Jahrhundert ist nun verstrichen, seit Ihr Euch die Hände gereicht habt, um einander Treue zu geloben. Es war der 14. Mai 1960 als dieses Treuegelöbnis vom Pfarrer Stanislaw Sobieszczyk bescheinigt wurde. Zahlreiche junge Paare legen heute noch das gleiche Gelöbnis ab, doch längst nicht allen ist es beschieden, auch den fünfzigsten Jahrestag ihrer Hochzeit zufrieden und glücklich zu erleben. In schönster Zweisamkeit und im tiefen Vertrauen zueinander habt Ihr eine lange Wegstrecke zurückgelegt. Sie war sicherlich nicht immer glatt und eben, sondern auch manchmal rauh und steinig. Aber bestimmt hat auf ihr auch viel Sonnenschein gelegen. Freud und Leid wechseln nun einmal im menschlichen Leben so häufig wie strahlend blauer Himmel und graue, düstere Wolken. – Treue, echte Treue, liebes Jubelpaar, ist in unserer manchmal seelenlosen und gefühlsarmen Zeit etwas sehr Seltenes geworden. Herzenswärme ist in zahlreichen Ehen einer Oberflächlichkeit, ja, Gleichgültigkeit gewichen. Wie ein Lichtblick wirkt deshalb ein Tag wie der heutige auf alle, die erleben dürfen, daß Treue kein leeres Wort ist! Für Euren weiteren gemeinsamen Lebensweg wünsche ich Euch alles, was Ihr Euch vom Schicksal erhofft und dazu Gottes reichen Segen!“
8. Segnung der Eheleute.
9. Fürbitten (Ausschnitt), vorgetragen von den Enkelkindern:
„Wir bitten Dich für Oma und Opa: 50 Jahre sind sie gemeinsam durchs Leben gegangen. Sei Du weiterhin ihr Wanderstab, auf den sie sich stützen können. Begleite sie, wenn Sorgen und Krankeit über sie kommen sollten, mit Deiner schützenden Hand. Gib ihnen täglich neue Liebe, Geduld und Güte. Der Menschen, die an diesem Tag gern dabei gewesen wären, aber uns schon vorausgegangen sind, gedenken wir in dankbarer Erinnerung. Lenke alles zum Guten und leite unsere Wege zu Dir“.
10. Gabenbereitung (Gemeinde): „Wenn das Brot, was wir teilen“.
11. Sanctus (Kirchenchor): „Heilig“ aus der Schubert-Messe.
12. Zur Kommunion: „Sancta Maria“.
13. Nach der Kommunion: „Dankgebet“.
14. Schlußlied (Gemeinde): „Segne Du Maria“.

Nach dieser feierlichen Messe wurde das Goldpaar von den vielen Festgästen und Kirchenbesuchern mit Glück- und Segens-wünschen überschüttet. Die Sänger des MGV 1892 Vussem hatten vor dem Kirchenportal Position bezogen und sangen dem Jubelpaar ein Ständchen mit folgenden Liedern: 1. Geburtstagsständchen (angepasster Text), 2. Zeit ist ein Geschenk, 3. Was glänzet der Frühling, und 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen.

Unser Vorsitzender hatte zwischendurch gratuliert und ein Blumengeschenk überreicht. Anschließend fuhren die Goldhochzeiter im historischen Mercedes winkend zum neu gestalteten Probenraum des Musikvereins, um mit den vielen geladenen Gästen ausgiebig zu feiern. Der Jubilar Peter Schneider, der gebürtig aus Kallmuth stammt, ist seit 1972 inaktives Mitglied in unserem Verein.

Samstag, 22. Mai 2010

25jähriges Bestehen des Feldenkraishauses

Über die Pfingsttage feierte das Feldenkraishaus sein 25jähriges Bestehen, davon 19 Jahre in Vussem. Die Führungsriege hatte dazu die Räumlichkeiten der renovierten Mehrzweckhalle und den Musikproberaum gemietet, um die Festivitäten, Seminare und Vorführungen hier abzuhalten. Obwohl ich mehrfach über die Methode des Feldenkraises geschrieben habe, werde ich immer wieder gefragt: „Was ist das eigentlich?“

Hier nochmal die Antwort in wenigen Sätzen: Die Methode, Bewegungen bewusst zu verändern, um sie leichter auszuführen, ist nach ihrem Begründer Moshé Feldenkrais (1904 – 1984) benannt. Der Physiker entwickelte sein Konzept nach einer Knieverletzung. Statt sich operieren zu lassen, erforschte er den Zusammenhang von körperlichen Bewegungen und Vorgängen im Gehirn und lernte, sich schmerzfrei zu bewegen. Diese Methode wird u. a. im Vussemer Feldenkraishaus gelehrt und ausgebildeten Physiotherapeuten und anderen Heilberuflern vermittelt. Capito?

Zu den Festlichkeiten waren viele Gäste und Kursteilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik und dem europäischen Ausland angereist, was man auch an den Autokennzeichen ablesen konnte. Um der Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu verleihen, war auch der MGV 1892 Vussem um 13 Uhr erschienen, der zu der Chefin Schmidt-Paas ein gutes Verhältnis pflegt.

Sie stellt uns freundlicherweise zu unseren Konzerten ihren Saal und den Flügel kostenlos zur Verfügung. Da Frau Schmidt-Paas mit ihrer Partnerin gleichzeitig auch ihren 70. Geburtstag feierte, war es selbstverständlich, daß der Chor sein kleines Konzert mit dem 1. Geburtstagsständchen begann. Danach überreichte unser Vorsitzender Willi Schütt der völlig überraschten Jubilarin eine schöne, in voller Blüte stehende, blaue Hortensie und gratulierte auch im Namen der Sänger.

Unser Dirigent Heinz Sistig erläuterte nun den gespannten Zuhörern den Ablauf unseres Programms. Zuerst würden einige Stücke des gehobenen Gesangs vorgetragen, um dann mit Frühlings-, Volks- und Seemannsliedern fortzufahren. Mit den Worten: „Für jeden Geschmack ist bestimmt etwas dabei“ beendete Heinz seine kurze Ansprache und wünschte allen viel Vergnügen.

Nun ging es weiter im Programm mit 2. Weihe des Gesanges von Wolfgang Amadeus Mozart aus der Oper „Die Zauberflöte“, 3. Zeit ist ein Geschenk, 4. Was glänzet der Frühling, 5. Die Seen im Land der Berge, 6. Lieder, die von Herzen kommen, 7. An einem Sommermorgen, 8. Old Mauhie, 9. Gorch-Fock-Lied, und 10. Finster war die Nacht. Die Lieder 6 bis 10 wurden von unserem Akkordeonisten Udo Greuel begleitet und sorgten bei den vorwiegend weiblichen Zuhörern für Furore.

Einige Gäste waren aus dem norddeutschen und Hamburger Raum gekommen. Sie waren schier aus dem Häuschen als die Seemannslieder gesungen wurden und machten mächtig Alarm, indem sie pfiffen, kreischten und klatsch-ten. Am Schluss unserer Darbietung wurden wir mit „Standing Ovations“ verabschiedet. So viel Ehre haben wir selten erlebt.

Samstag, 22. Mai 2010

Genesungsständchen für unseren Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen

Peter Dreesen ( hier mit Willi Schütt) war sichtlich erfreut über unseren Besuch

Unser 82jähriger Ehrenvorsitzender musste sich im März in Bonn einer schweren Herzoperation unterziehen. Ihm wurde eine neue Herzklappe eingesetzt und zwei Bypässe gelegt.

Dieser Eingriff hatte ihn körperlich sehr stark mitgenommen. Der anschließende Aufenthalt in der Marmagener Reha-Klinik dauerte drei Wochen. Nun muß er wieder zu Kräften kommen und laufen lernen, damit der Kreislauf stabil wird. Das wird nicht einfach sein, da seine anderen Krankheiten wie u. a. sein Schlaganfall vor ein paar Jahren und sein Morbus Bechterew ihn sehr beeinträchtigen.
Um ihn etwas aufzumuntern, hatte unser Vorsitzender mit Peters Ehefrau Anni vereinbart, daß der Chor nach seinem Feldenkrais-Auftritt zu einem Ständchen erscheinen würde. Da Anni ihren Ehemann über dieses Vorhaben bewusst nicht in Kenntnis gesetzt hatte, war dieser „bass“ erstaunt, als plötzlich seine Sangesbrüder vor der Tür standen und ihm die etwas gedrückte Stimmung mit folgenden Liedern aufhellten: 1. Was glänzet der Frühling, 2. An einem Sommermorgen, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. Heija Safari, 5. Über uns der blaue Himmel, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen. Natürlich hatte Udo wieder ein paar Songs auf seiner Quetsch begleitet.

Von links: Willi Schütt, Matthias Vogelsberg, Rainer Gottschlich, Günter Sonnenschein, Philipp Fünfzig, Edmund Freitag, Udo Greuel, Heinrich Steffens, Bernd Wenderdel, Fritz Pütz, Hans Nellesen, Franz-Josef Sebastian, Heinz Sistig, Bernhard Mießeler, Hans Höller, Alfred Brell, Wolfgang Schulz, Arnold Mies, Hubert Hamacher, Michael Wielspütz

Haupsaach: Et schmaat ad wedde! (Peter hier mit Eddi Freitag)

Sichtlich erfreut war Peter über dieses Ständchen, und hatte versucht, einige Lieder mitzusingen. Doch das fiel ihm noch sehr schwer. Nun wurde er von den Sängern stürmisch begrüßt.

Der Vorsitzende überreichte ein Geschenk mit den besten Genesungswünschen. Peters Schwiegersohn Johannes Hein hatte ein paar Kästen Bier bereitgestellt, und dessen Frau Ulrike kredenzte uns einen Klaren, der auf das Wohl des Rekonvaleszenten getrunken wurde. Willi wunderte sich, daß seine Bierflasche immer so schnell leer getrunken war. Er hatte nicht gemerkt, daß ein Sbr. Ihm heimlich dabei „geholfen“ hatte. Wir hoffen nun alle, daß Peter bald wieder auf die Beine kommt, damit er seine Stimme wieder im MGV erschallen lassen kann.

Sonntag, 6. Juni 2010

Sängerfest in Ripsdorf

Anlässlich des 100jährigen Bestehens des MGV Ripsdorf stand das Wochenende am 5. Und 6. Juni ganz im Zeichen der Chor- und Blasmusik im prächtig geschmückten Festzelt. Der Programmablauf sah folgendermaßen aus:

Die Vussemer Sänger und deren Fans gaben sich vor dem Auftritt betont locker

Ab 20:30 Uhr unterhielten am Samstagabend die Ruutbach-Fanfaren Zülpich-Mülheim/ Wichterich die Gäste, bevor ab 22:30 Uhr „FDH und Bums“ für anhaltende Stimmung sorgten.

Die Jubiläumsmesse begann am Sonntagmorgen um 10:30 Uhr. Sie wurde mitgestaltet vom Kirchenchor Ripsdorf unter der Leitung des ehemaligen Dörries-Mitarbeiters Fritz Reifferscheidt. Anschließend war der Frühschoppen mit dem Musikverein aus dem Nachbarort Waldorf. Um 14 Uhr konnte der Vorsitzende Alfred Ehlen neun Gastchöre, die nacheinander dem Jubelverein ihre gesanglichen Glückwünsche überbrachten, zum Freundschaftssingen begrüßen. Es waren: Kammerchor Schleiden, MGV Gemünd, MGV Hellenthal, Gesangverein Metternich-Heimerzheim, MGV Satzvey-Firmenich, Liederkranz Sötenich, MGV 1892 Vussem, Gospelchor Blankenheim und die Singgemeinschaft Reetz.

Aber das Freundschaftssingen stand unter keinem guten Stern. Gegen 14:30 Uhr zog ein heftiges Gewitter über Ripsdorf hinweg. Orkanartige Böen ließen das Festzelt erzittern. Starke Regenfälle sorgten dafür, daß das Wasser in das Zelt eindrang und man befürchten musste, nasse Füße zu bekommen. Da das Prasseln des Regens auf das Zeltdach eine enorme Geräuschkulisse verursachte, mussten die Gesangsvorträge um ca. 20 Minuten unterbrochen werden.

Nach dem Auftritt des Kammer-chors Schleiden ergriff die Vorsitzende des Sängerkreises Euskirchen, Gabriele Heis (Mitte rechts), das Mikrofon und gratulierte auch im Namen der Sängergemeinschaft, sprach von einem „bedeutenden Anlaß“ und erklärte zugleich, was die Ripsdorfer Sänger ihrer Ansicht nach auszeichnet: „Sie sind im Durchschnitt nicht nur viel jünger als andere Chöre im Kreis, sondern sie haben auch ein sehr breit gefächertes Repertoire. Sie versuchen, alte Stücke zu bewahren, singen aber auch gerne moderne Lieder“. Gemeinsam mit Gabriele Heis war auch der stv. Kreis-Chorleiter Werner Harzheim nach Ripsdorf gekommen. Er überreichte Alfred Ehlen die offizielle Urkunde des Deutschen Chorverbandes zum 100jährigen Bestehen. Anschließend präsentierte Ehlen den staunenden Festgästen die Zelterplakette, die er bereits vor einer Woche während eines Festaktes in Werl im Kreis Soest neben weiteren 21 Chören Nordrhein-Westfalens aus der Hand des Musikreferenten Thomas Baerens in Empfang genommen hatte. 1956 wurde diese Plakette vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss in Erinnerung an den großen Musiker und Dirigenten Friedrich Zelter gestiftet. Chorgemeinschaften, die nachweislich mindestens 100 Jahre existieren und sich besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik erworben haben, erhalten diese hohe Auszeichnung.

An fünfter Stelle betrat nun der MGV 1892 Vussem diszipliniert die Bühne und setzte gesangliche Maßstäbe mit 1. Was glänzet der Frühling, einer Volksweise aus Hessen, 2. Zeit ist ein Geschenk (Die Ansingprobe vor der Abfahrt nach Ripsdorf hatte sich gelohnt), 3. Warum bist du gekommen, aus der italienischen Oper „Der Bajazzo“ (Akkordeonbegleitung: Udo Greuel). Die Männer aus Vussem und Umgebung gefielen ebenso mit ihrem ordentlichen Erscheinungsbild (oben). Der rege Applaus des aufmerksamen Fachpublikums zeigte, daß unser Chorleiter Heinz Sistig die richtige Liedauswahl getroffen hatte. Vizepräsident Udo Greuel vertrat den in Urlaub weilenden Willi Schütt, gratulierte herzlich und überreichte ein Geldgeschenk. Alfred Ehlen bedankte sich daraufhin nicht nur für das Geschenk, sondern auch für die wirklich hörenswerten Darbietungen des Chores. Als Erinnerung und Gegenleistung wurden wir dafür mit einer schön verzierten Holzkiste, in der sich ein köstlich gebrannter Eifeler Obstler befand, belohnt.

Tenor
Baß

Wolfgang Schulz mit der Prämie

Den krönenden Abschluss des Jubelfestes bildeten um 17 Uhr die Üdelhovener Dorfmusikanten. Der Ripsdorfer Chor trat an beiden Festtagen weder durch einen Kommers oder ein Konzert selbst nicht in Erscheinung. Das ist mir unbegreiflich. Jedenfalls wird in der Presse nichts erwähnt.

Auszüge aus der Vereinschronik des MGV Ripsdorf:
Das Protokollbuch des MGV Ripsdorf ist seit Ende des Zeiten Weltkriegs nicht mehr auffindbar, und so ging ein Stück Vereinsgeschichte leider für immer verloren.

MGV Ripsdorf im Jahr 1935: „Das deutsche Lied ist unser Sport, und unser Spruch: „Ein Mann, ein Wort.“

Seit der Verein im Jahre 1910 erstmals schriftlich erwähnt wurde, ist er aus dem aktiven Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Als Vereinslokal bestimmte man das Gasthaus Reetz, heute Huth-Hammes. Hier finden auch heute noch die Chorproben statt.
Der erste öffentliche Auftritt des MGV Ripsdorf erfolgte anläßlich der feierlichen Einweihung der Ahrtalbahn zwischen Blankenheim-Wald und Ahrdorf am 1. Mai 1912. In einem Gespräch sagte mir Alfred Ehlen, das der Verein nach dem Krieg eine Doppelfunktion gehabt hätte, in dem man auch Theater gespielt habe. Zur Gesangsprobe habe man sich in der Kneipe an der Theke getroffen, dabei Bier getrunken und Pfeife geraucht. „Muß wohl ganz urig zugegangen sein“, meinte Ehlen. Nahezu alle Männer des Ortes seien damals Mitglied des MGV gewesen. Mit dem Nachwuchs hatte man zu dieser Zeit keine Probleme.
Während des Ersten Weltkrieges fanden keine Chorproben statt, da immer mehr Mitglieder zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Nach dem verlorenen Krieg ging es langsam wieder bergauf.
Aus Erzählungen ist bekannt, daß man im Jahre 1923 schon vormittags mit einem Gespann und Leiterwagen nach Weyer zum Sängerfest fuhr. In einem Tannenwäldchen zwischen Engelgau und Zingsheim hielt man noch eine letzte Chorprobe vor dem Auftritt ab.
In den folgenden Jahren des 2. Weltkriegs reduzierte sich die Zahl der Aktiven, weil sie einberufen wurden, und 14 Sänger den Heldentod starben. Unter dem Druck des Nazi-Regimes war es verboten, die Vereinsfahne bei feierlichen Anlässen mit in die Kirche zu nehmen. Der MGV Ripsdorf hielt sich nicht daran und sang auch Lieder, die verboten waren.
Im Herbst 1945 fand die erste Versammlung nach dem Kriege statt. Einige interessierte Jugendliche wurden Mitglied und bildeten mit ein paar älteren Sangesbrüdern einen neuen Chor. Der MGV entwickelte sich bis heute zu einem nicht mehr wegzudenkenden Kulturträger in der Gemeinde Blankenheim und darüber hinaus. In den verflossenen Jahren dirigierten Peter Baales, Hermann Krebs und jetzt Chordirektor Heinz Ströder und dessen Ehefrau Gaby. Sie vermitteln dem Chor Ausdruck, Harmonie und Dynamik, so daß der Titel „Meisterchor“ erworben werden konnte. Auch das Repertoire des Vereins hat sich mit der Zeit modernisiert. Zwar beherrschen die Sänger weiterhin die alten Volkslieder, wie es die Satzung vorschreibt; inzwischen singt der Chor aber auch Stücke z. B. der Beatles oder von Udo Jürgens. 25 aktive Sänger im Alter von 40 bis Mitte 70 bilden heute den einzigen Männerchor in der Gemeinde Blankenheim.

Samstag, 19. Juni 2010

Geburtstagsständchen für Sbr. Peter Kruse (70)

Genau auf den Tag feierte heute unser Sbr. Peter Kruse seinen 70. Geburtstag im Casino in Mechernich. Dazu hatte er eine große Gästeschar eingeladen. Der MGV Vussem, dessen aktives Mitglied der Jubilar seit dem 05.11.2002 ist, war gerne nach Mechernich gekommen, um Peter mit einem Ständchen zu gratulieren.

Da er gebürtig aus Hamburg stammt, war es selbstverständlich, daß er sich vorwiegend Shantys und norddeutsche Lieder gewünscht hatte und – nach Aufforderung durch Heinz Sistig – mitsingen sollte. Zum Vortrag gelangten: 1. Geburtstagsständchen, 2. Lieder, so schön wie der Norden (mit Instrumental-Playback), 3. Herrlicher Baikal, 4. Rolling Home; Solist: Heinz Sistig, 5. Gorch-Fock-Lied, und 6. Dankeschön. Teilweise wurden die Lieder von Udo Greuel auf seinem Schifferklavier begleitet.
Udo war es auch, der stellvertretend die Gratulation vornahm und ein Geldgeschenk überreichte. Die Festgäste waren beeindruckt von unseren Darbietungen und brachten dies mit ihrem lautstarken Applaus zum Ausdruck. Spontan wurden wir von einer älteren Dame nach Bötersen, nördlich von Bremen gelegen, zum Backofenfest eingeladen. Vielleicht machen wir dorthin mal einen Ausflug?
Nachdem das Geburtstagskind seine Dankesrede beendet hatte und das Mittagessen schon bereit stand, nahmen wir an der Hausbar noch einen zur Brust, um dann die Heimfahrt anzutreten. Fortsetzung folgt am kommenden Montag (siehe nächsten Bericht).

Rolling Home
Herzlichen Glückwunsch sangen der Tenor …
… und der Baß …
… und alle Gäste

P.S.: Kürzlich war Peter in Bötersen gewesen und hatte vom Backofenfest ein großes Backblech mit vortrefflich schmeckendem Butterkuchen in die Gesangprobe mitgebracht.

Montag, 21. Juni 2010

Abendessen mit Umtrunk zum Geburtstag von Sbr. Peter Kruse (70)

Der Jubilar hatte es sich nicht nehmen lassen, seine Sangesbrüder zu einem gut bürgerlichen und schmackhaften Essen einzuladen, das aus Kartoffelauflauf, Erbsen und Möhren, Schweinebraten, Blumenkohl, Bratkartoffeln und Kasseler bestand. Im Ausschank gab es gut gekühltes Bitburger Pils, welches von Sbr. Klaus Bernitt liebevoll serviert wurde.

Zuerst aber wurde – nach einer verkürzten Chorprobe – zum Auftakt der „Deutsche Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“ gesungen. Diese Lieder waren auch gleichzeitig ein Geburtstagsständchen für unseren Sbr. Fritz Pütz, der vor einer Woche, am 14.06., 76 Jahre alt geworden ist. Anschließend bedankte sich Peter Kruse nochmals für das schöne Ständchen am vergangenen Samstag und berichtete, daß seine Gäste hellauf begeistert von unserem Auftritt gewesen wären.

Ferner entschuldigte er sich dafür, daß er mit seinem Outfit sich nicht der Anzugsordnung des Chores angepasst hatte. Einige Gäste hatten ihn darauf angesprochen. Zur Erinnerung: Peter hatte ein T-Shirt getragen mit der Aufschrift: „Ich befinde mich im Ruhestand – keine Zeit – voll im Stress – Termine bitte vier Wochen im Voraus beantragen“. Ich persönlich finde aber, daß ihm dieser Gag besonders gut gelungen war und zusätzlich für Heiterkeit sorgte.

Nachdem der Jubilar nun das Büffet, das von der Metzgerei Hostel (vormals Hufschlag) aus Mechernich angeliefert und im Foyer des Pfarrheims aufgebaut worden war, freigegeben hatte, gab es kein Halten mehr. Unter Hauen und Stechen wurde das Büffet gestürmt.

Einige Sänger trugen blaue Flecken davon, und deutlich waren Schnitt- und Kratzspuren zu sehen, die vom heftigen Einsatz von Gabeln und Messern zeugten.

Borker
Sonnenschein

Da unser Chorleiter bekanntlich ein großer Puddingliebhaber ist, hatte ihm jemand als Ulk eine große Schüssel hingestellt. Den Inhalt konnte Heinz Sistig natürlich nicht alleine verspeisen, so dass ihm Werner Borker dabei helfen musste. Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über, und es gab viel zu erzählen, u. a. über die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Unsere Einruhrer Sangesbrüder Conny und Dieter hatten sich von ihren Ehefrauen nach Vussem chauffieren lassen, damit sie auch ein paar Bierchen genießen konnten. Schade, daß Udo verhindert war, denn man vermisste seine Musik und Witze sehr.

Kurze Autobiographie von Peter Kruse:
Ich wurde am 19.06.1940 in Hamburg geboren. 1947 fing der Ernst des Lebens für mich an. Ich wurde eingeschult. 1956 wurde ich aus der Volksschule entlassen und begann eine Lehre als Stahlbauschlosser. Nach bestandener Gesellenprüfung arbeitete ich noch zwei Jahre bei meiner Lehrfirma.
Am 1.4.1961 wurde ich zur Bundeswehr eingezogen. Nachdem ich meinen Wehrdienst beendet hatte, verlängerte ich die Dienstzeit freiwillig und wurde zum Raketen-Instandsetzungsmeister ausgebildet. Diese Ausbildung dauerte ein Jahr und fand in Huntsville/Alabama statt. 1964 heiratete ich, und es stellte sich nach und nach der Nachwuchs ein: zwei Töchter und ein Sohn. 1965 kehrte ich aus den USA zurück und wurde nach Mechernich in die Eifel versetzt, wo ich auch jetzt noch wohne.
Bei meiner Pensionierung im Jahre 1993 hatte ich den Dienstgrad eines Stabsfeldwebels erreicht. Mittlerweile umgeben mich auch fünf Enkel. Die halten den Opa ganz schön auf Trab. Im Jahre 2002 machte ich mit dem MGV Vussem einen Ausflug nach Bruck in Tirol. Hier fragte mich der Chorleiter, Herr Heinz Sistig, ob ich nicht Lust hätte, im Chor mitzusingen. Ich hatte, und das ist bis heute so geblieben.

Gez.: Peter Kruse

Sonntag, 4. Juli 2010

Kurkonzert um 16 Uhr in Gemünd

Vorwort:

Die Eifel in ihrer rauen Schönheit bietet abwechslungsreiche Landschaften, unberührte Natur und beschauliche kleine Orte. Hier, im nördlichen Teil des Mittelgebirges, nahe der belgischen Grenze, liegt eingebettet in ausgedehnte Laub- und Nadelwälder der Kurort Gemünd,

eine Perle der Eifel, am Kreuzungspunkt der Verkehrsverbindungen zwischen Köln/ Bonn und Aachen einerseits und zwischen Düren/ Jülich und Trier andererseits. Gemünd bietet als Luft- und Kneippkurort in einer Höhe von 330 m über NN vielen Erholungssuchenden beste Bedingungen. Der Ortsname geht zurück auf den Zusammenfluss zweier kleiner Flüsse. Urft und Olef münden hier ineinander (oben). Die Olef entspringt im Höhengebiet der Gemeinde Hellenthal, wo sie nach wenigen Kilometern zu einem Trinkwassersee, der Oleftalsperre, aufgestaut wird. Nach weiteren 18 km mündet die Olef in Gemünd in die Urft, die im Gebiet der Gemeinde Dahlem entspringt. Sie durchfließt anschließend in einem romantischen Talverlauf die Gemeinden Nettersheim und Kall, bevor sie in Gemünd das Flüsschen Olef aufnimmt und, nach dem sie die Urfttalsperre passiert hat, bei Rurberg in den Rursee fließt.

Der Zweite Weltkrieg war für Gemünd eine große Katastrophe und hinterließ kaum vorstellbare Verwüstungen. Die meisten Häuser waren zerstört, alle 18 Brücken gesprengt. Der Neuaufbau hat dem heutigen Gemünd sein Gesicht gegeben.

Es entstand ein neues Rathaus in der Bahnhofstraße (das jetzige Hotel „Zum Urfttal“), eine Stadthalle (heute Kurhaus mit großem Kursaal für 500 Personen), ein Kurpark mit Uferpromenade und ein Musikpavillon. Gegenüber dem Kurhaus finden wir das „Haus des Gastes“ mit der Kurverwaltung, dem Sitz des Fördervereins des Nationalparks Eifel und ein im Jahre 2005 angebautes Gebäudeteil, das sogenannte Nationalparktor. Dies ist eines der drei großen Informationsstellen der Nationalparkverwaltung. Hier ist auch der Ausganspunkt der beliebten, von Rangern geführten, Wanderungen.
Anfang der 60er Jahre wurde die Hauptgeschäftsstraße als Fußgängerzone ausgebaut. Für damalige Verhältnisse war das eine revolutionäre Idee. 1970 erhielt Gemünd die offizielle Anerkennung als Kneippkurort. Seit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1972 ist die ehemals selbständige Stadt ein Ortsteil der Stadt Schleiden, die sich seither aus 18 Ortschaften zusammensetzt und ins-gesamt ca. 15.000 Einwohner zählt. Heute leben in Gemünd ca. 4.300 Bürger. Im vergangenen Jahr wurde die Fußgängerzone neugestaltet.

Zum Konzert:

Der Wettergott hatte es an diesem Tag gut mit uns gemeint. Bei herrlichem, strahlenden Sonnenschein und annehmbaren Temperaturen betraten die Sänger gutgelaunt und diszipliniert die Bühne im schattigen Kurpark von Gemünd.

Viele Besucher und Musikfreunde hatten bereits auf den bereitgestellten Stühlen erwartungsvoll Platz genommen. Im Parkhotel-Café, das in unmittelbarer Nähe liegt, waren bereits alle Plätze besetzt. Jetzt lag es an uns, die zahlreichen Zuhörer mit unserem breitgefächerten Programm zu erfreuen. Wir begannen mit Sonntag ist’s. Dann führte mit nachstehender Moderation unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz in bewährter Manier durch das anspruchsvolle Konzert:

Wolfgang Schulz

Guten Tag meine Damen und Herren,
mit dem soeben gehörten Lied „Sonntag ist’s“ von Simon Breu heißt Sie der MGV 1892 Vussem hier im wunderschönen Kurpark in Gemünd herzlich willkommen. Schön, dass Sie alle wieder da sind – allerdings – wenn ich so in die Runde blicke, sehe ich doch einige neue Gesichter gegenüber dem Vorjahr. Von daher sollte ich Ihnen doch einige gewichtige Herren unseres Chores vorab vorstellen. Da ist zunächst unser 1. Vorsitzender Willi Schütt – unser Chorleiter Heinz Sistig – und unsere musikalische Begleitung Udo Greuel. Mein Name ist Wolfgang Schulz und ich werde Sie in den kommenden etwa 1,5 Stunden durch die Welt der Musik begleiten. Viel Vergnügen!

Wir singen jetzt für Sie

Lieder, die von Herzen kommen
Musik Christian Bruhn, Text Erica Bruhn in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld und anschließend einen Titel, der bekannt geworden ist durch den Schlagersänger Jürgen Markus, vielen von Ihnen sicher noch bekannt – nämlich

Ein Lied zieht hinaus in die Welt (Playback)
Musik Jack White, Text Fred Jay – Bearbeitung Gus Anton
Wir wollen jetzt mit Ihnen gemeinsam eine kleine Reise durch die Welt der Musik machen. Zunächst geht es in den Norden unseres Landes mit dem Lied

Lieder, so schön wie der Norden (Playback)
von Jean Frankfurter in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Steinfeld
Und einmal im Norden angekommen, heuern wir auf dem Segelschulschiff der Bundesmarine an, der Gorch-Fock, wie Sie wissen, auf den Lippen das

Gorch-Fock Lied
und schon geht es hinaus in die weite Welt, unter uns das weite Meer und

Über uns der blaue Himmel
ist der Titel des darauf folgenden Liedes.

Das klingt schwer nach Seemannsromantik – so idyllisch ist die Seefahrt natürlich bei weitem nicht. Hören wir in das folgende Lied hinein, mit dem Titel

Old Mauhie
ein alter Shanty – also ein Seemannslied   – mit Text von Georg Fokuhl in einer Bearbeitung von Heinz Sistig
Wochen- ja monatelang auf Hoher See bis zum Nordkap bei Eis und Schnee – und wir fragen uns natürlich, was macht ein Seemann in den langen, einsamen Nächten auf den Weltmeeren? Das beantwortet der Shanty von Richmann/Davis

Finster war die Nacht
Soviel vorweg meine Damen: Natürlich sind seine Gedanken immer nur bei seinem Mädchen zu Hause – die Betonung liegt bei „seine Gedanken“!
Wir bleiben am Wasser, doch vom großen Teich, wie der Seemann sein Meer nennt, geht es ins Binnenland – zunächst zum „heiligen Meer“ der Russen, dem Baikalsee mit der alten russischen Volksweise

Herrlicher Baikal
Chorsatz Heinz Buchold
um dann einen großen Sprung westwärts zu machen in unsere unmittelbare Heimat. Wir befinden uns ja bekanntlich im Nationalpark Eifel, Nationalpark nicht zuletzt auch wegen seiner wunderschönen Seenplatte – und haben Sie sich diese Seen schon einmal von oben im Sonnenlicht betrachtet? Leuchten sie nicht wie Diamanten

Die Seen im Land der Berge?
Wie schon erwähnt, sind wir im hiesigen Nationalpark angekommen, und was macht man in einem Nationalpark? Richtig, wandern! Also Wandersachen an, Stock in die Hand und los geht’s mit dem Lied auf den Lippen

An einem Sommermorgen
Musik Robert Pappert und Text von keinem geringeren als Theodor Fontane und dann dem

Rennsteig-Lied
von Herbert Roth, Text Karl Müller und Satz Heinz Buchold
eine Reminiszenz an den, so sagt man, ältesten und schönsten Wanderweg in Deutschland.

Also meine Damen und Herren, so geht es aber nicht! Wir singen uns hier oben die Seele aus dem Leib, während Sie da unten auf Ihren Stühlen sitzen und sich ausruhen! Das wird jetzt anders – Sie laufen jetzt mit uns mit – natürlich nur musikalisch. Wir verteilen jetzt Textblätter der beiden Wanderlieder, die wir nun mit Ihnen gemeinsam singen wollen – ich weiß – kennen Sie doch alles auswendig oder doch nicht so ganz? Man kennt das ja aus eigener Erfahrung: 1. Strophe mitzusingen  ist in der Regel kein Problem – 2. Strophe – Moment mal, wie war da noch der Text und dann die 3. Strophe – lalala lalala – oder wieder Text 1. Strophe! Ich bin von daher immer für eine kleine Gedächtnisstütze dankbar.

Pause

Meine Damen und Herren, ist jetzt jeder textlich versorgt? Dann kann es mit unserer gemeinsamen Wanderung los gehen, zunächst mit

Wir wollen zu Land ausfahren (mit Publikum)
Melodie Kurt von Burkersrode, Text Hjalmar Kurzleb in einer Bearbeitung von Walter Höfling – im Übrigen im Originalsatz von dem weltbekannten Montanara-Chor ebenso wie das nachfolgende

Heia Safari (mit Publikum)
eine Weise von Robert Götz, Text A. Schenborn, Satz ebenfalls Walter Höfling
Herr Chorleiter, müssen wir zu diesem Gesang noch etwas sagen? Von wegen Montanara-Chor? Ich würde sagen: Die vereinigten Gemünder Kurpark-Chöre! Danke meine Damen und Herren! Nach dieser anstrengenden Wanderung haben Sie sich eine kleine Verschnaufpause verdient. Es folgen jetzt zwei besinnlichere Lieder, und zwar

Warum bist du gekommen
aus der italienischen Oper „Der Bajazzo“ von Leoncavallo sowie

Zeit ist ein Geschenk
Melodie Alex Link mit Satz von Manfred Bühler
Wissen Sie was? Vom Singen und Wandern haben wir allmählich ganz trockener Kehlen. Erlauben Sie uns von daher, unsere Stimmen zu ölen – natürlich nur musikalisch – mit einem guten Tropfen Wein. Hören Sie zunächst den

Slowenischer Weinstrauß
ein Volkslied aus – richtig – Slowenien in einer Bearbeitung von Walter Pappert und danach

Aus der Traube in die Tonne
von Nomen est Omen Theobald Kerner sowie als drittes

Im Weinkeller
von Robert Pappert sowie Stefan Linndvor

Meine Damen und Herren, haben Sie den Solisten beim „Slowenischen Weinstrauß“ wieder erkannt? Richtig, es war unser Dirigent Heinz Sistig! – Auweia, Herr Chorleiter, Ich befürchte, jetzt haben wir ein Problem, wenn ich die beiden nächsten Stücke sehe! Erst schickst du uns stundenlang in den Weinkeller und jetzt sollen wir diese Zungenbrecher singen? Meine Damen und Herren, sagen Ihnen Lützows wilde, verwegene Reiter etwas, die offensichtlich immer in vollem Galopp in die Schlacht geritten sind, zumindest wenn man die Geschwindigkeit des Singens zugrunde legt – und dann: Können Sie mit der Aussage“ sans dessus dessous et sans devant derrière“ etwas anfangen? Also Herr Dirigent, auf deine Verantwortung! Hören Sie, meine Damen und Herren zunächst unseren Schnellsingversuch

Lützows wilde, verwegene Jagd
Musik von keinem geringeren als Carl Maria von Weber mit Text von dem ebenso bekannten Dichter Theodor Körner, der im Übrigen dem Freikorps um den Major von Lützow angehörte, und anschließend unser französischer Sprachversuch in dem Lied

Wir kamen einst von Piemont
eine alte Volksweise in einer Bearbeitung von Heinz Buchold
Haben Sie’s gerade verstanden: Sans dessus dessous et sans devant derrière? Wo sitzen die Frankophonen? Keine Meldungen? Dann werde ich Ihnen verraten, was das heißt: Also, der Kölsche würde sagen: Oven und unge, hinge und vüre nix! So was weiß man doch – oder! Da ist gerade schon das Stichwort für den nächsten Beitrag gefallen, nämlich „Kölsch“ – ich weiß, liebe Sangeskollegen, lyncht mich nicht bei diesem Wort! Euch hängt wie mir die Zunge bis auf die Knie vor Durst und jetzt quasselt der auch noch von Kölsch – ich meine doch Kölsch als Sprache! Bleiben wir also sprachlich noch etwas im Ausland – in Köln – und besinnen wir uns mit den Worten von Willi Ostermann zurück in die „gute, alte“ – oder vielleicht doch nicht so gute – Zeit – mit

Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia
Wie gesagt von Willi Ostermann in einer Bearbeitung von Werner Dies
und danach sind Sie, meine Damen und Herren, nochmals eingeladen mit uns gemeinsam zu singen, und zwar

Ruut sin de Ruuse
von den Boore – im Ursprung ein Schlager mit dem Titel „Toutes les femmes sont belles“ gesungen von dem Belgier Frank Michael
Bei dem Lied brauchen wir Ihnen ganz sicher keine textliche Unterstützung an Hand zu geben, haben Sie es doch schon x-mal gesungen.
Ich hätte fast gesagt „Fastelovend zesamme“ – es war einfach phantastisch!
Wie hieß es vorhin in dem Lied „Zeit ist ein Geschenk“: Jahre kommen und Jahre gehen, Tage, Stunden verrinnen…. Die etwa 1,5 Stunden mit Ihnen sind wie im Flug vergangen. Unser kleines Kurkonzert ist nahezu zu Ende, und verabschieden möchten wir uns bei Ihnen jetzt mit

Dankeschön und auf Wiederseh’n
Von Eric Hein, Text Rudi Büttner, Chorbearbeitung Gus Anton
Schönen Dank, meine Damen und Herren – wären wir jetzt bei einer großen Fernsehschau, würde ich sagen: Sie waren ein hervorragendes Publikum, so sage ich aber: Danke Ihnen fürs Kommen, Danke, daß Sie bis zum Schluß geblieben sind, Dank natürlich für Ihre großartige sangliche Unterstützung und hoffentlich sehen wir uns einmal wieder – Dank aber auch an die hiesige Stadtverwaltung, daß wir wieder ein Kurkonzert in Gemünd bestreiten durften – und last but not least – Dank unserem Chorleiter Heinz Sistig – und unserer musikalischen Begleitung Udo Greuel!

Zugabe – Schönen Dank, meine Damen und Herren. Doppelt gemoppelt hält bekanntlich besser – also singen wir Ihnen zum Abschied das Lied

Zum Abschied oder Amazing Grace
ein altes schottisches Volkslied
Nochmals schönen Dank, alles Gute und kommen Sie gut nach Hause!
Nach der Zugabe, die das Publikum stürmisch gefordert hatte, wurden wir mit viel Beifall, Lob und Anerkennung bedacht.

Vor einem Jahr gab Dieter Falter in Gemünd sein Debüt im MGV …
und Rainer Gottschlichs Enkel
gratulierte zur guten Leistung
(Anm. d. Red.: Die Fotos in diesem Bericht wurden beim Kurkonzert 2009 geschossen)

Fazit:
Heinz Sistig erwies sich als hochkonzentrierter Chorleiter. Sein Dirigat wirkte erhaben und stand doch ganz im Dienste der Chormusik. Obwohl man ihn aus dem Auditorium größtenteils nur von hinten sah, faszinierte er durch seine freundliche und überaus sinnliche Ausstrahlung. Einfühlsam, detailverliebt und herzlich verwöhnte der Chor das begeisterte Publikum, das bei einigen Liedern mit eingebunden wurde, mit seinen Darbietungen. Udo Greuel muss man wieder ein großes Lob aussprechen. Viel Liebe steckte er in die auf seinem Akkordeon auswendig gespielten Stücke, begeisterte mit seiner Mimik, abenteuerlichen Läufen und einer atemberaubenden Virtuosität. Auch Wolfgang Schulz, der für die Moderation verantwortlich war, verdient besonderen Dank für seine verbindenden und geistreichen Worte, die sehr zum Verständnis der Chorwerke beitrugen und für Heiterkeit sorgten.

Samstag, 10. Juli 2010

Dankgottesdienst zur Goldhochzeit von Fritz Pütz und Edith, geb. Dederichs

Heute feierte das Jubelpaar Edith und Fritz Pütz seine Goldene Hochzeit. Die Nachbarschaft und Mitglieder des Bürgervereins hatten ihm Haus und Hof geschmückt. Zur Dankmesse, die um 11 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde es mit einer einspännigen, prächtigen Pferdekutsche gefahren.

Heute feierte das Jubelpaar seine Goldene Hochzeit. Die Nachbarschaft und Mitglieder des Bürgervereins hatten ihm Haus und Hof geschmückt. Zur Dankmesse, die um 11 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde es mit einer einspännigen, prächtigen Pferdekutsche gefahren. Am Kirchenportal erwartete Edith und Fritz Pfarrer Käfer aus Gemünd, der auch die Hl. Messe zelebrierte. Da der Jubilar schon 60 Jahre aktives Mitglied des MGV Vussem ist (Gründungsmitglied nach dem Kriege 1950), war es doch selbstverständlich, daß der Chor ihm und seiner Frau zur Ehre die Messfeier mit ein paar Liedvorträgen verschönern würde. Die Lieder hatte Fritz mit Chorleiter Heinz Sistig ausgesucht. Mit von der Partie war auch die Flöten- und Gesangsgruppe unter der Leitung von Resel Feyen, besser bekannt als „Die Feybachfinken“
Die Abwicklung der Feierlichkeiten sah folgendermaßen aus: 1. Zum Einzug sang der MGV: Lobt den Herrn der Welt. 2. Zur Begrüßung fand der Pfarrer herzliche und passende Worte. 3. Beginn der Messfeier mit den „Feybachfinken“ (FBF): Unser Leben ist ein Fest. 4. Zum Gloria (FBF): Ich lobe meinen Gott. 5. Lesung: Die Insel der Gefühle. 6.Zwischengesang (FBF): Kleines Senfkorn Hoffnung. 7. Predigt: Auszugsweise und sinngemäß sprach der Zelebrant folgende Worte: „Liebes Goldpaar! Wenn man eine Wegstrecke von 50 Jahren vor sich hat, erscheint einem das als eine lange Zeitspanne. Blickt man aber, wie Sie es heute gewiss tun werden, auf diese Jahre zurück, dann kommt man zu der Erkenntnis, daß die schöne Zeit wie im Fluge vergangen ist. Aber es wurde wohl auch von einem gütigen Geschick so eingerichtet, daß uns die Erinnerung an das Schöne lebhafter und wacher erhalten bleibt, als Kummer und Sorgen.

Von letzteren sind Sie, liebes Jubelpaar, ja nicht verschont geblieben. Doch wir wollen in dieser Dankmesse, die ja auch der Festesfreude geweiht sein soll, vor allem der Sonnentage gedenken, die Sie in Treue Hand in Hand durchwanderten. Geteilte Freude ist doppelte Freude, das hat Ihnen die Erfahrung in Ihrem Eheleben bestimmt wieder bestätigt. Mögen Sie, liebes Jubelpaar, sich noch einer großen Reihe von Jahren bester Gesundheit erfreuen und mit Ihren Kindern und Enkeln einen sorgenfreien Lebensabend verbringen!“
Es folgte nun: 8. Die Segnung der Eheleute. 9. Zwischengesang (FBF): Irische Segenswünsche. 10. Fürbitten; vorgetragen von den Kindern Christiane, Sigrid, Markus und Steffi mit ihren Lebensgefährten. 11. Gabenbereitung (FBF): Wenn das Brot, das wirteilen. 12 Sanctus (MGV): Heilig, heilig aus der Schubertmesse. 13. Hochgebet (MGV): Vater unser, von Gotthilf Fischer. 14. Kommunion (MGV): Liebe ist unendlich. 15. Nach der Kommunion (MGV): Zeit ist ein Geschenk. 16. Schlußlied (alle): Oh Maria, Gnadenvolle.

Alle Liedvorträge wurden auf professionellem Niveau von dem Organisten Rainer Pütz auf der Orgel begleitet. Dem MGV gelang eine mustergültige Aufführung. Mit einer bewundernswerten Akribie folgten Chor und Orgel dem Dirigat von Chorleiter Heinz Sistig. Dynamik, Tempi, Klangbalance, alles stimmte. Chorgesang von solcher Qualität, wann erlebt man das schon? Alle 26 Sänger trugen zu einem viel umjubelten Chorgenuss bei, was uns von vielen Festgästen bestätigt wurde.
Nach dem Gottesdienst wurde das Goldpaar draußen vor der Kirche von unzähligen Gratulanten umringt, die ihm, bei brütender Hitze, Glück- und Segenswünsche überbrachten. Auch unser Vorsitzender Willi Schütt war dabei, der ein Geschenk übergab. Dazu brachte der Chor den Goldhochzeitern mit dem Lied „An dem reinsten Frühlingsmorgen“ ein Ständchen. Da die Hitze mit ca. 37° C mittlerweile unerträglich geworden war, beließ man es mit dem Einverständnis von Edith und Fritz dabei. Kurz darauf setzte der Kutscher das Gefährt mit dem Goldhochzeitspaar in Richtung Musikproberaum in Bewegung. Hier wurde mit zahlreichen Festgästen noch zünftig gefeiert. Der Chronist wünscht Euch viel Glück, Gesundheit, Freude am Leben und Gottes reichen Segen!

Montag, 9. August 2010

Nachfeier anlässlich der Goldenen Hochzeit von Edith und Fritz Pütz

Das Goldhochzeitspaar hatte die Sänger des MGV Vussem in die alte Volksschule (Baujahr 1928) zu einem Umtrunk mit Imbiss eingeladen. Gleichzeitig sollte es ein „Dankeschön“ sein, für die festlichen Liedvorträge während der Messfeier am Goldhochzeitstag, die Edith und Fritz unvergesslich bleiben werden.

In den ehemaligen Klassenräumen, die jetzt vom Karnevalsverein genutzt werden, und in denen die in Vussem geborenen Sänger ihre Schulzeit verbrachten, fühlte man sich direkt pudelwohl. Manche schönen Erinnerungen und natürlich die Streiche kamen einem wieder in den Sinn. Man wusste noch genau, wo der Sitzplatz gewesen ist, und wer der Nebenmann war. Außerdem fanden in diesem Raum viele Jahre lang die Gesangsproben des MGV statt.
Wegen der Feier fiel heute die Chorprobe aus. Zum Auftakt wurde erstmals der neu einstudierte Hit der „Bläck Fööss“ vorgetragen: „He deht et wieh, un do deht et wieh“. Und siehe da, der Song konnte sich, auch zur Freude des Chorleiters Heinz Sistig, hören lassen.

Nun wurde in der Küche eine leckere Gulaschsuppe serviert. Jede Menge Brötchen, die man selber schmieren und mit Mett, Schinken, Wurst und Käse belegen konnte, lagen bereit. Einige Sangesbrüder nutzten die Gelegenheit aus, um sich einmal so richtig die Bäuche voll zu schlagen. Man befürchtete schon, daß sie aus allen Nähten platzen würden. Die Quintessenz war, daß sie keinen Ton mehr singen konnten und deshalb schon frühzeitig die Fete verlassen mussten.
Doch jetzt ging die Post so richtig ab. „So ein Tag, so wunderschön wie heute, der dürfte nie vergeh’n“ wurde nun angestimmt. Der Jubilar bekam dabei feuchte Augen, hatte er doch die Noten dieses Liedes 1960 dem MGV gestiftet. Im Beitragsbuch steht geschrieben, daß der komplette Notensatz 12 DM gekostet hat; für damalige Verhältnisse war das viel Geld. Chorleiter Josef Luxen hatte das Lied mit den Sängern einstudiert und bei der Grünen Hochzeit von Fritz und Edith in Eicherscheid erstmals aufgeführt. Schriftführer Helmut Fischer vermerkte in seinem Jahresbericht im Vereinsbuch u. a. folgendes: „Zwei fröhliche Auftritte hatte der MGV im verflossenen Jahr bei den Hochzeiten von Josef und Maria Luxen, sowie von Fritz und Edith Pütz zu verzeichnen“. Diese Aussage kann ich nur bestätigen, weil ich live dabei war.
Nachdem ich einige Trinklieder angestimmt hatte, kam der große Auftritt von Udo Greuel mit seinem Akkordeon. Er spielte querbeet Tanzmusik, Volkslieder, Schlagerhits und Lieder in Eifeler Platt, die teilweise mitgesungen wurden. Zwischendurch erzählte er seine neuesten Witze; dabei blieb kein Auge trocken. Die Stimmung war nun auf dem Höhepunkt. Am Zapfhahn sorgte Sbr. Klaus Bernitt dafür, daß keiner verdurstete. Weit nach Mitternacht verließen die letzten Klävbotze die kameradschaftlich verlaufene Nachfeier. Gut gelaunt und ganz happy sagte Fritz zum Abschied: „Meschel, ihr hat mir on menger Frau vell Freud jemaat. Dat wor noch ens su schön, wie in alten Zeiten!“ Dazu kann ich ihm nur beipflichten.

Samstag, 28. Oktober 2010

Ausflug des MGV 1892 Vussem nach Winningen zum Winzer- und Moselfest.

Um 9 Uhr startete der Reisebus der Fa. Schäfer aus Mechernich am Samstagmorgen über die A1 und A61 in Richtung Koblenz. Da anfänglich der Himmel grauverhangen war, trat plötzlich die Sonne hervor, und die Stimmung erhellte sich zusehends.

Nachdem unser Vorsitzender die 33 Ausflügler begrüßt und Matthias Vogelsberg als Reiseleiter vorgestellt hatte, erklärte der Busfahrer Michael die Bedienung des Sitzplatzes, der Belüftung und der Toilettenanlage.

Die hatte aber, wie sich später herausstellte, so ihre Tücken, als jemand nach Benutzung des WC’s in dem engen Raum in Panik geriet, weil sich die Tür weder von innen noch von außen öffnen ließ. Es dauerte eine geraume Zeit, bis die eingeschlossene Person aus ihrem „Gefängnis“ befreit werden konnte.

Matthias Vogelsberg, der auch Schatzmeister des MGV ist, gab nun bekannt, daß die Getränke im Bus auf Kosten des Vereins gehen würden. Die Freude darüber war sehr groß. Heinz Sistig sagte dazu augenzwinkernd in Anspielung auf den langjährigen Kassierer Fritz Pütz: „Endlich hamme ene Kassiere, der och ad ens ene usjett. Dorop hamme 40 Johr lang jewaat!“ Darauf konterte Fritz mit den Worten: „Ihr könnt et jo jetz möt volle Hänk usjövve, nohdämm ich et all die Johre zesammejehaale han“.

Diese Frotzeleien waren heute an der Tagesordnung und sorgten für Frohsinn. Willi Schütt verteilte nun Liederbücher der Bundeswehr mit dem Titel „Kameraden singt“ und stimmte daraus Lieder an, die alle mitsangen. Da die Sänger, aus welchen Gründen auch immer, nur zur Hälfte mitgefahren waren, konnte der Chor beschämenderweise nicht auftreten, weil die einzelnen Sätze zu dünn besetzt waren. Anwesend waren im 1. Tenor 5 Sänger (-3), 2. Tenor 1 S. (-5), 1. Baß 3 S. (-3), 2. Baß 5 S. (-3).
Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt erreichten wir gutgelaunt unser Ziel, den bekannten und bedeutenden Wein- und Fremdenverkehrsort Winningen mit seinen ausgedehnten Weinbergen und seinem sehenswerten Terrassenbau in Hang- und Steillagen rund um den Ort. Dieses Weinanbaugebiet nennt man auch den „Domgarten“. Schieferverwitterungsboden ist hier der geschmacksbestimmende Faktor für die leichten und bekömmlichen Moselweine. Lediglich die Tallagen werden durch fruchtbaren, tiefgründigen Schwemmlandboden geprägt. Die hier wachsenden Weine sind etwas breiter und erdiger im Geschmack, als die Steillagenweine. Sie finden hauptsächlich in dem Schoppenwein ihre Verwendung.

Bei der anschließenden Weinprobe im Weingut Richard Weyh konnte man sich von der Qualität des Moselweines selbst überzeugen. Zum Verkosten standen fünf Winninger Weine zur Auswahl: Die Qualitätsweine 1. Dornfelder, trocken, 2. Riesling, halbtrocken, 3. Weinhex, trocken, und die Riesling-Spätlesen 4. Domgarten, und 5. Uhlen-Auslese. Außerdem wurden andere Weine, Trester, Liköre, Weinhefe und Weingelee angepriesen. Von den Angeboten wurde reger Gebrauch gemacht.

Zum anschließenden Mittagessen kehrten wir in das altehrwürdige Restaurant „Brunnenklause“ ein. Die Grundmauern der Gaststätte stammen aus dem 14. Jhdt., was durch archäologische Funde belegt ist.

Bis 1963 wurde sie als Winzer- und Straußwirtschaft geführt und hat sich seitdem als Restaurant mit einer guten moselländischen Küche etabliert, worauf die Inhaber, Horst und Renate Pitsch, großen Wert legen. Die zentrale Lage im alten Ortskern verleiht dem Lokal in seinem alten Fachwerkbau ein besonderes Flair. Daß das Essen sehr gut war, können wir alle bestätigen. Nur, der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit, womit Familie Pitsch in einem Flyer wirbt, können wir nicht zustimmen.

Denn das Mittagessen, das laut Reiseleiter für 12:30 Uhr bestellt war, verzögerte sich um fast eine Stunde! Als Matthias den Wirt auf die Verspätung ansprach, meinte dieser sehr mürrisch, daß er auch noch andere Gäste bedienen müsste, und er und seine Mitarbeiter auch nur zwei Hände hätten. Außerdem sei in seinem Terminplaner unser Essen um 13 Uhr vorgesehen gewesen. Wegen dieses Zwischenfalles musste unsere Schiffstour ebenfalls um eine Stunde verschoben werden.
Da nun noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes zur Verfügung stand, erkundete man den schönen Ort, dessen Häuser vorwiegend aus Fachwerk und Schieferstein bestehen. Winningen wurde urkundlich erstmals im Jahre 865 erwähnt. Doch schon in fränkischer Zeit war der Marktflecken ein bedeutender Weinort. Im Mittelalter unterstand Winningen den Pfalzgrafen bei Rhein; diese belehnten damit den Grafen von Sayn. Durch Heirat kam der Ort um 1200 zum Grafen Sponheim, der 1220 starb. Über fünf Jahrhunderte gehörte Winningen zur Grafschaft Sponheim und kam 1776 zu Baden. Heute hat der bekannte Weinort für den Fremdenverkehr einiges zu bieten, z.B. beheiztes Freischwimmbad, Motorboothafen, Wasser-, Segel- und Motorflugsport u.v.m.

Um 14:45 Uhr zog nach alter Tradition ein „Winzerzug“ mit Winzerkapelle, Trommler- und Pfeifercorps, Jungwinzer- und Schröterzunft, Winzer-, Trachten- und Tanzgruppen, sowie Weinkönigin und Weinhex zum Weinhof, wo sie die Gäste herzlich begrüßten.

Rechtzeitig waren alle Fahrgäste an der Anlegestelle der „MS Windiga“ erschienen. Das Motorschiff ist 38,5 m lang und 9,1 m breit. Auf drei Decks können 392 Personen befördert werden. Zwei Stunden dauerte die Moselfahrt. Zuerst fuhren wir flußabwärts bis Moselweiß kurz vor Koblenz, wo das Schiff wendete.

Nach einem kurzen Stopp in Winningen fuhr das Schiff moselaufwärts, vorbei an den wohl schönsten Orten wie z.B. Güls, Kobern, Gondorf usw. Vorbei an den steilsten Weinbergen Europas unterfuhren wir die zweithöchste Autobahnbrücke Deutschlands, wo unser Fotograf auf dem Oberdeck mit einem heftigen Regenschauer und Windböen zu kämpfen hatte. Schade war nur, daß sich die Mitglieder des MGV auf dem ganzen Schiff verteilt hatten.

Der größte Teil aber war auf dem Mitteldeck platziert, um bei Wein, Bier und Gesang die herrliche Mosellandschaft zu genießen. Eine Gruppe Touristen aus Friesland und dem Emsland, der Heimat unseres Sbr. Werner Borker, hatte sich zu uns gesellt. Endlich konnte Werner wieder einmal in seiner Muttersprache „snaken“.

Als Außenstehender verstand man kein Wort. Es war ein lustiges Völkchen, das uns ein neues Lied beibrachte mit folgendem Text: „Wir haben Ziegen im Stall. Ziegen gibt’s überall. Wir haben drei. Eine verkaufen wir, eine versaufen wir, eine behalten wir für unseren Bock“.

Um 17 Uhr waren wir wieder an Land und konnten nun am Weinhexbrunnen der Stimmungs- und Unterhaltungsmusik des Musikvereins aus Pommern / Cochem lauschen. Einige suchten noch die Frohnhof- und Hexenstuben auf, um eine Kleinigkeit zu essen.

Alle waren pünktlich und frohgelaunt zur Abfahrt um 19 Uhr im Bus, und so konnte die Heimfahrt frohen Mutes angetreten werden. Wenn auch der Eine oder Andere etwas mit dem Gleichgewicht zu kämpfen hatte, war doch keiner aus der Rolle gefallen. Gegen 20:30 Uhr erreichten wir wohlbehalten die heimatlichen Gefilde.

Samstag, 04. September 2010

Versammlung des Kreis-Chor-Verbandes Euskirchen

Sonntag, 12. September 2010

Freundschaftssingen zum 150jährigen Gründungsfest des MGV 1860 Arloff-Kirspenich

Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten hatte der Jubelchor zum Freundschaftssingen in die altehrwürdige Konviktkapelle in Bad Münstereifel eingeladen. Das ehemalige Erzbischöfliche Konvikt wurde 1896 – 1899 als Internat für die Gymnasiasten erbaut. Heute ist dort u. a. die Realschule untergebracht.

Um 11 Uhr begann, nach einer kurzen Ansprache des 1. Vorsitzenden Kurt Betzner, das Freundschaftssingen, woran sich auch vier Chöre aus dem ehemaligen Sängerkreis Schleiden beteiligten, nachfolgend mit einem * gekennzeichnet. Unter den Festgästen weilte auch die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, Gabriele Heis, die nach der Pause die Jubilarehrung vornahm. Folgende Vereine traten auf: 1. MGV 1860 Arloff-Kirspenich, 2. Kirchenchor Kirch-heim, 3. Mutscheider Gesangverein „Eifelklang“, 4. Gesangverein „Eintracht“ Zingsheim*, 5. MGV Flamersheim-Palmersheim, 6. Kirchenchor „Cäcilia“ Iversheim-Arloff, 7. MGV 1892 Vussem*, 8. MGV „Liederkranz“ Ripsdorf*, 9. MGV „Eintracht“ Metternich, 10. MGV Gemünd*.

Vor unserem Auftritt hatte Chorleiter Heinz Sistig eine Ansingprobe angeordnet. Diese fand in einer der Katakomben des Konvikts statt. Als Heinz die Häupter seiner Lieben zählte, stellte er fest, daß neben den entschuldigt fehlenden 4 Sängern vier weitere Sbr. unentschuldigt abwesend waren, so dass wir sehr geschwächt mit nur 20 Aktiven auftreten mussten, worüber der Dirigent sehr erbost und verärgert war.

Da lt. Programm unsere Darbietung um 14:15 Uhr vorgesehen und bis dahin noch eine Viertelstunde Zeit war, eilte Sbr. Hans Höller noch schnell zum Parkplatz. Er hatte vergessen, die Parkuhr mit Kleingeld zu füttern. Doch als er zurückkam, war er bass erstaunt, daß die Kollegen mit den Liedern schon begonnen hatten. Was war geschehen? Unser Auftritt war um 10 Minuten vorgezogen worden! Hans hätte sich wohl am liebsten eine Tarnkappe aufgesetzt, um nicht erkannt zu werden, als er sich im 2. Baß einreihte.

Unsere Darbietungen sahen wie folgt aus: Als Erstaufführung sangen wir das „Vater unser“ von Hanne Haller und Bernd Meinung er im Arrangement von Eckard Hehrer. Der besinnliche Text lautet: (1. Strophe) „Vater unser“ usw. „Manchmal denk‘ ich, die Himmel schweigen, wenn wir uns vor dem Geld, dem König der Welt, verneigen. Doch die Himmel haben ihren eigenen Sound, nur in der Stille, in deinem Herzen werden sie laut. Und plötzlich seh‘ ich mit Kinderaugen; es fällt mir leicht, unendlich leicht, wieder zu glauben.“
(2. Strophe) „Vater unser“ usw. „Manchmal denk‘ ich, wir sind verloren und hab‘ Angst, ein Gebet stößt nur auf taube Ohren. Doch Gebete haben ihre eigene Kraft, komm’n sie von Herzen, komm’n sie von innen, haben sie Macht. Und plötzlich hör‘ ich mich leise reden; es fällt mir leicht, unendlich leicht, wieder zu beten: Vater unser“ usw.
Als zweites Lied kam „Zeit ist ein Geschenk“ zu Gehör. Text und Satz: Manfred Bühler; Melodie: Alex Link. In Abänderung unseres Programms sangen wir statt „Finster war die Nacht“ den Priesterchor „Weihe des Gesanges“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart. Der vierte Song „Lieder, die von Herzen kommen“ wurde von Udo Greuel auf dem Akkordeon begleitet. Text: Erica Bruhn; Musik: Christian Bruhn; Chorsatz Karl-Heinz Steinfeld.
Als der letzte Ton verklungen war, wurden wir für unsere hörenswerten Leistungen mit anerkennendem Beifall belohnt. Willi Schütt gratulierte und überreichte dem Moderator Bernhard Franz ein Geldgeschenk. Dieser bedankte sich nicht nur für das Geschenk, sondern auch für unser Kommen und die schönen Liedvorträge. Er übergab anschließend unserem Vorsitzenden als Erinnerung an den 150. Geburtstag des MGV Arloff-Kirspenich ein Souvenir. Mit stolzgeschwellter Brust verließen wir nun den Altarraum, um in der Garderobe zu verschwinden. Einige Sänger verfolgten noch die Vorträge der restlichen Gastchöre und traten dann bei trübem, regennassen Wetter die Heimfahrt an.

Auszüge aus der Vereinsgeschichte des MGV 1860 Arloff-Kirspenich:
Als der MGV vor 150 Jahren gegründet wurde, zählte das Singen schöner Heimatlieder noch zur bevorzugten Freizeitgestaltung. Großer Eifer bei den Proben ermöglichte es, daß sich die Sänger schon ein Jahr später beim Hubertusfest öffentlich vorstellen konnten. Durch Erfolge bei den ersten Auftritten ermutigt, folgten weitere Konzerte im März und November 1862. Der Verein wurde so groß, daß die gute Stube des Sängers Gau, der Dirigent und gleichzeitig Küster war, zu klein wurde. Darum richtete der Vorstand 1871 ein Schreiben an „Herrn Bürgermeister Kemp, wohlgeboren in Münstereifel“ mit der Bitte, den Schulsaal in Arloff nutzen zu dürfen. Schon bald hatte der MGV Arloff, verstärkt durch Kirspenicher Sänger, 44 Mitglieder. Eine Zahl, auf die die heutigen 13 Sbr. nur neidvoll zurückblicken können.
Mit dem großen Aufschwung kamen aber auch Sorgen: In den 1880er Jahren trennte man sich, weil die Einen in der Kirche, die Anderen nur weltliche Lieder singen wollten. Durch diese Meinungsverschiedenheiten kam es zu einem regelrechten „Dorfkrieg“, der erst durch weise Anordnungen des Bürgermeisters und des Landrates beendet wurde. Nachdem sich die Wogen geglättet hatten, wurde wieder in Eintracht „zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Dorfbewohner“ gesungen.
Eine schwere Zeit für den MGV war auch der Zweite Weltkrieg. Viele Sänger verloren ihr Leben. Nach dem Krieg wurde der Chor wiederbelebt, ein neuer Vorstand gebildet und im Jahr 1952 die Satzung den neuen Gegebenheiten angepaßt. Eine Namensänderung wurde vorgenommen, die auch den Ortsteil Kirspenich mit einbezog. 1955 schloß man sich dem Kreis-Sängerbund Euskirchen an. 1960 wurde das 100jährige Bestehen groß gefeiert. Höhepunkt des dreitägigen Jubelfestes war ein Gemeinschaftssingen mit ca. 500 Sängern. Stets wurden Sängerfeste befreundeter Vereine besucht und an Wertungssingen erfolgreich teilgenommen. 1985 feierte man das 125jährige Gründungsfest. 1996 übernahm Volker Prinz, der auch u. a. Kreischorleiter ist, die musikalische Leitung. Die 13 Sänger sind stolz darauf, „mit kleiner Truppe“ den Traditionsverein am Leben zu erhalten und sich nicht mit den erbrachten gesanglichen Leistungen vor Spitzenchören verstecken zu müssen. Letzteres bewiesen sie im Konvikt, als sie das Singen mit Karl-Heinz Steinfelds „Münstereiflerin“ und Schlagern von Drafi Deutscher und Freddy Quinn eröffneten.

Samstag, 25. September 2010

Festliches Chorkonzert des MGV 1892 Vussem

Anlässlich des Neuaufbaus nach dem Kriege vor 60 Jahren (1950) veranstaltete der MGV Vussem am Samstagabend ein Jubiläumskonzert mit zahlreichen Ehrungen von aktiven und inaktiven Mit-gliedern. Im Feldenkraishaus bot der schön geschmückte Saal einen würdigen Rahmen für die feierliche Veranstaltung.
Pünktlich, um 19 Uhr, marschierten die Chorsänger im Gänsemarsch unter dem aufmunternden Beifall des Publikums frisch gestylt auf die Bühne und legten unter der Leitung von Heinz Sistig gleich rasant los mit Lützows wilde, verwegene Jagd. Das Tempo war sehr schnell. Wenn man den Text verfolgte, meinte man, eine wilde Horde ritt über die Bühne. – Freiherr von Lützow war ein preußischer Offizier, der am 18.5.1782 in Berlin geboren wurde. Als Major gründete er 1813 das Lützowsche Freikorps, auch „Lützowsche Jäger“ oder „Schwarze Schar“ genannt, das aus nichtpreußischen Freiwilligen rekrutiert und als Avantgarde* eines national inspirierten Volksheeres wirken sollte. Ludwig Adolf Wilhelm Lützow wurde mehrfach für seine Kühnheit und seinen Mut ausgezeichnet, doch gab es keine größeren militärischen Erfolge. Dem Heer traten bekannte Helden bei, u. a. Jahn, Friesen und Körner. Letzterer feierte das Korps in einem Gedicht mit Namen „Lützows wilde, verwegene Jagd“, das von Carl-Maria von Weber vertont wurde. Mit nur 52 Jahren starb Lützow 1834 in Berlin.

Alfred Brell (Mitte) führte gekonnt durch den Abend

*=Avantgarde (frz.): tritt kämpferisch für neue Ideen in Kunst, Wissenschaft und Politik ein.

Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt übernahm Sbr. Alfred Brell in Vertretung von Sbr. Wolfgang Schulz gekonnt und in humoristisch vorgetragener Weise die folgende Moderation:

„Guten Abend, meine Damen und Herren! Unser Dirigent Heinz Sistig hat sich für das heutige Chorkonzert die sicherlich passenden Lieder ausgesucht. Ich hoffe, es wird Ihnen gefallen. Bei einigen Liedern werden wir Sänger von Udo Greuel am Schifferklavier begleitet.
Frau Heis, die Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Euskirchen, wird die Ehrung der aktiven Sänger, die teilweise schon 60 Jahre im MGV Vussem von 1892 nicht nur bei öffentlichen Auftritten, sondern auch bei den wöchentlichen Proben fleißig dabei waren, vornehmen.
Die folgenden drei getragenen, ruhigen Lieder sind den aktiven und inaktiven Jubilaren des MGV gewidmet. Dazu viel Vergnügen!

Weihe des Gesangsvon W. A. Mozart
Vater unservon Hanne Haller
Die Nachtvon Franz Schubert
Auch Matrosen haben eine Heimat
Über uns der blaue Himmel
Old Mauhie

Nun kommen wir zur Ehrung unserer aktiven Sänger. Frau Heis, bitte walten Sie Ihres Amtes!“

Die Jubilare von links (unten): Ehrenvorsitzender Peter Dreesen (60 Jahre aktiv), Kreis-Chorverbands-Vorsitzende Gabriele Heis, Bertram Berners (60 J), Johannes Klinkhammer (25 J); (oben): Fritz Pütz (60 J), Edmund Freitag (60 J), Arnold Mies (50 J), Michael Wielspütz (60 J), Hans Nellesen (40 J)

Anm. d. Chronisten: Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sie begann mit einer kurzen Ansprache, die sinngemäß folgenden Inhalt hatte: „Liebe Jubilare! Ich will keine lange Rede halten, denn wir sind heute hierher gekommen, um Euch gemeinsam für die langjährige Treue zum Gesang und zu Eurem Verein zu danken und zu ehren. Wie ich sehe, sind noch fünf Sänger von der ersten Stunde dabei, als 1950 der Chor wieder aufgebaut wurde. Ich muß sagen, wenn ich so in die Runde schaue, dann seid Ihr noch alle sehr rüstig und seht dabei auch noch blendend aus! Alle Achtung!“ Nach diesen schmeichelnden Worten steckte sie jedem Jubilar eine Nadel an und überreichte eine Urkunde mit folgendem Text: „Wir ehren (Name) für (Mitgliedsjahre) Singen im Chor durch Verleihung dieser Urkunde. Wir danken für das Engagement und wünschen weiterhin viel Erfolg und Freude im Chor. Berlin, im September 2010. Dr. Henning Scherf. Präsident, Deutscher Chorverband.“ Der Vorsitzende überreichte jedem Jubilar einen bunten Blumenstrauß.

Langsam werden die Kehlen trocken. Last uns den nächsten Weinkeller besuchen. Wenn wir es dann wieder an die frische Luft geschafft haben, wandern wir auf dem Rennsteig und singen das „Schifferlied“, aber nicht im Marschtempo, denn so hat es Friedrich Silcher ja nicht geschrieben.

Im Weinkeller
Rennsteiglied
Schifferlied
Swanee RibberEin altes amerikanisches Volkslied
Die Gedanken sind freiEine deutsche Volksweise
Lieder, die von Herzen kommenvon Erika und Christian Bruhn

Jetzt kommen wir zur Ehrung der inaktiven Mitglieder durch den 1. Vorsitzenden Willi Schütt. Wir danken für die Vereinstreue von
25 Jahren Horst Rehbein            (entschuldigt)
40 Jahren Richard Eversheim
50 Jahren Josef Reinartz; Heinrich Reinartz (entschuldigt)
60 Jahren Helmut Fischer, Fritz Klinkhammer, Matthias Schmidt; (alle drei nicht anwesend).“

Chorleiter Heinz Sistig erhielt für seine fast 20jährige Chorleitertätigkeit vom Publikum stehende Ovationen und von Schütt einen Blumenstrauß (Bild rechts), den Heinz an seine Frau Anita weiterreichte.
„Die Reise geht weiter ins Rheinland, genauer gesagt: nach Köln.




Hören Sie jetzt 3 schöne Lieder in Kölner Mundart. Bei mir deit nix wieh. Wenn es bei Ihnen also auch so ist, dann leben wir noch lange. Sie wundern sich sicher über mein Kölner Platt. Das tut meine Frau auch immer. Sie sagt: ‚Das lernst Du nie!‘ – Wenn die roten Rosen besungen werden, erwarten wir Ihre kräftige Unterstützung.
Und zum Abschluss unseres Chorkonzertes wird es dann wieder etwas feierlicher.

Och wat wor dat fröher schön doch in Coloniavon Willi Ostermann
He deit et wieh un do deit et wiehvon den Bläck Fööss
Rut sin de Rusevon on De Boore
Warum bist du gekommen
Zeit ist ein Geschenk
Dankeschön und Auf Wiederseh’n

„Wir möchten uns verabschieden, aber noch nicht nach Hause. Lassen Sie uns noch eine Weile bei einem Umtrunk miteinander plaudern. Ich verabschiede mich jetzt und wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß und Vergnügen!“

Gorch-Fock-Lied
Finster war die Nacht

Anm. d. Chron.:
Nachdem der anerkennende Beifall für unsere guten Leistungen verklungen war, begab man sich mit den Freunden des Chorgesangs nach nebenan in die ehemalige Kneipe „Margaretenhof“, die nach dem Verkauf in einen Aufenthaltsraum umgebaut worden war. Hier konnte nun bei Wein, Bier und anderen Getränken gefachsimpelt werden, um das gelungene Konzert noch einmal Revue passieren zu lassen. Einziger Wermutstropfen war der Vortrag des „Vater unser“, wobei der 1. Tenor in der Stimmung um einen halben Ton abrutschte, so dass eine Disharmonie gegenüber dem Baß zu hören war. Das tat der guten Laune aber keinen Abbruch. Denn das ist live, und wir haben keine Möglichkeit – wie im Fernsehen – das zu kaschieren.

Das Publikum war begeistert, sang und schunkelte mit und forderte Zugaben

Udo Greuel, der im Konzert wieder einige Lieder begleitet hatte, packte nun sein Akkordeon aus und spielte meisterhaft Lieder, die zum Mitsingen animierten. Auch Frau Heis hatte gute Laune, sang mit und freute sich, daß hier so eine gesellige und frohe, ja, eine Bombenstimmung herrschte, die der guten Kamerad-schaft der Sangesbrüder sehr dienlich war und unsere Fans und Förderer begeisterte.

Trotz mangelnder junger Stimmen ist es der Vereinsführung immer wieder gelungen, den Chor leistungsfähig zu erhalten. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat auch Chorleiter Heinz Sistig, der durch sein persönliches Engagement maßgeblich die gesangliche Entwicklung des Chores stets positiv beeinflußt hat. Lieber Heinz! Wir Sänger und auch die Freunde des Chorgesangs wären alle froh, wenn Du uns auch weiterhin als Chorleiter in den nächsten Jahrzehnten begleiten würdest, denn wir sind allezeit in Freud und Leid zum Lied bereit!

Hans und Heinz
Nellesen
Leo und Käthe
Heinz und Udo
Hedi und Ilse
Eddi und Bernhard
Udo
Ruth und Fritz

Freitag, 5. November 2010

Geburtstagsfeier im Pfarrheim

V.l.: Heinz Sistig (60), Udo Greuel (50), Günter Sonnenschein (60)

Seit Neuestem hat der MGV auch ein jubilierendes Dreigestirn, das unbedingt mit den Sangesbrüdern seinen Geburtstag feiern wollte. Die Geburtstagskinder sind Heinz Sistig (60), geb. am 24.10.1950, Günter Sonnenschein (60), geb. am 19.10.1950 und unser Jüngster im Verein Udo Greuel (50), geb. am 10.10.1960. Sie hatten keine Kosten und Mühen gescheut, und die Sänger für 19 Uhr ins Vussemer Pfarrheim eingeladen, um Ihnen einen Umtrunk mit gutbürgerlichem Abendessen zu spendieren.
Zuerst aber eröffneten die Sänger mit dem Lied „Geburtstagsständchen“ die Feier. Danach nahm Willi Schütt die Gratulation vor und überreichte den Jubilaren ein Geschenk in Verbindung mit einer Glückwunschkarte. Sbr. Udo Greuel bedankte sich dafür, auch im Namen seiner Kollegen. Als 2. und 3. Lied kamen nun die Shanties „Gorch-Fock-Lied“ und „Finster war die Nacht“ zum Vortrag.
Jetzt wurde das Büffet eröffnet, das aus Dicke Bohnen mit Rippchen, Mettwurst und Kartoffeln bestand, von der Mechernicher Metzgerei Hostel geliefert wurde und vortrefflich mundete. Zur Freude vieler Sänger gab es zum Dessert drei Sorten leckeren Puddings.

Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Zu Ehren der Jubilare wurde nun eine Litanei gesungen. Der Vorbeter war Peter Kruse, der einen Talar übergezogen hatte und ein schwarzes Käppi trug. An seiner rechten und linken Seite fun-gierten als Messdiener Bernhard Hoffmann und Conny Kriescher, die ebenfalls verkleidet waren. Mehrmals gab Peter den Segen, indem er eine Toilettenbürste ins Wasser tauchte und alle, die in seiner Reichweite waren, ordentlich naß spritzte. Dabei sang er: „Oremus Möschebeen!“ Das „Volk“ antwortete: „Mir john noch lang net heem!“ Die Litanei endete mit viel Gelächter und dem Lied „Zum Geburtstag viel Glück!“

Am Zapfhahn stand, wie so oft, Klaus Bernitt, der dafür sorgte, daß alle genug zu Trinken hatten.

Als Solist trat er mit dem Lied „Der Schornsteinfeger“ in Erscheinung. Mit diesem lustigen Beitrag hatte er die Lacher auf seiner Seite. Anschließend machte Bernd Wenderdel auf sich aufmerksam, als er die Hans-Moser-Lieder 1. I geh mit meinem Dackel und 2. I riach den Wein schon kilometerweit, verblüffend nachahmte und für sein Genuschel viel Applaus erntete. Der vielseitigste Unterhaltungskünstler an diesem Abend war aber unser Virtuose am Akkordeon Udo Greuel. Unermüdlich spielte er Lieder zum Mitsingen. Zur fortgeschrittenen Stunde wechselte er zum Klavier und bewies, daß er auch auf diesem Instrument eine Koryphäe ist. Er spielte u. a. Lieder von Robert Schumann und Frédéric Chopin, die beide in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wären. Weit nach Mitternacht endete eine lustige und fröhliche Geburtstagsparty, die teilweise karnevalistische Züge hatte.

17.       Sonntag, 14.11.2010

Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden

Pünktlich um 9:30 Uhr setzte sich der Trauerzug unter den Klängen des hiesigen Musikvereins in Vussem in Bewegung. Am Ehrenmal wehten die Flaggen auf Halbmast, ein Kranz wurde niedergelegt, und die FFW Löschzug Vussem stellte die Ehrenwache. Frau Annemie Linden, Mitglied des Bürgervereins, hielt eine Ansprache, die folgenden sinngemäßen Inhalt hatte:
„Liebe Trauergemeinde! Es ist eine würdige Veranstaltung, die uns am heutigen Sonntagvormittag zusammengeführt hat. Zwei Wochen vor dem 1. Advent wird seit 1952 alljährlich dieser nationale Gedenktag für die Opfer beider Weltkriege und Gewaltherrschaft begangen. Ich möchte aber auch die Gedenkstunde nutzen, um über das Andenken von Leid und Elend dieser Weltkriege hinaus auch an jene erinnern, die in unzähligen kriegerischen Auseinandersetzungen nach dem 2. Weltkrieg bis hinein in unsere Tage getötet wurden. Mit erschreckender Brutalität führen uns z. B. die Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien vor Augen, wie labil Friede sein kann, wenn Hass das Handeln bestimmt. ‚Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen!‘ In diesem Bekenntnis sind wir uns alle einig. Der heutige Tag ist nicht allein dazu da zurückzublicken. Er mahnt uns zu lernen. Wenn wir, das neue Deutschland, als gleichberechtigtes Mitglied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt dienen wollen, müssen wir auch den inneren Frieden stärken. Über die Gräber hinweg wollen wir die Versöhnung. Die heutige Feierstunde soll zu diesem Ziel einen wichtigen Beitrag leisten.“
Mit diesen besinnlichen Worten beendete Frau Linden ihre Rede. Der MGV 1892 Vussem gab nun mit dem Vortrag zweier Lieder der Veranstaltung einen feierlichen Rahmen: 1. Eine Motette; Text: Matthias Claudius, geb. als Pfarrerssohn 1740 in Reinfeld bei Lübeck, starb mit 75 Jahren 1815 in Hamburg. Seine Lyrik („Der Mond ist aufgegangen“) und Prosa sind von eindringlicher Wirkung. Die Musik zu der Motette schrieb Hans Georg Nägeli, geb. 1773 in Wetzikon (Schweiz), gest. 1836 in Zürich. Er war Komponist, Musikverleger und –pädagoge und trat für eine nationale und volkstümliche

Musik ein. Das 2. Lied hieß „Irgendwo“ und wurde ruhig und fließend im 4/4-Takt gesungen. Der Text stammt von Heinrich Heine, geb. 1797 in Düsseldorf, gest. 1856 in Paris. Die Musik dazu schrieb Wilhelm Heinrichs. Nach den Fürbitten beendete der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ die bewegende Gedenkstunde.

Im Anschluss fand die Trauerfeier in Breitenbenden statt, die ebenfalls von den Vussemer Vereinen FFW, MV und MGV gestaltet wurde. Der Musikverein eröffnete die Gedenkfeier mit „Da unten ist Frieden“. Dann sang der MGV die Motette „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit“. Die Ansprache hielt in Vertretung des Ortsvorstehers Udo Thielen der Oberstleutnant Oster mit folgenden sinngemäßen Worten:
„Sehr geehrte Damen und Herren! Deutschlandweit hängen heute die Fahnen auf Halbmast, und Kränze werden an den Kriegerdenkmälern niedergelegt. Es ist ein Tag des stillen Gedenkens: der Volkstrauertag. Wenigstens für einen Tag rücken die Opfer von Krieg und Terror aus allen Nationen der Erde in den Mittelpunkt. In einer Zeit, in der das Verdrängen und Vergessen immer schneller geht, ist der Volkstrauertag ein Teil der Tradition, die zum Innehalten und Gedenken auffordert. Dabei soll der Volkstrauertag nicht nur an Opfer von Gewalt und Verbrechen erinnern, sondern auch sensibilisieren. Jeder, der Frieden wünscht, muss Vorbild sein und in kleinen Schritten den Frieden in die Welt bringen.“
OTL Oster, ausgezeichnet mit vielen Orden und Ehrenzeichen, schlug aber auch kritische Töne an und wußte, wovon er sprach: Er selbst war schon fünf Mal im Auslandseinsatz gewesen. Er hatte gesehen, wie seine Kameraden in Afghanistan von einem Selbstmörder in die Luft gesprengt wurden. Dabei wurde einer getötet, viele verwundet, und sein bester Freund verlor beide Beine. U. a. bemängelte Oster auch die Ausrüstung. Sie reicht bei weitem nicht aus und ist teilweise unpraktisch. Er führte einige Beispiele an mit dem Appell an die Verantwortlichen, hier schnellstens Abhilfe zu schaffen. Seit 2003 haben in Afghanistan 44 Bundeswehrsoldaten ihr Leben gelassen! Der Berufssoldat vergaß aber auch nicht, an diejenigen zu denken, die ums Leben gekommen sind, weil sie Widerstand geleistet haben gegen die Diktatur der Nazis und an die Menschen, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder ihrem Glauben festgehalten haben. Seine beeindruckende Rede schloss Oberstleutnant Oster mit den Worten:
Der Volkstrauertag schärft den Sinn dafür, daß Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Vielmehr müssen wir Recht, Frieden und Freiheit immer wieder auf’s Neue einfordern!“ Beim Schlußlied vom „Guten Kameraden“ salutierte der Stabsoffizier mit Blick auf die Gedenktafel.

Sonntag, 21. November 2010

Adventsmarkt und Vorstellung des Damen-Dreigestirns in Eiserfey

Um 11 Uhr am Wochenende des 20. + 21. November veranstaltete die KG „Feytaler Jecken“ ihren sechsten Adventsmarkt in Folge „Himmlisch gut“ im Saal der „Römerstube“. Im Angebot standen wieder über 100 Advents- und Türkränze, Weihnachtsdekorationen, handgefertigte Krippen, Vogelhäuser, Holzlaternen, Weihnachtsgebäck u.v.m. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt worden. Bei den Getränken war der Glühwein mit Amarelle-Geschmack der Renner. Der Erlös kommt wieder der KG Eiserfey zu Gute, die damit u. a. den Fastnachtsumzug finanziert.

Auf der festlich dekorierten Bühne sorgte am Sonntagnachmittag ein Riesenprogramm für vorweihnachtliche Stimmung. Dazu trug der MGV Vussem mit seinen folgenden, hörenswerten Liedvorträgen wesentlich bei: 1. Sonntag ist’s, 2. Das Elternhaus, 3. Die Seen im Land der Berge, 4. Amazing Grace, 5. Abend im Gebirge, 6. Trommellied, 7. Engel haben Himmelslieder, und 8. Herbergslied. Unsere Darbietungen wurden mit viel Beifall honoriert, obwohl die enorme Geräuschkulisse sehr störend wirkte. Sie wurde vorwiegend von den Kindern verursacht, die nervös und fieberhaft auf ihren Auftritt warteten. Auch der Appell von Sbr. Alfred Brell an die Eltern, sie sollten doch bitte für etwas mehr Ruhe bei ihren Sprößlingen sorgen, fruchtete nicht. Sie standen schon in den Startlöchern sodaß wir genervt unser Programm beendeten, zum Leidwesen unserer Fans.
Schlagartig fiel die Nervosität von den Kids ab, als sie die mit Playback gesungenen Lieder, die von Cäcilia Sonnenschein einstudiert wurden, bravourös vortrugen. Die Omas und Opas waren stolz auf ihre Enkelkinder und sparten nicht mit Applaus. Der Nikolaus überhäufte sie anschließend zum Dank mit Geschenken. Erwähnenswert ist, daß ein Mädchen eine Weihnachtsgeschichte erzählte, und dabei mit ihrer Mimik und Gestik die Zuhörer in ihren Bann zog. Sie hat sicher die Veranlagung, später mal eine gute Schauspielerin zu werden. Nun kam der mit großer Spannung erwartete Auftritt von Solotrompeter Peter Züll und dessen Kollegen Doris und Mike, die vorwiegend weihnachtliche Lieder aus den Bergen sangen und spielten. Dabei kam auch das Alphorn zum Einsatz.
Gegen 17 Uhr herrschte König Karneval im Saal. Nach dem Einzug der Narren eröffnete Präsident Björn Wassong den Feytaler Fastelovend. Zuerst aber verwöhnten die Tanzgarden die Narrenschar, bis es zum Höhepunkt des Abends kam: die Inthronisation des Damen-Dreigestirns für die neue Session. Man spannte das dicht gedrängte närrische Publikum auf die Folter, um dann das bis dahin gut gehütete Geheimnis um die neuen Tollitäten endlich zu lüften. In der neuen Kampagne regieren nun drei leckere Mädchen aus Eiserfey, die nun namentlich vorgestellt wurden: Prinz Tina I. (Bettina Groß), Bauer Sandra (Harperscheidt) und Jungfrau Andrea (Molitor). Ihr Slogan lautet: „Frauenpower wunderbar, in Eiserfey in diesem Jahr.“
Der nahende Advent und der Beginn der Karnevals-Session liegen bei den Feytaler Jecken eng beieinander. Zuerst wurden die Gäste mit schönen Liedern auf den Advent eingestimmt, und anschließend übernahm dann der Karneval die Regentschaft im Saal der „Römerstube“. So konnten die Verantwortlichen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Samstag, 27. November 2010

Jahresabschlussfeier (JAF) der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH), Kreis Euskirchen im Deutschen Bundeswehrverband

Zu der JAF, die im Casino Mechernich um 15:30 Uhr begann, konnte der Vorsitzende der o. g. Organisation, Peter Kruse, viele Mitglieder und folgende Ehrengäste herzlich begrüßen: Oberst Koltermann mit Gattin, Hauptfeldwebel Roman Reiter mit Gattin, und den Gründungsvater Oberstabsfeldwebel Hermann Borchert mit Gattin. Anschließend verlas Kruse den Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Geschäftsjahr 2010.
Danach hatte der MGV 1892 Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig mit folgenden Liedern, die die Festgäste auf die Vorweihnachtszeit einstimmten, einen erfolgreichen Auftritt: 1. Ist es noch weit nach Bethlehem?, 2. Auf haltet euer Herz bereit, 3. O Freude über Freude, 4. Aus einer schönen Rose, 5. Lasst uns lauschen, 6. Trommellied, und 7. O du fröhliche, welches gemeinsam gesungen wurde. Für diese schönen Darbietungen erhielt unser Chor, der nun schon zum siebten Mal die JAF der ERH mit Liedvorträgen verschönerte, viel Applaus. Nun verabschiedete uns Peter Kruse (nächste Seite im Bild rechts), der ja auch aktives Mitglied in unserer Chorgemeinschaft ist, mit herzlichen Dankesworten für unser Kommen, und er entschuldigte sich dafür, daß er uns in seiner Aufregung als MGV Mechernich vorgestellt hatte.

Im Anschluss fand der Spielenachmittag statt, wobei schöne Preise gewonnen werden konnten. Um 18:30 Uhr wurde die „Schlacht am Kalten Büffet“ eröffnet. Danach wurde noch lange über „Alte Zeiten“ gesprochen. Thema des Tages war aber die Sorge um die Erhaltung des Standortes Mechernich. Das Bieterverfahren zur Privatisierung der Bundeswehr-Logistik ist zwar vom Tisch, aber die Umstrukturierungsabsichten gehen weiter. Das bedeutet auch, daß einige Standorte wegfallen werden. Davon könnte auch das Mechernicher Materialdepot betroffen sein. Auf die Stadt Mechernich sieht man noch viel Arbeit zukommen, um in diesem Wettbewerb bestehen zu können. Denn wenn andere Standorte gleiche Aufgaben günstiger erledigen können, ist Mechernich in Gefahr. Man war sich einig, daß die Kommunalpolitik nun dazu aufgerufen ist, alles dafür zu tun, um Mechernich als Bundeswehrstandort und damit Hunderte von Arbeitsplätzen zu erhalten. Der Rat der Stadt Mechernich mit Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick an der Spitze muß umgehend die Vorteile des Standortes Mechernich hervorheben und entsprechende Signale nach Berlin senden. – Erst spät am Abend ging ein gemütlicher Tag im Casino zu Ende.

Samstag, 4. Dezember 2010

Seniorennachmittag in Vussem

Weil in absehbarer Zeit in Vussem keine Gastronomie mehr zur Verfügung steht, fand der traditionelle Seniorentag jetzt schon zum zweiten Mal in den Räumlichkeiten des Musikvereins statt. Dazu konnte der Bürgervereinsvorsitzende Hans-Hubert Schmidt um 15 Uhr ca. 50 Personen, die das 64. Lebensjahr vollendet haben, begrüßen. Krankheitsbedingt hatten sich einige ältere Herrschaften abgemeldet. Die fleißigen Helferinnen und Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um die Gäste an den festlich gedeckten Tischen zu verwöhnen. Serviert wurden Kaffee und Kuchen, Schnittchen und Getränke aller Art.

Vier Ortsvereine gestalteten das Programm wieder vorweihnachtlich und karnevalistisch, sodass die Senioren an den abwechslungsreichen Darbietungen ihren Spaß an der Freud‘ hatten. Zu den Mitwirkenden gehörte u. a. die Flötengruppe mit Kinderchor unter der Leitung von Resel Feyen. Sie bestach nicht nur mit ihrem Flöten- und Singspiel, sondern auch mit ihrem aus 24 Päckchen bestehenden Adventskalender, den sie in mühevoller Bastelarbeit hergestellt hatte. Beim Auspacken kamen allerlei schöne Sachen zum Vorschein, die man an den Weihnachtsbaum hängen kann: z.B. Engel, Sterne, Spekulatius und Süßigkeiten. Sie wurden anschließend von den Kindern an das ältere Semester mit dem Wunsch für ein frohes Weihnachtsfest verteilt.

MGV-Ehrenvorsitzender Peter Dreesen (links) im Gespräch mit Dirigent Heinz Sistig „auf Augenhöhe“





Nun betrat das neu inthronisierte Dreigestirn mit Gefolge den Saal. Über das närrische Volk herrschen in dieser Session Prinz Michael I. (Mertes), Bauer Thomas (Hein) und Jungfrau Daniela (Daniel Jumpertz). Alle drei sind Fußballspieler beim TSV Feytal. Mit einem gemeinsam gesungenen Lied stellten sie sich vor und eroberten damit gleich die Herzen der Narrenschar. In Abwesenheit von Präsident Ralf Schumann richtete nun sein Stellvertreter Klaus Altendorf ein paar freundliche Worte an die betagten „Untertanen“.

Mit folgenden Advents- und Weihnachtsliedern sorgte nun der MGV Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig für vorweihnachtliche Stimmung: 1. Ist es noch weit nach Bethlehem? 2. Aus einer schönen Rose, 3. O Freude über Freude, 4. Laßt uns lauschen, und 5. Herbergslied. Obwohl wieder 8 Sänger fehlten, fand unser Auftritt viel Beachtung, und wir wurden mit großem Applaus verabschiedet.

Die Bambinis, die schon aufgeregt auf ihren Auftritt gewartet hatten, erfreuten nun mit einem Urwaldtanz mit Buschtrommeln und dazu passenden Kostümen nicht nur ihre stolzen Eltern und Großeltern. Auch die Jugendtanzgruppe konnte das Publikum von ihren Fähigkeiten überzeugen.

Nach dem Saalausmarsch spielte unter der Stabführung von Hans-Hubert Schmidt der Musikverein Vussem auf und wusste mit seiner gekonnten Spielweise zu gefallen. Annemie Linden, die durch das Programm geführt hatte, bedankte sich am Schluss nochmals bei den Akteuren und wünschte allen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest, sowie ein glückseliges und gesundes neues Jahr 2011.

21.       Sonntag, 05.12.2010

Familiengottesdienst zum Barbarafest in Mechernich

Die St-Barbara-Bruderschaft und die Berg- und Hüttenleute feierten heute, am zweiten Adventssonntag, um 10:45 Uhr in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Verbindung mit dem Familiengottesdienst, ihr alljährliches St.-Barbara-Fest. Auch die Bergkapelle (siehe Anhang) war mit von der Partie und verschönerte die Meßfeier mit hörenswerter Blasmusik. An diesem Adventssonntag befaßte sich der Familienmessekreis mit dem Thema „Weihnachten in Rußland“. Ein Gitarrist hatte sich vor die Altarstufen postiert und sang zu seinem Spiel russische Weihnachtslieder. In ihrer Heimatsprache erzählte ein russisches Trachtenmädchen eine Weihnachtsgeschichte. Leider konnten wir kein Wort verstehen, da wir der russischen Sprache nicht mächtig sind.
Auch der MGV Vussem war auf Einladung des Organisten Rainer Pütz gekommen, um die Gläubigen mit zwei altrussischen Kirchengesängen, die aber in Deutsch vorgetragen wurden, zu erfreuen. Vor der Messe hatte Chorleiter Heinz Sistig noch eine Ansingprobe angeordnet. Das war gut so, denn am Anfang waren doch einige gravierende Unstimmigkeiten in den einzelnen Stimmsätzen zu hören gewesen, die nun ausgebügelt werden konnten. Außerdem fehlten wieder acht Sänger. Großes Lob muß man daher den Sangesbrüdern aus Einruhr aussprechen, die trotz starker Schneeverwehungen erschienen waren. – Als erstes Lied brachten wir feierlich und ausdrucksstark „Dir singen wir“ zum Vortrag. Zum Sanctus kam dann ruhig und fließend „Heilig“ zu Gehör. Beide Lieder wurden von Quirin Rische arrangiert. Heinz Sistig, der anfangs verständlicherweise sehr skeptisch war, und auch Rainer Pütz, der sich in den 1. Baß eingereiht hatte, waren dennoch mit unseren Leistungen sehr zufrieden.
Die Pastoralreferentin Helgard Hören, die unseren Pfarrer während seiner schweren Erkrankung bestens unterstützt hatte, brachte es auf den Punkt, indem sie sagte: „Der Adventskranz mit seinen vier leuchtenden Kerzen soll uns an jedem Adventssonntag immer wieder neu daran erinnern, daß mit der Geburt Jesu Licht in die Dunkelheit der Welt gebracht wurde.“ Am Schluß der Meßfeier bedankte sich Pfarrer Pühringer bei allen Akteuren, die zu der schönen Gestaltung des Gottesdienstes beigetragen haben. Die vielen Kirchenbesucher spendeten daraufhin langanhaltenden Applaus.
Anschließend pilgerten die Mitglieder der St. Barbara-Bruderschaft und der Berg- und Hüttenleute mit den Fahnenabordnungen zur St. Barbara-Kapelle, um dort ihrer verstorbenen Kameraden zu gedenken. Die heilige Barbara ist ja bekanntlich die Schutzpatronin der Bergleute und somit auch der beiden Vereine. Peter Kronenberg, Vorsitzender der Bruderschaft, appellierte an die jungen Leute, die Bergbautradition in Mechernich hochzuhalten. Befürchtungen, daß irgendwann die zwei Gemeinschaften, die sich dieses Ziel auf die Fahne geschrieben haben, ihre Aktivitäten wegen Nachwuchsmangel einstellen müßten, bereite ihm große Sorgen. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ beendete die Bergkapelle die Gedenkfeier. Im „Gardestüffje“ wurde danach weiter gefeiert und zahlreiche Jubilare geehrt.

Anhang: Historisches Foto der Bergkapelle Mechernich 1955

In der Mitte des Bildes Trompeter Josef Luxen, 33 Jahre Dirigent des MGV 1892 Vussem; links daneben Kapellmeister Peter Krupp; links dahinter Flügelhornist Michael Wielspütz

Sonntag, 19. Dezember 2010

Gemeinschaftskonzert im Kurhaus Gemünd

Unter dem Motto „Kommt, singt mit den Heimatchören zur Weihnachtszeit“ veranstaltete der Kreischorverband Euskirchen ein vorweihnachtliches Gemeinschaftskonzert um 17 Uhr im Kursaal Gemünd. Insgesamt waren etwa 150 Sängerinnen und Sänger aus 6 Mitgliedschören des KCV erschienen, um die Zuhörer auf die bevorstehenden Festtage einzustimmen. Wegen der widrigen Wetterverhältnisse – starker Schneefall, eisige Temperaturen und spiegelglatte Straßen – blieben viele Plätze leer.

Auch die Akteure mussten sich mühsam mit ihren Fahrzeugen durch nicht geräumte Straßen zum Veranstaltungsort vorkämpfen. Die Besucher, die trotz des Schneetreibens gekommen waren, wurden belohnt mit hochkarätigem Chorgesang. Gabriele Heis , die Vorsitzende des KCV, begrüßte die Anwesenden, entschuldigte die halbstündige Verspätung, und forderte mit launigen Worten und ihrer unkomplizierten Art auf, in den letzten Tagen vor Weihnachten Hektik und Stress zu vergessen, wozu das Konzert auch beitragen sollte. Sie wünschte allen „Viel Vergnügen“ und führte anschließend gekonnt durch das Programm.

Aufmerksam verfolgten die Sänger des MGV Vussem das Geschehen auf der Bühne

Den Anfang machte nun der

1.) MGV Dahlem unter der Ltg. Von Paul F. Irmen, der die Sänger am Flügel begleitete. Die von Irmen selbst komponierten Lieder wurden in Eifeler Platt vorgetragen und sorgten für Belustigung. Altbekanntes brachte nun der

2.) Sängerkreis Euskirchen unter dem Dirigat von Eva-Maria Wery zur Aufführung.

Als 3.) im Bunde war der MGV 1892 Vussem angetreten. Mit nur 18 Sängern (10 fehlten) bewies er aber, dass man auch mit einer stark dezimierten Mannschaft einen guten, harmonischen Chorklang erzeugen kann. Es muss nur die richtige und ausgewogene Besetzung sein. Die Kölnische Rundschau schrieb dazu: „Mit sonoren*, kräftigen Stimmen überzeugten die Männer des MGV Vussem unter der Regie von Heinz Sistig.“ [*sonor, lat.= klangvoll, volltönend]. Unsererseits gelangten folgende Beiträge zu Gehör: 1. Aus einer schönen Rose; aus Oberbayern, Bearbtg: Schwanninger/Niederhauser, 2. ’s ist heil’ge Nacht, von Gerhard Wind (Erstaufführung), 3. Laßt uns lauschen, heilige Engel: eine alte Weise aus dem 19. Jhdt., 4. Weihnachtsglocken, von Hermann Sonnet, Text: Franz Mäding.

Gabriele Heis, die uns ja schon öfter bei Veranstaltungen begutachtet hat, sagte anschließend: „Schade, dass eure Vorträge schon zu Ende sind. Ich hätte euch gerne noch weiter zugehört, aber die 4.) Singgemeinschaft Schleidener Tal wartet unter der Leitung von Wolfgang Gerhards schon ungeduldig auf ihren Einsatz, um sich als gemischter Chor zu präsentieren.“ Die Sänger des 5.) MGV Gemünd erfreuten mit ihrem musikalischen Leiter Chordirektor Heinz Ströder nun das aufmerksame Publikum u. a. mit einem Gospel-Medley, das er am Flügel begleitete, während seine Ehefrau Gabi dirigierte. Einen wahren Ohrenschmaus bot nun der Auftritt des 6.) Kammerchores Schleiden, ebenfalls von Heinz Ströder geleitet, mit anspruchsvollen Interpretationen weihnachtlichen Chorgesangs. Es war ein Genuss zuzuhören.
Zwischen den Auftritten der Chöre waren die Konzertbesucher eingeladen, unter dem Dirigat von Kreischorleiter Volker Prinz, der auch die Gesamtleitung inne hatte, bekannte Weihnachtslieder mitzusingen. Am Schluß der schönen Veranstaltung bat die Vorsitzende alle Chorleiter auf die Bühne und überreichte jedem als Dankeschön einen bunten Blumenstrauß. Sie wies noch darauf hin, dass alle Mitgliedschöre mehr oder minder große Nachwuchssorgen plagen. Freuen würde es sie, wenn unser Konzert zum „Selbst-Singen“ angeregt hätte, denn sie wäre überzeugt, das Singen Freude macht und Singen im Chor am schönsten ist. Wenn jemand Lust am Singen gefunden hat, würde sie gerne behilflich sein, einen Chor in der Nähe zu finden. Allen Akteuren und Konzertbesuchern wünschte sie ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest, ein gesundes, glückliches neues Jahr, sowie einen unfallfreien Nachhauseweg.
Das erste Weihnachtskonzert des KCV in Gemünd fand viel Anklang und anerkennenden Beifall, obwohl von den 25 Mitgliedschören nur 6 mitgewirkt haben. Das muss sich in Zukunft ändern!

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Jahresabschlussfeier (JAF) des MGV 1892 Vussem.

An der Schwelle des neuen Jahres konnte unser Vorsitzender Willi Schütt immerhin 23 von 28 aktiven Sängern und unseren „Hoffotografen“ Albert Wielspütz, der auch die Geschehnisse des heutigen Abends mit der Kamera festhielt, in unserem Proberaum im Pfarrheim zur JAF herzlich willkommen heißen. Nachdem er unserem Chorleiter Heinz Sistig, dessen Stellvertreter Udo Greuel und den Brüdern Michael und Albert Wielspütz für ihre vorbildlich geleistete Arbeit gedankt hatte, überreichte er ihnen als Anerkennung eine kleine Aufwandsentschädigung.

Willi Schütt vergaß aber auch nicht dem Vorstand zu danken und jene Sänger zu loben, die immer zur Stelle sind. Udo Greuel entschuldigte sich dafür, daß er in letzter Zeit die Proben und Veranstaltungen vernachlässigen musste, weil er viel um die Ohren hatte.

Das soll sich aber in Zukunft im positiven Sinne ändern. Ferner berichtete der Vorsitzende, dass unser Sbr. Dieter Falter die Bypass-Operation gut überstanden hat und sich zur Zeit in der Reha-Klinik in Marmagen aufhält. Er teilte auch mit, daß in diesem Jahr beim Verkauf von Getränken ein Überschuss von 615 € erwirtschaftet wurde. Organist Rainer Pütz hatte als Dankeschön für unsere Mitwirkung bei der Messfeier in Mechernich eine Flasche Obstler spendiert. Da Sbr. Bernhard Mießeler gestern, am Tag der „Unschuldigen Kinder“ seinen 77. Geburtstag gefeiert hatte, wurde ihm zur Ehre nachträglich mit dem Lied „Alles Schöne alles Gute für dein neues Lebensjahr“ gratuliert. Zur Zeit hat Bernhard sich eine Auszeit genommen, um seine kranke Frau zu pflegen.

Nun wurde erwartungsvoll das warme Büffet eröffnet, das aus Rosenkohl, Salzkartoffeln, Rippchen, Mettwurst und Pudding bestand. Es wurde wieder von der Mechernicher Metzgerei Hostel geliefert. Erfreulich gesittet ging es diesmal beim Essenfassen zu.

Außer ein paar kleinen Remplern und Schubsern, die lediglich zur Folge hatten, daß ein Sbr. seinem Vordermann den Inhalt seines völlig überladenen Tellers in den Rücken klatschte, und der daraufhin vor lauter Schreck seinen Teller fallen ließ, war nichts Ernsthaftes geschehen. Nach dem Essen ging man zum gemütlichen Teil über. Wolfgang Schulz hatte mit den Sangesbrüdern Alfred Brell und Hans Höller einige Sketche einstudiert, die für viel Gelächter und gute Laune sorgten. Zuerst aber verlas Wolfgang ein paar lustige Verhaltensregeln für die JAF. Mit der Überschrift „Die Wahrheit über die Entstehung der zehn Gebote“ begann der erste Sketch. Die Darsteller waren Alfred Brell (Gottvater) und Wolfgang Schulz (Moses). Die Geschichte erzählte Hans Höller folgendermaßen: In den Höhlen bei Jerusalem ist vor ein paar Jahren eine Geschichtsrolle mit der wahren Entstehung der 10 Gebote aufgetaucht. Man hat von allen Seiten versucht, die Veröffentlichung zu verhindern, doch vergeblich. Erinnern wir uns nochmal daran, wie es im Alten Testament heißt: . . . und Moses stieg auf den Berg Sinai, um Gottvater zu treffen, der ihm die 10 Gebote verkünden wollte. Aber Moses, der noch einen Brummschädel vom Fest der Beschneidung seines Sohnes Samuel hatte, wollte von alledem nichts wissen und hatte bei jedem Gebot etwas zu meckern. Das rief den Zorn des Herrn hervor indem er sagte: „Moses, noch ein Wort, und ich schicke dich und dein Volk 40 Jahre in die Wüste!“ Seitdem wurden die 10 Gebote bei vielen Regionen wortwörtlich genommen, teilweise aber auch in abgewandelter Form, wie z. B. bei den Kölnern: Et es wie et es, et küt wie et küt, et hät noch immer jot jejange. Wat fott es es fott, denn et bliev nix wie et wor. Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet. Wat wells de maache? Maach et jot, ävver nit zo off. Wat soll der Käu? Drinks de ene met? Do laachs de dich kapott!

Der zweite Sketch handelte von einem arbeitslosen Wohnungs-suchenden (Hans Höller), der bei einem Mann vom Wohnungsamt (Wolfgang Schulz) vorspricht, der nebenberuflich noch Möbelspediteur ist.

Dieser versuchte nun Hans weiszumachen, daß, wenn er mehrmals umzieht, eine Chance hat, eine feste Wohnung zu bekommen. Natürlich zum Vorteil des Spediteurs, versteht sich.

„Nichts geht über ein gutes Lokal“, so hieß der dritte Sketch. Die Hauptrolle als grantiger Oberkellner war Wolfgang Schulz wie auf den Leib geschnitten. In diesem Stück konnte man erleben, mit welcher Intensität er mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten zu Werke ging. Die Gäste hatten nichts zu lachen. Seine rüpelhafte Art veranlasste sie, immer wieder klein beizugeben. Auf Fragen hatte er stets eine Ausrede parat. Die Handlung beginnt folgendermaßen: Gast Alfred möchte etwas zu essen beim Kellner bestellen. Ober (Wolfgang): „Sie sehen doch, daß ich beschäftigt bin“, und er schlägt mit dem Serviertuch nach den Fliegen. Alfred: „Sind diese lästigen Fliegen immer in diesem Lokal?“ Wolfgang: „Nein, nicht immer, nur bei den Mahlzeiten. Die übrige Zeit sitzen sie brav auf der Toilette.“ Nach allem Hin und Her bestellt Alfred eine Suppe, die ihm vom Ober empfohlen wurde. – Der zweite Gast Hans beschwert sich, daß er nicht bedient wird. Auf Anraten des Obers bestellt er Fisch. – Mittlerweile bekommt Alfred sein Süppchen serviert, in dem Wolfgang seinen Daumen hat. „Nehmen Sie sofort ihren Finger aus meiner Suppe! Da schwimmt ja auch ein Käfer drin!“ ruft Alfred erzürnt. Aber Wolfgang ist ganz begeistert: „Wahrhaftig ein Glückskäferchen, und wie der strampelt, der kleine Racker! Wollen wir wetten, daß er den Tellerrand erreicht?“ Alfred: „Nehmen Sie sofort die Suppe wieder mit, die esse ich nicht!“ Wolfgang: „Warum denn nicht? Die ist doch schön kräftig! Nur wegen dem kleinen Käfer? Sie sind aber pingelig!“ und schnippt mit dem Finger den Käfer aus der Suppe. Alfred: „Ich kann die Suppe nicht essen, weil ich keinen Löffel habe. Wolfgang nimmt daraufhin aus seiner Rocktasche einen Löffel, haucht diesen an und putzt ihn am Rocksaum sauber. Alfred: „Jetzt schlägt’s aber 13!“ Wolfgang: „Bedaure, daß ich widerspreche; es ist erst halb!“ – Danach serviert der Ober dem zweiten Gast einen kleinen Fisch mit zwei Kartoffeln. Hans: „Der ist aber sehr klein! Pfui, wie kann ein kleiner Fisch so stinken?“ Wolfgang: „Ich will Ihnen mal etwas sagen: Wenn Sie als Leiche so lange in der Sonne gelegen hätten wie der Fisch, würden Sie auch nicht nach Rosen duften. Stellen Sie sich nicht so an!“ Hans: „Ich bin empört! Ihr Benehmen ist unmöglich. Bringen Sie mir bitte das Beschwerdebuch!“ Wolfgang: „Das geht nicht. Das ist voll.“ Hans: „Dann möchte ich den Wirt sprechen.“ Wolfgang: „Geht auch nicht, der ist auch voll.“ Hans: „Sagen Sie mal, sind Sie nur frech oder auch dumm?“ Wolfgang: „Beides, ich muß mich doch meinen Gästen anpassen!“ – Alfred ruft nun nach dem Ober und verlangt Salz und Pfeffer. Wolfgang: „Kein Problem!“ Er greift in seine linke Hosentasche und streut Salz in die Suppe. Aus der

rechten Rocktasche holt er Pfeffer und streut ihn zusätzlich in die Suppe. Da ruft Hans, der alles beobachtet hat, seinem Tischnachbarn zu: „Verlangen Sie um Gottes Willen keinen Senf!“

Aufmerksam und sichtlich amüsiert verfolgten die Sänger die Sketche.
(Wie man im Hintergrund sieht, hatte Heinz Sistig wohl die meisten Sechsen gewürfelt)

Das war nur ein kleiner Ausschnitt der schönen Vorträge. Nachdem sich die Lachmuskeln wieder entspannt hatten, wurde mit dem „Wichteln“ begonnen. Jeder, der eine Sechs gewürfelt hatte, durfte sich ein Geschenk aussuchen. So war sichergestellt, daß man nicht sein eigenes mit nach Hause nahm.

Bevor die harmonisch und kameradschaftlich verlaufene JAF zu Ende ging, wurde noch die mit großer Spannung erwartete Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ verteilt..

Sonntag, 9. Januar 2011

Geburtstagsständchen für Frau Klara Feyen (80), geb. Mießeler

Heute, genau auf den Tag, konnte Klara Feyen, die gebürtig aus Eiserfey stammt, ihren 80. Geburtstag in der Vollemer Gaststätte „Kronenberg“ mit ihrer Familie und vielen Gästen feiern. Auf Initiative von Sbr. Hans Klinkhammer, dessen Mutter Margarete eine Schwester von Klara ist, war der MGV 1892 Vussem gerne gekommen, um der Jubilarin mit folgenden Liedern zu gratulieren:

1. Alles Schöne, alles Gute für dein neues Lebensjahr, 2. Abendrot (Oh wie schön ist Deine Welt), 3. Sonntag ist’s, 4. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Heinz Sistig, 5. Schifferlied, 6. Wir kamen einst von Piemont, und 7. Amazing Grace (Abschiedslied).

Zwischendurch hatte der Vorsitzende mit einem Blumenstrauß gratuliert. Trotz der Unachtsamkeit einiger Sänger im Baß bei der Tonangabe vom „Schifferlied“ erhielten wir für diese Gesangsdarbietungen viel Applaus. Man sah es der Jubilarin an, daß die Freude über unseren Überraschungsauftritt sehr groß war. Nachdem sie sich für unser Kommen herzlich bedankt hatte, lud sie uns ein, an der Theke noch einen auf ihr Wohl zu trinken. Diese Einladung wurde von den Sängern gerne angenommen.

Rückblick:
In jener Zeit, als das Geburtstagskind 1931 geboren wurde, verschärfte Reichskanzler Brünning die Wirtschaftskrise durch seine Deflationspolitik (starke Einschränkung des Geldumlaufs ohne entsprechende Verringerung der Produktion). Die Zahl der Arbeitslosen stieg in Deutschland auf 5,5 Mio. In unserer Region machte sich das wie folgt bemerkbar: Die hiesige „Rheinische Bohrmaschinenfabrik Neuhütte“, Inh. Peter Girards sen., stellte vorläufig ihren Betrieb ein. Die „Gewerkschaft Mechernicher Werke“ (Bleibergwerk) entließ 250 Mitarbeiter. Betroffen waren viele Familien, die nun in Armut leben mußten. Zur damaligen Zeit gab es so gut wie keine Verhütungsmittel. Sie wurden von der Kirche auch nicht erlaubt. Und so war es üblich, viele Kinder in die Welt zu setzen, obwohl man nicht viel zum Leben hatte. Klara Mießeler hat das am eigenen Leib erfahren. Sie wuchs mit acht Geschwistern auf. Ein kleiner Bruder kam bei einem Autounfall ums Leben. Als der Vater auch noch bei einem Grubenunglück „Op Spandau“ plötzlich verstarb, wurde die Not noch größer. Aber trotz vieler Entbehrungen gelang es der Mutter, ihre Kinder großzuziehen. Klara Mießeler heiratete später Willi Feyen und gebar ihm drei Kinder. Willi, der allzu früh verstarb, war ein gefürchteter, aber fairer Verteidiger der damaligen TuS Eiserfey.

Montag, 17. Januar 2011

Überraschungsständchen für unseren Sbr. Dieter Falter aus Einruhr

Auf Veranlassung unseres Sbr. Conny Kriescher waren 20 Sänger des MGV 1892 Vussem nach Marmagen zur Reha-Klinik gekommen, um unserem Sbr. Dieter Falter ein Genesungsständchen mit allen Glückwünschen zu bringen. Im Aufenthaltsraum vor dem „Kleinen Saal“ hatten wir Aufstellung genommen. Inzwischen suchte Conny im 5. Stock Dieter auf, und bat ihn hinunterzugehen, denn es wäre Besuch da. Als er uns sah, brach Dieter in Freudentränen aus und war zunächst sprachlos. Diese Überraschung war uns sehr geglückt.

Nachdem alle Sänger den Rehabilitanden herzlich begrüßt und umarmt hatten, begannen wir unser Ständchen mit dem Lied:

1. Abend im Gebirge. Nach diesem Vortrag erschienen immer mehr neugierig gewordene Patienten teilweise auf Krücken oder in Rollstühlen und fragten nach, was denn der Anlaß für unser plötzliches Auftreten sei. In Abwesenheit der beiden Vorsitzenden antwortete unser Notenwart Alfred Brell: „Unser aktives Mitglied Dieter Falter verbringt hier einen vierwöchigen Reha-Aufenthalt, und wir wollen ihn mit unserem Gesang etwas aufmuntern, damit er schnellstens wieder gesund wird, weil wir ihn dringend brauchen. Der MGV Vussem ist etwa 15 km entfernt von hier im Mechernicher Stadtteil mit knapp 900 Einwohnern beheimatet.“

Unser Chorleiter Heinz Sistig forderte nun Dieter (2. v. l.) auf, die nächsten Lieder mitzusingen, was dieser auch sichtlich erfreut tat, obwohl es für ihn nach der Bypass-Operation noch sehr anstrengend war: 2. Wir wollen zu Land ausfahren, 3. Heia Safari, 4. Lieder, die von Herzen kommen,, 5. Wir kamen einst von Piemont, und 6. Amazing Grace. Nachdem der brausende Beifall der Zuhörer verhallt war, bedankte sich der Rekonvaleszent für diese tolle Überraschung. Unsere Marketenderin Ruth Bernitt hatte inzwischen eine Runde Pils organisiert, die nun auf die baldige Genesung von Dieter Falter getrunken wurde.
Dieter hatte sich in letzter Zeit nicht wohl gefühlt. Im Eschweiler Krankenhaus wurde bei der Untersuchung eine lebensbedrohliche Situation diagnostiziert, und man flog ihn per Hubschrauber zum Aachener Klinikum. Dort wurde durch die Operation ein Infarkt verhindert.
Er hatte einen guten Schutzengel, denn er hätte jederzeit tot umfallen können. Nun ist er, Gott sei Dank, wieder auf dem Wege der Besserung. Er selbst ist sehr zuversichtlich und meinte zum Abschied, daß er vielleicht in zwei, drei Wochen wieder zu den Gesangsproben erscheinen könne, worauf er sich jetzt schon sehr freue. Am liebsten wäre er wohl mit uns gefahren, denn anschließend gab es im Vussemer Pfarrheim etwas zu feiern (siehe nächsten Bericht).

Montag, 17. Januar 2011

Geburtstagsfeier mit unserem Sbr. Franz-Hubert Hamacher (70) aus Eiserfey

Am Neujahrstag, dem 1.1.2011 hatte der Jubilar ausgiebig mit den engsten Familienangehörigen seinen 70. Geburtstag gefeiert. Wegen einiger Krankheitsfälle im Bekannten- und Freundeskreis musste die geplante große Geburtstagsfete auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Aber heute wollte Hubert unbedingt separat mit den Sangesbrüdern seinen runden Geburtstag bei einem Umtrunk mit Imbiss feiern.

Zu diesem Zweck hatte der Chor nach der Rückkehr aus der Reha-Klinik Marmagen Position im Proberaum bezogen, um dem 70jährigen mit den Liedern 1. Zum Geburtstag viel Glück, 2. Das Schifferlied und 3. Das Bläck-Fööss-Lied „He deit et wieh, on do deit et wieh“ aufzuwarten.
Gleichzeitig wurde Sbr. Franz-Josef Sebastian einbezogen, der Silvester 73 Jahre alt geworden war. Auch Sbr. Klaus Bernitt hatte Silvester seinen 57. Geburtstag gefeiert, konnte hier aber nicht anwesend sein, weil er z. Zt. In Bad Mergentheim zur Kur ist.

Nach der Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren 1. Schriftführer bedankte sich Hubert Hamacher für die ihm zu teil gewordene Ehre. Im Foyer stand eine leckere Gulaschsuppe zum Verzehr bereit. Dazu wünschte der Jubilar „Guten Appetit“. Obwohl genug Suppe für jedermann vorhanden war, herrschte nun am Gulaschkessel Hochbetrieb. Jeder wollte der erste sein. Zum Glück gab es auch dieses Mal keine Verletzten zu beklagen. Für die Dessert-Liebhaber hatte Huberts Frau Irmgard extra köstlichen Karamell- und Schokopudding zubereitet. Zum Nachspülen gab es reichlich Kölsch vom Faß, das ja bekanntlich an der Theke am besten schmeckt. Es wurde noch lange „de Schnöss jeschwaat“, ehe ein gemütlicher Abend zur späten Stunde zu Ende ging.

Auszüge aus der Weltchronik und der Biographie von Sbr. Hubert Hamacher:
Als Sohn der christlichen Eheleute Johann Hamacher und Klara, geb. Gülden, erblickte Franz-Hubert (Rufname Hubert) am Neujahrstag, dem 1.1.1941 das Licht der Welt. Es ist eine schwere Zeit, in der er mit drei Geschwistern (Marianne, Michael und Willi) großgezogen wird, denn der Zweite Weltkrieg ist im vollen Gange und bringt Tod, Elend und Hungersnot über die Menschen.
Der deutsch-englische Luftkrieg verschärft sich zusehends. Die ersten Vernichtungslager für Juden werden errichtet, und man zwingt diese, den Judenstern zu tragen. Deutschland greift auf dem Balkan an. Jugoslawien und Griechenland werden besetzt. Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion beginnt am 22.6.1941 und bleibt im Dezember vor Moskau stecken. Der U-Boot-Krieg erreicht seinen Höhepunkt. In einem Überraschungsangriff vernichtet Japan in Pearl Harbour (Hawaii) Teile der Pazifik-Flotte der USA. Daraufhin erklären die USA und Großbritannien Japan den Krieg. Präsident Roosevelt befiehlt die Bekämpfung der deutschen U-Boote durch die US-Marine und löst dadurch die Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die USA am 11.12.1941 aus. – Am 7./8. Mai 1945 kapituliert Deutschland bedingungslos. Doch vorher hatte sich der Kriegsverbrecher Adolf Hitler das Leben genommen.

Trotz vieler Entbehrungen wächst Hubert Hamacher zu einem aufgeweckten Kerlchen heran und besucht von 1947-1955 die Katholische Volksschule in Eiserfey, Nun beginnt der Ernst des Lebens, indem er eine Lehre als Bohrwerksdreher bei der Werkzeugmaschinenfabrik O. Dörries in Vussem beginnt.

Die anschließende Gesellenprüfung besteht er 1958 mit gutem Erfolg. 1962 wird er zum Wehrdienst bei der Bundeswehr eingezogen. Im Standort Koblenz wird er zum Panzergrenadier ausgebildet. Nach 18 Monaten verläßt er die Bundeswehr als Stabsunteroffizier der Reserve. Inzwischen hatte er seine Braut Irmgard Stollenwerk aus Kallmuth am 27.4.1962 standesamtlich geheiratet. Die Kirchliche Trauung fand am 4.9.1963 statt. Nach und nach vergrößerten die beiden mit drei Kindern ihre Familie.
Nach der Bundeswehrzeit wurde er wieder als Bohrwerksdreher bei seiner Lehrfirma eingestellt. 1967 wählten ihn seine Arbeitskollegen in den gewerkschaftlich organisierten Betriebsrat. Dieses Amt bekleidete er bis zu seiner Beförderung zum Werkstattmeister in der mechanischen Abteilung im Jahre 1978. Diesen verantwortungsvollen und stressigen Beruf übte er bis zum wohlverdienten Ruhestand im Jahre 2001 aus.
Nun hat er Zeit, sich liebevoll um seine drei Enkelkinder zu kümmern, die ihn ganz schön auf Trab halten. Aber er hat auch noch andere Aufgaben zu erfüllen. Z. B. ist es ihm ein Herzensbedürfnis im Sinne seines christlichen Glaubens Verantwortung zu tragen. Darin ist er Vorbild, denn seit 17 Jahren ist er im Pfarrgemeinderat und seit 12 Jahren im Kirchenvorstand tätig. Seit dem 24.4.2001, also seit fast 10 Jahren ist er aktives Mitglied und „brummt“ seitdem die zweite Baßstimme.

Lieber Hubert!

Willkommen im Club der „Gruftis“! Vor allem,
soll es Dir in unserem Club gefallen.
Die guten Jahre sind zwar vorbei,
doch kommen jetzt die „fetten“ an die Reih‘.
Sei nicht traurig, reiß Dich zusammen, Mann,
denn mit 70 fängt das Leben doch erst an.
Auch mit der Liebe ist noch lange nicht Schluss,
es geht nicht mehr so schnell, doch mit viel mehr Genuss.
Drum lebe glücklich, lebe heiter,
lebe in Gesundheit fröhlich weiter.
Darauf will ich mein Glas erheben
Und wünsche Dir noch ein langes Leben!

Michelangelo

Montag, 14. Februar 2011

Chorleiterwechsel beim MGV 1892 Vussem.

Heinz Sistig übergab den Dirigentenstab
… an Gerhard Half

Nicht nur in der Fußball-Bundesliga gab es in letzter Zeit fliegende Trainerwechsel. Auch beim MGV Vussem wurde einvernehmlich ein Trainer- bzw. Chorleiteraustausch vorgenommen. Das hatte der bisherige Dirigent Heinz Sistig aber schon vor über einem Jahr angekündigt. Nach 20jähriger Chorleitertätigkeit wollte er einmal etwas anderes machen und dem Chor die Chance geben, durch einen neuen Dirigenten neue Impulse zu setzen, um den Fortbestand des MGV zu wahren. Er selbst möchte wieder gern im 1. Tenor aktiv werden.
Gerhard Half, 2. Tenor im MGV Mechernich, hatte vom dortigen, aus Vussem stammenden 2. Vorsitzenden Walter Wolfgarten erfahren, daß der MGV Vussem einen neuen Dirigenten sucht. Bei einer „Schnupperprobe“ am 7.2.2011 stellte Gerhard fest, daß ihm die Chorliteratur zusagte und die Sänger ihm auf Anhieb sympathisch waren. Das beruhte natürlich auf Gegenseitigkeit. Heinz Sistig bestätigte ebenfalls, daß sein erster Eindruck von Gerhard Half gut war. Dieser müsse aber das Potential und das Alter der Sänger berücksichtigen. Er würde einen Versuch mit ihm befürworten.
Am 14.2.2011 fand dann die erste Chorprobe mit dem neuen Dirigenten Gerhard Half statt. Er legt großen Wert auf Stimmbildung, Aussprache und Atemtechnik. Zungenbrecher wie: „Meine Mume Neumann nahm in Memmingen eine Menge neuer Meinungen an“, sind an der Tagesordnung. Für uns Sänger ist das zum großen Teil Neuland, und wir müssen uns erst einmal an die neue Methode gewöhnen.
Nach der Chorprobe setzten sich die anwesenden Vorstandsmitglieder mit den beiden Dirigenten zusammen, um die künftige Kooperation zu erörtern. Auszüge aus dem Protokoll: 1. Gerhard Half möchte mit uns zusammenarbeiten. Der Vorstand erwiderte diesen Wunsch. 2. Ein schriftlicher Vertrag wird von ihm nicht gewünscht. 3. Das Honorar von €40 pro Probenabend, inklusive der Auftritte, gilt als vereinbart. Das Honorar soll vierteljährlich gezahlt werden. 4. Vorsitzender Willi Schütt hat Herrn Half bereits feststehende Termine mitgeteilt. 5. Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Chores sollen so sein, daß kein Sänger, der sich bemüht, überfordert wird. Allerdings wird die Einsatzbereitschaft jedes einzelnen erwartet.

Lieber Heinz!
Zu unserem Bedauern hast Du vor einiger Zeit den Entschluss gefasst, die Chorleitertätigkeit an den Nagel zu hängen. Wir haben diese Entscheidung wehmütig akzeptiert und respektiert, zumal Du uns ja als aktiver Sänger Gott sei Dank erhalten bleibst. Deine Arbeit als musikalischer Leiter war nicht nur erfolgreich, sondern auch ein Glücksfall für uns Sänger. Mit großer Begeisterung, Leidenschaft und Pflichterfüllung hast Du das Amt als Dirigent ausgeübt und mit großer Geduld uns Sängern den Chorgesang beispielhaft vermittelt. Wir schulden Dir Dank dafür. Bei Gutachtersingen und anderen offiziellen Veranstaltungen der Sängerkreise Schleiden und Euskirchen haben wir, dank Deiner Hilfe, stets gut abgeschnitten und uns so, auch durch unser diszipliniertes Auftreten einen guten Ruf erworben. Dein Bestreben war immer darauf ausgerichtet, den Sangesbrüdern in allen Situationen ein guter Ratgeber zu sein. Mit den besten Wünschen für die Zukunft und Deinen verdienten Vorruhestand danken wir nochmals für die vorbildlich geleistete Arbeit im MGV!

Lieber Gerhard!
Willkommen in unserer Chorgemeinschaft. Ich erlaube mir, Dir im Namen des MGV 1892 Vussem für Deine Tätigkeit als Chorleiter alles Gute, Ausdauer und viel Erfolg zu wünschen. Vor allem wünschen wir uns, daß es Dir gelingen möge, Dein musikalisches Wissen und Können zum Wohle und Nutzen des MGV einzusetzen, damit der Aufwärtstrend unseres Vereins nicht ins Stocken gerät.

Nachtrag:
Der MGV 1863 Mechernich warb kürzlich mit einer Postwurfsendung um neue Sänger unter dem Slogan: „Singen im Chor macht Freu(n)de und ist im Chor am schönsten. Sing mit, wenn Du ein Mann bist!“ Weiter stand dort zu lesen: „Sollte Ihnen der Chor in Mechernich, aus welchen Gründen auch immer, nicht zusagen, dann fragen Sie doch einmal in Vussem nach. Dort gibt es auch einen MGV.“ Ich fand es jedenfalls bemerkenswert, daß Walter Wolfgarten an uns gedacht hat. Durch Mundpropaganda der Einruhrer Sangesbrüder ist erfreulicherweise ein neuer Sänger zu uns gekommen. Es ist Ernst-Otto Offermann aus Simmerath, geb. am 7.9.1939. Eintritt: 21.2.2011. Einstand: 11.4.2011. Bewundernswert ist, daß er die Strapazen dieses weiten Weges auf sich nimmt, um die Proben pünktlich zu besuchen. Herzlich willkommen in unserer Singgemeinschaft!

Sonntag, 27. März 2011

Ständchen zum 100. Geburtstag von Barbara Gülden, geb. Esser.

Die ehemalige, langjährige Vussemer Bürgerin feierte heute genau auf den Tag im Kreise ihrer Lieben – man höre und staune – ihren 100. Geburtstag! Die Festivitäten fanden in dem italienischen „Ristorante La Sirena“ in Stadtkyll statt.

Die 5 Kinder von Barbara Gülden, 2 Mädchen und 3 Jungen, die alle in Vussem geboren sind, hatten ihr ein schönes Fest ausgerichtet und dafür keine Kosten und Mühen gescheut. Mit dem MGV 1892 Vussem wurde vereinbart, daß dieser zu dem außergewöhnlichen Fest der Jubilarin mit einem Überraschungsständchen aufwarten sollte.
Zu diesem Zweck war ein Bus des Regionalverkehrs Köln gechartert worden, der von Sbr. Klaus Bernitt gesteuert wurde. Die Abfahrt erfolgte um 12:30 Uhr vom ehemaligen Schulhof in Vussem. Nachdem die Sänger aus Eiserfey „aufgelesen“ wurden ging es weiter über die A1 bis Blankenheim und über die B51 nach Stadtkyll. Schon nach 45 Minuten waren wir am Ziel.
Viel zu früh, wie sich schnell herausstellte. Denn die Festgäste hatten gerade mit dem Mittagsmahl begonnen. Hans-Peter Gülden, der jüngste Sohn der Jubilarin, bat uns nach der herzlichen Begrüßung, im Schankraum Platz zu nehmen. Bei der Bestellung achtete unser neuer Chorleiter Gerhard Half, der heute sein Debüt gab, akribisch darauf, daß nicht zu viele alkoholische Getränke vor dem Auftritt zu sich genommen wurden.

Gegen 14 Uhr war es dann soweit. Begonnen wurde mit dem (1.) Geburtstagsständchen. Danach erfolgte die Gratulation durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt. Er überreichte der Jubilarin ein Körbchen mit Frühlingsblumen. Es folgten die Lieder 2. Das Elternhaus, 3. Zeit ist ein Geschenk, 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 5. Wir kamen einst von Piemont, und 6. Das schottische Abschiedslied Amazing Grace. Für diese Darbietungen gab es nicht nur viel Applaus, sondern jeder Sänger nebst Dirigent bekam je eine Flasche Rot – und Weißwein geschenkt. Der stammte aus Ungarn, wo Hans-Peter Gülden jetzt beheimatet ist und dort u. a. einen Weinberg bewirtschaftet. Das Etikett zierte das Konterfei von „Queen Mum“, wie Barbara Gülden zärtlich genannt wird.

Die 100jährige Jubilarin war über unser Erscheinen sehr überrascht und über unsere Vorträge sehr erfreut. Einige Sänger kannte sie noch und hielt mit ihnen ein Schwätzchen. Man war erstaunt über ihre geistige Beweglichkeit in diesem hohen Alter. Sie interessiert sich nicht nur für die Ereignisse im Dorfleben,

sondern führt auch täglich lebhafte Gespräche mit ihrer ältesten Tochter Marlene über das, was sie aus Zeitung, Radio und Fernsehen erfahren hat. Vieles, was andere Leute aus Büchern kennen, hat sie selbst in all den Jahren erlebt, z. B. zwei Weltkriege. Sie könnte ihren Enkeln und Urenkeln gewiss darüber Geschichtsunterricht geben.

Anschließend wurden wir zu einem Umtrunk in die Séparées des Lokals eingeladen. Die fleißigen Kellnerinnen servierten nicht nur reichlich Getränke, sondern sorgten auch immer wieder für Nachschub von frisch zubereiteten Pizzen, die den aufkommenden Hunger der Sänger stillten. Nachdem ich ein paar Trinklieder angestimmt hatte, wurde so gegen 15:30 Uhr zum Aufbruch „geblasen“. Zuvor hatten wir uns für die gute Bewirtung bedankt und von der illustren Gesellschaft verabschiedet. Um 16:30 Uhr erreichten wir wieder ohne ernsthafte Zwischenfälle wohlbehalten heimatliche Gefilde. Unser Debütant, Chorleiter Gerhard Half, war mit unseren Leistungen zufrieden, obwohl, wie er sagte, einiges noch verbessert werden muss.

Biographie des Geburtstagskindes:
Barbara Gülden, geb. Esser, wurde am 27.3.1911 in Linzenich bei Zülpich geboren. 1931 lernte sie den aus Vussem stammenden Hubert Gülden beim Junggesellenfest in ihrem Heimatort kennen. Damals arbeitete der „fesche Hubert“ in der Landwirtschaft von Burg Linzenich. Als die schönste Zeit in ihrem Leben bezeichnet Barbara die sieben Jahre, in denen sie gefreit haben. Sie kann sich noch genau daran erinnern, daß bei ihrer Hochzeit 1938 ein frühlingshaftes Wetter herrschte.
Bald wurde ihr Mann zu Kriegsdiensten eingezogen. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft fand der gelernte Schlosser Arbeit „op Spandau“. Nach der Schließung des Bleibergwerks am 31.12.1957 arbeitete er dann bis zu seinem Renteneintritt bei der hiesigen Werkzeugmaschinenfabrik O. Dörries GmbH als Reparaturschlosser in der Gießerei. Das rüstige Ehepaar wohnte in der damaligen Ackergasse, heute Nordstr, 5. „Tante Bärbchen“, wie Frau Gülden auch liebevoll genannt wurde, hatte alle Hände voll zu tun, um ihre fünf Kinder großzuziehen. Außerdem hielt sie Haus, Hof und Garten in Ordnung.
Im Jahre 1988 feierten Hubert und Barbara Gülden unter großer Beteiligung der Dorfbevölkerung ihre Goldene Hochzeit. Dieses Fest konnten sie am Samstag, dem 14.02.1998 noch toppen, indem sie nach der Dankmesse in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ die Diamantene Hochzeit feierten. Der MGV Vussem brachte dem Jubelpaar mit folgenden Liedern ein Ständchen: 1. Die Seen im Land der Berge, 2. Im Abendrot. 3. Über die Heide, 4. Im Weinkeller, 5. Das Elternhaus, und 6. Amazing Grace.
Kurz darauf verstarb am 1.4.1998 Hubert Gülden im Alter von 88 Jahren. Da Barbara Gülden das große Haus alleine nicht mehr unterhalten konnte, wurde es verkauft, und sie zog im Jahre 2003 zu ihrer ältesten Tochter Marlene, die in Stadtkyll mit ihrem Ehemann Theo Schramm zunächst ein Hotel mit Gastwirtschaft und später eine Pension betrieb. Hier fühlt sie sich wohl, weil sie von ihrer Tochter gut versorgt wird.

Nachtrag:
Sechs Tage nach ihrem 100. Geburtstag verstarb Barbara Gülden am 3.4.2011 plötzlich und unerwartet. Am Freitag, dem 8.4.2011 wurde sie unter großer Beteiligung der Vussemer und Stadtkyller Bevölkerung nach dem Sterbeamt, das um 14 Uhr in unserer Pfarrkirche begann, neben ihrem Mann auf dem Vussemer Friedhof beigesetzt. Möge sie ruhen in Frieden!

Die Jahre 2009 – 2010

Samstag, 21. März 2009

Sechswochenamt für unseren verstorbenen Sbr. Klaus Reddig

Zunächst möchte ich etwas klarstellen. Im Bericht über die JAF am 9. Januar hatte ich angekündigt, daß wir die Abendmesse vor unserer JHV wieder mitgestalten würden. Zu diesem Zeitpunkt konnte aber keiner ahnen, daß Klaus Reddig dann nicht mehr unter den Lebenden weilt. Da Klaus auch dem Hastenrather MGV aus Eschweiler aktiv angehörte, war es diesen Männern ein Herzenswunsch, das Sechswochenamt mit ihrem Chorgesang zu verschönern.
Gern war man unsererseits der Bitte nachgekommen und überließ dem Verein den Vortritt bei der Mitgestaltung, zumal der Chor von Heinz Sistig dirigiert wurde, weil der Chorleiter der Hastenrather Sänger verhindert war. Heinz Sistig und die vielen Kirchenbesucher waren begeistert von der 18 Mann starken Truppe, die einfühlsam und ausgewogen die Liederauswahl vortrugen. Darunter waren auch die Werke „Liebe ist unendlich“ und „Sancta Maria“, die wir auch in unserem Repertoire haben.
In der Messe, die u. a. für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV Vussem gelesen wurde, gedachte man auch unserem unvergessenen Chorleiter Josef Luxen, der vor 25 Jahren plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte gerissen worden war.

Samstag, 21. März 2009

Jahreshauptversammlung (JHV) des MGV 1892 Vussem

Zur diesjährigen JHV war form- und fristgerecht eingeladen worden. Da keine Änderungen oder Ergänzungen zur Tagesordnung vorlagen, standen folgende 10 Punkte auf dem Programm:

(1) Eröffnung und Begrüßung
durch den 1. Vorsitzenden. Mit den Liedern „Deutscher Sängergruß“, Was der Tau den Fluren ist“ und „Erhebet eure Gläser und lasst uns fröhlich sein“ eröffneten die Sänger um 20:20 Uhr erstmals im Pfarrheim die JHV, weil z.Zt. unser Vereinslokal (Schneidmühle) keinen neuen Pächter hat. Das letztgenannte Lied war zugleich ein Geburtstagsständchen für Hans Klinkhammer. Vorsitzender Willi Schütt begrüßte nun herzlich den Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, Chorleiter Heinz Sistig, 21 Sänger und die 2 inaktiven Mitglieder Peter Schneider und Albert Wielspütz, der einige Fotos machte.

Dann bat Willi Schütt um eine Schweigeminute zum Angedenken an unsere Verstorbenen, hatten wir doch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Peter Gülden und Klaus Reddig zwei treue, altgediente Sänger verloren.

Danach verlas der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz die (2) Niederschrift der Jahreshauptversammlung vom 09.03.2008, bevor er anschließend in seinen (3) Tätigkeitsbericht das abgelaufene Geschäftsjahr Revue passieren ließ.

Es folgte der letzte (4) Kassenbericht von Fritz Pütz , der nach 37 Jahren Tätigkeit als Kassierer sein Amt zur Verfügung stellte und nicht mehr kandidieren wollte. Das Kassenbuch wies ein Minus von gut EUR 1.100 aus. Der Hauptgrund dafür war die Anschaffung von Vereinswesten.

(5) Bericht der Kassenprüfer. Norbert Wieder und Peter Kruse fehlten an diesem Abend entschuldigt. Sie hatten aber die einwandfreie Buchführung schriftlich bestätigt, sodaß der Vorstand einstimmig entlastet wurde.
Es stand nunmehr die (6) Wahl eines Versammlungsleiters an, der mit Hans Klinkhammer schnell gefunden war. Dieser wurde einstimmig gewählt.
(7) Neuwahl des Vorstands. Hans Klinkhammer schlug die Wiederwahl des gesamten Vorstands vor, doch legte Fritz Pütz, der als Kassierer mehr als 37 Jahre für den Verein tätig gewesen war, bei dieser Gelegenheit sein Amt offiziell nieder. Der 1. Vorsitzende Willi Schütt dankte ihm für seine langjährige Arbeit u.a. mit einem „guten Tröpfchen“, wobei er ausdrücklich darauf hinwies, dieses unbedingt mit seiner besseren Hälfte zu trinken – die Gründe kenne er schon! Danach erhob sich unser 2. Schriftführer Bernhard Mießeler, der aus gesundheitlichen Gründen auch nicht mehr antreten wollte, doch konnte er von den Anwesenden schnell überredet werden, doch weiter im Amt zu bleiben.
Es folgt nunmehr eine etwas „unorthodoxe“ Wiederwahl des Vorstands bzw. Neuwahl des 1. Kassierers, unorthodox deshalb, war man sich bei den Kompetenzen von Vorstand und Versammlungsleiter nicht immer ganz einig, wer für was zuständig war, doch kam man dennoch schnell überein, den Vorschlag von Hans Klinkhammer einstimmig anzunehmen, den Rest-Vorstand „en bloc“ wiederzuwählen, was dann auch wiederum einstimmig geschah.

Als neuen 1. Kassierer schlug Willi Schütt unser langjähriges Mitglied Matthias Vogelsberg vor, der vom Plenum einstimmig gewählt wurde. Nachdem er die Wahl angenommen hatte, wurde er als neuer 1. Kassierer im Vorstand begrüßt.

Der neue Vorstand besteht aus folgenden Ämtern und Personen:

1. Vorsitzender:Willi Schütt
2. Vorsitzender:Udo Greuel (fehlte entschuldigt, war aber im Vorfeld einverstanden)
1. Kassierer:Matthias Vogelsberg
2. Kassierer:Hans Nellesen
1. Schriftführer:Wolfgang Schulz
2. Schriftführer:Bernhard Mießeler
Notenwart:Alfred Brell

Schnell wurden vom Vertreter der Presse, Herrn Romanowski, sowie von unseren „Hoffotografen“ Albert Wielspütz einige Fotos des neuen Vorstands geschossen (siehe Foto unten), noch einige Auskünfte an den Stadt-Anzeiger gegeben, dann konnte man wieder zur Agenda zurückkehren.

Gut gelaunt präsentierte sich der Vorstand nach der Wahl am Klavier (v.r.): 1. Vorsitzender Willi Schütt, Notenwart Alfred Brell, 2. Kassierer Hans Nellesen, 2. Schriftführer Bernhard Mießeler, 1. Schriftführer Wolfgang Schulz, neuer 1. Kassierer Matthias Vogelsberg und der scheidende „Herr der Moneten“ Fritz Pütz.

(8) Als neue Kassenprüfer wurden vorgeschlagen und einstimmig gewählt: Günter Sonnenschein und Klaus Bernitt sowie als Stellvertreter Heinz Steffens.
Die Termine für die (9) geplanten Veranstaltungen seien lt. Willi Schütt hinreichend bekannt, und zwar seien es:

– Abschlußkonzert des Sängerkreises Schleiden am 26.04.2009 um 17.00 h in Gemünd
– Maiansingen in Vussem am 30.04.2009
– Freundschaftssingen in Sötenich am 21.06.2009 (ab 13 Uhr Festzug)
– Kurkonzert in Gemünd am 28.06.09 (Uhrzeit wird noch bekannt gegeben).

(10) Verschiedenes. Die Frage, ob wir evtl. wieder im evangelischen Altenheim in Gemünd in der Weihnachtszeit sängen, musste verneint werden, ist doch mit Herrn Dahmen die Kontaktperson kürzlich verstorben.

Klaus Bernitt fragte an, ob Interesse an einer Tour nach Wallhausen an der Nahe zu einer Weinprobe bestünde, wobei eine reine Tagestour sehr knapp wäre, man sollte schon zwei Tage einplanen. Als Termin kämen der 12. und 13.09.2009 in frage. Der Preis für ein DZ beliefe sich auf ca. EUR 50,00. Ggfls. könnte man auch eine Weinprobe bei uns hier durchführen.

Peter, Willi und Eddi

Es wurde zugesagt, diesen Vorschlag auf Vorstandsebene zu erörtern. Wegen Terminschwierigkeiten konnte bisher Edmund Freitags 80. Geburtstag nicht gebührend gefeiert werden. Willi Schütt überreichte Eddi schon mal den obligatorischen Umschlag des Vereins.

Alfred Brell monierte, daß ihm wieder eine unserer „dicken“ Notenmappen fehle. Willi Schütt bat unseren Chorleiter Heinz Sistig um einige Worte. Dessen Wünsche sind: Pünktlichkeit und Disziplin, Konzentration bei den Proben und den Auftritten sowie der Hinweis, wesentlich unverkrampfter an die Dinge heranzugehen (Foto unten).

Philipp Fünfzig fragte an, was bei dem letzten Kreissängertag in Gemünd herausgekommen sei. Willi Schütt berichtete, daß die meisten Vereine dem Sängerkreis Euskirchen beigetreten seien. Fragen nach den Vorteilen wurden u.a. beantwortet mit pauschalierter Abrechnung mit der GEMA durch den Sängerbund bei eigenen Konzerten (ein Konzert pro Jahr ist frei!) sowie eine sehr günstige Gruppenversicherung der Sänger bei allen Auftritten und Proben, einschließlich An- und Abreise. Der Verein hat derzeit 58 inaktive und 28 aktive Mitglieder (wobei Beiträge an den Sängerbund nur für Aktive zu entrichten sind). Die Frage, was aus unseren zwei Sängern aus Weyer geworden sei, konnte Willi Schütt dahingehend beantworten, daß zumindest Karl Braun dem Verein weiterhin als inaktives Mitglied erhalten bleibt.

Je länger die Sitzung dauerte, um so wibbeliger turnte Hans Klinkhammer durch den Saal, hatte er doch auf seinen zurückliegenden Geburtstag (14.3.2009 61 Jahre) für die Mannschaft ein deftiges Essen vorbereitet, das nun zu „vergammeln“ drohte. So beeilte sich der 1. Vorsitzende Willi Schütt, um um 21:35 Uhr die harmonisch verlaufene Vollversammlung für beendet zu erklären, und die Anwesenden konnten sich nach der langen Sitzung mit in Speckwürfeln geschwenkten Bratkartoffeln, Sülze, Rote-Beete-Salat und Pudding ausgiebig stärken.

Einige Sangesbrüder mokierten sich darüber, daß es kein Freibier gab, und der scheidende Kassierer keinen ausgegeben hätte. Diese Frotzeleien trugen aber mehr zur Erheiterung bei, als das man sich darüber ärgerte.

Bericht: Wolfgang Schulz; redaktionelle Bearbeitung: Michael Wielspütz.

Freitag, 3. April 2009

Tod unseres inaktiven Mitglieds Maria Jäcker.

Am 03.04.2009 verschied unser inaktives Mitglied Maria Jäcker, Schwiegermutter unseres Sangesbruders und 1. Schriftführers Wolfgang Schulz im Alter von 87. Jahren – ausgezehrt von vielen Jahren an der Dialyse. Kurz nach ihrem Zuzug von Köln-Longerich nach Vussem in die „Kaserne“ zu Tochter und Schwiegersohn trat sie dem MGV als inaktives Mitglied bei. Trotz ihres gesundheitlichen Zustands war Maria Jäcker bei zahlreichen unserer Veranstaltungen gerne anwesend. So konnten wir mit ihr im „Dachsbau“ in Bad Münstereifel am 23.12.2007 noch ihren 85. Geburtstag feiern.

Da die Verstorbene eingeäschert werden wollte, um dann im Grabe ihres verstorbenen Ehemannes auf dem Friedhof in Köln-Longerich beerdigt zu werden, fand die Abschiedsfeier am 8. April 2009 um 14.00 h im „Haus des Abschieds, Strang“ in Mechernich statt unter reger Beteiligung von Familie, neuen und alten Nachbarn, Freunden sowie einer Abordnung des MGV. Die Urnenbeisetzung fand in kleinsten Familienkreis nach Ostern auf dem Friedhof in Köln-Longerich statt. Wir werden Maria Jäcker in ehrendem Angedenken bewahren.

Bericht: Wolfgang Schulz

Samstag, 25. April 2009

Diamanthochzeit Fischer

Am 25.04.2009 feierten unser langjähriges inaktives Mitglied Helmut Fischer (noch Anfang Februar hatte dieser uns anläßlich seines 85. Geburtstags zum Haxenessen eingeladen) und seine Ehefrau Klara, geb. Hermanns, Diamanthochzeit. Gegen 10.00 h hatten sich der Musikverein, der Männergesangverein sowie zahlreiche andere Gratulanten vor der Pfarrkirche St. Margareta in Vussem eingefunden, um das Jubelpaar nach der hl. Messe gebührend zu empfangen und hoch leben zu lassen.

Man hatte vor der Kirche zwei Stühle aufgestellt, (Bild oben links) zu denen man die Eheleute Fischer führte. Nachdem der Musikverein sie musikalisch begrüßt hatte, sangen wir zu Ehren der Diamanthochzeiter zunächst „Das Elternhaus“ bevor unser 1. Vorsitzender Willi Schütt unsere Glückwünsche übermittelte.

Im Wechsel mit dem Musikverein trugen wir als Ständchen ferner vor: „An dem reinsten Frühlingsmorgen“ sowie „Wir wollen zu Land ausfahren“. Lieder, die sowohl beim Jubelpaar als auch bei den umstehenden Gratulanten gut angekommen sind. Eine sicher gelungene Überraschung für die Eheleute Fischer, die sich dankend verabschiedeten, um das Fest im Kreise von Familie und Freunden gemeinsam zu feiern.

Fischer Chöre
Nach der Feier verabschiedeten sich unsere Bredeböndene Sangesbrüder (v.r.) Udo Greuel, Hans Nellesen und Edmund Freitag in einer standesgemäßen Karosse. Foto: Heinz Sistig

Bericht: Wolfgang Schulz

Sonntag, 26. April 2009

Abschlußkonzert des Sängerkreises Schleiden in Gemünd

Da sich für den Vorsitz des Sängerkreises Schleiden niemand mehr zur Verfügung gestellt hatte – der bisherige Vorsitzende Fritz Hunsicker sowie der Geschäftsführer Udo Meurer hatten Ihre Ämter aus Altergründen niedergelegt – war beim vergangenen Kreissängertag einstimmig beschlossen worden, den Sängerkreis aufzulösen. Die Mehrzahl der Mitgliedschöre plante, sich dem Kreis-Chorverband Euskirchen anzuschließen. Lediglich Hausen und Heimbach wollten nach Düren gehen.
Aus diesem Grund hatte man ein großes Abschiedskonzert geplant, das nun am 26.04.2009 um 17Uhr im Kurhaus Gemünd stattfand. Hierzu hatten sich erfreulicherweise von ehemals 13 Mitgliedschören des Sängerkreises Schleiden 9 Chöre angemeldet, und zwar:
MGV 1853 Gemünd, MGV „Eintracht 1879“ Hausen, Chorgemeinschaft „Eifelperle“ Heimbach, MGV „Eintracht“ Hellenthal, MGV 1863 Mechernich, MGV „Liederkranz“ Ripsdorf, Kammerchor Schleiden, Singgemeinschaft Schleidener Tal, MGV 1892 Vussem.

Chorleiter Heinz Sistig fotografierte „seine Mannschaft“ vor Konzertbeginn im Foyer des Kurhauses Gemünd: v. l.: Willi Schütt, Hans Klinkhammer, Edmund Freitag, Rainer Gottschlich, Udo Greuel, Matthias Vogelsberg, Günther Sonnenschein, Philipp Fünfzig, Bernd Wenderdel, Peter Kruse, Hans Nellesen, Bernhard Mießeler, Fritz Pütz, Bernhard Hoffmann, Norbert Wieder, Arnold Mies, Werner Borker, Hans Höller, Hubert Hamacher, Wolfgang Schulz

Im voll besetzen Kursaal konnten einmal mehr die Chöre mit ihren jeweils 3 Liedbeiträgen ihr musikalisches Können unter Beweis stellen, und bei aller teilweise hochgradigen Konkurrenz dürfen wir uns mit gut besetztem und gut aufgelegtem Chor sehr gut verkauft haben mit 1. Frühlingserwachen, 2. Was glänzet der Frühling, und 3. An dem reinsten Frühlingsmorgen oder: Die Spröde, wie wir am Applaus des Publikums ersehen (oder besser hören) konnten.
Keine derartige Veranstaltung ohne Reden – natürlich – so dankte Fritz Hunsicker den Chören, seien ehemaligen Mitstreitern – vor allem Udo Meurer sowie dem Kreischordirektor Heinz Ströder – für die langjährige gute Zusammenarbeit, begrüßte gleichzeitig aber auch die 1. Vorsitzende der Kreis-Chorverbandes Euskirchen, Frau Gabriele Heis, die es noch rechtzeitig geschafft hatte, zum Konzert zu erscheinen, war sie doch gerade von einer Wochenendsitzung des Deutschen Chorverbands zurückgekehrt.
Alles in allem kann man sagen:
Ein würdiges Ende des Sängerkreises Schleiden, das, wie Fritz Hunsicker sich ausdrückte, ganz sicher nicht das Ende des Chorgesangs in der Eifel bedeute; das Gegenteil sollte der Fall sein, tritt jetzt der Kreis-Chorverband Euskirchen auf Bundesebene – mit 27 Mitgliedschören zwar immer noch ein kleiner Verband – mit mehr Gewicht auf.

Bericht: Wolfgang Schulz; Foto: Heinz Sistig

Donnerstag, 30. April 2009

Maiansingen in Vussem

Zum zweiten Mal nur in Vussem – also nicht mehr auch in Breitenbenden oder Eiserfey – trafen wir Sänger uns gegen 19.30 h am Junggesellenplätzchen zum traditionellen Maiansingen. Dank einem recht passablen Wetter hatten sich in diesem Jahr wieder mehr Gäste dort eingefunden, um der Zeremonie des Maibaumaufstellens beizuwohnen. Da Junggesellen bekanntlich wissen, auf was es dabei ankommt, bot man uns zunächst zum Einstimmen das erforderliche Öl in kleinen Gläschen an.

Amüsiert und gebannt zugleich schauten die Sänger den Junggesellen beim Maibaumaufstellen zu.

Den Erfolg dieses Mittels konnten wir Sängern dann auch gleich unter Beweis stellen bei „Frühlingserwachen“ und „Süß Liebe liebt den Mai“. Der Musikverein hatte sich zwischenzeitlich auch postiert und konnte musikalisch seine Reverenz erweisen. Mit „Zur schönen Frühlingszeit“ sowie „Mägdlein, hab‘ acht“ stimmten wir das Publikum auf das ein, was zum Maiansingen gehört – das Aufstellen des Maibaums. Ohne Probleme und recht schnell hievten die Jungmänner diesen in die richtige Position, so daß das gesamte Auditorium zu den Klängen des Musikvereins das Lied „Der Mai ist gekommen“ anstimmen konnte.

So manch einen überkamen dabei Frühlingsgefühle, und er zog sich mit seinem Schatz und einem Gläschen in die Kuschelecke zurück. Dass es dann viele Gäste und zahlreiche Sänger recht schnell wie magisch in Richtung Schulhof zog, lag daran, daß der Karnevalsverein am gleichen Abend dort traditionell sein Grillfest veranstaltete.

Bericht: Wolfgang Schulz; Fotos: Heinz Sistig

Montag, im Mai 2009

Imbiss und Umtrunk zur Silberhochzeit von Sbr. Klaus und Ruth Bernitt, geb. Schechinger

Das genaue Datum dieser Veranstaltung ist nicht überliefert. Aber muss logischerweise ein Montag gewesen sein, als Klaus seine Sangesbrüder nach einer verkürzten Chorprobe mit gut belegten Brötchen und Schnittchen verwöhnte. Dazu kredenzte er ein gut gekühltes Bier frisch vom Fass. Anlaß war seine Silberne Hochzeit, die er am 26. April 2009 im kleinen Familien- und Freundeskreis ausgiebig gefeiert hatte. Wie es aber damals zu der spektakulären Grünen Hochzeit kam, dazu schrieb Klaus folgende, bewegende Zeilen:

Klaus und Ruth Bernitt, beide gebürtige Leipziger.
Wir kennen uns seit 1974, in diesem Jahr zogen wir auch zusammen.1984 machte ich Ruth einen Heiratsantrag mit den Worten: Möchtest Du mich heiraten, sonst werfen „die“ mich alleine aus der DDR.
Ruth und ich heirateten am 26.04.1984 in Leipzig. Von der Hochzeit wusste niemand etwas. An unserem Hochzeitstag erschien dann eine Annonce von uns in der Leipziger Volkszeitung mit folgendem Wortlaut: „Hallo Verwandte und Freunde! Wir heiraten heute. Besuche zwecklos; direkt nach dem Standesamt gehen wir auf Reisen. Gut gemeinte Geschenke und Glückwünsche bitte bei unserem Nachbar abgeben. Klaus und Ruth Bernitt.“
Das war für die Stasi (Staatssicherheit) wohl ein Grund unseren Ausreiseantrag zu verzögern, denn sie wollten uns als nicht Linientreue unsere drei Töchter wegnehmen. Nach jahrelanger, nervenaufreibender Verfolgung und ständiger Beschattung durch die Stasi, Androhung von Gefängnisstrafen sowie Wegnahme der Kinder, die dann zu sozialistischen Pflegeeltern – unter Verwischung der Spuren ihres Verbleibens – gekommen wären, ließ man uns dann 1988 ausreisen.
Nach Durchlauf verschiedener Aufnahmelager verschlug es uns nach Mechernich. Da der damalige Sozialbeamte der Stadt Mechernich, Herr Flister, keine Wohnung für uns in Mechernich hatte, steckte er uns in eine gerade freigewordene Wohnung in Eiserfey. Hier blieben wir und bauten uns 1993 ein kleines Häuschen. Es vergingen noch ein paar Jahre, bis mich unser Sangesbruder Werner Borker mit in den MGV nahm (Anm. d. Chron.: Es war der 1.6.1999). Ich lernte die „alten Säcke“ zu lieben und zu schätzen.

Der Chronist wünscht Euch, liebe Ruth und lieber Klaus, jedenfalls mit Gottes Segen ein langes und glückliches Leben!

Bericht: Michael Wielspütz; Kurzbiographie: Klaus Bernitt; Foto: Weber, Leipzig.

Montag, 11. Mai 1009

Edmund „Eddy“ Freitag wird zum 3. Mal 80 Jahre.

Am 02.12.2008 beging unser aktiver Sänger Eddy Freitag seinen 80. Geburtstag. Zwei vergebliche Anläufe hatte er gemacht, um diesen Tag mit uns zu feiern; endlich am 11.05.2009 sollte dies letztendlich geschehen. Im Hinblick auf die anstehenden Auftritte konnten wir zwar nicht ganz auf die Chorprobe verzichten, doch hatten wir deren Beginn auf 19.00 h vorverlegt.

Nach verkürzter Probe hatten wir Eddy nochmals musikalisch hochleben lassen, doch dann hielt es weder ihn noch die Sänger, ins Foyer des Pfarrheims zu drängen, wo fleißige Hände in der Zwischenzeit Brötchen beschmiert und belegt hatten. Daß wir nicht nur recht gute Sänger haben, sondern auch gute Esser, zeigte sich wieder einmal bei diesem „Event“.

Eddy’s Küchencrew schmierte sich die Finger glühend wund, so schnell verschwanden die Brötchen in den Mägen der Sänger – und, damit es nicht zu trocken war, wurde auch kräftig nachgespült.

Wolfgang, Dieter Falter und Willi

Wie gesagt: Anlaß war der 80. Geburtstag unseres Sängers Edmund Freitag – doch versuchten wir einem neuen Sänger, Dieter Falter, den unser Aktiver Conni Kriescher an diesem Abend mitgebracht hatte, weis zu machen, daß wir neue Sänger immer auf diese Weise köderten und begrüßten. Herzlich Willkommen, Dieter!

Bericht: Wolfgang Schulz, Fotos: Heinz Sistig.

Samstag, 16. Mai 2009

Goldene Hochzeit von Walter und Betty Gülden, geb. Esser.

Damals … und heute!

Um 14 Uhr begann der Dankgottesdienst für die Goldhochzeiter in der Kath. Pfarrkirche St. Margareta in Vussem mit folgendem Ablauf:

1.Empfang des Jubelpaares am Portal der Kirche durch Pfarrer Eric Pühringer.
2.Kirchenchor zum Einzug: „Lobt den Herrn der Welt“.
3.Gemeinde: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“.
4.K-Chor zum Gloria: „Herr, Deine Güte reicht so weit“.
5.Lektorin Anneliese Klinkhammer Lesung: „Spuren im Sand“.
6.K-Chor Zwischengesang aus der Schubert-Messe.
7.Tochter und Schwiegersohn Birgit (Saxophon) und Berthold Kurth (Trompete): „Das Ave Maria der Berge“.
8.Pfarrer Pühringer sinngemäß:
„Liebes Jubelpaar! Ein halbes Jahrhundert ist nun verstrichen, seit Sie sich die Hände reichten, um vor dem Traualtar den Bund fürs Leben einzugehen und einander die Treue zu geloben. Zahlreiche Paare legen heute noch das gleiche Gelöbnis ab. Doch längst nicht allen ist es beschieden oder vergönnt, auch den 50. Jahrestag ihrer Hochzeit zufrieden und glücklich zu erleben und trotz dieser langen und oft schweren Wegstrecke eines gemeinsamen Lebens sich ihrer Gesundheit und Rüstigkeit so zu erfreuen, wie Sie es können. – 50 Jahre sind vergangen, seit Sie sich entschieden, Ihren Lebensweg gemeinsam zu gehen. Es war gewiß nicht immer ein glatter Weg. Oft genug werden es Ihnen die Sorgen und Kümmernisse des Alltags schwer gemacht haben. Aber die schönen Stunden Ihres gemeinsamen Lebens wiegen das wieder auf. Ein halbes Jahrhundert, das ist eine beachtliche Zeitspanne! Man möchte nicht glauben, daß Sie sie schon als Ehepaar zurückgelegt haben, wenn man Sie so unbeschwert und rüstig vor sich sieht!“ – Nachdem der Pfarrer noch die Backkünste der Jubilarin gelobt hatte, schloss er mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen auf Ihrem weiteren gemeinsamen Lebensweg alles, was Sie sich selbst vom Schicksal erhoffen und dazu noch einen besinnlichen Lebensabend!“
9.Segnung des Goldhochzeitpaares.
10.Gemeinde: „O Maria Gnadenvolle“.
11.Die Fürbitten wurden durch die Enkelkinder Gino und Rebecca Hembach, sowie von Jenny Gülden vorgetragen.
12.Gemeinde zur Gabenbereitung: „Wenn das Brot, das wir teilen“.
13.K-Chor zum Sanctus aus der Deutschen Messe: „Heilig, heilig“.
14.Gemeinde zum Agnus Dei: „Gib uns Frieden jeden Tag“.
15.K-Chor zur Kommunion: „Gegrüßet seist Du Maria“.
16.Gemeinde nach der Kommunion: „Nun danket all’ und bringet Ehr’“.
17.Schlusslied nach dem Segen: „Segne Du Maria, segne mich, Dein Kind“. Es war ein ergreifender und besinnlicher Gottesdienst.

Das Jubelpaar wurde nach der Messe von vielen Gratulanten stürmisch umringt, die ihnen Glück- und Segenswünsche übermittelten, derweil der hiesige Musikverein mit ein paar flotten Märschen aufwartete. Auch der MGV stand schon in Positur. Unter der Ltg. von Heinz Sistig wurden folgende Lieder zur Aufführung gebracht: 1. Geburtstagsständchen, dessen Text Heinz passend zur Goldhochzeit verändert hatte, 2. Sonntag ist’s, 3. und 4. mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel: Rennsteiglied und An einem Sommermorgen.

Das Goldpaar musste nun beweisen, daß es noch fit und rüstig ist. Man hatte ein Holzscheit auf einen Sägebock gelegt. Mit Muskelkraft mussten nun das Jubelpaar davon eine Scheibe absägen. Resel Feyen hatte dem Jubilar zuerst einen alten, rostigen und stumpfen Fuchsschwanz in die Hand gedrückt, womit Walter zur Gaudi der zahlreichen Zuschauer nicht viel ausrichten konnte.

Mit einer Bügelsäge meisterte das Paar dann die Aufgabe bravourös, ohne aus der Puste zu geraten. Nun wurde in den festlich geschmückten Pfarrsaal eingekehrt, wo leckerer, von der Jubilarin selbstgebackener Kuchen bereitstand und zum Verzehr einlud. Das Goldpaar war mit Geschenken überhäuft worden. Sogar eine Urlaubsreise war dabei.

Nach dem köstlichen Abendessen (Büffet von Walter Pütz) wurden noch viele Vorträge gehalten, die viel Stimmung erzeugten. U. a. parodierte Franz-Josef Schmidt per Playback den Startrompeter Bruce Kapusta. Viel Aufsehen erregte auch das Ständchen von Bruno und Jenny Gülden, Birgit und Berthold Kurth, sowie die Brüder Hans-Hubert und Franz-Josef Schmidt mit ihren Instrumenten. Der krönende Abschluß und Höhepunkt war aber das faszinierende Feuerwerk, das den nächtlichen Himmel mit bunten Farben erhellte.

Es war ein gelungenes Fest, was die Goldhochzeiter Walter und Betty Gülden und ihre Gäste sicherlich noch lange in froher Erinnerung behalten werden.

Nach dem schönen Fest mußten sich „Betty“ und „Walter“ erst mal ausruhen (Puppen von Resel Feyen).

P.S.: Walter Gülden war vom 1. Mai 1952 bis Ende 1956 als Sänger aktiv in unserem Verein. Seit Anfang 1989 ist er inaktives Mitglied. Am Sonntag, dem 24.4.2007 wurde er anlässlich des 115-jährigen Bestehens des MGV Vussem während eines Festkonzertes für 25 Jahre Vereinstreue im Feldenkraishaus von unserem Vorsitzenden Willi Schütt mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Bericht: Michael Wielspütz;
Fotos: Günter Hembach, Bruno Gülden und Albert Wielspütz.

Samstag/ Sonntag, 20./ 21. Juni 2009

Sängerfest in Sötenich

Am Samstagabend feierte der MGV „Liederkranz“ Sötenich mit einem Festkommers sein 100-jähriges Bestehen in der Bürgerhalle unter der Leitung des langjährigen Dirigenten Bernhard Stoffels. Auf dem Programm standen u. a. Titel wie „O Isis und Osiris“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ oder das Kunstlied „Ich bete an die Macht der Liebe“.
Schirmherr und Bürgermeister Herbert Rademacher betonte in seiner Rede: „Wir können uns glücklich schätzen, in unserer Gemeinde einen so aktiven Gesangverein zu haben, der ein wichtiger Träger des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens im Ort Sötenich und darüber hinaus ist. Der Verein ist ein bildendes und belebendes Element von unschätzbarem Wert“. Landrat Günter Rosenke ging auf den demographischen Wandel ein, der die Gesangvereine vor eine große Herausforderung stelle. Er hoffe, daß im Zeitalter von CD-Player, MP3-Sticks und DVD-Geräten jungen Leuten bewusst werde, wie‘ groß der Unterschied zwischen „Musik aus der Retorte“ und live erlebter Musik sei. Rosenke: „Jede musikalische Interpretation in einem Konzert ist ein schöpferischer Akt.“ Ortsvorsteher Toni Mießeler (Bruder unseres Sbr. Bernhard Mießeler) erklärte, daß es für viele Generationen ein Herzensanliegen sei, das deutsche Lied, das Singen im Chor und die Erhaltung des Brauchtums zu pflegen und neu zu beleben. Vorsitzender Peter Geschwind meinte, sein größter Wunsch sei es, junge Männer für den Chorgesang zu begeistern. Zwischen den Reden erfreuten die Sänger die Gäste mit schönen Liedvorträgen.

Gabriele Heis, Vorsitzende des Kreis-Chorverbands Euskirchen, nahm das Jubiläum zum Anlaß, zusammen mit dem Kreis-Chorleiter Volker Prinz langjährige Mitglieder mit Nadeln und Urkunden auszuzeichnen (Bild oben). Heis bescheinigte in ihrer Rede dem MGV Sötenich, daß er eine „eingefleischte Sängerschaft“ sei. Sie überreichte nun dem Vorsitzenden Peter Geschwind Notenspenden des Kreisverbandes, des Landes NRW und des Deutschen Sängerbundes, verbunden mit einer Ehrenurkunde für den Jubelchor. Im Vorfeld hatte der MGV Sötenich schon die Zelterplakette bekommen, deren Urkunde vom Bundespräsidenten Horst Köhler eigenhändig unterschrieben worden war. Mit dem Großen Zapfenstreich, gespielt vom MV Sötenich und den Tambouren aus Wahlen, fand das Jubiläumsfest an diesem Tag seinen würdigen Abschluss.

Am Sonntag wurden die Feierlichkeiten um 13 Uhr bei strömendem Regen mit einem Festzug durch den Ort fortgesetzt. Im Bürgerhaus versammelten sich anschließend zahlreiche Chöre aus dem alten Sängerkreis Schleiden zu einem Freundschaftssingen, die mit ihren Gesangsvorträgen dem Jubiläumsverein und zur Freude der vielen Gäste gratulierten. Auch der MGV 1892 Vussem, der mit dem Gastgeber ein langjähriges, freundschaftliches Verhältnis hat, war unter den Gratulanten.

Mit unseren hörenswerten Darbietungen: 1. An einem Sommermorgen, Akkordeon: Udo Greuel, 2. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Bernd Wenderdel, und 3. Old Mauhie, Shanty in der Bearbeitung von Heinz Sistig, Akkordeon: Udo Greuel, und unserem feschen Outfit hinterließen wir einen bleibenden, positiven Eindruck, was auch vom Vorsitzenden Geschwind und dem überwältigenden Applaus der Gäste bestätigt wurde. Willi Schütt überreichte nun ein Kuvert mit Inhalt. Im Gegenzug erhielt er als Andenken ein Souvenir.

Dabei lobte Geschwind die guten Beziehungen beider Chöre, die in vielen Jahren entstanden seien.

Anmerkungen des Chronisten:

Ich habe mal in meinem umfangreichen Archiv gestöbert und einige wichtige Daten unserer gemeinsamen Veranstaltungen bzw. Auftritte herausgekramt:

1959Kreissängerfest in Sötenich (50-jährigen Bestehen)
(Freundschaftssingen)
1962Kreissängerfest in Vussem, (70-jährigen Bestehen)
(Freundschaftssingen)
1967Kreissängerfest in Vussem, (75-jährigen Bestehen)
(Freundschaftssingen)
1982Freundschaftssingen in Vussem, 90-jährigen Bestehen)
1987Freundschaftssingen in Vussem, (95-jährigen Bestehen)
MGV Sötenich sang: 1. Frater Kellermeister, 2. Lacrimae Christi
(siehe Bild von Josef Hein(†) siehe unten)
1992Freundschaftssingen in Vussem, (100-jährigen Bestehen)
MGV Sötenich beeindruckte mit den Vorträgen: 1. Ave Maria der Berge, 2. Die zwölf Räuber
1998Herbstkonzert in Sötenich unter Mitwirkung folgender Gastvereine: MGV Kall, MGV Vussem, Musikfreunde Sötenich und der MV Urft. Der Berufsschullehrer und Chronist Robert Zahler schrieb dazu folgendes: „Das erste Konzert, das in Sötenichs ‚guter Stube’ (Bürgerhalle) stattfand, war ein voller Erfolg und gleichzeitig der Höhepunkt des Jahres 1998, auch dank der befreundeten Vereine“
1999Freundschaftssingen in Sötenich, (90-jährigen Bestehen)
2002Freundschaftssingen in Vussem, (110-jährigen Bestehen)

Über 50 Jahre besuchte man gegenseitig die Sängerfeste und festigte dabei die guten Beziehungen. Deshalb wünsche ich von dieser Stelle aus dem MGV „Liederkranz“ Sötenich für die kommende Jahre eine gute Zukunft mit vielen gesanglichen Erfolgen.

Bericht: Michael Wielspütz

Samstag, 27. Juni 2009

Kirchliche Trauung von Edith und Conni Kriescher

Um der kirchlichen Hochzeit beizuwohnen, waren die Sänger des MGV Vussem und einige Ehefrauen mit dem Reisebus der Fa. Schäfer nach Einruhr gefahren. Vor 10 Jahren wurden Edith und Conni Kriescher standesamtlich getraut. Nun wollten sie auch vor Gott den kirchlichen Segen empfangen. Zu ihrer Hochzeit hatten sie nicht nur Familie, Freunde und Bekannte eingeladen, sondern auch den MGV 1892 Vussem sowie den Kirchenchor Einruhr/Rohren, der auch die Brautmesse um 14:30 Uhr in der St.-Nikolaus-Kirche unter der Ltg. von Bernhard Stoffels mitgestaltete. In beiden Chören ist der Bräutigam aktives Mitglied.
Am Ende seiner Ansprache sagte der Pfarrer u. a. folgende Worte: „Ihr habt heute vor Gott dem Herrn Eure Liebe und Treue besiegelt. Möge Er Euch auf Eurem weiteren Lebensweg zur Seite stehen, behüten und beschützen.“ Anschließend erteilte er dem Brautpaar den göttlichen Segen.
Nachdem das Brautpaar die Kirche verlassen hatte und die letzten Orgeltöne verklungen waren, wurde das frisch vermählte Paar von den zahlreichen Gratulanten mit Glück- und Segenswünschen überhäuft. Die Sänger des MGV Vussem hatten derweil Aufstellung genommen und sangen zunächst das „ Geburtstagsständchen“ mit nachfolgend geändertem Text:

Alles Schöne, alles Gute für das teure Hochzeitspaar.
Alles Schöne, alles Gute wünschen wir Euch immerdar.
Gottes Segen allerwegen und viel Freude allezeit.
Gottes Segen allerwegen halte Euch das Glück bereit“ usw.

Als zweites Lied kam „Sonntag ist’s“ zum Vortrag.

Nachdem der freundliche Applaus abgeebbt war, begab man sich ohne Schritt und Tritt zum Bürgerhaus (Heilsteinhaus, siehe Anhang), um zünftig mit den Hochzeitern zu feiern. Das Brautpaar hatte schon im Vorfeld ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich freuen würde, wenn die Gäste anstatt Geschenke etwas für die Kinderkrebshilfe spenden würden. Das war eine gute Idee.
Die Vussemer Sänger unterhielten nun die Anwesenden in zwei Etappen mit folgenden Liedern, wobei die ersten drei von Udo Greuel mit dem Akkordeon begleitet wurden: 1. An einem Sommermorgen, 2. Heija Safari, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 5. Wir kamen einst von Piemont, 6. (auf besonderen Wunsch) Im Abendrot, und 7. Warum bist du gekommen. Für diese Darbietungen erhielten wir viel Beifall.
Zur fortgeschrittenen Stunde wurde der Schwenkgrill in Gang gesetzt. Würstchen, Rippchen und Schnibbelfleisch fanden reißenden Absatz. An Getränken mangelte es auch nicht. Unserem Jodelkönig schmeckte es besonders gut. Das Wetter spielte ebenfalls mit. Wenn es auch manchmal ein paar Tropfen regnete, tat das der tolle Stimmung keinen Abbruch. Gegen 20:30 Uhr traten wir die Heimfahrt mit der Gewißheit an, einen schönen Tag mit dem Brautpaar verlebt zu haben. Dafür herzlichen Dank!

Liebe Edith, lieber Conni! Theodor Fontane hat es einmal so wunderbar und so einfach formuliert, daß ich Euch seine Worte als Letztes mit auf den Weg geben möchte: „Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten, und wer sich eines Frauen- oder Männerherzens dauerhaft versichern will, der muß immer neu darum werben, der muß die Reihe der Aufmerksamkeiten allstündlich wie einen Rosenkranz abbeten. Und ist er damit fertig, so muß er von neuem beginnen“.
Liebes Hochzeitspaar! Ich wünsche Euch noch viele harmonische und glückliche Jahre Eures gemeinsamen Lebens. Bleibt im Herzen immer jung, lebt Euer Leben voller Schwung. Laßt Euch niemals unterkriegen, dann werden die Liebe und das Glück siegen. Michael Wielspütz

Anhang:
Einruhr war ursprünglich eine Filiale der Pfarre Wollseifen, hatte aber bereits sehr früh eine eigene Kapelle die dem hl. Nikolaus geweiht war. Daher auch der mittelalterliche Name für Einruhr „auff der Ruyren zu St. Niklas-Brück“. Seit 1864 ist Einruhr selbständige Pfarrei.
Der preußische Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV. besuchte 1839 – in dem Jahr, als die erste massive Steinbrücke über die Rur in Einruhr fertiggestellt wurde – den Ort und bezeichnete ihn und seine Landschaft als „einzig in ihrer Art“. In der näheren Umgebung waren einzelne Plätze bereits wesentlich früher besiedelt. Eine Münze, eine Anhäufung von Glasscherben und ein Weihestein mit lückenhafter lateinischer Inschrift deuten darauf hin, das die Heilsteinquelle (Sauerbrunnen) schon von den alten Römern genutzt wurde und den Nymphen geweiht war. Auf diese Zeugnisse aus römischer Zeit war Franz Theodor Hubert Hons gestoßen, als er Ende Mai 1822 die fast in Vergessenheit geratene und überwucherte Heilsteinquelle wieder freilegte.
Heute können Einheimische und Gäste das Wasser im Innenhof des Heilsteinhauses kosten. Der Zugang zum Brunnen ist immer geöffnet und kostenlos. Auf einer Seite des Weihesteins ist aus dem Jahre 1826 zu lesen: „dem lebendigen Gott, von dem alle Gaben herkommen“.

Sonntag, 28. Juni 2009

Kurkonzert um 16 Uhr in Gemünd.

Vorwort:
Gemünd liegt am Fuße des sagenumwobenen Kermeter-Hochwaldes (von lat. Carmetum: Hag- oder Hainbuchenwald). Ehemals das herrliche Jagdrevier der Karolinger, der Erzbischöfe von Köln und der Herzöge von Jülich, zählt er heute zum größten und prächtigsten Waldgebiet der Eifel. Die Bergbäche Urft und Olef, die sich hier vereinen und als Urft munter weiterfließen, gaben Gemünd den Namen. Der reizvolle Stadtteil von Schleiden, am Kreuzungspunkt alter römischer Handelswege gelegen, erwarb sich neuen Ruf und Ruhm als Klimakurort. Als Luft- und Kneippkurort ist Gemünd längst anerkannt und strebt zielbewußt noch höhere Weihen an. Deshalb reisen Ferien- und Kurgäste gerne hierher, auch weil es viele Spazier- und Wanderwege gibt. Im „Haus des Gastes“ am Nationalparktor Gemünd erleben Besucher spannende Wald- und Tiergeschichten. Die Ausstellung beleuchtet die Besonderheiten der näheren Umgebung. In unmittelbarer Nähe liegt das Kurzentrum mit Kurhaus, -Park und Musikpavillon, wo im Sommer Musik- und Gesangsveranstaltungen stattfinden, die von vielen Kur- und Feriengästen sowie den Tagestouristen und Einheimischen gerne besucht werden.
Zu diesem Zweck war der MGV 1892 Vussem nach längerer Pause – die Termine waren meistens schon vergeben – zum 5. Mal hier angereist.

Historie:
Das erste Konzert veranstalteten wir am Sonntag, dem 26.08. 1990 unter der Ltg. von Kurt Carstens.
Das Konzert im Kurhaus am Donnerstag, dem 16.06.1994 um 20 Uhr, war ein großer Reinfall, da nur wenige Zuhörer erschienen waren.
Am Sonntag, dem 10.07.1994 im Musikpavillon um 16 Uhr, waren die Voraussetzungen bedeutend besser. Mit unserem Programm konnten wir beweisen, daß wir zu den besten Chören des Sängerkreises Schleiden gehören.
Wegen schlechter Witterung und anderweitiger Nutzung des Kursaals fand das Konzert am Sonntag, dem 07.07.1996 im Kurcafé statt. Mit Bravour meisterten wir auch diese außergewöhnliche Herausforderung.

Voller Vorfreude (v.l.): Willi Schütt, Rainer Gottschlich, Udo Greuel, Hans Klinkhammer, Günther Sonnenschein, Dieter Falter, Peter Dreesen, Philipp Fünfzig, Edmund Freitag, Heinz Sistig, Heinrich Steffens, Matthias Vogelsberg, Klaus Bernitt, Fritz Pütz, Franz-Josef Sebastian, Hans Nellesen, Bernhard Mießeler, Alfred Brell, Peter Kruse, Werner Borker, Hans Höller, Bernhard Hoffmann, Wolfgang Schulz, Michael Wielspütz, Hubert Hamacher, Arnold Mies

Zum Konzert:
Unser Moderator Wolfgang Schulz (Bild rechts) führte wieder in seiner bewährten, humorvollen Art durch das recht anspruchsvolle Programm:

Guten Tag meine Damen und Herren!
Der Männergesangverein 1892 Vussem mit seinem 1. Vorsitzenden Willi Schütt heißt Sie hier im Kurpark des wunderschönen Eifelstädtchens Gemünd herzlich willkommen. In den nächsten etwa anderthalb Stunden werden wir mit Ihnen eine Reise durch das Land der Musik machen, gemeinsam musikalisch auf Wanderschaft gehen und ferne Länder bereisen.
Wir haben ein recht strammes Programm mitgebracht, darum soll es auch gleich los gehen, doch vorher möchte ich Ihnen noch vorstellen: unseren Chorleiter Heinz Sistig – sowie unsere musikalische Begleitung Udo Greuel. Mein Name ist Wolfgang Schulz; ich werde in den nächsten ca. 90 Minuten Ihr Reisebegleiter sein. Viel Vergnügen!
Ich glaube, dieses Jahr über das Wetter insbesondere über das Frühjahr zu sprechen, ist mehr als müßig. Die einzige Jahreszeit, die ihrem Namen wirklich Ehre gemacht hat, war der nicht enden wollende Winter, denn auch der Frühling war bis auf wenige Tage auch mehr Winter als der sogenannte Lenz; so wollen wir den Frühling zumindest musikalisch im Nachhinein noch willkommen heißen mit

Frühlingserwachen (Chr. Siegler)
An dem reinsten Frühlingsmorgen (oder Die Spröde) (Satz Rudolf Desch) sowie
Was glänzet der Frühling
einer Volksweise aus Hessen, (Satz Hans Weiß-Steinberg).

Haben Sie heute Mittag lecker gegessen, den Magen vielleicht noch etwas voll? Dann hilft nur eins: Bewegung, die herrliche Eifellandschaft erwandern! Schnüren Sie Ihre Wanderstiefel, nehmen Sie soweit vorhanden Ihren Wanderstab oder Ihre Walking-Sticks, und auf geht’s mit dem Lied von Robert Pappert zu einem Text von keinem geringeren als Theodor Fontane
An einem Sommermorgen
und erst einmal schön warm gelaufen, begehen wir gemeinsam mit dem
Rennsteig-Lied

auf den Lippen einen der ältesten Wanderwege Deutschlands, den Rennsteig im Thüringer Wald. Kommen Sie mit uns jetzt auf eine kleine musikalische Weltreise.
Zunächst geht es über den großen Teich in die USA mit der ehemaligen Nationalhymne des US-Staates Florida, dem
Swanee-River
oder Old Folk’s Home von Stephen Fester, (Satz Paul Zoll)
und dann geht es geradewegs entgegengesetzt mit einem großen Sprung nach Russland mit der alten Volksweise

Herrlicher Baikal (Satz Heinz Buchold), (Solisten Willi Schütt (Bild oben) und Heinz Sistig), und dann kehren wir wieder zurück nach Westeuropa, genauer gesagt nach Italien mit der Volksweise
Wir kamen einst von Piemont, (Chorsatz: Heinz Buchold).
Bei letzterem Lied werden wir Sie in die gehobene französische Sprache einführen – oder wissen Sie, was auf Französisch heißt: „bovve un unge, hinge un füüre nix“? Sie werden es gleich hören. Haben Sie’s herausgehört? Bovve un unge, hinge un füüre nix heißt auf Französisch: sans dessus dessous et sans devant derriere! Piemont in Italien – eine wunderschöne Landschaft, gutes Essen und natürlich hervorragende – vor allem Rotweine – und wo wir gerade beim Wein sind, es gibt ja unzählige schöne Lieder darüber, und zwei davon haben wir Ihnen mitgebracht, nämlich
Rot ist der Wein (von Bert Kaempfert, Bearbeitung Gus Anton)
sowie der
Slowenischer Weinstrauß
wie der Titel ahnen lässt – eine Volksweise aus Slowenien, deutsche Bearbeitung: Walter Pappert, Solist: Heinz Sistig.
Machen wir jetzt einen Abstecher nach Köln oder wie der Kölsche sagt „Uns Vaterstadt Colonia“, mit der zwei Namen eng verbunden sind, zum einen der unvergessliche Willi (nein nicht Willy Millowitsch) – Willi Ostermann, zum anderen den Bläck Fööss. Aus der Feder von ersterem stammt der nun folgende Beitrag
Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia
weiß Gott kein klassisches Karnevalslied, wenn man genau auf den Text hört und mit
MGV Concordia
gewähren uns die Bläck Föös einen tiefen Einblick in einen anstrengenden Auftritt eines Männergesang-vereins – hier am Beispiel der Einweihung einer Mehrzweckhalle – und wer bei diesem Lied die alten Vorurteile von wegen „die saufen doch nur“ – was aber gar nicht stimmt – heraushört, sieht sich zumindest in diesem Fall bestätigt. Doch, wie heißt es so schön: on y soit qui mal y pense, oder auf Deutsch: Ein Schuft, der dabei Schlechtes denkt.
Meine Damen und Herren, jetzt sind Sie gefragt – Sie sollen jetzt singen, und zwar zwei Lieder, die Sie ganz sicher bestens kennen: aus der Schule, aus der Pfadfinderzeit oder schlichtweg aus der Badewanne. Wem der Wortlaut momentan nicht ganz präsent ist: wir gehen jetzt rund und verteilen Textblätter, so dass unserem gemeinsamen Konzert nichts mehr im Wege stehen sollte.


Pause

Hat jetzt jeder ein Textblatt? Wenn nicht, bitte beim Nachbarn mit reinschauen! Lassen Sie uns noch schnell nachzählen, ob noch alle da sind mit
Eins, zwei, drei (Bearbeitung: Hermann Brucker),
aber dann, meine Damen und Herren, wollen wir Sie hören bei
Wir wollen zu Land ausfahren (von Kurt v. Burkersroda) und
Heija Safari (von Robert Götz), Bearbeitung in beiden Fällen Walter Höfling)
Wunderbar! Gotthilf Fischer würde vor Neid erblassen! Haben Sie alle Ihr wetterfestes Ölzeug, Ihre Ostfriesennerze eingepackt? Wir machen nämlich jetzt einen Sprung in den hohen Norden, um gemeinsam mit Ihnen auf große Fahrt zu gehen mit
Lieder, so schön wie der Norden (von Jean Frankfurter, Bearbeitung Karl-Heinz Steinfeld)

Rolling Home (eine aus der Schiffahrt überlieferte Weise, Bearbeitung: Heinrich Paulsen). Bei diesem Lied beweist unser Dirigent Heinz Sistig übrigens einmal mehr, dass er nicht nur ein guter Chorleiter ist (stimmt’s?), sondern auch ein stimmgewaltiger Sänger (Bild Heinz Sistig mit Udo Greuel)- und danach folgt

Old Mauhie
ein altes Seemannslied mit Text von Georg Fokul in einer Bearbeitung von Heinz Sistig. Vom Fischtrawler abgeheuert, geht es mit Windkraft weiter mit dem Segelschulschiff der Bundesmarine  – auf den Lippen:
Das Gorch-Fock-Lied
Doch fragt man sich, was macht ein Seemann in den einsamen Nächten auf hoher See? Die Antwort auf diese Frage gibt uns der Shanty von Richmann/Davis
Finster war die Nacht
Er denkt natürlich an seine Liebste daheim, denn wie heißt es im anschließenden Beitrag
Über uns der blaue Himmel
ein Seemann der ist treu, ja treu!

Der Nachmittag ist ja jetzt schon etwas fortgeschritten. Erlauben Sie uns von daher einige leisere Töne mit einem Sprung in die italienische Oper „Der Bajazzo“ von Ruggiero Leoncavallo mit dem Lied
Warum bist du gekommen
und danach, meine Damen und Herren, liebe Gäste, bleibt uns nur zu sagen oder besser zu singen
Dankeschön (von Eric Hein, Bearbeitung Gus Anton),
und
Doswidanja -heißt auf Wiedersehn (von Irma Holder und Günter Noris, Bearbeitung Karl-Heinz Steinfeld)
(Zugabe)
Nun gut, Sie wollen es ja nicht anders. Kennen Sie das Lied „Toutes les femmes sont belles“ von Frank Michael oder den Titel „Mooi zijn alle vrouwen“ gesungen von Benny Neyman – auf Deutsch: Alle Frauen sind schön – nein, sicher aber
Rot sind die Rosen oder auf Kölsch: Rut sin de Ruse (von De Boore).

Bevor wir jetzt gemeinsam zum Abschied dieses Lied, ja man könnte schon fast sagen diesen „Gassenhauer“ singen, möchten wir Dank sagen Ihnen, dass sie gekommen und bis zum Schluss geblieben sind, der Touristik Schleidener Tal und hier insbesondere der Kurverwaltung Gemünd, dass wir wieder einmal die Gelegenheit hatten, in dieser wunderschönen Umgebung ein Kurkonzert geben zu dürfen, Dank vor allem aber einem, der es immer wieder schafft, mit viel Ausdauer und Geduld die Liedbeiträge in unsere alten Schädel einzuhämmern, nämlich unserem Chorleiter Heinz Sistig sowie – last but not least – unserer musikalischen Begleitung Udo Greuel!
Und jetzt haken Sie sich bei Ihrem Nachbarn, Ihrer Nachbarin ein, schunkeln Sie und singen Sie mit uns zum Abschied: Rut sin de Ruse!
Schönen Dank nochmals, genießen Sie noch den schönen Nachmittag in Gemünd, kommen Sie gut nach Hause und hoffentlich bis zu einem nächsten Mal: Alles Gute!

Fazit:
Den Zuhörern wurde eine breite Palette der Chormusik geboten. Dabei sprachen die Sänger des MGV 1892 Vussem nicht nur die Anhänger des klassischen Chorgesangs sondern auch die Freunde moderner Kompositionen an. Der begeisterte Applaus des Publikums zeigte, daß das Auditorium vom schönen Chorgesang in seiner musikalischen und optischen Darstellung mitgerissen wurden.
Großes Lob muss man nicht nur den Akteuren aussprechen, sondern auch Heinz Sistig für die Auswahl der Chorliteratur und sein einfühlsames Dirigat, der souveränen Moderation von Wolfgang Schulz, der sicheren Akkordeonbegleitung von Udo Greuel und den Solisten Willi Schütt und Heinz Sistig.

Montag, 31. August 2009

Imbiss mit Umtrunk anlässlich der Silbernen Hochzeit von Udo und Monika Greuel

Die erste Probe nach der Sommerpause wurde etwas verkürzt abgehalten, weil es etwas zu feiern gab, nämlich die Silberne Hochzeit von Udo Greuel und seiner Gemahlin Monika, geb. Schneider, die gebürtig aus Sötenich stammt. Das Fest hatte im kleinen Familien- und Freundeskreis am 11.08.09 stattgefunden. Die Kinder Corinna (25) und Tobias (19) hatten dem Jubelpaar bei der Ausrichtung des Festes viel Freude bereitet. Zu diesem Zeitpunkt war der MGV in der Sommerpause.

Deshalb hatte Udo die Sänger nachträglich zu einem Imbiss mit Umtrunk ins Foyer des Pfarrheims eingeladen. Udos Frau Monika hatte einen leckeren Kartoffelsalat liebevoll zubereitet. Natürlich durften die Bockwürste dazu nicht fehlen. Am Zapfhahn stand der Jubilar selbst und servierte fachmännisch das Bier vom Faß, das sehr bekömmlich war. Zuvor hatte Willi Schütt Udo Greuel gratuliert und ein Geschenk des MGV überreicht. Der Chor brachte ihm ein Ständchen, welches er selber am Klavier begleitete. Wir können uns glücklich schätzen, einen so guten Pianisten in unseren Reihen zu haben!
Lieber Udo, das musste einmal gesagt sein. Deshalb haben der berühmte Dichter Wilhelm Busch (nein, nicht der aus Breitenbenden) und ich ein Gedicht dazu geschrieben:

Ein gutes Tier ist das Klavier, still friedlich und bescheiden.
Und muß dabei doch vielerlei erdulden und erleiden.
Udo Greuel, der Virtuos’, stürzt darauf los mit hochgesträubter Mähne.
Er öffnet ihm voll Ungestüm den Leib gleich der Hyäne.
Und rasend wild, das Herz erfüllt von mörderischer Freude,
durchwühlt er dann, so weit er kann, des Opfers Eingeweide.
Wie es da schrie, das arme Vieh, und unter Angstgewimmer
bald hoch, bald tief um Hilfe rief, vergess’ ich nie und nimmer.

Mit Udos Witzen verging die Zeit wie im Fluge. Er erzählte u. a. folgende Anekdote: „Meine Frau Monika hat mich gefragt: ‚Schatz, bist Du in den 25 Jahren unserer Ehe auch schon mal fremdgegangen?’ So ehrlich, wie ich nun einmal bin, habe ich ihr geantwortet: ‚Ja, zweimal.’ ‚Mit wem denn?’, wollte sie wissen. ‚Einmal mit Leyendeckers Drautsche und einmal mit Kaltwassers Dröcksche.’ Daraufhin sagte sie: ‚Wenn es nicht mehr Fehltritte waren, kann ich Dir das verzeihen.’ Ich wollte nun meinerseits wissen: ‚Liebling, warst Du mir denn immer treu?’ Sie sagte zu mir: ‚Auch ich bin Dir zweimal untreu gewesen!’ ‚Kenne ich denn diese Personen?’, fragte ich. ‚Ja, einmal war es der MGV und einmal die Freiwillige Feuerwehr!“ – Wir lachten uns schibbelig.

Liebes Silberpaar!
Treue habt Ihr Euch einst geschworen.
Die Liebe ging Euch nie verloren.
Deshalb sollt Ihr Euch das Glück bewahren,
wie in all’ den vergangenen Jahren.
Auf Euren weiteren gemeinsamen Wegen
wünscht der Chronist Euch noch ein langes Leben.

Michael Wielspütz

Montag, 7. September 2009

Geburtstagsfeier von Sbr. Hans Höller (60)

Am 10. August 2009 feierte Hans Höller im engsten Familien- und Freundeskreis seinen 60. Geburtstag. Da der MGV zu diesem Zeitpunkt in der Sommerpause war, musste die Feier mit den Sängern um vier Wochen verschoben werden. Zuerst aber wurde eine einstündige Probe absolviert.

Als Ständchen hatte sich der Jubilar „Die kleine Barke im Wind“ gewünscht. Am 10. August 2009 feierte Hans Höller im engsten Familien- und Freundeskreis seinen 60. Geburtstag. Da der MGV zu diesem Zeitpunkt in der Sommerpause war, musste die Feier mit den Sängern um vier Wochen verschoben werden. Zuerst aber wurde eine einstündige Probe absolviert. Als Ständchen hatte sich der Jubilar „Die kleine Barke im Wind“ gewünscht. Da dieses Lied aber längere Zeit nicht mehr aufgeführt worden war und den neuen Sängern unbekannt vorkam, musste satzweise geprobt werden, bis das Werk hörenswert war. Der Vorsitzende nahm nun die Gratulation vor und überreichte dem Jubilar eine Glückwunschkarte, unterschrieben von allen anwesenden Sängern, nebst einem Geldgeschenk.
Hans bedankte sich höflich für die ihm zuteil gewordenen Ehrerbietungen und bat die Sangesbrüder ins Foyer des Pfarrheims, wo ein leckerer Imbiss, bestehend aus Fleischkäse mit Kartoffelsalat bereitstand, den die Ehefrau Irma köstlich zubereitet hatte. Außerdem gab es kühles Bier vom Fass, das wiederum von Sbr. Udo Greuel mit den neuesten Witzen kredenzt wurde. Da an diesem Abend, aus welchen Gründen auch immer, zehn Sänger fehlten, konnten sich einige Sangesbrüder die Bäuche vollschlagen. Trotzdem blieb noch einiges übrig.

Es duftete gar lieblich und schmeichelte der Nase,
versetzte unseren Magen in wahre Ekstase.
Was uns geboten aus Küche und Keller
füllt unsere Gläser, Schüssel und Teller.
Drum, auf in den Kampf mit Messer und Zinken.
Vergesst aber, Freunde, dabei nicht das Trinken.
Wir wünschten einander nun Bon Appetit
und sangen danach noch manch fröhliches Lied.

Es wurde noch ein gemütlicher Abend in froher Runde, auch, weil man sich viel zu erzählen hatte. Deshalb will ich mit folgendem Trinkspruch auf die Gemütlichkeit enden:

Seele ist die Melodie
eines Lieds, doch Harmonie
gibt ihm samt dem richtigen Takt
jene Weihe, die uns packt,
wenn’s im Saal, in Feld und Wald
heiter oder ernst erschallt.
Ohne Harmonie beim Singen
kann kein Chorus gut gelingen.
Was beim Sang sie jederzeit,
ist uns die Gemütlichkeit.
Lasst uns immer danach streben
und unsere Gläser hoch erheben:
Hans und die Gemütlichkeit soll’n leben!

Michael Wielspütz

Sonntag, 18. Oktober 2009

Geburtstagsständchen für unser inaktives Mitglied Manfred Müller (70) aus Schönau

Der Jubilar wurde am 12.10.1939 als Sohn eines Schreinermeisters in Schönau geboren. Nach der Entlassung aus der Volksschule erlernte er ebenfalls in seinem elterlichen Betrieb den Beruf des Schreiners. Bereits mit 24 Jahren bestand er 1963 die Meisterprüfung mit Bravour und erhielt von der Handwerkskammer Aachen den Meisterbrief ausgehändigt. Weil der Vater frühzeitig verstarb, übernahm Manfred 1966 die Schreinerei und wurde selbständig.

Der Jubilar wurde am 12.10.1939 als Sohn eines Schreinermeisters in Schönau geboren. Nach der Entlassung aus der Volksschule erlernte er ebenfalls in seinem elterlichen Betrieb den Beruf des Schreiners. Bereits mit 24 Jahren bestand er 1963 die Meisterprüfung mit Bravour und erhielt von der Handwerkskammer Aachen den Meisterbrief ausgehändigt. Weil der Vater frühzeitig verstarb, übernahm Manfred 1966 die Schreinerei und wurde selbständig.
1968 heiratete er seine Braut Hedi Gerhards aus Vussem. Alsbald wurde ein Sohn mit nahmen Arno geboren, der ebenso das Schreinerhandwerk erlernte und die Meisterprüfung mit gutem Erfolg bestanden hat. Vor ein paar Jahren hat er den Betrieb seines Vaters übernommen, so dass die Tischlerei nun schon in der dritten Generation besteht. Manfred spielt nun mit dem Gedanken, sich zur Ruhe zu setzen. Dazu habe ich ihm zur Aufmunterung ein Gedicht geschrieben:

Zum Ruhestand.

Die besten Jahre sind vorüber,
so denkst Du heut’ vielleicht, mein Lieber.
Oh, sei nicht traurig, sei kein Tor,
Du hast die schönsten Jahre doch noch vor!
Das Alter und der Ruhestand,
betrachte sie als keine Schand’.
Sie sind, wenn ich es recht bedenk’
gewiß ein himmlisches Geschenk.
Du kannst Dich ausruhn ohne Hetzen,
brauchst nicht mehr in die Werkstatt wetzen.
Hast keine verantwortungsvolle Pflichten,
denn Dein Sohn Arno wird’s schon richten!
Nun kannst Du würdevoll genießen
die Blümchen, die am Wegrand sprießen.
Sie blühen ganz für Dich allein.
Darüber wirst Du glücklich sein.
Du kannst Dich mehr erfreun an allem Schönen,
und hast mehr Zeit, die Hedi zu verwöhnen.
Denn Ruhestand ist keine Last:
Sei froh, daß Du es hinter Dir hast!

1996 wurde Manfred Müller förderndes Mitglied in unserem MGV 1892 Vussem. Seitdem unterstützt er den Verein mit seinem Beitrag und besucht die Veranstaltungen. Daher gab es auch keine Diskussionen unter den Sängern wegen des Ständchens, als feststand, daß der Jubilar seinen 70. Geburtstag im Landgasthof „Zur Wasserscheide“ in Bad Münstereifel-Esch feiern wollte (gemeint ist die Wasserscheide zwischen Ahr und Erft). Aber unser Auftritt musste vor Manfred geheim gehalten werden, denn es sollte eine Überraschung sein. Hedi hatte für das Fest alles arrangiert und mit dem Wirt, Gerd Rodert, den Ablauf abgesprochen.

Pünktlich, um 15 Uhr, betraten 21 Sänger mit ihrem Dirigenten Heinz Sistig die Gaststätte. Nachdem sie ein Getränk zu sich genommen hatten, schritten sie im Gänsemarsch ohne Schritt und Tritt in den festlich und mit Hobeln zünftig geschmückten Saal, um Aufstellung zu nehmen. Der Jubilar fiel aus allen Wolken und freute sich über so viel Ehre, die ihm zuteil wurde. Die Überraschung war uns geglückt.

Mit dem Lied 1. Zum Geburtstag viel Glück, begann der MGV sein Ständchen. Es folgte die Gratulation unseres Vorsitzenden Willi Schütt mit der Übergabe einiger Flaschen mit edlen, trockenen Rotwein als Geschenk . Danach setzten wir unsere Gesangsvorträge fort mit:

2. Sonntag ist`s,
3. Rennsteig-Lied,
4. Warum bist du gekommen,
5. Wir wollen zu Land ausfahren,
6. Heija Safari, 7. Gorch-Fock-Lied,
8. Finster war die Nacht und
9. Rut sin de Ruse.
Als Zugabe, die von den Gästen stürmisch gefordert wurde, sangen wir noch:
10. Ach, wat wor dat fröher schön doch en Colonia.
Fast alle Lieder wurden von Udo Greuel mit dem Akkordeon begleitet.

Nachdem der brausende Applaus verklungen war und Manfred Müller sich bei Dirigent und Chor für die schönen Darbietungen bedankt hatte, wurden die Sänger gebeten, an den reservierten Tischen Platz zu nehmen. Dort wurden ihnen belegte Brötchen und Schnittchen serviert, und, wer wollte, konnte sich zusätzlich am reichhaltigen Kuchenbüffet bedienen, wovon reger Gebrauch gemacht wurde. Dazu gab es natürlich Kaffee oder andere Getränke. Gegen 17 Uhr verabschiedeten sich dann die Sänger. Die Geburtstagsfeier wurde jedoch mit einigen Vorträgen, die die Lachmuskeln strapazierten, bis in den späten Abend fortgesetzt.

Lieber Manfred!
70 Jahre, ach du Schreck,
die Jugend und der Lack sind weg.
Knochen knacken, Muskeln drücken,
manchmal hast Du’s auch im Rücken.
Denn Alter ist nicht Zahl der Jahre.
Alter heißt nicht graue Haare.
Nur wer im Alter den Humor behält,
erreicht viel mehr als Gut und Geld.

Der Chronist wünscht Dir für Dein weiteres Leben:
Gesundheit, Glück und Gottes Segen!
Michel-Angelo.

15.     Sonntag, 08.11.2009

Goldene Hochzeit von Toni (87) und Margarete (70), geb. Vogelsberg

Genau auf den Tag konnte das Jubelpaar auf ein 50-jähriges Eheleben zurückblicken und feierte das Fest der standesamtlichen Trauung ausgiebig in ihrem „Jägerhof“ in Breitenbenden.

Dazu hatte es nicht nur die Familie eingeladen, sondern auch Verwandte, Freunde, Nachbarschaft, Vorstände der Vereine sowie den Musikverein und den Männergesangverein aus Vussem, die mit ihren Darbietungen für festliche Stimmung sorgten. Genau auf den Tag konnte das Jubelpaar auf ein 50-jähriges Eheleben zurückblicken und feierte das Fest der standesamtlichen Trauung ausgiebig in ihrem „Jägerhof“ in Breitenbenden. Dazu hatte es nicht nur die Familie eingeladen, sondern auch Verwandte, Freunde, Nachbarschaft, Vorstände der Vereine sowie den Musikverein und den Männergesangverein aus Vussem, die mit ihren Darbietungen für festliche Stimmung sorgten.
Offiziell wurden die Feierlichkeiten um 17 Uhr eröffnet. Ortsvorsteher Jörg Lodzinsky sprach dazu ein paar einleitende Worte, die ich hier sinngemäß wiedergeben möchte: „Es ist mir ein Herzensbedürfnis, Ihnen für Ihr weiteres Leben alles erdenklich Gute zu wünschen. Betrachten Sie mich gleichzeitig aber auch als Sendboten der Bürger unseres Ortes, die sich heute mit Ihnen freuen, daß Sie nach 50-jähriger Ehe dieses Jubiläum glücklich und zufrieden begehen können. Mit berechtigtem Stolz können Sie nun Rückschau halten auf eine gemeinsame Vergangenheit, die Ihnen mancherlei Kummer und Leid, aber auch viel Gutes und Schönes beschert hat“. Er schloss seine Rede mit den Worten: „Es war mir Freude und Ehre zugleich, als Sprecher der Bürgerschaft zu Ihnen kommen und gratulieren zu dürfen“. Als Vorsitzender der „IG Alte Spritze“ gratulierte nun Dietmar Kläs mit einem Gedicht, daß, wie er sagte, aus dem Internet stammte.

Mit ihren Vorträgen wechselten sich nun Musik- und Gesangverein ab. Unser Programm sah folgendermaßen aus: 1. Geburtstagsständchen mit passend zur Goldhochzeit geändertem Text. Anschließend gratulierte unser Vorsitzender im Namen der Chorgemeinschaft und überreichte ein Geschenk. Aber, ach du Schreck, die Gratulationskarte, unterschrieben von allen mitwirkenden Sängern, war spurlos verschwunden! Nach einer Weile tauchte sie wieder auf. Hans Höller hatte sie in seiner Mappe entdeckt, als er darin blätterte. Da die Notenmappen ohne Namensschild versehen sind, hatte er sich vor unserem Auftritt die erstbeste geschnappt, ohne zu ahnen, daß Willi Schütt darin die Karte deponiert hatte:
2. Sonntag ist’s,
3. Warum bist du gekommen, wenn du schon wieder gehst?,
4. Rennsteiglied,
5. Och wat wor dat fröher schön in däm Colonia,
6. Heija Safari,
7. Gorch-Fock-Lied und
8. Finster war die Nacht.
Die Lieder 3 bis 8 wurden von Udo Greuel, dem Sohn des Goldpaares, am Akkordeon begleitet. Zwischendurch gab man uns die Gelegenheit, mit einem Glas Bier auf das Wohl des Jubelpaares anzustoßen.

Der Musikverein spielte nun einen Saaleinmarsch. Als Überraschungsgäste war das frisch inthronisierte, weibliche Dreigestirn aus Vussem mit Prinz Rita I. (Schmitz), Bauer Hiltrud (Küppers) und Jungfrau Annelie (Hein) erschienen. Sie verbreiteten mit ihrem charmanten Auftritt Heiterkeit und gute Laune. Nach dem Saalausmarsch der Tollitäten begaben wir uns ins Jagdzimmer, wo bereits gut belegte und hübsch garnierte Brötchen – das Auge ißt ja bekanntlich mit – auf uns warteten. Dazu servierte Udo uns höchstpersönlich reichlich Getränke. Trotz guten Willens schafften wir es nicht, alles aufzuessen.


Die Musikgruppe „De Vente“ aus Eiserfey, der auch Udo angehört, spielte nun fröhlich auf. Ihre Lieder, die vorwiegend in Eifeler Dialekt vorgetragen wurden, überraschten angenehm die Gäste. Es wurde gefeiert bis weit nach Mitternacht.

Anhang:
Die Gaststätte wurde 1960 an das elterliche Wohnhaus des Jubilars angebaut. Der Erweiterungsbau zu einem Hotel erfolgte 1973 und erhielt den Namen „Zum Jägerhof“. Toni hatte ein eigenes Revier, wo er mit Freunden zur Jagd ging. Anschließend wurde, egal ob die Jagd erfolgreich war oder nicht, im erwähnten Jagdzimmer gefeiert. Zahlreiche Trophäen sind hier zu sehen. Viele Jahre bewirtschaftete das Goldpaar das Lokal und das Hotel selbst. Der MGV „Liederkranz“ Breitenbenden hatte hier bis zu seiner Auflösung sein Domizil. Toni Greuel sang, wenn es denn seine Zeit erlaubte, im Chor die 2. Tenorstimme.

Sonntag, 15. November 2009

Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden

Die jetzige Form des Volkstrauertages wurde 1952 festgelegt. Damals wurde der Gedenktag auf das Ende des Kirchenjahres, zwei Sonntage vor dem Advent terminiert, so dass der Ehrentag mit dem Thema Tod und Ewigkeit den passenden Zeitrahmen fand. An diesem Tage ist es Tradition, daß besonders der gefallenen Soldaten in Feierstunden gedacht wird. Auf den Ehrenfriedhöfen z. B. im Hürtgenwald und in Vossenack, wo der Krieg besonders stark tobte und große Verluste zu beklagen waren, an den Klöstern Mariawald und Steinfeld, in Oberreifferscheid, Rurberg, Gemünd, Alendorf, Mechernich und Euskirchen finden würdevolle Gedenkstunden mit Abordnungen von Soldaten der Bundeswehr statt. Die Reden mahnen zur Versöhnung, Verständigung und zum Frieden. Aber auch in Vussem (Foto unten)und Breitenbenden wird an diesem Tag seit Jahrzehnten an den Ehrenmalen der Kriegstoten beider Weltkriege gedacht.

Um 9:30 Uhr setzte sich der Trauerzug in Vussem zum Kriegerdenkmal in Bewegung, angeführt von der Freiwilligen Feuerwehr, gefolgt von Musik- und Gesangverein, sowie ein paar Vussemer Bewohnern. Da der neue Bürgervereinsvorsitzende Hans-Hubert Schmidt für die musikalische Leitung der Musikkapelle verantwortlich war, hielt nach der Kranzniederlegung stellvertretend Annemie Linden die Ansprache, die ich etwas verkürzt wiedergeben möchte:

„Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen aus Vussem! Der Monat November hat viele Totengedenktage wie Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und der Volkstrauertag. Dieser gilt insbesondere den Opfern des Nationalsozialismus und der beiden Weltkriege. Die Geschichte des Volkstrauertages ist älter als die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. 1919, also vor 90 Jahren, rief ihn der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge ins Leben. Die Menschen damals hofften, dass das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aller Nationen und die Trauer um sie, uns für immer an den Frieden erinnern würden. Doch die Hoffnung machte schon 20 Jahre später der Beginn des 2. Weltkrieges zunichte. Nicht über 10 Millionen Opfer wie im ersten Weltkrieg, sondern 55 Millionen Menschen auf vier Kontinenten ließen ihr Leben. Wir gedenken heute am Volkstrauertag ihrer in ganz Deutschland. Es sagt sich so leicht. Aber ist es wahr? Trauert wirklich unser ganzes Volk?. Nein, natürlich nicht. Von Ausnahmen abgesehen, sind es doch überwiegend jene Frauen und Männer, die in ihrer Jugend den Krieg und die Nazidiktatur selbst miterlebt und damals nahe Verwandte verloren haben“.
Mit einem Gebet beendete Frau Linden ihre Rede.

Der MGV verschönerte mit Zwei Liedvorträgen die Gedenkfeier unter der Ltg. von Heinz Sistig. Das erste Lied „Zum Gedenken“ hat folgenden Text:

1. Gedenket eurer Toten, ihr Völker dieser Welt.
Sie starben, daß wir leben, der Zukunft zugesellt.
So manches junge Leben, im Krieg ein Ende fand,
Gelitten und gefallen, für Volk und Vaterland.

2. Die Toten uns ermahnen, dass alle Menschen gleich.
Ein gutes Miteinander macht alle Völker reich.
Drum lasst uns danach streben, zum Frieden reicht die Hand.
Die Erde gab Gott allen zum treuen Unterpfand.

3. Seht, viele Kreuze stehen auf  großem Gräberfeld.
Die Heimat aller Menschen ist nicht in dieser Welt.
Denn, nach erfülltem Leben ist uns der Tod gewiss.
Doch durch die Liebe Gottes der Himmel offen ist.

Text: R. Lange-Schlienkamp, Melodie: S. Herterich, Satz: R. Bauch.
Der zweite Choral lautete: „Da unten ist Frieden“.
Der Musikverein beendete die Veranstaltung mit dem Lied: „Ich hatt’ einen Kameraden“.

Anschließend fuhren wir geschlossen mit der FFW und dem MV nach Breitenbenden, um am Ehrenmal mit den Liedern 1. Zum Gedenken und 2. Über den Sternen den Toten unsere Ehrerbietung zu erweisen. Ortsvorsteher Jörg Lodzinski hielt die Ansprache die ich etwas reduziert rezitieren möchte:

„Liebe Trauergemeinde, liebe Mitbürger aus Breitenbenden! Heute erinnern wir an all die Opfer von Krieg und Gewalt, die ihr Leben verloren und oft nicht einmal zu Grabe getragen worden sind. Wir gedenken der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft; wir gedenken aber auch der Bundeswehrangehörigen, die z. Zt. in Afghanistan gestorben sind.

Der Volkstrauertag erinnert an die immensen Verluste. Zahlen, die jedes Vorstellungsvermögen übersteigen. Mehr als 55 Millionen Tote allein im Zweiten Weltkrieg – wer kann das begreifen?

Deshalb versucht man am Volkstrauertag hinter den Millionen von Opfern das Einzelschicksal zu sehen. Denn jeder einzelne Mensch hat etwas besessen: Talente und Hoffnungen, Liebe und Freundschaften. Sie sind mit ihm gestorben. Wenn wir angesichts der unvorstellbaren Opferzahlen und des unermesslichen Leides die Frage nach dem Sinn zu stellen wagen, kann es nur eine Antwort geben: So etwas darf nie wieder geschehen!“ Lodzinski schloss mit den Worten: „Ich danke Ihnen, daß Sie durch Ihre Teilnahme an der heutigen Gedenkveranstaltung den Toten der vergangenen Kriege und den Opfern der Gewalt unserer Tage Ihren Respekt erwiesen haben“.

Der Musikverein spielte zum Schluss der Trauerfeierlichkeiten das Lied vom Guten Kameraden.

Sonntag, 22. November2009

Basar in der Vussemer Turnhalle

Regelmäßig, alle zwei Jahre, veranstaltet der Flötenverein unter der Ltg. von Resel Feyen und mit Unterstützung von Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer einen Advents- und Weihnachtsbasar, der sehr gut von der Bevölkerung aus nah und fern angenommen wird. Der Erlös geht zum Einen an das Aloysian Boys Home, ein Waisen- und Kinderheim in Nehrunagar/ Mangalore, und zum Anderen an das Technical Training Institute, Ausbildungsstätte für Jugendliche in Mangalore.

Diese beiden Einrichtungen wurden von Jesuiten in Südindien ins Leben gerufen. Sie werden insbesondere von Pater Leo D’Souza unterhalten und betreut. Er ist Priester mit Doktortitel, Professor für Biologie, spricht fließend acht Sprachen und hat ein Herz für die Schwächsten der Gesellschaft. In dem Waisen- und Kinderheim werden z. Zt. 120 Kinder zwischen 5 und 18 Jahren betreut und gefördert: 90 Jungen und 30 Mädchen. Es sind Straßenkinder, deren Eltern im Gefängnis oder tot sind. Sie leben in Kleingruppen von 10 Kindern in einzelnen Häusern zusammen, die Familien ähnlich von einer Hausmutter betreut werden. Neben dem Schulbesuch bekommen sie Essen, medizinische Versorgung und vor allem ein neues Zuhause. „Das läuft so ähnlich ab, wie in den SOS-Kinderdörfern“, sagte mir Hans Klinkhammer. Mit den Spenden wird ein weiteres Projekt in Indien angekurbelt. Sie ermöglichen damit den „Abgängern“ des Aloysian Boys Home eine anschließende Ausbildung am College oder in der Handwerkerschule. Dort können die Schützlinge verschiedene Berufe von der Näherin über den Klimatechniker oder Computerspezialisten bis hin zum Automechaniker erlernen.

Mit Pater Leo verbinden Anneliese und Johannes Klinkhammer seit langem ein persönliches Verhältnis. Sie wurden von ihm vor 35 Jahren in Holzheim getraut. Außerdem haben sie zwei Kinder aus dem indischen Waisenhaus adoptiert.
Pünktlich um 11 Uhr am Sonntagmorgen öffnete der Basar in der Vussemer Turnhalle seine Pforten, um den schon ungeduldig wartenden Besuchern Einlass zu gewähren. Angeboten wurden u. a.: hochwertige Handarbeiten aller Arten aus Holz, Keramik, Ton, Stoff, Garnen und Glas, Plätzchen, Marmelade, Aufgesetzter – natürlich alles selbstgemacht. Außerdem gab es Gestecke, Kränze und Deko zur Advents- und Weihnachtszeit. Freundliche Damen und Herren boten hausgemachte Reibekuchen, Suppen mit Einlagen, Kuchen und Kaffee, sowie Glühwein und andere Getränke an.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten der hiesige Musikverein und wir, der MGV Vussem. Chorleiter Heinz Sistig hatte aus unserem Repertoire folgende Lieder ausgesucht, die zum größten Teil von Udo Greuel mit seinem Akkordeon begleitet wurden: 1. Abend im Gebirge, 2. Schifferlied, 3- Lieder, die von Herzen kommen (Erstaufführung), 4. Warum bist du gekommen, 5. Heija Safari, 6. Wir wollen zu Land ausfahren, 7. Gorch-Fock-Lied, 8. Finster war die Nacht, und zum Schluss das Weihnachtslied 9. O Freude über Freude. Die vielen Besucher, die in der Cafeteria und in der Nähe saßen, waren begeistert von unseren Beiträgen und sparten nicht mit Applaus. Um 17 Uhr begann die Verlosung. Als Hauptpreise konnten ein Flachbildschirm und ein Fahrrad gewonnen werden.
Auf einem Basar wird bekanntlich gefeilscht. So versuchte Udo Greuel am Stand mit selbstgestrickten Socken einen Handel zu machen. Es begann folgender Dialog: Udo: „Palim, palam, guten Tag liebe Frau! Ich würde gern einen Socken käuflich erwerben.“ Verkäuferin: „Wieso nur einen Socken? Ich verkaufe grundsätzlich die Socken paarweise für 10 Euro!“ Udo: „Ich brauche aber nur einen Socken für 5 Euro, weil ich ein Holzbein habe.“ V.: „Sie können doch den zweiten Socken aufbewahren und dann anziehen, wenn der erste in der Wäsche ist.“ Udo: „Das ist schön und gut! Leider kann ich nur einen linken Socken gebrauchen, der rechte passt doch dann nicht!“ Kopfschüttelnd und frustriert beendete die Verkäuferin daraufhin das Gespräch. Die Umstehenden, die den Disput mitbekommen hatten, ließen vor Lachen den Tränen freien Lauf und Udo hatte seinen Spaß.
Ich hoffe nun, daß sich die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer gelohnt hat und viel Geld für den guten Zweck eingenommen wurde.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Eröffnung der 30. Kunstausstellung in Mechernich.

Seit 30 Jahren findet in Mechernich in den Ferien zur Weihnachtszeit im Foyer des Gymnasiums „Am Turmhof“ eine Ausstellung mit Werken einheimischer Künstler statt. Organisiert wurde die Vernissage wieder von dem Vertreter der Künstlergemeinschaft, Paul Weiermann, und in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und von vielen Helfern im Hintergrund. Die Bandbreite der ausgestellten Werke reicht von Aquarellen über Feder- und Tuschezeichnungen, Ölgemälden – wobei alle Stilrichtungen vertreten sind – Ikonen, Skulpturen Karikaturen, Coudragen (Kunst aus Müll), Fotografien, bis hin zu Schnitzereien, Textil- und Videokunst. Zur Ausstellungseröffnung durch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (2. v.r.) waren zahlreiche geladene Gäste erschienen. So auch der stv. Landrat des Kreises Euskirchen Hans Schmitz, (2. v.l.) Mechernichs Vize-Bürgermeister und Vorsitzender des städt. Kulturausschusses Robert Ohlert (links), sowie einige Fraktionsvorsitzende und Stadtverordnete.

In seiner Eröffnungsrede sagte Dr. Schick u. a. folgendes: „Kunst ist für viele Menschen etwas Diffuses. Während der eine für Kunst schwärmt oder zumindest Interesse zeigt, weiß manch anderer nichts damit anzufangen. Für mich drücken die Künstler ‚versteckte Sehnsüchte’ in ihren Werken aus. Besonders faszinierend finde ich die Bilder, die satirisch die Politik darstellen.“ – Hans Schmitz äußerte u. a.: „Die 27 Teilnehmern dieser Jubiläumsveranstaltung möchte ich ermuntern, in ihrer Arbeit fortzufahren und somit vielen Kunstfreunden Anstoß geben, selber kreativ tätig zu werden. Am Anfang eines solchen Schrittes wird immer die griechische Philosophenweisheit stehen, daß die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben. Wie die Präsentation zeigt, hat sich der Einsatz der Künstler aber gelohnt!“ – Robert Ohlert meinte am Schluß seiner Rede: „Ich appelliere nicht nur an die Kunstfreunde unserer Stadt, sondern an alle Besucher dieser Ausstellung, unseren heimischen Künstlern nicht nur Beachtung, Kritik und Wohlwollen zu schenken, sondern bei der Betrachtung dieser Ausstellungsstücke auch der Überlegung Raum zu geben, ob nicht das eine oder andere Kunstwerk geeignet erscheint, zur Verschönerung der Wohnung oder zur Erbauung daheim beitragen zu können.“

Kunstkenner Fritz Pütz vor Ausstellungsstücken

Kunst ist nicht immer hochtrabend oder abstrakt, sie kann auch ganz banal sein. Das ist nicht abwertend gemeint. Auf die Frage an Inge van Kann, warum sie Müll zu Kunst recycelt, sagte sie mir: „Meine Arbeit ist ein Protest gegen die Wegwerf-Mentalität unserer Gesellschaft.“

Kunst ist nicht immer hochtrabend oder abstrakt, sie kann auch ganz banal sein. Das ist nicht abwertend gemeint. Auf die Frage an Inge van Kann, warum sie Müll zu Kunst recycelt, sagte sie mir: „Meine Arbeit ist ein Protest gegen die Wegwerf-Mentalität unserer Gesellschaft.“ – Horst Kulbrok, ein Maler der ersten Stunde, feierte nicht nur sein 30jähriges Jubiläum sondern beeindruckte auch wieder mit seinen neuen Werken: u. a. mit einem Gemälde, das die Zuschauertribüne mit vielen Köpfen beim traditionellen Pferderennen im englischen Ascot fast lebensecht darstellt, oder mit Malereien in Öl von der französischen Halbinsel Bretagne, wo er einmal seinen Urlaub verbrachte.
Am Ende seiner Dankesrede äußerte Organisator Paul Weiermann die Hoffnung, daß nicht nur die ausgestellten Werke Beachtung finden, sondern auch zum weiteren Erfolg der Kunstschaffenden führen möge. Er wies noch darauf hin, daß am Ende der Ausstellung eine Tombola stattfinden würde, für die noch Lose erhältlich seien. Er wünschte allen noch ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein frohes neues Jahr.

Zwischen den Reden bewies der MGV 1892 Vussem (Bild oben) sein musikalisches Können und verhalf der Vernissage zu einer besinnlichen Feier. Zur Aufführung hatte Chorleiter Heinz Sistig folgende Stücke ausgesucht: 1. Lieder, die von Herzen kommen, 2. Warum bist du gekommen? aus der italienischen Oper „Bajazzo“, 3. Trommellied, 4. Herbergslied. Nachdem der anerkennende Applaus verklungen war, wurde den Gästen ein Umtrunk gereicht. Dazu spielte Eric Arndt bekannte Weisen zur Unterhaltung auf seinem Keyboard.

Freitag, 8. Januar 2010

Jahresabschlussfeier (JAF) des MGV 1892 Vussem.

Zur diesjährigen JAF konnte unser Vorsitzender Willi Schütt 26 von 28 Aktiven  im Pfarrheim begrüßen. Ferner hieß er unseren Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, unser inaktives Mitglied und Redakteur der Sängerzeitschrift „Haste Töne“, Albert Wielspütz,

der auch die Ereignisse des Abends mit der Kamera festhielt, sowie die Eiserfeyer Musikgruppe „De Vente“, herzlich willkommen. Viel Lob erhielt nun unser Chorleiter Heinz Sistig für seine unermüdliche Arbeit bei den Chorproben und Veranstaltungen.

Als Dankeschön überreichte Willi S. ihm eine kleine Aufwandsentschädigung („Schmerzensgeld“). Auch Udo Greuel (rechts) bekam nicht nur eine Belobigung für seine Einsätze am Klavier und Akkordeon, sondern auch ein Kuvert mit Inhalt.

Er bedankte sich höflich mit den Worten: „Der MGV Vussem ist der einzige Verein, wo ich gern arbeite.“ Die Brüder Michael und Albert Wielspütz wurden mit Lob, Anerkennung und Applaus für die aufwendige Gestaltung der Sängerzeitschrift überhäuft. Besonderen Dank erhielten aber auch die Vorstandsmitglieder für die gute Zusammenarbeit im verflossenen Jahr.
Schütt gab nun den Termin für die JHV bekannt, der jedoch inzwischen zum Zeitpunkt des Druckes dieses Berichtes aus organisatorischen Gründen bereits wie folgt verlegt worden ist: Abendmesse am Samstag, den 6.3. und die JHV am Montag, den 8.3.2010. An den kommenden Pfingsttagen werden Festlichkeiten unter der Mitwirkung des MGV im Feldenkraishaus und in der Mehrzweckhalle veranstaltet. Der Vorsitzende bat die Sänger, sich diese Termine dafür freizuhalten.
Nun wurde für die fünf Geburtstagskinder der vergangenen Tage mit den Liedern 1. Deutscher Sängergruß, und 2. Was der Tau den Fluren ist, ein Ständchen gesungen:

DatumJahrAlter
Dieter Falter19.12.194168
Bernhard Mießeler28.12.193376
Franz-Josef Sebastian31.12.193772
Klaus Bernitt31.12.195356
Hubert Hamacher01.01.194169

Anschließend wurde das Büffet freigegeben. Es war wieder nach Hausfrauenart von der Strempter Fa. Eisenbraun angerichtet worden: Dicke Bohnen mit Speck, Kasseler und Salzkartoffeln. Zum Nachtisch gab es reichlich Pudding. Man aß sich einen „Buckel auf den Rücken“, so gut schmeckte es.

Nach dem Essen begann der gemütliche Teil. Wolfgang Schulz hielt nun einen witzigen Vortrag. Hier ein paar Auszüge:

„Liebe Sangesbrüder! Vielleicht könnt Ihr Euch noch daran erinnern, daß ich vor 12 Monaten vor Zeugen meine guten Vorsätze für das vergangene Jahr offengelegt habe. Nun wollt Ihr sicher wissen, was daraus geworden ist, bezüglich Rauchen, Sex, Abnehmen und dem leidigen Alkohol.
Rauchen: Zum Abgewöhnen habe ich die Apfelmethode versucht: jeweils einen Apfel essen statt eine Zigarette zu rauchen. Bei 60 Glimmstengel am Tag heißt das 60 Äpfel am Tag. Da kommst du vom Klo nicht mehr runter. – Leichter ist es beim Sex. Wer hat da gelacht? Der eine oder andere wird sich noch schwach daran erinnern können, wenn seine Begleiterin früher – nein noch viel früher – nach einem gemeinsamen Abend gefragt hat: ‚Kommst du noch auf einen Kaffee mit zu mir rauf?’ bist du gerne mitgegangen, hast allerdings am wenigsten wirklich einen Kaffee erwartet. Heute bist du froh, daß es Kaffee gibt und vielleicht noch was zu essen, denn bekanntlich ist Essen der Ersatz für Sex beim Altern. (Unser Ehrenpräsident überlegte und überlegte und meinte dann: ‚Da war doch noch was anderes?’). – Und da sind wir auch schon beim Vorsatz, dem Abnehmen: Nach der Devise: Iss wat de willst und hür op, wenn de satt bist, kann ich als Optimist vermelden, daß ich trotz einer Gewichtszunahme von 4 kg im Verhältnis zu 2008, wo ich 7 kg zugenommen hatte, ein negatives Minuswachstum von 3 kg verzeichnen kann. Wenn man den Statistiken der Gesundheitswahnapostel Glauben schenken darf, sind zwei Drittel der deutschen Männer zu dick. Und was ist mit dem restlichen Drittel? Ist die Minderheit normalgewichtig? Ich würde eher sagen: Die sind zu dünn! – Und was hatten wir noch? Ach ja, den leidigen Alkohol. Alkohol trinke ich so gut wie keinen mehr; nur noch, wenn ich traurig bin, oder natürlich, wenn ich mich freue, das ist klar – oder, wenn ich alleine bin, dann auch – oder selbstverständlich, wenn ich in Gesellschaft bin, aber sonst: nie! Ihr seht mit gutem Willen geht alles; man muss nur fest an sich glauben!“

Mit diesem lustigen Vortrag, der uns allen den Spiegel vorhielt, hatte Wolfgang die Lacher auf seiner Seite.

Es folgte nun die Verlosung der gut bestückten Tombola, die die Sbr. Wolfgang Schulz und Bernhard Mießeler vornahmen. Jeder Anwesende, auch die Musikanten, bekam einen schönen Preis. Zwischendurch spielten „De Vente“ zumeist Lieder und Schlager, die von Bandleader Manfred Feld teilweise selbst komponiert und getextet wurden, in Eifeler Dialekt.

Die 5 Mann starke Musikkapelle, die gute Stimmung verbreitet, kann sich überall hören und sehen lassen, was der lautstarke Applaus der Sänger bewiesen hat.

Bevor die Jubiläumsausgabe Nr. 10 der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ ausgegeben wurde, schilderte Albert, welche Schwierigkeiten wir mit dem Druck der Zeitung hatten. Sein Computer und Drucker haben verrücktgespielt, so dass wir zu Wolfgang Schulz, der uns freundlicherweise seine Anlage spontan zur Verfügung stellte, ausweichen mussten. Nochmals vielen Dank dafür!. Zusätzlich zur Zeitschrift wurde allen Sängern ein Film auf DVD ausgehändigt, den Sbr. Bernd Wenderdel in humorvoller Art erstellt hatte. Darauf sind die Querelen, die wir seinerzeit mit unserem damaligen Chorleiter Kurt Carstens hatten, zu hören und zu sehen. Hauptdarsteller Heinz Erhard verkörpert in der Western-Satire, in der es ziemlich ruppig zugeht, den Chorleiter. Auch die Vorstandsmitglieder wurden von rüden Westernhelden dargestellt. – Lieber Bernd, dieses Werk ist Dir gut gelungen! – Außerdem ist u. a. das erste Konzert mit Heinz Sistig als Dirigent 1991 in Kommern aufgezeichnet. Diese DVD soll auch an die verstorbenen Sänger und Mitglieder erinnern.

Was wäre eine JAF ohne Udo Greuel? Neben seinem Akkordeonspiel in der Musikband erzählte er uns seine neuesten Witze, die für große Heiterkeit sorgten. – Erst in den frühen Morgenstunden endete eine harmonische und lustige JAF, die allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dazu haben auch „De Vente“ mit ihrer gekonnten Spielweise beigetragen.

Nun noch etwas in eigener Sache: Mir liegt es sehr am Herzen, einmal Wolfgang Schulz meinen persönlichen Dank auszusprechen für seine spontane Bereitschaft, mich als Chronist zu vertreten, als ich mir eine Auszeit genommen habe, um meine Frau zu pflegen. In dieser schweren Zeit hat er die Berichte von Veranstaltungen mit unserem MGV niedergeschrieben, so vorzüglich, daß die Chronik vervollständigt werden konnte. Solche Männer braucht das Land, aber noch mehr der MGV 1892 Vussem. Lieber Wolfgang, nochmals herzlichen Dank für Deine gelungene Berichterstattung.

Michael Wielspütz

Samstag, 30. Januar 2010

Altentag in Breitenbenden

Alle Mitbürger von Breitenbenden, die das 60. Lebensjahr vollendet hatten, wurden mit Partnern zum gemütlichen Nachmittag um 14 Uhr ins Gasthaus „Zum Krebsbachtal“ eingeladen. Eine reichlich gedeckte Kaffeetafel mit belegten Brötchen, Kuchen und „Eefeler Taat“ erwartete die 30 anwesenden Senioren.
Das Programm wurde von MGV Vussem und Karnevalsverein Vussem gestaltet. Hierbei war man zeitlich etwas in die Enge getrieben, da um 16 Uhr im Nachbarort die Mundartmesse stattfand. In Vertretung der Stadt Mechernich erschien Robert Ohlert und begrüßte die Anwesenden, wobei er den üblichen Briefumschlag an den Bürgerverein überreichte. Anwesend war auch der neu gewählte Ortsvorsteher Udo Thielen.

Mit dem Lied „Der durstige Müllerknecht“ oder „Im Brauhaus zur kupfernen Nase“ eröffnete der Männergesangverein den unterhaltsamen Teil. Weitere Stimmungslieder brachten das Publikum zum Mitsingen und Schunkeln, so dass eine karnevalistische Heiterkeit aufkam. Udo Greuel begleitete die Gesangsvorträge mit dem Akkordeon. Das Vussemer Dreigestirn stellte sich den Gästen vor und gab auch ein Lied zum Besten. Hiernach verteilte es Blumen an alle Senioren. Ein Auftritt der Tanzgruppe Bambinis riss die Leute von den Stühlen, denn das war eine gute und unterhaltsame Show. Den Kindern und der Leiterin der Gruppe gebührt ein besonderes Kompliment. Die anwesende Juniorentanzgruppe konnte aus räumlichen Gründen ihren Tanz leider nicht vorführen.
Mit großem Applaus wurden alle Vussemer Mitwirkende verabschiedet, denn die Uhr zeigte bereits die 16. Stunde an. Somit hatten die Senioren von Breitenbenden ein paar unterhaltsame Stunden erlebt.

Bericht: Bernhard Mießeler; Foto: Wolfgang Schulz.

Samstag, 6. März 2010

Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem

Die Vorabendmesse, die um 19 Uhr begann, war außergewöhnlich gut besucht, wurde von Pfarrer Dörpinghaus zelebriert und vom MGV mitgestaltet. Vor der Messe hatte Chorleiter Heinz Sistig noch eine Ansingprobe angeordnet, weil bei der Generalprobe am Montagabend noch einige Unstimmigkeiten zu hören waren; diese wurden nun behoben.
Als erstes gelangte zum Eingang mit Orgelbegleitung von Rainer Pütz der Klassiker „Lobt den Herrn der Welt“ zur Aufführung. Dieses Werk wurde nach Henry Purcell’s „Trumpet Voluntary“ für Männerchor und Orgel von Willi Trapp geschrieben und durchgehend fortissimo gesungen, was uns sehr gut gelang. Weitere Lieder bzw. Choräle standen wie folgt auf dem Programm: 2. „Herr, Deine Güte reicht so weit“, Psalm 36,6 und 57,11, Satz: Jakob Christ, komponiert von Eduard August Grell (Grell wurde am 6.11.1800 in Berlin geboren und verstarb am 10.8.1886 in Berlin-Steglitz. Er war Schüler von Karl-Friedrich Zelter. 1852 Dirigent der Berliner Singakademie, schrieb u.a. Kantaten und Motetten). 3. „Heilig“, ein altrussischer Kirchengesang, wurde in der  Bearbeitung von Quirin Rische vom MGV ruhig fließend, vorwiegend piano gesungen und pp ausklingen lassen. 4. Erstaufführung: „Zeit ist ein Geschenk“; Satz und Text von Manfred Bühler, Musik: Alex Link. Die Melodie wechselt zwischen dem 1. Baß und dem 1. Tenor. Generell kam das Werk in piano gesungen zur Geltung. 5. Schlußgesang: „Abendlied zu Gott“, von Henri Francis Lyte; Textgestaltung: J. Settelmeyer; Weise: William H. Monk; Satz: Rudolf Desch; fließend und durchweg mezzoforte gesungen. Am Schluss des Gottesdienstes bedankte sich der Priester beim Chor für die schönen Vorträge.

Fazit:
Heinz Sistig am Pult hatte die Sänger bestens im Griff. Unter seiner Regie entfaltete der Chor klangliche Kraft und Ausdruck. Beeindruckend war, mit welcher Unbeschwertheit der Organist Rainer Pütz die anspruchsvollen Partituren auf der Orgel erklingen ließ, noch dazu mit viel Gefühl und einer angenehmen Virtuosität. Er arrangierte sich bestens mit den Sängern, in leisen, gefühlvollen Passagen ebenso, wie in den kraftvollen Stücken. Dem Chorleiter und dem Instrumentalisten muss man ein großes Lob aussprechen. Aber auch dem Chor zollte man Respekt für seine ansprechende Leistung.

Die Jahre 2008 – 2009

Samstag, 1. März 2008

Vorabendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 mit anschließender Jahreshauptversammlung.

25 Sänger des MGV präsentierten sich am Samstagabend um 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Margareta unter der Leitung von Heinz Sistig stimmgewaltig und mit guter Intonation. Auf dem Programm standen bekannte Werke von ebenso bekannten Komponisten. Aus der „Deutsche Messe“ von Franz Schubert (1797 – 1828) gelangten zwei Choräle zu Gehör: 1. Zum Gloria: Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe; 2. Zum Offertorium: Du gabst, o Herr, mir Sein und Leben. Den Text dazu schrieb Johann-Philipp Neumann. Aus der „Dritte Singmesse“ von Anton Faist, op. 55, sang der Chor zum Sanctus: Laßt uns erheben Herz und Stimm’, den großen Gott zu loben. Zur Kommunionfeier erklang das Lied: Harre meine Seele, eine Bearbeitung von Heinz Sistig. Als Schlußlied kam der Psalm 99: Jubelt dem Herrn alle Lande, von Willi Trapp, als ein echter Hörgenuß zum Vortrag. Hierbei merkte man gut, daß sich die Ansingprobe vor dem Gottesdienst auf jeden Fall gelohnt hat.

Die Sänger legten viel Seele in die Musik und verliehen kraftvoll und akzentuiert den sakralen Texten Ausdruck, wobei die Pfarrkirche mit ihrer guten Akustik dem harmonischen Wohlklang der Stimmen guten Raum ließ. Beeindruckend war auch, mit welcher Unbeschwertheit der Organist Rainer Pütz die anspruchsvollen Partituren auf der Orgel erklingen ließ. Noch dazu mit viel Gefühl und einer angenehmen Portion Virtuosität, dabei wohltuend zurückhaltend, begleitete er den Gesang des Chores.

Nach dem Pfarrer Eric Pühringer sich bei allen Akteuren für die außergewöhnlichen Darbietungen bedankt hatte, belohnten die Kirchenbesucher die Sänger zusätzlich mit einem herzlichen Applaus.

Auszüge aus der Niederschrift von Wolfgang Schulz über die JHV des MGV vom 1.3.2008:

Nach der Hl. Messe traf man sich im Saal der Gaststätte „Zur Schneidmühle“. 25 Sänger, Chorleiter Heinz Sistig sowie 3 inaktive Mitglieder (Peter Schneider, Richard Eversheim und Hans-Hubert Schmidt) waren der schriftlichen Einladung zur JHV gefolgt. Nachdem zur Eröffnung der Deutsche Sängergruß verklungen war, ging man zur Tagesordnung über.

(1) Um 20.10 h begrüßte der 1. Vorsitzende Willi Schütt die Anwesenden, insbesondere den Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen sowie unseren Chorleiter Heinz Sistig. Danach bat er die Versammlungsteilnehmer sich von ihren Plätzen zu erheben, um der verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Gott sei Dank hatten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Toten aus unseren eigenen Reihen zu beklagen.

Der l. Schriftführer Wolfgang Schulz verlas nun die (2) Niederschrift der JHV vom 07.03.2007, bevor er in seinem (3) Tätigkeitsbericht das vergangene 115. Geschäftsjahr Revue passieren ließ.

Unser l. Kassierer Fritz Pütz konnte in seinem (4) Kassenbericht vermelden, dass das vergangene Jahr mit einem deutlichen Plus von € 737,28 abgeschlossen hat. Doch davon muß noch die Miete für den Probenraum von € 250,00 bezahlt werden. Auf die Frage, wie sich die Ausgaben zusammensetzten, nannte der Kassenwart als Hauptunkostenfaktoren unser Frühjahrskonzert mit € 417,68, unsere Tagestour mit € 757,00 sowie den Beitrag an den Deutschen Chorverband von € 245,65. Michael Wielspütz fragte, wer die angefallenen Kosten bei der Bewirtung der Gäste aus Nyons übernommen habe, worauf ihm geantwortet wurde, dass dies Hans Klinkhammer geregelt hätte.

Die Kassenbücher waren im Vorfeld von den (5) Kassenprüfern Günter Sonnenschein und Hubert Hamacher geprüft worden; Günter Sonnenschein attestierte eine einwandfreie Buchführung und bat mithin um Entlastung des Vorstands. Dieser Bitte wurde einstimmig stattgegeben.

(6) Als neue Kassenprüfer wurden einstimmig gewählt: Peter Kruse und Norbert Wieder sowie als Stellvertreter Klaus Reddig.

Beim Tagesordnungspunkt (7) geplante Veranstaltungen musste Willi Schütt leider vermelden, dass sich das Vorhaben Kurkonzert in Gemünd zerschlagen hat, dafür aber seine Anfrage in Heimbach in dieser Hinsicht erfolgreich gewesen sei. Ihm seien 5 Termine zur Auswahl genannt worden. Man einigte sich auf den 22. Juni. Willi Schütt wird diesen Termin bei der Stadtverwaltung Heimbach festmachen.
Arnold Mies wies daraufhin, dass der Kirchenchor Vussem-Breitenbenden in diesem Jahr 75 würde, was man am 31. August gebührend feiern wolle, und seines Wissens würde zu diesem Fest auch eine Einladung an den MGV ergehen.
Zum Freundschaftssingen am 1. Juni in Kommern anlässlich des 150-jährigen Bestehens des dortigen Männergesangvereins haben wir eine Einladung erhalten. 11 Chöre haben bereits ihre Zusage gegeben. Beginn wird um 15.00 h in der Bürgerhalle sein.
Peter Kruse wies darauf hin, dass wir am 29.11.08 im Uffz-Heim (Casino) wieder bei der Adventsfeier der Kameradschaft Ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen singen sollen – allerdings hängt dies noch davon ab, ob er bei der in Kürze statt findenden Vollversammlung wieder gewählt wird.
Am 14. Dezember um 17.00 h wird in der hiesigen Pfarrkirche wieder ein gemeinsames Weihnachtskonzert von MGV und MV Vussem stattfinden.
Udo Greuel fragte an, ob wir nicht wieder ein Grillfest veranstalten wollten. Willi Schütt bat, diesen Punkt zunächst zurückzustellen im Hinblick auf einen unter (8) Verschiedenes zu erörternden Tagesordnungspunkt.

Willi Schütt sagte, dass unsere Vereinsjacken teilweise nicht mehr passten, und er regte die Anschaffung von Westen an. Er habe sich im Vorfeld bei der Schneiderei Jannes in Mechernich nach den Kosten erkundigt. Mit Macherlohn und guter Stoffqualität würde eine Weste etwa € 100,00 kosten. Mit diesem Vorschlag trat der Vorsitzende eine heftige Diskussion los. Die Meinungen konnten nicht konträrer sein. Viele Vorschläge wurden gemacht: u.a. solle man erst mehrere Angebote einholen, Klaus Bernitt schlug eine Kostenbeteiligung vor, lief damit aber keine offenen Türen ein. Schließlich wurde die Diskussion damit beendet, daß Willi Schütt die vielen Vorschläge erst einmal auf Vorstandsebene klären will.
Udo Greuel regte die Anschaffung von neuen „kleinen“ Liedmappen, da die derzeit verwendeten schwarzen Aktendeckel den großen Nachteil hätten, dass die Noten sehr oft herausfielen.
Hubert Hamacher brachte nochmals die Rede auf ein Grillfest und fragte, ob uns die Entscheidung leichter fallen würde, wenn jemand ein Spanferkel stiften würde. Da er neben Richard Eversheim saß, war der edle Spender schnell ausgemacht. Dieser Argumentation konnte man sich nicht verschließen, so dass ein Grillfest eingeplant werden wird.
Klaus Bernitt dankte vor allem dem Notenwart Alfred Brell und dem l. Vorsitzenden Willi Schütt für ihre aufwendige Arbeit, monierte aber auch die Unpünktlichkeit einiger Sänger bei den Chorproben.
Als Reaktion auf die bereits bei der Diskussion über eine neue Kluft angeklungene Kritik an unserer Kleiderordnung beim Auftritt bei der Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung Mechernicher Künstler sagte Norbert Wieder, unter diesen Voraussetzungen sollten wir dann dort nicht mehr auftreten, doch fand er mit dieser Äußerung wenig Gegenliebe, kam die Kritik doch nicht von den Ausstellern oder Besuchern selbst, sondern es hätten – so z.B. Michael Wielspütz – Leute auf Grund der Bilder in der Zeitung Anstoß an unserem „Outfit“ genommen. Das wurde auch von Bernhard Mießeler und Alfred Brell bestätigt.

Das Schlusswort erteilte Willi Schütt unserem Chorleiter Heinz Sistig, der mit unserem Auftritt bei der Messe zufrieden war; auch Rainer Pütz, der uns an der Orgel begleitet hatte, hätte unsere gesangliche Darbietung als gut empfunden. Im übrigen bat er in Anlehnung an die von Klaus Bernitt gesagten Worte um pünktliches und regelmäßiges Erscheinen bei den Chorproben im Hinblick auf unsere zahlreichen Veranstaltungen, die wir für 2008 bereits geplant haben.

Um 21.40 h erklärte der Vorsitzende den offiziellen Teil der JHV für beendet. Doch wie in allen Jahren ließ es sich unser Chronist Michael Wielspütz nicht nehmen, aus alten Berichten und Chroniken vorzutragen und Fotos vergangener Tage herumzureichen, was wieder ein großes Echo fand.

Historische Fotos von der JHV am 1. März 1986:

Gut gelaunt ist der Vorstand (v.l.n.r.):
Alfred Brell, Michael Wielspütz, Peter Dreesen, Fritz Pütz, Josef Reinartz.

„Dort wo man Bier trinkt, und man ein Lied singt, da ist es herrlich, herrlich auf der Welt!“, das finden (von rechts) die Sangesbrüder Werner Schneider und Matthias Kuck, der leider bald darauf am 22.7.1986 verstarb.

02.     Dienstag, 04.03.2008

Feier zum 80. Geburtstag unseres Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen.

Anstatt einer Gesangsprobe wurde der 80. Geburtstag von unserem Sbr. Peter Dreesen ausgiebig im Foyer des Pfarrheimes gefeiert. Dazu hatte er die Sänger zu einem Umtrunk mit Imbiß eingeladen. Aber zuerst wurde dem Jubilar zu seinem Ehrentag vom Chor das „Geburtstagsständchen“ vorgetragen. Anschließend nahm der Vorsitzende Willi Schütt die Gratulation vor und überreichte ein Geldgeschenk. Es folgte das Trinklied: „Erhebet eure Gläser und laßt uns fröhlich sein“! Wolfgang Schulz ließ es sich nicht nehmen, dem Geburtstagskind mit ein paar besinnlichen Versen von Albert Schweitzer über Jugend und Altern(n) zu gratulieren:

Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt, sie ist ein Geisteszustand, sie ist Schwung des Willens, Regsamkeit der Phantasie, Stärke der Gefühle, Sieg des Mutes über die Feigheit, Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit. Niemand wird alt, weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat; man wird nur alt, wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt. Mit den Jahren runzelt die Haut, mit dem Verzicht auf Begeisterung aber runzelt die Seele. Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen, Angst und Hoffnungslosigkeit, das sind die langen Jahre, die das Haupt zur Erde ziehen und den aufrechten Geist in den Staub beugen.
Ob achtzehn oder achtzig, im Herzen eines jeden Menschen wohnt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren. ‚Du bist so jung wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel, so jung wie deine Hoffnung, so alt wie deine Verzagtheit. Solange die Botschaften der Schönheit, Freude, Kühnheit, Größe, Macht von der Erde, den Menschen und dem Unendlichen dein Herz erreichen, solange bist du jung. Erst wenn die Flügel nach unten hängen, und das Innere deines Herzens vom Schnee des Pessimismus und vom Eis des Zynismus bedeckt sind, erst dann bist du wahrhaftig alt geworden!

Der Ehrenvorsitzende hatte sich das „Andalusische Abendlied“ gewünscht. Es wurde mit Klavierbegleitung von Udo Greuel vorgetragen. Dem Jubilar war es ein Herzenswunsch, sich nicht nur für das schöne Ständchen zu bedanken, sondern auch den Sängern einmal Dank zu sagen, für den liebevollen Umgang mit ihm nach seinem Schlaganfall.

Nun begann der gemütliche Teil. Peters Ehefrau Anni und die Töchter Ulrike und Petra hatten alle Hände voll zu tun beim Schmieren und Belegen der frischen, knusprigen Brötchen, damit die hungrigen Mäuler gestopft werden konnten. Dazu wurde ein frisch gezapftes Bier vom Faß serviert. Zwischendurch ließ man einige Trinklieder erschallen. Da man sich viel zu erzählen hatte, verrannen die Stunden wie im Fluge. Die neuen Sänger waren angetan von der guten Bewirtung und der schönen Kameradschaft, die ihnen hier zuteil wurde.

Auszüge aus Peter Dreesens bisherigem Leben.

Den Lebenslauf habe ich bereits am 15.3.1994 anläßlich seines 66. Geburtstages niedergeschrieben. Ich möchte aber für unsere Neuzugänge noch einmal über einige wahre Begebenheiten berichten:

Peter Dreesen wurde am 3. März 1928 geboren, in jener Zeit, als Papst Pius XI. in Rom residierte, Generalfeldmarschall Paul Hindenburg Reichspräsident, Graf von Spee Landrat, Dr. Felix Gerhardus Bürgermeister von Mechernich, der Land- und Gastwirt Franz Schneider Gemeindevorsteher von Vussem-Bergheim, Pater Lotter Rektor der Pfarrgemeinde Vussem-Breitenbenden und der Lehrer Julius Hody Dirigent beim MGV 1892 Vussem waren, sowie eine neue Volksschule gebaut wurde.
Peters Jugendzeit kann man alles andere als rosig bezeichnen. Sie war geprägt von Arbeitslosigkeit, Krieg und Armut. So mußte er vor und nach der Schule in der Nebenerwerbs-Landwirtschaft seiner Eltern mit anpacken. Mit 15 Jahren wurde er zum Notdienst verpflichtet. Zunächst wurde er zum Schanzen nach Hollerath und Udenbreth an den Westwall, später in den Hürtgenwald beordert. Fern der Heimat, von Heimweh geplagt, riß er mehrmals aus, wurde aber immer wieder aufgegriffen. Am 2. Februar 1945 warfen feindliche Flugzeuge etwa 20 Bomben über Vussem ab, die erhebliche Schäden an den Häusern anrichteten. Ferner gab es Beschuss aus den Bordwaffen der Tiefflieger, wodurch eine Tote zu beklagen war. Peter, der mit seinem Kameraden Matthias Klein vor seinem Elternhaus stand, erwischte ein Streifschuss am Bein. Der Nachbarsjunge aber musste mit einem lebensgefährlichen Lungensteckschuss in das Lazarett, das im Missionshaus (heute: Pflegeheim Sanden) eingerichtet war, eingeliefert werden. Zum Glück hatte Peter Dreesen dieselbe Blutgruppe wie sein schwerverletzter Kumpel. So rettete er ihm mit seiner Blutspende das Leben. Bei der hiesigen Bohrmaschinenfabrik Peter Girards erhielt er eine Lehrstelle als Dreher. Nach bestandener Gesellenprüfung wurde er übernommen und übte diesen Beruf bei der Nachfolgefirma Dörries bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1991 aus.
Bei der Wiedereröffnung des MGV nach dem Kriege im Jahre 1950 trat er dem Chor bei und singt seitdem die zweite Tenorstimme. Bei der JHV 1956 wurde er mit erst 28 Jahren zum Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt bekleidete er 33 Jahre lang, bis er 1989 von Willi Schütt abgelöst wurde. Am 06.02.1993 wurde er einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Viele Jahre betreute er die Jugendmannschaften des SV Vussem, später TSV Feytal. Als Gründungsmitglied des Heimat- und Geschichtsvereins (1989) führte er einige Jahre den Vorsitz. Neben dem Singen war Reiten sein zweitgrößtes Hobby, das er leider wegen seiner Krankheit nicht mehr ausüben kann.

Lieber Peter! Viele Jahre haben wir gemeinsam ein Stück Lebensweg bestritten (beruflich und gesanglich). Deshalb möchte ich es nicht versäumen, Dir von dieser Stelle aus mit einem Gedicht zu Deinem Jubelfest zu gratulieren:

Es ist von alters her so Sitte,
daß man den Würdigen entsprechend ehrt!
Und heute weilt einer in unserer Mitte,
der ist der Ehrung wirklich wert!
So wollen wir feierlich das Glas erheben:
das Leben möge Dir nur Glück, Gesundheit und Freude geben!

Michael Wielspütz

Freitag, 14. März 2008

Das Vussemer Urgewächs Hans Klinkhammer feiert seinen 60. Geburtstag.

Am 14. März 1948, mit Einführung der D-Mark, wurde „Haadewähs Hans“ Hans Klinkhammer geboren. Er muß von Geburt an ein Wunderknäblein gewesen sein, denn bis zum heutigen Tag ist Hans für viele Menschen ein Begriff und allerorts bekannt.
Seinen 60.Geburtstag feierte er mit ca. 120 Gästen im Casino der Bundeswehr in Mechernich. Hierzu waren auch der Männergesangverein sowie der Musikverein Vussem für 19 Uhr geladen. Unser Chorleiter Heinz Sistig hatte sich für diesen Auftritt ein neues Oberhemd „Marke Jugendstil“ zugelegt, was selbst zur Verjüngung des Chores beitrug. Die Sänger des MGV Vussem, 28 an der Zahl, trugen sehr zur Unterhaltung der Anwesenden bei mit einem gelungenen Vortrag folgender Lieder: 1.Geburtstagsständchen, 2. Finster war die Nacht, 3. Rut sin de Ruse, 4. Heia Safari und 6. Bajazzo. Der Vorsitzende Willi Schütt gratulierte im Namen der Sänger und überreichte wie üblich ein Geschenk. Hans hatte für die Sänger und Musiker im Schankraum Gulasch und Pudding bereitstehen. Getränke gabs nach Wahl. Hans, zur Zeit als Ratsmitglied und Ortsvorsteher tätig, hatte bereits am Vormittag ca. 30 Gratulanten empfangen.

Die Feier im Casino, die bereits ab 18 Uhr stattfand, nahm einen stimmungsvollen Verlauf. Außer den Darbietungen von Gesangverein und Musikverein gab es viele Einzelvorträge. Da Hans bekannt ist wie ein bunter Hund, wurde das Leben des Jubilars in Form einer Kurzbiographie durch Vorträge wiedergegeben. So z.B. Jugendstreiche, Begebenheiten mit Patres und Lehrer Thomae, Tätigkeit als Gussformer oder als Feuerwehrmann, Zivildienstleistender in der Küche bei der Bundeswehr in Mechernich, und letztlich das jetzige Rentner leben. Darsteller und Redner waren Albert Velser, Hubert Bertram, Rainer Gottschlich und andere. Ein beliebtes Spielzeug aus der Jugendzeit, ein Holzkreisel mit Peitsche genannt „Dilledopp“ wurde von Hans gekonnt den Gästen vorgeführt, zur Freude aller Anwesenden. Zum Erstaunen aller Gäste war auch eine Französin zu Gast, die das Geburtstagskind mit charmanten Reden betörte, verkörpert von seiner Frau Anneliese. Auch Heinz Sistig gab einen Vortrag mit gleichzeitiger Dia-Schau über das Privatleben von Hans Klinkhammer zum Besten, was den Saal in Hochstimmung versetzte. In den Zwischenpausen spielte ein Einmannunterhalter sehr schöne Melodien auf seinen Instrumenten, sodass die Zeit davonlief.
Abschließend sei gesagt, es war eine schöne und unterhaltsame Geburtstagsparty, die der Mentalität von „Haadewähs Hans“ entsprach.

Hans, wir sagen danke!!

Bericht: Bernhard Mießeler

Auszüge aus dem bisherigen Lebenslauf von Hans Klinkhammer:

Vor 60 Jahren, am 14.03.1948, wurde Hans in Vussem als Sohn der christlichen Eheleute Anton Klinkhammer und Margarete, geb. Mießeler geboren, in einer Zeit, als mit der Währungsreform die allgemeine Wirtschaftslage verbessert wurde. Die neu eingeführte Deutsche Mark (DM) löst die wertlos gewordene Reichsmark ab. Einmalig 40 DM Kopfgeld erhielt jeder Bürger, und er konnte nun für sein Geld wieder etwas kaufen. Bald füllten sich die Regale der Geschäfte mit Lebensmitteln, Gebrauchswaren und Luxusartikeln. Die Jahre des Hungerns und der Entbehrungen infolge des verlorenen Krieges gingen nun zu Ende. Die Versorgungslage war zu lange vom Schwarzmarkt und vom Schmuggeln bestimmt worden.
Die hiesige Werkzeugmaschinenfabrik Peter Girards hat volle Auftragsbücher und arbeitet auf Hochtouren. 120 Beschäftigte finden hier Arbeit und Brot. Hochkonjunktur hatten auch die Mechernicher Werke (Spandau). Die Belegschaft stieg auf 1000 Personen an. Zum Ende des Jahres gab es in Vussem keine Erwerbslosen mehr. Ja, so ändern sich die Zeiten. Heute haben wir im Durchschnitt 3,6 Millionen Arbeitslose zu verzeichnen (Anm. d. Red.: Das ist die offizielle Darstellung einer „bereinigten“ Statistik. Real sind ca. 5,4 Mio. Menschen ohne Arbeit. Zitat Winston Churchill: Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe!).
Im März 1962 erhält Hans mit sechs Mitschülern (Helga Gülden, Adelheid Wagner, Brigitte Zumbe, Heribert Gülden, Hans Thomae und Albert Velser) das Entlassungszeugnis der Kath. Volksschule Vussem. Er beginnt eine Lehre als Former bei der Fa. O. Dörries AG in Vussem, die die Fa. Girards 1954 übernommen hatte. Die Prüfung besteht er mit gutem Erfolg. Laut Kassenbuch wird er 1966 aktives Mitglied in unserem Verein. Seine Singetätigkeit unterbricht er einige Jahre, um dann im Januar 1990 wieder aktiv zu werden. Seitdem singt er die 1. Tenorstimme.
1974 trat er vor den Traualtar und heiratete die Lehrerin Anneliese Ohlerth aus Holzheim. Am 31. Oktober 1978 wird die Eisengießerei aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Ca. 70 Personen verlieren ihren Arbeitsplatz. Davon betroffen ist auch Hans. Er findet aber schnell wieder eine Beschäftigung im Materialdepot der Bundeswehr in Mechernich.
Als Mitbegründer des Heimat- und Geschichtsvereins im Jahre 1989 verwaltet er nicht nur die Kasse, sondern organisiert u. a. auch erfolgreich Wanderungen und Tagestouren des Vereins, die sehr beliebt sind.
Ein Jugendtraum wurde bei der großen Kostümsitzung am 24.01.1998 Wirklichkeit, einmal als Prinz durch die Session zu führen. Beim Einzug in die Mehrzweckhalle wurde er als Gründungsmitglied des Vussemer „Karnevalsvereins 1977“ und als Seine Tollität, Prinz Hans I., „der Dickste und der Schwerste“, von seinem närrischen Volk triumphal empfangen. Hans Klinkhammer, auch Haadewähs Hans genannt, ist nicht nur in Vussem sehr beliebt, sondern auch bei der Bundeswehr, denn er ist immer für einen Spaß zu haben. So hatten sich zahlreiche kostümierte Soldaten unter die jecke Schar gemischt, als eine Art Fanclub für Prinz Hans I. . Als er das Zepter übernommen hatte, ging es in Vussem und Umgebung bei zahlreichen Auftritten richtig rund. Die Zeitungen berichteten darüber mit fetten Schlagzeilen.

Am 13. April 1999 wurde Hans Klinkhammer besondere Ehre zuteil. Der Kommandeur des Luftwaffen-Versorgungsregiments 8, Oberst Speckhahn, heftete im Auftrag des Bundespräsidenten Roman Herzog, Hans Klinkhammer das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland an die breite Brust. Das ist der höchste Orden, der in Deutschland für soziales Engagement verliehen wird. Dazu waren die Soldaten und Zivilangestellten des Materialdepots 81 in Kompaniestärke zur Ehrenformation in der Mechernicher Bleibergkaserne angetreten. Der Oberst war für die Verleihung zuständig, weil Hans schon 20 Jahre bei der Bundeswehr angestellt war. Seit 1982 war er für den reibungslosen Ablauf der Kantine verantwortlich. Seine uneingeschränkte Zuwendung galt in besonderem Maße aber den jungen Rekruten, die sich oft beruflichen oder privaten Rat bei ihm holten. Die Gründe für die Ehrung benannte Oberst Speckhahn mit folgenden Worten: „Die in Vussem wohnende, gelebte ‚Institution’ ist dort jedermann bekannt. Herr Klinkhammer engagiert sich in vielen Vereinen des Ortes, die er teilweise mitgegründet hat. Mit von ihm organisierten Basaren und Veranstaltungen unterstützt Herr Klinkhammer seit Jahren die Sprachbehinderten-Schule in Billig. Seit etwa 25 Jahren * sammelt der frischgebackene Ordensträger Geld für ein ihm persönlich am Herzen liegendes Kinderheim in Südindien. 100.000 DM * kamen so zusammen, um das Kinderheim auf das Niveau eines SOS-Kinderdorfes zu bringen ** . Seine Frau Anneliese und er selbst adoptierten 1984 und 1987 zwei Mädchen mit Namen Sheila und Lakme aus diesem Heim und gaben ihnen so ein neues zu Hause.“ Hans sagte damals zu mir: „ Du kanns et mir jlöwe ode och net; su opjerääch wie bej der Verleihung war ich en mengem janze Lövve noch net!“

*      = Anm. d. Chronisten: Heute sind es fast 35 Jahre und der Betrag ist mittlerweile viel höher geworden.

**         = Anm. d. Red.: Siehe auch Bericht über den Vussemer Adventsbasar 2007.

1999 trat Hans Klinkhammer in den „Unruhestand“, denn Ruhestand ist für ihn ein Fremdwort. Seit dem 1.1.2000 ist er mit Leib und Seele Ortsvorsteher von Vussem. Am 7.12.2003 wurde er im Rahmen einer Jubiläumsfeier für 25jähige Mitgliedschaft in der Mechernicher St. Barbara-Bruderschaft geehrt. Bei der Kommunalwahl am 26.9.2004 konnte er als parteiloser Einzelkämpfer 429 Stimmen für sich verbuchen und schaffte damit den Sprung in den Stadtrat.

Lieber Hans!

Auch ich möchte Dich mit einem Gedicht zu Deinem runden Geburtstag erfreuen und Dir gratulieren:

Nun bist Du 60 Jahre jung
und hast noch immer diesen Schwung!
Ich kann es noch gar nicht fassen,
wo hast Du nur die Jahre gelassen?
Denn jung geblieben bist Du auch,
bist immer da, wenn man Dich braucht.
Ich wünsche Dir zum Jubelfeste heut’
viel Schaffenskraft, Gesund- und Zufriedenheit!

Michael Wielspütz

Karsamstag, 22. März 2008

Geburtstagsständchen für Katharina Zimmermann (80), geb. Lingscheidt.

„Weihnachten im Klee, Ostern im Schnee“. Diese alte Bauernregel hat sich in diesem Jahr wahrlich bestätigt. Für weiße Weihnachten war es im vergangenen Dezember viel zu warm. Doch pünktlich zu den Ostertagen begann es in der Eifel kräftig zu schneien. Die weiße Pracht war am Samstagabend für zahlreiche Autofahrer eine unliebsame Überraschung. Doch konnte dieses Sauwetter die Sänger des MGV Vussem nicht davon abhalten, nach Vollem zur Gaststätte „Kronenberg“ zu eilen, um der Mutter unseres Sbr. Bert Zimmermann, die am 20.03.08  80 Jahre alt geworden war, nachträglich mit einem Ständchen zu gratulieren. Es sollte eine Überraschung sein, die uns auch sehr gelungen ist. Man konnte es sehr deutlich am Mienenspiel des Geburtstagskindes ablesen.
Mit dem (1) Geburtstagsständchen eröffnete der Chor, der in fast voller Mannschaftsstärke angetreten war, um 19 Uhr den musikalischen Reigen. Vorsitzender Willi Schütt gratulierte im Namen der Sänger und überreichte als Geschenk eine Orchidee, die Frau Zimmermann, die gebürtig aus Lorbach stammt, freudestrahlend entgegennahm. Fortgesetzt wurde das Programm mit den Liedern: 2. Das Elternhaus, 3. Heija Safari, 4. Finster war die Nacht, und 5. Rut, rut, rut sin die Ruse, wobei die Gratulanten kräftig mitsangen und schunkelten. Die Lieder 3, 4 und 5 wurden von unserem Akkordeonspieler Udo Greuel tatkräftig unterstützt.
Nachdem der Beifall verhallt war, reichte man uns noch ein Getränk, mit dem auf das Wohl der Jubilarin angestoßen wurde. Trotz des starken Schneetreibens kamen alle wieder wohlbehalten zu Hause an.

Samstag, 26. April 2008

Konzert des Musikvereins Alendorf, Ltg.: Jürgen Konietzny;
unter Mitwirkung des MGV1892 Vussem, Ltg.: Heinz Sistig.

Vorwort:

Ursprünglich war vorgesehen, dieses Konzert mit dem Alendorfer Kirchenchor unter der Leitung von Fritz Reifferscheidt zu gestalten. Doch davon musste abgesehen werden, weil 6 Sängerinnen und Sänger an einer hartnäckigen Grippe erkrankt waren, die die Stimmbänder in Mitleidenschaft gezogen hatte. Guter Rat war teuer, denn der Termin für dieses Konzert stand schon länger fest. Fritz, der in Vussem bei der Fa. Dörries gearbeitet hatte, erinnerte sich daran, daß der MGV Vussem schon mehrmals in diesem Saal der Familie Keul aufgetreten war, als der aus Vussem gebürtige Pfarrer Johann Bertram hier Seelsorger war. Schnell stellte man einen Kontakt zum MGV Vussem her, mit der Bitte, man möge doch in die Bresche springen und ihnen aus der Verlegenheit helfen. Bei der nächsten Probe wurde diese Anfrage diskutiert, und fast alle Sänger sagten zu, bis auf 5 Sangesbrüder, die einen lange geplanten Termin hatten (Ausflug, Preiskegeln, Urlaub).
Sbr. Fritz Pütz hatte extra für die Reise einen Bus der Fa. Schäfer gechartert, der pünktlich um 18:30 Uhr vom ehemaligen Schulhof abfuhr. In Eiserfey und Weyer stiegen die restlichen Sangesbrüder zu. Außerdem waren 12 Sängerfrauen mit an Bord. Weiter ging die Fahrt über die A1, Blankenheim, Ripsdorf bis zur Endstation Alendorf, wo man gegen 19:15 Uhr eintraf.

Zum Konzert.

Unter großem Applaus aus dem vollbesetzten Saal marschierten die Musiker im Gänsemarsch um 20 Uhr zur Bühne und eröffneten mit dem Marsch 1). Concorde das Frühjahrskonzert. Der Vorsitzende Günter Schneider nahm nun die Begrüßung vor und freute sich nicht nur, daß alle Plätze besetzt waren, sondern auch, daß die Honoratioren Pfarrer Gregor Stepkes, der stv. Bürgermeister Hermann-Josef Wassong und die Ortsvorsteherin Martina Schmidt unter den Gästen weilten. Ganz besonders aber freute ihn, daß der MGV 1892 Vussem bei der Anfrage zur Mitwirkung an diesem Konzert eine verbindliche Zusage gemacht hatte und dem Musikverein Alendorf damit aus der Patsche geholfen hat. Über Pfarrer Bertram aus Vussem wusste er zu berichten, daß der ein strenger aber gerechter Seelsorger gewesen wäre (dazu im Anhang mehr).

Im Programm wurde nun fortgefahren. Es kamen Titel vom Musical, über Volksmusik, Pop und Jazz bis hin zu Westernmelodien zum Vortrag: 2). Böhmischer Traum, 3). Get Me To The Church On Time, oder: „Hörst du die Regenwürmer husten?“, aus „My Fair Lady“, 4). España; dieser Walzer vermittelte südländisches Flair.

Nun hatte der MGV Vussem seinen ersten Auftritt und lockte mit seinen Vorträgen den Frühling aus der Reserve. Die Lieder wurden von unserem 1. Schriftführer humorvoll vorgestellt:

Guten Abend, meine Damen und Herren!

Schönen Dank für Ihre Einladung zum heutigen Konzertabend – eine Einladung, die für uns zwar etwas kurzfristig kam, hatten doch diverse Sänger für den heutigen Abend bereits anderweitige Termine, doch als wir Alendorf hörten, sagten wir Sänger spontan zu – ist doch Alendorf, der Ort mit dem vielen Wacholder! Das mit dem Wacholder haben wohl einige falsch verstanden, sie dachten dabei nicht so sehr an Bäume oder Büsche, eher an den Wacholder in Flüssigform. Aus diesem Grund haben wir uns auch entschlossen, mit dem Bus anzureisen – wegen des flüssigen Wacholders – und jetzt sind wir hier: der MGV 1892 Vussem mit dem 1. Vorsitzenden Willi Schütt (das ist der Mann mit dem „Propeller“ um den Hals). Unser musikalischer Leiter ist Heinz Sistig!

Nach dem Nicht-Winter bzw. seinem kurzen Intermezzo im März kommt der Frühling in diesem Jahr recht zögerlich; lassen wir ihn deshalb vollends aus der Reserve locken mit dem Lied

1)        Frühlingserwachen (Chr. Siegler)

und wenn es dann so richtig warm ist, für morgen hat man uns ja fast sommerliche Temperaturen vorausgesagt, geht es raus in die Natur mit

2)        Ein wandernder Geselle (nach einer Melodie aus dem 16. Jahrhundert, Text von Franz Sallet, Satz von Hans Lang, Begleitung: Heinz Sistig, Waldhorn –

und dann folgen wir – Alendorfs Hänge werden ja regelmäßig von Schafen bevölkert – den Spuren der Schäferin mit dem Lied

3)        An dem reinsten Frühlingsmorgen (oder: Die Spröde) Satz Rudolf Desch

Es folgt jetzt ein Lied, das viele von Ihnen sicher kennen, zumindest diejenigen, die noch Musikunterricht an der Schule hatten – ein Stück, in den Ursprüngen bis ins 13. Jahrhundert zurückgehend und in der heutigen Form ab 1780 bekannt – aber, wie ich meine, immer noch aktuell – nämlich

4)         Die Gedanken sind frei (Satz Viktor Keldorfer, Text Hoffmann von Fallersleben)

und danach machen wir einen Sprung nach Italien ins Aosta-Tal mit dem Volkslied

5)         Le soir à la montagne oder frei übersetzt: Abend in Alendorf; Bearbeitung: Arturo Benedetti Michelangeli

Erlauben Sie uns danach eine kurze Pause – wir müssen das mit dem verflüssigten Wacholder doch noch näher untersuchen – und lauschen Sie zunächst den Klängen des Musikvereins. Wir melden uns später noch einmal mit einem bunten Strauß von Melodien zurück.

Nach dem der bombastische Applaus verklungen war, kamen die Musiker mit diesen Stücken wieder zur Geltung: 5). The Show Must Go On, 6). Festival mit Udo Jürgens, und 7). Trompeten-Hits (ein Trompeten-Duo).

In der Konzertpause nahm Hermann-Josef Wassong eine Ehrung vor und zeichnete in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Volksmusikerbundes, Kreis Euskirchen, den Trompeter Ewald Dederichs für 20-jährige Mitgliedschaft mit Nadel und Urkunde aus.

Der musikalische Reigen wurde nun mit den modernen Musikstücken 8). Hurra, Hurra, 9). Billy-Vaughn-Goldies (ein Saxophon-Solo), und 10). Midnight Dancer fortgesetzt.

Beim zweiten Auftritt überraschte der MGV die Zuhörer gekonnt mit diesen Liedern:

Was man doch alles aus oder mit Wacholderbüschen machen kann – wer auf die Idee gekommen ist, diese in flüssiger Form in Flaschen zu füllen… Mit dem Stichwort „Flasche“ sind wir schon bei den nächsten beiden Liedern, handeln sie doch vom Wein (ist auch flüssig), nämlich

6)        Aus der Traube in die Tonne (von – nomen est omen: Theobald Kerner)

sowie dem

7)        Slowenischer Weinstrauss (Satz Walter Pappert) Solist: Bernd Wenderdel

und danach wird es russisch (wieder flüssig aber jetzt verflüssigte Kartoffeln) mit

8)        Herrlicher Baikal (russisches Volkslied – Satz Heinz Buchold), Solisten: Bernd Wenderdel und Klaus Reddig

Wir möchten uns jetzt musikalisch verabschieden – keine Angst, wir bleiben noch da von wegen diesen verflüssigten Wacholderbüschen – mit der alten schottischen Volksweise

9)        Amazing Grace

Schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit; wir hoffen, dass Ihnen unser Beitrag zum heutigen Konzert gefallen hat und dass wir wieder einmal für Sie singen dürfen.

Zugabe:

Jetzt haben wir das Malheur, nein, so meine ich das nicht, das folgende Lied heißt

10)      Ein kleines Malheur (Text + Komposition: Franz Wildt).

Als verdienter Lohn gab es nicht nur viel Beifall, sondern man überreichte uns auch noch zwei Flaschen „Lampertstaler“, ein Wacholderschnaps, der es in sich hatte. Zu dieser schönen Geste hatte aber auch das dauernde Erwähnen von flüssigem Wacholder durch unseren Moderator Wolfgang Schulz beigetragen. Außerdem wurden wir von der Ortsvorsteherin zum Wacholderfest eingeladen, das am zweiten August-Wochenende auf dem Dorfplatz stattfindet. Die Jungen und Mädchen des Musikvereins, die sich noch in der Ausbildung befinden, zeigten nun dem Publikum voller Stolz, was sie schon gelernt hatten und ernteten dafür donnernden Applaus. Zum Schlussspurt setzten jetzt die Musiker an und hinterließen mit den folgenden Werken einen respektablen Eindruck: 11). Cowboys And Indians, 12). Song From A Secret Garden, 13). Daddy Cool (ein hörenswertes Flügelhorn-Solo des Dirigenten), und 14). Pay Me My Money Down (Piston-Solo des Dirigenten. Als Zugabe, die man energisch gefordert hatte, wurde noch einmal “Daddy Cool” vorgetragen. Zum Schluß sang man gemeinsam mit dem MGV Vussem das „Alendorfer Heimatlied“ nach der Melodie des „Bozener Bergsteigerliedes“. Die Texte dazu waren im Saal ausgelegt worden, so dass alle mitsingen konnten. Erst um 23:15 Uhr endete das vielumjubelte Konzert. Der Vorsitzende bedankte sich nochmals für unser Erscheinen und tatkräftiges Mitwirken, in der Hoffnung, daß wir uns bald einmal wiedersehen. Der MGV verabschiedete sich mit dem Trinklied „Dort wo man Bier trinkt und man ein Lied singt“. Jetzt wurde die Heimfahrt angetreten. Unterwegs nahm man noch einen köstlichen „Lampertstaler*“ als Schlummertrunk zur Brust, und wir erreichten gegen Mitternacht glückselig die heimatlichen Gefilde.

*= Anm. d. Chronisten: Das Naturschutzgebiet Lampertstal bei Alendorf ist besonders bekannt für die in unseren Breitengraden ungewöhnlichen Wacholderbüsche, sowie durch die artenreiche Flora und Fauna.

Schlusswort:
Den vorwiegend jungen Musikern mit ihrem dynamischen Dirigenten Jürgen Konietzny, der seit 3 Jahren den Musikverein Alendorf leitet, hat die Musikkapelle – musikalisch gesehen – runderneuert. Für diese großartigen Leistungen muß man ein großes Lob aussprechen, denn diese modernen Stücke verlangen enormen Einsatz und Konzentration von jedem Einzelnen.
Aber auch der MGV Vussem versteht sein Handwerk. Davon konnte sich heute Abend jeder überzeugen, denn Heinz Sistig ist ein erfahrener Chorleiter. Mit Umsicht und Präzision navigierte er durch das anspruchsvolle Programm und hatte stets das Publikum auf seiner Seite. Es zeigte sich tief beeindruckt und wurde mitgerissen von unseren gesanglichen Darbietungen. Aber auch Wolfgang Schulz gebührt Dank und Anerkennung für die aufheiternde und amüsante Moderation, die für Stimmung im Saal sorgte.

Anhang:
Pfarrer Johannes Bertram wurde als Sohn der christlichen Eheleute Matthias Bertram und Marianne, geb. Kolvenbach, 1912 in Vussem geboren. Seine Novizenzeit von 1934/35 verbrachte er im Missionshaus Vussem, heute Pflegeheim Sanden. Als Angehöriger des Ordens vom „Heiligsten Herzen Jesu“ empfing er am 25.02.1940 im Mutterhaus Hiltrup die Priesterweihe. Seine Primiz – die erste Messe eines neugeweihten katholischen Geistlichen – feierte er am 27.02.1940 in Vussem, und es war für die ganze Pfarrgemeinde ein freudiges Ereignis. Sie schenkte dem Primizianten ein weißes Meßgewand.
Am 2. und 3. August 1952 beging der MGV 1892 Vussem sein 60-jähriges Bestehen. Das Festhochamt zelebrierte Kaplan Johannes Bertram, und er hielt eine begeisternde Predigt. Da Johannes Bertram ein Vetter meines Schwiegervaters war, bestand er darauf, Agnes und mich einmal zu trauen. Diese Trauung fand am 15. Juli 1961 in Kall-Golbach statt, wo er als Seelsorger tätig war. 1962 wurde er Pfarrer in Alendorf. Hier feierte er am 8.2.1987 sein 25-jähriges Ortsjubiläum. Zu dieser Feier waren auch der Kirchenchor und der MGV mit Bläsergruppe aus Vussem erschienen, die ihm ein Ständchen brachten, worüber er sich sehr freute. Bald darauf, am 9.6.1987, verstarb der beliebte Pfarrer im Alter von 75 Jahren. Er wurde unter großer Beteiligung der Alendorfer und Vussemer Dorfbewohner auf dem Alendorfer Bergfriedhof beigesetzt.

Mittwoch, 30. April 2008

Maiansingen in Vussem.

Endlich, der Frühling ist da! Auch wenn die Temperaturen noch nicht wirklich überzeugen: die Natur ist nun erwacht zu neuem Leben. Man sieht es an den blühenden Obstbäumen und austreibenden Birken und Weiden. Bunte Blumen bilden Farbkleckse auf den Wiesen. Das laute Vogelgezwitscher in den frühen Morgenstunden signalisiert deutlich, daß die kalte, graue Jahreszeit nur noch ein kurzes Gastspiel haben wird. An einem hellen, sonnigen Tag ist die Laune erheblich besser als bei trübem Wetter, und Frühlingsgefühle machen sich breit. Der Frühling lockt nun auch die passionierten Stubenhocker aus dem Haus. Per pedes geht es hinaus in die Frühlingsluft. Auch das Wandern ist wieder des Müllers Lust. Vielen Menschen genügt das nicht, sie fahren oder fliegen in ferne Länder. Aufpassen muss man jetzt, daß der Winterschlaf nicht nahtlos in die Frühjahrsmüdigkeit übergeht.

Ich habe mal in alten Liederbüchern nachgeschlagen, was man denn früher beim Frühjahrsbeginn gesungen hat. Dabei erregte dieses Lied meine Aufmerksamkeit:

„Der Frühling naht mit Brausen, er rüstet sich zur Tat.
Und unter Sturm und Sausen, keimt still die grüne Saat.
Drum wach’, erwach’, du Menschenkind,
daß dich der Lenz nicht schlafend find’t.“

Grundsätzlich ist es mit den alten Liedern aber so, daß sich viele, wenn es um den Frühling geht, erst auf den Mai beziehen, z. B.: „Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün.“ Im letzten Jahr war schon im April mit 30° C und mehr der Hochsommer ausgebrochen.

Um 19:45 Uhr hatten sich der Musik- und der Gesangverein am Junggesellenplatz eingefunden. Abwechselnd wurde musiziert und gesungen. Unser Programm war ganz auf die Frühlings- und Maienzeit eingestellt und lautete folgendermaßen: 1. Frühlingserwachen, 2. Grüß Gott, du schöner Maien, 3. Frühlingsbote, Solist: Bernd Wenderdel, und 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen. Der Musikverein spielte vorwiegend Märsche, Polkas und Walzer, die die Zuhörer zum Mitschunkeln animierten. Zwischendurch servierten die Junggesellen Getränke, die wesentlich zur guten Laune beitrugen. Beim Hochziehen des bunt geschmückten Maibaums, das ohne Komplikationen vonstatten ging, spielte und sang man gemeinsam das Lied: „Der Mai ist gekommen“, und die Zuschauer stimmten freudig mit ein. Im Anschluss besuchte man das traditionelle Grillfest des Karnevalsvereins vor der Pausenhalle der ehemaligen Volksschule.

Samstag, 17. Mai 2008

Dankmesse der Eheleute Toni Mauel und Maria, geb. Esser, anlässlich ihrer Diamantenen Hochzeit in Zingsheim.

Das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit begann das rüstige Jubelpaar mit einer Dankmesse am Samstagmorgen um 11 Uhr in der kath. Pfarrkirche St. Petrus in Zingsheim, die von Pater Lambertus aus Steinfeld feierlich zelebriert wurde. Als Überraschungsgast war der MGV 1892 Vussem erschienen und verschönerte mit einigen Chorälen aus der Schubertmesse den Gottesdienst. Diesen Auftritt hatte Sbr. Matthias Vogelsberg in geheimer Mission arrangiert, weil seine Frau eine Nichte des Jubelpaares ist. Zu Gehör kamen folgende Lieder: 1. Zum Eingang: Wohin soll ich mich wenden, 2. Zum Credo: Noch lag die Schöpfung formlos da, 3. Zum Sanctus: Heilig, heilig (Bei diesem Werk versagte bei der Tonangabe die Flöte, weil die Skala an dem guten Stück sich verschoben hatte, sodaß die Anfangstöne in die Hose gingen. Geistesgegenwärtig spurtete Chorleiter Heinz Sistig zur Orgel, um den richtigen Akkord anzuspielen). 4. Zum Agnus Dei: Mein Heiland, Herr und Meister. Zur Kommunion sang der Chor ein weltliches Lied mit dem Titel: 5. Liebe ist unendlich, das für solche Anlässe gut geeignet ist.
Die Fürbitten wurden von einigen Enkeln und Urenkeln vorgelesen. Bei seiner Ansprache hob Pater Lambertus die Verdienste des Jubelpaares hervor und sagte sinngemäß u. a. folgendes: „Der heutige Tag gibt Anlaß, einen Rückblick zu halten auf 60 gemeinsame, glückliche Jahre. Ein Festtag, den zu begehen nur wenigen vergönnt ist. 60 Jahre sind vergangen, seit sie sich als junge, hoffnungsfrohe Menschen die Hand vor dem Altar gereicht haben. Seit jenem Tage hat sich die Welt gewandelt. In den letzten 6 Jahrzehnten haben sie viel Freude aber auch viel Leid erlebt. Die Liebe und Treue zueinander half ihnen, alles Ungemach vereint zu überstehen. Sie haben auch viel Glück erfahren, inmitten ihrer Kinder und Kindeskinder, und sie werden geliebt von allen, die zu ihrem Freundeskreis gehören. Und getragen von der hohen Achtung der vielen Bekannten, die im Laufe der langen Jahre mit ihnen in Berührung kamen, können sie ihr Jubelfest feiern.“ Zum Schluß sagte er: „ Bewahrt euch eure körperliche und geistige Frische, bleibt gesund und behaltet euren Frohsinn! Dann werdet ihr jung bleiben, wenn auch die Jahre vergehen.“ Er erteilte nun dem Jubelpaar Gottes Segen.
Nach der hl. Messe brachte der MGV im Pfarrhof dem Diamantpaar ein Ständchen mit diesen Liedern: 1. Sonntag ist’s, und 2. Das Elternhaus. Diese Vorträge wurden von den Festgästen mit viel Beifall bedacht. Außerdem waren sie begeistert von unserem Kirchengesang. Anschließend fand im neuen Bürgerhaus der Festschmaus und die Feier statt.

Sonntag, 18. Mai 2008

Die „heimliche“ Goldhochzeit.

Es war einmal vor vielen Jahren, als sich ein junger Mann, nennen wir ihn einfach Bernhard, aufmachte, ein junges Mädchen namens Gertrud zu freien. Und so geschah es auch: Am 17.05.1958 gab man sich auf dem damaligen Standesamt in Zingsheim im schönen Eifelland das Ja-Wort.
Als dann 50 Jahre vergangen waren, mithin die goldene Hochzeit anstand, verschwand unser Jubelpaar – keiner wusste wohin – keiner? Da machten sich zwei findige Vussemer an einem diesigen, kühlen 18. Mai. 2008 auf, um das verschwundene Paar aufzuspüren. Vögelchen hatten ihnen nämlich heimlich gezwitschert: „Steinfeld, Steinfeld!“ Da bekanntlich bei einer Goldhochzeit auch eine heilige Messe gefeiert wird, legten sich unsere wackeren Recken im besagten Steinfeld – bekannt für ein großes Kloster – auf die Lauer und warteten und warteten, und Ihre Ausdauer sollte belohnt werden.

MGV-Vorsitzender Willi Schütt gratuliert Gertrud und Bernhard Mießeler zur Goldenen Hochzeit

Kurz vor 12 Uhr erschienen besagter Bernhard und besagte Gertrud vor einem Lokal namens Margarethenhof, gingen zusammen mit einer illustren Schar Gäste in dieses Haus – und jetzt kam die Stunde unserer beiden stolzen Vussemer: Die schlichen hinter der munteren Schar hinein in das Restaurant, gemeinsam tragend einen Präsentkorb, gefüllt mit erlesenen Spezialitäten und stellten sich vor das Jubelpaar hin mit den Worten: „Bernhard, es ist zwar an diesem Ehrentag draußen schlechtes Wetter, aber was brauchst du gutes Wetter, wenn du seit nunmehr 50 Jahren einen Sonnenschein an deiner Seite hast! Die Freude ob dieser gelungenen Überraschung war unseren beiden Goldhochzeitern förmlich ins Gesicht geschrieben (siehe Foto). Mit den Worten des Bräutigams: „Jungens, do maache mir noch jätt drup!“ verabschiedeten sich unsere beiden Detektive still wie sie gekommen waren. Und um die Geschichte zum guten Ende zu führen: Einige Tage später regnete es tatsächlich Kölsch und reichlich Frikadellen vom Himmel!

Bericht und Foto: Wolfgang Schulz

Sonntag, 1. Juni 2008

Sängerfest des MGV Kommern, anlässlich seines 150jährigen Bestehens.

Vor der Abreise nach Kommern präsentierte sich der MGV Vussem mit seinen neuen Westen.

Mit vielen Gästen feierte der MGV 1858 Kommern am Wochenende sein 150jähriges Gründungsfest. Zum Festkommers am Samstagabend hatten sich zahlreiche Freunde der Chormusik, Abordnungen befreundeter Chöre, Vertreter sämtlicher Ortsvereine und der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick als Schirmherr in der Kommerner Bürgerhalle eingefunden. Natürlich war auch die Vorsitzende des Kreissängerbundes Euskirchen – zu dem wir ja wohl auch bald gehören werden, weil der Sängerkreis Schleiden nicht mehr existiert – Gabriele Heis anwesend. Mit einem Zitat von Martin Luther: „Musik ist eine Gabe Gottes, die den Teufel vertreibt und die Leute fröhlich macht“ beschrieb Schick in seiner Laudatio die Aufgaben des Vereins. Im Laufe der 150jährigen Vereinsgeschichte hätten die Sänger zu kirchlichen und weltlichen Festen gesungen, seien zu Kaisers Geburtstag aufgetreten, hätten alte Volkslieder, Karnevalshits, moderne Schlager und Songs einstudiert und dabei durch ihr vielfältiges Repertoire und die Qualität ihres Gesanges überzeugt, so der Bürgermeister. Er wünschte am Schluss seiner Rede dem Jubelchor für die Zukunft weiterhin viel Freude am Chorgesang. Zum Programm des Kommersabends trugen der MGV Mechernich und der Kleine Chor Euskirchen mit ihren Liedvorträgen zum Gelingen der Veranstaltung bei. Die Laienspielgruppe des Gesangvereins „Eintracht“ Hausen führte sogar das Theaterstück „Das Streichquartett“ auf. Danach ehrte Gabriele Heis verdiente Mitglieder für ihre langjährige Treue zum Verein. Darunter war auch unser ehemaliger Sbr. Leo Mertens, der für 40jährige Zugehörigkeit mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet wurde, obwohl er schon 55 Jahre dem Deutschen Sängerbund angehört. Ihm hatte man aus Versehen die Singetätigkeit im MGV Vussem nicht angerechnet.

Der MGV Kommern mit dem Jubilar Leo Mertens (6. v. l.) und Sbr. Heinrich Steffens (rechts daneben)
MGV 1892 Vussem mit „Ein wandernder Geselle“, Waldhornsolo: Heinz Sistig.
MGV 1892 Vussem mit dem Bläck-Fööss-Lied „MGV Concordia“.

Zum Freundschaftssingen am Sonntagnachmittag konnte der Vorsitzende Wolfgang Stratmann 9 Chöre aus dem Sängerkreis Euskirchen und 3 Chöre aus dem Stadtgebiet Mechernich begrüßen. Zur Begrüßung sang der Jubelchor unter der Ltg. von Helmut Bleeker „Das Dörfchen“ und „Welch ein Geschenk“. Danach folgten die Vorträge des MGV 1892 Vussem mit den Chorwerken: 1. Ein wandernder Geselle (mit Waldhornsolo von Chorleiter Heinz Sistig), 2. Liebeslied für Lu, 3. Bläck-Fööss-Lied MGV Concordia, und 4. Herrlicher Baikal (Solisten: Klaus Reddig und Bernd Wenderdel). Mit den neuen Westen bot der MGV ein imposantes Bild und gefiel dem Publikum mit seiner Liedauswahl, denn der begeisterte Applaus zeigte, daß die Zuhörer von dem schönen Gesang und der guten musikalischen Darstellung mitgerissen wurden. Die Ansingprobe in unserem Pfarrheim vor der Abfahrt nach Kommern machte sich bei unseren Darbietungen positiv bemerkbar. Hochmotivierte Sänger und ein ausgezeichneter Dirigent boten einen Hörgenuß der Extraklasse, denn Beschwingtheit und Lebensfreude waren das Fazit unseres erfolgreichen Auftritts.

Heinz Sistig mit dem Präsent des MGV Kommern als Dankeschön und Erinnerung.

Ferner wirkten mit: Kleiner Chor Euskirchen, MGV Flamersheim-Palmersheim, Sängerkreis Euskirchen, Männerquartett Weilerswist, MGV Metternich, Gemischter Chor „Euterpe“ Firmenich-Obergartzem, MGV Zülpich, Gospelchor Kommern, MGV Mechernich, Chorgemeinschaft Stotzheim und Chorgemeinschaft MGV Satzvey/MGV Firmenich. Gegründet wurde der MGV Kommern im Jahre 1858. Seinerzeit hatte der Ort 1745 Einwohner und war damit die drittgrößte Gemeinde des Kreises Euskirchen. Angeregt wurde die Gründung von dem Lehrer Friedrich Wilhelm Axer. Innerhalb weniger Wochen schlossen sich 18 sangesfreudige Herren zusammen und bildeten einen Chor. Axer wurde Präsident und zugleich Dirigent des MGV, den er bis zu seinem Tod 1888 leitete. Nachfolger wurde sein Bruder. Probelokal war damals die Gaststätte Kreuder. Nach 115 ereignisreichen Jahren wechselte der MGV Kommern wegen Aufgabe der Gaststätte in die Grundschule, wo der Chor bis zum heutigen Tage probt. Helmut Bleeker leitet den Verein seit 1975 und ist zudem Vize-Vorsitzender.
Aus meinem Archiv kann man in Auszügen ersehen, daß wir seit 35 Jahren ein freundschaftliches Verhältnis zum MGV haben, was diese Auflistung beweist:

07.04.1973:

19.04.1975:




22.11.1975:




17.04.1983:




17.11.1990: 



23.11.1991:




30.06.2002:

Jubiläumskonzert 80 Jahre MGV Vussem, 10 Jahre Bläsergruppe, Gesamtleitung Josef Luxen. Mitwirkende: MGV Kommern, Ltg. Oberstudienrat und Kreischorleiter Erich Papsch aus Zülpich.

Festkonzert des MGV Vussem mit seiner Bläsergruppe, Ltg. Josef Luxen. 25 Jahre Wiederaufbau nach dem Kriege in Gesang und Musik. Mitwirkende: MGV Kommern, Ltg. Helmut Bleeker, MGV Breitenbenden, Ltg. Anno Hein, Brigitta Wollenweber, Klavier.

Chorkonzert des MGV Kommern, Ltg. Helmut Bleeker, Vorsitzender Josef Schlösser. Mitwirkende: Streichergruppe aus Blankenheim, Kleiner Chor Euskirchen, MGV Vussem, Ltg. Josef Luxen, Vorsitzender Peter Dreesen.

Wertungssingen in Kommern, Gutachter Professor Hermannjosef Rübben. Unter der Leitung von Josef Luxen sang der MGV Vussem: 1. Das Ringlein, 2. Die verschwiegene Amsel, und erhielt für diese Vorträge Bestnoten.

Gemeinschaftskonzert des MGV Vussem, Ltg. Kurt Carstens, MGV Kommern, Ltg.  Helmut Bleeker, Kirchenchor Vussem-Breitenbenden, Ltg. Anno Hein.

Volkstümliches Konzert in Kommern: „Dort möcht’ ich sein!“ Gesamtleitung Helmut Bleeker, Mandolinenorchester Kuchenheim, Ltg. Erich Radermacher, MGV 1892 Vussem. Erstes Konzert unseres MGV unter der neuen Regie von Heinz Sistig.

Freundschaftssingen anläßlich des 110jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem. Da der Chorleiter des MGV Kommern verhindert war, sang der Chor unter dem Dirigat von Heinz Sistig: 1. Im Auto über’s Land, 2. Frühling am Rhein. Wir sangen: 1. Herrlicher Baikal, 2. La Campanella.

Michel und Leo

Wäre noch zu wünschen daß die langjährige Freundschaft weiterhin Bestand hat.

Seit 55 Jahren Sangesbrüder und Freunde: Michael Wielspütz, MGV 1892 Vussem und Leo Mertens, MGV 1858 Kommern.





Bericht und Archiv: Chronist Michael Wielspütz, Fotos: Albert Wielspütz.

Sonntag, 22. Juni 2008

Open-Air-Konzert in Heimbach.

Vorwort:
Auf kurvenreicher Strecke war der MGV 1892 Vussem mit PKW-Fahrgemeinschaften nach dem idyllisch gelegenen Städtchen Heimbach angereist, um im Kurpark ein Konzert für die vielen Kurgäste, Tagestouristen, Urlaubern und Einheimischen zu veranstalten. Die Silhouette von Heimbach wird von der Burg Hengebach mit ihrem mächtigen Bergfried aus dem 12. – 13. Jhdt., die der Stadt den Namen gab, beherrscht. Von hier hat man einen herrlichen Panoramablick über das Rurstädtchen. 1979 schenkte der Kreis Düren der Stadt die restaurierte Burg. Heute dient sie, die bis zur Erfindung des Schießpulvers uneinnehmbar war, der Gastronomie und dem Hotelgewerbe.
Am Fuße dieser Burg liegt der gepflegte Kurpark mit seinem Musikpavillon, eingegrenzt von der vorbeifließenden Rur, die zuvor die zweitgrößte Talsperre Deutschlands mit 203 Millionen cbm Fassungsvermögen gespeist hat (1938 fertiggestellt). Heimbach ist seit 1974 staatlich anerkannter Luftkurort am Zugang zur Rurtalsperre. Seit der Eröffnung des Nationalparks Nordeifel hat das Städtchen im Fremdenverkehr enorm an Bedeutung gewonnen. Deshalb bemüht man sich, den vielen Gästen auch kulturell, u. a. mit Kurkonzerten, die in den Sommermonaten im Kurpark oder bei schlechtem Wetter im „Haus des Gastes“, das gegenüber auf einer Anhöhe liegt, etwas zu bieten.
Der MGV Vussem wurde nun schon zum achten Mal gebeten, ein Kurkonzert zu geben. Das erste dieser Konzertreihe fand am 19.08.1990 unter dem Dirigat von Chorleiter Kurt Carstens statt (siehe historisches Foto unten). Es fanden unter der Regie von Heinz Sistig weitere sieben Freiluft-Konzerte statt: 1992, 1995, 1998, 2000, 2001, 2003 und 2008, die allesamt beim Publikum sehr gut angekommen sind.

Heimbach, 19.08.1990: Mitwirkende v.l.n.r: Klaus Reddig, Heinz Sistig und Bertram Berners verdeckt, Edmund Freitag, Willi Schütt, Peter Dreesen, Winfried Kreuser, Günther Schellmann, Bernd Wenderdel und Anno Hein verdeckt, Johannes Eversheim, Josef Reinartz, Fritz Pütz, Peter Virnich, Hans Nellesen, Norbert Wieder, Kurt Wegener verdeckt, Bernhard Mießeler, Alfred Brell, Arnold Mies, Johann Sistig, Michael Wielspütz, Hans Höller verdeckt, Chorleiter Kurt Carstens. Foto: Vogelsberg.
Heimbach, 22.06.2008: Vor der Kulisse der Burg Hengebach nahmen folgende Sänger Aufstellung (v.l.n.r.): Willi Schütt, Conny Kriescher, Matthias Vogelberg, Klaus Reddig, Günther Sonnenschein, Fritz Pütz, Edmund Freitag, Karl Braun, Peter Dreesen, Klaus Bernitt, Hans Nellesen, Bernd Fest, Heinrich Steffens, Franz-Josef Sebastian, Bernd Wenderdel, Udo Greuel, Norbert Wieder, Alfred Brell, Wolfgang Schulz, Bernhard Mießeler, Bernhard Hoffmann, Hans Höller, Alex Horres, Werner Borker, Arnold Mies, Hubert Hamacher, Michael Wielspütz, Peter Kruse. Foto: Chorleiter Heinz Sistig.

Zum Konzert:
Pünktlich um 15 Uhr eröffnete der MGV Vussem bei sonnigem und schwülen Wetter, aber mit gutgelaunten Sängern, das Kurkonzert. Die Gäste hatten sich im ganzen Kurpark verteilt und ein schattiges Plätzchen aufgesucht. Sie lauschten gebannt den schönen Melodien. Chorleiter Heinz Sistig hatte das abwechslungsreiche Programm aus Schlagern, Shantys, sowie internationaler Folklore liebevoll zusammengestellt, und damit den Geschmack des Publikums getroffen: *1. An einem Sommermorgen, *2. Rennsteig-Lied, 3. Swanee-River, 4. Herrlicher Baikal; Solisten: Klaus Reddig und Bernd Wenderdel, 5. Wir kamen einst von Piemont, ***6. Lieder, so schön wie der Norden, ***7. Rot ist der Wein, **8. Zauber des Südens; Solist: Klaus Reddig, **9. Lied des Tore-ro, **10. Andalusisches Abendlied, 11. „Bläck-Fööss“-Lied: MGV Concordia. – PAUSE – *12. Eins, zwei, drei, *13. Wir wollen zu Land ausfahren, *14. Heia Safari, 15. Rolling Home; Solist: Heinz Sistig, *16. Old Mauhie, *17. Das Gorch-Fock-Lied, *18. Finster war die Nacht, 19. Warum bist du gekommen, aus der Oper „Bajazzo“, *20. Dankeschön, ***21. Doswidanja heißt Auf Wiedersehen, und als Zugabe *22. „Bure“-Walzer: Rut sin de Ruse.

*      = mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel
**    = mit Keyboard-Begleitung von Udo Greuel
***   = mit Instrumental-Playback

Für die Moderation war Wolfgang Schulz verantwortlich. Seine sachkundigen und humorvollen Worte trugen sehr zum Verständnis der Chorwerke bei.

Fazit:
Vor einem aufmerksamen Publikum brannte der Chor ein wahres Feuerwerk anspruchsvoller Chormusik ab und konnte für seine großartige Vorstellung langanhaltenden Beifall in Empfang nehmen, obwohl unser Dirigent bei seiner Manöverkritik einiges zu bemängeln hatte. Unser Virtuose Udo Greuel spielte mit viel Energie und Ausdruck, war impulsiv, und seine Finger tanzten mit faszinierender Leichtigkeit über die Tasten seiner Instrumente. Er gab mit seinem coolen Spiel dem Rhythmus und Chorklang ein sicheres und zugleich stimmungsvolles Geleit. Dabei strahlte er eine erfrischende Spielfreude aus. Die Zuhörer waren außer sich vor Begeisterung. Lauter Applaus, Bravo- und Zugabe-Rufe schallten durch den Kurpark.

Samstag, 28. Juni 2008

Goldhochzeit der Eheleute Werner Borker und Emilie, geb. Theisgen.

Milli und Werner vor 50 Jahren
und heute, strahlend vor Glück

Am Samstagnachmittag um 14 Uhr feierte das Goldhochzeitspaar mit der Familie, Verwandten, Freunden, Bekannten und der Nachbarschaft einen Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Wendelin in Eiserfey unter Mitwirkung des MGV 1892 Vussem, dessen Mitglied der Jubilar ist.
Zum feierlichen Einzug spielte der Harzheimer Organist Anthony „Tony“ Ludlow, ein gebürtiger Engländer, ein festliches Präludium. Anschließend trat unser Chor in Erscheinung und ließ das Eröffnungslied „Lobet den Herrn der Welt“ von Willy Trapp erschallen. Pfarrer Hohberg aus Kallmuth nahm nun die Begrüßung vor. Sein Trauspruch lautete: „Du bist zeitlebens verantwortlich für das, was Du Dir vertraut gemacht hast!“ Zum Gloria kam das Lied „Ehre sei Gott in der Höhe“ aus der Schubertmesse zur Geltung. Vor der Lesung, die Heike, die Tochter der Jubilare, vornahm und von der „Insel der Gefühle“ handelte, erwähnte der Pfarrer, das der Goldjubilar, der ja aus Versen bei Meppen stammt, 1957 seine große Liebe in Eiserfey gefunden hat (siehe auch Lebenslauf vom 25.09.2007). Als Charmeur hatte er nicht nur Millis Herz erobert, auch seine Schwiegereltern hatten ihn gleich ins Herz geschlossen, und deshalb war gegen eine Heirat nichts einzuwenden. Im Anschluss nahm der Priester die Segnung vor und sprach auszugsweise folgende Worte: „Der Herr segne und behüte Euch. Er hat Eure Wege zusammengeführt vor langer Zeit. 50 Jahre währt nun Euer Weg miteinander zu gehen, zueinander zu finden, in Gemeinschaft zu leben. Es war ein langer Weg mit Freude und Vertrauen, wohl auch mit Mühe und Not. Nun, in Erinnerung an die vergangenen Jahre, bitten wir Gott um Seinen Segen für Euch: Er schenke Euch heute von Seinem Frieden und Seiner heiteren Gelassenheit. Er möge Euch ein großes Maß an Freude und Zuversicht für die fortgeschrittenen und späteren Jahre Eures Lebens geben. Das gewähre Euch der Gott, der wohnt, wo man Ihn einlässt, der mit Euch geht, heute und alle Tage bis über den Tod hinaus ins neue Leben. Amen!“

„Sancta Maria“ von Johannes Schweitzer wurde nun vom MGV zu Gehör gebracht. Danach verlasen Pfarrer Hohberg und Heike abwechseln die Fürbitten. Zum Sanctus war der Chor wieder gefordert, und er ließ den Choral aus der Deutschen Messe „Heilig, heilig“ gefühlsbetont erklingen. Beim „Vater unser“ von Gotthilf Fischer wurde es in der Kirche mucksmäuschenstill, denn die Gläubigen lauschten gebannt und ergriffen diesem Chorwerk und waren überwältigt von unserem Vortrag. Zur Kommunion kam „Liebe ist unendlich“ von Manfred Bühler zu Gehör. Dieses anspruchsvolle Stück, vorwiegend piano gesungen, gelang vortrefflich. Zum Schluß wurde gemeinsam und ehrfurchtsvoll das Marienlied „Segne Du Maria“ gesungen. Dort heißt es in der dritten Strophe: „Segne Du, Maria, diesen Treuebund, daß er sei gefestigt bis zur letzten Stund’! Ehrfurcht voreinander sei als Grund gesetzt; Liebe und Gehorsam bind’ ihn bis zuletzt“. Zum Auszug spielte der Organist „Tony“ Ludlow eine eigene Komposition. Ihm muss man für die sichere Spielweise, die uns Halt bei der Tonangabe und im Rhythmus gab, ein großes Kompliment aussprechen. Dafür gebührt ihm unser Dank.

Und los geht’s zum Feiern

Nach der Messe wurde das Jubelpaar von den vielen Gratulanten mit Glück- und Segenswünschen überschüttet. Unser Vorsitzender Willi Schütt gratulierte im Namen der Sänger und überreichte eine prächtig blühende Orchidee. Der MGV hatte derweil Aufstellung genommen und brachte dem Goldpaar mit diesen Shanties 1. Das Gorch-Fock-Lied und 2. Finster war die Nacht noch ein Ständchen mit Unterstützung von Udo Greuel am Akkordeon. Milli und Werner mußten nun beim Holzsägen ihre Fitneß beweisen. Nach einer kleinen Weile hielt der Goldhochzeiter unter großem Applaus triumphierend die abgesägte Holzscheibe als Beweisstück in die Höhe. – Pfarrer Hohberg war von unserem schönen Gesang in der Kirche angetan und sprach eine Einladung zum Georgsritt am 1. Mai nächsten Jahres in Kallmuth aus.

Das Ende eines schönen, aber anstrengenden Tages

Nun ging es ohne Schritt und Tritt zur Gaststätte „Em Stöffje“. Hier wurden wir von der charmanten Wirtin Kathi freundlich empfangen, und sie versorgte uns reichlich mit Imbiß und Getränken, die das Goldpaar spendiert hatte. Zum Dank sangen wir einige Trinklieder. Die Feierlichkeiten und der Festschmaus für die vielen geladenen Gäste fanden im Gasthaus „Zur Römerstube“ statt.








Liebe Milli, lieber Werner!

Auch der Chronist möchte Euch von dieser Stelle aus mit einem Gedicht zu Eurem Ehrentag gratulieren:

Soviel Glück, das ist fürwahr ein Geschenk,
das man bestimmt voll Dankbarkeit entgegennimmt.
So lang zu zweit durchs Leben geh’n,
verständnisvoll zusammen steh’n,
immer aneinander denken,
sich täglich neue Liebe schenken,
in Treue und Geduld sich üben,
und miteinander jung geblieben.
Dies Glück soll’s viele Jahr’ noch geben.
Ich wünsche Euch dazu ein langes Leben!

Michael Wielspütz

Samstag, 19. Juli 2008

Geburtstagsständchen für Sbr. Alfred Brell (70).

Alfred gestern
und heute

Sbr. Alfred Brell hat am 11.07.08 zum siebten Mal „genullt“. Aus diesem freudigen Anlaß hatte er seine große Verwandtschaft, die teilweise von sehr weit angereist war, sowie seinen Freundeskreis und die Nachbarschaft ins Mechernicher „Casino“ für heute um 19 Uhr einbestellt, um mit ihnen ausgiebig

seinen 70. Geburtstag zu feiern. Natürlich war auch eine Einladung an die Sänger des MGV Vussem ergangen, dessen Mitglied der Jubilar seit 1982 ist. Der MGV konnte aber erst etwas später erscheinen, weil drei unserer Sänger, die auch im Kirchenchor tätig sind, die Abendmesse zu Ehren der Pfarrpatronin hl. Margareta mitsangen.
Nachdem Alfred seine Begrüßungsansprache humorvoll beendet hatte, konnte die Vorspeise, die vorwiegend aus Salaten, geräucherten Forellen, Lachs usw. bestand, eingenommen werden, damit später am Büffet kein Stau entstand, und der aufkommende Hunger bis dahin etwas gedämpft werden konnte.
Nun trat der MGV mit 25 Sängern in Erscheinung und legte gleich los mit dem 1. Geburtstagsständchen. Es folgte die Gratulation mit Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt. Der Jubilar hatte sich die nachstehenden Lieder gewünscht, die bei den Gästen großen Anklang fanden: 2. Weihe des Gesanges, aus der „Zauberflöte“, 3. Oh, wie schön ist Deine Welt, 4. Das Schifferlied, 5. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Bernd Wenderdel, 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 7. Old Mauhie, 8. Das Gorch-Fock-Lied, und 9. Finster war die Nacht. Die Shanties kamen mit Unterstützung von Udo Greuel am Akkordeon zum Vortrag. Das Geburtstagskind ließ es sich nicht nehmen, das kleine Wunschkonzert mitzusingen. Als der wohlverdiente Applaus verklungen war, wurde das Büffet freigegeben, und es kamen leckere Speisen zum Vorschein, als die Deckel der Warmhalteboxen entfernt wurden. Die Sänger wurden derweil im Schankraum mit einer schmackhaften Gulaschsuppe beköstigt und mit Getränken nach Wahl von der netten Bedienung verwöhnt.
Nun ging man zum gemütlichen Teil über: Viele Vorträge, die die Lachmuskeln und das Zwerchfell stark strapazierten, kamen zur Aufführung. Doch der Jubilar trug diese Frotzeleien mit Fassung und einer gehörigen Portion Gelassenheit. Zwischendurch spielte Udo auf seinem Keyboard zum Tanz auf. Der Höhepunkt des Abends war aber der Gesang aller Festgäste mit dem „Chor der Gefangenen“ aus „Nabucco“ von Giuseppe Verdi mit diesem Text: „Unser Alfred, der hatte Geburtstag, unser Alfred, der wurde 70 Jahr’.“ Ohne vorherige Probe dirigierte Alfreds Bruder Gerhard, der selbst Chorleiter ist, profihaft dieses „schwierige“ Werk. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert und das Geburtstagskind hochleben lassen.

Lieber Alfred! Willkommen im Club! Geburtstag ist ohne Frage, der schönste aller Ehrentage. Drum wünsche ich Dir einen traumhaften Sonnenschein, den Duft der schönsten Blumen, ein schönes Lied, ein herzliches Lachen, einen Wunsch, der in Erfüllung geht, Gesund- und Zufriedenheit – einfach alles, was Dir Freude und Dich rundum glücklich macht, damit Du noch lange den verantwortungsvollen Posten als Notenwart ausüben kannst! Michael Wielspütz

Dienstag, 29. Juli 2008

Verlegung der Chorprobe.

Samstag, 9. August 2008

Grillfest des MGV 1892 Vussem

Zu diesem Grillfest war eine schriftliche Einladung an alle inaktiven Mitglieder mit Partnern ergangen. Damit die Organisatoren einen Überblick über die Anzahl der Teilnehmer erhielten, sollte eine verbindliche Zu- oder Absage rückgemeldet werden. Dementsprechend konnte dann der Einkauf der Getränke, Grillgut und sonstiges Zubehör getätigt werden. Die Sänger waren mündlich auf diesen Termin hingewiesen worden. Zwei Spanferkel waren gestiftet worden. Zum Einen hatte unser inaktives Mitglied Richard Eversheim sen. sein Versprechen, das er in der letzten JHV gemacht hatte, wahr gemacht, ein Spanferkel kostenlos zur Verfügung zu stellen. Zum Zweiten erklärte sich Sbr. Matthias Vogelsberg bereit, die Kosten für ein zweites Ferkel zu übernehmen.

Zuständig für die Zubereitung waren Sbr. Rainer Gottschlich (Bild oben links) und Sbr. Hans Klinkhammer (Bild oben rechts), der auch u. a. Würstchen, Brot, Bratkartoffeln, Krautsalat und Pappteller besorgte. Weitere Salate wurden von einigen Sängerfrauen gespendet. Um die Getränke, Zapfanlage usw. hatte sich Sbr. Fritz Pütz gekümmert. Udo Greuel stellte die Musikanlage zur Verfügung. Im Vorfeld hatte Willi Schütt die Erlaubnis bei den Verantwortlichen der FFW Vussem eingeholt, am und im Feuerwehrgerätehaus feiern zu dürfen. Stühle und Tische waren vom Ortskartell ausgeliehen und von einigen Sangesbrüdern aufgebaut worden.

Der eigentliche Beginn des Festes verzögerte sich um etwa eine Stunde, da die Spanferkel zum Garen etwas länger brauchten. So konnte unser Vorsitzender Willi Schütt um 18 Uhr ca. 80 Personen bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen herzlich begrüßen und willkommen heißen. Er teilte den Anwesenden mit, daß zwei Mitglieder unseres Vereins mit uns nachträglich ihren Geburtstag feiern wollten und einen ansehnlichen Betrag zum Fest beigesteuert hätten: 1. unser Sbr. Bernhard Hoffmann, der am 23.6.08  70 Jahre alt geworden war, und 2. unser Redakteur der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“, Albert Wielspütz, der am 21.7.08 im Kurlaub auf der Nordseeinsel Borkum zum 6. Mal „genullt“ hatte. An den Kosten des Festes beteiligte sich außerdem Sbr. Wolfgang Schulz, der vor kurzem stolzer Großvater geworden ist. Schütt wünschte allen Gästen Guten Appetit und ein paar vergnügliche Stunden. Man ließ es sich schmecken und genoß dazu ein frisch gezapftes Bier vom Faß.

Zwischendurch sorgte der MGV unter der Leitung von Heinz Sistig mit folgenden Liedern für gute Laune und Heiterkeit (Bild oben): 1. Wir kamen einst von Piemont, 2. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Heinz Sistig, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. Heija Safari, 5. Ein kleines Malheur, 7. Das Gorch-Fock-Lied, 8. Old Mauhie, und 9. Ein Bier, das macht den Durst erst schön. Udo Greuel verlieh den Liedern mit seinem Akkordeon den nötigen Rhythmus. Das Publikum spendete für die gelungenen Darbietungen reichlich Applaus.

„Ein Bier, das macht den Durst erst schön!“, das meinen v.l.: Norbert Wieder, Bernhard Hoffmann, Wolfgang Schulz, Albert Wielspütz, Hubert Hamacher und Michael Wielspütz.





Zu fortgeschrittener Stunde öffnete „DJ Udo“ seine „Musicbox“ und brachte mit Partymusik die Festteilnehmer zum Mitsingen und –tan-zen. Es herrschte eine Bombenstimmung. Auch Sbr. Bernhard Hoffmann ließ es sich nicht nehmen, eine Polonaise anzuführen. Alles in allem war es einschönes Fest, das dem Zusammenhalt und der Kameradschaft sehr dienlich war.

Udo und Hans
Conny und Ehefrau

DJ Udo (Greuel) und Popstar Hans (Klinkhammer) brachten die Gäste in Schwung: z. B. Edith und Conny Kriescher mit einem rasanten Tango (Bild unten links), oder Bernhard Hoffmann, Elfriede Reddig, Anita Sistig, Mechtilde Horres, Christel Sebastian, Klaus Reddig und Christa Schröteler mit einer flotten Polonaise (Bild unten rechts).

PS.: Sbr. Philipp Fünfzig gab nach ca. 2 Jahren Fehlzeit wegen Krankheit sein Comeback und versprach, wieder regelmäßig die Chorproben zu besuchen, was dann auch geschah.

Sonntag, 24. August 2008

75jähriges Bestehen des Kirchenchores St. Margareta Vussem-Breitenbenden.

Nachdem um 14 Uhr eine gemeinsame Chorprobe aller teilnehmenden Kirchenchöre stattgefunden hatte, begann um 15 Uhr eine festliche Jubiläumsandacht, die Pfarrer Pühringer mit einigen Meßdienern und Lektoren zelebrierte, unter Mitwirkung folgender Chöre: Eicks-Bleibuir, Floisdorf-Berg, Holzheim-Weiler am Berge, Mechernich, Nöthen, Pesch, Strempt, Vussem-Breitenbenden, Gemischter Chor „Euterpe“ Firmenich-Obergartzem. Die Chöre bildeten einen imposanten Gemeinschaftschor mit ca. 120 Sängerinnen und Sängern (Bild (KStA) vorige Seite), die stimmgewaltig unter der Gesamtleitung des Organisten Rainer Pütz das Konzert gestalteten. Pütz hatte auch die Klavierbegleitung übernommen. Mit einem festlichen Choral eröffnete der Flötenchor „Die Feybachfinken“ die feierliche Andacht.
Der Teamleiter des Jubelchores, Arnold Mies, hielt nun die Festansprache die ich auszugsweise zitieren möchte: „Sehr geehrte Festgäste, Jubiläum eines Kirchenchores feiern, heißt nicht nur Rückschau halten, sondern auch in die Zukunft blicken, das bedeutet, auch über die Verpflichtung zur Treue zum christlichen Glauben, Sitte, Brauchtum und Kultur nachzudenken. Das 75-jährige Jubiläum soll wie ein Weckruf an diese hohen Werte erinnern.
Mit Stolz und Freude blicken wir heute auf 75 Jahre Kirchenchor St. Margareta Vussem-Breitenbenden zurück. Ich darf kurz auf die wichtigsten Ereignisse des Gründungsjahres 1933 eingehen: Wirtschaftskrise, hohe Arbeitslosigkeit, Machtergreifung durch die NSDAP usw.
In der Pfarrchronik ist weiterhin zu lesen, dass am 10. März 1935 Pater Alfons Schmitz als Rektor im Rektorat Vussem-Breitenbenden eingeführt wurde. Sein großes Ziel war es, die Notkirche auf dem Gelände der Firma Girards durch einen Neubau zu ersetzen. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass unsere zwischen 1939 und 1941 erbaute Pfarrkirche im heutigen Nordrhein-Westfalen die einzige Kirche ist, die während des 2. Weltkrieges vollendet wurde. Aus diesem Grunde wurde das Gotteshaus, in dem wir uns befinden, von der zuständigen Denkmalschutzbehörde in einer Liste der in Zukunft zu schützenden Objekte vorgemerkt. Und was seit 1933 noch alles im Chor und um den Chor herum passiert ist, hat unser Chronist Albert Hein in der Jubiläumsfestschrift niedergeschrieben.
Möge der heutige Festtag dem Vergangenen die Krone aufsetzen und neuen Ansporn für die Zukunft geben. Mit diesem Wunsche begrüße ich Sie alle aus nah und fern, die gekommen sind, diesen Jubeltag mit uns zu feiern, bedanke mich für das zahlreiche Erscheinen und heiße Sie im Namen des Kirchenchores St. Margareta Vussem-Breitenbenden herzlich willkommen.

Mein ganz besonderer Gruß gilt:
1. dem Bürgermeister der Stadt Mechernich, Herrn Dr. Hans-Peter Schick,
2. dem Kreistagsabgeordneten Herrn Matthias Vogelsberg mit Gattin,
3. dem Ortsvorsteher und Stadtverordneten Herrn Hans Klinkhammer mit Gattin,
4. der Regionalkantorin Frau Goertz aus Scheven,
5. den Vertretern des Pfarrgemeinderates St. Margareta,
6. den Vertretern des Kirchenvorstandes St. Margareta,
7. allen Vertretern der Ortsvereine in Vussem und Breitenbenden,
8. unserm Ehrenvorsitzenden Herrn Bernhard Fuchs und Gattin,

Nach 75 Jahren Kirchenchor halte ich es für meine vornehmste Pflicht, an dieser Stelle allen Präses, Dirigenten, Vorständen, allen Aktiven und allen Inaktiven, allen Gönnern und Förderern ebenfalls ein herzliches Wort des Dankes auszusprechen. Unserer verstorbenen Sängerinnen und Sänger sei in Ehrfurcht gedacht, sie können diesen Jubeltag leider nicht miterleben. Ich begrüße unseren Präses Herrn Pfarrer Pühringer und den musikalischen Leiter Herrn Rainer Pütz. Freuen wir uns gemeinsam auf die nun folgende liturgische Eröffnung der Festandacht.“

Nun kamen folgende Lieder beeindruckend zu Gehör:

1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.

Singt dem Herrn ein neues Lied (Psalm 98)
Herr, Deine Güte reicht so weit
Lobt den Herrn der Welt
Ave verum
Herr, unser Gott
Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit
Dank sei Dir Herr
Tantum ergo Sacramentum
Die Himmel rühmen

Heitzmann
Grell
Trapp
Mozart
Schubert
Bach
Händel
Mozart
Bethoven

Zwischendurch wurden Bibeltexte vorgelesen.

Maria Hein und Agnes Vogelsberg

Nach dem Schlusssegen ergriff Sbr. Arnold Mies, seit 2 Jahren auch wieder aktiv im MGV, das Wort und bedankte sich bei allen Mitwirkenden für die gemeinsam gesungene Konzertandacht. Dann bat er die Vertreter der Chöre, sich zum Ausgang zu begeben. Dort erhielten sie zur Erinnerung an diesen schönen Festtag eine Dankurkunde. Nun schritt Teamleiter Arnold Mies zur Ordensverleihung und sagte: Sehr geehrte Festgäste, wir wollen die heutigen Feierlichkeiten unter anderem dazu benutzen, drei besonders verdienten und inzwischen inaktiven Chormitgliedern für ihre langjährige treue und aufopfernde Tätigkeit die Ehrenmitgliedschaft zu übertragen. Damit erfüllen wir einen einstimmigen Beschluss der Jahreshauptversammlung 2008. Ich benenne da zunächst Frau Maria Hein, ein Gründungsmitglied aus dem Jahre 1933, also seit 75 Jahren dabei und im vorigen Jahr für 72jährige aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet, und Frau Agnes Vogelsberg, von 1937 an Chormitglied und 2007 für 70jährige aktive Mitgliedschaft geehrt. (siehe Bild) Seit 1937 ist auch unser Ehrenvorsitzender Bernhard Fuchs aus Breitenbenden mit dabei. Er wurde schon vor 10 Jahren zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden ernannt. Daher ist es uns ein herzliches Bedürfnis, Euch heute für den selbstlosen Dienst, den ihr dem Kirchenchor erwiesen habt, aufrichtig zu danken. Mit Freude überreiche ich als sichtbare Anerkennung und als Ausdruck des Dankes diese Ehrenplakette und gratuliere herzlich. Möge es Euch vergönnt sein, noch recht viele Jahre am Geschehen des Kirchenchores St. Margareta Vussem-Breitenbenden Anteil zu nehmen.“

Die Vertreter der Kommunalpolitik und der Ortsvereine hatten nun Gelegenheit, dem Jubelverein ihre Aufwartung zu machen und zu gratulieren.
Bei gemütlichem Beisammensein wurde anschließend rund um das Pfarrheim gefeiert. Für das musikalische Rahmenprogramm waren der Musikverein und der MGV zuständig. Aus unserem reichhaltigen Repertoire sangen wir folgende Lieder: 1. Geburtstagsständchen, 2. Weihe des Gesanges aus der Oper „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart, 3. Warum bist du gekommen?, 4. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Heinz Sistig, 5. Old Mauhie, 6. Finster war die Nacht, 7. An einem Sommermorgen, 8. Dankeschön. Einige Lieder wurden mit Unterstützung von Udo Greuel am Akkordeon gesungen. Die vielen Gäste waren erbaut von unseren hörenswerten Darbietungen und spendeten viel Applaus. Es war im Großen und Ganzen eine sehr schöne Veranstaltung.

Gut gelaunt präsentierten sich die Sänger des MGV 1892 Vussem dem Fotografen Manfred Hilgers von der Kölnischen Rundschau. V.l.n.r. untere Reihe: Chorleiter Heinz Sistig, Willi Schütt, Hans Klinkhammer, Peter Dreesen, Eddi Freitag, Udo Greuel, Franz-Josef Sebastian, Norbert Wieder, Bernhard Mießeler, Peter Kruse, Alfred Brell, Wolfgang Schulz, Alfred „Alex“ Horres, Arnold Mies, Michael Wielspütz; obere Reihe: Günther Sonnenschein, Matthias Vogelsberg, Philipp Fünfzig, Heinrich Steffens, Klaus Bernitt, Fritz Pütz, Bernhard Hoffmann, Hans Höller, (Es fehlen 10 Sänger).

Auszüge aus der Chronik des Kirchenchores Vussem-Breitenbenden:
1933 bildete sich im damaligen Rektorat Vussem-Breitenbenden ein Kirchenchor, der zum ersten Mal am Margaretenfest unter der Leitung des Lehrers Karl Schiffer sang. (Schiffer war übrigens auch für kurze Zeit Dirigent des MGV Vussem). Unterstützt wurde die kleine Singschar von Pater Thomas. Trotz schlechten Probenbesuchs hatte man danach erste Erfolge in der damaligen Notkirche, einem Fabrikraum der Fa. Girards, zu verzeichnen.
Das Jahr 1935 wurde sehr bedeutend für den Chor. Pater Finke, ein Vollblutmusiker, Verwalter des Missionshauses (heute Pflegeheim Sanden) und späterer Rektor, übernahm die kleine Singschar und erweiterte sie zu einem leistungsfähigen Klangkörper. Bald war der Chor weit über die Ortsgrenzen bekannt geworden und hatte in seiner Blütezeit 45 Sängerinnen und Sänger. Anno Hein († 1998) und Matthias Kuck († 1986) wurden schon als Knaben 1935 Mitglieder. Es darf nicht vergessen werden, daß der in dieser Zeit als Rektor tätige Pater Alfons Schmitz ein großer Freund und Förderer des Kirchenchores war und teilweise handschriftlich die Noten vervielfältigte.
Den ersten Höhepunkt erlebte der Chor am 14. Juni 1942, als zur Einweihung der neuen Pfarrkirche durch den Administrator des Bistums Aachen, Bischof Dr. Hermann Sträter, erschien. Unter der Leitung von Pater Finke sang der Chor die Messe „Stella Mariae“ von Griesbacher. Das feierliche Hochamt zelebrierte der Superior des Klosters Wilhelm Laumen.
Im April 1947 wird Anno Hein Organist in der Pfarrgemeinde. Am 19.11.1950 wurde Pater Finke nach Berlin versetzt. Das war ein schwerer Schlag für den Kirchenchor. Nachfolger wurde Josef Luxen, der auch den MGV 1950 mitgründete und leitete. Aus beruflichen Gründen (Konkurs der Fa. Girards) zog er 1953 nach Essen. Lehrer Bleffert aus Breitenbenden übernahm nun die musikalische Leitung. 1960 wählte man offiziell einen Vorstand. Lehrer Hubert Thomae wurde Vorsitzender. 1961 übernahm Anno Hein den Dirigentenstab. Auch er bezeugte, daß Pater Finke ihn musikalisch geformt hat. Parallel zum Kirchenchor entsteht nun eine Choral-Schola, die mit ihren lateinischen Gesängen unter dem Dirigat von Anno Hein die Meßliturgien bereichert. Anfangs der 60er Jahre gründete Anno Hein einen Flötenchor, der kurze Zeit später öffentlich bei kirchlichen und weltlichen Festen auftritt. Es werden viele gemeinsame Fahrten unternommen, Konzerte und Operetten besucht. Auch viele Feste des MGV 1892 Vussem werden mitgestaltet – kurz – es findet ein reges Chorleben innerhalb und außerhalb der Kirche statt.
1996: Anno Hein ist schwer erkrankt. Rainer Pütz, Organist und Dirigent des Kirchenchores Strempt, schlägt gemeinsame Proben vor. Geprobt wird nun abwechselnd in Strempt und Vussem. Am 19. Mai 1998 verstarb Anno Hein an den Folgen seiner unheilbaren Krankheit. Sein Tod löst nicht nur bei seiner Familie und den Kirchenchormitgliedern Bestürzung und tiefe Trauer aus, sondern auch beim MGV Vussem, dessen aktives Mitglied er seit 1950 war. Nachfolger als Kirchenchor-Dirigent wird nun offiziell Rainer Pütz aus Strempt.
Am 31.5.2007 eröffnet der Vorsitzende Albert Hein die JHV, u. a. wird ein neuer Vorstand gewählt. Teamleiter wird Arnold Mies. Nach der Probe am 23. April 2008 fand eine gemeinsame Besprechung der Vorstände beider Kirchenchöre aus Strempt und Vussem statt. Nach längerer Aussprache teilte der Strempter Vorsitzende Franz Esser am Ende der Sitzung und nach Rücksprache mit seinem Vorstand mit, daß die 10jährige Gemeinschaft der Kirchenchöre Strempt und Vussem-Breitenbenden mit sofortiger Wirkung beendet sei.

Ich wünsche dem Kirchenchor für die Zukunft alles Gute und hoffe, daß der Chor auch weiterhin Bestand hat. Michael Wielspütz

Auf dem Kirchengelände trieb eine „Taschendiebin“ ihr Unwesen. Fotograf Manfred Hilgers von der Kölnischen Rundschau ertappte sie auf frischer Tat und schoss dieses Beweisfoto

Samstag, 30. August 2008

Einweihung des neuen Fahrzeuges TLF 16/25 der Freiwilligen Feuerwehr, Löschgruppe Vussem.

Löschgruppe Vussem mit Standarte vor dem Gottesdienst

Um 19 Uhr wurde zuerst ein gemeinsamer Gottesdienst in der Pfarrkirche mit den befreundeten Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Mechernich abgehalten. Unter dem Motto „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“ hielt der neu gewählte Eifeldekan Eric Pühringer eine beeindruckende Festpredigt. Er lobte u. a. die Bereitschaft der FFW, die in selbstlosem Einsatz Tag und Nacht bereit wäre, in Not geratenen Menschen zu helfen oder sie zu retten. Dafür müßte man auch einmal „Dankeschön“ sagen.

Nach der heiligen Messe ging es mit Marschmusik des Musikvereins Vussem zum Gerätehaus (Bild links), um das neue Schmuckstück in Augenschein zu nehmen bzw. der Einweihung des Fahrzeuges beizuwohnen. Zunächst aber sang der MGV unter der Leitung von Udo Greuel – Heinz Sistig weilte in Urlaub – zur Eröffnung drei Lieder: 1. Sonntag ist’s. An 2. Stelle sollte das Lied „Oh, wie schön ist Deine Welt“ von Franz Schubert zum Vortrag kommen. Aber der Einsatz dieses Liedes musste abgebrochen werden, weil die Anfangstöne nicht harmonierten. Mit den Liedern 2. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? und 3. Ein kleines Malheur, gab es keine Verständigungsprobleme.
Es folgte nun eine kurze Ansprache von Pfarrer Pühringer, der u. a. sagte: „Feuer spendet Wärme und Licht, es kann aber auch zerstören. Um dieses zu verhindern, ist das neue Fahrzeug angeschafft worden.“ Er nahm nun die Einsegnung vor, sprach dazu ein Gebet und wünschte der Feuerwehr Vussem, daß sie mit diesem Feuerwehrauto nur wenige Einsätze fahren müsste.

Anschließend hielt Löschgruppenführer HBM Rolf Wielspütz seine Festrede mit folgenden Worten: „Liebe Festgäste, liebe Feuerwehrkameraden! Hier und heute sind wir zusammengekommen, um unser neues Tanklöschfahrzeug (TLF) einzusegnen. Dazu begrüße ich ganz herzlich alle Ehrengäste, alle Ehrenmitglieder der LG Vussem, alle FFW der Stadt Mechernich, die Politiker aller Fraktionen, alle ortsansässigen Vereine und Firmen, den Musikverein und den MGV Vussem, die für den musikalischen Rahmen sorgen werden,(Bild oben) sowie alle Gäste, die heute hierher gefunden haben. Ich möchte Ihnen einmal kurz die technischen Daten unseres neuen TLF 16/25 mit Gruppenkabine, d. h., es kann 9 Feuerwehrleute befördern, vorstellen. Während das Fahrgestell mit Motor von Mercedes stammt, erfolgte der Fahrzeugaufbau von der Fa. Rosenbauer. Das TLF hat ein Gesamtgewicht von 14 t, eine Motorleistung von 286 PS und ist permanent Allrad angetrieben. Der Löschwassertank hat ein Volumen von 2500 Litern. Die Pumpe leistet 1600 Liter/min Fördermenge. Neben der Normalausstattung verfügt das Fahrzeug über einen pneumatisch ausfahrbaren Lichtmast mit zwei Strahlern zu je 1000 Watt, die über einen 8 KVA-Stromerzeuger betrieben werden. Für die technische Hilfeleistung steht ein Aggregat für den Betrieb von hydraulischen Scheren und Spreizern zur Verfügung. Dazu gibt es noch verschiedenes Handwerkszeug. – Die Feuerwehrführung kann sicher sein, daß das Fahrzeug am richtigen Standort steht. Die Bevölkerung kann sicher sein, daß wir zu jeder Zeit bereit sind, um Ihnen in Notfällen zu helfen. – Ich bedanke mich für Ihr Interesse und wünsche ihnen hier noch eine gute Zeit.“

Stv. Bürgermeister Ohlerth gratuliert Löschgruppenführer HBM Rolf Wielspütz zum neuen TLF

Es folgten nun Grußworte und Glückwünsche von den Festgästen. Zuerst ergriff der stellvertretende Stadtwehrführer Frank Eichen das Wort und sagte u. a., daß sich die fachlichen und technischen Anforderungen besonders in den vergangenen Jahren stetig gewandelt haben. Längst gehöre die Hilfeleistung bei Unglücksfällen und bei durch Naturereignisse und Explosionen hervorgerufene Notstände zum Aufgabenkatalog der Wehren. Dazu brauche man eben ein „vernünftiges“ Fahrzeug, mit dem man nicht nur Brände löschen kann, sondern auch bei den vorgenannten Sachgebieten behilflich ist. – Der stellvertretende Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender der SPD, Robert Ohlerth, meinte in seiner Ansprache, daß zwischen Bestellung und Überführung des 180.000 € teuren Feuerwehrfahrzeugs habe es ein Jahr gedauert. Damit sei aber laut Masterplan der Stadt Mechernich die Grundlage geschaffen, gute Fahrzeuge im Löschwesen zur Verfügung zu haben. Er hoffe und wünsche aber, daß der neue Feuerwehrwagen möglichst selten zum Einsatz kommen werde. – Heinz Schmitz von der UWV sagte: „Unter Zurückstellung ihrer persönlichen Interessen haben die Mitglieder der LG Vussem bisher in vorbildlicher Weise Hilfs- und Einsatzbereitschaft zum Wohle der Allgemeinheit praktiziert. Daher ist das neue Fahrzeug ein hoher Vertrauensbeweis von Rat und Verwaltung gegenüber der Vussemer Wehr.“ – Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Konrad Hamacher,  machte zuerst Dekan Pühringer ein großes Kompliment, indem er sagte: „Ihre mitreißende Predigt hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, und ich glaube, auch bei allen Besuchern Ihrer Messe. Sie haben mir aus der Seele gesprochen!“ An die Feuerwehrkameraden gewandt äußerte er sich u. a.: Neben den mannigfaltigen Aufgaben und Verpflichtungen, die Ihnen Familie und Beruf abverlangen, haben Sie sich zu den schwierigen Aufgaben bekannt, innerhalb der Löschgruppe Ihren ‚Mann’ bzw. Ihre ‚Frau’ zu stehen, was Ihnen bisher in hervorragender Weise gelungen ist.“ – Karl-Heinz Laaf, Manager der Firmen EDM (Ehemalige Dörries-Mitarbeiter), MFT (Maschinen-Fertigungs-Technik) und Laaf-Walzen, betonte in seiner Rede, daß die guten Beziehungen zur LG Vussem unbedingt aufrecht erhalten werden müssen, „denn Sie können versichert sein, daß Ihre vorbildliche Arbeit volle Anerkennung findet, das hat die Vergangenheit bei Einsätzen in unserem Werk gezeigt.“ – Des weiteren meldeten sich noch zu Wort: Toni Reitz vom LZ IV, Kreistagsabgeordneter und Bürgervereinsvorsitzender Matthias Vogelsberg, Ortsvorsteher und Stadtrat Hans Klinkhammer, sowie der stv. Vorsitzende des Karnevalvereins Kalle Franken. Sie überreichten nach dem Grußwort und der Gratulation zur Aufbesserung der Kameradschaftskasse ein Kuvert mit Inhalt, was auch die Vorredner getan hatten.
Der Musikverein spielte zum Abschluss einige volkstümliche Melodien. Am Imbissstand und am Getränkewagen herrschte nun reges Treiben und Gedränge. Es war ein schönes Fest, das allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die ausgezeichnet geführte FFW, LG Vussem, unter dem Kommando von HBM Rolf Wielspütz, ist auch aus dem gesellschaftlichen Leben des Ortes nicht mehr wegzudenken. Bei allen örtlichen Festen und Veranstaltungen sind die Floriansjünger zur Stelle. Der Chronist wünscht den Feuerwehrkameraden für die Zukunft Besonnenheit, Mut, viel Erfolg, Gottes Segen und „Gut Schlauch“ bei ihren gefährlichen Einsätzen. Michael Wielspütz

Auszüge aus der Vussemer Feuerwehrgeschichte, vorwiegend die Fahrzeuge und Gerätehäuser betreffend:

Im Jahre 1830 wurde durch die Bürgermeisterei Vussem eine pferdegezogene Handdruckspritze angeschafft. Das benötigte Löschwasser musste aus den vorhandenen Brunnen, Bächen oder den Brandweihern entnommen werden. Die Spritze war im damaligen Spritzenhaus an der Weggabelung Holzheimer Weg – Friedhofsweg untergebracht. Es diente auch als Arrestzelle für Ganoven. Heute kann man das gute Stück im Freilichtmuseum Kommern besichtigen (Bild links). Mit dem Anschluss von Vussem an das öffentliche Wasserleitungsnetz im Jahre 1906 wurde man von der Wasserentnahme unabhängiger. Bis zur offiziellen Gründung der FFW Vussem dauerte es noch bis zum Jahr 1936.
Zu Anfang der 50er Jahre konnte die Ausrüstung der FFW verbessert werden. So erhielt die Wehr eine für damalige Verhältnisse moderne TS 8/8. Der Transport erfolgte im TSA-Anhänger, der von einem Traktor gezogen wurde. Das mittlerweile zu klein gewordene Spritzenhaus wurde im Jahre 1965 abgerissen und durch ein geräumiges Gerätehaus am damaligen Schwimmbad ersetzt.
1968 erhielt die Vussemer Wehr mit finanzieller Unterstützung der hiesigen Firma Dörries ein Löschfahrzeug vom Typ LF8VP. – In Verbindung mit dem 60-jährigen Gründungsfest und dem Stadtfeuerwehrtag am Freitag, dem 14.06.1996 überreichte Stadtbrandmeister Günter Müller dem Wehrführer, OBM Peter Schneider, die Schlüssel zum neuen Fahrzeug TLF 11.

Die Einsegnung nahm Kaplan Hawinkels vor. Nach 28 Jahren gab OBM Schneider die Führung der Wehr an Rolf Wielspütz ab, der zum Oberbrandmeister befördert worden war. – Am 23.05.2004 wurde von Kaplan Schneider die neugebaute, geräumige Fahrzeughalle eingesegnet.
Nach 12-jähriger Amtszeit konnte nun Wehrführer Rolf Wielspütz wieder ein weiteres Kapitel der Feuerwehrgeschichte hinzufügen, nämlich die Einweihung des neuen Tanklöschfahrzeuges TLF 16/25, das den neuesten Stand der Technik aufweist und den Anforderungen bei Brandbekämpfung und Unfallhilfe gerecht wird (Bild oben).

Samstag/ Samstag, 04./11. Oktober 2008

Urlaubsfahrt zur Ostseeinsel Rügen mit Reiseleiter Hans Klinkhammer.

Mit zwei Reisebussen der Fa. Schäfer aus Mechernich hatten sich 71 Urlauber – darunter befanden sich auch zahlreiche Mitglieder des MGV 1892 Vussem – zu einer achttägigen Ferienreise aufgemacht, um einmal hautnah die Ostseeromantik der Insel Rügen zu erleben. Sie wurden nicht enttäuscht. In Göhren, im „Haus am Südstrand“ bezogen sie Quartier. Es ist ein Haus des Bundeswehr-Sozialwerks. Alles Wissenswerte und die Tagesabläufe kann man aus dem nachstehend aufgeführten Programm entnehmen.

Entspannung pur – Frische tanken – Meer sehen – Ostsee erleben

l. Tag:
Anreise ins Ostseebad Göhren, dem Kneippkurort auf Rügen. Unterbringung im Haus am Südstrand. Abendessen im Haus.


2. Tag:
Nach dem ausgewogenen Frühstück erleben Sie heute einen Ausflug nach „Südrügen“ (mit Fahrt „Rasender Roland“):
– Führung durch die ehemalige Fürstenresidenz Putbus mit dem „Circus“-Platz und dem kleinen Inseltheater
– Spaziergang im 75ha großen Schlosspark mit dem Wildgehege
– Fahrt mit der Rügenschen Kleinbahn „Der Rasende Roland“ in das Ostseebad Binz (ab Putbus oder Baabe)
– Besuch der Ostseebäder Binz / Seelin, Seebrücke mit Aufbauten / Baabe / Göhren, neue Bernsteinpromenade
– Rundfahrt über die Halbinsel Mönchgut mit den Zickerschen Bergen
– kurzer Spaziergang in Klein Zicker. Abendessen im Haus.

3. Tag:
Frühstück im Haus. Anschließend beginnen Sie den Tag mit einem geführten Spaziergang durch die von Wasser umgebene, altehrwürdige Hansestadt Stralsund mit ihren bekannten Backsteinbauten und gotischen Kirchen. Sie sehen u.a. den Markt, die Marienkirche, die Jakobikirche und die Nikolaikirche mit ihren berühmten Zunftaltären. 16:00 Uhr Rückkunft in Göhren. Abendessen im Haus.

4. Tag:
Frühstück. Ein Tag zur freien Verfügung. Genießen Sie die Zeit bei einem Spaziergang in der reizvollen Landschaft. Abendessen im Haus.

5. Tag:
Frühstück im Haus. Um 13:00 Uhr verlassen Sie Göhren in Richtung Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf. Hier erhalten Sie fachkundige Erläuterungen zu diesem Naturschauspiel (inkl. Filmvorführung ). Anschließend begleitet Sie ein Ranger zu den Nahrungs- und Schlafplätzen der Kraniche. Abendessen im Haus.

6. Tag:
Heute steht Nordrügen (mit Schiffsfahrt „Kreideküste“) mit folgenden Reisezielen auf Ihrem Programm:
– Vormittags ca. 1,5 Std. Schiffsfahrt entlang der berühmten Kreidefelsen ab Sassnitz und Aufenthalt am Hafen
– Besuch des legendären Kap Arkona im Norden der Insel (ab Parkplatz -Beförderung mit der „Arkonabahn“)
– Wanderung am Hochufer (ca. 1,2km) zum Fischerdörfchen Vitt mit den 13 rohrgedeckten Häusern oder Aufenthalt auf dem Rügenhof – Gutshofanlage mit Rügener Handwerk & Verkauf einheimischer Produkte. Abendessen im Haus.

7. Tag;
Nach dem Frühstück erkunden Sie die Insel Hiddensee:
– Mit einem Fährschiff erreicht man die autofreie Insel Hiddensee
– Entdeckung der vielfältigen Landschaft bei einer Kutschfahrt von Vitte über die Heide nach Kloster. Dauer ca. l Stunde.
– Besichtigungsmöglichkeiten: Gerhart-Hauptmann-Gedenkstätte, Heimatmuseum, Inselkirche, Wanderung zum Leuchtturm auf dem Dornbusch. Abendessen im Haus.

8. Tag:
Frühstück im Haus. Anschließend verlassen Sie die Insel Rügen und kehren zum Ausgangsort zurück.

Alle Urlauber waren begeistert von der herrlichen Landschaft, den Tagesausflügen, der schönen Unterkunft, der guten Bewirtung sowie der freundlichen Bedienung. Viele Bekanntschaften wurden geknüpft und „Brüderschaft“ getrunken. Für die gute Organisation und den hohen Spaßfaktor an den gemütlichen Abenden hatte Reiseleiter Hans Klinkhammer einen sehr großen Anteil. Ein Beispiel: Als Sängerin Mireille Mathieu verkleidet sorgte Hans für Stimmung und gute Laune.

Anhang:
Rügen ist die größte deutsche Insel in der Ostsee und wird durch den Strelasund von Vorpommern getrennt. Die Insel ist 926 km2 groß, gehört zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern mit den benachbarten Inseln Ummanz, Vilm und Hiddensee, und sie hat ca. 87000 Einwohner. Die Hauptstadt ist Bergen. In den Seebädern Saßnitz, Sellin, Binz oder Bregge kann man relaxen und sich gut erholen. Sehr bekannt ist Kap Arkona mit der Kreidesteilküste. Seit 1936 verbindet der 2,5 km lange Rügendamm zwischen Stralsund und Alteföhr die Insel mit dem Festland. Vor einigen Monaten wurde die neugebaute Brücke für den Autoverkehr freigegeben.

Freitag, 07. November 2008

Feierlicher Wortgottesdienst mit anschließender Urnenbestattung von Sbr. Peter Gülden.

Am Montagabend, den 3.11.2008 erlöste Gott, der Herr, unseren Sbr. Peter Gülden von seinen in langjähriger Geduld ertragenen Leiden, doch plötzlich und unerwartet im Alter von 73 Jahren. Der feierliche Wortgottesdienst begann am Freitag, den 7.11.08 um 11 Uhr in der Leichenhalle von Vussem, abgehalten von Pfarrer Eric Pühringer, der auch in seiner bewegenden Ansprache die Verdienste des Verstorbenen würdigte.

Anschließend fand die Urnenbeisetzung statt. Die Verwandten, Freunde, Bekannten, ehemalige Arbeitskollegen und ein sehr großer Teil der Bevölkerung aus Nah und Fern gaben Peter Gülden das letzte Geleit. Nun ruht er in Frieden in geweihter Erde auf dem Friedhof, wo er mit der „Rentnerband“ viele Jahre für Ordnung und Sauberkeit gesorgt hat.


Nachruf:
Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt nun für immer. Ein Mensch, der den Gesang über alles liebte, lebt nicht mehr. Vergangene Bilder ziehen in Gedanken an uns vorbei. Was bleibt, sind Dankbarkeit und die Erinnerung an schöne Stunden mit ihm, denn trotz seiner Leiden hatte er den Humor bis zuletzt nicht verloren. In den letzten Jahren zwangen ihn Rückschläge immer wieder das Krankenhaus aufzusuchen, und Rheumaschübe fesselten ihn ans Bett. Seit ein paar Monaten lebte er mit seiner Frau in der Seniorenresidenz „Haus Rita“ in Keldenich. Hier wurde er vom freundlichen Pflegepersonal fachmännisch versorgt. Nun hat sein krankes Herz aufgehört zu schlagen. Wir werden ihn sehr vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen. Ruhe in Frieden! Maach et jot
!

Anmerkung des Chronisten:
Alles, was geschieht und uns zustößt, hat einen Sinn. Doch es ist sehr schwer, ihn zu erkennen und zu begreifen. Im Buch des Lebens hat jedes Blatt zwei Seiten. Die eine beschreiben wir Menschen mit unseren Plänen, Wünschen und Hoffnungen. Aber die andere Seite füllt die Vorsehung, und was die anordnet, ist selten unser Ziel.

Nachtrag:
Im Jahre 2002 wurde Sbr. Peter Gülden für 50jährige Mitgliedschaft und Singetätigkeit mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Seinen 70. Geburtstag haben wir noch gemeinsam mit ihm am Freitag, den 19.8.2005 im Mechernicher Uffzheim gefeiert. Seine Biographie kann man anlässlich seiner Feier zum 60. Geburtstag vom 22.7.1995 nachlesen.

Montag, 10. November 2008

Unverhoffter Bayerischer Abend mit Geburtstagskind Alex Horres (66).

Am Donnerstag, dem 6.11.08 war Sbr. Alex 66 Jahre alt geworden (Baujahr 1942). Dieses freudige Ereignis wollte er unbedingt mit seinen Sängerkollegen ausgiebig feiern. Doch wegen unseres anstehenden Weihnachtskonzertes und anderer feststehender Termine durfte die Chorprobe nicht ausfallen. So einigte man sich zu aller Zufriedenheit, daß nach Schluss der etwas verkürzten Gesangsstunde, Alex sein Geburtstagsständchen bekommt. Sein Wunsch war aber, daß er dieses Ständchen einmal selber dirigieren wollte. Selbstverständlich wurde ihm dieser Wunsch von Chorleiter Heinz Sistig gerne erfüllt. Statt des Taktstockes nahm er die Hände zu Hilfe, und, siehe da, sein Dirigat funktionierte vortrefflich, die Sänger waren baff.

Vorher hatte Alex, unter Tränen schluchzend, berichtet, daß er erst kürzlich dem Tode von der Schippe gesprungen sei. Er hatte eine Allergie, die aber zu spät erkannt worden war. Nun nahm er von allen Seiten die Glückwünsche seiner Sangesbrüder entgegen. Zum einen für seinen ausgefuchsten Dirigierstil und zum anderen nachträglich zu seinem Geburtstag, was ihn sehr freute, und ihn zu einer Danksagung animierte.

Im Foyer des Pfarrheims hatte Alex einen kleinen  Imbiss mit allerlei geräucherten Würsten und frischen Brötchen vorbereitet. Zum Trinken standen Flaschenbiere, wie Bitburger Pils und Gaffel-Kölsch bereit. Aber ehe man sich die rustikalen Leckereien zu Gemüte führen konnte, hatte Alex seinen großen Auftritt (Bild links). Sein Outfit war das eines gestandenen, bayerischen Mannsbildes, mit originaler Lederhose, Kniestrümpfen, Karohemd, Wanderschuhen und Gamsbart am Hut. So kam er singend und jodelnd die Treppe herunter und spielte dabei wie ein Profi auf seinem Akkordeon. Schnell stellte sich jedoch heraus, daß in dem Instrument eine elektronische Musikanlage installiert war. Er genoss seinen Auftritt in vollen Zügen, und die Sänger waren zuerst sprachlos, dann aber gab es Beifallsstürme.

Als man aus dem Staunen herausgekommen war, griff man beherzt zu und ließ sich die Würste schmecken (Bild oben rechts). Dazu kredenzte Alex noch selbst gebrannte Schnäpse, die aus Birnen, Johannisbeeren, Bärwurz und Kräutern bestanden. Am besten aber schmeckte das weltbekannte „Lorbacher Herztröpfchen“, dessen Zusammensetzung Alex aber nicht bekanntgab. Geheimrezept versteht sich!

Nachtrag:
Wusstet Ihr übrigens, daß Alex vor Kurzem von einem leibhaftigen Uhu angegriffen worden war? Wenn nicht, dann lest doch bitte den nachfolgenden Artikel. Der Text ist aus dem Kölner Stadt-Anzeiger, daß Foto stammt aus der Kölnischen Rundschau:

Probleme beim Landeanflug:
Uhu krachte Radfahrer gegen die Brust – Alex Horres ging zu Boden

„Kommt ein Vogel geflogen“, lautet eine alte bekannte Volksweise. Doch von einem solchen kleinen Vögelchen, das von der Liebsten einen Gruß im Schnabel trägt und sich sanft niedersetzt auf des Empfängers Fuß, handelt das Lied, das Alex Horres aus Lorbach singen könnte, keineswegs. Der Mann war nämlich neulich mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Eifelblick in Lorbach, als ihm kein zarter gefiederter Sendbote der Liebe, sondern gleich eine ausgewachsene Eule mit 1,30 Meter Spannweite gegen die Brust krachte. Zu Herzen ging Horres die Begegnung zwar auch, aber mehr dergestalt, dass er durch die Karambolage das Gleichgewicht verlor und in eine nahe Wiese stürzte. Anscheinend, so berichtet der Lorbacher, war der Uhu geschwächt. Er war nämlich, wie Horres zuvor bemerkt hatte, von einem Bussard, zwei Krähen und einer Elster übel attackiert worden, bevor er dann die Flucht nach vorn ergriff und Schutz bei dem heranradelnden Lorbacher suchte.
Doch Horres, ein ausgemachter Tierfreund, bekrabbelte sich wieder und ließ sich von dieser ungestümen Art der Liebesbekundung nicht abschrecken. Er holte vielmehr sein Auto, fing den Vogel mit einem Kescher ein, nahm ihn mit zu sich nach Hause und kaufte ihm ein gutes Pfund vom besten Gulasch. Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, beruhigte sich das Tier denn auch schon bald und ließ sich von Horres streicheln und liebkosen. Da aber, so dachte sich der Eulenfreund, zu einer echten Liebesbeziehung auch ein Ring gehört, machte sich der Mann mit dem Uhu auf den Weg zur Greifvogelstation in Hellenthal. Dort stellte man zwar fest, dass der Vogel bereits in einer festen Beziehung lebte – er trug nämlich den Ring einer Vogelwarte in Schweden – doch da Schweden weit weg ist, versprach man Horres, seinem Wunsch zu folgen und dem Vogel noch einen zweiten Ring anzustecken, und zwar mit der Inschrift „Alex der Gute“.

Derzeit wird der ungestüme Uhu auf Herz und Nieren untersucht. „Wenn es ihm wieder besser geht, dann fahre ich ihn mal besuchen“, so Horres. Danach darf der Vogel dann sicherlich auch wieder weiterfliegen, mit den schönsten Erinnerungen an sein kurzes, aber heftiges amouröses Abenteuer mit. Alex dem Guten.       MICHAEL THALKEN

Sonntag, 16. November 2008

Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden.

Tausende Menschen gedachten am heutigen Volkstrauertag bundesweit der Gefallenen, Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft beider Weltkriege mit Schweigeminuten, Kranzniederlegungen und Gedenkreden.
In Vussem setzte sich der Trauerzug, angeführt von der Freiwilligen Feuerwehr und unter den Klängen des Musikvereins, pünktlich um 9.30 Uhr bei trübem Regenwetter in Richtung Ehrenmal in Bewegung. Am Kriegerdenkmal stellte die FFW mit ihren lodernden Fackeln die Ehrenwache. Nach der Kranzniederlegung spielte der Musikverein einen Choral.
Unter der Überschrift „Mahnen Kriegsgräber zum Frieden?“ sagte Matthias Vogelsberg in seiner Eigenschaft als Bürgervereinsvorsitzender auszugsweise folgendes: „Krieg und Gewalt in unseren Tagen zeigen, daß die Menschheit aus der Vergangenheit nichts gelernt hat. Muss jede Generation aufs neue selbst die Erfahrung machen, daß Krieg und Gewalt keine Probleme lösen, sondern nur töten und zerstören? Ist es deshalb sinnlos, zum Frieden zu mahnen?  Ich meine, nein!
Mit der Erhaltung der Kriegsgräberstätten und der Vermittlung ihrer Botschaft an die nachfolgenden Generationen wollen wir ein Zeichen gegen Krieg und Gewalt setzen, ein Zeichen für Menschlichkeit und Frieden.
Friede, soviel lehrt die Geschichte, ist nicht ansteckend. Kriege aber breiten sich aus wie Epidemien, denen nur Klugheit, Verständigungswille und sittliche Entschlossenheit Einhalt gebieten können. Frieden zu schließen und zu erhalten, das verlangt auch Großmut und die Kraft zur Vergebung auf allen Seiten.
Der Volkstrauertag ist ein Tag des Gedenkens, aber auch des Nachdenkens. So bleibt unsere große Hoffnung, daß die Menschheit vor dem großen Abgrund eines globalen Krieges bewahrt bleibt und somit das bewahrende Andenken an die Toten der Kriege und der Gewaltherrschaft zur Mahnung für den Frieden nicht umsonst war.“

Nach dieser beeindruckenden Rede brachte der MGV Vussem zwei Lieder zum Vortrag: „Über den Sternen“ und „Da unten ist Frieden“. Die Fürbitten wurden nun von Winfried Kreuser vorgetragen. Den Schlusspunkt der Gedenkfeier setzte der Musikverein mit dem Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“.

Die anschließende Trauerfeier in Breitenbenden verlief so ähnlich wie in Vussem, unter der Beteilung der FFW, des Musik- und Gesangvereins. Ortsvorsteher Jörg Lodzinsky hielt die Ansprache, die ich in verkürzter Form wiedergeben möchte: „Verehrte Damen und Herren! Wir haben uns hier versammelt, um die Toten zweier Weltkriege zu ehren. Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft leisteten.
Wir trauern um die Opfer der heutigen Kriege und Bürgerkriege, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Opfer von sinnloser Gewalt.
Doch unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, gleich welcher Rasse und ganz gleich welcher Religion sie angehören. Auch daran erinnert uns der Volkstrauertag.“

Die gleichen Lieder gelangten nun zu Gehör, die auch in Vussem gesungen wurden. Sie gaben der Veranstaltung einen feierlichen Rahmen. Im Anschluss beendete der Musikverein die Gedenkfeier mit dem Lied  vom „Guten Kameraden“.

Sonntag, 23. November 2008

Adventsmarkt in Eiserfey.

Im Saal der Gastwirtschaft „Zur Römerstube“ veranstaltete am Samstag und Sonntag die KG „Feytaler Jecken“ ihren 4. Adventsmarkt „Himmlisch gut“. Der Erlös kommt wieder dem Eiserfeyer Karneval zugute.
Angeboten wurden über 100 Advents- und Türkränze, Terracotta-Artikel, Handarbeiten und Kunst, handgefertigte Krippen, Vogelhäuser und Holzlaternen, Geschenkartikel, Kerzen Weihnachtsgebäck und –Dekorationen, sowie Marmeladen nach Hausfrauenart u. v. m. Zum Verzehr standen bereit: hausgemachte Reibekuchen, Eifeler Kartoffelsuppe mit Wursteinlage, belgische Waffeln mit heißen Kirschen sowie frisch geräucherte Forellen von Sbr. Werner Borker, die reißenden Absatz bei den Marktbesuchern fanden. Auch warme und kalte Getränke konnte man käuflich erwerben.
Am Sonntag, ab 14 Uhr, sorgte ein Riesenprogramm für vorweihnachtliche Stimmung. Auf der festlich dekorierten Bühne, die in eine Winterlandschaft verwandelt worden war, traten namhafte Interpreten auf, u. a. das Kuchenheimer Mandolinenorchester, Eiserfeyer Kinder mit weihnachtlichen Vorträgen, Alphornbläser, die „German Trumpets“ Peter Züll und Michael Schumacher, Doris und Mike, und schließlich der MGV 1892 Vussem, der mit folgenden Liedern glänzte: 1. Sonntag ist’s, 2. Abend im Gebirge, 3. Schifferlied, 4. Eiserfeyer Heimatlied, 5. Es kommt ein Schiff geladen, 6. Aus einer schönen Rose (Erstaufführung), 7. Herbergslied, 8. Heilige Zeit und Andachtsjodler (mit Akkordeonunterstützung von Udo Greuel). Obwohl die Geräuschkulisse, besonders an der Theke, sehr störend war, wurden unsere Darbietungen mit viel Beifall bedacht.
Der Adventsmarkt war von den einheimischen und auswärtigen Besuchern sehr gut angenommen worden. Die Bestuhlung im Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Ein Durchkommen bis zur Theke, um ein Getränk zu erhaschen, war fast unmöglich. Daher beschlossen die Verantwortlichen der KG uns zwei Kästen Bier zu spendieren, die nach den nächsten Proben auf das Wohl der edlen Spender geleert werden.

21.     Samstag, 29.November 2008

Jahresabschlussfeier (JAF) der Kameradschaft ehem. Soldaten, Reservisten und Hinterbliebener (ERH) im Casino, Mechernich.

Am 14. März 2008 hat die ERH, Mitglied im Deutschen Bundeswehrverband, zahlreiche Mitglieder im Casino ausgezeichnet. Dazu war der Landesvorsitzende, Oberstleutnant Thomas Sohst, extra nach Mechernich angereist. Unter den Jubilaren weilten auch zwei Vussemer Bürger, nämlich Stabsfeldwebel a. D. Horst Rehbein und Oberstabsfeldwebel a. D. Horst Reichert, die für 40jährige Zugehörigkeit eine Urkunde erhielten.
Erst 1984 wurde die ERH in Euskirchen mit 177 Mitgliedern gegründet. Heute sind es bereits 403. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, ehemalige Soldaten, Reservisten und Hinterbliebene im Kreis Euskirchen zu betreuen. Mehrmals im Jahr treffen sie sich zu geselligen Anlässen oder Veranstaltungen. Z. B. besuchten sie die Ordensburg Vogelsang, um ihr Wissen aufzufrischen, oder Soldaten berichteten über ihre Einsätze in Krisengebieten wie dem Kosovo oder Afghanistan.

Bei den Vorstandswahlen wurde Stabsfeldwebel a. D. Peter Kruse (im Bild auf der vorigen 4. von links) mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden wiedergewählt. Ihm haben wir es zu verdanken, daß wir diese JAF nun schon zum 6. Mal in Folge mit unseren Liedvorträgen verschönern durften. Bei unserem Auftritt gelangten folgende Lieder zur Aufführung: 1. Abend im Gebirge, 2. Es kommt ein Schiff geladen, 3. Aus einer schönen Rose, 4. Herbergslied, und 5. O du fröhliche, das gemeinsam gesungen wurde. Nachdem der brausende Applaus verklungen war, bedankte sich Peter Kruse beim Chor und dem Dirigenten Heinz Sistig für die hörenswerten Vorträge, die die Festgäste auf das bevorstehende Weihnachtsfest eingestimmt hätten. Im nächsten Jahr feiert die ERH 25jähriges Bestehen, das groß aufgezogen wird. Es wäre schön, wenn wir dazu wieder eine Einladung erhalten würden.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Seniorennachmittag in Vussem.

Beim schon zur Tradition gewordenen Altentag in Vussem konnte Bürgervereinsvorsitzender Matthias Vogelsberg ca. 45 Personen des älteren Semesters mit ihren Partnern ab dem 65. Lebensjahr herzlich begrüßen. Er wünschte allen ein paar vergnügliche Stunden beim Kaffeeklatsch in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“. Die Tische waren wieder festlich eingedeckt worden. Fleißige Kellnerinnen und Helferinnen des Ortskartells hatten die Bewirtung übernommen. Sie sorgten auch für den Abwasch.
Für die Gestaltung des Rahmenprogramms waren wieder einige Ortsvereine verantwortlich. Als erstes sorgte die Flötengruppe unter der Leitung von Resel Feyen mit ihren gekonnten Spielweisen für gute Laune.
Um 16 Uhr hatte der MGV 1892 Vussem seinen Auftritt. Er überzeugte die Zuhörer unter seinem Dirigenten Heinz Sistig mit einer ansprechenden Leistung und versetzte sie mit nachfolgenden Liedern in vorweihnachtliche Stimmung: 1. Es kommt ein Schiff geladen, 2. Aus einer schönen Rose, 3. Trommellied, 4. Weihnachtsglocken und 5. O du fröhliche, wobei alle mit einstimmten.

Nachdem der Riesenapplaus verklungen war, marschierte das neu inthronisierte Dreigestirn mit Prinz Josef I. (Schmitz), Jungfrau Karla (Karl-Heinz Franke und Bauer Konrad (Hein) (siehe Foto aus dem „Wochenspiegel“), sowie ihrem Präsidenten Ralf Schumann, dem Vorsitzenden Wolfgang Schneider mit Gefolge in den festlich geschmückten Saal ein. Die Besucher waren begeistert von den Darbietungen der Bambinis, der Jugendtanzgruppe und dem Solo-Tanzmariechen Elena Empt, die alle viel Beifall einheimsten.
Den Schlusspunkt setzte wieder der heimische Musikverein unter Stabführung von Hans-Hubert Schmidt, der mit schönen Melodien die fröhliche Stimmung noch einmal aufheizte.
„M. V.“ bedankte sich im Namen der Senioren bei den Mitwirkenden und wünschte allen einen guten Nachhauseweg, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr 2009.

Samstag, 20.Dezember 2008

Sechswochenamt für unseren verstorbenen Sbr. Peter Gülden.

Vor der Abendmesse, die um 19 Uhr begann, war eine Ansingprobe angesetzt worden. Zum einen musste noch an einigen Stücken für das morgige Konzert gefeilt werden, zum anderen hielt Chorleiter Heinz Sistig es für nötig, die Feinabstimmung beim „Vater unser“ mit dem Organisten Rainer Pütz vorzunehmen.
Zum Vortrag kamen folgende Werke aus der Schubert-Messe: 1. Zum Eingang: Wohin soll ich mich wenden?, 2. Zum Credo: Noch lag die Schöpfung formlos da, 3. Zum Sanctus: Heilig, heilig, 4. Vor der Kommunion: Vater unser, von Gotthilf Fischer mit Orgelbegleitung, und 5. Nach der Kommunion: Sancta Maria, von Johann Schweitzer.
In seiner bewegenden Ansprache, die sich nicht nur auf die Weihnachtszeit bezog, sagte Eifeldekan und Pfarrer Eric Pühringer u. a. sinngemäß folgendes: „Für jeden von uns, ob Christ oder nicht, sind die Bilder von Weihnachten einleuchtend: Ein Kind wird geboren in einer Futterkrippe im Stall, und mit ihm kommt Licht in die Welt. Menschen in Sorge und Angst hören den Ruf: ‚Fürchtet euch nicht!’ Dieses Fest und die Botschaft brauchen wir – alle Jahre wieder. Denn auch in unserem Alltag ist vieles nicht heil. Das gilt auch im persönlichen Leben, wo es bis in die Familien hinein nie ganz ohne Streit zugeht. – Wo uns Krankheit trifft, wo wir Einsamkeit spüren, wo uns der Tod einen lieben Menschen nimmt. Viele haben im vergangenen Jahr solche Erfahrungen gemacht, und ich wünsche ihnen, daß sie Trost finden und auch wieder Zuversicht.“ Er endete mit den Worten: „Ich wünsche Euch in diesen Tagen, wie es in dem alten Weihnachtslied heißt, eine fröhliche, selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit!“
Am Schluss der Messfeier bedankte sich der Pfarrer beim Chor für die schönen Darbietungen und lud alle ein, beim Konzert am nächsten Tag mehr davon zu hören. Die Besucher des Gottesdienstes spendeten daraufhin nicht enden wollenden Applaus.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Vorweihnachtliches Konzert.

Vorwort:
Die Vorbereitungen und Chorproben für das Konzert begannen bereits nach der Sommerpause, standen aber unter keinem guten Stern. Einige Proben mußten ausfallen, bzw. verlegt werden, weil: 1. unser Dirigent Heinz Sistig beruflich sehr angespannt war, 2. die Formalitäten beim Ableben seiner Mutter viel Zeit in Anspruch nahmen. 3. musste er die Querelen und den Telefonterror ertragen, die ein aktiver Sänger mit seinen Disziplinlosigkeiten ausgelöst hatte, die für diesen letztendlich mit dem Ausschluss aus unserer Chorgemeinschaft wegen vereinsschädigenden Verhaltens endeten. 4. Am Sonntagmorgen erreichte Heinz die Hiobsbotschaft, daß unser Pianist Udo Greuel plötzlich erkrankt war. Für ihn musste also kurzfristig Ersatz gefunden werden. 5. Während der Ansingprobe unmittelbar vor dem Konzert erlitt ich einen Kreislaufkollaps infolge eines grippalen Infekts, sodass ich nicht mit auftreten konnte. Wenn auch durch diese unliebsamen Vorfälle das Nervenkostüm unseres Chorleiters arg strapaziert wurde, so ließ er sich nicht entmutigen, denn trotz aller Schwierigkeiten wurde das Konzert ein voller Erfolg, wie man das auch aus der Presse entnehmen kann:

Zum Konzert:
Ein bunt gemischtes, abwechslungsreiches Programm aus klassischen Weihnachtsliedern und modernen Arrangements mit besinnlicher Note wurde den zahlreichen Besuchern am Sonntagnachmittag um 17 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Margareta in Vussem geboten. Das Konzert ging erneut als Gemeinschaftsproduktion des MGV 1892 Vussem als Gastgeber, Ltg.: Heinz Sistig, und dem durch befreundete Musiker verstärkten hiesigen Musikverein, Ltg.: Hans-Hubert Schmidt, über die Bühne.

Zu Beginn konnte unser Vorsitzender Willi Schütt eine große Schar von ca. 180 Musikliebhabern begrüßen und willkommen heißen. Das nachstehend aufgeführte Programm wurde wieder von Sbr. Wolfgang Schulz souverän moderiert (im Bild rechts). Zwischendurch las Sbr. Alfred Brell heitere und auch nachdenkliche Texte und Geschichten vor (im Bild links).

(Moderation von Wolfgang Schulz, kursiv gedruckte Texte wurden vorgetragen von Alfred Brell):
Auch von mir einen guten Abend, meine Damen und Herren, schön, dass Sie alle gekommen sind. In den folgenden etwa 1,5 Stunden wollen wir, der MGV 1892 Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig, sowie der Musikverein Vussem mit seinem Dirigenten Hans-Hubert Schmidt, Sie mit viel Musik, Gesang, aber auch mit kleinen Geschichten und Gedichten, passend zur Jahreszeit, unterhalten und Sie auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen. Viel Vergnügen!
Einen möchte ich noch herzlich begrüßen, nämlich Rainer Pütz! Nachdem unsere musikalische Begleitung, Udo Greuel, plötzlich erkrankt ist, hat Rainer auf unsere Anfrage hin heute Morgen spontan zugesagt, diesen am Klavier zu vertreten, hätten wir doch ansonsten unser Programm noch kurzfristig umändern müssen. Dafür unser herzlicher Dank!

So, jetzt geht es aber wirklich los. Beginnen wollen wir mit einem, man kann sagen, dem klassischen Weihnachtslied, an dem kein Chor vorbei kommt, nämlich dem Lied der Schlesier, das

1.   Transeamus, usque Bethlehem

auf Deutsch: Lasst uns nach Bethlemen gehen, von Josef Schnabel, Bearbeitung Gus Anton, und danach folgt

2.   St. Niklas war ein Seemann

Musik Freddy Quinn, Text Georg Buschor, Satz A. Frey-Völlen. Bei beiden Liedern begleitet uns Rainer Pütz am Klavier.

Schönen Dank erst einmal den Männern des MGV. Jetzt wird Sie der Musikverein unterhalten mit einigen wunderschönen Melodien u.a. aus Film und Operette, und zwar zunächst mit

3.   Exodus, einer bekannten Filmmusik von Ernest Gold aus dem gleichnamigen Film, Bearbeitung Heinz Hermannsdörfer.

4.   Bert Kaempfert mit seinem unverwechselbaren Sound ist sicher allen von Ihnen bekannt. Hören Sie jetzt von ihm das Stück Blue Spanish Eyes in einer Bearbeitung von Steve McMillan.

5.   Wenn man Maurice Ravel hört, denkt man unwillkürlich an sein weltberühmtes Stück Bolero, übrigens eines der meist gespielten Orchesterstücke, und dies hat sicher den Komponisten M. Schrijenberg inspiriert, seinen Trumpet Bolero zu komponieren. Hören Sie also den Trumpet Bolero in einer Bearbeitung von Michael Schneider)

„Bete, gute Mutter Erde“ (Horst Frank).

Wir hören jetzt den Musikverein mit

6.   Eine weiße Rose. Musik J. Frankfurter, Bearbeitung R. Seifert und T. Knittel

7.   Zumindest die Älteren unter uns haben diesen bezaubernden Film aus dem Jahre 1967 sicher gesehen, die Geschichte um den kleinen Gaylord nach einem Roman von Eric Malpass – ich spreche von dem Film: Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung, berühmt geworden auch wegen seiner Musik von James Last. Hören Sie jetzt die Titelmelodie aus diesem Film – in einer Bearbeitung von Hans Kolditz.

8.   Der Musikverein hat heute Abend keine Kosten und Mühen gescheut und verschenkt jetzt an alle Damen im Kirchenraum dunkelrote Rosen, natürlich musikalisch. Aus der Operette „Gasparone“ von Carl Millöcker: Dunkelrote Rosen

Am Heiligen Abend (Theodor Fontane)

An dem vorher Gesagten haben Sie sicher gemerkt, dass es jetzt weihnachtlich wird. Einstimmen wollen wir Sie auf das bevorstehende Christfest zunächst mit

9.   La Campanella, Komponist: Walter Geiger – Satz Johannes Menskes

10. Es kommt ein Schiff geladen, Weise aus Köln von 1608, Satz Hugo Herrmann

11. Engel singen leise, ein“ swingendes“ Weihnachtslied, Text und Musik Robert Pappert.

Herbergssuche heute,(nach einer wahren Begebenheit, niedergeschrieben von Bruni Mahlberg-Gräper)

Beim jetzt folgenden Lied werden Sie feststellen, dass sich in ca. 2000 Jahren nicht viel geändert hat. Hören wir hinein in

12. Das Herbergslied, Eine Volksweise aus Tirol, und danach singen wir für Sie

13. Engel haben Himmelslieder, Altfranzösisches Weihnachtslied, Text Lieselotte Holzmeister

14. Lasst uns lauschen, Eine alte Weise aus dem 19. Jahrhundert

Erlauben Sie uns Sängern eine kleine Verschnaufpause. Die Damen und Herren des Musikvereins haben inzwischen durchatmen können und spielen jetzt für Sie das

15. Ave Verum vonWolfgang A. Mozart.

Es folgt jetzt ein Lied, im Ursprung ein Tschechischer Choral. den es in unzähligen Versionen, instrumental oder gesungen, gibt, die Geschichte vom kleinen Trommeljungen oder übersetzt vom

16. Little Drummer Boy, In einer Bearbeitung von Jean Treves.

Beschließen werden die Damen und Herren des Musikvereins ihren Part jetzt mit

Freitag und Dreesen

17. Ave Maria No Morro, Musik und Text von dem Brasilianer Hervivelto Martins

doch keine Angst, sie sind nicht weg, wir werden sie noch einmal hören bei unserem gemeinsamen Schlusslied.

Im Weihnachtswald (Peter Schröder)

Auch wir Sänger kommen allmählich zum Ende unseres Programms, das wir beschließen wollen mit

18. Aus einer schönen Rose, Volksweise aus Oberbayern, Bearbeitung Schwanninger/Niederhauser.

19. Die Weihnachtsglocken, Franz Mäding, Hermann Sonnet.

20. Dank am Abend, Robert Pracht, Ludwig Mohrbacher.

Dem Wunder kann man nachhelfen (aus einem offenen Brief vom 01.12.2008 des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge)

Jetzt sind Sie gefordert, meine Damen und Herren! Wir werden jetzt alle gemeinsam, Musikverein, Männergesangverein und Sie natürlich, wenn Sie so wollen, die Hitparade der bekanntesten Weihnachtslieder singen mit dem Weihnachtsliederpotpourri

21. Friede den Menschen auf Erden

Texte und Noten brauchen Sie ganz sicher nicht, kennen Sie doch alle diese Lieder seit Ihrer Kindheit auswendig.
Liebe Gäste, wir hoffen, dass Ihnen unser Konzert gefallen hat. Dank Ihnen für Ihr Kommen, Ihre Aufmerksamkeit. Dank allen Akteuren des Musikvereins unter Leitung von Hans-Hubert Schmidt, sowie dem Männergesangverein und hier vor allem dem Chorleiter Heinz Sistig -und Sie wissen: anschließend sind Sie alle eingeladen ins benachbarte Pfarrheim zu einer deftigen Gulaschsuppe, zu Bier und Glühwein.
Sie wissen, alle Aktiven haben kostenlos für Sie musiziert, gesungen, viele Stunden geprobt, um Ihnen eine Freude zu machen, und wenn wir jetzt trotzdem um eine kleine Spende bitten, dann nicht für uns, sondern für die Pfarrcaritas Vussem-Breitenbenden, denn es gibt mehr als wir glauben auch in unseren Gemeinden Menschen, die unsere/Ihre Hilfe und Unterstützung brauchen. Für Ihre Spenden schon jetzt besten Dank – und wie gesagt, dann ab ins Pfarrheim – und diejenigen, die nicht mehr bleiben können – kommen Sie gut nach Hause, begleitet von unseren besten Wünschen für eine gesegnete Weihnacht sowie alles Gute für das Jahr 2009!

Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal.

Nach dem Konzert:
Wie bereits in der Moderation erwähnt, wurde für caritative Zwecke in der Pfarrgemeinde Vussem-Breitenbenden gespendet. So konnte ein Netto-Betrag von 300 € überwiesen werden. Allen Spendern ein herzliches Vergelt’s Gott!
Im Pfarrheim wurde noch ein Imbiss mit Umtrunk für die Konzertbesucher angeboten. Dabei wurde viel gefachsimpelt, und man ließ das Geschehen noch einmal Revue passieren. Dabei kam man zu dem Fazit, daß beide Vereine stimmlich und musikalisch überzeugt hätten.

Freitag, 9. Januar 2009

Jahresabschlussfeier (JAF) des MGV 1892 Vussem.

Immerhin 26 Sänger konnte unser Vorsitzender Willi Schütt gegen 19:30 Uhr im Pfarrheim begrüßen. Einige Sangesbrüder waren erkrankt oder verhindert. Unser Ehrenvorsitzender Peter Dreesen wird z. Zt. stationär im Kreiskrankenhaus Mechernich behandelt. Gute Besserung! Des weiteren hieß Schütt unseren Redakteur der Sängerzeitschrift, Albert Wielspütz, der auch das Geschehen des heutigen Abends mit der Kamera festhielt, herzlich willkommen.

Zunächst wünschte der Vorsitzende allen ein frohes und gesundes neues Jahr. In seinen Ausführungen sagte er u. a., daß das verflossene Jahr ein gutes Jahr für den MGV gewesen wäre, das hätten die vielen Veranstaltungen, an denen wir mit gutem Erfolg teilgenommen haben, bewiesen. Bei den Sängern bedankte er sich für die – mit ein paar Ausnahmen – rege Beteiligung an den Proben. Auch die Vorstandskollegen erhielten Lob und Dank für ihre vorbildliche Arbeit. So wäre z. B. der Auf- und Abbau der Bühne vor und nach dem Konzert reibungslos vonstatten gegangen.

Ein besonderes Dankeschön aber erhielt unser Chorleiter Heinz Sistig (Bild links), für seine aufopfernden Bemühungen, uns die „Flötentöne“ beizubringen. Er überreichte ihm dafür als Belohnung eine kleine Aufwandsentschädigung. Udo Greuel, der leider verhindert war, wurde auch lobend erwähnt, für seine Bereitschaft einzuspringen, wenn Not am Mann wäre. Auch die Brüder Albert und Michael Wielspütz erhielten Dank und Anerkennung für ihre aufwendige Arbeit bei der Gestaltung der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“.

Weiter gab Schütt bekannt, das sich der Reinerlös aus dem Verkauf von Getränken in diesem Jahr auf 520 € gesteigert hätte, und davon die Kosten der JAF beglichen würden. Nachträglich gratulierte der Vorsitzende den Geburtstagskindern der vergangenen Tage.

Es waren (Bilder oben von links) Bernhard Mießeler: am 28.12.   75 Jahre; Franz Josef Sebastian: am 31.12.   71 Jahre; Klaus Bernitt: am 31.12.   55 Jahre; und Hubert Hamacher: am 1.1.   68 Jahre. Zu seinem 70. Geburtstag, den Willi Schütt am Freitag, den 6. März 2009 im Pfarrheim ganz groß feiern will, lud er alle Sänger ein (Bild unten).

Die JHV findet am Samstag, den 21. März 2009 nach der Abendmesse, die wieder von uns mitgestaltet wird, erstmals im Pfarrheim statt, weil unser Vereinslokal wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt geschlossen ist.
Unter dem Decknamen „Schmitz“ hatte jemand bei der Polizei Anzeige erstattet, dass nach den Proben des MGV in größeren Mengen Alkohol getrunken würde und einige Sangesbrüder sich danach noch ans Steuer setzten. Die Polizei muss dieser völlig aus der Luft gegriffenen Anzeige nachgehen und wird sicher in unregelmäßigen Abständen kontrollieren. Wir vermuten, wer der anonyme Anrufer ist, können aber nichts beweisen.

Nachdem man diese bösartigen Anschuldigungen verdaut hatte, wünschte uns der Vorsitzende trotzdem einen guten Appetit. Auf dem Speiseplan stand mein Leibgericht: Dicke Bohnen mit Speck. Dazu gab es Kasseler mit in Butter geschwenkten Kartoffeln, die von der Fa. Eisenbraun aus Strempt angeliefert worden waren. Es schmeckte wie „ze Kölle“. Zum Nachtisch standen Schoko- und Vanillepudding bereit. Sbr. Fritz Pütz nahm sich jedoch statt Pudding lieber noch ein „Kümpchen“ dicke Bohnen, denn das ist auch seine Leibspeise.

Nun ging man zum gemütlichen Teil über. Beim 1. Vortrag von Wolfgang Schulz berichtete dieser in witziger Art über den Bau der Arche Noah und darüber, welche Schwierigkeiten er in heutiger Zeit mit den Verwaltungsbehörden gehabt haben würde. Unzählige Genehmigungen müsste Noah dazu beibringen, um überhaupt mit dem Bau beginnen zu dürfen.

Eine gut bestückte Tombola war aufgebaut worden. Jeder konnte ein Los aus dem Hut nehmen und wartete dann gespannt auf die Ziehung, denn es gab wieder schöne Preise zu gewinnen.
Michaels Leibspeise schmeckte allen gut
Hans Höller hatte eine Strickmütze gewonnen, die er in allen Variationen zu tragen wusste. Manchmal sah er damit aus wie eine Lady, dann wie ein maskierter Bankräuber







oder wie ein afghanischer Widerstandskämpfer

Der 2. Vortrag von Wolfgang Schulz  lautete: „Die guten Vorsätze zum neuen Jahr“. 1. Abnehmen durch Diät, 2. Sport und Liebe machen, 3. Rauchen ohne Filter, wegen der Vitamine. 4. Nie mehr Alkohol. Alles Hochprozentige im Waschbecken entsorgen, nachdem man vorher noch einen kräftigen Schluck genommen hat (Bild links). Nach der 10. Flasche muß dann auch der Magen im Waschbecken entleert werden.


Die 9. Ausgabe der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ wurde nun verteilt. Erstmals mußte nach Vorstandsbeschluß jedes aktive Mitglied dafür 3 € Unkostenzuschuß an die Kasse entrichten, weil 1. Papier und Tinte erheblich teurer geworden sind, 2. sich die Auflage wegen mehr Sängern erhöht hat, und 3. die Zeitung umfangreicher geworden ist (47 Seiten). Hans Klinkhammer hatte zusätzlich für den Einband 50 € gespendet. Am Mienenspiel der Sänger konnte man deutlich sehen, daß uns das Werk wieder gelungen ist (Bild rechts).

Erst in den frühen Morgenstunden endete eine wieder fröhliche und harmonische verlaufene JAF.

Montag, 12. Jnauar 2009

Geburtstagsfeier von Sbr. Conni Kriescher (66).

Konrad Eugen Wilhelm Hubert Kriescher, genannt Conni, wohnhaft in Einruhr, wurde am 12. Januar 1943 in Aachen geboren, also auf den Tag genau vor 66 Jahren. Da auch heute Probetag des MGV war, wurde ihm zur Ehre am Schluss der Gesangstunde, die etwas verkürzt wurde, ein Ständchen gebracht.

Auch Udo Greuel ließ es sich nicht nehmen, am Klavier ein Lied von Udo Jürgens anzuspielen, wobei die Sänger mit einstimmten:

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.
Mit 66 Jahren da hast Du Spaß daran.
Mit 66 Jahren, da bist Du voll in Schuss.
Mit 66 Jahren, da ist noch lange nicht Schluss!

Ich hoffe, daß das alles bei Dir zutrifft und Du noch lange Deine Stimme bei uns im 1. Tenor erschallen lässt! Herzlichen Glückwunsch auch von dieser Stelle aus!

Im Foyer des Pfarrheims stand eine leckere Gulaschsuppe bereit, die von Hans Klinkhammer zubereitet worden war, und von ihm persönlich mit frischem „Peng“ (Stangenbrot) serviert wurde. Die von Conni mitgebrachte Flasche Weinbrand wurde auf sein Wohl geleert. Zwischendurch erzählte Udo Greuel seine neuesten Witze. Dabei blieb kein Auge trocken. Auch Connis Ehefrau Edith amüsierte sich köstlich.

P. S.:    Gegen 22 Uhr erschien ein Streifenwagen der Polizei. Die Beamten stoppten zwei Sangesbrüder, die in ihren Autos auf der Heimfahrt waren. Das Ergebnis der Alkoholkontrolle war negativ. Wir hoffen, daß der Anrufer „Herr Schmitz“ nun Ruhe gibt und von weiteren, unberechtigten Anschuldigungen absieht.

Eine kleine Biografie:
Konrad Eugen Wilhelm Hubert Kriescher – genannt Conni,
geboren am 12. Januar 1943 in Aachen,
verheiratet mit Edith Kriescher
3 Kinder, 6 Enkelkinder.
wohnhaft in Einruhr, Am Hostertberg 6
Gefunden, oder vom Himmel gefallen – wohl nicht die alltägliche Antwort einer Mutter auf meine Frage, woher ich komme. Auch die pubertäre Frage an den Vater, den Spross einer alten Kaufmannsfamilie und stolzer Besitzer einer Spedition und eines Großhandels in Papier- und Seilerwaren: Was zeugst du einen Sohn in einem Chaos, in dem Mutter – während im Mutterhaus ein Volltreffer amerikanischer Bomben 26 Nonnen in den Tod reißt – in dem danebenliegenden Kreißsaal mich am 12. Januar 1943 zur Welt bringt. Wo du schon 7 Kinder gezeugt hast. Worauf es wieder eine Tracht Prügel gab.
Ähnlich, nach meinen Eskapaden, wenn dann Mutter drohte: „Du bist mit Donner und Blitz auf die Welt gekommen, mit Donner und Blitz wirst du wieder von dieser Welt gehen.“
Meine Stiefmutter hat unser Erbe gut angelegt und beschert St. Anna in Walheim 25
Jahre an ihrem Todestag eine geschmückte Kirche.
Die Aufnahmeprüfung für Kaiser Karls Gymnasium mit Bravour bestanden; doch aus reinem Opportunismus zu meinem Vater musste mich meinen Volksschullehrer verblüfft zum neuen Schuljahr fragen: „Was machst du denn hier, ich denk’, du machst Abitur?“ Somit habe ich nach 8 Schuljahren und dreieinhalb Lehrjahren eine Elektromaschinenbauergesellenprüfung abgelegt.
Damit sich Mutter keine Sorgen macht, schrieb ich ihr einen Zettel – mach dir keine Sorgen, bin nach Hamburg – nachdem ich das Sparschwein geplündert habe. Einem vorausschauenden LKW-Fahrer verdanke ich, dass ich nicht in Brasilien gelandet bin.
Tja, die aufkeimende Verantwortung verhalf mir zu einer frühen Hochzeit, einer Tochter, sowie meiner – leider nach 36 Ehejahren verstorbenen –  Renate und einem aufreibenden Job im Theater Aachen.
Hei, ich habe eine ganze Nacht frei. Dabei habe ich es nicht versäumt, noch eine Tochter und einen Sohn zu zeugen.
Nach 17 Jahren meinte unser neuer Generalintendant, nachdem ich ihm vorhielt, dass er zwar Brecht inszenieren kann, ihn jedoch nie verstanden hat, dass so ein gewählter Personalrat keine Rechte habe. Halleluja. Meine Aufsässigkeit bringt mich in die prekäre Lage, mein Berufsleben zu verändern – und zu meinem Glück zu einer höher bezahlten Verwaltungsstelle – wegen des Kündigungsschutzes für Personalvertreter.
Danach ging alles schnell, 6 Enkelkinder, davon das letzte ein Junge – und schrumps in Rente, wegen eines Hirnschlags. In der Intensivstation des Klinikums Aachen, halbseitig gelähmt, die Frage aller Fragen – war das alles? Du hast deine Frau an Krebs verloren, das letzte Jahr gepflegt, dann jedoch eine wunderbare Frau gefunden, die Inkarnation eines Engels und eines Bengels, und jetzt bist du gelähmt. Kämpfen ist meine Natur und der dankbar angenommene Tipp: geh singen, damit das Gehirn genauso funktioniert, wie du wieder das Sprechen und Schreiben erlernt hast.
So ist es, lieber Bernhard Stoffels und mein lieber Heinz Sistig. Das Singen, das ihr mir rüberbringt, hat mir zwar das Kurzzeitgedächtnis nicht zurückgebracht, jedoch durch all eure Herzlichkeit meine Lebensfreude. Ihr Udo’s, Günter’s und Edi’s und Klaus’, verzeiht mir, dass ich all die Namen nicht behalten kann, doch ich habe noch welche…… Euer Conni!

Montag, 02. Feburar 2009

Nachträgliches Geburtstagsständchen für unser förderndes Mitglied Helmut Fischer (85).

Als förderndes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, des Musik- und Gesangvereins, hatte Helmut Fischer es sich nicht nehmen lassen, diese ihm ans Herz gewachsenen Vereine nachträglich zu seinem 85. Geburtstag, den er am 20.1.09 im Kreise seiner Familie gefeiert hatte, zu einem Umtrunk mit „Hämmchenessen“ einzuladen
Um 19 Uhr fanden die Festivitäten im Proberaum des Musikvereins statt. Sbr. Hans Klinkhammer hatte alles organisiert. Er war es auch, der zuerst zu einer Gedenkminute für unseren Sbr. Klaus Reddig, der am vergangenen Freitag plötzlich verstorben war, aufrief.
Danach hatte sich der Chor auf der Bühne platziert und begann seine Gesangsvorträge mit dem „Geburtstagsständchen“. Anschließend hielt unser Vorsitzender Willi Schütt seine Gratulationsrede und überreichte als Geschenk ein paar Flaschen Moselwein. Mit den Liedern 1. Abends im Gebirge, 2. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, 3. Wir kamen einst von Piemont, 4. Heija Safari, und 5. Finster war die Nacht wurde das Ständchen fortgesetzt. Die zwei letztgenannten Shanties begleitete Udo Greuel am Akkordeon.
Nachdem der Applaus verklungen war, schritt man zum Essenfassen. Hans servierte jedem eine Haxe auf den Teller. Man hatte die Wahl zwischen Vorder- und Hinterbein, rechts oder links. Dazu gab es noch Sauerkraut mit Kartoffelpüree. Alles war lecker zubereitet worden und schmeckte hervorragend. Mit frisch gezapftem Bier wurde fleißig nach gespült.

Das Foto von Hans Klinkhammer zeigt die Vorsitzenden der geförderten Vereine: V.l.: Franz-Josef Schmidt (Musikverein), HBM Rolf Wielspütz (FFW), Jubilar Helmut Fischer, Willi Schütt (MGV)

Thema des Abends war aber der plötzliche Tod von Klaus Reddig. Deshalb wollte auch keine richtige Stimmung aufkommen. Der Jubilar bedankte sich nun bei der großen Gästeschar für ihr Kommen, für die vielen Glück- und Segenswünsche und die schönen Geschenke. Sein Gesundheitszustand ließ es aber leider nicht zu, noch länger zu verweilen. Er verabschiedete sich mit den Worten: „Früher hätte mir das nicht passieren können.

Dienstag, 10. Februar 2009

Auferstehungsmesse und Verabschiedung von unserem Sbr. Klaus Reddig.

Plötzlich und unerwartet nahm Gott, der Herr über Leben und Tod, am Freitag, den 30.01.09 unseren Sbr. Klaus Reddig zu sich in sein Reich. Im Alter von 68 Jahren wurde er in seiner Wohnung in Einruhr leblos aufgefunden. Todesursache: Herzversagen.

Schreck, Bestürzung und tiefe Trauer haben uns ergriffen, als wir die Nachricht erhielten. Wir alle können es noch immer nicht fassen, daß Klaus nun nicht mehr unter uns weilt. Besonders mir fällt es schwer, seinen Tod zu verkraften und zu begreifen, daß er nun für immer von uns gegangen ist, zumal ich am Vortag noch mit ihm telefoniert habe, als er mir zu meinem Geburtstag gratulierte. Aber keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist, Abschied zu nehmen von lieben Menschen, Gewohnheiten und sich selbst.
Heute, am 10.02.09, begann um 14 Uhr in der Pfarrkirche zu Vussem die Auferstehungsmesse unter der Mitwirkung des MGV Vussem, der die Trauerfeier mit folgenden Chorwerken unterstützte: 1. Wohin soll ich mich wenden, von Franz Schubert, 2. Heilig, heilig, von Franz Schubert, 3. Vater unser, von Gotthilf Fischer mit Orgelbegleitung von Rainer Pütz, und 4. Über den Sternen, eine Bearbeitung von Heinz Sistig.
In seiner ergreifenden Ansprache würdigte Pfarrer Eric Pühringer die Verdienste von Klaus Reddig, indem er u. a. sinngemäß sagte: „Der Verstorbene hat sein Leben aktiv gestaltet, das beweisen die vielen Vereine, in denen er tätig war. Seine Fähigkeiten hat er mit Tatkraft verbunden, erfolgreich eingesetzt und seine Wertvorstellungen vorgelebt.“
Nach der Messe sprach der Pfarrer an der Urne noch ein Gebet und wies darauf hin, daß der Verstorbene seinem Wunsch entsprechend der See übergeben wird. Nun konnten sich seine Sangesbrüder von MGV Vussem und MGV „Cäcilia“ Eschweiler-Hastenrath, die Mitglieder des Karnevalsvereins Vussem, deren Präsident er einmal war, die vielen Freunde vom Angelsport, die Musikkollegen vom ehemaligen Eifelland-Show-Blasorchester, eine Abordnung der Bundeswehr, sowie eine große Anzahl der Bevölkerung aus Nah und Fern von Klaus verabschieden, indem sie Rosenblätter auf die Urne streuten (Die Familie und Angehörige hatten das bereits am vergangenen Donnerstag im Beerdigungsinstitut Strang in Mechernich getan).

Eines der letzten Fotos von Klaus Reddig,
JAF 9. Januar 2009

Zuvor waren Dias von Klaus zu sehen, die ihn beim Angeln eines kapitalen Hechtes und beim Füttern seiner vertrauten Schwäne an seinem geliebten Rursee (Obersee) zeigten (Bild links). Dazu wurde eine CD der Hastenrather Sänger mit den Titeln „My Way“ (So leb’ Dein Leben) und „Es ist Zeit zu geh’n“ abgespielt. Das berühmte „My Way“ von Frank Sinatra war eines der Lieblingslieder von Klaus Reddig, das er auch gerne mit uns gesungen hat.








Der Text der 1. Strophe lautet:

Mein Freund, einmal da fällt auch für Dich der letzte Vorhang.
Du gehst von dieser Welt, und dann kommst Du an jenem Ort an.
Du weißt, Dein Lebensweg war manchmal krumm und manchmal eben,
daß Du dann grad steh’n kannst, so leb’ Dein Leben.
Ich weiß, es gab so manches Mal
nach einem Hoch ein tiefes Tal.
Ich hab’ so oft umsonst gehofft.
Ich hab’s gefühlt, hab’ doch verspielt,
hab’ viel gefragt und doch versagt.
So war mein Leben.

Liebe Sangesbrüder!

Betrübt und traurig sind wir heute zusammen gekommen, um einem lieben Menschen die letzte Ehre zu erweisen, der uns über lange Jahre (26) Freund, Kamerad und Sangesbruder war. Wir haben ihn auch als Sänger sehr geschätzt, zumal er ein Leistungsträger im ersten Tenor war. Ebenso haben wir gerne mit ihm gefeiert und gelacht. Wir müssen nun ohne ihn auskommen. Eine Vorstellung, die schwer fällt und uns allen klar macht, wie vergänglich wir sind. Tschüs Klaus, maach et jot!

P.S.: Seinen Lebenslauf kann man in der 6. Ausgabe von „Haste Töne“ nachlesen.

Samstag, 28. Februar 2009

Diamanthochzeit Anton und Veronika Könen.

Am 28.02.2009 feierten die Eheleute Könen, Schwiegereltern unseres Sängers Günter Sonnenschein, um 15:30 Uhr in der Gaststätte „Zum Krebsbachtal“, Breitenbenden im Kreise von Familie, Freunden und Bekannten ihre Diamanthochzeit. Zum Ständchen war ein recht gut besetzter Chor angetreten; lediglich der 2. Tenor war nur mit 3 Sängern anwesend.

Nachdem 1. Das Elternhaus verklungen war, übermittelte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt unsere Glückwünsche und überreichte dem Jubelpaar einen Blumenstrauß, bevor ein bunter Strauß von Melodien folgte, bestehend aus 2. Liebe ist unendlich, 3. Der Bajazzo, 4. Wir wollen zu Land ausfahren, 5. Heia Safari, 6. Finster war die Nacht, und 7. Rut sin de Ruse.

Beim Lied „Heia Safari“ überkam Anton Könen etwas die Erinnerung, sagte er doch, dass er dieses Lied das letzte Mal 1943 während des Krieges gehört und auch gesungen hätte; letzteres wäre ein Fehler gewesen, hätte der Feind das leider auch gehört, so dass man dadurch in Gefangenschaft geraten sei.

Applaus ist bekanntlich das Brot des Künstlers, und damit wurde von den anwesenden Gästen nicht gespart, doch da unserem Mitsänger Günter Sonnenschein bestens bekannt ist, dass Singen durstig macht, wusste er auch, wie die Kehlen seiner Mitstreiter am besten zu ölen waren – danke, Günter! – und noch eins: Die vier Kinder der Eheleute Könen haben als Dank für unseren Auftritt anschließend jeweils EUR 20,00 für den Chor gespendet!

Bericht: Wolfgang Schulz

Auszüge aus dem Lebenslauf des Jubelpaares:Anton Könen erblickte am 17. Juli 1929 in Köln das Licht der Welt. Anfang März 1943 wurde die oberste Etage des Wohnhauses der Familie Könen ausgebombt. Durch Vermittlung kamen die Könens, dazu zählten Vater Theo und die jüngeren Geschwister Lorenz, Engelbert und Maria, am 19. März 1943 auf einem Bauernhof in Gehn bei Verwandten unter. Am 20. Mai 1943 wurde Toni zur weiterführenden Schule ins Sudetenland geschickt. Das Näherrücken der Front erlebte er schließlich als „Kindersoldat“ mit 14 Jahren in Sachsen.
Nach Kriegsende schlug sich Anton zu Fuß bis nach Gehn durch, wo er auf einem Gutshof als Knecht unterkam. Hier lernte er die am 19. Februar 1927 in Mechernich geborene Veronika Milden kennen, die ebenfalls auf dem Bauernhof angestellt war. An einem Abend im September 1945 erschien die damals 18jährige wie eine „Lichtgestalt“. Er dachte: Die oder keine! Veronika wollte aber zunächst nichts von Toni wissen. Sie arbeiteten zusammen auf dem Feld und zankten sich häufig. Aber so schnell gab er nicht auf. Als Veronikas Mutter 1946 erkrankte, ging die junge Frau zurück nach Mechernich. Nur an seinen freien Sonntagen konnte Toni sie zu Fuß besuchen. Ansonsten mußte er sich mit Liebesbriefen behelfen. Mittlerweile hatte Veronika eine Stelle als Hauswirtschaftsgehilfin im Schreibwarengeschäft Abel in Mechernich angetreten.

Dreieinhalbjahre musste Anton um seine Veronika freien. Heute vor 60 Jahren gaben sie sich vor dem Standesbeamten in Mechernich das Jawort. Einen Tag später, es war Karnevalssamstag, gab Pfarrer Johannes Harf, besser bekannt als „Kaffeehannes“, den beiden in der alten Mechernicher Kirche den Segen.
Die Heirat wäre fast nicht zustande gekommen. Damals durfte man erst mit 21 Jahren heiraten. Da die Sache aber eilig war, denn Tochter Cäcilia war unterwegs, wurde der Bräutigam volljährig geschrieben. Doch ein weiterer Haken musste noch überwunden werden: Toni, inzwischen bei der Post angestellt, verdiente dort nur 96 Mark im Monat. Deshalb wollte der Standesbeamte das Paar nicht trauen. Anton bat seinen Vorgesetzten um Hilfe. Der stellte ihm eine Gehaltsbestätigung aus, von der der damals 18jährige nur träumen konnte.
Anton Könen bewarb sich bei der Oberpostdirektion in Köln und wurde prompt angenommen. Von Köln wurde er am 11.11.1947 nach Euskirchen versetzt. Er arbeitete zunächst als Tankwart bei der Kraftpost, in der Werkstatt, dann im Fahrdienst als Busfahrer. Schließlich bezog das junge Paar ein kleines Wohnhaus in Kommern, ausgestattet mit einer Bütt, Kommode, zwei Stühlen und einem Tisch. (Wo mögen sie denn geschlafen haben, fragt man sich). 1955 zogen die Könens nach Mechernich. 1968 wurde Toni von Euskirchen nach Mechernich versetzt, wo er zunächst als Briefträger tätig war. Danach arbeitete er im Innendienst und bis zu seiner Pensionierung 1987 in der Zustellkasse.

Anton Könen, Träger des Rheinlandtalers, ist durch seine zahlreichen historischen Veröffentlichungen weit über die Stadtgrenzen hinaus als Heimatforscher bekannt geworden. Man könnte sicherlich noch mehr über die Könens schreiben, denn wie heißt es in einem alten deutschen Filmlied: „Wenn der Toni mit der Vroni“!

Chronist Michael Wielspütz

Freitag, 6. März 2009

Willi Schütt – 70 Jahre alt und 20 Jahre 1. Vorsitzender des MGV 1892 Vussem.

V. l.: Fritz Pütz und Franz-Josef Sebastian stoßen mit dem nunmehr 70jährigen Willi Schütt an. Im Hintergrund Bernhard Mießeler, Peter Kruse und Günther Sonnenschein

Willi Schütt, unser 1. Vorsitzender wurde am 26.02.2009 70 Jahre „jung“ und hatte aus diesem Grund am 06. März 2009 um 18.00 h zur großen Geburtstagsfeier ins Pfarrheim eingeladen – und alle waren seinem Ruf gefolgt: Familie, Freunde, Nachbarn und Bekannte, der Männergesangverein sowie Mitglieder der Kirchenchöre Vussem/Breitenbenden und Strempt.
Nach einem Sektempfang wurde Willi Schütt das wohl schönste Geschenk des Abends direkt am Anfang überreicht oder besser dargeboten: Seine beiden Enkelinnen spielten ihrem Opa unter Mitwirkung ihres Musiklehrers Rainer Pütz „Happy Birthday to you“ vierhändig auf dem Klavier vor.

Jetzt wollten auch alle anderen Gratulanten Ihre Glückwünsche und Geschenke los werden:
Zunächst sangen die Kirchenchöre Vussem/Breitenbenden sowie Strempt unter Leitung von Rainer Pütz zu Ehren des Geburtstagskindes 1. Soll Freundschaft denn vergessen sein (von Otto Fischer), und 2. Irische Segenswünsche (von Markus Pütik), bevor Arnold Mies seine Glückwünsche in Gedichtform für den Kirchenchor Vussem/Breitenbenden überbrachte, zusammen mit einem Geldgeschenk, künstlerisch in Luftballons verpackt. Ihm folgte Franz Esser vom Kirchenchor Strempt, der seinen Segenswünschen ein prächtiges Weingeschenk folgen ließ. Dann war es für uns Männer des MGV an der Reihe, unsere Glückwünsche zu überbringen: Zuerst erklang das „Geburtstagsständchen“. Nachdem dies verklungen war, überreichte Sangesbruder Wolfgang Schulz den obligatorischen Umschlag des Vereins, wobei er das Gedicht vom kleinen „zig“ vortrug. Dann folgte das Wunschkonzert des Geburtstagskindes, das sich im Vorfeld folgende Lieder ausgesucht hatte: 1. Schifferlied, 2. Slowenischer Weinstrauß, 3. Die Gedanken sind Freitag, 4. Aus der Traube in die Tonne, und 5. Amazing Grace.

Willi Schütt (links) ließ es sich nicht nehmen, sein Geburtstagsständchen mit dem MGV gemeinsam zu singen.

Unterbrochen wurde der Vortrag von dem sicher zweiten Höhepunkt des Abends: Wie Wolfgang Schulz vermeldete, feierte Willi Schütt nicht nur seinen 70. Geburtstag, sondern er blickte auch auf 20 Jahre als 1. Vorsitzender des MGV 1892 Vussem zurück. Aus diesem Grund war Fritz Hunsicker, 1. Vorsitzender des (da noch existierenden) Sängerkreises Schleiden erschienen, um dem Jubilar Urkunde und Plakette des Deutschen Chorverbandes für diese langjährige Arbeit zu überreichen. Eine gelungene Überraschung, die Wolfgang Schulz zusammen mit dem Geschäftsführer des Sängerkreises Udo Meurer heimlich in die Wege geleitet hatte.

Stolz präsentierte Willi Schütt die Medaille für seine 20jährige Tätigkeit als erster Vorsitzender, wohlwollend beobachtet von seinem Vorgänger und Ehrenvorsitzender Peter Dreesen (hinten rechts).

Wolfgang Schulz überreichte Willi Schütt mit dem Vortrag vom „Wanderriesling“ eine hoffentlich noch trinkbare Flasche desselben aber vorsichtshalber auch noch eine Flasche Wein neueren Jahrgangs – und Duplizität der Ereignisse – unser Chorleiter Heinz Sistig hatte sich eben dieses Gedicht ausgesucht, um unserem 1. Vorsitzenden zu gratulieren, und zwar ebenfalls mit einer Flasche „reifen“ Weines.

Weiter ging es im Programm: Nach der Melodie „Mein Vater war ein Wandersmann“ sangen alle Gäste „Wir wünschen zum Geburtstag dir“, bevor seitens des Kirchenchores Vussem/Breitenbenden ein Lied erklang, das wie die deutsche Nationalhymne klang, doch eben nur die Melodie, sang man doch „Heute feiern wir Geburtstag, Willi wird heut‘ 70 Jahr“ und im Refrain „Schütte, Schütte Willi, schütte uns noch einen ein“.
Es folgten weitere Vorträge, so z.B. von Albert Hein, der alles über Strom erzählte und den gelernten Elektriker Willi Schütt – und wenn man sich fragt: Ja gehört zu so einer Feier nicht auch was zu „müffele und zu süffele“? so sei gesagt – und dies war sicher der dritte Höhepunkt des Abends: Das Geburtstagskind hat sich nicht lumpen lassen: Es hat seine Gäste mit einem warm/kalten Büffet, das keine Wünsche offen ließ, sowie Getränke bis zum Abwinken, reichlich verwöhnt.
Es unvergesslicher Abend – und wir Männer vom MGV können nur sagen: Weiter so, Willi, wir kommen immer wieder!

Bericht: Wolfgang Schulz mit Unterstützung von Arnold Mies; Fotos: Marc-Oliver Schütt.

Die Jahre 2007 – 2008

Samstag, 3. März 2007

Abendmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem

Aufgrund der vom musikalischen Leiter Heinz Sistig sorgfältig ausgewählten Lieder, glänzte der gewissenhaft vorbereitete Chor mit beeindruckender Tonsicherheit. Es gelangten zuerst zwei Choräle aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert, 1. Zum Eingang: „Wohin soll ich mich wenden?“ und 2. Zum Sanctus: „Heilig, heilig“ zum Vortrag. Der Chor ging mit der recht zügigen Interpretation von Heinz Sistig mit. Man spürte den verständigen, behutsamen Umgang mit den Kompositionen hier genauso, wie in den darauffolgenden Werken. 3. „Vater unser“ von Gotthilf Fischer. Die Sänger widmeten sich ernst diesem Chorwerk und setzten mit dem Vortrag einen ergreifenden Höhepunkt, der einen Gänsehauteffekt erzeugte. 4. „Dir singen wir“, ein altrussisches Kirchenlied von Quirin Rische. Die Aufführung dieses Chorals war eine imposante Leistung der 25 mitwirkenden Sänger. Monsignore Josef Kraus aus Floisdorf, der die Meßfeier zelebrierte, wußte diese Darbietungen zu würdigen, indem er sich am Schluß des Gottesdienstes bei allen Akteuren herzlich bedankte.
Fazit:
Alle Darbietungen überzeugten, und das belegt die Kontinuität in der Arbeit von Heinz Sistig. Er zeigte keine Hektik, keine Nervosität, aber ein exaktes Timing. Sein Dirigierstil: präzise, ausgeglichen und animierend. Wer sich vor allem bei den modernen Stücken ganz und gar auf den Gesang einließ, konnte ein Wechselbad der Gefühle erleben, wie es nur erstklassige Sänger hervorrufen können. Die klaren hohen und tiefen Stimmen breiteten sich im Kirchenschiff herrlich aus und führten die außergewöhnlichen Werke zu größter Wirkung. Dazu kam noch, daß der Organist Rainer Pütz die andächtig lauschenden Kirchenbesucher zusätzlich mit festlichen Orgelklängen verwöhnte.

Im Anschluss die Jahreshauptversammlung (JHV)

„Grüß’ Gott, mit hellem Klang, Heil deutschem Wort und Sang!“

Gute Laune herrschte bei der JHV des MGV 1892 Vussem, zu der sich die Mitglieder am Samstagabend nach der Messe um 20:15 Uhr im Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ eingefunden hatten. Folgende Punkte umfaßte die Tagesordnung, zu der fristgerecht und schriftlich eingeladen worden war:

       TOP 1: Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden Willi Schütt. Er konnte erfreulicherweise Chorleiter Heinz Sistig, 25 von 28 Sängern, sowie 5 inaktive Mitglieder begrüßen: Bertram Berners, Franz Nießen, Peter Schneider, Richard Eversheim sen., und Albert Wielspütz, der anschließend ein Gruppenfoto machte ( s. o.), wobei der „Deutsche Sängergruß“ angestimmt wurde. Der Ehrenvorsitzende Peter Dreesen war nicht zugegen, weil er heute im Kreise seiner Familie seinen 79. Geburtstag feierte. Auch den neuen Sänger Conny Kriescher aus Einruhr hieß Schütt in unseren Reihen willkommen. Es folgte eine Gedenkminute für unsere verstorbenen Mitglieder, insbesondere wurde der inaktiven Mitglieder Josef Hein (86), Karola Eckstein (72) und Albin Wilke (94) gedacht, die im vergangenen Jahr von uns gegangen sind.

       TOP 2: Bekanntgabe der Niederschrift von der letzten JHV am 28.03.2006.

       TOP 3: Tätigkeitsbericht vom 114. Geschäftsjahr. Über eine Fülle von Veranstaltungen und Aktivitäten, die der MGV gesanglich begleitet hatte, berichtete der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz. Diese Ereignisse kann man auch in der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ nachlesen.

       TOP 4: Unser altgedienter Schatzmeister Fritz Pütz gab bekannt, daß den Einnahmen von 1984 €, die sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden zusammensetzen, die Ausgaben von 1989,37 € gegenüberständen, und somit ein Minus von 5,37 € ergäben.

       TOP 5: Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes. Nachdem die Kassenprüfer Rainer Gottschlich und Matthias Vogelsberg dem Rendanten eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt hatten, wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt, womit der Weg zur Neuwahl frei war.

       TOP 6: Wahl eines Versammlungsleiters. Arnold Mies wurde zum Versammlungsleiter ernannt. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß sich alle Vorstandsmitglieder wieder für die nächste Legislaturperiode (2 Jahre) zur Verfügung stellten, schlug er die Wiederwahl en bloc vor. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen und so der alte Vorstand wiedergewählt.

Von Links.: 2. Schriftführer: Bernhard Mießeler,
2. Kassierer: Hans Nellesen, 1. Schriftführer: Wolfgang Schulz,
2. Vorsitzender: Udo Greuel, Notenwart: Alfred Brell,
1. Vorsitzender: Willi Schütt, 1. Kassierer: Fritz Pütz

TOP 7. Der alte und neue Vorstand besteht also aus folgenden Sangesbrüdern (siehe Foto):

Im Anschluss wünschte Mies allen Vorstandsmitgliedern ein gutes Gelingen und ein glückliches Händchen für die anstehenden Aufgaben.

       TOP 8: Neuwahl der Kassenprüfer: Auf Vorschlag wurden Günther Sonnenschein, Klaus Reddig und Hubert Hamacher für dieses Amt gewählt.

       TOP 9: Beabsichtigte Veranstaltungen 2007
Der Termin für unser Frühjahrskonzert anlässlich des 115-jährigen Bestehens wurde auf den 22. April um 17 Uhr festgelegt. Es findet wieder im Feldenkrais-Haus statt. Zahlreiche Ehrungen von aktiven und inaktiven Mitgliedern werden dort u. a. vorgenommen. Heinz Sistig meinte dazu: „Bis dahin haben wir noch 7 Wochen Zeit, um uns darauf vorzubereiten. Wenn die Proben bis dahin so gut verlaufen und besetzt sind wie die letzten, habe ich keine Bedenken, daß wir dieses Konzert gut über die Bühne bringen werden.“ Das Konzert soll evtl. in Kallmuth wiederholt werden. Sistig fand auch, daß die Vorträge in der heutigen Abendmesse sehr gut angekommen wären.
Ferner soll nachgefragt werden, ob in Heimbach und Gemünd noch Termine für Kurkonzerte mit dem MGV Vussem frei sind.
Sbr. Peter Kruse wies vorsichtshalber noch einmal darauf hin, daß der MGV bereits eine Zusage für die Weihnachtsfeier ehemaliger Soldaten im Mechernicher „Casino“ am 1. 12. gemacht hat.

       TOP10: Verschiedenes. Der Vorschlag von Hans Klinkhammer, am Vatertagsabend oder dem darauffolgenden Freitagabend die Nyonser anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft einzuladen, wurde zur Kenntnis genommen.
Für die Eröffnungsfeier der Ausstellung einheimischer Künstler in Mechernich zu Beginn der Weihnachtsferien liegt eine Anfrage von Organisator Paul Weiermann vor.
Weil der Kassierer es sich nicht nehmen ließ, eine Runde auf Vereinskosten zu spendieren, wurde ein Trinklied gesungen. Anschließend schloss der Vorsitzende um ca. 21:15 Uhr eine harmonisch verlaufene JHV.
Die Programmpunkte waren zügig abgearbeitet worden. Deshalb blieb für den Chronisten Michael Wielspütz noch Zeit übrig, um aus der Vereinschronik vorzulesen. Thema war 70-jährige Bestehen unseres Vereins in Verbindung mit dem Kreissängerfest am 23. und 24. Juni 1962. Dieses Fest war in dieser Größenordnung ein Bombenerfolg und einer der Höhepunkte in unserer Vereinsgeschichte. Die Vorlesung wurde kurz unterbrochen, damit der unter Zeitdruck stehende Journalist vom Kölner Stadt-Anzeiger, Herr Romanowski, einige Fotos machen konnte. Danach berichtete der Chronist noch über das Freundschaftssingen, woran sich 15 Chöre beteiligt hatten. Alte Erinnerungen tauchten wieder auf, und es wurde noch ein gemütlicher Abend.

Sonntag, 22. April 2007

Frühjahrskonzert anlässlich des 115-jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem

Reihen von oben nach unten, von links nach rechts:
Chorleiter Heinz Sistig, Waldhornbläser Peter-Lorenz Könen; Klaus Reddig, Conny Kriescher,
Johannes Klinkhammer, Rainer Gottschlich, Franz-Hubert Hamacher, Wolfgang Schulz, Fritz Pütz,
Peter Kruse, Hans Höller, Arnold Mies;
Willi Schütt, Günter Sonnenschein, Matthias Vogelsberg, Klaus Bernitt, Heinrich Steffens,

Bernd Wenderdel, Alfred Brell, Werner Borker, Bernhard Hoffmann;
Franz-Josef Sebastian, Peter Dreesen, Hans Nellesen, Bernhard Mießeler, Edmund Freitag, Michael Wielspütz, Udo Greuel.

Vorwort:
Im Vereinsleben zählen Jubiläen von jeher zu den schönsten Festen. Der MGV 1892 Vussem kann voller Stolz auf 115 Jahre vorbildliche Arbeit im Dienste des Gesangs zurückblicken. In dieser Zeit ist der MGV seinen Aufgaben in jeder Beziehung gerecht geworden. Durch die Pflege der Chormusik hat er einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des Liedgutes geleistet. Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit ist es wichtiger denn je, Traditionen lebendig zu halten. Im Jahre 1892 wählten sich Vussemer Männer den Gesang als Wegbegleiter. Sie legten damit den Grundstein der Chorarbeit, die durch Jahrzehnte hinweg bis zum heutigen Tag von Idealismus, Engagement und Kameradschaft geprägt wurde. Die Chorarbeit ist ein aktiver Beitrag zum kulturellen Leben eines Ortes. In der umfangreichen Chronik des MGV wird dies durch die Teilnahme an zahlreichen festlichen Anlässen von mir dokumentiert. Die Freude am Chorgesang ist ein Erlebnis, das unser Chor seinen Zuhörern durch ein großes Repertoire vermittelt. Unser MGV hat es immer wieder verstanden, Ideen in die Tat umzusetzen, Noten und Texte lebendig werden zu lassen. Seinen Dirigenten Josef Luxen, Anno Hein und Heinz Sistig, um nur einige zu nennen, verdankt der MGV sein anspruchsvolles, musikalisches Können. Dieses wurde bei Gutachter- bzw. Wertungssingen als Ausbildung eines vollen, harmonischen Chorklangs in ansprechender Tonreinheit vielfach gelobt. Aber auch der Vorstand bewies Geschick in der Leitung der Organisation und verstand es, dem Verein immer wieder neue Impulse zu geben. Eine Gemeinschaft, die das zu geben vermag, hat Bestand. Ich hoffe und wünsche mir, daß unser Gesang allen Mitmenschen noch lange viel Freude schenken wird.

Einleitung:
Im vergangenen Herbst wurde mit den Vorbereitungen für dieses Jubelfest begonnen, denn das neue, zum Teil schwierige Notenmaterial, wie z. B. der Zyklus „Wald und Jägerei“ oder „My Way“ (So war mein Leben) erforderte höchste Konzentration. Erfreulich war, das die Chorproben durchschnittlich gut besucht wurden. Sogar drei Zusatzproben, die freitags stattfanden, weil der Hornist Peter-Lorenz („Pelo“) Könen die Woche über in Nürnberg arbeitet, wurden von den Sängern sehr gut angenommen. Deshalb war unser Chorleiter Heinz Sistig auch sehr zufrieden mit den Leistungen und der Disziplin der Choristen. Der Vorstand bemühte sich erfolgreich in zahlreichen Sitzungen um die Organisation, um einen reibungslosen Ablauf des Konzertes zu gewährleisten. So wurde der Aufführungstermin 22. April 2007, 17 Uhr, schon frühzeitig mit der Verwaltung des „Feldenkraishauses“ (*) abgesprochen. In den Tageszeitungen, Wochenspiegel, Blickpunkt, Pfarrbrief, Plakaten und Handzetteln wurde auf diesen Termin hingewiesen, die Jubilare wurden schriftlich eingeladen. Fast alle Sänger beteiligten sich am Auf- und Abbau der Bühne. Die 138 Stühle wurden frisch aufpoliert und in Reih’ und Glied gestellt. Die Dekoration übernahm der Vorsitzende u. a. höchstpersönlich. Die Buchstaben für das Schild „115 Jahre MGV Vussem – Frühjahrs-Konzert“, das über der Bühne prangte, hatte Hans Klinkhammer mit der Dekupiersäge ausgeschnitten. Getränke mussten besorgt werden. 150 Brötchen wurden geschmiert und in der Pause und nach Ende des Konzertes zum Verzehr angeboten. Doch leider konnte nicht alles verkauft werden, weil sich die Besucherzahl mit ca. 110 Gästen bei 30 Akteuren in Grenzen hielt.

(*)= Feldenkrais ist die Methode, Bewegungen bewußt zu verändern, um sie leichter auszuüben. Sie ist nach dem Begründer Moshe Feldenkrais, (1904 – 1984), benannt. Der Physiker entwickelte sein Konzept nach einer Knieverletzung. Statt sich operieren zu lassen, erforschte er den Zusammenhang von körperlichen Bewegungen und Vorgängen im Gehirn und lernte, sich schmerzfrei zu bewegen. In das Feldenkraishaus in Vussem kommen Seminarteilnehmer aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland.

Zum Konzert:

Pünktlich um 17 Uhr betraten die Sänger frohgelaunt mit ihrem Dirigenten Heinz Sistig, der auch die musikalische Gesamtleitung innehatte, die festlich dekorierte Bühne und wurden von den Gästen mit wohlwollendem Applaus empfangen. Unser 1. Vorsitzender Willi Schütt hieß die Musik- und Gesangsliebhaber herzlich willkommen und wünschte ihnen gute Unterhaltung und ein paar vergnügliche Stunden.

Ebenfalls begrüßte er den Vorsitzenden des Sängerkreises Schleiden, Friedrich Hunsicker, der nach der Pause die Ehrung der Jubilare vornehmen sollte.

Nach dem ersten Lied „Frühlingserwachen“ übernahm unser 1. Schriftführer Wolfgang Schulz (Bild rechts) auf sympathische und humorvoller Art und Weise die nachfolgende Moderation:

Vielen Dank meine Damen und Herren! Auch ich möchte Sie im Namen des MGV 1892 Vussem an diesem Nachmittag herzlich willkommen heißen. 115 Jahre Männergesangverein, dem ich persönlich zwar erst seit gut 10 Jahren angehöre, aber 10 Jahre, die ich nicht missen möchte, einmal aus Freude zur Musik, zum anderen, weil ich nette Mitstreiter kennen- und schätzen gelernt habe und stolz macht mich in Zusammenhang die Tatsache, daß ich heute im Haus des Begründers des MGV, nämlich Johannes Disternich, wohnen darf. In den kommenden rund 2 Stunden wollen wir Sie mit bekannten Melodien, vielleicht auch dem einen oder anderen nicht so geläufigen Stück, unterhalten. Lange haben wir fleißig geprobt, und wenn dann doch einmal ein sogenannter „Ausrutscher“ passiert, sollte man immer berücksichtigen, daß hier noch wirklich live gesungen und musiziert wird, ohne Netz und doppelten Boden, ohne elektronisches „Schönen“ und nachträgliches Korrigieren, wie es heute ja selbst bei sogenannten Live-Sendungen im Fernsehen fast nur noch gang und gäbe ist. Lehnen Sie sich zurück, liebe Gäste, entspannen Sie sich, und wenn Ihnen das eine oder andere Lied bekannt vorkommt, singen Sie einfach mit aber singen Sie uns nicht kaputt! Viel Vergnügen!

Als „Eisbrecher“ hörten Sie in einer Bearbeitung von Christian Siegler das Lied

1)         Frühlingserwachen – auch wenn der Frühling in diesem Jahr sehr früh wach war oder gar nicht richtig geschlafen hat. Aber jetzt genug der Worte. Für Sie singen wir jetzt

2)         Ein wandernder Geselle (nach einer Melodie aus dem 16. Jahrhundert),Text nach Fr. Sallet – Satz Hans Lang. Begleitet werden wir dabei von Peter-Lorenz Könen (Bild links) mit seinem Waldhorn. – Hierzu im übrigen später noch Näheres.

3)         Was glänzet der Frühling (eine Volksweise aus Hessen), Satz Hans- Weiß Steinberg,

und dann machen wir einen Sprung in die heutige Zeit mit dem Stück

4)         So leb‘ dein Leben – der deutsche Text von Ch. Niessen sagt Ihnen wahrscheinlich nicht viel? – Wenn Sie aber die Namen Paul Anka oder gar Frank Sinatra hören, dann wissen Sie sicher, um welches Lied es geht – nämlich um „My Way.“ Begleitet werden wir bei diesem und den folgenden beiden Stücken von unserem Pianisten Udo Greuel (Bild rechts).

Lassen Sie uns eine gemeinsame Reise ins sonnige Spanien machen; verfallen Sie dem Zauber des Südens und bejubeln Sie anschließend mit uns den Torero – auch wenn der Stierkampf nicht unbedingt jedermanns Sache ist – aber wie sagt der Franzose: „Chacun à son goût“, oder übersetzt: „Jeder werde selig nach seiner Façon“. Aus Spanien machen wir dann einen Sprung nach Italien, um einen kleinen Ausflug zu unternehmen in die Welt der italienischen Oper mit dem Titel „Der Bajazzo“ von Ruggiero Leoncavallo mit dem Lied „Warum bist du gekommen?“. Also

5)         Zauber des Südens (als Solisten hören Sie Klaus Reddig) (Bild links) danach

6)         Der Torero, beides Lieder in einer Bearbeitung von Otto Groll und Fritz Kleindiek sowie

7)         Warum bist du gekommen? aus besagter Oper „Der Bajazzo“.

Aus dem Süden zieht es uns in die heimischen Wälder mit dem musikalischen Zyklus „Wald und Jägerei“ in einer Bearbeitung von Chr. SiegIer, wobei die Melodien so bekannte Leute wie Carl Maria von Weber beigesteuert haben.

Begleitet werden wir dabei von zwei Waldhörnern, einmal geblasen von unserem Chorleiter Heinz Sistig, den ich bei dieser Gelegenheit auch noch herzlich begrüße, zum anderen von Peter-Lorenz Könen, den wir schon anfangs bei dem Lied „Der wandernder Geselle“ gehört haben.

Um Ihnen und uns, vor allem aber unseren beiden Hornisten (ich habe nicht gesagt Hornissen) eine Verschnaufpause einzuräumen, werden wir diese Kantate “ Wald und Jägerei“ in zwei Teilen aufführen; im ersten hören Sie:

8)         Die Sonn‘ erwacht
9)         Die Tale dampfen, sowie
10)       Im Wald.

Dirigiert werden wir bei dieser Kantate von Udo Greuel, da unser Chorleiter Heinz Sistig hierbei ja „blosen“ muß. Die weiteren Stücke dieser Kantate „Der Wald und Jägerei“ werden Sie später hören. Wir machen jetzt eine Pause von etwa 15 Minuten. In dieser Zeit können Sie sich draußen bei belegten Brötchen und Getränken für das weitere Programm stärken, gilt es dann, langjährige treue Mitglieder – Sänger sowie Inaktive – zu ehren. – Wenn Sie dann das Waldhorn ruft, geht‘ s weiter im Programm und ich bitte Sie, dann wieder Ihre Plätze einzunehmen.

Meine Damen und Herren, können Sie sich vorstellen, 25 Jahre = 300 Monate oder mehr als 1300 Wochen, d.h. 1300  Chorproben plus unzählige Auftritte – das müssten Sie absolviert haben, um für 25 Jahre Singen im Chor geehrt zu werden – und wir haben Sänger in unseren Reihen, die wir hier und heute sogar für 40 Jahre – in einem Fall sogar für 50 Jahre Singen in der Gemeinschaft zu ehren haben. Hierzu bitte ich Herrn Fritz Hunsicker, den 1. Vorsitzenden der Kreischorverbands auf die Bühne, um diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen.

Liste der Jubilare, aktive Mitglieder

50 Jahre – Klaus Reddig
40 Jahre – Bernhard Mießeler, Heinz Sistig, Matthias Vogelsberg
25 Jahre – Alfred Brell, Willi Schütt, Franz-Josef Sebastian,
Heinrich Steffens, Bernd Wenderdel.

V.l.n.r. oben: Klaus Reddig, Bernd Wenderdel, Heinz Sistig, Matthias Vogelsberg, Bernhard Mießeler, Kreis-Chor-Verband-Vorsitzender Friedrich Hunsicker. Unten:  Franz-Josef Sebastian, Willi Schütt, Ehrenvorsitzender Peter Dreesen, Heinrich Steffens, Alfred Brell.

Was wäre ein Verein ohne seine Gönner, Sponsoren oder wie auch immer Sie genannt werden, also seine inaktiven Mitglieder. Sicher „ohne Moos nichts los“ ist ein Aspekt, denn, wie säät der Kölsche: „vun nix kütt nix“ – aber diese Damen und Herren sind mehr als nur Geldgeber, rekrutieren sich aus ihren Reihen auch immer die treuen Mitstreiter bei vielen Veranstaltungen, die Zuschauer bei vielen Konzerten und was wäre ein Chorauftritt ohne sein Publikum? Ihnen gilt unser aller Dank und unser herzlicher Applaus.

Inaktive Jubilare
V.l.n.r.: Helmut Mehren (25 Jahre), Walter Gülden (25), Agnes Vogelsberg (25), Margarete Klinkhammer (25), Albert Wielspütz (40), Hans-Hubert Schmidt (40), Karl Klinkhammer (40).  Lothar Feulner (25) fehlte aus beruflichen Gründen

Können Sie sich noch an Ihren Musikunterricht in der Schule erinnern? Ein Lied – oder besser ein Kanon wurde irgendwann immer gesungen: „Die Gedanken sind frei“! Sie wissen „Kanon“ – dreistimmig – die Klasse in drei Gruppen aufgeteilt, die zeitlich versetzt zueinander in das Lied einstimmten, und das ganze hat dann in einem herrlichen, gesanglichen Chaos geendet? War’s so??? Wir wollen dieses Chaos aber aus zeitlichen Gründen, wie ursprünglich geplant, nicht wieder üben. Sie sind aber herzlich eingeladen, kräftig mitzusingen. Den Text des Liedes finden Sie auf der Rückseite Ihres Programmblattes. Meine Damen und Herren, Sie hören jetzt die vereinigten Sistig-Chöre von Vussem und Umgebung mit

11)       Die Gedanken sind frei – Text von keinem geringeren als Hoffmann von Fallersleben in einer Bearbeitung von Viktor Keldorfer.

Wie vor der Pause angekündigt folgt jetzt der 2. Teil der Kantate „Wald und Jägerei“ bestehend aus den Stücken

12)       Auf, auf zum fröhlichen Jagen – sicher vielen unter Ihnen auch bekannt also noch ein Stück zum Mitsingen:

13)       Der Jäger in dem grünen Wald, und

14)       Der Jäger wohlgemut.
In einer Woche ist bekanntlich Maianfang – normalerweise in unseren Breiten der wirkliche Frühlingsbeginn, aber wie schon eingangs erwähnt, stimmt das in diesem Jahr hinten und vorne nicht, haben wir wohl direkt – siehe heute – mit dem Sommer begonnen – trotzdem lassen Sie uns den Lenz dennoch begrüßen mit dem Lied

15)       Schneeglöcklein, Frühlingsbotevon Albrecht Bieri nach einer russischen Volksweise, Bearbeitung Jean Reinartz, Solo: Bernd Wenderdel (Bild oben)

und da es inzwischen Abend geworden ist, unser Konzert so langsam dem Ende zugeht, erlauben Sie uns zum Schluß einige ruhigere Töne mit

16)       Im Abendrot von Franz Schubert in einer Bearbeitung von Jakob Christ.

17)       Andalusischen Abendlied mit Satz von Otto Groll.

Bei beiden Liedern werden wir wiederum begleitet von unserem Pianisten Udo Greuel (Bild unten).















Zugabe:

18)       An dem reinsten Frühlingsmorgen oder auch „Die Spröde“ – Satz Rudolf Desch.

Besten Dank, liebe Gäste, Dank an Sie für Ihr Kommen, fürs Zuhören, Dank aber auch unserem Chorleiter Heinz Sistig, der es wieder mit viel Ausdauer und Geduld geschafft hat, Lieder in unsere Schädel einzuhämmern, Dank auch an unsere musikalische Begleitung Udo Greuel, der uns bei etlichen Stücken meisterlich am Klavier begleitet hat, Dank unseren beiden Solisten Klaus Reddig und Bernd Wenderdel – insbesondere aber meine Damen und Herren, Peter-Lorenz Könen, der die Woche über beruflich im Nürnbergischen weilt, mithin nur an den Wochenenden hier ist, aber dennoch die Zeit gefunden hat, mit uns zu proben und hier und heute für Sie zu spielen. Herzlichen Dank.

Noch eins: Laufen Sie nicht gleich weg, et is ja noch fröh. Bleiben Sie noch was bei uns. Dann künne m’r noch et Büttsche Bunt wäsche, und, wie ich hoffe, sind auch noch kalte Getränke da, noch ein paar alte Brötchen, die weg müssen. Ansonsten: Tschüs zusammen, bis zu einem hoffentlich nächsten Mal.

Resümee:

Von der ersten bis zur letzten Minute präsentierte sich am Sonntagnachmittag bei herrlichem Wetter und sommerlichen Temperaturen der Jubelchor temperamentvoll seinem Publikum mit einem Streifzug durch die Welt der Musik. Unter der Leitung von Heinz Sistig bot der Chor musikalische Leckerbissen, vom Volkslied bis hin zu klassischen und modernen Stücken.
Tradition verpflichtet! Das weiß auch der MGV 1892 Vussem in seinem 115. Jubiläumsjahr mit dem auf hohem Niveau stehenden Konzert zu schätzen, denn bei unseren Konzerten wird seit Generationen gute Qualität garantiert. Im „Feldenkraishaus“ stellten die Sänger dies erneut unter Beweis.
Chorleiter Heinz Sistig arbeitete mit Bedacht, aber auch mit lebendiger Gestaltung, wichtige Details aus jedem Musikstück heraus. Dabei drängte er sich nie in den Vordergrund, denn die „Stars“ der Veranstaltung waren seine Choristen.
Die Waldhörner bestachen mit klarem Ton und hervorragendem Ansatz. Heinz Sistig bewies auf diesem Instrument, daß er nichts verlernt hat. Peter-Lorenz Könen brillierte vor allem in den vielen hohen Lagen mit Mut und Können. Gut abgestimmt waren auch die Solostimmen von Klaus Reddig und Bernd Wenderdel. Sie sangen mit freundlichem Timbre, wenig Vibrato, mit sanfter Ausstrahlung und getragenen Tempi.
Mit unserem jungen, dynamischen Pianisten Udo Greuel konnten wir einen Künstler aus unseren eigenen Reihen präsentieren, der sich furchtlos den schwierigen Passagen der einzelnen Stücke stellte und mit feinem Fingerspitzengefühl, die Pianotasten streichelnd, diese Werke meisterte. Als stellvertretender Chorleiter war sein Dirigat für uns Sänger sehr wichtig, denn bei dem Zyklus „Wald und Jägerei“ sorgte er gekonnt dafür, daß Bläser und Sänger nicht aus dem Ruder liefen.
Alles klappte wunderbar, und die Gäste waren begeistert. Sie sagten uns, das wäre eines der besten Konzerte unter der Leitung von Heinz Sistig gewesen. Das kann ich nur bestätigen.

Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete:

Montag, 30. April 2007

Maiansingen in Eiserfey und Vussem

Der April ist bekannt für sein launenhaftes Wetter. Im vorigen Jahr war er schlechtgelaunt. Wir wurden bei der Maifeier mit Regen- und Graupelschauern überrascht, und es war bitterkalt. Doch in diesem Jahr war der April gutgelaunt. Er hat warme und sonnige Tage gebracht. Waren die vielleicht zu schön? Der April macht was er will. So sagt der Volksmund und spricht damit das wechselhafte Wetter an. So bezeichnet man den April auch Launing oder Wandelmonat. Der Name April hat allerdings nichts mit dem Wetter zu tun, sondern kommt aus dem Lateinischen aperire (öffnen) und weist damit auf die sich öffnenden Knospen im Frühling hin. Die alten Bauernregeln lassen erkennen, das es auch früher bereits schönes Aprilwetter gab. Doch man warnte auch: „Ist der April zu schön, kann im Mai der Schnee noch weh’n.“ Und eine andere Wetterregel bestätigt diese Vorhersage: „Ist der April zu schön und rein, wird der Mai um so wilder sein.“ Schnee im Mai? Mal ganz ehrlich: Das kann man sich nach diesem milden Winter kaum vorstellen. Ich glaube eher, daß dies schon mit dem Klimawandel und der globalen Erderwärmung zu tun hat. Bauern und Gärtner brauchen unbedingt das erquickende Nass von oben, denn: „Mairegen bringt Segen!“
Da in diesem Jahr die Maifeier in Breitenbenden, aus welchen Gründen auch immer, ausgefallen war, schlugen die Sangesbrüder aus Eiserfey vor, den Vorabend des 1. Mai in ihrem Heimatort mit Gesang zu unterstützen. Gleichzeitig meinte Sbr. Werner Borker: „Dann könne mir och bej oss noch e paar Leedche sönge!“ Diese Vorschläge wurden von den Sängern einstimmig angenommen. Die Anfangszeit wurde auf 18:30 Uhr festgelegt, obwohl das für manchen Besucher etwas zu früh war. Aber es hatten sich erfreulicherweise doch einige Zuhörer, die durch Mundpropaganda informiert worden waren, eingefunden, um die Begrüßung des Maien durch unsere Frühlings- und Mailieder hautnah mitzuerleben. Folgende Lieder kamen zu Gehör und wurden vom Publikum mit viel Applaus bedacht: 1. Grüß Gott du schöner Maien, 2. An einem Sommermorgen, 3. Frühlingsboten; Solist: Bernd Wenderdel, 4. Nun bricht aus allen Zweigen, 5. Zur schönen Frühlingszeit, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen.

„Der Mai ist gekommen, ins schöne Eiserfey!“

Der Maibaum war schon am Nachmittag aufgestellt worden, und die bunten Fendel wehten leicht im Wind. Die Junggesellen hatten auf die Spitze des Fichtenstammes ein Ofenrohr aufgesetzt und darin den frischen Maien befestigt. Eine gute Idee. Der Vorsitzende des Junggesellenvereins (JGV), René Mastiaux, kredenzte uns zwischendurch ein paar Runden Bier, damit die Stimmen geschmeidig blieben. Unser Vorsitzender Willi Schütt drängte nun zum Aufbruch, denn „Am Hammer“ wurde noch einmal Station gemacht. Hier hatte sich schon die ganze Nachbarschaft versammelt, lauschten gespannt unseren Vorträgen und sparten nicht mit Applaus. Die 94-jährige Schwiegermutter von Sbr. Werner Borker sagte ganz gerührt: „Nee, nee, wat öss dat schön. Dat ich dat noch erlöve kann!“ Zum Vortrag gelangten folgende Lieder: 1. Grüß Gott du schöner Maien, 2. Zur schönen Frühlingszeit, 3. Was glänzet der Frühling, und 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
Der Beginn des Maiansingens in Vussem war für 19:30 Uhr angesetzt. Aber bei unserem Eintreffen am Junggesellenplatz waren die Vorbereitungen für das Aufstellen des Maibaums noch nicht abgeschlossen. Außerdem fehlte der Musikverein, der noch eine Probe abhielt. Nach etwa 20 Minuten Verspätung war es endlich soweit, daß der Maibaum in die Höhe gezogen werden konnte. Er bot neben unserer stark zerfledderten Sängerlinde ein imposantes Bild. Mit nachstehenden Liedern wurde nun der Mai willkommen geheißen: 1. An einem Sommermorgen, 2. Was glänzet der Frühling, 3. Frühlingsboten; Solist: Bernd Wenderdel, 4. Nun bricht aus allen Zweigen, und 5. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
Mittlerweile hatte auch der Musikverein Aufstellung genommen und spielte einige Walzer und Märsche zur Freude der Zuhörer. Die Junggesellen versorgten uns derweil mit Getränken. Am Schluss der Veranstaltung sang und spielte man gemeinsam das Lied: „Der Mai ist gekommen“. Anschließend wurde das traditionelle Grillfest des Karnevalsvereins besucht, um den herrlichen Sonnentag mit Freunden bei einem Glas Bier und Gegrilltem ausklingen zu lassen.

Samstag, 19. Mai 2007

Geselliges Wiedersehen mit Gästen aus Nyons anlässlich der 40-jährigen Städtepartnerschaft Mechernich – Nyons

Auf den Besuch einer Delegation aus Nyons zum 40-jährigen Jubiläum der Verschwisterung war man gut vorbereitet. Die Freunde aus der Provence waren am Mittwoch, dem 16. Mai nach 12-stündiger Fahrt zum gemeinsamen Feiern in der Stadt am Bleiberg angekommen. Sie wurden freudig von einer Abordnung der Stadt Mechernich, darunter auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, und dem Freundeskreis Mechernich-Nyons mit seinem Vorsitzenden Wilfried Hamacher, in Empfang genommen. Zur Stärkung nach der anstrengenden Reise stand ein „echt rheinischer Kölsch-Imbiss“ bereit. Anschließend bezogen die Franzosen bei ihren Gastfamilien Quartier. Am nächsten Tag wurde das Rheinische Freilichtmuseum in Kommern besucht. Die Führung der beliebten Dauerausstellung „Wir Rheinländer“ fand selbstverständlich in französischer Sprache statt. Am Nachmittag hatte man noch die Möglichkeit, das Burgfest in Kommern zu besuchen. Am Freitag stand die Besichtigung der geschichtsträchtigen „Ordensburg Vogelsang“ auf dem Plan. Die Führungen über das Gelände wurden sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache angeboten. In der Mechernicher St. Barbara-Schule fand am Abend die große Jubiläumsparty mit Buffet, Live-Musik und DJ statt. Nach diesem anstrengenden Tag musste man sich zunächst einmal ausschlafen. Deshalb wurde erst am Samstagnachmittag um 14:30 Uhr zur Kakushöhle gestartet. Wer gut zu Fuß war, konnte danach noch eine kleine Wanderung nach Vussem unternehmen. Alternativ stand aber auch ein Bus zur Verfügung.

Die Franzosen fühlten sich sichtlich wohl.

In Vussem fand dann der Besuch aus der Partnerstadt seinen feierlichen und geselligen Ausklang am und im Feuerwehr-Gerätehaus statt. Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer und die Ortsvereine hatten dorthin zu einem Reibekuchenessen eingeladen. Nach Aussage vom „Dorfsheriff“ wurden 80 kg Teig verbacken. 60 kg Kartoffeln, 15 kg Zwiebeln und 150 Eier landeten dafür gerieben und zerkleinert mit Mehl, Salz, Pfeffer und Muskat auf den Backblechen der fleißigen Helferinnen. Der herrliche Rievkooche-Duft verbreitete sich durch den ganzen Ort. Außerdem konnte man eine deftige Kartoffelsuppe mit Siedewürstchen verzehren oder sich am Büffet mit Brot, Mett-, Leber- und Blutwurst, sowie Sülze und Frikadellen versorgen. Natürlich gab es dazu die nötigen Getränke, die von jungen Damen freundlich serviert wurden: „Alles für umsonst!“

Im Namen des MGV und der Ortsvereine hieß nun Sbr. Wolfgang Schulz die Gäste auf französisch herzlich willkommen. Die Rede wurde von Sbr. Alfred Brell übersetzt. Da er nur der hochdeutschen Sprache mächtig ist, wie er selbst sagt, bereitete ihm das plattdeutsche Wort „Rievkooche“ bei der Aussprache großes Kopfzerbrechen.

Der MGV brachte dann in drei Etappen folgende Lieder zur Aufführung: 1. An einem Sommermorgen, 2. Wir wollen zu Land ausfahren, 3. Wir kamen einst aus Piemont, 4. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein?, 5. Ein kleines Malheur, 6. Ein wandernder Geselle, (Waldhornist: Heinz Sistig), 7. O Bootsmann sag’ uns doch, 8. Herrlicher Baikal (Solisten: Klaus Reddig, Willi Schütt, Bernd Wenderdel), 9. Aus der Traube in die Tonne, 10. Slowenischer Weinstrauß (Solist: Bernd Wenderdel), 11. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 12. Die Gedanken sind frei, 13. Amazing Grace, und als Zugabe: 14. Ein Bier, das macht den Durst erst schön.

Unser Chor bei der konzentrierten Vorbereitung auf den Auftritt (oben der Tenor, unten der Baß).
Unser Bild zeigt von rechts nach links die Vorsitzende des Comitê de Jumelage Mme. Chantal Gougouzian, den Vorsitzenden des Freundeskreises Wilfried Hamacher, Ortsvorsteher Hans Klinkhammer mit seinem frz. Freund André Augier.

Für diese Darbietungen gab es anerkennenden Applaus und viel Lob von allen Gästen. Zwischendurch hatten der Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses Mechernich, Wilfried Hamacher, und die Vorsitzende des Comitê de Jumelage aus Nyons, Chantal Gougouzian, ihre Festreden in ihrer Landessprache vorgenommen. Besonders die französischen Gäste waren nicht nur von unseren gesanglichen Vorträgen angetan, sondern auch von der guten Bewirtung der Gastgeber, wofür sie sich herzlich bedankten. Es war ein geselliger Tag bei herrlichem Sonnenschein, der gewiss der deutsch-französischen Freundschaft dienlich war. Ich hoffe sehr, dass auch wir mit unserem Gesang etwas zur Völkerverständigung beigetragen haben.
Morgen früh heißt es wieder Abschied nehmen. Passenderweise werden die Franzosen vom Nyonsplatz Mechernich ihre Heimreise antreten. Aber schon am 13. Juli 2007 werden sich die Freunde wiedersehen. Im Gegenzug fahren dann die Mechernicher in die Partnerstadt Nyons, um an den großen Feierlichkeiten teilzunehmen.

P.S.: Ursprünglich war vorgesehen, daß auch der MGV daran teilnehmen sollte. Aber wegen Personalproblemen mussten wir diesen Plan aufgeben. Schade!

Die Kölnische Rundschau berichtete:

Wissenswertes zur Städtepartnerschaft aus dem Mechernicher Bürgerbrief:

„Es war Liebe auf den ersten Blick“

Freundeskreis-Vorsitzender Wilfried Hamacher war schon als Junge in der Provence und verliebte sich trotz Heimweh in die Mechernicher Partnerstadt – Im Mai und im Juli feiern Mechernich und Nyons den 40. Jahrestag ihrer Verschwisterung

Mechernich – Die 1967 besiegelte Freundschaft zwischen Nyons und Mechernich näherte sich langsam der Jubiläumszahl 30. „Da trat in der Mechernicher Politik eine gewisse »Müdigkeit« auf, was die Aufrechterhaltung der Städtepartnerschaft betraf“, erzählt Wilfried Hamacher.
„Diese Partnerschaft war uns zu wichtig, um sie einschlafen zu lassen „, berichtet Hamacher. Seither lässt frischer Wind die Freundschaftsbande zwischen den Partnerkommunen in Frankreich und Deutschland wieder flattern. Zwei Jahre stand der frühere städtische Beigeordneter Winfried Schoeller dem Verein vor, dann folgte für weitere zwei Jahre der Gymnasiallehrer Karl Heue!. 1999 übernahm dann Wilfried Hamacher den Posten des ersten Vorsitzenden – bis heute.
Hamacher: „Unsere Arbeit funktioniert nur durch die gute Zusammenarbeit des gesamten Vorstandsteams.“ 170 Mitgliedschaf ten mit gut 300 Personen zählt der Freundeskreis Mechernich-Nyons aktuell. Das bedeutet 110 Familien-, 60 Einzel- und zwei Vereinsmitgliedschaften.
Wie oft Wilfried Hamacher bereits die Strecke aus der beschaulichen Eifel in die malerische Provence zurückgelegt hat, weiß der Französisch- und Sportlehrer am Berufskolleg Eifel in Kall nicht mehr. Fakt ist, dass Hamacher bereits während seiner Schulzeit in Mechernich durch seinen Lehrer Wolfgang Müller mit Nyons in Berührung kam. Müller ist, wie in einem gesonderten Bericht der Agentur ProfiPress bereits dargelegt wurde, der geistige Vater und Begründer der Städtepartnerschaft Nyons-Mechernich.
1976 reiste Wilfried Hamacher mit dem Rhythmus Chor seines Heimatdorfes Eiserfey, erstmals nach Nyons – und bekam prompt Heimweh. Dennoch: „Das Städtchen ist zauberhaft, es war Liebe auf den ersten Blick“, beschreibt der heute 51-Jährige seinen ersten Eindruck von Nyons.
Die Offenheit dort, das Wetter, die Landschaft, die unkomplizierte Herzlichkeit, alles das veranlasste Hamacher, ,selbst immer wie der nach Nyons zu fahren, auch mit seinen Schulklassen und Gruppen. Schon drei Mal legte er die Strecke von etwas über 900 Kilometern mit dem Fahrrad zurück. Etwa sieben bis acht Tage brauche ich für die Strecke“, so der sportliche Pädagoge.
Neben der Unterstützung mit Rat und Tat helfen die Mitglieder des Freundeskreises auch ein wenig mit finanziellen Mitteln, damit die Freundschaft lebendig erhalten bleibt. So richteten die Nyons-Fans, angetrieben von Freundeskreismitglied Uwe Nikoleit, in Mechernich den „Georges-Girard-Kreisel“ ein. Ein stark verkleinerter Nachbau der historischen Brücke von Nyons und viele Lavendel- und Rosenpflanzen zieren seitdem diesen Kreisverkehr am östlichen Ortseingang von Mechernich an den Vier Wegen.
Die 7000-Einwohnerstadt Nyons lebt zu einem wesentlichen Teil von der Landwirtschaft, hauptsächlich vom Aprikosen-, Oliven-, Kirschen- und Traubenanbau. Auf dem historischen Jahrmarkt in Kommern bieten die Mitglieder des Freundeskreises jedes Jahr wieder Nyonser Weine an. Weiter sorgt das Team um Wilfried Hamacher dafür, dass der Austausch von Schülern, Praktikanten und Studenten in beide Richtungen floriert.
Hamacher: „Was wir auf jeden Fall wieder aufleben lassen möchten, ist der Austausch der Grund-, Haupt- und Realschulen.“ Momentan findet primär ein Austausch zwischen den Gymnasien der befreundeten Städte statt. Auf sportlichem und kulturellem Gebiet soll die Partnerschaft ebenfalls intensiviert werden.
Dem Partnerschaftsverein in Nyons steht Chantal Gougouzian vor. Regelmäßige, fast verwandtschaftliche Telefonate zwischen den beiden Vorsitzenden gehören zum Jahresablauf. Zum 40-jährigen Jubiläum werden die französischen Freunde vom 16. bis zum 20. Mai in Mechernich erwartet. Der Nationalpark, die Ausstellung „Wir Rheinländer“ und auch Besuche bei diversen heimischen Vereinen stehen auf dem Programm. Im Gegenzug fahren Mechernicher Bürger vom 13. bis 18. Juli nach Nyons. Weitere Informationen zur Städtepartnerschaft gibt es auf der Internetseite www.nyons-mechernich.com.

Freundeskreis-Vorsitzender Wilfried Hamacher, .Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Bürgermeister Pierre Combes (von links) bei der Einweihung des Georges-Girard-Rings an den Vier Wegen. Den Kreisverkehr am östlichen Ortseingang von Mechernich ziert ein verkleinerter Nachbau der historischen Brücke von Nyons.
Wilfried Hamacher, Vorsitzender des Freundeskreises Nyons, zeigt auf das Plakat seiner Lieblingsstadt. „Es war Liebe auf den ersten Blick „, erzählt der gebürtige Eiserfeyer, der heute in Kommern lebt, über seinen ersten Besuch der Mechernicher Partnerstadt.
FOTOS: PRIVAT/PP/AGENTUR PROFIPRESS  

„Eine Partnerschaft voller Herzlichkeit“

40 Jahre Mechernich – Nyons   –
Wolfgang Müller ist „Urvater“ der Städtepartnerschaft

Mechernich – Noch heute deuten in Nyons nicht verputzte Einschussspuren an Hauswänden, Gräber auf Feldern oder auch monumentale Mahnmale auf die grausame Geschichte hin, die Frankreich und Deutschland durch den Zweiten Weltkrieg widerfahren ist.

Doch existiert mit der Städtepartnerschaft zwischen Mechernich und Nyons seit genau 40 Jahren auch ein quicklebendiges Denkmal der Freundschaft, die durch den Besuch eines Mannes in der „Höhle des Löwen“ begann. Der in Mechernich lebende Wolfgang Müller; Jahrgang 1923, besuchte nach dem Krieg Frankreich –  das Land, welches ihm so am Herzen lag und dessen Sprache er fließend sprach – und legte damit den Grundstein für eine seit 40 Jahren währende Städtepartnerschaft.
Geboren in Landsberg an der Warthe, im heutigen Polen, war Wolfgang Müller im Zweiten Weltkrieg Oberleutnant der Marine. Durch einen Unfall mit einer U-Boot-Luke verlor er die Beweglichkeit in den Fingern seiner linken Hand. Nach dem Krieg lebte Müller in Nürnberg und Umgebung. Um sich das Geld für das Sprachstudium zu verdienen, schnappte er sich seine Gitarre. Durch den U-Boot-Unfall musste er allerdings umsatteln. Der junge Mann drehte die. Gitarre einfach um und hält den Instrumenten hals seither auf der rechten Seite fest. Nach einiger Zeit und viel Mühe schaffte er, mit der rechten Hand die Gitarrengriffe zu meistern. Als Tanzmusiker verdiente der ehemalige Offizier sein Studiengeld und sammelte mit einem Hut die Eintrittsgelder ein.
Nach dem Studium wollte er mit seiner Ehefrau Irmgard Müller gerne nach Köln, „der Kultur wegen“. Da es dort keine freie Lehrerstelle gab, landete Müller, ausgerüstet mit einem Fahrrad, einem Koffer und einer Schreibmaschine, in Euskirchen – zunächst im Gasthaus „Der Bieresel“. „Ich war zufrieden mit der Stelle in Euskirchen, aber die vielen Männer im Lokal schauten mich immer so merkwürdig an“, berichtete Müller. Im Emil-Fischer-Gymnasium klärten ihn seine neuen Kollegen dann auf: Der „Bieresel“ war ein Treffpunkt für Schwule. Wolfgang Müller dankte danach für die Bereitstellung des Zimmers und suchte sich eine neue Bleibe. Müller hatte bis zu seiner Fahrt dorthin noch nie etwas von der Stadt Euskirchen gehört. Den ersten Eindruck beschreibt er so: „Als ich mit dem Zug den Rhein entlang fuhr, war alles wunderbar. Doch dann wurde es immer häßlicher. Ein wohltuendes Waldstück ließ ich schließlich leider hinter mir und landete an einem zerbombten Bahnhof.“

1962 besuchte Wolfgang Müller als Austauschlehrer erstmals Valence, die Hauptstadt des Departements Drôme. Bei der Planung der Fahrten halfen ihm seine französischen Kollegen. In die Nähe von Nyons und Valreas zu fahren, davon rieten sie Müller allerdings ab. Er wollte den Grund wissen: „Auf meine verwunderte Frage erklärten die Kollegen schließlich betreten, dass gerade in diesen beiden Orten während des Krieges von der deutschen Besatzung extreme Grausamkeiten verübt worden seien. Die Verbitterung daraus hätte schon zur Folge gehabt, dass dort etwa deutsche Autos demoliert wurden.“

Wolfgang Müller fuhr trotzdem, und kam an das Ufer der Eygues, das Nyons gegenüberliegt. Es war der 29. November 1962, und es war Liebe auf den ersten Blick. „Beeindruckt vom Anblick des hübschen Städtchens jenseits des, Flusses beschloss ich, mir trotz der Warnungen den Ort anzuschauen. Ich hielt mitten in Nyons und stieg aus, ohne dass wir, nämlich meine Frau und ich und meine zwei kleinen Kinder, in irgendeiner Form belästigt wurden“, berichtet Müller. „Im Gegenteil, als ich mich suchend umschaute, kamen sofort Einwohner des Ortes auf mich zu und erkundigten sich in liebenswürdigster Weise, wo ich hinwolle. So lernten wir bereits damals einige der schönsten Bauwerke von Nyons kennen.“ Bei seinem ersten Rundgang stand Wolfgang Müller plötzlich in einem kleinen Park und sah sich einem Denkmal gegenüber. Auf erschütternd realistische und drastische Weise machte es auf die Vorgänge im Zweiten Weltkrieg aufmerksam: SS-Soldaten schlugen mit Gewehrkolben auf kleine Kinder ein. Zudem erinnerte es an die Juden, die beim Aufkommen des Rassenwahns in Deutschland auch nach Nyons flohen und dort bis zur deutschen Besatzung auch Unterschlupf fanden. Müller: „Damals kam mir der Gedanke, dass eine Annäherung an diesen leidgeprüften Ort mit dem Ziele einer Versöhnung eine erstrebenswerte Aufgabe wäre.“
Als Müller 1964 nach Mechernich an das neu eröffnete Progymnasium versetzt wurde, sah er die Chance dafür gekommen. In Bürgermeister Giesen und Amtsdirektor Brendt fand er nach anfänglichem Zögern wegen der finanziellen Belastung willige Unterstützer. In Eigeninitiative schrieb Müller am 3. August 1964 einen Brief an den Bürgermeister von Nyons und trug sein Anliegen vor. „Nachdem ich fast zwei Monate lang keine Antwort erhalten hatte, schrieb ich ihm am 29. September 1964 einen zweiten Brief“, erzählte Müller. Wieder kam keine Antwort. In den Herbstferien wollte Müller daher selbst nach Nyons fahren, doch am Tag seiner geplanten Abfahrt kam das lang ersehnte Schreiben. Aus persönlichen Gründen, die im Krieg verwurzelt lagen, wollte sich der Bürgermeister nicht persönlich um die Angelegenheit kümmern. Allerdings übergab er den Vorgang seinem Stellvertreter, Monsieur Truc. Am 17. Oktober 1964 fuhr der Mechernicher nach Nyons, um die Idee einer Partnerschaft der beiden Städte voranzutreiben. Zu diesem Zweck machte Truc Müller mit den beiden Deutschlehrern der Nyonser Schule, „Lycée Romanille“, Madame Denise Chausse und Monsieur Daniel Muzard, bekannt. Als erstes Projekt beschlossen die drei Pädagogen, einen Schriftverkehr zwischen Schülern der beiden Städte ins Leben zu rufen. Um allerdings ein Vorankommen überhaupt möglich zu machen, rieten die französischen Lehrer ihrem deutschen Kollegen, dem ehemaligen Chef der Widerstandsbewegung, Monsieur Vilhet, die Idee vorzustellen. Doch war auch bekannt, dass der ehemalige Widerstandskämpfer allem, was mit Deutschland zu tun hatte, äußerst ablehnend gegenüberstand. Müller dachte sich: „Ich muss den Stier bei den Hörnern packen!“ und bat Vilhet um einen Termin. Nach einem zunächst eisigen Empfang entpuppte sich Vilhet dann als freundlicher Herr. Er bewilligte den Aufbau eines Jugendaustauschs, auch mit dem Fernziel der Verschwisterung der beiden Städte. Wolfgang Müller: „Zwischen uns entwickelte sich mit der Zeit eine richtige Freundschaft. Er schickte nicht nur seine Enkelkinder zum Schüleraustausch nach Mechernich, sondern kam zu feierlichen Anlässen auch selbst.“
Maßgeblichen Anteil am Abschluss der Verschwisterung im März 1967 hatte der damalige Bürgermeister Pierre Jullien, so Müller. Aber auch der Lehrer Muzard habe wesentlich dazu beigetragen. Gegenseitige Besuche auf fast verwandtschaftlicher Basis, sowohl unter Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen, gehören seither im Jahresablauf von Nyons und Mechernich zum Standardprogramm: „Eine Partnerschaft voller Herzlichkeit“.
Gudrun Klinkhammer/pp/ Agentur Profi Press

Dienstag, 5. Mai 2007

Jubilarfeier an der Sängerlinde

Die Jubilare unter der Sängerlinde von links: Klaus Reddig, Matthias Vogelsberg, Bernhard Mießeler, Alfred Brell, Bernd Wenderdel, Albert Wielspütz, Franz Sebastian, Heinz Sistig, Willi Schütt, Heinrich Steffens.

Statt einer Probe hatten unsere neun aktiven Jubilare, die beim Frühjahrs-Konzert für ihre langjährige Treue zum MGV und dem Deutschen Sängerbund ausgezeichnet worden waren, zu einem Umtrunk mit schmackhaftem Essen, wie Kalbshaxen, Kasseler, Sauerkraut, Kartoffelpüree und leckerem Nachtisch, ein-geladen.

Das Essen war vom Strempter Partyservice Detlef Eisenbraun zubereitet und angeliefert worden. Dazu wurden Bänke, Tische und Stühle in einem Halbkreis um unsere historische Sängerlinde (siehe Anhang) aufgestellt. Alle neun Jubilare, sowie unser inaktives Mitglied Albert Wiels-pütz, der sein 40-jähriges Jubiläum feierte und das Geschehen rund um die Sängerlinde mit der Kamera festhielt, beteiligten sich an den Unkosten dieses Abends.

Vorsitzender Willi Schütt (links) gratuliert Matthias Vogelsberg (rechts) zum 60. Geburtstag.

Zugleich wurde auch der Geburtstag von Matthias Vogelsberg, der am 6. Mai d. J. 60 Jahre alt geworden war, nachgeholt. Ihm zur Ehre sang man ein Ständchen. Der Vorsitzende Willi Schütt gratulierte ihm dazu nachträglich und überreichte ihm ein Geschenk. Matthias hatte einen ansehnlichen Betrag für dieses Fest gespendet. Nachdem sich Hans Klinkhammer, der sich z. Zt. in einer Klinik in Hinterzarten im Schwarzwald aufhält, telefonisch über unsere Stimmung erkundigt hatte, stimmte ich das Trinklied an: „So leben wir, so leben wir, so leben wir alle Tage“. Hans konnte das über das Handy von Heinz Sistig mithören. Heinz wünschte ihm im Namen aller Sänger und Jubilare weiterhin gute Genesung.

„Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum.“

Viele Lieder aus unserem reichhaltigen Repertoire wurden zu Blöcken zusammengefasst und gesungen. Sie wurden teilweise von Udo Greuel mit dem Akkordeon begleitet. Zusätzlich trug er als Witzbold wesentlich zur Unterhaltung bei. Natürlich durfte das Lied vom „Lindenbaum“ Nicht fehlen. „Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort“, heißt es u. a. in dem Gedicht „Am Brunnen vor dem Tore“ von Wilhelm Müller (1794 -1827), das kein geringerer als Franz Schubert 1827 vertonte, und das zu einem der beliebtesten Volkslieder wurde. Es war ein romantisches Zeichen, als junge Männer mit ihren Taschenmessern Liebesschwüre in Form von Initialen und Herzen in die Bäume schnitzten, um ihre Liebe allen Vorbeikommenden gut sichtbar kundzutun. Heute weiß man, daß das Einritzen den Bäumen nicht gut tut, und so lässt man es tunlichst bleiben. Unsere Sängerlinde ist weitgehend davon verschont geblieben. Doch auch unser Baum hat trotzdem viel zu erzählen, von Sehnsucht und Träumen, von Wünschen und Hoffnungen, von Liebesglück und Liebesleid. Viele junge Pärchen haben sich hier unter der schattenspendenden Linde zum ersten Mal geküsst und sich die Treue geschworen.
Es wurde noch gefeiert, bis die Dunkelheit hereinbrach und, zum Leidwesen einiger Zecher, das Bier alle war.
Liebe Sangesbrüder! Ich möchte es nicht versäumen, allen Jubilaren und edlen Spendern für diesen schönen kameradschaftlichen Abend von dieser Stelle aus zu danken und hoffe, daß Ihr noch lange bei bester Gesundheit unserem Chor Eure Stimmen zur Verfügung stellt.

Auszug aus unserer Vereinsgeschichte:
Am 3. Juni 2007 ist unsere Sängerlinde 45 Jahre alt geworden. Sie sollte eigentlich am 27. Mai 1962 zum „Tag des Liedes“ gepflanzt werden. Doch aus organisatorischen Gründen wurde die Angelegenheit um eine Woche verschoben, was der Bedeutung und dem Sinn und Zweck des Zeremoniells aber keinen Abbruch tat, denn mit Begeisterung ging man ans Werk. Der Gärtner Schumacher aus Arloff hatte eine besonders schön gewachsene Linde ausgesucht und dem MGV gestiftet.

Vor dem Hintergrund der Gaststätte Schneider (heute: Feldenkrais-Haus) die Sängerlindenpflanzer von links (soweit sie nicht verdeckt sind): Alfons Bertram (mit Spaten), Fritz Gerhards, Chorleiter Josef Luxen, Willibert Dreesen, Matthias Schmidt, Arnold Wielspütz, Albert Hein jun. (mit Hut), Bertram Berners (mit Spaten), Bürgermeister Hubert Breuer (mit Hut), Jakob Dreesen (ganz rechts).   Foto: Josef Hein.

Zwei Sänger hatten sich mit Spaten „bewaffnet“, andere zogen mit dem Handwagen voraus, auf dem das Bäumchen zu seinem Bestimmungsort gefahren werden sollte. Dabei kam es zu einem Zwischenfall: Beim Transport platzte ein Reifen des Wagens. Aber die Sangesbrüder ließen sich dadurch nicht entmutigen, sondern nutzten die Zeit der Reparatur, um ihre Kehlen vorsorglich zu schmieren. Danach schritten die Sänger des MGV geschlossen zur Tat: An der Westseite der Turnhalle wurde von kräftigen Händen ein Loch für die Linde ausgehoben, und, unter fachmännischer Anleitung des Floristen, lotrecht von Bürgermeister Hubert Breuer und Schreinermeister Josef Wagner eingepflanzt. Aber auch einige Sänger legten mit Hand an.

Chorleiter Josef Luxen hielt nun eine kurze Ansprache und wies auf die Bedeutung des Aktes hin, der besagen soll, daß der Gesang und das Deutsche Lied so wachsen und immer wieder grünen und blühen sollen, wie der Lindenbaum. Man versäumte es auch nicht, den Baum zu wässern, und die Kehlen mit einem guten Tropfen zu befeuchten. Natürlich wurden dabei ein paar Lieder gesungen und mit dem Deutschen Sängergruß der feierliche „Tag des Liedes“ beendet.

Freitag, 27. Juli 2007

Exequien und Beerdigung von Johanna (Hanna) Bruns-Hoffmann, geb. Hömmeke

Das damals frisch verheiratete Ehepaar Hanna und Bernhard Bruns-Hoffmann im Jahre 1993 während der Goldhochzeit der Eheleute Josef und Else Hein.

Am Dienstag, dem 17. Juli verstarb im Alter von 78 Jahren Frau Johanna Bruns-Hoffmann in einer Kölner Klinik. Um die genaue Ursache, die zu ihrem Ableben führte, festzustellen, wurde sie in Köln in die Gerichtsmedizin überführt. Dort kam man zum Ergebnis, daß sie an den Folgen einer Gehirnblutung verstorben ist. Johanna war in zweiter Ehe seit August 1993 mit unserem Sbr. Bernhard Hoffmann verheiratet. Erst kürzlich waren Hanna und Bernhard in eine bequemere Wohnung im Fliederweg 6 in Vussem als Untermieter umgezogen. Sie waren sehr glücklich darüber, nun keine Treppen mehr steigen zu müssen. Die feierlichen Exequien wurden am Freitag, dem 27. Juli in der Kath. Pfarrkirche St. Margareta in Vussem gehalten. Pfarrer Eric Pühringer brachte in seiner Ansprache u. a. Folgendes zum Ausdruck: Die Verstorbene sei ein gottesfürchtiger und tiefgläubiger Mensch gewesen. Im Mittelpunkt ihres Lebens hat aber immer ihre Familie gestanden. Sie war mit Rat und Tat für ihre vier Kinder und neun Enkelkinder zur Stelle. Auch sei sie musikalisch begabt gewesen, denn seit 44 Jahren sang sie als Sopranistin zum Lobe Gottes im Kirchenchor. Eindrucksvoll präsentierte sich dieser mit einigen Chorälen und verschönerte damit den Trauergottesdienst. Anschließend begab man sich in einer langen Prozession zum Friedhof, wo von der Leichenhalle aus die Beerdigung stattfand. Die Verstorbene wurde unter großer Beteiligung der Verwandtschaft und der Bevölkerung aus nah und fern von sechs Sangesbrüdern des MGV 1892 Vussem zu Grabe getragen. Wir werden ihre lebenslustige und liebenswürdige Art sehr vermissen. Unser Mitgefühl gehört aber unserem Sbr. Bernhard und der Familie Bruns-Hoffmann.

P. S.: Die Verstorbene, die aus dem Emsland stammte, war von 1989 bis 1994 inaktives Mitglied in unserem Verein. Danach übernahm die Mitgliedschaft ihr Sohn Hubert.

Freitag/ Montag, 21./ 24. September 2007

Kirmes in Vussem

Auch in diesem Jahr fand die Kirmes wieder im beheizten Festzelt statt. Folgende Events standen auf dem Programm:

Am Freitag, 21.09. spielte ab 21 Uhr die Gruppe „Atlantis“ zum Tanz auf.

Am Samstag, 22.09. begannen die Festlichkeiten um 19 Uhr mit einer Hl. Messe in der Pfarrkirche unter Mitwirkung des Musikvereins Vussem, der die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert aufführte. Die Darbietungen wurden von einigen Sängern des MGV Vussem mit einstimmigem Gesang unterstützt. Anschließend wurde die Kirmes traditionell mit einem Umzug herausgeholt. Ab 21 Uhr konnte man mit der allseits beliebten und bekannten Band „New Barbados“ das Tanzbein schwingen.

Der Sonntag, 23.09. stand ganz im Zeichen der Blasmusik. Mit der Auswahl der Vereine Kallmuth, Frohngau und Waldorf hatte man wieder einen guten Griff getan, denn ihre Vorträge ließen das Musikherz höher schlagen. Zwischendurch gab es ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen.

Am Montag, 24.09. begann der Tag um 9:30 Uhr mit einer Hl. Messe im vollbesetzten Festzelt. Sbr. Bernhard Hoffmann fungierte wieder mit anderen als Messdiener (Bild links), und unser Vorsitzender Willi Schütt half Pfarrer Eric Pühringer beim Austeilen der Hl. Kommunion. Mit dem anschließenden Gang zum Friedhof und Ehrenmal gedachte man den Verstorbenen und Gefallenen. Der Musikverein Vussem, der sich mit Kollegen aus Frohngau und Strempt verstärkt hatte, brachte einen Trauermarsch und einige Choräle zum Vortrag. Nach dem gemeinsamen, kostenlosen Frühstück im Festzelt spielte der Musikverein dann gegen 11:30 Uhr zum Frühschoppen auf. Mit der Band „Top Gun“ konnte ab 14 Uhr wieder getanzt werden. Weit nach Mitternacht wurde die Kirmes unter großem Geheul und Wehklagen begraben.
Im Gegensatz zum Vorjahr war herrliches Wetter. Auch alle Veranstaltungen waren gut besucht. An allen Kirmestagen herrschten Jubel, Trubel, Heiterkeit in und um das Festzelt. Auch die Kinder kamen nicht zu kurz, denn die Schiffschaukel und die Buden erweckten ihr Interesse. Dem Kirmesteam, das für einen reibungslosen Ablauf sorgte, gilt unser besonderer Dank.

Dienstag, 25. September 2007

Werner Borker: 70 Jahre

Unser altgedienter Sänger Werner Borker feierte am 21.09.2007 seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlaß hatte er uns am 25.09.2007 um 19.00 h nach Eiserfey geladen — und wenn er „lädt“, heißt das: Essen und Trinken im Übermaß „laden“. Es gab für uns Gäste – Sänger wie Nachbarn und Freunde – Bier und Gulaschsuppe vom Fass. Daß Werner uns ständig nötigte, doch noch Suppe zu nehmen, hatte wohl auch mit seiner Gastfreundschaft zu tun, war aber nicht ganz uneigennützig: sagte er doch selbst: „Wenn zu viel übrig bleibt, muss ich 14 Tage Gulaschsuppe essen!“

Das vorweg – ansonsten muss Werner einen direkten Draht zu Petrus haben: Es waren zwar Zelte in seinem Garten aufgebaut, doch war der Wettergott uns mehr als hold – blieb es doch den ganzen Abend trocken – während es den Tag vorher und am darauffolgenden Mittwoch „Eiserfey-Wetter“ war: Es regnete….
So konnten wir unserem Sangesbruder und den anwesenden Gästen trockenen Hauptes einige Lieder aus unserem Repertoire zum Besten geben – begleitet von unserem Sangesbruder Udo Greuel an der Quetsch.

Der Applaus der Anwesenden zeigte, daß wir an diesem Abend gut drauf waren, haben es doch einige Sangeskollegen bis fast um Mitternacht ausgehalten.
Resümee dieser Veranstaltung:
Werner, wenn du wieder einmal 70 wirst, sag‘ Bescheid, wir kommen immer!

Bericht: Wolfgang Schulz

Auszüge aus der Biographie des Jubilars Werner Borker:
1937 war ein Spitzenjahrgang. In diesem Jahr wurden in Deutschland 1.277.046 Babies geboren. Eins davon war Werner. Mit blonden Haaren, klaren Augen und wachen Ohren erblickte er am 21.9.1937 in Versen bei Meppen das Licht der Welt. Als Kind war er  immer recht munter und krekel, was soviel heißt wie: fidel und krall. Im September 1943 begann die Volksschulzeit. Mit fünf Geschwistern (3 Mädchen und 2 Jungen) wächst er auf und reift trotz der schwierigen Nahrungsbeschaffung, die die Kriegsjahre mit sich bringen, zu einem jungen, starken Mann heran.
Am 1. April 1952 beginnt er eine Lehre beim Schmiedemeister Lohe in Wesuwe, einem Nachbardorf. Sein Bruder Heinz ist hier schon als Geselle tätig. Nach drei Jahren Lehre schafft Werner den Gesellenbrief als Schmied mit der Note 2. Beim Bauern hilft er in der Landwirtschaft aus, aber nur deshalb, weil der Landwirt eine schöne Tochter hat, die ihn in Sachen „Liebe“ aufklärt. Trotzdem befriedigte ihn die Arbeit nicht. Er zog ihn in die Ferne um eine besser bezahlte Arbeit zu suchen. Das Schicksal nahm nun seinen Lauf. 1957 landete er schließlich in der Eifel.
Bei der Fa. Backhaus aus Paderborn, die in Eiserfey die Hauptstraße instandsetzte, findet er als Bagger- und Raupenführer Arbeit und Brot. Bei Familie Theisgen, „Am Hammer“, bekam er eine Unterkunft. Schnell hatte er herausgefunden, daß die Gastgeber eine hübsche Tochter mit Namen Milli hatten. Kurze Zeit später hatten sie sich ineinander verliebt. Da er das Schmiedehandwerk ja erlernt hatte, konnte er seinem zukünftigen Schwiegervater, der eine eigene Schmiede betrieb, zur Hand gehen. Nach kurzer Verlobungszeit traten sie 1958 in den Ehestand. Bald stellte sich der Nachwuchs ein. Es war ein Mädchen. Sie gaben ihm den Namen Heike.
1959 wurde er zur Bundeswehr eingezogen und zum Pionier ausgebildet. Nach der Bundeswehrzeit kann er sich beruflich verbessern, und er beginnt, nachdem er einige Zeit als Schaber gearbeitet hatte, bei der Fa. Dörries in Vussem eine Umschulung zum Dreher. Hier lernte er u. a. auch den heutigen Chronisten des MGV kennen, der ihm das Singen in unserem Chor schmackhaft machte. 1972 war es dann soweit: Werner Borker tritt unserem Verein als aktives Mitglied bei und singt seitdem die 2. Baßstimme. Nachdem man bei Dörries händeringend Monteure sucht, meldet er sich und wird in dieser Berufssparte ausgebildet. Nun muß er auch in fremde Länder ziehen, um die großen und kleinen Werkzeugmaschinen (Senkrechtdrehmaschinen) aufzustellen und in Betrieb zu nehmen. Dabei lernt er als Weltenbummler viele Länder kennen. Nach etwa 27 Jahren gibt er, inzwischen zum Obermonteur ernannt, das Vagabundenleben auf. In dieser Zeit mußte er auch öfter der Chormusik entsagen. Bei den vielen Auslandsmontagen hatte er sich ein Rückenleiden zugezogen. Deshalb werden ihm in der Firma leichtere aber nicht minder schwierige Aufgaben zugeteilt, die er zur Zufriedenheit aller Beteiligten löst. Nun hat er auch wieder Muße und Zeit zum Singen. Am 21.6.1994 wird er wieder aktives Mitglied. Dem Verein war er in all den Jahren als inaktives Mitglied treu geblieben.
Nach mehreren Bandscheiben-Operationen wird er 1996 mit 59 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand versetzt (Dörries-Scharmann meldete Konkurs an). Nun hat er auch Zeit für seine anderen Freizeitbeschäftigungen, wie Forellen- und Bienenzucht, gefunden. Geräucherte Forellen und Bienenhonig finden reißenden Absatz. Aber eins seiner größten Hobbies ist das Wasserrad, das früher den Schmiedehammer antrieb (deshalb auch der Name „Am Hammer“). Nach einer dreizehnjährigen Experimentierphase ist es ihm gelungen, mit einem Generator aus Wasserkraft Strom für seinen Haushalt zu erzeugen. „Herr Borker betreibt das kleinste uns bekannte Wasserkraftwerk in Nordrhein-Westfalen“, berichteten Mitarbeiter der Kreis-Energie-Versorgung in Kall. Mitte Juni 1997 ging das Mini-Kraftwerk ans Netz. So deckt Sbr. Werner mit der Energie aus Wasserkraft nicht nur den Strombedarf in seinem Haushalt, sondern er lieferte außerdem in den ersten zehn Tagen 108 kW ins öffentliche Netz. Ihm wurden dafür 16,47 DM erstattet.

Lieber Werner!

Ich möchte es nicht versäumen, Dir von dieser Stelle aus noch nachträglich mit diesem Gedicht zu gratulieren:

Auf 70 Jahre blickst Du nun zurück,
auf manche Sorgen, manches Glück.
Man muß es einmal deutlich sagen:
hast viel geschafft in all den Jahren!
Bist immer da, wenn man Dich braucht,
und jung geblieben bist Du auch.
Bleib wie Du bist, treib’s nicht zu doll,
dann machst Du noch die 100 voll!

P.S.: Schade, daß ich an Deinem schönen Fest nicht teilnehmen konnte. Michael Wielspütz

Dienstag, 23. Oktober 2007

Geburtstagsfeier von Sangesbruder Udo Greuel (47)

Am 23. Oktober fanden sich wie üblich die Sangesbrüder – 22 an der Zahl  gegen 19:30 Uhr am Pfarrheim ein, um wie immer dienstags an der Chorprobe teilzunehmen. Der wichtigste Teilnehmer jedoch fehlte, nämlich unser Chorleiter Heinz Sistig. Er war aus dienstlichen Gründen verhindert und nicht abkömmlich gewesen.
Nach kurzen Überlegungen übernahm unser Sangesbruder Udo Greuel kurz entschlossen das Amt des Chorleiters und bat um Aufmerksamkeit. Da er ja im musikalischen Bereich vielseitig und sehr motiviert ist probte er mit uns intensiv die Lieder, die zum Volkstrauertag am Ehrenmal in Vussem und Breitenbenden zum Vortrag kommen sollten. Gewissenhaft und mit viel Geduld probte Udo mit uns, bis er mit den gesanglichen Vorträgen zufrieden war. Hiernach wurde der erste Akt der Chorprobe beendet und Udo ging zum zweiten Akt über.
Anlässlich seines 47. Lebensjahres, das er am 10. Oktober vollendet hatte, brachte seine Monika, sein „Altargeschenk“ reichlich und vielfältig belegte Brötchen, die prächtig garniert waren und uns so anlachten. Die Probe muß sehr anstrengend gewesen sein, denn als das Büfett freigegeben wurde, fiel man wie die Wölfe darüber her. Monika ließ es sich jedoch nicht nehmen und holte eine zweite Ladung Mettbrötchen mit Zwiebeln.
Nachdem man nun auch diese Platte noch verputzt hatte und nebenher auch einige Gläschen flüssige Nahrung zu sich genommen hatte, bekam Udo ein Ständchen gesungen, und es erklangen mehrere Trinklieder. Udo unterhielt uns auf seine Art und Weise, die jedem aktiven Mitglied bekannt sein dürfte. Nach längerer, angeregter Unterhaltung endete die Chorprobe etwas später als normal und hatte wieder unsere Gehirnzellen bereichert.
Man sollte nun meinen, daß unsere Sänger hochmotiviert für die nächste Gesangprobe ihre Heimreise angetreten haben und am nächsten Dienstag vollzählig wieder zur Stelle sein werden

Bericht: Bernhard Mießeler

Samstag, 27. Oktober 2007

Reisebericht über die Tagestour an den Rhein

Einige Bemerkungen vorweg! Zum einen: Trotz des fortgeschrittenen Kalenders spielte das Wetter einigermaßen mit, wenn auch die Sonne fehlte, aber es regnete nicht, und die Temperaturen lagen noch im annehmbaren Bereich – besser also als zu den ursprünglich geplanten Terminen im Juli/August – zum anderen: Auch wenn es die üblichen Absagen einiger Reiseteilnehmer kurz vor Toresschluss gab, war der Bus doch recht gut gefüllt, und was wichtiger war, wir konnten mit einer sangesfähigen Mannschaft auf Tour gehen….
…. Und diese ging oder besser: sollte um 9.00 h losgehen ab alter Schule in Vussem mit einem Bus der Fa. Schäfer; alle waren auch pünktlich zur Abfahrt zur Stelle, aber – die Eiserfeyer fehlten! Es war wohl beim Fahrer nicht angekommen, daß er erst die dortigen Reiseteilnehmer abholen sollte, um dann erst nach Vussem zu kommen. Also: Einsteigszenario in Vussem gestoppt, schnell nach Eiserfey gefahren, um dort die Mitreisenden abzuholen, zurück nach Vussem, Rest der Mannschaft an Bord holen – und dann ging es dennoch fast pünktlich nach Bonn, wo wir ein Schiff der KD bzw. deren Partner, die PSS nach Linz besteigen wollten.
Unser 1. Vorsitzender Willi Schütt begrüßte die noch etwas müde Mannschaft, doch weckte er sie schnell aus ihrem Schlaf mit einem Geburtsständchen auf unseren Chorleiter Heinz Sistig, der am 24.10.07 sein Wiegenfest begangen hatte. Als dann noch Ruth Bernitt, die auf der ganzen Tour freundlicherweise unsere Betreuung übernommen hatte, mit dem zweiten (flüssigen) Frühstück durch den Bus ging, taute die Reisegesellschaft allmählich auf.
Rasch erreichten wir den Schiffsanleger der KD in Bonn. Schnell noch die Notenmappen an Land verteilt, dann ging es an Bord unseres Schiffs Richtung Linz. Publikum hatten wir genug: Unsere mitreisenden Damen, sowie ein paar Inaktive und einige Ehepaare, die sich zum Hochzeitstag die Fahrt nach Linz gegönnt hatten. Als sie dann sahen, daß ein Gesangverein mit an Bord ging, waren sie hellauf begeistert.
Gemütlich schipperten wir auf dem Rhein in Richtung Linz und unterhielten die Mitreisenden mit einigen Liedern aus unserem Repertoire. Einziger Wermutstropfen dieser recht erholsamen Passage: Et wor jet drüsch! Die einzige Bedienung an Bord arbeitete mit einer solchen Geschwindigkeit und Effizienz, daß man froh war, bis Linz dann doch noch etwas getrunken zu haben.
Pünktlich um 12.50 h legte unser Schiff in Linz an. Nach einem kurzen Fußmarsch durch das malerische Städtchen kehrten wir in das Restaurant „Zur alten Post“ ein, wo wir im Vorfeld aus 4 Menüs unsere Essen ausgesucht hatten. Bei einem Preis von € 8,00 pro Person konnte man wirklich zufrieden sein mit der Qualität der Speisen, ebenso mit dem Ambiente, doch auch hier war man personell unterbesetzt, so daß es beim Essen, vor allem bei den Getränken wieder erheblich klemmte. Dadurch zog sich das Mittagessen länger als geplant hin, weshalb leider für den geplanten Stadtbummel keine Zeit mehr blieb.
Es hieß also: Aufbruch Richtung Bus, der von Bonn nachgekommen war, um nach Koblenz weiterzufahren – doch wo war unser Chorleiter Heinz Sistig geblieben? Seine Anita war schon besorgt, daß er in der fremden Stadt unter die Räder gekommen war, doch dann tauchte er im letzten Moment doch noch auf, in der Hand etwas schwenkend, das aussah wie eine Flasche – und richtig, es war eine Flasche – eine Flasche Obstler, die wir dann, wieder an Bord des Busses, auf seinen Geburtstag leerten. Sehr zum Wohle!
Mit leichter Verspätung kamen wir in Koblenz am Deutschen Eck an, wo uns bereits eine sachkundige Stadtführerin erwartete. Unsere Fußlahmen blieben im Bereich des Busbahnhofs, während die restliche Mannschaft das Reiterstandbild am deutschen Eck zu Fuß umrundete, wobei unsere Führerin manch Interessantes zum besten gab. Von dort ging es mit dem Bus zunächst zum Weindorf, wo unser Tag ausklingen sollte, um die Leute aussteigen zu lassen, die aus welchen Gründen auch immer, die Festung Ehrenbreitstein nicht besichtigen wollten. Auf dem Weg dorthin bekamen einige männliche Mitreisende wehmütige (?) Erinnerungen, fuhren wir doch an ehemaligen Bundeswehrkasernen vorbei, in denen diese ihren Wehrdienst abgeleistet hatten. Für die „Neulinge“ auf jeden Fall, aber selbst für diejenigen, welche die Festung schon kannten, war und ist diese Anlage mehr als beeindruckend, noch dazu, wenn man diese mit einer sachkundigen Führerin besichtigt.
Dann ging es zurück über den Rhein nach Koblenz zum dortigen Weindorf, wo wir von den „Daheimgebliebenen“ im dortigen Nahehaus begrüßt wurden. Auf fremde Unterhaltung (außer einer CD-Anlage, die aber leider nicht funktionierte) hatten wir bewusst verzichtet, sind wir davon ausgegangen, daß wir uns als Männergesangverein einige Stunden auch selbst amüsieren können. Dennoch wurde anfänglich einige Stimmen laut, es sei nichts los, tote Hose usw. – doch dann bewiesen wir, daß wir uns durchaus ohne Probleme auch selbst unterhalten können: Es wurden zahlreiche Lieder aus unserem Repertoire zum Besten gegeben, und als dann Udo Greuel und Wolfgang Schulz aus dem Stegreif die Lieder von „Im Keller is a Rühr jeplazz“ mit 100 Strophen oder „Gebn’se dem Mann am Klavier“ gemeinsam aufführten, war richtig „Stimmung in d’r Bud“!
Gut gegessen, bei den Getränken leider wieder – zumindest anfänglich – etwas schleppende Versorgung (siehe oben) – so ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Um etwa 22.00 h hieß es Abschied nehmen von Koblenz – op Heem aan, wo wir um 23.45 Uhr sicher wieder im Vussem anlandeten.

Resümee der Fahrt: Trotz kleiner Wertmutstropfen, bedingt durch schleppende Versorgung mit Getränken und Kritik, wo keine angebracht war, kann doch gesagt werden, eine ansonsten recht gelungene Tour!

Bericht: Wolfgang Schulz

Freitag, 9. November 2007

Jahresabschluss des Freundeskreises Mechernich-Nyons (FMN)

„Das große Fressen“

Die Städtepartnerschaft Mechernich-Nyons besteht in 2007 seit nunmehr 40 Jahren. Zahlreiche Festveranstaltungen fanden statt, sowohl in Frankreich als auch hier bei uns; so hatten wir eine Delegation aus Nyons zusammen mit Vertretern des Freundeskreises Mechernich-Nyons am 19.05.2007 bei uns zu Gast zum großen Reibekuchenessen an der Sängerlinde (siehe Bericht in dieser Chronik). Bei diesem Fest kam Wolfgang Schulz – auch Mitglied beim FMN – zusammen mit unserem Chorleiter Heinz Sistig die Idee, doch auch beim Jahresabschluss des FMN im Spätherbst einige Lieder zur Unterhaltung des Gäste vorzutragen. Dieser Vorschlag wurde dem 1. Vorsitzenden vom FMN, Wilfried Hamacher angetragen; dieser war von unserem Ansinnen sofort Feuer und Flamme.
Am 09.11.2007 war es dann soweit. Um 19.30 h fanden wir uns mit fast kompletter Mannschaft im Oktogon des Gymnasiums ein. Leider fehlte unsere musikalische Begleitung Udo Greuel, so daß wir ausschließlich Lieder „a capella“ vortragen konnten. Nach einer kurzen Ansprache von Wilfried Hamacher eröffneten wir den Abend mit Liedern aus unserem Repertoire.
Dann kam das, weshalb dieser Bericht „das große Fressen“ betitelt wurde: Abgesehen von der Tatsache, daß auf den Tischen Karaffen mit Rotwein aus der Partnerstadt Nyons standen, Krüge, die nie leer zu werden schienen, stand ein Büffet zur Verfügung, daß keine Wünsche offen ließ: herzhafte Gulaschsuppe, Salate in allen Variationen, warme und kalte Fleischgerichte, zahlreiche Käsebretter, Puddings, Baguette – alles Dinge, welches die Mitglieder des Freundeskreises Mechernich-Nyons selbst mitgebracht hatten.
Beseelt vom französischen Wein, die Bauchnabel glänzend vom reichlichen Essen, fiel es schwer, danach noch einige Lieder zum Besten zu geben, doch nach dem Motto „Profi ist Profi“ schafften wir auch das – offensichtlich – mit Bravour, wie es der reichliche Beifall des Publikums bewies.
Wilfried Hamacher bat uns zu bleiben solange wir wollen, folgte im Anschluss daran doch ein sehr interessanter Lichtbildervortrag, zum Einen von den Feierlichkeiten in Nyons anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Partnerschaft, zum Anderen auch von der strapaziösen Radtour von Mechernich nach Nyons, die einige Mitglieder des FMN aus diesem Anlaß auf sich genommen hatten. Wenn auch der Ton beim Vortrag streikte, so waren die gezeigten Bilder doch sehr beeindruckend, so daß zahlreiche Leute, die noch nie in der Provence waren, spontan sagten: Da müssen wir unbedingt auch mal hin.
Gegen 22.00 h war bei den meisten Sängern allgemeiner Aufbruch, doch noch Tage danach sprach man von dem Wein: Der wor jot, ävver schwer, isch wor ziemlich schnell janz schön wärm….. Dann kann ich nur sagen: Et hätt jot jejange!

Bericht: Wolfgang Schulz

Sonntag, 18. November 2007

Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden

Seit 55 Jahren (1952) ist der Volkstrauertag eine feste Institution am zweiten Sonntag vor der Adventszeit. Er fällt damit in die graue Zeit des Jahres zwischen Herbst und Winter, in der sich Gedanken an Tod und Vergänglichkeit fast von selbst einstellen.
Bundesweit wurde heute um die Kriegstoten getrauert und der Opfer von Gewaltherrschaft gedacht. „Trauert wirklich unser ganzes Volk?“, fragt man sich angesichts der spärlichen Beteiligung der Bevölkerung an diesen Veranstaltungen. Generationen fehlt oftmals die „gedankliche Verbindung zum Schrecken der beiden Weltkriege“, vermutet man. Mit Sorge beobachten wir, daß die Gewalt auch bei uns zunimmt, vor allem unter jungen Menschen.
Angeführt von der Freiwilligen Feuerwehr setzte sich der Trauerzug bei gutem Wetter pünktlich um 9:30 Uhr vom ehemaligen Schulhof zum Vussemer Ehrenmal in Bewegung. Nachdem der Musikverein einen Choral gespielt hatte, legte der Vorsitzende des Bürgervereins, Matthias Vogelsberg, einen Kranz nieder und hielt eine Ansprache, die ich in Kurzform wiedergeben möchte:
„Liebe Trauergemeinde! Am Volkstrauertag gedenken wir der Toten der beiden Kriege und der Gewaltherrschaft, deren Gräber wir oft nicht kennen, die wir aber durch unsere öffentlichen Gedenkstätten ehren wollen. Die Vergangenheit läßt sich nicht so einfach zu den Akten legen. Alle Generationen sind dazu aufgerufen, diese Toten nicht zu vergessen. ‚Frieden zwischen den Menschen = Frieden zwischen den Völkern.’, so formulierte Theodor Heuss einmal die Mahnung der Toten. Wir sind es den Toten von Krieg und Gewaltherrschaft schuldig, dieses Versprechen einzulösen, nicht zuletzt um der Zukunftschancen unserer Kinder und Enkel willen. Darum schauen wir am Volkstrauertag nicht nur zurück, sondern blicken auch auf die Gegenwart und in die Zukunft. Wir sind angehalten, für Toleranz, Verständnis und für vernünftige Konfliktlösungen zu sorgen. Denn nichts ist wichtiger als Frieden auf der ganzen Welt. Diese Mahnung und das Gedenken am Volkstrauertag bleibt unverändert aktuell!“
Nach dieser eindrucksvollen Rede brachte der MGV zwei Lieder zu Gehör: 1. Zum Gedenken (Erstaufführung), Text: R. Lange-Schlienkamp; Melodie: S. Herterich; Satz: R. Bauch; und 2. eine Motette von Matthias Claudius (1740 – 1815): Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit. Diese Darbietungen gelangen uns vortrefflich, denn man konnte es am Mienenspiel des Dirigenten Heinz Sistig ablesen.
Nach den Fürbitten, die von Annemie Linden vorgetragen wurden, beendete der Musikverein mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ das Zeremoniell des Volkstrauertages in Vussem.
Feuerwehr, Musik- und Gesangverein fuhren nun nach Breitenbenden, um auch hier für den feierlichen Ablauf zu sorgen. In Abwesenheit des Ortsvorstehers Jörg Lodzinsky hielt unser Sbr. Hans Nellesen die Gedenkrede, indem er auszugsweise folgendes sagte:
„Liebe Anwesende! Kriegsgräberstätten sind Orte der Trauer, des Nachdenkens und der Mahnung! Albert Schweizer nannte sie die großen Prediger des Friedens. Und er hat hinzugefügt, ihre Bedeutung als solche wird immer mehr zunehmen. Wenn Steine reden könnten, dann würden wir besser erkennen, daß hinter jedem Kriegsgrab ein menschliches Schicksal steht. Millionen Menschen haben eines gemeinsam: Krieg und Gewalt zerstörten ihr Leben. – Wir haben uns vor diesem Ehrenmal versammelt, einer Stätte, die zur ständigen Erinnerung mit den Namen unserer Gefallenen und Vermissten errichtet wurde. Namen, die stellvertretend für all die vielen anderen Kriegsopfer stehen. – Wir denken schweigend an die Toten und an die Opfer der beiden Weltkriege, und wir besinnen uns darauf, daß es an uns liegt, den Frieden zu fördern und zu erhalten. Wenn Steine reden könnten, dann würden wir besser verstehen, wie wertvoll der Friede ist!“
Mit den vorgenannten Chorälen trug der MGV wesentlich zur Verschönerung der Trauerfeier bei. Den Schlusspunkt setzte der Musikverein mit dem Lied: „Ich hatt’ einen Kameraden, einen besseren find’st du nicht!“

Sonntag, 25. November 2007

Adventsmarkt in Eiserfey

Die Karnevalsgesellschaft „Feytaler Jecken“ veranstaltete am Samstag und Sonntag im Saal der Gastwirtschaft „Zur Römerstube“ ihren 3. Adventsmarkt. Der Erlös wird für die Unterstützung des Eiserfeyer Karnevals verwandt. In einer malerischen Winterlandschaft wurden die Marktbesucher von einem singenden und tanzenden Weihnachtsmann begrüßt. Im Angebot standen: Advents- und Türkränze, selbstgebastelte Krippen, Weihnachtsdekorationen, Terrakotta-Artikel, Weihnachtsgebäck, Handarbeiten und Kunst, frische belgische Waffeln, Eifeler Kartoffelsuppe, Reibekuchen, Bratwurst mit Sauerkraut, sowie heiße und kalte Getränke. Der Renner jedoch waren unbestritten die frisch geräucherten Forellen unseres Sangesbruders Werner Borker. Sie wurden ihm förmlich aus der Hand gerissen.
Die Kinder „Eiserfeyer Sternchen“ führten am Sonntag ein Krippenspiel auf. Außerdem hatte man für die Kinder eine Mal- und Bastelecke eingerichtet. Der Adventsmarkt „Himmlisch gut“ wurde musikalisch von einer Kinder- und Jugendband, dem Musikverein Weyer, Trompeten- und Alphornbläsern und dem MGV 1892 Vussem unterstützt. Aus unserem neu einstudierten Programm gelangten folgende Advent- und Weihnachtslieder zur Aufführung: 1. Hirtenlied, 2. Oh Freude über Freude, 3. Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf, 4. Ist es noch weit nach Bethlehem?, 5. Still, still, still, wer Gott erkennen will, 6. Engel haben Himmelslieder, 7. Trommellied und  8. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Nachdem der letzte Ton verklungen war, mussten wir uns sputen, denn in Vussem wartete schon der nächste Auftritt.

Sonntag, 25. November 2007

Adventsbasar in Vussem

Pünktlich um 11 Uhr eröffnete am Sonntagmorgen der Flötenverein den 11. Adventsbasar in der Vussemer Mehrzweckhalle. Der erste Basar fand 1987 im Saale Anklam (heute: Feldenkraishaus) statt. Auslöser für diese Aktion war eigentlich die damalige Küsterin Frl. Gertrud Vogelsberg. Sie veranstaltete einen Andheri-Basar. Später hat Resel Feyen, geb. Hein, diese Veranstaltung mit ihrer Flötengruppe übernommen. Allerdings war der Erlös von Anfang an für das südindische Waisenhaus von Pater Leo bestimmt. Die Pfarrgemeinde Vussem/Breitenbenden unterstützt das Anliegen von Pater Leo schon fast 30 Jahre lang. Alles Nähere und Wissenswerte erfahren sie aus dem Artikel der „Kölnischen Rundschau“ weiter unten.
Seit Monaten haben ehrenamtliche Helfer für den Basar gebastelt, gewerkelt, gemalt, genäht, gestrickt und gehäkelt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Weihnachtsgestecke, Tür- und Adventskränze, Hand- und Bastelarbeiten, selbst eingemachte Marmelade und vieles mehr. Für das leibliche Wohl standen leckere Reibekuchen, Erbsen- und Gerstensuppe mit Wursteinlage, Kaffee und Kuchen zur Verfügung. Heißer Glühwein und kalte Getränke wurden angeboten und fanden reißenden Absatz bei den zahlreichen Besuchern, die aus Nah und Fern gekommen waren. Zudem gab es eine große Tombola.
Zwischendurch hatte der MGV 1892 Vussem Aufstellung genommen und sorgte mit seinen Liedvorträgen für vorweihnachtliche Stimmung: 1. Hirtenlied, 2. Oh Freude über Freude, 3. Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf, 4. Ist es noch weit nach Bethlehem?, 5. Still, still, still, wer Gott erkennen will, 6. Trommellied, 7. Lasst uns lauschen, heilige Engel und 8. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Um 18 Uhr schloss der Basar seine Pforten, und es begann das große Aufräumen.

VUSSEM. „Sie gelten in Indien offiziell als kriminelle Kinder“, sagt Pater Leo über seine Schützlinge, die er im Waisenhaus „Aloysian Boys Home“ betreut. Natürlich sei dem nicht so, bekräftigte der Jesuit bei seinem Besuch in Vussem.

„Sie kommen alle aus schwierigen Verhältnissen und wurden ihren Eltern, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, weggenommen“, sagt Pater Prof. Leo D’Souza. Zurzeit werden in dem Waisenhaus in Kotekar vor den Toren der südindischen Stadt Mangalore 115 Kinder betreut. Diese Arbeit ist unter anderem möglich, weil die Pfarrgemeinde Vussem das Haus seit fast 30 Jahren unterstützt. Dies geht auf eine Freundschaft zwischen Pater Leo und dem Vussemer Ehepaar Anneliese und Johannes Klinkhammer zurück. Sie kennen sich seit Studentenzeiten, als sich Anneliese und Leo 1966 auf einer Berlinfahrt des Max-Planck-Instituts kennen lernten. Der Kontakt riss nie ab. 1974 kam Pater Leo nach Holzheim, um die Klinkhammers zu trauen. Inzwischen sind die meisten Vussemer gute Bekannte Leos und „seiner“ 115 Kinder. Einige haben sogar Patenschaften über die Kinder und besuchen sie regelmäßig.

In Indien sehen sie, wie mit ihrer Unterstützung die Kinder im Alter von fünf bis 18 Jahren in familienähnlichen Gruppen betreut werden. „Wir sorgen für die Unterbringung, Kleidung und Schule – und wir ermöglichen eine Berufsausbildung“, sagt Leo D’Souza. Das Haus verfügt über eine Grund- und Technikerschule, an der die Kinder unter anderem Klempner, Elektriker, Automechaniker, Computerfachmann oder Näher lernen können. Pater Leo: „Sie lernen bei uns vor allem, auf eigenen Beinen zu stehen.“ Wenn keine Verwandten existieren, zu denen man sie mit 18 schicken kann, so Pater Leo, vermittle man die Schützlinge in feste Arbeitsverhältnisse.
Um die Arbeit zu unterstützen, wird in Vussem genäht, gestrickt, gehäkelt, gemalt und gebastelt. Seit 1978 werden die kunsthandwerklichen Arbeiten alle zwei Jahre bei einem Basar verkauft. 7500 Euro kamen allein 2005 zusammen.

Boom der 70er stark abgeschwächt

Resel Feyen, die die Federführung beim Basar von der früheren Küsterin übernommen hat: „Eigentlich lagen wir schon zu D-Mark-Zeiten zwischen umgerechnet 6000 und 7500 Euro.“ Woher die Stagnation? Geschwunden sei keineswegs das Kaufinteresse, so Feyen: „Was wir brauchen, sind mehr kunsthandwerklich versierte Menschen, die mitmachen.“ Das Arbeiten für Wohltätigkeitsbasare hat sich wohl nicht von der jetzt schon älteren auf die mittlere und jüngere Generation weiter vererbt.
Es ist nicht mehr „in“, wie in den frühen 70er Jahren, als es gerade rund um Mechernich eine wahre Inflation solcher Veranstaltungen gab. Angeregt war der Boom damals vor allem von den drei in Indien, Pakistan und Brasilien tätigen Ordensschwestern Roggendorf aus Mechernich. Aber auch die Bistumsregion Eifel aktivierte viele Frauen in Strick- und Häkelkreisen der Pfarrgemeinden, die sich stark in der Leprahilfe engagierten. In Vussem reicht die Palette der Produkte beim nächsten Basar von Adventsgestecken und Kränzen über Holzarbeiten und Handarbeiten bis hin zu Glasmalerei und Dekorationsgegenständen. Aber der Fantasie zum Mitmachen sind kaum Grenzen gesetzt.

Samstag, 1. Dezember 2007

Jahresabschlussfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen

Nun schon zum fünften Mal in Folge sind wir der Einladung von Sbr. Peter Kruse, dem Vorsitzenden der o. g. Kameradschaft gerne gefolgt, um die Veranstaltung mit einigen Advents- und Weihnachtsliedern zu verschönern. Gegen 15:30 Uhr fanden sich die Sänger des MGV 1892 Vussem im „Casino“ (ehem. Uffzheim) in Mechernich ein. An festlich gedeckten Tischen, bei Kaffee und Kuchen, hatten die Gäste sich viel zu erzählen, und die Wiedersehensfreude war groß.
Nach der Begrüßungsansprache von Peter Kruse versetzte der Chor die zahlreich erschienenen Festgäste mit folgenden Liedvorträgen, die unser Chorleiter Heinz Sistig einzeln vorstellte, in vorweihnachtliche Stimmung:

1.Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf(aus dem Wallis, Schweiz)
2.Ist es noch weit bis Bethlehem?(aus England)
3.Still, wer Gott erkennen will!(aus Lothringen, Frankreich)
4.Lasst uns lauschen, heilige Engel(vermutlich aus Deutschland)
5.Herbergslied(Erstaufführung aus Deutschland)
6.Weihnachtsglocken(aus Deutschland)
7.O du fröhliche(aus Deutschland)

Beim letzten Lied stimmten die Anwesenden nach Aufforderung freudig mit ein.

Nachdem der wohlverdiente Applaus verklungen war, bedankte sich der Vorsitzende beim Chor und Dirigenten für unser Kommen und die schönen Vorträge. Da der MGV unter Zeitdruck stand, denn auf dem Weihnachtsmarkt an der Kakushöhle wurden wir schon sehnsüchtig erwartet, konnten wir nicht, wie sonst üblich, im Schankraum einkehren. Das freute natürlich unseren Kassierer, der die erhaltene Aufwandsentschädigung schnell einsackte.

Samstag, 1. Dezember 2007

Adventsmarkt an der Kakushöhle

Die „Räuchermänner“ von der Kakushöhle.

Die Klänge beim Adventsingen im Uffz-Heim waren noch nicht richtig verklungen, da ging es im Eiltempo nach Dreimühlen zur Kakushöhle, wo das Ortskartell von Eiserfey am 01. und 02. Dezember einen Weihnachtsmarkt auf die Beine gestellt hatte. Nachdem es am Samstag-Vormittag noch so aussah, als würde die Veranstaltung buchstäblich ins Wasser fallen, zeigte sich der Wettergott am Nachmittag mit allen Beteiligten sehr gnädig. Es blieb trocken, und bei erträglichen Temperaturen kamen in der Dämmerung rasch vorweihnachtliche Laune auf.
Fleißige Hände hatten in einer Nacht- und Nebelaktion zahlreiche Buden und Zelte vor der Kulisse der Kakushöhle aufgebaut, und ein Lagerfeuer in der Mitte des Platzes verbreitete anheimelnde Stimmung, die wir mit den Liedern: 1. Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf, 2. Ist es noch weit nach Bethlehem? 3. Still, still, wer Gott erkennen will, 4. Lasst uns lauschen und 5. Weihnachtsglocken, noch heben konnten, wie es der Beifall des Publikums zeigte.
Ob wir bei unserem Vortrag frierend ausgesehen hatten oder ob man uns nur einfach gut sein wollte, auf jeden Fall heizte man bei unserem Vortrag dem Lagerfeuer ordentlich ein – doch offensichtlich mit feuchtem Holz, so daß wir Sänger, die wir gegenüber dem Feuer auf einer Anhöhe standen, plötzlich in dichten, beißenden Rauch getaucht waren. Heinz Sistig, unser Dirigent, beendete daraufhin unseren gesanglichen Beitrag mit der Bemerkung, daß wir jetzt Schluss machen würden, nachdem wir genauso geräuchert seien, wie Werner Borker’s Forellen! Aber abgesehen davon sei gesagt, daß dieser Weihnachtsmarkt vor dieser wunderschönen Kulisse unbedingt zur Regel werden sollte, zu dem wir gerne wiederkommen, dann aber ungeräuchert!

Bericht: Wolfgang Schulz

Samstag, 8. Dezember 2007

Vorweihnachtliches Singen im Alten- und Pflegeheim Gemünd

Eingebettet in die malerische Eifellandschaft ist das Gemünder Pflegeheim „EvA“

Den Termin für diese Veranstaltung hatten Frau Trude Keischgens, geb. Dahmen, und unser Chorleiter Heinz Sistig mit der Heimleitung für heute Nachmittag um 16 Uhr abgesprochen. Frau Keischgens war es ein Herzenswunsch, ihrem Vater und seinen Mitbewohnern mit unserem Gesang einmal eine Freude bereiten zu können. Seit über einem Jahr ist der 94-jährige Jakob Dahmen, der an Demenz erkrankt ist, menschenwürdig in dem evangelischen Alten- und Pflegeheim „EvA“ in Gemünd untergebracht. Rund um die Uhr wird er hier von geschultem Personal gepflegt.

Jakob Dahmen war langjähriger stellvertretender Bürgermeister und danach Ortsvorsteher von Lorbach. Das Lorbacher Urgestein hatte den Beruf des Schneiders gelernt und wurde von den Dorfbewohnern liebevoll „De Schnegger“ genannt. Seine Frau Agnes ist schon vor 13 Jahren verstorben. Zwei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Der Sohn Toni wurde Ingenieur, und die Tochter Trude erlernte das Friseurhandwerk. Jakob Dahmen war bis zu seiner Erkrankung noch sehr aktiv auf dem Bauernhof seines Patenkindes mit gleichem Namen tätig.

Sbr. Heinrich Steffens, der ja auch aus Lorbach stammt, geriet ins Schwärmen, als er mir von Jakob erzählte: „Er war für uns Kinder und Jugendliche so etwas wie ‚Oskar, der freundliche Polizist’. Wenn er so durch Wald und Flur streifte, entging ihm nichts. Jede Veränderung nahm er wahr und wußte immer Rat. Die Lorbacher vermissen seine liebenswürdige Art und seinen trockenen Humor sehr.“

Gut gelaunt präsentierte Chorleiter Heinz Sistig die Sänger des MGV 1892 Vussem.

Die Heimbewohner hatten sich im Foyer des Aufenthaltsraumes eingefunden. Darunter war auch Frau Katharina Meyer aus Breitenbenden, die einige Sänger noch erkannte und mit ihnen ein Schwätzchen hielt. Zuerst aber wurden wir von der Heimbetreuerin herzlich begrüßt und willkommen geheißen.

Daraufhin bedankte sich unser Chorleiter für die schönen Worte und stellte unseren Chor vor. Er wünschte allen Anwesenden eine vergnügliche und besinnliche Zeit mit unserem Gesang. Das vielseitige Programm bestand aus Advents-, Weihnachts- und weltlichen Liedern. Frau Trude Keischgens (siehe Bild) trug zwischendurch weihnachtliche Gedichte und Geschichten vor, die zum Nachdenken anregten. Hier unsere Gesangsvorträge: 1. Oh Freude über Freude, 2. Auf, ihr Hirten, von dem Schlaf, 3. Still, wer Gott erkennen will, 4. Hirtenlied, 5. Ist es noch weit nach Bethlehem? 6. Laßt uns lauschen, heilige Engel, 7. Herbergslied (Wer klopfet an?), 8. Trommellied, 9. Engel haben Himmelslieder, 10. Liebe ist unendlich, 11. Schifferlied, 12. Das Elternhaus, 13. Weihnachtsglocken und 14. Heilige Zeit / Andachtsjodler, mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel.
Da eine Heimbewohnerin mit Namen Clara Schmitz heute Geburtstag hatte, sang der Chor ihr zur Ehre ein Geburtstagsständchen. Man konnte deutlich sehen, daß dem völlig überraschten Geburtstagskind die Freudentränen über die Wangen liefen. Während einer zehnminütigen Pause nahmen die Sänger dankbar Getränke zu sich, die man freundlicherweise für sie bereitgestellt hatte. Gemeinsam wurden am Schluß des einstündigen Konzertes die Lieder: 15. Es ist ein Ros’ entsprungen und 16. O du Fröhliche angestimmt.
Die Heimbetreuerin ließ es sich nicht nehmen, dem Chor und seinem Dirigenten für das hörenswerte Konzert zu danken und sagte u. a., daß wir zu jeder Zeit wieder herzlich willkommen seien. Das wurde nun von den begeisterten Zuhörern mit einem herzlichen Applaus eindrucksvoll unterstrichen.

Sonntag, 9.12.2007

Seniorentag in Vussem

Zum diesjährigen Altentag konnte Bürgervereinsvorsitzender und Kreistagsabgeordneter Matthias Vogelsberg, auch „M. V.“ genannt, „nur“ ca. 40 ältere Herrschaften begrüßen. Einige Senioren hatten sich wegen Krankheit entschuldigt bzw. abgemeldet. Das Organisationsteam hatte alle Hände voll zu tun, um alle Gäste an den festlich gedeckten Tischen im Saal der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ liebevoll mit Kaffee, Kuchen, Schnittchen und Getränken zu bewirten. Das Programm, das für Heiterkeit und gute Laune sorgte, wurde wieder von einigen Ortsvereinen vorweihnachtlich und karnevalistisch gestaltet. Der Sinn und Zweck des umfang- und abwechslungseichen Programms war, daß die Senioren für ein paar Stunden die Alltagssorgen vergessen sollten.

Zu den Mitwirkenden gehörten:

I. Die Flötengruppe mit ihrem Kinderchor, Ltg.: Resel Feyen. “M. V.” wurde in einen Sack gesteckt und musste “Ihr Kinderlein kommet” singen.

II. Der MGV mit seinem Dirigenten Heinz Sistig brachte mit seinen Liedern vorweihnachtliche Stimmung in den Saal: 1. Herbergslied, 2. Lasst uns lauschen, 3. Weihnachtsglocken, 4. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel, und 5. Es ist ein Ros’ entsprungen, wobei alle mit einstimmten. Nach unserem Auftritt, der mit viel Beifall bedacht wurde, marschierte

III. der neu inthronisierte weibliche „Prinz“ Aline I. (Bild rechts) mit ihrem Präsidenten Ralf Schumann und Gefolge in den Saal ein. Die Bambinis, die als Zwerge verkleidet waren, und die Jugendtanzgruppe erhielten für ihre Tanzeinlagen Szenenapplaus. Da der Kirchenchor, aus welchen Gründen auch immer, nicht anwesend war,

spielte zum Schluss unter dem Dirigat von Hans-Hubert Schmidt der IV. Musikverein auf, der mit seinen fröhlichen Weisen zu überzeugen wusste. „M. V.“ bedankte sich bei allen Akteuren und wünschte den Anwesenden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2008.

So war’s vor 26 Jahren: Der MGV Vussem im Advent des Jahres 1981 auf der Bühne im Saal des „Margaretenhofs“. Auf dem Foto von Josef Hein (†) sind mit dem Rücken zum Auditorium der Dirigent Josef Luxen (†) und von links nach rechts folgende Sänger zu sehen:
Klaus Reddig, Matthias Vogelsberg, Josef Kaltwasser (†), Matthias Schmidt, Johann Krebs (†), Anno Hein (†), Peter Dreesen, Jakob Dreesen (†), Bernd Wenderdel, Harald Dürholz, Fritz Pütz, Bernhard Mießeler, Herbert Dasburg, Fritz Gerhards (†), Arnold Wielspütz (†), Matthias Kuck (†), Michael Wielspütz und Arnold Mies.

Samstag, 15. Dezember 2007

Seniorentag in Breitenbenden

Ortvorsteher Jörg Lodzinsky konnte beim diesjährigen Altentag ca. 45 Senioren, die das 60. Lebensjahr erreicht hatten, begrüßen. Als Ehrengast erschienen war Dr. Hans-Peter Schick, Bürgermeister der Stadt Mechernich, der ein paar freundliche Worte an die älteren Herrschaften richtete. Mitglieder des Bürgervereins hatten die Bewirtung im festlich geschmückten Saal übernommen, denn beim gemütlichen Kaffeeklatsch gab es viel zu erzählen. An Attraktionen konnte in diesem Jahr, außer dem MGV 1892 Vussem, nicht viel geboten werden, weil z. B. der Karnevalsverein Vussem anderweitig Termine wahrnehmen musste.
Mit folgenden Liedern stimmten die Sänger unter dem Dirigat von Heinz Sistig auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein: 1. Hirtenlied, 2. Lasst uns lauschen, 3. Weihnachtsglocken und 4. Heilige Zeit / Andachtsjodler. Udo Greuel begleitete dieses Lied mit dem Akkordeon liebevoll und einfühlsam, zudem technisch einwandfrei und sicher. Der anschließende, begeisterte Applaus der Zuhörer zeigte, daß sie tief beeindruckt von der Vorstellung unseres Chores waren, obwohl nur drei 1. Tenöre zur Verfügung standen. Nach ein paar Drinks an der Theke erreichte man alsbald wohlbehalten die heimatlichen Gefilde.

Freitag, 21. Dezember 2007

Eröffnung der Kunstausstellung in Mechernich

Bereits zum 28. Mal startete am Freitagabend um 19 Uhr im Foyer des Mechernicher Turmhof-Gymnasiums die Ausstellung von Arbeiten einheimischer Künstler. Ob Ölgemälde, Fotografien, Acrylbilder, Pastelle, Holzskulpturen, Keramikarbeiten, Tuschezeichnungen, Ikonen, Porträts, Coudragen, also genähte Bilder, oder Kunst aus Müll: es bietet sich wieder für Kunstliebhaber derzeit ein wahrer Augenschmaus. Zum ersten Mal war auch die Vussemer Künstlerin Marion Hamacher dabei. Sie stellte Bilder aus und Patchwork-Arbeiten. Das sind Textil-Erzeugnisse, die aus vielen Kleinen Stücken unterschiedlicher Farbe und Form zusammengesetzt sind. Außerdem waren noch Filzarbeiten von ihr zu sehen.

Wie in den vergangenen Jahren wurde die Veranstaltung von der Stadt Mechernich (Frau Sampels) und Paul Weiermann, als Vertreter der Künstlergemeinschaft, organisiert. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, stv. Bürgermeister und Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales Robert Ohlert, sowie Paul Weiermann eröffneten gemeinsam die Kunstausstellung. Schick erklärte in seiner Eröffnungsrede u. a.: „Ich finde, die Kunst lehrt uns, abseits des Alltags auch die kleinen Dinge zu sehen und uns darüber zu freuen. Das gilt gerade jetzt für die hektische Adventszeit.“ Seitens der Politik waren auch der Landrat Günter Rosenke und einige Stadtverordnete erschienen.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte u. a. der MGV 1892 Vussem, der zum 6. Mal für die Eröffnungsfeierlichkeiten eine Einladung erhalten hatte. Unter der Regie von Heinz Sistig gelangten folgende Lieder zur Aufführung: 1. Abend im Gebirge, 2. Die Gedanken sind frei, 3. Abendfrieden und 4. Weihnachtsglocken. Mit diesem Lied wurden die Festgäste und Besucher weihnachtlich eingestimmt. Beim zweiten Lied waren bei der ersten Strophe Unstimmigkeiten beim Einsatz des 1. Basses zu hören.
Im Anschluss spielte Eric Arndt zur Unterhaltung einige Stücke auf seinem Keyboard, derweil die Besucher sich die Exponate der Künstler anschauten. Jedes Jahr stellen sie eines ihrer Werke für die Tombola zur Verfügung, von der die Ausgaben der Ausstellung finanziert werden.

Freitag, 28. Dezember 2007

Geburtstagsfeier von Sbr. Franz-Josef Sebastian (70)

Der Jubilar wurde am Silvestertag, dem 31.12.1937 in Zülpich geboren. Nachdem er mehrmals umgezogen war (siehe Lebenslauf vom 10.01.1998), baute er 1978 ein Haus in Vussem. 1982 erlangte er die Mitgliedschaft im MGV und singt seitdem die 1. Baßstimme. Da die Räumlichkeiten bei Walter Pütz in Breitenbenden Ende dieses Jahres und Anfang des neuen Jahres ausgebucht waren, musste Franz-Josef die Feier zu seinem 70. Geburtstag vorverlegen.

Zu diesem freudigen Anlaß hatte er nebst seiner Familie und Verwandtschaft auch die Sangesbrüder für 15 Uhr in die Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ eingeladen, damit sie ihm mit einem Ständchen gratulieren konnten. Alle anwesenden Sänger hatten eine Glückwunschkarte unterschrieben, sich aber vorher vergewissert, daß es keine Gratulationskarte zur Hochzeit war, wie es bereits schon einmal vorgekommen ist.
Unser Chorleiter Heinz Sistig war am heutigen Nachmittag beruflich verhindert. Deshalb übernahm das Dirigat Udo Greuel, der auch die Seemannslieder fachmännisch auf seinem Akkordeon begleitete. Zum Vortrag kamen auf Wunsch des Jubilars folgende Lieder: 1. Der deutsche Sängergruß und Was der Tau den Fluren ist, 2. Geburtstagsständchen (Weil einige Sänger bei der Tonangabe nicht aufmerksam zugehört hatten, war am Anfang des Liedes eine Disharmonie zuhören.), 3. Finster war die Nacht, 4. Das Gorch-Fock-Lied, 5. Wo ’s Dörflein traut zu Ende geht, und als Zugabe 6. Im Brauhaus zur kupfernen Nase. Zwischendurch hatte unser Vorsitzender Willi Schütt ein Geschenk überreicht. Die Gratulation erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, denn es soll ja Unglück bringen, wenn man vor dem eigentlichen Geburtstag gratuliert.
Nach „getaner Arbeit“ wurden an der Theke noch ein paar Bierchen auf das Wohl des Jubilars getrunken. Sbr. Eddi Freitag ließ es sich nicht nehmen, einen auszugeben: Erstens, weil er froh war, daß er von seiner Krankheit wieder genesen ist, und zweitens, weil er am 2.12.2007   79 Jahre alt geworden war. Bald darauf nahm man Abschied, denn gegen 19 Uhr startet ja schon unsere Jahresabschlussfeier.

Freitag, 28. Dezember 2007

Jahresabschlussfeier des MGV (JAF)

Zur Eröffnung der JAF sang der Chor: „Grüß Gott, grüß Gott mit hellem Klang“ und

„Was der Tau den Fluren ist, sind der Seele Lieder“, die gleichzeitig ein Geburtstagsständchen für unseren Sbr. Bernhard Mießeler waren, der am heutigen Tag 74 Jahre alt geworden ist. Um 19:40 Uhr wurde das Büffet eröffnet, welches von Gastronom Walter Pütz angeliefert worden war und aus Kasseler mit Sauerkraut und Kartoffelpüree bestand. Als Dessert gab es Herrencreme-Pudding. Nachdem alle ausgiebig gespeist hatten, konnte unser Vorsitzender Willi Schütt immerhin 28 Sänger begrüßen.

Alex Horres war an Grippe erkrankt und die Neuzugänge Karl Braun und Bernd Fest aus Weyer, die dort auch dem „Jungen Chor“ angehören, waren verhindert. Ferner galt Schütts Willkommensgruß unserem Ehrenpräsidenten Peter Dreesen, dem altgedienten Sbr. Bertram Berners, sowie dem inaktiven Mitglied und Redakteur unserer Sängerzeitschrift Albert Wielspütz und der Musikgruppe „De Vente“ aus Eiserfey. Auch Udo Greuel ist Mitglied dieser Band, die mit ihren Songs für Stimmung sorgte. In seiner kurzen Ansprache dankte Schütt in besonderem Maße unserem Chorleiter Heinz Sistig, dessen Einsatz und Engagement vorbildlich sei, sowie Udo Greuel für die Bereitschaft einzuspringen, wenn Not am Mann ist. Als Anerkennung für ihre Dienste überreichte Schütt den Beiden eine bescheidene Aufwandsentschädigung. Auch die Brüder Michael und Albert Wielspütz erhielten Dank und Lob für die aufwendige Arbeit bei der Erstellung der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“. Freudestrahlend verkündete der Vorsitzende nun, daß in diesem Jahr beim Verkauf von Getränken 440 € erwirtschaftet worden waren. Er wünschte Allen ein gesegnetes, friedvolles und gesundes Jahr 2008.
Diesen guten Wünschen schloss sich der Chorleiter an, indem er folgendes sinngemäß sagte: „Im Großen und Ganzen bin ich mit den Leistungen des Chores in diesem Jahr zufrieden gewesen.“ Er erinnerte daran, daß unser Jubiläumskonzert im Frühjahr im positiven Sinne für Furore sorgte. Erfreulich wäre auch, daß wir 4 neue Sänger zu vermelden hätten, und dadurch auf 31 aktive Mitglieder gewachsen seien. Aber um die Balance im Chor zu gewährleisten, müsse ein Stimmenausgleich in den einzelnen Sätzen geschaffen werden, wobei eine Umbesetzung in nächster Zeit nicht auszuschließen sei. Er kritisierte aber auch den Auftritt kürzlich im Foyer des Mechernicher Gymnasiums bei dem Lied „Die Gedanken sind frei“. Dabei war es anfänglich wieder bei den Einsätzen durch Unaufmerksamkeit zu Diskrepanzen gekommen. Er verlange von den Sängern in Zukunft bei den Auftritten volle Konzentration und mehr Disziplin. Nur so sei der Erfolg gewährleistet.
Nach diesem eindringlichen Appell wurde zum gemütlichen Teil übergegangen.

Als erstes stand ein Vortrag von Wolfgang Schulz mit dem Titel „Der Boss“ auf dem Programm. Darin ging es darum, daß ein Körper Langeweile hatte. Da stritten sich die Körperteile gar heftig und mit viel Geschrei, wer wohl der Boss von ihnen sei. Die Moral von der Geschicht’: Mit Fleiß und Arbeit schafft man’s nicht. Um Boss zu werden hilft allein, ein A . . . loch von Format zu sein, das mit viel Lärm und ungeniert, nichts als Sch . . . . .  produziert.

Nun erschien der Nikolaus. Alle rätselten, wer wohl dieser hl. Mann sei. Jeder Sänger musste vortreten und wurde je nachdem, gelobt oder getadelt. Für jeden hatte er ein Geschenk parat. Vorher hatten alle ein Präsent bei Wolfgang Schulz abgeliefert, der dieses mit einer Nummer versah und in eine Liste eintrug, so dass niemand sein eigenes Geschenk zurückbekam. Sowas nennt man „Wichteln“. Nach der Demaskierung stellte sich heraus, daß der Nikolaus, Herbert Breuer aus Gymnich, der Lebensgefährte von Wolfgang Schulzens Tochter Elke war.

Auch Sbr. Bertram Berners wurden vom Nikolaus die Leviten gelesen

Heinz Sistig trat nun in Erscheinung und schilderte Lebensweisheiten „Wie es heute ist und früher war“. Z. B. nahm man es früher mit der Hygiene nicht so genau und wurde doch nicht krank. Heute wird man durch übertriebene Sauberkeit krank, bekommt Allergien und Hautausschlag.

Wolfgang Schulz und Alfred Brell philosophierten mit Werner Borker , der als Matrose auf einem Kreuzfahrtschiff angeheuert hatte, darüber, ob man seinen Lebensabend besser im Altenheim oder auf einem Traumschiff verbringen sollte. Dabei kamen alle zu dem verblüffenden Schluss, daß der Aufenthalt auf einem Luxusliner die bessere und günstigere Alternative sei. Zum Schluss des Sketches las „Matrose“ Borker noch einen Brief seiner Mutter vor, der wie folgt endete: „Mein lieber Sohn! Ich wollte Dir noch etwas Geld in den Brief stecken, doch ich hatte ihn leider schon zugeklebt. Gruß Mutter!“

Es kam keine Langeweile auf, denn bei diesen Sketchen blieb kein Auge trocken. Nun wurde die aktuelle Sängerzeitschrift „Haste Töne“ Nr. 8 ausgeteilt, und man konnte deutlich sehen, daß so mancher Leser bei der Lektüre schmunzelte. Viel zu schnell verrann die Zeit.

Aber erst in den frühen Morgenstunden endete eine lustige und harmonisch verlaufene JAF. Da zu haben auch „De Vente“ wesentlich beigetragen.





Dienstag, 29. Januar 2008

Michael Wielspütz, 70 Jahre

Am 29.01.2008 feierte unser langjähriger Sänger und Chronist Michael Wielspütz sein 70. Wiegenfest und hatte daher uns Sänger ins Pfarrheim eingeladen, um diesen ehrwürdigen Tag mit uns gemeinsam zu feiern. In einer verkürzten Chorprobe hatten fleißige Hände im Vorraum des Pfarrheims unzählige Brötchen mit Mett, Schinken, Wurst und Käse reichlich belegt – gekühltes Bier stand ebenfalls bereit – doch bevor all‘ dies zum Abschuss frei gegeben wurde, galt es, unserem Michael ein Geburtstagsständchen zu bringen. Ausgesucht hatte er sich – ohne jeden Hintergedanken natürlich – das recht anspruchsvolle Stück „My Way“, das wir beim Frühjahrskonzert im April des letzten Jahres uraufgeführt hatten – und siehe da:

Das Geburtstagskind und vor allem unser Dirigent waren angenehm überrascht, dass das Lied doch noch recht gut von den Lippen ging – oder besser aus den Kehlen kam -denn bei einigen Sänger fiel einem wieder der Ausspruch von Schmitte Matthes ein: „Lauter Piano kann ich nit spille (oder – in diesem Fall -singe)!“. Mit dem Lied „Dankeschön und Auf Wiederseh’n“ dankten wir ihm für seine Arbeit, die er und sein Bruder Albert sich seit Jahren mit der Erstellung unser Jahreschronik machen, und unser Chorleiter Heinz Sistig verband diesen Dank mit dem Wunsch und der Hoffnung, dass uns unser Michel noch viele Jahre erhalten bleibt, zum einen, um diese Arbeit fortzuführen, zum anderen aber auch als Sänger, ist er doch mit eine tragende Stimme des Chores und hier insbesondere des 2. Basses.

Und dann begann die Schlacht ums kalte Büffet! Es war hierbei bewundernswert zu beobachten, wie schnell selbst der Langsamste plötzlich wurde, als es ums Essen ging. Ratz, fatz waren die wunderschön garnierten Platten geputzt, die beiden Fässchen Bier im Nu geleert, die lumpigen paar Fläschelchen mit Digestifs aller Art ausgetrunken, so dass wir Sänger mit dem guten Gefühl nach Hause gehen konnten:

„Mir hann alles usjedronke on opjejesse, dann weed et Wedder morjen och widder joot“!

Zusammengefasst sei gesagt: Es war eine dieser Chorproben, wie wir sie lieben, und wir können uns nur dem oben erwähnten Wunsch unseres Dirigenten Heinz Sistig anschließen, auf dass wir gemeinsam mit unserem Michel noch viele dieser Feste feiern können.

Bericht und oberes Foto: Wolfgang Schulz

Die Jahre 2006 – 2007

Samstag, 18. März 2006

Messfeier für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV Vussem mit JHV im Anschluss

1.„Lobt den Herrn der Welt“
(nach Henry Purcell’s „Trumpet Voluntary“ für Männerchor und Orgel geschrieben). Text und Bearbeitung von Willy Trapp. Bei diesem Werk gab es Momente, in denen Chor und Orgel zu einem Gesamtklang zu verschmelzen schienen, um schließlich in einem strahlenden Forte zu enden.
2.„Abendlied zu Gott“
Textgestaltung: J. Settelmeyer; Weise: William H. Monk; Satz: Rudolf Desch.
Dieses Lied wurde vom Chor fließend und voller Inbrunst gesungen und am Schluß crescendo ausklingen lassen.
3.„Frieden“,
von Gotthilf Fischer; 4/4-Takt, langsam, durchschnittlich mf und p vorgetragen. Ernst widmeten sich die Sänger diesem Lied und stellten mit dem Vortrag einen weiteren ergreifenden Höhepunkt.
4.„Die Himmel rühmen“ (Die Ehre Gottes aus der Natur).
Musik: Ludwig van Beethoven; Chorsatz: Heinz Buchold; Text: Chr. F. Gellert. Anfang: majestätisch (maestoso), Mittelteil: pianissimo, Schlussteil: forte bis fortissimo gesungen, wurde dieses Stück ein Hörgenuss.

Dass viel Arbeit und Mühe in der Einstudierung dieses Werkes lag, wurde deutlich an den Pianostellen, wo vor allem die Tenöre mit der Höhe zu kämpfen hatten. Der Chorleiter baute bei diesem Stück eine unglaubliche Spannung bei den Sängern auf, die sich im Finale entlud. Dazu mischten sich die festlichen Orgelklänge, meisterhaft gespielt vom Organisten Rainer Pütz.
Am Schluss der feierlichen Messe bedankte sich Pfarrer Dörpinghaus aus Lessenich bei den Protagonisten für die schöne Mitgestaltung des Gottesdienstes. In dieser Messe wurde auch unseres unvergesslichen Chorleiters Josef Luxen gedacht, der vor 22 Jahren plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist.
Resümee: In der Kirchenmusik fühlt sich der MGV Vussem zu Hause, denn von Heinz Sistig am Pult sicher geleitet, entfaltete der Chor klangliche Kraft und Ausdruck. Der Instrumentalist Rainer Pütz arrangierte sich hervorragend mit den Sängern in leisen, gefühlvollen Passagen ebenso, wie in den zahlreichen kraftvollen Takten. Die Verständigungsprobe vor der Messe mit dem Organisten hatte sich bestens bewährt.

Jahreshauptversammlung:

Sehr harmonisch verlief die Mitgliederversammlung, zu der der Vorstand des MGV 1892 Vussem fristgerecht in das Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ eingeladen hatte. Folgende Programmpunkte umfaßte die Tagesordnung:

TOP 1: Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden
Bedingt durch die eine Stunde dauernde Abendmesse konnte Willi Schütt erst etwas verspätet um 20:15 Uhr die JHV eröffnen und den Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, den Chorleiter Heinz Sistig und 23 Sänger sowie 1 inaktives Mitglied (Hans-Hubert Schmidt) begrüßen. Es folgte eine Gedenkminute für unseren verstorbenen Sbr. Josef Kaltwasser und für unser inaktives Mitglied Günter Dalbenden, die im vorigen Jahr von uns gegangen sind.

TOP 2: Bekanntgabe der Niederschrift vom 11.04.2005
Nach der Verlesung von Wolfgang Schulz erschienen die Reporter der Kölnischen Rundschau, Elvira und Manfred Hilgers und machten ein Gruppenbild (siehe Bericht und Foto im Anschluss).

TOP 3: Tätigkeitsbericht des Jahres 2005
Nachdem der Schriftführer Wolfgang Schulz das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren ließ, erfolgten einige Anmerkungen des Chorleiters, der u. a. mit den Gesangsvorträgen am heutigen Abend in der Kirche sehr zufrieden war. Der schöne Erfolg wäre jedoch nur deshalb zustande gekommen, weil die letzten Chorproben sehr gut besucht worden wären. Für die Anschaffung von Notenmaterial wäre er sehr dankbar, wenn auch einmal Vorschläge aus den Reihen der Sänger kämen.

TOP 4: Kassenbericht
Der Bericht über das vergangene Geschäftsjahr durch unseren Schatzmeister Fritz Pütz ließ nichts Gutes erahnen, denn die Ausgaben für die Emslandtour hatten mit einem Minus von 1369 € ein großes Loch in die Kasse gerissen, wohingegen das Grillfest mit 235 € gesponsert worden war.

TOP 5: Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes
Da noch Rücklagen vorhanden sind, wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt, nachdem die Kassenprüfer Hans Klinkhammer und Hans-Hubert Schmidt dem Kassierer eine einwandfreie Buchführung bescheinigt hatten.

TOP 6: Wahl der Kassenprüfer für das 114. Geschäftsjahr
Gewählt wurden Rainer Gottschlich und Peter Kruse, sowie als Ersatzmann Matthias Vogelsberg.

TOP 7: Beabsichtigte Veranstaltungen (Teilnahme)

1.Jubiläums-Chorkonzert des Sängerkreises Schleiden (50 Jahre) am 02.04.2006 im Kurhaus Gemünd.
2.Kreissängertag in Vussem am 22.04.06.
3.Maiansingen in Breitenbenden und Vussem am 30.04.06.
4.Konzert in Bouderath am 06.05.06.

Hans-Hubert Schmidt schlug vor, zum Margaretenfest am 16.07.06 beim Frühschoppen in der Schneidmühle mitzuwirken. Es muss aber noch abgeklärt werden, ob an diesem Tag auch das Pfarrfest stattfindet. Grundsätzlich war man diesem Vorschlag nicht abgeneigt. Ein Frühlingskonzert mit Jubilarehrung soll im kommenden Jahr „Im Haus“ abgehalten werden. Dazu las der Chronist die in Frage kommenden Jubilare vor. Beabsichtigt ist auch eine Fahrt nach Südfrankreich, da dort im nächsten Jahr 40 Jahre Städtepartnerschaft Nyons – Mechernich gefeiert wird. Für diese Fahrt müssen wir aber gesangsfähig sein, was z. Zt. noch sehr fraglich ist.

TOP 8: Verschiedenes
Willi Schütt teilte mit, daß wir z. Zt. nur noch 59 inaktive Mitglieder zu verzeichnen hätten. Es wäre dringend notwendig, neue Mitglieder nicht nur in Vussem sondern auch in den umliegenden Ortschaften zu werben. Auch die Sängerzahl müsste aufgefrischt werden.
Gegen 21:50 schloß der Vorsitzende die JHV, nachdem Klaus Bernitt im Namen aller Sänger vor allem unserem Chorleiter Heinz Sistig, unserem musikalischen Begleiter Udo Greuel, aber auch unserem 1. Vorsitzenden Willi Schütt für ihren unermüdlichen Einsatz gedankt hatte. Diesen Dank erweiterte Heinz Sistig auf den gesamten Vorstand.
Der offizielle Teil war nun beendet, doch wie in den vergangenen Jahren ließ der Chronist Michael Wielspütz es sich nicht nehmen, aus alten Berichten und Chroniken vorzutragen. Er berichtete diesmal aus dem Jahr 1971, wo der MGV und seine Bläsergruppe 60 Auftritte und ca. 70 Proben zu verzeichnen hatten, die von Josef Luxen chronologisiert worden waren. Solchen Stress, wenn man beiden Gruppen angehörte, hat man heutzutage nicht mehr, denn die Bläsergruppe wurde 1985 selbständig. In dieser Zeit waren die Sketche, die bei gemeinsamen, gemütlichen Kameradschaftsabenden aufgeführt wurden, besonders beliebt und erfreuten Jung und Alt. Über zwei solcher Sketche, die hauptsächlich von den Jungmännern inszeniert wurden und von der Reiterei handelten, erzählte der Chronist in Eifeler Platt. Die Sbr. amüsierten sich köstlich, zumal einige Akteure und Reiter, über die man damals hergezogen hatte, anwesend waren. Auf den Bildern, die reihum gingen, war ein Parcours zu sehen, den die Reiter auf Steckenpferden passieren mussten. Der Dialog dazu war umwerfend. Heute noch stehen die Holzpferde, trotz mehrmaliger Rechnung und Mahnungen, die auf Serviettenpapier geschrieben und an den damaligen Vorsitzenden Peter Dreesen adressiert waren, im Keller von Heinz Sistig, und fressen diesem, nach eigener Aussage, die Isolierung von den Heizungsrohren.

Die Erinnerung an diese schöne Zeit war nun geweckt, und man hatte jetzt genügend Gesprächsstoff, bevor der Heimweg angetreten wurde.

VUSSEM. Bevor sich die Mitglieder des Vussemer Männergesangvereins zur Jahreshauptversammlung in der „Schneidmühle“ trafen, wurden die Sänger in der Kirche aktiv und wirkten bei der heiligen Messe mit.
In der Gaststätte begrüßte Vorsitzender Willi Schütt die Schar der Aktiven. Schriftführer Wolfgang Schulz ließ das vergangene Sängerjahr Revue passieren. Zu den besonderen Highlights für die Vussemer Sänger zählten das Maiansingen, der Kreissängertag in Sötenich und die Einweihung des Sammelbeckens der römischen Wasserleitung in Eiserfey.

Zahlreichen „Geburtstagskindern“ brachten die Sänger ein Ständchen. Beim Volkstrauertag, dem: Seniorennachmittag, beim Vorweihnachtskonzert in der Pfarrkirche sowie bei der Eröffnung der Ausstellung Mechernicher Künstler im Foyer des Gymnasiums am Turmhof waren die Sänger mit von der Partie. Auch wurde Rückblick gehalten auf die Vereinsfahrt ins Emsland. Die Sänger diskutierten die in diesem Jahr anstehenden Veranstaltungen  –  unter anderem eine Tour in die Mechernicher Partnerstadt Nyons und die Jubilarenehrung, die 2007 geplant ist. (el).

Vollzählig erschienen waren die Sänger des Männergesangvereins Vussem zur Jahreshauptversammlung in der „Schneidmühle“. (Bericht und Foto: E. Hilgers, Kölnische Rundschau)

Sonntag, 2. April 2006

Konzert zum 50-jährigen Jubiläum des Sängerkreises Schleiden/Eifel in Gemünd

Die Jubiläumsfeier wäre eigentlich schon im vergangenen Jahr fällig gewesen, doch aus organisatorischen Gründen mußte sie verschoben werden. Der Sängerkreis Schleiden/Eifel wurde am 31.1.1955 in Kall neugegründet. Tatsächlich aber geht das Bestehen der Sängervereinigung aber auf das Jahr 1911 zurück. Doch durch die beiden Weltkriege erfolgte der Zusammenbruch. Den Menschen war nicht nach Singen zumute, denn viele Sangesbrüder verloren ihr Leben.
Ehrenvorsitzender Hans Pesch, der auch dem Organisationskomitee angehörte, hat seit 50 Jahren akribisch alle Schriftstücke und das Gründungsprotokoll gesammelt und aufbewahrt. Zum Teil sind sie schon ganz vergilbt. „Wenn ich darin herumblättere“, so sagte er mir, „kommt leise Wehmut bei der Erinnerung auf, denn Namen von längst verstorbenen Personen werden wieder ins Gedächtnis gerufen“. Im vorigen Jahr hat der 85-jährige nach 72 Jahren seine Singetätigkeit beendet. Viele Jahre war er Vorsitzender des Sängerkreises Schleiden und des MGV Gemünd.
Am Sonntag wurden nun die Feierlichkeiten nachgeholt. Vorsitzender Friedrich Hunsicker, der auch durch das Programm führte, konnte pünktlich um 17 Uhr zahlreiche Ehrengäste sowie 12 der 13 Chöre, die zugleich dem Deutschen Sängerbund NRW im DSB angehören, im voll besetzten Großen Kursaal in Gemünd begrüßen, die jeweils 2 Lieder aus ihrem Repertoire vortrugen:

1.MGV „Eintracht“ HellenthalLtg.: Paul Pützer (Vater)
2.Gesangverein Ramscheid e. V.Ltg.: Michael Pützer (Sohn)
3.MGV „Liederkranz“ SötenichLtg.: Bernhard Stoffels
4.Gesangverein „Eintracht“ Zingsheim e. V.Ltg.: Annelie König
5.MGV 1892 VussemLtg.: Heinz Sistig
6.Kammerchor Schleiden e. V.Ltg.: Chordirektor Heinz Ströder
7.MGV „Eintracht“ 1879 Hausen e. V.Ltg.: Wolfgang Gerhards *
8.Singgemeinschaft Schleidener TalLtg.: Wolfgang Gerhards *
9.MGV 1863 MechernichLtg.: Martin Mauel
10.Männerchor Dahlem e. V.Ltg.: Chordirektor Heinz Ströder **
11.MGV 1853 Gemünd/ EifelLtg.: Chordirektor Heinz Ströder **
12.MGV „Liederkranz“ Ripsdorf e. V.Ltg.: Chordirektor Heinz Ströder **

*      = Diese beiden Chöre sangen zusammen 4 Lieder.
**    = Diese drei Chöre sangen zusammen 6 Lieder.

Vor dem Konzert wollten wir noch eine Ansingprobe abhalten, auch damit Udo Greuel sich etwas mit dem Konzertflügel vertraut machen konnte. Aber mit der Begründung, das wäre nicht möglich, weil Kreischorleiter Heinz Ströder dieses Instrument selber für seine Chöre zwecks Proben benötigte, wurde unser berechtigtes Anliegen abgewiesen, und wir musten einen anderen Proberaum ohne Klavier aufsuchen. Anderen Chören erging es ebenso. Wir alle wissen, daß die Akustik im Kursaal von jeher zu wünschen übrig läst. Das ist auch unserem Kreischorleiter bestens bekannt. Deshalb hat das Schlitzohr auf Einzelvorträge seiner Vereine wohlweislich verzichtet (mit Ausnahme des Kammerchors, weil dieser ein anderes Programm singt). Es ist ein großer Unterschied, ob ich mit 25 oder mit 80 Sängern auf der Bühne stehe. Die kleinen Chöre sind auf jeden Fall benachteiligt. Ich frage mich, wo bleibt da die Gleichberechtigung? Es tut mir leid, für solches Verhalten fehlt mir das Verständnis!
Trotzdem ließen wir uns nicht entmutigen und konnten mit unseren Darbietungen 1. Zauber des Südens und 2. Andalusisches Abendlied, beide von Otto Groll komponiert, mithalten, zumal sich Udo Greuel nach den ersten Takten schnell mit dem Flügel angefreundet hatte. Mit der Begleitung beider Lieder hinterließ er eine eindrucksvolle Visitenkarte. Den Solopart hatte Sbr. Klaus Reddig übernommen, der überzeugend agierte, mit gleichmäßigem Timbre und sauberer Stimme die Höhe meisterte. Jedenfalls konnten wir hochmotivierten Sänger mit unserem gut aufgelegten Dirigenten Heinz Sistig den begeisterten Zuhörern mit unseren hörenswerten Vorträgen Beschwingtheit und Lebensfreude vermitteln. Das Publikum dankte es mit freundlichem und herzlichen Applaus. Außerdem bestätigte man uns, daß wir mit unseren Darbietungen etwas mehr „Pep“ in die Veranstaltung gebracht hätten.

VON BERNHARD ROMANOWSKI
Schleiden-Gemünd – Eine wahrhaft geballte Sangeskraft lockte am Sonntag zahlreiche Besucher in den Großen Kursaal nach Gemünd. An-lässlich seines 50-jährigen Bestehens präsentierten zwölf der 13 Chöre des Sängerkreises Schleiden jeweils zwei Lieder aus ihrem Repertoire in dem proppenvollen Saal.
Die Neugründung des Sängerkreises Schleiden fand bereits am 31. Januar 1955 in Kall statt. Tat-sächlich aber geht das Bestehen der Vereinigung bis auf das Jahr 1911 zurück, doch durch die Kriegswirren und die schwierigen Nachkriegsjahre war für Gesang keine Zeit. Aus organisatorischen Gründen konnte die Jubiläumsfeier nun erst in diesem Jahr stattfinden.
Die Organisation der großen Feier übernahmen der Geschäftsführer des Sängerkreises, Udo Meurer, so-wie der Vorsitzende Friedrich Hunsicker und Hans Pesch als Ehrenvorsitzender. Ebenso maßgeblich beteiligt war Chorleiter Heinz Ströder aus Olef.
Ströder stand am Sonntag gleich mit vier Chören auf der Bühne.

So brachten er und seine Sangesfreunde vom Kammerchor Schleiden im ersten Teil des Programms die Lieder „Wach auf, meins Herzens Schöne“ und „Bist du auch Meere weit“ zu Gehör. Mit den Mitgliedern der Männerchöre aus Dahlern, Gemünd und Ripsdorf intonierte der leidenschaftliche Musiker am Ende des Konzerts unter. anderem auch ein „Wanderliedchen“ sowie ein Gospel-Medley.

Die Vielfalt der Chormusik verdeutlichte .auch die Singgemeinschaft Schleidener Tal und die „Eintracht 1879“ aus Hausen unter der Leitung von Wolfgang Gerhards mit Liedern wie „Chor der Zigeuner“ aus der Feder des großen Giuseppe Verdi und ,,O Lord“ von Norbert Feibel. ,,O Täler weit“ erschallte es zudem aus den Kehlen der Mitglieder des Gesangvereins Ramscheid. ‚
„Das Bundeslied“ trugen die Sänger des MGV „Eintracht“ aus Hellenthal mit ihrem Leiter Paul Pützer vor. „Herrliche Berge“ besangen die Männer aus Sötenich, dirigiert von Bernhard Stoffels.

Anneliese König stimmte mit dem Gesangverein „Eintracht“ aus Sötenich das Lied „Ein jeder Tag“ an, und geleitet von Heinz Sistig versprühten die Sänger aus Vussem den „Zauber des Südens“. Die Herren vom MGV Mechernich überzeugten unter der Leitung von Martin Mauel nicht zuletzt mit dem „Rheinischen Fuhrmannslied“. Nicht teilnehmen an der Veranstaltung konnten die Mitglieder des Chors aus Heimbach. Sie brachten derweil ihrem Pfarrer ein Geburtstagsständchen.
Die gute Leistung der insgesamt fünf gemischten und der acht Männerchöre, die dem Schleidener Sängerkreis angehören, wusste Chorleiter Ströder auch am Sonntag wieder in seiner Ansprache zu würdigen. „Die große Resonanz solcher Darbietungen sind für die Chormitglieder, neben der Freude an der Musik, die stärkste Motiva-tion. Es ist schön, dass wir auch heute wieder so viele Besucher begrüßen durften“, erklärte Ströder den Gästen im Saal, unter denen unter anderen auch Gabriele Heis, die Vorsitzende des Kreissängerbundes Euskirchen, war.

Samstag, 22. April 2006

Kreissängertag des Sängerkreises Schleiden in Vussem

Der diesjährige Kreissängertag fand im Gasthaus „Zur Schneidmühle“ in Vussem um 14 Uhr statt. Ausrichter war der MGV 1892 Vussem. Zur Einstimmung intonierte der Chor die folgenden zwei Lieder:

1. Frühlingserwachen, von Chr. Siegler.

Schwungvoll gesungen im 6/8-Takt und Tempo 80 kam es zum Vortrag.

2. An dem reinsten Frühlingsmorgen (Die Spröde). Satz: Rudolf Desch.

Das Lied wurde fröhlich und lebhaft zu Gehör gebracht. Für diese Darbietungen gab es anerkennenden Beifall von den rund 25 erschienenen Delegierten von 13 Vereinen.

Zu den insgesamt 14 Chören des Sängerkreises Schleiden zählen 8 Männerchöre, 5 gemischte Chöre und 1 Kinderchor aus Hausen. Ein Chor war „dienstlich“ unterwegs. Neue Gesichter gab es bei den anstehenden Neuwahlen nicht. Wiedergewählt wurde der komplette Vorstand, bestehend aus: 1. Vorsitzender Friedrich Hunsicker, Stv. Vorsitzende Gabi Ströder, Geschäftsführer Udo Meurer und Jugendreferentin Alexandra von der Kall. Kreischorleiter ist nach wie vor Chordirektor Heinz Ströder.
Es wurde auch das Nachwuchsproblem angesprochen und ein Modell des Sängerbundes vorgestellt. Doch, so Hunsicker, dieses Problem können wir so schnell nicht lösen. Unser Chorleiter prangerte die mysteriösen Zustände beim letzten Chorkonzert in Gemünd am Sonntag, den 2.4.06 an (siehe Bericht) und forderte gleiches Recht für alle. Auch monierte er, daß zu Erstellung einer CD die Urheberrechte verletzt bzw. die Zustimmung der betroffenen Chöre nicht eingeholt worden wären. Veranstaltungen des Kreissängerbundes im laufenden Jahr lagen nicht vor.

Samstag, 29. April 2006

Volksschülertreffen in Vussem

Zum dritten Mal nach 1986 und 1994 fand ein Klassentreffen der Abschlussjahrgänge 1946 bis 1966 der Vussemer Volksschüler statt. Die Organisatoren vom Heimat- und Geschichtsverein, Albert Velser und Hans Klinkhammer, hatten im Vorfeld 140 Einladungen verschickt. Aber nur die Hälfte war der Einladung gefolgt und genoss einen gemütlichen Tag in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“. Einige Teilnehmer waren extra von Dortmund, Heidelberg, Frankfurt am Main und Freiburg angereist. Der Großteil der ehemaligen Volksschüler hatte sich etwa 50 km im Umkreis niedergelassen und eine Familie gegründet. Vor 20 Jahren hatte der Verein zum ersten Mal zu einem Treffen dieser Art geladen. Damals waren von 160 Ehemaligen 140 gekommen, so dass in der Turnhalle gefeiert werden musste. Die Räumlichkeiten in der „Schneidmühle“ wären zu klein gewesen. Mittlerweile sind aber einige Klassenkameraden zu alt geworden. Über 20 Männer und Frauen sind bereits verstorben.
In einer hl. Messe, die um 14:30 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche begann, wurde ihrer gedacht. Albert Velser hatte beim Verlesen der Namen die Erinnerung an die verstorbenen Mitschüler geweckt. Mitgestaltet wurde die Gedenkmesse von Anneliese Klinkhammer, Hedi Müller, geb. Gerhards und Gerhilde Gerhards, die dem Orden der Vinzentinerinnen als „Schwester Gisela“ angehört. Unter dem Grundgedanken „Verwehte Spuren“ war die Messfeier und Predigt von Pfarrer Pühringer zugeschnitten worden. Er befand, daß man die Schulzeit in guter Erinnerung behalten soll. Am Geräuschpegel vor der hl. Messe hatte er gemerkt, daß man sich viel zu erzählen hatte, denn die Wiedersehensfreude war sehr groß, so dass er sich gezwungen sah, sich kurz zu fassen. Bedauerlich war, daß die wenigen Lehrer, die noch leben, wegen ihres hohen Alters und ihrer Gebrechlichkeit nicht kommen konnten.
Auch der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Albert Velser, betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß man die gemeinsam erlebte Schul- und Jugendzeit nicht vergessen sollte. Schön wäre es, wenn sich alte Schulfreunde auch weiterhin treffen würden, was ja bei einigen der Fall ist. Zur Einstimmung hatte sich nun der MGV Vussem bereit gestellt, der für die nun folgenden Lieder, die von Udo Greuel am Akkordeon begleitet wurden, begeisterten Applaus erhielt, zumal sechs Ehemalige und der Dirigent Heinz Sistig in dem Chor ihre Stimme erschallen lassen: 1. Wir wollen zu Land ausfahren, 2. Heija Safari, 3. Gorch-Fock-Lied, und 4. Finster war die Nacht.
Bei Kaffee und Kuchen wurde anschließend die Unterhaltung lebhaft fortgesetzt. In humoriger Weise erzählten Peter Dreesen und Dieter Schulz alte Anekdötchen und erinnerten an gelungene Streiche, die viel Beifall erhielten. Nachdem die technische Panne mit dem Projektor von Heinz Urfey behoben worden war, zeigte Albert Velser in einer Diaschau zahlreiche historische Fotos von „Vussem, wie es einmal war“. Sie ließen die Kinder- und Jugendzeit wieder lebendig werden. Dabei kam leise Wehmut auf, denn heute ist in Vussem fast alles zugebaut und die alten Fachwerkhäuser zum Teil mit Kunststoffmaterialien verschandelt. Gegen 19 Uhr konnten sich die Teilnehmer nochmals bei einem köstlich zubereiteten kalten und warmen Büffet stärken.
Am Ende des gelungenen Abends wurden noch zahlreiche Adressen und Telefonnummern ausgetauscht, und die Vorfreude auf ein weiteres Treffen war groß. „Wir werden beim nächsten Mal nicht mehr so lange warten, denn dann wären wir 80 oder 90 Jahre alt“, meinte Hans Klinkhammer schmunzelnd und freute sich, daß es allen, ohne Ausnahme, gut gefallen hatte.

Sonntag, 30. April 2006

Maiansingen in Breitenbenden und Vussem

„Wer durch Abwesenheit glänzt erregt am meisten Aufsehen“, sagt ein alter, weiser Spruch. Das gilt auch in diesem Jahr für den Frühling, denn er lässt lange auf sich warten. Heute, am letzten Apriltag war es bitter kalt. Graupel- und Schneeschauern wechselten sich ab. Nun könnte man sagen, wenn der Frühling nicht kommt, so können wir uns trotzdem einen faulen Lenz machen. Doch diese Redensart hat überhaupt nichts mit der Jahreszeit zu tun. Hier ist „Lenz“ eine Abkürzung für Laurenz, der wohl ein fauler Lenz, ein Faulpelz war.
Traditionen werden in der Eifel großgeschrieben und sehr gepflegt, natürlich auch die Maibräuche. Deshalb hatten die Verantwortlichen des Bürgervereins aus Breitenbenden wieder den Musik- und den Gesangverein aus Vussem eingeladen, um gemeinsam den „Wonnemonat“ Mai musikalisch zu begrüßen, denn der Mai ist für viele Menschen der schönste Monat des Jahres. Aber vom Wortherkunft her hat der Wonnemonat allerdings gar nichts mit dem Wort „Wonne“ zu tun. Das altdeutsche Wort „Wunnichmond“ bedeutet Weidemonat, denn nach der Winterpause durfte das Vieh im Weidemonat erstmals wieder auf die Weide. Der Weidemonat wurde später umgedeutet zum Wonnemonat der Liebe und Lebenslust. An der Änderung der Wortbedeutung hatten vielleicht die Dichter einen großen Anteil, denn man kann einen Wonnemonat sicher lyrischer besingen als einen Weidemonat, was unsere folgende Liederauswahl beweist:

1. Frühlingserwachen
2. Schneeglöcklein, Frühlingsbote (Solist: Bernd Wenderdel).
3. Zur schönen Frühlingszeit.
4. An dem reinsten Frühlingsmorgen.
5. Mägdlein hab’ acht!

Beide Vereine wechselten sich mit ihren Vorträgen ab und erhielten dafür von der spärlich erschienenen Bevölkerung Applaus. Mit dem gemeinsam gesungenen Mailied endete der offizielle Teil.
Gegen 19 Uhr fanden die Feierlichkeiten auf dem Junggesellenplatz in Vussem statt. Nur wenige Zuschauer waren erschienen und trotzten dem kalten Aprilwetter, um die Begrüßung des Maiens durch Musik- und Gesangverein und deren Frühlings- und Mailieder mitzuerleben. Nach jedem Vortrag munterten sich die Vereine gegenseitig auf, indem sie die Darbietungen beklatschten und nach „Zugabe“ riefen. Die Junggesellen kredenzten den frierenden Akteuren und Zuschauern alkoholische Getränke, wobei die Schnäpse reißenden Absatz fanden. Nachdem der buntgeschmückte Maibaum ohne Komplikationen aufgestellt und das gemeinsam gesungene Mailied verklungen war, besuchte man noch das traditionelle Grillfest des Karnevalsvereins, um sich in der beheizten Pausenhalle der ehemaligen Volksschule etwas aufzuwärmen und den aufkommenden Hunger mit Grillspezialitäten zu stillen. Dazu genoss man einige frisch gezapfte Biere vom Fass.

Samstag, 6. Mai 2005

Mitwirkung beim „Bunten Chorkonzert“ in Bouderath

Auszug aus unserer Vereinsgeschichte:
Aus der Vereinschronik geht hervor, daß wir am 19. Juni 1977 zum ersten Mal beim damaligen „Cäcilienchor“ Bouderath anlässlich des 125-jährigen Vereinsbestehens bei einem Freundschaftssingen gastierten. Der Chor gehörte in dieser Zeit dem Sängerkreis Schleiden an und war Mitglied im Deutschen Sängerbund (DSB). Den Chor leitete Karl Klinkhammer, Vorsitzender war Karl Nuß, der später beim „Eiffelland-Blasorchester“ als Xylophonist und Schlagzeuger fungierte.
Beim zweiten Besuch am 25.09.1982 gestalteten wir das Festkonzert zum 130-jährigen Bestehen mit. Unter der Leitung von Josef Luxen brachten wir folgende Lieder zu Gehör: 1. Wanderliedchen, von Ernst Fischer, 2. Ausfahrt, von Rudolf Desch, 3. Jetzt kommen die lustigen Tage, von Willy Sendt, und 4. Pferde zu vieren traben, von Paul Zoll.
Ferner wirkten mit: Akkordeongruppe der Musikschule Schleiden, Ltg.: Petra Zalfen; Gesangverein „Harmonie“ Holzmühlheim und der Jubiläumschor „Cäcilia“ Bouderath, beide Vereine unter der Leitung von Karl Klinkhammer, der kurze Zeit darauf verstarb. Die Veranstaltung fand im Saale Mondorf statt. Zum Tanz spielte anschließend die Kapelle „Eifelgold“ aus Holzheim unter der Leitung von Heinz Sampels auf.

Zum heutigen Konzert:
Der „Cäcilienchor“ nennt sich heute Vokalensemble Bouderath und wird von einer jungen, dynamischen Frau Viola Lier energisch geleitet. Vorsitzender ist Georg Pielen, der auch die Begrüßungsansprache hielt. Den Kontakt zwischen beiden Vereinen stellte der Bouderather Ortsvorsteher Josef Wirtz her, der ja bekanntlich gebürtiger Vussemer ist. Am vergangenen Donnerstag trafen sich die beiden Chöre im Dorfsaal zu einer Generalprobe, um dem Konzert den nötigen Feinschliff zu verpassen. Unser gemeinsames, niveauvolles Programm sah wie folgt aus:

Erwähnenswert ist noch, daß die Lieder 15, 17 und 19 mit Instrumental-Playback gesungen wurden. Die Solisten waren: bei Lied 5: Bernd Wenderdel; Lied 18: Willi Schütt, Klaus Reddig, Bernd Wen-derdel. Beim letzten Lied „Doswidanja“ unterlief uns ein folgenschwerer Fehler. Die Zeiten der hal-ben Noten waren nicht lange genug angehalten worden, sodaß Playback und Gesang aus dem Ruder liefen. Beim zweiten Mal klappte es besser und die Rufe nach einer Zugabe wurden immer lauter. Diesen Wunsch erfüllten wir mit dem Lied „Mägdlein hab’ acht!“. Alles Weitere kann man aus dem folgenden Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers vom Dienstag, den 09.05.06 entnehmen.

Nettersheim-Bouderath – Bis auf den letzten Platz war am Samstag der Dorfsaal gefüllt. Zu dem Chorkonzert des Vokalensembles Bouderath waren sogar Gäste aus Belgien angereist, und der Männergesangverein aus Vussem gab sich gemeinsam mit den Vokalisten aus dem Ort ein musikalisches Stelldichein auf der Bühne.

Die Gäste aus Zutendaal wurden denn auch herzlich von Georg Fielen, dem Vorsitzenden des Vokalensembles, begrüßt. Bereits seit 1988 besteht die Partnerschaft zwischen der Gemeinde Nettersheim und dem Städtchen in der belgischen Provinz Limburg Die stimmgewaltige Unterstützung durch die Sangesfreunde aus Vussem kam durch Josef Wirtz zustande. Der jetzige Bouderather Ortsvorsteher hat den Kontakt zu seinem früheren Heimatort nie abreißen lassen. Wirtz musste die Mitglieder des dortigen Männergesangvereins auch nicht lange bitten, mit ihm und den anderen 27 Mitgliedern des gemischten Chors aus Bouderath den Abend am Samstag zu gestalten.

Zum Auftakt des Konzerts gaben die Bouderather zwei Stücke zum Besten. Mit dem Titel des ersten Lieds lag man jahreszeitlich voll im Trend. „Nun will der Lenz uns grüßen“, schallte es den Besuchern entgegen und tatsächlich, draußen vor der Tür des Saals tauchte

die frühlingsfrische Abendsonne die hügelige Landschaft in ein fast schon goldenes Licht.

Visuell demonstriert:

Der Inhalt der Stücke und die emotionale Intensität wurden dem Publikum auch visuell demonstriert. Die Chorleiterin Viola Lier dirigierte die Sängerinnen und Sänger äußerst leidenschaftlich und man sah ihr den Spaß an ihrer Arbeit einfach an. Die Liederauswahl des Ensembles war recht ausgewogen. Von Liedern wie „Kein schöner Land“, über „Tango Max“ und dem Musicalsong „Hello Dolly“ bis hin zum „Abendlied“ von Smetana war für so ziemlich jede Alters- und Interessengruppe etwas dabei.
Der Männergesangverein unter der Leitung von Heinz Sistig intonierte als Zweiter im Bunde ebenfalls gleich zu Beginn das jahreszeitlich passende „Frühlingserwachen“. Neben weiteren Liedern lauschte auch die anwesende „Bierfraktion“ gerne dem Lied „Rot ist der Wein“, dem nach dem Stück „Herrlicher Baikal“ als Abschiedsgruß der Herren aus Vussem das „Doswidanja“ von Karl-Heinz Steinfeld folgte.
Mit dem Lied „Kölsch Levve“ ließen die Musikfreunde des Vokalensembles den Abend ausklingen und ernteten gemeinsam mit den Vussemern einen großen Beifall für das gelungene Konzert.                                                           (rom)

Samstag, 27. Mai 2006

Geburtstagsständchen für unser inaktives Mitglied Adolf Greuel (60)

Bereits am Montag, den 22. Mai 2006 wurde der Jubilar 60 Jahre alt (Baujahr 46). Zu diesem runden Geburtstag hatte er nicht nur seine Familie eingeladen, sondern auch seine vielen Freunde. Gefeiert wurde am Samstag ab 18 Uhr in der Gaststätte „Zur Post“ in seinem Geburtsort Satzvey. Etwas später war zu seiner Überraschung auch der MGV 1892 Vussem eingetroffen, um ihm musikalisch mit einem Ständchen zu gratulieren.

In die Wege geleitet hatte das in geheimer Mission seine Lebensgefährtin Ilse Heimbach, geb. Wolfgarten. Spontan hatten sich 23 Sänger und der Chorleiter dazu bereit erklärt, zumal Adolf dem MGV schon seit 10 Jahren angehört und unsere Veranstaltungen regelmäßig besucht. Aus unserem Repertoire kamen folgende Lieder zum Vortrag: 1. Geburtstagsständchen, 2. Aus der Traube in die Tonne, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. Heija Safari, 5. Rolling home, Solist: Heinz Sistig, 6. Gorch-Fock-Lied, und 7. Finster war die Nacht. Die Lieder 3, 4, 6 und 7 wurden von Udo Greuel am Akkordeon begleitet. Besonders die Seemannslieder hatten es dem Jubilar angetan, fährt er doch im nächsten Monat mit seinem geliebten Angelclub zum Hochseefischen nach Norwegen. Dazu „Petri Heil“.

Adolfs Tanz mit Ilse

Seine helle Freude an unserem Gesang hatte aber auch ein Gast, der als Matrose im Zweiten Weltkrieg der „Scharnhorstflotte“ angehörte und somit die Shanties mitsingen konnte. Das Kriegsschiff wurde später von den Alliierten versenkt. Zu seinem Glück befand er sich zu diesem Zeitpunkt auf Heimaturlaub. Unser Vorsitzender hatte es nicht versäumt zwischendurch zu gratulieren. Als Geschenk überreichte er dem Jubilar einen Dreierpack edlen Weins und eine Glückwunschkarte, die von allen Choristen und dem Dirigenten Heinz Sistig in gutem Glauben unterschrieben worden war. Doch später stellte sich heraus, daß der MGV Adolf zu seiner Hochzeit gratuliert hatte. Willi Schütt hatte aus Versehen die Glückwunschkarte vertauscht. Weil niemand auf die Vorderseite geschaut hatte, war der Irrtum auch keinem aufgefallen. Das Gelächter war groß, zumal die Betroffenen mit einstimmten und es mit Fassung trugen. Die einhellige Meinung war: „Was nicht ist, kann ja noch werden.“ Der Vorsitzende hat sich anderntags, als er die Verwechslung bemerkt hatte, telefonisch beim Jubilar entschuldigt.

Die Sänger wurden noch reichlich mit Getränken versorgt, und für den Verzehr standen genügend belegte Brötchen zur Verfügung, ehe sie die Heimreise antraten. Zum Tanz und zur Unterhaltung spielte eine Ein-Mann-Kapelle auf. Zur allgemeinen Belustigung gelangten viele amüsante Vorträge zu Gehör, die das Zwerchfell enorm strapazierten. Aber auch für das leibliche Wohl der Gäste war alles Mögliche getan worden. So konnte man den Hunger an einem üppigen Büffet mit allerlei Köstlichkeiten stillen. Alles in allem war es eine schöne Geburtstagsfeier, die erst in den frühen Morgenstunden zu Ende ging.
Lieber Adolf! Zum Schluss möchte Dir der Chronist von dieser Stelle aus mit einem weisen Spruch noch zusätzlich gratulieren: „60 Jahre sind es wert, daß man Dich besonders ehrt!“ Aber was sind schon 60 Jahre gemessen an der Ewigkeit? Ich wünsche Dir jedenfalls für die Zukunft Gesundheit, Glück und Zufriedenheit!

Freitag, 30. Juni 2006

Trauerfeier für unser verstorbenes, inaktives Mitglied Josef Hein,

den Gott, der Herr, im gesegneten Alter von 86 Jahren am Sonntag, den 25. Mai 2006 plötzlich und unerwartet, zu sich in die Ewigkeit abberufen hat. Die feierlichen Exequien fanden heute um 13 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche statt. Jugendseelsorger Hardy Hawinkels, der die Trauerfeierlichkeiten vornahm, lobte in seiner Ansprache den Verstorbenen nicht nur wegen seiner Größe als gestandenes Mannsbild, sondern auch als großes Vorbild für seine Kinder und Kindeskinder.

„Er war für euch ein ,Fels in der Brandung’, und seine Spuren des Lebens werden euch weiterhin Kraft geben“, sagte Hardy zu den trauernden Angehörigen. Anschließend fand die Beerdigung von der Friedhofshalle aus statt. Der Verstorbene wurde von sechs Sangesbrüdern zu Grabe getragen und neben seiner Frau, die bereits 1999 vorausgegangen war, bestattet. Ein großer Teil der Dorfbevölkerung begleitete ihn auf seinem letzten Weg. Der Leichenschmaus schloss sich danach in der Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ in Breitenbenden an.

Ausschnitte aus seinem Lebenslauf und der Vereinschronik:
Josef Hein wurde am 28. August 1919 als Sohn der christlichen Eheleute Heinrich Hein und Anna, geb. Lennartz, in Vussem geboren. Seine Jugendzeit war alles andere als rosig. Schon mit 19 Jahren wurde er zum Militärdienst eingezogen und nach einer kurzen Grundausbildung im Frankreichfeldzug eingesetzt. Von hier aus gelangte er nach Rußland an die Front. Durch Feindeinwirkung wurde er schwer verwundet und verlor seinen rechten Unterarm. Im Lazarett lernte er die hübsche Krankenschwester Else kennen, die er 1943 heiratete. Er wurde Vater von drei Töchtern. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand er eine Anstellung bei der hiesigen Maschinenfabrik Peter Girards. Ehrgeizig wie er war, bestand er die Meisterprüfung mit Bestnoten. 1954 übernahm die Fa. O. Dörries aus Düren die in Konkurs gegangene Fa. Girards. Josef Hein wurde Chef der Arbeitsvorbereitung (AV). Darüber hinaus erteilte er den Azubis Werksunterricht. Ich war einer seiner Schüler. In humoriger Weise vermittelte er uns den trockenen Unterrichtsstoff. Mitte der 50er Jahre baute er ein Haus am Friedhofsweg 5.
Beim Wiederaufbau des MGV nach dem Kriege war er einer der Aktivsten, die die Liebe zum deutschen Volkslied wieder bei den Männern und Jungmännern entfachte. Bei der Eröffnungsversammlung am 17. Juni 1950 wurde der gebürtige Essener Josef Luxen gebeten, den MGV 1892 Vussem musikalisch zu leiten. Dieser nahm das Angebot mit dem Hinweis an, dafür keine Vergütung zu erhalten. Am 13. August 1950 fand dann im Gasthof Schneider (heute: „Das Haus“) eine vorläufige Vorstandswahl statt. Es wurden gewählt: Johann Sistig (Gießereimeister), Vorsitzender; Josef Hein, Schriftführer; Alex Wielspütz, Kassierer. Der Vorstand sollte die Geschäfte vorerst bis zur nächsten Jahreshauptversammlung führen, die dann am 13. Januar 1951 stattfand. Johann Sistig wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Franz-Josef Linden wurde zum Schriftführer bestimmt. Kassierer blieb Alex Wielspütz. Mit großer Mehrheit wurde Josef Hein mit 32 Jahren zum Vorsitzenden gewählt. Nach fünfjähriger, erfolgreicher Amtszeit gab er den Vorsitz wegen Arbeitsüberlastung am 29.01.1956 an Peter Dreesen ab, stand aber dem Verein weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
Am 3.9.1993 feierten die Eheleute Josef und Else Hein (geb. Bach) das Fest der Goldenen Hochzeit in der „Schneidmühle“. Zu diesem Ehrentag brachte der MGV ihnen ein Ständchen. Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, einige Liedchen mitzusingen. Nachdem seine Frau, die er aufopfernd gepflegt hatte, verstorben war, zog er ein paar Jahre später nach Mechernich in ein betreutes Wohnheim.
Der Verstorbene war 56 Jahre Mitglied unseres Vereins. Wir haben ihm viel zu verdanken. Deshalb werden wir sein Andenken in Ehren halten. R.I.P.

Nachtrag: Aus dem Nachlass des Verstorbenen stellte uns seine Tochter Friederike dankenswerterweise eine angefangene, handschriftliche Chronik zur Verfügung, die einiges Wissenswerte über die Gründungsjahre unseres MGV beinhaltet. Ich werde darüber zu gegebener Zeit ausführlich berichten, zumal von den Anfangsjahren keine Unterlagen mehr auffindbar sind. Die mündlichen Überlieferungen hat Josef Hein von damals (1952) noch lebenden Zeitzeugen recherchiert.

P.S.: Das Sechswochenamt für unseren lieben Verstorbenen Josef Hein wird am Samstag, dem 5. August 06 in der Vussemer Pfarrkirche abgehalten. Da einige Sangesbrüder und der Dirigent zu diesem Zeitpunkt in Urlaub weilen, sind wir nicht gesangsfähig und können bedauerlicherweise die Messfeier nicht mitgestalten.

Samstag, 22. Juli 2006

Trauer um Hans Pesch

Nach einem erfüllten Leben nahm sein Schöpfer heute, plötzlich und unerwartet, den Ehrenvorsitzenden des Sängerkreises Schleiden und Träger des Bundesverdienstkreuzes, Hans Pesch, im Alter von 85 Jahren (*29.04.1921) zu sich in sein Reich. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Mittwoch, dem 26. Juli um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Gemünd. Im Anschluss findet die Beerdigung von der Friedhofskapelle aus statt.

Den älteren Sangesbrüdern ist Hans Pesch aus den 50er Jahren noch bestens bekannt, als er, mit dem Fahrrad von Gemünd kommend, die Konzerte und Sängerfeste der einzelnen Mitgliedsvereine aufsuchte und in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Kreissängerbundes nach seiner Ansprache die Jubilare mit Nadel und Urkunde auszeichnete. Zu diesem Zeitpunkt pflegte er mit dem MGV Vussem eine enge Freund- und Kameradschaft. Er war einer der letzten, der unsere Veranstaltungen verließ, sich auf seinen Drahtesel schwang und dann die beschwerliche Heimreise antrat. Alles Wissenswerte kann man im beigefügten Zeitungsartikel der „Kölnischen Rundschau“ nachlesen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. R. I. P.

10.   Donnerstag, 27.07.2006

Trauerfeierlichkeiten von unserem verstorbenen, inaktiven Mitglied Karola Eckstein,

die im Alter von 72 Jahren, nach langjährigem, in Geduld ertragenen Leiden, am Samstag, dem 22. Juli in Bad Kissingen verstarb. Gestern fand um 19 Uhr in der Kapelle im „Haus des Abschieds“ vom Beerdigungsinstitut Strang in Mechernich die Totenwache statt. Angehörige, Nachbarschaft, Dorfbewohner, sowie viele Freunde aus nah und fern nahmen in einer Andacht von ihr Abschied. Um 13 Uhr begannen heute die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche St. Margareta in Vussem.

Der Kirchenchor, dem die Verstorbene viele Jahre angehörte, verschönerte die Totenmesse mit einigen Liedvorträgen. Pfarrer Pühringer sagte in seiner Ansprache u. a.: „Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen hinterlassen hat.“ Karolas Kinder, Otti, Peter und Alexandra wissen das zu schätzen. Unter großer Beteiligung der Dorfbewohner und Auswärtigen ging die Beerdigung von der Friedhofshalle aus vonstatten. Eine Abordnung des Musikvereins Vussem spielte dazu einige Choräle. Die Verstorbene wurde zu ihrem Mann Clemens beigesetzt, der schon 1987 im Alter von 54 Jahren in die Ewigkeit vorausgegangen war. Zum Leichenschmaus traf man sich im Anschluss im Gasthof „Zur Schneidmühle“. Seit 1992 war Karola inaktives Mitglied in unserem MGV. Ihr freundliches Wesen und ihre liebenswürdige Art werden wir stets in guter Erinnerung behalten. Den Angehörigen aber gehört unser Mitgefühl. R. I. P.

11.   Samstag, 02.09.2006

Abendmesse in der Pfarrkirche Einruhr um 17:30 Uhr.

Vorschlag für die Mitwirkung des MGV 1892 an der Messfeier:

1.   Zum Eingang: Wohin soll ich mich wenden,
2.   Zum Gloria: Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe,
3.   Zum Credo: Noch lag die Schöpfung formlos da,
4.   Zum Offertorium: Du gabst, o Herr mir Sein und Leben,
5.   Zum Sanctus: Heilig, heilig, heilig ist der Herr,
6.   Zum Agnus Dei: Mein Heiland, Herr und Meister,

Die Chorwerke entsprechend der Pos. 1 bis 6 werden aus der Deutschen Messe von Franz Schubert vorgetragen.

7. Zur Kommunion: Sancta Maria von Johannes Schweizer
8. Abschluss-Lied: Amazing grace – Zum Abschied

Sbr. Klaus Reddig, der ja in Einruhr beheimatet ist, war es gelungen, einen Termin in Absprache mit Pfarrer Hahn, Chorleiter Heinz Sistig und den Sängern zu finden und festzulegen. Die obige Liedauswahl, die überwiegend aus der Schubertmesse stammt, wurde vom Pfarrer ohne Beanstandungen akzeptiert und für gut befunden.

Nachdem Fahrgemeinschaften gebildet worden waren, fuhr man über Gemünd an „Vogelsang“ vorbei nach Einruhr. Vor der Hl. Messe begann um 17 Uhr die Ansingprobe. Dabei mußten wir feststellen, daß zehn Sänger, aus welchen Gründen auch immer, fehlten. Zwei Sänger waren durch akute Krankheit entschuldigt. So kam es, daß im 1. Baß nur drei, im 2. Baß fünf, im 1. Tenor fünf und im 2. Tenor drei Choristen zur Verfügung standen. Aber trotz dieses Handicaps gelang uns eine optimale Vorstellung unseres Gesangs. Dazu trug aber auch die gute Akustik in der Kirche bei. Der Organist übernahm das Vorspiel der einzelnen Stücke und die Tonangabe.

In seiner beeindruckenden Predigt sagte der Priester sinngemäß u. a. folgendes: „Wenn man über die Situation von Kirche und Glaube spricht, hat man auch schnell den Schuldigen gefunden, der die heutigen Schwierigkeiten verursacht: den Zölibat! ‚Man solle die Priester heiraten lassen, dann wären die Probleme gelöst!’ Das stellen eifrige Diskussionsteilnehmer immer wieder fest. Ist der Zölibat denn wirklich daran schuld, daß Eltern ihren Kindern nichts mehr vom Glauben erzählen und in den Häusern und Familien nicht mehr gebetet wird? Ist der Zölibat daran schuld, daß so viele Menschen Gott vergessen haben und die Gotteshäuser bei den Sonntagsmessen halb leer sind? Wäre der Zölibat das schuld, dann müßte man ihn abschaffen. Ist die ständige Kritik an der Ehelosigkeit der Priester nicht vielmehr Ausdruck dafür, daß man diese Zeichen nicht mehr versteht? Zum Zölibat hat mich niemand gezwungen. Ich habe diese Lebensform gewählt, weil ich als Priester einen Hinweis geben will auf die Liebe Gottes, die mein ganzer Lebensinhalt ist. Der Zölibat ist ein sichtbares Zeichen der Gottverbundenheit. Aber dieses Zeichen wird in unserer Spaß- und Konsumgesellschaft nicht mehr verstanden. Was man nicht mehr versteht, gehört abgeschafft! In diesem Klima wird es unmöglich, junge Menschen für den Priesterberuf zu begeistern. Dann steht allerdings nicht nur der Zölibat auf der Abschußliste der modernen Gesellschaft. Ähnliches steht der christlichen Ehe und der Familie bevor. Treue ‚bis das der Tod uns scheidet’, sich um Kinder kümmern, alte und kranke Menschen pflegen, Hilfsbereitschaft und Solidarität gehören dann der Vergangenheit an. Denn der Zeitgeist verlangt, daß man zunächst einmal an sich selber denken muß!“

Am Schluss des Gottesdienstes, der sehr gut besucht war, bedankte sich der Pfarrer beim Chor für die schöne gesangliche Mitarbeit. Daraufhin setzte ein langanhaltender Beifall der Kirchenbesucher ein. Nachdem beigefügtes Gruppenfoto mit unseren treuen Fans (neun Frauen waren mitgereist) vor dem Kirchenportal gemacht worden war, kehrte man in das gemütliche Lokal „Em Stöffje“ ein, welches sich in der Nähe befand. Es ist die Stammkneipe von Klaus Reddig, den man hier öfter zum Skatspielen antrifft. Die Wirtin hatte schon von einigen Gästen erfahren, daß unser Gesang gut angekommen war und kredenzte uns spontan eine Runde auf ihre Kosten. Als Dankeschön stimmte ich ein Trinklied an, das für Heiterkeit sorgte. Auf der Herrentoilette konnte man den amüsanten Spruch lesen: „Die Schiffer werden gebeten, das Ruder so zu halten, daß das Schiff nicht aus der Fahrrinne fährt.“ Nachdem noch ein paar Runden spendiert worden waren, trat man frohgelaunt die Heimfahrt an.
Nachtrag: Beim Aufstieg zur Orgelbühne musste eine enge, schmale, linksdrehende Wendeltreppe erklommen werden, so dass einem schwindlig wurde. Besorgt fragte Heinrich Steffens Hans Klinkhammer: „Was machen wir denn, wenn du hier stecken bleibst?“ Darauf antwortete ihm Hans: „Dann singe ich das schöne Schubert-Lied: Wohin soll ich mich wende(l)n?“

Interessantes und Wissenswertes aus der Geschichte Einruhrs:
Einruhr war ursprünglich eine Filiale der Pfarre Wollseifen, hatte aber bereits sehr früh eine eigene Kapelle, die dem hl. Nikolaus geweiht war. Daher auch der mittelalterliche Name für Einruhr: „auff der Ruyen zu St. Nicklas-Brück“. Seit 1864 ist Einruhr selbständige Pfarrei. Der preußische Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm der IV. besuchte 1839, in dem Jahre, als die erste massive Steinbrücke über die Rur in Einruhr fertiggestellt wurde, den Ort und bezeichnete ihn und seine Landschaft als „einzig in ihrer Art“. In der näheren Umgebung Einruhrs waren einzelne Plätze wesentlich früher besiedelt. So haben Funde gezeigt, daß die Heilsteinquelle (Sauerbrunnen) schon von den alten Römern genutzt wurde und den Nymphen geweiht war.
Ein genaues Gründungsdatum für Einruhr lässt sich nicht nachweisen. Es ist jedoch mit Sicherheit anzunehmen, daß die Anfänge Einruhrs in jene Zeit reichen, als die Jülicher im Land Überruhr, dem späteren Amt Wollseifen, die ersten Eisenhämmer errichteten. Ein solches Eisenwerk entstand um 1470 auch in Pleushütte, das Einruhr genau gegenüber auf der anderen Seite der Rur liegt. (Anmerkung des Chronisten: An dieser Stelle hat man zur Erinnerung eine Hinweistafel angebracht). Ursprünglich lautete der Name Rurhütte, eine verständliche Bezeichnung, da es sich ja um eine Eisenhütte an der Rur handelte. Erst 1769 kam die Eisenverarbeitung hier zum Stillstand. Das Werk hat also drei Jahrhunderte bestanden und während dieser Zeit immer wieder Arbeiterfamilien angelockt, die sich überwiegend auf der anderen Rurseite niederließen und so das heutige Einruhr gründeten. Die stärkste Bevölkerungszunahme fällt in das 16. Jhdt., als allerorts vertriebene und verjagte Wiedertäufer sich ins Rurtal flüchteten, wo sie stillschweigend von der Obrigkeit geduldet wurden. Das Werk Pleushütte ist jahrhundertelang von Wiedertäufern betrieben worden, zeitweise sogar als „Hammer für rotes Kupfer“, was zur Folge hatte, daß viele von ihnen wohlhabende Bürger wurden. Wiedertäufer sind Anabaptisten, eine im Gegensatz zu den Kirchen stehende, von Zürich ausgehende Bewegung der Reformationszeit, die ersten Vorkämpfer der persönlichen Religionsfreiheit. Zum Teil waren sie revolutionär, kommunistisch gesinnt. In Europa wurden sie fast überall verfolgt und sehr viele fanden schließlich in Nordamerika eine neue Heimat, wo sie heute noch tätig sind. (Anm. d. Redaktion: Die Baptisten, denen viele prominente Politiker und Künstler angehören, zählen heute in den USA zu den großen christlichen Religionsgemeinschaften).

Freitag/ Montag, 15./ 18.09.2006

Kirmes in Vussem

Zur diesjährigen Kirmes im Festzelt hatte der verantwortliche Heimat- und Brauchtumspflegeverein wieder ein ansprechendes Programm ausgedacht, das folgendermaßen aussah:

Freitag: Ab 21 Uhr Tanzparty für Jung und Alt mit den „New Barbados“.

Samstag: 17:30 Uhr Hl. Messe in der Pfarrkirche mit dem Musikverein Vussem, der die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert spielte. Mit von der Partie waren sechs Sänger des MGV Vussem, die die Choräle einstimmig von der Orgelbühne aus mit ihrem Gesang unterstützten. Anschließend Festzug durch den Ort mit Kirmesherausholen. Ab 21 Uhr Tanz mit der Band „Cadillacs“.

Sonntag: 11 Uhr Frühschoppen. Ab 13 Uhr Tag der Blasmusik mit den „Üdelhovener Dorfmusikanten“, die mit ihrer bayerischen und Egerländer Blasmusik für Stimmung sorgten. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen.

Montag: 9:30 Uhr Hl. Messe im Festzelt mit Gang zum Friedhof und Ehrenmal. Sbr. Bernhard Hoffmann fungierte wieder als Messdiener und Sbr. Willi Schütt als Kommunionhelfer.

Auf dem Friedhof waren bei strömendem Regen Michael Schrötler und Konrad Hein als „Schirmherren“ angetreten (siehe Bild). Ab 11 Uhr spielte der Musikverein Vussem zum Frühschoppen auf. Um 14 Uhr sorgten „Die Spezis“ mit ihren Darbietungen für Furore. Bei ihren mitreißenden Vorträgen stand das Trio der Tanzband auf Tischen und Bänken und brachte die ohnehin schon gute Stimmung im Zelt zum Kochen. Der Klarinettist hatte einen „Schlonk wie en Keddelsmau“ (Schlund wie ein Kittelärmel). Die Getränke, die ihm gereicht wurden trank er in einem Zug ex. Nach Mitternacht endete eine an allen Kirmestagen harmonisch verlaufene und gut besuchte Veranstaltung. Für den reibungslosen Ablauf sei den Verantwortlichen und dem Kirmesteam im Namen aller Besucher von dieser Stelle aus herzlich gedankt.

Sonntag, 19. November 2006

Volkstrauertag

Der Volkstrauertag ist kein kirchlicher, sondern ein staatlicher Feiertag. An diesem Tag erinnert man bundesweit an die Schrecken der Kriege, Gewaltherrschaft und Terror mit Schweigemärschen, Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern. So auch in Vussem und Breitenbenden. In Vussem sollte sich der Trauerzug um 9:30 Uhr in Bewegung setzen. Doch die starken Regenfälle um diese Zeit machten das unmöglich. So beschloss man kurzfristig, die Teilnehmer mit PKw’s und Feuerwehrautos zum Veranstaltungsort zu befördern. Nach der Kranzniederlegung spielte der Musikverein einige Choräle. Die Feuerwehr stand mit brennenden Fackeln Spalier. In seiner Eigenschaft als Bürgervereinsvorsitzender sagte Matthias Vogelsberg in seiner Rede auszugsweise folgendes:
„Wir trauern um die Opfer von Krieg- und Gewaltherrschaft. Wir trauern um alle, die ihr Leben verloren haben. Wir trauern. Doch was bedeutet es zu trauern? Trauer ist die Erinnerung des Herzens. Trauer bedeutet Anteilnahme mit dem Mitmenschen, und Trauer schärft das Gewissen. Aber Trauer bedeutet auch Dank, und daraus entsteht die Verpflichtung, alles zu tun, damit Menschen nicht erneut trauern müssen. Trauer ist daher nicht auf ein Ende gerichtet, sondern immer auch auf einen neuen Anfang. Der Volkstrauertag mahnt uns dazu, nicht den Blick in die Vergangenheit zu richten, sondern zum Wachsein in der Gegenwart, um unserer Zukunft willen. Und darum ist dieser Tag unverzichtbar.“
Der MGV sang nun die zwei Lieder „Über den Sternen“ und „Da unten ist Frieden“. Hierbei hatten einige Sänger, trotz zweimaliger, präziser Tonangabe von Chorleiter Heinz Sistig, Probleme, die richtige Tonlage zu finden. Nach den von Winfried Kreuser vorgetragenen Fürbitten beendete der Musikverein die Veranstaltung mit dem Lied „Vom guten Kameraden“. Die anschließenden Trauerfeierlichkeiten in Breitenbenden verliefen ähnlich wie in Vussem bei strömendem Regen. Die Ansprache hielt Jörg Lodzinsky, der auszugsweise wörtlich sagte:
„Wir gedenken der weit über 60 Millionen Kriegstoten in aller Welt, Soldaten und Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder aller Nationen, und wir gedenken aller anderen Opfer von Gewalt, Konzentrationslagern und Verfolgungsstätten. Wir haben diese Toten nicht vergessen. Am heutigen Tage fühlen wir uns ihnen ganz besonders verbunden. Wir trauern um sie und wir empfinden Scham und Schrecken darüber, was Menschen anderen Menschen antun und wohin Vorurteile, Verachtung, Haß und Gewalt führen können. Wenn wir angesichts der unvorstellbaren Opferzahlen und des unermeßlichen Leides die Frage nach dem Sinn zu stellen wagen, kann es nur eine Antwort geben: So etwas darf nie wieder geschehen. Die Mahnung der Toten an die Lebenden zu Frieden und Verständigung ist ihr bleibendes Vermächtnis an uns, für den Frieden einzutreten und das Leben des anderen zu achten. Diese Mahnung ist nicht ohne Echo geblieben. Aus ehemaligen Gegnern sind Freunde und Verbündete geworden. Und nicht umsonst beginnt unser Grundgesetz mit dem Leitgedanken ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar’ “. (Anm. d. Red.: Gleiche Rede wie im Vorjahr).
Nun sang der MGV zwei Lieder mit dem Titel: 1. Über den Sternen und 2. Irgendwo; Musik von Wilhelm Heinrich, Text: Heinrich Heine. Auch hier waren Unstimmigkeiten zu hören. Wir haben echt ein zunehmendes Problem, draußen zu singen. Vielleicht lag es aber auch nur an dem Sauwetter. Die anschließenden Fürbitten wurden in diesem Jahr von Sbr. Hans Nellesen vorgelesen. Der Vussemer Musikverein beendete die Trauerfeier mit einem Choral.

Nachtrag: Die Notenblätter waren völlig durchnässt, so dass sie auf Anordnung von Notenwart Alfred Brell zum Trocknen und Bügeln mit nach Hause genommen werden mussten.

Dienstag, 21. November 2006

Trauer um Albin Wilke und Auszüge aus seinem Lebenslauf

Heute bekamen wir die traurige Nachricht vom Heimgang unseres langjährigen Mitglieds Albin Wilke, der im gesegneten Alter von 94 Jahren am Sonntag, dem 19.11.06 In Sömmerda / Thüringen verstorben ist.

Als Former- und Gießereimeister hat der Verstorbene zunächst bei der Rheinmetall Borsig in Thüringen gearbeitet. Nach dem Kriege führte sein Weg mit seiner Frau Lotte, geb. Simon, und den 2 Jungen und dem Mädchen nach Bergisch Gladbach über Troisdorf nach Vussem.

Fast 25 Jahre, von 1958 bis 1983, wohnten sie in Vussem. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete Albin Wilke rund 17 Jahre als Gießereimeister bei der hiesigen Fa. Dörries.  Am 1. August 1983 verzog die Familie Wilke nach Mechernich.

Da sie sich aber immer noch mit Vussem verbunden fühlten, feierten sie ihre Goldhochzeit am 12.11.1983 hier. Der MGV brachte ihnen zu ihrem Ehrentag ein Ständchen. Bereits im Jahre 1959 wurde Albin in unserem Verein inaktives Mitglied. 1962 wirkte er mit anderen Ehrenmitgliedern beim Kreissängerfest anlässlich des 70jährigen Bestehens des MGV 1892 Vussem im Festkomitee mit.

Vor einigen Jahren verstarb seine Frau an einer heimtückischen Krankheit. Während eines Konzertes am 10.06.2000 wurde Albin Wilke für 40-jährige Vereinstreue ausgezeichnet. Seinen 90. Geburtstag feierte er am 13.07.2002 im engsten Familien- und Freundeskreis in Mechernich „Zum alten Kumpel“. Dazu hatte er auch den MGV eingeladen, der ihm zu Ehren ein Ständchen sang. Bald darauf verstarb seine Lebensabschnittsgefährtin, Frau Elfriede Papenkurth. Er zog wieder nach Thüringen zu seiner Tochter, wo er seinen Lebensabend verbringen wollte. Aber anderen Meldungen zufolge soll er in einem Altenheim verstorben sein. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. R. I. P.

Sonntag, 26. November 2006

Adventsmarkt in Eiserfey

In der Chorprobe am 21.11.06 berichtete unser Chorleiter Heinz Sistig von einem Anruf am Vortag. Hierbei bat der Karnevalsverein um eine gesangliche Darbietung des MGV am Sonntag gegen 16 Uhr im Saale „Zur Römerstube“ in Eiserfey zur Belebung des Adventsmarktes. Von den 23 anwesenden Sängern waren zwei verhindert, nämlich Michael Wielspütz und Wolfgang Schulz. Die restlichen 21 Mann stimmten dafür und erklärten sich bereit, am Sonntag zum Singen anwesend zu sein. Hiernach erstellte unser Chorleiter im Eiltempo ein Programm und schon begann die Probe der ausgewählten Lieder. Somit war kurzfristig ein gesanglicher Auftritt zustande gekommen. Am besagten Sonntag hatten sich 22 Sänger eingefunden und betraten gegen 16 Uhr die weihnachtlich geschmückte Bühne. Der Saal war übervoll und somit eine gute Voraussetzung für unseren Auftritt. Nach kurzer Ansage durch ein Mitglied der KG „Feytaler Jecken“ begann der MGV mit seinen gesanglichen Vorträgen und zwar in der Reihenfolge: 0 Freude über Freude, Engel haben Himmelslieder, Auf haltet euer Herz bereit, Hirtenlied, Trommellied, Heilige Zeit in Verbindung mit dem Andachtsjodler (Begleitung von Udo Greuel mit dem Akkordeon), sowie dem Lied Weihnachtsglocken. Der starke Applaus ließ erkennen, dass die gesangliche Darbietung gut angekommen war. Der Sangesbruder Günther Sonnenschein bedankte sich im Namen der KG „Feytaler Jecken“ und bat zugleich die Eiserfeyer Bürger um Nachwuchs für den MGV Vussem. Mit ein paar Kästen Bier für die Sänger bedankte man sich für unseren Auftritt. Ende der gesanglichen Darbietung gegen 16:30 Uhr.

(Bericht: Bernhard Mießeler).

Samstag, 2. Dezember 2006

Weihnachtsfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen und Geburtstag von Sbr. Edmund Freitag (78)

Sbr. Peter Kruse, Vorsitzender der o. g. Kameradschaft, hatte den MGV 1892 Vussem nun schon zum vierten Mal eingeladen, um die Veranstaltung mit einigen Liedvorträgen aufzulockern. Dieser Einladung war man wieder gerne nachgekommen. Um 16 Uhr hatten sich die Sänger im „Casino“ in Mechernich eingefunden. Nach der Begrüßungsansprache durch Peter Kruse versetzten die Sangesbrüder die zahlreich erschienenen Festgäste mit folgendem Programm in vorweihnachtliche Stimmung: 1. O Freude über Freude, 2. Engel haben Himmelslieder, 3. Auf haltet euer Herz bereit, 4. Hirtenlied, 5. Trommellied, 6. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Beim Schlusslied 7. Es ist ein Ros’ entsprungen stimmten die Gäste nach Aufforderung von Chorleiter Heinz Sistig freudig mit ein. Vorsitzender Kruse bedankte sich nun beim Chor für die schönen Darbietungen, überreichte Heinz eine Plakette und sprach jetzt schon eine Einladung für nächstes Jahr am 1. Dezember 2007 an gleicher Stelle aus.  Wir nahmen die Einladung dankend an.

Unter tosendem Applaus der Festteilnehmer verließen wir den Saal, um im gegenüberliegenden Schankraum den Geburtstag von Sbr. Eddi Freitag zu feiern, der heute auf den Tag genau 78 Jahre alt geworden war. Ihm zur Ehre wurden einige Trinklieder angestimmt, worüber sich die nette Bedienung köstlich amüsierte. In einem Lied heißt es u. a.: „ . . . vor Mitternacht gehen wir nicht heim“. Eine der Damen meinte dazu ganz traurig: „Schade, so lange geht mein Dienst nicht“.
Lieber Eddi!



Zum Schluß möchte ich Dich noch mit einem Gedicht erfreuen:

Bleib’ im Herzen immer jung.
Leb’ Dein Leben voller Schwung.
Lass Dich niemals unterkriegen,
dann wird die Freude immer siegen.
Denn wer lachen kann und fröhlich sein,
schenkt sich und anderen Sonnenschein.
Deshalb soll es nur frohe Tage geben.
Ich wünsche Dir Gesundheit, Glück und ein langes Leben.

Anhang:
Seit 40 Jahren besteht die Unteroffiziersheimgesellschaft (UHG) Mechernich. Kürzlich, am Samstag, dem 18.11.2006 wurde dieses Jubiläum ausgiebig gefeiert. Die Bergkapelle eröffnete die Feierlichkeiten mit einem zünftigen Marsch. In seiner Begrüßungsansprache äußerte der Vorsitzende, Oberfeldwebel Markus Zinken, daß man auf dieses Jubiläum stolz sein könne.
Es war keine einfache Zeit damals im Gründungsjahr 1966 in Mechernich, einer kleinen aufstrebenden Garnisonsgemeinde (die Stadtrechte bekam Mechernich erst 1975 verliehen), denn mit der Gründung allein war es nicht getan. Jetzt galt es zu organisieren und Hand anzulegen, da es sich bei den Räumlichkeiten um Unterkunftsstuben handelte, die Abbruch- und Umbauarbeiten erforderlich machten.
Aus der umfangreichen Chronik kann man besondere Daten entnehmen. So tanzte man z. B. 1962 für 2 DM in den Mai – inklusive kaltem Büfett. 1971 wurde Kontakt aufgenommen mit dem belgischen Offizierscorps von „Camp Vogelsang“. Es folgten Besuche und die beliebten Bingo-Abende. 1972 begann die Zeit der großen Herbstbälle. 1981 wurde der erste Neujahrsempfang durchgeführt, und die Bundeswehr beteiligte sich an der Ferienmaßnahme der Stadt Mechernich. 2001 erfolgte die Zusammenlegung des Wirtschaftsbetriebs unter der neuen Namensgebung „Casino“. Hintergrund war die Einsparung von Personal.
In seinem Grußwort erläuterte Oberst Michael Konstanty, daß die UHG ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Integration der Soldaten in der Stadt Mechernich geleistet hat. Die UHG bot auch das Forum zur Pflege der Kultur und nicht zuletzt zur Einbindung der Angehörigen der Soldaten. Die UHG dient vor allen Dingen den Soldaten als „Rückzugsgebiet“. „Die Betreuungsfunktion der Heimgesellschaft ist hierbei von nicht zu unterschätzender Bedeutung“, sagte Oberst Konstanty. Er hoffe, daß die UHG noch lange erhalten bleibt.

Sonntag, 10. Dezember 2006

Seniorennachmittag in Vussem

Den traditionellen, bunten Seniorentag veranstaltete wieder der Bürgerverein ab 15 Uhr in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“. Die ca. 50 erschienenen Personen erlebten mit einem vorweihnachtlich und karnevalistisch gestalteten Programm, das von Matthias Vogelsberg wieder moderiert wurde, ein paar unterhaltsame Stunden. Bei Kaffee, Kuchen und belegten Schnittchen hatte man sich viel zu erzählen, ehe der Kirchenchor, verstärkt durch Strempter Sänger, unter der Stabführung von Rainer Pütz mit seinen gekonnten Vorträgen für vorweihnachtliche Atmosphäre sorgte. Es folgte unter der Leitung von Resel Feyen die Flötengruppe mit Gesangseinlagen. Beim Lied von der „Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowsky hatten die Kids alle Hände voll zu tun. Als Bäcker verkleidet, waren sie mit Eifer dabei, den Teig anzurühren, zu kneten und zu formen. Anschließend wurden die Plätzchen in den Ofen geschoben. Doch als man sie nach einiger Zeit herausnahm, waren sie verbrannt und nicht mehr genießbar.
Nun betrat Udo Greuel die „Bühne“ und wusste mit seiner unnachahmlichen Gestik und Mimik beim Erzählen seiner Witze zu gefallen. Da man aber unter Zeitdruck stand, konnte er sein volles Programm nicht durchziehen, denn unser Chorleiter Heinz Sistig saß schon auf heißen Kohlen, weil er Familienangehörige vom Flugplatz abholen musste. Um 15:30 Uhr sollte der MGV seinen Auftritt bestreiten, aber man hatte schon 20 Minuten Verspätung. So kam es, daß nur drei Lieder zu Gehör gebracht wurden: 1. O Freude über Freude, 2. Engel haben Himmelslieder, und 3. Auf haltet euer Herz bereit, die aber die Herzen der Senioren erfreute. Sie dankten es mit herzlichem Applaus.

Altentag Prinzenpaar Vussem Carsten und Ellen Vogel

Im Anschluss präsentierte Ralf Schumann das neu inthronisierte Prinzenpaar Ellen und Carsten Vogel (siehe Bild aus dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 13.11.06), die einen präzisen Stepptanz hinlegten. Aber auch die Bambinis und die Jugendtanzgarde gefielen mit ihren Darbietungen und Kostümen. Sie ernteten dafür Lob, Anerkennung und viel Beifall. Margarete Klinkhammer, die kürzlich ihren 85. Geburtstag gefeiert hatte, erhielt nachträglich einen Sessionsorden.
Den Abschluss bildete nun der Musikverein unter dem Dirigat von Hans-Hubert Schmidt, der mit seinen stimmungsvoll vorgetragenen Liedern zum Mitsingen animierte, denn der Freude stärkster Ausdruck ist bekanntlich das Singen. Das offizielle Programm war nun zu Ende. Matthias Vogelsberg bedankte sich nochmals bei allen Mitwirkenden und wünschte den Anwesenden ein friedliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage, sowie einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr 2007.

Samstag, 23. Dezember 2006

85. Geburtstag von Maria Jäcker

Heute feierte unser inaktives Mitglied Maria Jäcker im Kreise ihrer Lieben im „Dachsbau“ in Bad Münstereifel ihren 85. Geburtstag. Ihr Schwiegersohn, unser Sänger Wolfgang Schulz, hatte sich als Überraschungsgeschenk ein Geburtstagsständchen durch unseren Chor ausgedacht. Trotz des ungünstigen Termins, einen Tag vor Heiligabend, waren unsere Männer zahlreich erschienen, so daß mit einer guten Besetzung angetreten werden konnte. Um die Überraschung perfekt zu machen, schlichen wir Sänger uns über Umwege in einen Nebenraum, getrennt durch eine Glastür von dem Raum, in dem gefeiert wurde.

Erst nachdem wir Sänger Aufstellung genommen hatten, wurden die beiden Flügel der Tür geöffnet. Am Gesichtsausdruck des Geburtstagskinds, das man unmittelbar vor die Flügeltür platziert hatte, konnte man gut erkennen, daß die Überraschung mehr als gelungen war. Als dann später das Lied erklang „Heimweh nach Kölle“ – eine Art kölsche Nationalhymne – kämpfte nicht nur unser Geburtstagskind, sondern auch zahlreiche andere Gäste, viele aus Köln angereist, mit den Tränen.
Doch zunächst der Reihe nach:
Wir eröffneten unseren Auftritt mit „Geburtstagsständchen“, gefolgt von „Aus der Traube in die Tonne“ und „Slowenischer Weinstrauß“, bei dem unser Sänger Bernd Wenderdel wieder einmal mehr seine Stimme als Solist unter Beweis stellen konnte. Zwischendurch wurden kurz unsere Stimmen „geölt“ und weiter ging es mit „Das Elternhaus“ und „Abend im Gebirge“. Als dann besagtes „Heimweh nach Kölle“ erklang, stimmten viele der Anwesenden, wie schon erwähnt, in dieses Lied ein. Da man schließlich unmittelbar vor Weihnachten stand, beendeten wir unser kleines Konzert mit einigen weihnachtlichen Klängen: Zunächst erklang, begleitet von Udo Greuel am Akkordeon „Heilige Zeit“, mit Übergang in den „Andachtsjodler“, und zum Schluss sangen wir „Die Weihnachtsglocken“. Der Applaus der Gäste, unter denen sich im übrigen auch aktive Sänger aus anderen Chören befanden, sollte nicht die einzige Belohnung für unsere gelungene Darbietung sein, warteten doch zur Stärkung nach dem Ständchen Kaffee und Kuchen sowie belegte Brötchen im Nebenzimmer auf uns Sänger. So gestärkt traten wir dann unseren Heimweg an.

Maria Jäcker, mit Mädchenname Wilsberg, wurde am 23.12.1922 in einem urkölschen Viertel geboren, im übrigen in demselben Krankenhaus, in dem 49 Jahre später ihre Enkelin Elke das Licht der Welt erblickte. Ein bewegtes Leben liegt hinter ihr, nicht zuletzt durch den durchlebten Krieg, im Verlauf dessen man zweimal ausgebombt worden war, der Evakuierung nach Sachsen,

von wo sie mit ihrem 7 Jahre jüngeren Bruder mehr oder weniger wirklich „ze Foß no Kölle“ zurückgegangen ist, Rückkehr Ihres durch Ferntrauung geheirateten Ehemannes als Kriegsversehrter und der recht frühe Tod desselben. Mit 80 Jahren zog das Geburtstagskind von Köln zu Tochter und Schwiegersohn in die Eifel, quasi „back to the roots“, also zurück zu den Wurzeln, stammt doch die Familie von Maria Jäcker väterlicherseits aus der unmittelbaren Nachbarschaft von Vussem: aus Vollem.
Daß sie gerne in Vussem in der „Kaserne“ lebt, beweist u. a. der Ausspruch von ihr kurz nach dem Umzug von Köln-Longerich in die Eifel: „Komisch, ich vermisse Longerich überhaupt nicht“ (hatte sie dort immerhin mehr als fünf Jahrzehnte gelebt), und wann immer es die körperliche Verfassung erlaubt, leider muss Maria Jäcker seit einiger Zeit regelmäßig dreimal in der Woche an die Dialyse nach Mechernich, geht sie gerne zum Dienstagstreff ins Pfarrheim.
Wir wünsche ihr auf diesem Wege noch viele schöne Jahre in Vussem.
Bericht: Wolfgang Schulz

19.   Freitag, 29.12.2006

Jahresabschlussfeier (JAF)

Willi – Heinz

Zu der nun schon zur Tradition gewordenen JAF konnte Vorsitzender Willi Schütt immerhin 24 von 27 Sängern herzlich begrüßen. Sein Willkommensgruß galt aber auch unserem altgedienten Sänger Bertram Berners (81), sowie dem Redakteur der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“, Albert Wielspütz, die den Weg ins Pfarrheim auf Einladung gefunden hatten. In seiner kurzen Ansprache lobte Schütt vor allem Chorleiter Heinz Sistig für dessen unermüdlichen Einsatz und den geduldigen Umgang mit den Sängern bei den Chorproben. Als Dank dafür überreichte er ihm eine bescheidene Aufwandsentschädigung. Unser Instrumentalist und „Mann für alle Fälle“, Udo Greuel, bekam für seine vielseitige Beanspruchung nicht nur Lob und Dank, sondern auch einen Gutschein für ein Essen ausgehändigt. Im Anschluss sagte Heinz Sistig in seinen Anmerkungen u. a. sinngemäß das Folgende: „ In diesem Jahr hatten wir nicht so viele Veranstaltungen zu verzeichnen. Aber der Auftritt in der Einruhrer Pfarrkirche St. Nikolaus war nahezu perfekt, trotz einer dezimierten Sängerzahl. Auch die Darbietungen beim Eiserfeyer Adventsmarkt und die Weihnachtsfeier im Mechernicher „Casino“ sind sehr erfolgreich gewesen. Man soll aber auch nicht vergessen, daß das Gemeinschaftskonzert in Bouderath Anklang gefunden hat. Dagegen haben am Volkstrauertag einige Sänger Probleme bei der Tonaufnahme gehabt, so dass diese wiederholt werden musste. Ich hoffe nun, daß die kommenden Proben zum 115-jährigen Jubiläum besser besucht werden, damit Fehler abgestellt und neues Liedgut schneller einstudiert werden kann.“

Mit folgendem Gebet beendete Heinz Sistig seine Ausführungen:
Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen, aber auch das Geld keine falschen Leute
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung.
Herr, sorge dafür, daß wir alle in den Himmel kommen, aber nicht sofort!
Quelle: Gebet des kath. Stadtdechanten und Pfarrers von St. Lamberti (Münster) Hermann Kappen zu Neujahr 1883

Nachdem auch die Brüder Michael und Albert Wielspütz Ihren wohlverdienten Dank für die Erstellung der Sängerzeitung bekommen hatten, wurde Sbr. Bernhard Mießeler zu seinem 73. Geburtstag, den er am Vortag am Fest der „Unschuldigen Kindern“ mit seiner Familie ausgiebig gefeiert hatte, ein Ständchen gesungen. Sbr. Peter Kruse versäumte es nicht, den Dank seiner Kameraden an den Chor für dessen schöne Darbietungen bei der Weihnachtsfeier im „Casino“ weiterzugeben. Seit der MGV Vussem die jährliche Feier gesanglich unterstützte, sei durch Mundpropaganda die Teilnehmerzahl von anfangs 30 Personen verdoppelt worden. Auch Sbr. Wolfgang Schulz ließ es sich nicht nehmen, den Dank im Namen seiner Schwiegermutter für das schöne Ständchen zu ihrem 85. Geburtstag auszusprechen. Außerdem hatte die alte Dame 20 Liter Bier gestiftet. Nun ergriff Sbr. Klaus Reddig das Wort und übermittelte noch einmal den Dank der Einruhrer für den herrlichen Gesang in ihrer Kirche. Der Kirchenvorstand würde sich freuen, wenn unser Chor in absehbarer Zeit, diesen Hörgenuß wiederholen würde.
Der Vorsitzende verkündete nun, daß der Gewinn beim Verkauf von Getränken sich in diesem Jahr auf 305 € gesteigert hätte. Von diesem Geld werden teilweise die Unkosten, die bei der JAF entstehen, mitfinanziert. Er wünschte allen die richtige Motivation für das Jubiläumsjahr 2007, sowie Gesundheit, viel Glück und einen guten Appetit.

Der Chorleiter schloss sich diesen guten Wünschen an. Somit war das Büffet freigegeben, welches in diesem Jahr bei der Vereinswirtin aus der „Schneidmühle“ bestellt worden war. Auf dem Speiseplan standen Salzkartoffeln, Rindfleisch und Speckbohnen, Kroketten und Schweinefleisch mit schmackhafter Soße, sowie Herrencremepudding zum Dessert.

Nachdem alle ausgiebig gespeist hatten, ging man zum gemütlichen Teil über. Ein vielseitiges Programm wurde von verschiedenen Sangesbrüdern dargeboten:

1.Vortrag Michael Wielspütz: „Eine weihnachtliche Satire über den Eifeler“.
2.Vortrag Wolfgang Schulz und Alfred Brell: „Die Pizzabestellung“.
3.Musikvortrag Wolfgang Schulz (Gitarre) und Udo Greuel (Akkordeon): „Amazing Grace“.
4.Vortrag Udo Greuel: „Der Frührentner“.
5.Vortrag Wolfgang Schulz: „Die Eifelwanderer“.
6.Tombola: Bei der Verlosung bekamen alle, auch die    verhinderten Sbr., einen schönen Preis.
7.Vortrag Klaus Reddig und Heinz Sistig: „Die Besserwisser“.
8.Verteilung der neuen Ausgabe der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“. Albert erhielt für diese aufwendige Arbeit einen Essensgutschein „Zum Krebsbachtal“.
9.Zum Abschluss Unterhaltungsmusik von Udo Greuel mit Akkordeon.
Brell-Schulz
Greuel-Schulz
Greuel
Michel Wielspütz

Über jeden Vortrag ausführlich zu berichten oder jemanden besonders hervorzuheben, würde den Rahmen dieser Chronik sprengen. Alle Akteure haben ihre Sache gut gemacht, und deshalb gebührt ihnen unser herzlicher Dank. Erst in den frühen Morgenstunden ging wieder einmal eine sehr schöne und harmonische verlaufene JAF zu Ende.

P.S.: 55 Liter Bier wurden verkonsumiert. Umgerechnet zwei Liter oder 10 Gläser Bier pro Mann. Davon konnte man nun wirklich keinen Rausch bekommen. Oder?

Samstag, 3. Februar 2007

Altentag in Breitenbenden

Für Samstag, dem 03.Februar 2007 wurde vom Bürgerverein Breitenbenden der alljährliche Altentag angesagt. Die Veranstaltung fand statt in Form eines karnevalistischen Nachmittages im „Gasthof zum Krebsbachtal“, wozu alle Senioren ab 60 mit einer Begleitperson geladen waren.
Ab 14 Uhr war die Kaffeetafel gedeckt, wozu 33 Personen erschienen waren. Ein schönes karnevalistisches Programm erwartete die Anwesenden. Zur Einleitung trat Udo Greuel als Büttenredner auf, der seine Sache gut machte und viel Applaus erhielt. Nach einer kurzen Pause erschien der Männergesangverein 1892 Vussem, dessen Zeit befristet war, da um 16 Uhr in Vussem der Mundartgottesdienst stattfand.

Zum Vortrag kamen folgende Lieder:
1. Stimmungslieder vom Rhein
2. Heimweh nach Köln
3. Rut, rut, rut sin de Ruse und
4. der Trinkspruch als Zugabe.

Hierbei zeigte sich doch, daß die anwesenden Senioren gesanglich noch gut in Form waren, denn sie sangen kräftig mit und schunkelten, so daß eine gute Stimmung aufkam.
Es zeigte sich mal wieder, daß unser Chorleiter Heinz Sistig das richtige Repertoire zusammengestellt hatte.
Als nächste Gruppe erschien der Karnevalsverein Vussem. Die Jugend- und Bambini-Tanzgruppe zeigten ihr Können durch die vorgeführten tänzerischen Darbietungen.
Als Delikatesse führte das Prinzenpaar mit Bravour einen Stepptanz vor, der von den Anwesenden begeistert angenommen wurde.
Nach reichlichem Beifall verabschiedeten sich die Vussemer Karnevalisten, da, wie bereits vorab erwähnt wurde, die Mundartmesse angesagt war.
Doch das Programm ging weiter, denn ein Büttenredner aus dem Nachbarort Weyer, Sohn von Peter Wassong, trat auf und gab einen gekonnten Vortrag zum Besten. Auch er wurde mit viel Applaus verabschiedet.
Abschließend meldete sich Robert Ohlert als Vertreter der Stadt Mechernich zu Wort und begrüßte die Anwesenden. Er hatte den Verlauf dieser Veranstaltung verfolgt und ließ in seiner Ansprache anklingen, dass es in der heutigen Zeit nicht immer selbstverständlich sei, solchen Seniorennachmittag zu organisieren.
Er überreichte der Vorsitzenden des Bürgervereins einen Umschlag mit Inhalt, der mit zur Deckung der angefallenen Unkosten dienen soll.
Zum Abschluss, nachdem die Kaffeetafel ziemlich geplündert war, verabschiedete man sich und trat zufrieden den Heimweg an.

Bericht: Bernhard Mießeler

Auf ein Wort!

Jeder Mensch kann es, doch kaum einer tut es noch: singen, spontan aus dem Bauch heraus, um die Seele schwingen zu lassen. Zu meiner Schulzeit war das anders. Es wurde oft und viel gesungen. Viele Volkslieder wurden einstudiert. Dazu spielte der Lehrer auf seiner Geige.
Heute sind die Kinder verstummt. Singen in der Familie, im Kindergarten, in der Schule kommt nur noch selten vor. Singen ist „out“, denn im Zeitalter multimedialer Schallquellen „lässt man es tun“, so der amerikanische Soziologe Neil Postman (multimedial heißt, mehrere verschiedene Medien benutzend). Der Mensch wird zur Passivität verurteilt, das Kind wird um seine Zeit gebracht. Aggressivität, Verhaltensstörungen, mangelndes soziales Verhalten und Krankheiten sind die Folgen. Deshalb wird es immer schwieriger, Nachwuchs für Laienchöre zu gewinnen.

Es ist nicht zu übersehen, daß viele Männerchöre an Überalterung leiden. Das ist bei unserem Chor nicht anders. Das Durchschnittsalter beträgt mittlerweile 64,8 Jahre und setzt sich wie folgt zusammen:

Doch lassen wir uns nicht entmutigen. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, denn die menschliche Stimme ist nach wie vor das schönste Instrument.

GESICHTER DES VERGANGENEN JAHRES (gesehen von Albert Wielspütz):

Die Jahre 2005 – 2006

Samstag, 19. März 2005

Messfeier mit anschließender Jahreshauptversammlung.

Wie alljährlich fand vor der JHV die traditionelle Messfeier für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV 1892 Vussem statt, verbunden mit der Familienmesse des ganzen Pfarrverbundes am Vorabend des Palmsonntags. Dementsprechend war der Gottesdienst sehr gut besucht. Die Kinder waren eingeladen zunächst in den alten Pfarrsaal zu kommen. Hier wurden sie ihrem Alter entsprechend in die Geschehnisse des Palmsonntages eingeführt. Der erste Teil der heiligen Messe, nämlich der Wortgottesdienst für die übrigen Teilnehmer, fand natürlich wie gewohnt in der Kirche statt. Zur Gabenbereitung zogen dann die Kinder mit ihren Palm- und Buchsbaumzweigen in einer feierlichen Prozession in die Kirche ein. Der Gottesdienst wurde von Dechant und Pfarrer Pühringer zelebriert, unter der gesanglichen Mitwirkung des MGV Vussem, der folgende Choräle aufführte: 1. Noch lag die Schöpfung formlos da (aus der Schubertmesse), 2. Heilig (altrussischer Kirchengesang, Bearbtg.: Quirin Rische), 3. Vater unser, von Gotthilf Fischer, 4. Dank am Abend, Text: Ludwig Mohrbacher, Melodie: Robert Pracht.

Als energischer, vorausschauender Dirigent hatte Heinz Sistig diese nicht allzu strapazierenden Stücke ausgesucht. Und so stellten an diesem Abend disziplinierte Sänger ihr erstaunliches, gesangliches Niveau unter Beweis. Butterweich bauten die Bässe den Tenören ein stabiles, rhythmisches Grundgerüst, das sich dem homogenen Gesamtklang jederzeit von der Dynamik her anpasste. Alle Choräle wurden zusätzlich noch vom Organisten Rainer Pütz fachmännisch begleitet. Am Ende der schön gestalteten Liturgie blieb dem Zelebranten und den Gottesdienstbesuchern gar nichts anderes übrig, als dem Chor für seine gesanglichen Darbietungen herzlich zu danken, denn ein kräftiger Applaus war dieser Musikgenuss allemal wert. Es ist noch nachzutragen, daß ein Sbr. den Text beim Lied „Heilig“ verwechselte und statt „Hosanna in der Höhe“  „Oh Hanna in der Höhe“ voller Inbrunst sang.

Auszüge aus dem Protokoll der JHV:

Um 20:15 Uhr eröffnete unser 1. Vorsitzender Willi Schütt die JHV in der „Schneidmühle“, zu der immerhin 23 aktive Sänger sowie drei inaktive Mitglieder (Peter Schneider, Richard Eversheim und Hans-Hubert Schmidt) erschienen waren.

1.) Nach der Begrüßung der Anwesenden, insbesondere unseres Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, sowie unseres Dirigenten Heinz Sistig, dem der Präsident unser aller Dank für seine hervorragende Arbeit aussprach, wurde zunächst eine Schweigeminute für unser kürzlich verstorbenes Mitglied Marianne Dreesen, *1923  †2005, eingelegt. Seit 1991 war Frau Dreesen Mitglied unseres Vereins. Auch ein Vertreter des Kölner Stadt-Anzeigers war erschienen, um vornehmlich über die Neuwahl des Vorstandes zu berichten. Nachdem keine Einwände gegen den vorgesehenen Ablauf der JHV vorgebracht wurden, ging man zur Tagesordnung über.
Im einzelnen wurden folgende Punkte erörtert:
2.) Unser Schriftführer Wolfgang Schulz las zunächst die Niederschrift der JHV vom 7.3.2004 vor, gefolgt vom

3.) Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2004/2005.

4.) Danach erfolgte der Kassenbericht unseres 1. Kassierers Fritz Pütz, der ein kleines Plus von €57,89 vermelden konnte.

5.) Im Vorfeld war die Kasse von den Kassenprüfern Klaus Bernitt und Michael Wielspütz durchleuchtet worden. Letzterer attestierte in seinem amüsanten Bericht eine ordnungsgemäße und korrekte Buchführung und bat um Entlastung des Vorstandes, die einstimmig gewährt wurde.

6.) Nun stand die Neuwahl des Vorstandes an. Als Wahlleiter wurde einstimmig Matthias Vogelsberg eingesetzt, der sich für das in ihn gesetzte Vertrauen bedankte.

7.) Er schlug vor, den alten Vorstand komplett wiederzuwählen. Dieser Vorschlag wurde von der Versammlung angenommen. Vogelsberg wünschte dem so bestätigten Vorstand alles Gute für die weitere Vereinsarbeit, worauf Willi Schütt seinen Vorstandskollegen für die gute Zusammenarbeit dankte. Diesem Dank schloss sich unser Chorleiter Heinz Sistig an, der im übrigen nichts weiter zu sagen hatte, als die Probleme mit dem mangelnden Probenbesuch anzuprangern. 8.) Als Kassenprüfer für das Geschäftsjahr 2005/2006 wurden Hans Klinkhammer, Hans-Hubert Schmidt und als Ersatz Rainer Gottschlich gewählt.

Der alte und neue Vorstand stehend von links: Ehrenvorsitzender Peter Dreesen, 2. Vorsitzender Udo Greuel, Notenwart Alfred Brell, 2. Schriftführer, Bernhard Mießeler, 2. Kassierer Hans Nellesen; sitzend von links: 1. Vorsitzender Willi Schütt, 1. Schriftführer Wolfgang Schulz, 1. Kassierer Fritz Pütz.

9.) Beabsichtigte Veranstaltungen:
Die Einladung des MGV „Liederkranz“ 1910 Ripsdorf zu dessen 95jährigen Bestehen am 29.05.2005 musste abgesagt werden, weil sieben Sänger an diesem Tag wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht teilnehmen können, und wir deshalb nicht singfähig sind. Inwieweit wir wieder ein Kurkonzert in Heimbach gestalten können, ist noch ungewiss. Unsere Emslandtour vom 26. bis 28. August 2005 steht. Insgesamt sind bis jetzt 42 Mann angemeldet.

10.) Verschiedenes:
Willi Schütt will keine Krankenbesuche mehr machen. Er möchte sich dazu erst in der nächsten Vorstandssitzung äußern. Alfred Brell sprach zurecht das leidige Thema Vereinsfahne an, was zu einer lebhaften und kontroversen Diskussion führte. Michael Wielspütz fragte an, ob denn mittlerweile ein schriftlicher Antrag zum Aufhängen der Vereinsfahne im Pfarrsaal beim Kirchenvorstand gestellt worden sei, was verneint wurde. Inzwischen hatte Matthias Vogelsberg beim Wirt Klaus Müller nachgefragt, ob wir unsere Fahne hier im Vereinslokal bzw. Saal aufhängen könnten. Dieser hatte dazu keine Einwände. Vorsichtshalber fragte Willi Schütt im Beisein aller Anwesenden den Wirt nochmals um dessen Einverständnis, was dieser ohne weiteres bestätigte. Daraufhin wurde der Antrag, die Vereinsfahne in der „Schneidmühle“ aufzuhängen, einstimmig angenommen. Alfred Brell regte an, mehr öffentlich zu singen, sich den Leuten anzubieten, bei uns käme das eigentliche Singen zu kurz. Es wurde darauf hingewiesen, daß wir bezüglich des „Anbietens“ im Hinblick auf unsere Gemeinnützigkeit vorsichtig sein müßten. Hans-Hubert Schmidt regte ein gemeinsames Adventskonzert mit dem Musikverein in diesem Jahr an. Philipp Fünfzig fragte an, was aus unserem Kontakt mit dem belgischen Chor aus Recht geworden sei. Wolfgang Schulz antwortete ihm, daß dieser Chor zu unserem Jubiläumskonzert eingeladen worden sei, worauf wir eine Absage erhielten. Fest steht, daß dort alles neue Leute im Vorstand sind, die alten Kontakte  –  Werner Borker hatte damals bekanntlich die Fäden geknüpft  –  nicht mehr bestünden, man aber dennoch versuchen will, die Verbindung wieder aufzunehmen. In diese Diskussionen paßte gut ein Artikel aus „Chor live“ mit der Überschrift „Chöre werden gebraucht“, den W. Schulz vorlas. Mit der eindringlichen Ermahnung, die Proben besser zu besuchen, beendete der Vorsitzende gegen 22 Uhr den offiziellen Teil der JHV.
Danach las unser Chronist Michael Wielspütz u. a. aus der Niederschrift vom Jahre 1955 vor, die der damalige Schriftführer Franz-Josef Linden verfaßt hatte. Und ein Raunen ging durch den Saal, hatte Linden schon damals vor 50 Jahren genau das niedergeschrieben, weswegen wir uns heute auch wieder die Köpfe heiß geredet hatten, nämlich über den schlechten Probenbesuch. Zum Schluß waren alle Anwesenden wieder lieb zueinander, und es wurde noch lange in fröhlicher Runde in alten Erinnerungen geschwelgt.

Gründonnerstag, 24. März 2005

Geburtstagsfeier mit Sbr. Heinrich Steffens (56) in gemütlicher Atmosphäre

Schon seit längerer Zeit hatte Heinrich sich mit dem Gedanken befasst, seinen Sangesbrüdern einmal für die langjährige, stets freundliche und kameradschaftliche Aufnahme und Unterstützung im Chor zu danken. Diesen Gedanken hatte er nun in die Tat umgesetzt und die Sänger mit ihrem Dirigenten zu sich nach Lorbach eingeladen, wo er im kleinen Kreis seiner Familie seinen 56. Geburtstag feierte. In seinem großen, wunderschön und stilvoll eingerichteten Wohnhaus wurden wir herzlich vom Gastgeber und seiner Frau willkommen geheißen. Das knisternde, offene Kaminfeuer sorgte für heimelige und angenehme Wärme, was zur guten Stimmung beitrug.
Nachdem der Vorsitzende die Gratulation vorgenommen hatte, erhob man sich von den Plätzen, um mit dem Geburtstagskind anzustoßen. Anschließend sollte Aufstellung „op de Suus“ (Empore) genommen werden. Dazu mußte aber eine Wendeltreppe benutzt werden, was den älteren Sangesbrüdern einige Mühe bereitete. Jemand meinte scherzhaft: „Ich ben doch kene Luis Trenker, der op de Alepe klömp!“ Jedoch mit gegenseitiger Hilfe war der Aufstieg unter Ächzen und Stöhnen geschafft worden. Nun wurde „Steffens Hein“ aus unserem reichhaltigen Repertoire ein Ständchen mit folgenden Liedern gesungen: 1. Geburtstagsständchen, 2. Abend im Gebirge, 3. Es löscht das Meer die Sonne aus, 4. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 5. Slowenischer Weinstrauß, Solisten: Bernd Wenderdel und Philipp Fünfzig, 6. Sonntag ist’s.
Anschließend eröffnete der Hausherr das Büfett, das in der großen Küche aufgebaut war. Als man die Deckel von den Töpfen anhob, kamen leckere Sachen zum Vorschein, und die wohlriechenden Düfte regten den Appetit an. Wir langten kräftig zu, denn am morgigen Karfreitag war Fasten angesagt. Dennoch blieb einiges übrig. „Dat öss ävve ze schad öm fottzeschmieße“, meinte Bernhard Mießeler, „ich glöv, ich komme morje noch ens wedde!“ Der Köchin aber gebührt ein großes Lob und die Anerkennung für die Zubereitung der köstlichen Gerichte.

Nach dem Festmahl erzählte das Geburtstagskind wahre Geschichten aus seiner Jugendzeit, die er in drei Blöcken aufteilte. Zum Beispiel zog es ihn schon als 12-jährigen Jungen zum SV Vussem, um mit Gleichgesinnten das Fußballspielen zu erlernen. Betreuer der Jugendmannschaften war damals unser heutiger Ehrenvorsitzender Peter Dreesen, der schmunzelnd diesen Erzählungen zuhörte. Vor dem Spiel schlich sich „Fronarbeiter“ Heinrich aus dem Stall des Bauernhofes seiner Eltern, um den Fußmarsch bzw. Dauerlauf anzutreten, der ihn vorbei am dunklen Kiefernwäldchen „Ruet Dänne“ führte, was ihm nicht geheuer war. Naß geschwitzt kam er dann am Sportplatz an, und war schon halb KO, noch ehe das Spiel überhaupt angefangen hatte. – Das Heinrich aus dem Stegreif erzählen und argumentieren kann, bewies er zur Genüge. Jedenfalls kam keine Langeweile auf, denn über seine Anekdötchen wurde herzhaft gelacht.
Im zweiten Block unserer Gesangseinlagen kamen folgende Lieder zu Gehör, die den Applaus der Gäste verdienten: 7. Wir kamen einst von Piemont, 8. Swanee Ribber, Solist: Heinz Sistig, 9. Wir wollen zu Land ausfahren, 10. Heija Safari, 11. Gorch-Fock-Lied, 12. Finster war die Nacht, und als Zugabe Amazing Grace. Die Lieder 9 bis 12 wurden von Udo Greuel mit dem Akkordeon begleitet. Die Zuhörer lauschten mit Hingabe und Ergriffenheit den Darbietungen des Chores.
Es ist noch zu erwähnen, daß Wolfgang Schulz mit seinen Vorträgen: 1. Im Paradies und 2. Über die Wahrheit des Lebens, die Lacher auf seiner Seite hatte. Festzuhalten wäre ebenfalls, daß Heinrich Steffens 1982, also mit 33 Jahren, aktives Mitglied im MGV Vussem wurde. Er sang bis 1987 anfangs die erste Tenorstimme. Da aber die Höhe der Stimmlage ihm zu schaffen machte, wurde er im 2. Tenor erfolgreich eingesetzt. 1988, 1993 und 1996 erfolgt kein Eintrag ins Kassenbuch. Da er wegen seines Berufes nicht mehr regelmäßig zu den Proben kommen konnte, wurde er inaktives Mitglied im MGV. Erfreulich ist, daß er seit dem 1.10.2003 wieder aktiv im Chor tätig ist.

Es folgen nun noch wichtige Daten aus seinem Lebenslauf:

24.03.1949geboren in Lorbach
März 1955Einschulung in Lorbach
März 1963Entlassung aus der Volksschule
24.03 1963Eintritt in die Jugendfußballmannschaft des SV Vussem
1963 – 1967„Sklave“ auf dem väterlichen Bauernhof in Lorbach
August 1967Beginn der Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der Fa. Dörries in Vussem
Mai 1970Facharbeiterprüfung als Maschinenschlosser bestanden
1968 – 1972Abendschule in Euskirchen mit Abschluss Fachabitur
1972 – 1975Studium Maschinenbau und Betriebswirtschaft in Köln
1975Abschluss als Wirtschaftsingenieur
1967 – 1976Fußballer in Seniorenmannschaft des SV Vussem / TSV Feytal
1975 – 1979Sachbearbeiter in der Betriebsorganisation bei der DKV Köln
1979 – 1985Leiter Marketing und Verkauf bei der Fa. Brucker in Kall mit Kollege und Chefbuchhalter Karl Schnichels
Seit 1982Sänger und Mitglied im MGV 1892 Vussem
1985 – 1992Unternehmensberater für Möbelhandel bei der BBE Köln
1992 – 2001Geschäftsführer der Einkaufs- und Marketing-vereinigung MTG und Alliance in Köln und Rheinbach
Seit 2002Selbständiger Unternehmensberater für den Möbelhandel.

Wie man sieht, zieht sich die Beziehung zu Vussem wie ein roter Faden durch seinen Lebenslauf.

Zum Schluss möchte der Chronist Dir auf Deinem weiteren Lebensweg eine Empfehlung geben:

Du sollst Dir jeden Tag eine Freude machen,
jeden Tag ein wenig lachen,
jeden Tag mal was riskieren,
nimmermehr den Mut verlieren.
Immerzu mit Blick nach oben
Dankbar sein, den Schöpfer loben.
Jeder Tag bringt Dich dann weiter,
macht Dich glücklich, macht Dich heiter.
Nimm das Leben wie es kommt,
doch gib Acht, daß es Dir frommt.

Samstag, 23. April 2005

Geburtstagsfeier mit Sbr. Wolfgang Schulz (60) in Bad Münstereifel

In einer einmalig schönen Lage der Eifel, auf einem südlichen Sonnenplateau mit Panoramablick, thront das Waldcafè „Dachsbau“ in unmittelbarer Nähe des Golf-Hotels Breuer über der historischen Altstadt von Bad Münstereifel. In dieses schöne Cafè mit gemütlicher Landhausatmosphäre und hauseigener Konditorei hatte Wolfgang Schulz seine Familie, Verwandten und Freunde, sowie die Sänger des MGV mit seinem Chorleiter Heinz Sistig eingeladen. Nachdem der Jubilar seine Gäste herzlich begrüßt hatte, stellte sich der MGV in Positur. Mit den Liedern: 1. Geburtstagsständchen, 2. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, und 3. Liebe ist unendlich, wurde auch Wolfgangs Mutter mit eingebunden, die kürzlich 86 Jahre alt geworden war und geistig noch sehr rüstig ist. Das bewies sie mit ihrem amüsanten Vortrag. Die Gratulation hatte zwischendurch der Vorsitzende vorgenommen. Alfred Brell erntete für seine besinnlichen und heiteren Reden, u.a. von Eugen A. Roth, viel Applaus. Anschließend wurde das Büfett eröffnet. Nach dem köstlichen Festmahl kamen die Lieder: 4. Frühlingsbote, Solist: Bernd Wenderdel, 5. Rennsteiglied, 6. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein?, 7. Aus der Traube in die Tonne, und als Zugabe: Ein Bier, das macht den Durst erst schön, zu Gehör. Die Darbietungen wurden von den Gästen mit viel Beifall zur Kenntnis genommen.

Nun begann der Jubilar folgende Tatsachen und Episödchen aus seinem bewegten Lebenslauf humorvoll zu erzählen:

„Liebe Gäste! Erlaubt mir, mit einigen Worten mein bisheriges Leben Revue passieren zu lassen – nach dem Motto: sich selbst zu bestrunzen, ist immer noch das Beste! Es soll um Gottes Willen keine Melancholie aufkommen, doch ist der 60. Geburtstag eines Mannes schließlich ein schwerwiegendes Ereignis – man muss sich vorstellen, daß ist etwa so, wie wenn eine Frau 30 wird!

An und für sich müsste ich unserer Mutter heute noch böse sein, daß sie mich vor nunmehr 60 Jahren mit List und Tücke dazu gebracht hatte, die Wärme der schützenden Bauchhöhle zu verlassen. Ich wollte einfach nicht auf die Welt kommen, doch muss man dazu wissen, wie es zu der Zeit draußen ausgesehen hat! Wie die meisten wissen, wurde ich im thüringischen Königssee am 24.04.1945 geboren, in einer als Entbindungsheim umfunktionierten Turnhalle, noch in den letzten Kriegstagen, und unter welchen Umständen, mögen die Passagen aus einem von meiner Mutter vor Jahren verfassten Zeitungsartikel verdeutlichen:
„… Die Kriegslage wurde von Tag zu Tag hoffnungsloser. Panik breitete sich allmählich auch bei uns im Heim aus. Alle wollten nur schnell ihr Kind zur Welt bringen und dann zurück zu den Ihrigen (Ich sage hier extra nicht „nach Hause“ – denn viele hatten gar keines mehr, waren vertrieben, evakuiert). Längst war auch bei uns die ständige Wanderung in den Luftschutzkeller zur Gewohnheit geworden, egal welche Strapazen dies vielen von uns bereits bereitete. Eines Tages wurde das E-Werk der kleinen Stadt von Bomben getroffen, und es gab kein Licht mehr, auch nicht bei uns im Entbindungsheim. Die wenigen verbliebenen Kerzen durften nicht angesteckt werden, sie mussten für nächtliche Entbindungen gespart werden.
Drei Tage später hörten wir das dumpfe Geräusch von Panzern. „Ich gehe mal sehen, was los ist“, sagte der Hausmeister, ein beinamputierter Kriegsversehrter, „es werden wohl unsere Soldaten auf dem Rückzug sein.“ Aber es waren keine deutschen Soldaten auf dem Rückzug, sondern die Amerikaner, welche die kleine Stadt besetzten. Die jungen Krankenschwestern verließen in Panik das Heim, und zurück blieben nur die Vorsteherin, eine betagte Hebamme und besagter Hausmeister. Alle Mütter, die ihr Kind schon zur Welt gebracht hatten, mussten das Heim verlassen. Ausgestattet mit einem Kinderwagen und etwas Nahrung für die nächsten Tage mussten sie zu Fuß ihren Weg in eine ungewisse Zukunft antreten.
Von nun an waren wir werdenden Mütter von der Außenwelt abgeschnitten. Was sollte aus uns werden und den noch Ungeborenen in unserem Leib? Die Ungewissheit um unser Schicksal und das unserer liebsten Menschen zermürbte uns zusehends. Um die Geburt zu beschleunigen, half ich dem Hausmeister bei der Gartenarbeit, indem ich anfing den Garten umzugraben – und prompt setzen schon am nächsten Tag die Wehen ein. Die einzige Schwester, die noch geblieben war, führte mich in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Es wurde schnell dunkel, und sie sagte leise zu mir: „Frau Schulz, fürchten Sie sich nicht! Ich sitze hier ganz still bei Ihnen, und wenn Sie meinen, es ist soweit, dann machen wir die Kerze an – es ist nämlich unsere letzte…“
Soweit die Auszüge aus dem Zeitungsbericht. – War es mir da vorzuwerfen, daß ich nicht in diese Welt wollte mit all‘ ihrem Grauen und sinnlosen Sterben? Im Mutterleib war es schön warm, Essen und Trinken für umsonst; da konnte die alte Hebamme noch so oft sagen, ich sei schon über die Zeit! – Aber wie gesagt, ich wäre wahrscheinlich immer noch da drin, ja, wenn dieser üble Trick mit dem Gartenumgraben nicht gewesen wäre. Bevor ich bei jedem Bücken meiner Mutter immer wieder zusammen gepresst wurde, daß einem Angst und Bange werden konnte, entschloss ich mich dann doch, das Licht der Welt zu erblicken. Hätte ich’s mal besser nicht getan! Noch nicht ganz draußen, haut mir diese alte Hebamme direkt voll auf den Hintern! Ich hab‘ sofort mörderisch angefangen zu schreien, was die offensichtlich auch noch gut fand! Aber über das Hauptproblem möchte ich mich hier nicht weiter auslassen – ich hätte nämlich ein Mädchen werden sollen – nur ,da war da dieses kleine Schnippelchen, was das weibliche Geschlecht bekanntermaßen nicht hat; und hätte ich gewusst, daß die mich auch noch in einem rosa Kleidchen zur Taufe geschleift haben, wie gesagt, ich wäre drin geblieben.
Besagtes Schnippelchen haben wir dann doch dran gelassen, und rückwirkend betrachtet war das wohl auch gut so, habe ich damit trotzdem (oder vielleicht deshalb) meine bessere Hälfte Brigitte gefunden, mit der ich nunmehr seit über 35 Jahren verheiratet bin – und das Beste, was ich aus diesem misslichen Umstand gemacht habe, das ist unsere liebe Tochter Elke!
Viel ist in den folgenden 60 Jahren nach meiner Geburt nicht passiert, ausser, daß ich mich mit meinem 2 Jahre älteren Bruder Manfred schon mal herzhaft geprügelt habe, so dass die damals bei uns lebende Großmutter dazukam und schrie „Nu jä, nu jä, die breng sich ja noch im!“ (sie war aus dem Sudetenland, wie übrigens auch unsere Mutter), oder ich meiner zwei Jahre später geborenen Schwester Anne1iese herzhaft die Zöpfe lang gezogen habe – aus reiner Geschwisterliebe, versteht sich. (Bei ihr hat das übrigens mit dem Schnippelchen geklappt oder besser gesagt nicht geklappt, sie hatte nämlich keines).
Ansonsten gab es kaum Klagen seitens meiner Eltern, wenn unser Vater auch schon mal einen Lederriemen auf meinem blanken Hintern und dem meines Bruders hat tanzen lassen, nur weil unsere Mutter uns dabei erwischt hatte, wie wir gerade dabei waren, den Wald anzuzünden – aber so sind die Eltern nun mal, verderben einem immer die schönsten Spiele! (An der Stelle steht übrigens heute das Holiday-Inn am Köln/Bonner Flughafen.)
Schule war auch – ich will mal sagen: „et hätt einijermaßen jut jejangen“ – und nach einer gewissen Orientierungsphase – mit anderen Worten, ich hatte zu nichts die richtige Lust – (heute würde man sagen „Selbstfindungsphase“) habe ich Dank der „liebenden“ Hand des Vaters sogar einen ehrbaren Beruf erlernt, den des Groß- und Außenhandelskaufmanns, und ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass dieses zögerlich auf die Welt kommen seine Spuren hinterlassen hatte: ich war wohl ein „Spät-Entwickler“. Denn plötzlich packte mich dann doch noch der Ehrgeiz, und ich schaffte es neben meinem damals schon recht langen Arbeitstag in 6 Semestern Abendstudium den Titel eines Außenhandelsbetriebswirts zu erwerben. Das wäre sicher nicht gegangen, wenn ich nicht die volle Unterstützung meiner jungen Frau gehabt hätte! (Da war dann nicht sehr viel mit „Schnippelchen“!)
Ich will jetzt nicht weiter meinen Lebenslauf runterbeten, nur so viel, dass wir im Laufe unserer Lebens einige Male umgezogen sind, und aus allen Lebensabschnitten sind einige liebe Menschen geblieben, mit denen wir auch heute noch Kontakt haben.
Bedanken möchte ich mich auch bei den Sängern des MGV, die mich seinerzeit sofort wie einen alten Bekannten aufgenommen haben. Ich weiß nicht, ob meine Wanderschaft zu Ende ist, doch eines möchte ich sagen: Als wir vor etwa 10 Jahren nach Vussem gezogen waren und ich schaute das erste Mal das Feytal hinauf, habe ich zu meiner Frau gesagt: „Ich glaube, ich bin das erste Mal zu Hause“. (Damals wusste ich allerdings noch nicht, daß hinter den Bergen Eiserfey liegt!)

So, jetzt genug der Worte, jetzt wir gefeiert! Herr Kapellmeister, dunn se d’r Reeme op de Orjel und loss jeht et! Ich wünsche uns allen noch einen schönen Abend!“

Anmerkung des Chronisten: Nach den umfangreichen Umbauten der im Volksmund so genannten „Kaserne“ in ein Schmuckkästchen, hat Wolfgang Herbert Schulz eine Firma namens Filtermedia Import – Export für Filter- und Siebtechnik gegründet. Dabei sind ihm beim internationalen Handel und Vertrieb der Ware seine Sprachkenntnisse eine große Hilfe.
Bei der JHV am 10.02.2001 wurde Wolfgang Schulz zum 1. Schriftführer gewählt. Dieses Amt führt er seitdem verantwortungsvoll und gewissenhaft aus. Zum Schluss empfiehlt Dir, lieber Wolfgang, für Deinen weiteren Lebenslauf der Chronist folgende Lebenshilfe:
„Sei stets ein Optimist, auch wenn das Leben manchmal traurig ist. Denk immer daran, Du lebst nur einmal auf dieser Welt, und was danach ist  –  man weiß es nicht. Lass Deine Gedanken oft wandern in Deine Kindheit zurück, erfreue Dich an der Natur um Dich herum. Pflege Kontakte mit Menschen, die Du magst, sei hilfsbereit und habe jederzeit ein offenes Ohr für Herzeleid. Denk immer daran, Du bist wie Du bist und bleibe stets ein Optimist!“

Montag, 25. April 2005

Sterbetag von Sbr. Josef Kaltwasser

Mit Bestürzung haben wir heute die Nachricht vernommen, daß unser langjähriger Sbr. Josef Kaltwasser im Alter von 71 Jahren im Kreiskrankenhaus Mechernich verstorben ist.
Glaube, Hoffnung, Zuversicht und eine bemerkenswerte Haltung während seiner langen Krankheit haben ihn den Überlebenskampf nicht gewinnen lassen. Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt für immer. Ein Mensch, der den Gesang über alles liebte, lebt nicht mehr. Vergangene Bilder ziehen in Gedanken an uns vorüber  –  was bleibt sind Dankbarkeit und die Erinnerung. Unser Mitgefühl und Anteilnahme gehört seiner Familie. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Samstag, 30. April 2005

Maiansingen in Breitenbenden und Vussem

Vorwort: Als Eduard Mörike die ersten Frühlingsboten spürte, den Duft von Blüten und lauen Winden einatmete, muss er gleich nach Hause geeilt sein und zur Feder und Papier gegriffen haben. Denn die Zeilen, die er Mitte des 19. Jhdts. niedergeschrieben hat, sind heute berühmt:

Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte.
Süße wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.

So beginnt das neun Zeilen lange Meisterwerk. Und wer es in diesen Tagen liest, muss nicht sehnsüchtig auf der Couch verweilen. Draußen in der Natur werden die Worte soeben wieder lebendig. Frühlingsblüher bringen die ersten kräftigen Farben in Garten und Wohnung. Über diese Boten freut sich allerdings nicht jeder, denn erste Blüten entlassen Pollen in der Luft. Auch Heuschnupfen  –  Heinz Sistig kann davon „ein Lied singen“  –  kündigt den Lenz an. Wenn der Boden wieder fruchtbar wird, wagen sich auch die Zugvögel in unsere Gefilde. Der eigentliche tierische Frühlingsbote ist aber der Kuckuck. Nach einer alten deutschen Rechtsformel beginnt der Lenz, wenn der Kuckuck ruft. So ist es auch in dem Gedicht „Frühlingsbotschaft“ von August H. Hoffmann von Fallersleben zu lesen, dessen Vertonung zum Volkslied geworden ist. Die letzte Strophe lautet: „Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held! Was du gesungen, ist dir gelungen: Winter, Winter, räumet das Feld!“
„Zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein!“ Diese Zeilen aus Goethes berühmten Osterspaziergang im „Faust“ künden von Vorfreude und Euphorie. Allerdings springt nicht jeder sofort aus dem Bett, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf der Nase kitzeln. Der deutsche Lyriker Emanuel Geibel hat einmal gesagt: „Frühling ist die schöne Jahreszeit, in der der Winterschlaf aufhört und die Frühjahrsmüdigkeit beginnt“. Letztere sollte aber nach den ersten warmen Tagen verschwunden sein. Denn es dauert ein bisschen, bis der Körper Licht getankt hat, und die Frühlingsgefühle aufkommen; so wie bei Bernhard (welcher Bernhard gemeint ist, das müsst ihr selber herausfinden). Weil der Lenz auch die Lachmuskeln anregen soll, lassen wir Heinz Erhard diese Frühlingsbotschaft mit einem Gedicht beenden:

Wer ahnte, daß zum Weihnachtsfest
Cornelia mich sitzen lässt?
Das war noch nichts: Zu Ostern jetzt
hat sie mich abermals versetzt!
Nun freu ich mich auf Pfingsten  –
nicht im geringsten!

Zur Sache: Bei den Eifeler Jungmännern wird Tradition großgeschrieben. Zumindest, wenn es darum geht, feuchtfröhlich den Wonnemonat Mai zu begrüßen. In fast allen Orten herrschte am Samstag reges Treiben auf den Dorfplätzen, wo die Junggesellen unterm, mit bunten Bändern geschmückten Baum, in den Mai hinein feierten.
Obwohl in Breitenbenden vorerst kein Maibaum mehr aufgestellt wird, was vielerlei Gründe hat, hatten die Verantwortlichen des Bürgervereins wieder den Musik- und den Gesangverein aus Vussem eingeladen, die abwechselnd einen bunten Strauß von Mailiedern, Frühlingsmelodien, Walzer und Märsche sangen und spielten. Erstmalig fand die Veranstaltung an der idyllisch gelegenen Grillhütte bei strahlendem Sonnenschein statt. Außer Getränken konnte man auch frisch gebackenen Reibekuchen zu zivilen Preisen ergattern. Zuvor hatten die Kinder des Ortes buntgeschmückte Birkenzweige zur Grillhütte gebracht, die dort auch befestigt wurden. Das Programm des MGV sah folgendermaßen aus: 1. Grüß Gott du schöner Maien, 2. Süß Liebe liebt den Mai, 3. Frühlingsbote, Solist: Bernd Wenderdel, 4. Frühlingserwachen, und 5. Was glänzet der Frühling durch den Hain. Gemeinsames Schlusslied: Der Mai ist gekommen.

Anschließend war die Maifeier in Vussem am Junggesellenplatz. Der Ablauf war ähnlich wie in Breitenbenden. Nur das Lied „Frühlingserwachen“ kam hier nicht zum Vortrag. Unter dem Jubel der spärlich erschienenen Dorfbewohner zogen die Jungmänner mit Muskelkraft den Maibaum in die Höhe. Kostenlos wurden den Akteuren und Zuschauern Getränke gereicht. Nachdem zum Schluss gemeinsam das Mailied mit Unterstützung des Musikvereins gesungen wurde, suchte man noch die traditionelle Freiluft-Party des Karnevalsvereins auf, der neben Getränken auch Grillspezialitäten zum Verzehr anbot.

Dienstag, 3. Mai 2005

Trauerfeier und Urnenbeisetzung von unserem Sbr. Josef Kaltwasser.

Heute fanden die Trauerfeierlichkeiten unseres verstorbenen Sbr. Josef Kaltwasser unter Mitwirkung des MGV Vussem in der St. Leonhard-Kapelle in Breitenbenden statt. Der Chor brachte folgende Choräle, trotz der Enge, die auf der kleinen Orgelbühne herrschte, gefühlvoll zum Vortrag: 1. Wohin soll ich mich wenden, 2. Über den Sternen, 3. Heilig, und 4. Harre meine Seele.
Pfarrer Pühringer hob in seiner Predigt u. a. die Verdienste des Verstorbenen als ehemaligen Ortsvorsteher hervor. Er habe Mut gehabt, Missstände in der Öffentlichkeit anzuprangern und versucht, so gut es ging, diese zu beseitigen. Dafür habe er nicht immer nur Dank erhalten, sondern auch Ärger und Verdruss.

Anschließend fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung aus nah und fern die Urnenbestattung von der Friedhofshalle aus statt. Unser Ehrenvorsitzender Peter Dreesen ließ es sich nicht nehmen, eine kurze Grabrede zu halten, indem er sinngemäß sagte: „Sein seit vielen Jahren in Geduld ertragenes Leiden hat nun ein Ende gefunden und macht uns sehr betroffen. Denn trotz seiner Krankheit hat er seinen Humor und die Liebe zum Chorgesang nicht verloren. Ich bin froh, daß die Sänger des MGV ihn ein Stück seines Lebensweges begleiten durften“. Peter schloß mit den Worten: „Tschüs Jupp, maach et joot!“

Ein kleiner Ausschnitt aus der Biographie des Verstorbenen:
Musikalisch gesehen war Josef vorbelastet, denn sein Vater Josef sen. war Sänger und Vorsitzender des MGV „Liederkranz“ Breitenbenden. In der Schule wurde seine Begabung als Sängerknabe schon frühzeitig erkannt. Lehrer Bleffert begann das Talent zu schulen. Mit 16 Jahren trat Josef 1949 in den MGV Breitenbenden ein. Behutsam bildete der damalige Dirigent Valentin Schloßmacher seine Tenorstimme aus. Nach dessen Tod übernahm Josef Kaster den Taktstock. Da beide eine freundschaftliche Beziehung verband, traten sie gemeinsam bei Veranstaltungen wie Altentage, Karnevalssitzungen, Jubiläen und Geburtstagsfeiern auf. Die selbstgeschriebenen Texte und Lieder, die Kaster am Klavier oder Akkordeon begleitete, brachten ihnen viel Erfolg. Als einen der Höhepunkte seiner Karriere kann man das 100jährige Bestehen des MGV Breitenbenden am 8. und 9. Juni 1974 unter der Leitung von Anno Hein und unter Mitwirkung des MGV 1892 Vussem bezeichnen. Zu diesem Zeitpunkt war Josef Kaltwasser schon einige Jahre als 1. Vorsitzender tätig (er hatte seinen Vater abgelöst). Kurze Zeit später mußte der MGV Breitenbenden seine Singetätigkeit einstellen, da die Zahl der Aktiven zu klein geworden war. Aber ohne Gesang konnte Josef nicht leben, deshalb wurde er 1978 aktives Mitglied im MGV Vussem. Er war einer der Leistungsträger in unserem Verein, der uns sehr fehlen wird. Im Jahre 2000 wurde Josef für 50jähriges, aktives Singen mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Mehrere Jahre war er auch als Sänger im Chor der VHS Euskirchen tätig. Mit diesem Chor konnte er viele Erfolge verbuchen, z. B. die Konzerte im Kölner Gürzenich, in Düsseldorf und sogar in der Kathedrale von Amsterdam.   R.I.P.

Dienstag, 24. Mai 2005

Geburtstagsständchen für Hilde Dahmen (90)

Unser seit 1991 inaktives Mitglied Klaus Müller (Anstreicher) hatte beim Chorleiter Heinz Sistig angefragt, ob der Chor seiner Mutter zum 90. Geburtstag ein Ständchen bringen könnte. Nachdem der Dirigent die Singfähigkeit des MGV in der vorletzten Probe festgestellt hatte, wurde Klaus eine Zusage erteilt. Um 19:30 Uhr versammelten sich die Sänger am neu errichteten Grillplatz der FFW Vussem. Man traute seinen Augen nicht, denn es waren nur 16 Choristen erschienen: 1. Tenor  –  4 Stimmen; 2. Tenor  –  4 Stimmen; 1. Baß  –  5 Stimmen und 2. Baß  –  3 Stimmen. Es fehlten dem zur Folge 11 (!) Sänger, die teilweise unentschuldigt waren. Daß der Chorleiter darüber sehr sauer war, versteht sich von selbst.

Trotz dieses Handicaps gelangten folgende Lieder zur Gehör, nachdem man sich am Feuerwehrgerätehaus aufgestellt hatte: 1. Geburtstagsständchen, danach folgte die Gratulation durch den 1. Vorsitzenden. 2. Das Elternhaus, 3. Slowenischer Weinstrauß, Solist: Bernd Wenderdel, 4.* Wir wollen zu Land ausfahren, 5.* Heija Safari, 6. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 7. Wir kamen einst von Piemont, 8.* Das Gorch-Fock-Lied, 9.* Old Mauhie und 10.* Finster war die Nacht. Diese Liedfolge bereitete der noch sehr rüstigen Jubilarin und ihren Gästen sichtbar viel Freude. Vor allem Udo Greuel, die Stimmungskanone am Akkordeon, mit dem federnden Anschlag und der komödiantischen Mimik, hatte sich mit den mit einem Sternchen versehenen Liedern in die Herzen der Zuhörer gespielt.
Für unsere Bemühungen erhielten wir zum Dank ein 15-Liter-Fäßchen Bier, dessen Inhalt anschließend im Pfarrheim mit den wenigen verbliebenen Sängern restlos geleert wurde. Dazu hatte Heinz Sistig eine Runde Frikadellen spendiert, die der Kunden-Service der in Vussem neueröffneten Snack-Bar Peter Pan II. geliefert hatte. Man ließ es sich gut gehen, und es wurde noch ein gemütlicher Abend.

Anmerkungen des Chronisten:
Am 24.05.1915 erblickte Frau Hilde Dahmen, geb. Zimmer in Dorfhain nahe Dresden im Kreis Freital in Sachsen das Licht der Welt. Nach ihrer Heirat mit Walter Müller schenkte sie drei Jungen und drei Mädchen das Leben. Durch zwei britische und einen amerikanischen Luftangriff wird Dresden und Umgebung am 13. und 14.02.1945 nahezu völlig zerstört. Dabei verliert sie ihr eineinhalbjähriges Kind Dieter, das sich in der Obhut eines Nachbarn befand. Der Vater war zu diesem Zeitpunkt an der Westfront. Beim Rückzug wurde sein Fahrzeug von einer Granate in der Nähe von Harzheim außer Gefecht gesetzt, er blieb aber unverletzt. Da die Aussicht auf ein schnelles Ende des sinnlosen Krieges und die Übermacht der Alliierten immer größer wurde, versteckte er sich erfolgreich vor der deutschen MP. U. a. gelangte er nach Vussem. Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Deutsche Wehrmacht bedingungslos. Alsbald fand er Arbeit und Brot bei der Fa. Girards als Maurer. Das Rote Kreuz hatte seine Familie durch langes Recherchieren ausfindig machen können. 1947 gelang ihnen eine spektakuläre Flucht aus der sowjetisch besetzten Zone. Dabei half ihnen ein Fluchthelfer, der sie sicher mit anderen Flüchtlingen nach Westen über die Grenze brachte. Am Ende ihrer Kräfte gelangten sie schließlich und endlich nach Vussem, und die Wiedersehensfreude war groß. Sie wohnten zunächst in der „Alten Post“ bei der Ww. Kuck. Das Haus wurde später abgerissen, und das Grundstück gehört jetzt zum Anwesen Bruns. Vorher zogen sie nach Bergheim. Nach einigen Jahren des Zusammenlebens wurden die Müllers geschieden. Frau Müller heiratete später Adolf Dahmen aus Lorbach, dem sie den Haushalt geführt hatte. Nach längerer Krankheit verstarb ihr Mann. Auch ihre Tochter Helga verstarb vor etlichen Jahren. Die Jubilarin aber erfreut sich bester Gesundheit und versorgt sich noch selbst. Ab und zu kommen ihre Kinder nach dem Rechten sehen. Jedenfalls wünschen wir dem Geburtstagskind noch ein langes und gesundes Leben.

Samstag, 4. Juni 2005

Sechswochenamt für unseren verstorbenen Sbr. Josef Kaltwasser

Das Sechswochensamt für unseren Kameraden Josef fand heute um 19 Uhr in der Vussemer Pfarrkirche St. Margareta statt. Es wurde von Pastor Raus aus Floisdorf zelebriert und vom MGV Vussem mitgestaltet. Vor dem Gottesdienst war noch eine Ansingprobe. 24 Sänger hatten sich eingefunden, um mit folgenden Liedvorträgen die Messfeier zu verschönern:

1.Zum Eingang:Herr, wir kommen schuldbeladen
2.Zum Sanctus:Laßt uns erheben Herz und Stimm
Beide Choräle aus der „Dritte Singmesse“
von Anton Faist, Opus 55
3.Zum Agnus Dei:Mein Heiland, Herr und Meister
Aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert
4.Zur Kommunion:Herr, Deine Güte reicht so weit
Psalm 36,6 und 57,11 von A. B. Grell (1800 – 1886) gesetzt für Männerchor von Jakob Christ
Liebe ist unendlich
5.Schlußlied:Text und Musik von Manfred Bühler (Lieblingslied des Verstorbenen).

Alle Choräle wurden vom Organisten Rainer Pütz dezent untermalt. Dabei kam ihm seine technische Begabung in der Gestaltung der in Oktavläufen angelegten Klangkaskaden wie in den gewaltigen und enormen Akkordsprüngen zugute. Nach der beeindruckenden Messfeier wurden wir von vielen Kirchenbesuchern für die schönen Darbietungen beglückwünscht.

Nachtrag: Bei der vorletzten Chorprobe hatte Anneliese, die Witwe unseres verstorbenen Sangesbruders, schon ihren Dank für die große Beteiligung der Sänger bei den Trauerfeierlichkeiten ihre Mannes damit ausgedrückt, indem sie Getränke und belegte Brötchen zum Verzehr im Foyer des Pfarrheims bereitgestellt hatte.

Mittwoch, 22. Juni 2005

Nachruf und Begräbnis von unserem inaktiven Mitglied Günter Dalbenden

Am Mittwoch, den 15.06.05, zwei Tage vor seinem 59. Geburtstag, haben wir mit großer Bestürzung und in aufrichtiger Anteilnahme vom Tod unseres inaktiven Mitglieds Günter Dalbenden erfahren, der seit 1979 unseren MGV mit seinem finanziellen Beitrag tatkräftig unterstützte. Heute, am 22.06.05 um 14 Uhr, fanden die feierlichen Exequien in unserer Pfarrkirche mit anschließender Beerdigung von der Friedhofshalle aus statt. Abordnungen von den vielen Vereinen, in denen er Mitglied war, erwiesen ihm die letzte Ehre. Dazu spielte der Musikverein Vussem einige Trauerchoräle. Auch seine Arbeitskollegen waren zahlreich erschienen.

Der Verstorbene war seit 27 Jahren bei der Fa. Diehl Remscheid GmbH. & Co. KG, Werk Blankenheim, in der Fertigungs- und Endkontrolle beschäftigt. Viele Jahre war er Mitglied und Vorsitzender des Betriebsrates, sowie Beauftragter für schwerbehinderte Mitarbeiter. Bei den Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen war er als außerordentlich pflichtbewusster und loyaler Mitarbeiter gleichermaßen beliebt und geschätzt.

Er wird uns in bester Erinnerung bleiben. R. I. P.

Freitag, 24. Juni 2005

Einweihung des Römerkanal-Sammelbeckens in Eiserfey

Zunächst zwei Buchauszüge zum besseren Verständnis des Projekts:

Die Wasserleitung aus der Eifel nach Köln

Die Eifelwasserleitung nach Köln war mit 95,4 Kilometer Trassenlänge eine der längsten Fernwasserleitungen im Imperium Romanum. Sie versorgte vom 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. die Colonia Claudia Ara Agrippinensium/Köln, die Provinzhauptstadt Niedergermaniens, mit qualitätsvollem Trinkwasser. Die Leitung war gleichermaßen Ausdruck gehobenen Lebensstandards wie das Ergebnis perfekten technischen Könnens.

Das Eifelwasser entsprach nicht nur den Qualitätsansprüchen der römischen Bewohner Kölns, auch der Geschmack dieser Zeit wurde vom kalkhaltigen Wasser aus den Quellen im Gebiet der Sötenicher Kalkmulde getroffen. Deshalb erschloss man zuerst die drei Quellen bei Kallmuth, Urfey und Dreimühlen; in einer zweiten Bauphase erweiterte man dieses System durch einen zum „Grünen Pütz“ im Urfttal führenden Leitungsstrang.

Die Eifelwasserleitung, im Volksmund auch „Düwelsoode“ (Teufelsader) genannt, war als reine Gefälleleitung konzipiert worden. Mit einer Tagesleistung von rd. 20000 m3 Trinkwasser ist die Eifelwasserleitung nach Köln ein exemplarisches Beispiel für die Infrastruktur einer antiken Großstadt.

(aus: Klaus Grewe: Der Römerkanal-Wanderweg, erschienen im Verlag des Eifelvereins 1988.)

Das Sammelbecken zweier Zuleitungen in Eiserfey

Der von Weyer aus dem Hausener Benden über Dreimühlen herkommende Strang musste sich mit dem von Vollem her irgendwo unterhalb Eiserfey treffen (siehe Skizzen). Die genaue Lage war trotz gelegentlicher Nachsuche unbekannt geblieben. Ein Zufall spielte uns die Entdeckung dieses Zusammenflusses in die Hände: Der Grabungsmeister R. Gruben sollte am 15. September 1959 die im südlichen Straßengraben am Weg nach Vollem angeschnittene Leitung aufdecken. Gleich zu Beginn seiner Arbeit erfuhr er von Passanten, daß man beim Verlegen einer Wasserleitung durch den Garten von Herrn Heinrich Hochgürtel in Eiserfey am Vortage auf „ein Steinpflaster“ gestoßen sei. Er legte die Stelle etwas frei und erkannte bald, daß dies ein Bauteil der römischen Wasserleitung sein musste. Das Bauwerk konnte daraufhin ganz freigelegt werden.

Es ist ein kreisrundes Becken von 3,05 m lichtem Durchmesser; seine Sohle liegt 320,10 m ü. NN und 2 m unter der heutigen Oberfläche, die wohl auch etwa der römischen entspricht. Die Ringmauer ist 0,52 m stark, aus sauber zugerichteten Natursteinen exakt errichtet; den Boden bilden Ziegelplatten. Die Innenwand war mit rotem Wasserputz ausgekleidet, der größtenteils verwittert ist. Die Mauerkrone war ursprünglich mit Sandsteinblöcken von halbrundem Querschnitt abgedeckt, von denen noch einige im Beckeninneren vorgefunden wurden. Von den zwei eingehenden Kanälen und dem einen abgehenden ist nur der von Dreimühlen herkommende bis obenhin erhalten: im Lichten ist die Öffnung 0,54 m breit und 0,54 m hoch. Dieser Einlauf wird von zwei aufrecht stehenden Sandsteinblöcken gebildet, die oben mit einer dicken Sandsteinplatte abgedeckt sind. Die von Vollem-Urfey herkommende 0,62 m breite Rinne ist ziemlich zerstört. Die Wangen sind nur noch 0,50 m hoch erhalten. Der nach Köln abgehende Sammelkanal ist 0,76 m breit. Auffallend ist die Gliederung der Innenwand des Bassins: Zwischen den Ein- und Auslässen stehen Blendbögen, die dort kaum eine statische Bedeutung haben können. Über, statt neben den Einläufen wären sie eher verständlich. Über dem Einlauf von Dreimühlen sind noch Reste der Außenverblendung erhalten. Das kleine, handwerklich sauber ausgeführte Bauwerk hatte die Aufgabe, die zwei Wurzelstränge zu einem Hauptstrang zu vereinigen und diesen Treffpunkt zur leichteren Überwachung offen zu halten. Die für diesen Zweck aufwendig erscheinende Lösung, ein rundes, offen in der Landschaft stehendes Becken, darf als Zeugnis für die Sorgfalt gelten, mit der jede Einzelheit der Leitung ausgeführt wurde. Es ist zwar beabsichtigt, auch dieses Bauelement der Eifelwasserleitung wieder so instand zu setzen, daß es wetterfest wird und für jedermann zugänglich erhalten bleibt. Doch musste es vorläufig wieder zugedeckt werden, um es vor Frostschäden zu bewahren.
(aus: Waldemar Haberey: Die römischen Wasserleitungen nach Köln, Rheinland-Verlag Bonn, 1972)

Nach 46 Jahren konnte dieses Vorhaben nun mit der Einweihung in die Tat umgesetzt werden. Hierzu nun mein folgender Bericht:

Nun war es endlich soweit! Nach nur einem Jahr Bauzeit konnte das ansehnliche, achteckige Schutzhaus (Oktogon) über dem Sammelbecken um 17 Uhr eingeweiht werden. Zuvor hatte Ortsvorsteher Rudi Mießeler die ehrenvolle Aufgabe, die Ehrengäste und die zahlreich erschienene Dorfbevölkerung zu begrüßen. Anschließend nahm Pfarrer Hoberg aus Kallmuth vom Pfarrverbund Mechernich-Süd die feierliche Einsegnung des o. g. Objektes vor. Für die musikalische Unterhaltung sorgten eine Bläsergruppe aus Weyer, das Tambourcorps Eiserfey, die „Eiserfeyer Hüüldöpp“ und der MGV 1892 Vussem, der, nachdem Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick der Dorfgemeinschaft zu ihrem „Schmuckstück“ gratuliert hatte, das „Eiserfeyer Heimatlied“ anstimmte. Einen besonderen Gag hatte sich unser Dirigent Heinz Sistig ausgedacht, denn als der Landrat Günter Rosenke seine Lob- und Dankrede beendete, überraschten die Sänger ihn mit dem Bläck-Fööss-Lied:

„Auge noh rächs, d’r Landrat kütt,
all stohn se stramm en Reih’ un Jlied.
D’r Derijent böck sich deef bes op de Äd,
nüngzich Jrad, wat seng Botz nit verdräht.
D’r Römerpötz (statt: ‚de Mehrzweckhall’) weed enjeweiht,

d’r Männerchor weiß schon längs Bescheid,
denn su e Fess läuft nit ohne ihn,
feine Tön brängen Jlanz he eren.“ usw.

Die Überraschung war uns bestens gelungen, denn der Landrat amüsierte sich köstlich. Auf seinem Gesicht war ein breites Schmunzeln deutlich zu erkennen. Aber auch die anderen Gäste waren vom Vortrag des Liedes beeindruckt und sparten nicht mit Applaus. MdL Clemens Pick war auch voll des Lobes über das fachmännisch restaurierte Wassersammelbecken. Nach seiner imponierenden Rede aus dem Stegreif präsentierte der MGV noch einen Leckerbissen mit dem Lied: „Ein wandernder Geselle“. Begleitet wurde das Stück vom Waldhornbläser Peter-Lorenz „Pelo“ Könen aus Mechernich. Der verdiente Applaus bezeugte, daß das Wanderliedchen bei den aufmerksamen Zuhörern gut angekommen war. Zum Schluß des offiziellen Teils sorgte Dr. Klaus Grewe vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege, der auch die Baumaßnahmen begleitete, für Furore, als er angesichts des schmucken Bauwerks sagte: „Es sollte nur eine Überdachung werden, um das freigelegte Becken vor Witterungseinflüssen zu schützen. Jetz ess et e Kapellche jeworden.“ Nun wurden noch zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Die Leute, die am Bau ehrenamtlich mitgewirkt hatten, erhielten als Dankeschön Urkunden und Sachpreise ausgehändigt. In fast allen Ansprachen war der Name von Hans-Gerd Harperscheidt gefallen. Er hatte sich besondere Verdienste bei der Restaurierung erworben, denn ohne seinen Sachverstand wäre das Werk nicht so schnell vollendet worden. Übrigens, unser Sbr. Werner Borker hatte auch viel Zeit in das Projekt investiert. In mühevoller Handarbeit hat er u. a. das Schutzgitter kunstvoll geschmiedet.
Anschließend ging man zum gemütlichen Teil über. Auf dem Parkplatz der Gaststätte „Zur Römerstube“ und einem Teil des „Alten Weges“ hatte man teils überdachte Sitzmöglichkeiten, Getränkewagen und einen großen Grill aufgestellt. Für das leibliche Wohl der vielen Gäste war somit bestens gesorgt worden, denn außer Grillspezialitäten wurden noch Salate in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Beim geselligen Beisammensein sang der MGV dann folgende Lieder: 1. Wir wollen zu Land ausfahren, 2. Heija Safari, 3. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 4. Das Gorch-Fock-Lied, 5. Finster war die Nacht, und 6. Old Mauhie. Udo Greuel verstand es meisterhaft durch seine Akkordeonbegleitung diesen Liedern noch mehr Resonanz zu verschaffen. Jedenfalls war das Publikum von der Vorstellung des MGV begeistert. Die „Eiserfeyer Hüüldöpp“ hatten eigens zur Einweihung einen Song mit dem Titel „Dat Sammelbecke, kott ens luure“ komponiert, den sie nun zum Besten gaben.
Dieser Aufforderung werden bestimmt viele Besucher nachkommen, um einmal das restaurierte römische Bauwerk aus der Nähe bewundern zu können. Es wurde ein gemütlicher Abend, der u. a. für einige Sänger – ohne besondere Vorkommnisse – erst in den frühen Morgenstunden endete.

von ELVIRA HILGERS

In Hand und Spanndiensten wurde das Sammelbecken freigelegt und mit einem Schutzhaus versehen. Die „kulturhistorische Bereicherung“ für das Golddorf wurde in einem Jahr mit viel Elan der fleißigen Helfer fertig gestellt.(Fotos: E. Hilgers)

Nach einem Jahr harter Arbeit konnte das Ortskartell um Rudi Mießeler und die gemeinnützige Dorfgesellschaft um Josef Frings am Freitagnachmittag das achteckige Schutzhaus (Oktogon) über dem Römerkanalsammelbecken in Eiserfey im Beisein. zahlreicher Ehrengäste und der Dorfbevölkerung aus Dreimühlen, Eiserfey und Vollem, des Tambourcorps Eiserfey, des Musikvereins Weyer, des Männergesangvereins Vussem und der Gesangsgruppe Hüüldöpp einweihen.

„Schon vor 2000 Jahren wussten die Römer, dass das Eifelwasser besser schmeckt als das Wasser der Domstadt“, erklärte Ortsvorsteher Rudi Mießeler. Er dankte den vielen Sponsoren und besonders den 15 Männern, die in Hand- und Spanndiensten dieses wertvolle „Kleinod“ erstellten Mießeler putzte für das Projekt Klinken. „Die Leute warteten schon darauf zu spenden, denn das freigelegte Römerkanalsammelbecken ist eine weitere Aufwertung des Goldortes Eiserfey“, so Mießeler.
Pfarrer Kurt Hoberg vom Pfarrverbund Mechernich-Süd betonte, man solle das Augenmerk auf das Gestern, Heute und Morgen legen: „In dem Gestern erkennen wir das kostbare Nass mit Vorbildfunktion, heute ist die feierliche Einweihung und für das Morgen planen wir eine wichtige Weichenstellung.“. Anschließend segnete Hoberg das Denkmal ein.
Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick betonte, der Erdkreis habe nichts Bewundernswerteres zu bieten als Wasser. Mit der Einweihung würden die Leistungen der Vorfahren gewürdigt. Durch das freigelegte Römerkanalsammelbecken sei Eiserfey um ein kulturhistorisch wertvolles „Highlight“ bereichert worden.
Er nannte Hans-Gerd Harperscheidt, der sich in besonderer Weise Verdienste erworben habe, und Josef‘ Frings. Schick: „Vieles hält man für unmöglich, doch die Eiserfeyer haben unser Vertrauen gerechtfertigt.“
Anschließend sang der Männergesangverein: „Mein Eiserfey“.
Landrat Günter Rosenke lobte die hervorragend funktionierende Dorfgemeinschaft. Die römische Herrschaft sei eine der bedeutendsten Epochen in der Entwicklung der Eifel gewesen. Ihre gut erhaltenen Relikte seien überall im Kreis Euskirchen gegenwärtig. Er beschrieb den schwierigen Weg bis zur Realisierung des Projekts, bei dem keine staatlichen Mittel zur Verfügung standen.
1959 wurde das Wassersammelbecken beim Bau des Hauses von „.SchängMießeler auf der Suche nach Wasser zufällig entdeckt und später wieder zugeschüttet. In den 70er Jahren wurde ein Antrag auf Freilegung abgelehnt, da die Stadt Mechernich weder Mittel für den Ankauf des Grundstücks noch für die Durchführung der Freilegung besaß. 1999 wurde ein erneuter Antrag ebenfalls abgelehnt. Erst .der dritte Antrag hatte in 2003 Erfolg.

Da schlug die große Stunde der Eiserfeyer Dorfgemeinschaft, die mit vereinten Kräften ca. 12 000 Euro für Baumaterial zusammentrug. Eine tatkräftige Truppe unter der Führung von Hans-Gerd Harperscheidt und Theo Groß begann am 14.Juli 2004 mit den Arbeiten. Sie legten das Sammelbecken fachmännisch frei, restaurierten es und überbauten es mit einem Schutzhaus.
„Der Herrgott hatte zwölf Apostel, Sie, Herr Mießeler, hatten 15 Mitarbeiter“, lobte MdL Clemens Pick. Dr. Klaus Grewe vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege freute sich darüber, dass die Initiative aus der Bevölkerung gekommen sei .und wandte sich an den Bürgermeister der Stadt Mechernich, der die Tatkraft nutzen solle, andere kulturhistorische Relikte zu er schließen. Dr. Grewe meinte angesichts des schmucken Baus: „Es sollte ein Schutzbau werden, aber et ess e Kapellche jeworden.“

Dienstag, 28. Juni 2005

Geburtstagsständchen für Sbr. Klaus Reddig (65)

Unser Sbr. Klaus Reddig, der am 23.06.1940 in Braunsberg/ Ostpreußen geboren wurde, feierte am Donnerstag vergangener Woche im Kreise seiner Familie seinen 65. Geburtstag. Aus diesem freudigen Anlaß hatte er es sich nicht nehmen lassen, den Sängern am letzten Probentag vor der Sommerpause „einen auszugeben“. Nach Absprache mit unserem Dirigenten wurde deshalb die Chorprobe frühzeitig beendet. Anschließend wurde dem Jubilar ein Ständchen gesungen.

Mit eingebunden wurde Bernhard Hoffmann, der am 23. Juni 67 Jahre alt geworden war. Ebenso wurden Hans Nellesen, Hans Höller und Hans Klinkhammer mit dem Ständchen bedacht, da sie am 24.06. ihren Namenspatron Johannes gefeiert hatten. Bei hochsommerlichen Temperaturen war dementsprechend der Durst sehr groß, und aus dem 20-Liter-Fäßchen Bier, das Klaus gestiftet hatte, war schnell die Luft raus. Deshalb kehrten noch einige Unentwegte, sprich: „harter Kern“, in das Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ ein.

Das Leben von Klaus in aller Kürze von ihm selbst aufgeschrieben mit Ergänzungen des Chronisten:
Name: bekannt
Geburtsort: Braunsberg in Ostpreußen
Eltern: Berta und Josef Reddig, beide geboren in Schönau, Kreis Braunsberg in Ostpreußen,
Geschwister: Heinz Reddig, Wohnsitz: Adenau in der Eifel.
Durch den Krieg Flucht vom Pillauer Hafen im Februar 1945 über den Seeweg mit dem Schiff „Deutschland“ nach Gotenhafen, von da aus Verladung nach Bendfeld bei Schönberg in Schleswig-Holstein.
Im April 1950 Umsiedlung im Rahmen der Flüchtlingsverteilung nach Adenau in der Eifel.
Im Oktober 1953 den Vater durch einen Unfall verloren.

März 1955 Volksschulabschluß.
Juli 1955 bis 1959 Lehre als Elektro-Mechaniker bei der Firma Max Funcke KG in Adenau.
1961 bis 1963 Zeitsoldat bei den Heeresfliegern der Bundeswehr in Niedermendig mit der Ausbildung zum Unteroffizier und Flugzeug-Mechaniker.
1963 bis 1964 Tätigkeit als Elektro-Mechaniker bei der Firma Telefunken in Köln.
1964 bis 1965 Tätigkeit als Labor- und Feinmechaniker bei der Firma E. Leybold’s Nachfolger in Köln.
1965 bis 1966 Besuch der Techniker-Schule in Düren mit dem erfolgreichen Abschluß Elektro-Techniker.

Sep. 1966 bis 31.12.1977 Vorarbeiter, Elektroinstallateur im Steuerungsbau, Elektro-Magazin-Leitung bei der Firma 0. Dörries in Mechernich-Neuhütte.
02.01.1978 bis 29.02.2004 Kalibriertechniker bei der Lw Werft 84 in Mechernich.1967 Hochzeit mit Elfriede Reddig, geb. Lingscheidt aus Vussem, später Vater zweier Töchter.
Ab 01.03.2004 Rentner.

Als Sänger habe ich mitgewirkt:
1957 bis 1960 in Adenau.
1966 bis 1972 in Breitenbenden.
1973 bis Januar 1995 in Vussem.
Ab März 1996 beim MGV „Cäcilia“ Eschweiler-Hastenrath
und zusätzlich ab 26.04.2005 wieder aktiv beim MGV 1892 Vussem.

Anmerkung des Chronisten:
Nachdem Klaus Reddig seinen Hausbau „Im Feytal 3“ in Vussem 1973 fertiggestellt hatte, wurde er aktives Mitglied im MGV 1892 Vussem und sang die 1. Tenorstimme. Er war außerdem von 1974 bis 1984 als Tenorhornist in der Bläsergruppe des MGV tätig. Von 1990 bis 1996 bekleidete er das verantwortungsvolle Amt des 1. Schriftführers erfolgreich. Zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen des MGV hat er moderiert (siehe Bild oben: Jubiläumskonzert 1982). Während eines Konzertes am Samstag, den 17.11.1990 wurde er für 25jährige Singetätigkeit im Sängerkreis Schleiden geehrt. Im Namen des Deutschen Sängerbundes überreichte unser Vorsitzender ihm Nadel und Urkunde. Bei der Abschiedsfeier in den Ruhestand von seiner Bundeswehrdienststelle am 26.02.2004 überraschte ihn der MGV mit einem Ständchen. Nach einigen Unterbrechungen ist Klaus seit dem 26.04.2005 wieder bei uns aktiv. Wir wünschen dem Jubilar, daß er noch viele Jahre bei bester Gesundheit in unserer Chorgemeinschaft singen kann.

Sonntag, 31. Juli 2005

Grillfest des MGV 1892 Vussem

Alle Aktiven, Freunde und Gönner des MGV waren selbstverständlich mit Partnern herzlich eingeladen worden, um gemeinsam an der Sängerlinde beim Feuerwehrgerätehaus ein Grillfest zu feiern. Ein kleines Zelt mit Sitzgelegenheiten, das vom Karnevalsverein ausgeliehen war, bot den zahlreich erschienenen Gästen Unterkunft und Schutz vor Wind und Regen. Doch der Wettergott war an diesem Tag noch gnädig mit uns. Ab und zu ließ er kleine Schauer niedergehen, die aber der Bombenstimmung keinen Abbruch taten. Außerdem konnten die Räumlichkeiten und die Toilettenanlage, die die FFW uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte, genutzt werden.

MGV Grill Mießeler-Gottschlich

Begonnen wurde um 11 Uhr mit einem zünftigen Frühschoppen, der sich bis in den späten Nachmittag hinzog. Auch für Speis’ und Trank war ausreichend gesorgt worden. Am Grill, der mit Gas betrieben wurde, standen Bernhard Mießeler und Rainer Gottschlich ihren Mann, die um die Wette leckere Schnitzel und Würste grillten. Es war eine schweißtreibende Beschäftigung, deren leckeres Ergebnis aber reißenden Absatz fand. Dazu gab es Salate am Büfett in reicher Auswahl. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Alle Hände voll zu tun hatten auch Fritz Pütz und Udo Greuel am Bierstand, um den durstigen Gästen ein frisches Bier aus dem Fass zu zapfen, das ihnen dann von Hans Nellesen serviert wurde. Außerdem gab es Wein, Schnaps und alkoholfreie Getränke. Unser Kassierer hatte ausnahmsweise und schweren Herzens tief in die Schatulle gegriffen, damit keiner der Anwesenden nüchtern und hungrig nach Hause gehen musste, nur „weil et nix joov“.

Unser Vorsitzender Willi Schütt hatte zwischendurch die Gäste begrüßt und willkommen geheißen. Da Anita, die Frau unseres Dirigenten Heinz Sistig heute Geburtstag hatte, wurde ihr zu diesem Ehrentag gratuliert, und der MGV brachte ihr ein Ständchen. Die Lieder: 1. An einem Sommermorgen, 2. Wir wollen zu Land ausfahren, 3. Heija Safari, und 4. Finster war die Nacht, heizten die gute Stimmung noch zusätzlich an. Instrumental wurden die Sänger von Udo Greuel am Akkordeon begleitet. Für die gute Vorstellung des Chores erhielt dieser anerkennenden Applaus.

Zum Nachmittags-Kaffee gab es in allen Variationen selbstgebackenen Kuchen, der das Herz höher schlagen ließ, und der vorwiegend von den Sängerfrauen gestiftet worden war. Erst am späten Nachmittag endete eine harmonisch verlaufene Grillparty, auf der man sich köstlich amüsiert hatte, und die sicherlich den guten Zusammenhalt des MGV gefördert hat.

Baß
Tenor
Reinartz-Schütt
Dreesen-Steffens
Tenor-Baß
Schmidt – Carola – Luxen
Milli-Walli
Theke

Freitag, 19. August 2005

Geburtstagsfeier von Sbr. Peter Gülden (70)

Fahnen an den Masten wehen, in der Zeitung wird es stehen.
Trommeln wirbeln, Fanfaren klingen, und der beste Chor* wird singen.
Alle kommen angerannt, schütteln ihm wie wild die Hand.
Autos auf der Straße tuten, der FC Köln hält Gedenkminuten.
Im Bundestag geht’s von Mund zu Mund, in Taxis tun’s die Fahrer kund.
Der Bundeskanzler erwähnt’s in Reden, das macht er durchaus nicht für jeden.
Blitze zucken, Donner hallen: Leute, es ist wirklich wahr, Peter Gülden wurde am 19.07.   70 Jahr!

*= natürlich der MGV Vussem!

„Da wo man singt und lacht, lass’ Dich ruhig nieder, denn wo man Feste feiert, da singt man frohe Lieder!“ Unter diesem Motto, das auf der Einladungskarte stand, feierte Peter ab 18 Uhr im Uffzheim Mechernich in geselliger Runde sein 70. Wiegenfest. Wegen Terminschwierigkeiten konnte er diesen runden Geburtstag erst einen Monat später in größerem Kreise feiern. Dazu hatte er nicht nur seine Familie, Verwandte und Freunde eingeladen, sondern auch seine Sangesbrüder vom MGV Vussem.

Mit dem Lied: „Zum Geburtstag viel Glück!“ begann der Chor das Geburtstagsständchen. In Reimform nahm der Vorsitzende Willi Schütt seine Gratulationsrede vor und überreichte im Namen der Sänger ein Geschenk. Es folgte das Lied: „Abend im Gebirge“. Sbr. Wolfgang Schulz verstand es mit dem nachstehend aufgeführten Gedicht die Lachmuskeln zu strapazieren.

Zum Geburtstag

Von deinem Geburtstag haben wir vernommen
und sind auch gleich hierher gekommen.
Doch erhob sich schnell die Frage:
Was schenkt man dir an diesem Tage?

Ein Ferienhaus an Frankreichs Küste,
’nen Kamelritt durch die weite Wüste,
’nen Papagei, der zu dir spricht,
das ist zu teuer – das kriegst du nicht!

Einen Anzuggutschein, Jogginghose, Bademantel,
Pillendose, großer Atlas, Lexikon:
das brauchst du nicht, das hast du schon!

Luxusauto mit Chauffeur, eine Kreuzfahrt über’s Meer,
die Bezahlung dieser Feier,
das kriegst du nicht, ist auch zu teuer!

’Nen Urlaub auf ’ner Schönheitsfarm,
Hometrainer für Bein und Arm,
Schönheitspackung – für’s –Gesicht:
das braucht doch unser Peter nicht.

Lang‘ haben wir dann nachgedacht,
womit man dir ’ne Freude macht.
Es sollt‘ nicht ärmlich oder klein,
es sollte was besonderes sein.

Mit Stolz können wir dir jetzt verkünden:
Wir konnten was Spezielles finden.

Was Gerhard Schröder nicht haben könnte,
was man George Bush auch nicht vergönnte,
und was die Queen in der Tat
bis heute nicht empfangen hat,

was Edmund Stoiber noch vermißt,
dem Papst noch nicht gegeben ist,
das sollst jetzt du mit frohem Walten
als erster in dem Kreis erhalten:

Du Glücklicher in unserem Land,
du sollst sie haben:

meine Hand!

Anschließend eröffnete der Jubilar das reichhaltige Büfett, das im Foyer aufgebaut war. Schon beim Anschauen der leckeren Speisen lief einem das Wasser im Mund zusammen, und es schmeckte hervorragend!

Drei Shanties gelangten dann beim zweiten Auftritt des Chores zu Gehör: 1. Old Mauhie, 2. Das Gorch-Fock-Lied, und 3. Finster war die Nacht. Als Zugabe sang der Chor das Lied: „Dank am Abend“, Melodie: Robert Pracht, Text: Ludwig Mohrbacher. Alle Lieder, die zum Vortrag gelangten , hatte sich der Jubilar ausgesucht. Da unser Chorleiter Heinz Sistig wegen eines Segeltörns in Holland mit den Sangesbrüdern Werner Borker und Bernd Wenderdel verhindert war, wurden die Lieder von unserem Allroundman Udo Greuel dirigiert und teilweise mit dem Akkordeon begleitet. Weil unser stellvertretender Dirigent ein Mann der leisen Töne ist, war die Tonangabe bei einigen Sängern akustisch nicht angekommen, sodass bei den ersten Takten des letzten Liedes eine Disharmonie zu hören war. Trotzdem gab es von den Gästen für die schönen Darbietungen viel Applaus.

Ebenfalls viel Beifall erhielt Bernhard Mießeler für seine lustigen Vorträge 1. Die Wärmfläsch und 2. Der erste Eifeler. Agnes Wielspütz, meng Frau und Peters Schwester, hatte mit dem Beitrag „Samstags widd jebaad“, den sie in Eifeler Platt vortrug, die Lacher auf ihrer Seite.

Die beiden Trompeter Hans-Hubert Schmidt und Berthold Kurth spielten abwechseln die erste und zweite Stimme, wobei sie von Birgit Kurth auf dem Tenor-Saxophon begleitet wurden. Mit ihren gekonnten Musikdarbietungen ließen sie den Jubilar hochleben, wobei die Gäste mit einstimmten. Den Höhepunkt des Abends bildeten aber Oma und Opa mit ihrem Sketch „Nee, wat wor dat fröher schön“! Agnes Wielspütz („Oma“) und Peters Schwiegertochter Manuela („Opa“) hatten sich entsprechend verkleidet und spielten ihre Rollen hervorragend. Dabei blieb kein Auge trocken. Es war eine schöne Geburtstagsparty, die erst um Mitternacht endete.

Abschließend möchte der Chronist mit einem weisen Spruch enden, den sich der Jubilar zu Herzen nehmen sollte:

Lieber Peter!

Kaum zu glauben, aber wahr,
Du bist nun schon 70 Jahr’.
Aber älter werden schließlich alle.
Doch eins gilt in jedem Falle:
„Jeweils alle Lebenszeiten
haben ihre ganz besonderen Seiten.
Wer sie sinnvoll nutzt mit Schwung,
der bleibt auch 100 Jahre jung!“

Ich wünsche Dir noch viele schöne Stunden im Kreise Deiner Familie und in unserer Chorgemeinschaft, und ich hoffe, daß Deine Gesundheit dies noch lange Zeit zulässt!

Freitag/ Sonntag, 26./ 28. August 2005

Emslandtour des MGV 1892 Vussem nach Versen

Reisebericht von Wolfgang Schulz

Auf Anregung von Werner Borker fuhr der MGV 1892 Vussem nach Versen im Emsland, dem Geburtsort unseres Sangesbruders. Versen, ein Stadtteil von Meppen/Ems feierte in diesem Jahr sein 1150-jähriges Bestehen, und die Idee war von daher, anläßlich einer Vereinsfahrt ins Emsland den Versenern zu ihrem Geburtstag einen musikalischen Gruß aus der Eifel zu überbringen.
Der Neffe von Werner Borker, Walter Borker, hatte sich im Vorfeld um die Unterkünfte vor Ort gekümmert und ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, so daß wir nur noch gen Norden aufbrechen mussten.
Nahezu pünktlich zur vereinbarten Abfahrtzeit traf der Bus der Firma Schäfer um 7:40 Uhr auf dem alten Schulhof in Vussem ein. Unsere Freunde aus Mechernich und Breitenbenden waren schon an Bord. Die Koffer, Quetsch und Noten waren schnell verstaut, und nachdem uns unser Sbr. Alfred Brell, der wegen der Erkrankung seiner Frau seine Teilnahme hatte leider zurückziehen müssen, verabschiedet hatte, ging es nach Eiserfey, um unsere dortigen Sangesbrüder nebst Anhang abzuholen.
– Und dann ging es zügig ins Emsland über A1/A3 auf die A31 Richtung Meppen.
Auf das sonst bei unseren Touren übliche Frühstück wurde verzichtet, dauerte die Fahrt doch nur etwa 3,5 Stunden und es erwartete uns bei unser Ankunft in Meppen gegen 11:30 Uhr bereits ein Imbiß, so daß lediglich um 9:15 Uhr eine kurze Verschnaufpause an der Autobahnraststätte Bottrop einlegt wurde. Nach 20 Minuten ging es weiter.
Um den Haufen im Bus wach zu machen, stimmte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt aus dem Bundeswehrgesangbuch einige Lieder an (Im Frühtau zu Berge, Wenn die bunten Fahnen wehen und Jetzt kommen die lustigen Tage), doch wollte der Gesang anfänglich nicht so recht von den Lippen gehen, so daß unser Chorleiter Heinz Sistig mit einer Flasche Obstler erst die Stimmen ölen mußte. Danach klappten die von Willi Schütt weiterhin angestimmten Lieder „Aus grauer Städte Mauem, Die blauen Dragoner, Wir wollen zu Land ausfahren und Hoch auf dem gelben Wagen“ schon besser.

Die Hinfahrt verging wie im Flug, und schon um 11:20 Uhr liefen wir in Meppen in unserer Unterkunft ein, dem Jugend- und Kulturgästehaus, das zum Deutschen Jugendherbergswerk gehört. Unsere Zimmer waren noch nicht bezugsfertig, so daß einige die Zeit mit einem Besuch eines auf dem Gelände befindlichen kleinen Museums überbrückten. Um 11:50 Uhr servierte man uns dann besagten Imbiß, bestehend aus einer kräftigen und schmackhaften Gemüsesuppe sowie belegten Brötchen. Inzwischen waren die Zimmer bezugsreif, und so gestärkt ging es zunächst ans gemeinsame Bettenbauen, wie es bekanntlich in Jugendherbergen üblich ist. Daß die Frauen einigen Männern dabei unter die Arme (oder die Laken) griffen, war selbstverständlich; so wurde Ruth Bernitt gesehen, wie sie aus dem Zimmer von Udo Greuel mit der Bemerkung kam: „Ich hab’s dem Udo gerade gemacht“.
Nun hieß es schnellstens nach Papenburg aufzubrechen, erwartete uns doch um 14:15 ein Führer der dortigen Meyerwerft. Etwa 2 Stunden, so lange dauerte die Besichtigung der Werft, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im größten überdachten Baudock der Welt (Länge 375 m, Breite 125 m und Höhe 75 m) lag die „Pride of Hawaii“, ein Kreuzfahrtschiff, das in Zukunft in der Karibik fahren wird, zwar noch im Rohbau, doch konnte man an den wie Ameisen aussehenden Werftarbeitern sehen, wie gigantisch dieser „Pott“ sein wird.
Noch beeindruckt von dieser Besichtigung, ging es um 16:10 Uhr zurück nach Versen, wo wir eine kurze Rast einlegten am Geburtshaus von Werner Borker. Wir wurden herzlich von seiner Verwandtschaft begrüßt und mit kühlen Getränken bewirtet. Für diese freundliche Aufnahme bedankten wir uns mit einigen Liedern.

Meyer Werft
Höltlingsmühle

Gerne wären wir noch in Versen geblieben, doch im Hinblick auf das weitere Programm am Abend ging es zunächst zurück in unsere Unterkunft, um sich etwas frisch zu machen, denn schon um 19:30 Uhr war allgemeiner Aufbruch zur Höltlingsmühle, wo uns ein hervorragendes warm/kaltes Büffet erwartete – und hätte uns der Herr 7 Mägen gegeben, ich glaube, es wäre immer noch etwas übrig geblieben. So gestärkt, hätten wir gegen 22 Uhr den Heimweg antreten können – wenn – ja, wenn da nicht plötzlich ein Überraschungsgast aufgetaucht wäre: „Sina aus Finnen“ – im Nachtgewand, die Toilettenrolle überm Arm, geradewegs aus dem Krankenhaus entwischt, wohin man sie wegen Tollwut eingeliefert hatte. Auch die Tatsache, daß Sina plattdütsch snackte, für ungeübte Ohren manchmal etwas schwer zu verstehen, hielt den Saal nicht davon ab, sich bald am Boden zu kringeln, vor allem, weil auch Anwesende namentlich in die Rede mit einbezogen wurden und ihr Fett weg kriegten.

HöltlingsmühleAbendessen

Erst nach einer Zugabe ließen wir Sina aus Finnen ziehen. Schweren Herzens mussten wir kurz nach Mitternacht unsere Zelte abbrechen, erwartete uns doch am nächsten Tag ein weiteres, tolles Programm.

Matthias Spielkiste

Am nächsten Morgen, nach reichhaltigem Frühstücksbüffet, hatten wir noch etwas Zeit, bis der Bus uns zum nächsten „Einsatz“ brachte. Einige spielten Billard, lasen, unterhielten sich, doch wurde auch ein gewisser Matthias Vogelsberg in der Spielkiste mit Förmchen hantierend, in der Halle des Jugendgästehauses gesichtet. Wir konnten ihn aber von dort fortreißen, so daß wir pünktlich zum Bahnhof Haselünne aufbrechen konnten. Dort stand bereits der Dieseltriebwagen der Eisenbahnfreunde Hasetal e. V. für uns bereit. Mit diesem ging es dann gemütlich bei Wein (oder Bier), Weib und Gesang nach Lönigen, wo wir in zwei durch Traktoren gezogene Planwagen umstiegen und unsere Fahrt fortsetzten zur Huckelriedener Mühle.

Dort angekommen, erwartete uns der Wirt bereits vor der Tür und geleitete uns in den Gastraum dieses stilvoll restaurierten alten Bauernhauses. Es hieß sich jetzt bei einer leckeren Erbsensuppe mit herzhaftem Brot zu stärken, stand doch anschließend die Prüfung zum Mühlenabitur auf dem Programm. Hierbei mussten wir Mehlsack-Weitwerfen machen, einen Partner mit der Sackkarre über einen Parcours kutschieren, einen ebensolchen mit einem alten Fahrrad abfahren – als Handicap hing am Lenker auf einer Seite eine große Milchkanne – sowie als Krönung vor Ort gebackenes Schwarzbrot um die Wette essen, ein Brot, bei dem man den Eindruck hatte, daß der Mund immer voller ‚wurde, je mehr man auf dem Brot herumkaute. Am Ende erhielt jeder ein auf seinen Namen ausgestelltes Diplom. Parallel dazu hatte ein Teil der Gruppe die Gelegenheit, die alte, vollständig restaurierte Mühle unter kundiger Führung zu besichtigen.
Zurück in umgekehrter Reihenfolge, also zunächst Planwagen, dann Zug, ging es wieder nach Haselünne, wo wir bereits in der nur wenige Schritte vom Bahnhof befindlichen Kornbrennerei Berentzen erwartet wurden. Ein Führer machte uns erst den Mund wässerig beim Erzählen, wie man Korn brennt und was man alles herstellt, doch schlussendlich kamen wir dann auch auf unsere Kosten: nicht nur, daß man uns die unterschiedlichsten Produkte zur Verköstigung anbot, man servierte uns auch herzhafte Rinderrouladen mit Rotkohl und Kartoffeln. Dermaßen abgefüllt, ging es zurück nach Meppen.

Hier müsste man den Bericht zweigleisig fortführen, hatte sich ein Teil der Gruppe doch kurzfristig dazu entschlossen, nach Versen zu fahren, wo an diesem Abend die Oberkrainer ein vierstündiges Konzert im Festzelt gaben. Diejenigen, die sich hierfür entschieden hatten, waren sehr zufrieden, Bestand das Programm doch nicht nur aus Musik, sondern wurden die Überleitungen zwischen den Spielblöcken gekonnt durch Witze überbrückt – diejenigen, die sich für einen gemütlichen Abend entschlossen hatten, waren auf jeden Fall auch ganz auf ihre Kosten gekommen. Ursprünglich war im Jugendgästehaus ein gemütlicher Abend geplant, aber es zog uns dann doch ins Zentrum von Meppen, wo Walter Borker im Ratskeller Plätze hatte reservieren lassen.

Nach dem Motto „die spontanen Besäufnisse sind immer die besten“, traf es sich, daß zu vorgerückter Stunde an den Nebentischen eine Altherren-Handballmannschaft aus Verden an der Aller Platz nahm. Erst sangen wir, dann sangen die, man sprach miteinander, wollte wissen, woher und wohin, und als dann Ilse Heimbach (geb. Wolfgarten) in der ihr eigenen Art zu den Handballern sagte: „Wir sind keine Kölner, wir kommen auch nicht aus Düsseldorf – und wir sind auch keine echten Blondinen“, war das Eis endgültig gebrochen. Lied hier, Lied da, Witz hier, Witz auf der anderen Seite – und dann kam der Höhepunkt: einer der Nordmänner stimmte ständig ein Lied an, beginnend mit „ein Seemann“. Über diese Worte kam er nie hinaus, bis der Verfasser dieses Berichts dieses „ein Seemann“ aufgriff, persiflierte – und dieser Schlachtruf „ein Seeeeeemann“ zog sich durch den ganzen Abend. Irgendwann hieß es Abschied nehmen von unseren Verdener Freunden, und hätten wir am kommenden Tag nicht unseren Auftritt gehabt, ich glaube, wir säßen jetzt noch dort. – Und am nächsten Morgen hat sicher in der Meppener Tageszeitung gestanden, daß eine Horde singender und blökender zweibeiniger Schafe nach Mitternacht durch die Straßen von Meppen getrieben worden ist von einem bellenden – ebenfalls zweibeinigen Hund namens Steffens Hein.
Am Sonntagmorgen hieß es Abschied nehmen vom gut geführten Jugendgästehaus, ohne jedoch nochmals ausgiebig gefrühstückt zu haben. Mit einem „Am kühlenden Morgen“ (da auswendig gesungen, hatten einige Textprobleme) sagten wir „Auf Wiedersehen“, und ab ging es mit dem Bus nach Haren an der Ems. Dort begrüßte uns der Kapitän der „Amisia“, die wir bestiegen, um zwei erholsame Stunden bei belegten Brötchen und Kaffee bei herrlichstem Wetter auf der Ems zu verbringen.

Jugendgästehaus

Viel zu schnell ging diese Rundfahrt zu Ende, doch mussten wir Richtung Versen aufbrechen, ging an diesem Tag doch der Festumzug durch den ganzen Ort, und mussten wir vor Beginn desselben noch am Haus der Familie Borker sein. Dort angekommen, begann der etwas hektische Teil der Reise: Keiner wusste etwas, viele hatten aber etwas zu sagen; um so erstaunlicher war es, daß wir dann doch noch vor dem herannahenden Festumzug den zahlreichen Zuschauern vor dem Haus Borker ein Ständchen bringen konnten, was mit viel Applaus bedacht wurde. Wie hektisch es zuging, zeigte die kleine Begebenheit, daß Werner Borker versuchte, den Busfahrer über Handy zu erreichen, dieser aber nur wenige Meter von ihm entfernt stand.

Der letzte Abend

So wie auch der ganze Ort mit viel Liebe und großem Aufwand geschmückt worden war, so farbenfroh und einfallsreich war dann auch der Festumzug, der sich, begleitet von schmissiger Musik, durch Versen schlängelte. Nachdem über unser Kommen in der örtlichen Presse eine Notiz erschienen war, begrüßte uns mancher von den Festwagen herab mit „Ah, da sind ja die Eifeler“.

Auch 50 Mitglieder des Männergesangvereins 1892 Vussem aus Mechernich in der Eifel geizten nicht mit Applaus. Sie waren mit dem Alt-Versener Werner Borker in dessen Heimat gekommen, um nachmittags der Gemeinde mit einigen Liedbeiträgen die Referenz zu erweisen.
(Ausschnitt aus Meppener Tagespost)

Auch 50 Mitglieder des Männergesangvereins 1892 Vussem aus Mechernich in der Eifel geizten nicht mit Applaus. Sie waren mit dem Alt-Versener Werner Borker in dessen Heimat gekommen, um nachmittags der Gemeinde mit einigen Liedbeiträgen die Referenz zu erweisen. (Ausschnitt aus Meppener Tagespost)

Nachdem die letzte Gruppe des Zuges vorbei war, galt es für uns, zum Festplatz zu marschieren, wo wir unseren Auftritt haben sollten. Viele Menschen bevölkerten bereits den Festplatz, doch auch hier fehlte es leider etwas an Koordination. Immer wieder wurde eine andere Uhrzeit für unseren Auftritt genannt. Grund hierfür war vor allem, daß Werner Borker gerne gehabt hätte, daß uns der Ortsvorsteher angesagt hätte, dieser aber noch im Zug mitging und letzterer, wie alle Züge, etwas verspätet war. Zur Überbrückung hat sich unser Chorleiter Heinz Sistig dann kurzfristig entschlossen, schon einmal einige Lieder zum besten zu geben. Der Applaus der Umstehenden war uns sicher. Dann kam der lang ersehnte Bürgermeister dennoch, stellte uns dem Publikum vor mit den Worten, man habe keine Kosten und Mühen gescheut: Am Tag vorher die Oberkrainer und jetzt der MGV 1892 Vussem! So ermutigt, boten wir unser kleines Konzert dar, und auch wenn auf dem riesigen Festplatz eine erhebliche Geräuschkulisse war, darf dennoch gesagt werden, daß unsere Liedbeiträge beim Publikum gut angekommen sind, wir uns gut präsentiert haben.

Um 17:20 Uhr hieß es dann endgültig Abschied nehmen vom Emsland. Unser Bus brachte uns nach reibungsloser Fahrt – nur durch eine kleine Verschnaufpause am Rastplatz „Ohligser Heide“ unterbrochen, wohlbehalten nach Hause, wobei uns ein von Hans Klinkhammer spendierter Obstler die Rückfahrt sicher verkürzt hat.

Resümee der Reise: rundum gelungen! Hierfür vor allem Dank dem Borker-Clan!

Freitag/ Montag, 16./ 19. September 2005

Kirmes in Vussem

Der neu gegründete Heimat- und Brauchtumsverein Vussem war für die diesjährige Kirmes in und um das Festzelt verantwortlich. Den Festreigen eröffnete am Freitag um 21 Uhr die Band „Hello“, die zum Tanz aufspielte.
Am Samstag stand die Aufführung der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert (1797 – 1828), Text: Johann Philipp Neumann, durch den Musikverein Vussem im Rahmen der Vorabendmesse auf dem Programm, die um 17:30 Uhr in der Pfarrkirche begann. Die Choräle wurden tatkräftig von neun Sängern des MGV 1892 Vussem einstimmig unterstützt. Pfarrer Pühringer lobte am Ende des Gottesdienstes die schönen Darbietungen. Anschließend wurde in einem Festzug durch das Dorf die Kirmes herausgeholt. Um 21 Uhr begann der Tanz mit der bekannten Band „Cadillacs“ im Festzelt.
Ganz im Zeichen der Blasmusik stand der Sonntag. Zur Unterhaltung spielten ab 12 Uhr „Die Limbachtaler Musikanten“ und „Die lustigen Eifelländer Musikanten“ auf.
Am Montag wurde im Festzelt von Pfarrer Pühringer eine Hl. Messe für die Verstorbenen gelesen. Als Messdiener fungierten unser Vorsitzender Willi Schütt und Sbr. Bernhard Hoffmann. Anschließend gingen wir zum Friedhof und zum Ehrenmal, um der Toten zu gedenken. Gemeinsam ging es zurück mit Blasmusik zum Festzelt, wo ein kostenloses Frühstück bereit stand. Nachdem alle gesättigt waren, spielte der MV Vussem zum Frühschoppen auf. Ab 14 Uhr machte die Band „TOPAS“ Livemusik zum Tanzen, Mitsingen und Zuhören, bis gegen Mitternacht die Kirmes begraben wurde.
An allen Kirmestagen herrschte eine Bombenstimmung. Es war eine rundherum gelungene und harmonisch verlaufene Kirmesveranstaltung, die seinesgleichen sucht. Dafür sei den Verantwortlichen und dem Kirmesteam für den reibungslosen Ablauf an dieser Stelle auch einmal herzlich gedankt. Was unangenehm auffiel, war die Tatsache, daß der ausgestopfte „Kermespitter“ in schamverletzender Weise an der Decke des Zeltes hing und so für negativen Gesprächsstoff sorgte. Das muss nicht sein, meine ich jedenfalls und auch viele Kirmesbesucher!

Dienstag, 20. September 2005

Geburtstagsständchen für unseren ältesten Sbr. Bertram („Bertel“) Berners (80)

Der seit Januar 2005 „vermisste“ Sbr. Bertram Berners überraschte die Sänger, als er heute wieder zur Probe erschien und mit einem Fässchen Bier sowie einer deftigen Gulaschsuppe aufwartete.

Am Kirmessonntag, den 18. September 2005 hatte der Jubilar mit seiner Familie im Gasthaus Pütz in Breitenbenden seinen 80. Geburtstag gefeiert. Zu diesem freudigen Ereignis hatte er viele Glück- und Segenswünsche erhalten, u. a. auch von einigen Sangesbrüdern, worüber er sich sehr gefreut hatte. Dadurch ermutigt, beschloss er wieder an den wöchentlichen Proben teilzunehmen, wenn es denn der Krankheitszustand seiner Frau zulässt. Die Probe konnte aber wegen des anstehenden Konzertes (wahrscheinlich 3. Adventssonntag) mit dem Musikverein Vussem nicht gänzlich ausfallen.

Außerdem hatte er dem Vorsitzenden und dem Chorleiter von seinem Vorhaben nicht rechtzeitig in Kenntnis gesetzt. Dennoch wurde ihm nach einer verkürzten Chorprobe ein Ständchen mit folgenden Liedern gebracht: 1. Zum Geburtstag viel Glück, 2. Im Abendrot, und 3. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht.
Der Jubilar bedankte sich für die ihm zuteil gewordene Ehre, entschuldigte sich für sein Fehlverhalten und lud die Sänger zu einem Umtrunk mit Imbiß ein. Die gut gewürzte Gulaschsuppe war ein Gedicht und steigerte den Durst, der wiederum mit einigen frisch gezapften Kölsch im Zaum gehalten wurde. Der 80jährige war sichtlich zufrieden und freute sich, daß er wieder einmal freundlich in unsere Chorgemeinschaft aufgenommen worden war.

Lieber Bertel!

Weil wir Dich alle so sehr lieben
hab’ ich Dir ein Gedicht geschrieben.
Du singst so toll und nicht gerne allein,
drum bist Du wieder Mitglied im Gesangverein.
Es macht viel Spaß Dir zuzuhören,
man hört Dich raus aus allen Chören.
Deine Stimme ist rein und klar:
Du singst einfach wunderbar.
Eines ist mal wirklich sicher:
Du bist ein Fall für Gotthilf Fischer.
Drum wünscht der Chronist Dir ein langes Leben,
viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen!

Sonntag, 13. November 2005

Volkstrauertag

Vorwort: Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Trauertag zum Andenken an die Kriegsopfer eingeführt. Inzwischen ist zwei Sonntage vor dem 1. Advent der offizielle Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus. Gedenkfeiern, oftmals von Vereinen durchgeführt, verstehen sich als Aufruf wider das Vergessen, als Vergangenheitsbewältigung, als Verurteilung von Gewaltherrschaft und Mahnung zum Frieden. Außerdem ist die Pflege der Kriegsgräber eng mit dem Volkstrauertag verbunden, wurde der Tag doch 1925 vom „Verein Deutscher Kriegsgräberfürsorge“ angeregt. Seitdem werden Ehrenmale und Soldatenfriedhöfe besucht und dort der Gefallenen gedacht. „Wo Gewalt letztlich endet, zeigen die Gräber“, wird immer wieder gemahnt. Am Volkstrauertag sind Märkte, gewerbliche Ausstellungen, Sportveranstaltungen, Volksfeste und Ähnliches verboten. Inzwischen gibt es aber Sondergenehmigungen. Musikalische und unterhaltende Darbietungen dürfen erst ab 18 Uhr stattfinden, doch sollten diese Veranstaltungen „würdevoller Art und ernsten Charakters“ sein. Es ist noch zu erwähnen, daß die Deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 kapitulierte; der Zweite Weltkrieg war somit beendet. Zurück blieben Millionen Tote und Verwundete, Not und Elend.

Freiwillige Feuerwehr

Zu den Trauerfeierlichkeiten überall im Land gedachten die Menschen heute am Volkstrauertag der Kriegstoten und der Opfer von Gewaltherrschaft. So auch in Vussem und Breitenbenden. In Vussem setzte sich der Trauerzug bei leichtem Nieselregen um 9.30 Uhr vom ehemaligen Schulhof in Richtung Ehrenmal in Bewegung. Angeführt wurde er von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Musikverein, der einen Trauermarsch spielte. Es folgte der MGV und einige Vussemer Bürgerinnen und Bürger. Am Ehrenmal wurde traditionell ein Kranz niedergelegt, denn der Kranz dient als Zeichen der Unendlichkeit oder Ewigkeit. Er symbolisiert den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens ohne Anfang und Ende. Matthias Vogelsberg, Vorsitzender des Bürgervereins, hielt die Gedenkrede mit folgendem Inhalt:

„Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger! Heute ist wieder einmal Volkstrauertag. Jetzt stehen wir hier vor diesem Kriegerdenkmal, dem Kriegerdenkmal unseres Ortes. Es besteht aus 2 Tafeln, die gefüllt sind mit Namen von Gefallenen aus dem 2. Weltkrieg und den Namen der Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg. Wer von Ihnen, unter den heute hier Anwesenden, verehrte Damen und Herren, kann sich noch an diese Menschen erinnern? Es waren Mitbürger unseres Dorfes! Können wir uns vorstellen, wie die Gefallenen gespielt und gearbeitet haben, wie sie zur Schule gegangen sind, und wie sie unser Dorf verlassen haben, für einen Krieg, der sinnlos war! Die Erinnerung an diese Mitbürger nimmt bei uns stetig ab. Sie schwindet mit jedem Jahr, mit jedem Jahr, das zwischen dem Krieg und der Gegenwart liegt. Auch die hohe Wohnbevölkerung trägt dazu bei, in den Gedanken immer mehr Abstand zu dem zu gewinnen, was mit diesem Kriegerdenkmal eigentlich zum Ausdruck gebracht werden soll. So war in den Gedenkfeiern der Nachkriegsjahre vor allem noch eine besondere Nähe zu den Männern zu spüren, deren Namen auf diesen Tafeln zu lesen sind, die in diesen Kriegen Opfer wurden. Diese Nähe spüren wir, die wir heute hier anwesend sind, jetzt gerade auch wieder mal ein wenig. Diese Nähe, sie kommt zum Ausdruck bei unseren ehrenamtlich tätigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern während sie diesen Platz, hier. am Kriegerdenkmal, pflegen. Diese Nähe zu schaffen, ist das Mindeste, was wir unseren geopferten Mitbürgern schuldig sind! Und daher sollten solche kleinen Veranstaltungen zunehmend an Bedeutung gewinnen, so wie sie jetzt hier am heutigen Tag, aber auch überall, landauf, landab, durchgeführt werden. Dadurch werden Zeichen der Trauer, aber auch der Mahnung, Jahr für Jahr immer wieder neu gesetzt.“

Volkstrauertag MGV Vussem

Der MGV, der sich auf den Stufen des Ehrenmals positioniert hatte, sang nun zwei Choräle aus dem Trauerheft „Grabgesänge“, zusammengestellt für vierstimmigen Männerchor von Jakob Christ: 1. Da unten ist Frieden, Text: Carl Sauppe, Musik: Carl Kloß, 2. Über den Sternen, von Flemmig. Mit Annemie Linden betete im Anschluss die Trauergemeinde für die Opfer der beiden Weltkriege und für den Erhalt des Friedens. Zum Abschluss des Trauertages spielte der Musikverein das Lied vom „Guten Kameraden“. Dieses deutsche Lied, 1809 von Ludwig Uhland gedichtet, von Philipp Friedrich Silcher 1829 unsterblich vertont, gehört allen, die ihren Lieben gewaltsam entrissen wurden. „Der gute Kamerad“ ist kein Lied von Heldentum, sondern ein Lied vom Sterben des Soldaten.

Anschließend war die Trauerfeier in Breitenbenden. Die Ansprache hielt Ortsvorsteher Jörg Lodzinsky mit folgendem Text:

Meine Damen und Herren, mit stillem Gruß heiße ich Sie am heutigen Volkstrauertag an dieser Stätte des Gedenkens herzlich willkommen. Wir haben uns hier versammelt, um die Toten zweier Weltkriege zu ehren. Wir gedenken der weit über 60 Millionen Kriegstoten in aller Welt, Soldaten und Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder aller Nationen, und wir gedenken aller anderen Opfer von Gewalt, Konzentrationslagern und Verfolgungsstätten. Wir haben diese Toten nicht vergessen. Am heutigen Tage fühlen wir uns ihnen ganz besonders verbunden. Wir trauern um sie und wir empfinden Scham und Schrecken darüber, was Menschen anderen Menschen antun und wohin Vorurteile, Verachtung, Hass und Gewalt führen können. Wenn wir angesichts der unvorstellbaren Opferzahlen und des unermesslichen Leides die Frage nach dem Sinn zu stellen wagen, kann es nur eine Antwort geben: So etwas darf nie wieder geschehen. Die Mahnung der Toten an die Lebenden zu Frieden und Verständigung ist ihr bleibendes Vermächtnis an uns, für den Frieden einzutreten und das Leben des anderen zu achten. Diese Mahnung ist nicht ohne Echo geblieben. Aus ehemaligen Gegnern sind Freunde und Verbündete geworden. Und nicht umsonst beginnt unser Grundgesetz mit dem Leitgedanken „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Wir können nicht die Augen davor verschließen, daß das Leben zahlreicher Menschen auch heute noch in vielfältiger Weise bedroht ist. In Teilen der Welt herrscht Krieg. Kinder werden in Uniformen gezwungen. Armut und Fremdenhass fordern Opfer. Mit großer Betroffenheit müssen wir am heutigen Volkstrauertag feststellen, daß die Botschaft und die Mahnung der Toten unverändert aktuell ist. In diesem Sinne ist der Volkstrauertag zugleich ein Gedenktag für Menschenrechte und Menschenwürde. Ich danke Ihnen, daß Sie durch Ihre Teilnahme an der heutigen Gedenkveranstaltung den Toten der vergangenen Kriege und den Opfern der Gewalt unserer Tage Ihren Respekt erwiesen haben.

Jetzt brachte der MGV die beiden Choräle: 1. Da unten ist Frieden, und 2. Über den Sternen, zu Gehör. Beim Vortrag des ersten Liedes wirkten einige Sänger bei der Tonangabe unkonzentriert, so dass diese vor der zweiten Strophe von Chorleiter Heinz Sistig wiederholt werden musste. Nach den Fürbitten, die Bernhard Fuchs verlesen hatte, wurde auch hier gemeinsam für die Toten und den Erhalt des Friedens gebetet. Am Ende der Trauerfeierlichkeiten intonierte der Musikverein Vussem das Lied: „Ich hatt’ einen Kameraden, einen besseren findst Du nit“.

Samstag, 26. November 2005

Jahresabschlussfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten usw. im Uffzheim Mechernich.

Jetzt schon zum dritten Mal war der MGV gerne der Einladung von Sbr. Peter Kruse gefolgt, der auch Vorsitzender der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen im Deutschen Bundeswehrverband e. V. (DBwV) im Kreis Euskirchen ist. Gegen 16 Uhr hatten sich die Sänger des MGV 1892 Vussem im Uffzheim Mechernich eingefunden, um die zahlreichen Festbesucher mit einigen vorweihnachtlichen Liedvorträgen zu erfreuen.

Nachdem Peter Kruse die Festgäste und ganz besonders seine Sangesbrüder mit Chorleiter Heinz Sistig und Vorsitzendem Willi Schütt begrüßt und vorgestellt hatte, boten diese ein ansprechendes Programm mit nachstehend aufgeführter Liedreihenfolge: 1. Hirtenlied, 2. Wenn ich ein Glöcklein wär’, Solist: Bernd Wenderdel, der für sein Solo frenetischen Applaus erhielt. 3. Laßt uns lauschen, 4. Heilige Zeit / Andachtsjodler. Bei diesem Lied wurde das Publikum zusätzlich von Udo Greuel am Akkordeon verwöhnt. 5. Stundenruf des Wächters, Bearbtg.: Heinz Sistig, Solist: Hans Höller, der, als Nachtwächter verkleidet, die Anwesenden mit seinem Vortrag beglückte. Zum Abschluss unserer Vortragsreihe kam das Weihnachtslied „O du fröhliche“ zu Gehör, wobei die Gäste freudig mit einstimmten.
Nach unserem Auftritt bedankte sich Peter Kruse für die schönen Darbietungen und bedauerte, daß er nicht mitsingen konnte, weil er sehr gestresst war. Die frohgelaunte Gästeschar spendete aber anerkennenden Beifall. Dankbar nahm unser Kassierer Fritz Pütz eine Geldspende entgegen, die teils dazu diente, daß davon eine Runde Bier im Schankraum bezahlt werden konnte. Bedient wurden wir von der charmanten jungen Dame Tina, Tochter von Sbr. Hans Höller, und einem freundlichen Unteroffizier. Das Bier kostete nur 90 Cent und schmeckte deshalb um so besser. Aber nach einem kurzen Aufenthalt wurde die Heimfahrt angetreten, denn wir wissen ja, was sich gehört! Hm!

Sonntag, 4. Dezember 2005

Seniorentag in Vussem

Zum 35. Mal in Folge (inkl. Ausflüge) fand in Vussem ein Seniorentag statt. Dazu konnte Ortskartellvorsitzender Matthias Vogelsberg, der auch professionell durchs Programm führte, um 15 Uhr in der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ ca. 50 Personen, die das 65. Lebensjahr erreicht hatten, herzlich begrüßen. Er wünschte ihnen ein paar frohe, unterhaltsame und gemütliche Stunden. Von der netten Bedienung wurden nun die Senioren an festlich geschmückten Tischen mit Kaffee, Kuchen und belegten Schnittchen verwöhnt. Die anschließende Programmfolge war wieder von den Ortsvereinen vorweihnachtlich und karnevalistisch ausgerichtet worden. Zum Auftakt sorgte der Kirchenchor unter der Leitung von Rainer Pütz mit seinen Darbietungen für festliche Stimmung, obwohl am Anfang des ersten Liedes eine Disharmonie zu hören war, und die Tonangabe wiederholt werden musste. Der anschließend aufspielende Flötenverein „Feybachfinken“ erhielt für seine perfekte Aufführung tosenden Applaus. Mit den Kindern hatte Resel Feyen, die Leiterin des Flötenvereins, einen Reigen einstudiert. Die Kids waren als Omas und Opas dick gepolstert ausgestattet worden. Das ältere Semester amüsierte sich darüber köstlich und sparte nicht mit Applaus.

Danach hatten die Sänger des MGV mit folgenden Liedern ihren Auftritt: 1. Hirtenlied, 2. Lasst uns lauschen, heilige Engel, 3. Heilige Zeit / Andachtsjodler, Akkordeonbegleitung: Udo Greuel, 4. Stundenruf des Wächters, Solist: Hans Höller. Chorleiter Heinz Sistig hatte ihn mit den Worten vorgestellt: „Vussem hat ab sofort wieder wie im Mittelalter einen Nachtwächter, der ab 22 Uhr bis 6 Uhr in der Früh’ seinen Rundgang durch unser Dorf macht und lauthals die Uhrzeit verkündet. Wir werden uns in Zukunft daran gewöhnen müssen, zu jeder nächtlichen Stunde geweckt zu werden!“ 5. O du fröhliche. Heinz Sistig animierte die Anwesenden dazu, kräftig mitzusingen. Unsere Vorträge waren sehr gut angekommen, was die älteren Herrschaften mit viel Beifall honorierten.
Mit einem Klatschmarsch, der vom Band lief, betraten nun die Bambinis und die Jugendtanzgruppe des Vussemer Karnevalsvereins, gefolgt vom neu inthronisierten Trifolium Prinz Klaus I. (Altendorf, Brtbd.), Bauer Guido I. (Bertram, Brtbd.) und Jungfrau Maxi I. (Markus Pütz, Vussem) den Saal. Unter dem diesjährigen Motto „Fröder un höck  –  Spaß möt de Löck!“ stellte Präsident Ralf Schumann die drei echten Frohnaturen, die wissen, wie man Feste feiert, dem Publikum als neues Dreigestirn vor. Nach der Antrittsrede der drei Tollitäten tanzte die Bambinis zur Freude der Senioren und erhielten frenetischen Beifall. Und auch die Juniorentanzgarde konnte sich mit ihren Tänzen und schicken Kostümen sehen lassen.
Am Schluss der gelungenen Veranstaltung spielte der Musikverein unter dem Dirigat von Hans-Hubert Schmidt auf und wusste mit seinen schönen Weihnachtsliedern zu gefallen. Matthias Vogelsberg bedankte sich bei allen Mitwirkenden für ihre Beteiligung am diesjährigen Seniorentag, wünschte allen ein gnadenreiches Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2006, damit wir uns im nächsten Jahr gesund und munter wiedersehen, wenn es denn die finanzielle Lage noch zulässt, meinte er achselzuckend.

Foto vom Altentag 1980 von H. G. Nickolay († 2005), Bürgerbrief der Stadt Mechernich:

Auf dem Foto sind noch folgende Personen zu erkennen:
Vorne links: Lehrer Hubert Thomae (†), Heinrich Hein (Ohm Hein †), Ottilie Dreesen (†), Franziska Kuck (†).
In der Mitte: Margarete Klinkhammer, Toni Klinkhammer (†), Albin Wilke, Lotte Wilke (†), Peter Mies (†) mit Frau Anna (†), Elisabeth Wielspütz (†). Rechts: Hubertine Stein (†), daneben Frau Maria Wollenweber (†), Anton Dalboth (†) mit Frau Maria, Hubert Gülden (†), gegenüber Frau Barbara, daneben Margarete Thielen (†), Barbara Höller (†), Katharina Gülden (†), Fritz Gerhards (†) mit Frau Änne (†).

20.   Samstag, 10.12.2005

Jahresabschlussfeier (JAF) im Pfarrheim Vussem

Die diesjährige JAF musste vorverlegt werden, weil 1. unser „Koch“ Sbr. Hans Klinkhammer zwischen den Feiertagen nach Indien fliegt, um u. a. Pater Leo den Erlös des diesjährigen Basars (7500€) auszuhändigen, 2. unser Vorsitzender Willi Schütt nach den Feiertagen mit seiner Gattin Urlaub auf der kanarischen Insel Lanzarote verbringt, und 3. die Räumlichkeiten des Pfarrheims an vielen Wochenenden ausgebucht sind.
Immerhin konnte Willi Schütt an diesem Abend 22 von 28 Sängern, den Chorleiter Heinz Sistig, dessen Stellvertreter Udo Greuel und den Redakteur der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ Albert Wielspütz herzlich begrüßen. Einige Sänger waren krankheitsbedingt entschuldigt.

Schütt-Sistig
Greuel -Schütt

In seiner Ansprache sagte Schütt u. a. sinngemäß folgendes: „Ich möchte den bevorstehenden Jahreswechsel wieder zum Anlaß nehmen, euch für die Mitwirkung bei den zahlreichen Veranstaltungen und Festen des MGV zu danken. Mein besonderer Dank gilt aber wie immer unserem agilen Chorleiter Heinz Sistig, der den größten Anteil an den Erfolgen der vielfältigen Anlässe des zu Ende gehenden Jahres hat. Dazu hat aber auch Udo Greuel mit seiner Begleitung an den Tasteninstrumenten wesentlich beigetragen.“ Als kleine Aufwandsentschädigung überreichte er Sistig ein Kuvert mit Inhalt und beiden eine Gutschrift für ein Essen für jeweils zwei Personen. Er bedankte sich aber auch bei seinen Vorstandskollegen, die ihm bei der Erfüllung der vielseitigen Aufgaben im Verein tatkräftig unterstützt haben. Lob und Dank erhielten auch die Brüder Michael und Albert Wielspütz für die schöne Gestaltung der Sängerzeitschrift. Nachdem er allen Sängern und deren Angehörige ein segensreiches Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr 2006 gewünscht hatte, gab er das Wort an Heinz Sistig ab. Dieser prangerte in seiner Ansprache u. a. wieder den schlechten Probenbesuch einiger Sänger an. Dadurch trete man auf der Stelle und die Einstudierung neuen Notenmaterials verzögere sich enorm. Nach dem Einwurf von Sbr. Michel, er möge doch mit den „Alten Säcken“ noch ein paar Jahre Geduld aufbringen, sagte er: „Im Prinzip habe ich kein Problem mit den „Alten Säcken“, nur die Konzentration und Aufmerksamkeit hat bei einigen rapide nachgelassen!“ Was ja auch stimmt.

Sbr. Wolfgang Schulz kündigte an, daß vielleicht im Jahr 2007 eine Fahrt nach Nyons geplant wird. Als Mitglied der Nyonsfreunde werde er in der nächsten Zeit seine Fühler zu diesem Thema ausstrecken. Willi Schütt hatte vorher ausgesagt, daß im Jahr 2006 die geplante Fahrt nach Bruck/Österreich nicht vom MGV veranstaltet wird. Interessierte könnten sich aber bei Hans Klinkhammer anmelden.

Reddig
Frührentner Greuel
Schulz

Nun war genug gedankt und geredet worden, denn den Sangesbrüdern knurrte der Magen fürchterlich. Das Büfett wurde nun freigegeben. Grünkohl mit Mettwürstchen, Bohnengemüse mit Krakauern standen in diesem Jahr auf dem Speiseplan. Hans Klinkhammer hatte das Essen wieder organisiert und nach Hausfrauenart und Großmutters Rezept köstlich zubereitet. Zum Dessert wurde noch reichlich Pudding gelöffelt. Man ließ es sich schmecken und genoss dazu noch ein frisch gezapftes Bier vom Fass.

Nach der „Fütterung der Raubtiere“ ging man zum gemütlichen Teil über. Zuerst trat Wolfgang Schulz ans Rednerpult und präsentierte seinen Vortrag in sächsischem Dialekt, wobei er Klaus Bernitt, der ja aus Sachsen stammt, aus der Seele sprach. Aber auch die übrigen Sänger waren begeistert und sparten nicht mit Applaus. Weiter ging es im Programm mit Klaus Reddig, der mit seinen Beiträgen: 1. Geburtstag ist schon wieder da, mein lieber Mann, ist das ein Scheiß’, 2. Eine Philosophie über das Allerweltswort „watt“, und 3. Ein Telefongespräch, für Stimmung sorgte. Nun begab sich Udo Greuel in die „Bütt“ und erzeugte mit seinen Witzen als „Frührentner us dem Vürjebirg“ wahre Lachsalven bei den Sangesbrüdern. Es war ohne Zweifel der Höhepunkt des heutigen Abends. Aber auch Wolfgang Schulz erntete für seine folgenden Beiträge: 1. Paraphrase über „Ein Seemann“, zu der er eine Seemannsmütze trug, und 2. Der Festredner, zu der er sich in Schal und Zylinder „geworfen“ hatte, so dass er wie ein Gentleman aussah, viel Beifall. Überrascht wurden wir anschließend von Wolfgang, der uns auf seiner Sologitarre zusammen mit Udo Greuel am Klavier folgende Titel spielte: 1. He’s Got The Whole World In His Hand, 2. I’m Gonna Sing, 3. A Long Time Ago, 4. What Shall We Do With The Drunken Sailor?, und 5. Stille Nacht, Heilige Nacht, wobei alle mit einstimmten und für weihnachtliche Atmosphäre sorgten. Schade, daß der Verstärker nicht funktionierte. Das schmälert aber keineswegs die reife Leistung, vor der man den Hut ziehen muss, hat der Protagonist doch ca. 40 Jahre nicht mehr auf so einem Instrument gespielt. Nur Mut und weiter so!

Fast hätte ich es vergessen, denn zwischendurch wurde die 6. Ausgabe der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“ verteilt. Nach dem Durchblättern gab man meinem Bruder und mir zu verstehen, daß uns das Werk wieder gelungen sei. Uns ist das Ansporn genug, um mit unserer Arbeit fortzufahren.
Es war wieder ein gemütlicher und harmonisch verlaufener Abend, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Allen Akteuren, die dazu beigetragen haben, sei von dieser Stelle aus auch im Namen der Sänger herzlich gedankt.

Sonntag, 18. Dezember 2005

Weihnachtskonzert des Musikvereins Vussem unter Mitwirkung des MGV 1892 Vussem

Vorwort:
Der Vorschlag und die Einladung von unserem inaktiven Mitglied Hans-Hubert Schmidt bei der JHV am 19.03.2005, gemeinsam mit dem Musikverein ein Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche zu veranstalten, wurde vom Vorstand, Chorleiter und von den Sängern positiv aufgenommen, denn die gemeinsamen Konzerte in früheren Jahren unter der Stabführung von Josef Luxen, ist vielen noch in bester Erinnerung geblieben. In dieser Zeit war die Bläsergruppe, die 1962 gegründet wurde, noch im MGV integriert. 1985, ein Jahr nach dem plötzlichen Tod von Josef Luxen, wurde die Bläserabteilung selbständig und nannte sich fortan Musikverein Vussem. Dirigent wurde Hans-Hubert Schmidt.

Einleitung:

Neues Notenmaterial musste für dieses Konzert angeschafft werden. Ein paar Wochen vor den Sommerferien begann man mit den Proben, die nicht immer gut besetzt waren. Heute, um 17 Uhr begann ein besinnliches Weihnachtskonzert, worüber auch die einheimische Presse im Nachhinein objektiv und voll des Lobes berichtete (siehe Zeitungssausschnitt).

Schon der Auftritt war ein Augenschmaus, denn Musik- und Gesangverein betraten gemeinsam und diszipliniert den Altarraum. Mit rot-weiß-schwarzem Outfit präsentierten sie sich dem musik- und gesangliebenden, etwa 120 Personen umfassenden Publikum und boten eine vielfältige Musikpalette, bei der für jeden Geschmack etwas zu finden war. Es wurden nicht nur Weihnachtslieder gesungen und gespielt, sondern auch weltliche Lieder aus alter und neuer Zeit kamen zum Vortrag. In seiner lockeren und humorvollen Art führte Oberstudienrat Helmut Mehren durch das zweistündige Abendprogramm. Bei seiner Einführungsrede sagte er u. a. wörtlich: „Ich möchte Sie zunächst alle im Namen des Musik- und Gesangvereins begrüßen und wünsche Ihnen und mir eine Zeit des Innehaltens in der Adventszeit. Innehalten, einmal tief Luft holen, das soll das Motto unseres Spätnachmittags sein. Ja die Sänger und Bläser werden natürlich auch tief Luft holen, aber auch Sie sollten diese Zeit hier in der Kirche nutzen. Vergessen Sie einfach, was zu Hause noch alles zu tun ist, lassen Sie einfach die Seele baumeln. Lassen Sie sich durch die Musik aus dem Alltag entführen. Horchen Sie auf die Texte, die Sie dazwischen hören werden. Sie sind meistens nachdenklich, und man muß auf die feinen Töne zwischen den Zeilen achten. Ein kleines Augenzwinkern ist immer dabei. Und nun viel Vergnügen!“

Zum Konzert:

MV.: Der Einstieg des MV, der sich mit Bläsern aus Strempt und Frohngau verstärkt hatte, gelang bravourös mit dem Stück 1.) „Grandioso“, eine Hymne von Dieter Herborg. Es folgte eine 2.) „Winter- oder Weihnachtspolka“. Die Musik dazu schrieb Peter Schad.
„Wenn man die Augen schließt, kann man ‚sehen’, wie die Schneeflocken zur Polka tanzen“, meinte Mehren in seiner Ansage.

MGV: Gleich zu Anfang wartete der MGV mit zwei neu einstudierten Stücken auf. Mit der Wahl hatte Chorleiter Heinz Sistig die Latte auffallend hoch gelegt. Aber die Vorträge gelangen optimal und waren für die Zuhörer ein echtes Chorerlebnis der Extraklasse. Das erste Lied 3.) „Zauber des Südens“ wurde mit Tempo 126 schnell angegangen. Das Vorspiel und die Begleitung kam von Udo Greuel am Klavier. Hier konnte er beweisen, daß er tatsächlich ein Virtuose auf diesem Gebiet ist. Als Solist konnte Heinz Sistig den immer noch betörenden Schmelz in seiner Stimme, ausnehmend schön im Mezzoforte, demonstrieren. Mit seinem wunderbaren Timbre (Klangfarbe) verblüffte er die Zuhörer. Das zweite Stück 4.) „Andalusisches Abendlied“ wurde mit Tempo 84 etwas ruhiger gestaltet, der Mittelteil mit Tempo ca. 104 etwas bewegter, und bis zum Schluss durchgehend piano gesungen. Vorspiel und Begleitung wieder von Udo Greuel, der an diesem Tag sehr konzentriert zur Sache ging. Der Text beider Lieder stammt von Fritz Kleindiek, die Musik von Otto Groll.

Musikverein Vussem

MV.: Das nun folgende Lied von Bert Kaempfert 5.) „Wunderland bei Nacht“ brachte der Solist Thomas Krämer gefühlsbetont zu Gehör. Kaempferts großes Ziel war es, Musik für Jedermann zu machen. Ich glaube, das ist ihm mit diesem Werk gelungen. 6.) „Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung“. Die Musik zum gleichnamigen Film schrieb James Last. Helmut Mehren rezitierte nun ein Gedicht zum Nachdenken mit dem Titel: 7.) „Das Weihnachtsfest“ von Willi Nettersheim.

MGV: 8.) „Liebe ist unendlich“, Text und Musik von Manfred Bühler, wurde durchweg piano gesungen und war für die Zuhörer ein Ohrenschmaus. 9.) „Abendchor“ aus der Oper „Das Nachtlager von Granada“ von Conrad Kreutzer (1780 – 1849). Allegro moderato, größtenteils pp, Schlußteil f – ff gesungen. Mit dieser Arie bewies der MGV, daß er auch in der Lage ist, Opernchöre zu singen, auch wenn der Schlußteil um einen Ton gesunken war.

MV und MGV: 12.) „Die Post im Walde“. Musik: Heinrich Schäffer (1808 – 1874); Text: Otto Friedrich Gruppe; 6/8-Takt. Ein ganz besonderes Bonbon boten die beiden Vereine gemeinsam den Zuhörern, wobei der Solist Berthold Kurth auf seiner Trompete brillierte. Das Echo spielte Thomas Krämer von der Orgelbühne aus.

MV.: Den weihnachtlichen Teil des Konzertes begann der Musikverein mit dem Lied 13.) „Tochter Sion“ von Georg Friedrich Händel nach einer Bearbeitung von unserem unvergessenen Josef Luxen. Das im Anschluß von Helmut Mehren in Eifeler Platt vorgetragene Gedicht 14.) Chressdachsverzällche“ sorgte zusätzlich für weihnachtliche Stimmung.

Hans Höller

MGV: Nun trug auch der Chor mit den Liedern 15.) „Hirtenlied“; Musik: Franz-Josef Siegel; Text: Else Gorenflo; flott; mf – mp; und 16.) „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, Melodie nach dem Schweizer Sterndrehermarsch; Text: Paul Hermann; Satz: Wolfgang Lüderitz; 4/4-Takt; dazu bei, daß sich eine festliche Atmosphäre breit machte.

MV.: 17.) „Die Himmel rühmen“. Dieses Ruhmeslied auf den allmächtigen Herrn wurde von keinem geringeren als von Ludwig van Beethoven komponiert und vom Musikverein majestätisch vorgetragen. 18.) „Das ist der Tag des Herrn“. Am siebten Tag sollst Du ruhen; ein Gebot, das seit ewiger Zeit gilt. Keine Gewerkschaft der Welt hat Vergleichbares durchgesetzt. Es ist ein Gebot des Herrn zum Schutz der Menschen. Komponiert von Conrad Kreutzer. Verblüffend gut die Blasmusik. 19.) „Plätzchenbacken“, ein Gedicht von Ottfried Pösel, las nun Conferencier Mehren vor. Am Schluß heißt es dort:

„Manches Plätzchen rasch verschwindet,
das man nicht mehr wiederfindet,
nach dem alten Weihnachtsbrauch:
zwei gebacken – eins im Bauch.“

Das Gedicht erfreute besonders die Hausfrauen, die davon ein Lied singen können, denn die meisten Männer naschen gern und sind daher keine große Hilfe beim Plätzchenbacken.

MGV: 20.) „Wenn ich ein Glöcklein wär’“; Text: Franz-Xaver Engelhardt; Bearbtg.: Otto Fischer; a capella für Männerchor; zart bewegte Viertelnoten; Tempo ca. 112; Chor durchweg pp. Solist Bernd Wenderdel gefiel dabei durch seine tragfähige und in sich runde Baritonstimme. 21.) „Laßt uns lauschen“ nach einer Bearbeitung von Heinrich Bungart; 3/4-Takt. Der Schlußteil „Stille, stille, horchet, lauschet“ wurde vom Chor pianissimo gesungen.

MV.: Die Bläser setzten das Konzert fort mit dem 22.) „Largo“ von Antonin Dvorak. Es ist der 9. Sinfonie des tschechischen Komponisten entnommen. Das Werk hat er in New York geschrieben, deshalb heißt sie auch „Largo aus der neuen Welt“. 23.) „Ave Maria“, ein Abendgebet das von großer Angst und Sorge spricht. Den Text dazu hat kein anderer als Franz Schubert vertont. Als Solist am Flügelhorn bewies Michael Küpper, daß er sein Instrument beherrscht. Gefühlvoll und andächtig brachte er dieses Lied zum Klingen, sodaß man beim Zuhören eine Gänsehaut bekam. 24.) Im Anschluß erzählte der Moderator eine lustige Geschichte von Reinhold Stecher über einen Kater aus dem Bregenzer Wald, der es sich in der Krippe gemütlich gemacht hatte.

MGV: Als Solist beim 25.) „Stundenruf des Wächters“, nach einer Bearbeitung von Heinz Sistig, konnte sich Hans Höller auszeichnen und mit seiner Verkleidung als Nachtwächter das Publikum überzeugen. 26.) „Heilige Zeit“; Worte: Günter Glorius; Satz: Emil Rabe; 3/4-Takt; nicht schleppend gesungen. Hierbei wurde die dritte Strophe ausgelassen und dafür den Text von 27.) „Andachtsjodler“ eingesetzt, weil es die gleiche Melodie ist. Udo Greuel verlieh dem beliebten Stück mit dem Akkordeon den nötigen Halt.

MV und MGV: Zum Schluß des schönen Konzertes präsentierten die beiden Vereine gemeinsam ein Weihnachtslieder-Potpourri mit dem verheißungsvollen Titel: 28.) „Friede den Menschen auf Erden“, wobei alle Anwesenden freudig mit einstimmten. In seiner Schluß-Moderation sagte Mehren: „Ich freue mich, daß nach so langer Zeit wieder eine Koproduktion zwischen dem Männergesang- und Musikverein zustande gekommen ist. Meine Herren, es geht doch!“ Zum Publikum gewandt sagte er: „Sie, meine Damen und Herren, entscheiden das jetzt mit ihrem Applaus!“ Daraufhin setzte ein brausender und langanhaltender Beifall ein. Nachdem er allen Sängern und Musikern mit ihren Dirigenten für das hörenswerte Konzert gedankt hatte, brachte er es auf den Punkt, indem er sagte: „Der Musikverein und der Männergesangverein Vussem sind ihrem Ruf als zwei der besten Kulturträger der Stadt Mechernich und darüber hinaus mit diesem mitreißenden Konzert gerecht geworden!“ Er wünschte Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2006. Bei der anschließenden Spendenaktion zugunsten der „Leukämie- und Tumorkranken Kinder der Region Eifel e. V.“ kamen 460 € zusammen. Allen, die dazu beigetragen haben, ein Vergelt’s Gott. Danach ließ man das Konzert im Pfarrheim in gemütlicher Runde ausklingen.

Fazit:

Es gelang beiden Vereinen meisterlich das abwechslungsreiche Programm mit anspruchsvoller, weltlicher, geistlicher, moderner Musik und Musik aus vergangenen Jahrhunderten mit solcher Intensität und Brillanz in die heutige Zeit zu transportieren, daß selbst die leisen Passagen deutlich zu verstehen waren. Das lag aber auch an der guten Akustik in unserer Kirche. Chor und Chorleiter bildeten durchweg eine einträchtige Einheit, saubere Einsätze und die sensible Dynamik überzeugten auf hohem Niveau. Kein Wunder, denn auf Grund seiner 15jährigen Erfahrung weiß unser Chorleiter Heinz Sistig, worauf es ankommt. Bevor er zum Dirigenten avancierte, hat er selbst lange im Chor gesungen. Als Hornist in der damaligen Bläsergruppe des MGV und im Eifelland-Blasorchester, sowie im Stabsmusikkorps der Bundeswehr hat er viel Erfahrung sammeln können.

Bericht der Kölnischen Rundschau vom 20.12.2005:

VUSSEM. Eine gute Resonanz verzeichnete der Musikverein Vussem unter Leitung von Hans-Hubert Schmidt beim Gemeinschaftskonzert mit dem Männergesangverein Vussem unter Leitung von Heinz Sistig in der voll besetzten Pfarrkirche St. Margareta. Bei freiem Eintritt boten die beiden Vereine abwechselnd Musikalisches und Gesangliches, hervorragend aufeinender abgestimmt zu einem gelungenen Abendprogramm. Mit dem Stück „Grandioso“ und der anschließenden „Weihnachtspolka“ eröffneten die Musikanten im Altarraum das niveauvolle Programm, während die Sänger des MGV zum Auftakt den „Zauber des Südens“ besangen, gefolgt von einem andalusischen Abendlied.
Solo von Thomas Krämer Bei „Wunderland bei Nacht“ glänzte der Trompeter Thomas Krämer mit einem Solo. Bei der „Post im Walde“ mit Berthold Kurth als Solist interpretierte Krämer von der Orgel herab das Echo. Bei dem Stück „Für dich nur schlägt mein Herz“ rückten die Solisten an den Flügelhörnern in den Vordergrund. Fanfaren stimmten mit „Tochter Zion“ den festlichen Part des Konzertes an. Mit „Die Himmel rühmen“ und „Das ist der Tag des Herrn“ vermittelten .sie einen feierlichen Eindruck. Der MGV brachte mit klaren Stimmen. „Wenn ich ein Glöcklein wär“ und „Lasst uns lauschen“ zu Gehör. Nach dem Trompetensolo „Largo“ spielte Michael Küpper auf seinem Flügelhorn das „Ave Maria“. Mit einem gemeinsam intonierten Lieder-Potpourri mit allen Besuchern hieß es abschließend „Friede den Menschen auf Erden“. Helmut Mehren moderierte das ansprechende Programm. Nach dem Konzert wurde zum gemütlichen Aus-klang mit Umtrunk und Imbiss geladen. Bei freiem Eintritt starteten die bei-den Vereine eine Spendenaktion zugunsten der „Hilfsgruppe Eifel“, bei der 460 Euro zusammenkamen.   

Freitag, 23. Dezember 2005

26. Ausstellungs-Eröffnungsfeier einheimischer Künstler

Der Musikverein und der Männergesangverein Vussem boten ein ansprechendes Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche St. Margaretha. (Foto: E. Hilgers)

Seit 1996 gab der MGV 1892 Vussem bei einer Kunstausstellungseröffnung im Foyer des Städtischen Gymnasiums in Mechernich auf Einladung von Paul Weiermann sein 5. Stelldichein, um die Feierlichkeiten mit einigen Gesangseinlagen zu verschönern. Da in dem Rundschau-Artikel vom 27. Dezember 2005 nachstehend alles Wissenswerte zu erfahren ist, will ich es in diesem Fall mit einer Kurzfassung meines Berichtes bewenden lassen. Unser Programmablauf sah folgendermaßen aus: 1. Hirtenlied, 2. Lasst uns lauschen, heilige Engel, 3. Heilige Zeit / Andachtsjodler mit Unterstützung von Udo Greuel am Akkordeon, 4. Stundenruf des Wächters. Die Einleitung spielte Heinz Sistig auf seinem Waldhorn. Das Bariton-Solo sang Hans Höller.

„Lieber Hans, mit deinem Solo hast du uns sehr beeindruckt.“ Das sagte Dr. Hans-Peter Schick, sein oberster Dienstherr. Schick war aber auch skeptisch, ob Hans auch immer alle zehn Gebote beachte, von denen in diesem Lied die Rede war. Da wir alle keine Engel sind, bezweifle ich stark, daß auch der Bürgermeister als Politiker immer die Gebote einhält.

Für unsere gesangliche Vorstellung gab es riesigen Applaus, der bezeugte, daß es dem Auditorium gefallen hat. Nur die Anzugsordnung ließ zu wünschen übrig, waren doch einige Sänger in Räuberzivil erschienen, so dass der Chor kein einheitliches Bild abgab. Nach seiner kurzen Ansprache stellte uns Robert Ohlert, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales, sowie Ortsvorstehender von Kallmuth, eine Einladung zu einem Liederabend im dortigen Bürgerhaus in Aussicht.

Hier der Ausschnitt aus der Kölnischen Rundschau:

von OLIVER GESCHWIND

„Wie immer ist es die Vielfalt, die den Reiz und auch das Markenzeichen dieser Ausstellung ausmacht“, befand Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, als er am Freitagabend die 26. Ausstellung „Einheimischer Künstler in Mechernich“ eröffnete.
27 Teilnehmer präsentieren dabei ihre Werke und verleihen dem Foyer des Mechernicher Gymnasiums am Turmhof den Charakter einer Galerie.
Gezeigt wird eine beachtliche Bandbreite künstlerischen Schaffens, angefangen von Ölmalereien und Aquarellen über Keramikarbeiten und Fotografien bis hin zu Schnitzereien und Textilkunst.
Organisiert wurde die Veranstaltung federführend von Paul Weiermann als Vertreter der Künstlergemeinschaft sowie Irmgard Sampels von der Mechernicher Stadtverwaltung.

Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Darbietungen des Männergesangvereins Vussem unter der Leitung von Heinz Sistig. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gestand in seinem Grußwort, dass Politiker manchmal auf Künstler neidisch seien. Beide bemühten sich, die Realität zu gestalten, doch die Gestaltungsfreiheit der Politiker sei nicht zuletzt aufgrund von finanziellen Restriktionen beschränkt. Gemeinsam sei beiden, dass sie ihre Arbeit zur Diskussion stellten, der Politiker bei Wahlen und der Künstler bei Ausstellungen. Erfolg habe dabei nur, wer die Menschen erreiche. Schon Otto von Bismarck habe vor 150 Jahren gesagt: „Die Politik ist keine Wissenschaft, die man lernen kann; sie ist eine Kunst, und wer sie nicht kann, der bleibt besser davon.“

Eric Arndt begleitete die Vernissage am Keyboard, während sich den zahlreichen Besuchern die Möglichkeit bot, die vielfältigen Werke im Rahmen eines Umtrunks erstmals näher zu betrachten.

Die Ausstellung ist bis zum 4. Januar mit Ausnahme von Silvester täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet_ Am letzten Tag findet eine Tombola statt, bei der Bilder der Künstler zu gewinnen sind.

Samstag, 28. Januar 2006

Seniorentag in Breitenbenden.

Der diesjährige Seniorentag in Breitenbenden war wieder überwiegend mit karnevalistischen Einlagen ausgerichtet worden. Nachdem die Bürgervereinsvorsitzende Silke Altendorf die Senioren und Ehrengäste Ortsvorsteher Jörg Lodzinski und Stadtverordneter Hans Klinkhammer mit Gattin herzlich begrüßt hatte, bat sie die Sänger des MGV Vussem höflich Aufstellung zu nehmen. Dieser freundlichen Aufforderung kamen wir gerne nach. Aber o je, der Chorleiter fehlte noch. Ein Raunen ging durch die Sängerschar: „Der war doch eben noch da!“ Jemand sagte: „Der ist bestimmt noch zur Toilette gegangen. Vielleicht ist ihm das Lampenfieber auf den Magen geschlagen?“ „Quatsch!“ ertönte es aus der hinteren Reihe: „Der kennt doch kein Lampenfieber. Der ist verärgert, weil schon wieder neun Mann fehlen. Ich glaube, deshalb ist er nach Hause gegangen.“ Unser „Mann für alle Fälle“, Udo Greuel, blieb aber ganz cool: „Die paar Fastelovendsleedche, die och noch eenstemmig jesonge wäde, kreije mir och ohne ossere Dirijent op de Reijh, dat wär doch für ze laache. Kenn Angs, ich dohn üch dobei op de Quetsch begleite.“ Udo wollte gerade den Einsatz geben, da erschien der Chorleiter Heinz Sistig in einem ungewöhnlichen Outfit. Er hatte sich mit einem aufblasbaren Kostüm in einen dicken Koch verwandelt. Als Dirigentenstab diente ein ausrangierter Holzkochlöffel, den er nun benutzte, um bei den folgenden Liedern den Takt anzugeben: 1. Mir schenke der Ahl e paar Blömcher, Text und Musik: Hans R. Knipp, Bearbtg.: Horst Mauel, 2. Heimweh nach Köln, Text und Musik: Willi Ostermann, Bearbtg.: Rolf Granderath, 3. Stimmungslieder vom Rhein, Bearbtg.: Heinz Sistig. Als Zugabe, die die Zuhörer stürmisch forderten, gelangte der Erfolgshit von „De Buure“ „Rut, rut, rut sin de Ruse“ zu Gehör. Unser Auftritt war uns sehr gut gelungen. Den größten Anteil aber daran hatte ohne Zweifel Heinz Sistig, der mit seinem außergewöhnlichen Konterfei wahre Lachsalven bei den Anwesenden erzeugt hatte.

Mit einem zünftigen Klatschmarsch zog jetzt das Vussemer Dreigestirn in den festlich geschmückten Saal. Darin sind ja bekanntlich in diesem Jahr zwei „Bredeböndener Jonge“, die natürlich hier ein Heimspiel hatten: Prinz Klaus I. (Altendorf) und Bauer Guido I. (Bertram). Die Jungfrau Maxi I. (Markus Pütz) stammt aus Vussem und ist der leibliche Sohn von unserem Sbr. Fritz Pütz. Im Gefolge waren die Jackemänn, Bambinis und die Junioren-Tanzgarde, die mit ihren Darbietungen glänzten. Auch „Tröt on Trötsche“ (Thomas Schmidt und Sven Lepartz) wußten mit ihren Witzen zu gefallen. Weitere Programmpunkte sind mir nicht bekannt, weil wir anschließend den Heimweg antraten.

Die Jahre 2004 – 2005

Samstag, 14. Februar 2004

Vorabendmesse, Jahreshauptversammlung und Auszüge aus dem Protokoll

Vor der JHV wurde traditionsgemäß zu Ehren der lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV eine hl. Messe gefeiert. Gleichzeitig fand das 20. Jahrgedächtnis unseres langjährigen Chorleiters Josef Luxen statt. Der Gesang des Chores trug dazu bei, daß der Gottesdienst für viele Besucher mit folgenden Liedern zu einem Erlebnis wurde: 1. Zum Gloria: Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe, 2. Zum Offertorium: Du gabst, o Herr, mir Sein und Leben. Beide Choräle stammen aus der „Deutschen Schubertmesse“. 3. Frieden, von Gotthilf Fischer, 4. Sancta Maria, von Johannes Schweitzer, 5. Liebe ist unendlich, von M. Bühler. Alle Darbietungen überzeugten, und das belegt die Kontinuität in der Arbeit von Chorleiter Heinz Sistig. Er zeigte keine Hektik, keine Nervosität, aber ein exaktes Timing.
Pfarrer Pühringer hatte während der Messe die diesjährigen Kommunionkinder vorgestellt. Dabei fiel auf, daß nur ein Kind aus Vussem stammte, aber sieben aus Breitenbenden. Am Schluss der Messfeier bedankte sich der Priester beim Chor für die musikalische Bereicherung, die die Liturgie durch die lateinischen und deutschen Gesangsstücke erfuhr. Daraufhin spendeten die Gläubigen, angeführt vom Zelebranten, dankbaren Beifall.
Bei der anschließenden Jahreshauptversammlung, die um 20:10 Uhr im Vereinslokal „Zur Schneidmühle“ vom Vorsitzenden Willi Schütt eröffnet wurde, konnte er den Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, Chorleiter Heinz Sistig, 19 Sänger und unser inaktives Mitglied Peter Schneider begrüßen. Zur Einstimmung wurde der „Deutsche Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist, sind der Seele Lieder“ gesungen. Da zu den Formalitäten niemand Einwände hatte, wurde in der Tagesordnung zügig fortgefahren. Zur Totenehrung erhob man sich von den Plätzen und gedachte besonders unserem inaktiven Vereinsmitglied Arnold Lingscheidt, der im vorigen Jahr im Alter von 85 Jahren von uns gegangen ist.
Nun verlas unser 1. Schriftführer, Wolfgang Schulz, die Niederschrift vom 20.02.2003. Anschließend berichtete er über eine Fülle von Veranstaltungen, Aktivitäten, Feiern und Sängerfesten, an denen der MGV gesanglich beteiligt war. Danach dankte der Vorsitzende seinen Vorstandskollegen sowie dem Chorleiter für die hervorragend geleistete Arbeit im verflossenen Geschäftsjahr. Diesen Dank gab Letzterer an den Vorstand zurück. Es folgte der Bericht unseres Kassierers Fritz Pütz, der im vergangenen Jahr rote Zahlen in seinem Kassenbuch zu verzeichnen hatte: ein Defizit von 97,18 €. In diesem Zusammenhang muss man allerdings berücksichtigen, daß der Erlös aus dem Adventskonzert von 800 € der „Aktion Mensch“ gespendet wurde. Willi Schütt wies darauf hin, daß ohne eigene Veranstaltungen und nur aus Mitgliedsbeiträgen der Verein seine laufenden Kosten nicht decken kann. Die Kassenprüfer Peter Schneider und Hans Höller konnten dem Rendanten aber eine einwandfreie Kassen- und Buchführung bescheinigen und baten um Entlastung, die einstimmig gewährt wurde. Als neue Kassenprüfer wurden 1. Michael Wielspütz, 2. Klaus Bernitt und, als Ersatzmann, Bernhard Hoffmann gewählt.
Zur Einladung des MGV Wormersdorf, der am 17.07.04 sein 125jähriges Gründungsfest feiert, wird Heinz Sistig in Kürze die Singfähigkeit des Chores an diesem Tag überprüfen. Im Zusammenhang mit einem möglichen Pfarrfest muss auch noch geklärt werden, ob sich dieser Termin nicht überschneidet. Dem Gemischten Chor Hausen, der am 3. Mai 2004 (Pfingsten) ebenfalls sein 125jähriges Stiftungsfest feiert, musste eine Absage erteilt werden, weil wir dann nicht gesangsfähig sind. In diesem Jahr findet vom 16. Oktober bis 23. Oktober 2004 auch wieder eine Busreise statt, diesmal nach Oberwiesenthal. Dazu haben sich bisher 16 Sänger angemeldet. Freie Plätze können an interessierte Mitglieder im Windhundverfahren vergeben werden.
Unter Punkt „Verschiedenes“ erkundigte sich der Chronist beim Vorstand über den Verbleib der Vereinsfahne, und was mit ihr geschieht. Sie befindet sich nach Aussage von Willi Schütt in einem Abstellraum in der alten Volksschule. Ferner berichtete er, daß er eine mündliche Anfrage zum Aufhängen der Fahne im Pfarrheim an den Kirchenvorstand gerichtet hat. Pfarrer Pühringer hat für den Fall, daß unser Antrag negativ beschieden würde, ein nochmaliges Ersuchen in schriftlicher Form empfohlen. Weiter wollte der Chronist wissen, wo der alte Holzkoffer verblieben wäre. Darin befänden sich alte Liederbücher und Unterlagen des MGV. Der Holzkoffer war Eigentum von Josef Luxen und diente ihm in der französischen Gefangenschaft zur Aufbewahrung seiner Habseligkeiten. Auch hier konnte der Vorsitzende vermelden, daß die Gesangsbücher samt Unterlagen auf dem Speicher des Pfarrheims lagerten. Hubert Hamacher schlug vor, einmal eine Bestandsaufnahme zu machen. Michael Wielspütz wies nochmals auf ein Angebot von Wolfgang Schulz hin, die alte Fahne, sie wurde 1904 in Holzheim eingeweiht, sowie die zahlreichen Plaketten in der „Kaserne“ aufzubewahren, sollte es Schwierigkeiten mit dem Kirchenvorstand geben. Schließlich sei dieses das ehrwürdige Haus des Vereinsgründers Johann Disternich.
Zum Problem des Nachwuchses und der Mitgliederwerbung sagte Alfred Brell, daß seines Erachtens vor allem die Neubürger persönlich angesprochen werden müssten. Willi Schütt wies auf unsere kürzliche Werbung in „Wochenspiegel“ und „Pfarrbrief“ hin. Er habe auch Leute direkt angesprochen und sei auch auf grundsätzliches Interesse gestoßen, doch aus Zeitmangel könne oder wolle man sich derzeit nicht an eine Verein binden.
Da die JHV zügig abgelaufen war, verblieb noch genügend Zeit, um dem Chronisten bei den wahren Begebenheiten, die der damalige Schriftführer Franz-Josef Linden vor 50 Jahren niedergeschrieben hat, zuzuhören. Unter anderem kam der Konkurs der Fa. Girards im Jahre 1953 zum Vortrag, wo viele Sangesbrüder ihr Brot verdienten und nach der Kündigung auswärts Arbeit suchen mussten. Die Proben konnten nur eingeschränkt stattfinden. Als aber die Firma von dem Dürener Unternehmen O. Dörries übernommen wurde, kehrten viele Sänger und der Dirigent Josef Luxen zurück, und es ging langsam wieder aufwärts. Zahlreiche Sängerfeste wurden besucht, Ausflüge und Konzerte veranstaltet.

Nach der JHV am 28.02.1954 in der „Schneidmühle“:
Stehend von links nach rechts:

Irmgard Donner, Heinrich Wolfgarten, Toni Klinkhammer, Clemens Elsner, Wirtin Fräulein Anna Donner, Alexander Wielspütz. Vorne sitzend: Stefan Höller.
Von links nach rechts: Hinten stehend: Peter Gülden, Arnold Wielspütz, Willi Bertram, Peter Velser, Michael Wielspütz. Links stehend: Martin Gülden, Hubert Sistig. Mitte sitzend: Matthias Hermanns, Anno Hein, Jakob Dreesen, Hubert Breuer, Josef Frings, Toni Dalboth. Vorne sitzend: Peter Dreesen, Michael Gülden. Fotos: Josef Hein.

Vor 50 Jahren erhielt Vussem auch ein neues Kanalnetz. Der „Köttelsbach“, der aus „de Stöck“ kommend durch den Ort floß („Katzejass“), wurde in der Erde verrohrt. Außerdem erhielt die Hauptstraße erstmalig eine Teerdecke durch die Straßenbaufirma Falter aus Schmidt. Über die Einweihungsfeierlichkeiten im Saal „Schneider“, zu denen auch der MGV eingeladen war, machte Linden folgenden Eintrag in das Vereinsbuch: „Mit den Darbietungen vieler froher und heiterer Lieder kam ein gemütlicher Abend zustande. Frühmorgens aber fand man die ehrbaren Mitglieder des MGV auf der neuen Straße, und sie waren nicht mehr fähig, auf Grund des zu viel genossenen, kostenlosen, kühlen Bieres, die Straße in ihrer Eigenschaft richtig zu gebrauchen.“
Alfred Brell hatte festgestellt, daß unsere durch den Neubau des Feuerwehrgerätehauses bedrohte „Sängerlinde“ Gott sei Dank noch stehe. Im vorigen Jahr war hier auch ein Reibekuchenessen von Sbr. Hans Klinkhammer geplant gewesen, doch durch dessen Erkrankung kam das Fest nicht zustande. Dies soll aber in diesem Sommer mit einem Grillfest nachgeholt werden. Trotz der schlechten Bilanz des vergangenen Jahres ließ sich der Kassierer dazu hinreißen, zwei Runden zu spendieren, wofür die Sänger ihm mit einem Trinklied dankten.
Gegen 21.35 Uhr konnte der Vorsitzende eine harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung schließen und wünschte allen einen guten Nachhauseweg. Die Verbliebenen setzten sich an einen Tisch, und es wurde noch viel erzählt und geklönt aus vergangenen Zeiten.

Donnerstag, 26. Februar 2004

Verabschiedung von Klaus Reddig in den Ruhestand

In geheimer Mission war der MGV Vussem nach Mechernich zum Uffzheim gekommen und wurde dort von Hauptmann Paul Becker, der diese verschwiegene Zusammenkunft mit seinem Freund Bernd Wenderdel ermöglicht hatte, herzlich empfangen. Anschließend fuhren wir in einer Autokolonne zur Bleiberg-Kaserne, wo wir anstandslos die Wache passieren konnten. In der Kantine vor dem Aufenthaltsraum bezogen wir Position. Als Hauptmann Becker die Schiebetür öffnete, traute der zukünftige Pensionär seinen Augen nicht, als er die Sänger des MGV Vussem vor sich sah. Seine Freudentränen verrieten uns, daß der Überraschungseffekt geglückt war. Mit dem Lied „Wir kamen einst von Piemont“ begann der Chor sein Abschiedsständchen.

Noch sichtlich gerührt griff Klaus zum Mikrofon und suchte nach Worten. Er konnte es immer noch nicht fassen, daß seine ehemaligen Sangesbrüder zu seiner Abschiedsfeier gekommen waren. Er bedankte sich bei den Organisatoren für diese schöne Idee, die ihm viel Freude bereitet hätte. Mit Akkordeonbegleitung wurden nun die Lieder „Heija Safari“ und „Wir wollen zu Land ausfahren“ vorgetragen. Da es in den hinteren Reihen sehr laut zuging, wurden die Anwesenden von Chorleiter Heinz Sistig freundlich zurechtgewiesen, indem er sagte: „Ich habe auch meinen Wehrdienst abgeleistet und wurde zur Disziplin erzogen. Ich bitte Sie daher, uns bei den Darbietungen etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen.“ Der Applaus gab ihm recht. Mit dem Vortrag des Liedes „Herrlicher Baikal“ konnte Klaus nun zusammen mit Bernd Wenderdel als Solisten beweisen, daß er nichts verlernt hatte. Jedenfalls spendeten die Arbeitskollegen für diesen Auftritt nicht enden wollenden Beifall. Es folgten noch 3 Shanties, die Udo Greuel am Akkordeon begleitete: 1. Old Mauhie, 2. Gorch-Fock-Lied und 3. Finster war die Nacht. Die Zivilisten und Soldaten waren von der Vorstellung des Chores beeindruckt.
Zwischendurch wurden Getränke gereicht, die die Sänger gerne entgegennahmen, um ihre Stimmen zu ölen. Zum Abschied hatten die Kollegen Klaus eine Kalibrierwaage geschenkt (kalibrieren = eichen, auf ein genaues Maß bringen). Auch der ehemalige Sbr. Dieter Jung weilte unter den vielen Gästen. Er war 1978 / 1979 als 2. Tenor aktives Mitglied in unserem Verein. Seit einigen Jahren wohnt er mit seiner Familie in Scheven. Auch er konnte die Freude über das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Sangesbrüdern nicht verbergen. Da wir einige Sänger in unseren Reihen haben, die hier einmal bis zu ihrer Pensionierung beschäftigt waren, z. B. Alfred Brell, Norbert Wieder, Peter Kruse, Rainer Gottschlich und Franz Sebastian (Hans Klinkhammer war verhindert), gab es ein großes „Hallo“, und man hatte sich viel zu erzählen. Es ist erwähnenswert, daß ein Trupp Soldaten in der Kantine saß und auf den Abtransport nach Afghanistan wartete.

Wir wünschen dem Ruheständler, für die Zukunft alles Gute und hoffen, daß er vielleicht Muße und Zeit findet, um in unserem Verein wieder aktiv zu werden.

Freitag, 5. März2004

Hämmchenessen mit Helmut Fischer

Zusätzlich zu seinem Fest zum 80. Geburtstag hatte Helmut Fischer dem Musik- und Gesangverein, sowie der Freiwilligen Feuerwehr ein leckeres Essen spendiert, das aus Hämmchen, Sauerkraut und Kartoffelpüree bestand. Es wurde von Hans Klinkhammer organisiert und zubereitet. Zum Nachspülen stand auch noch ein Fässchen Bier bereit.

Gegen 19.30 Uhr betrat der Jubilar das Pfarrheim und wurde vom Vorsitzenden Willi Schütt herzlich begrüßt und zum Platz nehmen animiert. Der Chor, der am heutigen Abend aus 21 Sängern bestand, brachte ihm zur Ehre mit folgenden Liedern viel Freude: 1. Geburtstagsständchen, 2. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, 3. Slowenischer Weinstrauß (Solist in Abwesenheit von Philipp Fünfzig und Bernd Wenderdel: Heinz Sistig), und 4. Abendfrieden.

Nun ließ man sich das Essen schmecken und genoss dazu einige frisch gezapfte Gläser Kölsch. Nach einer Stunde Aufenthalt brach der Jubilar auf, um den Musikverein zu besuchen, der in seinem neuen Probenraum, dem ehemaligen Lehrschwimmbecken, das Essen serviert bekam.

Anschließend betrat Helmut Fischer den Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr, wo sich die Floriansjünger bereits auf das Essen freuten. Wenn es auch etwas stressig für den Jubilar und den Organisator war, so konnten sie doch auf einen Streich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Dienstag, 16.März 2004

Reibekuchenessen

Anlässlich seines 56. Geburtstages hatte Hans Klinkhammer (geb. am 14.03.1948) dem MGV ein Reibekuchenessen spendiert, das heute, um 19 Uhr angesagt worden war. Doch einige Sangesbrüder hatten die vorverlegte Uhrzeit total vergessen. Das Geburtstagskind und sein Helfer Rainer Gottschlich hatten sich große Kaffeefiltertüten auf den Kopf gestülpt, weiße Schürzen umgebunden, und backten so die leckeren Reibekuchen vor dem Pfarrheim im Akkord, weil sie reißenden Absatz bei den Sängern fanden. Auch die Nachzügler erhielten ihre Stückzahl, wobei einige darunter waren, die 15 – 20 Stück verdrückten. Wer wollte, der konnte die Riefkooche mit Schwarzbrot, Apfelkompott oder Rübenkraut essen. Dazu gab es frisch gezapftes Bier vom Fass, das von Sbr. Bertram Berners anlässlich seiner Goldenen Hochzeit gestiftet worden war.

Nun wurden die Noten mit der Überschrift „Eiserfeyer Heimatlied“, Text und Musik: Peter Feld, verteilt und geprobt. Da die Vussemer ja auch ein Heimatlied haben, müssen die Breitenbendener noch eins zu Papier bringen. Vielleicht hat Udo eine Idee dazu. Um herauszufinden, wer das schönste Super-Heimatlied hat, müsste man dann einen Wettstreit veranstalten. Als Jurymitglied könnte vielleicht Dieter Bohlen gewonnen werden.

Als alle gesättigt waren, bat der Chorleiter zu einer verkürzten Chorprobe. Zuerst aber wurde den edlen Spendern ein Ständchen gesungen, wobei Norbert Wieder, der am 10.03.04  59 Jahre alt geworden war, mit eingebunden wurde.

Er hatte einen vorzüglich schmeckenden Obstler aus Schladming in der Steiermark mitgebracht, der im Laufe des Abends restlos „vernichtet“ wurde.

Dienstag, 13. April 2004

Geburtstagsfeier mit unserem Vorsitzenden Willi Schütt

Am 26. Februar 2004 feierte Willi Schütt (Baujahr 1939) im Kreise seiner Familie seinen 65. Geburtstag. Bedingt durch die anschließende Studienreise, die in diesem Jahr nach Mexiko führte, und der darauf folgenden Karwoche, hatte er erst jetzt in Absprache mit dem Chorleiter einen Termin gefunden, um mit seinen Sangesbrüdern ausgiebig zu feiern. Mit den Liedern: 1. Geburtstagsständchen, 2. Nun bricht aus allen Zweigen, und 3. An dem reinsten Frühlingsmorgen, wurde die Feier eröffnet. Im Namen der Sänger gratulierte der 1. Schriftführer Wolfgang Schulz und überreichte als Geschenk eine Flasche edlen Rebensaftes, die mit der Aufschrift: „Herzlichen Glückwunsch zu Deinem 65. Geburtstag“ versehen war. Schulz hielt folgende Rede: „Lieber Willi! Ich weiß, es ist an sich hier bei uns üblich, zu runden Geburtstagen etwas zu schenken. Dennoch möchten wir, Deine Vorstandskollegen, Dir, selbstverständlich auch im Namen aller übrigen Sänger, mit diesem kleinen Angebinde herzlichen Dank sagen für Deine Arbeit, Deinen stets selbstlosen Einsatz für den Verein.
Das ist z. B. das Aufräumen und Saubermachen nach der Chorprobe oder nach Festivitäten. Oder, wie im Moment, die Auseinandersetzung mit dem Kirchenvorstand bezüglich des Aufhängens unserer altehrwürdigen Fahne hier im Pfarrheim. Du kannst Dir allerdings vorstellen, daß wir Vorstandskollegen nicht ganz uneigennützig in unsere Privatschatulle gegriffen haben. Unser kleines Geschenk soll Dir weiterhin Ansporn sein, so weiter zu machen, um uns auch in Zukunft weitestgehend den Rücken freizuhalten von den lästigen Vorstandsarbeiten. Da Du ja jetzt offiziell Rentner, oder vornehm ausgedrückt, Privatier bist, hier einige gereimte Zeilen zu dem leidigen Thema Rentner und Zeit:

1.Stehe ich am Zebrastreifen,2.Ich brauch’ nicht mit der Zeit zu sparen,
kann ich manchmal nicht begreifen,kann, wann ich will, in Urlaub fahren,
alles rennt und alles eilt,und ist das Ziel auch noch so weit,
doch ich bin Rentner  –  ich hab’ Zeit.Macht doch nichts, ich hab’ ja Zeit.
3.Frühaufstehen wär’ mir zu dumm,4.Fährt mir mal der Bus vor der Nase fort,
dreh’ mich im Bett noch einmal rum,bleib’ ruhig ich stehen an diesem Ort,
so gegen Zehn ist es soweit,bis dann der nächste steht bereit,
denn ich bin Rentner, ich hab’ Zeit.Ich bin ja Rentner, ich hab’ Zeit.
5.Wenn am Schalter sich die Menschen stauen6.Wenn das Fernsehen mir was bietet,
und dem Rest der Welt den Tag versauen,sitz’ ich im Sessel wie angenietet,
dann wart’ ich mit Gelassenheit,betrachte alles mit Gemütlichkeit,
denn ich bin Rentner, ich hab’ Zeit.ich bin Rentner, ich hab’ Zeit.
7.Hör’ ich die Menschen traurig sagen:8.So wünsch’ ich mir noch viele Jahre,
„Ach, könnt’ ich’s doch wie Du schön haben!“Gesundheit Ruhe und auch Glück;
Dann tröst’ ich sie in ihrem Leid:Vor allem die Gemütlichkeit,
„Auch Du wirst Rentner, dann hast Du Zeit!“denn ich bin Rentner, ich hab’ Zeit.

Anschließend bedankte sich der Präsident für die liebgemeinten Worte und das schöne Geschenk. Nun bat er die Sänger zuzugreifen, denn im Foyer des Pfarrheims hatte er einen leckeren Imbiss bereitgestellt, der aus halbierten Brötchen und Schnittchen bestand, die reichlich mit frischem Aufschnitt belegt, mit Zwiebeln, Gürkchen und Radieschen verziert waren und im Laufe des Abends restlos vertilgt wurden. Dazu servierte Klaus Bernitt ein fachmännisch gezapftes Bier vom Fass. Man hatte viel zu „plänen“ und ließ es sich gut gehen. Als der Inhalt des Fasses zur Neige ging, wurde den verbliebenen „Klevbotzen“ noch Flaschenbier eingeschenkt.

Der Jubilar wurde vor 20 Jahren (1984) aktives Mitglied in unserer Singgemeinschaft, nach dem er 1972 schon einmal inaktiv gewesen war. Am 11. März 1989 übernahm er das Amt des 1. Vorsitzenden von Peter Dreesen, der 33 Jahre dem Verein vorstand. Das sind mittlerweile auch schon 15 Jahre her.
Lieber Willi! Auch ich wünsche Dir von dieser Stelle aus noch viele Jahre bei bester Gesundheit im Kreise Deiner Familie und als Vorsitzender unseres MGV. Ferner wünsche ich Dir, daß Du das Leben genießt, am Schönen Dich freust, die Arbeit nicht scheust, das Rechte stets tust, an Gutes glaubst und niemals verzagst und alles im Leben humorvoll erträgst.

Freitag, 16. April 2004

Geburtstagsständchen für Franz Nießen (70)

Unser inaktives Mitglied Franz Nießen, besser bekannt als „Schachtmeester Nuckes“, wurde am 14. April 1934 in Pesch geboren. 1957 vermählte er sich mit seiner Braut Hedwig Dreesen. Seinen 70. Geburtstag feierte er in der Gaststätte Kronenberg in Vollem. Dazu hatte er nicht nur seine Familie, Verwandten und Freunde eingeladen, sondern auch den MGV Vussem, der mit 23 Mann angetreten war, um ihm mit einem Ständchen zu seinem runden Geburtstag zu gratulieren.

Zum Vortrag gelangten folgende Lieder: 1. Geburtstagsständchen, 2. Abend im Gebirge, 3. Slowenischer Weinstrauß (Solist: Bernd Wenderdel), 4. Wir wollen zu Land ausfahren, 5. Heija Safari, 6. Gorch-Fock-Lied, 7. Old Mauhie, 8. Finster war die Nacht , und 9. Das Elternhaus. Die Lieder 4 bis 8 wurden von Udo Greuel am Schifferklavier begleitet. Während der Darbietungen tanzten die Kinder mit unserem Dirigenten „Ringelreihen“, was sie sehr lustig fanden. Nachdem der herzliche Applaus verklungen war, erhob man sein volles Glas, um mit dem Jubilar auf dessen Wohl anzustoßen.

P.S.: Beim Vortrag des ersten Liedes war eine Disharmonie in einigen Stimmsätzen zu hören, die durch die Unachtsamkeit einiger Sänger bei der Tonangabe hervorgerufen wurde.

Unsere „Altersabteilung“

Freitag, 30. April 2004

Maifeiern in Breitenbenden und Vussem

Kein anderer Monat des Jahres wird so freudig und ausgelassen begrüßt wie der Wonnemonat Mai. Schon die Kelten feierten zu diesem Zeitpunkt ein Mondfest, das sie „Beltane“ nannten. Am Abend vorher wurde getanzt, gesungen und ein großes Feuer entfacht. Um Mitternacht wagte man den Sprung übers Feuer, womit der keltische Sommer eröffnet war. Bäume und Häuser schmückten die Kelten  zum Beltanefest mit Blumen und Bändern. Einen geschmückten Maibaum kannten auch die alten Griechen und Römer schon. Im frühen Mittelalter wurde die Nacht in den Mai zur Walpurgisnacht und damit zur magischen Hexennacht. Frauen trafen sich nicht nur auf dem Blocksberg, sondern auch an anderen Tanzplätzen. Dieser Brauch wird auf Burg Satzvey wieder aufleben lassen.

Die traditionellen Maifeiern fanden in diesem Jahr in Breitenbenden und Vussem bei durchwachsenem Wetter statt. In Breitenbenden war der bunt geschmückte Maibaum schon in voller Pracht aufgerichtet worden, als der Musikverein Vussem pünktlich um 18 Uhr die Maifeier mit einem schmissigen Marsch eröffnete.

Ortsvorsteher Jörg Lodzinski begrüßte danach die spärlich erschienene Dorfbevölkerung. Bei der Begrüßung des Musik- und Gesangvereins fand er herzliche Worte des Dankes für ihr alljährliches Erscheinen. Mit folgenden Liedern, die in zwei Auftritten zum Vortrag kamen, reihte sich der MGV Vussem in das Begrüßungskomitee des Maiens ein: 1. Süß’ Liebe liebt den Mai, 2. Nun bricht aus allen Zweigen, 3. Frühlingserwachen, 4. Mägdlein hab’ acht, 5. Zur schönen Frühlingszeit, und 6. An dem reinsten Frühlingsmorgen. Zum Schluss erklang das gemeinsam gesungene Mailied, intoniert vom Musikverein. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt worden. Zu zivilen Preisen konnte man kühles Bier, alkoholfreie Getränke oder frisch gebackenen Reibekuchen erwerben, wovon reger Gebrauch gemacht wurde.

Im Anschluss fuhr man wieder nach Vussem zum Junggesellenplatz, um präsent zu sein, wenn der mit farbenfrohen Bändern geschmückte Maibaum in die Höhe gezogen und in die dafür vorgesehene Halterung fest verankert wurde.

Auch hier wurde der Wonnemonat Mai mit Mai- und Frühlingsliedern sehnlichst herbeigesungen: 1. Nun bricht aus allen Zweigen, 2. Mägdlein hab’ acht, 3. Zur schönen Frühlingszeit, und 4. Frühlingserwachen. Zum Dank spendierten die Jungmänner nicht nur Applaus, sondern auch den durstigen Sängern einige Gläser Bier, die diese wiederum dankend in Empfang nahmen. Mittlerweile war der Musikverein, der in Kommern eine Maifeier mitgestaltet hatte, angekommen. Die Musiker waren dort durch einen kräftigen Regenschauer durchnässt worden, wogegen wir nur ein paar Tropfen mitbekommen hatten. Nachdem sie einen zünftigen Marsch gespielt hatten, wurde gemeinsam das Lied „Der Mai ist gekommen“ gesungen. Auch in Vussem waren nur wenige Zuschauer anwesend, die mit einstimmten. Der Abschluss wurde beim Karnevalsverein gemacht, der sein traditionelles Grillfest auf dem ehemaligen Schulhof abhielt. Auch hier hielt sich der Andrang in Grenzen.
Nachtrag: Überall in der Eifel wurde der Mai mit bunt geschmückten Maibäumen, Maipaaren, Maitänzen, Musik und Gesang begrüßt. Aber manche Maifeier fiel buchstäblich ins Wasser. In Mechernich und Kommern schüttete es wie aus Kübeln. In Kall hatte der „Hötjong“ am Vortag 254 Maipaare (Rekord!) auf dem Felsen aufrufen lassen. Das „Maigeloog“ war heute nicht mehr wiederzuerkennen. Im feinen Zwirn trotteten sie noch leicht benebelt hinter einer Kutsche her, um die Maikönigin abzuholen. In Marmagen wurde in diesem Jahr der schöne Brauch (Mailehen) erstmalig von den Mädchen des Dorfes ausgeübt, indem sie die Jungmänner versteigerten. Das nennt man Emanzipation!
In Kallmuth zog beim 52. Georgsritt am 1. Mai ein prächtiger Zug von über 200 herausgeputzten Pferden zum Georgspütz, außerhalb der Ortschaft gelegen, wo die Festmesse unter Beteiligung einiger hundert Menschen zelebriert wurde. Der heilige Georg wird u. a. als Schutzpatron der Reiter verehrt. In Kallmuth geht die Verehrung des Heiligen zurück bis ins Mittelalter.
Aber auch Unerfreuliches gibt es zu berichten. Vandalen haben im Südkreis in der Mainacht mit einer Motorsäge großen Schaden angerichtet. Einige der erst kürzlich installierten Hinweistafeln auf den Nationalpark Nordeifel wurden mit der Kettensäge zu Kleinholz zerlegt, andere abgeschraubt und verschleppt.
Es ist noch erwähnenswert, daß ab dem 1. Mai 2004 (ein historischer Tag) die Europäische Union zehn neue Mitgliedsländer dazubekommen hat. Die EU umfaßt somit 25 Staaten mit mehr als 450 Millionen Einwohnern. Die neuen Länder sind: Der südliche Teil Zyperns, Malta, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen, Slowenien, Litauen, Lettland und Estland.

Samstag/ Sonntag, 22./ 23. April 2004

Einweihung der neuen Fahrzeughalle der FFW, Löschgruppe Vussem.

Anfang des Jahres 2002 entschloss sich die Löschgruppe Vussem, wo ja auch die Feuerwehrleute von Breitenbenden integriert sind, in Eigenleistung eine neue Fahrzeughalle an das bestehende und viel zu klein gewordene Gerätehaus anzubauen.

Die Stadt Mechernich sagte prompt ihre Unterstützung zu und stellte €35000 für Materialkosten zur Verfügung. Mit Hilfe der ortsansässigen Firmen aus Vussem und Breitenbenden und dank der Spendenfreudigkeit der Bevölkerung konnten nun die Arbeiten abgeschlossen werden.

Die Festtage begannen am Samstagabend um 18 Uhr mit einem „Blaulicht-Dämmerschoppen“ und Spielspaß für die Kinder. Für Unterhaltung und das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Am Sonntag eröffnete man die Feierlichkeiten um 9.15 Uhr mit einer Hl. Messe in der neuen Fahrzeughalle unter Mitwirkung des Kirchenchores. Anschließend wurde die Halle vom Zelebranten Kaplan Schneider eingesegnet. Inzwischen hatte der MGV Vussem Aufstellung genommen und sang das Lied: „Sonntag ist’s“. Wehrführer OBM Rolf Wielspütz begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und Ehrengäste. Dr. Hans-Peter Schick überbrachte in seiner Eigenschaft als Bürgermeister der Stadt Mechernich seine Glückwünsche und lobte das große Engagement der Vussemer Wehr. Jetzt glänzte wieder der MGV Vussem mit dem Chorwerk „Priestermarsch“ (O Schutzgeist) aus „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart. Dank der guten Akustik und guten Besetzung in den Stimmsätzen wurde dieser Vortrag ein voller Erfolg.

Für ihre erfolgreiche Teilnahme an einem Lehrgang „Gefährliche Stoffe und Güter“ erhielten Achim Fleck und Günter Sebastian von Löschzugführer Toni Reitz Urkunden ausgehändigt. Löschgruppenführer Rolf Wielspütz wurde vom stv. Leiter der Stadtfeuerwehr, Frank Eichen, unter großem Jubel der Feuerwehrkameraden zum Hauptbrandmeister ernannt. Nun war die Zeit gekommen, da die Vorsitzenden der Parteien oder deren Stellvertreter, Wehrführer von befreundeten Feuerwehren, sowie Vertreter der vielen Ortsvereine einzeln ans Rednerpult traten und ihre Grußworte und Glückwünsche entboten. Zugleich überreichten sie dem frischgebackenen Hauptbrandmeister in einem Briefkuvert ein Geldgeschenk, das der stark gebeutelten Kameradschaftskasse zu Gute kommt. Mit dem Lied „Slowenischer Weinstrauß“, Solisten: Bernd Wenderdel und Philipp Fünfzig, und den Shanties: „Old Mauhie“ und „Finster war die Nacht“ mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel, verabschiedete sich der MGV unter großem Beifall der vielen Gäste, die uns eine gute Vorstellung bescheinigten. Obwohl es sehr kalt war, saß oder stand man noch lange gemütlich zusammen und genoss das gute Essen oder ließ sich Kaffee und Kuchen oder Getränke servieren. Dabei wurde man vom Musikverein Vussem mit guter Musik unterhalten. Hauptfeuerwehrmann Hans-Theo Linden, der übrigens am 29.04.04 bei der Jahresabschlussbesprechung für 35-jährige Mitgliedschaft mit dem goldenen Ehrenzeichen geehrt wurde, demonstrierte noch eine Löschübung mit Fettexplosion. Außerdem konnte man eine Fahrzeugausstellung besichtigen.
Mit dem Wahlspruch: „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“ erfüllt die Feuerwehr Vussem ihren freiwilligen Dienst zum Wohle der Allgemeinheit. Außerdem werden viele der jährlich durchgeführten kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen von ihr unterstützt. Deshalb gebührt der Löschgruppe Vussem Dank und Anerkennung für das Geleistete, auch von dieser Stelle aus.

Auszüge aus der Vussemer Feuerwehrchronik (Festschrift 1986):

Beim Nachschlagen in der Feuerwehrgeschichte unseres Ortes dürfte es schwerfallen, einen Anfang zu finden, denn die Brandbekämpfung beginnt nicht erst mit dem Gründungsjahr der heutigen Löschgruppe. Schon im Vussemer-Bergheimer Herrengeding wird berichtet  den Bemühungen, dem verheerenden Element Feuer zu begegnen. So wurden bereits im 17. Jhdt. die Hauskamine von Amtspersonen inspiziert. Durch die Zugehörigkeit von Vussem zur Grafschaft Blankenheim sollten auch in unserem Ort laut „Policey Ordnung“ aus dem Jahre 1682 „zwey lange Feuerleitern und zwey lange starke Feuerhaken ohne Zeitverliehrung angeschafft werden“. Regelmäßig wurden unsere Vorfahren von Bränden heimgesucht. Mit dem Erklingen des Brandhorns oder der Brandglocke eilte fast die gesamte Bürgerschaft zum Brandherd, um mit den damals unzureichenden Brandgeräten wie Ledereimer, Feuerhaken und Leitern zu retten, was zu retten war. Oft fehlte es an der nötigen Kenntnis und Umsicht, dem Brand wirksam entgegenzutreten. Aber mit der fortschreitenden Technisierung erfuhr das Feuerlöschwesen auch in Vussem eine wesentliche Verbesserung. Nachdem von der ehemaligen Bürgermeisterei Vussem im Jahre 1824 für 72 Taler und 6 Silbergroschen 18 Brandleitern und –haken gekauft wurden, erfolgte 1830 die Anschaffung einer von Pferden gezogenen Handdruckspritze, die jetzt im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern besichtigt werden kann. Das benötigte Löschwasser mußte aus den vorhandenen Brunnen, Bächen und Brandweihern entnommen werden. Mit dem Anschluß Vussems an das öffentliche Wasserleitungsnetz im Jahre 1906 wurde die Wasserentnahme wesentlich erleichtert. Aber bis zur offiziellen Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Vussem dauerte es noch bis zum Jahre 1936.

Feuerwehrfest 1955 in Mechernich. Festzug durch die Bergstraße. Wehrführer Karl Wirtz, Heinrich Wolfgarten, Fritz Pütz, Heinrich Esser, Peter Velser, Arnold Wielspütz, Michael Wielspütz, Richard Thomae, Franz Weiler, Walter Gülden.

Der erste Brandmeister wurde Wilhelm Münch, wohnhaft in der Ackergasse, der heutigen Nordstraße. Das zur Verfügung stehende Löschfahrzeug war im damaligen Spritzenhaus an der Weggabelung Holzheimer Weg / Friedhofsweg untergebracht. Übungen wurden meistens am Sonntagmorgen abgehalten. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges erhöhte sich der Einsatz der Feuerwehren. In dieser Zeit besuchte Franz Weiler die Feuerwehrschule in Koblenz und wurde zum Brandmeister ernannt. Am letzten Kriegstag, dem 6. März 1945, erlitt der Brandmeister Wilhelm Münch durch Artilleriebeschuss tödliche Verletzungen. Nach Beendigung des Krieges übernahm Karl Wirtz die Führung und baute mit Franz Weiler die Wehr neu auf (siehe Bild oben). Zu Anfang der 50er Jahre konnte die Ausrüstung der Feuerwehr verbessert werden, indem sie für damalige Verhältnisse eine moderne Motorspritze vom Typ TS8/8 erhielt. Der Transport erfolgte im TSA-Anhänger, der von einem Traktor gezogen wurde. Nach Ablegen der Brandmeisterprüfung an der Landesfeuerwehrschule Münster übernahm Michael Wollenweber 1961 die Leitung der Feuerwehr. Das mittlerweile zu klein gewordene Spritzenhaus ist 1965 durch ein geräumiges Gerätehaus am Schwimmbad ersetzt worden. Im Mai 1966 feierte die FFW Vussem ihr 30-jähriges Bestehen. Im Jahr 1968 erhielt die hiesige Wehr mit Unterstützung der Fa. Dörries ein neues Löschfahrzeug vom Typ LF8VP. Durch die kommunalen Neugliederungen der Jahre 1969 und 1972 blieben die Feuerwehren der Stadt Mechernich nicht unberührt. Um im gesamten Stadtgebiet einen wirksamen Brandschutz zu gewährleisten, wurden die Feuerwehren zu Löschzügen zusammengefasst. Die Löschgruppe Vussem bildet mit den Wehren Harzheim, Weyer, Eiserfey und Lorbach den Löschzug Nr. 4.
Peter Schneider übernahm 1968 als Nachfolger von Hauptbrandmeister und ehemaligen Gemeindebrandmeister Michael Wollenweber die Führung der Löschgruppe. Mit dem Tode von Wollenweber am 3.5.1973 verlor das örtliche und städtische Feuerlöschwesen einen qualifizierten und engagierten Feuerwehrmann. Schneider gelang es, besonders die Jugend für den Feuerwehrdienst zu begeistern. Nachdem die Feuerwehrschule in Breitenbenden eingerichtet worden war, erübrigte sich für die Ausbildung bzw. Spezialausbildung der Feuerwehrmänner der Besuch der Landesfeuerwehrschule in Münster. Die Vussemer Floriansjünger erhielten Unterrichtsstunden an Samstagen eine Spezialausbildung, die zum Tragen des schweren Atemschutzes berechtigt.
Am Freitag, den 14.06.1996, anlässlich des Stadtfeuerwehrtages und des 60-jährigen Bestehens der Löschgruppe Vussem, konnte Kaplan Hawinkels das neue Fahrzeug TSF einsegnen. Am Abend fand der Festkommers in der Turnhalle statt, wobei der MGV Vussem mit einigen Liedern beim festlichen Teil mitwirkte. Nach 28 Jahren gab OBM Peter Schneider, der mit der Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet wurde, die Führung an Rolf Wielspütz ab, der zum OBM befördert wurde. Acht Jahre unter seiner Regie hat die Vussemer Wehr ein weiteres Kapitel Feuerwehrgeschichte geschrieben, nämlich die Einweihung der neuern Fahrzeughalle am 23. Mai 2004.

Freitag, 18. Juni 2004

Geburtstagsfeier mit Fritz Pütz (70)

Am 14.06.04 feierte unser Sbr. und langjähriger Kassierer Fritz Pütz seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Grunde hatte er Familie, Freunde und Bekannte einschließlich uns Sänger zu Speis’ und Trank ins Pfarrheim eingeladen. Soviel sei gesagt: Wir waren dieses Mal vor den Gästen da! Nachdem es geheißen hatte: „gegen 19 Uhr im Pfarrheim“, waren wir Sänger auch pünktlich um 19 Uhr erschienen – wie gesagt – vor den meisten anderen Gästen.

Irgendwann wurde zum offiziellen Beginn der Feier geblasen. Zum Vortrag kamen unsererseits folgende Lieder: 1 Geburtstagsständchen (Hier hatte der Jubilar sich ausbedungen nicht mitzusingen, während wir in der Folge auf Grund einer recht kleinen Mannschaft nicht auf seine Stimme verzichten konnten), 2. Wir kamen einst von Piemont, 3. Slowenischer Weinstrauß, 4. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 5. Heija Safari, 6. Das Gorch-Fock-Lied und 7. Finster war die Nacht. Udo Greuel begleitete die drei letztgenannten Lieder mit seinem Akkordeon.
Nach dem „Geburtstagsständchen“ überreichte unser 1. Vorsitzender Willi Schütt im Namen des Vereins ein kleines Geschenk in Form eines Gutscheins für den OBI-Baumarkt. Nach den o. g. Liedvorträgen fing das „große Fressen“ an: Die Tische bogen sich unter der Last der mehr als reichlich aufgefahrenen Speisen – und es bleibt zu vermelden, daß einige Sänger mindestens dreimal am Hauptspeisenbüfett gesehen worden sind. Ein harter Kern soll sich noch bis nach Mitternacht am Tresen des Pfarrheims aufgehalten haben – so auch der Verfasser dieses Berichts, der, vom Geburtstagskind ständig genötigt mit den Worten: „Eene drenks Du ävver noch“, am nächsten Tag etwas „deplatziert“ war. Ein gelungenes Fest!

Bericht: Wolfgang Schulz

Ausschnitte aus dem Lebenslauf von Fritz Pütz:

Der Jubilar wurde in einer unruhigen Zeit der Weltgeschichte am 14. Juni 1934 geboren; in einer Zeit, in der Hitler unliebsame Gegner liquidierte und die SA entmachtete. Nachdem Reichspräsident Paul von Hindenburg gestorben war, wurde Hitler als „Führer und Reichskanzler“ Staatsoberhaupt.
Der MGV Vussem wurde zur damaligen Zeit vom Vereinspräsidenten Johann Sistig (ehem. Gießereimeister) geführt. Chorleiter war Lehrer Karl Schiffer. Der Gemeinde Vussem-Bergheim stand der Ackerer und Gastwirt Franz Schneider vor. Seelsorger der Rektoratsgemeinde Vussem-Breitenbenden war Rektor Pater Heinrich Thomas.
Auch die Jugendzeit des Jubilars ist alles andere als rosig. Der Zweite Weltkrieg, der am 1. September 1939 durch den Angriff auf Polen begonnen hatte, tobt unerbittlich. Fritzens Bruder Peter, der zur Wehrmacht eingezogen worden war, verlor am 7. Februar 1945 sein junges Leben. Zuvor war sein jüngster Bruder Matthias an den Folgen einer Diphterie gestorben. Seine beiden Schwestern leben heute noch.
Am 24. März 1947 wurde Fritz mit vier weiteren Schülern aus der Volksschule entlassen. 1948 trat er in Eiserfey „Am Hammer“ bei seinem Onkel Matthias Theisgen die Lehre als Hufschmied an. Hier lernte Fritz den Umgang mit Pferden und die Liebe zu Tieren kennen. Nach einem Jahr brach er die Lehre ab, um bei der hiesigen Maschinenfabrik Peter Girards als Universalfräserlehrling zu beginnen. Nach bestandener Gesellenprüfung wurde er von der Firma übernommen.
Bei der Wiedereröffnung des MGV nach dem Kriege im Jahre 1950 wird Fritz Mitglied und singt seitdem die erste Baßstimme. Als Satzführer gelingt es ihm immer wieder, die Sänger bei Laune zu halten.
1956 erlitt er einen schweren Betriebsunfall. Als er aus der Kabine des Krans stieg, rutschte er ab und stürzte in die Tiefe. Dabei zog er sich schwere Quetschungen, böse Kopfverletzungen und einen Leberriss zu. Eine Niere musste entfernt werden. Wochenlang rang er mit dem Tode, den er letztendlich besiegte.
1960 heiratete er seine Braut Edith, die aus Eicherscheid stammt und vier Kindern das Leben schenkt (3 Mädchen und 1 Junge). Fritz wurde ein fürsorglicher Familienvater. Mittlerweile ist er sechsfacher Opa geworden.
Als Mitbegründer der Bläsergruppe des MGV 1962 spielte er einige Jahre die Tuba. 1972 wurde er als Vertreter des MGV in das neu gegründete Ortskartell gewählt. Über 30 Jahre, mit einer kurzen Unterbrechung, vertritt er hier die Belange und Interessen des MGV. Aber als Krönung seiner Laufbahn kann man getrost die mittlerweile schon 33 Jahre andauernde Ausübung des verantwortungsvollen Amtes des 1. Kassierers im MGV bezeichnen. Am 10. Juni 2000 wurde er m. a. vom Sängerkreisvorsitzenden Friedrich Hunsicker während einer Konzertpause für 50jährige Singetätigkeit und Vereinstreue mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Außerdem wurde ihm für 30jährige Kassierertätigkeit und Vorstandsarbeit vom Deutschen Sängerbund (DSB) eine Plakette ausgehändigt.
Mittlerweile ist Fritz Pütz schon 54 Jahre aktives Mitglied unseres Vereins. Dafür sei ihm auch von dieser Stelle einmal herzlich gedankt. Ich wünsche ihm noch viele Jahre bei bester Gesundheit, Ausdauer und Geschick bei der Ausführung seines wichtigen Amtes für den MGV.

Freitag, 25. Juni 2004

Geburtstagsfeier von Sbr. Hans Nellesen (60)

Am 28.04.04 beging Sbr. Hans Nellesen seinen 60. Geburtstag. Die Geburtstagsfeier mit den Sangesbrüdern sollte am 05.06. erfolgen. Doch durch den plötzlichen Tod seines Bruders wurde die Feier auf den 25.06. verlegt. Dazu hatte der Jubilar das schöne Pfarrheim in Holzheim angemietet. Um 18 Uhr hatten sich die Sänger des MGV Vussem eingefunden, um dem Geburtstagskind mit folgenden Liedvorträgen zu gratulieren: 1. Geburtstagsständchen, 2. Wir kamen einst von Piemont, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein? und 5. Ein Bier, das macht den Durst erst schön.

Der Vorsitzende hatte zwischendurch im Namen der Sänger gratuliert und ein Geldgeschenk überreicht. Anschließend bedankte sich der Jubilar herzlich für die ihm zuteil gewordene Ehre und bat seine Sangesbrüder, beim bereitgestellten Büfett kräftig zuzulangen, was dann auch geschah. Dazu wurden reichlich Getränke serviert. Da ich wegen Krankheit nicht dabei sein konnte, wurde mir vom Ehrenvorsitzenden berichtet, daß es eine schöne Feier in einer gemütlichen Atmosphäre gewesen wäre.

Auszüge aus dem Lebenslauf von Hans Nellesen:

Vor 60 Jahren erblickte Hans in Oberhausen/Rheinland das Licht der Welt. Seine Kindheit stand unter keinem guten Stern, denn der 2. Weltkrieg tobte unerbittlich und brachte Not und Elend über die Menschen. Aber trotz Bombardierungen des Ruhrgebietes erlebte Hans das Kriegsende unbeschadet und reifte zu einem kräftigen Kerlchen heran. Die Schlosserlehre bestand er mit Bravour. 1969 verschlug es ihn nach Vussem, wo er als Monteur bei der Fa. O. Dörries eine Sandaufbereitungsanlage in der Eisengießerei aufstellen und in Betrieb nehmen musste. In dieser Zeit bezieht er Quartier im Hotel „Jägerhof“ in Breitenbenden, wo er Friederike Fuchs kennenlernt. Aus diesem Grund beschloss er, nach der Montage zu bleiben. Arbeit fand er bei der Fa. Dörries als Betriebsschlosser. Im Jahre 1973 heiratete er seine Braut, die ihm ein Mädchen mit Namen Melanie schenkte. Zunächst wohnte er zwei Jahre in Vussem, dann zog er mit seiner Familie nach Holzheim, wo sie 11 Jahre verbrachten. 1977, ein Jahr vor Schließung der Gießerei in Neuhütte, kündigte er seinen Arbeitsplatz und wechselte zu der Fa. Müller in Hostel. Zwei Jahre danach fand er Beschäftigung bei der Fa. Procter & Gamble in Euskirchen. Nach 4 Jahren Wechselschicht erhielt er eine neue Anstellung bei der Fa. WEBAC in Euskirchen. Hier konnte er wieder in seinem alten Beruf als Anlagen-Monteur arbeiten, wo er 21 Jahre tätig war. 1986 bezog er in Breitenbenden ein neu errichtetes Wohnhaus. Ab dem 1. Mai d. J. genießt er das Rentnerleben in vollen Zügen.
Weil er die Liebe zum Gesang nicht verloren hatte, wurde er 1984 aktives Mitglied im MGV 1892 Vussem, denn als junger Mann war er schon im Kirchenchor Oberhausen tätig gewesen. Mittlerweile singt er nun schon 20 Jahre die 1. Baßstimme in unserem Chor, und als 2. Kassierer gehört er dem Vorstand an. Er ist als zuverlässiger Sänger einzustufen und aus unserer Chorgemeinschaft nicht mehr wegzudenken. Von dieser Stelle aus wünsche ich ihm noch viele schöne Jahre im Kreise seiner Familie und in unserem Club.

Freitag, 16. Juli 2004

Geselliger Abend mit Gästen aus Nyons an der 42jährigen Sängerlinde

Sinn und Zweck des Zusammentreffens mit den französischen Gästen aus der Partnerstadt Nyons war sie einmal persönlich kennenzulernen, um ihnen dann vielleicht in den nächsten Jahren einen Gegenbesuch abzustatten. Unser Ortsvorsteher und Sbr. Hans Klinkhammer hatte dieses Zusammenkommen ermöglicht und organisiert. Gastgeber war der MGV Vussem, der zusammen mit dem Musikverein, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Heimat- und Geschichtsverein, sowie dem Junggesellenverein etwas zur Völkerverständigung beitragen wollte. Aus Nyons war extra eine Delegation angereist, um am morgigen Tag an der offiziellen Einweihung des „Georges-Girard-Ring“ teilzunehmen. Alles Nähere kann man aus dem Zeitungssausschnitt weiter unten erfahren.

Gegen 20:15 Uhr trafen die Gäste aus Nyons in Vussem ein, nachdem sie zuvor ihre Quartiere aufgesucht hatten, um sich nach der langen Reise etwas frisch zu machen. Musikalisch wurden sie von den Bläsern des Musikvereins mit einem zackigen Marsch begrüßt. Anschließend stellte sich der MGV vor die vor 42 Jahren gepflanzte (siehe Bericht im Anhang), inzwischen prächtig gewachsene und in voller Blüte stehenden Sängerlinde in Position und brachte den Gästen mit folgenden Liedern ein Willkommensständchen: 1. An einem Sommermorgen, 2. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 3. Abend im Gebirge, 4. Braunschweiger Jäger, 5. Old Mauhie, 6. Wir kamen einst von Piemont, 7. Wir wollen zu Land ausfahren, 8. Slowenischer Weinstrauß, 9. Andalusisches Abendlied, 10. Dank am Abend, 11. Finster war die Nacht, 12. Gorch-Fock-Lied. Die Lieder 5, 7, 11 und 12 wurden mit Akkordeonbegleitung gesungen.
Unser Sbr. Wolfgang Schulz überbrachte im Namen des MGV und den übrigen Mitwirkenden in französischer Sprache ein Grußwort, welches von Sbr. Alfred Brell als Dolmetscher übersetzt wurde, wobei er das plattdeutsche Wort „Riefkoche“ nicht richtig aussprechen konnte und dies mit den Worten entschuldigte: „Ich komme aus Norddeutschland und bin nur der hochdeutschen Sprache mächtig.“
Abwechselnd wurden nun vom MGV und MV Gesangs- und Musikstücke vorgetragen, die für gute Laune sorgten, ehe der Bürgermeister aus Nyons, Pierre Combes, sich u. a. für die freundliche Begrüßung und gute Bewirtung bedankte. Die Vorsitzende des Verschwisterungsausschusses aus Nyons, Madame Chantal Gougouzian, übersetzte diese Rede ins Deutsche: „Vor 37 Jahren (1967) wurde zwischen unseren beiden Städten der Freundschaftsbund geschlossen. Die damaligen Bürgermeister, Herr Peter Giesen aus Mechernich und Monsieur Pierre Jullien aus Nyons, knüpften die ersten Bande, die inzwischen außerordentlich fest geworden sind. Dazu hat ganz besonders unser Freund Georges Girard beigetragen, der sich mit aller Kraft für die Verschwisterung bis zu seinem Tode eingesetzt hat. Im Jahre 2002 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Mechernich ernannt. Kurz darauf verstarb er im Alter von 60 Jahren. Morgen wird zu seiner Ehre der Georges-Girard-Ring eingeweiht. Darauf sind wir alle stolz. Solche Begegnungen wie heute sind aber auch sehr wichtig und zukunftsweisend. Sie tragen dazu bei, daß es langsam aber sicher zu einem vereinten Europa kommt. Ein ausgezeichnetes Mittel hierfür sind die Partnerschaften zwischen den Städten Europas. Georges Girard war sich dessen bewußt und hat im Rahmen der Verschwisterung an diesem gigantischen Werk mit großer Entschlossenheit gearbeitet.“ Combes schloß seine Rede mit den Worten: „Es lebe die Freundschaft zwischen unseren Städten und Völkern!“
Mit dem Vortrag des Liedes: „Wir kamen einst von Piemont und wollten weiter nach Lyon“ bewiesen die Sänger des MGV nun, daß sie zumindest den Refrain in französischer Sprache beherrschten und erhielten dafür viel Applaus.

Den ganzen Abend hatten Hans Klinkhammer und Rainer Gottschlich unermüdlich Reibekuchen gebacken, die vorzüglich mundeten und reißenden Absatz fanden. Außerdem gab es noch Kartoffelsuppe mit Einlage und Wurst mit Brot.

Das Essen hatte Hans gespendet. Die Getränke wurden von den beteiligten Vereinen kostenlos serviert. Zur späten Stunde war der aus dem Urlaub kommende Vorsitzende des Mechernicher Verschwisterungsausschusses, Wilfried Hamacher, erschienen, und die Wiedersehensfreude war sehr groß.

In einem Gespräch sagte er u. a. bezugnehmend auf den morgigen Tag: „Symbolisch haben wir eine Brücke gebaut, weil sie Menschen verbindet, die aufeinander zugehen und zueinander finden.

Diese Brücke am neugestalteten Kreisverkehr am Ortseingang von Mechernich, eine Nachbildung der romanischen Brücke in Nyons, hat verbindenden Charakter. Sie hält die Verbindung aufrecht zu dem leider allzu früh verstorbenen Ehrenbürger der Stadt Mechernich, Georges Girard, an dessen Verdienste um die Partnerschaft zwischen Mechernich und Nyons wir jedes Mal erinnert werden, wenn wir diesen Kreisel und die Straße befahren oder begehen.“ Er schloss mit Worten des Dankes an die mitwirkenden Vereine des heutigen Abends.
Weil es mittlerweile schon dunkel geworden war, nahm der MGV Aufstellung im neuen Feuerwehrgerätehaus, und es kam u. a. das neu einstudierte „Andalusisches Abendlied“ zum Vortrag, dessen Darbietung von allen Anwesenden mit viel Beifall gewürdigt wurde. Unsere Sängerfrauen stimmten noch einige Volkslieder an, die auch von den deutschsprachigen Gästen mitgesungen wurden. Als Solist entpuppte sich unser Chorleiter Heinz Sistig mit dem Lied „Rolling home“, das ihm viel Applaus einbrachte. Die französischen Gäste waren sehr angetan von den musikalischen und gesanglichen Vorträgen, aber auch von der guten Bewirtung der Gastgeber. Es war ein durchaus harmonisch und gemütlich verlaufender Abend, der gewiss der Freundschaft dienen wird.

P.S.: Es ist noch zu erwähnen, daß das „Eifelland-Blasorchester“ vor 20 Jahren vom 4. bis 9. Juli 1984 anlässlich des Olivenfestes zu Gast in Nyons war. Hier lernten wir auch den jungen, agilen Georges Girard kennen, der uns in den Tagen des Aufenthaltes in Nyons stets zu Seite stand und uns mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt und der näheren Umgebung vertraut machte. Unser Orchesterleiter Wolfgang Kompalka wurde zum „Olivenritter“ geschlagen. Das ist eine sehr große Ehre.


Partnerschaft war ihm Herzenssache
von OLIVER  GESCHWIND        

MECHERNICH. „Wir haben heute Großes vor,“ verkündete Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, als er am Samstagnachmittag den Georges-Girard-Ring in Mechernich einweihte. Gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen, Bürgermeister Pierre Combes aus Nyons, benannte Dr. Schick die Straße „Auf dem Rücken“ im Neubaugebiet und den Kreisel oberhalb der Feuerwache nach dem französischen Ehrenbürger der Stadt Mechernich, Georges Girard.

Begleitet wurde die Feier von einer Delegation aus Nyons. Empfangen wurden die französischen Gäste mit einem geselligen Abend, den der Männergesangverein aus Vussem mit dem Heimat- und Geschichtsverein, der Feuerwehr und den Junggesellen ausrichtete.

(Fotos: Geschwind)

Der Freundeskreis Mechernich-Nyons hatte die Namensgebung angeregt und auch die Gestaltung des Kreisverkehrs an der B 477 im provencalischen Stil übernommen. Durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren konnte der Kreisel nach französischem Vorbild stilecht mit Lavendel und Rosen bepflanzt und. in der Mitte mit einem verkleinerten Abbild der romanischen Brücke von Nyons gestaltet werden. Während der Freundeskreis-Geschäftsführer Uwe Nikoleit und Theo Schoddel mit dem „Brückenbau“ begannen, pflanzten rund zwei Dutzend Vereinsmitglieder rund 1600 Rosen und Lavendelsträucher.

In der vergangenen Woche bereicherten schließlich Austauschschüler des Mechernicher Turmhofgymnasiums den Kreisel, als sie nach einem Frankreichaufenthalt zwei Olivenbäume aus der Partnerstadt mitbrachten.

Im Rahmen der Einweihungsfeier stellte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick das große Engagement Girards heraus, der die Städtepartnerschaft als Herzensangelegenheit betrieben habe.

Nach weiteren Grußworten von Wilfried Hamacher und Chantal Gougouzian, den Vorsitzenden der Verschwisterungsgremien, und der Familie Girard klang die Einweihungsfeier unter musikalischer Begleitung der Bergkapelle Mechernich aus.

Anhang: Bericht aus der Kölnischen Rundschau vom 4. Juni 1962, sinngemäß bearbeitet.

Vussem. Es hätte eigentlich zum Tag des Liedes geschehen sollen, das Pflanzen der Sängerlinde nämlich. Aus organisatorischen Gründen aber mußte die Angelegenheit um eine Woche verschoben werden, was der Bedeutung und dem Sinn des Zeremoniells aber keineswegs Abbruch tat. Der Männergesangverein Vussem pflanzte die Sängerlinde mit der gleichen Begeisterung und maß dem Akt auch die gleiche Bedeutung bei, als wenn er genau zum Tag des Liedes vollzogen worden wäre.

Man hatte natürlich eine besonders gut gewachsene Linde ausgewählt Diese Auswahl hatten aber nicht einmal die Sänger selbst zu treffen brauchen, sondern es hatte dies der Gärtner Schumacher aus Arloff besorgt, der den Sängern die Linde stiftete.

Zwei Sänger mit Spaten zogen mit dem Handwagen voraus, auf dem die Linde zu ihrem Bestimmungsort gebracht wurde. Dabei kam es zu einem kleinen Zwischenfall: Beim Transport platzte ein Reifen des Wagens.

Die Sangesbrüder ließen sich jedoch dadurch nicht entmutigen, sondern nutzten die Zeit der Reparatur, um ihre Kehlen vorsorglich zu schmieren. Hinter dem Handwagen schritt danach geschlossen der Männergesangverein Vussem zum Garten der Turnhalle, wo die Linde zunächst ihren Platz fand. Für später ist für die Linde ein repräsentativer Platz im Dorf vorgesehen, der allerdings noch bestimmt werden soll.

Von kräftigen Sängerfäusten wurde das Loch für die Linde ausgehoben, und dann pflanzten Bürgermeister Breuer und Schreinermeister Wagner den Baum ein.

Chorleiter Luxen hielt nun eine kurze Ansprache und wies auf die Bedeutung des Aktes hin, der besagen soll, daß der Gesang und das deutsche Lied so wachsen und immer wieder grünen und blühen sollen wie der Baum. Natürlich wurden dann ein paar Lieder gesungen, Der feierliche Akt wurde beschlossen mit dem Deutschen Sängergruß.

Nachtrag: Wie die Sängerlinde in voller Pracht am Abend mit Gästen aus Nyons aussah, haben Sie weiter oben gesehen. Und so sieht der verstümmelte Baum nach einer frevlerischen „Aktion“ einer (noch) unbekannten Firma Anfang September 2004 aus.

Samstag, 17. Juli 2004

Margaretenfest in Vussem
Margaretenkapelle 200 Jahre alt?

Mit einem Gesangsvortrag des Kirchenchores am Margaretenhäuschen, das 1757 am Ortseingang an der Kreuzung Harter Weg / Bergheim / Eiserfey erbaut wurde, begannen um 18:30 Uhr die Feierlichkeiten des Margaretenfestes. In einer Prozession, angeführt vom Musikverein, der einige Choräle spielte, zog man bis zur Margaretenkapelle, wo eine kurze Statio gemacht wurde.
Von dort ging es mit Musik und Gesang weiter bis zur Pfarrkirche, wo eine feierliche Heilige Messe zu Ehren der heiligen Margareta, die am 13. Juli Namenstag hatte, abgehalten wurde.

Mitgestaltet wurde der Gottesdienst von Pfarrer Pühringer, dem Kirchenchor und der Gesangs- und Flötengruppe, während draußen ein heftiges Gewitter mit kräftigen Niederschlägen herniederging.
Nach der Messe wurde ein Dämmerschoppen für die Besucher im Pfarrheim angeboten. Fleisch- und Wurstwaren, Suppe, leckere Salate und vielfältige Getränke konnte man käuflich erwerben. Aber auch die musikalische Unterhaltung kam nicht zu kurz.

Zum Auftakt sang der Kirchenchor unter der Leitung von Rainer Pütz einige Lieder, die von den Anwesenden mit viel Beifall bedacht wurden. Gegen 21 Uhr hatte der MGV, der im 2. Tenor und 1. Baß mit nur jeweils 2 Stimmen sehr dünn besetzt war, seinen Auftritt. Insgesamt fehlten elf Sänger, die sich aber zum Teil entschuldigt hatten.

Lobend muss erwähnt werden, daß der 2. Baß am Tag zuvor und auch heute vollzählig erschienen war. Verstärkt wurde er zusätzlich noch vom Gastsänger Arnold Mies, so dass die folgenden Darbietungen zwar etwas basslastig aber trotzdem gefühlvoll zum Vortrag gelangten: 1. An einem Sommermorgen, 2. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 3. Wir wollen zu Land ausfahren, 4. Heija Safari, und 5. Abend im Gebirge. Die Gäste jedenfalls hatten ihre helle Freude an unserem Gesang und bekundeten das mit kräftigem Applaus. Es war ein unterhaltsamer Abend, und es herrschte eine tolle Stimmung.

Auszüge aus der Chronik des MGV und der Kapellengeschichte:
Johannes Disternich gründete 1892 mit einigen Männern und Jünglingen den Vussemer MGV. Im Paragraphen 1 der Statuten vom 1. Oktober 1892 heißt es: „Der Verein hat sich hauptsächlich gegründet, um an einem Neubau der Vussemer Kapelle mitzuwirken und den kirchlichen Gesang herbeizuführen, sowie auch die fröhlichen, gemeinschaftlichen Unterhaltungen durch Gesellschaftslieder emporzuheben und dadurch unanständige Lieder zu verbannen.“
Dazu muss man folgendes sagen: Will man manchem Gerede Glauben schenken, wurde die Kapelle bereits zwischen dem 14. und 19. Jhdt. errichtet. Sie ist aber mit großer Wahrscheinlichkeit erst im Jahre 1804 unter großen Entbehrungen der Vussemer Einwohnerschaft erbaut worden. Sie war im Gründungsjahr des MGV also 88 Jahre alt, aber in einem erbärmlichen Zustand. Jahrelang gingen die Meinungen der Bürgerschaft auseinander. Während ein Teil die Erhaltung des Bauwerkes forderte, wurde von anderen der Abriß der Kapelle befürwortet. Also hatte sich der damalige MGV für einen Neubau entschieden, wie wir aus den Statuten ersehen können. Aber dazu sollte es nicht kommen. In all den Jahren wurde sie immer wieder notdürftig repariert. Am 20. März 1900 wurde sogar ein Kreuzweg in der Kapelle errichtet.
Hoffmann dem Generalvikariat Köln am 4. Dezember 1910 einen Situationsbericht schrieb und versuchte damit, die kirchlichen Verhältnisse in Vussem zu verbessern. Er schrieb u. a.: „In 30 Jahren haben die Mitglieder 6000 Mark mittels Beiträgen von 20 Pfennigen monatlich zusammengespart. Die alte Kapelle ist in einem derartig schlechten, baulichen Zustand, daß sie zu keiner weiteren Reparatur mehr fähig und dem Einsturz nahe ist. Ganz abgesehen davon ist ihr Zustand unwürdig, darin eine Messe zu feiern. Außerdem ist sie viel zu klein für die Einwohnerzahl, die zu drei Vierteln vor der Kapelle steht. Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge kommt deshalb nicht in Frage, weil die Leute ganz arme Berg- und Fabrikarbeiter sind. Das Vereinsvermögen reicht nicht aus für einen würdigen Neubau der Kapelle. Pastor Gülden aus Holzheim kann die Notlage bezeugen.“ Mit dem Antwortschreiben bewilligte das Generalvikariat einen Betrag von 1000 Mark. Das war aber für einen Neubau viel zu wenig.
Am 13. Juli 1915 feierte die Vussemer Bevölkerung wie gewohnt das Fest ihrer Patronin, der heiligen Margareta, obwohl zu dieser Zeit der 1. Weltkrieg in vollem Gange war. Dazu schrieb der damalige Lehrer Koch u. a. in die Schulchronik: „Heute fällt der Unterricht aus. Die Fabrikarbeiter haben meistens bis Mittag frei. Am Tag zuvor zieren die Mädchen des Dorfes das Kapellchen, sodaß man es kaum wiedererkennen kann. An diesem Tag ist ein feierliches Hochamt mit Predigt. Weil die Leute zum größten Teil draußen stehen, stellt sich der Herr Pastor bei der Predigt in die Tür, damit ihn alle sehen und hören können. Nach dem Hochamt geht eine Prozession zum Margaretenhäuschen. Vor dem Krieg spielten während der Prozession eine Anzahl Vussemer Musikanten. In früheren Jahren war nachmittags noch eine Andacht zum Troste der Abgestorbenen. In diesem Jahr fiel diese Andacht aus, und man betete am Abend die gewohnte Kriegsandacht. Das Fest wird von altersher gefeiert. Viele Leute arbeiten an diesem Tage nicht, auch nicht auf dem Felde, wenn nicht dringende Arbeiten, besonders im Heu, vorliegen. Die meisten Vussemer, die sich auswärts eine Stelle gesucht haben, nehmen sich für diesen Tag Urlaub und kommen nach Hause, um das Margaretenfest zu feiern. Hierzulande sagt der Volksmund: ‚Wenn es am Margaretenfest regnet, faulen die Nüsse’. Übrigens, das Altärchen in der Kapelle stammt aus der alten Pfarrkirche Kallmuth.“

1932 fand eine Besichtigung des Vereins für Denkmalschutz statt. Man beschloß, die Kapelle unter Denkmalschutz zu stellen. Für die Instandsetzung wurden beträchtliche Gelder benötigt, deren Aufbringung für die Gemeinde unmöglich war. Deshalb wurden Beihilfen in Aussicht gestellt.

Es sollte aber noch bis 1936 dauern, bis die im Verfall begriffene Margaretenkapelle, die ja aus Fachwerk besteht, gründlich renoviert wurde. Zur Einweihung zog man am Montag, den 20. Juli 1936 in einer feierlichen Prozession von der Rektoratskirche (Notkirche) zur Margaretenkapelle, wobei die Margaretenstatue, die seit 20 Jahren nicht mehr in der Kapelle stand, überführt wurde. Dechant Schriever aus Eicks nahm die Weihe vor. Auch wurde altes Brauchtum wieder aufleben gelassen, indem man am Sonntag und Montag ausgiebig die Margaretenkirmes feierte, die aber bald wieder in Vergessenheit geraten wäre. Im Vereinsbuch kann man nachlesen, daß der MGV 1930, 1931 und 1932 als Veranstalter die Kleinkirmes ausrichtete und einen Festball abhielt. Das wurde auch nach der Neugründung des MGV im Jahre 1950 fortgesetzt. Am 16. Mai 1937 konnte das Altarbild aus dem 17. Jhdt. (Kreuzigungsgruppe) nach gründlicher Restaurierung wieder angebracht werden.

Am 26. November 1982 war es dann wieder soweit. Nach aufwendigen Renovierungsarbeiten an der Margaretenkapelle nahm Pastor Stanislaw Sobieszczyk während einer Hl. Messe die erneute Einsegnung vor. Die sogenannten „Kapelleköpp“ (Bürger aus der Nachbarschaft) hatten dazu ein Kapellenfest organisiert, wobei auch der MGV auftrat. Am 10.1984 hatten die gleichen Organisatoren in der Annahme, daß die Kapelle 180 Jahre alt geworden war, ein zweites Kapellenfest veranstaltet (siehe Zeitungsbericht am Ende dieses Beitrags).

Der MGV war auch wieder mit von der Partie und brachte einige Lieder zu Gehör. Nach der Messe, die musikalisch von der Flötengruppe und dem Musikverein mitgestaltet wurde, berichtete unser Heimat- und Geschichtsforscher Albert Velser aus der Kapellengeschichte. Obwohl ihn die Angabe, daß die Kapelle 1804 erbaut worden sei nicht zufriedenstellte, konnten bislang aber keine anderen Angaben zum Bau der Kapelle gefunden werden. Weiterhin mussten die Vussemer, die bis 1802 zur Pfarre Weyer gehörten und dann nach Holzheim eingepfarrt wurden, den beschwerlichen Fußweg zu der dortigen Kirche zurücklegen. Man war bestrebt, die kirchlichen Verhältnisse zu verbessern. Die Kapelle war, wie eingangs erwähnt, unter großen Anstrengungen und Opfern von den Vussemer Bürgern erbaut worden. Aber all die Mühe zahlte sich in den ersten 49 Jahren nicht aus. Im Jahre 1852 bittet der Landesdechant aus Gemünd das Generalvikariat in Köln, die Kapelle benedizieren (einsegnen) zu dürfen. Man nimmt an, daß bis dahin noch keine Hl. Messe in der Kapelle gefeiert wurde. Ein Grund dafür war sicherlich, daß die finanziellen Mittel fehlten, die für die Einrichtung und den Unterhalt aufzubringen waren. Es liegt also nahe, daß die Kapelle in den ersten 49 Jahren nur zu Andachten und Totenwachen aufgesucht wurde. Nachdem sich zwei Vussemer Bürger bereiterklärten, der Kapelle eine Schenkung von 50 Talern zu machen, um die Unterhaltssicherung zu gewährleisten, erteilte das Generalvikariat die Benedizierungserlaubnis. Die Einsegnung fand wohl im Jahre 1853 statt. Den alten Kapellen-Bilanzen zufolge, wurde ab 1853 zumindest am Margaretentag eine Hl. Messe gefeiert. Die Kapelle ist nun 200 Jahre alt geworden. Warum man dieses Jubelfest nicht im größeren Stil gefeiert hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Zumindest von außen ist eine Sanierung wieder dringend erforderlich.

Pfarrer Stanislaus Sobieszczyk zelebrierte in der Jubiläumskapelle St. Margareta die Festmesse.

el Vussem. Unter einem großen Lastenfallschirm, der vor der Vussemer Kapelle aufgezogen war, versammelten sich zum 180jähri-gen Jubiläum der St. Margaretenkapelle am Samstag zahlreiche Gläubige trotz strömenden Regens zur Festmesse.

In der Predigt drückte der Vussemer Pfarrer Stanislaus Sobieszczyk Freude über dieses Kleinod aus. Er betonte, daß ein Christ ohne die Zusammenkunft am Herrentage nicht leben könne, denn das Haus Gottes sei die Gemeinde Christi. Küster und Organist Anno Hein hatte alle Hände voll zu tun, das teure, draußen aufgestellte Harmonium von Regentropfen frei zu halten. Mehrstimmig sang der Kirchenchor die Festmesse, der Musikverein Vussem unter dem derzeitigen Leiter Hubert Schmidt spielte das Schlusslied.
„Droben stehet die Kapelle“, stimmte dann die Flötengruppe unter Resel Feyen an und besorgte den Übergang zur weltlichen Feier. Ortsvorsteher Matthias Vogelsberg dankte nach der Messe für die große Beteiligung der Ortsbevölkerung und lud ins Zelt.

Landrat Josef Linden, der gut beschirmt zum Jubiläum kam, glaubte, daß dieses Jubiläum ein Festtag für ganz Vussem sei. Angesichts des Jubiläums betonte er, daß Kirche, Gemeinde und Kreis nicht nebeneinander, sondern füreinander leben.

Anschließend lud der Chronist Albert Velser zur Dokumenten-Ausstellung in die festlich geschmückte Kapelle ein. In der Chronik steht, daß die Kapelle 1804 von der Einwohnerschaft gebaut wurde.

Unter der damaligen französischen Besatzung waren die finanziellen Verhältnisse mehr als schlecht. Erst 1852 wurde das Kleinod eingesegnet, nachdem 50 Taler gestiftet wurden, um den Unterhalt zu gewährleisten und um den Pfarrer zu bezahlen, der die Messen las.

1900 erhielt die Kapelle einen Kreuzweg. Danach wurde in einer Halle der damaligen Firma Girards eine Notkirche eingerichtet. Um die Kapelle nicht dem Verfall preiszugeben, kümmerten sich die Einwohner um die Pflege der Kapelle, in der damals Andachten und Totenwachen stattfanden. Weiter schreibt der Chronist, daß der damalige Junggesellenverein durch das Allerseelensingen den Kapellenbauverein finanziell unterstützte. Erst 1936 wurde die Kapelle im Ortsmittelpunkt unter Denkmalschutz gestellt.

Auch heute noch kümmern die Nachbarn sich um die Margarete.

Freitag, 27. August 2004

Goldhochzeit der Eheleute Matthias und Theresia Schmidt, geb. Schaich

Zur Vorgeschichte: Vor 50 Jahren, am 20. August 1954, besiegelten Matthias und Resel den Bund fürs Leben im Essener Standesamt. Wie es dazu kam, kann man im nachfolgenden Zeitungsbericht und in der Vereinschronik nachlesen.
Am 9. und 10. Mai 1953 machte der MGV Vussem einen Ausflug nach Essen, weil das Altenberger Blasorchester, das 1952 durch Vermittlung unseres Chorleiters Josef Luxen bei unserem 60jährigen Bestehen mitwirkte, uns zum Gegenbesuch eingeladen hatte. Es sollte ein schöner und erlebnisreicher Ausflug werden.

An jenen sonnigen Maitagen wurden neben dem Konzert, das der MGV mitgestaltet hatte, auch der Grugapark besucht und auf dem Baldeneysee eine Bootsfahrt unternommen.
Der Zufall wollte es, daß Matthias und Resel im Bus nebeneinander zu sitzen kamen. Oder war es Gottes Fügung? Bei der regen Unterhaltung lernten sich die beiden kennen und fanden sich auf Anhieb sympathisch. Nach dem gemeinsamen Besuch der hl. Messe stand eine Besichtigung des Essener Industrie-Zentrums (Krupp) auf dem Programm.

Auf dem Wege dorthin wurden wir plötzlich von Polizeifahrzeugen verfolgt. Unmittelbar vor dem Stadtzentrum – wir waren ca. 60 – 70 Personen – eskalierte die Sache. Wir wurden von den Polizeibeamten umzingelt. Einige von uns, Toni Wollenweber, Jakob Dreesen und Bertel Berners, die einen roten Schal trugen, wurden unsanft am Kragen gepackt und mussten sich ausweisen. Die Essener Polizei stand in höchster Alarmbereitschaft. Sie hatte Anweisung bekommen, daß jede Massenansammlung mit allen Mitteln zu verhindern sei, denn am heutigen Tag sollten kommunistische Veranstaltungen stattfinden, die verboten waren. Weil man uns für eine derartige Gruppe gehalten hatte, war der gezielte Angriff befohlen worden. Aber der ganze Irrtum des Überfalls war schnell aufgeklärt, denn als sich herausstellte, daß wir harmlose Sänger aus der Eifel waren, ließ man uns in Frieden ziehen. Über diesen peinlichen Vorfall berichteten der Westdeutsche Rundfunk in „Hier und Heute“ sowie die Presse ausführlich und amüsant. Wir Ausflügler hatten unseren Spaß. Nach zweitägigem Aufenthalt in Essen kehrten wir übermüdet in die Heimat zurück. Am anderen Morgen flatterte Matthias und vielen Sangesbrüdern die Kündigung der Fa. Girards ins Haus, die mangels Masse Konkurs anmelden musste. Nach einem Monat kehrte Matthias ins Ruhrgebiet zurück und fand bei der Fa. Krupp als Vertikalbohrer Arbeit und Brot und bei Resel seine große Liebe.

Zum Fest:
In Begleitung von Abordnungen der Vussemer Vereine wurde das Jubelpaar mit Marschmusik am Freitagabend um 18 Uhr zum Proberaum des Musikvereins (ehemaliges Lehrschwimmbecken) auf einem festlich geschmückten Anhänger sitzend, der von einem Traktor gezogen wurde, geleitet. Mit dem Traktor der Marke Deutz hatte es folgende Bewandtnis: Das Baujahr des Gefährts 1954 sollte das Hochzeitsjahr des Jubelpaares symbolisieren. In seiner Eigenschaft als Bürgervereinsvorsitzender nahm Matthias Vogelsberg anschließend im Namen der Dorfbevölkerung die Gratulation vor und überreichte als Geschenk einen gut gefüllten Frühstückskorb. Außerdem übernahm er die Moderation des heutigen Abends, die ihm gut gelang. In Abwesenheit von Rainer Pütz, der z. Zt. In Urlaub weilt, dirigierte nun dessen Vertreter Chorleiter Marek aus Floisdorf den Kirchenchor, der mit seinen Vorträgen zu gefallen wußte. Anschließend bot die Flötengruppe unter der Regie von Resel Feyen gute Musik. Außerdem hatte Resel ein Stück mit einigen Kids einstudiert, die, als Schornsteinfeger verkleidet, dem Goldpaar Glück und Segen bringen sollten. Als nächster Gratulant stand der MGV Vussem auf der Bühne, der mit Liedern: 1. Oh, wie schön ist Deine Welt, 2. Abendfrieden, 3. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 4. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 5. Rut sin die Ruse, und, auf besonderen Wunsch des Jubelpaares, mit 6. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, begeisternden Beifall erhielt und für Furore sorgte. Nun überbrachten die einzelnen Ortsvereine ihre Glück- und Segenswünsche nebst Geschenken. Willi Schütt hatte im Namen der Sänger gratuliert und eine Frühstückskorb überreicht, damit das Paar auch gut über den Winter kommt. Der Musikverein hatte sich mit den Strempter Musikanten verstärkt und spielte zum Abschluß hörenswerte, moderne Arrangements und wurde dafür mit viel Applaus belohnt. Zwischendurch wurden reichlich Getränke und belegte Brötchen serviert.

Am Samstag fand in der Pfarrkirche um 16 Uhr unter Mitwirkung des Musikvereins, des Kirchenchores und der Flötengruppe ein feierlicher Dankgottesdienst statt, der vom ehemaligen Pfarrer Bernhard Frohn und Pater Leo aus Indien zelebriert wurde. Nach der hl. Messe erwartete das Goldpaar noch einige Überraschungen. U. a. musste der Goldhochzeiter seine Goldbraut mit einer Schubkarre durch einen mit Flaschen abgesteckten Parcours fahren. In jeder Flasche steckte eine Rose, die Resel während der Fahrt einsammeln musste. Anschließen wurde das Jubelpaar in einer weißen Kutsche, die von zwei Rappen gezogen wurde, mit Marschmusik und zahlreichen Festgästen zum Veranstaltungsort begleitet, wo die Feierlichkeiten mit Familie, Verwandten Freunden, neuen und ehemaligen Nachbarn fortgesetzt wurden. In einem Zelt war ein kaltes und warmes Büfett aufgebaut worden. Drinnen gab es an der Theke und draußen am Bierwagen Getränke jeglicher Art. Es wurden noch einige Vorträge zum Besten gegeben, die die Lachmuskeln stark strapazierten. Mit Freuden werden sich das Goldjubelpaar und die geladenen Gäste an das schöne Fest noch lange erinnern.

Bericht aus dem Kölner Stadt-Anzeiger und Foto aus der Kölnischen Rundschau:

Mechernich-Vussem – Matthias Schmidt wurde vor 74 Jahren in Vussem geboren, seine Ehefrau hat ihre Wurzeln im selben Dorf. Dennoch wäre aus den beiden nie und nimmer ein Paar geworden, wenn sich der Männergesangverein (MGV) Vussem nicht im Jahr 1953 zu einem Gastkonzert nach Essen begeben hätte. Woraus sich eine tiefe Verbundenheit entwickeln sollte, die nunmehr über 50 Jahre anhält. Heute könnten Resel und Mathias Schmidt in Vussem ihre goldene Hochzeit feiern – wenn sie es denn nicht aufs nächste Wochenende verschoben hätten.

Theresia wurde in Hamburg geboren – als Tochter einer Opernsängerin, die aus Vussem stammt. Da die Künstlerin viel unterwegs war, verbrachte Resel den größten Teil ihrer Kindheit bei der Großmutter in Essen. Ihr Ehemann ist indes ein waschechter Vussemer. Der Schuhmachermeister, der zuletzt bei der Bundeswehr in Mechernich arbeitete, zählte zu jener Delegation des MGV Vussem, die im Mai 1953 auf Konzertreise im Kohlenpott war. Der damalige Dirigent hieß Josef Luxen und war ein Vetter der Mutter von Resel. Netterweise machte der Bus des MGV einen Zwischenstopp bei der Verwandten. Und wie der Zufall es wollte, wurde Resel Scheich ein Platz neben ihrem Zukünftigen zugewiesen. Liebe auf den ersten Blick sei es nicht gewesen, meinen die beiden schmunzelnd. Das habe sich erst nach dem Konzert in einer Wirtschaft so ergeben.

Am 20. August 1954 wurde der Bund fürs Leben im Essener Standesamt besiegelt. Seither teilen die beiden nicht nur Tisch und Bett, sondern sind auch musikalisch im gemeinsamen Einsatz. Matthias Schmidt war 1962 Mitbegründer des Musikvereins Vussem und seither bis vor wenigen Monaten dessen Vorsitzender. Aber immer noch wirken Resel am Tenor-Saxophon und ihr Mann an der Posaune beim MV Vussem aktiv mit. Für das aktuelle Führungspersonal des MV haben die Jubilare übrigens selbst gesorgt. Der älteste Sohn Hans-Hubert ist Dirigent des MV, und der jüngste Sohn Franz-Josef trat als Vorsitzender die Nachfolge seines Vaters an. Alle vier Kinder des Paares sind musikalisch, auch die fünf Enkel zeigen bereits einschlägiges Talent. (js)

Ausschnitt aus der Biographie unseres inaktiven Mitglieds Matthias Schmidt:
Bei der Wiedereröffnung des MGV nach dem Kriege im Jahre 1950 war Matthias dem Verein beigetreten und sang die erste Tenorstimme. Die Singetätigkeit und Mitgliedschaft ließ der durch seinen Aufenthalt im Ruhrgebiet von 1953 bis 1957 ruhen. Aber nach seiner Rückkehr wurde er wieder als Sänger aktiv. 1962 wurde eine Bläsergruppe des MGV gegründet. Matthias spielte Posaune und wurde zum Geschäftsführer ernannt. Nach dem Tode von Josef Luxen im Jahre 1984 erlangte die Bläsergruppe ihre Selbständigkeit. Matthias übernahm den Vorsitz, den er über 20 Jahre ausübte und kürzlich seinem Sohn Franz-Josef übergab. Nachdem er 1995 Probleme mit den Stimmbändern bekam, wurde Matthias inaktives Mitglied. Im Jahre 2000 wurde er für 50jährige Mitgliedschaft und Treue zum Verein ausgezeichnet. Trotz seines Alters ist das rüstige Goldpaar im Musikverein und im Kirchenchor noch aktiv tätig. Daß das noch lange so sein kann, das walte Gott!

Samstag, 28. August 2004

Grillabend des Verschönerungsvereins der Dorfgemeinschaft Eiserfey

Nun schon zum dritten Mal war der MGV Vussem der Einladung gerne gefolgt, zumal die Eiserfeyer Sangesbrüder der Organisation angehören. Um beim Auftritt präsent zu sein, hatten fünf Sänger, die bei der Goldenen Hochzeit der Eheleute Schmidt in Vussem privat eingeladen waren, kurzfristig das Fest verlassen. Und das war gut so, denn bei der Ankunft auf dem Grillplatz stellte sich heraus, daß keine ersten Tenöre zur Verfügung standen, so dass die drei mitgebrachten Tenöre von den Sangesbrüdern freudig begrüßt wurden. Verspätet erschien noch ein Sbr., der zu tief ins Glas geschaut und vom Inhalt zu viel „Hohes C“ genossen hatte. Die hohen Töne drangen deshalb etwas schräg in „Cis-Moll“ aus seiner Kehle. Trotzdem wurden die folgenden Liedvorträge, nachdem uns der Vorsitzende Josef Frings herzlich begrüßt hatte, mit viel Beifall belohnt: 1. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 2. Abendfrieden, 3. An dem reinsten Frühlingsmorgen, 4. Ein kleines Malheur, 5. Rut sin de Ruse, 6. Eiserfeyer Heimatlied, und 7. Finster war die Nacht, das von Udo Greuel mit dem Akkordeon begleitet wurde.
Störend wirkte aber das Geräusch des Generators, worauf Chorleiter Heinz Sistig hinwies. Daraufhin erwiderte Ollesmöllesch Pitter: „Der hält ävver senge Ton!“ Ob das eine Anspielung auf unseren oben erwähnten deplatzierten Sbr. war, kann ich nicht beurteilen. Der Renner des Abends war wieder das „Eiserfeyer Heimatlied“, das von den Anwesenden voller Inbrunst mitgesungen wurde, zumal der Komponist Peter Feld unter den Gästen weilte. Zuvor waren die Startrompeter Peter Züll und Rainer Ryfisch (Künstlername: René Fischer) aufgetreten und ihr Können auf ihren Instrumenten gezeigt. Zur vorgerückten Stunde unterstützte Werner Borker auf seinem Akkordeon die „Eiserfeyer Hüüldöpp“, alias Peter Feld und Söhne. Für das leibliche Wohl war wie immer bestens gesorgt worden. Es war ein schönes Fest, das den Zusammenhalt der Eiserfeyer Dorfgemeinschaft sicherlich gefördert hat.

Sonntag, 29. August 2004

Open-Air-Konzert am „Koansteen“ (Kakushöhle)

Foto: H. G. Nickolay

Vor einer traumhaften Kulisse und in einer beeindruckenden Atmosphäre an der Kakushöhle hatten die Eifelrocker „Wibbelstetz“ und das Eiserfeyer Ortskartell zu einem Freiluft-Konzert eingeladen. Den Auftakt zu dem mehr als vierstündigen Konzert machte die Band „Snakes in Exile“ aus Hasselt/Belgien. Zur Begrüßung sagte Frontmann und Wibbelstetz-Chef Günter Hochgürtel u. a. wörtlich: „Wir wollten mit den Jungs über die Grenze hinweg Kontakte knüpfen, weil von der Mentalität und Geschichte her die Eifeler und Belgier viele Gemeinsamkeiten haben“. Es dauerte auch nicht lange, bis die „Snakes“ das Publikum auf ihrer Seite hatten, denn sie überzeugten mit gesanglichen Qualitäten ihrer vorgetragenen Stücke.
In der Umbauphase gab nun der MGV 1892 Vussem mit folgenden Liedern aus seinem reichhaltigen Repertoire eine Kostprobe seines Könnens: 1. Ein Bier, das macht den Durst erst schön, 2. Eiserfeyer Heimatlied, 3. Rolling home; Solist: Heinz Sistig, und 4. Finster war die Nacht; Akkordeon: Udo Greuel. Für diese einwandfreien Darbietungen gab es viel Applaus, Lob und Anerkennung vom Publikum.
Die gute Stimmung wurde jetzt noch zusätzlich angeheizt, als die „Stetze“ loslegten. Sie boten altbekanntes und neues Liedgut wie „Nempt mich möt“, „En de ahle Kaschemm“, „Nieres“ oder „Himbeermarmelad“. Eine Uraufführung stand nun auf dem Programm. Bandleader Günter Hochgürtel hatte eigens ein „Kakushöll-Leed“ komponiert, das seine Band gemeinsam mit dem MGV Vussem mit folgendem Refrain präsentierte: „Jeden Daach no de Schöll, jeng et en de Kakushöll, für oss Pänz wor dat et Paradies. Mier wore frei, wore fruh, als Robin Hood on Winnetou, hatten Schess nur für de Flademüs“. Von diesem Gemeinschaftswerk, das mit Günter Hochgürtel und Heinz Sistig einstudiert worden war, waren die zahlreichen Fans und das übrige Publikum begeistert. Nächstes Jahr wird dieses Werk auf der neuen CD zu hören sein, die zum 20jährigen Bestehen der Band erscheint. Nach diesem gelungenen Konzert, so war man sich einig, sollen weitere folgen. Es gab aber auch vereinzelte kritische Stimmen zu hören. Eine ältere Dame aus dem hiesigen Raum sagte uns: „Üsch (MGV) han ich jot verstande. Ävver dat englische on belgische Jedresse konnt ich net verstohn. Außerdäm war der Baß vell ze laut; mir brommp jetz noch de Kopp“.

Der Erlös vom Verkauf der Getränke, der von Mitgliedern des Ortskartells Eiserfey vorgenommen wurde, wird für die Freilegung und Einhausung des Römerkanal-Sammelbeckens in Eiserfey verwendet. Den Eintritt beanspruchten die „Wibbelstetze“ selbst.

VON JOACHIM SPROTHEN

Mechernich-Dreimühlen – Die Blicke von Rudi Mießeler, dem Ortsvorsteher aus Eiserfey, gingen am Sonntagmittag immer mal wieder nach oben. „Et bliev drüsch“, meinte er hoffungsvoll und sollte damit Recht behalten. Das Open-Air-Konzert, das die Eifelrockband „Wibbelstetz“ vor der beeindruckenden Kulisse der Kakushöhle (die wissenschaftliche Bezeichnung ist Kartsteinhöhle) in Dreimühlen absolvierte, lockte mehr als 600 Zuschauer an und war damit ausverkauft. Vor 15 Jahren hatte die Gruppe schon einmal an gleicher Stelle abgerockt, ehe der damalige Regierungspräsident Franz Josef Antwerpes weitere Veranstaltungen dieser Art verbot. Mit Hinweis auf die in der Höhle lebenden Fledermäuse. Die spielen auch eine tragende Rolle im neuen Song, den „Wibbelstetz“-Frontmann Günter Hochgürtel über die „Kakushöll“ geschrieben hat.
Den Auftakt des mehr als vierstündigen Konzertnachmittages hatten „Snakes in Exile“ gemacht, eine Band aus dem belgischen Hasselt. „Wir haben die Jungs eingeladen, um mehr Kontakte über die Grenzen hinweg zu knüpfen.
Schließlich haben Eifeler und Belgier von der Mentalität und Geschichte her viele Gemeinsamkeiten“, sagte „Wibbelstetz“-Chef Hochgürtel bei der Begrüßung der Gäste.Dieses Lied präsentierten die Eifelrocker am Sonntag erstmals mit Unterstützung des Männergesangvereins Vussem, der unter Leitung von Heinz Sistig angetreten war.

Die Eifelrocker stellten ihren neuen Song „Kakushöll“ mit Unterstützung des Männergesangvereins Vussem vor. BILDER: SPROTHEN.
Eine Traumkulisse bot das Höhlengelände bei Dreimühlen am Sonntag beim 2. Open-Air-Konzert von Wibbelstetz „. Sogar das Wetter spielte mit.

Die Fans waren von diesem Gemeinschaftswerk begeistert, und es steht zu erwarten, dass der MGV auch auf der neuen „Wibbelstetz“­CD zu hören sein wird, die nächstes Jahr zum 20-jährigen Bestehen der Combo erscheint.

Die in ihrer Heimat sehr bekannte Gruppe überzeugte in der Eifel mit schmissigem, keltisch angehauchtem Folkrock. Vor allem die gesanglichen Qualitäten des Quartetts, das einige Stücke a cappella vortrug, waren beeindruckend. So dauerte es kaum eine Viertelstunde, bis die „Snakes“ das Publikum auf ihrer Seite hatten. Erst nach zwei Zugaben durften sich die Männer um Akkordeonist und Kunstpfeifer Peter van Aken zum verdienten Bierchen zurückziehen. Doch es waren nicht nur die fetzigen Rocksongs der „Stetze“, die den Zuhörern von nah und fern zusagten.

„Diese Kulisse ist ja einfach traumhaft“, meinte eine ältere Dame, die eigens von der Mosel angereist war. Mit dieser Einschätzung stand sie nicht allein. „Hier müssten viel öfter solche Veranstaltungen aufgezogen werden“, befand auch Ortsvorsteher Rudi Mießeler, dessen Ortskartell für die Gastronomie beim Kakushöhlen-Open-Air zuständig war. Der Erlös aus dem Verkauf kühler Getränke wird in die Finanzierung der Arbeiten am römischen Wassersammelbecken in Eiserfey gesteckt, die derzeit in vollem Gange sind.

 

Zur Entstehung von Fels und Höhlen:
Die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung der Kakushöhle lautet Kartsteinhöhle. Im zur Sötenicher Kalkmulde gehörende Quellgebiet des Feybachs und des Hauserbachs gibt es mehrere Kalksintervorkommen, die sich vor 200000 – 300000 Jahren während einiger Warmzeiten innerhalb des Eiszeitalters bildeten. Die Kalkausscheidungen aus kalkhaltigem Wasser erfolgte beim Überfließen von Pflanzen, die sich im Quellbereich üppig ausdehnten. Diese bildeten mit der Zeit das poröse Gestein des Kalktuffs, im Volksmund auch „Duchley“ genannt. Außer dem Kalktuff entstanden auch festere Schichten, Travertin genannt, aus dem das größte Kalksintermassiv des Kartsteins aufgebaut ist. Die kalkliefernden Quellen müssen damals im Niveau der Oberfläche des Kartsteinplateaus in etwa 340 m Höhe ü. d. M. ausgetreten sein. Heute liegt der Karstwasserspiegel 90 m tiefer. Das geht darauf zurück, daß das Schiefergebirge in der Zwischenzeit aufgestiegen ist, so dass die Bäche sich tiefer in die Täler einschneiden mussten, wodurch der Wasserspiegel abgesenkt wurde. In dem lockeren Kalksinter wurden im Ostteil des Kartsteins durch den Weyerer Bach Höhlen ausgewaschen und nach einem antiken Riesen „Kakushöhle“ genannt. Bei Ausgrabungen fand man zwischen Bachschotter und Frostschutt Reste eiszeitlicher Säugetiere, wie Höhlenbär, Mammut, Rentier, Wolf, Wildpferd, Rhinozeros, Hirsch, Hyäne und anderes Kleingetier, sowie Kulturreste, die bis in die Römerzeit reichen. Auch konnte man nachweisen, daß vor 200000 Jahren der Vorfahr des heutigen Menschen, der Neandertaler, sich hier aufgehalten hat. Das Plateau des Kartsteins diente zeitweilig den Höhlenbewohnern als Fliehburg. Es wurde gegen den Zugang von Westen her durch einen Abschnittswall gesichert. 1977 wurde das Gelände und die Höhlen durch Pfeiler und Stützmauern aus Stahlbeton gesichert. Übrigens, am Wasserfall bei Nohn kann man die Entstehung von Kalktuffgestein hervorragend beobachten.
Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges begann man den Travertin auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Blöcke zu zersägen und auf Befehl Hitlers zum Reichstagsgebäude nach Nürnberg zu transportieren. Im letzten Kriegsjahr 1944/45 diente die große Höhle der Maschinenfabrik Peter Girards aus Vussem als bombensichere Lagerstätte für Maschinen und Materialien.
Die Kakushöhle beflügelt seit jeher die menschliche Phantasie. Tatsächlich haben viele Sagengestalten am „Koansteen“ ihr Zuhause. So z. B. der Riese Kakus, der den Riesen Herkules besiegte, welcher schwerverletzt am Herkelstein bei Holzheim sein Leben aushauchte, die Unterweltgöttin Helic und natürlich die Juffer Fey, die Schutzmatrone des Feybachtals. Außerdem tummeln sich neben echten Fledermäusen viele muntere Zwerge im Höhlengebiet. Beim Kartenspiel versuchte der Teufel höchstpersönlich die guten Seelen der braven Einwohner zu gewinnen, wenn auch der Sage nach ohne Erfolg.
In den 50er Jahren war die Kakushöhle Anziehungspunkt für die Jugend aus der näheren Umgebung. Nach der sonntäglichen Andacht, die wir Vussemer und Breitenbendener damals noch besuchen mussten, eilten wir Jugendliche auf dem schnellsten Wege zum „Koansteen“. Von Weitem hörten wir schon den „Kuckuckswalzer“, der von einem Plattenspieler abgespielt wurde. Viele Jungen und Mädchen haben hier tanzen gelernt. Manche wurden sogar ein Paar. Es gab auch noch ein Gasthaus hier, das aber 1982 aus ungeklärten Gründen abgebrannt ist.
Heute ist es ruhig geworden um den Kartstein. Einheimische, Touristen und Wanderfreunde erfreuen sich an der romantischen Natur und den bizarren Felsgebilden. Am Kiosk kann man Getränke oder einen kleinen Imbiss käuflich erwerben. Bleibt zu hoffen, daß die Musiker beim Open-Air-Spektakel die sagenumwobenen Höhlengeister nicht aus ihrem Jahrtausendschlaf aufgeweckt haben.

Samstag/ Samstag, 16. – 23.Oktober 2004

Busreise des MGV 1892 Vussem ins Erzgebirge
Bericht: Bernhard Miesseler, Fotos: Heinz Sistig, Betty Gülden

Sa. 16.10.: Es war mal wieder so weit, um 6:15 Uhr verließ der Bus mit 50 Passagieren an Bord Vussem mit dem Ziel Oberwiesenthal. Der Organisator und Reiseleiter Hans Klinkhammer ist mittlerweile bekannt für seine sehr schönen Fahrten, die überall großen Anklang finden.

Die erste größere Pause fand gegen 8:30 Uhr zwischen Limburg und Wetzlar statt. Frisch belegte Brötchen, Kaffee, Sekt, Obstler und Süßigkeiten für unsere Damen brachten Stimmung in die Runde. Ein besonderer Dank gilt den Helfern, die bereits am frühen Morgen für diese große Überraschung ein paar Stunden Schlaf geopfert hatten.

Gut gestärkt und bei bester Laune wurde die Fahrt gegen 9:30 Uhr fortgesetzt; es ging weiter über Herleshausen – Eisenach – Jena – Chemnitz nach Oberwiesenthal (893 m), wo wir gegen 16 Uhr unser Quartier „Haus Wiesenthal“ erreichten. Gesang, Musik und Skatspielen sorgten für Stimmung auf der Fahrt. Um 18 Uhr gab es Abendessen und gegen 19 Uhr war offizielle Begrüßung und Programmbesprechung, wonach der Tag ausklang.

So. 17.10.: Der Tag begann um 8 Uhr mit einem reichhaltigen Frühstücksbüffet. Hiernach wurde Oberwiesenthal erkundet. Um 13 Uhr war eine Fahrt mit der Fichtelgebirgsbahn (Nostalgie) nach Chranzahl (654 m) und zurück vorgesehen.

In Chranzahl besuchten wir die Talsperre und Holzschnitzerläden und verbrachten die restliche Zeit bis zur Rückfahrt um 18:30 Uhr bei Kaffee und Kuchen. Unser Sbr. Hans Klinkhammer erlaubte sich einen Eisbecher für 8,50 Euro, gefüllt mit 8 Eiskugeln, verziert mit einem Sahnehäubchen in Form einer Kirchturmspitze. Es dauerte nicht sehr lange bis unser Freund Johannes im verlängerten Rückgrat Schwierigkeiten verspürte. Nachdem er nun mit Müh‘ und Not eine Toilette gefunden hatte, kam er einige Zeit später erleichtert und guter Dinge zum Bahnhof, wo um 18:30 die Rückfahrt mit der Nostalgiebahn stattfand. Hierbei wäre noch auf folgendes hinzuweisen:

„Unser Chorleiter Heinz Sistig durfte die Rückfahrt auf dem Führerstand der Dampflok (99 – neunundneunziger Gattung) genießen, sich als Heizer betätigen und den Eignungstest als Reservelokführer ablegen.
Toilettenbesucher im Waggon hatten die einmalige Gelegenheit, einen Röhrenblick ins Schotterbett der Gleisanlage zu riskieren und somit den Verbleib ihrer Hinterlassenschaften zu verfolgen.
Andere wiederum saßen im Speisewagen und genossen den Service der 50er Jahre.“

Diese Fahrt war für alle Beteiligten ein Erlebnis besonderer Art.

Für den Abend war ein Heimatabend angesagt, der mit Musik, Gesang, Lichtbildervortrag und Klöppelvorführung für Abwechslung sorgte. Mit zunehmendem Alkoholgenuss stieg die Stimmung bis kurz vor Mitternacht.

Montag, 18. Oktober:
Heute war eine Fahrt nach Tschechien geplant und zwar nach Karlsbad und Marienbad. Eine Stadtführerin, die uns von morgens bis abends begleitete, sorgte für viel Wissen und Stimmung, denn sie war kein Kind von Traurigkeit. Bäder, Kurhäuser, Geschäfte, Kurgärten und Musikfontänen gaben uns ein gewisses Kurniveau.
Nach Eintreffen in Oberwiesenthal am Abend unternahmen Udo Greuel mit Gefolge einen Grenzübergang nach Tschechien. Bei der Rückkunft waren die Grenzbäume bereits geschlossen (Übergangsende 18 Uhr). Nachdem sie nun versuchten die Schlagbäume eigenhändig zu öffnen, blitzten Lampen auf, und die Grenzpolizisten erschienen. Nach Befragung zu Staatsangehörigkeit und Grund des Grenzübertritts gab man bereitwillig Auskunft. Da der MGV Vussem selbst in Tschechien ein Begriff war, machte man keine Schwierigkeiten, und unsere Ausflügler durften die Grenze ungeschoren überschreiten. So verlief auch dieser Tag erlebnisreich.

Seiffen Nußknacker
Elbsandstein/ Känigstein

Dienstag, 19. Oktober:
Vorgesehen war eine Fahrt nach Annaberg (Spielzeugstadt) mit Besichtigung der Annenkirche und des Marktes. Weiterfahrt über Buchholz (Heimatstadt von Adam Riese, dem Rechengenie) nach Seiffen (Holzschnitzerstadt) zwecks Besichtigung und Großeinkauf im Kerzenmuseum. Unser Sbr. Günter Sonnenschein hatte seinen 54. Geburtstag erreicht und wurde nun allgemein beglückwünscht. Er und seine Frau Cilli versorgten uns reichlich mit Sekt, so dass bei der Weiterfahrt eine ganze Batterie leerer Sektflaschen zurück blieb und uns zum Abschied winkte. Weiter ging die Fahrt über Bärenstein, Altenberg (WM-Bobbahn) Geising (Wintersportort) zum „Haus Wiesenthal“. Auch dieser Tag war ausgefüllt mit Ereignissen und Sehenswürdigkeiten.

Mittwoch 20. Oktober:
Der anstrengendste Tag der ganzen Tour. Gegen 8 Uhr starteten wir in Begleitung unserer Stadtführerin zur Besichtigung der Festung Königstein. Hier musste unser Sbr. Klaus Bernitt abhanden gekommen sein, denn sein Altargeschenk Ruth war der Verzweiflung nahe. Alle saßen im Bus und machten sich ihre eigenen Gedanken über den Verbleib von Klaus. Der Bus drehte eine Ehrenrunde auf dem Parkplatz, doch kein Klaus war zu sehen. Mit ca. 20 Minuten Verspätung traf der gute Junge ein. Wir konnten miterleben, wie Ruth eine Zentnerlast verlor und ein Aufschrei erschallte: „Ich bin frei“! Klaus hatte den Aufzug verpasst, der nur halbstündlich verkehrte.

Nun ging die Fahrt weiter zum Elbsandsteingebirge. Hier hat sich der MGV im Gästebuch verewigt. Und weiter ging es zur Bastei. Auf mehrfachen Wunsch und nach Abstimmung am Vortag ging die Fahrt weiter nach Dresden. Unsere sachkundige Stadtführerin führte uns hier zu den Sehenswürdigkeiten von Dresden, nämlich: die wieder aufgebaute Liebfrauenkirche, Kloster und Klosterkirche, Zwinger, Semperoper, Reiterhalle, Brühlsche Terrassen, Brücke „Blaues Wunder“ und Augustusbrücke. Zum Abendessen kehrten wir ein im Gewölberestaurant „Pulverturm“, erbaut 1565, wo bereits für uns laut Quartierschein Nr. 105 fünfzig Plätze reserviert waren. Bei gutem Essen und Trinken herrschte eine tolle Stimmung. Liebliche Mägde und Knechte sowie schmucke Grenadiere bewirteten uns. Ein Akkordeonspieler forderte uns auf zur gesanglichen Begleitung. Selbst August der Starke im originalen Gewand begab sich von Tisch zu Tisch, sprach mit uns und erkundigte sich nach unserer Herkunft. Als er Miesselers Gertrud bei einem Glas Pfefferminztee sitzen sah, meinte er lakonisch: „Ich wünsche Ihnen in 9 Monaten eine Windel voller Golddukaten“. Nun war die Stimmung auf dem Höhepunkt angelangt, und wie das so üblich ist, wenn es am Schönsten ist, wird die Rückreise angetreten. Heinz Sistig verließ das Kellergewölbe als gekröntes Haupt, denn man hatte ihm eine Goldkrone verpasst. Gegen 22 Uhr erreichten wir Oberwiesenthal und waren für diesen Tag geschafft.

Donnerstag, 12. Oktober:
Für heute war ein Wandertag angesagt, jedoch der bestellte Wanderführer war nicht abkömmlich. Kurz entschlossen viel die Wahl eines Ersatzführers auf Bernhard und Gertrud Miesseler. Mit 17 Personen zogen wir los und bestiegen den Fichtelberg (1148 m) und hielten Einkehr. Nachdem der Durst gestillt war ging es auf Umwegen weiter durch den Fichtelwald bis zum Hotel Jens Weissflog, ehem. Olympiasieger. Auch hier kehrten wir ein und labten uns bei Kaffee und Kuchen. Als wir nach einer etwa 15 km langen Wanderung im „Haus Wiesenthal“ ankamen, waren wir nur noch zu 10 Mann, also ein Schwund von 7 Personen war zu verzeichnen. Da die Möglichkeit einer Auf- und Abfahrt mit dem Bus oder einer Seilbahn bestand, hatten die restlichen Teilnehmer eine dieser Gelegenheiten genutzt, so auch auf der Rückfahrt die uns abhandenen Mitwanderer.
Abends ab 20 Uhr fand ein Tanzabend statt. Ein Erzgebirgler unterhielt uns mit seiner Anlage, das Tanzbein wurde eifrig geschwungen, und es gab unterhaltsame Sondereinlagen. Unser Rainer Gottschlich erschien unerkannt als verkleideter „Alter Holzmichel“, der zum Leben wiedererweckt wurde. Addi Potschernick erfreute uns mit seinen Liedervorträgen und Hans Weiss hatte durch seine Vorträge die Lacher auf seiner Seite. Auch die Vussemer Kappesfrauen hatten ihren Auftritt unter der musikalischen Begleitung von Udo Greuel. 2 CD-Platten, gestiftet von Addi, wurden versteigert zu Gunsten der „Aktion Mensch“ und erbrachten einen Erlös von 240 €. Erwähnt sei, daß Rainer Gottschlich in Verbindung mit dem Bundeswehrsozialwerk diese Aktion immer noch durchführt. Auch dieser Abend endete mal wieder zur vorgerückten Stunde.

Freitag, 22. Oktober:
Dieser Tag stand zur freien Verfügung. Mit Wandern und Shoppen sowie Entspannung wurde dieser Tag verbracht, denn einigen Freunden ging doch die Kondition aus, war doch für den Abend ein gemütlicher Abschluss vorgesehen.
Erstaunlich war doch, daß auch an diesem Abend die Unterhalter wieder einiges zu bieten hatten und zwar: die beiden Akkordeonspieler Udo Greuel und Günter Weiss. Udo strapazierte die Lachmuskeln mit seinen Witzen, Bernhard Miesseler und Hans Weiss durch ihre Vorträge. Kurz gesagt, die Stimmung hatte wieder ihren Höhepunkt erreicht. Am späten Abend war es dann vollbracht.

Samstag, 23. Oktober:
Gegen 8 Uhr startete der Bus zur Heimfahrt, nachdem noch einige Gruppenfotos gefertigt wurden. Unsere auswärtigen Freunde und Gönner des MGV wurden in ihren Heimatorten Satzvey, Kommern und Mechernich abgesetzt, wonach wir gegen 17 Uhr im Heimatort Vussem eintrafen. Somit hatte die Fahrt einen guten Verlauf genommen, und zufriedene Gäste verließen den Bus.

MGV Reisegruppe

Erwähnenswert wäre noch Folgendes: Ein lustiges und diszipliniertes Völkchen war auf Reisen, dessen Organisator Hans Klinkhammer mal wieder aus dem Vollen geschöpft hatte und somit die Chronik des MGV Vussem bereichert hat. Sbr. Hans Klinkhammer gilt unser aller Dank! Letztlich wäre noch festzuhalten, daß von 28 Aktiven leider nur 12 Sänger mit von der Partie waren, so dass ein gesanglicher Auftritt des MGV nicht möglich war und auch nicht stattgefunden hat.

Sonntag, 14. November 2004

Volkstrauertag

Mit Kranzniederlegungen ist heute bundesweit der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht worden. So auch in Vussem und Breitenbenden. Um 9.30 Uhr setzte sich der Trauerzug bei diesigem Novemberwetter unter den Klängen des Musikvereins zum Ehrenmal gemächlich in Bewegung. Eine Abordnung des Löschzuges Vussem/Breitenbenden stellte mit brennenden Fackeln die Ehrenwache. Ortskartellvorsitzender Matthias Vogelsberg, der im Namen der Dorfbevölkerung einen Kranz niedergelegt hatte, sagte in seiner Ansprache wörtlich folgendes:

Erinnerung, Gedenken, Mahnung und Gebet:
Der Volkstrauertag erinnert an die Toten der Kriege, an die im Feld Gefallenen. An die Opfer der Bombenangriffe, an die Opfer, die von den politischen Machthabern umgebracht wurden. Der Volkstrauertag ist eine Erinnerung an diese im Krieg Umgekommenen, er ist ein ehrendes Gedenken an diese Toten und er ist eine Einladung zum Gebet für diese Toten. Er ist aber auch eine Mahnung. Eine ganz eindringliche Mahnung, daß wir alles tun um Frieden zu schaffen und zu erhalten. Eine Mahnung, daß wir Gott nicht vergessen, der unser Leben trägt und hält. Und eine mahnende Erinnerung dafür zu danken, daß wir in unserem Leben seit fast 60 Jahren in Frieden leben können. Das Gedenken am Volkstrauertag und die Besinnung, die einmünden in die Mahnung zum Frieden hat Theodor Heuss einmal in die Worte gekleidet: „Die in den Gräbern ruhen, warten auf uns alle. Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefaßt gewordenen Stimmen. Zeigt Ihr, die Ihr noch im Leben steht, daß Frieden bleibe, Frieden zwischen den Menschen, Frieden zwischen den Völkern“.

Anschließend leistete der MGV  mit dem Vortrag der neu einstudierten Trauerlieder: 1. Harre meine Seele, Bearbeitung: Heinz Sistig, und 2. Irgendwo, Komponist: Wilhelm Heinrichs, Text: Heinrich Heine, seinen Beitrag zum Volkstrauertag in Vussem. Nachdem Annemie Linden die Fürbitten gesprochen hatte, wurde noch für die Gefallenen, Vermissten und Kriegstoten gebetet. Mit dem Lied vom „Guten Kameraden“ das vom Musikverein vorgetragen wurde, endete die bewegende Gedenkfeier.
In Breitenbenden fand fast das gleiche Zeremoniell wie in Vussem statt. Jörg Lodzinsky, der die Teilnehmer herzlich begrüßt hatte, sagte in seiner Rede u. a. sinngemäß: „Ich hoffe, daß uns dieser Tag eine Mahnung ist, die Sinnlosigkeit eines Krieges zu erkennen. Gerade die Generation, zu der auch ich gehöre, kann sich glücklich schätzen, Kriege nur aus dem Fernsehen zu kennen. Sie hat aber die Verpflichtung, das Gedenken an die Verstorbenen und die gefallenen Soldaten zu wahren. Man muss nach den Ursachen eines Krieges forschen, jedoch nicht auf der Ebene, auf der die Kriege noch heute in der Welt ausgetragen werden. Vielmehr muss man die näherliegenden Ursachen des täglichen Lebens wie Intoleranz, Aggressionen oder Eigensucht bekämpfen. Jeder Schritt aufeinander zu und jedes Wort des Verständnisses für andersdenkende Mitmenschen ist ein kleines Friedenswerk“, betonte er.

Der MGV brachte nun die zwei Lieder zu Gehör, die auch in Vussem bravourös zum Vortrag gelangt waren. Gemeinsam mit Bernhard Fuchs betete nun die Trauergemeinde für die Opfer beider Weltkriege. Mit dem Choral „Ich hatt’ einen Kameraden“ endete die Gedenkfeier. Es ist noch festzuhalten, daß die Beteiligung der Bevölkerung von Vussem und Breitenbenden an den Veranstaltungen beschämend war.

Samstag, 27. November 2004

Jahresabschlussfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen im Uffzheim Mechernich

Am 27.11.2004 feierten die ehemaligen Soldaten im DBwVe.V., Kreis Euskirchen, ihren Jahresabschluss. Hierzu trug der MGV Vussem vorweihnachtliche und weihnachtliche Lieder vor. Dieses kam bei den anwesenden Mitgliedern sehr gut an. Der Chorleiter Heinz Sistig verstand es wieder einmal, die anwesenden Zuhörer mit den ausgewählten Melodien zu begeistern.
Dank sei hier auch dem Vorsitzenden, Herrn Willi Schütt, und natürlich den Chormitgliedern ausgesprochen. Angetan waren auch alle Anwesenden, dass sie am Schluss gemeinsam mit dem MGV Vussem das Lied „Es ist ein Ros entsprungen“ mitsingen konnten.

Nochmals vielen Dank an alle Mitwirkenden.

Peter Kruse

1. Vorsitzender und SB MGV Vussem

Anhang: Vielen Dank an Peter Kruse für seinen kurzen, präzisen Bericht. Es ist aber noch nachzutragen, daß folgende Lieder zum Vortrag gelangten: 1. O Freude über Freude, 2. Engel haben Himmelslieder, 3. Trommellied, 4. Es kommt ein Schiff geladen, 5. Weihnacht, 6. Weihnachtsglocken, und 7. Es ist ein Ros’ entsprungen.

Anschließend begaben sich einige Sangesbrüder in den Schankraum des Uffzheimes, um sich von sympathischen Bundeswehrsoldaten bedienen zu lassen. Da das Bier nur 80 Cent kostete, schmeckte es um so besser und nach mehr. Unser Ehrenvorsitzender, der 20 € Taschengeld bekommen hatte, wollte dieses verprassen, was ihm aber nicht ganz gelang, denn einige Sangesbrüder beteiligten sich auch an den Runden. So kam es dann, daß auf der Heimfahrt Alfred Brell sein VW-Büschen mit Sängern beinahe voll beladen hatte.

Sonntag, 12. Dezember 2004

Seniorennachmittag in Vussem

Der diesjährige Seniorennachmittag, der wieder vom Termin her in der Advents- und fünften Jahreszeit stattfand, wurde deshalb mit vorweihnachtlicher Musik und karnevalistischen Darbietungen gestaltet. Das Vussemer Ortskartell unter dem Vorsitz von Matthias Vogelsberg, der auch die Begrüßung und Moderation vornahm, hatte wieder ein tolles Programm zusammengestellt, um den Vussemer Bürgern ab 65 Jahren, die zahlreich in der „Schneidmühle“ erschienen waren, etwas zu bieten. Zuerst aber wurden die älteren Herrschaften von einigen Damen des Bürgervereins mit Kaffee, Kuchen und belegten Schnittchen verwöhnt.

Als erster hatte nun der Kirchenchor unter der Leitung von Rainer Pütz seinen Auftritt und brachte die Senioren mit seinen Vorträgen in vorweihnachtliche Stimmung. Anschließend betraten die schwergewichtigen Sänger des MGV frohgelaunt den Saal und setzten die nun folgenden Darbietungen effektvoll in Szene: 1. Freude über Freude, 2. Engel haben Himmelslieder, 3. Das Trommellied, 4. Weihnacht, 5. Weihnachtsglocken, und 6. Es ist ein Ros’ entsprungen, wobei die Anwesenden mit einstimmen durften. Heinz Sistig dirigierte den Chor mit geschmeidigen Bewegungen, suchte den Blickkontakt der Sänger, die aber, dadurch etwas irritiert, stur in die Noten schauten. Heinz Sistig gab präzise Einsätze, und der Chor erntete für seine Darbietungen viel Applaus.
Unter der Leitung von Resel Feyen hatte nun die Flöten- und Gesangsgruppe ihren Auftritt. Als Schneemänner verkleidet und dick gepolstert sangen und tanzten die Kinder u. a. zu der passenden Musik. Die Omas und Opas hatten ihre helle Freude an den Vorträgen ihrer Enkelkinder und drückten dies mit viel Beifall aus.

Mit einem Klatschmarsch, der aus der Lautsprecher-Anlage dröhnte, zog nun das Damen-Dreigestirn, das kürzlich proklamiert worden war, angeführt von den Bambinis, den Junioren- und Senioren-Tanzgarden, in den Saal ein. Das weibliche Dreigestirn besteht in dieser Session aus Prinz Monika  I. (Gülden), Jungfrau Doris  I. (Schmidt) und Bauer Sigrid  I. (Kreuser). Sie stellten sich in Reimform vor und sangen anschließend ein Loblied auf die Vussemer Männer. Weitere Programmpunkte waren nun die Gardetänze des Karnevalsvereins. Dabei wurden die Bambinis für ihre gekonnten Tänze mit besonders viel Beifall bedacht, auch weil eines der Jüngsten und Kleinsten der Gruppe wie ein Irrwisch durch den Saal tanzte. Aber auch das Tanzmariechen Jule Winter verdient erwähnt zu werden, denn mit seiner Ausstrahlung verzückte es das Publikum.
Zum Schluss spielte der Musikverein auf. Dabei fiel auf, das der Dirigent Hans-Hubert Schmidt seinem Posaunisten mehrmals zu verstehen gab, er solle mehr piano spielen. Was dieser aber falsch verstanden haben muss, denn er wurde statt leiser immer lauter, woraufhin der Dirigent schließlich kopfschüttelnd resignierte. Als Ohrwurm erwies sich der Vortrag vom „Holzmichel“. Dieses Stück musste als Zugabe unter großem Beifall der Anwesenden wiederholt werden.
Allmählich ging ein gemütlicher Seniorentag zu Ende. Dem Veranstalter sei von dieser Stelle aus auch im Namen der Senioren einmal herzlich gedankt. Vogelsberg wünschte allen noch ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr.

Freitag, 17. Dezember 2004

Jahresabschlussfeier (JAF) des MGV 1892 Vussem

Zu der alljährlich stattfindenden JAF konnte Vorsitzender Willi Schütt erfreulicherweise fast alle Sänger (nur einer fehlte) sowie den Redakteur der Sängerzeitschrift, Albert Wielspütz, im Pfarrheim begrüßen. Zugleich dankte er Chorleiter Heinz Sistig für dessen unermüdlichen Einsatz bei den Chorproben und Auftritten, den dieser mit großer Geduld bei der Einstudierung neuen Liedguts aufbringen muss. Auch Udo Greuel erhielt Lob und Dank für die Begleitung des Chores am Klavier und Akkordeon. Beide bekamen für ihre Bemühungen ein Honorar bzw. einen kleinen Unkostenbeitrag überreicht. Heinz Sistig sagte in seinen Ausführungen im Anschluss sinngemäß u. a. Folgendes: „Ich freue mich sehr, am heutigen Abend einmal fast alle Sänger zu sehen. Das ist bei den vergangenen Proben sehr selten gewesen! Daher ist bei der Einstudierung der neuen Lieder eine Stagnation eingetreten, weil wir durch den schlechten Probenbesuch, besonders in den Tenören, auf der Stelle treten.“

Nun wurden die neuen Notenmappen vorgestellt, die von Sbr. Wolfgang Schulz gestiftet worden waren. Für diese Großzügigkeit erhielt er donnernden Applaus. Von den Liedern, die in die Mappen eingefügt werden mussten, hatte er 2300 Kopien angefertigt. Diese Arbeit wurde von den Sangesbrüdern Alfred Brell, Bernhard Hoffmann, Wolfgang Schulz und Michael Wielspütz ausgeführt. Das Deckblatt bzw. Namensschild eines jeden Sängers hatte Albert Wielspütz ausgedruckt. Da die neuen Notenmappen um einiges schwerer sind als die alten, wurde beschlossen, den Notenwart etwas zu entlasten, indem die Mappen zu den Auftritten von jedem Sänger mitzubringen sind. Ob das aber immer klappt, wage ich zu bezweifeln. Aber: Gut Ding will Weile haben!
Der Chor nahm nun Aufstellung, und die neuen Mappen kamen zum ersten Mal zum Einsatz. Die Nummerierung war in ungeraden Zahlen vorgenommen worden, so dass die geraden Zahlen dazwischen lagen. Bei der Bekanntgabe der zu singenden Lieder: 1. Bergheimat und 2. Ein kleines Malheur, verlief die Premiere ohne Probleme.
Nun eröffnete der Vorsitzende das Büffet, welches in diesem Jahr aus Gulasch, Nudeln, Kartoffeln und Krautsalat bestand. Die Organisation hatte Hans Klinkhammer wieder vorgenommen, und es schmeckte hervorragend. Zum Nachtisch gab es leckeren Pudding in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Bezüglich der Getränke hatte Sbr. Fritz Pütz u. a. Gutscheine für 30 Liter Bier eingelöst. Des weiteren standen noch 10 Liter Rotwein, ein Geschenk der Gäste aus Nyons, zur Verfügung, die von Willi Schütt und Alfred Brell in Flaschen abgefüllt worden waren.
Weiter ging es nun mit der Verteilung der fünften Auflage der Sängerzeitschrift „Haste Töne?“, die wieder in aufwendiger Arbeit von den Brüdern Albert und Michael Wielspütz zusammengestellt worden war. Schütt wusste diese Arbeit zu würdigen, indem er den Beiden seinen Dank und Anerkennung im Namen der Sänger aussprach.
Jetzt ging man zum gemütlichen Teil über, denn nun hatte Udo Greuel seinen großen Auftritt. Als „Ene bergische Buer“ ging er in die „Bütt“. Was er zum Vortrag brachte ließ kein Auge trocken. Seine Witze, die er selber schreibt, erzeugten wahre Lachsalven unter den Sängern. In seiner unnachahmlichen Art ließ er das „R“ rollen, und „seine Frau Trien“ bekam ihr Fett weg. Diese Rede war wieder Spitze und kann in jeder Karnevalssitzung vorgetragen werden, weil der Erfolg schon vorprogrammiert ist. Gegen Mitternacht ging allmählich eine schöne JAF zu Ende. Da man kein Fäßchen Bier mehr anschlagen wollte, wurde den verbliebenen „Kläävbotze“ noch Flaschenbier eingeschenkt.

Freitag, 18. Februar 2005

Gemütlicher Abend für die Teilnehmer der Busreise nach Oberwiesenthal 2004

Bericht: Bernhard Mießeler.

Am 18. Februar 2005 fand um 18 Uhr im Pfarrheim ein Rückblick auf die o.g. Reise in Form eines Gemütlichen Abends statt. Da in OberwiesenthaI die gesamte Kurtaxe von den Teilnehmern zusätzlich bezahlt wurde und unser Organisator Hans Klinkhammer einen zufriedenstellenden Kassensturz der Reisekasse durchgeführt hatte, verblieb noch ein ansehnlicher Betrag als Guthaben, der es Hans ermöglichte, einen gelungenen Abend zu gestalten.

Erfreulicherweise waren 43 Teilnehmer anwesend, die vom Vorsitzenden Willi Schütt begrüßt wurden. Hiernach gab Hans Klinkhammer den Programmablauf bekannt und eröffnete das Büffet, welches reichhaltig und vorzüglich hergerichtet war. Warme und kalte Speisen, Käseplatten und eine bunte Puddingpalette, sowie Getränke nach Wahl ließen die Herzen höher schlagen und bereicherten unsere Gaumenfreuden.

Nach Stürmung des Büffets und Sättigung der Anwesenden begann unser Chorleiter Heinz Sistig mit einem Filmvortrag „HEINZI FILM“ über den Verlauf der Bustour. Dieser Vortrag dauerte etwa 2,5 Stunden und wurde in 3 Teilvorträgen aufgeführt. Humor sowie Besinnlichkeit, Kultur sowie Naturerlebnisse wurden reichlich wiedergegeben. Der anschließende Applaus bestätigte mal wieder die Fähigkeiten des Filmproduzenten Heinz Sistig.
Während der Pause fand eine Verlosung statt, deren Hauptorganisator Hans Klinkhammer und Mitgestalter Bernhard Mießeler waren.

Eine reichhaltige Tombola, die mit sehr schönen Preisen bestückt war, erwartete die Gewinner, wobei alle Reiseteilnehmer einen Preis erhielten. Auffallend hierbei waren die Anzahl der vorhandenen großen Fleischwürste sowie Frühstücksgutscheine.

Nach der Verlosung fuhr Heinz Sistig fort mit seinem Filmvortrag und wusste die Geschehnisse so zu präsentieren, daß nach Vortragsende mancher etwas wehmütig und nachdenklich in sich versunken war, denn sehr schöne Erinnerungen waren geweckt worden. Hier an dieser Stelle möchte ich Heinz Sistig danken und ein großes Kompliment für den gelungenen Filmvortrag aussprechen. Nun war die Zeit gekommen für unseren Sangesbruder Udo Greuel. Mit viel Witz und Humor wusste er mit seinem Vortrag unsere Lachmuskeln zu strapazieren. Gekonnt brachte er seine Witze an den Mann und musste öfters eine Pause einlegen, bis die Lacher sich beruhigt hatten.
Zum Abschluss führte Günther Weiss mit seinem Akkordeon durchs Programm bis über Mitternacht hinaus. Alle waren der Meinung, daß ein gelungener Abend sein Ende gefunden hatte und nichts zu beanstanden war. Allen Mitwirkenden sei herzlichst gedankt für diesen bezaubernden Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Sonntag, 13. März 2005

Geburtstagsbrunch mit Sbr. Norbert Wieder anlässlich seines 60. Wiegenfestes.

Mit Familienangehörigen, großem Freundeskreis, Kegelschwestern und -brüdern sowie den Sängern des MGV Vussem feierte Norbert Wieder ab 10 Uhr im Pfarrheim seinen runden Geburtstag. Einige Gäste waren sogar von Hamburg und Aschaffenburg angereist, um ihm zu gratulieren. Nachdem die illustre Gesellschaft ausgiebig gefrühstückt hatte, eröffnete der MGV mit dem Lied „Geburtstagsständchen“ offiziell die Feier.

Anschließend nahm unser Vorsitzender Willi Schütt die Gratulation im Namen der Sänger vor und überreichte einen Geldbetrag von 40€ für die „Aktion Mensch“, deren Anliegen dem Jubilar sehr am Herzen liegt.Nun wurde im Programm mit der nachstehend aufgeführten Liedfolge, die sich das Geburtstagskind gewünscht hatte, fortgefahren: 2. Das Morgenrot, 3. Sonntag ist’s, 4. Herrlicher Baikal, Solisten: Willi Schütt, 1. Tenor und Bernd Wenderdel, 2. Tenor, 5. Rolling Home, Solist: Heinz Sistig, 6. Old Mauhie, Akkordeon: Udo Greuel, 7. Ein kleines Malheur, und 8. Finster war die Nacht, Akkordeon: Udo Greuel. Da die Gästeschar von den Darbietungen des gut aufgelegten Chores sehr erbaut war, verlangte sie noch zwei Zugaben, die ihr mit den Liedern „Ein Bier, das macht den Durst erst schön!“ und „Rut sen de Ruse“ gewährt wurde. Nur schade, daß der 1. Tenor etwas dünn besetzt war.

Auch der Jubilar, der die Lieder mitgesungen hatte, bedankte sich herzlich bei seinen Sangesbrüdern und Gästen, u. a. auch für ihr zahlreiches Erscheinen, schönen Geschenke und Glückwünsche. Einen besonderen Dank erhielten seine Frau Rita und seine vier Töchter Michaela, Heike, Svenja und Anke, die ihm die schöne Feier ausgerichtet hatten und überreichte ihnen einen bunten Blumenstrauß. Für seine verdutzten Schwiegersöhne hatte er eine Überraschung parat, indem er sie zu einem Nürburgringrennen einlud.

Nun wurde er von Alfred Brell mit dessen Vortrag in den „Bund der Alten Säcke“ aufgenommen. Zum Zeichen dieses Bündnisses wurde ihm ein Sack überreicht, und am Revers muss er fortan ein Säckchen tragen. Er nahm es mit Humor und Gelassenheit entgegen, zumal er beim 50. Geburtstag diese Prozedur schon einmal über sich ergehen lassen musste. Seiner Frau aber passte es ganz und gar nicht, daß er von nun an keine häuslichen und „niedrigen“ Arbeiten mehr verrichten darf bzw. muss.

Der Jubilar forderte immer wieder seine Gäste auf, von dem reichhaltigen Büffet Gebrauch zu machen, das im Foyer des Pfarrheims aufgebaut war. Am Mittag gab es noch eine herzhafte Gulaschsuppe, und am Nachmittag wartete man mit Kaffee und Kuchen auf. An der Getränketheke sorgten Ankes Freunde für Nachschub, so dass immer ein volles Glas zur Hand war. Bis zum späten Abend wurde Norberts Geburtstag in fröhlicher Runde mit Gesang und Musik gefeiert.

       Lieber Norbert!

Auch der Chronist möchte es nicht versäumen, Dir mit folgendem Spruch zu gratulieren:

Musik begleite stets Dein Leben,
dann bist Du froh und leicht beschwingt.
Du bist von Freude stets umgeben,
von Glück und Humor umringt.

Auszüge aus der Biographie von Sbr. Norbert Wieder:

Norbert wurde am 10.03.1945 in Berlin geboren, in einer Zeit, als der 2. Weltkrieg zu Ende ging. Sein Vater wurde Opfer dieses Wahnsinns, und starb einen sinnlosen Tod als Soldat an der Front. Berlin wird von russischen Verbänden erobert.
Drei Monate nach seiner Geburt zog seine Mutter mit ihm aus der zerstörten Stadt aufs Land nach Ostermoor bei Brunsbüttel in Schleswig-Holstein (durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals ist dieses kleine Dorf heute gänzlich von der Landkarte verschwunden). Norbert wuchs heran und besuchte nacheinander die Grund-, Haupt- und Handelsschule. Da die Aussichten einen Ausbildungsplatz bzw. Lehrstelle in dieser Region zu bekommen sehr gering waren, zog er nach Essen in ein Lehrlingsheim der Firma Krupp und begann mit 17 Jahren eine Maschinenschlosserlehre. Nebenbei jobbte er mehrmals in der Woche bei einem Zeitungsverlag. Als Lohn erhielt er ein kleines Taschengeld. Das für damalige Verhältnisse „große Geld“ verdiente er aber bei der sehr bekannten und beliebten Rockgruppe „The Blizzard“. Der blonde Barde spielte auf seiner Gitarre nicht nur Rock- sondern auch Beat-Musik, die ja in den 60er Jahren „in“ war.
Nach erfolgreichem Abschluss der Lehre wurde er im Januar 1966 zur Bundeswehr eingezogen. In Diepholz musste er die dreimonatige Grundausbildung absolvieren. Anschließend meldete er sich freiwillig und wurde vom Bund übernommen. Von Diepholz gelangte er zum Flugplatz Nörvenich. Elf Jahre diente er hier treu dem Vaterland nach Vorschrift und brachte es in dieser Zeit sogar bis zum Oberfeldwebel. Zwischenzeitlich hatte er bei einem Spanienurlaub 1966 Rita aus Aachen kennengelernt. Da Norbert ein Mann von schnellen Entschlüssen ist, wurde schon nach nur drei Monaten des Kennenlernens geheiratet. Norbert war sehr fleißig, denn nach und nach kamen vier Kinder zur Welt, alles Mädchen.
In Quadrath-Ichendorf bauten sie 1971 das erste Haus. 1977 wurde Norbert nach Essen versetzt. Sie schafften sich in Düsseldorf-Heiligenhaus eine Eigentumswohnung an, nachdem sie ihren Neubau verkauft hatten. Der Anfahrtsweg zum Arbeitsplatz war sehr weit, deshalb wurde die Wohnung nach nur neun Wochen wieder veräußert und in Essen eine Mietwohnung genommen. Bald darauf wurde Norbert zum Hauptfeldwebel befördert. Vier Jahre führte er in Essen den Vorsitz der UHG. 1981 löste man den Standort auf, und Norbert erhielt den Marschbefehl zur Garnisonsstadt Mechernich. Infolgedessen musste die Mietwohnung wieder aufgegeben werden. Am 1. April 1981 wurde nach Vussem in das Haus im Rosenweg Nr. 2a umgezogen. Bald darauf erwarb die Familie Wieder ein Grundstück in der früheren Gemarkung „Em Hooch“, heute Rosenweg 57. Nach nur sieben Monaten und zwei Tagen Bauzeit konnte die neue Wohnung schlüsselfertig bezogen werden. Das Haus wurde zum größten Teil in Eigenregie 1983 fertiggestellt. Dazu hatte Norbert drei Monate Urlaub bekommen, den er angespart hatte. Nach dem ganzen Baustress verfügte er nun über mehr Freizeit, und um diese sinnvoll zu nutzen, trat er 1989 in den MGV ein, wo er seitdem die 1. Baßstimme singt.
1990 bekam er die Beförderung zum Stabsfeldwebel überreicht, und bereits ein Jahr später erhielt er die Ernennung zum Oberstabsfeldwebel. Dies ist der höchste Dienstgrad, den er in seiner Soldatenlaufbahn erreichen kann. 1991 wurde das Fest der Silbernen Hochzeit gefeiert. Dazu hatte er auch die Sänger des MGV eingeladen. 1992 machten die Wieders sich selbständig. Der Drogeriemarkt „Ihr Platz“ in Adenau wurde übernommen.
Am 10.03.1995 feierte Norbert im Uffzheim Mechernich seinen 50. Geburtstag. Dabei durfte der MGV natürlich auch nicht fehlen. Am 31.03.1998 war es dann soweit. Norbert wurde von der Bundeswehr in den „Unruhestand“ entlassen.

Auszug aus der Vereinsgeschichte:

Unsere Vereinsfahne wurde in diesem Jahr 100 Jahre alt (1904 – 2004)!

Da die Anschaffung einer Vereinsfahne mit sehr hohen Kosten verbunden war, wurde innerhalb des MGV eine Theatergruppe gebildet. Mit dem Titel „Der heilige Donatus“ wurde ein Stück einstudiert und mit großem Erfolg in Bad Münstereifel, Mechernich, Holzheim, Kallmuth, Weyer und Vussem aufgeführt. Der Reinerlös war für den Kauf einer Fahne bestimmt. Im Jahre 1904 war es dann soweit: Im Rahmen eines Sängerfestes wurde die neue Fahne in der Pfarrkirche zu Holzheim von Pfarrer Jansen eingeweiht. Da die Vereinsfahne dennoch nicht vollends bezahlt worden war, bürgte ein Vussemer (Name ist unbekannt) für den Restbetrag.
Die beiden Weltkriege überstand die Fahne etwas ramponiert und von Motten angefressen auf dem Speicher der Familie Fritz Dreesen. Nun ist sie in die Jahre gekommen. Mehrmals wurde sie notdürftig repariert und vor einigen Jahren in Folie eingeschweißt, um sie vor dem völligen Zerfall zu schützen. Eigens für die Fahne wurde von einem Schreiner aus Nöthen (Spitzname „Hacki“, guter Fußballspieler) ein schmucker Wandschrank angefertigt, der dann in unserem Proberaum in der ehemaligen Volksschule aufgehängt wurde. Als Gegenleistung hatte unser damaliger Vorsitzender Peter Dreesen dem erwähnten Schreiner ein paar größere Säulen gedrechselt. Nachdem der MGV ins neue Pfarrheim umgezogen war, und der alte Proberaum von anderen Vereinen genutzt wurde, fristete die Fahne ihr Dasein in einem Abstellraum. Das Bemühen unseres Vorstandes, die Vereinsfahne im Pfarrheim unterzubringen, wurde vom Kirchenvorstand abgelehnt. Nach einem Gespräch unseres Vorsitzenden mit dem Karnevalsverein, hat dieser sich bereit erklärt, daß wir unsere Fahne, nach der Restaurierung in der alten Schule aufbewahren können.

Vereinsfahne Alex Wielspütz

Ja, wenn die alte Fahne erzählen könnte! Zwei Weltkriege hat sie überdauert. Bei zahlreichen Sängerfesten und Umzügen durfte sie nicht fehlen. Manchen Sbr. geleitete sie auf seinem letzten Weg. In das Fahnencorps gewählt zu werden, war eine große Ehre und Auszeichnung. Das Bild links unbekannten Ortes und Datums zeigt rechts meinen Vater Alex Wielspütz und dahinter Johann Sistig (der Vater von „Zäh“). Die anderen Personen sind mir nicht bekannt.

100 Jahre Vereinsfahne 1930 Reinartz-Jüpse-Paulinze

Das nächste Bild aus dem Jahre 1930 zeigt als Fähnrich Heinz Reinartz, wohnhaft in der sogenannten „Kaserne“. Die Fahnenoffiziere sind links: Albert Wielspütz („Jüpse“) und rechts: Alex Wielspütz („Paulinze“) vor dem Gast- und Vereinshaus „Zur Schneidmühle“. Das letzte Foto unten von Josef Hein entstand 1953 während des Umzuges beim 100jährigen Bestehen des MGV 1853 Gemünd. Zur Fahnenabordnung gehörten Johann Frings als Fähnrich, sowie Josef Frings und Fritz Pütz.

Nun hat die Fahne ausgedient. Es finden kaum noch Umzüge bei Sängerfesten statt, um mit ihr zu präsentieren. Gegebenenfalls wird sie bei unseren Konzerten hervorgeholt, um als Dekoration an der Wand zu dienen. So schnell ändern sich die Zeiten. Leider wird auf Tradition keinen Wert mehr gelegt.
Liebe Sangesbrüder! Das 112. Vereinsjahr neigt sich nun dem Ende zu. Ob es ein gutes oder schlechtes Jahr für den MGV war, das solltet Ihr selber herausfinden. Der Redakteur Albert und der Chronist Michel wünschen Euch jedenfalls, daß Ihr wieder viel Freude beim Lesen der aktuellen Sängerzeitung hattet. Zum Schluss wünschen wir Euch und Euren Familien ein friedvolles und gnadenreiches Weihnachtsfest, sowie ein gesegnetes, gesundes Neues Jahr 2005!

Jahre Vereinsfahne 1953 Gemünd

Die Jahre 2003 – 2004

Samstag, 8. Februar 2003

Meßfeier für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des MGV mit anschliessender Jahreshauptversammlung.

Mit einigen Liedvorträgen feierte der MGV am Samstagabend um 19 Uhr in der Pfarrkirche seine traditionelle Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder, die von Kaplan Schneider gelesen wurde. Chorleiter Heinz Sistig hatte wieder ein ansprechendes Programm zusammengestellt. Zum Vortrag gelangten folgende Werke von Altmeistern und neuzeitlichen Komponisten:

1.Zum Eingang: Herr, wir kommen schuldbeladen vor Dein heil’ges Angesicht; Anton Faist, op. 55a
2.Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; Weise: Stralsund 1665; Worte: Joachim Neander 1650-1680
3.Lobt den Herrn der Welt; Text und Bearbeitung: Willi Trapp
4.Harre meine Seele (Neuvertonung)
5.Abendlied zu Gott; Satz: Rudolf Desch; Weise: William H. Monk

Entgegen der Generalprobe überzeugte der Chor durch beeindruckende Leistungsfähigkeit und volle Konzentration. Die modernen Vertonungen fanden bei den andächtig lauschenden Gottesdienstbesuchern besonderen Anklang.

Alle Choräle wurden vom Organisten Rainer Pütz dezent an der Orgel untermalt. Am Schluss bedankte sich der Kaplan für die schöne, mitreißende und musikalische Gestaltung der Messfeier durch den MGV. Es sei noch erwähnt, daß mein Bruder Arnold den 20. Todestag beging.
Anschließend begab man sich zum Vereinslokal, wo die Jahreshauptversammlung stattfand, zu der Vorsitzender Willi Schütt Chorleiter Heinz Sistig, 23 Sänger und 3 inaktive Mitglieder (Peter Schneider, Richard Eversheim und Mark-Oliver Schütt herzlich begrüßen konnte. Da zu den Regularien der Tagesordnung niemand Einwände hatte, konnten die Punkte zügig abgearbeitet werden. Beim Totengedenken wurde festgestellt, daß im verflossenen Jahr erfreulicherweise keine verstorbenen Mitglieder zu beklagen waren.
Nach der Verlesung der Niederschrift durch Wolfgang Schulz berichtete dieser im Anschluss über eine Fülle von Veranstaltungen und Aktivitäten, die der MGV vom 23.02.2002 – 07.02.2003 gesanglich begleitet hatte. Chorleiter Heinz Sistig beanstandete nun, daß die Aufmerksamkeit und Konzentration der Sänger bei Veranstaltungen und Proben sehr nachgelassen hätten. Der Zeitraum für das Einstudieren bzw. Auffrischen von Liedern dauere viel zu lange. Das läge nicht nur am Alterungsprozess, sondern auch daran, daß einige Sänger öfter den Proben fernblieben. Der Kassenbericht erfolgte nun mit einem positiven Ergebnis. Die Entlastung des Vorstandes war demzufolge nur noch eine Formsache, zumal die Kassenprüfer Werner Borker und Hubert Hamacher dies befürworteten. Den Schwerpunkt an diesem Abend bildete die Vorstandswahl, die turnusgemäß alle zwei Jahre stattfindet. Aber nachdem man Josef Kaltwasser zum Wahlleiter bestimmt hatte, fragte er den Vorstand, ob jemand ausscheiden wolle. Da dieses verneint wurde, machte er den Vorschlag, den Vorstand en bloc wiederzuwählen. Von den Versammlungsteilnehmern wurde dieser Vorschlag einstimmig angenommen. Der alte und neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender:Willi Schütt
2. Vorsitzender:Udo Greuel
1. Schriftführer:Wolfgang Schulz
2. Schriftführer:Bernhard Mießeler
1. Kassierer:Fritz Pütz
2. Kassierer:Hans Nellesen
Notenwart:Alfred Brell
Der alte und neue Vorstand von links nach rechts: Alfred Brell, Hans Nellesen, Fritz Pütz, Udo Greuel Willi Schütt, Wolfgang Schulz, Bernhard Mießeler.

Nun stand die Wahl der Kassenprüfer an mit folgendem Ergebnis: Peter Gülden, Peter Schneider und als Ersatzmann Hans Höller.

Beim Tagesordnungspunkt 9, Beabsichtigte Veranstaltungen, lagen folgende Einladungen vor:

Sa., 15.02.03    15:00 Seniorentag Breitenbenden
Sa., 17.05.03    20:00 Sängerfest 150 Jahre „Moseltreue“ Ellenz
Sa., 14.06.03    18:00 Tennenfest MGV Wormersdorf
So., 22.06.03    14:00 Sommerfest Ramscheid (alte Schule Hollerath)
So., 29.06.03    (?) Freundschaftssingen 150 Jahre MGV Gemünd
So., 24.08.03    15:00 Kurkonzert Heimbach

Beim Auswerten der Fragebögen über die Anwesenheit der Sänger bei den vorliegenden Terminen stellte der Dirigent fest, daß wir bei allen Veranstaltungen singfähig sind. Unter Punkt Verschiedenes stellte Udo Greuel unser Repertoire in Frage. Es müssten mehr moderne Lieder gesungen werden; damit würde vielleicht auch unser Problem mit dem Sängernachwuchs gelöst. Außerdem fehlten Karnevalslieder. Sbr. Klaus Bernitt sah es nun für angebracht, einmal unserem Dirigenten, Vorstand und Notenwart für ihre vorbildlich geleistete Arbeit zu danken. Da keine Wortmeldungen mehr vorlagen, konnte der alte und neue Vorsitzende die zügig und harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung gegen 21:25 schließen. Es ist noch nachzutragen, daß dem Kassierer für seine Großzügigkeit eine Runde zu schmeißen, zum Dank ein Lied gesungen wurde.

Samstag, 15. Februar 2003

Seniorentag in Breitenbenden

Der diesjährige Seniorentag in Breitenbenden, der ab 15 Uhr in der Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ stattfand, war wieder karnevalistisch ausgerichtet worden. Zu Beginn des närrischen Nachmittags konnte Jürgen Stürzenberger, der durch das abwechslungsreiche Programm führte, neben den Senioren ab dem 60. Lebensjahr auch den 1. Bürger der Stadt Mechernich, Dr. Hans-Peter Schick, die Stadtverordneten Johannes Dederich aus Breitenbenden und Johannes Wennrich aus Holzheim, sowie den Ortsvorsteher Jörg Lodzinski und Kaplan Schneider begrüßen.
Die musikalische Gestaltung hatte das „Moonlight-Duo“ unter der Leitung von Udo Greuel, der auch in Abwesenheit von Chorleiter Heinz Sistig den MGV 1892 Vussem dirigierte, übernommen. Aus Ermangelung an Karnevalsliedern gelangten folgende Liedtitel zum Vortrag: 1. Grüß mir die Reben, Vater Rhein!, 2. Im Weinkeller, 3. Das Gorch-Fock-Lied, 4. Finster war die Nacht. Allroundman Udo Greuel, der einige Lieder auf dem Akkordeon begleitete, wirkte sehr nervös, als ihm der Gitarrist den Anfangston „e“ beim ersten Lied offenbar falsch angegeben hatte. Deshalb blieb es nicht aus, daß in den einzelnen Stimmsätzen Disharmonien zu hören waren.
Auf eine Zugabe wurde diesmal verzichtet, weil das Vussemer Dreigestirn Prinz Ralf (Schumann), Jungfrau Kurtine (Quednau) und Bauer Wolfgang (Schneider) mit der Bambini-Tanzgruppe schon ungeduldig auf ihren Auftritt warteten. Ihre Darbietungen fanden großen Gefallen bei den älteren Herrschaften, und der Geräuschpegel schnellte während des verdienten Beifalls dramatisch in die Höhe. Einige Sänger nahmen an der Theke noch einen zur Brust, um dann per pedes den Heimweg anzutreten.

03.   Dienstag, 18.03.2003

Geburtstagsfeier von Hans Klinkhammer (55).

Ausgiebig hatte Hans Klinkhammer mit Familie, Verwandten und Freunden am Freitag, den 14.03.03 sein 55. Wiegenfest gefeiert. Die Sangesbrüder aber hatte er für heute zu einem Umtrunk mit Imbiß ins Pfarrheim eingeladen. Doch zuvor mußte noch eine verkürzte Gesangprobe für anstehende Termine abgehalten werden, die deshalb schon um 19 Uhr begann und um 20:30 endete. Nun verblieb noch genügend Zeit, um mit dem Geburtstagskind anzustoßen und zu feiern.

Zum Auftakt wurde ihm ein Ständchen gesungen, was Hans dankend zur Kenntnis nahm. Im Foyer des Pfarrheims hatte er ein rustikales Büfett aufgebaut, was seinesgleichen sucht. Auch wenn die Sangesbrüder sich die Bäuche vollschlugen, so blieb doch noch einiges übrig. Zur besseren Verdauung gab es einen vorzüglich schmeckenden Obstler und reichlich Bier vom Fass. Zur Auflockerung des Abends trug wie immer Udo Greuel mit seinen Witzen bei. Aber auch der Jubilar erzählte einige Anekdötchen aus seiner Jugendzeit, die für Heiterkeit sorgten.
Eigentlich sollte der Geburtstag unseres Ehrenvorsitzenden Peter Dreesen, der am 03.03.03 75 Jahre alt geworden war, und der sich an den Kosten des Abends beteiligt hatte, mitgefeiert werden. Doch Peter hatte leider einen Schlaganfall erlitten und war ins Kreiskrankenhaus Mechernich eingewiesen worden. So tranken die Sangesbrüder in Abwesenheit Peters auf dessen Gesundheit. Zur Zeit hält er sich in der Reha-Klinik in Marmagen auf. Wir wünschen ihm baldige Genesung, damit er seine Stimme in unseren Reihen wieder erschallen lassen kann.

Dienstag, 29. April 2003

Beerdigung unseres inaktiven Mitglieds Arnold Lingscheidt

Nach längerer Krankheit verstarb am 22. April 2003 plötzlich und unerwartet Arnold Lingscheidt. Seit 1972 war er Mitglied unseres Vereins. Der Verstorbene wurde am 21. Juli 1917 in Harzheim geboren. Noch im vorigen Jahr brachte ihm der MGV zu seinem 85. Geburtstag ein Ständchen.
An diesen gemütlichen Abend werden wir uns noch gerne erinnern. 1998 verstarb seine Ehefrau Elisabeth, geb. Wielspütz, mit der er 57 Jahre verheiratet war.
Die feierlichen Exequien wurden gehalten am Dienstag, den 29. April 2003 um 14 Uhr in unserer Pfarrkirche St. Margareta.

Anschließend zog man in einer langen Prozession zum Friedhof, wo er unter großer Beteiligung der Bevölkerung und des MGV zu Grabe getragen wurde. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Mittwoch, 30. April 2003

Maiansingen in Breitenbenden und Vussem

„Schöner Frühling, komm doch wieder. Lieber Frühling, komm doch bald. Bring uns Blumen, Laub und Lieder. Schmücke wieder Feld und Wald.“ Was hier in einem Gedicht von Hoffmann von Fallersleben (1835) heraufbeschworen wird, können wir endlich wieder genießen.

Die Blumen, Büsche und Bäume sprießen und erfreuen uns mit wunderschönen Farben. Wir können nun endlich die Unbilden des Winters abschütteln und uns ganz den Frühlingsgefühlen hingeben, denn die lange, dunkle Winterzeit ist vorbei. Zu diesem Thema sagte mir Sbr. Bernhard Mießeler folgendes: „Ich freue mich schon sehr auf den Maiwengsel, den ich morgen am 1. Mai mit meinem Gertrüdchen abhalten werde. Dazu hab’ ich mir ein Plätzchen am Abhang eines Berges ganz in der Nähe ausgesucht.“ Ob Gertrud von diesem Vorhaben begeistert ist, bleibt abzuwarten.
Um 18 Uhr hatte der Bürgerverein von Breitenbenden zu einer Maifeier auf dem Dorfplatz alle Kinder und Erwachsene eingeladen. Für die musikalische Unterhaltung sorgten der Musik- und der Gesangverein aus Vussem. Nachdem der Vorsitzende Stürzenberger die spärlich erschienenen Gäste begrüßt und die Blaskapelle einen schmissigen Marsch gespielt hatte, begannen die Sänger mit dem Lied 1. Grüß Gott du schöner Maien ihren bunten Melodienreigen. Es folgten: 2. Frühlingsboten (Solist: Bernd Wenderdel), 3. Der lenz blies sanft die Flöte, 4. Heia Safari, 5. Wir wollen zu land ausfahren und 6. Old Mauhie (Erstaufführung. Deutscher Text: Georg Fokuhl für Emdener Shanty-Gruppe; Melodie: Traditional; Bearbeitung: Heinz Sistig). Mit einem Walzerpotpourri setzte der Musikverein das Programm fort, wobei unser Chorleiter Heinz Sistig die Musiker am Schlagzeug tatkräftig unterstützte (siehe Bild). Die musikalische Begrüßung des Wonnemonats Mai, die bei kostenlosen Getränken ohne das Aufstellen eines Maibaums stattfand, wurde von den Zuhörern mit viel Beifall bedacht. Mit dem gemeinsam gesungenen „Mailied“ wurde die offizielle Feier beendet.

Im Anschluß fuhren wir nach Vussem, um beim Aufstellen des Maibaums präsent zu sein. Aber es verging noch eine Weile, bis die Junggesellen die Birke fertig geschmückt hatten. Nach etwa einer Stunde war es dann soweit.

Mit Muskelkraft wurde der Maibaum an langen Seilen ohne Schwierigkeiten in die Höhe gezogen und bot mit der in der Nähe stehenden Sängerlinde, die ihr grünes Blätterkleid schon voll entfaltet hatte, ein prächtiges Bild.
Im Anschluss fuhren wir nach Vussem, um beim Aufstellen des Maibaums präsent zu sein. Aber es verging noch eine Weile, bis die Junggesellen die Birke fertig geschmückt hatten. Nach etwa einer Stunde war es dann soweit. Mit Muskelkraft wurde der Maibaum an langen Seilen ohne Schwierigkeiten in die Höhe gezogen und bot mit der in der Nähe stehenden Sängerlinde, die ihr grünes Blätterkleid schon voll entfaltet hatte, ein prächtiges Bild.

Mit einem bunten Strauß von Mai- und Frühlingsliedern hieß der MGV den Mai herzlich willkommen: 1. Grüß Gott du schöner Maien, 2. Frühlingsboten, 3. Was glänzet der Frühling, 4. An einem Sommermorgen, 5. Heia Safari, 6. Wir wollen zu land ausfahren und 7. Old Mauhie. Die Junggesellen reichten derweil kostenlose Getränke an die Zuhörer, die bei den Darbietungen der Akteure reichlich applaudierten. Am Schluß der Veranstaltung wurde das Lied „Der Mai ist gekommen“ vom Musikverein, der mittlerweile aus Kommern kommend eingetroffen war, intoniert und vom Chor und den Zuschauern begeistert mitgesungen. Anschließend ließ man beim Karnevalsverein, der sein traditionelles Grillfest abhielt, den schönen Tag bei einem Glas Bier und Gegrilltem ausklingen.

P.S.: Große Enttäuschung herrschte bei Sbr. Bernhard Mießeler. Das Ansinnen, mit seiner Frau einen Maiwengsel zu veranstalten, wurde von dieser mit den Worten abgeschmettert „Due böss wohl verröck jewore! Meens due vielleech, ich vesout mir die jode Klamotte möt gröne Grasflecke, die net mie druss john? Mir sen doch keen 18 mie. Ode böss due em drette Plöck?“

Samstag, 17. Mai 2003

Kommers zum 150jährigen Bestehen des MGV „Moseltreue“ 1853 Ellenz
Männergesangverein Vussem at wedder op Jöck!

Bericht: Bernhard Mießeler.

Aufgrund einer Einladung des MGV 1853 Ellenz zum Festkommers anlässlich des 150jährigen Bestehens für Samstag, den 17.05.03 war unser Vorstand nicht müßig in der Organisation gewesen. Es wurde eine Tagestour zur Mosel, die allen Mitfahrern viel Freude bereiten sollte.
Pünktlich um 10 Uhr am Samstagmorgen startete der Bus ab Vussem in Richtung Cochem. Ein lustiges Völkchen, bestehend aus unserem Chorleiter Heinz Sistig, 19 Sängern und 26 Mitgliedern unseres „Fanclubs“ hatte die Plätze belegt. Unser aktives Mitglied Klaus Bernitt steuerte den Bus in froher Sängerlaune sicher zum Ziel, wobei seine Ehefrau Ruth die Betreuung der Gäste gekonnt und mit viel Witz und Humor meisterte.

Ellenz

Gegen 11:30 erreichten wir Cochem, Ausgangspunkt einer Bootsfahrt auf der Mosel mit der MS „Stadt Bonn“ nach Beilstein. Die Fahrt war sehr schön, die Passagiere lustig, und der MGV trug durch seine Liedvorträge („Süßer Wein“, Herr Wirt“ und „Piemont“) zu einer guten Stimmung bei. Jedoch durchkreuzte ein unvorhergesehener Aufenthalt von 75 Minuten vor der Schleuse unseren Zeitplan, was aber die gute Stimmung nicht trübte. Das für 13 Uhr bestellte Mittagessen wurde erst um 14:30 serviert und zwar im Haus „Burg Metternich“. Anschließend überquerten wir mit der Fähre die Mosel nach Ellenz, wo die für 15 Uhr angemeldete Weinkellerbesichtigung mit Weinprobe um 16 Uhr im Weinhaus Basten stattfand.

Der Bitte unseres Chorleiters Heinz Sistig, den Keller nicht leer zu saufen, da noch ein Auftritt bevorstand, wurde entsprochen.
Um 19 Uhr fand der Garderobenwechsel im Bus statt, und im neuen Outfit wurden die Sänger zum Einsingen ins Vorzelt gebeten. Beginn des Festkommers war um 20 Uhr im festlich geschmückten Raum, der bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Um 21 Uhr hatte der MGV Vussem seinen Auftritt mit folgenden Liedvorträgen: 1. Trinkt! Trinkt!, 2. Frater Kellermeister, 3. Old Mauhie, 4. Gorch-Fock-Lied und 5. Finster war die Nacht (Flügel- und Akkordeonbegleitung: Udo Greuel). Das Brot des Sängers, nämlich ein starker Applaus des Publikums war uns gesichert. Wolfgang Schulz gratulierte dem MGV Ellenz zum 150jährigen Bestehen

und überreichte den obligatorischen Briefumschlag. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden alle anwesenden Vereinsvorsitzenden auf die Bühne gebeten und erhielten ein Gastgeschenk. Hiernach sangen die anwesenden Chöre des Sängerkreises Cochem die Hymne der Mosel unter Leitung des Kreischorleiters. Ansprachen, Jubilarehrung und der Auftritt von 11 Gastchören gestalteten ein Programm, das gegen 1 Uhr zu Ende ging.
Eine fröhliche Heimfahrt, auf der die vorgehaltenen Kotztüten nicht benötigt wurden, endete gegen 2:30 in unseren Heimatorten und ließ einen wunderschönen Tag ausklingen.
Fazit: Eine gelungene Moseltour, die den aktiven Sängern des MGV Vussem wieder neue Impulse und Anregungen bezüglich Auftritte und Gesang bot, sowie unserem „Fanclub“ eine schöne Abwechslung bescherte.

Samstag, 7. Juni 2003

Sechswochenamt für unser verstorbenes Mitglied Arnold Lingscheidt

Gerne war der MGV dem Wunsche der Familien Lingscheidt und Reddig nachgekommen, um dem lieben Verstorbenen mit einigen Liedvorträgen das Sechswochenamt zu verschönern. Vorwiegend aus der Schubertmesse (Deutsche Messe) erklangen folgende Choräle:

Zum Eingang:Wohin soll ich mich wenden?
Zum Gloria:Ehre sei Gott in der Höhe!
Zum Credo:Noch lag die Schöpfung formlos da.
Zum Offertorium:Du gabst, o Herr, mir Sein und Leben.
Zum Sanctus:Heilig, heilig.

Zur Kommunionfeier:  Laßt uns erheben Herz und Stimm. (Dieser Choral stammt aus der „Dritte Singmesse“, Opus 55, von Anton Faist).

Bei diesen Vorträgen wurden wir vom Schwiegersohn, ehemaligen Sänger und jetzigen inaktiven Mitglied, Klaus Reddig, der die 1. Tenorstimme mitsang, unterstützt. Im nächsten Jahr, wenn er pensioniert wird, will er wieder bei uns aktiv werden. Im 2. Tenor, der wieder einmal spärlich besetzt war, verstärkte uns freundlicherweise der Organist Rainer Pütz.
Vor dem Schlusssegen bedankte sich Kaplan Schneider beim Chor für die schöne Mitgestaltung der Messfeier. Die Gottesdienstbesucher spendeten daraufhin langanhaltenden Beifall. Die Familien Lingscheidt / Reddig drückten ihren Dank darin aus, indem sie unserem 1. Schriftführer ein Geldgeschenk überreichten, das umgehend an unseren 1. Kassierer weitergeleitet wurde.
Fazit:    Der Männerchor überzeugte durch eine erfreulich gute Artikulation. Bis in die letzten Reihen und auch unter der Orgelbühne waren die Texte gut verständlich zu hören. Das zeugte von einer bis ins Detail sorgsamen Einstudierung durch den Chorleiter Heinz Sistig, wenn auch durch das Fehlen einiger Sänger in den Tenören der Gesang etwas basslastig ausgefallen war.

Samstag, 14. Juni 2003

Tennenfest in Wormersdorf

Wie in jedem Jahr veranstaltet der MGV 1879 Wormersdorf sein Tennenfest im Innenhof des Gründungs- und Vereinslokals „Haus Dahlem“. Diesmal fand es am 14. und 15. Juni statt. Die Einladung dazu hatten wir gerne angenommen, zumal die Wormersdorfer Sängerfreunde bei unserem 110jährigen Jubelfest mit einer Abordnung vertreten waren.
Pünktlich um 17 Uhr startete der Reisebus der Fa. Murk aus Reifferscheid vom ehemaligen Schulhof von Vussem in Richtung Breitenbenden, wo noch einige Sänger zustiegen. Gegen 17:45 langte man am Ziel an, trotz des Umweges, den der Busfahrer genommen hatte.
Das Fest hatte schon mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen, sowie gutem Essen und kalten Getränken zu annehmbaren Preisen begonnen. Am Nachmittag war unter der Mitwirkung des Wormersdorfer Chores der neue Brunnenplatz eingeweiht worden, der gegenüber dem Vereinslokal zu besichtigen ist.
Nachdem der 1. Vorsitzende Dieter Henn uns herzlich begrüßt hatte, nahm unser Chor Aufstellung und sang zur Freude der Besucher bei zwei Auftritten folgende Lieder: 1. Im Weinkeller, 2. Slowenischer Weinstrauß, 3. Abendfrieden, 4. Wir kamen einst von Piemont, 5. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, 6. Wir wollen zu land ausfahren, 7. Heija Safari, 8. Finster war die Nacht, 9. Das Gorch-Fock-Lied, 10. Old Mauhie, 11. An einem Sommermorgen.

Wormersdorf

Da an diesem Tag unser Akkordeonspieler Udo Greuel verhindert war, wurden die Shanties a cappella gesungen. Beim Gorch-Fock-Lied wurden die Zeiten der Pausen von einigen Sängern nicht exakt genug eingehalten, so dass ein „Kleckern“ zu hören war. Das schmeckte unserem Chorleiter ganz und gar nicht. Der Vorsitzende Dieter Henn hatte die Situation richtig erkannt, griff zum Mikrofon und sagte: „Lieber Heinz! Mach’ dir nichts draus. Das ist live und kann jedem mal passieren. Auch uns!“ Daraufhin spendeten die Anwesenden, die aufmerksam zugehört hatten, großen Beifall.
Nun hatte sich eine Musikgruppe aufgebaut, die nicht nur schön, sondern vor allem sehr laut spielte. Man musste sich die Ohren festhalten, sonst wären sie weggeflogen. Besonders eine junge Dame blies in die Backen, als wolle sie die Krümmungen ihres Instrumentes gerade blasen. Daher kommt wohl auch der Name: „Decke-Backe-Musik“.
Zur fortgeschrittenen Stunde wurde ein gemischter Chor gebildet, der aus Sängern des MGV Wormersdorf, MGV Vussem und Abordnungen befreundeter Vereine bestand. Zu Gehör gelangten: 1. Aus der Traube in die Tonne, 2. Das Morgenrot, 3. Im Abendrot. Alle Lieder wurden zur Freude des Chorleiters ohne Noten gesungen und konnten sich hören lassen. Als der Beifall verklungen war, sagte ein Sbr. emotional noch sehr mitgenommen: „Nee, wat woer dat schön! Ich könnt’ vor Freud’ vierstemmig krieche!“
Gegen 23 Uhr ging für die Sänger des MGV Vussem, die von einigen Frauen begleitet worden waren, ein schönes Fest der Geselligkeit, Gemütlichkeit und des Frohsinns zu Ende, und sie traten gutgelaunt die Heimreise an, während in Wormersdorf noch weiter gefeiert wurde. Eine mündliche Einladung wurde schon für nächstes Jahr ausgesprochen, denn dann feiert der MGV Wormersdorf sein 125jähriges Bestehen.

Sonntag, 22. Juni 2003

Sommerfest des Ramscheider Gesangvereins e. V. an der alten Volksschule in Hollerath

Schon im Januar hatten wir eine Einladung zum diesjährigen Sommerfest des Ramscheider Gesangvereins e. V. erhalten. Bei unserer JHV im Februar wurde beschlossen, dieses Fest zu besuchen, zumal der Ramscheider Chor zu unserem 110jährigen Jubiläumsfest trotz der TV-Übertragung des Fußball-WM-Endspiels gekommen war. Da den Ramscheidern im Ort keine Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, um solche Feste auszurichten, mussten sie zum Nachbarort Hollerath ausweichen. Unser Vorsitzender und der Chorleiter hatten mehrmals in den Proben auf den Veranstaltungsort hingewiesen. Trotzdem waren einige Sänger in Ramscheid gelandet und mussten, nachdem sie sich kundig gemacht hatten, eiligst umkehren.

Ramscheid-Hollerath

Das Sommerfest begann um 11 Uhr mit einem Frühschoppen. Ab 14 Uhr brachten folgende Chöre bei hochsommerlichen Temperaturen zum Fest ihre musikalischen Beiträge: 1. Ramscheid, 2. Vussem, 3. Manderfeld, 4. Hellenthal, 5. Sötenich und am Schluss nochmals der veranstaltende Chor.
Der MGV Vussem, unter der Ltg. Von Heinz Sistig, war clever genug gewesen und hatte sich nicht auf die dafür vorgesehene Plattform, auf die die Sonne erbarmungslos niederbrannte, gestellt, sondern sich unter die schattenspendenden Bäume positioniert. Wir wussten mit den Liedern: 1. An einem Sommermorgen, 2. Was glänzet der Frühling, 3. Slowenischer Weinstrauß (mit Solisten) und 4. dem Shanty Old Mauhie, beim Publikum zu gefallen.
Der belgische Gesangverein aus Manderfeld präsentierte sich in hervorragender Form, und die Zuhörer zollten ihm für seine gekonnten Darbietungen und sein diszipliniertes Auftreten viel Lob und Anerkennung. Wogegen der MGV Hellenthal mit seinem konservativ eingestellten Dirigenten Paul Pützer für ein solches Fest nicht die richtige Liedauswahl getroffen hatte. Außerdem ist der Alterungsprozess bei diesem Chor leider schon sehr weit fortgeschritten. Nachwuchs ist, wie bei vielen Chören, Mangelware. Der MGV Sötenich bot den Zuhörern mit seinem Outfit (neue Westen) ein schönes Bild. Aber beim Vortrag der Lieder unter dem behäbigen Dirigat von Bernhard Stoffels fehlte die Dynamik. Der junge Dirigent des gastgebenden Vereins, Michael Pützer, Sohn des o. g. Paul Pützer, hatte seinen Chor fest im Griff, und die Vorträge konnten sich hören lassen.
Alle mitwirkenden Chöre wurden von der 1. Vorsitzenden Magdalena Vermöhlen herzlich begrüßt und erhielten als Dankeschön für ihr Kommen eine Flasche Hochprozentigen überreicht. Für das leibliche Wohl war auch bestens gesorgt worden. Sbr. Hans Klinkhammer, der wie immer für gute Laune und Heiterkeit sorgte, verwöhnte die Sänger, die in seiner unmittelbaren Nähe standen, mit leckerem Reibekuchen.
Übrigens, vor 9 Jahren, am 05.06.1994, veranstaltete der Gesangverein Ramscheid anläßlich seines 25jährigen Bestehens ein Freundschaftssingen in der Grenzlandhalle Hellenthal. Unser Chor war auch erschienen und gratulierte mit den Liedern: „Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun (Ergo bibamus)“ und „Swanee Ribber“. Zu diesem Lied, das hervorragend zur Geltung kam, sagte der damalige Vorsitzende Karl Vermöhlen: „Man hätte auch den Text umschreiben können, z.B. „Am Olef-Ribber“. Es ist noch zu erwähnen, daß unser Chor Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre zur Vorweihnachtszeit in der Hollerather Pfarrkirche die Meßfeiern mit seinem Gesang verschönerte. Anschließend wurde dann in der gegenüberliegenden Kneipe ein zünftiger Frühschoppen abgehalten. Lang, lang ist’s her.

Dienstag, 24. Juni 2003

Geburtstagsfeier von Bernhard Hoffmann (65)

Nach einer kurzen Probe, die nötig war, um am kommenden Sonntag beim Sängerfest in Gemünd gut vorbereitet zu sein, brachten wir dem Jubilar, der am Vortag 65 Jahre alt geworden war, ein Ständchen. Die Namenstagskinder Hans Klinkhammer, Hans Höller und Hans Nellesen wurden dabei mit einbezogen.

Nachdem sich das Geburtstagskind bedankt hatte, lud er die Sangesbrüder zu einem Umtrunk mit Imbiss in das Foyer des Pfarrheims ein. Auf der Theke hatte er leckere Sachen wie belegte Brötchen, und Schnittchen, Cocktail-Tomaten, Oliven, Gürkchen und Peperoni platziert.

Dazu wurde von unserem Zapfmeister Klaus Bernitt ein gut gekühltes Kölsch serviert. Ein älterer Sbr. hatte die Peperoni für eingemachte Strauchbohnen gehalten und kräftig hineingebissen. An seinem Gesichtsausdruck konnte man ablesen, daß die scharf schmeckende, in Essig eingelegte Paprikafrucht ihre Wirkung nicht verfehlt hatte. Schnell musste er den aufkommenden Brand in seiner Kehle mit einigen Glas Kölsch löschen. Es wurde noch ein langer, gemütlicher Abend, denn das 30-Liter-Fäßchen Bier brauchte einige Zeit, bis es geleert war. Unser viel zu früh verstorbene Sbr. Matthias Kuck  –  Gott hab’ ihn selig  –  hätte gesagt: „Op däm Fäßje Bier litt de Sääje Jottes drop!“
Da wir einige Neuzugänge in unserem Verein zu verzeichnen haben, will ich in Kurzform Bernhards bewegten Lebenslauf noch einmal schildern: Als Sohn der christlichen Eheleute Herbert und Agnes Hoffmann, geb. Reimann wurde Bernhard Hoffmann als 7. Kind am 23.06.1938 in Kadlau, Kreis Neumarkt in Schlesien geboren. Im August 1944 wurde er eingeschult. Aber schon nach vier Wochen wurde die Schule geschlossen, weil die Ostfront immer näher rückte. Kurz nach Weihnachten erhielt die Familie die traurige Nachricht, daß zwei seiner Brüder als vermisst galten. Der Vater stand zu dieser Zeit auch in Kriegsdiensten. Am Morgen des 24.01.1945 kam der Befehl, daß sie die geliebte Heimat verlassen mussten. Ein Pferdetreck wurde zusammengestellt und mit wenig Handgepäck führte der Weg mit den Dorfbewohnern ins Ungewisse. Nach fünf Wochen Fahrt durch Eis und Schnee erreichten sie die tschechische Grenze und wurden in verschiedene Lager aufgeteilt. Eines Tages kam ein Trupp deutscher Soldaten durch das Dorf marschiert, dem Bernhards Vater angehörte. Durch Zufall entdeckte der Vater seine Familie. Aber die Wiedersehensfreude war nur von kurzer Dauer, denn am anderen Morgen musste er weiterziehen. Sie begleiteten ihn bis zum Bahnhof, wo sie ihn zum letzten Mal sahen.
Nach anderthalb Jahren, der Krieg war mittlerweile zu Ende, wurden sie wieder ausgewiesen. Da sie nicht in die Heimat zurückkehren durften, gelangten sie in die Gegend von Magdeburg. Dort blieben sie neun Monate. Die Kinder waren in einem bedauernswerten Zustand und dem Verhungern nahe. Die Mutter hatte zum Glück einen Ausweg gefunden und konnte über die Grenze nach Westdeutschland flüchten. Im Übergangslager Wipperfürth wurden sie aufgenommen und ärztlich betreut. Die Untersuchung ergab, daß die Kinder unterernährt und krank waren. Sie  wurden deshalb zur Erholung nach Schmidtheim in die Eifel gebracht.
Von Juni 1947 bis März 1954 besuchte Bernhard dort die Kath. Volksschule. Nach dreijähriger Lehre beim Bäckermeister in Waldorf verdiente er bis 1959, im wahrsten Sinne des Wortes, seine Brötchen. Im Januar 1960 wurde er zur Bundeswehr zum Panzerregiment in Koblenz eingezogen. Nach der Entlassung wechselte er ins Baugewerbe, um etwas mehr Geld zu verdienen, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1998 arbeitete.
1987 zog er mit seiner Mutter nach Vussem, die aber zu Weihnachten 1990 verstarb. Für Bernhard war es ein Glück, daß er nach Vussem verzogen war, denn hier lernte er die Witwe Johanna Bruns kennen, die er im August 1993 ehelichte. Im Oktober desselben Jahres trat er in unseren Verein ein und singt seitdem die zweite Bassstimme. Aber auch im Kirchenchor lässt er seine Stimme erklingen.
Auf seinem weiteren Lebensweg wünsche ich ihm alles erdenklich Gute, und daß er noch viele Jahre in unserer Chorgemeinschaft singen kann.

Sonntag, 29. Juni 2003

150 Jahre MGV 1853 Gemünd: Freundschaftssingen und Auszüge aus der Chronik.

Um 14 Uhr am Sonntagnachmittag trafen sich folgende 13 Gesangvereine im Schützenhaus zu Gemünd, um dem Jubelchor bei einem Freundschaftssingen gesanglich zu gratulieren:
1. MGV „Liederkranz“ Ripsdorf, 2. Männerchor Dahlem, 3. Kammerchor Schleiden, 4. MGV „Eintracht“ Hellenthal, 5. Gesangverein Ramscheid e. V., 6. MGV „Liederkranz“ Sötenich, 7. Gesangverein Manderfeld, 8. MGV 1892 Vussem, 9. Gemischter Chor „Eintracht“ 1897 Hausen, 10. „Eintracht“ Hausen und Chor-Kids, 11. Singgemeinschaft Schleidener Tal, 12. Kirchenchor St. Nikolaus Gemünd und 13. Gospelchor Gemünd.
Um 15:45 betrat der MGV 1892 Vussem diszipliniert und gut gelaunt die Bühne. Um sich etwas Erleichterung bei den hochsommerlichen Temperaturen, die an diesem Tag herrschten, zu verschaffen, hatten wir die Jacketts ausgezogen. Trotzdem boten die Sänger mit schwarzen Hosen, kurzärmeligen weißen Hemden und umgebundenen Krawatten bekleidet, ein einheitliches und ansehnliches Bild. Nach der Tonangabe von Chorleiter Heinz Sistig legte der Chor richtig los und erntete für die Lieder „Die Seen im Land der Berge“, „Pferde zu vieren traben“ und dem neu einstudierten „Lied der Braunschweiger Jäger“ viel Applaus und Anerkennung. Wolfgang Schulz hatte im Namen der Sänger gratuliert und die Anwesenden jetzt schon zu unserem 150jährigen, etwa in 40 Jahren, eingeladen. Die Lacher hatte er natürlich auf seiner Seite. Vorsitzender Hans Ransbach überreichte Willi Schütt als Dankeschön für unsere Teilnahme und für die gekonnten Vorträge eine große Flasche Obstler.

Gemünd

Die Festlichkeiten hatten schon am Vortag mit einem Grill- und Tanzfest in der Schützenhalle begonnen. Der Festkommers findet am 26.09.03 im Kursaal statt. Um 10 Uhr am 29.10.03 ist der Festgottesdienst unter Mitwirkung des Jubelchores in der Pfarrkirche St. Nikolaus. Am Nachmittag um 14 Uhr desselben Tages findet im Kursaal das Jubiläumskonzert statt.

Auszüge aus der Chronik des MGV 1853 Gemünd:
Wenn ein Chor 150 Jahre alt wird, dann hat er viel erlebt, die Chronik berichtet von Zeiten, in denen die Verantwortlichen sich Sorgen um den Fortbestand des Chores machen mussten, wie auch von Zeiten, in denen der Verein in voller Blüte stand. Das Gründungsprotokoll trägt das Datum vom 24. September 1853. Zur Gründung des neuen Vereins waren 26 Männer erschienen. Der Vereinszweck war das Einstudieren von klassischen Gesangstücken und Volkslieder für Männerstimmen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag wurde auf einen Silbergroschen festgelegt.
Nach anfänglich starkem Interesse bei der Gemünder Bevölkerung kam die Vereinstätigkeit 1856 zum Stillstand, was der wirtschaftlich schlechten Lage der Gemünder Industrie zugeordnet wurde. (Die gleiche Situation herrschte bei uns 1953 – 1954, als die Fa. Girards schließen musste). Als dann 1860 die Fa. Pönsgen ihre Fabriken nach Düsseldorf verlegte, weil die Eisenbahn in absehbarer Zeit nicht gebaut werden sollte, waren auch viele Sänger gezwungen, mit ihren Arbeitgebern Gemünd zu verlassen. Die Sängerzahl sank in dieser Zeit auf acht Stimmen. Das Ende des Vereins schien gekommen zu sein. Zum Leidwesen des Chores bildete sich 1865 ein anderer Gesangverein. Die Sänger sahen aber bald ein, daß zwei Vereine nicht existieren konnten. Deshalb kam es 1866 zur Fusion.
Aus den Statuten geht hervor, daß der MGV die musikalische Erheiterung in den geselligen Zusammenkünften zum Zwecke hatte. Nach alten Zeitungsberichten engagierte sich der MGV Gemünd auch im Karneval und bei der Ausrichtung der Kirmes. Außerdem wurde Theater gespielt. Der deutsch-französische Krieg 1870-1871 konnte die aktive Vereinsarbeit nicht beeinträchtigen. Viele Wohltätigkeitskonzerte wurden aber abgehalten um den hilfsbedürftigen Familien von Kriegstoten und Verwundeten finanziell unter die Arme zu greifen.
Als der langjährige Dirigent Jakob Sauerbier 1879 den Taktstock aus der Hand legte, und in kurzer Zeit zweimal ein Wechsel auf diesem Posten erfolgte, bestand der Verein nur noch aus 13 Sängern. Man traf sich nur noch unregelmäßig zur Probe. Der von allen erhoffte Aufschwung kam, als eine Gönnerin dem Verein ein Probenlokal mit einem Klavier zur Verfügung stellte. Hatte man 1888 noch fröhlich das 35jährige Stiftungsfest gefeiert, so brachte das Jahr 1892 die Spaltung des Vereins. Abtrünnige Sänger gründeten den „Sängerkreis Gemünd“, der aber zu Beginn des 1. Weltkrieges seine Aktivitäten einstellen musste. Ebenfalls im Jahr 1892 war der Gemünder Stadtteil Malsbenden durch ein Feuer fast vollständig vernichtet worden. Der MGV Gemünd rief alle Gesangvereine der Umgebung dazu auf, an einem Wohltätigkonzert teilzunehmen. Der Erlös von 266 RM diente dazu, die Not der Menschen etwas zu lindern. Da viele betroffene Sänger, die aus Malsbenden stammten, dann den Proben fernblieben, sank die Zahl der Aktiven auf zehn Mitglieder. Erst der Bau der Urfttalsperre im Jahre 1904 trug dazu bei, daß die Wirtschaft in Gemünd wieder aufblühte und deshalb die Sängerzahl wieder anstieg.
Jeweils zu Beginn der beiden Weltkriege wurden viele Sänger eingezogen. Die Probenarbeit wurde eingestellt. Der Neubeginn nach dem Kriege gestaltete sich schwierig. 1947 zählte der Verein nur noch sechs Aktive. Viele Sänger waren gefallen, einige waren vermisst. Die Noten waren verbrannt, das Harmonium gestohlen worden. Aber 1949 war die Sängerzahl wieder soweit angestiegen, so dass das erste Konzert im Hotel Bungard (jetzt Hotel Friedrichs) stattfand. 1953, also vier Jahre später, marschierte eine stattliche Anzahl Sänger in Frack und Zylinder, u. a. auch der MGV 1892 Vussem, im Festzug durch die festlich geschmückten Straßen Gemünds anlässlich des 100jährigen Gründungsfestes. 1957 erhielt der MGV Gemünd aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss die Zelter-Plakette überreicht.
Seit 1991 ist Hans Pesch  –  wer kennt ihn nicht?  –  Ehrenvorsitzender des Gemünder MGV. 1993 wurde ihm in einer Feierstunde im Kreishaus von Landrat Josef Linden das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Hans Pesch gilt als „lebende Legende“ des MGV Gemünd und des Sängerkreises Schleiden. Bereits 1948 trat Pesch dem MGV bei. Von 1960 bis 1990 leitete er als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins. Als der Sängerkreis Schleiden 1955 geschaffen wurde, engagierte er sich als Geschäftsführer und später als Vorsitzender für die Belange der Vereinigung. In den Anfangsjahren besuchte er die Sängerfeste der Vereine im Sängerkreis mit dem Fahrrad. In Vussem fühlte er sich sichtlich sauwohl, denn er verließ die Veranstaltungen immer als einer der letzten. Weil er trinkfest war, kam es nie zu einem nennenswerten Zwischenfall auf der Heimfahrt.
Die folgenden Jahre waren von qualitativer Aufwärtsentwicklung bestimmt. Von Erfolgen und mit guten Beurteilungen bei Gutachtersingen gekrönt, wagte sich der Chor an anspruchsvollere Aufgaben, wie an die Teilnahme am Bezirksleistungssingen heran. Seit Mai 1998 leiten Musikdirektor und Kreischorleiter Heinz Ströder und dessen Frau Gaby gemeinsam die Geschicke des MGV Gemünd. Regelmäßige Proben bestimmen auch weiterhin das Bemühen des MGV, den erarbeiteten guten Ruf aufrecht zu erhalten.

Dienstag, 22. Juli 2003

Geburtstagsfeier von Rainer Gottschlich (60)

Die erste Probe nach der dreiwöchigen Sommerpause lief gut an, denn es gab schon wieder etwas zu feiern: Sbr. Rainer Gottschlich war am 11.07.  60 Jahre alt geworden. An diesem erfreulichen Anlaß sollten auch die Sängerkollegen Anteil haben, indem er ihnen ein Abendessen spendierte. Ehe man aber in den Genuß des Festessens kam, mußte noch eine Stunde fleißig geprobt werden. Denn für das anstehende Kurkonzert am 24.08. in Heimbach wird die Zeit knapp.

Nach der Gesangstunde wurde dem Jubilar mit den Liedern „Oh, wie schön ist deine Welt“ und dem „Frei-weg-Marsch“  ein Ständchen gebracht. Bei diesen Liedern war unser Pianist Udo Greuel in seinem Element, denn hierbei konnte er seine Fingerfertigkeit am Klavier unter Beweis stellen. Da aber noch zwei Geburtstagskinder unter uns weilten, nämlich Sbr. Alfred Brell, der am 10.07.  65 Jahre alt geworden war, und Sbr. Peter Kruse, der am 19.06. seinen 63. Geburtstag gefeiert hatte, wurden sie mit eingebunden. Sie hatten je eine Flasche Obstler mitgebracht, die im Laufe des Abends auf ihr Wohl geleert wurden.
Willi Schütt, in seiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender, hatte sich bei Rainers Frau kundig gemacht und überreichte dem Hobbybastler einen Gutschein für einen Einkauf im OBI-Baumarkt, nachdem er im Namen der Sänger gratuliert hatte. Anschließend bedankte sich der Jubilar für die ihm zuteil gewordene Ehre und eröffnete das warme und kalte Buffet, das von Hans Klinkhammer organisiert und zubereitet worden war. Es gab Spießbraten mit leckerer Soße, Pellkartoffeln und Krautsalat, verschiedene Käsesorten, Kräuterbutter und Stangenbrot. Dazu servierten die Sangesbrüder Klaus Bernitt und Udo Greuel abwechselnd ein frisch gezapftes Kölsch. Als krönender Abschluss gab es noch Pudding in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Darüber freuten sich ganz besonders unser Chorleiter Heinz Sistig und Sbr. Bernhard Mießeler. Schade, daß sieben Sänger an diesem Abend fehlten. So kam es, daß einiges von den leckeren Speisen übrig blieb.
Der rüstige Jubilar nimmt noch regen Anteil an seiner Umwelt, bildet sich täglich mit der „Express“ fort, ist leiblichen Genüssen nicht abgeneigt und verrichtet leichte Arbeiten noch selbst. Weil das so bleiben soll, wünsche ich dem Geburtstagskind ein langes Leben bei bester Gesundheit im Kreise seiner Familie und in unserer Chorgemeinschaft.

Angaben zum Lebenslauf; aufgeschrieben von Rainer Gottschlich:
Am 11. Juli 1943 bin ich in Halle/Saale als 3. Sohn des Zahnarztes E. Gottschlich geboren. 1948 zogen wir, meine Mutter und Brüder, nach Blankenheimerdorf, weil mein Vater nach dem Krieg dort eine Praxis eröffnet hatte. 1949 verlegten wir den Wohnsitz nach Schmidtheim, wo ich von 1950 bis 1958 die kath. Volksschule besuchte. Anschließend besuchte ich von 1958 bis 1960 die zweijährige kaufm. Handelsschule in Kall. Von April 1960 bis März 1963 folgte meine Ausbildung im Bäckerhandwerk in Gemünd. Zum 1. April 1963 wurde ich zur Bundeswehr nach Aurich/Ostfriesland eingezogen und diente dort bei der Luftwaffe bis März 1965. Anschließend arbeitete ich vorübergehend für 1 Jahr beim Flugzeugbauer VFW Fokker in Varel/Friesland, um danach in den neu errichteten „Bahlsen-Keksfabriken“ in Varel und Berlin in meinem erlernten Beruf zu arbeiten. 1964 lernte ich meine Frau kennen, die ich 1968 in Varel heiratete. 1969 bot sich für mich die Möglichkeit, wieder zur Bundeswehr, jetzt aber in Mechernich, zu kommen. Im September 1969 zogen wir deshalb von Varel nach Kall um. Am 1. Oktober 1969 nahm ich meinen Dienst in Mechernich auf. Seit April 1971 haben wir unseren Wohnsitz in Mechernich. Am 31. Juli 2003 bin ich nach fast 34-jähriger Dienstzeit aus der Bundeswehr ausgeschieden und in den Altersruhestand gegangen.

Samstag, 23. August 2003

Grillabend des Verschönerungsvereins der Dorfgemeinschaft Eiserfey

Nun schon zum zweiten Mal hatten die Eiserfeyer Sangesbrüder Werner Borker, Klaus Bernitt, Günther Sonnenschein und Hubert Hamacher, die auch Mitglieder der Dorfgemeinschaft sind, im Auftrag des Vorstandes den MGV 1892 Vussem zu ihrem diesjährigen Grillfest eingeladen. Die Einladung hatten die Sänger gerne angenommen, zumal die kostenlose Bewirtung als Lohn für unsere Liedvorträge gedacht war.
Nachdem der Vorsitzende Josef Frings uns im Namen der Dorfgemeinschaft herzlich begrüßt hatte, gelang es uns, trotz des Fehlens von 9 Sangesbrüdern, die Anwesenden mit unserem Gesang zu erfreuen und im Wechsel mit der einheimischen Band, „Die Hüüldöpp“ (Peter Feld & Söhne), für Bombenstimmung zu sorgen. Im Laufe des Abends gelangten unsererseits folgende Lieder zu Gehör: 1. Bergmannslied, 2. An einem Sommermorgen, 3. Aus der Traube in die Tonne, 4. Abend im Gebirge, 5. Die Seen im Land der Berge, 6. Finster war die Nacht, 7. Das Gorch-Fock-Lied, 8. Old Mauhie, 9. Heija Safari, 10. Wir wollen zu Land ausfahren. Die Lieder 6 bis 10 wurden von Udo Greuel auf dem Akkordeon begleitet. Für diese einwandfreien Darbietungen gab es reichlich Applaus.
Bei einer Tombola gab es schöne Preise zu gewinnen. Den 1. Preis in Form einer Reise nach Bremen zu einem internationalen Musikfest, konnte Günther Reifferscheidt, auch „Kullermann“ genannt, einstreichen. „Das Glück hat den richtigen getroffen“, stellte der Vorsitzende fest, denn Günthers Aufgabe im Verein besteht darin, einen großen Teil des Blumenschmucks entlang des Hauserbachs zu gießen und zu pflegen. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit erledigt er mit Freude und zu aller Zufriedenheit, denn die Blumen blühen und gedeihen prächtig.
Allmählich brach die Dunkelheit herein. Deshalb wurde mit Hilfe eines Generators die Illumination am Grillplatz, der geschützt in einem ehemaligen Steinbruch liegt, in Betrieb genommen. Mit dem auflodernden Grillfeuer boten die Lichterketten einen festlichen Glanz. Es war urgemütlich, das bestätigte auch ein Sbr., der mit dem Fahrrad von Vussem nach Eiserfey gekommen war. Es hatte ihm so gut gefallen, daß er infolge des zu viel genossenen Alkohols die Heimfahrt zur rechten Zeit total verpasst hatte. Er war zwar ein paarmal gestrauchelt, aber nicht auf den Kopf gefallen. Ihm kam daher die Idee, die Luft aus dem Hinterrad zu lassen, um einen Plattfuß vorzutäuschen. Er bat einen Sbr., ihn nach Hause zu fahren, was dieser auch tat. Das Fahrrad wurde im Kofferraum verstaut. An einer Vussemer Bushaltestelle stieg er aus und schob sein defektes Rad die letzten Meter bis zu seiner Wohnung. Hier wurde er schon sehnsüchtig von seiner Gattin empfangen. Da er aber ja einen triftigen Grund für sein langes Ausbleiben vorweisen konnte, fiel „Das Wort zum Sonntag“ gnädig aus, denn sie musste ja der Meinung sein, ihr Göttergatte habe das Fahrrad von der Grillhütte bis nach Hause geschoben.
Nachtrag: Am Sonntagmorgen sollen noch Sänger auf der „Ballermann-Fete“ gesichtet worden sein. Sie fielen auf, weil sie beim Kurkonzert in Heimbach am Nachmittag des selben Tages des Öfteren zur Wasserflasche griffen, um ihren Nachdurst zu löschen.

Sonntag, 24. August 2003

6. Open-air-Kurkonzert des MGV 1892 Vussem in Heimbach

Von links: Chorleiter Heinz Sistig, Hans Klinkhammer, Josef Kaltwasser, Matthias Vogelsberg, Günther Sonnenschein, Philipp Fünfzig, Willi Schütt, Klaus Bernitt, Bernd Wenderdel, Peter Dreesen, Udo Greuel, Peter Gülden, Franz Sebastian, Fritz Pütz, Hans Nellesen, Norbert Wieder, Bernhard Mießeler, Bernhard Hoffmann, Alfred Brell, Wolfgang Schulz, Werner Borker, Hubert Hamacher, Michael Wielspütz.

Das gemütliche Eifel-Städtchen ist schon lange ein Geheimtip und beliebtes Ausflugsziel für Urlauber und Tagestouristen. Aber auch Einheimische fühlen sich hier wohl. Das Wahrzeichen Heimbachs ist ohne Frage die mittelalterliche Burg Hengebach, die sich hoch oben auf einem schmalen Felsgrat, einem Ausläufer des Kermeters, erhebt. Sie zählt zu den ältesten Bauwerken in der Eifel und wurde in den Anfangsjahren des 11. Jahrhunderts erbaut und prägt bis heute das Stadtbild Heimbachs. Im Laufe der letzten Jahrhunderte durchlebte das historische Gemäuer eine abwechslungsreiche Geschichte, denn verschiedene Herrschaften lebten und regierten auf dieser Festung. Heute ziert immer noch der Löwe des Jülicher Grafengeschlechts das Stadtwappen. Die Hofräume mit Wehrgang und Burgfried sind für die Besucher das ganze Jahr zugänglich. Vom Burgfried aus hat man einen herrlichen Rundblick über Heimbach, das Rurtal und in den malerisch gelegenen Kurpark, wo man besonders in den Sommermonaten unterhaltsame Stunden bei volkstümlichen Musikveranstaltungen und Kurkonzerten erleben kann.
Aus diesem Grunde hatten die Verantwortlichen der Kurverwaltung Heimbach für dieses Freiluft-Konzert nun schon zum 6. Mal den MGV 1892 Vussem verpflichten können, um die Gäste und Touristen mit folgendem Programm, das hier in Form der Moderation von Wolfgang Schulz dargestellt ist, zu erfreuen.

Kurkonzert Heimbach am 24.08.2003   15.00-16.30 h

1.   Frei Weg
(Komponist Carl Latann/ Text Peter Arenz/ Bearbeitung Jakob Christ)

Begrüssung

Mit dem soeben gehörten Marsch „Frei Weg“ von Carl Latann mit Text von Peter Arenzin einer Bearbeitung von Jakob Christ möchten wir, der MGV 1892 Vussem, Sie hier im herrlichen Kurpark von Heimbach herzlich willkommen heißen. In den nächsten etwa 1,5 h wollen wir Sie unterhalten mit einem bunten Strauß schöner Melodien aus vielen Bereichen der Musik: Lieder aus der Volksmusik, Seemannslieder und Shanties, auch das eine oder andere besinnliche Musikstück und einige schmissige Wanderlieder, bei denen Sie eingeladen sind mit uns zu singen; doch dazu näheres später.
Bevor wir unsere musikalische Reise fortsetzen, einige wenige Worte noch zum MGV 1892 Vussem: Gegründet vor mehr 110 Jahren in Vussem – einem Ortsteil der Stadt Mechernich – unter dem derzeitigen Vorsitz von Willi Schütt sowie der musikalischen Leitung von Heinz Sistig. Begleitet werden wir am Klavier und an der „Quetsch“ von Udo Greuel, den Sie beim Eingangslied „Frei Weg“ schon gehört haben. Meine Name ist Wolfgang Schulz.
Wie schon erwähnt: Vussem als Ortsteil von Mechernich, einer Stadt mit einer sehr langen Bergbautradition – schon die Römer bauten u.a. Blei in unserer Region ab – was läge also näher, als unser Konzert mit dem alten

2.   Bergmannslied „Glück auf, der Steiger kommt“
(Bearbeitung Hans Lang)
weiterzuführen?
Danach sind Sie aufgefordert, mit uns auf Wanderschaft zu gehen. Schnüren Sie Ihre Stiefel, nehmen Sie Ihren Wanderstab und auf geht’s mit dem Lied

3.   An einem Sommermorgen
(Komponist Robert Pappert/Text Theodor Fontane)
Jetzt kommen die Weintrinker voll auf ihre Kosten: Ein Reigen wunderschöner Wein- und Trinklieder (Hat da einer Sauflieder gesagt??):

Zunächst
4.   Aus der Traube in die Tonne
(Komponist Kurt Lissmann/Text Theobald Kerner)
beim Texter frage ich mich, ob nicht Nomen Omen ist, handelt es sich beim Kerner doch um eine sehr süffige Weinsorte?)

danach
5.   Der Frater Kellermeister
(Komponist Carl August Kern/Text F.A.Muth)
die Geschichte über die Irrungen und Wirrungen eines armen Mönches, der ausgeschickt wurde, für’s Kloster Wein zu kaufen
und schließlich

6.   Trinkt, trinkt
(Komponist Sigmund Romberg/Text R. Schanzer und E. Welisch/Bearbeitung Bernd Hans Gietz)
Wir singen zwar „den Mädels vom Rheine sei dieses Prosit gebracht“, doch selbstverständlich gilt dies zu Ehren aller hier anwesenden Damen!
Nach dieser ganzen Sauferei jetzt ein paar besinnliche Takte: Zunächst von keinem geringeren als von Franz Schubert

7.   Im Abendrot
in einer Bearbeitung von Jakob Christ mit Text von C. Lappe

danach
8.   „Abend im Gebirge“
einem Volkslied aus dem Piemont mit dem Originaltitel „Le Soir à la Montagne“ Komponist Arturo Benedetti Michelangeli/Bearbeitung Theo Fischer)
sowie anschließend

9.   Die Seen im Land der Berge
(von Becker/Rebensburg)
Es folgt jetzt zunächst

10. La Campanella
(Bearbeitung Johannes Menskes)
und danach machen wir einen großen Sprung nach Rußland zum Baikalsee mit der russischen Volksweise

11. Herrlicher Baikal
Als Solisten hören Sie bei diesem Lied unsere Sänger Willi Schütt sowie Bernd Wenderdel
Bevor wir eine kleine Pause machen, um unsere Stimmen neu zu ölen (hat hier schon wieder einer saufen gesagt?), hören Sie noch das bekannte Lied

12. Rot ist der Wein
(im Original Spanish Eyes)

(Komponist Bert Kaempfert/ deutscher Text Carl-Ulrich Blecher/ Bearbeitung Gus Anton)

Erlauben Sie uns nun eine kurze Pause – doch laufen Sie uns nicht weg: Zum einem würden Sie noch einige sehr schöne Musikbeiträge versäumen, vor allem aber brauchen wir später, wie schon erwähnt, noch Ihre Stimmen, um uns bei einigen Liedern zu unterstützen!

P a u s e

Ich muss gerade mal durchzählen, ob alle wieder da sind … doch ich glaube wir können wieder anfangen! Für alle, die eventuell später gekommen sind, es singt für Sie der MGV 1892Vussem.
Die Comedian Harmonists sind sicher allen ein Begriff. Lieder wie „Ein kleiner, grüner Kaktus“ oder „Veronika der Lenz ist da“ wurden zu regelrechten Gassenhauern. Wir haben für Sie einstudiert den Titel:

13. Das ist die Liebe der Matrosen
(Komponist Werner Richard Heymann, Text Robert Gilbert/Bearbeitung Willy Parten)
und danach machen wir einen Sprung ins Braunschweigische mit

14. Dem Lied der Braunschweiger Jäger
(Bearbeitung von Johannes Menskes)
Unsere musikalische Reise hat uns in die Berge geführt, soeben waren wir im Braunschweigischen; lassen Sie uns jetzt einen Sprung machen in den hohen Norden an unsere wunderschöne Küste mit

14. Lieder so schön wie der Norden
(Komponist Jean Frankfurter/Text Irma Holder/Bearbeitung Karl-Heinz Steinfeld)
und danach gehen wir gemeinsam auf Segeltörn mit dem Segelschulschiff der Bundesmarine, der Gorch Fock und dem

15. Gorch-Fock-Lied
(T. Gilkysan, F. Miller, R. Del T. Gilkysan, F. Miller, R. Dehr)
Bleiben wir noch was auf See! Eine Frage an Sie, meine Damen: Was macht ein einsamer Seemann auf seinen langen Reisen? Er widersteht sämtlichen Verlockungen und Gefahren, die in fremden Ländern auf ihn lauern und denkt nur sehnsüchtig an seine Heimat, an seine Braut zuhause – oder? Glauben Sie’s nicht? Hören Sie hierzu das Seemannslied

16. Finster war die Nacht
(Richman/Davis)
und ähnlich wie unserem einsamen Matrosen geht es auch den Männern, die wochenlang zum Fischfang ins nördliche Eismeer fahren, immer in Gedanken an ihre Girls in

17. Old Mauhie
(einem alten Shanty mit Text Georg Fokuhl/ Bearbeitung Heinz Sistig)
Meine Damen und Herren, haben Sie’s mitbekommen, was wir gesungen haben: „Rolling down to old Mauhie, rolling down to old Mauhie. With our old baggy sails spread before the Artic gales, rolling down to old Mauhie“? – Das war kein Vussemer Platt, das war Englisch! Sie sehen, wir sind auf allen Bühnen der Welt zuhause!

So, jetzt aber Spaß beiseite -jetzt sind Sie gefragt, meine Damen und Herren. Wir haben in der Pause Textblätter verteilt für die nun folgenden Lieder, und zwar
18. Heia Safari
(Komponist Robert Götz/Text A. Aschenborn/Bearbeitung Walter Höfling)

19. Wir wollen zu Land ausfahren
(Komponist Kurt von Burkesroda/Text Hjalmar Kutzleb/Bearbeitung Walter Höfling)
die vielen sicher aus Schule und Pfadfinderzeit bekannt. Singen Sie mit uns. Auf geht’s!
Wenn uns jetzt Gotthilf Fischer gehört hätte, ich glaube, ihm wären vor Rührung die Tränen gekommen! Toll!
Jetzt was ganz anderes:
Wer von Ihnen kann Russisch? Was heißt „Doswidanja“? Genau, Doswidanja heißt auf Wiedersehen, und mit dem gleichnamigen Lied

20. Doswidanja heißt auf Wiedersehen
(Komponist und Text Irma Holder und Günter Noris/Bearbeitung Karl-Heinz-Steinfeld)
möchten wir uns von Ihnen für heute verabschieden.
Dank Ihnen allen für Ihr Kommen, Ihre Aufmerksamkeit und tatkräftige sangliche Unterstützung, Dank der Stadt Heimbach, daß sie uns wieder die Möglichkeit gegeben hat, in dieser schönen Umgebung ein Kurkonzert bestreiten zu dürfen, Dank aber vor allem auch an unsere musikalische Begleitung Udo Greuel sowie last but not least unserem Chorleiter Heinz Sistig!

So Gott will, sehen wir uns vielleicht irgendwann einmal wieder!
Danke und kommen Sie gut nach Hause.

Zugabe:
21. Amazing grace
(Volkslied aus Schottland /Bearbeitung Otto Ruthenberg)
ein Lied, das bei keinem Konzert in Schottland oder Irland fehlen darf!

Fazit: Zweifellos war dieses Kurkonzert des MGV 1892 Vussem eine Bereicherung im Kulturkalender der Stadt Heimbach und entpuppte sich zum musikalischen Leckerbissen für Kenner und Laien. Das kontrastreiche Programm spiegelte sich auch in der Liederfolge wider. Unter dem Dirigat von Heinz Sistig wurden neben traditionellen Volksweisen und Männerchorsätzen aus Klassik und Romantik auch Kompositionen aus jüngster Vergangenheit interpretiert. Dabei fanden die modernen Vertonungen besonderen Anklang beim Publikum.
Sbr. Wolfgang Schulz informierte die Zuhörer dezent sachlich und führte bekanntermaßen humorvoll durch das Programm. Die Zuhörer, die erfreulicherweise zahlreich erschienen waren, waren von der Vorstellung der Sänger und dem Charme des Dirigenten hellauf begeistert. Lobend zu erwähnen ist auch die Begleitung von Udo Greuel mit Keyboard und Akkordeon. Sie bot den Sängern die nötige Stütze. Und die Solisten Willi Schütt und Bernd Wenderdel trafen mit ihrer guten Leistung beim Publikum voll ins Schwarze. Mit der von den Zuschauern geforderten Zugabe, Amazing grace, endete das ca. 1½-stündige Kurkonzert.

Anschließend wurden mit Freunden die in der Nähe befindlichen Cafès aufgesucht, um bei Kaffee und Kuchen den herrlichen Tag ausklingen zu lassen. Hier traf man auch einige Sänger aus Kreuzau, die uns für die gute Vorstellung des Chores beim Kurkonzert beglückwünschten.

Samstag, 18. Oktober 2003

Geburtstagsständchen für Sbr. Josef Kaltwasser anlässlich seines 70. Geburtstages

Heute vor 70 Jahren, auf den Tag genau, erblickte der Jubilar das Licht der Welt. Aber das Geburtsjahr 1933 und die Jugendzeit standen unter keinem guten Stern, denn in jener Zeit wurde Adolf Hitler, der Führer der NSDAP, von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Der Machtergreifung der Nationalsozialisten, denen es gelingt, den Reichstag und die Landesregierungen auszuschalten und sich zum alleinbestimmenden politischen Faktor im Reich zu entwickeln, folgt eine Welle des offenen Terrors gegen politisch Andersdenkende. Der Brand des Reichstagsgebäudes dient als Vorwand zur Abschaffung der Demokratie in Deutschland. Im Laufe des Sommers werden alle politischen Parteien verboten. Wichtige Grundrechte wie die persönliche Freiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Pressefreiheit, das Vereins- und Versammlungsrecht sowie das Post- und Fernsprechgeheimnis werden außer Kraft gesetzt. Hochverrat, Brandstiftung und andere Vergehen werden künftig mit dem Tode bestraft.
Außenpolitisch zeigt sich der Konfrontationskurs Hitlers mit dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund. Das weckt jedoch das Mißtrauen vor allem Frankreichs und führt zur außenpolitischen Isolierung Hitlers sowie zur Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund. Hitler beginnt mit der Aufrüstung und überfällt am 1.9.1939 ohne Kriegserklärung Polen. Der 2. Weltkrieg hat begonnen und bringt Not, Elend und viele Kriegsopfer unter der Bevölkerung. Nachdem Hitler am 30.4.1945 in Berlin Selbstmord begeht, kapituliert Deutschland am 7./8. Mai bedingungslos, und der 2. Weltkrieg ist beendet.
Trotz dieser Schreckenszeit und großer Entbehrungen wächst Josef Kaltwasser zu einem prächtigen Kerlchen heran. Lehrer Bleffert war es, der zuerst erkannte, daß Josef eine begnadete Stimme hat und begann, dieses Talent zu fördern. 1949 trat Josef in den örtlichen Gesangverein „Liederkranz“ Breitenbenden ein. Der damalige Chorleiter Valentin Schloßmacher formte und bildete seine Stimme aus.

Alsbald sang er Tenor-Solopartien im Chor. Nach dem Tode Schloßmachers übernahm Josef Kaster den Taktstock. Gemeinsam traten sie bei Karnevalssitzungen, Altentagen, Jubiläen und Geburtstagsfeiern auf, wobei Kaltwasser von Kaster mit dem Klavier oder Akkordeon bei den selbstgeschriebenen Liedern und Texten begleitet wurde. Die Auftritte waren stets mit großem Erfolg gekrönt. Als einen der Höhepunkte seiner Karriere kann man das 100jährige Bestehen des MGV „Liederkranz“ Breitenbenden im Jahre 1974 unter der damaligen Chorleitung von Anno Hein bezeichnen (siehe Foto oben aus der Festschrift von 1974).
Zu diesem Zeitpunkt war Josef Kaltwasser schon einige Jahre als Vorsitzender erfolgreich tätig. Beim Festkommers, der vom Nachbarverein MGV 1892 Vussem und dessen Bläsergruppe mitgestaltet wurde, erhielt er Nadel und Urkunde für 25 Jahre Singetätigkeit ausgehändigt (siehe Bericht des Kölner Stadtanzeigers vom 10.6.74 auf der nächsten Seite).
Mehrere Jahre sang er auch im Chor der VHS Euskirchen. Mit diesem Chor feierte er seine größten Erfolge bei Konzerten im Kölner Gürzenich, in Düsseldorf und sogar in der Kathedrale von Amsterdam.
Kurze Zeit nach der Hundertjahrfeier des MGV Breitenbenden mußte dieser seine Aktivitäten einstellen, da die Zahl der Sänger zu klein geworden war. Weil Josef sich aber mit Haut und Haar dem Gesang verschrieben hatte, trat er 1978 dem MGV Vussem bei. Welch ein Glücksfall für uns, denn er ist ein Leistungsträger in unserem Verein geworden. 2000 wurde er für 50 Jahre Singetätigkeit ausgezeichnet.

Deshalb war es selbstverständlich, daß die Sänger fast vollständig um 18 Uhr in der Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ erschienen waren, um dem Jubilar mit einem Ständchen zu gratulieren. Zum Auftakt sang der Chor den Muntermacher „Frei-weg-Marsch“, den Udo Greuel am Keyboard begleitete. Aber durch einen plötzlichen Luftzug verrutschte die Partitur, sodaß der Vortrag nicht wie sonst üblich sauber zur Geltung kam. Anschließend überreichte der Vorsitzende Willi Schütt ein Geschenk mit folgenden Worten: „Lieber Josef! Ich darf Dir auch im Namen der Sänger ganz herzlich zu Deinem 70. Geburtstag gratulieren, verbunden mit der Hoffnung, daß Du noch viele Jahre Deine Stimme in unserem MGV erklingen lassen kannst. Das walte Gott!“ Danach wandte sich der Jubilar sehr gerührt an seine Gäste und sagte sinngemäß: „Ich freue mich sehr, daß Ihr meiner Einladung so zahlreich gefolgt seid. Wenn ich mich so umsehe, so darf ich feststellen, daß kaum jemand fehlt. Das freut mich ganz besonders. Es freut mich aber auch, daß ich diesen runden Geburtstag trotz meiner langjährigen Krankheit mit Euch gemeinsam feiern kann. Liebe Sangesbrüder! Ich bin froh, daß ich diesem Verein schon 25 Jahre als aktiver Sänger angehöre, gerade weil hier die Kameradschaft gepflegt wird. Denn Kameradschaft ist das höchste Gut auf Erden!“

Das Programm, das der Jubilar mit Chorleiter Heinz Sistig zusammengestellt hatte, wurde nun mit dem Lied „Rot ist der Wein“ (Halbplayback) fortgesetzt. Es folgten: „Slowenischer Weinstrauß“, (Solisten: Bernd Wenderdel und Philipp Fünfzig), „Wir kamen einst von Piemont“, „Das ist die liebe der Matrosen“ (Keyboard: Udo Greuel), „Gorch-Fock-Lied“ und „Finster war die Nacht“. Beide Shanties mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel. Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, alle Lieder mitzusingen. Zwischendurch wurde mit dem Geburtstagskind angestoßen und auf sein Wohl das Glas geleert. Sein größtes Geburtstagsgeschenk aber war die Geburt seines ersten Enkelkindes vor einigen Tagen.

Anschließend begab man sich ohne Schritt und Tritt zum Schankraum, um an der Theke in froher Runde noch ein paar Bierchen zu genießen. Am kommenden Dienstagabend wird die Geburtstagsfeier mit den Sangesbrüdern fortgesetzt.

Dienstag, 21.Oktober 2003

Geburtstagsfeier mit Sbr. Josef Kaltwasser (70)

Da die Chorprobe wegen des anstehenden Weihnachtskonzertes nicht ausfallen durfte, hatte der Jubilar mit dem Chorleiter vereinbart, die Gesangstunde für heute auf 18:30 vorzuverlegen, damit noch genügend Zeit verblieb, um mit den Sangesbrüdern bei einem Umtrunk mit Imbiß seinen 70. Geburtstag feiern zu können. Josef ließ es sich nicht nehmen, den Kochlöffel eigenhändig zu schwingen, um an die hungrigen Mäuler eine kräftige Gulaschsuppe zu verteilen.

Dazu gab es Peng mit Kräuterbutter. Und auch der obligatorische Pudding in verschiedenen Sorten durfte nicht fehlen. Auch Käsehäppchen standen zum Verzehr bereit. Dazu gab es ein gut gezapftes Bier aus dem Fass, das von Udo Greuel mit seinen neuesten Witzen serviert wurde. Ernste Themen kamen aber auch zur Sprache; z.B. die anstehenden Rentenreformen, Pflegeversicherung und 10€ Eintrittsgeld pro Quartal bei einem Arztbesuch. Die gute Laune ließ man sich jedoch dadurch nicht vermiesen, denn es wurde gefeiert, bis das Bier zur Neige ging.

17.   Sonntag, 16.11.2003

Volkstrauertag in Vussem und Breitenbenden

Am Volkstrauertag gedenken die Menschen überall im Lande der Kriegstoten und der Opfer von Gewaltherrschaft. Es ist ein Tag der Mahnung zur Versöhnung, Völkerverständigung und zum Frieden. Eingeführt wurde dieser Gedenktag 1919 durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Nach dem Ersten Weltkrieg wollte man ein Zeichen der Solidarität mit den Hinterbliebenen der Gefallenen setzen. Die erste Feierstunde zu diesem Tag fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt. 1934 wurde der Volkstrauertag von den nationalsozialistischen Machthabern zum „Heldengedenktag“ umfunktioniert. Nach Gründung der Bundesrepublik wurde der Volkstrauertag wieder vom VDK übernommen. Dieser sah die Einrichtung und Betreuung von Soldatenfriedhöfen als einer seiner wichtigsten Aufgaben an.
Auch in Vussem und Breitenbenden gingen bei leichtem Nieselregen Menschen in stiller Erinnerung in einem Trauerzug zu den Ehrenmalen. Die Freiwillige Feuerwehr stellte die Ehrenwache. Musikalisch begleiteten der Musikverein und der Männergesangverein Vussem die Gedenkfeiern. Mit den Trauerchorälen „Da unten ist Frieden“, Text: Carl Sauppe, Musik: Carl Kloß; und „Über den Sternen“ von Flemming, leistete der MGV einen würdigen Beitrag zur Gedenkstunde.
Bürgervereinsvorsitzender Matthias Vogelsberg brachte folgendes wörtlich zum Ausdruck, nachdem er die spärlich erschienene Trauergemeinde (9 Frauen und 8 Männer) begrüßt hatte: „Heute, am Volkstrauertag, trauern wir um die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wir trauern um alle, die ihr Leben verloren haben. Doch was bedeutet es zu trauern? Trauer ist die Erinnerung des Herzens. Trauer bedeutet Anteilnahme mit dem Mitmenschen, aus ihr entsteht Solidarität, und Trauer schärft das Gewissen. Aber Trauer bedeutet auch Dank, und daraus entsteht die Verpflichtung, alles zu tun, damit Menschen nicht erneut trauern müssen. Trauer ist daher nicht auf ein Ende gerichtet, sondern immer auch auf einen neuen Anfang. Die Trauer, die wir heute empfinden, ist damit auch die Einsicht in das, was Menschen anderen Menschen antun können, wohin Vorurteile, Verachtung und Verblendung, wohin Gewalt und Haß, wohin Gleichgültigkeit und Herzenskälte führen können. So ist der Volkstrauertag ein Anlaß, den Toten in Dankbarkeit und Hoffnung zu gedenken, und wir als Noch-Lebende sollten uns der Verantwortung bewußt werden, zusammen mit Anderen, die guten Willens sind, eine Welt zu gestalten, in der dieses Sterben vergangener Zeiten sich nicht wiederholt!“
Annemie Linden gab zu verstehen, daß auch heute noch viele Menschen unter den Folgen von Krieg und Terror leiden würden. Danach sprach sie die Fürbitten. Mit dem Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“, das vom Musikverein intoniert wurde, endete die Gedenkfeier in Vussem.
Anschließend fand der Gang zum Ehrenmal in Breitenbenden statt. Dort hatten sich 33 Männer, Frauen und Kinder eingefunden. Feuerwehr, Musikverein und MGV hatten Aufstellung genommen und boten ein eindrucksvolles Bild. Ortsvorsteher Jörg Lodzinsky sagte wörtlich in seiner Ansprache folgendes: „Mit stillem Gruß heiße ich Sie am heutigen Volkstrauertag an dieser Stätte des Gedenkens herzlich willkommen. Wir haben uns hier versammelt, um die Toten zweier Weltkriege zu ehren. Wir gedenken der weit über 60 Millionen Kriegstoten in aller Welt, Soldaten und Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder aller Nationen, und wir gedenken aller anderen Opfer von Gewalt, Konzentrationslagern und derer, die in der Gefangenschaft ums Leben kamen.
Wir haben diese Toten nicht vergessen. Am heutigen Tage fühlen wir uns ihnen ganz besonders verbunden. Wir trauern um sie, und wir empfinden Scham und Schrecken darüber, was Menschen anderen Menschen antun und wohin Vorurteile, Verachtung Haß und Gewalt führen können. Wenn wir angesichts der unvorstellbaren Opferzahlen und des unermeßlichen Leides die Frage nach dem Sinn zu stellen wagen, so kann es nur eine Antwort geben: So etwas darf nie wieder geschehen! Die Mahnung der Toten an die Lebenden zu Frieden und Verständigung ist ihr bleibendes Vermächtnis an uns, für den Frieden einzutreten und das Leben des Anderen zu achten.
Diese Mahnung ist nicht ohne Echo geblieben. Aus ehemaligen Gegnern sind Freunde und Verbündete geworden. Und nicht umsonst beginnt unser Grundgesetz mit dem Leitgedanken: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Wir können nicht die Augen davor verschließen, daß das Leben zahlreicher Menschen auch heute in vielfältiger Weise bedroht ist. In vielen Teilen der Welt herrscht Krieg. Kinder werden in Uniformen gezwungen. Armut und Fremdenhaß fordern Opfer. Und der internationale Terrorismus hat uns mit neuen Formen des Terrors und rücksichtsloser Gewalt konfrontiert. Wir gedenken der Opfer dieser hinterhältigen Anschläge und denken an das Leid, das so vielen unschuldigen Menschen und ihren Familien zugefügt wurde. Diese Anschläge und die dahinterstehenden Absichten bedrohen alle Länder. Die Antwort darauf kann nur Entschlossenheit im Kampf gegen den Terror lauten.
Mit großer Betroffenheit müssen wir am heutigen Volkstrauertag feststellen, daß die Botschaft und die Mahnung der Toten unverändert aktuell ist. In diesem Sinne ist der Volkstrauertag zugleich ein Gedenktag für Menschenrechte und Menschenwürde. Ich danke Ihnen, daß Sie durch Ihre Teilnahme an der heutigen Gedenkveranstaltung den Toten der vergangenen Kriege und den Opfern der Gewalt unserer Tage Ihren Respekt erwiesen haben!“

Nun sorgte der MGV 1892 Vussem mit den Liedvorträgen „ Da unten ist Frieden“ und „Über den Sternen“ für einen würdigen Rahmen der Veranstaltung. Nachdem Bernhard Fuchs die Fürbitten gesprochen und die Gedenkstätte gesegnet hatte, beendete auch hier der Musikverein Vussem die Trauerfeier mit dem Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“.

18.   Dienstag, 2.12.2003

Geburtstagsfeier mit Sbr. Edmund Freitag (75)

Die Generalprobe für das bevorstehende Adventskonzert wurde auf 18:30 Uhr vorverlegt. Zum einen wollte Rainer Pütz die Einsätze mit Klavier, Chor und dem Solisten beim Vortrag des Liedes „Jerusalem“ noch einmal abstimmen bzw. proben, um dann anschließend eine Chorprobe in Mechernich zu leiten. Zum anderen bestand unser Jubilar Eddi darauf, seinen 75. Geburtstag, der genau auf den heutigen Tag fiel, unbedingt mit den Sangesbrüdern zu feiern. Deshalb wurde ihm zur Ehre nach der Chorprobe ein Ständchen gesungen. Anschließend fand im Foyer des Pfarrheims ein Umtrunk mit Imbiss statt.

Man ließ sich die mit Aufschnitt belegten frischen Brötchen schmecken. Dazu wurde ein frisch gezapftes Kölsch serviert. Es wurde ein gemütlicher Abend, zu dem Udo Greuel mit seinen Witzen wesentlich beitrug.

Auszüge aus dem Lebenslauf des Jubilars:
Edmund Freitag wurde am 2.12.1928 in Striebelsdorf, Kreis Neustadt in Westpreußen geboren. Hier besuchte er auch die Volksschule. Bei seinem Großvater, der einen Bauernhof bewirtschaftete, begann er eine Lehre als Melker. Mit 16 Jahren wurde er mit seinem Zwillingsbruder zum Arbeitsdienst nach Rostock verpflichtet, wo die beiden sich aus den Augen verloren. Am 10. Januar 1945 steckte man ihn in eine Uniform, und er wurde zu einem Panzerregiment abkommandiert, wo er als MG-Schütze in einem Schnellkurs ausgebildet wurde. In Berlin kam er zum ersten Einsatz. Sie sollten die Stadt vor dem Eindringen des Feindes verteidigen. Aber es war vergebliche Mühe, bei der viele Kameraden ihr Leben verloren. Berlin wurde von den russischen Truppen erobert. Mit seiner Einheit marschierte Eddi vom 3. März bis 12. April 1945 kreuz und quer durch das Kampfgebiet, bis sie schließlich bei Schwerin in russische Gefangenschaft gerieten. Nun begann eine Zeit, über die er nicht gerne spricht, weil Schläge und Tritte an der Tagesordnung waren. Außerdem gab es nicht genug zu essen und zu trinken. Deshalb beschlossen er und fünf seiner Kameraden aus der grausamen Gefangenschaft zu fliehen, was ihnen auch zunächst gelang. Nachdem sie den Stacheldrahtzaun durchtrennt hatten, schwammen sie durch den Schweriner See ans andere Ufer, wo sie jedoch von amerikanischen GIs mit entsicherten Waffen in Empfang genommen wurden. Einer seiner Kameraden schaffte es nicht. Weil ihn seine Kräfte verließen, ertrank er im See. Nun kamen sie vom Regen in die Traufe. Sie mussten mit 25.000 gefangenen Soldaten auf einem freien, mit Stacheldraht eingezäunten Feld kampieren und übernachten. Hunger und Durst quälten sie sehr. Dazu kam noch, daß die Nächte noch sehr kalt waren, und sie keine schützenden Decken hatten. Am 3. Mai, kurz vor der Kapitulation (7./8.5.1945), wurden Eddi und ein Teil seiner Kameraden wie Vieh auf Lkws verladen und nach Frankreich transportiert. Hier mussten sie auf den riesigen Feldern wochenlang Tomaten pflücken. Sie ernährten sich auch von diesen Früchte, was zur Folge hatte, daß Eddi und viele seiner Kameraden wegen der einseitigen Ernährung an Durchfall erkrankten. Als ich den Jubilar am 10.12.03 interviewte, hält er plötzlich mit der Erzählung seiner Erlebnisse inne, schaut auf das Datum seiner Uhr und sagt zu mir mit feuchten Augen: „Mensch, Michel! Das jährt sich heute auf den Tag genau zum 58. Mal, daß ich aus der Gefangenschaft entlassen worden bin!“
Nach seiner Entlassung weiß er zunächst nicht, wo er unterkommen soll. In seine geliebte Heimat kann er nicht mehr zurückkehren, denn sie ist von den Siegermächten besetzt. Als Vertriebener landet er zunächst im niedersächsischen Duderstadt im Landkreis Göttingen, wo ein ehemaliger Kriegskamerad, dessen Adresse er noch hatte, ihm zunächst Unterkunft gewährt. Bei einem Bauern findet er eine Anstellung. Schnell hat er sich eingelebt, und da er eine gute Stimme hat, wird er im Knabenchor aufgenommen. Nach ca. einem halben Jahr verlässt er diesen Chor und wird im Jodelclub desselben Ortes mit offenen Armen empfangen. Nachdem er nun das Jodeln erlernt hat, wird er Mitglied eines Gesangvereins in Hilkerode, wo er anderthalb Jahre tätig ist. 1948 verschlägt es ihn nach Bochum-Dahlhausen, wo er im Bergbau „Friedliche Zeche“ etwas mehr Geld verdient. Weil er aber nach einem Unfall diesen Beruf nicht mehr ausüben kann, wird er entlassen. Nun beginnt seine Odyssee. Vom 3. Mai bis 11. Dezember 1951 macht er einen Fußmarsch durch halb Deutschland. Er marschiert über Dortmund nach Speyer, dann moselaufwärts und durch die Eifel und kommt schließlich nach Mechernich, wo er bei der Familie Hamacher in der Landwirtschaft für ein halbes Jahr beschäftigt wird. Danach geht sein rastloses Leben weiter, und er landet schließlich in Enzen bei der Ziegelei und Dachpfannenfabrik Bolten. 1954 zieht er nach Firmenich und gründet dort eine Familie. Drei Kinder werden geboren, wovon noch zwei leben. Er arbeitet im örtlichen Tonwerk Gustonis. Da er dem Gesang sein Leben lang verbunden war, wird er aktives Mitglied im MGV Firmenich und verbleibt dort von 1955 bis 1963.
Wer nun meint, Eddi wäre jetzt zur Ruhe gekommen, den muss ich enttäuschen. Nachdem seine Frau verstorben war, gelangt er im Jahre 1963 nach Breitenbenden und arbeitet zwei Jahre im Tunnelbau bei der Bundeswehr in Mechernich. 1964 heiratet er Elisabeth Köhnen standesamtlich und wird Sänger im MGV „Liederkranz“ Breitenbenden, wo er 14 Jahre lang bis zur Schließung seine Tenorstimme erschallen lässt. Von 1965 bis zum Renteneintritt 1989 arbeitet er als Gussputzer bei der Fa. Dörries in Vussem. Nun hatte er wieder Zeit und Muße gefunden, um seinem schönsten Hobby nachzugehen. Er wurde aktives Mitglied im MGV 1892 Vussem. 1999 traf ihn ein weiterer Schicksalsschlag. Denn den Tod seiner Ehefrau musste er erst einmal verkraften. Zuvor hatte er sich einer schweren Darmoperation unterziehen müssen. Im Jahre 2002 wurde er für 50 Jahre Singetätigkeit ausgezeichnet.

Wir wünschen ihm, daß er seine Freude am Gesang nicht verliert und uns noch viele Jahre bei bester Gesundheit zur Verfügung steht!

Sonntag, 7. Dezember 2003

Vorweihnachtliches Chorkonzert

Der MGV 1892 Vussem veranstaltete am 2. Advent ein festliches Konzert zugunsten der „Aktion Mensch“ unter dem Motto „Lieder und Texte zur Weihnachtszeit“. Unterstützt wurde er dabei von den Kirchenchören Vussem/Breitenbenden und St. Rochus Strempt unter der Leitung von Rainer Pütz, sowie der Ökumenischen Bläsergruppe „Laudate“ aus Hürth-Gleuel, Ltg.: Bernd Greiner. Die Gesamtleitung lag in den bewährten Händen von unserem Chorleiter Heinz Sistig. Die Moderation übernahmen abwechselnd die Routiniers Alfred Brell und Wolfgang Schulz, die auch zwischendurch mit Wortbeiträgen und weihnachtlichen Geschichten das Programm auflockerten.
Vorwort: Die Chorproben zu diesem besinnlichen Benefizkonzert begannen nach der Sommerpause. Um die Sänger bei guter Laune zu halten und auf die bevorstehende Weihnachtszeit einzustimmen, hatte unser Dirigent Heinz Sistig einen künstlichen Tannenzweig auf einem Korken befestigt und diesen, für jedermann sichtbar, auf das Klavier gestellt. Und siehe da, in den Übungsstunden, die anfangs in den Tenören etwas spärlich besetzt waren, steigerte sich die Teilnehmerzahl von Probe zu Probe, sodaß das anspruchsvolle Programm in der Kürze der Zeit dennoch zu aller Zufriedenheit bewältigt werden konnte.

Zum Konzert: Punkt 17 Uhr eröffnete die mit 11 Musikern besetzte Bläsergruppe „Laudate“, die hinter der Kommunionbank Platz genommen hatte, das vorweihnachtliche Konzert in der Pfarrkirche. Es folgte eine kurze Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Willi Schütt, der auch den 1. Bürger der Stadt Mechernich, Dr. Hans-Peter Schick, herzlich willkommen hieß. Der MGV, der sich in weinroten Jacketts auf den Altarstufen gruppiert hatte, bestritt nun den ersten Teil des Konzertes im Wechsel mit der Bläsergruppe. Es gelangten Lieder zur Aufführung, die das bevorstehende Weihnachtsfest thematisierten. Aber auch weltliche Lieder, wie z. B. „Liebe ist unendlich“ kamen zum Vortrag (siehe Programm).

Hervorzuheben ist hierbei das Solo unseres Dirigenten Heinz Sistig in dem Stück „Jerusalem“. Der Künstler würzte seinen hinreißenden Gesang mit sehr ausdrucksstarker Mimik (siehe Foto). Er wurde am Klavier begleitet von Rainer Pütz, der auch dem Chor durch Kopfnicken den Einsatz gab. Dieses Lied, das hervorragend zur Geltung kam löste bei vielen Zuhörern einen Gänsehauteffekt aus, und der Beifall wollte kein Ende nehmen. Aber auch das Lied „St. Niklas war ein Seemann“ mit Klavierbegleitung von Udo Greuel konnte sich hören lassen.

Der MGV verließ nun den Altarraum, um den Kirchenchören Platz zu machen. Bravourös gestalteten diese nun den zweiten Teil des Konzertes. Besonderen Applaus erhielten die Solistin Daniela Züll und der Solotrompeter Berthold Kurth für den Vortrag „Das Ave Maria der Berge“. Eine Programmänderung wurde vorgenommen: Statt „Panis Angelicus“ erklang das Lied „Weihnachten bin ich zu Haus“. Erwähnenswert ist auch der Vortrag des Liedes „Ehre sei Gott in der Höhe“, wobei die drei Trompeter, Berthold Kurth, Toni Scheuwer und Klaus Thurn die Kirchenchöre begleiteten. Fast alle Darbietungen wurden von Rainer Pütz am Klavier unterstützt.
Den dritten Block gestalteten nun wieder der MGV und die Bläsergruppe. Hierbei ist das Solo unseres altgedienten Sängers Josef Kaltwasser bei dem Lied „Denn es ist Weihnachtszeit“ ganz besonders hervorzuheben. Mit seiner intonationssicheren Stimme verzückte er die Zuhörer, die ihm überwältigenden Applaus spendeten. Den Schlusspunkt setzte unser Virtuose Udo Greuel auf seinem Akkordeon mit dem Lied „Andachtsjodler“, der vom Chor begleitet wurde. Für diese grandiose Vorstellung war ihm der Dank und die Begeisterung des Publikums sicher.

Nachdem man nun den Bürgermeister der Stadt ans Rednerpult gebeten hatte, sagte dieser in seiner Ansprache, die ich sinngemäß wiedergeben möchte, folgendes: „Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Schöpfer hat uns ein Organ zur Verständigung gegeben.

Beim Gesang aber erfüllt es seinen Zweck auf die schönste Art, wie wir gerade beim Konzert gehört haben“. Schick betonte in seiner Rede, daß Musik eine Sprache sei, die jeder verstehe. Sie verbindet die Menschen überall in der Welt und lässt die Unterschiede in den Hintergrund treten.

Musik bewege nicht nur, sondern könne auch etwas in Bewegung setzen. Schick freute sich, daß das Benefizkonzert im Zeichen der „Aktion Mensch“ stehe, worüber die Stadt Mechernich in diesem Jahr die Schirmherrschaft übernommen hatte, und dankte allen für das große Engagement, das dazu beitrage, Menschen in aller Welt eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben. Ziel sei es, das Bewusstsein für die behinderten Mitbürger zu erweitern und gleichzeitig durch verschiedene im Jahr stattfindende Veranstaltungen Geld zu sammeln, das auf ein Konto der Sparkasse gezahlt wird. Nach Ablauf des Festivaljahres wird die Gesamtsumme dem ZDF-Intendanten Markus Schächter in Form eines Schecks überreicht. Mit den Worten: „Spenden Sie reichlich, denn es ist für einen guten Zweck“, beendete er seine Ansprache.
Alle Mitwirkenden versammelten sich nun im Altarraum und boten ein imposantes Bild. Gemeinsam mit den Zuhörern wurde das Schlußlied „O du fröhliche“ angestimmt. Nachdem der tosende Beifall verklungen war, sprach Wolfgang Schulz allen Beteiligten seinen Dank aus, erinnerte noch einmal an die Spendenfreude und Großherzigkeit der Besucher und lud sie zu einem kleinen Imbiß und Umtrunk ins Pfarrheim ein, denn der Reinerlös der Hutsammlung, sowie des Getränke- und Essensverkaufs wird der „Aktion Mensch“ mit einem symbolischen Scheck in einer Feierstunde am 12.1.2004 im Mechernicher Rathaus übergeben.
Resümee: Das Wohltätigkeitskonzert bot Chormusik auf hohem Niveau. Wieder einmal gilt Heinz Sistig, der mit seiner souveränen Gesamtleitung für vorweihnachtliche Glanzlichter in der Pfarrkirche St. Margareta sorgte, ein ganz besonderer Dank aller Musik- und Gesangsfreunde. Die Auswahl der Stücke erwies sich als sehr geglückt. Um dem Publikum eine möglichst große Bandbreite der Chormusik vorzustellen, gelangten Werke alter Meister der letzten Jahrhunderte, sowie Chorsätze zeitgenössischer Komponisten zu Gehör. Die Solisten Heinz Sistig, Josef Kaltwasser und Daniela Züll eroberten mit ihren wohltuenden Stimmen, die einfühlsam von den Pianisten Rainer Pütz und Udo Greuel begleitet wurden, die Herzen der Zuhörer, und sie gehörten zu den „Highlights“ bei diesem Konzert. Aber auch die Sängerinnen und Sänger bestachen mit ihrem beherzten Gesang, musikalischem Fingerspitzengefühl und einer sehr lebendigen Ausstrahlung. In der Moderation gelang den Sangesbrüdern Alfred Brell und Wolfgang Schulz eine Gratwanderung zwischen Humor, Nachdenklichkeit und dem Charme der alten Schule. Aber auch die Bläser aus Hürth-Gleuel boten eine hervorragende Leistung.

P.S.: Nach Abzug aller Unkosten kam ein ansehnlicher und erfreulicher Betrag von 800 € zustande, der in Kürze der „Aktion Mensch“ zugeführt wird.

VUSSEM. Über den Sankt Nikolaus ist ja so allerlei bekannt. Aber dass der heilige Nikolaus ein Seemann gewesen sein soll und der Sänger Freddy Quinn aus diesem Thema ein Lied bastelte, dass wissen viele Zuhörer erst seit dem Adventskonzert des Männergesangvereins Vussem am vergangenen Sonntagnachmittag.
Mit traditionellem Liedgut und weniger bekannten musikalischen Beiträgen unter dem Motto „Lieder und Texte zur Weihnachtszeit“ überraschten die Sänger unter der Leitung von Heinz Sistig ihr Publikum in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Margareta. Gemeinsam mit der Ökumenischen Bläsergruppe „Laudate“ aus Hürth-Gleuel unter der Leitung von Bernd Greiner hatten sich die Männer in den weinroten Uniformjacken um den Altar gruppiert. Immer im Wechsel erklangen von den beiden Formationen festliche Weisen, die Moderation übernahmen Alfred Brell und Wolfgang Schulz.

Unter der Leitung von Rainer Pütz sangen im mittleren Block des Konzerts der Kirchenchor St. Margareta (Vussem-Breitenbenden) und der Kirchenchor St. Rochus (Strempt). Klassisches von Bach („Wachet auf, ruft uns die Stimme“) erklang ebenso wie Romantisches von Felix Mendelssohn-Bartholdy („Hark! The herold angels sing“) oder Zeitgenössisches von Cesar Bresgen („O du stille Zeit“).Klavier und Akkordeon spielte Udo Greuel. Als Schlusspunkt gestalteten die Aktiven zusammen mit den Zuhörern „O du fröhliche, o du selige“, anschließend fand man sich im Pfarrheim zu einem gemütlichen Beisammen ein. Wie in den vergangenen Jahren erhob der Männergesangverein keinen Eintritt, doch bat er nach dem Konzert um Spenden. Diese Spenden und der Reinerlös aus dem Getränke verkauf werden der „Aktion Mensch“ zugute kommen. (kli).

Mechernich-Vussem – Die Pfarrkirche St. Margareta war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Sänger Alfred Brell und Wolfgang Schulz am Sonntagnachmittag das Publikum begrüßten. Für den Schirmherrn der Veranstaltung, Dr. Hans-Peter Schick, war zwar in der ersten Reihe noch ein Plätzchen frei gehalten worden, doch der Bürgermeister zog es vor, sich mit den Platzlosen zu solidarisieren und in hinterster Reihe stehen zu bleiben.
Musiker und Sänger spielten zugunsten der „Aktion Mensch“. Für sein Konzert hatte der Männergesangverein Vussem einige Mitstreiter gewinnen können. So war aus Hürth die Ökumenische Bläsergruppe „Laudate“ angereist. Darüber hinaus gastierte in der Pfarrkirche der Kirchenchor St. Margareta aus Vussem-Breitenbenden sowie der Kirchenchor St. Rochus aus Strempt.
Neben Weihnachtsliedern wie „Tochter Zion, freue dich“ oder „Maria durch ein‘ Domwald ging“ hatten die stimmgewaltigen Herren unter Leitung von Heinz Sistig auch einige ungewöhnliche Stücke im Gepäck. So beispielsweise eine Nummer von Freddy Quinn mit dem Titel „Sankt Niklas war ein Seemann“, eine Behauptung, die für viele Anwesende im Kirchenraum gänzlich neu gewesen sein dürfte.

Begleitet wurde der Männergesangverein von Udo Greuel, der sich mal am Klavier, mal am Akkordeon versiert zeigte. So beispielsweise eine Nummer von Freddy Quinn mit dem Titel „Sankt Niklas war ein Seemann“, eine Behauptung, die für viele Anwesende im Kirchenraum gänzlich neu gewesen sein dürfte. Begleitet wurde der Männergesangverein von Udo Greuel, der sich mal am Klavier, mal am Akkordeon versiert zeigte.
Mit weiteren Stücken wie „Liebe ist unendlich“, „Jerusalem“ oder dem „Hirtenlied“ und dem „Andachtsjodler“ stimmte der Männergesangverein die Zuhörer auf Weihnachten ein, so dass zum Schluss der gut zweistündigen Veranstaltung alle Anwesenden lauthals in den Klassiker „0 du fröhliche“ einstimmten.
Mit Bachs „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ – eröffneten die beiden Kirchenchöre im Mittelteil des Konzerts ihren Vortrag. Unter der Leitung von Rainer Pütz bot man festliche Gesänge von Mendelssohn, Frescobaldi, Händel und Greiner.
Die Zuhörer spendeten am Ende des Konzerts nicht nur lang anhaltenden Applaus, sondern auch manchen Euro für die „Aktion Mensch“.

Der Männergesangverein Vussem stimmte unter der Leitung von Heinz Sistig das Publikum auf die Weihnachtszeit ein.       bild: thalken

(aus „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 11.12.03).

20.   Samstag, 13.12.2003

Jahresabschlussfeier der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen

Auf Einladung von Sbr. Peter Kruse, der Vorsitzender des nachfolgend aufgeführten Verbandes ist, war der MGV gerne nach Mechernich ins Uffzheim gekommen, um die Anwesenden bei ihrer Jahresabschlussfeier mit ein paar Liedvorträgen zu erfreuen. Es gelangten zum Vortrag die weihnachtlichen Lieder: 1. Hirtenlied, 2. Maria durch ein’ Dornwald ging, 3. Lasst uns lauschen heilige Engel, 4. Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung Udo Greuel und 5. gemeinsam gesungen: O du fröhliche.

Sonntag, 14. Dezember 2003

Seniorennachmittag in Vussem

Der diesjährige Seniorentag, der für weihnachtliche Stimmung sorgte, wurde wieder musikalisch von den Ortsvereinen gestaltet. Bürgervereinsvorsitzender Matthias Vogelsberg konnte wieder zahlreiche Senioren um 15 Uhr im festlich geschmückten Saal der Gaststätte „Zur Schneidmühle“ begrüßen, obwohl weniger ältere Bürger als im vorigen Jahr erschienen waren. Vogelsberg sagte u. a. in seiner Ansprache: „Es ist für mich immer eine große Freude zu sehen, wenn sich hier ältere Leute zusammenfinden, um in froher Runde ihre Freude bei den Darbietungen zum Ausdruck zu bringen. Ich glaube, es ist für die heutige Zeit, wo Krieg und Auseinandersetzungen an der Tagesordnung sind, ein gutes Zeichen eines friedlichen Miteinanders, so wie es unter Menschen auch sein sollte. Möge dieses Miteinander nicht nur zur Weihnachtszeit andauern, sondern auch darüber hinaus“. Er schloss mit den Worten: „Ich wünsche den Akteuren ein gutes Gelingen bei den Aufführungen und den älteren Herrschaften viel Spaß an der Freud’“.
Die freundlichen Damen des Ortskartells servierten wieder leckeren Kuchen, gut belegte Schnittchen, starken und „bleifreien“ Kaffee, sowie diverse Getränke. Dabei wurde sich angeregt unterhalten.

Den ersten Auftritt bestritt nun der Kirchenchor, Ltg.: Rainer Pütz, mit weihnachtlichen Liedern, die hervorragend zur Geltung kamen und den Beifall der aufmerksamen Zuhörer verdiente.

Es folgte der Auftritt des frisch inthronisierten Prinzenpaares Hans-Hubert I. (Schmidt) mit seiner Ehefrau Rosi I., gefolgt von den Bambinis und der Junioren-Tanzgarde, die in ihren farbenfrohen Kostümen prächtig anzuschauen waren. Bei den anschließenden Tänzen bestachen besonders die Solo-Mariechen Dorothea Bootz von den Bambinis und Deborah Mießeler von den Junioren mit ihren Tanzeinlagen. Die stolzen Omas und Opas spendeten ihnen dafür anhaltenden Applaus. In einer gereimten Rede wandte sich das Prinzenpaar an sein närrisches Volk. Dann packte der Prinz seine Miniatur-Tröte (Piston) aus, und alle Nervosität, die ihn befallen hatte, war im Nu verflogen, als er die Lieder spielte „On wenn et Trömmelche jeht“ und „Emol Prinz ze senn“. Nach dem Saalausmarsch kam der „große“ und „kleine“ Auftritt der Flötengruppe. Die Älteren spielten fröhliche Weihnachtslieder zum Mitsingen, die Jüngeren zeigten bravourös, was sie schon gelernt hatten. Auch ein Singspiel hatte die Leiterin Resel Feyen wieder mit den Kindern einstudiert. Prasselnder Applaus war der verdiente Lohn für die gekonnten Vorträge. Die Kinder, besonders die Kleinen, waren stolz wie ein Köttel.
Nun trat der schwergewichtige MGV in Erscheinung und trug dazu bei, daß die weihnachtliche Stimmung mit nachfolgend vorgetragenen Liedern aufrecht erhalten wurde: 1. O Freude über Freude, 2. Hirtenlied, 3. Liebe ist unendlich, 4. Lasst uns lauschen heilige Engel, 5. Andachtsjodler mit Akkordeonbegleitung Udo Greuel und 6. als Schlusslied „O du fröhliche“, und alle stimmten mit ein.
Am Beifall merkte man, daß uns die Darbietungen gelungen waren. Zum Schluss spielte der Musikverein unter dem Dirigat von Prinz Hans-Hubert I. auf. Das hörens- und sehenswerte Programm war nun zu Ende. Der Organisator Matthias Vogelsberg wünschte allen noch einen gemütlichen Abend, frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr.

Samstag, 22. Dezember 2003

Ausstellungseröffnung „Einheimischer Künstler“ in Mechernich

Bereits zum 24. Male stellen ca. 30 einheimische und in der näheren Umgebung beheimatete Künstler ihre vielfältigen Kunstwerke in den Weihnachtsferien im Foyer des Gymnasiums „Am Turmhof“ aus. Organisiert wurde die Veranstaltung, die alljährlich eine große Resonanz findet, wieder von der Stadtverwaltung Mechernich (Frau Sampels) und unter tatkräftiger Unterstützung und Mitwirkung von Paul Weiermann, als Vertreter der Künstlerschaft. Die Palette der Werke reicht von Ölmalerei über Aquarelle, Tuschezeichnungen, Glasmalerei, Ikonen, Keramik, Puppen, Fotografien, Digitalbilder, Schnitzereien usw., wobei unterschiedliche Motive und Stilrichtungen vertreten sind.
Nun schon zum vierten Mal (1996/ 1998/ 2001/ 2003) hatte man den MGV 1892 Vussem eingeladen, um die Eröffnungsfeier gesanglich zu gestalten. Kurz nach 19 Uhr gab der Initiator Paul Weiermann den „Startschuss“, und der MGV begann mit den Liedern „Abend im Gebirge“ und „Swanee Ribber“ seine Gesangseinlagen. Franz-Josef Weiermann, ein Vetter von Paul und Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Sport, Städtepartnerschaften und Vereinsförderung, hieß alle Kunstfreunde, die zahlreich erschienen waren, herzlich willkommen. In seinen Ausführungen sagte er u. a.: „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, jungen Talenten, zum Teil noch unbekannten Künstlern, Gelegenheit zu geben, ihre Werke der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Gleichzeitig sollen die Besucher mit den Künstlern diskutieren, um dann die Möglichkeit des Ankaufs der ausgestellten Werke nutzen zu können. In der Hoffnung daß nicht nur die gezeigten Exponate Beachtung finden, sondern auch zum Erfolg der Künstler führen mögen, wünsche ich der Veranstaltung einen guten Verlauf“.
Nun hatte der MGV seinen zweiten Auftritt mit den Liedern „Slowenischer Weinstrauß“ (Solist: Philipp Fünfzig) und, in Anbetracht des bevorstehenden Weihnachtsfestes, „Das Hirtenlied“. Alle Vorträge, die bravourös zur Geltung kamen, erhielten vom Auditorium begeisterten Applaus.
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hatte nun das Wort ergriffen und sagte u. a. folgendes: „Die Veranstaltung ‚Einheimischer Künstler’ ist aus dem Kulturkalender Mechernichs nicht mehr wegzudenken und ist mittlerweile zur Tradition geworden.“ Er lobte besonders die Kreativität der Aussteller. „Als neutraler Beobachter kann man feststellen, daß die Ausstellung von Jahr zu Jahr an Qualität gewinnt. Ich appelliere an die Besucher, dieser Vernissage nicht nur Beachtung, Kritik oder Wohlwollen zu schenken, sondern beim Betrachten der Werke zu überlegen, ob nicht das eine oder andere Kunstwerk geeignet wäre, zur Verschönerung der Wohnung und zur Erbauung beizutragen oder vielleicht zu verschenken. Erfreulich ist, daß die Künstler eines ihrer Werke für die Tombola zur Verfügung stellen und davon 50% vom Losverkauf der ‚Aktion Mensch’ zugeführt wird. Die Zwischenbilanz der in diesem Jahr stattgefundenen Veranstaltungen hat mittlerweile die stattliche Summe von 120.000 € übertroffen! Ich würde mich freuen, wenn recht viele Leute durch ihr Erscheinen ihr Interesse an der Ausstellung bekunden würden. Denn Kunst ist das wahre Sehen!“ Man solle beim Betrachten innehalten und die Augen öffnen, um das Wesentliche wahrzunehmen, damit der Blick für die kleinen Dinge des Lebens geschärft sei. Mit dem Satz von Maxim Gorkij: „Wissenschaft ist der Verstand der Welt  –  Kunst ist ihre Seele!“, eröffnete er die 24. Ausstellung „Einheimischer Künstler“.
Nun trat Eric Arndt aus Mechernich mit seinem Keyboard in den Vordergrund und unterhielt Künstler und Gäste vortrefflich mit seinem gekonnten Spiel, währenddessen ein kleiner Umtrunk für eine kleine Spende gereicht wurde.

Samstag, 28. Dezember 2003

Geburtstagsfeier von Sbr. Bernhard Mießeler (70)

Heute, genau auf den Tag, am Fest der „Unschuldigen Kinder“, feierte unser Sbr. Bernhard Mießeler seinen 70. Geburtstag im Gasthaus „Zum Krebsbachtal“ in Breitenbenden. Dazu hatte er alle eingeladen, die ihm lieb und teuer sind, wie z. B. seine Familie, Verwandten, Freunde, Bekannten, früheren Arbeitskollegen, Schwimm- und Wanderclub, sowie den MGV 1892 Vussem.

Da ich über den Lebenslauf von Bernhard schon einmal ausführlich berichtet habe (siehe Chronik vom 28.12.1993 (60. Geburtstag)), will ich es diesmal mit einer Kurzfassung seiner Biographie bewenden lassen:

Bernhard wurde am 28.12.1933 in Breitenbenden geboren und 1940 eingeschult. Wenn auch die Jahre nach 1933 nicht sehr rosig waren, so konnte er aber trotz der Kriegswirren und Entbehrungen zu einem jungen, starken Mann heranwachsen. Nach der Volksschulentlassung im Jahre 1948 begann er ein Lehre bei der Deutschen Reichsbahn in Mechernich, die er 1951 erfolgreich beendete, um dann seinen Dienst in Köln anzutreten. Seit 1958 bis heute ist er glücklich mit derselben Frau verheiratet. Darauf legt er besonders großen Wert. 1959 musste er aus beruflichen Gründen den Wohnort nach Brühl verlegen. Nach langer Abwesenheit kehrt er 1978 mit Frau und Sohn zum Geburtsort zurück. Als Bundesbahnbeamter muss er fortan seinen Dienst bei der DB am Kölner „Eifeltor“ verrichten. Nach 47jähriger Dienstleistung beim selben Unternehmen tritt er 1995 in den verdienten Ruhestand.
Auch durch seine wegen regelmäßigen Probenbesuchs geschulte Stimme ist er zum Leistungsträger im 1. Baß geworden. Außerdem leistet er als 2. Schriftführer wichtige Vorstandsarbeit. Am 17. November 1990 wurde er während eines Konzertes für seine 25jährige Chortätigkeit mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet. Neben diesen Tätigkeiten übt er noch weitere Hobbies aus, z. B.: Schwimmen, Wandern, Radfahren, Fotografieren, gutes Essen und schöne Frauen (Angeber!).

Zum Fest: Nach einem Begrüßungstrunk, den die Gäste zu sich genommen hatten, eröffnete der Chor, der fast vollständig erschienen war, kurz vor 19 Uhr frohgelaunt mit dem „Deutschen Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren Ist“ das Geburtstagsständchen. Im Anschluss gratulierte unser Vorsitzender Willi Schütt im Namen der Sänger und wünschte dem Jubilar noch viele Jahre bei bester Gesundheit im Kreise seiner Familie und in unserer Singgemeinschaft. Als Geschenk überreichte er ihm einen Karton mit edlem Moselwein. Anschließend sang der MGV aus seinem Repertoire die Lieder „Sonntag ist’s“ und „Abend im Gebirge“. Die Festgäste belohnten diese Vorträge mit herzlichem Applaus. Nachdem Bernhard sich bei den Sängern bedankt hatte, wandte er sich an seine Gäste mit folgenden sinngemäßen Worten: „Liebe Freunde! Ich freue mich, daß Ihr meiner Einladung so zahlreich gefolgt seid und heiße Euch alle herzlich willkommen. Sehr gerührt bin ich über Eure schönen Geschenke, lieben Aufmerksamkeiten und die vielen Glück- und Segenswünsche, die Ihr mir heute, an meinem Ehrentag, dargebracht habt. Dafür möchte ich mich ganz besonders herzlich bedanken. Bedanken möchte ich mich aber auch bei meiner holden Gattin für ihre liebe Fürsorge in all unseren gemeinsamen Ehejahren. Mein ganzer Stolz ist aber mein Sohn Toni.“ Was? Sohn Toni, fragt man sich da. Hat er etwa noch einen unehelichen Sohn neben der Bahn, von dessen Existenz wir nichts wissen? Aber der Irrtum war schnell aufgeklärt. In seiner überschwenglichen Freude und Nervosität hatte er den Namen seines Bruders erwähnt. Der richtige Name seines Sohnes ist natürlich Wolfgang.
Nachdem er seine Gäste namentlich vorgestellt hatte, eröffnete Bernhard das Büfett, das seitlich im Vorraum aufgebaut war, und wünschte allen einen guten Appetit. Der Wirt und Büfettier Walter Pütz versorgte jeden Gast persönlich nach dessen Wünschen. Die Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ ist weit und breit bekannt für ihre gut bürgerliche Küche. Aber auch die Kellnerin Melanie, Sbr. Hans Nellesens Tochter, sorgte dafür, daß stets ein volles Glas zur Hand war.

Nach dem Abendessen ging es weiter im Programm. Der MGV stellte sich wieder in Positur, und mit Akkordeonbegleitung von Udo Greuel gelangten die Shanties „Das Gorch-Fock-Lied“, „Old Mauhie“ und „Finster war die Nacht“ zum Vortrag.

Für diese Darbietungen wollte die Begeisterung der Anwesenden kein Ende nehmen. Es folgte nun ein Saaleinmarsch für den bekannten Büttenredner Jakob Mießeler, ein Vetter von Bernhard. Bei seinen Vorträgen und Witzen wurden die Lachmuskeln und Zwerchfelle stark strapaziert. Einen Witz, den ich ausnahmsweise in Erinnerung behalten habe, möchte ich deshalb gerne noch einmal zum Besten geben: Kommt ein Mann nach Hause. Er hat neue Schuhe gekauft und gleich anbehalten. Er stolziert hin und her und fragt seine Frau: „Fällt Dir nichts an mir auf?“ Sie schüttelt mit dem Kopf und antwortet: „Nein, siehst aus wie immer!“ Da kommt ihm die Idee, sich ganz auszuziehen bis auf die Schuhe. Nun sagt er zu seiner Frau: „Fällt Dir denn jetzt etwas auf?“ „Nein!“ sagt sie, „Er hängt wie immer schlapp herunter.“ Sagt er zu ihr: „Der schaut sich die neuen Schuhe an.“ Sagt sie: „Dann hättest Du Dir besser einen neuen Hut kaufen sollen!“ – Wohl dem, der solch einen Büttenredner in der Verwandtschaft hat.
Nun ging es Schlag auf Schlag. Einige Gäste brachten die Leute im Saal mit ihren Vorträgen zum Toben. Darunter war auch Bernhards Bruder Toni, der u. a. Ortsvorsteher von Sötenich ist und als Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat von Kall sitzt. Mit seinen Beiträgen „Ich wünsch’ Dir eine gute Zeit“ und „So ein Scheiß“ erntete er viel Beifall. Oberstudienrat i. R. Alois Jansen hatte die guten und weniger guten Eigenschaften von Bernhard zum Thema gemacht, wobei die guten in der Endabrechnung überwogen. Sbr. Wolfgang Schulz überzeugte mit seinem Gesang vom „Blömche“ Der Jubilar durfte „dat Blömche“ von allen Seiten anschauen, daran riechen, es streicheln, begießen und knutschen. Letztendlich durfte er es doch behalten, ohne es zu bezahlen. Erwähnenswert ist auch der Vortrag von Heinz Moos, der so manches Anekdötchen zu erzählen wusste.
Wenn man nun alle Darbietungen zusammenfasst, so kann man ohne zu übertreiben sagen, daß Bernhards Geburtstagsparty ein gelungener, bunter und gemütlicher Abend war, der seinesgleichen sucht. Alles niederzuschreiben, würde mit Sicherheit den Rahmen dieser Chronik sprengen. Deshalb will ich meinen Bericht mit Bernhards Wahlspruch beenden, der da lautet:

Alt machen nicht die vielen Jahre.
Alt machen nicht die grauen Haare.
Alt ist, wer den Mut verliert
und sich für nichts mehr interessiert!

24.   Sylvester, 31.12.2003

Geburtstagsständchen für Sbr. Klaus Bernitt (50) in Eiserfey

Weil Ruth alles still und heimlich organisiert und vorbereitet hatte, war es für ihren Ehemann Klaus eine große Überraschung, als am frühen Sylvestermorgen gegen 10 Uhr 18 Sänger auf der Matte standen und Einlaß begehrten, damit sie mit einem Ständchen dem Jubilar zu seinem Wiegenfeste gratulieren konnten, denn heute, genau auf den Tag vor 50 Jahren, erblickte Klaus das Licht der Welt.

Zuerst wurde der „Sängergruß“ und „Was der Tau den Fluren ist“ angestimmt. Danach erfolgte die Gratulation und Geschenkübergabe durch unseren 1. Vorsitzenden Willi Schütt, der ihm u. a. für seinen weiteren Lebensweg alles Gute, beste Gesundheit und Gottes Segen

wünschte, damit Klaus noch viele Jahre in unserem MGV mitwirken kann. Mit den Liedern „Sonntag ist’s“ und „Slowenischer Weinstrauß“, Solist: Philipp Fünfzig, wurde nun das Ständchen fortgesetzt, wofür die Gäste respektvoll Beifall spendeten.

Zwischendurch konnte man sich an dem bereitstehenden Imbiss bedienen, der aus frischen Brötchen bestand, die reichlich mit Aufschnitt belegt waren. Zum Nachspülen wurde gut gekühltes Pils und Kölsch vom Fass serviert. Nun war unser Akkordeonspieler Udo Greuel wieder gefragt,

der bei den Shanties „Finster war die Nacht“, „Old Mauhie“ und „Das Gorch-Fock-Lied“ den Gesang des Chores unterstützte. Da noch ein Geburtstagskind unter uns weilte, nämlich Sbr. Franz Sebastian, der heute 66 Jahre alt geworden war, stimmte ich die Trinklieder „Seht Ihr des Bieres hellen Schein?“ und „Dort wo man Bier trinkt“ an. Die obligatorische Flasche wird bei der nächsten Probe nachgereicht, versprach Franz unter Zeugen.
Als ich Klaus fragte, ob er wirklich nichts von unserem Vorhaben geahnt hätte, sagte er zu mir: „Ich habe nur gedacht: ‚Was machst du, wenn die Sänger tatsächlich trotz des Sylvestertages gratulieren kommen? Hast du dann genug Getränke im Haus?’ Ruth hat mich zwar beruhigt und gesagt, für den Fall würde schnell etwas besorgt, das wäre gar kein Problem. Weil mein Fensterplatz wohlweislich besetzt war, musste ich mich in eine Ecke setzen, damit ich sie beim Ausräumen des Wohnzimmers nicht behinderte, und Stehtische wurden hinein gestellt. Angeblich hätte sich Besuch von Freunden und der Nachbarschaft angesagt, was ja auch stimmte. Ich ahnte noch immer nichts. Deshalb ist Euch der Überraschungseffekt sehr gut gelungen!“ Die große Freude darüber konnte man an seinem Gesichtsausdruck erkennen, denn wir waren in diesem Hause herzlich willkommen. Mittlerweile war es Mittagszeit geworden und die Gratulationsschar immer größer geworden, so dass die Sangesbrüder nach und nach Platz machten und sich verabschiedeten.
Lieber Klaus! Auch der Chronist möchte es nicht versäumen, Dir an dieser Stelle mit folgendem Reim zu gratulieren:


Nun folgt noch ein kleiner Ausschnitt des selbst verfassten Lebenslaufes von Klaus:

Klaus: Ein neuer „alter Sack“!

Frohen Mut und heiteren Sinn,
vielleicht sogar ein Lotteriegewinn.
Doch, auch wenn Dir ein solcher nicht beschert,
wünsch ich Dir Gesundheit vor allem, weil sie noch mehr wert!
Darauf will ich mein Glas erheben:
Ein dreifaches Hoch und Du sollst lange leben!

An Sylvester 1953 ging in Westsachsen, genauer in der Stadt Leipzig, ein Stern auf: Klaus kam auf die Welt. Er strampelte sich so durchs Leben so gut es halt in der sowjetisch besetzten Zone ging. Machte erfolgreich eine Lehre und ging viele Jahre auf Montage. So reiste er hin und her. Knallte manchmal an die „Mauer“ und wurde nach Meinung der herrschenden Kommunisten aufmüpfig. Honecker konnte ihn nicht mehr ertragen und warf ihn und seine Familie 1988 raus. Nach einigen Irrwegen landete Klaus samt Anhang in Eiserfey. Bei einem Volksfest stellte Werner Borker Klaus unserem Dirigenten Heinz Sistig vor. Und so hatte der MGV einen neuen Sänger.
Heute noch hofft Klaus, der schon mal schief singt und einen musikalischen Profi bei den Chorproben neben sich hat, daß er das nächste Mal wiederkommen darf. Er freut sich jedes Mal auf die Jungs und wünscht sich, daß sie ihn noch lange ertragen können.

Gut Spaß, gut Schluck, gut Lied. Klaus.

25.   Montag, 12.01.2004

Übergabe der Spende für die „Aktion Mensch“

(aus „Bürgerbrief der Stadt Mechernich“ vom 23.01.04).

26.   Freitag, 16.01.2004

Jahresabschlussfeier des MGV im Pfarrheim

Die Jahresabschlussfeier, war deshalb vom 9. auf den 16. Januar verlegt worden, weil Udo Greuel an diesem Tag verhindert war (Tanzmusik). Und das war gut so! Denn was wäre eine JAF ohne Udo? Aber dazu mehr im Anschluss. Zunächst konnte unser Vorsitzender 25 Sänger und unseren Dirigenten Heinz Sistig begrüßen. Darunter war auch unser altgedienter Sänger Bertram Berners, der nach einjähriger Auszeit wieder aktiv am Singen teilnimmt. Es fehlten durch Krankheit Peter Gülden (Beckenanbruch); Werner Borker hatte eine wichtige Versammlung, und Ehrenvorsitzender Peter Dreesen feierte inoffiziell an diesem Tag das Fest der Goldenen Hochzeit mit seiner Frau Anni (16.01.1954 standesamtlich). Dazu gratulierten Abordnungen vom Ortskartell, TSV Feytal und MGV, die einen gut gefüllten Frühstückskorb überreichten.
An die Grüne Hochzeit kann ich mich noch gut erinnern, denn als 16jähriger konnte man den Alkohol noch nicht so gut vertragen. Unser damaliger Schriftführer Franz-Josef Linden hatte dazu folgenden Eintrag in das Vereinsbuch getätigt: „Am Samstag, den 23. Januar 1954 feierten die Eheleute Hermann und Margarete Schmidt ihre Goldene Hochzeit. Anlässlich dieses Festes war unser Gesangverein in Breitenbenden und brachte dem Jubelpaar, das 43 Jahre in Vussem gewohnt hatte (Anm. d. Chronisten: in meinem Elternhaus Trierer Str. 33), mit einigen Liedern ihren Glückwunsch dar. Unsere Lieder wurden von dem geehrten Paar und der Bevölkerung von Breitenbenden mit voller Genugtuung entgegengenommen. Im Anschluss an diese Feierstunde zogen wir gemeinsam nach Vussem zurück, wo wir unserem Sbr. Peter Dreesen mit derselben Ehre unseren Glückwunsch zu seiner Grünen Hochzeit brachten.“
Außerdem konnte Willi Schütt meinen Bruder Albert willkommen heißen, der für besondere Verdienste bei der Herstellung der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ eine Einladung erhalten hatte. Schütt betonte in seiner Ansprache u. a., daß das verflossene Jahr wieder eine Fülle von Veranstaltungen aufwies, die alle in dieser Sängerzeitung nachzulesen seien. Er bedankte sich dafür bei den Brüdern Michel und Albert Wielspütz, die viel Zeit und Mühe in diese aufwendige Arbeit investiert hatten. Begeisterter Applaus brandete nun auf, als Willi unseren Chorleiter Heinz Sistig sowie Udo Greuel für deren beispielhaften Einsatz im MGV lobte. Durch sie habe die Sangeskunst unseres Chores bei den Mitbürgern und Musikfreunden des Umlandes hohes Ansehen erworben. Zum Dank überreichte er Heinz und Udo in einem Kuvert einen bescheidenen Unkostenbeitrag.
Da einige Sänger seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, knurrte ihnen der Magen fürchterlich und „hing auf Halbmast“. Deshalb eröffnete der Vorsitzende schleunigst das Büfett, das Hans Klinkhammer hervorragend organisiert und zubereitet hatte, nämlich mein Leibgericht „Decke Bonne möt Speck, Grompere on Kasseler“. Als Nachtisch gab es „Pudding am Köetsche“.

Als alle gesättigt waren, ging es weiter im Programm. Klaus Bernitt trat als Erster ans Rednerpult und wusste mit seinem in sächsischer Sprache gehaltenen Vortrag über den ehemaligen DDR-Volkswagen „Trabbi“ sehr zu gefallen. Jedenfalls bekundeten dies die Sangesbrüder mit ihrem begeisterten Applaus. Nun betrat Udo Greuel den Pfarrsaal. Er verkörperte mit seinem Outfit einen „Bergischen Bauern“, der bei seinen Witzen das „R“ rollen ließ. Diese Rede, die er eigens für diesen Abend geschrieben hatte, könnte er bei jeder Karnevalssitzung vortragen. Die Sangesbrüder krümmten sich vor Lachen und ließen den Freudentränen freien Lauf.
Die vierte Auflage der Sängerzeitschrift „Haste Töne“ wurde nun verteilt, und man konnte beobachten, daß einige Sänger beim Durchblättern schmunzelten. Das war für den Chronisten und den Redakteur ein positives Zeichen, und bestätigte ihnen, daß das Werk wieder gelungen war. Aber auch das Singen kam nicht zu kurz. Da wir ja in der fünften Jahreszeit sind, wurde der neu einstudierte Karnevalshit von den „Buren“: „Rut, rut, rut sen de Ruse“ vorgetragen. Es folgten 3 Shanties mit Akkordeonbegleitung von Udo, der nachher noch einige Lieder zum Besten gab.

Liebe Sangesbrüder! Wir können froh sein, daß wir ein so großes Super-Multitalent in unseren Reihen haben, um den uns andere Vereine gewiss beneiden. Deshalb sei ihm auch von dieser Stelle aus für seine Uneigennützigkeit und seinen Aufwand, den er für den MGV hat, herzlich gedankt. Doch auch Klaus Bernitt muss ich lobend erwähnen, der sich gut in unseren Club eingelebt hat und sich in unserer Gemeinschaft wohlfühlt. Seine spontane Hilfsbereitschaft zeichnet ihn aus. Er fackelt nicht lange, er packt an. Solche Männer braucht der MGV. Denn eine Vereinigung kann nur stabil werden und bleiben, wenn jedes Chormitglied das Gefühl haben kann, von jedem anderen Sänger gleichwertig und gleichberechtigt akzeptiert und respektiert zu sein.

Bernhard Hoffmann

Langsam ging ein schöner Abend zu Ende, der gewiss der guten Kameradschaft dienlich war.

Dienstag, 20. Januar 2004

Geburtstagsfeier mit unserem fördernden Mitglied Helmut Fischer (80)

Anlässlich seines 80. Geburtstages hatte der Jubilar es sich nicht nehmen lassen, u. a. auch die Sänger des MGV in die Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ in Breitenbenden einzuladen. Kurz nach 18 Uhr nahm der Chor Aufstellung und eröffnete die Feier mit dem Lied „Geburtstagsständchen“. Danach erfolgte die Gratulation und die Geschenkübergabe durch unseren Vorsitzenden. Anschließend wurde das Ständchen mit den folgenden Liedern fortgesetzt: 1. Abend im Gebirge, 2. Abendlied, 3. Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, 4. Wir wollen zu Land ausfahren, 5. Heija Safari und 6. Finster war die Nacht,

wobei die letzten 3 Gesangsstücke von Udo Greuel am Akkordeon begleitet wurden. Der Jubilar und die große Gästeschar, denn die „Hütte“ war gerammelt voll, wussten diese Darbietungen mit viel Applaus zu würdigen. Es spielte nun der Musikverein, der schon in den Startlöchern stand, derweil die Sänger im Nebenraum der Gastwirtschaft Platz nahmen und sich die dargebotene, wohlschmeckende, deftige Gulaschsuppe zu Gemüte führten. Dazu gab es reichlich frisch gezapftes Bier vom Fass und alkoholfreie Getränke. Als der Jubilar kurz darauf erschien, um sich nach unserem Wohlbefinden zu erkundigen, wurden ihm zur Ehre einige Trinklieder angestimmt und auf sein Wohl mit vollen Gläsern angestoßen. Im Laufe des Abends traten noch die Theatergruppe aus Frohngau und „Die zwei Schöne“ Charli und Lau von der Mundartgruppe Bad Münstereifel auf, die zusätzlich für Heiterkeit und gute Laune sorgten.
Aus seinem bewegten Lebenslauf erfolgt nun ein kleiner Ausschnitt, denn ein langer Irrweg führte Helmut schließlich und endlich nach Vussem: Der Jubilar erblickte am 20.01.1924 in Siegburg das Licht der Welt. Mit 18 Jahren wurde er zum Militärdienst eingezogen und erhielt eine Ausbildung zum Fallschirmjäger. Im Dezember 1944 kam er in der Ardennenschlacht zum Einsatz, die vom Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, deshalb auch Rundstedt-Offensive genannt, geführt wurde. Vor diesem verzweifelten und aussichtslosen Kampf und der Übermacht der alliierten Truppen, bei dem viele seiner Kameraden sinnlos ihr Leben ließen, musste seine Einheit, die in St. Vith stationiert war, die Flucht ergreifen. Nach tagelangen Märschen kamen sie nach Vussem und suchten eine Unterkunft. Darunter war auch Helmut Fischer, der mit anderen Soldaten Quartier bei der Familie Theodor Herrmanns (mit Beinamen Dollefesse) in der Mühlengasse (heute Keilbergweg) bezog. Bald lernte er die ältere Tochter des Hauses kennen, die aber zunächst nichts von ihm wissen wollte. Aber Helmut, der gerade 21 Jahre alt geworden war, blieb hartnäckig, denn die schwarzhaarige Klara hatte es ihm angetan. Weil aber die Westfront immer näher rückte, musste Helmut mit seiner Einheit weiterziehen. Beim Abschied sagte er: „Mädchen, ich komme wieder.“ Das war 3 Monate vor der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Wenige Wochen später geriet Helmut in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam in eines der berüchtigtsten Gefangenenlager bei Andernach. Von der sogenannten „Hungerwiese“ gelangte er in französische Gefangenschaft. Hier lernte er verschiedene Lager in der Bretagne von innen und außen kennen. Schließlich wurde er in Brest einer Bauernfamilie zugeteilt, die ihn in der Landwirtschaft beschäftigte. Nach dem Zusammenbruch der Deutschen Wehrmacht war für Helmut der Krieg noch lange nicht zu Ende. Gut drei Jahre sollte es noch dauern, bis er aus der Gefangenschaft entlassen wurde.
Am 2. Oktober 1948 stand der ehemalige Herbergssucher wieder vor der Tür der Familie Hermanns. Die Wiedersehensfreude war groß, besonders bei seiner Angebeteten, denn er hatte Wort gehalten. Bereits 1949 heiratete er seine Klara, die ihm nach und nach vier Kinder schenkte. Die Kenntnisse, die er in der Gefangenschaft erworben hatte, konnte er nun in der Ackerschaft seiner Schwiegereltern umsetzen. Ab 1950 baute er in Vussem als Versicherungskaufmann eine Vertretung der „Allianz“ auf, die letztendlich in eine „General-Agentur“ überging und später nach Mechernich ausgelagert wurde.

Schon im Januar 1952 wurde er aktives Mitglied des MGV und sang dort die 2. Tenorstimme. Im Jahre 1956 wählte man ihn zum Schriftführer. Dieses Amt bekleidete er bis Ende des Jahres 1961. Dann zwang ihn sein Beruf, den er vorwiegend abends ausüben musste, die Gesangstätigkeit einzustellen. Er blieb aber dem MGV als förderndes Mitglied bis zum heutigen Tag aufs engste verbunden.

Anlässlich des 110jährigen Gründungsfestes des MGV im Jahre 2002 erhielt er für seine 50jährige Treue und Mitgliedschaft von unserem Vorsitzenden eine Urkunde ausgehändigt. Schon im Januar 1952 wurde er aktives Mitglied des MGV und sang dort die 2. Tenorstimme. Im Jahre 1956 wählte man ihn zum Schriftführer. Dieses Amt bekleidete er bis Ende des Jahres 1961. Dann zwang ihn sein Beruf, den er vorwiegend abends ausüben musste, die Gesangstätigkeit einzustellen. Er blieb aber dem MGV als förderndes Mitglied bis zum heutigen Tag aufs engste verbunden. Anlässlich des 110jährigen Gründungsfestes des MGV im Jahre 2002 erhielt er für seine 50jährige Treue und Mitgliedschaft von unserem Vorsitzenden eine Urkunde ausgehändigt.
Trotz vieler Schicksalsschläge und Gesundheitsprobleme ließ er den Mut nicht sinken. Deshalb wünschen wir ihm auf seinem weiteren Lebensweg noch viele Jahre bei bester Gesundheit in seinem Familienkreis und hoffen, daß er uns noch lange als inaktives Mitglied erhalten bleibt.

Samstag, 31. Januar 2004

Seniorentag in Breitenbenden

Karnevalistisch geprägt war wieder der diesjährige Seniorentag in der Breitenbender Gaststätte „Zum Krebsbachtal“. Neben zahlreichen Senoras und Senors, die das 60. Lebensjahr erreicht haben, konnte die neu gewählte Bürgervereinsvorsitzende Silke Altendorf, die auch durch das Programm führte, viele Ehrengäste begrüßen: stellvertretender Bürgermeister der Stadt Mechernich Peter Wassong, Kreistagsabgeordneter Matthias Vogelsberg, Stadtverordneter Johannes Wennrich, Ortsvorsteher Jörg Lodzinsky und Dechant Erik Pühringer, der sich erst kürzlich als neue Tollität Prinz Erik I. unter dem Motto „Heute feiern ohne Sorgen, denken wir an Gott und morgen“ inthronisieren ließ.
Die älteren Herrschaften ließen sich mit Kaffee und Kuchen, der von den Damen des Ortskartells serviert wurde, verwöhnen. Mit großem Gefolge war das Eiserfeyer Dreigestirn erschienen: Prinz Volker I. (Grimm), Jungfrau Wilhelmine (Willi Molitor) und Bauer Christian (Harperscheidt). Die Tanzgarden der „Feytaler Jecken“ zeigten ihr Können und wurden dafür mit viel Beifall belohnt.
Der stimmgewaltige MGV 1892 Vussem durfte natürlich auch nicht fehlen. Für unseren Auftritt mit den lustigen Liedern: 1. Herr Wirt, habt Ihr noch kühlen Wein in Eurem Keller liegen?, 2. Im Brauhaus „Zur kupfernen Nase“, und 3. der neue Karnevalshit „Rut, rut, rut sen die Ruse“, der von den Anwesenden im Saal freudig mitgesungen und mit geschunkelt wurde, gab es Zustimmung und begeisterten Applaus.
Aber auch das Vussemer Prinzenpaar Hans-Hubert I. (Schmidt) und seine Frau Rosi I. gaben sich die Ehre. Als der Prinz auf seiner Trompete im Miniformat einige Karnevalsschlager spielte, wurde er dafür stürmisch gefeiert. Die Darbietungen der Vussemer Tanzgarden waren perfekt, und als Belohnung gab es herzlichen Beifall. Auch Susi Quednaus Büttenrede fand Gefallen bei den Senioren. Alles in allem war es ein fröhlicher Seniorentag, der dem älteren Semester und den Akteuren viel Spaß und Freude bereitet hat.

Jahresrückblick:

Liebe Sangesbrüder,
das Jahr 2003 ist nun Vergangenheit, obwohl das 111. Geschäftsjahr des MGV noch nicht beendet ist. Trotzdem heißt es jetzt wieder über das verflossene Jahr Bilanz zu ziehen und Rückschau zu halten. Man sollte aber auch nachdenken über das, was man im Laufe des Jahres falsch gemacht hat und heute vielleicht anders bzw. besser machen würde.
Das vergangene Jahr hatte wieder eine ganze Menge an Veranstaltungen zu bieten, an denen der MGV erfolgreich teilgenommen hat. Zwei „Highlights“ möchte ich dennoch einmal ganz besonders hervorheben:
1. Das Kurkonzert in Heimbach stand wieder auf einem überdurchschnittlichen Niveau und bot einen facettenreichen Querschnitt mit Titeln aus vielen verschiedenen Stilrichtungen und Epochen sowie mit Liedgut aus einigen Ländern der Erde. Das Publikum war begeistert von den Darbietungen und der Präsentation des Chores.
2. Das vorweihnachtliche Konzert in unserer Pfarrkirche war eine Sternstunde der Chormusik und eine stilvolle Werbung für den Chorgesang des MGV und des Kirchenchores. Aber auch die einfühlsamen Vorträge der Bläsergruppe aus Hürth waren hörenswert. Die Zuhörer wussten die Vorträge mit wohlwollendem Applaus zu würdigen.
Den größten Anteil an diesen positiven Erlebnissen bei den Veranstaltungen hatte zweifelsohne unser Chorleiter Heinz Sistig, der uns unermüdlich in den Proben anspornte und die nötigen „Flötentöne“ beibrachte. Udo Greuel muß ich lobend erwähnen, weil er an den Tasteninstrumenten für die nötige Stütze beim Chorgesang sorgte. Den Männern vom Vorstand, mit unserem rührigen Vorsitzenden Willi Schütt an der Spitze, sind wir zu Dank verpflichtet. Sie schufen die Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf bei den Auftritten.

Liebe Sangesbrüder,
nach diesem erfolgreichen Jahr wird auch in Zukunft Auftrag und Verpflichtung des MGV sein, die Leistungsfähigkeit auf hohem Niveau zu halten und nach Möglichkeit noch auszubauen. Vielleicht gelingt es uns doch noch einige jüngere Sänger für diese sinnvolle Aufgabe zu finden. Denn wenn man die folgende Statistik sieht, muß man sich schon um den Fortbestand des MGV Sorge machen. Das errechnete Durchschnittsalter der 27 Sänger beträgt zur Zeit 61,5 Jahre und setzt sich wie folgt zusammen:

Wir sind alte Knacker geworden. Aber andere Vereine wie z. B. der MGV Kommern stehen noch viel schlechter da. Sein Durchschnittsalter beträgt bereits 66 Jahre. Dennoch sollten wir diesbezüglich die Hoffnung nicht aufgeben. Erfreulich ist, daß Heinrich Steffens aus Lorbach, geb. am 24.3.1949, sich wieder aktiv am Chorgesang beteiligt. Er sang schon einmal 1982 – 1987 im 2. Tenor. Aber wegen beruflicher Veränderungen musste er seine Singetätigkeit einstellen, blieb aber dem Verein als inaktives Mitglied stets gut gewogen. Herzlich willkommen auch von dieser Stelle aus.
Erwähnenswert sei noch, daß die Aktivitäten des MGV 1892 Vussem in unserer von der Hast des Alltags geprägten Zeit, überall wo wir aufgetreten sind, als besonders wohltuend empfunden wurden. Sie sollen auch künftig letzten Endes dem Ziele dienen, unsere materiell eingestellte Welt mit dem Erleben kultureller Werte etwas erträglicher zu machen.
In der Hoffnung, daß Euch das Lesen der neuesten Ausgabe unserer Sängerzeitschrift „Haste Töne“ wieder viel Freude macht, wünschen wir, der Chronist Michel und der Redakteur Albert, Euch und Euren Familien ein friedvolles, gesegnetes und gutes neues Jahr.

Michel-Albert
×